Wandertouren_Special_2017
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SEITEN<br />
84 EXTRA<br />
LIEBLINGSTOUREN AUF EINEN BLICK<br />
SPEZIAL <strong>2017</strong> • DEUTSCHLAND EURO 4,90<br />
MIT<br />
TOP<br />
MEHR WANDERN • MEHR WISSEN • MEHR SPASS<br />
5 STADT-<br />
TOUREN<br />
Deutschland<br />
Österreich<br />
Europa<br />
5 LÄNDER<br />
26<br />
Lieblingsstücke<br />
ehrlich • unabhängig • authentischWir sind<br />
vor Ort<br />
wanderlust<br />
Zum Sammeln:<br />
Alle Karten<br />
in einem Heft<br />
TOP TOUREN
© Maier Sports<br />
SO GEHEN SIEGER RAUS<br />
Schön wird die Wander-Zeit. Ganz egal, wie die Vorhersagen ausfallen. Denn Maier Sports Jacken und Hosen<br />
passen nicht nur zu jedem Wetter, sondern auch Ihnen und zu all ihren Outdoor-Aktivitäten. Das meinen<br />
auch die Juroren des German Brand Award und kürten Maier Sports zur Outdoor-Marke 2016.<br />
MIT<br />
MAIER SPORTS<br />
NACH<br />
KÄRNTEN<br />
Gewinnen Sie einen traumhaften<br />
WINTERURLAUB<br />
inkl. Halbpension und Skipass in Kärnten:<br />
www.maier-sports.de/gewinnspiel
Lieblingsstücke <strong>2017</strong> | Editorial<br />
Ihre, unsere<br />
Lieblinge<br />
Was ist eigentlich ein Lieblingsstück? Das<br />
kann ein besonderes Lied sein oder ein<br />
besonders leckeres Stück Torte, ein Teilstück<br />
einer Wanderung – oder vielleicht sogar eine<br />
komplette Tour. Weil für uns wandern ebenfalls viel<br />
mehr bedeutet als nur das Fortbewegen von A nach B<br />
und die Fokussierung auf das Ziel, haben wir uns für<br />
dieses Sonderheft ebenfalls auf den Begriff Lieblingsstücke<br />
geeinigt.<br />
Wir präsentieren Ihnen in diesem Sonderheft die Touren<br />
aus insgesamt sechs Jahren wanderlust, für die<br />
Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, am häufigsten<br />
interessierten!<br />
Von allen großen <strong>Wandertouren</strong> in unserem Heft gibt<br />
es wasserfeste Tourenkarten zum nachbestellen. Sie<br />
haben damit ein handlichen Wegweiser zum mitnehmen<br />
- und wir einen verlässlichen Indikator darüber,<br />
was Ihre Lieblingsstücke waren bzw. sind. Sollte<br />
Ihnen die Auswahl in diesem Sonderheft also etwas<br />
merkwürdig vorkommen ... das ist also alles Ihre<br />
Schuld! :-)<br />
Wichtig: Wir haben aber natürlich nicht einfach nur<br />
alte Seien übernommen, sondern alle Adressen und<br />
Telefonnummern für dieses Heft noch einmal nachrecherchiert<br />
und bei Bedarf aktualisiert. Denn wanderlust<br />
ist und bleibt: ehrlich, unabhängig, authentisch!<br />
Alle unsere Touren wurden von unseren Redakteure<br />
und Autoren von A bis Z vorgewandert<br />
– damit sorgenfrei nachwandern können.<br />
Unsere Route beginnen wir in Deutschland. Wir<br />
wandern durch das Ahrtal, erklimmen den Bergischen<br />
Panoramasteig, klettern durch das Dahner Felsenland,<br />
gehen auf Krimitour in der Eifel, erkunden die<br />
Fränkische Seenplatte und machen Pause auf dem Liebesbankweg<br />
im Harz. Dann besuchen wir den Nationalpark<br />
Hainich, Schluchten und Bäche im Hunsrück,<br />
durchqueren das Reich der urigen Buchen im Kellerwald,<br />
die Lüneburger Heide, die Märkische Schweiz,<br />
das Moseltal, das Münsterland, den Reinhardswald,<br />
den Spitzingsee, die Uckermarck, den wilden Spessart<br />
und die geschichtsträchtige Grüne Band in Thüringen.<br />
Passend zum kommenden Winter haben wir uns zur<br />
kalten Jahreszeit im Schwarzwald umgesehen. Und:<br />
Wir sind einem Nacktwanderer im Nahetal begegnet!<br />
Wir überqueren die Grenze nach Westen und<br />
balancieren entlang eines Baches auf der Grenze<br />
zwischen Belgien und den Niederlanden. Nach<br />
Osten besuchen wir Polen, nach Süden – wie kann<br />
es anders sein – das Wander-El Dorado Österreich.<br />
Und für alle die, die nach dem Wandern vielleicht<br />
noch gerne ein bisschen am Strand relaxen, zeigen<br />
wir Ihnen, wo Sie auf Mallorca wandern können.<br />
Ich wünsche Ihnen viele neue Ideen für<br />
die kommende Wandersaison!<br />
© Titel und diese Seite: hsvrs/istockphoto.com<br />
Ihr,<br />
Andreas Mayer<br />
Chefredakteur<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
3
Inhalt<br />
Deutschland<br />
IMPRESSUM<br />
MEHR WANDERN.<br />
MEHR WISSEN.<br />
MEHR SPASS.<br />
SPEZIAL <strong>2017</strong><br />
© Imgorthand, Foottoo, stock_colors, nullplus/istockphoto.com<br />
6 Intro<br />
9 Ahrtal<br />
11 Bergisches Land<br />
13 Dahner Felsenland<br />
15 Eifel<br />
17 Fränkisches<br />
Seenland<br />
19 Harz<br />
21 Nationalpark<br />
Hainich<br />
23 Hunsrück<br />
25 Kellerwald<br />
50 Intro<br />
53 Wilder Kaiser<br />
Österreich<br />
Europa<br />
60 Intro<br />
63 Niederlande/<br />
Belgien<br />
27 Lüneburger Heide<br />
29 Märkische<br />
Schweiz<br />
31 Moseltal<br />
33 Münsterland<br />
35 Nahetal<br />
37 Reinhardswald<br />
39 Schwarzwald<br />
41 Spessart<br />
43 Tegernsee-Region<br />
45 Thüringen<br />
47 Uckermark<br />
55 Kärnten<br />
57 Wienerwald<br />
65 Polen<br />
67 Mallorca<br />
Stadtwandern<br />
70 Intro<br />
73 Düsseldorf<br />
75 Lübeck<br />
77 Nürnberg<br />
79 Weimar<br />
81 Wien<br />
ehrlich • unabhängig • authentischWir sind<br />
vor Ort<br />
wanderlust<br />
Alle hier vorgestellten Touren<br />
wurden von uns selbst vor Ort<br />
recherchiert, nachgewandert<br />
und sorgfältig protokolliert. Wir<br />
unterwerfen uns hier einem<br />
Ehrenkodex, der uns wichtig<br />
ist. Bei keiner unserer großen<br />
Wanderreportagen finden Sie<br />
versteckte Promotions, Kooperationen<br />
oder als Redaktion<br />
getarnte PR. Denn was gibt<br />
es Schlimmeres, als in freier<br />
Natur falsch informiert und<br />
von Prospektmaterial in die<br />
Irre geführt worden zu sein!?<br />
Unseren gesamten Ehrenkodex<br />
können Sie im Internet unter<br />
www.wanderlust-magazin.<br />
de/ehrenkodex nachlesen.<br />
VERLAG & ANZEIGENVERWALTUNG<br />
SportCombi Verlag GmbH<br />
Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />
Telefon 02354 / 7799-0<br />
Fax 02354 / 7799-77<br />
E-Mail info@sportcombi.de<br />
Internet www.sportcombi.de<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Thomas Brinkmann<br />
LESERSERVICE<br />
Fragen, Anregungen und Kritik bitte an:<br />
leserservice@wanderlust-magazin.de oder an:<br />
SportCombi Verlag GmbH,<br />
Leserservice ,<br />
Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />
REDAKTIONSANSCHRIFT<br />
Schanzenstr. 36, Geb. 31a • D-51063 Köln<br />
Telefon 0221 / 9608-400<br />
Fax 0221 / 9608-550<br />
E-Mail info@wanderlust-magazin.de<br />
Internet www.wanderlust-magazin.de<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Andreas Mayer<br />
TEXT & GRAFIK<br />
Redaktion wanderlust Ausgaben 2011 – 2016<br />
KARTOGRAFIE<br />
Jochen Fischer<br />
DRUCK<br />
Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG,<br />
D-34121 Kassel<br />
SPEZIAL erscheint unregelmäßig als<br />
Supplement in der wanderlust.<br />
Zurzeit ist der Anzeigentarif Nr. 48<br />
vom 1. März 2016 gültig.<br />
VERTRIEB EINZELHANDEL<br />
IPS Pressevertrieb GmbH<br />
Carl-Zeiss-Straße 5 • D-53340 Meckenheim<br />
Telefon 02225 / 8801-0<br />
EINZELHEFT 4,90 €<br />
BESTELLUNG VON EINZELHEFTEN<br />
nur gegen V-Scheck (Preis = Anzahl Hefte x 4,90<br />
Euro + einmalig 2,50 Euro für Versand u. Verpackung<br />
innerhalb Deutschlands; Österreich, Schweiz,<br />
Benelux, Italien 5,00 Euro, übriges Ausland 6,30<br />
Euro) bei: SportCombi Verlag GmbH,<br />
Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen oder unter<br />
www.wanderlust-magazin.de<br />
ANZEIGEN<br />
SportCombi Verlag GmbH<br />
Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />
Telefon 02354/7799-0<br />
Fax 02354/7799-77<br />
E-Mail anzeigen@sportcombi.de<br />
Ansprechpartner:<br />
Erik Hornung (Ltg.) (DW -13)<br />
Ulrich Onnasch (Sport) (DW -21)<br />
Astrid Eisenblätter (DW -14)<br />
Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages<br />
oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens<br />
bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.<br />
Copyright für alle Beiträge: SportCombi Verlag.<br />
Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen beim Verlag.<br />
Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck<br />
redaktioneller Beiträge und Nutzung der Daten in<br />
elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
der SportCombi Verlag GmbH.<br />
Gerichtsstand: Meinerzhagen<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder<br />
wird nicht gehaftet. Anspruch auf Ausfallhonorar,<br />
Archivgebühren und dgl. besteht nicht. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge müssen nicht die Meinung der<br />
Redaktion wiedergeben. Änderungen und Kürzungen<br />
der Manuskripte behält sich die Redaktion vor.<br />
Alle in<br />
veröffentlichten Touren und Daten,<br />
wie Öffnungszeiten, Telefonnummern usw., sind nach<br />
bestem Wissen aktuell recherchiert. Wir können<br />
jedoch leider keine Haftung für die Richtigkeit der<br />
Angaben übernehmen. Die Redaktion bittet um Verständnis,<br />
wenn angekündigte Themen aus aktuellem<br />
Anlass verschoben werden.<br />
Gedruckt auf umweltschonendem, 100 % chlorfrei<br />
gebleichtem Papier.<br />
ist ein Titel der SportCombi-Gruppe.<br />
4<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Alle Wanderziele in<br />
der Übersicht<br />
Niederlande/Belgien S. 63<br />
Polen S. 65<br />
Lübeck S. 75<br />
Mallorca S. 67<br />
Lüneburger Heide S. 27<br />
Uckermarck S. 47<br />
Märkische Schweiz S. 47<br />
Münsterland S. 33<br />
Kellerwald S. 25<br />
Düsseldorf S. 73<br />
Bergisches Land S. 11<br />
Eifel S. 15<br />
Ahrtal S. 9<br />
Hunsrück S. 23<br />
Moseltal S. 31<br />
Nahetal S. 35<br />
Dahner Felsenland S. 13<br />
Harz S. 17<br />
Reinhardswald S. 37<br />
Nationalpark Hainich S. 21<br />
Weimar S. 79<br />
Thüringen S. 45<br />
Spessart S. 41<br />
Nürnberg S. 77<br />
Fränkische Seenplatte S. 17<br />
© kosmozoo / istockphozo.com<br />
Schwarzwald S. 39<br />
Wien S. 79<br />
Wienerwald S. 57<br />
Tegernsee-Region S. 43<br />
Wilder Kaiser S. 53<br />
Kärnten S. 55<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
5
Deutschland<br />
© Imgorthand/istockphoto.com<br />
6<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
7
Deutschland<br />
Die neue<br />
Heimatliebe<br />
Volksmusik, Schrebergarten und Spießigkeit - Heimat war einst ein Synonym für Enge und<br />
konservative Lebensweise. Den Mief von gestern ist man längst losgeworden, so erlebt auch<br />
das Wandern eine neue Renaissance. Vor allem der Blick vor die eigene Haustür, der Urlaub im<br />
eigenen Land ist angesagt wie nie. Denn ganz gleich, ob man sich beim Wandern am Meer eine<br />
frische Brise um die Nase wehen lässt, sich auf einem der prämierten Fernwanderrouten den<br />
Kopf frei pustet oder in den Alpen die Höhenluft genießt - die Möglichkeiten, die Heimat<br />
wandernd zu erkunden sind vielfältiger als man denkt.<br />
„Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so<br />
nah.“ Schon Johann Wolfgang von Goethe wusste die Vorzüge<br />
der Heimat zu schätzen. Auch wir haben erkannt, dass man<br />
direkt vor der eigenen Haustür jede Menge facettenreiche<br />
Natur, unterschiedlichste Landschaften und<br />
vielseitige Regionen entdecken kann.<br />
Insgesamt 16 Bundesländer sorgen in<br />
Deutschland für Abwechslung – von den<br />
Bayerischen Alpen über die Mecklenburgische<br />
Seenplatte bis hin zur<br />
Nordseeküste lässt sich die deutsche<br />
Heimat von ihrer ursprünglichen<br />
Seite kennenlernen. Hunderte Kilometer<br />
Wanderwege, gut organisiert<br />
und bestens markiert treffen auf<br />
vielfältige kulturelle, historische<br />
und kulinarische Höhepunkte.<br />
„Das ist das Angenehme<br />
auf Reisen, dass<br />
auch das Gewöhnliche<br />
durch Neuheit<br />
und Überraschung das Ansehen eines Abenteuers gewinnt.“<br />
Auch hier hat es Goethe auf den Punkt gebracht. Denn seien<br />
wir doch einmal ehrlich – es gibt wohl kaum jemanden, der<br />
schon alle deutschen Urlaubsregionen gesehe, geschweige<br />
denn durchwandert hat. Nordsee, Ostsee, Erzgebirge, Harz,<br />
Schwarzwald, Allgäu oder Bayrischer Wald, die Liste ist endlos.<br />
Deutschland ist vielfältig, von der See bis zum Gebirge. Vor<br />
allem das „dazwischen“ ist für viele Deutsche noch unbekanntes<br />
Terrainund was vielen Menschen gar nicht bewusst ist – in<br />
Deutschland gibt es 14 Nationalparks.<br />
„Man reist nicht, um anzukommen,<br />
sondern um zu reisen.<br />
Die beste Bildung findet ein<br />
gescheiter Mensch auf Reisen!“<br />
Um bei Goethe zu bleiben, wer<br />
Wandern mit Kunst und Kultur<br />
verbinden will, ist in Deutschland<br />
bestens aufgehoben.<br />
Rund um Thüringen zum<br />
Beispiel lässt sich Goethes<br />
zweite Heimat erkunden.<br />
Goethe verbrachte hier<br />
seine wichtigste Zeit<br />
bis zum Tode im Jahr<br />
1832. Von Ilmenau bis<br />
Stützerbach verbindet der<br />
Goethewanderweg auf 20 Kilometer zahlreiche Wirkungsstätten<br />
und Lieblingsplätze des berühmten Dichters.<br />
So schätze er z.B. er schätzte zum Beispiel den Porphyrfelsen<br />
Schwalbenstein, wo er an einem Tag den 4. Akt der<br />
„Iphigenie“ schrieb, und die Felsenhöhle Hermannstein.<br />
© appleuzr/istockphoto.com<br />
8<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Ahrtal<br />
Steile Berge<br />
entlang der Ahr<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: 11,6 Kilometer<br />
Dauer: ca. 3,5 Stunden<br />
Markierung: nicht durchgehend<br />
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />
bis anspruchsvoll<br />
Steigung/Gefälle: gut 400 Meter<br />
rauf/ca. 450 Meter runter<br />
Höchster Punkt: ca. 427 Meter<br />
Beste Wanderzeit: März bis November<br />
(schnee- und eisfrei!)<br />
Start/Ziel: Bahnhof 53505 Altenahr/<br />
Bahnhof 53506 Rech<br />
Wegequalität: alpine Pfade, Kiesweg,<br />
zum Schluss breiter Waldweg<br />
Von Altenahr nach Rech<br />
Wild und sanft<br />
Die heimliche Königsetappe entlang der Ahr verbindet<br />
alpine Steige, spektakuläre Aussichten und Abenteuerliches<br />
wie das Teufelsloch mit verträumter Fluss- Romantik<br />
an der naturbelassenen Ahrschleife bei Altenahr.<br />
Auf das Bahnhofsgebäude schauend<br />
dem schmalen Weg zwischen<br />
Ahr und den Gleisen nach links<br />
folgen. Eine Unterführung unterquert<br />
die Bahntrasse. Dahinter<br />
schlängelt sich der Pfad in Kehren<br />
hinauf bis zu einem Querweg, dem<br />
Eifelvereinsweg Nr. 7. Nach rechts<br />
erklimmt dieser die Aussichtspunkte<br />
Schwarzes Kreuz 1 und<br />
Teufelsloch 2 . Hinter dem zweiminütigen<br />
Links-Abstecher zum<br />
Teufelsloch setzt sich der Weg<br />
zwischen Fels und über Steintreppen<br />
an Hang und Grat entlang<br />
fort. Einige Zeit, nachdem er auf<br />
die andere Hangseite gewechselt<br />
hat, trifft er auf einen Abzweig, an<br />
dem der Ahr-Venn-Weg des Eifelvereins<br />
(Markierung: liegendes V)<br />
links im Zickzack zur Ahr abfällt.<br />
Etwas flussaufwärts liegt die<br />
Naturschutz-Jugendherberge<br />
Altenahr 3 . Auf der entgegengesetzten<br />
Seite des Bolzplatzes<br />
leitet ein Wiesenweg zur Brücke<br />
über die Ahr. Am anderen Ufer<br />
folgt der Ahrtalweg (schwarzes<br />
A) nach rechts der Flussschleife<br />
durch das Naturschutzgebiet im<br />
Langfigtal 4 . Über eine Brücke<br />
wechselt er ans andere Ufer,<br />
passiert aufgelassene Weingärten,<br />
einige Brücken und ein Viadukt<br />
unterhalb der Ruine Burg Are.<br />
Gegenüber eines steilen Weinhangs<br />
steigen Eifelvereinsweg 6<br />
und AV1 rechts in Kehren zum<br />
Krähhardt-Plateau 5 auf. Oben<br />
streift der Weg durch Wiesen mit<br />
Einzelbäumen. Ein Stein am Boden<br />
markiert den Rechtsabzweig<br />
zum Schrock. An den weiteren<br />
Abzweigen und Gabelungen<br />
unterhalb der Teufelsley 6<br />
immer rechts halten, bis der Weg<br />
auf einen breiteren Fahrweg trifft.<br />
Ein kurzes links Stück hinauf,<br />
zweigt links ein Weg im spitzen<br />
Winkel ab und steigt weiter an.<br />
Zur Schutzhütte am Schrock 7<br />
führt ein kurzer Abstecher nach<br />
links. Ein kleines Stückchen<br />
höher, dann gabelt sich der<br />
Weg, und links geht es nun über<br />
breitere Forstwege auf AV1 und<br />
Eifelvereinsweg 2 leicht bergab<br />
durch den Wald Richtung Rech.<br />
Der Weg trifft auf einen von<br />
unten kommenden Weg, läuft mit<br />
diesem ein kurzes Stück bergan,<br />
biegt dann rechts hinauf, passiert<br />
den Bildstock „Flucht nach Ägypten“,<br />
knickt links bergab, folgt<br />
dem Hangverlauf in eine Talspitze,<br />
wo ein Querweg nach links auf<br />
Rech zuläuft. An zwei Gabelungen<br />
bleibt unser Weg links, schwenkt<br />
auf die andere Talseite, passiert<br />
ein steinernes Kreuz und erreicht<br />
den Ortsrand von Rech 8 . Die<br />
Bärenbachstraße wird später<br />
zur Brückenstraße. Sie fällt an<br />
Weingütern, Straußwirtschaften<br />
und der Kirche St. Lucia vorbei<br />
zur St.-Nepomuk-Brücke hinab.<br />
Auf der anderen Seite der B 267<br />
bringt uns das Sträßchen Am<br />
Herrenberg zu den Stufen, die vor<br />
dem gleichnamigen Biergarten<br />
zu den Gleisen der Bahnstation<br />
hinunterführen.<br />
Verborgen im Ahrtal<br />
Das geheimste Bauwerk in der<br />
Geschichte der Bundesrepublik<br />
Deutschland öffnet seine Tore –<br />
atombombensichere Tore! In zwei<br />
Eisenbahntunneln einer unvollendeten<br />
Bahn durch das Ahrgebirge<br />
steckte der ehemalige Regierungsbunker.<br />
Der 17,3 km lange „Ausweichsitz<br />
der Verfassungsorgane der<br />
BRD in Krise und Krieg“ sollte den<br />
Staatsoberhäuptern im Ernstfall des<br />
Kalten Krieges die Haut retten. Eine<br />
Dokumentation und viele Originalgegenstände<br />
wie die Kommandozentrale<br />
und das Bett des Bundespräsidenten<br />
beleben die auf 203<br />
Meter zurückgebaute Bunkeranlage.<br />
www.dokumentationsstaetteregierungsbunker.eu<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
9
Deutschland<br />
Ahrtal<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Mit Direktverbindung aus Bonn oder vom Bahnhof Remagen<br />
fährt die Ahrtalbahn RB 30 stündlich nach Altenahr, www.bahn.de, www.vrs.info,<br />
www.vrminfo.de. Zwischen Ahrweiler und Ahrbrück hält der Zug an den Bahnhöfen<br />
Walporzheim, Dernau, Rech, Mayschoss, Altenahr und Kreuzberg. Are-Taxi,<br />
Tel:. 02641/2333, Taxi Seul Altenahr, Tel.: 02643/6666<br />
Mit dem Pkw: A 61 Koblenz-Bergheim; aus Norden bis AK Meckenheim, B 257<br />
Richtung Altenahr, dann B 267 bis Altenahr; aus Süden bis AS 31 Dreieck Sinzig,<br />
A 571/B 266/B 267 über Bad Neuenahr-Ahrweiler nach Altenahr<br />
Orientieren: Wanderkarte des Eifelvereins Nr. 9: Das Ahrtal, 1:25.000, Ausgabe<br />
2013, ISBN 3-921805-87-9, 9 Euro, www.eifelverein.de, Wanderparadies Ahrsteig,<br />
Set aus Wanderführer und Wanderkarte, 1:25.000, ISBN 978-3-934342-64-4,<br />
18,95 Euro, www.ideemediashop.de<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Weinberge hoch über Dernau<br />
1<br />
Schwarzes Kreuz: Als<br />
Unglückskreuz 1865<br />
errichtet, bildet das „Schwarze<br />
Kreuz“ einen Gegenpol zum<br />
„Weißen Kreuz“ gegenüber, auf<br />
der anderen Seite des Ahrtals.<br />
Der Felssporn schwebt über<br />
Altenahr und setzt die Ruine<br />
Burg Are mit dem anschließenden<br />
Felsriegel Engelsley<br />
gekonnt in Szene.<br />
2<br />
Teufelsloch: Viele Legenden<br />
kursieren über diesen<br />
gut mannshohen Durchbruch<br />
Luzifers im harten Fels der<br />
Ahreifel. Er bietet doppelseitige<br />
Ausblick: Im Nordosten streckt<br />
sich das Langfigtal unterhalb<br />
von Burg Are und Engelsley vor<br />
den Augen aus. Dreht man sich<br />
um, rücken im Südwesten die<br />
Häuser Altenburgs hinter der<br />
Felshöhle ins Sichtfeld.<br />
3<br />
Naturschutz-Jugendherberge<br />
Altenahr: Traumhaft<br />
bettet die Herberge ihre<br />
Gäste ins abgelegene Langfigtal.<br />
Tagsüber waten sie durch die<br />
seichte Ahr, baden und picknicken<br />
am Idyll eines Flusses,<br />
der wie vor Jahrhunderten noch<br />
kurven darf.<br />
4<br />
Langfigtal: Seit 1983 bewahrt<br />
das Naturschutzgebiet<br />
„Ahrschleife bei Altenahr“<br />
das schöne Landschaftsbild im<br />
Langfigtal. Die Ahr beugt sich<br />
stärkerer Naturgewalt: Für<br />
den harten Brocken Engelsley<br />
muss sie etwa drei Kilometer<br />
Umweg fließen. Dafür darf sie<br />
frei schwingen – ganz ohne<br />
Uferkorsett. Fast senkrechte<br />
Felswände schirmen die<br />
weitläufigen Wiesenauen so gut<br />
ab, dass der Mensch hier nur<br />
maßvoll gewirtschaftet hat.<br />
5<br />
Krähhardt-Plateau:<br />
Malerisch schlängelt<br />
sich der Weg auf der Hochebene<br />
Krähhardt durch magere<br />
Wiesen mit Einzelbäumen – ein<br />
sehr seltenes Bild heutzutage.<br />
Im Frühjahr knüpft die große<br />
Sternmiere weiße Teppiche auf<br />
der Hochfläche.<br />
6<br />
Teufelsley: Wo der Umlaufberg<br />
wieder ans Ahrgebirge<br />
„andockt“, ragt der Felssporn<br />
Teufelsley auf, gekrönt<br />
von einem aus zwei Baumstämmen<br />
grob gezimmerten<br />
Gipfelkreuz. Eine Kraxelei nur<br />
für absolut Schwindelfreie!<br />
7<br />
Schrock: Genialer Blick<br />
aus 405 Metern Höhe<br />
über den Rand der Ahrtal-<br />
Kerbe hinaus zu den Kuppen<br />
des Sieben gebirges am Rhein,<br />
südlich von Bonn. Beim<br />
richtigen Sonnenstand leuchtet<br />
der Petersberg hell auf!<br />
8<br />
Rech: Am Fuße des<br />
Steinerbergs trifft die<br />
Wanderung im 550-Seelen-<br />
Winzer örtchen Rech den<br />
Ahrwein! Etwa zwanzig<br />
Weinbaubetriebe bewirtschaften<br />
dort noch rund 35 Hektar mit<br />
überwiegend roten Rebsorten.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Tipps für das Ahrtal<br />
Am Wegesrand:<br />
Hotel Restaurant Café Lang,<br />
Altenburger Str. 1, 53505 Altenahr,<br />
Tel.: 02643/93730, www.hotellang-ahr.de<br />
Land-gut-Hotel zur<br />
Post, Brückenstr. 2, 53505 Altenahr,<br />
Tel.: 02643/9310,<br />
www.hotelzur-post.de Hotel &<br />
Restaurant Zum Schwarzen<br />
Kreuz, Brückenstr. 5–7, 53505<br />
Altenahr, Tel.: 02643/1534,<br />
www.zumschwarzenkreuz.de<br />
Naturschutz-Jugendherberge<br />
Altenahr, Langfigtal 8, 53505<br />
Altenahr, Tel.: 02643/1880,<br />
www.jugendherberge.de<br />
Jeden Tag was anderes:<br />
Von März bis Oktober findet<br />
an jedem Wochentag mindestens<br />
ein geführtes Programm statt:<br />
Rotweinwanderung, Stadtrundgang,<br />
Dokumentationsstätte Regierungsbunker,<br />
Weinprobe. Teilnahme<br />
ohne Voranmeldung, 5 bis 10 Euro/<br />
Person, www.ahrtal.de<br />
(Tagestipps).<br />
Wein probieren:<br />
Nach Orten sortierte Listen mit allen<br />
Weinfesten, Winzern, Genossenschaften<br />
und Straußwirtschaften<br />
im Ahrtal stehen auf www.ahrtal.de<br />
unter „Ahrwein“ bereit. Noch mehr<br />
Infos über die Weinorte, Weinlagen,<br />
Rebsorten und Weinevents auf<br />
www.ahrwein.de<br />
Ausgegraben:<br />
Die Römervilla am Silberberg in<br />
Altenahr war das große Herrenhaus<br />
eines antiken Gutshofs. Bei<br />
Straßenarbeiten entdeckte man<br />
1980 das im 5. Jh. n. Chr. bei einem<br />
Hangrutsch verschüttete Gebäude:<br />
Museum Römervilla, Am Silberberg<br />
1, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler,<br />
Tel.: 02641/5311,<br />
www.museum-roemervilla.de<br />
Informieren:<br />
Tourist-Information Altenahr,<br />
Altenburger Str. 1a, 53505 Altenahr,<br />
Tel.: 02643/8448 Ahrtal-Tourismus,<br />
Hauptstr. 80, 53474 Bad Neuenahr-<br />
Ahrweiler, Tel.: 02641/91710,<br />
www.ahrtal.de<br />
10<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Bergisches Land<br />
Der Bergische<br />
Panoramasteig<br />
Gesamtlänge: 244 Kilometer<br />
Ausgewählte Etappen: Ründeroth –<br />
Lindlar (ca. 18 km), Radevormwald<br />
– Wipperfürth (ca. 23 km)<br />
Markierung: Die Strecke ist durchgehend<br />
ausgeschildert. Die Schilder<br />
zeigen einen schwarzen Kringel auf<br />
gelbem Grund, beschriftet mit: „Das<br />
Bergische Wanderland, Bergischer<br />
Panoramasteig“. Wegweiser stehen<br />
vor allem an Kreuzungen und kniffligen<br />
Wegführungen. Gelbe Spitzen<br />
markieren den Hauptweg, blaue die<br />
Zubringer.<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Idylle zwischen den Ballungszentren<br />
Von Ründeroth bis Wipperfürth<br />
„Eingepfercht“ zwischen den Ballungsräumen Köln/Bonn, der nordrhein-westfälischen<br />
Landeshauptstadt Düsseldorf sowie dem riesigen Ruhrgebiet liegt das Bergische Land –<br />
und versprüht auf seinen ausgedehnten Routen einen ganz eigenen Reiz.<br />
Vom Bahnhof Ründeroth, gut<br />
ausgeschildert, nach links zur<br />
Agger (es empfiehlt sich zuvor ein<br />
kurzer Abstecher nach rechts in<br />
den kleinen historischen Ortskern<br />
Ründeroths), dann dem Fluss folgend<br />
die B 55 überqueren, immer<br />
den Wegweisern nach, die nach<br />
rechts abzweigende Straße Richtung<br />
Aggertalhöhle 1 überqueren,<br />
geradeaus der Bundesstraße<br />
noch kurz folgen, dann rechts<br />
immer ansteigend in und durch<br />
den Wald. Am Wegweiser kurz<br />
vor Neuenhaus besteht die Möglichkeit,<br />
nach rechts auf einem<br />
Waldweg zur Aggertal höhle<br />
abzusteigen. Der Panoramasteig<br />
führt weiter über Neuenhaus und<br />
Feckelsberg, nun bergab, nach<br />
Blumenau. Jetzt steil bergauf nach<br />
Rommersberg. Hier großartige<br />
Panoramablicke in die Täler von<br />
Agger und Leppe. Absteigen ins<br />
Tals des Horpebachs, herrlich<br />
durch lichten Wald an einer kleinen<br />
Kapelle vorbei. Hier ist nach<br />
links der Zubringerweg Richtung<br />
Engelskirchen ausgeschildert,<br />
mit Bahnhof (Toureinstieg oder<br />
-abbruch möglich, RB 25) und LVR<br />
Museum 2 in der alten, sehenswerten<br />
Textilfabrik von Engels &<br />
Ermen. Der Panoramasteig wendet<br />
sich am Abzweig aber nach<br />
rechts Richtung Lindlar und führt<br />
parallel zur Autostraße zunächst<br />
auf einem breiten Forstweg mäßig<br />
bergauf und geht später in einen<br />
schmaleren Wandersteig über.<br />
Bevor in Höhe von Eichholz die<br />
Straße überquert wird, ist ein<br />
lohnender Abstecher nach rechts<br />
zum Erlebniszentrum „:metabolon“<br />
(ausgeschildert) möglich, das vor<br />
allem mit Kindern interessant<br />
ist. Der Hauptweg führt in einem<br />
großen südlichen Bogen um<br />
Lindlar herum mit prächtigen<br />
Aussichten auf den Ort und in die<br />
umliegenden Berge und Täler. Die<br />
Tour endet entweder im Ortskern<br />
von Lindlar 3 (dann dem Zubringerweg<br />
nach rechts folgen) oder<br />
am Bergischen Freilichtmuseum<br />
4 (Busverbindung nach Bensberg<br />
und nach Köln). Start unserer<br />
zweiten Etappe ist der Busbahnhof<br />
von Radevormwald. Dem gut<br />
sichtbaren Zubringerwegweiser<br />
folgen, die B 229 überqueren und<br />
die Stadt nach Süden verlassen.<br />
Bald trifft die Route auf den<br />
Panoramasteig und schwenkt<br />
nach Osten, leicht bergab und<br />
bergauf durch Wald und Wiesen,<br />
bis wenig später auch die B 483<br />
überquert wird. Nun geht es<br />
bald wieder aufwärts, südlich an<br />
Erlenbach und nördlich an Berge<br />
vorbei, etwas Zickzack in der<br />
Linienführung, bis am alten Bahndamm<br />
der Panoramasteig steil<br />
bergab nach Süden abknickt und<br />
sich länger durch das weitläufige<br />
Talsperren im<br />
Bergischen Land<br />
Wer im Bergischen Land wandert,<br />
kommt fast unweigerlich an<br />
eine Talsperre. Zwölf sind es<br />
insgesamt, die ältesten weit über<br />
100 Jahre alt. Sie dienen der<br />
Wasserversorgung, wie die Große<br />
Dhünntalsperre, die erst in den<br />
1980er Jahren gebaut wurde. Sie<br />
ist die zweitgrößte dieser Art in<br />
Deutschland und wird – wie auch<br />
andere – besonders geschützt. Anders<br />
die Talsperren, die vor allem<br />
dazu dienen, Flüsse zu regulieren:<br />
Hier ist alles erlaubt, wie etwa an<br />
der bekannten Agger-Talsperre<br />
bei Gummersbach oder der Bever<br />
bei Hückeswagen. Es darf gezeltet,<br />
geschwommen und Boot gefahren<br />
werden. Eine Urlaubs- und<br />
Erholungslandschaft wie aus dem<br />
Bilderbuch!<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
11
Deutschland<br />
Bergisches Land<br />
Anreisen und orientieren<br />
Bus und Bahn: Der Bahnhof Ründeroth ist erreichbar mit der RB 25 Köln–Marienheide,<br />
stündlich ab Köln Hbf (immer 24 Minuten nach der vollen Stunde, Gleis 10). Auch die<br />
Städte Wipperfürth und Radevormwald sind mit Bussen des öffentlichen Nahverkehrs<br />
erreichbar. Fahrpläne und Informationen: www.vrsinfo.de<br />
Mit dem Pkw: Die Autobahnen 1, 3, 4, 40, 45, 59 und 61 führen Sie unmittelbar ins<br />
Bergische Wanderland bzw. direkt daran vorbei.<br />
Orientieren: Wanderkarte Bergischer Panoramasteig, Maßstab 1:30.000, wetterfest, 6,95<br />
Euro (im Buchhandel). Weitere Infos unter www.publicpress.de<br />
Der Bergische Panoramasteig: „In 18 Tagesetappen durch das Bergische Land“<br />
von Guido Wagner, J.P. Bachem Verlag Köln (erscheint im März 2014). Weitere Infos unter<br />
www.bachem.de<br />
Weitere Informationen: www.bergisches-wanderland.de, wo GPX-Dateien sowie<br />
Informationen zu sämtlichen „Streifzügen“ erhältlich sind.<br />
© wanderlust<br />
Typisch für das Bergisch Land:<br />
Fachwerk, hier in Rommersberg.<br />
Bevertal zieht. Der Weg steigt<br />
wieder an und erreicht schließlich<br />
Egen 5 , dessen markanter<br />
Kirchturm schon vom gegenüberliegenden<br />
Höhenzug lange<br />
vorher ausgemacht wurde. Nun<br />
weiter nach Süden durch herrlichen<br />
Wald, bis schließlich die<br />
idyllisch in die Hügel eingebettete<br />
Neyetalsperre 6 erreicht wird.<br />
Der Weg folgt eine Weile dem<br />
Ufer, dreht dann nördlich in den<br />
Wald und stößt weiter oben auf<br />
die Rottenscheider Höhe. Nicht<br />
mal einen Kilometer entfernt liegt<br />
westlich die wassersportgeeignete<br />
Bevertalsperre. Der Panoramasteig<br />
wendet sich aber wieder<br />
bergab nach Süden und erreicht<br />
durch schattigen Wald den beeindruckenden<br />
Staudamm der Neye.<br />
Abwechslungsreich geht der Weg<br />
anschließend zwischen Wiesen<br />
und Felder hindurch und erreicht<br />
schließlich bei Voßkuhle den<br />
Stadtrand von Wipperfürth 7 .<br />
Hier nach rechts dem Zubringer<br />
in die Stadt folgen, ein wenig an<br />
der Wupper entlang und dann<br />
nur noch wenige Meter bis zum<br />
Busbahnhof.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Bergische Geschichten mit Ausblick<br />
1<br />
Aggertalhöhle: Die längste<br />
Höhle des Rheinlandes<br />
zeigt die vergangene Welt der<br />
Korallenriffe. Es sah im Bergischen<br />
Land einmal so aus wie<br />
in der Südsee.<br />
2<br />
LVR Museum: Die alte<br />
Baumwollspinnerei Ermen<br />
und Engels steht unter Denkmalschutz<br />
und beherbergt heute ein<br />
Industriemuseum, in dem das<br />
„Wasser als treibende Kraft“ im<br />
Mittelpunkt steht.<br />
3<br />
Lindlar: 900 Jahre alte<br />
Stadt mit hübschem Kern,<br />
viele Fachwerk- und Bruchsteinhäuser.<br />
Lohnend eine Führung<br />
Etappenprofile<br />
1<br />
durch die großen Steinbrüche.<br />
Der Freizeitpark hinter Schloss<br />
Heiligenhoven bietet Minigolf<br />
und Hallenbad.<br />
Bergisches Freilichtmuseum:<br />
Ein Freilichtmuseum,<br />
4<br />
in dem gezeigt und erlebt wird,<br />
wie vor hundert Jahren bäuerliche<br />
Landwirtschaft betrieben<br />
wurde. Ganzjährig geöffnet,<br />
montags geschlossen.<br />
Egen: Der Zwiebelturm<br />
5<br />
der katholischen Dorfkirche<br />
ist sehr markant und von<br />
weitem gut auszumachen. Egen<br />
liegt auf der höchsten Erhebung<br />
weit und breit.<br />
2 3 4<br />
5 6 7<br />
Bergisch essen, erfrischen & günstig schlafen zwischen<br />
Ründeroth und Lindlar sowie Radevormwald und Wipperfürth<br />
Ausgewählte Jugendherbergen :<br />
Radevormwald (die zweitälteste<br />
Jugendherberge Deutschlands) und<br />
Lindlar, 0266/5264<br />
www.jugendherberge.de<br />
Weitere Unterkünfte:<br />
Malteser Kommende (Engelskirchen),<br />
untergebracht in Schloss Ehreshoven,<br />
25 EZ (72 €), 9 DZ (52 € p.P),<br />
02263/8000<br />
www.malteser-kommende.de<br />
Wigger (Wipperfürth-Egen), wunderbarer<br />
Pausenort der 5. Etappe mit<br />
gutem Essen und Trinken auf<br />
der großzügigen Terrasse,<br />
EZ ab 50 €, 02267/4830<br />
www.gasthaus-wigger.de<br />
Landgasthof „Alter Rommersberg“,<br />
mitten im urigen Ortskern des kleinen<br />
Dorfes gelegen. Bei<br />
6<br />
Neyetalsperre: Die Neye<br />
ist eine der insgesamt<br />
sechs Trinkwassertalsperren<br />
im Bergischen Land, gebaut<br />
Anfang des vorigen Jahrhunderts.<br />
Der Panoramaweg ist<br />
so angelegt, dass er bis unter<br />
die eindrucksvolle Bruchstein-<br />
Staumauer führt.<br />
7<br />
Wipperfürth: Die älteste<br />
Stadt des Bergischen Landes<br />
darf seit einem Jahr auch<br />
den Titel „Hansestadt“ führen.<br />
Ein sowohl historisch interessantes,<br />
aber auch lebendiges<br />
Zentrum mit vielen Geschäften<br />
und Einkehrmöglichkeiten.<br />
schönem Wetter auch mit Biergarten.<br />
Dienstag ist Ruhetag.<br />
Tel.: 02263/9289801<br />
www.landgasthof-rommersberg.de<br />
Viele weitere Einkehrmöglichkeiten<br />
unter www.bergisches-wanderland.de,<br />
oder einfach in die entsprechenden<br />
Wanderkarten blicken!<br />
12<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Dahner Felsenland<br />
Dahn in der<br />
Südwestpfalz<br />
Auf einer Achse südlich von<br />
Kaiserslautern und westlich<br />
von Karlsruhe bettet sich der<br />
Luftkurort Dahn zwischen die<br />
bewaldeten Hügel des Naturparks<br />
Pfälzerwald-Nordvogesen. Überall<br />
ragen kunstvoll geformte Türme<br />
aus rotem Wasgauer Buntsandstein<br />
zwischen den Bäumen empor.<br />
<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 12 Kilometer<br />
Dauer: ca. 4 Stunden<br />
Markierung: Schwarze Balken auf<br />
gelbem Hintergrund<br />
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />
Steigung/Gefälle: ca. 400 Meter<br />
Höchster Punkt: 330 Meter<br />
Beste Wanderzeit: Apr. bis Okt.<br />
Start/Ziel: Wanderparkplatz<br />
Eybergstraße, 66994 Dahn<br />
Wegequalität: Zertifizierter<br />
Premiumweg (68 Pkte), Pfade und<br />
Waldwege, Vorsicht bei Nässe/Eis!<br />
Durch die Dahner Felsenwelt<br />
Zu den roten Riesen<br />
Der Dahner Felsenpfad verbindet auf zum Teil neu gegrabenen, schmalen Wegen über 15 eindrucksvolle Felsgebilde.<br />
Bei manchen führen Stufen hinauf, bei anderen müssen Wanderer sich hindurchzwängen – und dem Büttelfels steigen<br />
sie mitten ins Herz.<br />
Vom Parkplatz führt der Dahner Felsenpfad<br />
auf der Eybergstraße nach links, knickt links<br />
Richtung Campingplatz ab, schwenkt hinter dem<br />
Hotel Felsenland rechts über die Wiese zu einem<br />
Schotterweg. Diesem folgt er nach links, biegt<br />
vor dem Campingplatz rechts auf den Sandweg<br />
(nicht scharf rechts), zweigt auf der ersten Kuppe<br />
rechts auf den Pfad zum Pfaffenfels 1 hinauf, fällt<br />
dann mit Blicken auf Dahn steil ab und verläuft<br />
rechts auf der Straße am Sportplatz entlang. Am<br />
Ende geht es rechts auf einem Pfad am Waldrand<br />
oberhalb von Dahn entlang, an einem Kneipptretbecken<br />
vorbei und vor dem Schillerfelsen 2<br />
links hoch zum Felsbogen, dahinter noch höher<br />
und durch eine Felsenge des Schillerfelsens, dann<br />
hangparallel zum Schwalbenfelsen 3 . Dahinter<br />
rechts macht der Pfad einen Schlenker durch die<br />
Felsenarena 4 , schlägt einen weiten Rechtsbogen<br />
und steigt am Ende des Gebildes rechts an zu<br />
einem Plateau mit Picknickplatz, wo er sich links<br />
auf einem breiteren, leicht abfallenden Waldweg<br />
fortsetzt. Am nächsten Abzweig scharf rechts, an<br />
der großen Gabelung links und beim nächsten<br />
größeren Abzweig wieder links, schlängelt sich<br />
der Pfad geradeaus auf den Elwetritschefels 5 .<br />
Kurz vorher knickt der Felsenpfad rechts<br />
hinunter, biegt unten links, an der Schotterstraße<br />
rechts, am Ende links, sofort rechts auf den<br />
Waldweg, links über den Parkplatz, am Ende<br />
rechts und an den Infotafeln zum Naturschutzgebiet<br />
Moosbachtal entlang zur Dahner Hütte 6 . Es<br />
geht geradeaus weiter, hinter einer Linkskurve<br />
an einer Waldwegekreuzung links abwärts, am<br />
Ende links auf den Schotterweg, in einem Linksbogen<br />
an den Wiesen des Moosbachtals entlang,<br />
rechts auf einem Pfad aufwärts zu Hirschfels,<br />
Schusterbänkel, Schlangenfelsen, Mooskopf<br />
und Roßkegelfels 7 , wieder abwärts und unten<br />
links auf den Waldweg. Nach einer Kehre an der<br />
Waldkreuzung rechts (Abkürzung geradeaus: ca.<br />
1,5 km zum Startpunkt), an einer Gabelung links,<br />
durch Buchenwald, am Rothsteigbrunnen 8<br />
links und sofort rechts auf dem schräg nach oben<br />
verlaufenden Waldweg am Ungeheuerfelsen 9<br />
vorbei. Unten am Schotterweg rechts, rechts auf<br />
einen Pfad, am Ende links, an den Häusern von<br />
Büttelwoog vorbei, dahinter rechts ab, Linkskurve,<br />
die Eybergstraße queren und zum Büttelfels<br />
10 hinauf. Weiter an der Felswand bis zu einem<br />
Durchlass, dahinter rechts, an einer Kreuzung<br />
geradeaus und über eine Felsrippe zum Lämmerfelsen<br />
11 . Vor dem Wegweiser windet sich der<br />
Pfad links hinunter, in der nächsten Kehre lohnt<br />
der Abstecher zu einem weiteren Aussichtspunkt,<br />
am Ende des Zickzacks rechts abwärts, vor dem<br />
Fels links, unten rechts auf den breiten Waldweg<br />
(geradeaus Abkürzung zum Parkplatz), am Ende<br />
links auf den Wirtschaftsweg im Wieslautertal,<br />
hinter der Rechtskurve links über die Wiese<br />
hinauf am Hotel vorbei, im Wald erst rechts, dann<br />
links im Zickzack über die Kuppe zum Wachtfels<br />
12. Der Felsenpfad kurvt zu einem Parkplatz<br />
hinunter, am anderen Ende biegt er nach links,<br />
läuft an Braut und Bräutigam 13 vorbei und führt<br />
dahinter links über die Straße zum Wanderparkplatz<br />
zurück.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
13
Deutschland<br />
Dahner Felsenland<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit Bus und Bahn: Mit dem Zug Karlsruhe–Saarbrücken bis Bhf.<br />
Hinterweidenthal, weiter mit den Bus-Linien 251 oder 548 (www.vrn.de).<br />
Zusätzlich verkehren Ruftaxis. Fahrten müssen eine Stunde vor Abfahrt angemeldet<br />
werden (Tel. 06391/1824). Von Mai bis 3. Oktober halten die direkten<br />
Ausflugszüge „Bundenthaler“ (So u. Feiertage) aus Mannheim und „Felsenland-Express“<br />
(Sa, So, Feiertage) aus Karlsruhe in Dahn-Süd (www.der-takt.de).<br />
Mit dem Pkw: Anreise A65 bis Landau oder A62 bis Pirmasens. Dann B10<br />
bis Hinterweidenthal, dort auf die B427 nach Dahn abbiegen. Im Zentrum<br />
rechts, am Bahnhof Dahn-Süd vorbei bis zum Wanderparkplatz.<br />
Orientieren: Wandern u. Radfahren im Dahner Felsenland, 1:25.000, Pietruska-<br />
Verlag, ISBN 978-3-934895-60-7, 6,90 Euro. Poller & Todt: Wanderparadies<br />
Südwestpfalz, ISBN 978-3-934342-59-0, www.ideemediashop.de, 11,95 Euro.<br />
Tourhöhepunkte am Dahner Felsenpfad<br />
Im Reich der Elwetritsche<br />
Pfaffenfels: Der Aussichtspunkt<br />
gibt den Blick auf<br />
1<br />
die sanften Kuppen des Dahner<br />
Felsenlands frei. Rechts liegen die<br />
Lämmerfelsen, etwas davor der<br />
Büttelfels, links der Wachtfels und<br />
links dahinter ein Felsriff mit den<br />
Burgen Altdahn, Grafendahn und<br />
Tanstein.<br />
Schillerfelsen: Beim Freischneiden<br />
entdeckte man<br />
2<br />
am Sockel eine Gedenktafel des<br />
Verschönerungsvereins Dahn an<br />
den 100. Todestag des Dichters<br />
1905. Von oben fällt der Blick auf<br />
den gegenüberliegenden Aussichtsfelsen<br />
Jungfernsprung.<br />
Schwalbenfelsen: Über eine<br />
3<br />
Natursteintreppe steigt man<br />
dem Felsen auf den Kopf, schaut<br />
auf Dahn und ganz rechts zum<br />
Wachtfels.<br />
Felsenarena: In dem langgestreckten,<br />
wie eine Arena<br />
4<br />
geschwungenen Felsband gibt es<br />
viele Formen zu entdecken!<br />
Elwetritschefels: Zu Füßen<br />
5<br />
des Felsens zieht das Naturschutzgebiet<br />
Moosbachtal eine<br />
wunderschöne Talwiesenschneise<br />
in den Wald.<br />
Dahner Hütte: Die große<br />
6<br />
Hütte des Pfälzerwald-Vereins<br />
ist ein beliebtes Ausflugsziel<br />
mit Berghüttencharakter. Dort<br />
gibt es einfache Gerichte, Kaffee<br />
und Kuchen, Kinderspielplatz und<br />
einige Schlafplätze.<br />
Hirschfelsen, Schusterbänkel,<br />
Schlangenfelsen,<br />
7<br />
Mooskopf und Roßkegelfels: fünf<br />
Felsen Schlag auf Schlag. Wer<br />
entdeckt die Schlange am Schlangenfelsen?<br />
Rothsteigbrunnen: Hier<br />
8<br />
erfrischen sich Wanderer<br />
und Radler gern!<br />
Ungeheuerfelsen: An den<br />
9<br />
beiden Felsenfenstern am<br />
Ende des Massivs kann man schön<br />
picknicken.<br />
Büttelfels: Über eine Leiter<br />
10<br />
können Wanderer dem Felsen<br />
„in sein Herz steigen“ und zu<br />
den Lämmerfelsen schauen. Von<br />
der anderen Wandseite erklimmen<br />
Kletterer den Büttelfels.<br />
Lämmerfelsen: Mit 329<br />
11<br />
Metern bietet der höchste<br />
Aussichtspunkt auf dem Felsenpfad<br />
spektakuläre Blicke.<br />
Wachtfels: Eine Metalltreppe<br />
12<br />
mit 66 Stufen führt auf das<br />
Plateau dieses Felsens.<br />
Braut und Bräutigam: Nur<br />
13<br />
ein schmaler Spalt trennt die<br />
beiden schlanken, hoch aufragenden<br />
Türme voneinander.<br />
Etappenprofil<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />
Tipps fürs Dahner<br />
Felsenland<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Am Wegesrand: Gaststätte am<br />
Campingplatz Büttelwoog, Am<br />
Campingplatz 1, 66994 Dahn, Tel.<br />
06391/5622 Waldgasthaus des<br />
Pfälzerwald-Vereins Dahner Hütte<br />
(16 Betten), Im Schneiderfeld, 66994<br />
Dahn, Tel. 06391/1793, Mo+Di geschl.<br />
Restaurant Pizzeria Sportpark<br />
Dahn, Eybergstr. 4, 66994 Dahn, Tel.<br />
06391/2131 Hotel Felsenland****S,<br />
Im Büttelwoog 2, 66994 Dahn, Tel.<br />
06391/92370, www.hotel-felsenland.de<br />
Hotel Pfalzblick****, Goethestr. 1,<br />
66994 Dahn, Tel. 06391/4040,<br />
www.pfalzblick.de Felsenland-Jugendherberge<br />
Dahn, Am Wachtfelsen 1,<br />
66994 Dahn, Tel. 06391/1769,<br />
www.diejugendherbergen.de<br />
Dahner Felsenland schmecken:<br />
Die Dahner Felsenland-Wirte verwöhnen<br />
ihre Gäste mit südwestpfälzischen<br />
Spezialitäten wie Bachforelle, Saumagen<br />
und Weidelamm (www.dahner-felsenland-wirte.de).<br />
In Dahn gibt es zwei:<br />
Restaurant Wasgauperle, Goethestr.<br />
14, 66994 Dahn, Tel. 06391/1340,<br />
www.wasgauperle.de Restaurant<br />
Haus des Gastes, Weißenburger Straße<br />
17d, 66994 Dahn, Tel. 06391/3414,<br />
www.dahn-haus-des-gastes.de<br />
Noch mehr Premiumwandern:<br />
Das Deutsche Wandersiegel des<br />
Deutschen Wanderinstituts bürgt auf<br />
drei weiteren Wegen im Dahner Felsenland<br />
für Qualität und Abwechslung:<br />
Die Wasgau SeenTour verbindet<br />
Ludwigswinkel und Fischbach auf<br />
einem 21,5 km langen Rundkurs, der<br />
Busenberger Holzschuhpfad führt<br />
auf 24 Kilometern aussichtsreich um<br />
