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Die Ganztagsschule am Gymnasium Francisceum - Gymnasium ...

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<strong>Die</strong> <strong>Ganztagsschule</strong> <strong>am</strong> <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Francisceum</strong><br />

Allgemeine Studien<br />

Beschreibung der Schulsituation<br />

Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Francisceum</strong> versteht sich als eine Schule zwischen Tradition und Moderne.<br />

Gemäß dem oft formulierten Motto, dass der, der seine Geschichte nicht kennt, auch die<br />

Gegenwart nicht begreifen und die Zukunft nicht gestalten kann, ist der schulische Alltag auf<br />

die Einheit von Historie, Gegenwart und zukünftiger Entwicklung unserer Bildungseinrichtung<br />

ausgerichtet.<br />

Seit Beginn des Schuljahres 2009/10 werden <strong>am</strong> <strong>Francisceum</strong> 567 Schüler und Schülerinnen<br />

von insges<strong>am</strong>t 60 Lehrkräften unterrichtet. 124 Schüler und Schülerinnen befinden sich zurzeit<br />

in der Qualifikationsphase.<br />

Unsere Schule ist eine Stätte der Bildung und Erziehung sowie auch ein Ort der Begegnung<br />

mit einer eigenen Geschichte und einem eigenen Profil.<br />

Sie wurde 1526 gegründet und befindet sich in einem 1246 erbauten Franziskanerkloster<br />

(Weinberg 1). D<strong>am</strong>it gehört das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Francisceum</strong> zu den ältesten Schulen Sachsen-<br />

Anhalts. Unsere Schule verdankt ihre Entstehung Martin Luther und der Reformation.<br />

Überall im Klosterkomplex trifft man auf Spuren vergangener Zeiten. Das historische Schulgebäude<br />

beherbergte 216 Jahre lang die Anhaltische Landesuniversität.<br />

483 Jahre <strong>Francisceum</strong> sind eine wichtige geschichtliche Lektion, die auch das Wirken des<br />

Begründers und N<strong>am</strong>enpatrons unserer Schule, des Fürsten Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau,<br />

mit einschließt.<br />

Fürst Franz ließ 1798 – 1803 umfangreiche<br />

Ausbaumaßnahmen <strong>am</strong> Klosterkomplex<br />

vornehmen, so dass auch unser Haus die<br />

Handschrift des Gründers des zum UNES-<br />

CO-Weltkulturerbe zählenden Wörlitzer<br />

Gartenreiches trägt. Aber auch inhaltlich<br />

regte der geschätzte Philanthrop Reformideen<br />

an.<br />

Gebäudekomplex Weinberg<br />

1


Das Gelände des Klosterkomplexes schließt auch das Gebäude Weinberg 3 ein, in dem sich<br />

die Fachkabinette für den naturwissenschaftlichen Unterricht und für den Informatikunterricht<br />

der Klassenstufen 9 -12 befinden.<br />

<strong>Die</strong> Sekundarstufe I (Klassenstufen 5 – 8) wird in<br />

der Jeverschen Straße 13 unterrichtet, einem<br />

Schulgebäude, das sich in erheblicher Entfernung<br />

vom Hauptgebäude befindet. <strong>Die</strong>ser Umstand<br />

führt zu Schwierigkeiten beim Lehrereinsatz<br />

und der Unterrichtsorganisation. Des Weiteren<br />

werden die jahrgangsübergreifende Kooperation<br />

der Lehrerschaft und der Schülerschaft<br />

durch die räumliche Trennung der Sekundarstufen<br />

erschwert. Über eine Turnhalle verfügt<br />

Haus Jeversche Straße 13<br />

das <strong>Francisceum</strong> leider nicht.<br />

<strong>Die</strong> Ausstattung mit technischen Geräten ist in allen Gebäuden zufriedenstellend.<br />

Im Weinberg 1 befinden sich zwei Sprachkabinette mit je 15 Schüler-PC, Lehrer-PC, Server,<br />

Be<strong>am</strong>er, Video-, DVD-, CD- und Kassettentechnik. Drei Computerkabinette (2 davon mit<br />

Internetzugang) im Weinberg 3 und zwei Computerkabinette mit je 16 Schülerarbeitsplätzen<br />

in der Jeverschen Straße stehen für den Unterricht zur Verfügung.<br />

Mit dieser speziellen Ausstattung lässt sich ein hohes Maß an Medienkompetenz bei den<br />

Schülern fördern.<br />

<strong>Die</strong> fortschreitende Erweiterung und Entwicklung von Wissen sowie der beschleunigte Wandel<br />

einer von Globalisierung geprägten Welt erfordern eine Neuorientierung des Unterrichts<br />

<strong>am</strong> <strong>Gymnasium</strong>. <strong>Die</strong> traditionelle Vorstellung, man könne von einem einmal erworbenen<br />

Wissensvorrat lebenslang zehren, ist von einem dyn<strong>am</strong>ischen Modell des Wissenserwerbs<br />

abzulösen, dessen Ziel die erfolgreiche Bewältigung unterschiedlicher Situationen und Probleme<br />

im Alltags- und Berufsleben ist. <strong>Die</strong> Fund<strong>am</strong>ente fachlichen und methodischen Wissens<br />

und Könnens müssen so angelegt sein, dass neue Kenntnisse und Fähigkeiten anschlussfähig<br />

sind.<br />

Im Zentrum unserer Arbeit steht deshalb der Kompetenzerwerb unserer Schülerinnen und<br />

Schüler. Dabei verstehen wir als Kompetenzen solche Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für<br />

die Bewältigung gesellschaftlicher Anforderungen erforderlich sind und eine Grundlage für<br />

lebenslanges Lernen bieten. Unsere Aufgabe muss es dabei sein, Lernfortschritte zu evaluieren.<br />

Bei der Arbeit <strong>am</strong> Kompetenzerwerb gilt es, das unmittelbare Lebens- und Lernumfeld der<br />

Schüler zu erfassen. Mittels individueller Entwicklungsstrategien sollen die Lernenden an der<br />

Erweiterung ihrer Handlungsfähigkeit arbeiten und ihr Wissen und Können durch vielfältige<br />

Erfahrungen vertiefen.<br />

2


<strong>Die</strong> neuen Rahmenrichtlinien setzen die für alle Schulen gültigen Qualitätsstandards bei<br />

gleichzeitiger Gewährung eines angemessen großen Entscheidungsraums für die einzelne<br />

Schule fest.<br />

Unter Berücksichtigung der Bildungsstandards werden die Fachbereiche Wege aufzeigen,<br />

wie Kompetenzen in den jeweiligen Unterrichtsfächern fachspezifisch sowie fächerübergreifend<br />

erweitert werden können, um die jungen Menschen zu befähigen, gestaltend <strong>am</strong><br />

gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.<br />

Auf diese Weise wollen und können wir die Profilbildung unserer Schule weiter ausbauen.<br />

Dabei bildet der Fachunterricht das Kernstück der Arbeit an unserer Schule. Der Fachunterricht<br />

aller Klassenstufen trägt durch Berücksichtigung sämtlicher Kompetenzbereiche und<br />

seiner wissenschaftlichen Orientierung zu einer vertieften und vertiefenden Allgemeinbildung<br />

bei.<br />

Integrale Bestandteile des Fachunterrichts, die zu einer Kultur des Lernen-Lernens führen,<br />

sind methodische Durchdringung, die fachübergreifende Vernetzung und die Einbindung in<br />

handlungs- und projektorientierte Konzepte.<br />

<strong>Die</strong> erforderlichen Lehr- und Lernformen sowie dazugehörige Organisationsmuster müssen<br />

stetig reflektiert und weiterentwickelt werden.<br />

Grundlage ist ein ausgewogenes Unterrichtsangebot, das durch die Stundentafel vorgegeben,<br />

sich aber auch in einem differenzierten Kursangebot ausdrückt, das nach Möglichkeit<br />

sämtliche Fachgruppen und Aufgabenfelder berücksichtigt.<br />

In den Naturwissenschaften wird großer Wert auf die Berücksichtigung ökologischer Aspekte<br />

gelegt. Dazu trägt auch die praktische Arbeit in den Außenanlagen und den vorhandenen<br />

Biotopen bei, die das Bild der Schule prägen.<br />

<strong>Die</strong> gesellschaftlichen Fächer begleiten die Betriebspraktika und bereiten die Schülerinnen<br />

und Schüler auf die Studien- und Berufswahl vor.<br />

<strong>Die</strong> instrumentellen und personellen Bedingungen der Schule ermöglichen die Vermittlung<br />

vielfältiger Medienkompetenz, auch gerade im Hinblick auf Informations- und Kommunikationstechnik.<br />

<strong>Die</strong> hier vorhandenen Ansätze müssen weiterentwickelt und in ein Ges<strong>am</strong>tkonzept<br />

eingebracht werden.<br />

Um auch fächerübergreifendes und projektorientiertes Lernen zu einem untrennbaren Bestandteil<br />

der Ausbildung an unserem <strong>Gymnasium</strong> werden zu lassen, müssen ein Rahmenkonzept<br />

erarbeitet und die Te<strong>am</strong>arbeit koordiniert werden.<br />

<strong>Die</strong> Schüler des <strong>Francisceum</strong>s gründeten vier Schülerfirmen, die als pädagogische Projekte<br />

angelegt sind und nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgreich arbeiten.<br />

Das <strong>Francisceum</strong> ist ein wichtiger Kulturträger Anhalts, der Stadt Zerbst/Anhalt und der umliegenden<br />

Region. Eine Vielzahl von Veranstaltungen und Projekten hat unserer Schule ein<br />

Profil und ein gutes Renommee gegeben. Vor allem die wissenschaftlichen und kulturellen<br />

Veranstaltungen während der alljährlich im April stattfindenden Schulfesttage ziehen zahlreiche<br />

Besucher an.<br />

3


Der Klosterkomplex bietet mit seinen schönen Außenanlagen vielfältige Möglichkeiten für<br />

Veranstaltungen verschiedenster Art. <strong>Die</strong>se Gegebenheiten immer wieder neu zu nutzen<br />

und zu gestalten, ist für Lehrkräfte, Schüler und Eltern eine Gelegenheit, die Persönlichkeitsentfaltung<br />

zu fördern und die Identifikation mit ihrer Schule zu stärken.<br />

In unserer Einrichtung sollen Unterricht und Schulleben eine sicht- und fühlbare ästhetische<br />

Dimension haben. <strong>Die</strong> ästhetische Gestaltung ist auch Ausdruck der wachsenden Bedeutung<br />

der Humanfunktion von Schulen. Gemeins<strong>am</strong>e<br />

Überzeugungen und Haltungen<br />

können so verstärkt und entwickelt<br />

werden. Der Förderverein der Schule,<br />

die <strong>Francisceum</strong>sstiftung, die <strong>Francisceum</strong>sbibliothek<br />

und das im Gebäude<br />

Weinberg 1 untergebrachte Museum<br />

unterstützen die Lehrkräfte dabei, den<br />

Schülern durch Veranstaltungen und<br />

Projektideen Identifikationsangebote zu<br />

unterbreiten.<br />

Blick in die historische <strong>Francisceum</strong>sbibliothek<br />

An unserer Schule gestalten Lehrer, Schüler und Eltern gemeins<strong>am</strong> ein vielfältiges, vertrauensvolles<br />

Miteinander. Wir begegnen einander respektvoll, höflich, freundlich, hilfsbereit<br />

und tolerant.<br />

Der Förderverein der Schule, die <strong>Francisceum</strong>sstiftung bzw. vielfältige fest etablierte Projekte,<br />

Gremien und Angebote dienen diesem Ziel.<br />

Begründung für die Einrichtung der <strong>Ganztagsschule</strong>;<br />

Aufgaben und Ziele der ganztägigen Schulkonzeption<br />

<strong>Die</strong> Einrichtung einer <strong>Ganztagsschule</strong> <strong>am</strong> <strong>Francisceum</strong> Zerbst ist eine Reaktion auf die gewandelten<br />

Bildungsanforderungen in unserer modernen Gesellschaft. Der gesellschaftliche<br />

und berufliche Wandel verlangt in Zukunft Kenntnisse, Qualifikationen und Kompetenzen,<br />

die auf Medieneinflüsse und Expertenwissen ebenso vorbereiten wie auf zentrale Fragen des<br />

Lebens.<br />

Veränderte Bildungsanforderungen verlangen von der Schule auch andere Antworten. In der<br />

ganztägigen Schule kann auf die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen, auf Orientierungswissen,<br />

auf aufklärende Bildung, auf Lernen in Zus<strong>am</strong>menhängen und auf Methoden-<br />

und Medienkompetenz besser und ganzheitlicher eingegangen werden. <strong>Die</strong> gebündelte Aussage<br />

zur Begründung der Einrichtung der <strong>Ganztagsschule</strong> lautet kurz:<br />

„Wir wollen mehr Zeit für die Kinder haben.“<br />

4


Am <strong>Francisceum</strong> waren wir uns stets darüber bewusst, dass Schule mehr als nur Unterricht<br />

ist. Gerade auch unter veränderten sozialpolitischen Gesichtspunkten, die durch Einelternf<strong>am</strong>ilien,<br />

durch Eltern, die beide berufstätig sein möchten oder müssen, durch F<strong>am</strong>ilien mit<br />

Trennungs- bzw. Scheidungsproblematik oder durch bildungsdesinteressierte Eltern gekennzeichnet<br />

sind.<br />

<strong>Die</strong> ausgewogene Kindesentwicklung wird also durch vielfältige Faktoren oft behindert. <strong>Die</strong><br />

Halbtagsschule kann den sozialen Wandel schlechter ausgleichen. Hier kann die <strong>Ganztagsschule</strong><br />

als Kompensationsinstitution für Sozialisationsdefizite besser wirken.<br />

Auch bei der adäquaten Förderung einzelner Schülerinnen und Schüler versprechen wir uns<br />

Vorteile. <strong>Die</strong> Individualisierung der Fördermaßnahmen im erweiterten Tagesablauf ist eher<br />

möglich. Dazu gehört neben der Aufarbeitung von Defiziten die Förderung begabter Schüler<br />

oder mit besonderen Fähigkeiten und Talenten ausgestatteter Kinder. Zum Bereich der individuellen<br />

Förderung soll auch die Hausaufgabenbetreuung beitragen.<br />

Innerhalb der Vorzüge einer sinnvollen Tagesrhythmisierung wird der freizeitpädagogischen<br />

Erziehung durch zahlreiche Angebote Raum geboten. Das <strong>Francisceum</strong> als ganztägige Schule<br />

entwickelt sich zum Ort selbstgewählter Freizeitgestaltung, die vom Erlernen der Techniken<br />

sinnvoller Freizeitgestaltung bis zum verantwortlichen Umgang mit vielfältigen Beschäftigungs-<br />

und Mitwirkungsangeboten reicht. <strong>Die</strong>se Intentionen wirken Gefährdung von Kindern<br />

und Jugendlichen hinsichtlich von Schulverdrossenheit, Verwahrlosungstendenzen, Apathie,<br />

Konsumverführungen oder Aggressionen entgegen.<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung von Gemeinschaftserleben mit Gelegenheiten und Erfahrungen für soziales<br />

und interkulturelles Lernen sind wichtige Gestaltungsansätze, die uns helfen soziale Kompetenzen<br />

und verbesserte Sozialbeziehungen bei den Schülern zu entwickeln. Dabei sollen Partizipation<br />

und Demokratielernen stets Berücksichtigung finden.<br />

Durch den Ganztagsschulbetrieb bietet sich die Möglichkeit einer quantitativen Ausweitung<br />

pädagogisch gestalteter Lernzeit und einer Verbesserung der Qualität des Lernens. <strong>Die</strong> Schule<br />

hat somit mehr Zeit für den Lernprozess eines Schülers und kann auf dessen Entwicklung<br />

und Förderung stärker eingehen. <strong>Die</strong> Gestaltung der Lernkultur des Unterrichts soll zugunsten<br />

variabler Lehr-Lern-Formen verbessert werden.<br />

Schulprojekte und Arbeitsgemeinschaften bilden das pädagogische Scharnier zwischen dem<br />

Lern- und dem Freizeitsektor und erlangen d<strong>am</strong>it eine Schlüsselfunktion für die Verbindung<br />

von Unterricht und Erziehung. Jährliche Projektwochen und das Wirken der Arbeitsgemeinschaften<br />

bieten die Chance, Aktivitäten mit praktisch-selbstständigem und sozialem Lernen<br />

zu verknüpfen. <strong>Die</strong> Angebote bereichern insges<strong>am</strong>t die unterrichtlichen Lernprozesse, indem<br />

sie zusätzliche, aufbauende und neue Lern- und Erfahrungsfelder eröffnen; insbesondere<br />

können hier die gestalterischen, handwerklichen, musischen und sportlichen Fähigkeiten der<br />

5


Schüler gefördert werden. <strong>Die</strong> Aufgabe der Lehrkraft muss dabei sein, das selbstbestimmende<br />