den Nachbarort von Dahn, und der<br />
90 km lange Felsenland-Sagenweg<br />
steckt voller geheimnisvoller Geschichten<br />
(www.dahner-felsenland.net). Auch<br />
der 142 km lange, zertifizierte Pfälzer<br />
Waldpfad durchläuft das Felsenland<br />
(www.wandermenue-pfalz.de).<br />
Entspannen: Direkt am Start/Ziel<br />
laden acht Becken mit Wasser-Attraktionen,<br />
ein finnisches Saunadorf und<br />
Dampfbäder sowie der großzügige Garten<br />
zum Après-Wandern ein: Felsland<br />
Badeparadies & Saunawelt, Eybergstr.<br />
1, 66994 Dahn, Tel. 06391/2179,<br />
www.felsland-badeparadies.de<br />
Informieren: Tourist-Information<br />
Dahner Felsenland, Schulstr. 29,<br />
66994 Dahn, Tel. 06391/9196222,<br />
www.dahner-felsenland.net und<br />
www.wanderportal-pfalz.de<br />
14<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Eifel<br />
Feuriges<br />
Wandergebiet<br />
Während im Süden der Eifel eine<br />
sattgrüne Hügellandschaft und im<br />
Norden Wälder, Moore und Gebirge<br />
zu finden sind, wird die Mitte von<br />
Vulkankegeln, Maaren und Wacholderheiden<br />
bestimmt. Die Eifel ist<br />
das jüngste deutsche Vulkangebiet.<br />
Vor knapp 10.000 Jahren kam es<br />
zum letzten Vulkanausbruch.<br />
Typ: Rundwanderweg<br />
Länge: 18/20,5 Kilometer<br />
Dauer: ca. 5/ca. 6 Stunden<br />
Markierung: Logo des Eifelkrimi-<br />
Wanderwegs und Richtungspfeile<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: 265/364 Meter<br />
Höchster Punkt: 541/510 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Katharinen-Stift Hillesheim/„Kleines<br />
Landcafé“ Kerpen<br />
Wegequalität: gut begehbare<br />
Feld- und Waldwege, teilweise<br />
asphaltiert<br />
Zu den Schauplätzen der Eifelkrimis<br />
Literatur trifft auf Landschaft<br />
In der Gegend um Hillesheim sind zwei der bekanntesten Eifelkrimi-Autoren beheimatet: Jacques Berndorf<br />
und Ralf Kramp. Auf zwei <strong>Wandertouren</strong> kann man die Tatorte ihrer literarischen Verbrechen erkunden.<br />
ROUTE 1: Los geht’s vor dem<br />
Katharinen-Stift in Hillesheim 1 .<br />
Die Gasse links hinab zum Schützenweg,<br />
rechts einbiegen und<br />
dann über den Steg links. An der<br />
Querstraße rechts und dann gleich<br />
wieder links unter der Unterführung<br />
hindurch. Geradeaus hoch<br />
bis zur Teerstraße, rechts, nächste<br />
links und dann wieder rechts. Hier<br />
die Straße überqueren, an der<br />
Hütte vorbei um die Kurve. Geradeaus,<br />
den Weg vor dem großen<br />
Strommast nach links und dann<br />
den dritten nach rechts, auf der<br />
Straße kurz nach links und dann<br />
spitz rechts ab den Wald entlang<br />
zum Golfplatz Berndorf 2 . Von<br />
hier geht es immer weiter durch<br />
den Wald. Hinter dem kleinen<br />
Rinnsal rechts halten, an der<br />
zweiten Wegekreuzung halb<br />
rechts. Bald kommt ein besserer<br />
Weg, dem die Route nach rechts<br />
folgt. Nach dem Wald den nächsten<br />
befestigten Weg nach rechts und<br />
schnurstracks hinauf zum Steinbruch<br />
Weinberg 3 . Dort lädt eine<br />
Bank zum Rasten ein. Nach kurzer<br />
Pause geht es zurück auf den Weg,<br />
über die Höhe hinweg zum Ortseingang<br />
von Berndorf. Die Weinbergstraße<br />
entlang, die ab der nächsten<br />
Kreuzung Beulerstraße heißt 4 .<br />
Hier lebte Jacques Berndorf lange.<br />
Im linken Erdgeschoss seines<br />
Bauernhauses schrieb er seine<br />
Romane. Von dort geht es weiter in<br />
die Lindenstraße und später rechts<br />
in die Birkenstraße. Eine Weile<br />
folgt man dem Eifelsteig, über die<br />
Straße und hoch zur Wehrkirche,<br />
weiter um den Buberg herum.<br />
Dann der befestigten Straße nach<br />
links zwei Kilometer folgen und<br />
die Querstraße überqueren.<br />
Danach den kombinierten Radweg<br />
nach rechts nehmen. Man erreicht<br />
den Ortsrand von Walsdorf 5 . Von<br />
dort dem ausgebauten Weg folgen,<br />
der auf einer ehemaligen Bahnstrecke<br />
verläuft. Am Ende links durch<br />
die Unterführung, geradeaus am<br />
Heiligenhäuschen vorbei. Rechts<br />
die Koblenzer Straße wieder hinab<br />
in den Ort Hillesheim folgen, dem<br />
Ausgangspunkt der Wanderung.<br />
ROUTE 2: Startpunkt ist mitten<br />
in Kerpen vor dem „Kleinen<br />
Landcafé“ 6 . An der Bushaltestelle<br />
gegenüber dem ehemaligen Hotel<br />
Burghof geht es die Fritz-von-Wille-<br />
Straße hinunter in den Ort. Ganz<br />
unten hinter dem Brunnen links<br />
ab Richtung Freizeitanlage. Von<br />
dort immer geradeaus bis zum<br />
Waldrand, hier links abbiegen,<br />
auf der Straße ein Stück nach<br />
links und vor der Bushaltestelle<br />
ganz nach rechts. Man erreicht<br />
den Schnittpunkt mit Route 1 und<br />
folgt der Straße bis zum Waldrand.<br />
Hier rechts ab, über den Bach und<br />
rechts hoch nach Flesten, an der<br />
Straße links ab zu der Straße zwischen<br />
Wiesbaum und Flesten 7 .<br />
Den St.-Rochus-Weg nach rechts<br />
gehen aus dem Ort heraus und vor<br />
dem ersten Haus in Nollenbach<br />
nach links, über den Bach und die<br />
nächste links hoch zum Waldrand.<br />
Hier geht es rechts ab bis nach<br />
Leudersdorf hinein. Dort die Schützenstraße<br />
nach rechts nehmen, am<br />
Gemeindehaus in die Lindenstraße<br />
bis in die Ortsmitte von Üxheim.<br />
Am Platz vor der Kirche die Heerstraße<br />
nach links entlanggehen 8 .<br />
Der Straße folgen, vorbei am<br />
Antiquitätenhaus Karich. Über<br />
den Bach den Berg hinauf und auf<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
15
Deutschland<br />
Eifel<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Von Köln mit dem Regionalexpress entweder nach<br />
Jünkerath, Lissendorf oder Gerolstein, von Trier mit der Regionalbahn nach<br />
Gerolstein. Von dort entweder mit dem Rhein-Mosel-Bus 502 oder dem 522<br />
bis nach Hillesheim bzw. Kerpen. www.rhein-mosel-bus.de, Infos auch beim<br />
Kundencenter Daun, Mainzer Str. 22, 54550 Daun, Tel.: 06592/982757<br />
Mit dem PKW: Von Norden die A 1 bis zum Autobahnende fahren, dann<br />
der Beschilderung Hillesheim folgen, die Kölner Straße bis Hillesheim,<br />
rechts abbiegen zum Am Markt 1, dort ist die Tourist Information<br />
Hillesheim, die alle Informationen zum Eifelkrimi-Wanderweg bereithält.<br />
Von Süden die A 48/A 1 bis Autobahnende, dann B 257/B 412 bis Hillesheim.<br />
Orientieren: Krimi-Begleitbroschüre mit Hintergrundinformationen zu<br />
den Krimi-Schauplätzen, Übersichtskarten und Wegbeschreibungen,<br />
3,80 Euro zzgl. Versand, www.eifelkrimi-wanderweg.de<br />
halber Höhe rechts in Richtung<br />
Beuerhof. Unmittelbar vor der<br />
Hofeinfahrt rechts abbiegen, im<br />
Wald die Linkskurve nehmen und<br />
kurz darauf links hinab durch den<br />
dichten Wald laufen. Man stößt auf<br />
die Burgruine Neublankenheim 9 .<br />
Nach der Besichtigung wieder den<br />
Weg zurück, dem Querweg nach<br />
links folgen, durch den Tunnel<br />
und bis in den Ort Ahütte. Kurz<br />
vor der großen Querstraße geht es<br />
links Richtung Wasserfall. Die Radwegbrücke<br />
überqueren, dahinter<br />
geht es wieder auf den Eifelsteig<br />
bis zum Wasserfall Dreimühlen 10 .<br />
Von dort dem Pfad entlang dem<br />
Ahbach folgen. Vor der Nohner<br />
Mühle durch die Unterführung<br />
gehen, dann links auf den Bahndamm<br />
bis nach Niederehe. Im Ort<br />
befindet sich Jacques Berndorfs<br />
Stammlokal 11 . In Niederehe<br />
rechts hoch „Auf dem Bungert“.<br />
Die Straße nach links verlassen<br />
und dem alten Bahndamm nach<br />
links folgen. Am Steinbruch hinuntersteigen,<br />
Straße überqueren,<br />
über Steg und Radweg wieder dem<br />
Bahndamm nach rechts folgen. An<br />
der Kläranlage rechts, Straßenüberquerung,<br />
rechts und gleich<br />
wieder spitz links ab unterhalb<br />
des Burgberges nach Kerpen, dem<br />
Ausgangspunkt der Etappe.<br />
Tourhöhepunkte am Eifelkrimi-Wanderweg<br />
Wo finstere Verbrechen geschehen<br />
1 Hillesheim: Alter, befestigter<br />
Marktort mit einer zum Teil sehr gut<br />
erhaltenen Stadtmauer aus dem 13.<br />
Jahrhundert. Im Ort befindet sich<br />
das Deutsche Krimi-Archiv mit rund<br />
26.000 Bänden.<br />
2 Golfplatz Berndorf: In Berndorfs<br />
drittem Krimi „Eifel-Filz“ liegen zwei<br />
Leichen an Bahn 16 des 1977<br />
gegründeten Golfclubs – ein Banker<br />
und seine Geliebte. Die ungewöhnliche<br />
Tatwaffe: eine Armbrust.<br />
3 Steinbruch Weinberg: Im alten<br />
Marmorsteinbruch kam Jacques<br />
Berndorf auf die Idee, Krimis zu<br />
schreiben. Und hier ließ er einen<br />
Lebensmitteltechniker sein<br />
vor zeitiges Ende finden.<br />
4 Berndorf: Hier hat Jacques<br />
Berndorf lange gelebt. Über den Ort<br />
sagt er: „Ich konnte im stillen,<br />
uralten Bauernhaus konzentriert<br />
schreiben, sehr gut nachdenken. Die<br />
Eifel hatte mich eingefangen.“<br />
5 Walsdorf: Walsdorf liegt am<br />
Südrand der Hillesheimer<br />
Kalkmulde, begrenzt vom<br />
Schichtvulkan Goßberg. Hierhin<br />
verschlägt es Herbie Feldmann bei<br />
seinen Ermittlungen im Fall<br />
„Malerische Morde“.<br />
6 Kerpen: Der kleine Ort wurde<br />
1993 zum schönsten Dorf Deutschlands<br />
gekürt. Sehenswert ist die<br />
Burg Kerpen und das „Kleine<br />
Landcafé“, in dem Siggi Baumeister<br />
und Herbie Feldmann regelmäßig<br />
einkehren.<br />
7 Zwischen Wiesbaum und Flesten:<br />
In Berndorfs Krimi „Eifel-Gold“<br />
geschieht an dieser Stelle ein<br />
Überfall auf einen Geldtransporter.<br />
Die Fahrer des Wagens werden an<br />
zwei Buchen festgebunden.<br />
8 Üxheim: Auf einem Höhenzug von<br />
ca. 420 Metern liegt das alte<br />
Pfarrdorf Üxheim, das von der<br />
Pfarrkirche aus dem Jahr 1835<br />
beherrscht wird. In Kramps<br />
„Malerische Morde“ kommt es hier<br />
zum Showdown mit den Kunstfälschern.<br />
9 Burg Neublankenheim: Die erste<br />
urkundliche Erwähnung der Burg,<br />
die dem Geschlecht Blankenheim<br />
gehörte, stammt aus dem Jahr 1272.<br />
In Kramps Krimi „Ein kaltes Haus“<br />
bringt die Burgruine dem betagten<br />
Paar Clara und Fried alte Erinnerungen<br />
zurück.<br />
10 Wasserfall Dreimühlen: Das<br />
kalkreiche Quellwasser hat eine<br />
faszinierende Sinterbank geformt. In<br />
„Hart an der Grenze“ kommt es hier<br />
zum Showdown zwischen Herbie<br />
Feldmann und dem Mörder.<br />
11 Niederehe: Im Landgasthof<br />
Schröder ist Siggi Baumeister<br />
Stammgast. Dort sitzt er unter einer<br />
ausgestopften Forelle. In „Eifel-<br />
Rallye“ liefert er sich eine Hetzjagd<br />
mit einem Unterweltkönig.<br />
Etappenprofil<br />
1 1 2 2 3 3 4 4 5 5 6<br />
Tipps fürs Eifeler<br />
Krimiland<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Café Sherlock, reizendes Krimi-Café.<br />
Hier kann man zwischen Kerzenleuchtern<br />
und Mordwaffen seine „Chocolat<br />
Poirot“ schlürfen oder „Miss Marple’s Teatime“<br />
genießen. Am Markt 5–7, 54576<br />
Hillesheim, Tel.: 06593/809435<br />
Das Kleine Landcafé, liebevoll<br />
umgebaute Scheune mit leckerer Küche<br />
und vielen Kulturevents. Fritz-von-<br />
Wille- Straße 8, 54578 Kerpen, Tel.:<br />
06593/996969 Landgasthof Schröder,<br />
direkt gegenüber dem Kloster mit Wild<br />
aus heimischer Jagd. Mit ein bisschen<br />
Glück begegnet man hier Jacques<br />
Berndorf. Kerpener Straße 7, 54579<br />
Üxheim-Niederehe, Tel.: 02696/1048<br />
Hotel-Restaurant Zum Amtsrichter,<br />
Urlaub im Gefängnis? Hier geht’s! Die<br />
Zellen wurden zu Zimmern, die Schreibstube<br />
zum Restaurant und der Gefängnishof<br />
zum Garten. Kölner Straße 10,<br />
54576 Hillesheim, Tel.: 06593/985731<br />
Das Krimihotel, 24 verschiedene<br />
Krimi-Themenzimmer von Sherlock<br />
Holmes über Kommissar Maigret bis<br />
zu Pater Brown. Am Markt 14, 54576<br />
Hillesheim, Tel.; 06593/98089600<br />
Lesestoff: Das Kriminalhaus, hier<br />
befindet sich das Deutsche Krimi-Archiv<br />
mit rund 26.000 Bänden. Das Archiv<br />
ist Treffpunkt für Fachleute und Versammlungsort<br />
für Vereine und Zirkel,<br />
die sich in Europa der Kriminalliteratur<br />
verschrieben haben. In den behaglichen<br />
Räumen lässt es sich herrlich stöbern<br />
und lesen. Am Markt 5–7, 54576 Hillesheim,<br />
Tel.: 06593/809435<br />
Information: Tourist Information<br />
Hillesheim, Am Markt 1, 54576<br />
Hillesheim, Tel.: 06593/809200<br />
16 Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Fränkisches Seenland<br />
Wiesen, Auen und<br />
die sieben Seen<br />
Das Fränkische Seenland südlich<br />
von Nürnberg umfasst sieben künstlich<br />
angelegte Seen. Einer davon, der<br />
Altmühlsee, verbindet Tourismus<br />
und Naturschutz: Die eine Hälfte<br />
– das rund 200 Hektar große Naturschutzgebiet<br />
Vogelinsel – gehört den<br />
Tieren und Pflanzen, die andere den<br />
Menschen. Neben den artenreichen<br />
Feuchtwiesen und idyllischen<br />
Dörfern gibt es auch sonst vieles zu<br />
entdecken.<br />
<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 1,6 Kilometer<br />
Dauer: ca. 30 Minuten<br />
Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Steigung/Gefälle: weniger als 10 Meter<br />
Höchster Punkt: 416 Meter<br />
Beste Wanderzeit: April bis Mai<br />
Start/Ziel: LBV-Infohaus in<br />
91735 Muhr am See<br />
Wegequalität: feste Kieswege<br />
Ein Rundgang über die Vogelinsel<br />
Mosaik der bunten Biotope<br />
Obwohl man von „der“<br />
Vogelinsel spricht, ist<br />
dieses Naturparadies in<br />
Wirklichkeit ein Sammelsurium<br />
von Lebensräumen,<br />
die nur zum Teil begehbar<br />
sind. Der Lehrpfad durch<br />
das Naturschutzgebiet<br />
bietet jedoch ungestörte<br />
Einblicke und weitreichende<br />
Ausblicke.<br />
Los geht es am Fichtenweg im<br />
Örtchen Muhr am See. Das<br />
Infohaus des Landesbundes für<br />
Vogelschutz in Bayern (LBV) bietet<br />
erste Informationen über den See<br />
und seine Bewohner. Von dort<br />
verläuft der Weg geradeaus über<br />
die Altmühl auf den See zu. Kurz<br />
danach führt ein Wiesenpfad nach<br />
rechts, parallel zum Seeufer. Über<br />
diesen gelangt man direkt zur<br />
langen Holzbrücke, die – entlang<br />
mehrerer Schautafeln zur Entstehung<br />
des Sees – direkt auf die<br />
Vogelinsel führt. Vorsicht, ab hier<br />
befindet man sich im eigentlichen<br />
Naturschutzgebiet. Auf der<br />
Zugangsbrücke 1 hat man bereits<br />
erste Ausblicke auf die Insel,<br />
rechts auch auf den Biberbau, und<br />
natürlich bietet sich hier schon<br />
die erste Möglichkeit, anfliegende<br />
Vögel zu beobachten. Nach der<br />
Brücke geht es links auf den Rundpfad,<br />
an der nächsten Gabelung<br />
hält man sich wieder links. Eine<br />
Holzbrücke führt über zahlreiche<br />
Tümpel und Schilfbestände. Die<br />
nächste Gabelung links führt dann<br />
zum hölzernen Aussichtsturm 2 ,<br />
der einen schönen Überblick über<br />
das Naturschutzgebiet ermöglicht.<br />
Danach geht es links weiter bis zur<br />
übernächsten Brücke, auf deren<br />
linker Seite man nun Ausblick<br />
auf eine Sukzessionslandschaft 3<br />
hat, in der neues Land entsteht.<br />
Die nächste Abzweigung führt<br />
uns links schließlich zur letzten<br />
Brücke. Kurz davor kann man<br />
links am Seeufer den Biberbau<br />
4 aus der Nähe betrachten – den<br />
Weg aber bitte nicht verlassen.<br />
Nach der Brücke verlässt man die<br />
Vogelinsel wieder links über die<br />
große Brücke aufs „Festland“. Dort<br />
hält man sich rechts, an der nächsten<br />
Gabelung geht es dann nach<br />
links zurück zum Ausgangspunkt,<br />
dem LBV-Infohaus.<br />
Vogelfreundlich<br />
reisen und genießen<br />
Der Reiseanbieter „birdingtours“<br />
hat sich auf ornithologische<br />
Reisen spezialisiert. Die erfahrenen<br />
und ortskundigen Reiseleiter<br />
nehmen dabei höchste Rücksicht<br />
auf Schutzgebiete und unterstützen<br />
Vogelschutzprojekte. Um die<br />
Erkundungen umwelt- und sozialverträglich<br />
zu gestalten, konzentriert<br />
sich der Reiseanbieter zudem<br />
auf örtliche, familiengeführte<br />
Betriebe und wird vom Naturschutzbund<br />
(NABU) unterstützt.<br />
www.birdingtours.de<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
17
Deutschland<br />
Fränkisches Seenland<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Muhr am See hat einen eigenen Bahnhof und liegt an der<br />
Bahnlinie Treuchtlingen-Würzburg. Genaue Infos unter www.bahn.de<br />
Mit dem Pkw: Von Hamburg aus über die A 7 Richtung München/Würzburg. Von<br />
Köln über die A 3 Richtung Frankfurt/Main, dann Richtung Nürnberg. Bei Kreuz<br />
Feuchtwangen auf die A 6 Richtung München/Nürnberg wechseln. Von Osten auf<br />
der A 9 Richtung München, dann der E 45 folgen und auf die A 6 Richtung Heilbronn<br />
wechseln. Bei Ausfahrt Ansbach über die B 13 Richtung Gunzenhausen,<br />
dann Beschilderung Muhr am See folgen. Von Süden auf die A 9 Richtung Nürnberg,<br />
dann auf der E 45 bis Ausfahrt Greding. Hier zunächst der Beschilderung<br />
Richtung Thalmässing, später Richtung Gunzenhausen bis Muhr am See folgen.<br />
Orientieren: Wanderkarte „Fränkisches Seenland“, 1:35.000, Fritsch Landkarten-<br />
Verlag, ISBN 3861161753, 6,10 Euro. Rad- und Wanderkarte „Altmühlsee -Brombachsee“,<br />
1:50.000, Publicpress, ISBN 3899203569, 4,95 Euro.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Biberbau und Brachvogelschau<br />
Zugangsbrücke: Von hier aus<br />
1<br />
sind am Ufer und im Anflug<br />
bereits erste Vögel wie Haubentaucher,<br />
Kanadagänse, Blesshühner<br />
und Lachenten zu beobachten.<br />
Zudem bietet sie einen schönen<br />
Blick auf die Vogelinsel.<br />
Aussichtsturm: Weite Teile<br />
2<br />
der Insel sind von hier aus<br />
einsehbar: In Baumgruppen brüten<br />
Kormorane, auf abgestorbenen<br />
Bäumen lassen sich manchmal<br />
sogar Fischadler nieder. Das<br />
niedrige Buschwerk beherbergt<br />
Graureiher, die Schlickflächen<br />
verschiedene Watvögel wie Uferschnepfen<br />
oder Brachvögel. Auch<br />
Graugänse sind hier im Mai mit<br />
ihren Jungen zu finden.<br />
Sukzessionslandschaft: Aus<br />
3<br />
Ablagerungen von Erde<br />
und Pflanzenresten entsteht hier<br />
neues Land. Links sieht man<br />
dieses Phänomen deutlich an<br />
den vielen kleinen Inselchen, auf<br />
denen sich langsam immer mehr<br />
Pflanzen ansiedeln.<br />
Biberbau: Eine von drei<br />
4<br />
Biberfamilien, die am<br />
Altmühlsee leben, zeigt sich mit<br />
etwas Glück in der Abenddämmerung<br />
an ihrem Damm. Tagsüber<br />
wird der Biber gern mit der ähnlich<br />
aussehenden, aber kleineren<br />
Bisamratte verwechselt. Der Bauplatz<br />
am Altmühlsee ist ideal: Bei<br />
so geringer Strömung müssen die<br />
Biber keinen Staudamm bauen.<br />
Weitere Vogelparadiese in Mittelfranken<br />
Das Wiesmet: Das riesige Feuchtwiesengebiet nordwestlich des Altmühlsees<br />
lockt Vogelliebhaber mit zahlreichen Wiesenbrüter-Arten wie Großer Brachvogel,<br />
Bekassine, Kiebitz, Uferschnepfe, Wiesenpieper, Schafstelze, Braunkehlchen<br />
und Grauammer. Viele durchziehende Vogelarten wie Kampfläufer und<br />
Goldregenpfeifer nutzen es als Zwischenstation.<br />
Der Naturpark Frankenhöhe: Wunderschöne, lichte Laubwälder und das<br />
größte Streuobstwiesengebiet der Welt rund um Burgbernheim bieten tolle<br />
Möglichkeiten für ornithologische Entdeckungen. Der große Artenreichtum<br />
beinhaltet neben fast allen Spechtarten auch Waldlaubsänger, Pirol und<br />
Heckenbraunelle sowie Trauer- und Halsbandschnäpper.<br />
Das Mohrhof-Weihergebiet: Zahlreiche mit Wegen verbundene Karpfenteiche<br />
bei Erlangen sind ein idealer Lebensraum für Schwarzhalstaucher, Silberreiher,<br />
verschiedene Watvögel, Rohr- und Feldschwirl, Teich- und Schilfsänger,<br />
aber auch für Zwergdommel, Trauerseeschwalbe, Ortolan und Seidenreiher.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4<br />
Kaffee und Kultur<br />
rund um den See<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Gasthaus „Zum Hirschen“,<br />
fränkische Spezialitäten, Biergarten,<br />
Ansbacher Straße 4, 91735 Muhr<br />
am See, Tel.: 09831/3940,<br />
www.restaurant-altmuehlsee.de<br />
Pension „Goldener Adler“, Biergarten,<br />
große Auswahl fränkischer Weine,<br />
Kirchenstraße 21, 91735 Muhr am See,<br />
Tel.: 09831/3169,<br />
Eiscafé „La Dolce Vita“, Kirchenstr.<br />
10, 91735 Muhr am See, 24 italienische<br />
Eissorten, Tel.: 0170/5201856<br />
Brot und Mehr Kiefer, durchgehend<br />
warme internationale Küche,<br />
Öffnungszeiten: Montag-Sonntag von<br />
10:00 bis 24:00 Uhr, Rosenau 8, 91735<br />
Muhr am See, Tel.: 09831/8847-549<br />
Café Herzog, Café mit Terrasse, Frühstück,<br />
Snacks, Coffee-to-go, Am Gewerbepark<br />
6, 91735 Muhr am See, Tel.:<br />
09831/8830770, www.cafe-herzog.com<br />
Das Bootshaus, mit Sonnenterrasse,<br />
geöffnet Mitte März bis Oktober,<br />
Seestraße 19, 91710 Gunzenhausen/<br />
Schlungenhof, Tel.: 09831/8848926,<br />
www.das-bootshaus.de<br />
Campingplatz „Fischer Michl“, Seezentrum<br />
Wald, Schlungenhof 4, 91710<br />
Gunzenhausen, Tel.: 09831/2784<br />
www.campingplatz-fischer-michl.de<br />
Campingplatz am Seezentrum<br />
Muhr am See mit Bootsverleih,<br />
Badestrand und Fahrrad verleih,<br />
Tel. 09831/508191,<br />
www.altmuehlsee.de<br />
Informieren: Touristbüro Muhr<br />
am See, Schlossstr. 4, 91735 Muhr<br />
am See, Tel.: 09831/890370, geöffnet<br />
April bis Oktober von 9:30 bis 12:30<br />
Uhr, www.muhr-am-see.de<br />
Erleben: Ausstellung „Lebensraum<br />
Altmühlsee – Faszination<br />
Vogelzug“ (bis 15.10.2016) und<br />
Umweltbibliothek im LBV-Informationszentrum,<br />
Schlossstr. 2, 91735<br />
Muhr am See, Tel.: 09831/4820,<br />
geöffnet 15.3. bis 30.4. täglich 10:00<br />
bis 17:00 Uhr, 1.5. bis 31.10. Do., So.<br />
und feiertags 13:00 bis 15:30 Uhr,<br />
www.lbv.de/Altmuehlsee<br />
Museum für Ur- und Umwelt Muhr<br />
am See, geöffnet 1.7. bis 31.8. Mi., Do.<br />
und Fr. von 9:00 bis 12:00 und 14:00<br />
bis 17:00 Uhr, Bahnhofstr. 4, 91735<br />
Muhr am See, Tel.: 09831/7938<br />
Inspirieren und buchen: birdingtours,<br />
Spezialist für ornithologische<br />
Reisen, Franz-Hess-Str. 2D, 79282<br />
Ballrechten, Tel.: 07634/5049845, Fax:<br />
07634/5049849, www.birdingtours.de<br />
18<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Harz<br />
Oberhalb von Goslar<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 7 Kilometer<br />
Dauer: ca. 2 Stunden<br />
Markierungen: stilisiertes Liebespaar<br />
im Herz<br />
Schwierigkeit: leicht<br />
Höhendifferenz: 130 Meter<br />
Beste Wanderzeit: April bis November<br />
(ab Mitte Dezember kreuzt<br />
Seilbahn/Skipiste den Weg)<br />
Start/Ziel: Großparkplatz an der<br />
Stabkirche, 38644 Goslar-Hahnenklee<br />
Wegequalität: gut begehbare Wege,<br />
Premiumweg (63 Erlebnispunkte<br />
Deutsches Wanderinstitut)<br />
Rund um den Bocksberg<br />
Sitzen, küssen und wandern<br />
Ist die Liebe noch frisch, träumen Verliebte bei weiten Aussichten vom Bocksberg. Die Bänke der reiferen<br />
Stadien des Ehelebens warten an den sechs romantischen Teichen der Auerhahn-Kaskade.<br />
Auf dem Parkplatz am Ende der<br />
Straße Am Bocksberg empfängt<br />
die Rendezvous-Bank S die<br />
Wanderer. Das Tor der Liebe ist<br />
bereits zu sehen und entsendet<br />
sie auf den Liebesbankweg.<br />
Er quert eine Piste, passiert<br />
die Hasch-mich-Bank, kreuzt<br />
Sommerrodelbahn und Seilbahn,<br />
läuft am Quell der Liebe vorüber,<br />
quert eine zweite, rote Skipiste<br />
mit einem ersten Ausblick auf<br />
den Ferienpark Hahnenklee und<br />
genießt an der Verlobungsbank<br />
1 eine weite Aussicht, kreuzt<br />
noch eine schwarze Piste und<br />
einen Lift, bevor er zu seiner<br />
namensgebenden Liebesbank 2<br />
gelangt. Ein Jahr später und nur<br />
wenige Meter weiter erreicht er<br />
an der Papierhochzeitsbank mit<br />
Hütte und Schnitztafel 3 bei 680<br />
Metern seinen Höhepunkt. Kurz<br />
darauf kreuzt der Liebesbankweg<br />
die Bocksbergstraße (der<br />
Abstecher zum Gipfel dauert etwa<br />
eine halbe Stunde). Etwas nach<br />
rechts versetzt fällt der Pfad über<br />
Wurzeln und Steine ab (Alternative<br />
für Kinderwagen: links auf<br />
die Bocksbergstraße und unten<br />
rechts). Kurz vor der B 241 Goslar-<br />
Hahnenklee rechts ab. Gegenüber<br />
dem Berggasthaus Auerhahn<br />
(geschl.) warten Hölzerne Hochzeit<br />
und die Station Marmor,<br />
Stein und Eisen 4 … Dahinter<br />
knickt der Liebesbankweg nach<br />
rechts, verläuft oberhalb des<br />
Auerhahnteichs, bis er hinter dem<br />
Ge(h)dichtstein 5 mit einem<br />
Vers von Christian Morgenstern<br />
links hinunter biegt, Rosen- und<br />
Nickelhochzeit hinter sich lässt,<br />
weiter am Neuen Grumbacher<br />
Teich entlangführt und bei der<br />
Tafel Kunsträder und Kehrräder<br />
rechts hinunter biegt. Kurz darauf<br />
wartet am Ende des Teichs auf<br />
dem Damm die Veilchenhochzeitsbank.<br />
Der Weg wechselt auf die<br />
andere Uferseite des nächsten,<br />
des Oberen Grumbacher Teichs,<br />
an dessen Ende nach Kristall- und<br />
Porzellanhochzeit die Schalker-<br />
Graben-Hütte steht. Nach links<br />
über den Damm steuert der Weg<br />
oberhalb der Harzgondeln 6 auf<br />
Café Egerland und die Silberhochzeitsbank<br />
zu, wo er scharf<br />
rechts abbiegt und zum Mittleren<br />
Grumbacher Teich abfällt. Am<br />
Ende des Teichs geht es rechts<br />
über eine Brücke, dahinter links,<br />
am Wäschegraben entlang, an<br />
der Perlenhochzeitsbank vorüber,<br />
beim Wasserspielplatz 7 rechts<br />
über den Damm zwischen Oberem<br />
und Unterem Flößteich, an der<br />
Aluminiumhochzeit vorbei, bei<br />
der Leinwandhochzeit links<br />
und am Ende des Wegs an der<br />
Rubinhochzeitsbank rechts zum<br />
Wassertretbecken 8 neben der<br />
Bank zur Goldenen Hochzeit. Am<br />
anderen Ende des kleinen Parkplatzes<br />
quert der Liebesbankweg<br />
die Wiesenstraße in Bockswiese,<br />
gabelt nach rechts vom Asphaltweg<br />
Jägerstieg ab und taucht in<br />
den Märchenwald ein. Vor der<br />
Diamantenen Hochzeit steht noch<br />
die Partnerschaukel 9 ,<br />
dann läuft der Weg rechts auf dem<br />
Professor-Mohrmann-Weg weiter<br />
und biegt am Haus der Begegnung<br />
oberhalb der Stabkirche 10 rechts<br />
auf den Weg und führt schließlich<br />
zur letzten Bank zu Ehren der<br />
Kronjuwelen-Hochzeit kurz vor<br />
dem Parkplatz.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
19
Deutschland<br />
Harz<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Mit der Bahn bis Goslar, weiter mit Buslinie 830 Richtung<br />
Clausthal-Zellerfeld. Die Haltestelle „Auerhahn (zu Goslar)“ liegt am Liebesbankweg<br />
(Wanderlust-Station 4), www.bahn.de, www.rbb-bus.de, www.zgb.de<br />
Mit dem Pkw: A 7 Hannover–Kassel, aus Norden: bei AS Rhüden auf B 82 über<br />
Langelsheim nach Goslar, B 241 Richtung Clausthal-Zellerfeld bis Abzweig<br />
Hahnenklee-Bockswiese, aus Süden: ab AS Seesen über die Kreisstraße nach<br />
Lautenthal bis Abzweig Hahnenklee-Bockswiese. Aus Osten: A 2 Berlin–Hannover,<br />
in Braunschweig auf A 391 Richtung BS-Südwest, am AK BS-Süd-Melverode<br />
auf A 395 Richtung Bad Harzburg bis AS Goslar, B 6 bis Ausfahrt Clausthal-<br />
Zellerfeld und B 241 bis Abzweig Hahnenklee-Bockswiese.<br />
Orientieren: Der Oberharz, Wander- und Fahrradkarte, M 1:30.000, 6. Aufl.<br />
2012, Schmidt Buch Kartographie, ISBN 978-3-936185-72-0, 4 Euro,<br />
www.schmidt-buch-verlag.de, Infoflyer Hahnenklee Wandern, Erleben Sie den<br />
Liebesbankweg, www.hahnenklee.de<br />
GPX-Datei zum Download: www.wanderlust-magazin.de<br />
Tourhöhepunkte am Liebesbankweg<br />
Hahnenklee – Auerhahn – Bockswiese<br />
1<br />
Verlobungsbank: Das<br />
stilisierte Liebespaar auf<br />
der Verlobungsbank genießt die<br />
grandiose Aussicht – nicht nur<br />
auf sein zukünftiges Leben als<br />
Paar, sondern auch zwischen<br />
Langetal- und Töberschekopf<br />
hindurch ins nördliche Harzvorland<br />
Richtung Wolfenbüttel.<br />
2<br />
Liebesbank: Die fast<br />
tribünenhafte Liebesbank<br />
bietet mehreren Paaren<br />
gleichzeitig Platz und Ausblick.<br />
Ihr Vorläufer stand schon lange<br />
vor dem Liebesbankweg. Ein<br />
naturliebender Oberförster und<br />
Kurdirektor namens Hermann<br />
Müller taufte sie so.<br />
3<br />
Schnitztafel: Auf der Tafel<br />
bei der Schutzhütte mit der<br />
Papierhochzeitsbank können sich<br />
Liebespaare verewigen – zumindest<br />
für einen Monat, dann ist die<br />
Tafel meist voll (bzw. leergeschnitzt)<br />
und wird ausgewechselt.<br />
4<br />
Marmor, Stein und Eisen:<br />
Drei herzgekrönte Stelen<br />
aus Akazienholz stehen aufrecht<br />
neben gebrochenem Marmor,<br />
gespaltenem Stein und eingerissenem<br />
Metall. Ein Werk des<br />
Bildhauers Oliver Pohl.<br />
5<br />
Ge(h)dichtstein: Wer<br />
dicht herangeht, kann<br />
die Liebesverse auf den fünf<br />
Steinen entlang des Weges lesen.<br />
Sie reichen vom 12. Jahrhundert<br />
über Goethe und Heine<br />
bis zu Christian Morgenstern<br />
und Heinz-Rudolf Kunze bis in<br />
unsere heutige Zeit.<br />
6<br />
Harzgondeln: Kann man<br />
romantischer picknicken<br />
als auf einer Gondel? Bildhauer<br />
Pohl sägte die „Fahrzeuge der<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
Liebe“ aus alten Eichenstämmen.<br />
Sie liegen am Ufer des<br />
Mittleren Grumbacher Teichs.<br />
7<br />
Wasserspielplatz: Eine<br />
Art Oberharzer Wasserregal<br />
(s. Kasten S. 56) in Klein.<br />
Hier dürfen Kinder und Erwachsene<br />
nach Herzenslust pumpen,<br />
stauen und Wasser ablassen.<br />
8<br />
Wassertretbecken:<br />
Um fitte Füße beim<br />
Goldhochzeitstanz zu haben,<br />
empfiehlt sich ein Gang durch<br />
das kunstvoll gestaltete, an<br />
Hundertwasser erinnernde<br />
Kneipptretbecken.<br />
Partnerschaukel: Als<br />
9 letzte Prüfung vor der<br />
Diamantenen Hochzeit<br />
müssen die Schaukelpaare<br />
hier möglichst im Gleichklang<br />
schwingen, damit<br />
sie zusammen auch hoch<br />
hinauskommen.<br />
10<br />
Stabkirche: Prof. Karl<br />
Mohrmann erbaute<br />
vor über 100 Jahren die<br />
Gustav-Adolf-Stabkirche<br />
nach norwegischem Vorbild.<br />
Sogar in dem Wahrzeichen des<br />
Ortes Hahnenklee geben sich<br />
Hochzeitspaare ihr Ja-Wort.<br />
Lesungen und Konzerte tönen<br />
außerhalb der Gottesdienste<br />
durch den sehenswerten<br />
Innenraum der Kirche.<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Tipps und mehr<br />
für Hahnenklee<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Am Wegesrand: Café Egerland,<br />
Kreuzeck 4, 38644 Goslar-<br />
Hahnenklee, Tel.: 05325/2293, Freitag<br />
geschlossen, www.cafe-egerland.<br />
regional.de Ausflugsrestaurant<br />
Bocksberghütte (Abstecher auf<br />
den Bocksberg), Bocksberg,<br />
38644 Goslar-Hahnenklee,<br />
Tel.: 0176/31159218<br />
In Hahnenklee: Hotel Hahnenkleer<br />
Hof, Parkstr. 24A, 38644 Goslar-<br />
Hahnenklee, Tel.: 05325/51110,<br />
www.hahnenkleerhof.de Hotel<br />
Njord, Parkstr. 2, 38644 Goslar-<br />
Hahnenklee, Tel.: 05325/5289370,<br />
www.hotelnjord.com Hotel<br />
Waldrausch, Höhenweg 2,<br />
38644 Goslar-Hahnenklee, Tel.:<br />
05325/51530, www.waldrausch.<br />
harz.de Hotel Haus am Hochwald,<br />
Langeliethstr. 14c, 38644 Goslar-<br />
Hahnenklee, Tel.: 05325/51620,<br />
www. hausamhochwald.de CAREA<br />
Residenz Hotel Harzhöhe, Triftstr.<br />
25, 38644 Goslar-Hahnenklee, Tel.:<br />
05325/720, www.harzhoehe.de<br />
Hotel-Restaurant Walpurgishof,<br />
Am Bocksberg 1, 38644 Goslar-<br />
Hahnenklee, Tel.: 05325/58880,<br />
www.walpurgishof.com Hotels<br />
am Kranichsee, Parkstr. 4–6,<br />
38644 Goslar-Hahnenklee, Tel.:<br />
05325/7030, www.kranichsee.de<br />
Hotel Bastei, Lautenthaler Str. 13,<br />
38644 Goslar-Hahnenklee,<br />
Tel.: 05325/546203,<br />
www. hotelbastei.com Hotel<br />
Café Steffens, Kurhausweg 6,<br />
38644 Goslar-Hahnenklee,<br />
Tel.: 05325/2535,<br />
www.steffens-hotel.de<br />
Durchatmen: Hahnenklee bürgt als<br />
Heilklimatischer Kurort für gute<br />
Luft. Es gibt fünf Terrainkurwege<br />
zwischen vier und zwölf Kilometern<br />
Länge mit unterschiedlichen Steigungsanforderungen.<br />
Auf Bänken,<br />
in Schutzhütten und auf Liegen in<br />
den Klimapavillons am Wegesrand<br />
gewöhnen sich die Kurwanderer<br />
an Höhenstufe, Wind und Wetter.<br />
Heilklima-Kärtchen fürs richtige<br />
Training gibt es in der Tourist-Info<br />
Hahnenklee (s. u.), Infos auf<br />
www.hahnenklee.de<br />
Highlights: Termine wie geführte<br />
Wanderungen auf dem Liebesbankweg<br />
oder zur Oberharzer Wasserwirtschaft<br />
sowie Veranstaltungen in<br />
Goslar und Hahnenklee stehen auf<br />
www.hahnenklee.de/spass/<br />
veranstaltungen<br />
Informieren: Hahnenklee Tourismus<br />
Marketing GmbH, Kurhausweg<br />
7, 38644 Goslar-Hahnenklee, Tel.:<br />
05325/51040, www.hahnenklee.de,<br />
www.liebesbankweg.de<br />
20<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Nationalpark Hainich<br />
Nationalpark<br />
Hainich<br />
Zwischen Eisenach und Bad<br />
Langensalza liegt mit dem Hainich<br />
eines der ältesten Buchenwaldgebiete<br />
Deutschlands – darum zählt<br />
der Nationalpark zum hierzulande<br />
jüngsten Unesco-Weltnaturerbe<br />
„Alte Buchenwälder Deutschlands“.<br />
Im Mai überziehen weiße Blütenteppiche<br />
von appetitlich duftendem<br />
Bärlauch den Waldboden.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 10 Kilometer<br />
Dauer: ca. 3 Stunden<br />
Markierung: Wildsau<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: je ca. 180 Meter<br />
Höchster Punkt: 428 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Parkplatz Fuchsfarm,<br />
2 km südwestlich von<br />
99947 Mülverstedt<br />
Wegequalität: gut begehbare<br />
Pfade und Wege<br />
Nationalpark und Weltnaturerbe in Thüringen<br />
Auf dem Saugrabenweg<br />
Der ursprüngliche, artenreiche Buchenwald mit seinen riesigen Bäumen und Teppichen aus<br />
Frühblühern bildet einen Gegenpol zu den weiten Blicken ins steppenartige Thüringer Becken.<br />
Am Ende des Parkplatzes Fuchsfarm<br />
beginnt vor der Brücke links ein<br />
Pfad, der sich durch allmählich zuwuchernde<br />
Streuobstwiesen schlängelt,<br />
bis er auf den asphaltierten<br />
alten Handelsweg Mülverstedter<br />
Chaussee stößt. Dort geht es links,<br />
vorbei an der Fuchsfarm 1 sowie<br />
den Stationen „Wildkatzenhöhle“<br />
und „Baumwurzel“ des barrierefreien<br />
Erlebnispfades Brunstal. An der<br />
Gabelung mit Toilettenhäuschen<br />
zweigt der Saugrabenweg auf den<br />
linken Ast ab, an der nächsten<br />
Gabelung mit überdachtem Picknickplatz<br />
folgt er geradeaus dem<br />
rechten. Er passiert „Urwaldpuzzle“<br />
und „Fühlstämme“, knickt bei der<br />
Station „Kräfte messen“ links über<br />
die Brücke ab und dahinter rechts<br />
auf einen Pfad Richtung Brunstal 2<br />
(hier verlässt der Saugrabenweg den<br />
seitlich mit Holzplanken begrenzten<br />
Erlebnispfad). Nach einer Brücke<br />
stößt der Pfad auf einen Querweg,<br />
an dem der Saugrabenweg links<br />
weiterführt (rechts versperrt ein<br />
Baum den zuwachsenden alten<br />
Forstweg). Auf ein Stück steil bergab<br />
folgt ein Jungwuchs-Korridor, dann<br />
ein Bereich mit uralten, massigen<br />
Buchen. Stufen leiten durch einen<br />
frischen Erlengrund. Über ein<br />
paar Treppen den Hang hinunter,<br />
unten rechts und wieder rechts<br />
erreicht der Saugrabenweg erneut<br />
die Mülverstädter Chaussee, kreuzt<br />
diese und setzt sich auf dem Pfad<br />
durch Pionierwald fort. Am Ende<br />
stößt er auf breiten Schotterweg, der<br />
nach rechts, mit weiten Blicken ins<br />
Thüringer Becken, am Saugraben 3<br />
entlang verläuft. Vorbei an einem<br />
Aussichtsturm geht es angenehm<br />
bergab und beim Wegweiser am<br />
überdachten Picknickplatz links<br />
auf einen Graspfad. Der Weg macht<br />
einen Schlenker durch urigen<br />
Gebüschwald, führt dann wieder<br />
am Waldrand entlang hinunter bis<br />
zu einer Toilette mit Herzchen und<br />
dem ein Stück nach rechts liegenden<br />
Parkplatz Am Zollgarten 4 .<br />
Vom anderen Ende des Parkplatzes<br />
links bringt ein Pfad die Besucher<br />
zum Spielplatz Wildkatzenkinderwald<br />
5 und zur Umweltbildungsstation.<br />
Dort weist nach Überqueren<br />
des breiten Weges die Wildsau auf<br />
den schmalen Weg. Am nächsten<br />
Abzweig biegt der Saugrabenweg<br />
nach links (Wegweiser Hünenteich)<br />
und läuft über Bohlen in den schattigen<br />
Wald an einigen Stationen des<br />
Germanischen Kultpfads 6 vorüber<br />
bis zum Hünenteich 7 . Vor der Holzbrücke<br />
rechts führt der Weg zurück<br />
zur Mülverstedter Chaussee, wo<br />
es entweder links oder geradeaus,<br />
durch die ehemaligen Streuobstwiesen,<br />
zurück zum Parkplatz<br />
Fuchsfarm geht.<br />
Erlebnispfad<br />
Brunstal<br />
Holzplanken am Boden säumen zu<br />
beiden Seiten den Weg. Sie helfen<br />
sehbehinderten und blinden Menschen,<br />
sich auf dem 3,5 Kilometer<br />
langen Rundweg zu orientieren.<br />
Auch Rollstuhlfahrer können auf<br />
dem barrierefreien Erlebnispfad mit<br />
neun Stationen die Natur genießen.<br />
Ob an der Wildkatzenhöhle, den<br />
Fühlstämmen, beim Kräftemessen<br />
oder dem Urwaldpuzzle – an den<br />
Erlebnispunkten, die auch in<br />
Brailleschrift informieren, sind unterschiedliche<br />
Sinne gefordert. Der<br />
Pfad startet ebenfalls am Parkplatz<br />
Fuchsfarm und führt ins Brunstal<br />
hinein, wo im Frühjahr Märzenbecher<br />
und Bärlauchduft betören.<br />
© wanderlust<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
21
Deutschland<br />
Nationalpark Hainich<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Vom Bahnhof Bad Langensalza Bus 733 nach Mülverstedt<br />
(www.bahn.de, www.hainichland.de). Der Hainich-Express steuert an Wochenenden,<br />
an Feiertagen und nach Vereinbarung Wanderziele wie den Wanderparkplatz<br />
Fuchsfarm an, Infos: Tel.: 036022/96231.<br />
Mit dem Pkw: Aus Westen: die A 4 Bad Hersfeld–Erfurt bis AS 40a Eisenach-Ost,<br />
auf B 84 Richtung Bad Langensalza, in Reichenbach bei abknickender Vorfahrt<br />
geradeaus auf K 515 und am Baumkronenpfad vorbei, am Ende links auf<br />
L 1042 durch Weberstedt nach Mülverstedt, dort im Zentrum links zum<br />
Parkplatz Fuchsfarm. Aus Osten: A 4 Bad Hersfeld–Erfurt bis Kreuz Erfurt, A 71<br />
Richtung Sömmerda bis AS 10 Erfurt-Gispersleben, Richtung Bad Langensalza,<br />
B 247 Richtung Mühlhausen, ab Schönstedt über L 2103 nach Mülverstedt.<br />
Orientieren: Freizeit in Thüringen Nr. 2: Nationalpark Hainich plus Baumkronenpfad,<br />
1:30.000, Artifex Kartenverlag, ISBN 978-3-932071-05-8, 3,95 Euro.<br />
Tourhöhepunkte Saugrabenweg<br />
Vom Wald aufs freie Feld<br />
Fuchsfarm: 1964 kam mit dem<br />
1<br />
militärischen Sperrbezirk das<br />
Ende der einstigen Fuchsfarm. Jetzt<br />
nutzen die Nationalpark-Ranger das<br />
Gebäude, um für die Wegepflege<br />
Material vorzubereiten.<br />
Brunstal: Besonders schöne<br />
2<br />
und alte Bäume stehen an<br />
den Hängen des Brunstals, das zu<br />
den Flächen des Weltnaturerbes<br />
zählt. Im Frühjahr beeindrucken<br />
am Waldboden Blütenteppiche aus<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
Märzenbecher, auf die Buschwindröschen<br />
und Leberblümchen folgen,<br />
bis im Mai der Bärlauch kommt.<br />
Saugraben: Steppenartig offen<br />
3<br />
liegt die ehemalige Schießbahn<br />
aus Militärzeiten da und<br />
bietet weite Blicke ins Thüringer<br />
Becken. Ganz schön hell nach dem<br />
ganzen Wald!<br />
Am Zollgarten: „Fernrohre“<br />
4<br />
aus fantasievoll angemalten<br />
Holzskulpturen mit Guckloch bie-<br />
2 3 4 5 6 7<br />
ten schon einen Vorgeschmack auf<br />
den nur wenige Minuten entfernten<br />
Abenteuerspielplatz „Wildkatzenkinderwald“.<br />
Alternative Einstiegsmöglichkeit<br />
für den Saugrabenweg.<br />
Wildkatzenkinderwald: Neun<br />
5<br />
kunstvolle Spielunikate wie<br />
Kletterlabyrinth, Vogelnestschaukel<br />
und Kriechtunnelsystem verbinden<br />
Kunst mit Natur und Mensch. Die<br />
Großen entspannen auf Sitzgruppen,<br />
während die Kleinen toben.<br />
Germanischer Kultpfad: Acht<br />
6<br />
Kulteinrichtungen aus der<br />
germanischen Lebenswelt gibt es<br />
auf diesem 2,5 Kilometer langen<br />
Pfad zu entdecken. Also nicht<br />
erschrecken, wenn Gottheiten in<br />
Keulen- und Schwertform, Tierschädel<br />
oder Kultstangen plötzlich<br />
im Wald auftauchen. Diese sind<br />
Nachbildungen der Funde im<br />
„Opfermoor Oberdorla“, einer<br />
bedeutenden Fundstätte, die in der<br />
Nähe liegt.<br />
Hünenteich: An der romantischen<br />
Waldlichtung hört<br />
7<br />
man Frösche quaken und sieht<br />
Libellen übers Wasser schwirren.<br />
Von Mai bis Juni zieren gelbe<br />
Schwertlilien den Teich, der in<br />
einem ehemaligen Erdfall künstlich<br />
angestaut wurde.<br />
Adressen rund um<br />
den Hainich<br />
Einkehren: Am Saugrabenweg:<br />
Brotzeit Fuchsfarm,<br />
Triftchaussee, 99947 Mülverstedt, Tel.:<br />
0163/8456480, www.fuchsfarm-brotzeit.de,<br />
Ostern bis Okt.: 11.00-20.00<br />
Uhr, Mo. Ruhetag; Nov.- Ostern: 11.00-<br />
18:00 Uhr, Mo.+Di. Ruhetag<br />
In der Nähe: Schill’s Schenke,<br />
Schenkengasse 1, 99947 Weberstedt,<br />
Tel.: 036022/96838, www.schillsschenke.de,<br />
Mo + Di geschlossen.<br />
Am Baumkronenpfad: Forsthaus<br />
Thiemsburg, Gastronomie und<br />
Herberge, 99947 Schönstedt-<br />
Alterstedt, Tel.: 03603/89569-0,<br />
www.forsthaus-thiemsburg.de<br />
Rangertipp: Landhotel und Gasthaus<br />
Zum Braunen Hirsch, Straße<br />
der Einheit 12, 99986 Kammerforst,<br />
Tel.: 036028/30114, www.hainich-hotel.de<br />
Übernachten: Hotel & Restaurant<br />
Zum Herrenhaus, Schlossstr. 10,<br />
99820 Hörselberg-Hainich OT<br />
Hütscheroda, Tel.: 036254/7200,<br />
www.hotel-zumherrenhaus.de<br />
Rennstieg-Hotel Rettelbusch und<br />
Waldgasthof Hainich Haus, Eichsfelder<br />
Str. 6, 99986 Kammerforst, Tel.:<br />
036028/30101, www.hotel-rettelbusch.de<br />
Hotel & Gaststätte Ammerscher<br />
Bahnhof, Ammerstr. 83–85, 99974<br />
Mühlhausen, Tel.: 03601/873132,<br />
www.ammerscherbahnhof.de<br />
Landferienhaus Pension Erika,<br />
Im Flarchen 81, 99974 Mühlhausen-<br />
Görmar, Tel.: 03601/441974, www.<br />
pension-erika-mühlhausen.de<br />
Komfortferienwohnungen<br />
Residenz am Kurpark, Grabenweg<br />
5b, 99947 Bad Langensalza,<br />
Tel.: 03603/810051,<br />
www.residenz-am-kurpark.de<br />
Nationalpark-Infozentren:<br />
Nationalparkzentrum Thiemsburg<br />
und Baumkronenpfad, Tel.:<br />
03603/892464, 99947 Schönstedt-<br />
Alterstedt (fürs Navi: zwischen den<br />
Orten Craula und Zimmern), www.<br />
nationalpark-hainich.de Kammerforst<br />
– im Obergut, Straße der Einheit,<br />
99986 Kammerforst, Tel.: 03602/<br />
836893, Im Schlosshotel Behringen,<br />
Hauptstr. 98, 99820 Behringen, Lauter<br />
bach – in der Jugendherberge<br />
Harsberg, Tel.: 036924/47865<br />
Wildkatzen auf der Spur: Seit<br />
April 2011 hat das Wildkatzendorf<br />
Hütscheroda seine Pforten geöffnet. Eine<br />
Ausstellung rund um das Nationalpark-<br />
Wappentier, Schaugehege und Wanderweg<br />
mit Aussichtsturm: Wildtierland<br />
Hainich GmbH, Schlosstr. 4, 99820<br />
Hörselberg-Hainich, OT Hütscheroda, Tel.:<br />
036254/865180, www.wildkatzendorf.com<br />
Geführte Wanderungen: Fach- und<br />
Erlebnisführungen, Exkursionen und<br />
Vorträge: NaturKommunikation,<br />
Claudia Wilhelm, Steingraben 5,<br />
99830 Falken, Tel.: 036923/80969,<br />
www.naturkom.de<br />
Informieren: Hainichland UG, Vor<br />
dem Westtor 1, 99947 Bad Langensalza,<br />
Tel.: 03603/88275-90, www.<br />
hainichland.de, Tourist Information<br />
Thüringen, Willy-Brand-Platz 1,<br />
991084 Erfurt, Tel.: 0361/37420,<br />
www.thueringen-entdecken.de<br />
22<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Hunsrück<br />
Hunsrücker Schiefer<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 11,5 Kilometer<br />
Dauer: ca. 4 Stunden<br />
Markierung: weißes SH für<br />
Traumschleifen Saar-Hunsrück<br />
auf violettem Spiegel, Untertitel<br />
Baybachklamm<br />
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />
bis schwierig<br />
Steigung/Gefälle: je ca. 400 Meter<br />
Höchster Punkt: ca. 360 Meter<br />
Beste Wanderzeit: April bis<br />
November (Klamm bei Eis und<br />
Schnee nicht begehbar!)<br />
Start/Ziel: Wanderparkplatz,<br />
56290 Beltheim-Heyweiler<br />
Wegequalität: felsige Passagen mit<br />
Seil in der Klamm (84 Erlebnispunkte<br />
Deutsches Wanderinstitut)<br />
Enge und Weite<br />
Durch die Baybachklamm<br />
Dieser Weg folgt der perfekten Wander-Dramaturgie: von der Höhe kurz in die Tiefe,<br />
wieder auf die Höhe, erneutes Abtauchen in die Tiefe und wieder Auftauchen, Aufatmen<br />
und zum krönenden Abschluss noch mal der Blick von der Höhe zurück in die Tiefe.<br />
Am Wanderparkplatz Heyweiler<br />
entlässt das Startportal die<br />
Wanderer der Traumschleife<br />
Baybachklamm in dichten<br />
Wald. Vorbei an einer Wanderliege<br />
führt der Weg auf eine<br />
Felsnase zu, schwenkt nach<br />
links und senkt sich mit zwei<br />
langen Schlägen ins Tal des<br />
Buchbachs, einem Zufluss des<br />
Baybachs. Nach Querung von<br />
Flüsschen und Fahrweg zur<br />
Schmausemühle erklimmt der<br />
Weg in einigen mit Geländern<br />
kenntlich gemachten Zickzacks<br />
durch frischen Buchenwald die<br />
Hochfläche der kleinen Siedlung<br />
Steffenshof 1 . Oben läuft<br />
der Weg am Waldrand entlang,<br />
biegt vor der Siedlung links auf<br />
den Schotterweg, beim Geländer<br />
sofort wieder rechts auf den<br />
Grasweg am Waldrand entlang,<br />
quert die Zufahrtsstraße zum<br />
Örtchen Steffenshof (K 32),<br />
passiert eine hübsch dekorierte<br />
Picknickhütte, kreuzt den<br />
Asphaltweg nach Dorweiler und<br />
taucht wieder in den Wald ein.<br />
Im Wald fällt die Traumschleife<br />
weiter ab. Ein kleiner Steg führt<br />
über einen Wasserlauf. In einer<br />
Rechtskurve halblinks über<br />
die Brücke und auf dem neu<br />
angelegten Pfad hinauf zum<br />
Rastplatz „Klöckners Kaul“ 2 ,<br />
dahinter wieder runter und<br />
nach dem nächsten Steg wieder<br />
auf dem vorigen Waldweg<br />
abwärts zur tiefsten Stelle der<br />
Traumschleife am Baybach 3 .<br />
Nach rechts (nicht über die<br />
Brücke!) folgt die Traumschleife<br />
bachaufwärts für knappe vier<br />
Kilometer seinem Lauf. Es geht<br />
leicht auf und ab, über felsige<br />
Partien helfen Seile hinweg.<br />
Hinter zwei riesigen Höhlen<br />
im Schiefer quert der Weg auf<br />
der vom Buchbachtal kommenden<br />
Fahrstraße den Baybach<br />
und erreicht kurz darauf die<br />
Schmausemühle 4 . Noch vor<br />
den Gebäuden führt rechts eine<br />
Brücke zurück ans andere Ufer.<br />
Auf dem zweiten Pfad links geht<br />
es weiter am Baybach entlang,<br />
an einem Abzweig mit Abkürzungsmöglichkeit<br />
zum Heyweiler<br />
Parkplatz vorbei, an der<br />
privaten Heyweiler Bauernmühle<br />
vorüber und über eine steile<br />
Felsentreppe. Dahinter, an der<br />
Stelle mit den drei Brücken, verlässt<br />
die Traumschleife den Baybachweg<br />
und steigt durch eine<br />
Schieferenge am Frank weiler<br />
Bach entlang Richtung Barreterlei<br />
auf. Oben am Waldrand<br />
vor dem Feld rechts abbiegen,<br />
mit ungewohnt weiten Blicken<br />
zwischen Getreidefeldern auf<br />
Waldeck-Woodstock<br />
Einen Kilometer von der Stelle<br />
entfernt, wo die Traumschleife<br />
Baybachtal auf den Baybach trifft,<br />
thront Burg Waldeck auf einem<br />
Bergsporn über dem Fluss. Auf dem<br />
Gelände des „deutschen Woodstock“<br />
fanden von 1964 bis 1969<br />
Festivals statt. In Liedern, Kabarett<br />
und Diskussionen kündigte sich die<br />
68er-Bewegung an. Künstler wie<br />
Franz Josef Degenhardt, Reinhard<br />
Mey, Hannes Wader und Hanns-<br />
Dieter Hüsch entsandten von hier<br />
geistig-kulturelle Anstöße in die<br />
gesamte Republik. Heute residiert<br />
der Nerother Wandervogel in seinen<br />
Neubauten auf der Oberburg, es gibt<br />
eine Jugendbildungsstätte, auf dem<br />
Freigelände befindet sich eine Freilichtbühne.<br />
www.burg-waldeck.de<br />
eine Bank zulaufen, davor nach<br />
rechts abzweigen, am Ende links<br />
und in den Wald hinein, wo ein<br />
Stichweg zur Barreterlei 5<br />
führt. Durch Wald, am Waldrand,<br />
über Gras an einer Wiese<br />
entlang und am Aussichtspavillon<br />
Waldeckblick 6 vorüber<br />
führt die Traumschleife Baybachklamm<br />
kurzweilig zurück<br />
zum Wanderparkplatz.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
23
Deutschland<br />
Hunsrück<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Emmelshausen und Kastellaun sind mit ÖPNV erreichbar.<br />
Von Boppard am Rhein fährt die Hunsrückbahn, von Oberwesel der Freizeitbus<br />
Mittelrhein, von Treis-Karden der Freizeitbus Untermosel. Infos und Anmeldung:<br />
Tourist-Info Emmelshausen, Tel.: 06747/9322-0, www.rhein-mosel-dreieck.de.<br />
Regiolinie 620 verbindet Emmelshausen mit Kastellaun, www.der-takt.de. Taxi<br />
Emmels hausen: Tel.: 06747/597059, Kastellaun: 06762/8923, www.taxi-huet.de<br />
Mit Pkw: A 61 Koblenz-Speyer bis Emmelshausen, vor Emmelshausen auf die<br />
B 327 Richtung Kastellaun, rechts auf L 215 Richtung Beltheim, rechts auf K 34 nach<br />
56290 Beltheim-Heyweiler, von der Hauptstraße Wegweiser zum Wanderparkplatz.<br />
Orientieren: „Wanderwege und Radrouten Hunsrück Region Kastellaun und<br />
Emmels hausen“, 1:25.000, Pietruska-Verlag, ISBN 3-934895-13-1, 7,50 Euro.<br />
„Traumschleifen Saar-Hunsrück, Band 2 Ost“ mit 24 Traumschleifen, Karten<br />
1:25.000, Wegbeschreibungen und Infos, ISBN 978-3-934342-67-5, 3,50 Euro.<br />
© wanderlust<br />
Im Land des<br />
Schinderhannes<br />
Parallel zum Baybachtal ziehen<br />
sich vier weitere Flusstäler vom<br />
Hunsrück zur Mosel hinunter.<br />
Allesamt begleitet von Wanderwegen,<br />
die sich auf engen Pfaden<br />
an klammartigen Felspartien<br />
vorüberwinden. Östlich des<br />
Baybachtals (23 km, 6 h) liegt die<br />
Ehrbachklamm (16 km, 4–5 h) mit<br />
der Ehrenburg von 1120 (www.<br />
ehrenburg.de), westlich davon<br />
das stille Lützbachtal (12 km,<br />
3–4 h), das kurvige Deimerbach-/<br />
Dünnbachtal (25 km, 5–6 h) und<br />
das burg(ruin)enreiche Balduinstal<br />
(23 km, 5–6 h). Infos:<br />
www.kastellaun.de<br />
www.rhein-mosel-dreieck.de<br />
Tourhöhepunkte Traumschleife Baybachklamm<br />
Auf der Höhe und in der Klamm<br />
1<br />
Steffenshof: Das Dutzend<br />
Häuser der Siedlung Steffenshof<br />
auf einer Hochfläche im<br />
nördlichen Hunsrück gehört zum<br />
etwa 1,5 Kilometer westlich gelegenen<br />
Ort Dorweiler. Außer an<br />
Montagen lädt Theas Kneipe zur<br />
Einkehr ein. Steffenshof eignet<br />
sich ebenfalls als Einstieg in die<br />
Traumschleife Baybachklamm.<br />
2<br />
Klöckners Kaul: Neben<br />
einer vergitterten Höhle<br />
bietet sich ein schöner Picknickplatz<br />
mit Schiefertisch für eine<br />
Rast an. Jahrzehntelang schlug<br />
man hier zuvor Dachschiefer<br />
aus dem Berginneren.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
3<br />
Baybach: 30 Kilometer legt<br />
der Baybach vom Hunsrück<br />
bis zur Mosel bei Burgen<br />
zurück. Im Mittellauf nahe der<br />
Burg Waldeck verengt sich sein<br />
Tal zur Klamm. Der Wanderweg<br />
an seinem Ufer verläuft dort<br />
teilweise über Felsen. Handseile<br />
helfen den Wanderern über<br />
knifflige Passagen hinweg.<br />
4<br />
Schmausemühle: Dort, wo<br />
sich die Klamm ein wenig<br />
weitet, liegt mit der Gaststätte<br />
Schmausemühle ein beliebtes<br />
Ausflugsziel im Baybachtal. Sie<br />
befindet sich etwa in der Mitte<br />
der Traumschleife.<br />
Barreterlei: Von diesem<br />
spektakulären Felsvorsprung<br />
hoch über der Baybachklamm<br />
blickt man weit über<br />
die dichten grünen Kronen der<br />
„kraxelnden“ Bäume an den<br />
Hängen der Schlucht.<br />
Waldeckblick: Am Aussichtspavillon<br />
schauen die<br />
Wanderer der Traumschleife<br />
Baybachklamm auf das zuvor<br />
durchwanderte Baybachtal<br />
zurück. Der genaue Verlauf lässt<br />
sich von oben nur noch erahnen:<br />
Ein dichter Waldpelz und die<br />
steilen Hänge schirmen den<br />
Blick in das enge Tal ab.<br />
2 3 4 5 6<br />
5<br />
6<br />
Tipps für die<br />
Baybachklamm<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Pies Pension, 56288 Steffenshof,<br />
Tel.: 06762/1725, Mo. geschl.<br />
Restaurant Hotel Schmausemühle,<br />
auf halber Wegstrecke, 56283 Gondershausen,<br />
Tel.: 06745/270, www.<br />
schmausemuehle.de Ferienwohnung<br />
Kirchblick, Petra und Armin Michel,<br />
Am Haue 8, 56290 Heyweiler, Tel.:<br />
06762/2372, petra_armin@yahoo.de<br />
Ferienwohnungen Steffenshof,<br />
Maria Mies, 56288 Steffenshof,<br />
Tel.: 06762/7342, www.steffenshof.<br />
beepworld.de<br />
Im Umland: Hunsrücker Hexenhaus,<br />
St.-Martin-Str. 7, 56290 Manne bach,<br />
Tel.: 06762/7510, Mo.-Di. geschl.,<br />
www.hunsruecker-hexenhaus.de<br />
FUNtasie, Freizeitheim, Jugendherberge,<br />
Selbstversorgerhaus,<br />
Südstr. 26, 56288 Kastellaun, Tel.:<br />
06762/40880, www.domoskop.de<br />
Flair-Hotel Zum Rehberg, Mühlenweg<br />
1, 56288 Kastellaun, Tel.<br />
06762/40830, www.hotel-rehberg.<br />
de Hotel-Landgasthof Altes<br />
Stadttor, Marktstr. 4a, 56288 Kastellaun,<br />
Tel.: 06762/93130, www.<br />
altesstadttor.de<br />
Hunsrück schmecken: „Gutes von<br />
Nahe und Hunsrück“ verspricht die<br />
Regionalmarke SooNahe. Lebensmitteleinzelhandel,<br />
Bäckereien und<br />
Metzgereien, Wochenmärkte der<br />
Region und Hofläden verkaufen<br />
gentechnikfreie, vor Ort erzeugte<br />
Produkte. www.soonahe.de<br />
Erlebnishunger stillen: Wer auf den<br />
Kletterpassagen auf den Geschmack<br />
gekommen ist: Bei Kastellaun lauert<br />
noch mehr Abenteuer. Das Waldabenteuer<br />
vereint Abenteuer park,<br />
Hochseilgarten, Barfußpfad und einen<br />
Sturmwurf-Erlebnispfad. Domoskop<br />
GmbH & Co. KG, Südstr. 26, 56288<br />
Kastellaun, Tel.: 06762/4088-10,<br />
www.waldabenteuer.de<br />
Woodstock-Flair schnuppern: Auch<br />
heute klingen noch Töne über das<br />
Gelände der Burg Waldeck: Pfingsten<br />
findet das Internationale Liederfest<br />
statt, Anfang September der<br />
Peter-Rohland-Singewettstreit und<br />
Waldeck-Freakquenz 2013. Burg<br />
Waldeck, 56290 Dorweiler,<br />
www.burg-waldeck.de<br />
Informieren: Tourist-Info Region<br />
Kastellaun, Marktstr. 16, 56288<br />
Kastellaun, Tel.: 06762/401698,<br />
www.kastellaun.de<br />
Hunsrück-Touristik GmbH, Gebäude<br />
663, 55483 Hahn-Flughafen,<br />
Tel.: 06543/507700,<br />
www.hunsruecktouristik.de<br />
24<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Kellerwald<br />
Nationalpark<br />
Kellerwald<br />
Etwa 40 Kilometer südwestlich von<br />
Kassel bettet sich der Ederstausee<br />
ins westhessische Bergland. An<br />
seinem Südufer erhebt sich der<br />
Nationalpark Kellerwald. Dort<br />
stocken unterschiedlichste Buchenbestände<br />
– von schlank und jung<br />
bis urtümlich, dick und knorrig.<br />
Quasi ein Freilichtmuseum für die<br />
Wuchsformen der Rotbuche.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 18 Kilometer<br />
Dauer: ca. 5 Stunden<br />
Markierung: Erst Fingerhut-, dann<br />
Pilzsymbol<br />
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />
Steigung/Gefälle: ca. 350 Meter<br />
Höchster Punkt: 430 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: NationalparkZentrum<br />
bei 34516 Vöhl-Herzhausen<br />
Wegequalität: meist gut begehbare<br />
Waldwege und -pfade<br />
Auf Hagenstein- und Ringelsbergroute<br />
Welterbe-Wanderung<br />
Kellerwaldsteig und<br />
Urwaldsteig Edersee<br />
Knorrige Eichen-Buchenwälder krallen sich an die Hänge des Hagensteins, der „Loreley des<br />
Edertals“. Die Altbuchenbestände, naturnahen Blockwälder und Bachschluchten auf dem<br />
Weg zum Ringelsberg zählen zum Tafelsilber des zum Welterbe gekürten Nationalparks.<br />
© wanderlust<br />
Vom Parkplatz des Nationalpark-<br />
Zentrums 1 geht es über das<br />
Wildniserlebnisgelände zum Weg<br />
oberhalb davon, darauf rechts nach<br />
Kirchlotheim, beim Ort sofort links<br />
durch die Nationalparktore, am<br />
Grillplatz vorbei und hinter der<br />
Hütte mit Infotafel rechts auf den<br />
mit UE markierten Urwaldsteig<br />
Edersee sowie die Hagensteinroute<br />
(Markierungssymbol: Großblütiger<br />
Fingerhut). Die Nummern an den<br />
UE-Schildern kennzeichnen die<br />
Abschnitte mit weiteren Infos im<br />
Urwaldsteigführer. Entlang der<br />
gerölligen Steilkante über dem<br />
Eder-Prallhang zieht sich der Weg<br />
durch knorrigen Eichen-Buchenwald<br />
hinauf zum Hagenstein 2 . Auf<br />
dem oberen Weg nach links gesellt<br />
sich das weiße K auf grünem Grund<br />
für eine der Kellerwaldsteig-Quer-<br />
verbindungen zu den beiden anderen<br />
Zeichen und leitet geradeaus<br />
bis zum Wegweiser Himmelsbreite.<br />
UE und K biegen dort rechts ab,<br />
anstelle des Fingerhut-Zeichens<br />
tritt von hier an das Pilzsymbol des<br />
Buchen-Schleimrüblings für die<br />
Ringelsberg-Route. An der nächsten<br />
Gabelung nimmt der linke Ast<br />
Anlauf, verschiedene Waldformen<br />
zu präsentieren: Feuchte Stellen<br />
an mehreren Quellgerinnen des<br />
Hundsbachs, eine Buchennaturverjüngungszone<br />
um alte Baumriesen<br />
herum, Schluchtwald und hinter<br />
dem bei einem größeren Quellgerinne<br />
rechts wegbiegenden Weg<br />
(Abkürzungsmöglichkeit, siehe Karte)<br />
Buchen-Linden-Blockwald. Wenig<br />
später zweigt im Ringelsbergurwald<br />
mit mächtigen alten Buchen ein<br />
Urwaldsteig-Zubringerweg schräg<br />
links hinunter (geradeaus setzt<br />
sich die Ringelsbergroute etwa auf<br />
gleichbleibender Höhe fort). Ohne<br />
Abstecher nach Asel-Süd verkürzt<br />
sich die Wanderung um ca. 1 km.<br />
In der spitzen Linkskehre ist der<br />
scharf nach rechts abknickende<br />
Pfad die schönere Alternative nach<br />
Asel-Süd 3 . Bei den Fachwerkhäusern<br />
geht es links, auf dem Asphaltweg,<br />
an Mini-Markt und Bistro vorüber<br />
und im großen Rechtsbogen<br />
zwischen Campingwagen auf dem<br />
Zubringer für UE und K zum Ringelsberg<br />
hinauf. Wo der Weg UE und<br />
K kreuzt, führt der Ringelsbergweg<br />
geradeaus (Richtung Sauhütte) noch<br />
ein Stück aufwärts zur Aussicht<br />
Ringelsberg 4 . Beim Links-Abzweig<br />
zur Sauhütte bleibt der Ringelsbergweg<br />
geradeaus, biegt kurz darauf an<br />
einer Windwurffläche rechts, sofort<br />
Zwei als Qualitätsweg Wanderbares<br />
Deutschland ausgezeichnete<br />
Rund-Weitwanderwege erschließen<br />
die urige Wildnis von Kellerwald<br />
und Edersee. Der 158 Kilometer<br />
lange Kellerwaldsteig verbindet<br />
die Nationalpark-Berge am Edersee<br />
mit dem Hohen Keller im Süden<br />
des Naturparks. Drei Querverbindungen<br />
ermöglichen es, die zwölf<br />
Etappen der Hauptroute in eine<br />
Nord-, Süd- und Westschleife zu<br />
unterteilen. Auf 70 Kilometern<br />
schwingt sich der Urwaldsteig<br />
Edersee an Steilhängen entlang,<br />
durch Schluchten und an Aussichtspunkten<br />
über das Waldmeer<br />
vorüber, einmal rund um den Stausee.<br />
Mit der Personenschifffahrt<br />
lassen sich aus Teilabschnitten<br />
auch Tagestouren kreieren.<br />
www.naturpark-kellerwald-edersee.de,<br />
www.urwaldsteig-edersee.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
25
Deutschland<br />
Kellerwald<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit Bus und Bahn: Mit Bus oder Bahn bis nach Korbach oder<br />
Frankenberg/Eder (www.bahn.de). Von dort fährt Buslinie 555 (Richtung<br />
Frankenberg/Korbach, www.nvv.de) zum NationalparkZentrum, Ausstieg<br />
Haltestelle „Vöhl-Herzhausen, Nationalparkzentrum“.<br />
Mit dem Pkw: Das NationalparkZentrum liegt 15 km nördlich von Frankenberg/Eder<br />
und 15 km südlich von Korbach an der B 252 zwischen Vöhl-Herzhausen<br />
und Vöhl-Kirchlotheim. Anreise von Norden über die A 44<br />
(Dortmund–Kassel) bis Ausfahrt Diemelstadt, von Osten/Süden über die A 7<br />
bis Ausfahrt Homberg (Efze), von Marburg auf der B 3 Richtung Kassel, dann<br />
B 62 bzw. B 252 Richtung Frankenberg,<br />
Orientieren: Rad- und Wanderkarte Kellerwald-Edersee, 1:35.000, 3. Aufl.<br />
2009, ISBN 978-3-86973-008-0, 6 Euro. Wander- und Radwanderkarte Edersee,<br />
1:25.000, 7. Aufl. 2010, ISBN 978-3-86973-028-0, 4,50 Euro.<br />
wieder links (von rechts stößt die<br />
Abkürzung vom Quellgerinn hinzu),<br />
schlägt eine Rechtskurve und läuft<br />
über die Gabelung zurück zum<br />
Wegweiser Himmelsbreite. Statt der<br />
Hagensteinroute weiter zu folgen,<br />
die rechts über Feldflur zurück zum<br />
NationalparkZentrum leitet, bietet<br />
sich ab hier geradeaus der abenteuerlichere<br />
Brückengrundsteig 5 an,<br />
ein Produkt des Sturmtiefs Xynthia.<br />
Holzpflöcke mit einer gelben<br />
stilisierten Brücke weisen den Weg,<br />
der sich ein Kerbtal hinunter- und<br />
wieder hinaufwindet, nach links<br />
gabelt, bei einem markanten<br />
Rechtsknick den Pfad in der Spitze<br />
links hinunter nimmt und unten<br />
dem breiten Weg nach rechts bis<br />
zum Urwaldsteig folgt. Dort geht<br />
es dann rechts zurück Richtung<br />
NationalparkZentrum.<br />
Tourhöhepunkte am Edersee<br />
Urige Wildnis Kellerwald<br />
NationalparkZentrum: Auch<br />
1<br />
das Innere des weißen,<br />
schwungvollen Gebäudes beeindruckt<br />
in den drei Ausstellungsbereichen<br />
„UrSchätze der Wildnis“,<br />
„WaldWerk“ und „4D-SinneKino“<br />
mit modernen Stationen zum Ausprobieren<br />
und Fühlen. Ein Shop<br />
lädt zum Stöbern ein, und der<br />
GastRaum hält regionale Spezialitäten<br />
zur Stärkung bereit.<br />
Hagenstein: Von der<br />
2<br />
„Loreley des Edertals“ sind<br />
die Rothaargebirgs-Kuppen der<br />
hessischen Sackpfeife (673 m)<br />
und des nordrhein-westfälischen<br />
Kahlen Astens (842 m) bei gutem<br />
Wetter sichtbar. Unterhalb des<br />
steilen Hangs zieht die Eder ihr<br />
blaues Band.<br />
Asel-Süd: Nur 14 Menschen<br />
3<br />
leben dauerhaft in Asel-<br />
Süd, doch ein Campingplatz und<br />
Wochenendhäuser hauchen dem<br />
Ort am Ende der Straße während<br />
der Saison mehr Leben ein. Der<br />
Ort entstand, nachdem Alt-Asel<br />
1914 in den Fluten des Edersees<br />
versank. Die ehemalige Brücke<br />
über die Eder taucht bei niedrigem<br />
Wasserstand wieder auf.<br />
Aussicht Ringelsberg: Einer<br />
4<br />
der seltenen Ausblicke auf<br />
der Tour zeigt den Edersee, wie er<br />
sich fjordähnlich durch das ihn umschlingende,<br />
über Hügel auf- und<br />
abwogende Buchenmeer fingert.<br />
Brückengrundsteig: Nachdem<br />
das Sturmtief Xynthia<br />
5<br />
im Januar 2010 gewütet hatte,<br />
richtete der Nationalpark hier<br />
spontan einen Wildnispfad ein.<br />
Er windet sich um Wurzelteller,<br />
umgestürzte Baumriesen und Totholz<br />
herum. Die Wanderer müssen<br />
über einige querliegende Stämme<br />
steigen. Sie können auf der wie<br />
„Kraut und Rüben“ anmutenden<br />
Windwurf-Fläche beobachten, wie<br />
schnell die Natur sich nach einer<br />
solchen „Katastrophe“ selbst hilft.<br />
Etappenprofil<br />
1 2 3 4 5<br />
Versunkenes am<br />
Wegesrand<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Am Wegesrand: GastRaum im NationalparkZentrum<br />
Kellerwald, Weg zur<br />
Wildnis 1, 34516 Vöhl-Herzhausen, Tel.:<br />
05635/993457, (Nov—März, Mo geschl.),<br />
www.nationalparkzentrum-kellerwald.<br />
de Campingplatz Asel-Süd „Ederseeparadies“,<br />
34516 Vöhl, Tel.: 05635/608,<br />
www.camping-asel-sued.eu<br />
In der Umgebung: Ferienhaus<br />
Schöneweiß, 34516 Vöhl-Harbshausen,<br />
Tel.: 05635/991300,<br />
www.ferienhausedersee.de<br />
Bauernhofpension Büchsenschütz,<br />
34516 Vöhl-Harbshausen, Tel.:<br />
05635/286, www.edersee-bauernhof.de<br />
Campingplatz Teichmann, 34516<br />
Vöhl-Herzhausen, Tel.: 05635/245,<br />
www.camping-teichmann.de<br />
Belvedere – das Biohotel am<br />
Edersee, Waldeck am Edersee, Tel.:<br />
05623/9990, www.belvedere-edersee.de<br />
Waldhotel Wiesemann, 34513 Waldeck<br />
am Edersee, Tel.: 05623/933529-0,<br />
www.waldhotel-wiesemann.de<br />
Wildtiere hautnah: Heimische<br />
Wildtiere wie Wolf, Luchs und Wisent<br />
beobachten oder eine Greifvogel-Flugschau<br />
erleben: WildtierPark Edersee<br />
und Bucheninformationshaus,<br />
Am Bericher Holz 1, 34549 Edertal-<br />
Hemfurth, Tel.: 05623/97303-0, www.<br />
wildtierpark-edersee.eu; Greifenwarte:<br />
Tel.: 05623/2230, www.greifenwarteedersee.de<br />
Mit Naturparkführern unterwegs:<br />
Hintergründe zur Natur, zu Brauchtum<br />
und Geschichte der Region, Wasser<br />
und Technik des Ederstausees, versunkenen<br />
Orten und Kräutern am Wegesrand<br />
vermitteln die Naturparkführer<br />
auf Wanderungen und Exkursionen:<br />
Info und Buchung Tel.: 05621/96946-10<br />
Über den Edersee schippern: Die<br />
Personenschifffahrt Edersee bietet in<br />
der Saison fahrplanmäßigen Linienund<br />
Rundfahrverkehr: Personenschifffahrt<br />
Edersee, Ederseerandstr.<br />
8b, 34513 Waldeck-West,<br />
Tel.: 05623/5415,<br />
www.personenschiffahrt-edersee.de<br />
Baumkronen erkunden: Einblicke<br />
in den Wald von oben: TreeTopWalk<br />
Baumkronenweg (Eschelberg),<br />
Brühlfeld 3, 34549 Hemfurth,<br />
Tel.: 05623/9737977,<br />
www.baumkronenweg.de<br />
Informieren: Nationalpark Kellerwald-Edersee,<br />
Laustr. 8, 34537 Bad<br />
Wildungen, Tel.: 05621/75249-0, www.<br />
nationalpark-kellerwald-edersee.de<br />
26<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Lüneburger Heide<br />
Naturschutzgebiet<br />
Lüneburger Heide<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 14,5 Kilometer<br />
Dauer: ca. 3,5 Stunden<br />
Markierung: nicht einheitlich<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: je ca. 170 Meter<br />
Höchster Punkt: 169 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Parkplatz Niederhaverbeck,<br />
29646 Bispingen<br />
Wegequalität: Pflaster, Sand- und<br />
Erdwege<br />
T o<br />
t e<br />
n<br />
g r<br />
u<br />
n<br />
d<br />
Über den Wilseder Berg<br />
Zum Totengrund<br />
Hüllenlos durch<br />
die Heide<br />
Ruhe und Stille begleiten die Wanderer auf dem Weg durch das abgelegene Naturschutzgebiet<br />
Lüneburger Heide, das etwa so groß wie die Stadt Duisburg ist. Die Strecke führt zwischen Heidesträuchern<br />
über den Wilseder Berg ins autofreie Heidedorf Wilsede und rund um den Totengrund.<br />
Am Parkplatz Niederhaverbeck<br />
hoch Richtung Heideimbiss laufen,<br />
auf dem Sandweg davor rechts in<br />
den Wald biegen und mit dem von<br />
der Naturinformation im Hans-<br />
Pforte-Haus kommenden Hauptweg<br />
nach links schwenken. Nach einem<br />
knappen Kilometer vom breiten<br />
Fahrweg links abbiegen und sofort<br />
wieder rechts auf den „Hans Domizloff<br />
Wander-Weg Wilseder Berg“. In<br />
einem Eichenwäldchen stößt der<br />
Weg auf einen Querweg, der rechts<br />
Richtung Wilseder Berg führt. Bei<br />
der nächsten Einmündung wieder<br />
rechts halten. An der folgenden<br />
Kreuzung erklimmt der Weg nach<br />
links allmählich den Wilseder<br />
Berg 1 . Auf dem „Gipfelplateau“<br />
führen zwei Wege an nördlicher<br />
und südlicher Flanke entlang. Beide<br />
treffen sich wenig später wieder.<br />
Nach dem „Abstieg“ gabelt sich<br />
der Weg. Nach links (Wegweiser<br />
Wilseder Hof) kurvt er hohlwegartig<br />
durch ein Buchen-Eichen-<br />
Waldstück, bis er auf einen Pflasterweg<br />
trifft. Dort rechts und sofort<br />
wieder rechts auf die Dorfstraße,<br />
die ins Zentrum des Museumsdorfs<br />
Wilsede 2 führt. Beim Heidemuseum<br />
3 links über das Gelände zur<br />
anderen Straße. Dort links und kurz<br />
darauf auf dem Rechts-Abzweig bis<br />
zum Blick Totengrund 4 laufen,<br />
wo der Weg nach links (Wegweiser<br />
Sellhorn) den Grund oberhalb umrundet.<br />
Beim Wegweiser Hermann-<br />
Löns-Weg rechts abbiegen (den Weg<br />
nach Sellhorn/Döhle verlassen).<br />
Holzplanken führen über ein<br />
Stück Heide moor, weiter Richtung<br />
Wilsede/Ober-/Niederhaverbeck,<br />
hinter dem Pferderastplatz links<br />
auf den Pfad (nicht den Reitweg),<br />
einen weiteren Weg queren (ein<br />
Abstecher 300 Meter nach rechts<br />
führt zu einer anderen Aussicht<br />
in den Totengrund) und beim<br />
nächsten Wegweiser auf einem<br />
Stein rechts abbiegen. Zwischen<br />
riesigen Wacholdern geht es zum<br />
Hauptweg am Waldrand. Dort<br />
rechts, bei einem großen Stein links<br />
(Niederhaverbeck 4 km) auf den<br />
Kaiser-Wilhelm-Weg in einen dunklen,<br />
dichten Wald. Einen Querweg<br />
kreuzen, beim breiten Sandweg am<br />
Ende nach rechts biegen, bei der<br />
Mündung geradeaus gehen, einen<br />
Reitweg kreuzen, bei der nächsten<br />
Einmündung der Markierung<br />
„F“ nach rechts bis zum Fahrweg<br />
folgen, dort kurz rechts und sofort<br />
links auf den Fahrweg nach Niederhaver<br />
beck schwenken. An der vom<br />
Hinweg bekannten Stelle nicht<br />
nach links zurück, sondern geradeaus<br />
wandern, an der nächsten<br />
Für ein perfekt romantisches Heideerlebnis<br />
sorgt der relativ neue Nacktwanderweg<br />
durch die Lüneburger<br />
Heide. Auf zehn Kilometern lädt der<br />
Naturistenweg Undeloh ganzjährig<br />
zum unbekleideten Wandern oder<br />
auch Radfahren ein. Start und Ziel<br />
ist der Wanderparkplatz an der<br />
Straße zwischen Wesel und Wehlen<br />
nordwestlich von Undeloh. Wer<br />
schnell friert oder sich nicht entblößen<br />
möchte, darf sich dort auch<br />
angezogen bewegen. Einkehren und<br />
übernachten kann man in Wesel und<br />
Undeloh. In der wärmeren Jahreszeit<br />
treffen sich regelmäßig Gruppen, um<br />
den Naturistenweg nackt zu wandern.<br />
Wegbeschreibung, Karte und<br />
Navi-Downloads gibt es auf www.<br />
naturistenweg.de<br />
Kreuzung geradeaus halten und an<br />
der Gabelung hinter dem Feld links<br />
halten, um von der anderen Seite<br />
zum Parkplatz zurückzukehren.<br />
© wanderlust<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
27
Deutschland<br />
Lüneburger Heide<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Die Heidebahn der Erixx GmbH (www.erixx.de) verbindet<br />
Hannover mit Buchholz. Von den Bahnhöfen Wintermoor, Handeloh und<br />
Schneverdingen verkehren von Mitte Juli bis Mitte Oktober die Ringlinien<br />
1 und 2 des kostenlosen Heide-Shuttles (www.heide-shuttle.de) direkt nach<br />
Ober- und Niederhaverbeck.<br />
Mit dem Pkw: A 7 Hannover–Hamburg bis AS 43 Bispingen und auf der<br />
L 211 (Seestraße) etwa 7 Kilometer bis zum Parkplatz Niederhaverbeck<br />
(3 Euro) auf der rechten Seite fahren (Richtung Behringen, Ehrhorn, Tostedt).<br />
Orientieren: Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, wetterfeste Rad- und<br />
Wanderkarte, M 1:50.000, Publicpress, ISBN 978-3-89920-082-9, 3,95 Euro,<br />
www.publicpress.de<br />
Vom Wert<br />
des Wenigen<br />
Autoabgase und Gülle auf Äckern,<br />
deren Stickstoff anderswo niederregnet,<br />
düngen ständig unsere Umgebung.<br />
Daher sind nährstoffarme<br />
Landschaften wie die Lüneburger<br />
Heide selten. Für Pflanzen und Tiere,<br />
die sich in ihrer Evolution auf kärgliche<br />
Lebensumstände spezialisiert<br />
haben, sind sie wertvolle Zufluchtsorte.<br />
Ein Beispiel ist der seltene<br />
Birkhahn. Die sensiblen Hühnervögel<br />
mögen keine Störungen. Das unauffällig<br />
braun gefleckte Federkleid<br />
tarnt die Hennen perfekt. Sie legen<br />
ihre Eier in Mulden im Heidekraut<br />
ab. Die Lüneburger Heide dient den<br />
Bodenbrütern als letztes Refugium<br />
im Norddeutschen Tiefland.<br />
Tourhöhepunkte in der Lüneburger Heide<br />
Zwischen Wacholder und Heidekraut<br />
Wilseder Berg: Mit 169, 2<br />
1<br />
Metern hält der Wilseder Berg<br />
den Höhenrekord in der Norddeutschen<br />
Tiefebene. Vor dem Fernglas<br />
zeigen sich bei guter Sicht sogar die<br />
Türme Hamburgs und Lüneburgs.<br />
Rings um das Gipfelplateau breiten<br />
sich die größten zusammenhängenden<br />
Heideflächen Europas aus.<br />
Wilsede: Das typische Heidedorf<br />
bildet den Mittelpunkt<br />
2<br />
der Lüneburger Heide. Auch wenn<br />
noch etwa 40 Menschen in Wilsede<br />
wohnen, scheinen die Uhren wie<br />
in einem Museumsdorf stillzustehen.<br />
Die Bauernhäuser liegen<br />
ohne sichtbare Ordnung locker im<br />
Dorf verstreut – von alten Bäumen<br />
umgeben und von Findlingsmauern<br />
abgegrenzt. Da mit Ausnahme dreier<br />
das Naturschutzgebiet Lüneburger<br />
Heide durchquerender Straßen<br />
Auto verkehr verboten ist, müssen<br />
sich Besucher zu Fuß, mit dem Rad<br />
oder in der Kutsche Wilsede nähern.<br />
Heidemuseum: „Dat ole Huus“<br />
3<br />
ist das älteste Bauernhaus im<br />
Naturschutzgebiet. Lehrer Dageförde<br />
ließ es 1907 von Hanstedt nach Wilsede<br />
versetzen. Als Freilichtmuseum<br />
zeigt das typische Nordheide-Haus,<br />
wie ein Heidehof um 1850 aussah,<br />
wie die „Heidjer“ dort wohnten und<br />
mit welchen Geräten sie arbeiteten.<br />
Totengrund: 1905 kaufte der<br />
4<br />
Egestorfer Pastor Wilhelm<br />
Bode den „Totengrund“ – einen mit<br />
Wacholder bewachsenen, trockenen<br />
Heide-Talkessel südöstlich von Wilsede.<br />
Damit legte er den Grundstein<br />
für Deutschlands ältestes Naturschutzgebiet:<br />
1921 wurde die Heide<br />
unter Schutz gestellt. Auch in den<br />
folgenden Jahren engagierte er sich<br />
für weitere Flächenankäufe wie<br />
den Wilseder Berg. Damit wollte er<br />
verhindern, dass die Heideflächen<br />
aufgeforstet oder in Ackerland<br />
umgebrochen werden. Seinem<br />
großen Einsatz verdankt Bode den<br />
Spitznamen „Heidepastor“.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4<br />
Naturschutzgebiet<br />
Lüneburger Heide<br />
Schlemmen und Schlummern:<br />
Am Wegesrand: Meyer’s Heideimbiss,<br />
Niederhaverbeck 17, 29646<br />
Bispingen-Niederhaverbeck, Tel.:<br />
0178/4259047, Do. geschl. Hotel<br />
Landhaus Eickhof, Niederhaverbeck<br />
8, 29646 Bispingen-Niederhaverbeck,<br />
Tel.: 05198/1288, www.landhauseickhof.de<br />
Haus Heidetal, Niederhaverbeck<br />
10, 29646 Bispingen, Tel.:<br />
05198/743, www.heidetal.info Hotel<br />
Restaurant Café Stimbekhof, 29646<br />
Oberhaverbeck, Tel.: 05198/98109-0,<br />
www.stimbekhof.de Undeloher Hof,<br />
Wilseder Straße 22, 21274 Undeloh,<br />
Tel.: 04189/457, www.undeloher-hof.<br />
de Wilseder Hof, Wilsede 2c, 29646<br />
Bispingen-Wilsede, Tel.: 04175/311,<br />
www.wilseder-hof.de Witthöft’s<br />
Gästehaus, Wilsede 2, 29646 Bispingen-Wilsede,<br />
Tel.: 04175/545, www.<br />
witthoeft-wilsede.de Gasthaus Zum<br />
Heidemuseum, Wilsede 9, 29646 Bispingen-Wilsede,<br />
Tel.: 04175/217, www.<br />
zum-heidemuseum.eu SB-Restaurant<br />
Milchhalle, Oberhaverbeck 7, 29646<br />
Bispingen-Wilsede, Tel.: 04175/80293<br />
Heide erleben: An verschiedenen<br />
Orten finden spannend klingende<br />
geführte Touren statt, auf denen<br />
Gästeführer Geschichten erzählen, die<br />
nur Menschen kennen, deren Familien<br />
seit Generationen in der Heide leben:<br />
www.naturpark-lueneburger-heide.<br />
de/umweltbildungs-und-naturerlebnisangebote/natur-und-landschaftsfuehrungen/oeffentlichefuehrungen<br />
Alles über die Heide: Ausstellungen<br />
zu Geschichte, Naturkunde<br />
und Problemen des Naturschutzgebiets<br />
Lüneburger Heide, Videofilme<br />
und Wandervorschläge gibt es in<br />
den drei Informationshäusern des<br />
Vereins Naturschutzpark (www.vereinnaturschutzpark.de):<br />
Haus der Natur,<br />
Dorfstr. 38, 21272 Egestorf-Döhle,<br />
Tel.: 05195/7264 Heide-Erlebnis<br />
Zentrum, Wilseder Str. 23, 21274<br />
Undeloh, Tel.: 04189/818648 Naturinformation<br />
Niederhaverbeck,<br />
Hans-Pforte-Haus, 29646 Bispingen-<br />
Niederhaverbeck, Tel.: 05198/379<br />
Informieren: Bispingen-Touristik,<br />
Bahnhofstraße 19, 29646 Bispingen,<br />
Tel.: 05194/9879690, www.bispingentouristik.de<br />
Lüneburger Heideland<br />
Touristik GmbH, Alter Geidehof/<br />
Buchholzer Str. 1, 21271 Hanstedt,<br />
Tel.: 04184/85050, www.lueneburgerheideland.de<br />
28<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Märkische Schweiz<br />
Moor-Wandern<br />
in Müncheberg<br />
Typ: Rundweg<br />
Länge: 24 Kilometer<br />
Dauer: 8 Stunden<br />
Schwierigkeit: einfach<br />
Höhendifferenz: bis zu 50 Meter<br />
Beste Zeit: Frühjahr bis Herbst<br />
Start/Ziel: Bahnhof Müncheberg<br />
Wegequalität: gut, befestigt bis<br />
morastig<br />
Eiszeittour im Sommer<br />
Kuren, dichten und wandern<br />
Schon Theodor Fontane und Bertolt Brecht schätzten die satte Landschaft und die würzige Luft der Märkischen Schweiz.<br />
Sie verweilten hier, luden Kollegen ein und ließen sich inspirieren von über 10.000 Jahre alten Kräften, die die Geschichte<br />
dieser Gegend prägten. So lassen auch wir uns beeindrucken und inspirieren und wandeln auf den Spuren der Eiszeit<br />
durch verzauberte Kurorte, über geschichtsträchtige Wiesen und vorbei an urtümlichen Kraterseen.<br />
Vom Bahnhof Müncheberg (Mark)<br />
aus gehen wir in nordöstlicher<br />
Richtung die Bahnhofstraße<br />
entlang und knicken nach einigen<br />
hundert Metern mit der Straße<br />
nach links ab. Rechts von uns<br />
befindet sich der Kleine Schlagenthinsee<br />
1 , unsere erste<br />
Begegnung mit einem wassergefüllten<br />
Relikt der Eiszeit. Dann<br />
überqueren wir die Bahngleise<br />
und wandern an der „Kleinbahn“<br />
entlang Richtung Großer Däbersee<br />
2 . Am Süd zipfel des Sees<br />
passieren wir auf dem beschilderten<br />
Waldweg den kleineren<br />
Bruder „Kleiner Däbersee“. Der<br />
kurvenreiche Weg führt uns am<br />
Ufer des großen Däbersees bis<br />
nach Waldsieversdorf. Wir biegen<br />
am Seeende in die Kindermannstraße<br />
zum alten Wasserturm 3<br />
und kurz darauf wieder in die<br />
Seestraße ein. Diese laufen wir<br />
bis zur Dahmsdorfer Straße, wo<br />
das Café Tilia 4 auf uns wartet.<br />
Von dort begeben wir uns gestärkt<br />
auf den Buckower Weg, der zum<br />
Wald- und Wiesenweg wird und<br />
zu Abendrothsee und Berliner<br />
Müncheberg – heute und gestern<br />
Straße führt. Diese bringt uns in<br />
die Ortsmitte des Kneipp-Kurorts,<br />
vorbei am Castello Angelo 5 und<br />
Schlosspark Buckow 6 bis zur<br />
Bertolt-Brecht-Straße und dem<br />
Brecht-Weigel-Haus 7 . Zurück<br />
geht es über die Werderstraße bis<br />
zur Königstraße, die uns hinausführt<br />
aus Buckow in den Wald<br />
bis zum Seen-Ensemble der unterschiedlich<br />
großen Klobichseen. Im<br />
letzten Drittel der Tour wandern<br />
wir um den Großen Klobichsee<br />
8 herum Richtung Dahmsdorf<br />
und landen schließlich wieder<br />
am Bahnhof in Müncheberg.<br />
Müncheberg ist eine der ältesten Städte überhaupt in Brandenburg: Es liegt etwa zwölf Kilometer entfernt vom beliebten<br />
Ausflugsziel Buckow im Naturpark Märkische Schweiz und etwa in halber Entfernung zwischen Berlin und Frankfurt<br />
(Oder). Sehenswert in Münchebergs kleiner Altstadt ist insbesondere die heute noch recht gut erhaltene, sieben Meter<br />
hohe feldsteinerne Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert. Sie ist neben der Stadtkirche Sankt Marien das Wahrzeichen<br />
der Stadt. Gegründet wurde Müncheberg bereits im 13. Jahrhundert und geht auf die Zisterziensermönche des einstigen<br />
Klosters Lebus zurück. Daher leitet sich auch der mittelalterliche Name ,Monichberg‘ ab. Die schmucke Stadtmauer mit<br />
ihren Türmchen, dem runden Küstriner und dem quadratischen Berliner Torturm blieb erhalten. Neben seiner historischen<br />
Bedeutung ist Müncheberg auch auf seinen Ruf als Forschungsstadt (Botanik, Agrarwissenschaft) stolz. Dazu gehört unter<br />
anderem das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, Ökosysteme<br />
in Agrarlandschaften wissenschaftlich zu erforschen.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
29
Deutschland<br />
Märkische Schweiz<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Vom Berliner Anhalter Bahnhof (Hauptbahnhof) fahren tagsüber<br />
stündlich Regionalzüge (VBB) bis Müncheberg (Mark), Dauer: 1:04 Stunde.<br />
Mit dem Auto fährt man über den östlichen Berliner Ring (A 10) ab Fredersdorf<br />
auf die Bundesstraße 5 in Richtung Herzfelde über Hoppegarten bis nach<br />
Müncheberg. In Müncheberg selbst fährt man über die Eberswalder Chaussee bis<br />
zum Bahnhof und zu den beiden Schlagenthinseen.<br />
Orientieren: Wanderkarte Märkische Schweiz: Mit Ausflugszielen, Einkehr- &<br />
Freizeittipps, wetterfest, reißfest, abwischbar, GPS-genau, 1:25000<br />
Mit Ausflugszielen, Natura Trail, Qualitätsweg Naturparkroute, 2 Seiten,<br />
ISBN-10: 389920574X, 3,95 Euro.<br />
Brecht-Weigel-<br />
Haus<br />
Das Grundstück am Schermützelsee,<br />
auf dem sich das Brecht-<br />
Weigel-Haus befindet, umfasste<br />
bis zur Eröffnung der Gedenkstätte<br />
im Juni 1977 auch die heutigen<br />
Nachbargrundstücke. Nach Helene<br />
Weigels Tod 1971 verkauften die<br />
Brecht-Erben den Mittelteil mit der<br />
„Eisernen Villa“ an den Staat, um<br />
darin die Gedenkstätte einzurichten.<br />
Das sogenannte Gärtnerhaus,<br />
welches Brecht von 1952 bis 1956<br />
als „Sphäre der Isolierung“ nutzte,<br />
blieb im Besitz der Erben und<br />
kann nicht besichtigt werden. Die<br />
„Eiserne Villa“ war von 1952 bis<br />
1971 das Wohnhaus von Helene<br />
Weigel. An der Stelle des jetzigen<br />
Gebäudes stand um die Jahrhundertwende<br />
ein anderes Haus mit<br />
einer Außenwand aus Stahlgitttern<br />
und Sägespänen, welches 1909<br />
jedoch vollständig niederbrannte.<br />
1910 kaufte der Berliner Bildhauer<br />
Georg Roch das Anwesen und ließ<br />
darauf ein Atelierhaus errichten.<br />
Der Putzbau mit Mansardgiebeldach<br />
zeigt Elemente des<br />
sogenannten Heimatstils. Rochs<br />
Skulpturen sind im Garten rund<br />
ums Haus zu bewundern.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Vom Mittelalter zur Neuzeit<br />
1<br />
Der Eiszeitsee Kleiner<br />
Schlagenthinsee ist<br />
ein Eldorado für Pflanzen- und<br />
Vogelliebhaber. Aber auch<br />
Angler kommen auf ihre Kosten.<br />
2<br />
Natur pur, sattes Grün und<br />
Bademöglichkeiten erwarten<br />
den Besucher am Großen<br />
Däbersee in der Waldsieversdorfer<br />
Wald- und Wasserwelt.<br />
Mit elf Hektar Größe und 16<br />
Meter Wassertiefe wirkt er<br />
sehr urzeitlich.<br />
3<br />
Der Wasserturm in Waldsieversdorf<br />
ist ein Wahrzeichen<br />
des Orts und wurde erst<br />
jüngst renoviert. Er ist begehbar<br />
und bietet einen wunderbaren<br />
Rundum-Ausblick.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
4<br />
2 3 4 5 6 7<br />
Unter Linden ist das Café<br />
Tilia auch Treffpunkt für<br />
Bike-Fans, da es auf der Route<br />
des Europa-Radweges liegt.<br />
„Tilia“ ist übrigens der lateinische<br />
Name für Lindenbaum.<br />
5<br />
Mitten in Buckow ist das<br />
an dem Flusslauf der<br />
Stöber gelegene Castello Angelo<br />
Anlaufstelle für alle Italien-<br />
Gourmets. Von der anderen<br />
Straßenseite dringt noch das<br />
Rauschen einer alten Wassermühle<br />
herüber.<br />
6<br />
Wie viele Fachwerkhäuser<br />
in Buckow wurde auch der<br />
Schlosspark restauriert, an dem<br />
sich eine Kneipp-Wassertret stelle<br />
befindet.<br />
Seit vielen Jahren ist das<br />
Brecht-Weigel-Haus<br />
Anlaufstelle für alle Kenner<br />
und Liebhaber des deutschen<br />
Dramatikers, der hier in den 50er<br />
Jahren die Ruhe am See genoss.<br />
8<br />
7<br />
8<br />
Im Zentrum des Buckower<br />
Kessels liegt das seit 1990<br />
ausgewiesene Naturschutzgebiet<br />
Klobichsee, zu dem noch weitere<br />
Standgewässer, Quell- und<br />
Trockenhänge sowie Waldmoore<br />
und Waldsümpfe gehören. Es ist<br />
ein idealer Standort für einheimische<br />
Orchideen. Am Großen<br />
Klobichsee leben Fischotter,<br />
europäische Sumpfschildkröten,<br />
Kraniche und der bestandsbedrohte<br />
Bitterling (Fischart).<br />
Tipps zum Schlafen<br />
und Schlürfen<br />
Schlemmen, schlafen und erkunden:<br />
Ein Museum und viele Veranstaltungen<br />
gibt es im Brecht-Weigel-<br />
Haus: Bertolt-Brecht-Straße 30,<br />
15377 Buckow, Tel.: 033433/467.<br />
In Waldsieversdorf steht der alte<br />
Wasserturm mit Aussichtsplattform<br />
Besuchern täglich von 9–20<br />
Uhr (April bis Oktober) und 9–16<br />
Uhr (November bis März) offen.<br />
An der Wassermühle draußen<br />
sitzen kann man im Ristorante<br />
Castello Angelo, Wriezener Straße<br />
59, Buckow, Tel.: 033433/57513,<br />
www.castello-angelo.de.<br />
Das Hotel Vier Jahreszeiten in<br />
Buckow bietet eine exzellente<br />
Küche an sowie spezielle Pakete<br />
mit Brecht-Seminaren und Ausflügen<br />
ins Haus. Ringstraße 5–6,<br />
Tel.: 033433/151390, www.<br />
vierjahreszeiten-buckow.de.<br />
Die besten Torten und Eisspezialitäten<br />
sowie herzhafte Eintöpfe<br />
gibt es im Café Tilia, Dahmsdorfer<br />
Straße 27, 15377 Waldsieversdorf,<br />
Tel.: 033433/155377. Sehr kompetent<br />
und hilfsbereit ist das Kulturund<br />
Tourismusamt Märkische<br />
Schweiz, Sebastian-Kneipp-Weg 1,<br />
Tel.: 033433/65982. Der direkt angrenzende<br />
Schlosspark Buckow ist<br />
nach historischen Plänen rekonstruiert<br />
worden und verbindet auf<br />
eine ganz besondere Art und Weise<br />
Erholung und Kultur mit Kunst und<br />
Natur. In den wärmeren Monaten<br />
des Jahres finden hier zahlreiche<br />
kulturelle Veranstaltungen, Feste<br />
und Konzerte statt. Der Kneippund<br />
Heimatverein Märkische<br />
Schweiz, Berliner Straße 40, 15377<br />
Buckow, Tel.: 0172/3953598,<br />
www.kneipp-und-heimatverein.de,<br />
bietet ebenfalls Kräuter- und<br />
<strong>Wandertouren</strong> an. Der Märkische<br />
Fischereibetrieb Gebr. Rinast,<br />
Wilhelm-Pieck-Str. 13,<br />
15377 Waldsieversdorf, Tel.:<br />
033433/363, bietet Angelscheine<br />
für den Klobichsee an und verkauft<br />
Dienstag bis Samstag ab 7 Uhr<br />
frischen und geräucherten Fisch.<br />
Ein Klassiker bleibt die Lektüre<br />
„Wanderungen durch die Mark<br />
Brandenburg“ von Theodor<br />
Fontane, der darin auch eingehend<br />
aus Buckow und der Märkischen<br />
Schweiz berichtet. Verlag Atlantis,<br />
7. Auflage, gekürzt und illustriert<br />
von Martin Hürlimann.<br />
30<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Moseltal<br />