Lernen zu fördern, denn Lernen ist bekanntlich ein Prozess, den das lernende Individuum<br />

selbst vollziehen muss.<br />

Das <strong>Francisceum</strong> soll sich zur Lebensstätte und zum Ort der Gemeins<strong>am</strong>keit entwickeln. Besonders<br />

wichtig ist dabei, dass die Kinder und Jugendlichen nicht nur Nutzer eines von Erwachsenen<br />

bereitgestellten Freizeitangebotes sind, sondern dass ihre Mitgestaltung, Mitentscheidung<br />

und Mitverantwortung bewusst ausgebaut und angewendet wird. Gefördert<br />

wird somit, dass sich die Schüler noch stärker mit ihrer Schule identifizieren.<br />

Erläuterung der gewählten Form der <strong>Ganztagsschule</strong> mit<br />

Begründung für diese Entscheidung<br />

Am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Francisceum</strong> soll eine <strong>Ganztagsschule</strong> der teilgebundenen Form etabliert<br />

werden. Somit kann zukünftig der Schultag anders organisiert und lern- und kindgemäß<br />

rhythmisiert werden. Der starre Stundentakt soll aufgebrochen werden, sodass ein Wechsel<br />

von Anspannung und Entspannung, Ruhe und Bewegung, Lernarbeit und Spiel besser umsetzbar<br />

ist. <strong>Die</strong> Entscheidung für eine teilgebundene <strong>Ganztagsschule</strong> wird folgendermaßen<br />

begründet:<br />

• <strong>Die</strong> Nachfrage nach außerschulischen Betreuungsangeboten hat in letzter Zeit stark<br />

zugenommen.<br />

• Um dieser Nachfrage zu entsprechen, sollen die Möglichkeiten des <strong>Gymnasium</strong>s hinsichtlich<br />

der Angebote und Wahlmöglichkeiten verstärkt werden.<br />

• Ein Angebot der Schule, das an festgelegten Tagen verpflichtend für alle Schüler eine<br />

Verknüpfung von Unterricht, Erziehung und Betreuung über den ganzen Tag verteilt<br />

ermöglicht.<br />

• Versorgung mit einer warmen Mittagsmahlzeit.<br />

• Es werden zusätzliche Entwicklungschancen in einem ganztägigen Lebens- und Lernraum<br />

angeboten.<br />

• Unterstützung beim Anfertigen der Hausaufgabe ist vorgesehen.<br />

• <strong>Die</strong> Schüler können ergänzende Angebote durch Sportverein, Musikschule oder andere<br />

Einrichtungen nutzen.<br />

6


• Durch ein angenehmeres Schulklima sind bessere Schulleistungen möglich.<br />

• Das <strong>Gymnasium</strong> ist nicht nur Unterrichtsort, sondern vielmehr Lebens-, Lern- und Erfahrungsraum.<br />

• <strong>Die</strong> entspannte und ruhige Atmosphäre dient dem Aufbau sozialer Kontakte und fördert<br />

das persönliche Gespräch, in dem Probleme benannt und Lösungsmöglichkeiten<br />

gesucht werden.<br />

Konzepte<br />

Wirtschaftliche Ausrichtung<br />

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, fang nicht an Holz zu schlagen, Bretter zu schneiden und<br />

Arbeit zu verteilen, sondern wecke in den Männern die Sehnsucht nach dem weiten<br />

Meer.“<br />

(Antoine de Saint-Exupéry)<br />

<strong>Ganztagsschule</strong> ist der ideale Ort, Begabungsressourcen zu erschließen. Dazu gehört auch<br />

die ökonomische Bildung und das Zus<strong>am</strong>menspiel mit der Wirtschaft. Professor Dr. Dr. h.c.<br />

Hans K<strong>am</strong>inski vom Institut für Ökonomische Bildung sagt dazu:<br />

„Ökonomische Bildung versteht sich als die Ges<strong>am</strong>theit aller erzieherischen Bemühungen in<br />

allgemeinbildenden Schulen, Kinder und Jugendliche von Jahrgang 1 bis 12 mit solchen<br />

Kenntnissen, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Verhaltensbereitschaften und Einstellungen auszustatten,<br />

die sie befähigen, sich mit den ökonomischen Bedingungen ihrer Existenz und deren<br />

sozialen, politischen, rechtlichen, technischen, ökonomischen und ethischen Dimensionen<br />

auf privater, betrieblicher, volkswirtschaftlicher und weltwirtschaftlicher Ebene auseinanderzusetzen.<br />

Ziel soll sein, sie zur Bewältigung und Gestaltung gegenwärtiger und zukünftiger<br />

Lebenssituationen zu befähigen.“<br />

<strong>Die</strong> Persönlichkeitsentwicklung, die Einmündung in den Beruf und die gesellschaftliche Teilhabe,<br />

das sind Entwicklungsaufgaben und -ziele in Kindheit und Jugendalter. Um diese Zukunftsanforderungen<br />

zu bewältigen, muss der Bildungsbegriff ganzheitlicher aufgefasst werden.<br />

So kann Bildung nicht mehr nur die Vermittlung von kanonisiertem Wissen bedeuten,<br />

sondern muss auch den Erwerb von Basiskompetenzen, wie z.B. moralischer, sozialer, personaler<br />

Kompetenzen sowie berufsbezogener Schlüsselqualifikationen, umfassen. Kinder<br />

und Jugendliche müssen suchen und entscheiden, wer sie sein wollen, was sie selber wollen<br />

und sich etwas zutrauen, d.h. auch sich anpassen, verwerfen und umbauen, gewinnen wollen<br />

und verlieren können, um einen anerkannten Platz im Leben zu finden. Nicht überall leistet<br />

die F<strong>am</strong>ilie dazu hinreichenden Flankenschutz und gibt dafür notwendige Impulse, des-<br />

7


halb ist das Zus<strong>am</strong>menspiel von F<strong>am</strong>ilie und Schule gefragt, um die oben genannten Aufgaben<br />

zu bewältigen.<br />

<strong>Die</strong> Verknüpfung von Unterricht und außerunterrichtlichen Aktivitäten, von Unterricht und<br />

Freizeit, von Vor- und Nachmittag ist der richtige und notwendige Ansatz zur Umsetzung<br />

dieser ganzheitlichen Bildung. Außerunterrichtliche Angebote bieten neben variantenreicherem<br />

Lernen und der Erweiterung zwischenmenschlicher Beziehungen auch Gelegenheit für<br />

den Erwerb lebensbedeuts<strong>am</strong>er Fähigkeiten. Sie sind eine Abwechslung zum Unterricht, weil<br />

sich Schüler/innen in Angeboten, die kind- und bedarfsgerecht sowie interessenbezogen<br />

sind, wohler fühlen. <strong>Die</strong>se werden mit mehr Freude angenommen und sind somit motivierend<br />

für den Unterricht an sich.<br />

Solche Experimentierräume fördern die Persönlichkeitsentwicklung und die Sozialerziehung.<br />

Das Lernen kann handlungs- und erfahrungsorientierter sowie in spielerischer Form gestaltet<br />

werden, somit werden Körper, Geist und Seele nicht voreinander abgesperrt und die kopflastigen<br />

Zugänge nicht verabsolutiert.<br />

Mit der Verbindung von Lernen und Freizeitinteressen machen Schüler/innen ihre Potenziale<br />

außerhalb des Unterrichts sichtbar, was sie wiederum in ihrer sozialemotionalen Entwicklung<br />

stärkt. Ferner unterstützt diese Verknüpfung die Selbstbildung, das Selbstlernen, die<br />

Selbstorganisation und Eigeninitiative der Schüler/innen, da sie ihre schöpferischen und<br />

emotionalen Kräfte frei entfalten können.<br />

Außerschulische Angebote schaffen Gelegenheit zur Mitbeteiligung und Übernahme von<br />

Verantwortung der Schüler/innen und bieten zugleich Kommunikationsgelegenheiten, in<br />

denen sie sich mit Werten, sozialen Regeln, dem Umgang in Gruppen, der Entwicklung eigener<br />

Meinungen, dem Erproben, wer man ist und wie man sich präsentiert, auseinandersetzen.<br />

Das Lernen und die Schule werden so als angenehmer Ort empfunden.<br />

<strong>Die</strong>s steigert die Lernfreude und trägt zur Verbesserung der Lernqualität bei, weil Schule als<br />

Verantwortungs-, Identifikations- und Erfahrungsraum erlebbar wird.<br />

<strong>Die</strong> Schüler sollen folgende Kompetenzen erwerben:<br />

Sach- und Analysekompetenz<br />

• <strong>Die</strong> Schüler denken in den Kategorien eines ökonomischen Verhaltensmodells: Wie<br />

Menschen wirtschaftliche Entscheidungen treffen.<br />

• <strong>Die</strong> Schüler denken in Kreislaufzus<strong>am</strong>menhängen und Interdependenzen: Wie Menschen<br />

wirtschaftlich zus<strong>am</strong>menwirken.<br />

• <strong>Die</strong> Schüler denken in Ordnungszus<strong>am</strong>menhängen: Wie Menschen sich ökonomische<br />

Ordnungen schaffen.<br />

8


Methodenkompetenz<br />

• <strong>Die</strong> Schüler analysieren ökonomische Sachverhalte mit Hilfe fachspezifischer Methoden<br />

und wenden Arbeitstechniken zur Erschließung wirtschaftlicher Sachverhalte an.<br />

Urteilskompetenz<br />

• <strong>Die</strong> Schüler bewerten ökonomische Handlungen und Sachverhalte mit Hilfe ökonomischer<br />

Kategorien.<br />

• <strong>Die</strong> Schüler reflektieren und bewerten Wege ökonomischen Erkennens und Urteilens.<br />

Literaturangabe<br />

„Konzeption für die ökonomische Bildung als Allgemeinbildung von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II“<br />

von Prof. Dr. Dr. h.c. Hans K<strong>am</strong>inski, Katrin Eggert<br />

Institut für Ökonomische Bildung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />

und Mitarbeit von StD Dr. Karl-Josef Burkard und Studienseminar Oldenburg<br />

<strong>Die</strong> Schüler sollen neben Wissenserwerb auch Tugenden lernen wie Klugheit, Gerechtigkeit,<br />

Mut und Maß als verlässliches Orientierungswissen (Aristoteles). Nach Thomas von Aquien<br />

sind Tugenden wie diese sinnvoll, weil sie den Menschen nicht als Ware, Zweck oder Nutzen<br />

definieren, sondern seine Würde als ein unantastbares und nie handelbares Gut in die Mitte<br />

stellen. Genauso sahen es die Väter der Marktwirtschaft, im Mittelpunkt steht die Würde<br />

des Menschen. In der heutigen Zeit geht davon viel verloren, Wissen allein ist nicht ausreichend,<br />

ebenso wenig die Jagd nach dem Geld. Auch in der Wirtschaft müssen die Verantwortungsübernahme,<br />

Sorgfaltspflicht, Achtung, Respekt, Fairness und Harmonie wieder mehr in<br />

den Mittelpunkt gerückt werden. <strong>Die</strong>sem Anspruch wollen wir gerecht werden.<br />

9


Themenbereich: Land- und Energiewirtschaft Wahlpflichtkurs: Wirtschaftslehre<br />

5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Praktische Praktische Praktische Praktische<br />

Tätigkeit Tätigkeit Tätigkeit Tätigkeit<br />

W i r t s c h a f t s l e h r e<br />

Daten Daten Stoffliche,<br />

erfassen erfassen Energetische S c h u l i n t e r n e C u r r i c u l a<br />

s<strong>am</strong>meln s<strong>am</strong>meln Wertschöpfung<br />

Haushalt Produktivität<br />

Arbeit, Lohn S t u d i e n - & B e r u f s b e r a t u n g<br />

Betriebs- Studien- Studien- Studien-<br />

praktikum Berufs- Berufs- Berufs-<br />

information beratung beratung<br />

S c h ü l e r f i r m e n<br />

Wir wollen mit Hilfe geeigneter Partner aus der Wirtschaft für unsere Schüler, beginnend mit der 5. Klasse,<br />

diese Thematik in Linienführungen umsetzen.<br />

B ö r s e n s p i e l


„Von der Bodenbearbeitung zur Pflanzenzucht“ ab Klasse 5<br />

Hierbei sollen die Schüler gemeins<strong>am</strong> etwas pflegen und ernten, weiterverarbeiten und konsumieren<br />

oder verkaufen. Der Erlös kommt der Schule, der Klasse oder anderen sozialen<br />

Zwecken zugute.<br />

Angebot: Quartalsstunden<br />

Thema: Bodengestaltung<br />

Tätigkeit: Kultur von Bäumen, Gemüse usw.<br />

Verarbeitung der Produkte: Kochen, gesundes Essen<br />

Veräußerung von Produkten zu Gunsten sozialer Zwecke,<br />

Organisation eines Jahreshöhepunktes zum Schulgeburtstag<br />

Voraussetzung: Fläche ( gegebenenfalls Brachland auf dem Südhof als Freifläche oder<br />

Gewächshaus, Weinberg oder betriebliche Flächen der GETEC)<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit: Baumschule, Verbindungen über Bauernverband oder Gärtner mit<br />

pädagogischer Verantwortung; Bauer Herr Weiß in Zerbst und Herr<br />

Wuttig<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Schülerfirma Hurrycan-S-GmbH<br />

(Eventausrichter)<br />

„Vom Modellbau zur Hochtechnologie“ ab Klasse 6<br />

<strong>Die</strong> Schüler erfassen die Bedeutung von Arbeit und Beruf für die persönliche Entwicklung<br />

und das f<strong>am</strong>iliäre Leben. Sie lernen den privaten Haushalt als sozioökonomische Einheit kennen<br />

und sind manuell produktiv tätig.<br />

Angebot: Quartalsstunden<br />

Thema: Modellbau<br />

Tätigkeiten: Bau von Modellen<br />

Jahreshöhepunkt zum Projekttag Schulgeburtstag<br />

Voraussetzung: Modellbaukästen<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit: Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld, Flugzeugmodellbau e.V.<br />

„Vom Taschengeld zum Börsenhandel“ ab Klasse 7<br />

<strong>Die</strong> Schüler lernen Entlohnungsformen, Unternehmen und Märkte kennen, besonders in der<br />

Region, und lernen sich als Wirtschaftsfaktor durch ihr Verbraucherverhalten einzuschätzen.<br />

Angebot: Quartalsstunden<br />

Thema: Arbeit und Lohn<br />

Tätigkeiten: Erstellen von Haushaltplänen<br />

Voraussetzung: Zugang zum Internet und zur Tabellenkalkulation (Excel)<br />

11


Zus<strong>am</strong>menarbeit: Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld, soziale Einrichtungen des Landkreises<br />

oder der Kirche, Einbeziehung der Schülerfirmen<br />

„Vom Holzfeuer zur alternativen Energiequelle“ ab Klasse 8<br />

<strong>Die</strong> Schüler sollen praktische Fertigkeiten erwerben und diese theoretisch untersetzen lernen<br />

oder umgekehrt theoretische Sachverhalte in der Praxis anwenden oder verstehen lernen.<br />

Angebot: Quartalsstunden<br />

Thema: Vermitteln praktischer Fertigkeiten<br />

naturwissenschaftlicher Bereich – geisteswissenschaftlicher Bereich<br />

Einkommen, Energie, Maschinenbau, Landwirtschaft, Holzwirtschaft,<br />

Tätigkeiten: praktische u.a. handwerkliche Fertigkeiten<br />

Voraussetzungen: Werkstätten u.ä., Stabilbaukästen<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit: WEMA: Lehrwerkstatt<br />

Landwirtschaft , Bauernverband<br />

Holzwirtschaft , Revierförsterei ,Waldbesitzer, Spitzberg<br />

Energie , Q-Cells<br />

Wittenberg: Herr Schorlemmer (Lutherdekade)<br />

Berufsberatung: Betriebsbesichtigung für alle Schüler der Klassenstufe an einem Tag im<br />

Schuljahr<br />

<strong>Die</strong> theoretische Untersetzung der Linienführungen erfolgt ab der Klasse 9 im Wahlpflichtkursangebot<br />

Wirtschaftslehre.<br />

In den Rahmenrichtlinien heißt es:<br />

Der Wirtschaftsunterricht hat einen spezifischen Beitrag zu leisten, die Schülerinnen und<br />

Schüler mit solchen Kenntnissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Verhaltensbereitschaften und<br />

Einstellungen auszustatten, die sie in die Lage versetzen, sich mit den ökonomischen Bedingungen<br />

ihrer Existenz und deren sozialen, politischen, rechtlichen, technischen und ethischen<br />

Dimensionen auf privater, betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Ebene<br />

auseinander zu setzen, mit dem Ziel, sie zur Bewältigung und Gestaltung gegenwärtiger und<br />

zukünftiger Lebenssituationen zu befähigen. Zentraler Auftrag des Wirtschaftsunterrichts ist<br />

d<strong>am</strong>it die Vermittlung von Kenntnissen, Erfahrungen und Handlungskompetenzen, welche<br />

die Lernenden zu einer aktiven Teilnahme <strong>am</strong> Wirtschaftsprozess befähigen.<br />