Die sonnige<br />
Terrassenmosel<br />
Der Bleidenberg liegt oberhalb<br />
der Ortschaft Oberfell, auf dem<br />
rechten Moselufer, etwa 20 Kilometer<br />
von Koblenz entfernt. Die<br />
Region gehört klimatisch zu den<br />
wärmsten Deutschlands. Neben<br />
den terrassenförmig angelegten<br />
Hängen der Mosel und herrlichen<br />
Mischwäldern gibt es viel Historisches<br />
zu entdecken.<br />
<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 12,5 Kilometer<br />
Dauer: ca. 4 Stunden<br />
Steigung/Gefälle: 537 Meter<br />
Markierung: weißer Fluss auf<br />
orangefarbenem Grund<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel, festes<br />
Schuhwerk notwendig<br />
Beste Wanderzeit: April bis<br />
Oktober, Mittagshitze im<br />
Sommer besser meiden<br />
Start/Ziel: 56332 Oberfell,<br />
Im Kirchenstück<br />
Bleidenberger Ausblicke<br />
Moselweg mit Panoramablick<br />
Für seine anstrengenden Teilstücke entschädigt der Traumpfad Bleidenberger Ausblicke mit traumhaften Fernsichten<br />
über das Moseltal. Historische Entdeckungen am Wegesrand machen das Wandervergnügen perfekt.<br />
Direkt oberhalb der Oberfeller<br />
Kirche beginnt der Traumpfad an<br />
der Straße Im Kirchenstück, nicht<br />
zu verfehlen wegen der orangeweißen<br />
Markierung. Hier gibt es<br />
auch kostenlose Parkplätze. Über<br />
eine Treppe zwischen zwei Häusern<br />
geht es ab in den Wingert.<br />
Zwischen Schiefermauern führt<br />
der Weg über das erste Plateau<br />
mit Bank und Fahne hinaus, dann<br />
links auf den nur noch leicht<br />
ansteigenden Schotterweg durch<br />
einen Eichenwald. Oben auf dem<br />
Schildberg im großen Rechtsschwenk<br />
dem Weg durch Wiesen,<br />
Felder und Fichtenwälder folgen.<br />
Von hier rechter Hand Blick auf<br />
die Dreifaltigkeits-Kirche in der<br />
Ferne. Lichtung mit Schutzhütte<br />
und Traumliege unterhalb<br />
des Dickenbergs 1 : herrlicher<br />
Blick über Hunsrück und Eifel.<br />
Weiter geht es um den Dickenberg<br />
herum. Der Aufstieg lohnt<br />
nicht, es fehlt die Aussicht. Den<br />
Schildern folgend am Waldrand<br />
entlang, rechts Wiese. An dem<br />
Modellflugplatz mit Windsack<br />
auf der rechten Seite vorbei. Hier<br />
ist der Traumpfad auch gleichzeitig<br />
Jakobsweg, erkennbar an<br />
der gelben Muschel auf blauem<br />
Grund. Straße K 71 von Pfaffenheck<br />
nach Oberfell queren. Ein<br />
kurzes Stück asphaltierter Weg,<br />
links Wiese, rechts Wald. Im Wald<br />
dann nach rechts bergab halten,<br />
parallel zu einer kleinen Schlucht.<br />
Die geht in das Alkener Bachbett<br />
über. Das Bächlein befindet sich<br />
mal auf der rechten Seite, mal auf<br />
der linken. Die Helmutseiche 2 mit<br />
Bank lädt zum Innehalten ein. Es<br />
geht gemächlich bergab bis zu einer<br />
Weggabelung. Geradeaus mündet<br />
der Weg direkt im Ort Alken (nach<br />
ca. 1 km). Links hoch führt der Pfad<br />
über einen Wasserdruckbehälter<br />
hinweg zur Burg Thurant 3 .<br />
Imposante Steinbrüche kommen ins<br />
Blickfeld. Direkt unterhalb der Burg<br />
liegt das Moseltal mit den Orten<br />
Löf und Alken. Umleitung links an<br />
der Burg vorbei über Felsvorsprünge<br />
und schmale Pfade oberhalb<br />
der Mosel hinunter nach Alken<br />
direkt auf den Friedhof der St.<br />
Michaelskirche mit Gebeinhaus 4 .<br />
Abstecher an die Moselpromenade<br />
5 von Alken möglich. Von der Bachstraße<br />
aus hinter dem mittelalterlichen<br />
Stadttor links Treppe in den<br />
Weinberg zu den Sieben Fußfällen<br />
6 . Sieben kleine weiße Kapellen<br />
stehen für den Kreuzweg Jesu. Der<br />
Weg führt in Serpentinen durch<br />
Reben und an Mauern entlang auf<br />
etwa 235 Höhenmeter. An der<br />
Wallfahrtskapelle Dreifaltigkeit<br />
auf dem Bleidenberg 7 links<br />
vorbei zur neuen Schutzhütte<br />
mit Moselblick. Am Moselhang<br />
entlang, langsam absteigend,<br />
Richtung Oberfell. Hier kreuzt der<br />
Zeitreise-Weg mit Keltenmauer<br />
und -lager 8 den Traumpfad. An<br />
der Weggabelung links abwärts<br />
durch den Wald bis nach Oberfell.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
31
Deutschland<br />
Moseltal<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bahn und Bus: Per Bahn bis zum Hauptbahnhof Koblenz (Infos auf<br />
www.bahn.de), dann weiter mit dem Bus der KVG Linie 301 bis nach<br />
Oberfell (Infos auf www.vrminfo.de).<br />
Mit dem Pkw: Über die A 61, beim Koblenzer Autobahnkreuz Ausfahrt<br />
Koblenz/Dieblich, dann weiter auf der B 411 durch Dieblich, schließlich<br />
auf der B 49 bis nach Oberfell.<br />
Orientieren und informieren: Informationen sowie kostenlose Übersichtskarte<br />
mit kurzer Beschreibung aller Traumpfade und Traumpfade-Gastgeber über<br />
Rhein-Mosel-Eifel-Touristik, Bahnhofstraße 9, 56068 Koblenz, Tel.: 0261/108419,<br />
www.remet.de. (Hier erhält man auch Infos zu Radfahren, Skaten, Schifffahrt,<br />
Klettergärten und Trendsportarten in der Region um Mayen-Koblenz.)<br />
Freizeitkarte Rheinland-Pfalz, „Traumpfade im Rhein-Mosel-Eifel-Land“,<br />
Maßstab 1:50.000, Landesvermessungsamt Rheinland Pfalz, 5,90 Euro.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Vom Dickenberg bis zur historischen Keltenmauer<br />
Schutzhütte Dickenberg:<br />
1<br />
Eine von vielen Schutzhütten<br />
mit Bänken und Tischen. Die<br />
extrabreite Traumliege bietet<br />
einen schönen Ausblick auf das<br />
Moseltal. Der Dickenberg mit 400<br />
Metern Höhe bietet keine Fernsicht,<br />
weil er überwuchert ist.<br />
Helmutseiche: Am Bett des<br />
2<br />
lauschigen Alkener Baches.<br />
Der Ursprung des Namens ist ungewiss.<br />
Sicher ist nicht der gewichtige<br />
Altkanzler Kohl Namenspate. Eher<br />
ein Waldarbeiter, der diesen Platz<br />
zum Verweilen schön fand.<br />
Burg Thurant: Funde<br />
3<br />
lassen auf eine römische<br />
Wach station schließen. Die Burg,<br />
um 1200 erbaut von Pfalzgraf<br />
Heinrich, wurde zum Zankapfel<br />
zwischen ihm und den konkurrierenden<br />
Erzbistümern Köln<br />
und Trier. Jahrzehntelange Belagerungen<br />
folgten. 1248 teilten die<br />
Bischöfe Thurant in zwei Hälften.<br />
1960 erfolgte die letzte Restaurierung,<br />
die die im Zweiten Weltkrieg<br />
erlittenen Schäden beseitigte.<br />
Der größte Teil ist zu besichtigen.<br />
Einfache Gastronomie.<br />
www.thurant.de<br />
St. Michaelskirche mit<br />
4<br />
Gebeinhaus: Erstmals 1015<br />
erwähnt , somit eine der ältesten<br />
Kirchen im Moseltal. Erzengel<br />
Michael zu Ehren, dem Schutzpatron<br />
von Alken. Prächtig der<br />
barocke Michaels-Altar. Das<br />
Gebeinhaus zeigt Schädel aus<br />
dem 14. bis 16. Jahrhundert. Von<br />
Alken aus schöner Aufgang mit<br />
14 Kreuzwegstationen.<br />
Moselpromenade in Alken:<br />
5<br />
Geschickt angelegt, viele<br />
Restaurants und Cafés, die zum<br />
Verweilen mit Blick auf die Mosel<br />
einladen.<br />
„Sieben Fußfälle“-Weg:<br />
6<br />
Steiler Weinbergspfad<br />
hinauf zur Dreifaltigkeitskapelle<br />
auf dem Bleidenberg, ein Teil des<br />
Jakobsweges. Die sieben Stationen<br />
wurden im 17. Jahrhundert<br />
errichtet. Die Gläubigen fielen<br />
hier zum Gebet auf die Knie. Das<br />
obere Ende ist als Klettersteig<br />
deklariert, entpuppt sich aber<br />
einfach als steiler Pfad, für den<br />
festes Schuhwerk ausreicht.<br />
Wallfahrtskapelle Dreifaltigkeit<br />
auf dem Bleidenberg:<br />
7<br />
Gotische Basilika aus Bruchstein<br />
und Tuff, im Inneren eher romanisch.<br />
Seit 1250 ist sie Ziel von<br />
Dreifaltigkeitsprozessionen.<br />
Keltenmauer und Lagerstätte:<br />
8<br />
Historische Funde lassen<br />
auf eine Siedlung (Oppidum) der<br />
Kelten auf dem Bleidenberg im<br />
2. und 1. Jahrhundert vor Christi<br />
schließen. Die Rekonstruktion<br />
einer Befestigungsmauer und eine<br />
Lagerungsstätte sind zu besichtigen.<br />
Grabungsfunde im Museum<br />
„Altes Pfarrhaus“ in Oberfell.<br />
www.themenweg-zeitreise.de<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Rund um den<br />
Bleidenberg<br />
Schlummern und schlemmen:<br />
Weingut und Winzerschänke<br />
Schweisthal, Übernachtung im<br />
Doppelzimmer mit Frühstück ab 50<br />
Euro, Montag Ruhetag, Moselstraße<br />
22, 56332 Oberfell, Tel.: 02605/3371,<br />
www.weingut-schweisthal.de<br />
Moselgasthaus „Zur Krone“,<br />
mit Übernachtungsmöglichkeit,<br />
Moselstraße 11, 56332 Oberfell, Tel.:<br />
02605/665, www.krone-oberfell.de<br />
Mosel-Gasthaus Schweisthal,<br />
Moselstraße 21, 56332 Oberfell, Tel.:<br />
02605/604, www.moselgasthaus.de<br />
Ferien- und Clubhotel Lellmann,<br />
3-Sterne-Superior-Hotel mit Hallenbad<br />
und Fitness, Alte Moselstr. 36,<br />
56332 Löf, Tel.: 02605/98070,<br />
www.hotel-lellmann.de<br />
Ansehen und besichtigen:<br />
Themenweg „Zeitreise“, zeigt über<br />
800.000 Jahre Menschheitsgeschichte<br />
zwischen Oberfell und Alken,<br />
www.themenweg-zeitreise.de<br />
Christiane Horbert, Weinerlebnisbegleiterin<br />
(IHK-zertifiziert), Weinerlebniswanderungen<br />
mit Verkostung<br />
ab 8 Personen, 10 bis 15 Euro pro Kopf.<br />
Hauptstraße 99 b, 56332 Oberfell, Tel.:<br />
02605/847930, www.weinwanderndurch-die-zeit.de<br />
Burg Thurant, Besichtigung, Gastronomie<br />
und Ferienwohnung,<br />
www.thurant.de Ehrenburg, erstmals<br />
1161 erwähnt, besonders schön im<br />
„ Ehrenburger Sommer“ mit mittelalterlichem<br />
Treiben, A 61, Abfahrt Boppard.<br />
Ehrenburg, 56332 Brodenbach, Tel.:<br />
02605/3077, www.ehrenburg.de<br />
Burg Eltz, Führungen durch Burg<br />
und Schatzkammer, Gräflich Eltz’sche<br />
Kastellanei, Burg Eltz, 56294<br />
Wierschem, Tel.: 02672/950500,<br />
www.burg-eltz.de Köln-Düsseldorfer-<br />
Schifffahrtsgesellschaft, Landschaft<br />
und Burgen im Vorbeiziehen,<br />
fährt auch zur BUGA in Koblenz, KD-<br />
Verkaufsservice, Tel.: 0221/2088318,<br />
www.k-d.de Bundesgartenschau,<br />
dieses Jahr in Koblenz, www.<br />
buga2011.de. Anreise zur BUGA über<br />
www.der-takt.de<br />
Informieren:<br />
Touristinfo Sonnige Untermosel,<br />
Moselstr. 7, 56332 Alken,<br />
Tel.: 02605/8472736,<br />
www.sonnige-untermosel.de<br />
Rhein-Mosel-Eifel-Touristik, Infos<br />
zu Traumpfaden, Bahnhofstraße 9,<br />
56068 Koblenz, Tel.: 0261/108 419,<br />
www.traumpfade.info<br />
32<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Münsterland<br />
Naturschutzgebiet<br />
Baumberge<br />
Gut 20 Kilometer westlich von<br />
Münster ragen die Baumberge<br />
zwischen Havixbeck, Nottuln<br />
und Billerbeck aus der für die<br />
Westfälische Bucht typischen<br />
Münsterländer Parklandschaft.<br />
Richtige Berge gibt es eigentlich<br />
gar nicht im Münsterland. Doch<br />
wenn drumherum alles platt ist,<br />
kann man von einem bis zu 187<br />
Meter aufbuckelnden Höhenzug<br />
schon ganz schön weit gucken.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 11,3 Kilometer<br />
Dauer: ca. 3 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: je ca. 180 Meter<br />
Höchster Punkt: 187 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Bahnhof in 48329<br />
Havixbeck<br />
Wegequalität: gut begehbare,<br />
teilweise asphaltierte Waldwege<br />
Havixbecker Ründchen<br />
Über den Baumberg<br />
Zu beiden Seiten des bewaldeten Baumberge-Buckels<br />
bieten sich weite Aussichten über das platte Münsterland.<br />
Höchster Punkt ist die Plattform des Longinusturms.<br />
Vom Havixbecker Bahnhof aus<br />
folgt man dem Weg entlang der<br />
Gleise nach links (betrachtet mit<br />
den Schienen im Rücken) bis<br />
zur L 874 (Freiherr-von-Twickel-<br />
Straße). Auf der Straße dann<br />
links die Bahnlinie überqueren<br />
und sofort wieder links auf den<br />
Asphaltweg (Lasbeck 21, 20) mit<br />
der Markierung X 13 abbiegen. In<br />
einer Rechtskurve geht es über<br />
die Lasbecker Aa, hinter einer<br />
Scheune und vor einem Gehöft<br />
rechts und an einem Sandstein-<br />
Bildstock vorüber. Zwischen<br />
Feldern steigt der Weg nun<br />
gemächlich bis zur Bruder-Klaus-<br />
Kapelle 1 an. Geradeaus setzt<br />
sich der mit X gekennzeichnete<br />
Weg bis zur Wegekreuzung Vaders<br />
Platz hinter der Gelsenwasser-<br />
Anlage fort. Links führen X 13<br />
und X 21 teilweise über einen<br />
schmalen Sandpfad neben einem<br />
Reitweg durch den Wald bis zur<br />
Gaststätte Leopoldshöhe hinter<br />
einem Feld auf der rechten Seite.<br />
Dahinter zweigt diese Wandertour<br />
rechts ab und hinter der Rechtskurve<br />
am Ende des Felds auf den<br />
zweiten Waldpfad nach links. Der<br />
Waldpfad führt durch den Wald<br />
den Hang schräg hinunter, bis er<br />
am Waldrand auf einen Asphaltweg<br />
trifft. Rechts steht ein Stück<br />
weiter eine Bank der Baumberger<br />
Wanderfreunde 2 . Mit Ausblick<br />
auf das Stevertal zur Linken<br />
verläuft das Pättken dann am<br />
Waldsaum entlang und an einer<br />
weiteren aussichtsreichen Bank<br />
beim Heinrich-Hachmann-Gedenkstein<br />
vorüber. Am ersten Abzweig<br />
geht es links hinunter (Markierung<br />
A2, 3, 5 und X). Der Schotter weg<br />
wird nun zum Pfad und mündet<br />
in einen Asphaltweg, der rechts<br />
zum Hotel Steverburg führt. Kurz<br />
dahinter überquert der Weg die<br />
L 874 und steigt wieder leicht an.<br />
Bevor er unter Bäume eintaucht,<br />
bietet sich noch ein weiter Blick<br />
ins Münsterland zu dieser Seite<br />
des Baumberge-Buckels. Im Waldstückchen<br />
verläuft halblinks ein<br />
mit X 4 markierter schmalerer<br />
Erdweg parallel zum Asphaltpättken<br />
durch den Wald. Am Ende<br />
sind es nur wenige Meter nach<br />
rechts bis zum Longinusturm<br />
auf dem Westerberg 3 . Auf dem<br />
Asphaltweg geht es dann weiter<br />
geradeaus bis zum Stoppschild an<br />
der Straße, auf deren gegenüberliegender<br />
Seite rechts ein Kotten<br />
liegt. Noch davor zweigt ein Pfad<br />
nach links, läuft zwischen Acker<br />
und Wallhecke in den Wald hinein<br />
und trifft bei ein paar Häusern auf<br />
einen Querweg, der nach rechts<br />
an den Domkuhlen 4 vorbeiführt.<br />
Beim Asphaltweg an den nächsten<br />
Häusern (Sophienburg) links halten<br />
und beim zweiten Haus den<br />
halblinken, durch den Wald leicht<br />
abwärts führenden Schotterweg<br />
bis zu Haus Waldfrieden auf der<br />
anderen Seite der L 874 nehmen.<br />
Geradeaus weiter beginnt dann<br />
der Kreuzweg entlang des Weges<br />
am Waldrand. Der erste Abzweig<br />
nach links führt mit der Markierung<br />
X 4 zur Quelle der Lasbecker<br />
Aa hinunter, macht gegen Ende<br />
einen Linksknick und mündet auf<br />
die L 874 (Freiherr-von-Twickel-<br />
Straße), die rechts zurück zum<br />
Bahnübergang leitet.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
33
Deutschland<br />
Münsterland<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Die Baumberge-Bahn RB 63 verkehrt stündlich vom Hauptbahnhof<br />
Münster nach Havixbeck, Billerbeck und Coesfeld.<br />
Die Busse R64 und 564 der Verkehrsgemeinschaft Münsterland fahren von<br />
Münster nach Havixbeck, Tel.: 01806/504030 (20 Cent/Min. aus dem Festnetz,<br />
Mobilfunk max. 60 Cent/Min.), www.bus-und-bahn-im- muensterland.de. Linie B32<br />
des Bürgerbus Nottuln e. V. verbindet Nottuln und Havixbeck, www.buergerbusbaumberge.de.<br />
Mit dem Pkw: A 1 Dortmund-Bremen bis AS 77 Kreuz Münster Nord, auf<br />
B 54 Richtung Steinfurt, 1. Ausfahrt nehmen und rechts auf L 529, am Ende rechts<br />
auf L 581 nach Havixbeck, hinter scharfer Rechtskurve liegt der Parkplatz am<br />
Bahnhof auf der linken Seite. A 43 Recklinghausen-Münster bis AS 3 Senden, auf<br />
L 550 Richtung Bösensell, am Ende links auf L 843 und 1. Rechts auf L 550 nach<br />
Havixbeck.<br />
Orientieren: Naturschutzgebiet Baumberge, M 1:7.500, Naturförderstation im Kreis<br />
Coesfeld, www.naturfoerderstation, zu beziehen über Baumberge Touristik, Tel.<br />
02541/939-1067, www.baumberge.com und im Café 18/97, Tel. 02502/4837190,<br />
www.longinusturm.com<br />
Havixbecker<br />
Sandsteinweg<br />
Der Spaziergang durch Havixbeck,<br />
dem „Tor zu den Baumbergen“,<br />
macht Lust auf den „Marmor des<br />
Münsterlandes“. Er startet am<br />
Baumberger Sandstein-Museum, das<br />
von der Arbeit in den Stein brüchen,<br />
über das Leben der Steinmetze bis<br />
hin zu fertigen Skulpturen alles<br />
rund um den Baumberger Kalksandstein<br />
dokumentiert. Die Route führt<br />
an verschiedenen Wohnhäusern aus<br />
Sandstein vorüber zur Herz-Jesu-<br />
Kapelle und dem Marienstift Droste<br />
zu Hülshoff, zur Alten Mädchenschule<br />
und über den Friedhof zum<br />
Kirchplatz. Downloadbar unter<br />
www.havixbeck.de.<br />
Tourhöhepunkte Baumberge<br />
Aussichten, Wald und Sandstein<br />
Bruder-Klaus-Kapelle:<br />
1<br />
Die Kapelle ist das Ziel<br />
eines Kreuzwegs, der nahe<br />
der Landwehr vom Restaurant<br />
„Zum Waldfrieden“ entlang des<br />
Waldrands hierher führt. Der<br />
Ausblick reicht bei guter Sicht bis<br />
zum Teutoburger Wald und zu den<br />
Bettentürmen des Universitätsklinikums<br />
Münster.<br />
Bank Baumberger Wanderfreunde:<br />
Ein balkonartiger<br />
2<br />
Blick fällt hangabwärts über<br />
das Stevertal hinweg bis zum<br />
Kirchturm von Nottuln. Links<br />
schlängelt sich – wie eine riesige<br />
Raupe – eine der für das Bild der<br />
Baumberge so typischen Alleen<br />
vom Waldrand hinunter.<br />
Longinusturm auf dem<br />
3<br />
Westerberg: Auf der mit 187<br />
Metern höchsten Erhebung der<br />
Baumberge steht der 32 Meter<br />
hohe und über 100 Jahre alte<br />
Longinusturm. Der Turm aus<br />
Baumberger Kalksandstein ist<br />
nach „Doktor Longinus“ benannt.<br />
So lautete der Spitzname von Fritz<br />
Westhoff, einem Naturforscher<br />
der Baumberge und Begründer<br />
des Baumberge-Vereins.<br />
Domkuhlen: Vom Weg aus ist<br />
4<br />
nicht so viel davon zu sehen,<br />
doch rechts im Wald liegen die<br />
Domkuhlen, große Vertiefungen,<br />
in denen vermutlich Sandstein<br />
für den Dom zu Münster gehauen<br />
wurde. An den Familientagen<br />
am Longinusturm (11./12. August<br />
2012, www.baumberge.net) finden<br />
hier auch Führungen zu den<br />
Domkuhlen statt.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4<br />
Unterwegs in den<br />
Baumbergen<br />
Westfälisch einkehren: Am<br />
Wegesrand: Hotel Haus Steverburg,<br />
Baumberg 6, 48301 Nottuln,<br />
Tel.: 02502/943-0, Mo. geschlossen,<br />
www.hotel-steverburg.de<br />
Café 18/97, Baumberg 45,<br />
48301 Nottuln, Tel.: 02502/4837190,<br />
Di. Ruhetag, www.longinusturm.com<br />
Hotel Café Pannkokenhus,<br />
Lasbeck 43, 48329 Havixbeck,<br />
Tel.: 02507/1270, Di. geschlossen,<br />
www.teitekerl.de<br />
In der Umgebung: Café Haus Klute/<br />
Klute’s Historisches Brauhaus,<br />
Poppenbeck 28, 48329 Havixbeck,<br />
Tel.: 02507/98390, Mo. geschlossen,<br />
www.klutes.de Restaurant Café<br />
Burg Hülshoff, Schonebeck 6,<br />
48329 Havixbeck, Tel.: 02534/1052,<br />
Mo. geschlossen Oktober bis März,<br />
www.burg-huelshoff.de<br />
Café im Sandsteinmuseum,<br />
Gennerich 9, 48329 Havixbeck,<br />
Tel.: 02507/4740, Mo. geschlossen,<br />
www.sandsteinmuseum.de<br />
Restaurant Haus Füsting,<br />
Masbeck 30, 48329 Havixbeck,<br />
Tel.: 02507/1300, Mi. geschlossen,<br />
www.haus-fuesting.de<br />
Sandstein entdecken:<br />
Baumberger Sandstein-Museum,<br />
eine Ausstellung rund um den Stein<br />
aus den Baumbergen, aus dem nicht<br />
nur Kirchen und Kotten, sondern<br />
auch Skulpturen und Steinmetzarbeiten<br />
gefertigt sind: Gennerich 9,<br />
48329 Havixbeck, Tel.: 02507/1596,<br />
www.sandsteinmuseum.de<br />
Bildhauer werden:<br />
Bildhauer-Schnupperkurse als Tages-,<br />
2- und 5-Tages-, Wochenend- oder<br />
Familienkurse am Sandsteinmuseum<br />
und am Longinusturm: Artelier<br />
für Bildhauerei, Liane Heuer<br />
und Wilfried Pinsdorf, Poppenbeck<br />
16a, 48329 Havixbeck,<br />
Tel.: 0151/58165826, www.artelier.de<br />
Geführte Wanderungen:<br />
Tages- und Mehrtagesexkursionen<br />
durch die Baumberge zu verschiedenen<br />
Themen bietet Diplom-<br />
Geograph Josef Räkers an,<br />
Tel.: 02543/930831<br />
Diplom- Heilpädagogin Christiane<br />
Hoth führt ein Mal im Monat<br />
auf zweistündigen meditativen<br />
Wanderungen in Stille durch die<br />
Baumberge. Verschiedene meditative<br />
Übungen begleiten den Gang mit<br />
abschließendem Austausch im Café.<br />
Anmeldung: Christiane Hoth,<br />
Tel.: 02505/937497, Email:<br />
glueckswege@chhoth.de<br />
Informieren: Tourist-Information<br />
Havixbeck, Willi-Richter-Platz 1,<br />
48329 Havixbeck, Tel.: 02507/7510,<br />
www.havixbeck.de<br />
Touristische Arbeitsgemeinschaft<br />
Baumberge, Markt 8, 48653 Coesfeld,<br />
Tel.: 02541/939-1067,<br />
www.baumberge-touristik.de Weitere<br />
Wanderwegbeschreibungen auf<br />
www.baumberge-verein.de<br />
34<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Nahetal<br />
Bad Kreuznach<br />
an der Nahe<br />
Südwestlich von Mainz schneidet<br />
sich die Nahe zwischen den beiden<br />
Heilbädern Bad Kreuznach und<br />
Bad Münster am Stein-Ebernburg<br />
zwischen die Felsen aus rötlichem<br />
Quarzporphyr. Unten im Salinental<br />
zerrieselt in den Gradierwerken<br />
Sole zu gesunder Luft. Mit viel<br />
Übersicht steigt die „TourNatur“<br />
zu den steilen Hängen auf.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 16 km (ohne Fähre: + 1,5 km)<br />
Dauer: 5–6 Stunden<br />
Markierung: Felsenahornblatt<br />
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />
Steigung/Gefälle: ca. 570 Meter<br />
Höchster Punkt: 327 Meter<br />
Beste Wanderzeit: Apr. bis Okt.<br />
Start/Ziel: Parkplatz Karlshalle,<br />
Nahebrücke an der B 48,<br />
55543 Bad Kreuznach<br />
Wegequalität: zertifizierter<br />
Premium weg (64 Punkte)<br />
Zur höchsten Steilwand nördlich der Alpen<br />
Vielseitig: Die TourNaturSalinental<br />
© wanderlust<br />
Von mediterraner Vegetation bewachsene Steilhänge wechseln mit schattigen Abschnitten<br />
unter Buchen, Eichen und Kastanien und bieten tiefe Einblicke ins Nahetal mit dem Rotenfels.<br />
Vom Parkplatz an der Salinenbücke<br />
zeigt der rote Pfeil auf dem Markierungsschild<br />
mit dem dreilappigen<br />
Blatt des Felsenahorns die Richtung<br />
der Salinentour zwischen Bad<br />
Kreuznach und Bad Münster am<br />
Stein-Ebernburg an. Hinter einem<br />
Spielplatz, noch vor der Brücke,<br />
führt die Tour links auf einem Asphaltweg<br />
aufwärts und folgt nach<br />
Überquerung der Bahn dem Schot-<br />
Senkrecht über der Nahe:<br />
Weg-Rückblick von der Bastei.<br />
terweg nach rechts, der später als<br />
Pfad mit Blicken ins Salinental 1<br />
weiter ansteigt. Oben bei einer<br />
Bank knickt die „TourNatur“ nach<br />
rechts, taucht in den Wald und<br />
schlängelt sich etwa auf gleicher<br />
Höhe an der Hangkante des felsigen<br />
Bergrückens Gans 2 entlang, deren<br />
Gipfel ein Sendeturm markiert. Hinter<br />
ein paar Wochenendhäuschen<br />
biegt der Weg bei der Ruine von<br />
Schloss Rheingrafenstein 3 rechts<br />
auf „An der Sternwarte“, läuft an<br />
selbiger vorbei und abwärts zur<br />
Burgruine Rheingrafenstein 4 .<br />
Dahinter fällt die „TourNatur“ über<br />
Treppen und Serpentinen durch<br />
das Huttental steil ab zur Nahe, wo<br />
eine handbetriebene Fähre 5<br />
die Wanderer am Zugseil ans<br />
andere Ufer befördert (Mitte Nov.<br />
bis Ende Febr. ist die Fähre außer<br />
Betrieb, dann verlängert sich die<br />
Wanderung um 1,5 Kilometer, die<br />
ausgeschilderte Alternative zweigt<br />
etwas oberhalb links ab). Drüben<br />
folgt der Weg dem Ufer nach links<br />
durch den Kurpark, überquert hinter<br />
dem alternativen Einstiegsparkplatz<br />
auf der dritten Brücke erneut<br />
den Fluss, schwenkt am Ende der<br />
Friedensbrücke rechts zu den<br />
Tennisplätzen hinunter und führt<br />
auf dem Schotterweg unterhalb<br />
eines ehemaligen Eisenbahndamms<br />
gegenüber des Rotenfelsmassivs 6<br />
durch die Nahe aue bis zur nächsten<br />
Fußgängerbrücke. Am anderen<br />
Ende beginnt auf der Straßenseite<br />
gegenüber ein ansteigender Asphaltweg.<br />
Auf dem ersten Grasweg geht<br />
es rechts zwischen Wiesen, später<br />
zwischen Weinbergen hindurch,<br />
oben bei einer Bank rechts, nächste<br />
links und hinter einem Weinstock<br />
rechts die Stufen hinauf. An der<br />
Hangkante klettert der Pfad mit<br />
weiten Blicken hinauf zum Roten-<br />
Leichtere Varianten:<br />
durch das Tal<br />
Um die landschaftlichen Besonderheiten<br />
entlang des schmalen<br />
Nahetals zwischen den Kurorten<br />
Bad Kreuznach und Bad Münster<br />
am Stein-Ebernburg zu erkunden,<br />
lässt sich die „TourNatur“<br />
Salinental auch in zwei kürzere,<br />
leichtere Rundwanderungen<br />
von 9 und 8 Kilometer aufteilen.<br />
Beide Alternativen nutzen das<br />
Salinental, während die gesamte<br />
Rundwanderung überwiegend auf<br />
den Höhenwegen verläuft. An der<br />
Nahe-Fähre treffen alle Varianten<br />
zusammen. Die Naturschutzgebiete<br />
an der „TourNatur“, Gans<br />
und Rheingrafenstein, Rotenfels<br />
und Kurpark Bad Kreuznach,<br />
bewahren den Lebensraum von<br />
Raritäten, wie es Würfelnatter,<br />
Wanderfalke, Schwarzkehlchen,<br />
Rotflügelige Ödlandschrecke,<br />
Felsenbirne und Felsenahorn<br />
hierzulande sind (Faltblatt über<br />
Tourist-Info Bad Kreuznach).<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
35
Deutschland<br />
Nahetal<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit Bus und Bahn: Vom Bahnhof Bad Kreuznach oder Bad Münster<br />
am Stein fährt die Stadtbuslinie 201 im Halbstundentakt zur Haltestelle Karlshalle<br />
am Startpunkt (www.rnn.info).<br />
Mit dem Pkw: Anreise über die A 61 bis Ausfahrt Bad Kreuznach, weiter<br />
über die B 41 Richtung Idar-Oberstein bis Bad Kreuznach, dort auf der B 48<br />
(ab Zentrum „Salinenstraße“) Richtung Bad Münster am Stein-Ebernburg.<br />
Vor der Salinentalbrücke links liegt der Parkplatz Karlshalle.<br />
Nahefähre: Di.–Do. 14–18 Uhr, Fr.–So. 9–18 Uhr, Tel.: 0160/3572212, www.badmuenster-am-stein.de/Entdecken/Sehenswertes/handgezogene-Nahe-Faehre<br />
Orientieren: Wanderführer mit Karte: TourNatur Natur(schutz) verbindet –<br />
Bad Kreuznach + Bad Münster am Stein-Ebernburg. Ein kleiner Wanderführer<br />
durch drei Naturschutzgebiete, 2 Euro, erhältlich bei den Tourist-Infos Bad<br />
Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg (siehe unten).<br />
felsplateau, bis er in einen Weg<br />
mündet, der rechts zum Aussichtspunkt<br />
Bastei 7 lenkt. Nach dem<br />
Abstecher setzt sich die „TourNatur“<br />
rechts an der Hangkante fort, biegt<br />
am 2. Abzweig links über die Wiese,<br />
läuft am Waldrand entlang, hält sich<br />
am Abzweig zur Gartenwirtschaft<br />
Bastei sowie später bei der asphaltierten<br />
Rechtskurve geradeaus,<br />
kurvt kurz dahinter nach rechts,<br />
nimmt an Gabelung und Einmündung<br />
die rechte Variante, passiert<br />
eine Schutzhütte mit Ausblick auf<br />
Bad Kreuznach und windet sich<br />
kurz darauf mit Spitzkehren bei<br />
Örtels und Johannas Hütte rechts<br />
den Hang hinunter bis zum Nachtigallenweg<br />
an der Nahe. Dort geht es<br />
rechts weiter, und kurz darauf kehrt<br />
die Tour über die Salinenbrücke<br />
zum Parkplatz zurück.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Beiderseits der Nahe<br />
Salinental: Seit den 1730er<br />
1<br />
Jahren versprühen die<br />
Gradierwerke gesunde Luft im<br />
Salinental. Wie wohltuend, nach<br />
der Wanderung die salzhaltige<br />
Luft tief einzuatmen! Bis 1999<br />
dienten die 20 Solequellen noch<br />
der Salzproduktion.<br />
Gans: Zwei Aussichtspunkte<br />
2<br />
liegen an dem 321 Meter<br />
hohen, felsigen Bergrücken nah<br />
beieinander. Seit 1966 stehen<br />
Gans und Rheingrafenstein unter<br />
Naturschutz.<br />
Schloss Rheingrafenstein:<br />
3<br />
Nach Zerstörung der gleichnamigen<br />
Burg wurde das Schloss<br />
1689 auf einem Gutshof errichtet.<br />
Ca. 500 Meter links liegt der Gastronomiebetrieb<br />
Hofgut Rheingrafenstein<br />
(nur Sonn- und Feiertage<br />
schon ab 11 Uhr geöffnet).<br />
Burgruine Rheingrafenstein:<br />
4 Hoch über der Nahe verteilen<br />
sich die Reste einer Ritterburg<br />
über mehrere Etagen am Felsen.<br />
Mauern schützen vor Wind, eine<br />
überdachte Zisterne vor Regen<br />
und verschiedene Aussichtsplateaus<br />
bieten tolle Blicke.<br />
Fähre: Seit 1721 befördert<br />
5<br />
die einzige Personenfähre<br />
auf der Nahe Passagiere unterhalb<br />
des Rheingrafensteins zwischen<br />
den Ufern hin und her. Dazu zieht<br />
der Fährmann das Boot mit seinen<br />
Händen an einem Zugseil übers<br />
Wasser (siehe Anreisen).<br />
Rotenfelsmassiv: Der Blick<br />
6<br />
aus der Naheaue hinüber<br />
zum Rotenfels zeugt von der<br />
gestalterischen Kraft, mit der<br />
sich der Fluss im Laufe einer<br />
Million Jahre ca. 120 Meter tief ins<br />
Gestein fraß.<br />
Bastei: Bei klarem Wetter<br />
7<br />
sieht man vom Aussichtspunkt<br />
auf dem Rotenfels bis zum<br />
Donnersbergmassiv (rechts vom<br />
Rheingrafenstein), mit 687 Metern<br />
die höchste Erhebung der Pfalz.<br />
Etappenprofil<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
Die Vielfalt des<br />
Nahetals erforschen<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Am Wegesrand: Brauwerk, Saline<br />
Karlshalle 11 (Salinental), 55543 Bad<br />
Kreuznach, Tel.: 0671/29843330, www.<br />
brauwerk.info Hofgut Rheingrafenstein,<br />
Rheingrafenstein 910, 55543 Bad<br />
Kreuznach, Tel.: 0671/7948589, Mo.<br />
geschl. (Okt.-April : Fr.+Sa. ab 17 Uhr,<br />
So. + Feiertage ab 12 Uhr.<br />
www.hofgut-rheingrafenstein.de<br />
Café in der Brunnen halle, Kurmittelhaus<br />
im Kurpark, 55583 Bad Münster<br />
am Stein-Ebernburg, Tel.: 06708/3065,<br />
Di. geschl. Gasthaus Zur Bastei, Auf<br />
dem Rotenfels 4, 55595 Traisen, Tel.:<br />
0671/31701, Do. geschl., je 2 einfache,<br />
günstige EZ/DZ<br />
In der Umgebung: Hotel Engel im<br />
Salinental***, Heinrich-Held-Str. 10,<br />
55543 Bad Kreuznach, Tel.: 0671/3810,<br />
www.badkreuznach-hotelengel.de Hotel<br />
Victoria, Kaiser-Wilhelm-Straße 16,<br />
55543 Bad Kreuznach, Tel.: 0671/84450,<br />
www.hotel-victoria-bad-kreuznach.de<br />
Hotel im Park***, Weinkauffstraße 1,<br />
55543 Bad Kreuznach, Tel.: 0671/3740,<br />
caravelle-kreuznach.de Gasthaus<br />
im Oranienpark, Im Oranienpark 2,<br />
55543 Bad Kreuznach, Tel.: 0671/28336,<br />
Mo. geschl., www.gasthausoranienpark.de<br />
Würfelnattern entdecken: Naturkundliche<br />
Wanderungen mit einer<br />
zertifizierten Natur- und Landschaftsführerin<br />
des Naturparks Soonwald-<br />
Nahe bietet die Bad Kreuznacher<br />
Touristinfo an, z. B. eine Würfelnattertour<br />
(www.bad-kreuznach-tourist.de).<br />
Wohlfühlen: Am Kurpark von Bad<br />
Kreuznach sorgen neben zwei Gradierwerken<br />
und einer Wassertretanlage die<br />
Crucenia Thermen (www.cruceniathermen.de),<br />
das Crucenia-Gesundheitszentrum<br />
mit medizinischen<br />
Anwendungen und Radon stollen<br />
(www.crucenia.de) sowie das Bäderhaus<br />
mit Saunen, orientalischen<br />
Entspannungsbädern und römischer<br />
Badekultur (www.baederhaus.de) für<br />
Entspannung und Prävention.<br />
Informieren: Tourist-Information<br />
Bad Kreuznach, Kurhausstraße<br />
22–24, 55543 Bad Kreuznach, Tel.:<br />
0671/8360050, www.bad-kreuznachtourist.de<br />
Verkehrsverein Rheingrafenstein,<br />
Berliner Str. 60, 55583<br />
Bad Münster am Stein-Ebernburg, Tel.:<br />
06708/641780, www.bad-muensteram-stein.de<br />
Naheland-Touristik,<br />
Bahnhofstr. 37, 55606 Kirn, Tel.:<br />
06752/137610, www.naheland.net<br />
36<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Reinhardswald<br />
Urwald Sababurg<br />
im Reinhardswald<br />
Der Reinhardswald ist ein waldreiches<br />
Mittelgebirge nördlich<br />
von Kassel. Er ist das größte zusammenhängende<br />
Waldgebiet in<br />
Hessen und sehr dünn besiedelt.<br />
Mittendrin liegt der spektakuläre<br />
Höhepunkt des Waldes: das Naturschutzgebiet<br />
Urwald Sababurg<br />
mit seinen jahrhundertealten<br />
Eichen und Buchen, das man<br />
auf verschiedenen Rundwegen<br />
erkunden kann.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 2,5 km<br />
Dauer: 40 Minuten<br />
Markierung: 1<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: 20 Meter<br />
Höchster Punkt: 336 Meter<br />
Beste Wanderzeit: April bis<br />
Oktober<br />
Start/Ziel: Parkplatz Urwald, an<br />
der K 55, 34359 Reinhardshagen<br />
Baumriesen und Adlerfarn<br />
Märchenhaft: Durch den Urwald Sababurg<br />
Knorrige uralte Eichen und leuchtend grüner Adlerfarn bilden im Urwald Sababurg einen reizvollen Kontrast. Auf dieser<br />
Tour durch das Naturschutzgebiet stellen sich die drei berühmtesten Baumriesen des Reinhardswaldes vor – aber auch sonst<br />
gibt es viel zu entdecken.<br />
Mächtige Buchen bilden die<br />
Eingangshalle zum Urwald. Eine<br />
Info-Tafel am Parkplatz zeigt die<br />
verschiedenen Rundwege, die<br />
durch den Urwald führen. Die<br />
meisten Höhepunkte liegen am<br />
Weg mit der Nummer 1 – also<br />
folgen wir dem Weg, der mit einer<br />
gelben Eins markiert ist. Nach<br />
nur wenigen Schritten beginnt<br />
schon das Stegsystem, das im<br />
Jahr 2010/11 angelegt worden<br />
ist, übrigens von Menschen mit<br />
Behinderung. So gelangt man trotz<br />
Pfützen und Matsch trockenen<br />
Fußes durch den Urwald. Die ersten<br />
dicken Eichen folgen schon nach<br />
wenigen Metern auf der rechten<br />
Seite. An hellgrünem Adlerfarn<br />
und rot leuchtenden Vogelbeeren<br />
vorbei führt der Weg tiefer in den<br />
Urwald hinein. Immer wieder<br />
trifft man unterwegs auf die charakteristische<br />
Paarung von Erle<br />
und Apfelbaum. Nach etwa der<br />
Hälfte der Strecke folgt der erste<br />
Höhepunkt der Wanderung: die<br />
Kamineiche 1 , ein sechshundert<br />
Jahre alter Baum mit 7,10 Meter<br />
Umfang und charakteristischer<br />
Öffnung. Nur wenige Schritte<br />
weiter wartet schon die nächste<br />
Attraktion: eine Eiche mit Namen<br />
„Margarete“ 2 , die so geheimnisvoll<br />
ist, dass sogar schon ein ganzer<br />
Film über sie gedreht worden<br />
ist – angeblich handelt es sich um<br />
ein von seinem Vater in eine Eiche<br />
verwandeltes Mädchen. Der Baum<br />
ist innen morsch und hohl. Weiter<br />
geht es auf dem Rundweg, vorbei<br />
an toten Bäumen, die sich zu<br />
beachtlichen Bergen auftürmen,<br />
sogenannten Totholzgebirgen.<br />
Schließlich folgt zur Rechten der<br />
letzte Höhepunkt auf dem Weg,<br />
die Wappeneiche 3 . Trotz ihrer<br />
600 Jahre lebt der Baum noch immer.<br />
Mit 7,50 Metern Umfang zählt<br />
sie zu den dicksten Bäumen hier<br />
im Urwald. Nach wenigen Metern<br />
kehrt die Tour zum Eingangsportal<br />
mit den mächtigen Eichen zurück.<br />
Obwohl der Rundweg nur 2,5<br />
Kilometer lang ist, kann man für<br />
die Tour gut und gerne mehrere<br />
Stunden einrechnen, so viele<br />
bestaunenswerte Bäume gibt es<br />
auf dem Weg. Das gilt umso mehr,<br />
wenn man mit einer Kamera<br />
unterwegs ist. Naturfotografen<br />
verbringen schon mal ganze Tage<br />
im Urwald Sababurg.<br />
Märchensammler<br />
Die Hanauer Brüder Jacob und<br />
Wilhelm Grimm gehören zu den<br />
Gründungsvätern der Germanistik.<br />
Als Sprachwissenschaftler<br />
untersuchten sie die Entwicklung<br />
deutscher Literatur und sammelten<br />
seit 1806 Märchen und Sagen.<br />
Jacob Grimm veröffentlichte mit<br />
seinem Werk „Deutsche Grammatik“<br />
die Grundlage für die moderne<br />
Etymologie, die Forschung zur<br />
Entstehung von Wörtern. Nachdem<br />
sie lange in Kassel gelebt hatten,<br />
verbrachten sie ihren letzten<br />
Lebensabschnitt in Berlin, wo<br />
der preußische König Friedrich<br />
Wilhelm IV sie beschäftigte.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
37
Deutschland<br />
Reinhardswald<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen mit dem Auto:<br />
Der Urwald Sababurg liegt an der Kreisstraße 55, die von Hofgeismar<br />
nach Gottsbüren führt. Der gleichnamige Parkplatz und Startpunkt für<br />
die Rundwanderwege liegt etwas versteckt hinter einer Kurve etwa zwei<br />
Kilometer von der Sababurg entfernt.<br />
Anreisen mit Bus und Bahn:<br />
Zwei Buslinien des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) fahren den<br />
Urwald an, am Wochenende mit Fahrradanhänger: K 181 von Hofgeismar<br />
nach Gieselwerder und K 190 von Hofgeismar über Reinhardshagen nach<br />
Hann. Münden.<br />
Orientieren: Die Tourist-Info „Märchenland Reinhardswald“ verschickt auf<br />
Anfrage Informationen per E-Mail. Vor Ort findet man sie am Markt 5 in<br />
34369 Hofgeismar, Tel.: 05671/999-222.<br />
Ein Wald aus Tücke<br />
Über die Entstehung des Reinhardswaldes<br />
gibt es mehrere<br />
Sagen. In einer der bekanntesten<br />
spielte Graf Reinhard mit dem<br />
Bischof von Paderborn und verlor<br />
sein gesamtes Geld. Dann setzte<br />
er seine Besitztümer auf ein Spiel<br />
und verlor erneut. Der Bischof<br />
gewährte ihm als Gnade eine<br />
weitere Ernte. Der listige Graf säte<br />
Eicheln, die erst weit nach seinem<br />
Tod reiften. In einer anderen<br />
Version der Sage beherrschte der<br />
Graf das mit Dörfern dicht besetzte<br />
Waldgebiet durch Erpressungen<br />
und Räubereien. Schließlich wurde<br />
er zum Tod verurteilt. Auf sein<br />
Flehen wurde ihm gestattet, noch<br />
einmal vor seinem Tod die Huten<br />
zu bestellen und abzuernten. Er<br />
zerstörte die Dörfer und bestreute<br />
die Äcker der Bauern mit Eicheln.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Verwunschene Riesen und<br />
Kaminschlote aus Baumgestalten<br />
Kamineiche: Wie alt die<br />
1<br />
Eiche genau ist, vermag niemand<br />
zu sagen. Geschätzt wird sie<br />
auf sechshundert Jahre, vielleicht<br />
sogar siebenhundert. Warum der<br />
Baum auf den Namen Kamineiche<br />
getauft wurde, ist jedoch<br />
sofort ersichtlich: Auf Kopfhöhe<br />
weist er eine Öffnung auf wie ein<br />
Ofenloch. Abertausende Besucher<br />
haben hier schon mal den Kopf<br />
reingesteckt oder versucht, den<br />
Baum von 7,10 Meter Umfang zu<br />
mehreren Personen zu umfassen.<br />
Die Kamineiche zählt vermutlich<br />
zu den meistfotografierten Bäumen<br />
in Deutschland.<br />
Margarete: Ausladend<br />
2<br />
ist ihre Krone, weitverzweigt<br />
ihre Wurzeln, knorrig die<br />
Rinde. Fragt man den Altförster<br />
Hermann-Josef Rapp nach seinem<br />
Lieblingsbaum im Urwald, so wird<br />
er diese 550 Jahre alte Eiche nennen,<br />
die aufgrund einer Sage unter<br />
dem Namen Margarete bekannt<br />
ist. Der Urwald ist bekanntlich<br />
ein großer Geschichtenerzähler.<br />
Margarete war die Tochter eines<br />
Riesen, die, so heißt es, vom Vater<br />
verflucht worden sei, weil sie<br />
sich verbotenerweise mit ihrem<br />
Liebhaber Kuno treffen wollte.<br />
Zur Strafe wurde sie in einen<br />
Baum verwandelt und streckt<br />
heute noch ihrem Liebhaber die<br />
hölzernen Arme entgegen. Innen<br />
morsch und hohl, hat sie einen<br />
Umfang von 6,40 Meter.<br />
Wappeneiche: Wie dieser<br />
3<br />
Baum seinen Namen erhielt,<br />
ist nicht mehr genau zu ermitteln.<br />
Das Wappenmotiv des ehemaligen<br />
Landkreises ist er jedenfalls nicht<br />
gewesen – das war nämlich die<br />
„Kalendereiche“, die dem großen<br />
Brand 1933 zum Opfer gefallen ist.<br />
Die Wappeneiche ist zwischen 600<br />
und 800 Jahre alt und hat einen<br />
Umfang von 7,50 Meter.<br />
Etappenprofil 1 2 3<br />
Rund um den<br />
Reinhardswald<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
In der Umgebung: Hotel Dornröschenschloss<br />
Sababurg, Im<br />
Reinhardswald, 34369 Hofgeismar,<br />
Tel.: 05671/8080, www.sababurg.de<br />
Burghotel Trendelburg, Steinweg 1,<br />
34388 Trendelburg, Tel.: 05675/9090,<br />
www.burg-hotel-trendelburg.com<br />
Hotel „Zum alten Brauhaus“, Marktstraße<br />
12, 34369 Hofgeismar, Tel.:<br />
05671/3081, www.zumaltenbrauhaus.de<br />
Gasthaus „Zum Reinhardswald“,<br />
Dorfstraße 20, 34399 Oberweser-<br />
Gewissenruh, Tel.: 05572/7272,<br />
www.gasthaus-reinhardswald.com<br />
Hotel und Restaurant „Deutsche<br />
Eiche Grebenstein“, Untere Schnurstraße<br />
3, 34393 Grebenstein,<br />
Tel.: 05674/923377, www.deutscheeiche-grebenstein.com<br />
Pension<br />
Dörbaum, Sababurger Mühle 3,<br />
34369 Hofgeismar-Sababurg,<br />
Tel.: 05671/40061 Papiermühle, Ferienhof<br />
mit Kinder spielplatz, Grillhütte,<br />
Bauernhof, 34369 Hofgeismar,<br />
Tel.: 05671/2757, www.ferienhofpapiermuehle.de<br />
Campingplatz Hofgeismar, Schöneberger<br />
Str. 16, 34369 Hofgeismar,<br />
Tel.: 05671/1215, www.camping-ambad-hofgesimar.de<br />
Informieren: Touristen-Information<br />
„Märchenland Reinhardswald“,<br />
Markt 5, 34369 Hofgeismar,<br />
Tel.: 05671/999-222,<br />
info@reinhardswald.de<br />
Führungen: Rundgang durch<br />
die Altstadt Hofgeismar mit<br />
historischer Figur des Hauptmanns<br />
aus dem 17. Jahrhundert. Durch den<br />
Urwald Sababurg mit historischen<br />
Figuren. Führung mit Busbegleitung<br />
durch Urwald, Sababurg<br />
und Trendelburg. Alle buchbar<br />
über Tourist-Info „Märchenland<br />
Reinhardswald“, Markt 5, 34369<br />
Hofgeismar, Tel.: 05671/999-222,<br />
info@reinhardswald.de<br />
Lesen: Hermann-Josef Rapp und<br />
Marcus Schmidt: Baumriesen und<br />
Adlerfarn. Der Urwald Sababurg im<br />
Reinhardswald, Euregioverlag,<br />
19,90 Euro. Hermann-Josef Rapp:<br />
Der Reinhardswald – Eine Kulturgeschichte.<br />
Euregioverlag, 20 Euro.<br />
38<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Schwarzwald<br />
Im Winterland<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: 9,7 Kilometer<br />
Dauer: 3,5 Stunden<br />
Schwierigkeit: leicht<br />
Steigung: 255 Meter<br />
Gefälle: 364 Meter<br />
Höchster Punkt: 1.054 Meter<br />
Start/Ziel: Parkplatz des Schliffkopf-<br />
Hotels/Ruhestein<br />
Wegequalität: gut ausgeschildert,<br />
je nach Niederschlag teils tiefer<br />
Schnee<br />
Schneeschuhtour<br />
Vom berühmten Schliffkopf bis<br />
zum „Ruhestein-Vater“<br />
Auf romantischen und märchenhaften Pfaden führt diese<br />
Tour durch die tief verschneite Schwarzwald-Idylle.<br />
Ausgangspunkt ist der obere<br />
Parkplatz des Schliffkopfhotels.<br />
Etwa 150 m links vom Hotel ist<br />
der Einstieg in den Weg. Dem<br />
schmalen Weg aufwärts folgen<br />
bis zu einer Informationstafel<br />
unweit des Aussichtspunkt<br />
Schliffkopf 1 . Dann links<br />
halten und den schmalen Pfad<br />
weitergehen, der sich durch die<br />
Grindenlandschaft schlängelt.<br />
Die Wanderung verläuft über<br />
den Westweg, einen berühmten<br />
Fernwanderweg. Der Pfad<br />
führt nach einer Senke noch<br />
einmal steil bergauf, um dann<br />
in sanftem Bogen abzufallen.<br />
Anschließend gelangt man<br />
zum Skilift Vogelskopf, wo die<br />
Straße überquert werden muss.<br />
Den Parkplatz kreuzen und<br />
links halten. Der Weg führt in<br />
den Wald. Bei der ersten Lichtung<br />
ist der Blick frei auf den<br />
gegenüberliegenden Skihang<br />
Ruhestein und die Sprungschanze<br />
Ruhestein 2 .<br />
Danach geht es links abwärts<br />
durch den Wald, bis dieser sich<br />
öffnet und der Weg entlang<br />
des Rodelhangs Ruhestein<br />
hinunter zum Parkplatz führt.<br />
Hier geradeaus über die Straße<br />
gehen, direkt auf die Jugendstilvilla<br />
zu. Diese beherbergt<br />
das Naturschutzzentrum<br />
Ruhestein 3 . Dahinter steigt<br />
der kombigespurte Weg für<br />
klassische Langläufer, Skater<br />
und Schneeschuhwanderer<br />
moderat an. Linker Hand stehen<br />
die Bäume licht, und der<br />
Wanderer hat einen herrlichen<br />
Blick auf die Rheinebene und<br />
die Hornisgrinde, den mit 1.163<br />
Metern höchsten Berg des<br />
Nordschwarzwaldes. Dem Weg<br />
folgen bis zur Darm städter<br />
Hütte 4 . An der Hütte rechts<br />
halten. An der nächsten Weggabelung<br />
weiter nach rechts<br />
und in Baden-Württembergs<br />
ältesten Bannwald einbiegen.<br />
Nach etwa 500 m weist ein<br />
Weg rechts ins Unterholz in<br />
Richtung Euting-Grab und<br />
Wildsee. Dem Pfad in den Wald<br />
hinein folgen, jedoch nach<br />
500 m nicht rechts abbiegen<br />
Richtung Wildsee, sondern auf<br />
dem Weg bleiben. Nach etwa<br />
300 m befindet sich rechts die<br />
Grabstätte des Geheimrats<br />
Prof. Dr. Julius Euting 5 , dem<br />
„Ruhestein-Vater“. Der Weg<br />
führt weiter zu den Bannwald-<br />
Infotafeln. Nach kurzer Strecke<br />
© wanderlust<br />
geht es sanft bergab, erst<br />
am Skilift Ruhestein wird es<br />
steiler. Im Zickzackkurs führt<br />
der Weg zurück zur Talstation,<br />
wo ein Bus Richtung Tal und<br />
Schliffkopf verkehrt.<br />
Sterne-Niveau: Baiersbronn ist<br />
auch für seine Küche bekannt.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
39
Deutschland<br />
Schwarzwald<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit der Bahn: Zielbahnhof ist Baiersbronn (www.bahn.de). Von München aus<br />
dauert die Bahnfahrt etwa viereinhalb Stunden, von Hamburg aus – je nach<br />
Verbindung – mindestens sechseinhalb Stunden und von Köln aus mindestens<br />
dreieinhalb Stunden.<br />
Mit dem Flugzeug: Die beiden nächstgelegenen Flughäfen sind Karlsruhe/Baden-<br />
Baden (ca. 55 km) und Stuttgart (ca. 85 km). Weiterreise z. B. mit dem Mietwagen.<br />
Mit dem Auto: Mit dem Auto bis nach Freudenstadt, dann auf der Landstraße bis<br />
Baiersbronn.<br />
Mobil in Baiersbronn: Alle Ortsteile von Baiersbronn sind mit einer S-Bahn<br />
verbunden. Baiersbronn und die Teilgemeinden im unteren Murgtal liegen auf der<br />
Strecke Rastatt-Freudenstadt. Die Benutzung der Busse und Bahnen im gesamten<br />
Schwarzwald (außer ICE) ist mit der Baiersbronner KONUS-Gästekarte kostenlos.<br />
Orientieren: KOMPASS Wanderkarten: Freudenstadt – Baiersbronn – Simmersfeld<br />
– Lossburg – Alpirsbach WK 878, 1: 25.000, ISBN 9783850266680, 9,99 Euro,<br />
www.kompass.de<br />
Tourenhöhepunkte der Schliffkopftour<br />
Zwischen Grindenlandschaft und Bannwald<br />
1<br />
Aussichtspunkt Schliffkopf:<br />
Bei schönem Wetter<br />
bietet sich ein grandioser Ausblick<br />
mit Sicht auf die Alpen, die<br />
Rheinebene und die Vogesen.<br />
Sprungschanze Ruhestein:<br />
2 Schon 1908 wurde am<br />
Ruhestein eine 20-Meter-Schanze<br />
errichtet. Die große Ruhesteinschanze<br />
wurde 1923 gebaut und<br />
im Folgejahr eingeweiht. Nach<br />
einer Modernisierung 1983<br />
entwarf Architekt Ulrich Klumpp<br />
1994/1995 eine neue Schanze.<br />
2002 wurde die Schanzenanlage<br />
am Ruhestein mit einer<br />
Beschneiungsanlage ausgestattet.<br />
Auf der großen Schanze wurden<br />
seit 1996 einige Wettbewerbe<br />
im B-Weltcup der Nordischen<br />
Kombination sowie seit 2005 der<br />
Ladies COC ausgetragen. Kostenlose<br />
Kinderschnupperkurse bei<br />
Trainer Klaus Faißt gibt es immer<br />
samstags (außer an Wettkampftagen).<br />
Anmeldung und Infos bei<br />
der Baiersbronn Touristik, Tel.:<br />
07442/84140. Der Verein freut<br />
sich über Spenden!<br />
3<br />
Naturschutzzentrum Ruhestein:<br />
Das 1997 gegründete<br />
Naturschutzzentrum Ruhestein<br />
im Schwarzwald betreut im<br />
Auftrag der Regierungspräsidien<br />
Karlsruhe und Freiburg sechs Naturschutzgebiete<br />
mit einer Fläche<br />
von 2.600 Hektar. Eine wichtige<br />
Aufgabe des Zentrums ist die<br />
Pflege der offenen Grindenflächen.<br />
Auf dem Programm stehen<br />
unter anderem geführte Touren,<br />
Wanderungen und Camps. Im<br />
Naturschutzzentrum befindet sich<br />
eine Ausstellung mit Infos zur<br />
Geologie sowie Tier- und Pflanzenwelt<br />
im Nordschwarzwald.<br />
Schwarzwaldhochstraße 2, 77889<br />
Seebach, Tel.: 07449/929980,<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
Öffnungszeiten vom 1. Oktober<br />
bis 30. April täglich 10 bis 17 Uhr,<br />
montags und freitags geschlossen.<br />
Darmstädter Hütte: Die<br />
4 Darmstädter Hütte liegt<br />
auf dem Westweg auf einer<br />
Höhe von 1.030 Metern. Die<br />
1926 erbaute Hütte ist ganzjährig<br />
geöffnet, Übernachtungen<br />
sind möglich (ab 28 Euro pro<br />
Person). Zu essen gibt es unter<br />
anderem Brotzeit, Suppen,<br />
Eintöpfe und natürlich auch<br />
Maultaschen. Eine der Spezialitäten<br />
der Hütte sind Linsen mit<br />
Spätzle und Saitenwürstle (Wiener).<br />
Schwarzwaldhochstraße 5,<br />
77889 Seebach, Tel.: 07842/2247,<br />
www.darmstaedter-huette.de<br />
5<br />
2 3 4 5<br />
Grab des Geheimrates<br />
Prof. Dr. Julius Euting:<br />
Die Euting-Grabstätte befindet<br />
sich am Wanderweg Ruhestein–<br />
Darmstädter Hütte (Westweg) auf<br />
dem Seekopf. Der Sprachforscher,<br />
Orientalist und Arabienreisende<br />
Euting gilt als der „Ruhestein-Vater“.<br />
Er hat die Wanderwege rund<br />
um den Ruhestein erschlossen<br />
und sich gewünscht, später einmal<br />
an dem Ort mit dem schönsten<br />
Ausblick beigesetzt zu werden. An<br />
seinem Grab schenkt die Euting-<br />
Gesellschaft immer am 21. Juli, dem<br />
Geburtstag des Professors, Mokka<br />
an vorbeikommende Wanderer aus.<br />
Unterhalb des Grabes liegt ein märchenhafter<br />
Karsee, der Wildsee.<br />
Tipps für<br />
Baiersbronn<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Wanderhütte Sattelei: Diese gemütliche<br />
Hütte liegt auf 706 m zwischen<br />
Baiersbronner Tonbachtal und<br />
Mitteltal, etwa eine Dreiviertelstunde<br />
zu Fuß vom Ferienhotel Bareiss entfernt.<br />
Zu essen gibt es eine zünftige<br />
Vesper und schwäbische Spezialitäten.<br />
Hermine-Bareiss-Weg 14,<br />
72270 Baiersbronn, Tel.: 07442/470,<br />
www.bareiss.com/sattelei Fischerstüble<br />
Sigwart: Fangfrische Forellen<br />
direkt aus den Fischweihern vor<br />
der Gaststube. Schliffkopfstr. 64,<br />
72270 Baiersbronn-Buhlbach,<br />
Tel.: 07449/233 Seidtenhof: Der<br />
bewirtschaftete Seidtenhof zählt zu<br />
den ältesten Bauernhöfen im Murgtal.<br />
Seine Geschichte geht bis weit ins 16.<br />
Jahrhundert zurück. Besonders köstlich<br />
sind das hausgemachte Eis und<br />
die Kuchen, 72270 Baiersbronn, Tel.:<br />
07442/120895, www.seidtenhof.de<br />
Hotel Café Klumpp: Herzlich, familiär,<br />
regionale Küche, Schönmünzstraße<br />
95, 72270 Schönmünzach, Tel.:<br />
07447/94670, www.hotel-klumpp.de<br />
Schwarzwaldhotel Tanne Tonbach:<br />
Familien geführtes Hotel mit schönem<br />
Wellnessbereich, Tonbachstr.<br />
243, 72270 Baiersbronn, Tel.:<br />
07442/8330, www.hotel-tanne.de<br />
Heselbacher Hof: Traditionelles<br />
Hotel mit tollem Spa-Bereich, direkt<br />
am Hotel, Einstieg in einen Winterwanderweg<br />
nach Röt, Heselbacher<br />
Weg 72, 72270 Baiersbronn-<br />
Heselbach, Tel.: 07442/8380,<br />
www.heselbacher-hof.de<br />
Entdecken und Erleben: Kulturpark<br />
Glashütte Buhlbach, Schliffkopfstraße<br />
46, 72270 Baiersbronn-<br />
Buhlbach, www.kulturparkglashuette-buhlbach.com<br />
Informieren: Tourist-Information<br />
Baiersbronn am Rosenplatz, Rosenplatz<br />
3, 72270 Baiersbronn, Tel:<br />
07442/8414-0, www.baiersbronn.<br />
de Wander-Informationszentrum<br />
Baiersbronn Bahnhof, Freudenstädter<br />
Str. 40, 72270 Baiersbronn, Tel:<br />
07442/841466-0, E-mail: wandern@<br />
baiersbronn.de Außerdem gibt es<br />
Info-Außenstellen in Baiersbronn-<br />
Schönmünzach, Baiersbronn-<br />
Mitteltal, Baiersbronn-Obertal und<br />
Baiersbronn-Klosterreichenbach<br />
40 Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Spessart<br />
Unterwegs im<br />
hessischen Spessart<br />
Typ: Etappentour Fernwanderweg<br />
Länge: 18,6 Kilometer<br />
Dauer: ca. 5–6 Stunden<br />
Markierungen: Logo des Spessartbogens<br />
auf weißem Hintergrund<br />
Schwierigkeit: leicht<br />
Steigung/Gefälle: nur leichte<br />
Anstiege; höchster Punkt ca. 340<br />
Meter, niedrigster ca. 140 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig,<br />
besonders schön ist der Spessart im<br />
Herbst, wenn die Laubfärbung die<br />
prächtigsten Töne von Gelb über<br />
Orange bis Rot hervorbringt<br />
Start: Wanderparkplatz „Buchberg“<br />
Ziel: Gemeinde Freigericht-Horbach<br />
Wegequalität: gut begehbare<br />
Wald- und Feldwege, ein kurzes<br />
Stück asphaltierte Landstraße<br />
Waldidyll pur<br />
Durch den stillen Spessart<br />
Wandern auf erdigen Pfaden und unter einem dichten<br />
Blätterdach: Sein alter Eichen- und Buchenbestand macht<br />
den Spessart zu dem deutschen Wald schlechthin. Wieder<br />
und wieder öffnet sich der Wald jedoch und bietet auch<br />
grandiose Ausblicke über sanfte Hügel und grüne Täler.<br />
Die Tour lässt sich auch hervorragend<br />
am Wanderparkplatz<br />
„Buchberg“ nahe dem Bahnhof<br />
Langenselbold beginnen. Der<br />
erste Abschnitt führt durch das<br />
Kinzigtal längs eines bewaldeten<br />
Höhenzuges des Sandsteinspessarts.<br />
Am Ende der kurzen<br />
Steigung wird der 29 Meter<br />
hohe Buchbergturm 1 erreicht,<br />
der einen fantastischen Panoramablick<br />
gewährt. Danach streift<br />
der Wanderweg den Oberrodenbach<br />
und führt am Waldspielplatz<br />
„Dicke Tanne“ 2 vorbei,<br />
der mit den Baumarten des<br />
Spessarts vertraut macht. Der<br />
weitere Weg bietet schöne<br />
Aussichten über die Gemeinde<br />
Freigericht, bevor er ein Stück<br />
entlang der Birkenhainer Straße<br />
verläuft, vorbei am romantischen<br />
Hof Trages 3 . Von hier<br />
lassen sich Ausblicke in den<br />
hessischen und bayerischen<br />
Spessart genießen. Weiter geht<br />
es auf abwechslungsreichen<br />
Pfaden, bis der Aussichtsturm<br />
Fernblick 4 erreicht wird<br />
und zur Rast einlädt. Danach<br />
verläuft der Spessartbogen<br />
durch den Wald zum Gasthof<br />
Frohnbügel, von wo sich ein<br />
Ausblick auf Omersbach bietet.<br />
Nach Verlassen der Höhe wird<br />
auf alten Hohlwegen durch tief<br />
eingeschnittene Bachtäler, die<br />
sich in das romantische Wiesental<br />
des Näßlichbaches ergießen,<br />
hinabgewandert. Vorbei am verträumten<br />
Gondelteich 5 geht es<br />
dann nach Freigericht-Horbach.<br />
Größter Laubwald Deutschlands<br />
„Spechtshardt“ oder Spechtwald nannte sich das Waldgebiet zwischen<br />
Aschaffenburg und Lohr, zwischen Miltenberg und Bad Orb im<br />
9. Jahrhundert und verdankt seine Existenz bis in die Gegenwart der<br />
Jagdleidenschaft deutscher Kaiser. Die nämlich haben Siedlungen im<br />
Wald verboten und verhinderten die Rodungen. So ist der Spessart<br />
auch heute noch das größte Laubwaldgebiet in Deutschland, das über<br />
ein zahl- und artenreiches Vorkommen an Flora und Fauna verfügt.<br />
Hier sind beispielsweise Biber, Waschbär, Waldkauz, Kreuzotter und<br />
die scheue Wildkatze heimisch.<br />
© wanderlust<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
41
Deutschland<br />
Spessart<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Mit der Kinzigtalbahn bis zum Bahnhof Langenselbold.<br />
Von dort bringt ein markierter Zubringerweg den Wanderer zum<br />
Ausgangspunkt der Strecke. Fahrplanauskünfte zum Regionalverkehr<br />
Main-Kinzig unter www.rmv.de oder unter 069/24248024<br />
Mit dem Auto: Langenselbold ist durch zwei Autobahnanschlüsse<br />
angebunden: Durch die A 45 Sauerlandlinie Aschaffenburg-Ruhrgebiet<br />
und die A 66 Mainz-Wiesbaden-Frankfurt-Fulda.<br />
Orientieren: ADAC-Wanderführer Spessart mit ausführlichen Tourenvorschlägen,<br />
11,95 €. Kompass Wanderführer Spessart von Norbert<br />
Forsch, ebenfalls mit ausführlichen Tourenvorschlägen und viel<br />
Zusatzmaterial, 12,95 €. Auf www.spessartbogen.de stehen ein spezieller<br />
Wanderführer und eine kostenfreie Wanderkarte im Maßstab<br />
1:35.000 zum Download bereit.<br />
Tourenhöhepunkte:<br />
Wandern durch den wilden Spessartwald<br />
1<br />
Buchbergturm: Der 29<br />
Meter hohe Turm auf der<br />
Spitze des Buchbergs wurde am<br />
29. Mai 1910 offiziell eröffnet. Er<br />
liegt neben einem kleinen Ausflugslokal.<br />
Wer die Wendeltreppe<br />
mit den 150 Stufen erklimmt, um<br />
auf die obere Aussichtsplattform<br />
zu gelangen, genießt einen fantastischen<br />
Blick über Kinzigtal,<br />
Vogelsberg, Rhön, Taunus und<br />
die Frankfurter Skyline.<br />
Waldspielplatz „Dicke<br />
2 Tanne“: Schöne Spielmöglichkeit<br />
für Kinder mitten im<br />
Wald, noch dazu mit Waldlehr-<br />
pfad, der über die verschiedenen<br />
Baumarten im Spessart informiert,<br />
verschiedenen Schautafeln,<br />
Insektenhotel, Sitzgruppen<br />
und Vereinsheim.<br />
3<br />
Hof Trages: Das Hofgut<br />
Trages hat seinen Ursprung<br />
im 14. Jahrhundert, wurde<br />
im 30-jährigen Krieg jedoch<br />
völlig zerstört. Danach wurde der<br />
Wiederaufbau begonnen. 1787<br />
erbte die Familie von Savigny<br />
den Hof, die noch heute in dem<br />
neobarocken Schlossbau lebt,<br />
der in der zweiten Hälfte des 19.<br />
Jahrhunderts erbaut wurde. Auf<br />
Trages versammelte Friedrich<br />
Carl von Savigny die Crème de la<br />
Crème der deutschen Romantiker<br />
– Clemens und Bettina<br />
Brentano, Achim von Arnim, die<br />
Brüder Grimm und Karoline von<br />
Günderode. Heute befinden sich<br />
im Hof Trages ein Golfclub und<br />
das Restaurant Toscana.<br />
Aussichtsturm Fernblick:<br />
4 Eine weitere Möglichkeit,<br />
den Blick schweifen zu lassen.<br />
Von diesem Aussichtsturm aus<br />
bietet sich eine großartige Weitsicht<br />
über die Niederungen der<br />
Wetterau und zum Vulkanmas-<br />
siv des Vogelsberges. Am Fuß<br />
des Turmes liegt die Rodfeldeiche<br />
– ein umgestürztes, einst<br />
mächtiges Wahrzeichen der<br />
Landschaft, an der sich wunderbar<br />
eine Rast einlegen lässt.<br />
Gondelteich Freigericht-<br />
5 Horbach: Im Wasser des<br />
verträumten Teiches spiegelt<br />
sich der umgebende Wald. Auch<br />
hier lässt es sich hervorragend<br />
picknicken, zumal es am Ufer<br />
einen Grillplatz mit Bänken gibt.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5<br />
Einladend entlang<br />
des Weges<br />
Schlemmen und Schlummern:<br />
Gasthof Frohnbügel: Historischer<br />
Gasthof inmitten der Wanderstrecke,<br />
liegt unmittelbar an der<br />
Grenze zwischen Hessen und<br />
Bayern. Seit 1905 befindet sich<br />
in dem alten Fachwerkhaus eine<br />
Gastwirtschaft. Hier kann man sich<br />
Deftiges wie Schweinshaxe mit<br />
Kraut oder Hausmacher Wurstplatte<br />
gönnen. Rohrbachstraße 40, 63826<br />
Geiselbach, Tel. 06024/9266<br />
Hotel und Restaurant Dragonerbau:<br />
Nettes Hotel in Langenselbold.<br />
Inhaber Josef Kreinecker serviert<br />
hier österreichische Küche.<br />
Schloss park 7, 63505 Langenselbold,<br />
Tel. 06184/ 937474,<br />
www.dragonerbau.de Restaurant<br />
Toscana im Hof Trages: Italienisches<br />
Spezialitätenlokal im historischen<br />
Hofgut Trages, 63579 Freigericht,<br />
Tel. 06055/9393130, www.<br />
restaurant-toskana-freigericht.de<br />
Im Umland:<br />
Toskana Therme Bad Orb:<br />
Entspannung pur mit Sole-Becken,<br />
Unterwassermusik, farbiger Beleuchtung,<br />
Öffnungszeiten: So., Mo.<br />
bis Do. 10 bis 22 Uhr, Fr. u.<br />
Sa. 10 bis 24 Uhr, Horststr. 1,<br />
63619 Bad Orb, Tel. 06052/918444,<br />
www.toskanaworld.net<br />
Biebergrundmuseum: Zeigt neben<br />
Trachten der Region vor allem Ausstellungsstücke<br />
zum Bergbau im Spessart.<br />
Jeden 1. Sonntag im Monat von 14<br />
bis 17 Uhr geöffnet. Führungen nach<br />
Absprache. Am Pflaster 5, 63599 Biebergemünd,<br />
Tel. 06050/3186 oder 650.<br />
Spessarträuber-Diplom: Mutige<br />
Besucher können das Räuber-Diplom<br />
ablegen, wobei man sechs Disziplinen<br />
absolvieren muss (vom Holz scheibenrollen<br />
bis zum Saufederwurf).<br />
Buchbar im Gasthaus Zum Jossatal,<br />
Salmünsterer Str. 15, 63628 Bad<br />
Soden-Salmünster, Tel. 06660/1376,<br />
www.zum-jossatal.de<br />
Schauriger Balladen-Abend:<br />
Im Restaurant Flörsbacher Hof,<br />
Vockeweg 1, 63639 Flörsbachtal-<br />
Flörsbach, Tel. 06057/790,<br />
www.floersbacher-hof.de<br />
Schloss Mespelbrunn: Drehort<br />
von das „Wirtshaus im Spessart“<br />
mit Liselotte Pulver und Carlos<br />
Thompson, geöffnet von Karfreitag<br />
bis Allerheiligen, täglich 9 bis 17 Uhr,<br />
63875 Mespelbrunn, Tel. 06092/269,<br />
www.schloss-mespelbrunn.de<br />
42 Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Tegernsee-Region<br />
Wanderbar und<br />
wundervoll<br />
Typ: Hin- und Rückwanderung<br />
Länge: 11 km<br />
Dauer: ca. 4 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
Steigung/Gefälle: 584 m<br />
Höchster Punkt: 1.668 m<br />
Niedrigster Punkt: 1.084 m<br />
Beste Wanderzeit: März bis August<br />
Start/Ziel: Jugendferienhaus<br />
Spitzinghaus, Spitzingsee<br />
Wegequalität: Steige, Wurzelwege,<br />
teils holperig und matschig<br />
Bayerns schönstes Trio<br />
Genuss mit Aussicht<br />
Tegernsee, Schliersee, Spitzingsee – wahre Naturschönheiten bestaunt man in der Alpenregion<br />
Tegernsee Schliersee vornehmlich aus der Vogelperspektive. Die gute Nachricht für alle Städter:<br />
Schon 600 Höhenmeter reichen zum 360-Grad-Panoramablick aus!<br />
Beim Jugendferienhaus Spitzinghaus<br />
geht es los, vorbei an der Rotwand<br />
und am Ufer des Spitzingsees<br />
1 entlang zum Wanderparkplatz.<br />
Nach wenigen Minuten kommt<br />
man dann am Bergheim der Isar-<br />
Amper-Werke (heute e.on) vorbei.<br />
Auf dem gering ansteigenden Kratzerweg<br />
geht es durch den Wald<br />
weiter hinauf, auf freie Wiesenhänge<br />
und schließlich zur Berggaststätte<br />
Untere Firstalm. Von<br />
hier aus sich links haltend, steigt<br />
man auf breiter, lehmiger Wegspur<br />
neben der Skipiste in den Sattel<br />
am Suttenstein 2 hinauf. Dort<br />
scharf nach rechts schwenken, um<br />
am Waldrücken nach Nordwesten<br />
anzusteigen. Der felsige Weg<br />
schwingt sich ziemlich steil auf,<br />
bevor er über einen bewaldeten,<br />
schwach ausgeprägten Gratmugel<br />
hinüberführt, um anschließend<br />
am etwas flacheren Waldweg<br />
anzusteigen. Der Wald lichtet sich<br />
nun, und es wird am lehmigen<br />
und rutschigen Wurzelweg wieder<br />
etwas steiler. Achtung, bei Nässe<br />
muss man hier besonders vorsichtig<br />
gehen. Nachdem schließlich<br />
der Wald zu Ende ist, zweigt nach<br />
rechts ein markierter Felssteig ab,<br />
der zu Beginn mit einem Drahtseil<br />
gesichert ist. Dahinter, auf einem<br />
grasbewachsenen Plateau, steht<br />
ein kleines Gedenkkreuz 3 , das an<br />
verunglückte Bergsteiger erinnern<br />
soll. Von dort aus steigt man zügig<br />
auf und nähert sich dann im Zickzack<br />
dem Gipfelaufbau der Bodenschneid.<br />
Auf der linken Seite der<br />
Gratschneide (kurz vor dem Sattel<br />
gilt es noch eine kleine Felsstufe<br />
zu meistern) leicht ansteigend zum<br />
neuen, riesengroßen Gipfelkreuz<br />
auf der 1.668 Meter hohen Bodenschneid<br />
4 hinüber. Dann erfolgt<br />
der Abstieg auf gleicher Route, mit<br />
einem Abstecher zur Berggaststätte<br />
Obere Firstalm 5 , 500 Meter<br />
hinter der kleineren Unteren<br />
Firstalm gelegen. Sie ist über eine<br />
schmale Steintreppe, die über einen<br />
steil ansteigenden Wiesenhang<br />
führt, zu erreichen. Alternativ: Die<br />
Bodenscheid wird in der gleichen<br />
Richtung, also gegen Nordwesten,<br />
überschritten, um anfangs dem<br />
felsigen Gratverlauf zu folgen.<br />
Bei der Wegabzweigung den Grat<br />
August Macke<br />
am Tegernsee<br />
August Macke, einer der bekanntesten<br />
deutschen Maler aus der Zeit des<br />
Expressionismus, nutzte die kräftigen<br />
Naturfarben der Region rund um den<br />
Tegernsee für seine Arbeiten. Er ließ<br />
sich nach seiner Heirat mit Elisabeth<br />
Gerhardt 1911 am Tegernsee in einem<br />
Reihenhaus in der Bornheimer Straße<br />
88 (heute Hausnummer 96) nieder.<br />
Dort erlebte er bis zu seinem frühen Tod<br />
nur drei Jahre später die produktivsten<br />
Jahre seines Lebens. Es entstanden<br />
über 400 Arbeiten. Aus den Fenstern<br />
seines Ateliers beobachtete, zeichnete<br />
und malte Macke seinen blumenreichen<br />
Garten, das Leben der umliegenden<br />
Straßen und die weiten Landschaften in<br />
der Alpenregion.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
43
Deutschland<br />
Tegernsee-Region<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Von München fahren stündlich Züge der Bayerischen<br />
Oberlandbahn (BOB), Fahrzeit ca. eine Stunde, www.bayerischeoberlandbahn.de.<br />
Vom Bahnhof Schliersee und von Bahnhof Fischhausen/Neuhaus Anschluss<br />
mit den Bussen der RVO zum Spitzingsee, www.rvo-bus.de.<br />
Mit dem Flugzeug: Vom Flughafen München mit der S1 oder S8 zum Hauptbahnhof<br />
München und weiter mit der BOB nach Schliersee. Abholung durch<br />
Schlierseer Taxi-Unternehmen, z. B. Taxi Huber, Tel.: 08026/4607.<br />
Mit dem Pkw: Über die Autobahn München–Salzburg bis Ausfahrt Weyarn,<br />
dann über Miesbach (B 307), Hausham nach Schliersee (von München 56 km).<br />
Orientieren: „Outdoorkarte 04. Tegernsee – Schliersee: Spitzingsee – Bayrischzell“,<br />
1:35.000, Verlag Hallwag Kümmerly + Frey, ISBN-10: 3259009523, 8,90 Euro.<br />
„Rother Wanderführer Tegernseer und Schlierseer Berge“, Heinrich Bauregger,<br />
Bergverlag Rother, ISBN-10: 3763342583, 12,90 Euro.<br />
nach rechts verlassen und dem mit<br />
roten Punkten markierten Steig in<br />
vielen Kehren steil hinab folgen.<br />
Anschließend quert die Route sehr<br />
steil abbrechende Hänge, führt<br />
über einen schwach ausgeprägten<br />
Waldrücken und gleich dahinter<br />
auf einem Brettersteg über eine<br />
nasse Wiese. Dann geht es im<br />
Wesentlichen abwärts weiter und<br />
westlich des Freudenreichsattels<br />
zur Bergwirtschaft Obere Firstalm.<br />
Von der Oberen zur Unteren<br />
Firstalm folgt man einem breiten,<br />
aber steinigen und lehmigen Weg<br />
hinunter, bis sich der Kreis wieder<br />
schließt. Auf dem Kratzerweg geht<br />
es dann entlang der Aufstiegsroute<br />
zum Ausgangspunkt beim<br />
Kurvenlift zurück.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Blick hinter die Geranien<br />
Spitzingsee: In einer eindrucksvollen<br />
Kulisse direkt<br />
1<br />
vor der Rotwand gelegen, umschließen<br />
dunkle Bergwälder den<br />
wildromantischen Spitzingsee fünf<br />
Kilometer südlich des Schliersees.<br />
Mit einer Fläche von 28 Hektar ist<br />
er Bayerns größter Hochgebirgssee.<br />
Im Sommer ist der Spitzingsee<br />
Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen<br />
und Bergtouren jeden<br />
Schwierigkeitsgrades.<br />
Suttenstein (1.398 Meter):<br />
2<br />
Der erste Aussichtspunkt der<br />
klassischen Tour zum Bodenschneidgipfel<br />
mit Blick auf das<br />
Zillertal, Karwendel und Hohe<br />
Tauern.<br />
Gedenkkreuz: Das reich<br />
3<br />
verzierte, schmiedeeiserne<br />
Gedenkkreuz kurz vor dem Bodenschneidgipfel<br />
bleibt von vielen Wanderern<br />
unbeachtet. Der Ausblick<br />
ist der gleiche wie vom 100 Meter<br />
entfernten Gipfelkreuz.<br />
Bodenschneid (1.668 Meter):<br />
4<br />
Der Name „Boden“ bedeutet<br />
meist ein flaches oder wenig<br />
geneigtes Stück an einem Berghang<br />
oder auch im Tal, während es sich<br />
bei einer „Schneid“ meist um einen<br />
scharfen Rücken handelt, der nach<br />
zwei Seiten steil abfällt. So lässt sich<br />
der Name des Berges „Bodenschneid“<br />
erklären: Den Boden gibt es unterhalb<br />
des Gipfels in Form einer ebenen<br />
Alm fläche, während sich vom Gipfel<br />
nach Südosten hin ein mehrere<br />
Hundert Meter langer Grat hinzieht,<br />
der nach beiden Seiten steil abfällt.<br />
Auf die Bodenschneid führen mehrere<br />
Wege unterschiedlicher Dauer:<br />
Zugang von Neuhaus etwa 2 Stunden,<br />
vom Spitzing sattel über die Obere<br />
Firstalm 1,5 Stunden; zur Bodenschneid<br />
nochmals gut eine Stunde.<br />
Für die gesamte Tour mit Abstieg via<br />
Suttenstein und Untere Firstalm ab<br />
Spitzingsattel ca. 4,25 Stunden.<br />
Obere Firstalm: Einer der<br />
5 bekanntesten Berggasthöfe in<br />
den bayrischen Alpen und ein Muss<br />
vor oder nach einem Aufstieg zur<br />
Bodenschneid!<br />
Etappenprofil<br />
1 2 3 4 5<br />
Vielfalt, die entdeckt<br />
werden will<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Romantik Hotel Relais-Chalet<br />
Wilhelmy, Freihausstraße 15,<br />
83707 Bad Wiessee am Tegernsee,<br />
Tel.: 08022/9868-0, Fax: 08022/<br />
9868-233, info@relais-chalet.com,<br />
www.relais-chalet.com Berggasthof<br />
Albert-Link-Hütte, Wildkräuterführungen,<br />
Valepper Straße 8, 83727<br />
Schliersee-Spitzingsee, Tel.: 08026/<br />
71264, www.albert-link-huette.de<br />
Hennererhof, Johann und<br />
Angelika Prem, Bauernhofcafé mit<br />
Wildkräutergarten und Ferienhof,<br />
Hennererstr. 36, 83727 Schliersee,<br />
Tel.: 08026/9229964, www.hennerer.de<br />
Café Winklstüberl, Thekla Mairhofer,<br />
Leitzachtalstr. 68, 83730 Fischbachau,<br />
Tel.: 08028/742, info@winklstueberl.de,<br />
www. winklstueberl.de Alte<br />
Wurzhütte, Margot Niedermüller,<br />
bayerische Küche, Roßkopfweg 1,<br />
83727 Schliersee-Spitzingsee, Tel.:<br />
08026/60680, Fax: 08026 6068100<br />
Lecker einkaufen: Dinzler<br />
Kaffeerösterei, Wendling 15, 83737<br />
Irschenberg, Tel.: 08025/992250, Fax:<br />
08025/99225110, www.dinzler.de<br />
Destillerie Lantenhammer, Josef-Lantenhammer-Platz<br />
1, 83734 Hausham/<br />
Schliersee, Tel.: 08026/92480, www.<br />
lantenhammer.de Bio-Hofkäserei<br />
Obermooser, Familie Grund bacher,<br />
mit Hofladen, geöffnet Freitag<br />
9–18 Uhr und nach Verein barung,<br />
Obermoos 1, 83737 Irschenberg, Tel.:<br />
08025/7962,<br />
www.obermooser-biokaese.de<br />
Entdecken: Markus Wasmeier Freilichtmuseum<br />
Schliersee, Brunnbichl<br />
5, 83727 Schliersee/Neuhaus, Tel.:<br />
08026/92922-0, Fax: 08026/92922-29,<br />
geöffnet 1. April bis 4. November 2012,<br />
Mo. Ruhetag (außer an Feiertagen),<br />
office@wasmeier.de, www.wasmeier.de<br />
Bootsverleih Simon, Kiosk St. Bernhard,<br />
Spitzingsee, Tel.: 08026/975913<br />
Familie Hirtreiter Kutschfahrten<br />
und Reiten, Schießstättstraße 7,<br />
83727 Schliersee, Tel.: 08026/20011,<br />
Fax: 08026/94568, info@gaestehaussonnenstatter.de,<br />
www.kutsch-undwanderfahrten.de<br />
Informieren: Gäste-Information<br />
Schliersee, Perfallstr. 4, 83727<br />
Schliersee, Tel.: 08026/6065-0, Fax:<br />
08026/6065-20, geöffnet Mo. bis Fr.<br />
8.30–18.00 Uhr, Sa. und So. 09.00–<br />
13.00 Uhr, tourismus@schliersee.de,<br />
www.schliersee.de<br />
44<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Thüringen<br />
HESSEN<br />
Im Herzen<br />
Deutschlands<br />
In der Mitte des wiedervereinten<br />
Deutschlands liegt das Mittelgebirge<br />
die Rhön. Geisa liegt im<br />
Ulstertal in Thüringen an der Grenze<br />
zu Hessen, 30 Kilometer von der<br />
Barockstadt Fulda entfernt.<br />
Merkmal der Region ist der<br />
Rockenstuhl, ein knapp 530 Meter<br />
hoher Berg, fünf Kilometer südlich<br />
von Geisa. Zwischen Geisa und<br />
dem Rockenstuhl ersteckt sich ein<br />
historischer Wanderlehrpfad.<br />
Typ: Rundwanderweg<br />
Länge: ca. 14,5 Kilometer<br />
Dauer: ca. 5 Stunden<br />
Markierung: rotes P auf Weiß<br />
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />
Steigung/Gefälle: ca. 453 Meter<br />
Höchster Punkt: ca. 425 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig, Tag<br />
der Deutschen Einheit (3. Oktober)<br />
Start/Ziel: Marktplatz Geisa<br />
Wegequalität: hoher Pfadanteil<br />
Der Point-Alpha-Weg<br />
Wandern im Sperrgebiet<br />
Über den deutsch-deutschen Grenzverlauf ist inzwischen viel Gras gewachsen. Gedenkstätten<br />
wie in Geisa erinnern an die Zeit des Kalten Kriegs. Heute führt ein Wanderweg durch die<br />
ehemalige Sperrzone der DDR. Einen Besuch in der Gedenkstätte sollte jeder einplanen.<br />
Der Weg führt vom Marktplatz<br />
in Geisa rechts am Heimatmuseum<br />
vorbei. Hinter dem<br />
Friedhof links abbiegen und den<br />
bergabführenden Pfad an der<br />
ehemaligen Stadtmauer entlang<br />
in Richtung Schleid. Hinter der<br />
Schleider Straße an der Mauer des<br />
jüdischen Friedhofs 1 von Geisa<br />
entlang. Der Feldweg stößt auf<br />
einen Schotter weg, links weiter.<br />
Dann am überdachten Rastplatz<br />
nach links auf den Schlangenpfad.<br />
Dieser führt durch den Wald zu<br />
einem weiteren überdachten<br />
Rastplatz. Links Richtung Schleid<br />
weiter. An einer Wegkreuzung<br />
führt der Weg rechts weiter nach<br />
Wiesenfeld und Ulsterblick (nicht<br />
dem Weg nach Schleid folgen!).<br />
Nach einem Aufstieg durch den<br />
Wald kommt ein Plateau. Links<br />
steht das Kreuz der Geiserämter 2 .<br />
Weiter in Richtung Ulsterblick<br />
und Wiesenfeld durch den Wald.<br />
Den Bach überqueren und weiter<br />
durch das Bachtal nach rechts.<br />
Links in Richtung Wiesenfeld 3 .<br />
Im Dorf gibt es schöne Fachwerkhäuser.<br />
Die Hauptstraße entlang,<br />
bis die Vorfahrt nach links<br />
abknickt, dann der Beschilderung<br />
in Richtung Point Alpha folgen.<br />
An der Kreuzung am Ortsende<br />
geradeaus. In der Nähe des Hutzelfeuerplatzes<br />
nach rechts. Über die<br />
Wiese rechts weiter. Am Waldrand<br />
weiter, bis der Weg in den Wald<br />
führt. Rechts auf dem „Grünen<br />
Band“, dem Verlauf der ehemaligen<br />
innerdeutschen Grenze,<br />
weiter. Der „Weg der Hoffnung“ 4<br />
führt hinter der Landstraße zum<br />
„Haus auf der Grenze“ 5 . Weiter<br />
entlang des Grünen Bandes an der<br />
„Muster grenze“ entlang. Der Weg<br />
führt zum ehemaligen US-Beobachtungsstützpunkt<br />
Point Alpha 6 ,<br />
dem Namensgeber unseres Weges.<br />
An dem Denkmal für die Opfer<br />
der deutschen Teilung links<br />
vorbei auf den Wald zu. Der Weg<br />
führt am Waldrand entlang, kurz<br />
hinter einem Rastplatz mit herrlichem<br />
Blick ins Tal nach rechts.<br />
Weiter nach Geisa und zum Startpunkt<br />
zurück. Dabei führt der<br />
Weg am Marktbrunnen und dem<br />
historischen Rathaus vorbei.<br />
Besucher der Gedenkstätte sollten<br />
mindestens eine Stunde für den<br />
Durchgang einplanen. Absolut<br />
empfehlenswert!<br />
Backhausverein<br />
Im Dezember 2004 gründete sich<br />
in Wiesenfeld, einem Stadtteil<br />
von Geisa, ein Backhausverein.<br />
Von den 154 Einwohnern (Stand:<br />
Oktober 2010) sind 33 von ihnen<br />
Mitglied im Verein. Das Backhaus<br />
wird ein Mal im Monat mit Buchenholz<br />
befeuert. Jeder, der will,<br />
kann Brote, Stollen oder Kuchen<br />
backen. Die Restwärme wird zum<br />
Trocknen von Dörrobst genutzt.<br />
Drei Mal im Jahr laden die Wiesenfelder<br />
zu Kaffee und Kuchen ein.<br />
Zwei Termine davon sind fest:<br />
Himmelfahrt und der Tag der<br />
Deutschen Einheit am 3. Oktober.<br />
Die duftenden 40 Riesenbleche<br />
Kuchen bereiten 16 Frauen zu<br />
Hause vor: angefangen vom Apfelkuchen<br />
über Pizza und Streuselkuchen<br />
bis zum Zwiebelplatz.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
45
Deutschland<br />
Thüringen<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Bahnhöfe Eisenach und Fulda mit ICE-Anschluss,<br />
Bahnhof Hünfeld, Bahnhof Bad Salzungen oder Bahnhof Gerstungen mit<br />
Regionalverkehr, Anschlussmöglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />
nähere Informationen unter www.bahn.de, www.rmv.de und unter<br />
www.kvg-eisenach.de.<br />
Mit dem Pkw: Von der A 7 die Ausfahrt Hünfeld/Schlitz nehmen, zur B 84<br />
Richtung Eisenach/Rasdorf bis nach Geisa zum Schlossplatz. Von der A4<br />
die Ausfahrt Friedewald Richtung Bad Salzungen/Philippstal auf die B 84<br />
Richtung Geisa zum Schlossplatz.<br />
Orientieren: Premiumweg „Der Hochrhöner“, Maßstab: 1:30 000, ADAC<br />
Verlag GmbH, ISBN: 3-8264-1875-1, 6,95 Euro. „50 ausgewählte Wanderungen<br />
und Spaziergänge rund um Fulda, Hünfeld, Bad Salzungen, Meiningen, Bad<br />
Brückenau“, Bergverlag Rother, ISBN 376334182X, 12,90 Euro.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Skulpturen und Gedenkstätten<br />
Jüdischer Friedhof: Der<br />
1<br />
Friedhof wurde im 18.<br />
Jahrhundert errichtet und kann<br />
besichtigt werden.<br />
Geiserämter: Dieser Punkt<br />
2<br />
bietet einen herrlichen<br />
Ausblick und drei Holzbänke zum<br />
Verschnaufen. In der Nähe des<br />
Kreuzes steht eine Infotafel zum<br />
Point-Alpha-Weg.<br />
Wiesenfeld: Der Ort zählt zu<br />
3<br />
den ältesten in der Region<br />
(erste urkundliche Erwähnung<br />
1560). Aus dem Jahr 1703 stammt<br />
der barocke Hochaltar.<br />
„Weg der Hoffnung“:<br />
Insgesamt reihen sich 14<br />
4 5<br />
monumentale Skulpturengruppen<br />
auf dem ehemaligen Todesstreifen<br />
aneinander. Die Serie ist angelehnt<br />
an den biblischen Kreuzweg<br />
und symbolisiert die lange und<br />
leidvolle Geschichte bis zum<br />
gewaltlosen Umbruch und der<br />
Deutschen Einheit. Die Skulpturen<br />
stammen von dem Künstler<br />
Dr. Ulrich Barnickel, Jahrgang<br />
1955, aufgewachsen in Weimar,<br />
Studium der Bildhauerei auf Burg<br />
Giebichenstein in Halle an der<br />
Saale und Ausbürgerung in die<br />
BRD 1985 nach Ausreiseanträgen.<br />
„Haus auf der Grenze“: In<br />
und um diese Gedenk- und<br />
Begegnungsstätte herum finden Sie<br />
zahlreiche interessante Informationen,<br />
die die Geschichte der<br />
deutsch-deutschen Grenze und<br />
der Wiedervereinigung thematisieren.<br />
Im Haus befindet sich eine<br />
Ausstellung zur Auswirkung des<br />
Grenzregimes auf Mensch und<br />
Natur. Im Dachgeschoss gibt es<br />
interessante Informationen zum<br />
Biosphärenreservat Rhön.<br />
Point Alpha: Hier waren die<br />
6<br />
Amerikaner stationiert. Der<br />
Turm kann besichtigt werden. In<br />
den Räumlichkeiten werden der Alltag<br />
der Amerikaner, die Ausrüstung<br />
und die Uniformen dokumentiert.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6<br />
Geisa, Stadt in der<br />
alten Sperrzone<br />
Ruhige Nächte: Unterkünfte (Hotel<br />
bis Ferienwohnung) in Geisa und den<br />
umliegenden Ortschaften finden Sie<br />
über die Stadtverwaltung Geisa.<br />
Lecker und deftig essen: Geisschänke,<br />
Gaststätte im Landhausstil,<br />
Besonderheit: Spanferkel vom<br />
Holzfeuergrill, An der Geis 27, Tel.:<br />
036967/70651, www.geisschaenke.de<br />
Schloss Geisa, Hotel + Restaurant<br />
mit fürstlichem Ambiente, Schlossplatz<br />
4, Tel.: 036967/593550,<br />
www.schlossgeisa.de Zur Linde,<br />
gutbürgerliche Küche, Bahnhofstr.<br />
6, Tel.: 036967/75206,<br />
www.zur-linde-geisa.de<br />
Stadtführung im historischen<br />
Gewand: Zu einem Stadtspaziergang<br />
der besonderen Art lädt das<br />
Tourismusbüro der Stadt Geisa ein.<br />
Beliebt sind die Besichtigung des<br />
„Alten Apothekenmuseums“ und das<br />
lebende Wappentier „Die Geis“ als<br />
Fotomotiv. In historischen Gewändern<br />
erzählen die Stadtführer Wissenswertes<br />
über das Leben der vergangenen<br />
Jahrhunderte. Ebenso gefragt sind<br />
die Bespielung des Glockenspiels und<br />
Beiträge zur Karnevalsgeschichte.<br />
Infos und Anmeldung: www.geisa.de<br />
Angucken: Das Schloss entstand<br />
unter Fürstabt Adalbert von<br />
Schleifras (1700–1714) nach Plänen<br />
des Baumeisters Johann Dientzenhofer.<br />
Es diente als Jagdschloss und<br />
Sommerresidenz der fuldischen<br />
Fürstäbte und Fürstbischöfe. Das<br />
Rathaus wurde nach dem ersten<br />
Stadtbrand im Jahre 1858 bis 1861<br />
auf dem Platz des alten Rathauses<br />
vom Weimarer Oberbaudirektor<br />
Streichhan erbaut. Der Rockenstuhl<br />
ist das Wahrzeichen des Geisaer<br />
Landes. Der 529 Meter hohe Berg<br />
liegt etwa 5 Kilometer südlich von<br />
Geisa zwi schen Ulster- und Geisatal.<br />
Das Geisaer Waldhäuschen im<br />
Geisaer Stadtwald war 50 Jahre lang<br />
ein beliebtes Ausflugsziel und Aufenthaltsort<br />
für Wanderer, bis es in den<br />
70er Jahren dem Grenzsicherungswahn<br />
zum Opfer fiel und abgerissen<br />
wurde. Nach der Wende wurde es auf<br />
Initiative der Interessengemeinschaft<br />
„Geisaer Wald“ wieder aufgebaut und<br />
1998 feierlich eingeweiht.<br />
Informieren: Das Tourismusbüro<br />
der Stadt Geisa erreichen Sie unter<br />
dieser Adresse: Stadtverwaltung<br />
Geisa, Marktplatz 27, 36419 Geisa,<br />
Tel.: 036967/69-0, www.geisa.de<br />
46<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Deutschland<br />
Uckermark<br />
Naturpark Uckermärkische<br />
Seen<br />
Wasser prägt die sanft hügelige<br />
Eiszeitlandschaft im Nordosten<br />
Brandenburgs. Etwa 50 bis 100<br />
Kilometer nördlich von Berlin schützt<br />
der Naturpark Ucker märkische Seen<br />
die Heimat des Fischadlers. Zwischen<br />
Prenzlau und Templin taucht der<br />
Rundweg „Kleiner Boitzenburger“<br />
in die wundervoll verträumte Welt<br />
aus Wasser und Wald ein.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 11 Kilometer<br />
Dauer: ca. 3 Stunden<br />
Markierung: grüner Diagonalbalken<br />
und gelber Punkt<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: je ca. 110 Meter<br />
Höchster Punkt: 95 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Parkplatz Klostermühle,<br />
Mühlenweg, 17268 Boitzenburg<br />
Wegequalität: gut begehbare<br />
Waldwege<br />
Vom Tiergarten zum Schumellensee<br />
Kleiner Boitzenburger<br />
Auf dem Rundkurs „Kleiner Boitzenburger“ nehmen im Naturschutzgebiet Tiergarten<br />
mächtige Hudeeichen mit ausladenden Ästen den Blick gefangen. Durch den Carolinenhain<br />
geht es zum Schumellensee, der zu einem erfrischenden Bad in freier Natur einlädt.<br />
Der Kleine Boitzenburger verlässt<br />
den Weg vom Parkplatz Richtung<br />
Klostermühle 1 am Wegweiser<br />
„Tiergarten“ sofort nach links und<br />
folgt dem grünen Schrägbalken<br />
des Großen Rundwegs Tiergarten<br />
2 . Immer geradeaus passiert<br />
er den Rodelhang Weinberg zur<br />
Linken, die Hexenkiefer und die<br />
Raststelle Jägerplatz. Ein Stück<br />
weiter geradeaus führt ein kurzer<br />
Abstecher nach links zum Verlobungsstein<br />
3 . Entlang des Hangs,<br />
der bis 30 Meter zum Nordufer<br />
des aufgestauten Rinnsals Strom<br />
abfällt, setzt sich der Weg fort. An<br />
einer Wegmündung biegt der Tiergartenrundweg<br />
nach ganz rechts,<br />
quert über Hirschbrücke 4 und<br />
einen baumgesäumten Damm das<br />
Stromtal mit den Stauseen. Dann<br />
führt er am Rastplatz Karpfenteich,<br />
mehreren Abzweigen und wunderschönen<br />
Eichen vorbei, bevor er<br />
an einem Picknickplatz mit Blick<br />
aufs offene Feld den Tiergarten<br />
verlässt. Die Lindenallee leitet zur<br />
L 24/Wichmannsdorfer Straße. Auf<br />
der anderen Seite setzt sich der<br />
Kleine Boitzenburger rechts neben<br />
der Produktionsstätte des Boitzenburger<br />
Früchtezaubers fort zur L<br />
217/Herzfelder Str. und folgt dem<br />
Pfad etwas links versetzt gegenüber<br />
hinauf zum Löwentempel 5 , wo<br />
er auf den mit einem gelben Punkt<br />
markierten Rundweg Schumellensee<br />
trifft. Nach links überschatten<br />
stattliche Kastanien und Buchen<br />
den Weg zum Apollotempel mit<br />
herrschaftlichem Blick auf das<br />
Boitzenburger Schloss 6 . Der gelbe<br />
Punkt leitet nach links weiter<br />
durch den Carolinenhain, schwenkt<br />
hinter der Dachsgraben-Brücke<br />
rechts und erreicht an einigen<br />
Abzweigen vorbei „Dietlofs Lust“<br />
oberhalb des Krienkowsees 7 .<br />
Von hier sind es nur wenige<br />
Meter bergab zur Badestelle am<br />
Schumellensee 8 . Der Weg setzt<br />
sich zunächst am Ufer fort, steigt<br />
an, schlägt einen Rechtsbogen und<br />
folgt am nächsten Wegweiser dem<br />
Unterwegs auf dem<br />
„großen Bruder“<br />
Der „große Bruder“ des Kleinen<br />
Boitzenburgers ist die mit einem<br />
gelben Kreuz markierte Rundtour<br />
„Großer Boitzenburger“. Sie führt<br />
vom Naturschutzgebiet Tiergarten<br />
durch die hügelige Moränenlandschaft<br />
der Zerweliner Heide nach<br />
Naugarten und über Berkholz<br />
zurück und misst knapp 20 Kilometer.<br />
Auf einer alten Lindenallee<br />
geht es nach Zerwelin und vom<br />
Ufer des Naugartener Sees führt<br />
der Wanderweg durch den Garten<br />
des Landgasthofs Kokurin (www.<br />
hof-kokurin.de) – ein herrliches<br />
Fleckchen zum Übernachten<br />
in uckermärkischer Abgeschiedenheit.<br />
Weitere Infos: www.<br />
tourismus-uckermark.de/boitzenburger.html<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
47
Deutschland<br />
Uckermark<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: RegionalBahn RB12 stündlich vom U-Bhf. Berlin-<br />
Lichtenberg nach Templin. Vom Berliner Hauptbahnhof mit RE/IC/S-Bahn-<br />
Verbindungen Richtung Stralsund nach Prenzlau (RB 22), VBB-InfoCenter<br />
Tel.: 030/25414141, www.vbb.de, www.bahn.de.<br />
Bus 503 Templin-Prenzlau über Boitzenburg, Mo–Fr 7–18 Uhr, Sa/So zusätzlich<br />
Anrufsammeltaxi, Tel.: 03332/442755, www.uvg-online.com<br />
Mit dem Pkw: A 11 Berlin–Stettin bis AS 8/Pfingstberg, weiter auf der L 24<br />
über Gerswalde und Haßleben nach Boitzenburg, kurz vor dem Ortsausgang<br />
rechts auf die Mühlenstraße bis zum Parkplatz.<br />
Orientieren: Rad-, Wander- und Freizeitkarte Uckermark, 1:75.000, Top-<br />
Stern Karte, Pietruska Verlag & Geo-Datenbanken GmbH, ISBN 978-3-<br />
934895-67-6, 4,90 Euro. Naturpark Uckermärkische Seen Ost, 1:50.000,<br />
Landesvermessung Brandenburg, ISBN 978-3-7490-4161-9, 5 Euro.<br />
Hinweis Fasanengarten nach links.<br />
Hinter der Fasanenbrücke 9 knickt<br />
er nach rechts, eröffnet dann nach<br />
links weite Blicke auf die Feldmark<br />
und hält sich an der Gabelung mit<br />
einem Asphaltweg rechts. Dann<br />
läuft er am Küchenteich vorbei<br />
und mündet bei einem Parkplatz<br />
auf Am Schmiedeberg. Dort<br />
rechts, sofort wieder rechts auf<br />
die Templiner Straße, an Marstall<br />
und Schloss vorbei geht es durch<br />
die Linkskurve, ein wenig bergauf,<br />
dann bei der Alten Gärtnerei<br />
links ab und am Ende rechts bis<br />
zum Wassersteig. Unmittelbar vor<br />
der etwas weiter links liegenden<br />
Brücke lenkt der Poetensteig rechts<br />
zurück zum Mühlenteich bei der<br />
Klostermühle 1 .<br />
Tourhöhepunkte<br />
Kloster, Schloss und Tempel<br />
Klostermühle und Ruine: Die<br />
1<br />
roten Backsteinmauern des<br />
1269 erbauten Zisterzienserinnen-<br />
Klosters dienen im Sommer dem<br />
„Theater zur Klosterruine Boitzenburg“<br />
als Kulisse.<br />
NSG Tiergarten: Jahrhundertelang<br />