Schwerpunkte:<br />

- Wirtschaft geht alle an<br />

- Unternehmen und Betrieb<br />

- Geld und Kredit<br />

12


- Wirtschaftssysteme und Wirtschaftsordnungen<br />

- Wahlthema Markt und Kommunikationspolitik<br />

<strong>Die</strong> Schüler nehmen <strong>am</strong> Börsenspiel teil.<br />

Wahlpflichtkurs Wirtschaft Klasse 10<br />

Im Wirtschaftsunterricht werden ökonomische Strukturen, Abhängigkeiten und Einfluss-<br />

möglichkeiten auf der Grundlage wirtschaftswissenschaftlicher Begriffe und Methoden dargestellt.<br />

Dabei werden gleichermaßen die Bezugswissenschaften Betriebswirtschaftslehre<br />

und Volkswirtschaftslehre berücksichtigt. Zugleich werden die vielfältigen Erfahrungen und<br />

Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler über wirtschaftliche Prozesse, die sie im Alltag, im<br />

Geographie- oder Sozialkundeunterricht erworben haben, aufgegriffen, vertieft, erweitert,<br />

systematisiert und vernetzt.<br />

Schwerpunkte:<br />

- System der sozialen Sicherung<br />

- Berufs- und Arbeitswelt<br />

- Grundlagen des Wirtschaftsrechts<br />

- Wahlthema: <strong>Die</strong> Europäische Union<br />

<strong>Die</strong> Schüler nehmen <strong>am</strong> Börsenspiel teil.<br />

Wahlpflichtkurs Wirtschaft Klasse 11 und 12<br />

Der Wirtschaftsunterricht in der Qualifikationsphase hat darüber hinaus auch die Aufgabe,<br />

durch die Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen Prozessen und Entscheidungen in Unternehmen<br />

und im Staat auf der Grundlage wirtschaftswissenschaftlicher Theorien die Entwicklung<br />

der Schülerinnen und Schüler zu mündigen Wirtschaftsbürgerinnen und Wirtschaftsbürgern<br />

zu unterstützen sowie studienorientierend zu wirken.<br />

Schwerpunkte:<br />

- Unternehmen als wirtschaftliches und soziales Gebilde<br />

- Geld und Währung<br />

- Markt und Marketing<br />

- Wirtschaftspolitik<br />

<strong>Die</strong> Schüler nehmen <strong>am</strong> Börsenspiel teil.<br />

Es besteht die Möglichkeit, den Wahlpflichtkurs Wirtschaft mit einer mündlichen Prüfung<br />

abzuschließen.<br />

Schulinterne, erweiterte Curricula für Wirtschaftslehre ab Klasse 9 werden gemeins<strong>am</strong> mit<br />

dem Institut für Ökonomische Bildung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />

erarbeitet. Das ist erklärter Wille beider Seiten.<br />

13


Berufs- und Studienorientierung<br />

Tag der Betriebsbesichtigung Klasse 8<br />

Alle Schüler der Klassenstufe 8 besuchen nach Absprache Unternehmen und lernen den Arbeitsprozess<br />

kennen. Mit folgenden Unternehmen wurden bzw. werden Vereinbarungen<br />

getroffen: WEMA Zerbst, KSK Anhalt-Bitterfeld, Q-Cells Thalheim, GETEC Magdeburg, Bayer<br />

AG Bitterfeld.<br />

Praktikum Klassen 9<br />

An 10 Arbeitstagen im Januar lernen die Schüler ein regionales Unternehmen ihrer Wahl<br />

kennen.<br />

Tätigkeit: Erstellen einer Jahresarbeit, Präsentation<br />

Thema: Wirtschaft und Theorie (Maschinenbau, Energie, Geschichte ….)<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit: Firmen der Region<br />

Berufsberatung / Studienorientierung der Klassenstufe 10<br />

Es werden kompetente Vertreter von Unternehmen und Universitäten, entsprechend den<br />

Wünschen der Schüler, in die Schule eingeladen. Jeder Schüler nimmt an den Beratungen<br />

durch die Arbeitsagentur und mindestens zwei weiteren Veranstaltungen seiner Wahl teil.<br />

Entsprechend der Auswahl finden Vorträge und praktische Tätigkeiten, z.B. Bewerbungstests<br />

statt.<br />

Berufsberatung /Studienorientierung Klassen 11/12<br />

- Berufsorientierung durch den Berufsberater der Arbeitsagentur (eine Unterrichtsstunde<br />

je Halbjahr und Klasse, eine Informationsveranstaltung für alle Schüler)<br />

- Informationsveranstaltung für die Eltern durch die Arbeitsagentur<br />

- Informationsveranstaltungen durch Absolventen <strong>am</strong> Projekttag des Schulgeburtstages<br />

oder zusätzlich<br />

„Vom Spiel zur Selbständigkeit“ Schülerfirmen ab Klasse 6<br />

<strong>Die</strong> Schüler lernen durch die Mitarbeit in Schülerfirmen, entsprechend ihren Fähigkeiten die<br />

Kompetenzen zu erweitern, hinsichtlich der kooperativen Arbeit, die Übernahme von Verantwortung<br />

und Wissen anzuwenden, zuverlässig zu sein und das Wirtschaften zu praktizieren.<br />

14


Schülerfirmen<br />

• Auxxilium-S-GmbH (Nachhilfefirma):<br />

Ältere Schüler geben jüngeren Schülern Nachhilfe in fast allen Fächern, die gewünscht<br />

werden. Es werden individuelle Termine in der Schule gewählt. Es finden<br />

Absprachen mit den Fachlehrern statt. Einnahmen- und Ausgabenregelung bringen<br />

den wirtschaftlichen Nebeneffekt. Der Rotary-Club Zerbst unterstützt die Schülerfirma<br />

durch finanzielle Zuwendungen für sozial schwache Schüler. Zwei Lehrer sind<br />

Ansprechpartner für die<br />

Schüler. In den Sommerferien<br />

führen die Mitglieder<br />

der Schülerfirma<br />

mit Hilfe von Fachlehrern<br />

ein Sommerc<strong>am</strong>p<br />

für interessierte Schüler<br />

der Klassen 5 – 8 durch.<br />

Hierbei werden spielerisch<br />

interessante Themen<br />

aus den Naturwissenschaften,<br />

Englisch<br />

und Mathematik wiederholt,<br />

natürlich immer<br />

in Kombination mit sportlicher Betätigung.<br />

Brennerpass - Sommerc<strong>am</strong>p 2008<br />

• Hurrycan-S-GmbH (Eventfirma): Schüler gestalten Festlichkeiten auf Nachfrage oder<br />

bieten Schulfeiern an. Sie gestalten ein Schülercafé, indem sie diese Räumlichkeit<br />

pflegen und den Automaten<br />

regelmäßig bestücken und<br />

säubern. <strong>Die</strong> Rentabilität<br />

muss erwirtschaftet werden.<br />

Ein Lehrer ist Ansprechpartner<br />

und der Gastronom<br />

Hebäcker aus Zerbst ist Kooperationspartner.<br />

Unternehmerfrühstück 2009<br />

• Pennetrant-S-GmbH (Schülerzeitung): Schüler gestalten mehrmals im Schuljahr eine<br />

Schülerzeitung, die sie selbst inhaltlich entwickeln, herstellen und verkaufen. Zwei<br />

Lehrer sind Ansprechpartner und mit der örtlichen Presse („Volksstimme“) bestehen<br />

Kooperationsbeziehungen.<br />

15


• Art of future-S –GmbH (Web-Seiten-Firma): <strong>Die</strong> Schüler stellen Internetseiten für<br />

kleinere Firmen und Vereine her und pflegen diese. Ein Lehrer unterstützt die Schüler.<br />

<strong>Die</strong> Teilnahme an Wettbewerben ermöglichen vertiefende Erfahrungen, wie z.B. Futurego-<br />

Wettbewerb Sachsen-Anhalt. Mehrfach haben die Mitglieder der Schülerfirmen die Angebote<br />

von Futurego-Veranstaltungen bereits<br />

genutzt.<br />

Vortrag in Wernigerode futurego 28.08.09<br />

<strong>Die</strong> Umsetzung unserer Ziele ist nur durch<br />

„Öffnen von Schulen“ möglich. So besteht<br />

die Bereitschaft zahlreicher Institutionen und Betriebe mit uns zus<strong>am</strong>men zu arbeiten. Durch<br />

diese Bereitschaft erreichen wir eine Verknüpfung von Unterricht und konkreten Lebenssituationen<br />

der Berufs- und Arbeitswelt, des öffentlichen Lebens, zur Übernahme politischer,<br />

kultureller, sozialer und ökologischer Verantwortung. In der folgenden Tabelle werden bereits<br />

bestehende Kooperationsverträge aufgeführt:<br />

Unternehmen Straße Ort<br />

Kultur<strong>am</strong>t der Stadt Zerbst/Anhalt Schlossfreiheit 39261 Zerbst/Anhalt<br />

KSK Anhalt-Bitterfeld Lindenstraße 27 06749 Bitterfeld-Wolfen<br />

GETEC AG Albert-Vater-Straße 50 39108 Magdeburg<br />

Industrie- und Haustechnik GmbH Pappelweg 1 39288 Burg<br />

AgriCo Lindauer Naturprodukte AG Deetzer Straße 57 39264 Lindau<br />

Gemüseanbau Weiß Lindauer Str. 57 39261 Zerbst/Anhalt<br />

Dr. Weigel Anlagenbau GmbH Siedlerweg 10 39124 Magdeburg<br />

Barmer Ersatzkasse Zerbst Breite 38 39261 Zerbst/Anhalt<br />

Bio-Ölwerk Magdeburg GmbH Am Hansehafen 8 39126 Magdeburg<br />

Kreismusikschule "J.F.Fasch"<br />

Verein der Freunde und Förderer der Kreis-<br />

Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 5 39261 Zerbst/Anhalt<br />

musikschule "J.F.Fasch" Dessauer Str. 46 39261 Zerbst/Anhalt<br />

Gaststuben und Biergarten "Zur Stadtmauer" Haselopstr. 31 39261 Zerbst/Anhalt<br />

WEMA Zerbst GmbH Norbert-Heßbrüggen-Str. 11 39261 Zerbst/Anhalt<br />

Förderzentrum Schule Am Heidetor Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 5 39261 Zerbst/Anhalt<br />

Internationale Faschgesellschaft<br />

39261 Zerbst/Anhalt<br />

Agro Bördergrün GmbH Bahnhofstraße 1 39167 Niederndodeleben<br />

Weitere Kooperationsvereinbarungen mit Unternehmen und Universitäten sind im Gespräch,<br />

aber noch nicht vereinbart.<br />

16


Tagesrhythmus<br />

Lernen braucht Zeit. Das Wort Schule bedeutet in seinem sprachlichen Ursprung so viel wie<br />

Muße. Lernen braucht kontemplative Ruhe und d<strong>am</strong>it Zeit. Üben und nachhaltiges Anwendenkönnen<br />

des Gelernten können <strong>am</strong> besten in einem Ganztagskonzept verwirklicht werden.<br />

Grundsätzlich ist von den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen bei der Gestaltung des<br />

Tagesablaufs auszugehen.<br />

Das Ganztagskonzept beinhaltet einen Wechsel von Anspannung und Entspannung. Verschiedenartige<br />

Aktivitäten und Anforderungen wie abstraktes Denken, konkretes Arbeiten<br />

und spielerisches Tun lösen einander ab. Phasen, in denen gelehrt und gelernt wird, Arbeitsgemeinschaften<br />

stattfinden, Talente gefördert werden oder die Schüler individuelle Aufgaben<br />

erledigen, verteilen sich über den ganzen Tag.<br />

Ein offenes Ganztagskonzept beinhaltet die Gefahr, dass sich keine neue Lernkultur entwickelt<br />

und der bisherige Halbtagsunterricht nur durch eine Hausaufgabenbetreuung ergänzt<br />

wird. Durch die gebundene Form des Ganztagskonzepts kann eine lernpsychologisch optimale<br />

Rhythmisierung des Tagesablaufs erreicht werden.<br />

Da das Ganztagskonzept in der teilweise gebundenen Form durchgeführt wird, nehmen im<br />

1. Jahr der Einführung alle Schüler der 5. Klassen teil. Aufsteigend wird das Konzept jedes<br />

Jahr um eine Klassenstufe erweitert. Durch die gebundene Form wird kein Schüler von der<br />

Teilnahme an den vielfältigen Angeboten ausgeschlossen. Dadurch wächst die Schulgemeinschaft<br />

zus<strong>am</strong>men.<br />

<strong>Die</strong> offene Einstiegsphase bietet die Möglichkeit, langs<strong>am</strong> in den Lebensraum Schule hineinzugleiten.<br />

Lernen, das über den ganzen Tag verteilt ist, kann die beiden biologischen Hochphasen des<br />

Lernens <strong>am</strong> Vor- und <strong>am</strong> Nachmittag ausnutzen. <strong>Die</strong>s entspricht eher den lernpsychologischen<br />

Erkenntnissen als die Komprimierung des Unterrichts <strong>am</strong> Vormittag.<br />

Der Unterricht wird -soweit möglich- in Doppelstunden erteilt. Eine intensivere Beschäftigung<br />

mit dem zu Lernenden ist möglich. Im naturwissenschaftlichen Unterricht können Experimente<br />

im Anschluss ausgewertet werden. Unterrichtsgänge sind leichter im Schulalltag<br />

unterzubringen. Ein durchgängiges und konzentriertes Arbeiten schafft mehr Erfolg. <strong>Die</strong><br />

Doppelstunden führen zu weniger Raumwechsel und leichteren Büchertaschen. Der Pau-<br />

17


sentourismus der Lehrer reduziert sich. Es bleibt mehr Zeit für die Kommunikation mit den<br />

Schülern. Technisches Gerät kann in Ruhe aufgebaut werden. Zweistündige Klassenarbeiten<br />

kosten anderen Fächern keine Stunden. Doppelstunden ermöglichen dem Lehrer, methodisch<br />

zu variieren (Frei-, Partner und Gruppenarbeit, Projekte) und die Eigentätigkeit der<br />

Schüler stärker zu fördern. Verbindliche kollegiale Unterrichtsbesuche tragen dazu bei, die<br />

Didaktik in den nun längeren Unterrichtsphasen weiterzuentwickeln.<br />

Entspannungs- und Konzentrationsübungen (Bewegen, Meditieren, Singen u.a.) dienen dem<br />

körperlichen und geistigen Ausgleich in oder nach längerem Unterricht.<br />

Durch Doppelstunden gestaltet sich der Tagesablauf ruhiger und stressfreier. Hektik, Mobbing<br />

und Vandalismus werden reduziert, weil die Klassenräume nicht so oft gewechselt werden.<br />

<strong>Die</strong> einstündige Mittagspause hat eine wichtige Gelenkfunktion zwischen dem Vormittags-<br />

und dem Nachmittagsangebot. Sie muss im Ganztagsbetrieb in ihrer Bedeutung für die gesunde<br />

körperliche, soziale und emotionale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen deutlich<br />

aufgewertet werden. <strong>Die</strong> 60-Minuten-Pause bietet ausreichend Zeit, eine warme Mahlzeit<br />

einzunehmen. Bewegungs- und Rückzugsmöglichkeiten lassen Energie tanken für den zweiten<br />

Teil des Tages.<br />

Schon im laufenden Schuljahr erproben wir die inhaltliche Ausgestaltung der Mittagspause.<br />

Dabei werden den Schülern der 5. – 8. Klassen folgende Angebote unterbreitet:<br />

- Lernspiele in Latein<br />

- Rätsel in Englisch<br />

- Gesellschafts-, Brett- und Kartenspiele<br />

- Hausaufgabenbetreuung<br />

- Computerspiele<br />

- Gesangsunterricht<br />

- Kunst nach Wunsch<br />

- Entspannungsübungen<br />

- Bibliothek<br />

Wir wollen dieses Angebot im nächsten Schuljahr ausbauen und in die Nachmittagsbetreuung<br />

integrieren. <strong>Die</strong> künftigen Mittagspausen sollen überwiegend der körperlichen Bewegung<br />

vorbehalten sein.<br />

Der späte Nachmittag ist durch das Ganztagskonzept frei und kann kindgemäß und ohne<br />

den Druck weiterer Unterrichtsvorbereitungen individuell gestaltet werden.<br />

18


Der Unterricht erfolgt in Blöcken zu je 90 Minuten.<br />

ab 7.15 – 8.00 Uhr<br />

Offene Eingangsphase<br />

8.00 – 9.30 Uhr<br />

Blockunterricht<br />

9.30 – 9.50 Uhr<br />

Frühstückspause<br />

9.50 – 11.20 Uhr<br />

Blockunterricht<br />

11.20 – 11.30 Uhr<br />

Pause<br />

11.30 – 12.15 Uhr<br />

Einzelstunde<br />

12.15 – 13.15 Uhr<br />

Mittagspause<br />

13.15 – 14.45 Uhr<br />

Blockunterricht<br />

14.45 – 14.55 Uhr<br />

Pause<br />

14.55 – 15.40 Uhr<br />

Einzelstunde<br />

19


1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

Ein Stundenplan der 5. Klasse könnte beispielhaft so aussehen:<br />

Mo Di Mi Do Fr<br />

Offene Eingangsphase mit Frühstücksangebot<br />

Ma De Ge Ku Bio<br />

Frühstückspause<br />

Geo Sp Ma Ma En<br />

5. En Mu Meth. De<br />

Mittagspause/Bewegungs-und Rückzugsmöglichkeiten<br />

6.<br />

7.<br />

20<br />

Deu<br />

Re/Eth En Bew.-AG Sport*<br />

HA<br />

HA*<br />

8. HA HA Klassenl. AG<br />

(*Sport und HA 14-tägig)<br />

Chor<br />

AG<br />

Alle 5. und 6. Klassen haben dasselbe Zeitraster, um Arbeitsgemeinschaften jahrgangsübergreifend<br />

anbieten zu können.<br />

Schule als Lern- und Lebensraum<br />

Soziale Betreuung<br />

Kinder brauchen andere Kinder, um mit ihnen in Zus<strong>am</strong>menarbeit und Spiel, in Streit und<br />

Ausgleich intensive Erfahrungen zu machen.<br />

Kinder brauchen für ihr Zus<strong>am</strong>mensein mit anderen Kindern Räume und Zeiten, die sie<br />

selber gestalten können.<br />

<strong>Die</strong>s sind nicht nur Erkenntnisse zahlreicher Studien, sondern gleichzeitig auch Forderungen,<br />

die sowohl an die Eltern als auch an die Schule gestellt werden.<br />

Denn das Leben in der hochdifferenzierten und gleichzeitig alle Mitglieder stark integrierenden<br />

Gegenwartsgesellschaft erfordert von allen die Verfügung über einen Grundbestand an<br />

allgemeinverbindlichen Formen des Zus<strong>am</strong>menlebens. <strong>Die</strong> Schule hat diese für das Leben in<br />

der Ges<strong>am</strong>tgesellschaft wichtigen Verhaltensmuster und normativen Orientierungen zu<br />

vermitteln.