weideten Bauern ihr<br />
2<br />
Vieh in dem Hutewald. Ohne Unterholz<br />
konnten einzelne Bäume<br />
ihre Kronen gewaltig entfalten.<br />
Verlobungsstein: Den 50-Tonnen-Findling<br />
ließen die von<br />
3<br />
Arnims zu einer Verlobung freilegen.<br />
Viele folgten dem Beispiel,<br />
gaben sich hier ihr Versprechen.<br />
Hirschbrücke: Ein Staudamm<br />
4<br />
überquert den „Strom“. Die<br />
eiszeitliche Schmelzwasserrinne<br />
entwässert im Naturschutzgebiet<br />
zur Ostsee und westlich des<br />
Schumellensees in die Nordsee.<br />
Löwentempel: So nennt der<br />
5<br />
Volksmund die Erbbegräbnisstätte<br />
der Familie von Arnim.<br />
Sandsteinlöwen wachen vor der<br />
halbrunden Anlage.<br />
Apollotempel und Boitzenburger<br />
Schloss: Von der säu-<br />
6<br />
lengetragenen Rotunde fällt der<br />
Blick hinunter auf das strahlend<br />
weiße Märchenschloss.<br />
Krienkowsee: Der überdachte<br />
Rastplatz mit Namen<br />
7<br />
„Dietlofs Lust“ lädt mit einem<br />
herrlichen Blick auf den tief<br />
unten gelegenen Krienkowsee zu<br />
Pause und Picknick ein.<br />
Schumellensee: Ein Naturbadeplatz<br />
lockt mit Stegen<br />
8<br />
und Sprungbrett ins klare Wasser<br />
des Schumellensees – wenigstens<br />
für ein Fußbad!<br />
Baumhochzeit an der Fasanenbrücke:<br />
Ein ungleiches<br />
9<br />
Paar findet sich hinter der Fasanenbrücke<br />
links: Buche und Eiche<br />
umarmen sich innig.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
9<br />
Lohnenswertes<br />
am Wegesrand<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Am Wegesrand: Wirtshaus Zur<br />
Klostermühle, Mühlenweg 5, 17268<br />
Boitzenburger Land, Mo+Di Ruhetag,<br />
Tel.: 039889/86960, www.zurklostermuehle.de<br />
Restaurant & Hotel<br />
Schloss Boitzenburg, Templiner<br />
Straße 13, 17268 Boitzenburger Land,<br />
Tel.: 039889/50930, www.schlossboitzenburg.de<br />
Marstall Boitzenburg:<br />
Kaffeerösterei, Schokoladenmanufaktur,<br />
Templiner Straße<br />
5, 17268 Boitzenburger Land, Tel.:<br />
039889/509094, www.marstallboitzenburg.de<br />
In der Umgebung: Hof Kokurin:<br />
Restaurant, Zimmer, Badestrand,<br />
Bootssteg und Grillplatz, Mo.+Di.<br />
Ruhetag, Dorfstraße 32, Naugarten;<br />
17291 Nordwestuckermark, Tel.:<br />
039852/47630, www.hof-kokurin.de<br />
Café Eigen-Art: FeWos, Café und<br />
Patchwork, Dorfstr. 10, 17268 Boitzenburger<br />
Land OT Wichmannsdorf, Tel.:<br />
039889/307, www.cafe-eigenart.de,<br />
nur Fr, Sa, So und feiertags oder<br />
nach Absprache. Haus Lichtenhain:<br />
FeWos und Apfeldelikatessen von<br />
Daisy Gräfin von Arnim, Lichtenhain<br />
25, 17268 Boitzenburger Land, OT<br />
Lichtenhain, Tel.: 039889/8250, www.<br />
haus-lichtenhain.de, www.schlafenwie-die-grafen.de,<br />
Jan/Feb/März sowie<br />
So geschlossen.<br />
Natur entdecken: Thomas<br />
Volpers, Rund UM Natur – Natur-<br />
Expeditionen in der Uckermark,<br />
Tel.: 039885/3287, 0162/1772386,<br />
www.um-natur.de<br />
Geführt wandern: Natur- und<br />
Kulturerlebnistouren rund um<br />
Boitzenburg und in der Uckermark,<br />
Arno Schimmelpfennig, Tel.:<br />
0176/20697908, 039889/704001<br />
www.uckermarksafari.de<br />
Unterwegs in der Uckermark:<br />
Uckermarkshuttle: an Wochenenden<br />
und feiertags Rundkurs über Templin,<br />
Prenzlau, Schwedt und Angermünde,<br />
mit anknüpfenden Wanderungen.<br />
Wochenendkarte 18,90 Euro,<br />
www.vbb-online.de<br />
Informieren: tmu Tourismus<br />
Marketing Uckermark GmbH,<br />
Stettiner Str. 19, 17291 Prenzlau,<br />
Tel.: 03984/835883, www.tourismusuckermark.de<br />
Besucherzentrum<br />
Naturpark Uckermärkische Seen,<br />
Zehdenicker Straße 1, 17279 Lychen,<br />
Tel.: 039888/64530, www.<br />
tourismus-uckermark.de<br />
48<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
HALT UND KOMFORT FÜR LANGSTRECKENGEHER.<br />
JEDES DETAIL EIN VORTEIL.<br />
CAMINO GTX ® | Trekking<br />
www.lowa.de
Österreich<br />
© Foottoo/istockphoto.com<br />
50<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Österreich<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
51
Österreich<br />
Bunte<br />
Alpenrepublik<br />
Wer glaubt, Österreich bestehe nur aus Bergen, der irrt. Die insgesamt neun Bundesländer der<br />
Alpenrepublik könnten nicht unterschiedlicher sein. In einem Mosaik unterschiedlichster Landschaftsformen<br />
finden sich unendlich weite Ebenen, markante Gebirge, tiefgrüne Wälder und<br />
Seen mit herausragender Wasserqualität. Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten, historische<br />
Städte und Bauwerke spiegeln die bewegte Geschichte des Landes wider.<br />
Die herrliche Natur lädt besonders zum Aktiv sein ein:<br />
Wandern, Bergwandern oder Bergsteigen und Klettern,<br />
die Liste der Möglichkeiten ist lang. Wen es höher<br />
hinaus zieht, der wird sich in den Alpen wohl fühlen.<br />
Diese versprechen atemberaubende Panoramen, an<br />
denen man sich nicht sattsehen kann. Wegen der<br />
unzähligen Wanderrouten bieten die Alpen ein<br />
wahres Paradies für Wanderfreunde. Wandern<br />
lässt es sich in Österreich entlang von Seen,<br />
über Wiesen und Felder bis hinauf in das<br />
hochalpine Gelände. Spazierwege,<br />
Bergwanderungen und<br />
Gipfeltouren wechseln sich<br />
ab. Frische Luft, klares<br />
Wasser, urige Hütten<br />
und eine traumhafte<br />
Aussicht entschädigen<br />
für die Mühen<br />
des Aufstiegs.<br />
Seen: Österreich hat zahlreiche fantastische Seenlandschaften<br />
zu bieten. Vom Attersee über den Mondsee bis hin zum Wolfgangssee,<br />
Wörthersee oder dem wohlbekannten Bodensee,<br />
der eigentlich gleich aus zwei Seen, dem Obersee sowie dem<br />
Untersee besteht, wer Urlaub an einen der schönen Seen in<br />
Österreich macht, der kann sich auf lange Wanderungen durch<br />
schönste Naturgebiete, zahlreiche Wassersportmöglichkeiten<br />
sowie köstlichen Wein und Fisch aus der Region freuen.<br />
Berge & Natur: Gewaltige Aussichten, markante Gebirgslandschaften,<br />
schroffe Felsen - Österreich ist ein Paradies für alle,<br />
die das Wandern in wunderschöner Bergkulisse suchen. Die<br />
Liste der Regionen ist groß: Zillertal, Zugspitzarena, Vorarlberg,<br />
Kärnten, Steiermark, Tirol, Salzburger Land, Wilder Kaiser,<br />
Niedere Tauern, Salzburg oder die Berglandschaften rund um<br />
Wien. Egal, ob Einsteiger oder Experte, die von Dreitausendern<br />
eingerahmte Kulturlandschaft, samt<br />
Hochgebirge beeindruckt sowieso.<br />
Kultur & Tradition: Über 600 Jahre<br />
lang gehörte Österreich unter den<br />
Habsburgern zu einem achtmal<br />
so großen Herrschaftsgebiet.<br />
In seiner Mitte<br />
übten die Städte<br />
Wien, Graz und<br />
Salzburg auf die<br />
Kronländer der<br />
Monarchie große Sogwirkung aus. Das Ergebnis: Heute verfügt<br />
Österreich über Kulturschätze aus vielen Jahrhunderten und<br />
hat einige bedeutende Kapitel Musikgeschichte geschrieben.<br />
Kunst: Wien hat mit Schiele, Klimt und Kokoschka, etwa im<br />
Oberen Belvedere oder in der Sammlung Leopold im Museums<br />
Quartier ein Kulturviertel zu bieten, in dem der Brückenschlag<br />
in die Gegenwart gelungen ist: Hier befinden sich auch<br />
das Museum für Moderne Kunst und die Kunsthalle Wien.<br />
© in8finity/istockphoto.com<br />
52<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Österreich<br />
Wilder Kaiser<br />
Am Wilden Kaiser<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: ca. 28,7 km<br />
Dauer: 3 Tage (über Anton-Karg-<br />
Haus/Hans-Berger-Haus 4 Tage)<br />
Schwierigkeit: mittel, Trittsicherheit,<br />
Schwindelfreiheit und<br />
gute Kondition erforderlich<br />
Höhendifferenz: 1.283 Hm<br />
Beste Wanderzeit: September<br />
(möglich zwischen Ende Juni und<br />
Mitte Oktober, Öffnungszeiten der<br />
Hütten beachten)<br />
Start/Ziel: Durchholzen 60, 6344<br />
Walchsee (Parkplatz/Bushaltestelle<br />
Sommerrodelbahn)/Scheffau am<br />
Wilden Kaiser (Hintersteiner See)<br />
Wegequalität: unbefestigt, überwiegend<br />
schmale Bergpfade und<br />
Klettersteige, zum Teil ausgesetzt<br />
und drahtseilgesichert (vor allem<br />
Pyramidenspitze, Eggersteig,<br />
Steinerne Rinne und Klammel)<br />
Von Durchholzen bis zum Hintersteiner See<br />
Kaiserlich wandern<br />
Text: M. Wegener<br />
In drei Tagen beide Ketten des Kaisergebirges überschreiten<br />
und mit der Pyramidenspitze und der Hinteren<br />
Goinger Halt zwei großartige Aussichtsgipfel genießen.<br />
Vom Parkplatz an der Sommerrodelbahn<br />
in Durchholzen führt das<br />
beschilderte Sträßchen Richtung<br />
Pyramidenspitze (Weg 816). Man<br />
hält sich rechts, es geht ordentlich<br />
bergauf zur Großpoitneralm, dann<br />
dem Wiesenweg folgend bergauf<br />
bis zur Winkelalm (Dauer ca. 1,5<br />
Stunden). Danach verläuft der<br />
Weg steil bergauf über die Spuren<br />
an den rechten oberen Rand des<br />
Winkelkars. Hier beginnen die<br />
Drahtseile des leichten Klettersteiges,<br />
weiter geht’s steil aufwärts<br />
bis zu einem schönen Bergsattel<br />
und zuletzt über Krampen zum<br />
Gipfelkreuz der Pyramidenspitze<br />
1 (1.997 Meter, Dauer ca.<br />
2,5 Stunden). Danach auf dem<br />
Öchselweidkar (Weg 835) steil<br />
abwärts in Richtung Stripsenjoch.<br />
Am Abzweig des Höhenweges<br />
(Weg 811) links durch den Wald<br />
(Dauer ca. 1 Stunde). Vorbei an<br />
der Kaiserquelle 2 zur Hochalm,<br />
den Schildern zum Feldalmsattel<br />
weiter folgen bis zum Stripsenjoch<br />
und dem gleichnamigen<br />
Haus 3 (Dauer ca. 3 Stunden).<br />
Am nächsten Tag weiter auf<br />
der ausgeschilderten Route zur<br />
Gaudeamushütte (Weg 812), kurz<br />
bergab, dann sofort rechts zum<br />
drahtseilgesicherten Eggersteig.<br />
Der ist zunächst eben, führt dann<br />
an Drahtseilen aber steil durch<br />
die Steinerne Rinne 4 auf den<br />
Sattel des Ellmauer Tors (Dauer ca.<br />
2,5 Stunden). Von hier ist ein leichter,<br />
gut markierter Abstecher auf<br />
den Aussichtsgipfel der Hinteren<br />
Goinger Halt (2.192 Meter) möglich<br />
(zusätzlich 1,5 Stunden, am<br />
besten ohne Gepäck). Über den<br />
Anstiegsweg zurück zum Ellmauer<br />
Tor und den weiteren Wegweisern<br />
zur Gaudeamushütte durch das<br />
steile Kübelkar folgen, den rechts<br />
abzweigenden Jubiläumssteig zur<br />
Gruttenhütte nicht weiter beachten<br />
und weiter bis zu den Almen<br />
der Gaudeamushütte 5 absteigen<br />
(Dauer ca. 1,5 Stunden). Die<br />
dritte Etappe führt zunächst kurz<br />
leicht bergan zurück Richtung<br />
Ellmauer Tor, bis der Weg an einer<br />
gut beschilderten Kreuzung links<br />
ins Klamml (Weg 824) abknickt.<br />
Dem gewundenen Pfad folgen, bis<br />
er steiler wird, eine kleine Leiter<br />
mit Kettensicherung erklimmen.<br />
Schließlich wird es wieder flacher<br />
bis zur Gruttenhütte (Dauer ca. 1<br />
Stunde). Ab hier dem gut bezeichneten<br />
Wilden-Kaiser-Steig (WKS,<br />
Weg 823) bis zur Steiner Hochalm<br />
folgen (Dauer ca. 3 Stunden). Nun<br />
steil bergab (Weg 882) zum von<br />
oben gut sichtbaren Hintersteiner<br />
See, zunächst wieder durch<br />
Wald, das letzte Stück über eine<br />
befestigte Straße zum öffentlichen<br />
Freibad am Hintersteiner<br />
See 6 . (Dauer ca. 1 Stunde). Nach<br />
Scheffau am besten mit dem Taxi<br />
oder eine Stunde an der Straße<br />
entlang bis ins Dorf.<br />
Gebirge mit<br />
Geschichte<br />
Bereits vor 5.000 Jahren war das<br />
Kaisergebirge besiedelt, aber erst<br />
als Kaiser Friedrich Barbarossa<br />
im Jahre 1174 die Burg Ebbs<br />
erwarb, bekam das Kaisergebirge<br />
seinen Namen. Mit „ Wild“ wurde<br />
ausgedrückt, dass das Gebiet<br />
unproduktiv und nicht anbaufähig<br />
war. In der zweiten Hälfte des<br />
19. Jahrhunderts wurde das<br />
Gebirge dann auch touristisch<br />
äußerst beliebt. Durch die bizarren<br />
Felsformen entstanden zahlreiche<br />
Sagen: An einem Berg soll ein<br />
Bauer etwa Baumrinden in den<br />
Wänden verteilt haben, damit die<br />
Gemsen abstürzten und er sie verzehren<br />
konnte. Allerdings stürzten<br />
dann auch seine Schafe in den Tod,<br />
und das Massaker brachte dem<br />
Berg den Namen „Fleischbank“.<br />
www.wilderkaiser.info<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
53
Österreich<br />
Wilder Kaiser<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit dem Flugzeug: Flughäfen Salzburg und Innsbruck je 90 km entfernt.<br />
Mit Bus und Bahn: Der nächste Bahnhof liegt in Kufstein (ca. 18 km von Walchsee-Durchholzen<br />
entfernt). Dieser ist mit Zügen aus München oder Rosenheim<br />
bequem zu erreichen. Dort mit dem Regionalbus 4030 nach Durchholzen, Infos<br />
und Fahrtzeiten über den Verkehrsverbund Tirol, www.vvt.at<br />
Mit dem Auto: Autobahn A 8 München–Salzburg, am Inntaldreieck A 93 in Richtung<br />
Kufstein/Innsbruck/Brenner bis zur Ausfahrt Oberaudorf, über Niederndorf und<br />
Primau (Straße 172) nach Durchholzen (vignettenfrei).<br />
Orientieren: „DAV Alpenvereinskarte 08: Kaisergebirge“, Maßstab 1:25.000 mit<br />
Wegmarkierungen und Skirouten, Januar 2012, ISBN-13: 978-3928777230,<br />
9,80 Euro. „Wanderkarte 301, Kufstein – Kaisergebirge – Kitzbühel“, Maßstab<br />
1:50.000, Freytag Berndt und Artaria KG, ISBN-13: 978-3850847100, 7,95 Euro.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Gipfel, Seen und Hüttenjause mit Live-Musik<br />
1<br />
Pyramidenspitze: Nur<br />
zwei Meter fehlen dem<br />
beliebten Gipfel im Zahmen<br />
Kaiser zur 2.000er-Marke.<br />
Er kann über einen leichten<br />
Klettersteig von Durchholzen aus<br />
erreicht werden und bietet einen<br />
bestechenden Ausblick in alle<br />
umliegenden Gebirgsgruppen,<br />
vor allem aber auf die Kette des<br />
Wilden Kaisers. Dessen höchster<br />
Berg, die Ellmauer Halt, überragt<br />
die Pyramidenspitze immerhin<br />
um gut 350 Meter.<br />
Kaiserquelle: Der steile<br />
2 Abstieg von der Pyramidenspitze<br />
durch das latschendurchsetzte<br />
Öchselweidkar heizt<br />
sich im Hochsommer stark auf.<br />
Da ist der Wanderer froh, dass<br />
sich kurz nach der Einmündung<br />
in den Höhenweg 811 Richtung<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
Hochalm die Kaiserquelle mit<br />
klarem Bergwasser verbirgt. Der<br />
Wegweiser ist allerdings leicht<br />
zu übersehen, jedenfalls eher als<br />
der Abzweig nach Hinterbärenbad<br />
zum Anton-Karg-Haus. Wer<br />
Zeit hat, kann über diesen Weg<br />
die Etappe verkürzen und dann<br />
am nächsten Tag zum Stripsenjoch<br />
aufsteigen (Variante).<br />
3<br />
Stripsenjoch: Das Stripsenjochhaus<br />
bietet 160 Betten<br />
in Zimmern oder Matratzenlagern.<br />
Am Stripsenkopf sind<br />
außerdem mehrere spannende<br />
Übungsklettersteige eingerichtet<br />
– wer etwas mehr Zeit hat, kann<br />
hier sehr gut einen Trainingstag<br />
einschieben.<br />
4<br />
Steinerne Rinne: Besonders<br />
eindrucksvoll ist die<br />
Durchsteigung der Steinernen<br />
Rinne, eine der anregendsten<br />
Touren in den Ostalpen. Klettersteigausrüstung<br />
und vor allem<br />
ein Helm gegen Steinschlag sind<br />
empfehlenswert. Im 2.000 Meter<br />
hoch gelegenen Ellmauer Tor,<br />
das den Übergang auf die Südseite<br />
markiert, bietet sich noch<br />
der Abstecher auf den leicht<br />
erreichbaren Gipfel der 2.192<br />
Meter hohen Hinteren Goinger<br />
Halt an. Das Ellmauer Tor ist<br />
ein wunderbarer Rastplatz, mit<br />
Felsbrocken durchsetzt und<br />
sonnenbeschienen.<br />
Gaudeamushütte: Sie liegt<br />
auf der Südseite des Wilden<br />
Kaisers in grünem Almgelände,<br />
für Tagesausflügler schnell<br />
erreichbar vom Großparkplatz<br />
an der Wochenbrunner Alm. Die<br />
DAV-Hütte der Sektion Main-<br />
5 6<br />
2 3 4 5 6<br />
Spessart bietet 54 Schlafplätze,<br />
die für Mitglieder zwischen 7 und<br />
9 Euro, für Nichtmitglieder das<br />
Doppelte kosten. Bei schönem<br />
Wetter ist die große Terrasse<br />
außerordentlich beliebt. Der<br />
Blick schweift hoch zum Ellmauer<br />
Tor und zur Ellmauer Halt und<br />
zu den köstlichen Kuchen auf<br />
den Tischen ringsum. Alternativ<br />
lässt sich unterhalb des Ellmauer<br />
Tores auch die höher gelegene<br />
Gruttenhütte ansteuern, zu der<br />
ein leichter Klettersteig (Jubiläumssteig)<br />
führt.<br />
Hintersteiner See: Das<br />
Ziel der Tour ist der<br />
glasklare Hintersteiner See, 900<br />
Meter hoch gelegen in der Kaiser-<br />
Gemeinde Scheffau. Er ist 36<br />
Meter tief und lädt den müden<br />
Wanderer zum Schwimmen ein.<br />
Zwischen Parkplatz und Gasthof<br />
findet sich am Ufer das öffentliche<br />
Strandbad mit herrlichen<br />
Liegewiesen. Eine Wohltat nach<br />
dem sich hinziehenden Wilden-<br />
Kaiser-Steig, der zwischen Gruttenhütte<br />
und Steiner Hochalm<br />
mit der bekannten Etappenstrecke<br />
Adlerweg zusammenfällt.<br />
Auf Du und Du mit<br />
dem Wilden Kaiser<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Pension Guggital, Kiefersfelden (bei<br />
Kufstein) mit mexikanischem Res taurant<br />
Casa Loca, DZ ca. 30 €/Person<br />
mit Frühstück, 83088 Kiefersfelden/<br />
Mühlbach, Bergweg 8, Tel.: 0049/<br />
(0)8033/1310, guggital@online.de,<br />
www.guggital.net Gasthof Zum<br />
Wilden Kaiser Scheffau (Blaiken, an<br />
der Bushaltestelle), mit Restaurant,<br />
DZ ca. 40 €/Person mit Frühstück, Am<br />
Trattenbach 4 u. 5, 6351 Scheffau am<br />
Wilden Kaiser, info@wilderkaiser.org,<br />
www.wilderkaiser.org<br />
Biohotel Stanglwirt Going, ab 100 €/<br />
Person, Kaiserweg 1, 6353 Going/<br />
Tirol, Tel.: 0043/(0)5358/2000,<br />
Fax: 0043/(0)5358/200031, daheim@<br />
stanglwirt.com, www.stanglwirt.com<br />
Aktivhotel Hochfilzer, Dorf 33, Ellmau,<br />
Tel.: 0043/(0)5358/2501, Fax: 0043/<br />
(0)5358/3152, info@hotel-hochfilzer.<br />
com, www.hotel-hochfilzer.com<br />
Anschauen und entdecken: Tiroler<br />
Bienenwelt, erstes österreichisches<br />
Apitherapie-Kompetenzzentrum, Am<br />
Berg 51, 6334 Schwoich, Tel.: 0043/<br />
(0)664/1408040, www.tirolerbienenwelt.at<br />
Festung Kufstein, historischer<br />
Platz im Ortskern, Oberer Stadtplatz 6,<br />
6330 Kufstein, Tel.: 0043/<br />
(0)5372/62207, www.kufstein.com<br />
Kneipp-Kuren nach Termin im<br />
Kneipp-Ort Scheffau über TVB Wilder<br />
Kaiser, Infobüro geöffnet wochentags<br />
9–17.30 Uhr, Sa. 9–14 Uhr, So. 9-12<br />
Uhr Dorf 28, 6351 Scheffau am Wilden<br />
Kaiser, Tel.: 0043/(0)50509/310<br />
Informieren und weiterlesen: Tourismusverband<br />
Wilder Kaiser, Dorf 35,<br />
6352 Ellmau, Tel.: 0043/(0)50509,<br />
Fax: 0043/(0)50509/55, Mo.–Fr.<br />
8–18.30 Uhr, www.wilderkaiser.info<br />
Buch „Kaisergebirge“ von Markus<br />
Stadler, Andrea Strauß und Andreas<br />
Strauß, informative Texte zur Geschichte<br />
des Gebirges und beeindruckende<br />
Fotos, Bergverlag Rother,<br />
ISBN-13: 978-3763370504, 36 Euro.<br />
54<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Österreich<br />
Kärnten<br />
Auf nach<br />
Kärnten!<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 3,3 Kiiometer<br />
Dauer: ca. 3 Stunden<br />
Steigung/Gefälle: je 221 Meter<br />
Markierungen: „querfeldein“ keine<br />
Markierungen; gute Orientierung<br />
bieten die vielen hölzernen Zäune<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Beste Wanderzeit:<br />
im Winter: November bis Februar,<br />
im Sommer: Mai bis September<br />
Start: Alpinhotel Pacheiner, Pölling<br />
20, A-9520 Gerlitzen<br />
Ziel: wie Start<br />
Wegqualität: im Sommer Asphalt<br />
oder Schotter mit wenig Steigungen<br />
bei den Rundwanderwegen<br />
Rundwanderwege mit herrlicher Aussicht<br />
Alles auf der Gerlitzen<br />
(Wander-)funke übergesprungen: Nicht umsonst heißt „Gerlitzen“ frei übersetzt „Gegend mit Feuerbränden“.<br />
Alle kleinen und großen Gerlitzen-Rundwanderwege<br />
bieten ein<br />
traumhaftes Panorama über die<br />
Julischen Alpen, die Karawanken<br />
und die vielen Kärntner<br />
Seen und verlaufen auf gemütlichen<br />
Wanderwegen mit kurzen<br />
An- und Abstiegen. Von der<br />
Sternwarte 1 aus starten wir<br />
nach Süden leicht abwärts in<br />
Richtung Alpengasthof 2 .<br />
Nach etwa 10 Minuten gemütlichen<br />
Gehens (zunächst auf der<br />
gespurten Piste) passieren wir<br />
den Englischen Turm 3 (hier<br />
lohnt ein kurzer Abstecher zum<br />
„Fotopoint“ südwestlich vom<br />
Englischen Turm für ein flottes<br />
Erinnerungsfoto!), von dem aus<br />
wir eine Weggabelung erreichen,<br />
von der aus wir links abbiegen<br />
und weiter der Beschilderung<br />
beziehungsweise den<br />
Fahnen des Wanderweges Nummer<br />
34 folgen (Panoramaweg).<br />
Diesem Weg folgen wir etwa<br />
30 Minuten leicht bergabwärts.<br />
Auf 1.710 Metern erreichen wir<br />
beinahe den Asiatischen Garten,<br />
biegen zuvor jedoch scharf links<br />
ab in Richtung Felsenseen. Die<br />
Schönfeldsiedlung passierend,<br />
wandern wir nun über eine<br />
kurze steilere Passage zu den<br />
Felsenseen 4 und zur Noreia<br />
Himmelsleiter 5 und weiter<br />
dem Weg nach Norden folgend<br />
zum Gipfel, wo wir schon das<br />
Wetterkreuz 6 sehen (Achtung,<br />
der Weg ist hier mäßig<br />
steil mit einigem Geröll!). Von<br />
der Schönfeldsiedlung bis zum<br />
Wetterkreuz benötigen wir etwa<br />
20 bis 30 Minuten. Von dort<br />
aus folgt bis zum Gipfel und<br />
damit zum Ausgangspunkt der<br />
steilste Anstieg in Tiefschnee.<br />
Ein schöner Aussichtspunkt mit<br />
Bank unweit des Wetterkreuzes<br />
entschädigt aber für die Mühen.<br />
MIT ADLERN AUF AUGENHÖHE<br />
Den Menschen Greifvögel näherbringen und ihnen Wissenswertes über die<br />
einzigartigen Tiere vermitteln – das ist das Ziel des Falkners Franz Schüttelkopf.<br />
„Seine“ Vögel werden nicht der freien Wildbahn entnommen, sondern<br />
stammen zur Gänze aus Nachzuchten. In einer rund 40-minütigen Vorführung<br />
erleben Zuschauer die frei am Himmel fliegenden Tiere im Aufwind<br />
der berühmten Burg Landskron. Nach ihrem Flug kehren sie zu Schüttelkopf<br />
zurück, der unmittelbar vor ihnen steht. Verhalten und Lebensgewohnheiten<br />
der zum Teil bedrohten Tiere werden von dem leidenschaftlichen Falkner<br />
ausführlich und mit vollem Körpereinsatz erläutert. Seit Gründung der Greifvogelwarte<br />
im Jahr 1983 können Besucher neben dem Adler Franziska und<br />
dem Raben Max – beide einzigartige Exemplare ihrer Gattung – Geier, Eulen,<br />
Falken und Uhus quasi auf Augenhöhe erleben.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
55
Österreich<br />
Kärnten<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit der Deutschen Bahn (ICE) vier Direktverbindungen<br />
täglich, z. B. umsteigefrei von Münster, Duisburg, Köln oder Frankfurt via Mannheim, Stuttgart,<br />
Ulm und München. Einfache Fahrten nach Österreich bietet die Deutsche Bahn mit<br />
dem Europa-Spezial ab 39 Euro an (2. Klasse, solange verfügbar). Kürzere Verbindungen –<br />
z. B. von München nach St. Anton/Arlberg oder Bad Gastein ab 19 Euro. Mit der BahnCard<br />
25 reduziert sich der Preis um 25 Prozent. Vor Ort: Fahrten mit regionalen Skibussen für<br />
Skipassinhaber kostenlos. www.bahn.de/oesterreich<br />
Mit dem Auto: Von München/Salzburg kommend: Auf der A 10, der Tauernautobahn, in<br />
Richtung Villach (I, SLO). Letzte Ausfahrt vor dem Autobahnknoten Villach Ossiacher See.<br />
Weiter auf der Bundesstraße Richtung Treffen, weiter Richtung Arriach. Über die Gerlitzengipfelstraße<br />
(12 km) bis auf den Gipfel der Gerlitzen (Im Winter ist die Auffahrt bis 20.00<br />
Uhr gesichert, Winterausrüstung und Schneeketten empfohlen). München–Gerlitzen: 330 km.<br />
Orientieren: „Reiseführer Kärnten“ von Walter M. Weiss, Wanderführer im Taschenbuchformat,<br />
mit Extra-Reisekarte zum Herausnehmen, 288 Seiten, ISBN-10: 3770173333,<br />
16,99 Euro.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Spielwiese Schnee<br />
1<br />
Sternwarte (1.911 m):<br />
Die wahrscheinlich überraschendste<br />
Entdeckung ist die<br />
größte privat betriebene Sternwarte<br />
Österreichs auf dem Dach des<br />
Hotels Pacheiner. Unter professioneller<br />
Leitung erhalten Hotelgäste<br />
Ausblicke in die Welt des<br />
Sternenhimmels – oder schauen<br />
tagsüber zum Großglockner, um<br />
nachzusehen, was die Steinböcke<br />
dort treiben.<br />
Alpengasthof Pacheiner<br />
2 (1.877 m): Seit 1928 ist der<br />
Alpengasthof im Besitz der Pacheiners.<br />
Hier kehren Wanderer auf<br />
eine deftige Jause oder Kärntner<br />
Krapfen ein. Der Gasthof wurde<br />
1990 umgebaut und vergrößert.<br />
Die hohe Qualität von Speisen und<br />
Getränken blieb aber erhalten.<br />
Englischer Turm (1.880 m)<br />
3 und „Fotopoint“: Er ist<br />
ein Relikt aus den 1950er Jahren,<br />
als neben den Wintersportlern<br />
das englische Militär den<br />
Berggipfel nutzte. Heute ist<br />
der kompakte Turm mit seinen<br />
unzähligen Antennen und<br />
Satellitenschüsseln ein charmanter<br />
Hingucker direkt unterm<br />
Gipfel. Nur wenige Meter entfernt<br />
stellen sich Einzelperso nen oder<br />
Gruppen vor dem „Foto point“ auf,<br />
der ein Gipfel-Erinnerungsbild<br />
erster Sahne schießt.<br />
4<br />
Felsenseen (1.760 m): Die<br />
Gerlitzen ist umgeben von<br />
kleinen Felsenseen. Wie ein Echo<br />
zu den großen Seen in den Tälern<br />
Kärntens (darunter der Ossiacher<br />
See als drittgrößter See Kärntens<br />
nordöstlich von Villach) liegen die<br />
Felsenseen hoch oben und teils<br />
versteckt am Wegesrand. Direkt<br />
oberhalb der Felsenseen liegt eine<br />
kleine Felsenkapelle als ein Ort<br />
der Stille und Einkehr. Unweit der<br />
Kapelle in Richtung Feuerberg finden<br />
Kinder einen Naturspielplatz.<br />
Noreia Himmelsleiter<br />
5<br />
(1.690 m): Die Naturheilerin<br />
Erika Pichler hat die Himmelsleiter<br />
mit sieben Stufen als<br />
Ort der Reinigung und Stärkung<br />
entworfen. Auf jeder Stufe können<br />
die Energien bestimmter Almblumen<br />
erspürt und solcherart alle<br />
Stockwerke des Körperhauses<br />
durchwandert werden.<br />
Wetterkreuz (1.790 m):<br />
6 Statt eines Gipfelkreuzes<br />
steht auf der Gerlitzen ein<br />
sogenanntes Wetterkreuz. Dieses<br />
weist einen Bittspruch gegen<br />
Blitz, Donner, Hagel und andere<br />
Wetterkatastrophen auf. Das<br />
ursprüngliche Wetterkreuz der<br />
Bergeralm stand auf einem kleinen<br />
Hügel einige 100 Meter unter<br />
dem Almhüttendorf. Als beim Bau<br />
des neuen Alpengasthofs knapp<br />
vor dem Jahrtausendwechsel das<br />
Wetterkreuz weichen musste,<br />
wurde im Juni 2002 an der Grenze<br />
zwischen Bergeralm und den<br />
Besitzungen des Grafen Lodron,<br />
römisch-katholischer Erzbischof<br />
von Salzburg, das neue Wetterkreuz<br />
errichtet.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6<br />
ISON UND LOVEJOY<br />
Gerlitzen-Tipps<br />
im Überblick<br />
Kärnten Tourismus, Völkermarkter<br />
Ring 21–23, A-9020 Klagenfurt, Tel.:<br />
+43/463/3000, www.kaernten.at,<br />
www.anreise.kaernten.at<br />
Unterkünfte/Buchungen: Tel: +43/<br />
4242/42000, www.region-villach.at<br />
Schlummern und schlemmen:<br />
Alpinhotel Pacheiner, Pölling 20,<br />
A-9520 Gerlitzen/Kärnten, Tel.:<br />
+43/4248/2888, www.pacheiner.at<br />
Café-Restaurant Burg Landskron,<br />
A-9523 Landskron, Tel.:<br />
+43/ 4242/41563, www.burglandskron.at,<br />
von 9.30 bis 22 Uhr<br />
geöffnet, Ruhezeiten bitte erfragen<br />
Schneeschuhwandern: Gratis<br />
geführte Wanderungen jeden<br />
Montag und Mittwoch. Anmeldung:<br />
unbedingt einen Tag vorher<br />
bei Dietmar Schuss unter Tel.:<br />
+43/664/143/9865. Nicht verpassen:<br />
Gipfel-„Fotopoint“ für ein<br />
Erinnerungsfoto mit Seltenheitswert,<br />
www.gerlitzen.com<br />
Anschauen und erleben: Greifvogelwarte<br />
Landskron, Schlossbergweg<br />
30, A-9523 Landskron/Kärnten,<br />
Tel.: +43/4242/42888, www.<br />
adlerarena.com, täglich von 10.30–16<br />
Uhr geöffnet (Mai– Oktober), Eintrittspreis:<br />
6,00 Euro (Kinder 5,00 Euro),<br />
Modell- und Gleitschirmfliegen:<br />
Passend zu idealen Wind- und Thermikverhältnissen<br />
auf der Gerlitzen<br />
gehören zum Pacheiner Hotel ein eigener<br />
Werkstätten- und Abstellraum<br />
für Modell- und Gleitschirmflieger.<br />
Dass sich im vergangenen Jahr<br />
am irdischen Himmel gleich<br />
mehrere Kometen strahlend schön<br />
inszenierten, ist ungewöhnlich. Im<br />
November und Dezember waren es<br />
„ISON“ und „Lovejoy“, die weltweit<br />
Millionen in Staunen versetzten.<br />
Mit 400 Kilometern pro Sekunde<br />
raste Ison auf die Sonne zu. Doch<br />
am sonnennächsten Punkt, in einem<br />
Abstand von nur einer Million Kilometern<br />
und bei Temperaturen von<br />
über 1.500 Grad Celsius, zerbrach<br />
er am 28. November und löste sich<br />
auf. Das war Lovejoys Einsatz, der<br />
bislang im Schatten von Ison gestanden<br />
hatte: Er präsentierte sich uns<br />
am frühen Morgen am Ost-Nordost-<br />
Himmel in voller Pracht.<br />
www.jahrhundertkomet.de<br />
56 Spezial | <strong>2017</strong>
Österreich<br />
Wienerwald<br />
Klassiker über den<br />
Weinbergen<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 17,5 km<br />
Dauer: 4 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: 455 m<br />
Höchster Punkt: 675 m<br />
Niedrigster Punkt: 250 m<br />
Beste Wanderzeit: März bis Juni<br />
und September bis November<br />
Start/Ziel: Pfarrkirche St. Michael,<br />
Gumpoldskirchen<br />
Wegequalität: Forstwege, Waldpfade<br />
Wandern vor den Toren Wiens<br />
Augen- und Gaumenschmaus<br />
Weniger als 30 Kilometer von der Millionenstadt Wien entfernt, steigt der Rücken des<br />
Anninger in Nord-Süd-Richtung sanft an. Drei Aussichtswarten sorgen für eine perfekte<br />
Rundumsicht von dem fast durchwegs bewaldeten Kamm.<br />
Start der Wanderung ist an der<br />
Pfarrkirche St. Michael, deren<br />
spitzer Turm weithin sichtbar über<br />
den Dächern von Gumpoldskirchen<br />
aufragt. Durch eine schmale Gasse<br />
geht es nach Norden zum großen<br />
Parkplatz am Ortsende und vorbei<br />
am Weingut „Rotes Mäuerl“ zum<br />
Richardhof, einem Golfplatz mit<br />
Restaurant. Der gut ausgebaute<br />
Obere Beethovenwanderweg führt<br />
mit leichter Steigung und der blauweiß-blauen<br />
Markierung folgend<br />
zur Breiten Föhre 1 . Die Anningerstrecke<br />
geht weiter über den<br />
Berggasthof „Krauste Linde“ zum<br />
Anninger Schutzhaus. Am Rand des<br />
Forstweges findet man hier und<br />
da noch Überreste der einstigen<br />
Naturrodelbahn, die vom Anninger<br />
Schutzhaus bis nach Mödling<br />
führte. In den 1960er-Jahren wurde<br />
sie aufgegeben und verwildert<br />
seither. Ein kurzer, optionaler<br />
Abstecher führt vom Anninger<br />
Schutzhaus auf den zweithöchsten<br />
Punkt des Anninger-Rückens, den<br />
Eschenkogel mit der Jubiläumswarte.<br />
Auch zum Hochanninger,<br />
dem höchsten Punkt der Wanderung,<br />
ist es nicht mehr weit: 15<br />
Minuten in südlicher Richtung vom<br />
Schutzhaus zweigt ein Weg nach<br />
links in den Wald ab, der schließlich<br />
steil hinauf zur Wilhelmswarte<br />
2 führt. Weiter geht es Richtung<br />
Süden über einen schmalen Pfad,<br />
auf dem gefallene Baumstämme<br />
das Fortkommen erschweren. Doch<br />
bald trifft man wieder auf den breiten<br />
Forstweg und die Wegweiser<br />
bis zum Pfaffstättner Kogel mit der<br />
Rudolf-Proksch-Hütte 3 . Der kurze<br />
Aufstieg auf die Klesheimwarte<br />
direkt über dem Hüttendach lohnt<br />
sich. Nach einem kurzen, etwas<br />
steileren Abstieg gelangt man<br />
zur Einödhöhle 4 . Von dort führt<br />
der Weg am oberen Ortsrand von<br />
Einöde entlang und mündet bald in<br />
den Oberen Beethovenwanderweg,<br />
auf dem es in leichtem Auf und<br />
Ab durch schattigen Laubwald<br />
der Veiglhütte 5 entgegengeht.<br />
Über die Hubertushütte und den<br />
Kalvarienberg 6 kehrt man zurück<br />
nach Gumpoldskirchen.<br />
Biosphärenpar<br />
Wienerwald<br />
2005 verlieh die UNESCO dem<br />
Wienerwald das Prädikat „Biosphärenpark“.<br />
Damit ist der Wienerwald<br />
eine Modellregion für nachhaltiges<br />
Leben, Wirt schaften, Bilden und<br />
Forschen geworden. Ziel des Parks<br />
ist es, die biologische Vielfalt,<br />
die wirtschaftliche und soziale<br />
Entwicklung sowie den Erhalt von<br />
Kultur gütern in Einklang zu bringen.<br />
Das Besondere am Wienerwald ist<br />
seine Nähe zur Großstadt Wien. Nirgendwo<br />
sonst in Europa befindet sich<br />
ein derartiger Park direkt am Rande<br />
einer Millionenstadt. Außerdem gilt<br />
der Wiener wald als größtes zusammenhängendes<br />
Laubwaldgebiet<br />
Mitteleuropas.<br />
Weitere Infos unter: www.bpww.at<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
57
Österreich<br />
Wienerwald<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit dem Flugzeug: Vom Flughafen Wien-Schwechat mit S7 Richtung Floridsdorf bis Rennweg,<br />
dann S9 Richtung Wiener Neustadt bis Gumpoldskirchen (80 Min.).<br />
Mit Bus und Bahn: Von München via Salzburg nach Wien Westbahnhof, von dort U6 Richtung<br />
Siebenhirten bis Philadelphiabrücke, dem beschilderten Fußweg zu den Gleisen Wien-Meidling<br />
folgen (5 Min.). Mit S9 Richtung Wiener Neustadt bis Gumpoldskirchen (von Wien Westbahnhof<br />
ca. 40 Min.).<br />
Mit dem PKW: Über A8 Richtung Salzburg und weiter auf A1 Richtung Wien bis Knoten Steinhäusl.<br />
Von dort auf A21 bis Heiligenkreuz/Gaaden, auf B11 bis Gaaden, dort Richtung Einöde<br />
bis Pfaffstätten, dort links nach Gumpoldskirchen.<br />
Orientieren: Wander- und Bikekarte 209 „Wienerwald“, Maßstab 1:50.000, Kompass<br />
Verlag , ISBN 978-3-85491-419-8, 7,50 Euro. „Rother Wanderführer Wien – Wienerwald“,<br />
Fritz Peterka, Bergverlag Rother, ISBN 978-3-7633-4188-7, 14,90 Euro.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Auf dem Rücken des Entzückens<br />
Breite Föhre (379 m): Leider<br />
1<br />
existiert das namengebende<br />
Naturdenkmal nicht mehr. 1997<br />
musste der etwa 450 Jahre alte<br />
Baum aus Sicherheitsgründen<br />
entfernt werden – er war bereits<br />
seit neun Jahren abgestorben.<br />
Ein Wegkreuz und eine Infotafel<br />
markieren heute den sagenumwobenen<br />
Platz, wo angeblich schon<br />
Ludwig van Beethoven Inspiration<br />
suchte.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
Wilhelmswarte auf dem<br />
Hochanninger (675 m): Der<br />
runde Steinturm wurde 1887<br />
vom Verein der Naturfreunde<br />
in Mödling errichtet und nach<br />
einem Förderer des Vereins, dem<br />
Erz herzog Wilhelm, benannt. Der<br />
Turm ist jederzeit zugänglich:<br />
Über die hölzerne Wendeltreppe<br />
im Inneren erreicht man den Aussichtspunkt<br />
mit der informativen<br />
Panoramatafel.<br />
Rudolf-Proksch-Hütte am<br />
Pfaffstättner Kogel (541 m):<br />
Hier verwöhnt der Hüttenwirt<br />
Wolfgang Zamazal gemeinsam mit<br />
dem originellen Kellner Rudi die<br />
Gäste mit Wildschwein-Delikatessen<br />
und Knödelvariationen sowie<br />
mit selbst gebrautem Hüttenbier<br />
und köstlichen Natursäften. Für<br />
die Kinder steht ein großer Spielplatz<br />
mit „Flying Fox“ und einer<br />
Kletterwand bereit.<br />
2 3 4<br />
2 3 4 5 6<br />
Einödhöhle (370 m): Die Höhle<br />
wurde 1925 erschlossen. Ihre<br />
Gänge sind zwar finster, aber zu<br />
kurz und zu übersichtlich, um sich<br />
darin zu verlaufen.<br />
Veiglhütte (400 m): Der<br />
5<br />
idyllische Ort inmitten von<br />
Weinbergen über Gumpoldskirchen<br />
lädt zum Verweilen und<br />
Plaudern mit dem Hüttenwirt Fritz<br />
Holocher ein. Unbedingt sollte man<br />
die leckeren Brotaufstriche seiner<br />
Frau Katja kosten!<br />
Kalvarienberg (325 m): Mithilfe<br />
von Bürgerspenden bau-<br />
6<br />
te die Gemeinde Gumpoldskirchen<br />
in den Jahren 1856 bis 1860 die 14<br />
Kreuzwegstationen, die über einen<br />
teils steilen Weg durch Laub- und<br />
Föhrenwald zu erreichen sind.<br />
Ausgewählte Adressen<br />
im Wienerwald<br />
Hütten: Anninger Schutzhaus,<br />
Am Anninger 2, 2531 Gaaden, Tel.:<br />
+43/2236/23296, www.anningerhaus.at<br />
Waldrast Krauste Linde, Anton Kralicek,<br />
Am Anninger 1, 2531 Gaaden,<br />
Tel.: +43/2236/860496 Rudolf-Proksch-Hütte<br />
am Pfaffstättner Kogel,<br />
Andreas Winter, 2511 Pfaffstätten,<br />
Tel.: +43/664/9478187 Veiglhütte am<br />
Beethovenwanderweg, Katja und<br />
Fritz Holocher-Ertl, 2352 Gumpoldskirchen,<br />
Tel.: +43/(0)699/17062026,<br />
www.veigl-huette.at<br />
Bäder: Römertherme Baden,<br />
Brusattiplatz 4, 2500 Baden, Tel.:<br />
+43/2252/45030, Fax: +43/2252/<br />
45030-8304, www.roemertherme.<br />
at Thermalbad Bad Vöslau,<br />
Maital 2, 2540 Bad Vöslau, Tel.:<br />
+43/2252/76266-0, www.thermalbadvoeslau.at<br />
Kristalltherme Bad<br />
Fischau, Hauptstraße 10, 2721 Bad<br />
Fischau-Brunn, Tel.: +43/2639/2222,<br />
www.fischauer-thermalbad.at<br />
Sehenswert: Lainzer Tiergarten,<br />
Besucherzentrum beim Lainzer<br />
Tor, Hermesstraße, 1130 Wien, Tel.:<br />
+43/1/4000-49200, www.lainzertiergarten.at<br />
Zisterzienserabtei Stift<br />
Heiligenkreuz, 2532 Heiligenkreuz 1,<br />
täglich geöffnet, Tel.: +43/2258/8703,<br />
Fax : +43/(0)2258/8703-114, www.<br />
stift-heiligenkreuz.org<br />
Karmelitinnenkloster Mayerling<br />
(ehem. Jagdschloss von Kronprinz<br />
Rudolf), Mayerling 3, 2534 Alland,<br />
geöffnet April bis Oktober 9.00–17.30<br />
Sa., So., Feiertag 9.00–17.00 Uhr,<br />
Di.+Fr. 10.30–13.00 Uhr, Tel.:<br />
+43/2258/2275, Fax : +43/2258/<br />
2275-75, www.karmel- mayerling.org<br />
Burg Liechtenstein, Am Hausberg<br />
2, 2344 Maria Enzersdorf, geöffnet<br />
März bis Oktober täglich 10.00–16.00<br />
Uhr, bis 15. November täglich<br />
10.00–15.00 Uhr, Dezember, Januar<br />
und Februar nur nach Anmeldung,<br />
Tel.: +43/650/6803901,<br />
office@burgliechtenstein.eu,<br />
www.burgliechtenstein.eu Seegrotte,<br />
Grutschgasse 2a, 2371 Hinterbrühl,<br />
geöffnet April bis Oktober täglich<br />
9.00–17.00 Uhr, November bis März:<br />
Montag bis Freitag 9.00–15.00 Samstag,<br />
Sonntag und Feiertag 9.00–15.30<br />
Uhr, Tel.: +43/2236/26364, Fax:<br />
+43/2236/26364, www.seegrotte.at<br />
Heurige: Meierei Füllenberg, Füllenberg<br />
5, 2532 Heiligenkreuz, geöffnet<br />
von Mittwoch bis Freitag 12.00–20.00<br />
Uhr sowie Samstag, Sonn- und Feiertag<br />
10.00–20.00 Uhr, Tel.: +43/2258/8244,<br />
www.wienerwald.org/p_fuelln.htm<br />
Wein- & Mostheuriger Zum Urhaus,<br />
Hauptstraße 46, 2500 Sooss,<br />
Tel.: +43/(0)2252/87192,<br />
urhaus-brendinger@tmo.at<br />
Information: Wienerwald Tourismus<br />
GmbH, Hauptplatz 11, 3002<br />
Purkersdorf, Tel.: +43/2231/62176,<br />
Fax: +43/2231/65510, geöffnet<br />
Mo. bis Do. 9.00–17.00 Uhr, Fr.<br />
9.00–15.00 Uhr, www.wienerwald.info<br />
58 Spezial | <strong>2017</strong>
PFC-FREE<br />
IMPREGNATION<br />
K EB ECO- S HELL J A C KET W<br />
Die Keb Kollektion hat die Funktionalität von Outdoor-Bekleidung mit ihrem strapazierfähigen Material<br />
aus G-1000 Eco und Stretch revolutioniert. Mit Keb Eco-Shell haben wir unsere Vision von Nachhaltigkeit<br />
noch weiter vorangetrieben und technisch anspruchsvolle, 3-lagige Hardshell-Produkte ohne schädliche<br />
PFC-Imprägnierung aus recyceltem und recycelbarem Polyester entwickelt.<br />
Without nature, we’re nothing – www.fjallraven.de/eco-shell
Europa<br />
© stock_colors/istockphoto.com<br />
60<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Europa<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
61
Europa<br />
Spielplatz<br />
zum Austoben<br />
Wer wandern will, hat in Europa einen riesigen Spielplatz zum Austoben gefunden. Einmal die<br />
Dolomiten erklimmen, Schwedens Königspfad erwandern, Mallorcas Unesco-Welterbe<br />
erkunden. Und waren Sie eigentlich schon mal In Polen, Ungarn oder der Tschechischen<br />
Republik? Auf dem ganzen Kontinent gibt es herrliche Routen, die erlaufen werden wollen!<br />
Der wilde Norden bietet Natur pur: England mit seinen<br />
weiten Tälern und den saftig grünen Wiesen und Skandinavien<br />
mit den endlosen Wäldern und zahlreichen Seen.<br />
Außerdem laden die skandinavischen Länder mit ihrer unberührten<br />
Natur zu einem längerem Urlaub ein. Am besten ist man<br />
mit dem Wohnmobil oder gleich mit Rucksack und Schlafsack<br />
unterwegs, um sich einen der Fernwanderwege vorzunehmen.<br />
Ruhe, Freiheit , Einsamkeit und unberührete Natur<br />
gibt es gratis dazu. Perfekt also, um den Stress des<br />
Arbeitsalltags hinter sich zu lassen.<br />
Auch, wenn Europas Osten für viele Wanderer noch Neuland<br />
ist, der Blick in unser Nachbarland Polen lohnt sich, denn<br />
es gibt eine Fülle an Landschaften zu entdecken. Meistens<br />
sogar abseits großer Touristenströme. Dazu reihen sich<br />
Bulgarien mit seinen vielen Gebirgszügen und Höhlen<br />
ebenso wie einer der jüngsten und kleinsten Staaten Europas –<br />
Montenegro. Der einzige Fjord des Mittelmeers, schroffe<br />
Küstengebirge, mediterranes Flair und die blau<br />
glitzernde Adria: Die Region bietet unglaubliche<br />
Vielfalt auf kleinstem Raum.<br />
Ganz anders präsentiert<br />
sich dafür der Süden mit<br />
seinen endlosen Stränden<br />
und zahlreichen Inseln.<br />
Im Gegensatz zum Norden<br />
locken hier Wanderungen durch<br />
wüstenähnliche Landschaften,<br />
Naturparks, Nationalparks und<br />
Biosphärenreservate. Freundliche<br />
Menschen, mildes<br />
Klima, schöne Strände, eine<br />
abwechslungsreiche Landschaft,<br />
einzigartige Flora und Fauna,<br />
lebendige Städte und einsame<br />
Dörfer. Besonders lohnenswert<br />
sind die kanarischen Inseln, die<br />
sich im Lauf der letzten Jahre<br />
als wahres Wanderparadies etabliert haben. Die<br />
Inselgruppe besitzt ganzjährig milde Temperaturen und wird<br />
deswegen auch gerne als Insel des ewigen Frühlings bezeichnet.<br />
Es bleibt der Westen, unter<br />
anderem mit Belgien, Frankreich,<br />
Irland, Holland oder<br />
England. Wandern bei Wind<br />
und Wetter lässt es sich besonders<br />
gut in Irland, Schottland und England.<br />
Einheimische und Besucher lieben die<br />
bekannten Wege mit ihren zahlreichen<br />
Sehenswürdigkeiten und üppiger<br />
Natur, den Mix aus Küste,<br />
Bergen und historischen Stätten.<br />
Sie wandern gern? Dann werden<br />
Sie das andere Holland lieben!<br />
Unzählige Wanderstrecken<br />
führen durch die schönsten<br />
Flecken der grünen Region.<br />
Außerdem lassen sich über<br />
lokale Wanderwege viele Städte und Dörfer erforschen.<br />
Vielseitig, bunt und spannend präsentiert sich Europa –<br />
ein Spielplatz zum Austoben für Jung und Alt!<br />
© talitha_it/istockphoto.com<br />
62<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Europa<br />
Niederlande/Belgien<br />
Wandern in zwei<br />
Welten: das Geultal<br />
Das Geultal ist ein Wanderparadies.<br />
An Bächen und Felsen<br />
entlang, durch Wiesen und Wälder,<br />
vorbei an Mühlen und kleinen<br />
Schlössern führen die Wege.<br />
Verschiedene Rundwanderwege<br />
zählen zur „Via Gulia“. Der Hauptweg,<br />
56 Kilometer lang, beginnt an<br />
der Quelle der Geul und endet an<br />
ihrer Mündung in die Maas.<br />
Typ: Rundwanderweg<br />
Länge: 8 Kilometer<br />
Dauer: ca. 2 Stunden<br />
Markierung:<br />
grün-weiß gestreiftes Schild<br />