Das zeitlich längere Beis<strong>am</strong>mensein von Kindern in wechselnden Gruppierungen soll zu einem<br />

wertvollen Erfahrungsbereich und zum Trainingsfeld sozialer Verhaltensweisen und<br />

Kontakte werden. Für die vielen Einzelkinder ist dies eine Möglichkeit, eine intensive Kommunikation<br />

mit anderen Altersgenossen zu pflegen. Außerdem soll sich soziales Lernen in<br />

allen spezifischen Bereichen vollziehen. D<strong>am</strong>it wird gleichzeitig eine größere Lernbereitschaft<br />

und Schulfreudigkeit der Schüler erzielt, was letztlich zu einer erhöhten Bildungsmotivation<br />

und zu einem größeren Lernfortschritt führt.<br />

Das Ganztagsgymnasium bietet dafür Raum, Zeit und Gelegenheit. Es bewirkt des Weiteren<br />

eine besonders enge Bindung der Kinder und Jugendlichen an ihre Schule und d<strong>am</strong>it eine<br />

starke Identifikation mit dieser. Ferner wird das Gemeinschaftsgefühl intensiviert.<br />

D<strong>am</strong>it den Kindern ihre Sozial- und Freundeswelt auch in einer <strong>Ganztagsschule</strong> erhalten<br />

bleibt, werden die Verbindungen zur Stadt, zu Vereinen, zu Musikschulen und anderen Einrichtungen<br />

genutzt und in den Tagesrhythmus der Schule integriert.<br />

Konzept zur individuellen Förderung<br />

Schülerinnen und Schüler bringen sehr unterschiedliche Vorerfahrungen und Lernmöglichkeiten<br />

mit. Es spielt eine maßgebliche Rolle, unter welchen sozialräumlichen, sozikulturellen<br />

und f<strong>am</strong>iliären Bedingungen junge Menschen heranwachsen und wo ihre Stärken liegen.<br />

<strong>Die</strong> reine Unterrichtsstunde wird den veränderten gesellschaftlichen Lebensverhältnissen<br />

nicht mehr gerecht. Sie kann einerseits lebensweltliche Belange nicht hinreichend berücksichtigen,<br />

andererseits ist der Unterricht zu sehr an der Systematik der Fächer orientiert und<br />

knüpft zu wenig an die jeweiligen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler an.<br />

Kindern und Jugendlichen mangelt es häufig an der Berücksichtigung ihrer emotionalen, sozialen<br />

und körperlichen Grundbedürfnisse. Somit ist die Voraussetzung für erfolgreiche<br />

Lernprozesse eine alters- und entwicklungsangepasste Versorgung, Beaufsichtigung, Betreuung<br />

und Förderung sozialer Fähigkeiten.<br />

Heranwachsenden fällt es zunehmend schwer, eigene Entscheidungen zu treffen. Selbst hinsichtlich<br />

ihrer persönlichen beruflichen Zukunft (Berufsausbildung oder Studium?) sind sie<br />

oftmals unsicher. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, dass unsere Schüler Erfahrungen<br />

darüber s<strong>am</strong>meln, was sie können und was nicht.<br />

Nicht nur Heranwachsende mit Erfahrungs- und Wissensrückständen finden zu selten das<br />

auf ihre Voraussetzungen passende Lernangebot. Auch Kinder und Jugendliche mit herausragenden<br />

Begabungen und besonderen Neigungen spricht ein „Durchschnittsunterricht“<br />

nicht ausreichend an. Nicht selten fühlen sie sich zunächst unterfordert, vernachlässigen<br />

21


schulische Aufgaben und zählen schließlich zu den Lernversagern: „<strong>Die</strong> bisherigen Erfahrungen<br />

zeigen, dass besonders begabte Schüler/innen zweierlei brauchen: spezielle, individualisierte<br />

Angebote auf der einen und gemeins<strong>am</strong>es Lernen mit anderen in der (Klassen-)Gruppe<br />

auf der anderen Seite. <strong>Die</strong> d<strong>am</strong>it verbundene gesellschaftliche und schulische Herausforderung<br />

– die in letzter Konsequenz übrigens alle Schüler/innen betrifft – besteht darin, die Einzigartigkeit<br />

des Individuums gezielt zu entwickeln und gleichzeitig dafür Sorge zu tragen,<br />

dass die Schüler/innen mit ihrer Einzigartigkeit ein Teil der Gemeinschaft bleiben und werden.<br />

Es wird in den nächsten Jahren darum gehen, ein integratives Konzept sowohl im Hinblick<br />

auf die Erkennung als auch auf die Förderung von besonderen Begabungen weiterzuentwickeln.“<br />

(Quitmann 2002; S. 384)<br />

<strong>Die</strong> <strong>Ganztagsschule</strong> versteht sich in diesem Sinne als Antwort auf veränderte gesellschaftliche<br />

Bedingungen.<br />

Mögliche Wege für die Förderung von Begabungen und Talenten und Behebung von Lerndefiziten:<br />

- <strong>Die</strong> Verbesserung der Analysetätigkeit in der Erkennung und Förderung von Begabungen<br />

und Talenten ist im Rahmen der Fortbildung zu erreichen.<br />

- Ein kompetenter und motivierender Unterricht braucht hierfür Fortbildungsmöglichkeiten<br />

für Lehrerinnen und Lehrer.<br />

- Eine Differenzierung im Unterricht nach allen bekannten Varianten ist unablässig.<br />

- Weitere Förderung von Schülern in Arbeitsgemeinschaften außerhalb des Unterrichts.<br />

- Wettbewerbe und Olympiaden an der Schule sind untrennbarer Bestandteil des-<br />

Schullebens und werden ausgebaut. (In allen Bereichen: Sprachen, Naturwissenschaften,<br />

Mathematik, Sport, künstlerisch-musische Fächer, Deutsch und Gesellschaftswissenschaften.)<br />

- Dokumentation über erfolgreiche Schülerleistungen<br />

- Den Schülern muss die Möglichkeit gegeben werden, ihren eigenen Interessen und<br />

Neigungen - wie Basteln, Malen, Modellieren, Musizieren, Tanzen, Theaterspielen,<br />

Erfinden und Sporttreiben- nachgehen zu können.<br />

- Theorie und Praxis müssen verschmelzen, um derartige Ideen zu verwirklichen.<br />

Umsetzung<br />

Als Voraussetzung für die schulischen Erfolge sehen wir die individuelle Förderung der Schülerinnen<br />

und Schüler jeder Klasse.<br />

Gute schulische Leistungen sind die Basis für den persönlichen Erfolg in jeder Klassenstufe<br />

und für den Studien - und Berufsstart der Abiturklassen.<br />

Wir müssen uns mit der Thematik auseinandersetzen: Lernen unsere Schüler wirklich nur,<br />

um gute bis sehr gute Noten zu bekommen? Können wir es schaffen, ihnen die Grundlagen<br />

so zu vermitteln, dass bei deren Umsetzung auch Spaß und Freude entwickelt wird?<br />

22


Unsere Schüler stehen durch die enormen Anforderungen der Schule und die zum Teil erheblichen<br />

Fahrzeiten und den d<strong>am</strong>it verbundenen Zeitverlust unter hohem Leistungsdruck.<br />

Hier gilt es einzugreifen und für Entlastung durch den ganztägigen Unterricht zu sorgen.<br />

Dabei wollen wir als Lehrer ihnen als „Wegbegleiter“ und „helfende Stütze“ zur Seite stehen<br />

und für ein angenehmes Lernklima sorgen.<br />

Einige wichtige Aspekte dafür sind:<br />

- frühes Eingreifen bei Lernschwächen, Diagnostik bei Versagen in bestimmten Fächern<br />

- überprüfen der Lerntechniken (Lesen, Inhalt erfassen, Schlussfolgerungen ziehen,<br />

Verallgemeinern)<br />

- überprüfen des Lernumfeldes (Kontrollen, Aussprachen und Beratungen mit den<br />

Schülern, Bereitschaft zum Lernen überprüfen)<br />

- Selbstständigkeit des Schülers fördern, Heranführen an Arbeitstechniken, Schaffung<br />

von Erfolgserlebnissen um entstandene Wissenslücken zu schließen<br />

- Unterrichtsabläufe müssen dokumentiert werden (ständiger Vergleich zwischen derzeitigem<br />

Stand und dem, was erreicht werden soll)<br />

- Um Leistungsdruck zu nehmen und die Wiederholung von Klassenstufen zu vermeiden,<br />

muss eine Bewertung der Schülerleistung begleitend erfolgen.<br />

Lehrerinnen und Lehrer müssen ihr Wissen über Entwicklungsprozesse von Kindern und Jugendlichen<br />

ständig anpassen.<br />

Daraus folgt, dass Lehrer/innen über Förderkompetenzen verfügen müssen. Dazu zählen ein<br />

reichhaltiges Repertoire und vielgestaltige Materialien, um ein passgenaues Angebot bereitstellen<br />

zu können.<br />

In der <strong>Ganztagsschule</strong> finden wir Pädagogen die Strukturen und Spielräume vor, die es uns<br />

erlauben, unsere Erkenntnisse in adäquates Handeln zu übersetzen. D<strong>am</strong>it ist individuelle<br />

Förderung nicht mehr begrenzt auf einzelne, zusätzliche Förderstunden für lernschwache<br />

Schüler. Förderung kann vielmehr in unterschiedlichen Gruppenzus<strong>am</strong>mensetzungen unterrichtsbegleitend,<br />

parallel, aber auch in anderen Zus<strong>am</strong>menhängen stattfinden.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Ganztagsschule</strong> eröffnet uns auch die Möglichkeit, mit Angehörigen anderer Berufsgruppen<br />

(Psychologen, Sozialpädagogen, Erziehern usw.) vor Ort intensiv zu kooperieren und so<br />

erweitertes, professionelles Wissen einzubeziehen und zugunsten der individuellen Förderung<br />

zu nutzen.<br />

In schulinternen Lehrerfortbildungen werden moderne Unterrichtsformen im Mittelpunkt<br />

stehen (handlungsorientierter Unterricht, offener Unterricht, Freiarbeit, forschend entwickelnder<br />

Unterricht, Projektarbeit, Zukunftswerkstatt, Planspiele, Lernen durch Lehren, Wochenplan).<br />

<strong>Die</strong> Begabtenförderung in den Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften usw. baut<br />

eine Brücke zwischen Schule, Wirtschaft und Forschungseinrichtungen. Schüler werden so in<br />

die Welt der Technik und Forschung eingeführt. Schüler testen selbst entworfene Lösungs-<br />

23


strategien, gebaute Modelle und Ausarbeitungen in der Realität. Schüler sollen durch Ausprobieren<br />

und Tüfteln den Spaß an der Technik entdecken. In der praktischen Arbeit wird<br />

gelernt: Risiken einzugehen, Abhängigkeiten in Systemen zu erkennen und Führungskommunikation<br />

zu betreiben. Es wird gelernt an Schnittstellen zu kommunizieren, zu kooperieren,<br />

Verantwortung zu übernehmen, Abläufe zu optimieren und zielgerichtet zu arbeiten.<br />

Förderung von Schülerinnen und Schülern verhilft ihnen zu Lernmotivationen und Strategien<br />

der Selbstmotivation.<br />

Ein gut angelegter Förderunterricht verhilft den Schülerinnen und Schülern spielerisch zum<br />

notwendigen Wissenszuwachs um Lerndefizite aufzuarbeiten.<br />

Leitidee Bewegungsfreudige Schule – Aufgaben und Ziele der Bewegungskonzeption in<br />

unserer <strong>Ganztagsschule</strong><br />

Start zum <strong>Francisceum</strong>slauf<br />

Bewegungskonzept<br />

„Leben ist bewegen“<br />

Bewegung, Sport und Spiel fördern die Entwicklung<br />

von Kindern und Jugendlichen und sichern<br />

das Prinzip von Ganzheitlichkeit des Lebens und<br />

Lernens in der Schule. Sport in der Schule sichert<br />

die notwendige Einheit von körperlicher und<br />

geistiger Bildung und Erziehung.<br />

Körperliche Betätigungen an sich haben erhebliche<br />

Auswirkungen auf die motorische, kognitive,<br />

emotionale und soziale Entwicklung der Kinder<br />

und Jugendlichen.<br />

Daher sehen wir es als notwendig an, mehr Bewegung in das schulische Lernen und Leben zu<br />

integrieren, auch weil wir feststellen müssen, dass durch ein verändertes Freizeit- und Gesundheitsverhalten<br />

und die Bewegungsarmut unserer Kinder immer mehr zunimmt.<br />

Eine Ausgestaltung des Schullebens, eine bewegungsfreundliche Gestaltung des Schulraums,<br />

eine lehr- und lerngerechte Rhythmisierung des Unterrichts, Lernarrangements, die alle Sinne<br />

fördern, und Angebote, die Ruhe und Entspannung ermöglichen, reduzieren den Sitzzwang<br />

und den Schulstress, fördern die Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenzen der<br />

Schülerinnen und Schüler, unterstützen das Lernen, gestalten es effektiver und verbessern<br />

insges<strong>am</strong>t das Schulklima.<br />

Wir stellen uns deshalb das Ziel, bei einer ganztägigen Beschulung <strong>am</strong> <strong>Francisceum</strong>, den Stellenwert<br />

und die Möglichkeiten von Sport, Spiel und Bewegung im Schulalltag zu erhöhen.<br />

24


In unserer <strong>Ganztagsschule</strong> sollen Grundlagen vermittelt werden, die die Kinder und Jugendlichen<br />

zu einer positiven Einstellung zu einer regelmäßigen sportlichen Tätigkeit und einer<br />

gesunden Lebensweise anregen.<br />

Dazu brauchen wir umfassende Möglichkeiten und Anreize für die Kinder und Jugendlichen,<br />

um ihnen im Schulalltag Raum und Zeit für Bewegungen in vielfältiger Form zu geben. Geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede und Besonderheiten sind dabei zu berücksichtigen.<br />

Unsere dringlichste Aufgabe ist es, interessante und vielfältige Bewegungsangebote für<br />

sportlich talentierte und auch für körperlich retardierte Kinder zu sichern.<br />

Wir wollen daher:<br />

• einen anspruchsvollen, abwechslungsreichen und effektiven Sportunterricht anbieten,<br />

• außerunterrichtliche Angebote unterbreiten<br />

1. wöchentliche Arbeitsgemeinschaften<br />

a) sportartbezogen<br />

b) Bewegungsförderung für adipöse und retardierte Schüler (Gesundheitserziehung)<br />

2. zur Bewegungsförderung durch verbesserte Pausengestaltung<br />

unbedingt zu beachten: Anpassung der Schulhofgestaltung an die Altersgruppen<br />

organisierte Bewegungen: mit Aufsicht, Nutzung von Räumen mit Geräten<br />

z.B. Pezzibälle, Tischtennis ...<br />

Bewegungen: Schulhofgestaltung, die zu einer aktiven Bewegung animiert<br />

(Kletterwand, Bälle, Springseile, Gummihopse, Hüpfspiele für den Schulhof)<br />

↓<br />

25


Veranstaltungen - Erwerb des Sportabzeichens im Rahmen der Gesundheitserziehung in<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Barmer Ersatzkrankenkasse<br />