Höhenunterschied: ca. 120 Meter<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Höchster Punkt: 260 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start und Ziel: Platz St. Lambert in<br />
Sippenaeken/Belgien<br />
Wegqualität: festes Schuhwerk<br />
erforderlich<br />
Unterwegs im Geultal<br />
Entlang der „Via Gulia“<br />
Der abwechslungsreiche Rundwanderweg „Via Gulia“ führt<br />
durch eine Landschaft, die gerne ihre Kleider wechselt: mal<br />
hügelig mit grandiosem Weitblick, mal am Bach entlang auf<br />
romantischen Wegen und dabei abwechselnd auf belgischen<br />
oder niederländischen Pfaden.<br />
Start ist der Platz vor der Kirche<br />
St. Lambert im belgischen<br />
Sippen aeken. Zunächst abwärts<br />
an einem Friedhof und dann 200<br />
Meter weiter an einer ehemaligen<br />
Wassermühle vorbei, führt der<br />
Weg direkt zu einem Campingplatz.<br />
Nach der Holzbrücke über die<br />
Geul knickt der Weg nach links<br />
ab. Am Ende des Campingplatzes<br />
verläuft die belgisch-niederländische<br />
Grenze. Fast verborgen, hinter<br />
einer Hecke, steht ein Grenzstein<br />
1 . Parallel zur Geul leitet ein ausgetretener<br />
Weg mit einer scharfen<br />
Rechtskurve zu einer Gabelung<br />
und dann rechts weiter zum Hoeve<br />
Bervesj 2 . Kurz danach kommt<br />
ein Drehkreuz. Vor dem nächsten<br />
Drehkreuz befindet sich unterhalb<br />
des leicht ansteigenden Weges die<br />
Heimansgroeve (Heimansgrube) 3 .<br />
Nach dem Drehkreuz windet sich<br />
ein Trampelpfad bergauf quer über<br />
die Wiese zum nächsten Drehkreuz<br />
und endet weiter bergauf nach einem<br />
weiteren Drehkreuz. Der Pfad<br />
dahinter führt zu einer schmalen<br />
Asphaltstraße. An der Gabelung<br />
geht es links zum Weiler Camerig<br />
4 . Alte Fachwerkhäuser mit roten<br />
und blauen Fensterrahmen, die<br />
inzwischen als Ferienwohnungen<br />
dienen, säumen das Sträßlein. An<br />
den Hauswänden oder an Bäumen<br />
sind Wegkreuze zu sehen. Die<br />
Straße biegt nach rechts, leicht<br />
bergauf zu der Landstraße, die von<br />
Vaals nach Epen führt. Nach ca. 20<br />
Metern auf der Landstraße geht<br />
der Weg – direkt am Verkehrsschild<br />
„Sackstraße“ – links in einen<br />
Feldweg hinein, der sich nach ca.<br />
200 Metern rechts in den Wald<br />
Vijlenerbos 5 hineinschlängelt.<br />
Dieser Teilabschnitt, durch eng stehende<br />
Fichten hindurch, wird auch<br />
von Mountainbikern befahren, die<br />
zuweilen nicht gerade langsam und<br />
vorsichtig daherkommen. An der<br />
Straße angekommen, verläuft die<br />
Rundwanderung nochmals bergauf<br />
entlang der Straße bis zu einem<br />
Hinweisschild für einen Parkplatz,<br />
der jedoch im Wald liegt. Hier<br />
ist eine weitere „Via Gulia“-Tafel<br />
aufgestellt. Der Weg links der Tafel<br />
verläuft quer durch den Wald, bis<br />
er an einer Straße endet. Auf der<br />
anderen Straßenseite führt ein<br />
schöner Hohlweg 6 bergab auf<br />
eine Verkehrsstraße. Links, nach<br />
ca. 10 Metern, beginnt der Feldweg,<br />
der an Weidewiesen vorbei in<br />
eine schmale Straße von Cottessen<br />
Bekannt durch<br />
hohen Besuch<br />
Das Geultal in Südlimburg ist eine<br />
der ältesten Touristenregionen<br />
der Niederlande. Der Durchbruch<br />
kam 1895 mit dem Besuch von<br />
Königin Emma, die in dem damals<br />
neu gebauten Valkenburger<br />
Hotel Rooding mit ihrer Tochter<br />
Wilhelmina ihre Ferien verbrachte.<br />
Trotz Modernisierung sind der<br />
Charakter des Palasthotels, erbaut<br />
vom berühmten Amsterdamer<br />
Architekten P.J.H. Cuypers, und die<br />
zahlreichen Jugendstilelemente<br />
erhalten geblieben.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
63
Europa<br />
Niederlande/Belgien<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Gute Verbindungen gibt es vom Bahnhof Heerlen/ Niederlande zum<br />
Bahnhof Valkenburg/Niederlande. Busverbindungen zu den einzelnen Dörfern sind ab Bahnhof<br />
Valkenburg möglich.<br />
Mit dem Pkw: Von Köln erreicht man das Geultal am schnellsten über die<br />
A 4 nach Aachen. Hinter der Grenze führt die A 79 Richtung Maastricht. Die Ausfahrt „Knoopunt<br />
Kunderberg-Simpelveld“ nehmen, auf der N 281 weiter, die in das Geultal hineinführt.<br />
Orientieren: Wanderkarten „Via Gulia“ und „Sipatsierkaat – Zuid-Oost Limburg“, erhältlich bei<br />
Touristinformation „Stichting Zuid-Limburg“,<br />
www.vvvzuidlimburg.nl. Auch die Wanderführer „Wandern im Mergelland –<br />
13 Rundwanderungen“ (Petra Vanderheiden-Berndt, Meyer & Meyer Verlag, 9,95 Euro) und „<br />
Wandern in Südlimburg“ (Ursula Kremer, Isy Evy Zwolle, Meyer & Meyer Verlag, 9,95 Euro) enthalten<br />
Wanderwege im Geultal.<br />
mündet. Am Ende der Siedlung,<br />
nach „Hoeve Termoere“, biegt die<br />
Route links ab. Zuerst kommt ein<br />
kurzer Pfad, anschließend führen<br />
einfache Holzstufen zu einem Bach,<br />
der die Niederlanden von Belgien<br />
trennt. Quer gelegte Rundhölzer<br />
dienen hier als Übergang. Am<br />
belgischen Ufer ist der Campingplatz,<br />
der bereits am Anfang des<br />
Weges durchquert wurde. Nun<br />
schlängelt sich die Route am<br />
Haupthaus und Spielplatz vorbei,<br />
in Richtung Golfplatz Mergelhof.<br />
Unterhalb des Golfplatzes zieht<br />
der Weg vorbei zur restaurierten<br />
Wassermühle Terbruggen 7 . Von<br />
hier ist der Startpunkt, die Kirche<br />
von Sippenaeken, bereits wieder<br />
zu sehen. Bis zu ihr verläuft die<br />
Strecke dann nochmals an der<br />
Straße entlang.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Von Sippenaeken nach Vijlenerbos<br />
Grenzstein: Die Grenzsteine<br />
1<br />
sind Zeitzeugen der wechselvollen<br />
Geschichte dieser Gegend,<br />
bevor sich hier ein Europa der<br />
offenen Grenzen entwickelte.<br />
Spuren von Römern, Karolingern,<br />
Franzosen, Spaniern, Österreichern,<br />
Preußen und natürlich<br />
Niederländern sind hier zu finden.<br />
Hoeve Bervesj: Um den Hof<br />
2<br />
herum sind viele Streuobstwiesen<br />
angelegt, die in der<br />
Sommerzeit herrlich blühen.<br />
Heimansgroeve: In dieser<br />
3<br />
Steingrube findet sich 300<br />
Millionen Jahre altes Gestein.<br />
Der Naturforscher Eli Heimans<br />
hat dort 1911 Fossilien gefunden.<br />
Gesteinsformationen aus der<br />
Karbon-Zeit liegen hier frei. Die<br />
Steingrube ist nicht mehr in<br />
Betrieb. An dieser Stelle befindet<br />
sich eine seismologische Station.<br />
Camerig: Im Weiler Camerig<br />
4<br />
sind alte, sehr schön restaurierte<br />
Fachwerkhäuser zu sehen,<br />
die teilweise zu Ferienwohnungen<br />
umgebaut wurden, mit Bauerngärten<br />
und Obstwiesen hinter den<br />
Hecken. Im Sommer „ertrinken“<br />
die Fachwerkhäuser in ihrer<br />
Blütenpracht.<br />
Vijlenerbos: Am Waldrand<br />
5<br />
liegen herrliche Aussichtsplätze,<br />
die einen weiten Blick über<br />
die sanfte Hügellandschaft bis<br />
nach Belgien hinein erlauben.<br />
Hohlweg: Der Hohlweg nach<br />
6<br />
Cottessen entstand im Lauf<br />
der Jahrhunderte. Fuhrwerke,<br />
Viehherden und abfließendes<br />
Regenwasser formten diesen<br />
schluchtartigen, tiefen Weg.<br />
Wassermühle Terbruggen:<br />
7<br />
Die Mühle, erbaut um 1801,<br />
ist die einzige Wassermühle,<br />
die im belgischen Geultal noch<br />
erhalten ist. Sowohl Mehlraum als<br />
auch Mahlkammer und Speicher<br />
mit Sackaufzug können besichtigt<br />
werden. Bis 1984 wurden<br />
hier Gersten- und Hafermehl zur<br />
Fütterung von Schweinen und<br />
Jungvieh hergestellt.<br />
Etappenprofil 1<br />
2 3 4 5 6 7<br />
Am Wegesrand<br />
Schlemmen und Schlummern:<br />
Auberge Le Barbeau, Place Saint<br />
Lambert 6, 4851 Sippenaeken, Belgien,<br />
Tel.: 0032/87786950, www.barbeau.<br />
be, Wanderlokal mit ausgezeichneter<br />
regionaler Küche. De Pannekoekenmolen,<br />
Molenweg 2a, 6172 JN Gulpen,<br />
Niederlande, Tel.: 0031/434503963,<br />
www.depannekoekenmolen.nl,<br />
köst liche Pfannkuchen, alte Wassermühle<br />
zu besichtigen. De Smidse,<br />
Hotel mit Ferienwohnungen,<br />
Wanderrestaurant, Molenweg 9,<br />
6285 NJ Epen, Niederlande, Tel.:<br />
0031/434551253 www.smidse.nl,<br />
empfehlenswert das Wanderer gericht<br />
„Val dieu kaasje“. Gene Zijde,<br />
Ferienwohnungen und Campingplatz,<br />
Camerig 3, 6294 NA Vijlen, Niederlande,<br />
Tel.: 0031/434551724 www.<br />
vakantiegenezijde.nl Hotel Tummers,<br />
Statiosstraat 21, 6301 EZ Valkenburg<br />
a/d Geul, Nieder lande, Tel.: 0031/<br />
436013741, www. hoteltummers.nl<br />
Parkhotel Valkenburg, Neerhem 68,<br />
6301 CJ Valkenburg a/d Geul, Niederlande,<br />
Tel.: 0031/436013241, www.<br />
parkhotelvalkenburg.nl, ehemaliges<br />
Palasthotel in Jugendstil-Atmosphäre.<br />
Anschauen und Entdecken: Eyneburg<br />
ist eines der schönsten Bauwerke<br />
im belgischen Geultal. Anfahrt<br />
über Aachen, Kelmis. Emmaburger<br />
Weg, 26, 4728 Hergenrath, Belgien,<br />
www.burgcafe.de.tl Kasteeltuin<br />
Oud Valkenburg, Oud Valkenburg/<br />
Schin op Geul, Tel.: 0031/41/4592329,<br />
www.kasteeltuinoudvalkenburg.nl,<br />
April bis Oktober, schöne traditionell<br />
bepflanzte Gartenanlage.<br />
Informieren und Fragen:<br />
Touristinformation Stichting<br />
VVV Zuid-Limburg, Th. Dorrenplein<br />
5, 6300 AV Valken burg a/d Geul,<br />
Niederlande, Tel.: 0031/436098500,<br />
www. vvvzuidlimburg.nl Verkehrsamt<br />
der belgischen Ostkantone,<br />
4780 St. Vith, Belgien, Tel.:<br />
0032/80227664, www.eastbelgium.<br />
com Göhltalmuseum, Maxstraße<br />
9, 4721 Kelmis/ Belgien, Tel.:<br />
0032/87657504, www.kelmis.be<br />
Wanderführer: Wanderkarte „Via<br />
Gulia“ und Wanderkarte „Sipatsierkaat<br />
– Zuid-Oost Limburg“ erhältlich<br />
bei Touristinformation „Stichting<br />
Zuid-Limburg“, Göhltal museum<br />
in Kelmis oder Verkehrsamt der<br />
belgischen Ostkantone.<br />
64 Spezial | <strong>2017</strong>
Europa<br />
Polen<br />
Auf drei Kronen<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 5,6 Kilometer<br />
Dauer: ca. 4 Std. (mit Pausen)<br />
Markierung: teils blaue Markierung<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel;<br />
Tritt sicherheit und eine feste Sohle<br />
sind erforderlich<br />
Höhendifferenz: 509 Meter,<br />
von 473 bis 982 Meter<br />
Beste Wanderzeit: April–September<br />
Start: Sromowce Wyzne<br />
Ziel: Szczawnica<br />
Wegqualität: gut begehbare<br />
Waldwege sowie Schotter, Steinund<br />
Felstreppen<br />
Entdeckungstour in den Pieninen<br />
Klein, aber sehr lebendig<br />
Das Massiv der Pieninen liegt im südöstlichen Polen und erstreckt sich hinüber in die Slowakei, es ist der kleinste<br />
Bergstrang der Karpaten. Der Pieninen-Nationalpark umfasst winzige 2,5 Hektar. Seine Tierwelt ist mit etwa 15.000<br />
Arten umso reicher (etwa die Hälfte der gesamten polnischen Fauna). Der höchste und gleichzeitig bekannteste Gipfel<br />
ist Trzy Korony (Drei Kronen, 982 m).<br />
Zunächst führt der Weg ziemlich<br />
steil bergauf an weiten<br />
Wiesenhängen vorbei. An einer<br />
Abzweigung – jeder Wanderer<br />
passiert diese Stelle – verkauft<br />
eine Bäuerin in einer Holzhütte 1<br />
selbstgemachten Käse (Oscypek),<br />
eine regionale Spezialität, die nur<br />
in der Tatra- und Beskidenregion<br />
hergestellt wird. Er besteht aus<br />
Schafsmilch mit einem Anteil<br />
Kuhmilch und wird geräuchert.<br />
Am Przelecz Szopka (Pass) können<br />
wir das Massiv der Hohen Tatra<br />
sehen. Wenig später führt ein<br />
breiter Weg auf einen Bergkamm.<br />
Bald verengt dieser sich zu einem<br />
schmalen Pfad, der auf dem<br />
Kamm entlangführt. Der Weg ist<br />
immer wieder mit schwierigeren<br />
Abschnitten gespickt (an der Grenze<br />
zur Kletterei). Hinzu kommt,<br />
dass die Abbruchkanten oftmals<br />
nicht gesichert sind. Deshalb<br />
sollten diesen Weg nur trittsichere<br />
Wanderer begehen. Vom<br />
Przelecz-Szopka-Aussichtspunkt<br />
2 können wir erneut ins Tal<br />
des Dunajec herabblicken. Nach<br />
zweistündigem Aufstieg stehen<br />
wir am Kassenhäuschen auf dem<br />
Gipfel des Drei-Kronen-Bergs 3<br />
(Trzy Korony). Zum Betreten der<br />
Aussichtsplattform 4 auf dem<br />
Gipfel entrichten wir eine kleine<br />
Gebühr. Über einen langen stählernen<br />
Gang – getrennt für Auf- und<br />
Absteigende – erreichen wir nach<br />
wenigen Minuten den Gipfel. Auf<br />
der Aussichtskanzel (982 m) drängen<br />
sich die Besucher, so dass der<br />
Aufenthalt dort mit dem an einem<br />
Gipfelkreuz nicht vergleichbar ist<br />
– obwohl er alle Mühen lohnt. Der<br />
Fluss Dunajec mit seinen unzähligen<br />
Flößen und Booten ist hier gut<br />
zu erkennen, genauso wie das Rote<br />
Kloster. Eine Legende berichtet,<br />
dass Bruder Cyprianus vom Roten<br />
Kloster aus mit einer Flugmaschine<br />
über den Drei-Kronen-Berg<br />
flog und anschließend in der<br />
Hohen Tatra am Fischsee (Bergsee<br />
Morskie Oko) abstürzte –<br />
sozusagen der Ikarus Polens. Auf<br />
dem Rückweg folgen wir dem blau<br />
markierten Wanderweg, der einige<br />
steile Passagen bereithält. Hier<br />
empfehlen sich Wanderstöcke, insbesondere<br />
bei einem recht langen<br />
Abschnitt über wurzeligen Boden.<br />
An der Polana Ligarki 5 ,<br />
einer beschaulichen Lichtung,<br />
bietet sich eine kleine Pausenzeit<br />
an. Am Ende winkt uns wieder die<br />
freundliche Bäuerin zu, und wir<br />
lassen uns genüsslich ein Stück<br />
Käse schmecken.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
65
Europa<br />
Polen<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit dem Flugzeug: Air Berlin fliegt bis zu dreimal täglich von Berlin nach<br />
Krakau mit Umsteigeverbindungen zu zahlreichen anderen deutschen<br />
Flughäfen – www.airberlin.com<br />
Mit der Bahn: Das direkte Anreisen mit der Bahn ist von Deutschland und<br />
Österreich leider nicht möglich. Es gibt aber einen IC-Bus – www.bahn.de<br />
Mit dem Bus: Zahlreiche Busunternehmen bieten Anreisemöglichkeiten nach<br />
Polen von Deutschland und Österreich mit dem Omnibus an, z. B. Sindbad,<br />
Eurolines oder das Low-Cost-Unternehmen PolskiBus – www.polskibus.com<br />
Mit dem Pkw: Auf der A4 über Breslau Richtung Krakau.<br />
Orientieren: In Polen profitieren Wanderer (noch) von günstigen Preisen<br />
bei Hotels und Verkehrsmitteln. Regionalkarte der Woiwodschaft Kleinpolen<br />
(Malopolskie-Region) am besten vor Ort besorgen.<br />
Top-Lesetipp: „Gebrauchsanweisung für Polen“ von Radek Knapp, Piper Verlag,<br />
153 Seiten, 6. Auflage, ISBN 978-3-492-27536-1, 12,99 Euro.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Gipfel-Geschwister<br />
1<br />
Holzhütte der Bäuerin:<br />
Am offenen Feuer wird hier<br />
himmlisch leckerer Ziegen- und<br />
Schafskäse geräuchert – diese<br />
Bäuerin (und ihrer Familie) sollte<br />
man nicht links liegen lassen.<br />
Przelecz-Szopka-<br />
2 Aussichtspunkt: Die fünf<br />
steilen Erhebungen auf der<br />
Südseite, die zusammen wie eine<br />
Krone anmuten, sind von hier aus<br />
besonders gut zu sehen. Die drei<br />
auffälligsten „Zacken“ tragen Frauennamen<br />
– „Große Katharina“<br />
(Mitte), „Dicke Barbara“ (rechts)<br />
und „Zauselige Maria“ (links).<br />
Gipfel Drei-Kronen-Berg:<br />
3 Mit 982 Metern markieren<br />
die im Nationalpark gelegenen<br />
Trzy Korony (Drei Kronen) die<br />
höchste Erhebung des Gebirges.<br />
4<br />
Aussichtsplattform: Auf<br />
der Okraglica („Große<br />
Katharina“), dem höchsten Gipfel<br />
der fünf Felsspitzen des Bergmassivs,<br />
befindet sich eine Aussichtsplattform,<br />
von der aus sich ein<br />
wunderschönes Panorama bis in<br />
die Slowakei eröffnet.<br />
5<br />
Lichtung Polana Ligarki:<br />
Die kleine Lichtung inmitten<br />
eines wilden Tannen-Fichten-<br />
Areals befindet sich auf 730 Meter<br />
Höhe. Eine kleine Rast bietet<br />
sich hier an, da der nun folgende<br />
Abstieg recht unwegsam ist.<br />
© atosf/istockphoto.com<br />
Der Apollofalter ist das Wahrzeichen des Pieninen-Nationalparks.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5<br />
Kuren & „Flößen“<br />
in Polen<br />
Informieren:<br />
Polnisches Fremdenverkehrsamt<br />
Hohenzollerndamm 151,<br />
14199 Berlin,<br />
Tel.: 030/210092-0,<br />
Fax: 030/210092-14,<br />
www.polen.travel/de<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
In Szczawnica besuchten wir mit<br />
Kinga Cierniak aus der Marketingabteilung<br />
von Thermaleo (www.<br />
thermaleo.pl) unter anderem das<br />
Café Helenka (www.cafe-helenka.pl),<br />
die Trinkhalle, das wiederaufgebaute<br />
Kurtheater (Dworek Goscinny,<br />
www.uzdrowiskoszczawnica.pl). Dort<br />
trafen wir uns mit Christophe Mankowski,<br />
der zusammen mit seinen<br />
Geschwistern Helena und Nicolas<br />
das Unternehmen Thermaleo leitet.<br />
Thermaleo ist auch Hauptaktionär<br />
der Kurgesellschaft Uzdrowisko<br />
Szczawnica (www.uzdrowiskoszczawnica.pl).<br />
Im Le Restaurant des<br />
5-Sterne-Hotels Modrzewie Park<br />
(www.mparkhotel.pl) bekochte<br />
uns aufs Feinste Lukasz Opyd.<br />
Im Hotel Kinga (www.kingahotel.<br />
com) in Czorstyn trafen wir den<br />
Besitzer, Herrn Ashok Kumar Singh.<br />
Hier warten Ayurveda-Kuren wie<br />
das Panchakarma – ein anderer, sehr<br />
gesunder Kosmos.<br />
Erleben: Eine Floßfahrt auf dem<br />
Dunajec: Tel.: 0048/18/2629721,<br />
www.flisacy.com.pl, Fahrten von<br />
April bis Oktober ab 9.00 Uhr.<br />
66 Spezial | <strong>2017</strong>
Europa<br />
Mallorca<br />
Serra de Tramuntana<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: 11,8 km<br />
Dauer: ca. vier Stunden<br />
Markierung: GR 221, Finca Publica<br />
Planícia, wegen Wegsperrung Umweg<br />
nach Angabe bzw. roten & grünen<br />
Markierungen<br />
Schwierigkeit: leicht<br />
Steigung/Gefälle: 300 m<br />
Höchster Punkt: 450 m<br />
Beste Wanderzeit: Frühjahr/Herbst<br />
Start: Ortsausgang Estellencs Richtung<br />
Banyalbufar<br />
Ziel: Kirchplatz Banyalbufar<br />
Wegequalität: gut, festes Schuhwerk<br />
Von Estellencs nach Banyalbufar<br />
Auf schönen Umwegen zum Ziel<br />
Hier ist schon mal Spürsinn gefragt wegen einer Sperrung. Aber dafür geht es durch die<br />
unberührte Natur Mallorcas mit herrlichen Ausblicken über Land und Meer.<br />
Text und Foto: F. Brauneck<br />
In Estellencs S der Straße Richtung<br />
Banyalbufar folgen, am Ortsausgang<br />
bei Kilometer 93,9 in der<br />
Rechtskurve links den kleinen Weg<br />
abwärts, nach Schildern Gran Ruta<br />
(GR) 221 Banyalbufar. Weg durch<br />
Gärten und Felder, führt nach 10<br />
Minuten wieder auf die Straße nach<br />
Banyalbufar, dieser ca. 10 Minuten<br />
folgen. Dann rechts ab GR 221 auf<br />
kleinen Fahrweg bergan, über Finca<br />
Son Serralta 1 . Hinweisschild „Wegsperrung“<br />
nach 3,5 km ignorieren.<br />
Später ist ein Umweg notwendig.<br />
Weiter auf der GR 221 über Privatbesitz<br />
(Rücksichtnahme erbeten!),<br />
an deren Grundstücksgrenze beginnt<br />
Finca Publica de Planícia (öffentliches<br />
Land). Weiter Schildern GR 221<br />
und grünen Schildern „Camí de les<br />
cases de Planícia 1“ folgen durch<br />
Pinien- und Steineichenwälder 2 .<br />
GR geradeaus bergab – hier verlassen<br />
wegen der Sperrung in einiger<br />
Entfernung, stattdessen rechts<br />
auf der Teerstraße halten und den<br />
weißen rechteckigen Schildern<br />
der öffentlichen Wege von Planícia<br />
folgen. Grünes Schild „Font de s’Obi<br />
2“ ignorieren (Abstecher nach Cases<br />
Planícia), weiter geradeaus über<br />
Schotterweg auf die Berge zu, durch<br />
Ölbäume und Wiesen, das Meer im<br />
Rücken. Grünes Schild „Aljub des<br />
Crisitans 3“ ignorieren (Rundtour).<br />
In weiten Serpentinen hoch bis<br />
Gehöft von Planícia – keine Bewirtung,<br />
aber Picknickplatz einige Meter<br />
weiter bei Casa de ses Collidores<br />
3 . Weiter dem Fahrweg folgen.<br />
Nach 200 Metern rechts schmalen<br />
Pfad hoch, der links und rechts mit<br />
roter Farbe markiert ist (Steine),<br />
geradeaus geht es zur gesperrten<br />
Finca Es Rafal. Durch Steineichenwald,<br />
vorbei an einem kreisrunden<br />
Köhlerplatz 4 zur Rechten. Direkt<br />
dahinter links über eingebrochene<br />
Mauer klettern. Leider fehlt die<br />
Stiege. Etwas abwärts über einen<br />
schmalen Pfad. Nach 10 Minuten<br />
über eine eingebrochene Mauer<br />
wieder berganklettern – inoffizielle<br />
Umleitung. Rote Farbkleckse oder<br />
Pfeile auf Steinen und Felsen helfen<br />
bei der Orientierung. Weiter durch<br />
dichten Steineichenwald. Immer<br />
wieder schöne Ausblicke auf<br />
Meer und Steilküste. Am nächsten<br />
Abzweig rechts halten, nicht links<br />
über den breiten Pfad abwärts.<br />
Weg führt zunächst eben durch<br />
Steineichenwälder, dann durch<br />
junge Pinien wieder Richtung Meer.<br />
Orientierungshilfe: links Finca<br />
Maracanda. Weiter ungeteertem<br />
Trotz guter Beschilderung ist<br />
eine Wanderkarte wichtig.<br />
© wanderlust<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
67
Europa<br />
Mallorca<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit dem Flugzeug: Direktflüge nach Palma de Mallorca.<br />
Mit der Fähre: Nach Palma oder Alcúdia von Barcelona, mit oder ohne Pkw,<br />
www.trasmediterranea.es, www.balearia.com<br />
Mietwagen: Am Flughafen, von Deutschland aus reservieren.<br />
Anfahrt Tramuntana über Autobahn Andratx oder über Esporles. In den<br />
Bergen teilweise sehr kurvige kleine Straßen. Medikamente gegen Übelkeit<br />
nicht vergessen!<br />
Informationen: Fremdenverkehrsbüro der Balearen, www.illesbalears.es<br />
Wanderführer Mallorca Tramuntana Sud 1: 25.000, Editorial Alpina SL,<br />
ISBN 978-8090-385-1 span.-deutsch von 2011, 12 Euro. Lluis Vallcaneras:<br />
20 Wanderungen in den Bergen Mallorcas, Hrsg. Gorg Blau, ISBN 84-922372-8-7,<br />
2004, nur vor Ort erhältlich. Rother Wanderführer Mallorca, 1:50.000,<br />
1:75.000 und Höhenprofile, ISBN 978-3-7633-4122-1, 2012, 14,90 Euro.<br />
Fahrweg geradeaus folgen. Rechts<br />
Finca S’Arbossar – geradeaus weiter<br />
durch hohe Pinien, links vom Fahrweg<br />
geht es abwärts.<br />
10 Minuten später durch grünes<br />
Metalltor weiter über Fahrweg –<br />
eine Viertelstunde später an einer<br />
T-Kreuzung wieder auf der GR 221<br />
(Camí des Correu – Alter Postweg)<br />
5 von Esporles nach Banyalbufar.<br />
Hinter zwei Torpfosten aus Stein<br />
links halten auf GR 221 Banyalbufar,<br />
Restzeit ca. 25 Minuten. Über<br />
geteerten Weg mit Blick auf Meer,<br />
Gärten und Terrassen von Banyalbufar,<br />
an dessen Kirchplatz das<br />
Ziel erreicht ist Z . Die Rückfahrt<br />
von dort ist mit dem öffentlichen<br />
Nahverkehr möglich.<br />
Tourhöhepunkte Tramuntana<br />
Mal anders: Mallorcas wilde Seite<br />
Finca Son Serralta: Die GR<br />
1<br />
221 führt direkt über diesen<br />
privaten Besitz am Herrenhaus<br />
vorbei. Sehr schönes typisches<br />
Anwesen mit Natursteinfassade<br />
und Blöcken aus Santanyí-Stein für<br />
Ecken und Fenstereinfassungen.<br />
Finca Publica Planícia: Hier<br />
2<br />
wird die Abweichung von der<br />
GR 221 notwendig, weil die Finca<br />
Es Rafal zurzeit gesperrt ist. Das<br />
Areal wurde von der Balearenregierung<br />
gekauft und ist somit<br />
öffentliches Land. Dementsprechend<br />
wurden Rundwanderwege<br />
ausgearbeitet und Picknickplätze<br />
geschaffen. Was aus dem Gehöft<br />
Planícia werden soll, ist jedoch<br />
bisher noch unklar.<br />
Casa de ses Collidores:<br />
3<br />
Herrlicher Picknickplatz<br />
im Schatten der Bäume mit Blick<br />
auf den S’Esclop, den Bergrücken<br />
nahe der Küste mit 928 Metern<br />
Höhe und links davon den Puig de<br />
Galatzó mit 1.027 Metern Höhe.<br />
Köhlerplatz: Reste eines<br />
4<br />
kreisrunden Meilers zur<br />
Gewinnung von Holzkohle.<br />
Verwendet wurde Holz aus circa<br />
fünf Hektar großen Arealen der<br />
Grundbesitzer, die im Sinne der<br />
Wiederaufforstung nur alle sieben<br />
Jahre genutzt werden sollten.<br />
Alter Postweg Camí des<br />
5<br />
Correu: Das teils mittelalterliche<br />
Wegenetz wurde von Soldaten,<br />
Fischern, Pilgern, Hirten und eben<br />
auch für die Post genutzt. Einige<br />
Pfade wurden zu schönen Wanderwegen<br />
ausgebaut. Hier sind wir<br />
wieder zurück auf dem Weg GR 221.<br />
Banyalbufar: Das Dorf ist<br />
Z<br />
besonders bekannt für seine<br />
Terrassen, auf denen Wein, Obst<br />
und Oliven angebaut werden.<br />
Teilweise sind hier bis zu 70<br />
Einheiten übereinander angelegt,<br />
und selbst die von den Mauren<br />
angelegte Bewässerung funktioniert<br />
noch heute.<br />
Etappenprofil 1<br />
2 3 4 5<br />
© wanderlust<br />
Uralt: Terrassen bei Banyalbufar<br />
mit Wein und Obst.<br />
Infos für Genießer<br />
und Entdecker<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Restaurant 1661 Cuina de Banyalbufar,<br />
Calle Baronia 1–3, 07191<br />
Banyalbufar, Tel.: 0034/(0)971/618245,<br />
Mo.–So. 10–24 Uhr Finca Son Mico,<br />
zwischen Deià und Sóller, ganzjährig<br />
geöffnet, vier Fremdenz., 100 Euro<br />
pro Nacht, Tel.: 0034/(0)971/634271,<br />
son.mico@hotmail.com Hotel Can<br />
Xim und Restaurant Es Traffic, Pla.<br />
Ajuntament,7, 07170 Alaró, Tel.: 0034/<br />
(0)971/879117, www.canxim.com Hotel<br />
Petit, Camp Roig 43, 07340 Alaró,<br />
Üb. mit Frühstück 110 Euro, Tel.: 0034/<br />
(0)971/518751, www.petithotelala ro.<br />
es Gasthof Es Verger, Camí des<br />
Castell 143, 07340 Alaró, Tel.: 0034/<br />
(0)971/182126, Mo. geschlossen Hotel<br />
Maristel, Eusebio Pascual 10, 07192<br />
Estellencs, Tel.: 0034/(0)971/618550,<br />
www.hotelmaristel.com Fundación<br />
S’Olivar von Joan Carrero am<br />
Ortsausgang von Estellencs, Fremdenzimmer,<br />
neue Website in Arbeit, http://<br />
olivar.pangea.org/castellano/INDEX.html<br />
Hotel Juma, Placa Major 9, Pollença,<br />
direkt am Marktplatz mit Bars und<br />
Cafés, Tel.: 0034/(0)971/535002, www.<br />
pollensahotels.com/de<br />
Informieren: Alle Informationen<br />
rund um Mallorca: Agència de Turismo<br />
de les Illes Balears (ATB), Carrer<br />
Rita Levi s/n, 07121 Palma, Tel.: 0034/<br />
(0)971/177210 www.illesbalears.travel<br />
Geführte Wanderreisen: Wikinger<br />
Reisen, Kölner Str. 20, 58135 Hagen, Tel.:<br />
0049/(0)2331/9046, www.wikinger-reisen.de<br />
Öffentlicher Nahverkehr: www.<br />
consorcidetransports.org/web/ctm<br />
Besichtigen – erwandern: In Pollença<br />
hoch zum Puig de Maria, einem Kloster<br />
aus dem 14. Jahrhundert mit Blick auf<br />
die Bucht von Pollença, Cap Formentor<br />
bis nach Alcudia. Etwa 50 Minuten<br />
Anstieg, festes Schuhwerk erforderlich!<br />
Camí de Castelló von Deià nach<br />
Sóller, ein Teilstück der GR 221<br />
oberhalb von Llucalcari mit einem Stopp<br />
auf der Finca Son Mico. Und natürlich<br />
ist Palma unbedingt einen Besuch wert:<br />
Altstadt, Kathedrale, Hafen, Museum<br />
Es Baluard mit moderner Kunst – viele<br />
kleine Geschäfte und tolle Restaurants.<br />
Viele Boutiquen sind über Mittag geschlossen!<br />
Tapas und Spezialitäten im<br />
La Boveda, längst eine Institution, daher<br />
Reservierung empfohlen: Calle Boteria<br />
3, Llothja, Tel.: 0034/(0)971/714863, So.<br />
geschlossen. Oder moderner bei Tast<br />
Avenidas nahe Plaza España, Tel.: 0034/<br />
(0)971/101540, So. geschlossen<br />
68<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
oder<br />
Schnell zum<br />
VORTEILS-<br />
ABO ==>>><br />
3 Tage früher<br />
als am Kiosk!<br />
PRÄMIE 1<br />
Wandersocke „Trekking Merino“<br />
von eightsox<br />
Längere Wanderungen im Mittelgebirge sind<br />
das bevorzugte Revier dieser Funktionssocke.<br />
Die komplett anatomisch aufgebaute<br />
Funktionssocke mit langem Schaft passt sich<br />
optimal an den Fuß und die Wade an. Gleichzeitig<br />
vermeidet die Mittelfuß-Komfortzone<br />
mögliche Druckstellen. Die ebenfalls in Form<br />
einer Acht ausgestaltete 8-Knöchel Flexzone<br />
schützt diese besonders beanspruchte<br />
Fußpartie. Farbe: schwarz/grün<br />
(Bitte Größe ankreuzen)<br />
PRÄMIE 2<br />
Wanderlust Leatherman Juice C2<br />
Der treue Begleiter in allen Lebenslagen ist<br />
ein äußerst praktisches kleines Multi-Tool<br />
mit grauen Griffen aus eloxiertem<br />
Aluminium. Mit dem geringen Gewicht und<br />
den kompakten Abmaßen passt das<br />
Multitool in jede Tasche. Edelstahlkorpus,<br />
von außen zugängliche Werkzeuge und<br />
Messer, Griffe aus eloxiertem Aluminium,<br />
25 Jahre Garantie, Anhängeöse. Mit edlem<br />
wanderlust-Logo. Die Ausstattung mit Zange,<br />
Drahtschneider und vier Schraubendrehern<br />
macht es zu einem echten Leatherman.<br />
Das Juice C2 ist das schlankste aller<br />
Juice-Modelle, bietet aber trotzdem einen<br />
Korkenzieher – so kann auch derjenige, der<br />
gern mit leichtem Gepäck unterwegs ist, die<br />
schönen Dinge des Lebens genießen.<br />
Ihre Vorteile im Abo:<br />
Sie sparen 15 %<br />
gegenüber dem Einzelkauf.<br />
Sie erhalten das Heft früher<br />
als alle Anderen bequem<br />
nach Hause.<br />
Die Zustellkosten tragen wir.<br />
Sie verpassen keine Ausgabe.<br />
Sie erhalten eine tolle Prämie.<br />
<br />
<br />
Alles für Ihre unvergesslichen<br />
Momente in der Natur!<br />
PER POST<br />
wanderlust Aboservice<br />
Postfach 1331<br />
D-53335 Meckenheim<br />
PER TELEFON<br />
02225 /7085 - 386<br />
PER FAX<br />
02225 /7085 - 399<br />
PER E-MAIL<br />
wanderlust@aboteam.de<br />
VERTRAUENSGARANTIE Sie können<br />
diese Bestellung innerhalb von 7 Tagen nach<br />
Erhalt dieser Belehrung ohne Angabe von Gründen<br />
schriftlich bei wanderlust Aboservice, Postfach<br />
1331, D-53335 Meckenheim widerrufen.<br />
Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige<br />
Absendung (Datum des Poststempels).<br />
© istockphoto.com/step_pe<br />
MEINE PRÄMIE:<br />
Wandersocke „Trekking<br />
Merino“ von eightsox<br />
Bitte Größe ankreuzen<br />
35 – 38 39 – 41<br />
42 – 44 45 – 47<br />
oder<br />
wanderlust<br />
Leatherman Juice C2<br />
Und so läuft’s: Nach Eingang<br />
der Abonnementszahlung<br />
erhalten Sie die Prämie. Sie<br />
erhalten die wanderlust vom<br />
nächstmöglichen Termin<br />
an für mind. 2 Jahre (= 12<br />
Ausgaben). Der Preis pro Jahr<br />
beträgt z. Zt. nur 28,00 EUR<br />
(EU inkl. Österreich 31,00 EUR;<br />
Schweiz 54,00 sfr,<br />
übriges Ausland 38,00 EUR;<br />
alle Preise inkl. Porto,<br />
Versandkosten und MWSt.).<br />
Nach der vereinbarten Mindestlaufzeit<br />
von 24 Monaten<br />
können Sie das Abonnement<br />
jederzeit kündigen. Zuviel<br />
gezahlte Beiträge erhalten Sie<br />
zurück.<br />
NAME/<br />
VORNAME<br />
STRASSE/<br />
HAUSNUMMER<br />
LAND/<br />
PLZ/<br />
ORT<br />
TELEFON<br />
MAIL<br />
DATUM/<br />
UNTERSCHRIFT<br />
Ja, ich abonniere wanderlust für mind. 24 Monate!<br />
(Preis pro Jahr im Inland z. Zt. 28,00 EUR)<br />
Ich zahle … per beiliegendem Scheck gegen Rechnung<br />
per Lastschrift<br />
IBAN<br />
|____|____|____|____|____|__|<br />
NAME DES KREDITINSTITUTS<br />
BIC<br />
|________|___|<br />
wl117SPEZ
Stadtwanderungen<br />
© nullplus/istockphoto.com<br />
70<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
Stadt
wanderungen
Stadtwanderungen<br />
Im Großstadtdschungel<br />
Städte haben viel mehr zu bieten als reines Shoppingserlebnis. Sie laden zu spannenden,<br />
abwechslungsreichen Entdeckungsreisen ein mit Burgen, Schlössern, Museen, Grünanlagen<br />
und Tierparks. Der ganz besondere Mix aus Kultur, Kulinarik, Natur und Stadtgeschichte<br />
kommt an und lockt Jung und Alt regelmäßig auf den Asphalt. Unser Fazit: Städte lassen<br />
sich bestens erwandern.<br />
Zum Wandern muss man nicht immer raus in die Natur<br />
gehen oder Höchstleistungen erbringen – Stadtwandern<br />
ist eine tolle Alternative! Vor allem bieten die meisten<br />
Metropolen nicht nur jede Menge kulturelle Highlights,<br />
wer in der Stadt unterwegs ist, trifft auf pralles<br />
Leben, Kuriositäten, inspirierende Begegnungen<br />
und spannende Gegensätze. Wer die Vielfalt<br />
erleben und spüren will, muss an Orte,<br />
wo er vielleicht noch nie zuvor war. Und<br />
er muss die Stadt erlaufen. Nur so lässt sich<br />
das Spannende einer wachsenden Großstadt<br />
intensiv mit allen Sinnen erleben.<br />
Egal, ob man auf der Suche nach<br />
unberührter Natur oder historischen<br />
Bauten ist – für jeden Geschmack<br />
gibt es die passende Strecke.<br />
zu lernen, ihre vielen Gesichter zu erleben und sich<br />
an unterirdische Orte führen zu lassen, die noch unbekannt<br />
sind und auf neugierige Entdecker warten. Nur, wer eine Stadt<br />
zu Fuß „erwandert“ hat, wird neben den vielen großen<br />
Sehenswürdigkeiten auch in den Genuss des hiesigen<br />
Lebensgefühls und der besonderen Atmosphäre kommen.<br />
Einmal die Stadt der Liebe zu Fuß entdecken, Wiener Luft<br />
atmen, der ewigen Stadt auf der Spur sein oder durch die<br />
Stadt der Liebe flanieren, der nördlichsten Stadt Italiens<br />
einen Besuch abstatten, in die goldene Stadt eintauchen, sich<br />
durch die Kanäle der „Heiteren“ treiben lassen,<br />
die verbotene Stadt kennen lernen, „das<br />
Silbertässchen“, die Stadt der 72<br />
Nationen, „die Unbesiegbare“ oder<br />
die „Heilige Stadt“ entdecken?<br />
Das Schöne am Stadtwandern? Wenn<br />
die Füße brennen und man sich<br />
nach einer Auszeit sehnt, gemütliche<br />
Cafés und Restaurants laden an fast<br />
jeder Ecke zum Rasten ein. Oder<br />
man tankt in einem der Parks und<br />
Grünanlagen bei einem Picknick neue<br />
Kraft. Kulturbegeisterte kommen ebenso<br />
wie Abenteuerlustige oder Erholungsuchende auf ihre Rechnung.<br />
Der eine wandert bevorzugt in Gesellschaft, andere<br />
wiederum suchen Alleine das Abenteuer. Egal, für welche<br />
Variante man sich entscheidet, wanderm ist ein gutes Mittel, die<br />
verstecktesten und weniger bekannten Ecken einer Stadt kennen<br />
Haben Sie alle Städte erkannt?<br />
Die wanderlust-Redakteure und<br />
Redakteurinnen waren für in<br />
vielen europäischen und deutschen<br />
Metropolen, aber auch in beschaulichen<br />
und faszinierenden kleineren<br />
Städten unterwegs, haben sich durch die Straßen<br />
treiben lassen, die Kultur und Geschichte und die<br />
versteckten Sehenswürdigkeiten abseits der ausgetretenen Pfade<br />
aufgespürt, die eine Stadtwanderung so besonders machen.<br />
Besonders beliebt bei Ihnen unseren Lesern waren<br />
Weimar, Düsseldorf, Lübeck und Nürnberg. Wer eine<br />
dieser Stadttouren nachwandern will: bitteschön ...<br />
© MichikoDesign /istockphoto.com<br />
72<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Stadtwanderungen<br />
Düsseldorf<br />
<br />
Grüne Oasen<br />
Düsseldorf ist bei vielen hauptsächlich<br />
durch die „Kö“ und die<br />
Altstadt bekannt. Die Stadt hat<br />
allerdings auch einiges für den<br />
Naturfreund zu bieten. Neben den<br />
Rheinauen bieten viele Parks und<br />
Grünanlagen am und rund um den<br />
Rhein die Möglichkeit, zu entspannen<br />
und Natur zu erleben. Neben<br />
dem Hofgarten sind auch der<br />
Lantz’sche Park, der Schlossgarten<br />
und der Nordpark mit dem Japanischen<br />
Park und dem Aquazoo<br />
einen Abstecher wert.<br />
Typ: Rundwanderweg<br />
Länge: 9,5 km<br />
Dauer: ca. 2,5 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Höchster Punkt: 50 Meter<br />
Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Rheinturm (Niederflurbuslinien<br />
725, 726, 809, NE8)<br />
Wegequalität: Asphalt, Wiese<br />
Düsseldorf rund um Hafen und Altstadt<br />
Landeshauptstadt am Rhein<br />
Viel Luft, breite Straßen und grüne Oasen zum Atmen. In der Hauptstadt des Landes NRW wird dem Besucher<br />
Moderne, Tradition und Natur auf kleinem Raum geboten. Heinrich Heines Geburtsstadt bietet zudem Kunst und<br />
Literatur für jedermann.<br />
Ausgehend vom Rheinturm 1 geht<br />
es an den Rhein und von dort aus<br />
über die Stromstraße vorbei am<br />
Yachthafen in den Medienhafen 2 .<br />
Dann der Straße Am Handelshafen<br />
folgen, rechts in die Franziusstraße<br />
und anschließend rechts in die<br />
Speditionstraße einbiegen. Im<br />
Anschluss am Hyatt rechts über die<br />
Brücke und danach wieder links in<br />
die Stromstraße, dieser am Rhein<br />
folgen bis zum Aufgang zur Rheinkniebrücke<br />
3 , die Brücke überqueren<br />
und auf der anderen Rheinseite<br />
wieder verlassen. Am anderen<br />
Ufer durch die Rheinauen 4 bis<br />
zur Oberkasseler Brücke. Über die<br />
Brücke zurück auf die Altstadtseite.<br />
Die Brücke verlassen und rechts<br />
auf die Fritz-Roeber-Straße einbiegen,<br />
dann rechts auf das Joseph-<br />
Beuys-Ufer, vorbei an der Tonhalle<br />
5 und dem Ehrenhof rechts in die<br />
Inselstraße. Die erste Möglichkeit<br />
rechts in den Hofgarten 6 , diesen<br />
einmal durchqueren (dabei einmal<br />
über die Maximilian-Weyhe-Allee<br />
weiter durch den Hofgarten und<br />
diesen über die Opernpassage an<br />
der Deutschen Oper am Rhein 7<br />
verlassen, die Heinrich-Heine-Allee<br />
überqueren, in die Mühlenstraße,<br />
vorbei an der Kunstsammlung<br />
NRW und der Kunsthalle Düsseldorf<br />
8 , hinter der Kunsthalle links<br />
in die Hunsrückenstraße, vorbei<br />
am Kom(m)ödchen, dem Porträt<br />
von Mutter Ey und der Andreaskirche,<br />
rechts in die Bolkerstraße zum<br />
Geburtshaus von Heinrich Heine<br />
in der Bolkerstraße 54 9 , rechts in<br />
die Mertensgasse und im Anschluss<br />
links in die Kurze Straße, von dort<br />
aus zum Burgplatz 10 mit dem<br />
Schlossturm, dem Stadterhebungsmonument<br />
und dem Radschlägerbrunnen,<br />
über die Marktstraße<br />
vorbei am Rathaus und dem<br />
Jan-Wellem-Denkmal zur Brauerei<br />
Uerige 11 , danach rechts in die<br />
Rheinstraße am Alten Hafen vorbei<br />
herunter zum Rheinufer. Von dort<br />
aus links, vorbei an der Kunst im<br />
Tunnel 12 bis zum Landtag 13 und<br />
zurück zum Ausgangspunkt.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
73
Stadtwanderungen<br />
Düsseldorf<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit Bus und Bahn: Der Düsseldorfer Bahnhof ist einer der vier<br />
großen Bahnhöfe im Westen von Deutschland. Von dort aus ist eine Weiterfahrt<br />
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglich.<br />
Mit dem Pkw: Die Stadt ist über die Autobahnen A3, A44, A46, A52, A 57,<br />
A59, A524 aus allen Richtungen zu erreichen.<br />
Mit dem Flieger: Der Flughafen Düsseldorf befindet sich etwa zehn Minuten<br />
Fahrzeit von der Innenstadt entfernt. Eine Weiterreise ist sowohl mit<br />
dem Bus als auch mit der Bahn möglich.<br />
Mobil in Düsseldorf: Die Düsseldorf Welcome Card bietet neben ermäßigtem<br />
oder kostenlosem Zutritt zu Museen etc. auch freie Fahrt mit allen<br />
Bussen und Bahnen innerhalb des Düsseldorfer Stadtgebiets.<br />
Orientieren: Straßenkarten und Reiseführer zu Düsseldorf gibt es in<br />
vielen Buchhandlungen und Touristen-Informationen.<br />
Tourhöhepunkte Düsseldorf<br />
Zu Fuß durch die Stadt der Mode<br />
Rheinturm: Der 240,5 Meter<br />
1<br />
hohe Turm hat auf 172,5<br />
Metern ein drehendes Restaurant.<br />
Die Bullaugen an der Seite des<br />
Turms bilden die höchste Dezimaluhr<br />
der Welt.<br />
Medienhafen: Der ehemalige<br />
2<br />
Handelshafen besticht durch<br />
seine außergewöhnliche Architektur<br />
und ist für Düsseldorfer und<br />
Touristen ein absoluter Magnet,<br />
auch in Sachen Gastronomie.<br />
Rheinkniebrücke: Eine der<br />
3<br />
sieben Rheinbrücken in<br />
Düsseldorf, die auch Düsseldorfer<br />
Brückenfamilie genannt werden.<br />
Die Brücke trägt ihren Namen aufgrund<br />
der Lage über der Biegung<br />
bzw. Kurve im Rhein, dem<br />
sogenannten Rheinknie.<br />
Rheinauen: Das Naherholungsgebiet<br />
in Düsseldorf.<br />
4<br />
Verbindet die Stadt hervorragend<br />
mit der Natur. Zusätzlich werden<br />
die Auen für Veranstaltungen wie<br />
die Oberkasseler Kirmes genutzt.<br />
Tonhalle: Im Jahr 1925 von<br />
5<br />
Architekt Wilhelm Kreis zur<br />
„GeSoLei“ entworfen. War damals<br />
auch als Planetarium nutzbar<br />
und ist heute die bedeutendste<br />
Konzerthalle der Stadt.<br />
Hofgarten: Nach den Verwüstungen<br />
des Siebenjähri-<br />
6<br />
gen Krieges wurde der Hofgarten<br />
1769 nach den Plänen von Nicolas<br />
de Pigage gebaut. An der Erstellung<br />
des Düsseldorfer Hofgartens<br />
wirkten 700 arme und erwerbslose<br />
Düsseldorfer mit.<br />
Deutsche Oper am Rhein: Die<br />
7<br />
bekannte Oper am Rhein ist<br />
ein Zusammenschluss der beiden<br />
Städte Düsseldorf und Duisburg.<br />
Heute werden in der Oper auch<br />
Musicals sowie Ballett angeboten.<br />
Kunsthalle Düsseldorf: Das<br />
8<br />
Museum beherbergt immer<br />
wechselnde Ausstellungen. Im<br />
hinteren Bereich der Kunsthalle<br />
ist die bekannte Kabarettbühne<br />
Kom(m)ödchen zu finden.<br />
Heinrich-Heine-Geburtshaus:<br />
9<br />
In dem Haus in der Bolkerstraße<br />
54 verbrachte der bekannte<br />
Autor Heinrich Heine seine<br />
Kindheit. Es ist nicht ganz klar,<br />
wann Heine geboren wurde. In<br />
Düsseldorf ist er aber aufgewachsen<br />
und zur Schule gegangen.<br />
Burgplatz: Auf dem Platz<br />
10<br />
steht der alte Schlossturm,<br />
der ein Schifffahrtsmuseum<br />
beherbergt. Weitere Sehenswürdigkeiten:<br />
das Stadterhebungsmonument,<br />
der Radschlägerbrunnen<br />
und der Kirchturm von St.<br />
Lambertus.<br />
Brauerei Uerige: Bekannte<br />
11 Alt-Brauerei, die ihren<br />
Namen vom „uerigen Willem“<br />
(schlecht gelaunten Wilhelm) trägt.<br />
Kunst im Tunnel: Alter Tunnelstauraum,<br />
der jetzt als<br />
12<br />
Ausstellungshaus für zeitgenössische<br />
Kunst genutzt wird.<br />
Landtag NRW: Hier wird die<br />
13<br />
Politik für NRW gemacht.<br />
Das Gebäude ist wie ein Stern gebaut<br />
und öffnet sich zur Stadt hin.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />
Tipps für die<br />
Landeshauptstadt<br />
Gut schlafen: Hyatt Regency<br />
Düssel dorf, Speditions straße 9,<br />
40221 Düsseldorf, Tel.: 0211/<br />
91341234, www.hyatt.com Courtjard<br />
Düsseldorf Hafen Hotel, Speditionsstraße<br />
11, 40221 Düsseldorf,<br />
Tel.: 0211/49390, www.marriott.com<br />
Weitere Informationen: Düsseldorf<br />
Marketing und Tourismus GmbH,<br />
Hotel-Reservierungen, Benrather<br />
Straße 9, 40213 Düsseldorf,<br />
Tel.: 0211/ 172020, www. duesseldorftourismus.de<br />
Lecker essen: Brauerei Uerige,<br />
Berger Straße 1, 40213 Düsseldorf,<br />
Tel.: 0211/866990, www.uerige.de<br />
Lido, Am Handelshafen 15, 40221<br />
Düsseldorf, Tel.: 0211/15768730,<br />
www.lido1960.de Curry, Hammerstraße<br />
2, 40219 Düsseldorf,<br />
Tel.: 0211/3032857, www.currydeutschland.de<br />
Brauerei zum<br />
Schiffchen, Hafenstraße 5, 40213<br />
Düsseldorf, Tel.: 0211/132421, www.<br />
brauerei-zum-schiffchen.de Laterne<br />
im Schlossturm, Burgplatz 30,<br />
40213 Düsseldorf, Tel: 0211/490178,<br />
www.restaurant-rossini.de Günnewig<br />
Rheinturm Restaurant, Stromstraße<br />
20, 40221 Düsseldorf, Tel.:<br />
0211/8632000, www.guennewig.de<br />
Gut shoppen: Wer in Düsseldorf<br />
einkaufen gehen will, kommt keinesfalls<br />
zu kurz. Die wohl bekannteste<br />
Shoppingmeile in Düsseldorf ist die<br />