- Schulmeisterschaften<br />

- Laufbewegung, Traditionsläufe der Schule<br />

1. <strong>Francisceum</strong>slauf<br />

2. Dr. Franz Münnich Lauf<br />

- Jugend trainiert für Olympia lt. Ausschreibung<br />

- Sportfest<br />

- Sport und Spieltag <strong>am</strong> Ende des Schuljahres<br />

- Projektwoche<br />

3. Kursangebot, z.B. Ski- und Snowboardkompaktkurs, Surfkurs<br />

4. Klassenfahrten mit sportlicher Orientierung möglich<br />

Eine bewegungsfreudige Schule trägt mit der Entwicklung von Bewegungskompetenzen erkennbar<br />

zur Persönlichkeitsstärkung der Schülerinnen und Schüler bei.<br />

Sie fördert die Lernkultur und die Qualität der Lehr- und Lernprozesse, vermittelt einen aktiven<br />

Lebensstil, erzieht zu gesundheitsbewusstem Verhalten und wirkt der zunehmenden<br />

Bewegungsarmut entgegen.<br />

<strong>Die</strong> komplexen Anforderungen an eine <strong>Ganztagsschule</strong> zur ganzheitlichen Ausbildung und<br />

Erziehung aller Schüler im Rahmen der Förderung von Bewegung, Spiel und Sport können<br />

unter den gegebenen materiellen und organisatorischen Bedingungen nur in begrenztem<br />

Umfang umgesetzt werden.<br />

„Leben ist bewegen“ – um diesem Leitspruch gerecht zu werden, müssen bestimmte materielle<br />

Bedingungen vorhanden sein oder geschaffen werden. Als <strong>Ganztagsschule</strong> wollen wir<br />

deutlich mehr Bewegung ermöglichen.<br />

Erziehungsschwerpunkte<br />

Anliegen unseres <strong>Gymnasium</strong>s ist ein gutes Klima geprägt von Wertschätzung und Toleranz<br />

und der humanistischen Bildung. Täglich stellen wir uns den Fragen:<br />

Wie gehen wir miteinander um und in welchem Maße identifizieren wir uns mit unserer<br />

Schule?<br />

Welches gemeins<strong>am</strong>e Ethos verbindet uns?<br />

- Im Schulprogr<strong>am</strong>m, in der Hausordnung, in Ges<strong>am</strong>tkonferenzen und anderen Beratungen<br />

wurden gemeins<strong>am</strong>e Erziehungsschwerpunkte (z. B. Vermittlung von Werten<br />

und Normen, Demokratieerziehung, soziales Lernen, Erhaltung/Schutz des Schulge-<br />

26


äudes und seiner Ausstattung, ...) für unsere Schule festgelegt. Regelmäßig wird der<br />

Stand der Umsetzung dieser Erziehungsschwerpunkte eingeschätzt. Dazu gehören die<br />

Wahrung der Traditionen des <strong>Francisceum</strong>s, das Erwerben des Abiturs in einer der ältesten<br />

Bildungseinrichtungen Anhalts und die Würdigung unserer Schule als einer der<br />

Stätten der Reformation u.v.m.<br />

- Verständigung über gemeins<strong>am</strong>e Erziehungsziele, die ihre Umsetzung im täglichen<br />

Miteinander der unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Arbeit finden (z. B. Werte<br />

und Normen für ein Zus<strong>am</strong>menleben, das getragen ist von gegenseitiger<br />

Wertschätzung, von einem verständnisvollen Miteinander und von Respekt vor dem<br />

Anderen, Demokratieerziehung, Erziehung zu Toleranz und Hilfsbereitschaft, zur<br />

Übernahme von Verantwortung für sich selbst und für andere)<br />

Verantwortlich dafür sind alle Lehrerinnen und Lehrer, die Schulleitung, die Elternschaft,<br />

kooperierende Betriebe und Einrichtungen. Termin: fortlaufend<br />

- Konkrete Erwartungen an die Lehrkräfte, an die Schülerinnen und Schüler sowie an<br />

die Eltern werden im Sinne eines Grundkonsens für das tägliche Miteinander festgeschrieben.<br />

Verantwortlich dafür ist die Schulprogr<strong>am</strong>mgruppe (Lehrer; Eltern, Schüler u.a.).<br />

Termin: laufend<br />

Ausgehend von dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule gehört es zu ihrem Selbstverständnis,<br />

im Rahmen der Entwicklung sozialer Kompetenz vor allem auch ein soziales<br />

Verantwortungsbewusstsein auszubilden. <strong>Die</strong> Schüler sollen zur Mitgestaltung und Übernahme<br />

einer sozialen Verantwortung befähigt werden. So müssen den Schülerinnen und<br />

Schülern Handlungsspielräume eröffnet werden, die ihnen im Rahmen des Schulentwicklungsprozesses<br />

Gelegenheit geben, Verantwortung zu übernehmen. D<strong>am</strong>it wird für sie unmittelbar<br />

erfahrbar, dass es nicht nur unterschiedliche subjektive Standpunkte gibt, sondern<br />

dass es notwendig ist, auch konstruktiv d<strong>am</strong>it umzugehen. Sie lernen, die erworbenen Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten in ihrem sozialen Umfeld bei der weiteren Kultivierung der Beziehungen<br />

in der Schule bewusst anzuwenden.<br />

Der bewusste Umgang mit Konflikten und deren Bewältigung bilden dabei einen besonderen<br />

Schwerpunkt. So ist es unabdingbar, das bereits seit vier Jahren bestehende Mediatorenprogr<strong>am</strong>m<br />

weiterhin zu unterstützen und das Schülercoaching zu intensivieren. Dazu gehören<br />

eine feste Räumlichkeit, ein „Kummer-Briefkasten“, mögliche Sprechzeiten für alle Schüler<br />

und die Unterstützung durch einen betreuenden Lehrer.<br />

Einen ganz wesentlichen Aspekt der Erziehungsarbeit stellt auch die Befähigung der Schülerinnen<br />

und Schüler zur aktiven Mitwirkung in den Schülervertretungen und bei der Gestaltung<br />

des Schullebens und des Schulumfeldes dar. Nur so kann wirkliches Verständnis für das<br />

Wesen der Demokratie und ein echtes Miteinander von Lehrern und Schülern im Ringen um<br />

die Durchsetzung gemeins<strong>am</strong>er Ziele entwickelt werden. Hierfür wird ein Raum für Zus<strong>am</strong>menkünfte,<br />

Besprechungen, Diskussionsrunden etc. benötigt.<br />

27


In diesem Zus<strong>am</strong>menhang darf nicht unerwähnt bleiben, dass das <strong>Francisceum</strong> Zerbst den<br />

Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, wofür der Innenminister Sachsen - Anhalts<br />

Herr Holger Hövelmann die Patenschaft übernahm, verliehen wurde. Eine Schule ohne<br />

Rassismus zu sein, beinhaltet vor allem die Selbstverpflichtung für alle Lehrer und Schüler,<br />

Verantwortung zu übernehmen und Demokratie direkt vor Ort zu praktizieren.<br />

Um die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, sich mit Problemen auseinandersetzen zu<br />

können, müssen sie in die Lage versetzt werden, Stress abzubauen und sich aktiv zu entspannen.<br />

Entspannungsecken und Ruhezonen dienen der aktiven (z.B. Yogaübungen, Musiktherapie)<br />

sowie passiven Entspannung.<br />

Das ist umso wichtiger, als d<strong>am</strong>it wiederum die Motivation zum Lernen gezielt aufgebaut<br />

bzw. erhalten werden kann, denn „ …wenn der Motor des Lernens kaum oder gar nicht funktioniert,<br />

hilft die Aneignung weiterer Lerntechniken nur wenig.“ (Quelle: Gustav Keller)<br />

Ein Raum der Stille und ein musischer Raum sollen eben diese Möglichkeiten zum Entspannen<br />

und zum Stressabbau, die in den meisten Fällen im häuslichen Bereich nicht gegeben<br />

sind, bieten.<br />

In Workshops werden Techniken der Stressbewältigung, wie z.B. Zeitmanagement, Problemerkennung,<br />

-bearbeitung und –lösung sowie Konfliktbewältigungen unter Anleitung einer<br />

Lehrkraft vermittelt, erarbeitet und gefestigt.<br />

Gemeins<strong>am</strong>e Spiele, insbesondere Regel-, Rollen- und Te<strong>am</strong>spiele, bringen Entspannung und<br />

dienen gleichzeitig intensiv dem Erwerb und der Festigung grundlegender sozialer Verhaltensmuster.<br />

Daher müssen den Schülern und Schülerinnen solche Möglichkeiten in ausreichendem<br />

Umfang angeboten werden, z.B. durch Spielecken und entsprechende Räumlichkeiten.<br />

„<strong>Ganztagsschule</strong>n lassen Raum für das Wiederholen. Und darauf beruht das Abspeichern<br />

von Informationen. Morgens Schule, dann Pausen, dann Wiederholungen und Vertiefungen,<br />

das ist ein sinnvoller Rhythmus. Wenn hingegen <strong>am</strong> Nachmittag schon Computerspiele eine<br />

dominante Rolle spielen, kann man den Schulinhalt vergessen. Dann wird nichts Wichtiges<br />

mehr abgespeichert.“ (Zitat Prof. Henning Scheich, Neurobiologe)<br />

Wir als Lehrende und unsere Schüler als Lernende kennen nicht alle Fördermöglichkeiten,<br />

welche Bund, Länder und Hochschulen bieten. Darum steht hier in erster Linie die Information<br />

zu folgenden Punkten:<br />

- Im schulischen Bereich müssen alle Lehrerinnen und Lehrer sich dieser Problematik<br />

stellen, dies ist kein Gebiet nur für einzelne wenige Lehrerinnen und Lehrer.<br />

- Als Lehrer ist das Wissen um die Erkennung und Förderung von Begabungen und Talenten<br />

unablässig.<br />

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- Ein kompetenter und motivierender Unterricht braucht hierfür Fortbildungsmöglichkeiten<br />

für Lehrerinnen und Lehrer. Daraus folgt: SCHILF zum Thema: Erkennen<br />

und Arbeiten mit Begabungen und Talenten<br />

- D<strong>am</strong>it unsere Schülerinnen und Schüler im überregionalen Maßstab bestehen können<br />

müssen sie langfristig in anderen Zentren, wie Uni und Fachhochschulen, auf die<br />

Teilnahme an Landesolympiaden vorbereitet werden. (Nachteil hier: Relativ weite<br />

Entfernungen zu den Universitäten und Hochschulen des Landes; z.B.: FHS Brandenburg,<br />

FHS Anhalt, FHS Köthen, Uni Magdeburg, Uni Halle)<br />

- <strong>Die</strong> Durchführung von Spezialistenlagern, wie im letztem Schuljahr durch unsere<br />

Schülerfirmen (eventuell mit Beteiligung von Betrieben, Hochschulen, Universitäten<br />

und LISA Halle), sind gute Möglichkeiten, um Begabungen und Talente zu fördern<br />

sowie Lerndefizite abzubauen.<br />

- <strong>Die</strong> Wirtschaft sucht Spezialisten, Ingenieure und Fachkräfte. Es ist anzustreben, dass<br />

Betriebe, Einrichtungen, Hochschulen und Universitäten spezielle Lernpatenschaften<br />

für begabte und talentierte Schülerinnen und Schüler nach dem Muster der GETEC<br />

abschließen.<br />

- Teilnahme an „ Jugend forscht“ sollte mit geeigneten Kooperationspartnern durchgeführt<br />

werden.<br />

- Theorie und Praxis müssen verschmelzen, um derartige Ideen zu verwirklichen.<br />

Wie werden die Ergebnisse von landesweiten Vergleichs- und Klassenarbeiten sowie Prüfungsergebnisse<br />

schulintern ausgewertet und welche Konsequenzen werden gezogen?<br />

Förderung von Begabungen und Talenten in Mathematik und Physik, Biologie,<br />

Theater, Musik.<br />

Unsere Schülerinnen und Schüler können an zahlreichen schulinternen und landesweiten<br />

Wettbewerben zur Förderung teilnehmen.<br />

Schulolympiaden in Fremdsprachen, Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Geographie<br />

Landesolympiaden in Mathematik, Physik, Jugend trainiert für Olympia<br />

In schulinternen Lehrerfortbildungen müssen moderne Unterrichtsformen im Mittelpunkt<br />

stehen (handlungsorientierter Unterricht, offener Unterricht, Freiarbeit, forschend entwickelnder<br />

Unterricht, Projektarbeit, Zukunftswerkstatt, Planspiele, Lernen durch Lehren, Wochenplan).<br />

Eine bewegungsfreudige Schule trägt mit der Entwicklung von Bewegungskompetenzen erkennbar<br />

zur Persönlichkeitsstärkung der Schülerinnen und Schüler bei. Sie fördert die Lernkultur<br />

und die Qualität der Lehr- und Lernprozesse, vermittelt einen aktiven Lebensstil, erzieht<br />

zu gesundheitsbewussten Verhalten und wirkt der zunehmenden Bewegungsarmut<br />

entgegen.<br />

So müssen Kinder und Jugendliche suchen und entscheiden, wer sie sein wollen, was sie selber<br />

wollen und sich etwas zutrauen, d.h. auch sich anpassen, verwerfen und umbauen, gewinnen<br />

wollen und verlieren können, um einen anerkannten Platz im Leben zu finden. Nicht<br />

29


überall leistet die F<strong>am</strong>ilie dazu hinreichenden Flankenschutz und gibt dafür notwendige Impulse,<br />

deshalb ist das Zus<strong>am</strong>menspiel von F<strong>am</strong>ilie und Schule gefragt, um die Schüler zu<br />

selbstständigen, selbstbewussten jungen Menschen zu erziehen.<br />

Partizipation und Verantwortungsübernahme<br />

<strong>Die</strong> Vorbereitung auf das Leben außerhalb der Schule gelingt <strong>am</strong> Besten mit Partnern aus der<br />

Wirtschaft. <strong>Die</strong> Wirtschaftslehrer Frau Schimmel, Herr Grabow und Herr Kadler werden mit<br />

den Vertretern der Unternehmen und Organisationen kooperieren und so diese in den Unterricht<br />

bzw. in die außerunterrichtlichen Veranstaltungen einbeziehen.<br />

<strong>Die</strong> Schülerfirmen sind Projekte der <strong>Francisceum</strong>sstiftung<br />

und werden durch Unternehmen<br />

unterstützt (Hebäcker-Gastronomie; VS<br />

Zerbst). AgriCo Lindau, Bauer Weiß und GE-<br />

TEC-AG unterstützen die jüngeren Schüler<br />

beim Thema „Von der Bodenbearbeitung zur<br />

Pflanzenzucht“. Weitere Partner aus der<br />

Wirtschaft sind bereit mitzuarbeiten.<br />

Projekt – Catering durch eine Schülerfirma<br />

Das Ganztagsangebot verstärkt die Identifikation der Schüler mit dem <strong>Francisceum</strong>. <strong>Die</strong><br />

Schule wird als Lebensraum erfahren, in dem die Schüler sich wohlfühlen und das Lernen<br />

eigenverantwortlich gestalten. So wird Schule zum Lebensmittelpunkt von jungen Menschen.<br />

<strong>Die</strong> Schülerfirma Hurrycan-S-GmbH organisiert ein Frühstücksbuffet an ein oder zwei Tagen<br />

in der Woche und bietet Obst, Säfte, Tee, Müsli und Vollkornbrot an. Ein gemeins<strong>am</strong>es<br />

Frühstück kann die Klassengemeinschaft zus<strong>am</strong>menschweißen. <strong>Die</strong>se Maßnahme stellt einen<br />

Beitrag zur Gesundheitserziehung dar, fördert zugleich aber auch die sozialen und wirtschaftlichen<br />

Kompetenzen der Schüler.<br />

Grundsätzlich sind alle Lehrkräfte, Mitarbeiter und Schüler fest in die Verwirklichung aller<br />

Vorhaben eingebunden. Das resultiert zum einen aus der Beteiligung aller an der Ausarbeitung<br />

dieses Konzeptes und zum andern aus den jeweiligen Zielstellungen.<br />

Ebenso wichtig ist aber auch die Einbeziehung der Eltern, Firmen und Institutionen.<br />

So finden regelmäßige Treffen und Absprachen mit Vertretern der Elternschaft und beteiligter<br />

Firmen über die konkrete Durchsetzung der Zielstellungen statt. Hierbei muss unbedingt<br />

die sehr gute Einstellung der überwiegenden Mehrheit der Elternschaft zum Ganztagsschulkonzept<br />

erwähnt werden, die sich in sehr aktiver Mitarbeit und dem Einbringen neuer Ideen<br />

widerspiegelt.<br />

30


Sehr positiv war und ist auch die Resonanz bei den genannten Firmen, die von Beginn an<br />

großes Interesse und Engagement zeigten.<br />

Bezüglich aller konkreten Verantwortlichkeiten werden im Konzept entsprechende Festlegungen<br />

getroffen und in schriftlichen Vereinbarungen fixiert.<br />

Ziel unseres <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Francisceum</strong> muss es sein, die Position eines sozial aktiven Stadtteil-oder<br />

Ortszentrums der Stadt Zerbst und der Region weiter auszubauen. Gleichzeitig stellen<br />

wir uns der Frage: Welcher weitere Entwicklungsbedarf besteht noch?<br />

Ziele, Maßnahmen und Verantwortlichkeiten<br />

Von den Ergebnissen der Bestandsanalyse ableitend müssen konkrete Ziele für die weitere<br />

gemeins<strong>am</strong>e Arbeit vereinbart sowie mit entsprechenden Maßnahmen und Verantwortlichkeiten<br />

untersetzt werden:<br />

Gemeins<strong>am</strong>e Erarbeitung von Planungsmaterialien für den Unterricht<br />