Königsallee, die von den Düsseldorfern<br />
liebevoll Kö genannt wird.<br />
Eine besondere Entdeckung haben<br />
wir in der Nähe des Rathauses gemacht.<br />
Wer von Schokolade fasziniert<br />
ist, sollte unbedingt Gut + Gerne<br />
Schokolade (Burgplatz 3–5, 40213<br />
Düsseldorf, Tel.: 0211/86399696,<br />
www.schokoladenfachgeschaeft.de)<br />
besuchen. Neben hervorragender<br />
Schokolade gibt es auch ein Café und<br />
Seminare. Der Laden ist geschmackvoll<br />
eingerichtet und lädt Genießer zu<br />
einem Besuch ein.<br />
74<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Stadtwanderungen<br />
Lübeck<br />
Weihnachtsstadt<br />
des Nordens<br />
Alle Jahre wieder strömen zur<br />
Adventszeit allerlei Düfte von<br />
zig Weihnachtsmärkten durch<br />
die Hansestadt Lübeck. Gassen,<br />
Gänge und Höfe zwischen den<br />
ehrwürdigen Kaufmannshäusern,<br />
Backsteingotik, das Holstentor<br />
und die sieben Türme prägen die<br />
zum Weltkulturerbe ernannte Altstadtinsel<br />
zwischen den Flüssen<br />
Trave und Wakenitz.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 6 Kilometer<br />
Dauer: ca. 2 Stunden<br />
Markierung: keine<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: ca. 63 Meter<br />
Höchster Punkt: 11 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Hauptbahnhof,<br />
23558 Lübeck<br />
Wegequalität: gut (gepflastert/<br />
asphaltiert)<br />
Gänge und Höfe im mittelalterlichen Herzen der Stadt<br />
Den Buddenbrooks auf der Spur<br />
Auf dem Rundgang durch das mittelalterliche Lübeck begegnet man vielen Schauplätzen<br />
aus dem nobelpreisgekrönten Roman „Buddenbrooks“ von Thomas Mann. Im Weihnachtskapitel<br />
des Buches wird das liebste Familienfest der Deutschen ganz besonders gewürdigt.<br />
Aus dem Bahnhof 1 kommend,<br />
geht es links und gleich rechts<br />
über die Konrad-Adenauer-Straße<br />
zum Kreisverkehr Lindenplatz,<br />
geradeaus über die Puppenbrücke<br />
auf die Wallhalbinsel<br />
mit der Touristeninformation<br />
im Welcome Center, durch das<br />
Holstentor, Wahrzeichen Lübecks,<br />
und über die Holstenbrücke<br />
auf die Altstadtinsel. Auf der<br />
Holstenstraße entlang, bis links<br />
die Schüsselbuden abzweigen,<br />
rechts über den Marienkirchhof<br />
mit mittelalterlichem Weihnachtsmarkt<br />
und durch den daran<br />
anschließenden Lübecker Märchenwald<br />
zum Buddenbrookhaus<br />
2 in der Mengstraße 4. Links die<br />
Mengstraße hinunter, bis rechts<br />
die Böttcherstraße abzweigt. An<br />
der Beckergrube rechts und am<br />
schönen Jugendstiltheater 3 vorbei<br />
zur Breiten Straße. Dort links,<br />
hinter der Schiffergesellschaft<br />
links in die Engelsgrube, dann den<br />
zweiten Gang links in den Bäckergang<br />
über den Lüngreens Gang zur<br />
Fischergrube 4 , rechts hinunter<br />
und durch die Schwönekenquerstraße<br />
zurück zur Engelsgrube.<br />
Geradeaus durch den Engelswisch.<br />
Am Haus mit der Nummer<br />
28 führt ein niedriger Rundbogen<br />
in den Hellgrünen Gang, der beim<br />
Auktionshaus „Eiche“ 5 in die<br />
Straße An der Untertrave mündet.<br />
Wenige Schritte nach rechts leitet<br />
der Dunkelgrüne Gang zurück<br />
zum Engelswisch. Dort links, am<br />
Ende rechts auf der Großen Altefähre<br />
durch die Rechtskurve zur<br />
Kleinen Burgstraße und über den<br />
Koberg 6 mit Heiligen-Geist-Hospital<br />
und Schifferkirche St. Jakobi,<br />
zwischen denen die Königstraße<br />
nach rechts zum Katharineum 7<br />
lenkt. Die davor links abzweigende<br />
Glockengießerstraße wartet mit<br />
dem Günter-Grass-Haus und den<br />
zwei schönsten Stiftshöfen<br />
Lübecks auf: Füchtingshof und<br />
Glandorpsgang. Beim Tünkenhagen<br />
geht es rechts, bis die vierte<br />
Straße rechts abzweigt: Die Hüxstraße<br />
gilt als Lübecks schönste<br />
Einkaufsmeile. Sie mündet am Rathaus<br />
8 in die Breite Straße. Links<br />
liegt nun das Café Niederegger 9 .<br />
Der anschließende Kohlmarkt<br />
mündet rechts in die Holstenstraße,<br />
die, wie auf dem Hinweg,<br />
nun zurück zum Bahnhof 1 führt.<br />
In Travemünde „auf<br />
den Steinen sitzen“<br />
Auch im etwa 20 Kilometer<br />
entfernten Ostseebad Travemünde<br />
spielen starke Romanszenen der<br />
Buddenbrooks. So verliebt sich<br />
Tony Buddenbrook in den Sohn<br />
des Lotsenkapitäns, mit dem sie<br />
gemeinsam „auf den Steinen sitzt“.<br />
Der alte Fischerort mit dem breiten<br />
Sandstrand gehört seit 1320 zu<br />
Lübeck und ist bis heute ein Stadtteil<br />
der Hansestadt. Kaufleute<br />
erwarben ihn im Mittelalter, um<br />
ihre Handelsschiffe zu schützen.<br />
Bis heute zieht „Lübecks schönste<br />
Tochter“ Badegäste, „Burgen bauer“<br />
und Kasino-Besucher an.<br />
www.travemuende.de<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
75
Stadtwanderungen<br />
Lübeck<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Gegenüber dem Lübecker Hauptbahnhof befindet sich<br />
der Zentrale Omnibus-Bahnhof (ZOB). Auskünfte: www.bahn.de<br />
Mit dem Pkw: A1 bis Hamburg-Puttgarden, dann bis AS Lübeck-Zentrum<br />
(zur A1 von Rostock über die A 20, von Berlin über die A 24, von Hannover<br />
über die A 7), weiter über die B 206 Richtung Zentrum und Holstentor,<br />
Parkmöglichkeit in der Parkgarage am Welcome Center.<br />
Orientieren: Stadtpläne im Welcome Center (Touristeninformation) am<br />
Holstentor, 23552 Lübeck. „Lübeck natürlich! Erholungsführer in 3 Teilen“,<br />
(I: Wakenitz, Altstadt, 1,90 Euro, II: Hemmelsdorfer See über Travemünde<br />
bis Boltenhagen, 2,50 Euro, III: Lübecks Süden, Reinfeld, Ratzeburg und<br />
Pansdorf, 3,40 Euro). Mit Naturschönheiten, Erholungsgebieten, 500<br />
Kilometern Rad- und <strong>Wandertouren</strong>, über 100 Ausflugszielen mit Fotos,<br />
Info-Texten und Karten, bestellbar auf www.luebeck-tourismus.de.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Kaufmannshäuser, Hinterhöfe und Backsteingotik<br />
Bahnhof: Hier kehren Tony,<br />
1<br />
Christian und Thomas<br />
Buddenbrook von ihren Reisen<br />
aus München und Hamburg heim.<br />
Manns Großvater hatte sich seinerzeit<br />
für die Lübeck-Büchener<br />
Eisenbahn stark gemacht. Das heutige<br />
Gebäude stammt von 1908.<br />
Buddenbrookhaus/St.<br />
2<br />
Marien: Die Buddenbrooks<br />
vernehmen in ihrem gegenüberliegenden<br />
Haus das Orgelspiel<br />
aus dem ersten Kirchenbau in<br />
Backsteingotik (mit dem höchsten<br />
Backsteingewölbe der Welt).<br />
Theater: Als Kinder besuchten<br />
Heinrich und Thomas<br />
3<br />
Mann das Lübecker Stadttheater<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
in der Beckergrube 16 ebenso regelmäßig<br />
wie Hanno Buddenbrook<br />
im Roman. Er „liebte alles im<br />
Theater: den Gasgeruch, die Sitze,<br />
die Musiker, den Vorhang.“<br />
Fischergrube: In der unteren<br />
4<br />
Fischergrube baute Thomas<br />
Buddenbrook sein neues Haus –<br />
die geografische Lage als erstes<br />
Vorzeichen des sich anbahnenden<br />
Niedergangs.<br />
Speicher „Die Eiche“: „Sie<br />
5<br />
kletterte, gemeinsam mit<br />
Thomas, in den Speichern an der<br />
Trave zwischen den Mengen von<br />
Hafer und Weizen umher …“ Im<br />
Roman spielten Thomas und Tony<br />
Buddenbrook in dem für die Fir-<br />
ma Mann errichtete Kornspeicher.<br />
Heute dient der denkmalgeschützte<br />
Backsteinbau als Auktionshaus<br />
an der Trave.<br />
Koberg: Das Heiligen-Geist-<br />
6<br />
Hospital, St. Jakobi, das<br />
Haus der Schiffergesellschaft und<br />
das alte Hogehus umrahmen den<br />
Platz. Kulisse von Hannos Schulweg<br />
nach dem Tod seines Vaters<br />
Thomas Buddenbrook.<br />
Katharineum: „Die Sekunden<br />
7<br />
dehnten sich martervoll“,<br />
erlebt Hanno Buddenbrook die<br />
Unterrichtsstunden im Katharineum<br />
quälend lang. Thomas Mann<br />
wird es ähnlich gegangen sein –<br />
drehte er doch mehrmals eine<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Ehrenrunde. Bruder Heinrich<br />
schreibt sich mit „Professor Unrat“<br />
den Schulfrust von der Seele.<br />
Rathaus: Der Vater der<br />
8<br />
Gebrüder Mann war ein<br />
berühmter Politiker im Stadtstaat<br />
Lübeck, im Roman wird Thomas<br />
Buddenbrook zum Senator<br />
gewählt. Am 20. Mai 1955 wurde<br />
Thomas Mann hier die Ehrenbürgerwürde<br />
verliehen.<br />
Café Niederegger: Im Obergeschoss<br />
befindet sich ein<br />
9<br />
Marzipan-Museum mit Thomas<br />
Mann in Lebensgröße als Teil<br />
des weltgrößten Marzipan-Kunstwerks<br />
aus über 500 Kilogramm<br />
Niederegger Marzipan.<br />
9<br />
Süßes und Schönes<br />
in Lübeck<br />
Schlemmen: Am Wegesrand:<br />
Theaterrestaurant Dülfer,<br />
Beckergrube 16, 23552 Lübeck, Tel.:<br />
0451/7073703. Historische Gaststätte<br />
Schiffergesellschaft, Breite<br />
Str. 2, 23552 Lübeck, Tel.: 0451/76776,<br />
www.schiffergesellschaft.de.<br />
Weihnachtsbasar und Marzipanausstellung<br />
im Café Niederegger,<br />
Breite Straße 89, 23552 Lübeck,<br />
Tel.: 0451/5301-126/127<br />
www.niederegger.de.<br />
Schlummern: Klassik Altstadt,<br />
Fischergrube 52, 23552 Lübeck,<br />
Tel.: 0451/702980, www.klassikaltstadt-hotel.de.<br />
Hotel Zur alten<br />
Stadtmauer, An der Mauer 57, 23552<br />
Lübeck, Tel.: 0451/73702, www.<br />
hotelzuraltenstadtmauer.de. Hotel An<br />
der Marienkirche, Schüsselbuden<br />
4, 23552 Lübeck, Tel.: 0451/799410,<br />
www.hotel-an-der-marienkirche.de.<br />
Tipp: Es stehen viele schöne Ganghäuser<br />
zur Vermietung an Feriengäste<br />
zur Verfügung, Tel.: 0451/8899700,<br />
www.luebeck-tourismus.de/static/<br />
onlinebuchen/index_l.html.<br />
Lübecks berühmte Stadtsöhne:<br />
Buddenbrookhaus – Heinrich-und-<br />
Thomas-Mann-Zentrum, Mengstr. 4,<br />
23552 Lübeck, Tel.: 0451/1224190,<br />
www.buddenbrookhaus.de. Günter<br />
Grass-Haus – Forum für Literatur<br />
und Bildende Kunst, Glockengießerstraße<br />
21, 23552 Lübeck, Tel.:<br />
0451/1224230, www.grass-haus.de,<br />
Willy-Brandt-Haus Lübeck,<br />
Königstraße 21, 23552 Lübeck,<br />
Tel.: 0451/1224250, www.willybrandt.de.<br />
Stadtführungen: Treffpunkt und<br />
Kartenvorverkauf im Welcome Center<br />
am Holstentor, Dauer 2 Stunden.<br />
Termine: www.luebeck-tourismus.de.<br />
Individuell: Lübecker Verkehrsverein<br />
e.V., Tel.: 0451/76460,<br />
Lübecker Stadtführer e.V.,<br />
Tel.: 0451/20218635, Lübeck Service<br />
Kolossa, Tel.: 0451/601247.<br />
Informieren: Lübeck und<br />
Travemünde Marketing GmbH,<br />
Welcome Center, Holstentorplatz 1,<br />
23552 Lübeck, Tel.: 0451/8899700,<br />
www.luebecker-weihnachtsmarkt.de,<br />
www.luebeck-tourismus.de.<br />
76<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Stadtwanderungen<br />
Nürnberg<br />
Frankenmetropole<br />
Nürnberg<br />
Zu Füßen des Burgbergs mit der<br />
Nürnberger Burg teilt die Pegnitz<br />
die historische Altstadt in St.<br />
Sebald und St. Lorenz. Doch auch<br />
über die zu großen Teilen erhaltene<br />
Stadtmauer hinaus lassen sich<br />
in der zweitgrößten Stadt Bayerns<br />
jede Menge lohnenswerte Ziele<br />
erwandern.<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: ca. 14 Kilometer<br />
Dauer: ca. 4 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Steigung/Gefälle: ca. 60/50 Meter<br />
Höchster Punkt: 325 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start: U-Bahnhof Plärrer,<br />
27726 Nürnberg<br />
Ziel: Zeppelintribüne (S-Bahnhof<br />
Frankenstadion oder Dutzendteich,<br />
90480 Nürnberg)<br />
Wegequalität: überwiegend<br />
befestigte Wege<br />
<br />
Links und rechts der Pegnitz<br />
Nürnbergs Ecken und Kanten<br />
Vom Justizpalast mit dem<br />
Saal 600 auf der einen bis<br />
zur Zeppelintribüne am<br />
Reichsparteitagsgelände<br />
auf der anderen Stadtseite<br />
erstreckt sich diese Wanderung.<br />
Mittendrin: historische<br />
Abstecher zur mittelalterlichen<br />
Rechtsprechung.<br />
Von der U-Bahn-Station Plärrer<br />
über die Rothenburger Straße zum<br />
Rochusfriedhof 1 , diesen überqueren,<br />
am anderen Ende über<br />
Rietsch- und Rohrmannstraße<br />
zum Jamnitzer Platz und durch<br />
die Gasse auf der gegenüberliegenden<br />
Seite zur Volprechtstraße<br />
ins Herz von Gostenhof 2 . Am<br />
Ende rechts in die Müllnerstraße,<br />
2. links in die Adam-Klein-Straße,<br />
2. rechts über die Preißlerstraße<br />
zur Fürther Straße und nach links<br />
bis zum Justizpalast 3 . Davor<br />
rechts in die Bärenschanzstraße,<br />
hinter dem Rechtsknick links in<br />
die Sielstraße und an der Lederer<br />
Kulturbrauerei vorüber zu einer<br />
Druckampel. Gegenüber führt<br />
ein asphaltierter Fußgängerweg<br />
hinunter zum Lederersteg. Am<br />
anderen Pegnitzufer nach rechts,<br />
unter der Brücke durch und sofort<br />
links hinauf zur Brückenstraße.<br />
Vor dem Sellbytel rechts in die<br />
Großweidenmühlstraße bis links<br />
Am Johannisfriedhof hinauf zur<br />
weltbekannten letzten Ruhestätte<br />
St. Johannis 4 führt. Rechts geht<br />
es über den Riesenschritt an den<br />
Hesperidengärten 5 vorbei hinunter<br />
zum Uferweg an der Pegnitz.<br />
Unter der Brücke durch erreicht<br />
der Weg die historische Altstadt<br />
am Kettensteg. An der folgenden<br />
Maxbrücke das Ufer wechseln,<br />
um links über den Henkersteg<br />
zum Henkerhaus 6 zu gelangen.<br />
Zurück am Anfang des Stegs geradeaus<br />
hinauf zum Unschlittplatz,<br />
links in die Obere Wörthstraße<br />
und über die Karlbrücke auf die<br />
Trödelmarkt-Insel. Dort nach<br />
rechts und über den Schleifersteg<br />
zum anderen Pegnitzufer. Beim<br />
„Starbucks“ an der Fleischbrücke<br />
links am Schönen Brunnen vorüber<br />
und zu den Lochgefängnissen<br />
7 am Rathausplatz. Zurück zum<br />
Hauptmarkt, bei der Touristinfo<br />
durch die Plobenhofstraße, links<br />
in die Spitalgasse, am Ende rechts<br />
über die Spitalbrücke und vor<br />
dem Schuldturm links über die<br />
Insel Schütt mit Beachbar. Durch<br />
das Marientor den Altstadtkern<br />
an der Pegnitz entlang verlassen,<br />
wahlweise über Johann-Soergel-,<br />
Wöhrder Wiesen- und Ulman-<br />
Stromer-Weg am Erfahrungsfeld<br />
zur Entfaltung der Sinne 8 vorbei<br />
die Wöhrder Wiese queren. Eine<br />
Unterführung quert die Straße<br />
Wöhrder Talübergang. Es geht ein<br />
Stück am Wöhrder See entlang,<br />
vor dem Hochhaus rechts (Norikerstr.)<br />
über die Ostendstraße,<br />
parallel zur Tullnaustraße durch<br />
Extrawurst:<br />
die Nürnberger<br />
Die Nürnberger Rostbratwurst<br />
misst rund 8 cm bei ca. 1,5 cm<br />
Durchmesser, ist also etwa so groß<br />
wie ein kleiner Finger. Majoran<br />
verleiht ihr die charakteristische<br />
Würze. Sie muss im Stadtgebiet von<br />
Nürnberg nach einer bestimmten<br />
Rezeptur gefertigt sein, um unter<br />
dem geschützten Namen verkauft<br />
werden zu dürfen. Meist isst man<br />
sechs oder zwölf Würstchen – mit<br />
fränkischem Meerrettich (Kren),<br />
Sauerkraut oder Kartoffelsalat.<br />
Ungerade Zahlen sollen Unglück<br />
bringen. Ausnahme: „Drei im<br />
Weggla“ (Brötchen) auf die Hand.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
77
Stadtwanderungen<br />
Nürnberg<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit Bus und Bahn: Vom Nürnberger Hauptbahnhof (www.bahn.de)<br />
bis zur Haltestelle Plärrer (U-Bahn-Linien U1, U2, U21, U3). Infos &<br />
Fahrpläne: www.vag.de. Das Ziel der Wanderung, die Zeppelintribüne,<br />
liegt zwischen den S-Bahn-Haltestellen Dutzendteich und Frankenstadion<br />
(S-Bahn-Linien S2, S3 R5, R9). Infos & Fahrpläne. www.vag.de<br />
Mit dem Pkw: Nürnberg liegt zwischen den Autobahnen 3, 6, 9 und 73.<br />
Die A 73 führt als „Frankenschnellweg“ auch direkt in die Stadt. Infos zu<br />
„Park and ride“ unter www.vag.de<br />
Orientieren: Nürnberg, Erlangen, Fürth, ADAC-Stadtplan, 1:20.000, mit<br />
Rad- und Wanderwegen, ISBN 978-3826403279, www.adac.de, 6 Euro.<br />
Ralf Nestmeyer: „Nürnberg, Fürth, Erlangen. Reisehandbuch mit vielen<br />
praktischen Tipps“, Michael Müller Verlag, ISBN 978-3923278923,<br />
www.michael-mueller-verlag.de, 12,90 Euro<br />
den Park und vor dem dritten<br />
Tunnel beim Grünzug Goldbach<br />
links am Bahndamm entlang. Am<br />
Ende rechts in die Gleißhammerstraße,<br />
die hinter dem Tunnel zur<br />
Schlossstraße wird, links in die<br />
Zerzabelshofstraße und rechts in<br />
die Scharrestraße. Bei der großen<br />
Kreuzung auf der anderen Seite<br />
links in die Regensburger Straße,<br />
hinter der Bundesagentur für Arbeit<br />
rechts in die Weddigenstraße,<br />
die Schultheißallee queren und an<br />
der Meistersingerhalle entlang in<br />
den Luitpoldhain 9 , 1. Weg links<br />
und rechts zur Ehrenhalle 9 . Am<br />
Ende die Bayernstraße ein Stück<br />
nach links und zum Dokumentationszentrum<br />
10 , dann immer am<br />
Ufer des Großen Dutzendteichs<br />
entlang bis zur diagonal gegenüberliegenden<br />
Zeppelintribüne.<br />
Etappenprofil<br />
Tourhöhepunkte<br />
Gräber, Gärten und Gefängnisse<br />
Rochusfriedhof: Morbider<br />
1<br />
Charme als entspannender<br />
Kontrast zur Hauptstraßen-Hektik.<br />
Seit der Pestepidemie 1518 ruhen<br />
die Toten von St. Lorenz hier.<br />
Gostenhof: Kneipen, Kultur<br />
2<br />
und Kinderläden. Multikulti<br />
im ehemaligen Arbeiterviertel voller<br />
Fabrikgelände und Hinterhöfe.<br />
Justizpalast: Im Justizgebäude<br />
3<br />
befindet sich der Schwurgerichtssaal<br />
600. Ab November<br />
1945 führte das Internationale<br />
Militärtribunal dort die Nürnberger<br />
Prozesse durch.<br />
Johannisfriedhof: Der Maler<br />
4<br />
Albrecht Dürer, Bildhauer<br />
Veit Stoß und Meistersinger Hans<br />
Sachs sind nur einige berühmte<br />
Söhne Nürnbergs, die auf dem<br />
weltbekannten Gottesacker der<br />
Sebalder Stadthälfte ihre letzte<br />
Ruhe fanden.<br />
Hesperidengärten: Einst<br />
5<br />
von reichen Kaufleuten<br />
geschaffen, laden die restaurierten<br />
Gärten im italienischen Stil mit<br />
Skulpturen, Brunnen und einer<br />
Sonnenuhr heute auch Wanderer<br />
zum Lustwandeln ein.<br />
Henkerhaus: Die Dienstwohnung<br />
des Henkers befand<br />
6<br />
sich über der Pegnitz in einem<br />
umgebauten Wehrgang der alten<br />
Stadtmauer.<br />
Lochgefängnisse: Im „Untersuchungsgefängnis“<br />
unter<br />
7<br />
dem Rathaus mussten Häftlinge bis<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
zur Vollstreckung ausharren.<br />
Erfahrungsfeld zur Entfaltung<br />
8<br />
der Sinne: Ein Aktionsparcours<br />
mit Spielen, Aufgaben und<br />
Experimenten zur sinnlichen<br />
Wahrnehmung.<br />
Luitpoldhain und Ehrenhalle:<br />
9<br />
Einst Keimzelle für die damalige,<br />
immer gigantischer werdende<br />
jährliche Propagandashow der<br />
Nationalsozialisten. Heute lauschen<br />
hier zwei Mal im Jahr über 100.000<br />
Menschen dem „Klassik Open Air“.<br />
Dokumentationszentrum<br />
10<br />
Reichsparteitagsgelände:<br />
In der Kongresshalle und draußen<br />
im Gelände erläutern Infos die<br />
größenwahnsinnige Architektur<br />
des NS-Regimes.<br />
Tipps für Nürnberg<br />
Einkehren am Wegesrand:<br />
Edel speisen: Restaurant Koch<br />
und Kellner, Obere Seitenstraße 4,<br />
90429 N., Tel.: 0911/266166, www.<br />
kochundkellner.de Stadtgeschichte:<br />
Planungskneipe, Kernstraße 29,<br />
90429 N., Tel.: 0911/5985385<br />
Die besten Schäufele: Gaststätte<br />
Palais Schaumburg, Kernstraße 46,<br />
90429 N., Tel.: 0911/260043, www.<br />
palaisschaumburg.de Viertelbier:<br />
Schanzenbräu Schankwirtschaft,<br />
Adam-Klein-Straße 27, 90429 N., Tel.:<br />
0911/93776790, www.schanzenbraeu.de<br />
Mega-Biergarten: Lederer Kulturbrauerei,<br />
Sielstraße 12, 90429 N., Tel.:<br />
0911/8010-0, www.erlebnisgastronomienuernberg.de<br />
Geniale Brotkost:<br />
Bemerie Brotkost, Johannisstr. 146B,<br />
Tel. 0173/3827534, www.bemerie.<br />
de Hip: Di Simo Café, Trödelmarkt<br />
5, 90403 N., Tel.: 0172/8255152<br />
Mittelmeerflair: Café & Bar Celona,<br />
Vordere Insel Schütt 4, 90403 N., Tel.:<br />
0911/23739144, www.celona.de<br />
Museen unterwegs: Schwurgerichtssaal<br />
600/Ausstellung<br />
Memorium Nürnberger Prozesse,<br />
Bärenschanzstraße 72, 90429 N., Tel.:<br />
0911/32179372, www.memoriumnuernberg.de<br />
Museum Henkerhaus,<br />
Trödelmarkt 58, 90403 N., Tel.:<br />
0911/307360, www.henkerhausnuernberg.de<br />
Mittelalterliche<br />
Lochgefängnisse, Rathausplatz 2,<br />
90403 N., Tel.: 0911/2312690, www.<br />
museen.nuernberg.de Dokumentationszentrum<br />
Reichsparteitagsgelände,<br />
Bayernstr. 110, 90478 N.,<br />
Tel.: 0911/2317538, www.museen.<br />
nuernberg.de<br />
Sinne erfahren: An der Wöhrder<br />
Wiese auf unserer Wandertour steht<br />
von Mai bis zum 11. September das<br />
Erfahrungsfeld zur Entfaltung der<br />
Sinne mit vielen Experimentierstationen,<br />
Wöhrder Wiese (U2, U21, U3),<br />
90489 N., Tel.: 0911/2315445,<br />
www.erfahrungsfeld.nuernberg.de<br />
Geschichten hören: Thematische<br />
Rundgänge und Stadtviertelführungen:<br />
Geschichte für alle e. V.,<br />
Institut für Regionalgeschichte,<br />
Wiesentalstr. 32, 90419 N., Tel.:<br />
0911/30736-0, Infoline: 0911/30736-<br />
20, www.geschichte-fuer-alle.de<br />
Informieren: Tourist Information,<br />
Königstraße 93, 90402 N.,<br />
Tel.: 0911/23360, Hauptmarkt 18,<br />
90403 N., Tel.: 0911/23360,<br />
www.nuernberg.de<br />
78<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
Stadtwanderungen<br />
Weimar<br />
Welterbe in Weimar<br />
Wohl in keiner anderen deutschen<br />
Stadt ballen sich so viel<br />
Geschichte, Architektur und<br />
Kunst von europäischem Rang auf<br />
so engem Raum wie in Weimar.<br />
Das sieht auch die UNESCO so,<br />
darum gibt es in der gemütlichen<br />
Stadt mit dem größten Bevölkerungswachstum<br />
in Thüringen<br />
gleich zwei Mal Weltkulturerbe:<br />
die Bauhaus-Stätten und das<br />
Ensemble Klassisches Weimar.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 13 Kilometer<br />
Dauer: ca. 3,5 Stunden<br />
Markierung: nicht einheitlich<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: je ca. 170 Meter<br />
Höchster Punkt: 280 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Goetheplatz,<br />
99423 Weimar<br />
Wegequalität: gut begehbare Wege<br />
Von Weimar zum Tiefurter Schlosspark<br />
Klassik bis Bauhaus<br />
Architekturen beseelen diese Wanderung. Nicht nur in der<br />
Stadt, auch draußen in den englischen Landschaftsparks<br />
– an der Ilm und beim Tiefurter Schloss. Von den Zwiebelkuppeln<br />
der orthodoxen Kapelle über klare Bauhaus-<br />
Formen bis zu einem geschichtsträchtigen Weinberghaus.<br />
Am Ende des Goetheplatzes<br />
gegenüber der Weimar-Apotheke<br />
in die Geleitstraße einbiegen und<br />
sofort rechts in die Wielandstraße.<br />
Am gegenüberliegenden Ende<br />
des Theaterplatzes 1 hinter dem<br />
Wittumspalais in die Schillerstraße,<br />
an Schillers Wohnhaus vorüber, am<br />
Ende rechts auf der Frauentorstraße<br />
nach rechts zum Frauenplan und<br />
an Goethes Wohnhaus vorbei zum<br />
Wielandplatz. Gegenüber führt die<br />
Amalienstraße zum Historischen<br />
Friedhof 2 . Links davon über die<br />
Geschwister-Scholl-Straße an der<br />
Bauhaus-Universität Weimar 3 vorbei<br />
zum Liszt-Museum. Im Park an<br />
der Ilm 4 dahinter den nach rechts<br />
abzweigenden Weg zum Römischen<br />
Haus nehmen. Mit weitem Blick<br />
über den Park führen hinter dem<br />
Haus Treppen links hinunter, dann<br />
rechts ein Weg balkonartig oberhalb<br />
der Flussaue entlang. Vor Erreichen<br />
der Straße auf dem Weg links<br />
abwärts und am Ende über Schotter<br />
nach links zur Schaukelbrücke.<br />
Dahinter links an der Ilm entlang,<br />
am Ende links auf den asphaltierten<br />
Corona-Schröter-Weg, nächste<br />
Möglichkeit wieder links Richtung<br />
Ilmufer, an der Wegekreuzung geradeaus<br />
hinauf und oben links zum<br />
Musterhaus am Horn 5 .<br />
Dem Asphaltweg vor dem Haus<br />
nach rechts hinauf an den Kleingärten<br />
entlang folgen (Wegweiser<br />
Gaststätte Am Horn), oben über<br />
den geschotterten Fußweg links zur<br />
Mustersiedlung „Neues Bauen am<br />
Horn“ 6 , weiter geradeaus auf der<br />
Otto-Bartning- Straße, erste rechts<br />
in die Gunta-Stölzl-Straße, erste<br />
links in den Georg-Muche-Platz,<br />
rechts hoch auf der Wilhelm-<br />
Wagenfeld-Straße, am Ende links<br />
auf der Albrecht-Dürer-Straße zur<br />
Leibnizallee, nach rechts, an der<br />
großen Kreuzung die Bahnlinie<br />
auf der Brücke queren und im<br />
Wald diagonal gegenüber auf dem<br />
Weg Im Webicht schräg von der<br />
Straße weg laufen. Bei den Bänken<br />
den dritten Waldweg nach links<br />
nehmen, an der 2. Wegekreuzung<br />
hinter der Bank schräg rechts,<br />
am Ende links bis zur Straße und<br />
rechts hinunter nach Tiefurt. Vor<br />
der Ilmbrücke rechts auf dem Weg<br />
in den Tiefurter Schlosspark 7<br />
gehen, beim Steintisch links über<br />
die Gelbe Brücke mit Blick auf den<br />
Teesalon, eine beliebig große Runde<br />
durch den Park drehen, über den<br />
Parkplatz und die Robert-Blum-Straße<br />
zurück zur Ilmbrücke, rechts ab<br />
Richtung Kläranlage, weiter auf der<br />
Karolinenpromenade bis zur roten<br />
Skulptur-Sitzbank, dort links hinauf,<br />
die Tiefurter Allee queren, am<br />
Spielplatz rechts vorbei und oberhalb<br />
der Gleise zurück zur großen<br />
Kreuzung wandern. Die Leibnizallee<br />
hinunter, noch oberhalb der Ilm<br />
links ab, hinunter und geradeaus<br />
auf dem Corona-Schröter-Weg bis zu<br />
Goethes Gartenhaus 8 , dort rechts,<br />
über die Naturbrücke, geradeaus<br />
und auf den Treppen rechts durch<br />
die „Felsenge“, oben rechts, rechts<br />
die Ackerwand entlang an der<br />
Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek<br />
und dem Stadtschloss vorbei, links<br />
in die Vorwerksgasse zum Herderplatz,<br />
rechts auf der Jakobstraße<br />
bis zum Jakobskirchhof mit der<br />
Jakobskirche 9 und auf der Straße<br />
Rollplatz zurück zum Goetheplatz.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
79
Stadtwanderungen<br />
Weimar<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Vom Hauptbahnhof Weimar aus steuern mehrere<br />
Buslinien den Goetheplatz an (Fahrpläne und Infos unter: www.bahn.de,<br />
www.hainichland.de, weimar-tourist.de/nahverkehr.html, www.sw-weimar.de),<br />
Infos 7 bis 18 Uhr: Tel.: 03643/434170. Für Abkürzungen: Die Linie 9 verbindet<br />
Tiefurt und den Goetheplatz.<br />
Mit dem Pkw: Auf der A 4 von Bad Hersfeld nach Dresden bis Ausfahrt 49/<br />
Weimar, dann auf der B 85 bis nach Weimar fahren. Im Zentrum stehen<br />
mehrere ausgeschilderte Parkhäuser zur Verfügung.<br />
Orientieren: Weimar mit Kromsdorf und Mellingen, ADAC-Stadtplan,<br />
Maßstab 1:15.000, ISBN 978-3-8264-0457-3, 4,95 Euro, www.adac.de/karten.<br />
Weimar, Bad Berka und Umgebung, Radwander- und Wanderkarte, Maßstab<br />
1:35.000, ISBN-10: 3895910783, Barthel Verlag, 4,90 Euro. Buch „Weimar.<br />
Ein Reise begleiter“, ISBN-10: 3458347666, Insel-Taschenbuch, ca. 11 Euro.<br />
Tourhöhepunkte Weimar-Wanderung<br />
Auf den Spuren von Goethe und van de Velde<br />
Theaterplatz: Vor dem Deutschen<br />
Nationaltheater stehen<br />
1<br />
Goethe und Schiller überlebensgroß,<br />
seit über 150 Jahren. Bauhaus-<br />
Museum, Wittumspalais, Zeughof<br />
und Handelshaus komplettieren<br />
das architektonische Ensemble.<br />
Historischer Friedhof: In<br />
2<br />
der Fürstengruft ruhen<br />
Persönlichkeiten wie Herzog<br />
Carl August, Goethe und Schiller.<br />
Fünf Zwiebelkuppeln krönen die<br />
russisch-orthodoxe Kapelle mit der<br />
Grabstätte Maria Pawlownas.<br />
Bauhaus-Universität Weimar:<br />
3<br />
Nach den Entwürfen des<br />
belgischen Architekten Henry van<br />
de Velde entstanden Anfang des<br />
20. Jahrhunderts das Werkstattge-<br />
bäude für die Kunstgewerbeschule<br />
und die Kunstschule. Heute beheimaten<br />
die Welterbe-Gebäude die<br />
Bauhaus-Universität.<br />
Park an der Ilm: Der nach<br />
4<br />
englischem Vorbild gestaltete<br />
Park prägt Weimars Stadtbild.<br />
Wiesen, Baumgruppen, Wege, Pfade,<br />
Treppen und Plätze sollen – so<br />
Goethe – eine „Folge von ästhetischen<br />
Bildern“ sein.<br />
Musterhaus am Horn: Georg<br />
5<br />
Muche entwarf das „Bauhaus-<br />
Versuchshaus“ Musterhaus am<br />
Horn, das für eine Bauhaus-<br />
Ausstellung 1923 erbaut wurde.<br />
www.hausamhorn.de<br />
„Neues Bauen am Horn“: Von<br />
6<br />
1996 an entstand auf einem<br />
Kasernengelände ein neues, von<br />
kubischen Formen geprägtes Stadtquartier.<br />
Die Bauhaus-Universität<br />
initiierte das Projekt im Rahmen<br />
der EXPO 2000 Hannover.<br />
Tiefurter Schlosspark: Die Ilm<br />
7<br />
durchströmt den englischen<br />
Park um den Lieblingssitz von Herzogin<br />
Anna Amalia. Hier trafen sich<br />
die Dichter der Weimarer Klassik.<br />
Goethes Gartenhaus: Herzog<br />
8<br />
Carl August schenkte das einstige<br />
Weinberghaus 1776 Goethe.<br />
Jakobskirche: Der Turm<br />
9<br />
bietet eine einzigartige Aussicht<br />
auf Weimar. In der Sakristei<br />
vermählten sich am 19.10.1806<br />
Johann Wolfgang Goethe und<br />
Christiane Vulpius.<br />
Etappenprofil<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Weimar weiblich<br />
Die Kulturwissenschaftlerin und<br />
Autorin Dr. Ulrike Müller kennt<br />
sich im Leben von Weimars Geistesgrößen<br />
bestens aus. Aus ihrem<br />
Wissensschatz plant und organisiert<br />
sie originelle Stadtrundgänge,<br />
die einen Schritt weiter als die<br />
allgemeinen Sehenswürdigkeiten-<br />
Touren gehen. Sie zeigt Facetten,<br />
die sich erst auf den zweiten oder<br />
dritten Blick eröffnen. Zum Beispiel<br />
„Weimar weiblich“ – von Regentinnen<br />
und Künstlerinnen bis zu<br />
Frauenrechtlerinnen; „Hier ruht<br />
Stille des Herzens“ – Landschaftsgartengestaltung<br />
und Geselligkeitskultur<br />
des Parks an der Ilm sowie<br />
der Schlossanlagen Tiefurt und<br />
Belvedere oder „Wenn Musik zum<br />
Tagwerk wird“ – Künstlerinnen,<br />
Musikleben und Salonkultur der<br />
Romantik in der Weimarer Zeit<br />
Franz Liszts. „Von Bach bis zum Bauhaus“<br />
ist ein musikgeschichtlicher<br />
Stadtspaziergang, während „Von der<br />
Fruchtbringenden Gesellschaft bis<br />
zum Lesezimmer für Frauen“ die<br />
Bildungsgeschichte behandelt.<br />
www.weimar-weiblich.de<br />
Was Weimar seinen<br />
Gästen bietet<br />
Einkehren am Wegesrand:<br />
Gaststätte Am Horn, Gartenanlage<br />
„Am Horn“, 99425 Weimar, Tel.:<br />
0173/2162329, Mi. geschl. Restaurant<br />
Waldschlösschen, Jenaer Straße 56,<br />
99425 Weimar, Tel.: 03643/903708,<br />
www.waldschlösschen-weimar.de, Mi.<br />
+ Do. geschl. Gaststätte Alte Remise,<br />
Hauptstr. 14, 99425 Weimar-Tiefurt,<br />
Tel.: 03643/908116, www.alte-remisetiefurt.de<br />
Café und Restaurant Am<br />
Schlosspark, Hauptstr. 2, 99425 Weimar-Tiefurt,<br />
Tel.: 03643/851800, www.<br />
weimar-tiefurt.de Restaurant „Dal<br />
Pescatore“, Seifengasse 16, 99423<br />
Weimar, Tel.: 03643/4151370, www.<br />
dalpescatore.de Café Restaurant<br />
Pension Residenz, Grüner Markt 4,<br />
99423 Weimar, Tel.: 03643/59408,<br />
www.residenz-cafe.de<br />
Übernachten: Amalienhof<br />
Hotel Weimar, Amalienstr. 2, 99423<br />
Weimar, Tel.: 03643/5490, www.<br />
amalienhof-weimar.de Hotel Anna<br />
Amalia Weimar, Geleitstr. 8–12,<br />
99423 Weimar, Tel.: 03643/49560,<br />
www.hotel-anna-amalia.de Best<br />
Western Premier Grand Hotel<br />
Russischer Hof, Goetheplatz 2,<br />
99423 Weimar, Tel.: 03643/7740,<br />
www.russischerhof-weimar.de<br />
Hotel Elephant, Markt 19, 99423<br />
Weimar, Tel.: 03643/8020,<br />
www.hotelelephantweimar.com<br />
Amüsieren wie Anna Amalia:<br />
Das Sommertheater Weimar-Tiefurt<br />
führt im Tiefurter Schlosspark an den<br />
Wochenenden von Mitte Juli bis Anfang<br />
September mehrere Stücke auf.<br />
www.sommertheater-tiefurt.de<br />
Weimarer Klassik erleben:<br />
Besucherinformation der Klassik<br />
Stiftung Weimar, Frauentorstr. 4,<br />
99423 Weimar, Tel.: 03643/545400,<br />
www.klassik-stiftung.de<br />
Gartenführungen „Der Landschaftspark<br />
und seine Elemente“ finden<br />
im Park an der Ilm sowie in den<br />
Schlossparks Belvedere, Kochberg<br />
und Tiefurt statt.<br />
Bauhaus besichtigen:<br />
Freundeskreis der Bauhaus-<br />
Universität Weimar e.V., Am Horn<br />
61, 99425 Weimar, Tel.: 03643/545318,<br />
www.uni-weimar.de/freundeskreis,<br />
www.bauhaus-online.de,<br />
www.das-bauhaus-kommt.de<br />
Informieren: Tourist-Information<br />
Weimar, Markt 10, 99423 Weimar,<br />
Tel.: 03643/7450, www.weimar.de<br />
80 Spezial | <strong>2017</strong>
Stadtwanderungen<br />
Wien<br />
Lebenswerte Stadt<br />
2010 wurde Wien zum zweiten<br />
Mal in Folge vom internationalen<br />
Beratungsunternehmen Mercer<br />
als lebenswerteste Stadt der Welt<br />
ausgezeichnet. Rund die Hälfte<br />
der Wiener Stadtfläche ist grün.<br />
Die Weltstadt ist eine Waldstadt:<br />
Der Wienerwald bildet die Westgrenze<br />
der Stadt und ist Wiens<br />
Naherholungsgebiet Nummer<br />
eins. Auch der Nationalpark<br />
Donau-Auen beginnt in Wien und<br />
erstreckt sich donauabwärts.<br />
Typ: Rundwanderweg<br />
Länge: ca. 8 Kilometer<br />
Dauer: circa 2 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Höchster Punkt: 190 Meter<br />
Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Parlament (Straßenbahn-Linien<br />
1, 2, 46, 49, Haltestelle<br />
Dr. Karl Renner Ring<br />
Wegequalität: Asphalt<br />
Einmal um den Ring gegen den Uhrzeigersinn<br />
Das grüne Wien zu Fuß entdecken<br />
Die Ringstraße ist der Prachtboulevard in Wien. Die ehemalige Donau-Monarchie hat sich hier architektonisch<br />
verewigt. Die Weite und Großzügigkeit lassen dabei viel Raum für grüne Oasen mitten im Stadtzentrum.<br />
Text: K. Bünagel<br />
Ausgehend vom österreichischen<br />
Parlament 1 geht’s über den Ring<br />
zum Volksgarten. Dazu in nördlicher<br />
Richtung auf den Doktor-<br />
Karl-Lueger-Ring. Rechts auf den<br />
Josef-Meinrad-Platz, weiter rechts<br />
Richtung Volksgarten, dem Weg<br />
durch die Anlage folgen, am Ende<br />
rechts zum Heldenplatz 2 , links<br />
zum Burgtor, rechts und wieder<br />
links auf den Burgring. Dem Ring<br />
folgen, links auf die Eschenbachgasse,<br />
dann rechts auf den Opernring.<br />
An der Staatsoper 3 rechts<br />
auf die Operngasse, der Weg verlässt<br />
kurz den Ring. Immer rechts<br />
halten bis zur Linken Wienstraße<br />
an der Secession 4 vorbei. Dann<br />
links auf den Naschmarkt 5 . Auf<br />
der Rechten Wienzeile bis zur<br />
Operngasse, rechts auf die Treitlstraße<br />
zum Karlsplatz und dem<br />
Künstlerhaus 6 . Links halten,<br />
bis zum Karlsplatz. Links weiter<br />
auf der Dumbastraße, rechts<br />
auf den Kärtner Ring, links zum<br />
Schwarzenbergplatz. Links halten.<br />
Rechts auf den Schubertring, dem<br />
Weg folgen. Der Ring ändert hier<br />
immer wieder seinen Namen: Am<br />
Stadtpark 7 heißt er Parkring,<br />
ein Stückchen später Stubenring.<br />
Bevor Sie über den Donaukanal<br />
8 gehen, rechts auf die Uraniastraße<br />
bis zur Schallautzerstraße,<br />
dort links. Am Kanal entlang bis<br />
zum Schwedenplatz. Dort verlässt<br />
der Weg den Kanal und führt links<br />
weiter in die Rotenturmstraße. Der<br />
Straße folgen bis zum Rabensteig,<br />
Stadtwanderwege<br />
Die Broschüre „Wanderbares Wien“ stellt elf Stadtwanderwege, drei Rundum-Wien-Wege<br />
sowie den Nord-Süd- und den Ost-West-Wanderweg vor. Die<br />
Strecken sind gut beschildert und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.<br />
Im Internet zu finden unter www.wien.gv.at/umwelt/wald, dann weiter in die<br />
Rubrik „Freizeit“ und dort „Wandern in und um Wien“. Die Broschüre mit dem<br />
dazugehörenden Wanderpass gibt es kostenlos unter Tel.: 0043/(0)1277550 oder<br />
auf www.wien.gv.at/buergerdienst/stadtinfo/index.html.<br />
Stadtinformationszentrum im Wiener Rathaus, Tel.: 0043/(0)152550.<br />
links auf die Seitenstettengasse 9 ,<br />
dann wieder links in die Juden -<br />
gasse, rechts auf den Hohen Markt,<br />
links auf die Tuchlauben. Weiter<br />
rechts auf die Schultergasse, dann<br />
links in die Jordangasse. Wieder<br />
links auf die Kurrentgasse, dann<br />
rechts weiter auf den Judenplatz 10,<br />
dieser wird zur Drahtgasse. An der<br />
Straße Am Hof biegen Sie rechts<br />
ab und folgen dem Verlauf nach<br />
links. Rechts auf den Heidenschuss,<br />
rechts weiter auf der Freyung 11 ,<br />
die zur Schottengasse wird. Links<br />
auf den Doktor-Karl-Lueger-Ring,<br />
der Weg folgt wieder dem Ring bis<br />
zum Rathausplatz 12 und führt zum<br />
Ausgangspunkt zurück.<br />
Spezial | <strong>2017</strong><br />
81
Stadtwanderungen<br />
Wien<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit Bus und Bahn: Im Europa-Spezial-Österreich-Angebot der<br />
Bahn (www.bahn.de) kostet eine Fahrkarte ab 39 Euro, einfache Fahrt.<br />
Von einigen Städten aus wird Wien von der Deutschen Touring (www.<br />
eurolines.de) mit dem Bus angefahren. Mit dem Pkw: In Österreich besteht<br />
Mautpflicht, auch für die Wiener Stadtautobahnen. Mit dem Flieger: Der<br />
Flughafen Wien-Schwechat befindet sich außerhalb der Stadtgrenzen. Ins<br />
Zentrum fahren der City Airport Train CAT sowie die Schnellbahnlinie S 7<br />
und Flughafen-Expressbusse. Mobil in Wien: Mit der Wien-Karte können<br />
Sie 72 Stunden lang in ganz Wien U-, S- und Straßenbahn sowie Autobus<br />
inklusive Nightline-Bus nutzen. Das Ticket kostet 18,50 Euro und beinhaltet<br />
diverse preisliche Vergünstigen. Eine Tageskarte für das öffentliche<br />
Verkehrsnetz kostet 5,70 Euro – ohne Ermäßigungen.<br />
Orientieren: Karten und Reiseführer haben die meisten Buchhandlungen.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Kultur & Natur<br />
Parlament Hier tagt das<br />
1<br />
österreichische Nationalrat.<br />
Hofburg, Heldenplatz Der<br />
2<br />
Heldenplatz ist der äußere<br />
Burgplatz der ehemaligen kaiserlichen<br />
Residenz, der Hofburg.<br />
Staatsoper Eröffnete 1869<br />
3<br />
mit Mozarts „Don Juan“ in<br />
Anwesenheit von Kaiser Franz<br />
Joseph und Kaiserin Elisabeth.<br />
Secession 1897 gründete<br />
4<br />
sich eine Vereinigung<br />
bildender Künstler, die Wiener<br />
Secession. Sie wollten sich von<br />
etablierten Kollegen distanzieren<br />
und eine neue Kunstrichtung entwickeln,<br />
den Wiener Jugendstil. Zu<br />
den Künstlern zählten Architekten,<br />
Maler und Kunsthandwerker.<br />
Naschmarkt Im 18. Jahrhundert<br />
entstand hier ein<br />
5<br />
Milchmarkt, daher leitet sich<br />
auch der Name ab: Asch war ein<br />
Milchbottich, der Name wurde im<br />
Laufe der Jahre zu Naschmarkt<br />
ver ballhornt. Tipp: Samstags<br />
findet nach dem Markts ein<br />
großer Flohmarkt statt.<br />
Künstlerhaus 1861 haben<br />
6<br />
sich hier zwei Künstlervereine<br />
zum Künstlerhaus zusammengeschlossen.<br />
Stadtpark 1862 wurde der<br />
7<br />
größte Park im 1. Bezirk (die<br />
sogenannte Innere Stadt) angelegt.<br />
Das goldene Denkmal erinnert an<br />
den Walzerkönig, Johann Strauß<br />
junior (1921).<br />
Donaukanal Der Donauarm<br />
8<br />
(auch Kleine Donau genannt)<br />
ist mehr als 17 Kilometer lang.<br />
Jüdischer Stadttempel Die<br />
9<br />
1826 eröffnete Synagoge<br />
wurde als einziges jüdisches<br />
Gotteshaus in der Reichskristallnacht<br />
1938 in Wien nicht zerstört.<br />
Hier ist heute die israelitische<br />
Kultusgemeinde untergebracht,<br />
die 1983 Ziel eines terroristischen<br />
Anschlags wurde.<br />
Judenplatz Das Holocaust-<br />
10 Denkmal erinnert an die<br />
65.000 österreichischen Juden, die<br />
unter der Nazi-Herrschaft sterben<br />
mussten.<br />
Freyung Verbrecher, die es<br />
11<br />
bis hierhin schafften, mussten<br />
das Gericht nicht fürchten:<br />
Das irische Kloster hier am Platz<br />
bot Schutz vor der städtischen<br />
Gerichtsbarkeit.<br />
Rathausplatz und Burgtheater<br />
Das neugotische<br />
12<br />
Rathaus wirkt vom Ring aus<br />
eher wie eine Kathedrale. Gleich<br />
nebenan ist das Burgtheater, eine<br />
der bemerkenswerten Theateradressen<br />
im deutschsprachigen<br />
Raum. Wer keine Vorstellung<br />
besuchen möchte, kann alternativ<br />
auch eine Führung durch das<br />
Haus mitmachen.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Tipps für Ihren<br />
Wien-Besuch<br />
Gut schlafen: Hotel Rathaus Wein<br />
& Design, Lange Gasse 13, 1080 Wien,<br />
Tel.: 0043/(0)1/4001122, www.hotelrathaus-wien.at<br />
Weitere Adressen<br />
über WienTourismus, www.wien.info,<br />
Tel.: 0043/(0)1/24555, täglich 9–19 Uhr<br />
Lecker essen: Amador’s Wirtshaus<br />
& Greißlerei, Grinzingerstr. 86,<br />
1190 Wien, www.hajszan.com,<br />
Tel.: 0043/(0)660/9070500.<br />
Weinbar Wieno, Murlingengasse<br />
17/4/5/421, 1120 Wien, www.wieno.info,<br />
Tel.: 0043/(0)664/5183800<br />
Bio shoppen: Bio Feigenhof, Am<br />
Himmelreich 325, 1110 Wien/Kaisererbersdorf,<br />
Zufahrt: Kaisererbersdorfer<br />
Str. 135, www.feigenhof.at, Tel.: 0043/<br />
(0)1/3187074, Verkauf ab Hof, freitags<br />
von 14–18 Uhr, samstags von 10–17<br />
Uhr oder nach tel. Vereinbarung.<br />
Bio-Holzofen-Bäckerei, Spiegelgasse<br />
23, 1010 Wien, www.gragger.at,<br />
Tel.: 0043/(0)1/5130555, Mo–Fr<br />
8–19, Sa 8–18 Uhr Uhr Bio-Kultur-<br />
Hof „Zum grünen Baum“, Kutschkermarkt<br />
(Kutschkergasse in<br />
Wien), Sa 7.30–13.00 Uhr,<br />
www.lebendigeracker.at, Essig-<br />
Brauerei-Wien Gegenbauer,<br />
Naschmarkt, Stand 110, www.gegenbauer.at,<br />
Mo–Sa 9–18 Uhr, Kaas am<br />
Markt, Karmelitermarkt 33–36,<br />
1020 Wien, kaasammarkt.at,<br />
Tel.: 0043/(0)699/18140601,<br />
Di–Fr 9–18 Uhr, Samstag 8–14 Uhr<br />
Thum Schinken-Manufaktur,<br />
Margareten str. 126, 1050 Wien,<br />
Tel.: 0043/(0)1/ 5442541, www.<br />
thum-schinken.at, Mo–Fr, 7–12 Uhr;<br />
Genuss-Tipp von Irene Wein furter:<br />
Beinschinken probieren! Tipp: Weitere<br />
Adressen findet Sie in der kostenlosen<br />
Broschüre „Wien isst bio“ unter<br />
kontakt@natuerlich.wien.at oder<br />
Tel.: 0043/(0)1/400081346<br />
Aktiv sein: Die Welthauptstadt<br />
der Musik bietet so viel: die Wiener<br />
Sängerknaben, die Philharmonie,<br />
Oper, klassische Konzerte sowie Rock,<br />
Pop und Jazz.<br />
Sehenswürdigkeiten gibt es<br />
viele: Hofburg, Prater, Wiener<br />
Friedhöfe, Belvedere – ideal für eine<br />
traditionelle Tour mit dem Fiaker!<br />
Die Kutsch-Partie hat ihren Preis:<br />
Die kleine Rundfahrt (ca. 20 Min.<br />
durch die innere Altstadt) kostet<br />
40 Euro, die große (ca. 40 Min.<br />
über Ring straße und durch<br />
die Altstadt) 65 Euro (Preis pro<br />
Kutsche)<br />
82<br />
Spezial | <strong>2017</strong>
REVOLUTION TRIFFT<br />
INNOVATION<br />
Air Revolution ® System<br />
Auftrittphase<br />
Frische Luft saugt sich in den Schuh<br />
Abstossphase<br />
Warme Luft wird aus dem Schuh gepresst<br />
Air Revolution Ultra<br />
(auch als Damenmodell erhältlich)<br />
www.meindl.de
Volle Erfrischung.<br />
Voller Geschmack.<br />
Die Alkoholfreien von Krombacher.