Verantwortlich: Fachbereiche und Fachlehrer<br />

Termin: Vorbereitungswoche, Fachkonferenzen<br />

Planung und Durchführung fächerübergreifender Unterrichtssequenzen<br />

Verantwortlich: Fachbereiche<br />

Termin: Vorbereitungswoche, Fachkonferenzen<br />

Erstellung eines fachübergreifenden Plans zur Entwicklung von Lernstrategien sowie Lern-<br />

und Arbeitstechniken, Methodenkompetenz<br />

Verantwortlich: Fachbereichsleiter<br />

Termin: Fachkonferenz<br />

Konkrete Maßnahmen zur Durchsetzung des muttersprachlichen Prinzips (Entwicklung von<br />

Sprach-, Schreib- und Lesekompetenz) in allen Unterrichtsfächern<br />

Verantwortlich: Fachlehrer<br />

Termin: Vorbereitungswoche und zur Planung des Unterrichts<br />

Erarbeitung von Orientierungen zur Sicherung des Basiswissens im Unterricht (z.B. durch<br />

regelmäßige Kurzübungen, Aufstellung von Wiederholungsplänen, vielfältige Anwendungen)<br />

unter Nutzung niveaubestimmender Aufgaben<br />

Verantwortlich: Fachbereiche, Fachlehrer<br />

Termin: regelmäßige Ergänzung der bestehenden Sachverhalte zu den Fachkonferenzen<br />

Schulinterne Auswertung von landesweiten Vergleichsarbeiten und von zentralen Klassenarbeiten,<br />

Ableitung von Förderschwerpunkten<br />

Verantwortlich: Fachlehrer der entsprechenden Klassenstufen<br />

Termin: Schuljahresbeginn und nach Bekanntgabe der Auswertung<br />

Auswertung der Ergebnisse der Abschlussprüfungen bzw. der schriftlichen Abiturprüfungen,<br />

Ableitung von Förderschwerpunkten<br />

Verantwortlich: Fachlehrer der entsprechenden Prüfungsfächer<br />

Termin: September jedes Schuljahres<br />

31


Planung und Auswertung von gemeins<strong>am</strong>en Klassenarbeiten in Parallelklassen<br />

Verantwortlich: Fachlehrer ausgewählter Klassenstufen<br />

Termin: Fachkonferenzen im September<br />

Verständigung auf gemeins<strong>am</strong>e Erziehungsziele, die ihre Umsetzung im täglichen Miteinander<br />

der unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Arbeit finden (z. B. Werte und Normen<br />

für ein Zus<strong>am</strong>menleben, das getragen ist von gegenseitiger Wertschätzung, von einem verständnisvollen<br />

Miteinander und von Respekt vor dem Anderen, Demokratieerziehung, Erziehung<br />

zu Toleranz und Hilfsbereitschaft, zur Übernahme von Verantwortung für sich selbst<br />

und für andere).<br />

Verantwortlich: alle Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitung, Elternschaft, kooperierende<br />

Betriebe und Einrichtungen<br />

Termin: fortlaufend<br />

Festschreibung von konkreten Erwartungen an die Lehrkräfte, an die Schülerinnen und Schüler<br />

sowie an die Eltern im Sinne eines Grundkonsens für das tägliche Miteinander<br />

Verantwortlich: Schulprogr<strong>am</strong>mgruppe (Lehrer; Eltern, Schüler u.a.)<br />

Termin: laufend<br />

Planung unterrichtlicher und außerunterrichtlicher Fördermaßnahmen unter Einbeziehung<br />

von Schülerinnen und Schülern (z. B. „Schüler helfen Schülern“) und Eltern<br />

Verantwortlich: Herr Pöls, Fachbereiche mit Schulleitung<br />

Termin: letzter Monat im vorherigen Schuljahr und Vorbereitungswoche<br />

Planung von schulinternen Wettbewerben und langfristige Planung der Teilnahme und Unterstützung<br />

von Schülerinnen und Schülern an landesweiten Wettbewerben<br />

Verantwortlich: Fachbereichsleiter,<br />

Termin: Vorbereitungswoche<br />

Gezielte Maßnahmen zur Berufs- und Studienberatung<br />

Studienberatungen durch Firmen, Otto-von-Guericke-Universität, Universität Halle, Fachhochschulen<br />

Magdeburg, Stendal, Köthen, Brandenburg u.a.<br />

Verantwortlich: Herr Grabow, Schulleitung<br />

Termin: nach Plan der Studien- und Berufsberatung<br />

Verbesserung der Kooperation der Lehrkräfte, z. B. durch wechselseitige Hospitationen<br />

Verantwortlich: Fachlehrer der Fachbereiche<br />

Termin: nach Vereinbarung<br />

Verbesserung der Kompetenzen der Lehrkräfte z.B. durch Entwicklung eines schulinternen<br />

Fortbildungsplanes<br />

Verantwortlich: Herr Wickner<br />

Termin: August, September<br />

Verbesserung der Zus<strong>am</strong>menarbeit mit Eltern (z. B. durch Elternverträge, regelmäßige Elternsprechtage,<br />

Elternbesuche, Elternseminare, …)<br />

Verantwortlich: Schulleitung, Schulelternrat, Klassen- und Fachlehrer<br />

Termin: Ges<strong>am</strong>tkonferenz im September<br />

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Abschluss von Kooperationsverträgen mit Bibliotheken, Sportverbänden, Musikschulen,<br />

Theatern, Schriftstellern, Firmen, Hochschulen usw. zur Bereicherung des Unterrichts und<br />

des Schullebens (z.B. Nutzung der Schulbibliothek und der Historischen Bibliothek des <strong>Francisceum</strong>s,<br />

Theater Dessau u.v.a.)<br />

Verantwortlich: Schulleitung<br />

Außenbeziehungen<br />

Das <strong>Francisceum</strong> pflegt enge Beziehungen und Kooperationen im Territorium. Eine für uns<br />

sehr wichtige Kooperation sehen wir in der Zus<strong>am</strong>menarbeit mit den Grundschulen. Wir<br />

übernehmen, die für das <strong>Gymnasium</strong> empfohlenen Kinder und müssen deshalb sehr genau<br />

wissen, wie der Wissensstand und der Lernfortschritt entwickelt sind. Lehrer der Grundschulen<br />

unseres Einzugsbereiches und unseres Hauses treffen sich deshalb um den Erfahrungsaustausch<br />

zu pflegen und die spezifischen Anforderungen und Methoden gegenseitig<br />

kennen zu lernen. Bevor die Viertklässler zum <strong>Gymnasium</strong> wechseln, finden Unterrichtsbesuche<br />

durch die zukünftigen Klassenleiter/innen in der Grundschule statt.<br />

Am Tag der offenen Tür lernen die Schüler der 4. Klassen der Grundschule bereits unsere<br />

Schule kennen. Sie probieren im Schnupperunterricht der 5. – 7. Klasse neue Fächer aus,<br />

ältere Schüler führen sie durch unser Objekt und erklären. <strong>Die</strong> 5. Klassen führen ein Kulturprogr<strong>am</strong>m<br />

vor und der jüngere Chor singt für sie.<br />

Außenbeziehungen der Schule im sozialen Bereich<br />

<strong>Die</strong> Schule versteht sich als Partner der Stadt, der Vereine, anderer Einrichtungen und Träger.<br />

Daher werden wir weiterhin enger kultureller Partner der Zerbster Kulturfesttage und<br />

der Internationalen Fasch-Festtage sein (verantwortlich Frau Schimmel).<br />

Vereinbarungen existieren mit der Stadtbibliothek, Internationalen Fasch-Gesellschaft, Museum<br />

der Stadt, Kultur<strong>am</strong>t der Stadt, Buchhandlung Gast und Kreismusikschule „Johann<br />

Friedrich Fasch“.<br />

Seit über 11 Jahren ist das <strong>Francisceum</strong> bereits enger Partner der Zerbster Kulturfesttage.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Francisceum</strong>sstiftung ruft jährlich im Rahmen der Zerbster Kulturfesttage zum Wettbewerb<br />

"Junge Kunst in Anhalt" auf. Alle jungen Menschen zwischen 15 und 20 Jahren, welche<br />

im Gebiet Anhalt leben, können eigene Kunstwerke in Malerei, Grafik, Fotografie und Plastik/Objekt<br />

einreichen. Jährlich nehmen daran über 100 junge Künstler teil. Eine schulunabhängige<br />

Jury nimmt dann die Auswahl vor. <strong>Die</strong> Preisträger erhalten Geldpreise bzw. Anerkennungssachpreise.<br />

<strong>Die</strong> Preisträgerarbeiten werden 3 Monate, bis zu den Schulfesttagen, in<br />

der Schule im Alumnatskorridor ausgestellt und gehen anschließend in eine Wanderausstellung<br />

nach Dessau, Magdeburg und Bitterfeld. <strong>Die</strong> Preisgelder werden von der <strong>Francisceum</strong>s-<br />

33


stiftung mit Unterstützung der KSK Anhalt-Bitterfeld und dem Kultur<strong>am</strong>t der Stadt<br />

Zerbst/Anhalt in einem kleinen Festakt überreicht.<br />

Es besteht eine Kooperationsvereinbarung mit dem Förderzentrum „Schule <strong>am</strong> Heidetor“<br />

Zerbst. So werden zum Beispiel in diesem Schuljahr Kinder mit motorischen Problemen<br />

durch eine Sportsonderpädagogin zusätzlich gefördert.<br />

Beziehungen zum SC Magdeburg können in Bezug auf die Sportarten Laufen, Basketball und<br />

Handball aufgenommen werden (verantwortlich Sportlehrer).<br />

<strong>Die</strong> Beziehungen zur evangelischen Kirche werden bei zahlreichen Veranstaltungen genutzt.<br />

Anlässlich des Reformationstages findet jährlich ein gemeins<strong>am</strong>er Jugendgottesdienst in der<br />

Aula der Schule statt (verantwortlich Frau Richert und Frau Schimmel).<br />

Am <strong>Francisceum</strong> können die Schüler entsprechend ihrer Konfession <strong>am</strong> evangelischen<br />

bzw. katholischen Religionsunterricht teilnehmen. <strong>Die</strong> bereits seit Jahren bestehende Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

zwischen den Religionslehrern unserer Schule und den umliegenden Kirchengemeinden<br />

bereichert nicht nur den Unterricht, sondern auch die außerschulische Arbeit,<br />

die sich z.B. an der Teilnahme zahlreicher Schüler <strong>am</strong> Deutschen Evangelischen Kirchentag<br />

widerspiegelt. Der Gottesdienst zu Beginn eines neuen Schuljahres und zum Reformationstag<br />

sind wichtige Bestandteile unserer Tradition, der wir uns auch weiterhin verpflichtet zu<br />

fühlen.<br />

Mit den Partnergymnasien in Trutnov und Jever findet ein reger Schüleraustausch jährlich<br />

statt (verantwortlich Frau Voßfeldt). <strong>Die</strong> Partnerschaft mit Trutnov besteht schon über 25<br />

Jahre, die Partnerschaft mit Jever besteht seit 1990.<br />

Mit den Partnergymnasien in Nürtingen und Jever findet ein Lehrerfortbildungsaustausch<br />

statt.<br />

Mit der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft können Beziehungen über Austauschschüler eingegangen<br />

werden und geschichtliche Projekte durchgeführt werden(verantwortlich Frau<br />

Finger).<br />

Bereits unterzeichnet sind weitere Kooperationsvereinbarungen mit:<br />

- Bauer Weiß für den Wirtschaftsunterricht Klasse 5 und 6 (Betreuung Herr Kadler)<br />

- Gaststätte Hebäcker für Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Schülerfirma Hurrycan-S-GmbH<br />

(Betreuung Frau Schimmel)<br />

- WEMA Zerbst, Bayer-GmbH Bitterfeld, IDT Dessau-Roßlau für die Berufsvorbereitung<br />

(Betreuung Herr Grabow)<br />

Schüleraustausch mit dem Mariengymnasium in Jever<br />

Das Mariengymnasium Jever ist eine der Partnerschulen unseres <strong>Francisceum</strong>s. <strong>Die</strong> Beziehungen<br />

zwischen diesen beiden Bildungsträgern in Zerbst und Jever sind im Jahre 1990 mit<br />

den d<strong>am</strong>aligen „Wende“-Ereignisse eingeleitet worden. Eine danach gegründete Städtepart-<br />

34


nerschaft, die auf gemeins<strong>am</strong>en historischen Wurzeln beruht, hat eine zusätzlich verstärkende<br />

Wirkung auf die Schulpartnerschaft.<br />

Hauptinhalt der Schulpartnerschaft stellt der jährlich stattfindende Schüleraustausch mit<br />

Teilnehmern aus der 8. bzw. 9. Jahrgangsstufe dar. <strong>Die</strong> Schüler unserer beiden Gymnasien<br />

besuchen sich gegenseitig für die Dauer einer Woche, lernen sich kennen und halten später<br />

noch jahrelange Kontakte.<br />

<strong>Die</strong>se Austausch-Erfahrungen schätzen wir als wertvolle Bereicherung im Erziehungs- und<br />

Bildungsprozess für unsere Schüler. Nicht nur geographische Bedingungen und geschichtliche<br />

Ereignisse werden deutlich fassbar und „hautnah greifbar“, ganz vordergründig erfahren<br />

die Schüler den Wert und die Problematik zwischenmenschlicher Beziehungen bei ihrem<br />

Aufenthalt in den ihnen bisher fremden Gastf<strong>am</strong>ilien. Mit Takt und Einfühlungsvermögen<br />

müssen sie die Einbindung ihres Gastes in die eigene f<strong>am</strong>iliäre Situation mit organisieren<br />

bzw. sich selbst in der Gastf<strong>am</strong>ilie einordnen.<br />

<strong>Die</strong> vielen guten Traditionen unserer Schule als ein kultureller Mittelpunkt der Stadt und der<br />

Region sind zu erhalten und auszubauen. Ziel unseres <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Francisceum</strong> muss es<br />

sein die Position eines sozial aktiven Stadtteils oder Ortszentrums der Stadt Zerbst und der<br />

Region weiter zu gestalten.<br />

<strong>Die</strong> Formen der Kooperation unserer Schule mit Bibliotheken, Sportverbänden, Musikschulen,<br />

Theatern, Schriftstellern, Firmen, Hochschulen … sind weiter zu entwickeln. Hierzu sind<br />

weitere Möglichkeiten zu nutzen und andere Wege zu finden. So zum Beispiel haben verschiedene<br />

Einrichtungen, Organisationen und Unternehmen Interesse bekundet mitzuarbeiten<br />

oder bereits Kooperationsvereinbarungen mit unserer Schule unterzeichnet. <strong>Die</strong> Kooperationspartner<br />

sind im Anhang aufgelistet.<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit mit Vereinen:<br />

- Projekt „Schule und Verein“ - Basketball („Gut Heil“)<br />

- Leichtathletik (TSV „Rot Weiß“ Zerbst)<br />

- Handball (HSV 2000) und<br />

- Schwimmen („Gut Heil“)<br />

- Schulische Laufwettbewerbe werden von Mitgliedern des TSV „Rot-Weiß“ Zerbst, Abteilung<br />

Leichtathletik personell und materiell unterstützt.<br />

- TT-Mannschaften der Schule werden in Zerbster Sportvereinen trainiert Schüler unserer<br />

Schule sind in allen Zerbster Sportvereinen tätig- eine eigene Sporthalle kann<br />

die Möglichkeiten der Zus<strong>am</strong>menarbeit verbessern, bisher bieten Stadt und Kreis<br />

sehr begrenzte Hallenkapazitäten, so dass die Vereine nicht bereit sind, Turnhallenzeiten<br />

für schulische Veranstaltungen frei zu geben.<br />

35


Außerunterrichtliche Angebote<br />

<strong>Die</strong> wirtschaftliche Ausrichtung in der Klasse 5 – 8 findet hauptsächlich außerhalb des Unterrichtes<br />

in Form von Arbeitsgemeinschaften statt. Nach Genehmigung des Ganztagsschulkonzeptes<br />

soll es ein ein- bzw. zweistündiges reguläres Angebot als Wahlpflichtkurs ab Klasse 5<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> Arbeitsgemeinschaften, die Bewegung und Sport beinhalten, tragen zur Stärkung des<br />

sportlichen Profils der Schule bei. Sportliche Erfolge werden so mit unserer Schule verknüpft.<br />

Bei der Erledigung der Hausaufgaben müssen die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schüler<br />

berücksichtigt werden. Stillarbeit, Arbeit in Gruppen und <strong>am</strong> Computer findet in verschiedenen<br />

Räumen statt. <strong>Die</strong> bisher stark kognitive Ausrichtung des Unterrichts wird ergänzt durch<br />

Angebote, die alle Sinne ansprechen. Hauswirtschaftliche und handwerkliche Arbeitsgemeinschaften<br />

bedienen diese Bedürfnisse.<br />

Unterrichtsbezogene Angebote<br />

• Hausaufgabenbetreuung erfolgt auf freiwilliger Basis unter pädagogischer (nicht<br />

fachlicher) Anleitung; Zugang zur Bibliothek (Nachschlagewerke) und zum Internet<br />

(Recherche)<br />

• Einbeziehung der Schülerfirma (Nachhilfefirma "Auxxilium")<br />

• Umgang mit Computern und Nutzung von Lernprogr<strong>am</strong>men<br />

• Schüler experimentieren (Chemie, Biologie, Physik u.a.)<br />

• Verbindungen zwischen Fremdsprachen und Naturwissenschaften (bilingualer Unterricht)<br />

• Schreibwerkstatt; Vertiefung der literarischen Interessen; Förderung schreibbegabter<br />

Schüler, Nutzung der Schülerfirma Pennetrant-S-GmbH<br />

• Theaterwerkstatt; Inszenierung von Theaterstücken<br />

• Schulchor (Gestaltung bzw. Mitwirkung an schulischen und öffentlichen Veranstaltungen)<br />

• Geschichtswerkstatt (historische Traditionen des <strong>Francisceum</strong>s - Stätte der Reformation;<br />

historische Persönlichkeiten der Schule, Stadt bzw. Umgebung - Luther, Fürst<br />

Franz von Anhalt, Katharina die Große; Schulpartnerschaft mit Askania Nova)<br />

Themenbezogene Projekte<br />

• Mediatorengruppe und Schülercoaching (Streitschlichter; Konflikterziehung und -bewältigung;<br />

Förderung der Sozialkompetenz, Problemlösung)<br />

• Raum der Stille zum Entspannen und Stress abbauen und musischer Raum zur Entspannung<br />

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• Schülervertretungen ( Verständnis für Demokratie entwickeln; Schüler gestalten<br />

Schulleben und -umfeld aktiv mit; Schülerrat)<br />

• Schülerzeitung "Pennetrant" (Berichterstattung über Schule und Ereignisse in der Region;<br />

Arbeit an verschiedenen Themen)<br />

• Schülereventfirma "Hurrycan-S-GmbH"<br />

• Stressbewältigung (Zeitmanagement, Problembearbeitung und –lösung, Konfliktbewältigung)<br />

• Schülerfirma "Art of Future-S-GmbH" Betreuung und Gestaltung von Web-Seiten<br />

• Schülerfirma „Pennetrant-S-GmbH“<br />

• Schülerfirma "Auxxilium-S-GmbH" (Nachhilfefirma)<br />

• Schülercafé<br />

• schulinterne Wettbewerbe (Instrumentalisten-Wettbewerb; „Jugend trainiert für<br />

Olympia" u.a.)<br />

• Schulfesttage (Projekte zum Schulgeburtstag; Traditionspflege; Treffen mit „alten"<br />

Francisceern)<br />

Freizeitgestaltung<br />

• Spiele zur Förderung von sportlichen Aktivitäten und Te<strong>am</strong>geist (Tischtennis, Volleyball,<br />

Fußball u.a.)<br />

• Spielecken (Brettspiele, Gemeinschaftsspiele, Tischfußball u.a.)<br />

• Leseecken (Freude <strong>am</strong> Lesen wecken bzw. vertiefen; Hörbücher)<br />

• Tanz als Sport (z.B. Steppaerobic)<br />

• Entspannungsecken und Ruhezonen (aktive Entspannung, z.B. Yoga, Musiktherapie;<br />

passive Entspannung)<br />

• Instrumental- und Musikwerkstatt unter Mitwirkung der Musikschule (musische<br />

Erziehung)<br />

• Kreativwerkstätten (kreativer Umgang mit Materialien; Einsatz verschiedener Techniken)<br />

• Koch- und Backstudio (Orientierung auf eine gesunde Ernährung und Lebensweise)<br />

• Beziehungen zur evangelischen Kirche können Freizeitbetätigung (Jugendgottesdienst)<br />

ermöglichen und das Schülerwohnen unterstützen.<br />

• Mit der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft können Beziehungen über Austauschschüler<br />

eingegangen werden.<br />

• Abschluss von Kooperationsverträgen mit Bibliotheken, Sportverbänden, Musikschulen,<br />

Theatern, Schriftstellern, Firmen, Hochschulen ... zur Bereicherung des Unterrichts<br />

und des Schullebens (z.B. Nutzung der Schulbibliothek und der Historischen<br />

Bibliothek des <strong>Francisceum</strong>s, Anhaltisches Theater Dessau u.v.a.)<br />

Verantwortlich: Schulleitung<br />

37


Planung außerunterrichtlicher Veranstaltungen<br />

1. Arbeitsgemeinschaften: z.B. Fußball, Basketball, Volleyball, Tanzen, Allgemeinsport<br />

2. Bewegungs- Gemeinschaften<br />

3. aktive Pausengestaltungen<br />

4. Teilnahme an Ausscheiden, z.B. „Jugend trainiert für Olympia“<br />

5. Schulmeisterschaften in den Klassenstufen, z.B. im Handball, Fußball, Basketball<br />

6. Durchführung von Schultraditionsläufen<br />

7. Sportfeste, z.B. Leichtathletik<br />

8. Zus<strong>am</strong>menarbeit mit Vereinen: Leichtathletik, Basketball, Gerätturnen, Handball<br />

9. Kursangebote, z.B. Ski- und Snowboardkompaktkurs, Surfkurs<br />

10. sportlich orientierte Klassenfahrten<br />

Infrastruktur und Evaluation<br />

Schule und insbesondere die <strong>Ganztagsschule</strong> erfordert die permanente Überprüfung des<br />

Bildungs- und Erziehungserfolges. <strong>Die</strong> zu überprüfenden Bereiche sind einerseits als kognitive<br />

Wissensbestände und andererseits in Form von Haltungen und Einstellungen zu beschreiben.<br />

Beide Evaluationsarten, externe und interne, kommen <strong>am</strong> <strong>Francisceum</strong> zur Anwendung:<br />

• 2006: Große Schulevaluation durch LVwA<br />

• 2006: PISA Schulleistungen im internationalen Vergleich<br />

• 2008: SEIS-Befragung<br />

• alle zwei Jahre Evaluation des Schulprogr<strong>am</strong>ms durch Steuergruppe<br />

<strong>Die</strong> Schlussfolgerungen aus diesen Untersuchungen bilden Beratungsschwerpunkte in der<br />

Schulleitungsarbeit, in der Fachschaftsarbeit und in der Fortbildungskonzeption. In der fachlichen<br />

Komponente der internen Evaluation stehen zentrale Fragen der Unterrichtsgestaltung<br />

und Unterrichtsergebnisse oben an. So spielt die Auswertung der zentralen Leistungserhebungen<br />

und der Abiturprüfung eine gewichtige Rolle. <strong>Die</strong> Ergebnisse werden auch genutzt,<br />

um die Eltern über die Lernfortschritte ihrer Kinder zu informieren, Vergleiche anzustellen<br />

sowie um für die Schüler/Schülerinnen individuelle Förderpläne aufzustellen.<br />

<strong>Die</strong> interne Evaluation wird durch die Steuergruppe <strong>Ganztagsschule</strong> organisiert.<br />

<strong>Die</strong> Anzahl der teilnehmenden Schüler signalisiert das Interesse der Schüler und wird jährlich<br />

festgehalten. Regelmäßige Zus<strong>am</strong>menkünfte mit den beteiligten Vertretern der Wirtschaft<br />

ergeben weitere Anhaltspunkte zur Verbesserung der Arbeit mit den Schülern.<br />

Welche Formen der Partizipation von Schülerinnen, Schülern und Eltern (auch bei der unmittelbaren<br />

Gestaltung des Unterrichts) gibt es an unserer Schule?<br />

38


- Wie bewerten Schülerinnen, Schüler und Eltern die an unserer Schule geleistete Bildungs-<br />

und Erziehungsarbeit? Wie schätzen sie das Schulklima ein?<br />

- Welche Formen der Zus<strong>am</strong>menarbeit unserer Schule mit Eltern im Prozess des Lernens<br />

und des Schullebens bestehen? Reichen sie aus? Wie sollten sie entwickelt werden?<br />

- Welche Tradition des Schullebens hat unsere Schule, welche sollte sie erhalten und<br />

welche entwickeln?<br />

- Wie gut ist es uns gelungen, unsere Schule zu einem sozial aktiven Stadtteil- oder<br />

Ortszentrum zu gestalten? Welcher weitere Entwicklungsbedarf besteht noch?<br />

Zu einer erfolgreichen Schule und einer Öffnung der Schule gehört das gemeins<strong>am</strong>e Bemühen<br />

mit dem Schulträger um ein modernes, instandgesetztes Schulgebäude, Schulgelände<br />

und um deren Ausstattung.<br />

Zur Entwicklung und Auswertung des Ganztagskonzepts muss alle zwei Monate ein „Pädagogischer<br />

Rat“ stattfinden, in dem die Lehrer, die in einer Klasse unterrichten, sich über<br />

notwendige Förderung von Schülern oder Problemlösungen austauschen.<br />

Neben der Durchführung von mündlichen oder schriftlichen Befragungen, von Zukunftswerkstätten<br />

oder Workshops (Adressatenkreis: Schulkollegium, Schülerinnen und Schüler,<br />

Eltern) können bei der Beantwortung dieser Fragen auch schulinterne Fortbildungen, Unterrichtsbeobachtungen<br />

und die Analyse der Daten aus landesweiten oder schulinternen Vergleichsarbeiten<br />

hilfreich sein.<br />

• Schulinterne Auswertung von landesweiten Vergleichsarbeiten und von zentralen<br />

Klassenarbeiten, Ableitung von Förderschwerpunkten<br />

Verantwortlich: Fachlehrer der entsprechenden Klassenstufen<br />

Termin: Schuljahresbeginn und nach Bekanntgabe der Auswertung<br />

• Auswertung der Ergebnisse der Abschlussprüfungen bzw. der schriftlichen Abiturprüfungen,<br />

Ableitung von Förderschwerpunkten<br />

Verantwortlich: Fachlehrer der entsprechenden Prüfungsfächer<br />

Termin: September jedes Schuljahres<br />

• Planung und Auswertung von gemeins<strong>am</strong>en Klassenarbeiten in Parallelklassen<br />

Verantwortlich: Fachlehrer ausgewählter Klassenstufe<br />

Termin: Fachkonferenzen im September<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der Schülertätigkeiten wie Mediatoren, Schülercoaching und Schülerfirmen<br />

werden regelmäßig alle 14 Tage mit der Vertrauenslehrerin Frau Laube und der Geschäftsführerin<br />

der Stiftung Frau Schimmel erneuert und geeignete weitere Maßnahmen festgelegt.<br />

Gegebenenfalls werden Klassenlehrer und Schulleitung hinzugezogen.<br />

39


Von den Ergebnissen der Bestandsanalyse ableitend müssen konkrete Ziele und Fragestellungen<br />

für die weitere gemeins<strong>am</strong>e Arbeit vereinbart sowie mit entsprechenden Maßnahmen<br />

und Verantwortlichkeiten untersetzt werden:<br />

- Verbesserung der Kooperation der Lehrkräfte, z. B. durch wechselseitige Hospitationen<br />

Verantwortlich: Fachlehrer der Fachbereiche<br />

Termin: nach Vereinbarung<br />

- Verbesserung der Kompetenzen der Lehrkräfte z.B. durch Entwicklung eines schulinternen<br />

Fortbildungsplanes<br />

Verantwortlich: Herr Wickner<br />

Termin: August, September<br />

- Es ist eine gute Tradition an unserer Schule die Planungsmaterialien für den Unterricht<br />

in einer Klasse/Jahrgangsstufe (z. B. Stoffverteilungspläne, schulinterne Curricula)<br />

mit verbindlichen thematischen und inhaltlichen Festlegungen und deren Abfolge<br />

jährlich zu Beginn des Schuljahres abzustimmen.<br />

- Hierbei wird festgelegt, wie an unserer Schule die in den Rahmenrichtlinien bestehenden<br />

Freiräume durch die Lehrkräfte genutzt werden und welche Berücksichtigung/<br />

Umsetzung die dort enthaltenen Hinweise für fächer-übergreifendes Unterrichten<br />

finden.<br />

- In welcher Qualität und mit welchen Ergebnissen machen wir Schülerinnen und Schüler<br />

planmäßig mit Lernstrategien und Arbeitstechniken vertraut? Gibt es darüber<br />

Absprachen zwischen dem Lehrerte<strong>am</strong> einer Klasse?<br />

- <strong>Die</strong> Unterrichtseinheiten einschließlich des Einsatzes von Unterrichtsmitteln (z.B. Arbeitsblätter,<br />

Aufgabenserien, Klassenarbeiten) von Fachlehrkräften sind gemeins<strong>am</strong><br />

zu planen, zu erarbeiten und zu nutzen. (Arbeit in den Fachbereichen)<br />

- In unserer Schule nutzen wir zur Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts<br />

moderne Informations- und Kommunikationstechnik.<br />

- Zur unterrichtlichen und außerunterrichtlichen individuellen Förderung von Schülerinnen<br />

und Schülern haben wir an unserer Schule folgende Formen entwickelt: Förderung<br />

von Begabungen und Talenten in Mathematik und Physik, Biologie, Deutsch,<br />

Englisch Theater, Musik<br />

- Inwieweit gelingt es an unserer Schule, pädagogische und fachdidaktische Fachliteratur<br />

auszuwerten und im Unterricht wirks<strong>am</strong> werden zu lassen?<br />

- Wie nutzen die Lehrkräfte schulinterne, regionale und landesweite Fortbildungsangebote<br />

zu ihrer Qualifizierung?<br />

- Auch moderne Formen der Leistungsermittlung und –bewertung (Self-Assessment,<br />

Portfolio-Arbeit, Lerntagebuch u.a.) müssen Gegenstand der schulinternen Lehrerfortbildung<br />

sein.<br />

- Welche Möglichkeiten der Unterstützung gibt es speziell vom Landesverwaltungs<strong>am</strong>t<br />

für die Förderung und Unterstützung von Begabungen und Talenten in den Bereichen<br />

Naturwissenschaften, Sprachen und Gesellschaftswissenschaften und musischen Bereich?<br />

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- Im schulischen Bereich müssen sich alle Lehrerinnen und Lehrer dieser Problematik<br />

stellen dies ist kein Gebiet nur für einzelne wenige Lehrerinnen und Lehrer.<br />

- Unsere Schülerinnen und Schüler nehmen an zahlreichen schulinternen und landesweiten<br />

Wettbewerben zur Förderung teil.<br />

• Schulolympiaden in Fremdsprachen, Mathematik, Biologie, Chemie, Physik,<br />

Geographie<br />

• Landesolympiaden in Mathematik, Physik, Russisch, Latein, Englisch, Französisch,<br />

Jugend trainiert für Olympia<br />

Darstellung der räumlichen und sächlichen Bedingungen zur<br />

Umsetzung der Ganztagskonzeption<br />

Das <strong>Francisceum</strong> bietet insges<strong>am</strong>t gute Voraussetzungen für den Ganztagsschulbetrieb – bei<br />

Nutzung der gegebenen Ressourcen.<br />

Das Klostergebäude <strong>am</strong> Weinberg 1 wurde 1803, das Nebengebäude <strong>am</strong> Weinberg 3 1848<br />

und das Schulgebäude in der Jeverschen Straße 13 1889 für den Schulbetrieb ausgebaut<br />

bzw. errichtet. Der Gebäudezuschnitt ist seit dieser Zeit fast unverändert und entspricht somit<br />

nicht allen Anforderungen an eine moderne Schule<br />

Haus Jeversche Straße 13<br />

Zustand:<br />

Räume:<br />

Pausenhof:<br />

Schülerschließfächer:<br />

2000 – 2002 Sanierung<br />

17 Unterrichtsräume<br />

davon 2 Computerkabinette<br />

1 Musikraum<br />

1 Physikkabinett<br />

1 Chemiekabinett<br />

1 Biologiekabinett<br />

3 Vorbereitungsräume<br />

1 Schülerbibliothek<br />

1 Essenraum<br />

1 kleiner Sportraum<br />

1 Aula<br />

1 Lehrerzimmer mit Arbeitsplätzen<br />

zu klein<br />

vorhanden<br />

41


Haus Weinberg 3 Nutzung für Naturwissenschaften<br />

Zustand:<br />

Räume:<br />

Klostergebäude Weinberg 1<br />

Zustand:<br />

Räume:<br />

Pausenhof:<br />

Schülerschließfächer:<br />

Sanierung 1995, Raumgrößen für große<br />

Gruppen nicht geeignet<br />

8 Unterrichtsräume<br />

davon 3 Bio/Che<br />

3 Mat/Phy<br />

2 Computerräume<br />

4 Vorbereitungsräume für Che, Bio, Phy<br />

und Info<br />

überwiegend unsaniert<br />

17 Unterrichtsräume<br />

davon 1 Mehrzweckraum, der auch zur<br />

Esseneinnahme genutzt wird<br />

2 Sprachkabinette<br />

1 Bibliothek mit Lesezimmer<br />

1 Aula<br />

1 Lehrerzimmer ohne Arbeitsmöglichkeiten<br />

ausgedehnte Freiflächen mit Streuobstwiese<br />

Klostergarten, Spielwiese, Ruhezonen, Sitz-<br />

ecken<br />

vorhanden<br />

Alle drei Gebäude sind nicht behindertengerecht. Das Franziskanerkloster <strong>am</strong> Weinberg 1<br />

steht unter Denkmalschutz, hier sind Veränderungen nur sehr behuts<strong>am</strong> möglich.<br />

<strong>Die</strong> sächliche Ausstattung für den Unterricht ist gut, zum Teil sehr gut, da erhebliche Mittel,<br />

auch durch den Förderverein des <strong>Francisceum</strong>s, zur Verfügung gestellt wurden und werden.<br />

Für die Umsetzung des Ganztagskonzeptes sind finanzielle Mittel nötig, um die im Einzelnen<br />

geplanten Angebote zu realisieren.<br />

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<strong>Die</strong> finanziellen Mittel, die für die Umsetzung des Ganztagskonzepts erforderlich sind,<br />

müssen eingesetzt werden, um folgende materielle Voraussetzungen zu schaffen:<br />

- <strong>Die</strong> sächlichen Voraussetzungen im Gebäude in der Jeverschen Straße müssen verbessert<br />

werden. Für die Umsetzung des Ganztagskonzepts werden mehr Räume benötigt<br />

als bisher.<br />

- Für die Hausaufgabenbetreuung ist ein „Raum der Stille“ notwendig. <strong>Die</strong>ser ist mit<br />

gepolsterten Stühlen, Sitzkissen oder Matten, Schreibtischen und Büchern (Nachschlagewerken)<br />

ausgestattet. Hier ist nur eine passive Betreuung nötig.<br />

- Im Gruppenarbeitsraum findet an verschiedenen Tischgruppen eine aktive Betreuung<br />

der Schüler durch mehrere Lehrer statt. Arbeitsmaterialien verschiedener Fächer<br />

und auch Spiele gehören zur Ausstattung dieses Raumes. Um Recherchen im Internet<br />

durchführen zu können, ist dieser mit Computertechnik ausgestattet.<br />

- Nachhilfe und Defizitkurse können in Klassenräumen stattfinden.<br />

Kindern in der <strong>Ganztagsschule</strong> offerieren wir verschiedene Betätigungsmöglichkeiten. Unter<br />

anderem möchten wir eine Theaterwerkstatt einrichten, in der eigene Theaterstücke bzw.<br />

Sketche entwickelt und aufgeführt werden.<br />

- Dazu benötigen wir einen Mehrzweckraum für Veranstaltungen, der gleichzeitig als<br />

Probenraum fungiert. Zur Förderung von Interessen und Neigungen, Begabungen<br />

und Talenten, zum Basteln und Erfinden sind auch geeignete Lehr- und Lernmittel<br />

sowie Einrichtungen notwendig.<br />

<strong>Die</strong>ser sollte über eine Bühne und entsprechende technische Ausrüstung verfügen. Außerdem<br />

ist es notwendig, einen Raum für Requisiten einzurichten.<br />

Für aktive Entspannung, wie Yoga oder Musiktherapie, werden Entspannungsecken und für<br />

passive Entspannung und Stressabbau werden Ruhezonen benötigt. <strong>Die</strong>se sorgen dafür, dass<br />

die Schüler in der <strong>Ganztagsschule</strong> nicht permanent unter dem Zwang oder Druck stehen,<br />

ständig produktiv sein zu müssen. Ruhezonen gehören zur Freizeitgestaltung dazu und werden<br />

von den Kindern zur Regenerierung ihrer Kräfte benötigt.<br />

Ein weiteres Freizeitangebot ist das kreative Arbeiten mit Ton bzw. Ker<strong>am</strong>ik. <strong>Die</strong>ses Betätigungsfeld<br />

trägt entschieden dazu bei, dass die Kinder spüren, welche enormen Fähigkeiten<br />

sie besitzen. In einer Töpferwerkstatt, für die ein Raum mit Regalen zum Trocknen der entstandenen<br />

Kunstwerke und ein Brennofen nötig ist, sind die Schüler nicht nur kreativ, sondern<br />

sie können mit den hergestellten Kunstwerken auch in der Öffentlichkeit brillieren.<br />

Unterrichtsbezogene Angebote<br />

• Umgang mit Computern und Nutzung von Lernprogr<strong>am</strong>men<br />

• Schüler experimentieren (Chemie, Biologie, Physik u.a.)<br />

• Verbindungen zwischen Sprachen und Naturwissenschaften (bilingualer Unterricht)<br />

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• Schreibwerkstatt; Vertiefung der literarischen Interessen; Förderung schreibbegabter<br />

Schüler, Nutzung der Schülerfirma Pennetrant-S-GmbH<br />

• Theaterwerkstatt; Inszenierung von Theaterstücken<br />

• Schulchor (Gestaltung bzw. Mitwirkung an schulischen und öffentlichen Veranstaltungen)<br />

• Geschichtswerkstatt (historische Traditionen des <strong>Francisceum</strong>s - Stätte der Reformation;<br />

historische Persönlichkeiten der Schule, Stadt bzw. Umgebung - Luther, Fürst<br />

Franz von Anhalt, Katharina die Große; Schulpartnerschaft mit Askania Nova)<br />

→ 1 Traditionsraum<br />

• Naturwissenschaften leben vom Experiment , 1 Experimentierraum für 10 bis 15<br />

Schüler mit der entsprechenden Ausstattung, Computerzugang, für Bio, Phy, Che<br />

Themenbezogene Projekte<br />

• Mediatorengruppe und Schülercoaching (Streitschlichter; Konflikterziehung und -<br />

bewältigung; Förderung der Sozialkompetenz, Problemlösung)<br />

→ 1 Raum<br />

• Schülervertretungen ( Verständnis für Demokratie entwickeln; Schüler gestalten<br />

Schulleben und -umfeld aktiv mit; Schülerrat)<br />

→ 1 Raum<br />

• Schülerzeitung "Pennetrant-S-GmbH" (Berichterstattung über Schule und Ereignisse<br />

in der Region; Arbeit an verschiedenen Themen)<br />

→ nutzt Raum der Mediatoren<br />

• Schülereventfirma "Hurrycan-S-GmbH"<br />

• Stressbewältigung (Zeitmanagement, Problembearbeitung und –lösung, Konfliktbewältigung)<br />

• Schülerfirma "Art of Future-S-GmbH" Betreuung und Gestaltung von Web-Seiten<br />

→ Zugang zum Internet <strong>am</strong> Computerarbeitsplatz<br />

• Schülerfirma "Auxxilium-S-GmbH" (Nachhilfefirma)<br />

• Schülercafé im Eingangsbereich, wird durch Schülerfirma betrieben<br />

• schulinterne Wettbewerbe (Instrumentalisten-Wettbewerb; "Jugend trainiert für<br />

Olympia" u.a.)<br />

→ Nutzung Mehrzweckraum (s.o.)<br />

• Schulfesttage (Projekte zum Schulgeburtstag; Traditionspflege; Treffen mit "alten"<br />

Francisceern)<br />

Freizeitgestaltung<br />

• Spiele zur Förderung von sportlichen Aktivitäten und Te<strong>am</strong>geist (Tischtennis, Volleyball,<br />

Fußball u.a.)<br />

• Spielecken (Brettspiele, Gemeinschaftsspiele, Tischfußball u.a.)<br />

→ Zonen in den Fluren, 1 Raum (für Spiele und Geräte)<br />

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• Leseecken (Freude <strong>am</strong> Lesen wecken bzw. vertiefen; Hörbücher)<br />

→ Lesesaal in der Bibliothek<br />

• Tanz als Sport (z.B. Steppaerobic)<br />

→ kleine Sporthalle Jeversche Straße mit entsprechender Ausrüstung (Technik,<br />

Spiegelwand, Sportgeräte)<br />

• Instrumental- und Musikwerkstatt unter Mitwirkung der Musikschule (musische<br />

Erziehung)<br />

→ 1 Probenraum; 1 Raum für Instrumente<br />

• Kreativwerkstätten (kreativer Umgang mit Materialien; Einsatz verschiedener Techniken)<br />

→ Werken:<br />

→ Bastelwerkstatt:<br />

1 Werkraum, 1 Vorbereitungsraum für Material<br />

→ Töpferwerkstatt:<br />

einschließlich Brennofen<br />

→ Kreativwerkstatt:<br />

→ Nähwerkstatt: 1 Raum (mit Nähmaschinen, Waschmaschinen, Trockner,<br />

Bügelcenter)<br />

• Koch- und Backstudio (Orientierung auf eine gesunde Ernährung und Lebensweise):<br />

→ 1 Raum (mit Koch- und Backbereich, Reinigungsbereich, Arbeits- und<br />

Essbereich),<br />

→ 1 Vorbereitungsraum<br />

• Beziehungen zur evangelischen Kirche können Freizeitmöglichkeiten (Jugendgottesdienst)<br />

ermöglichen und das Schülerwohnen unterstützen.<br />

Analyse der derzeitigen materiellen Bedingungen zur<br />

Durchführung des schulischen und außerunterrichtlichen Sports <strong>am</strong> <strong>Francisceum</strong> Zerbst<br />

1. Das <strong>Francisceum</strong> Zerbst besteht aus 2 Schulgebäuden, die räumlich weit getrennt liegen.<br />

2. Das Schulgebäude <strong>am</strong> Weinberg für die oberen Klassen (9-12) verfügt über keine<br />

Turn- und Sporthalle und keine Außenanlagen, die für den Sportunterricht genutzt<br />

werden können.<br />

3. Das Schulgebäude Jeversche Straße 13 für die Klassenstufen 5-8 verfügt über einen<br />

kleinen Turnsaal, in dem nur „Kleine Spiele“ möglich sind und über eine ca. 5-7 min<br />

Fußweg entfernte kleine Außensportanlage in einer öffentlichen Parkanlage.<br />

4. <strong>Die</strong> Schüler der Klassenstufen 5-8 nutzen für den Sportunterricht hauptsächlich die<br />

Sporthalle „Zur Jannowitzbrücke“ Zerbst, die sich in ca. 12-15 min Fußweg–Entfernung<br />

vom Schulgebäude Jeversche Straße 13 befindet und von der Stadt Zerbst angemietet<br />

wurde.<br />

5. <strong>Die</strong> Schüler der Klassenstufen 9-12 müssen ihren Sportunterricht in 3 verschiedenen<br />

dezentralen Turnhallen absolvieren. Der Fußmarsch zur TH „Friesenhalle“ beträgt<br />

mindestens ca. 12 min, die TH „Jannowitzbrücke“ liegt ca. 30 min entfernt. Ein Sport-<br />

45


kurs findet in der TH der Sekundarschule statt, die sich in ca. 5 min Fußweg Entfernung<br />

befindet.<br />

6. Sportunterricht an der freien Luft ist für die Klassen 9 -12 nur bei Belegung der Friesenhalle<br />

möglich, da nur diese über eine Außenanlage verfügt.<br />

Daraus ergeben sich folgende Probleme:<br />

- Alle Sportmaterialien müssen dezentral verwaltet werden, das bedeutet z.T. Mehrfachanschaffungen,<br />

oder einige Materialien stehen nicht allen zur Verfügung.<br />

- Keine TH bietet optimale Bedingungen für einen allseitigen Sportunterricht, wie er<br />

laut RRL gefordert wird.<br />

- <strong>Die</strong> Laufzeiten zu den Turnhallen nehmen einen deutlichen Teil der Zeit des Sportunterrichtes<br />

ein.<br />

- <strong>Die</strong> Sportstunden müssen zu Doppelstunden zus<strong>am</strong>mengelegt werden, eine Verteilung<br />

über die Woche ist daher nicht möglich.<br />

- <strong>Die</strong> TH sind in Einzelstunden nicht erreichbar, z.B. in Vertretungsstunden.<br />

- <strong>Die</strong> Klassenstufen 5 und 6 müssen durch eine Lehrperson auf ihrem Unterrichtsweg<br />

zu den TH begleitet werden.<br />

- <strong>Die</strong> Schüler müssen bei jedem Wetter die Entfernungen zurücklegen.<br />

- Eine Einbindung der TH in den Schulalltag außerhalb des Sportunterrichts ist nur über<br />

Arbeitsgemeinschaften möglich.<br />

- Nutzungszeiten der TH sind von der Stadt Zerbst und vom TV “Gut Heil“<br />

- ( Eigentümer der Friesenhalle) abhängig.<br />

- <strong>Die</strong> Nutzung der TH ist für die Schule kostenpflichtig. Zusätzliche Nutzung muss geplant<br />

und bezahlt werden.<br />

„Leben ist bewegen“ – um diesem Leitspruch gerecht zu werden, müssen bestimmte materielle<br />

Bedingungen vorhanden sein oder geschaffen werden. Als <strong>Ganztagsschule</strong> müssen wir<br />

deutlich mehr Bewegung ermöglichen. Dazu gehört:<br />

1. Bau einer neuen Turnhalle in der Nähe der Schule:<br />

- um alle lehrplanrelevanten Sportarten durchführen zu können<br />

- für ein abwechslungsreiches Angebot an außerunterrichtlichen Veranstaltungen<br />

- Möglichkeiten für andere Projekte zu schaffen (z.B. Theater, Fachprojekte, Begegnungen),um<br />

Bewegungsprojekte in den Tagesablauf integrieren zu können<br />

Notwendige sächliche Ausstattung:<br />

- Zwei- Felder-Halle, 23×44 m Grundfläche<br />

- Gymnastikraum mit Spiegelwand<br />

- Multimedia- Seminar- Raum (Mehrzweckraum)<br />

- Tribünenanlage, mit fest montierten Sitzreihen<br />

46


- elektrisch fahrbarer Trennvorhang<br />

- Kletterwand<br />

- d.h. mit Bedingungen für alle Spielsportarten, GT, Judo, Gymn., TT, Badminton,<br />

Fitness<br />

- 4 Umkleideräume (jeweils 2 Umkleideräume für einen Hallenteil),Wasch- und<br />

Duschräume, Besucher-WC-Anlage<br />

2. Bau einer Außensportanlage neben der TH zur Absicherung der Freiluftsportarten und<br />

komplikationslosen Nutzung in Pausen und Freizeiten.<br />

Ausstattung der Außenanlagen:<br />

- Sportplatz für leichtathletische Disziplinen und Sportspiele mit:<br />

- Weitsprunganlage<br />

- Wurf- und Kugelstoßanlage<br />

- Tartanlaufbahn mit 3 Bahnen<br />

- Spielfläche von mind. 20 x 40 m mit Kunstrasen<br />

- Kleinfeld (20 x 10 m )für Kleine Spiele, Volleyball, Basketball<br />

- Kletterparcour<br />

- 100-Meter-Bahn<br />

3. Gestaltung eines Geländes für die Klassen 5 -8 mit einem Schulhof als bewegungsfreundlicher<br />

Ort, mit Flächen für kreatives, selbstbestimmtes Spielen, Bewegen und Erleben, Schaffung<br />

von Räumen und Orten für Bewegung und Entspannung<br />

1. Schulhof Klasse 5-8:<br />

- unterschiedliche Aktivitätszonen, z.B. gegliedert durch Bepflanzung, teils überdacht<br />

als Allwetterplatz und zum Sonnenschutz mit:<br />

- Ruhezonen: fest montierte Sitzgelegenheiten und Rückzugsecken<br />

- Naturbereich: Arkadengänge mit Kletter- und Rankpflanzen<br />

- Kreativbereiche: Flächen mit Linien ( z.B. Hüpfkästchen)<br />

- Spielbereiche: Balancier- und Klettermöglichkeiten<br />

( 2 Klettergerüste, 1 Seil-, Hangelanlage, Balancierhölzer in Bodennähe<br />

auf Sandplatz), Fußballtorwand, Geräteraum für Bälle und Kleingeräte<br />

Schulhof Weinberg:<br />

- 1 wetterfester Volleyballplatz mit Netz<br />

- 2 stationäre Tischtennisplatten<br />

- 1 Großschachfeld<br />

- Kommunikationsecken mit Sitzgelegenheiten (Ruhezonen)<br />

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Kursangebote:<br />

<strong>Die</strong> Fachschaft Sport bietet im Rahmen des Sportunterrichts lt. RRL Kurse im Alpinen Skisport<br />

als Kompaktkurs an.<br />

Es besteht die Möglichkeit, einen Surflehrgang im Rahmen der Studienfahrten zu wählen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Ganztagsschule</strong> benötigt mehr Fläche pro Kind, z.B. für Bewegung, Gestaltung schulischer<br />

Öffentlichkeit oder für die Präsentation von Arbeitsergebnissen. Unsere Auffassungen<br />

von selbsttätigem Lernen, von Binnendifferenzierung, altersüberprüfenden Gruppen und<br />

offenem Unterricht verlangen andere Raumangebote. Ökologisches Lernen wird durch eine<br />

pädagogische Gestaltung bestimmter Wirkungszus<strong>am</strong>menhänge, wie Nutzungsformen der<br />

Gebäude und Energieverbrauch unterstützt. <strong>Die</strong> Realisierung der beabsichtigten Vorhaben<br />

<strong>am</strong> <strong>Francisceum</strong> lässt sich folgendermaßen darstellen:<br />

Durch die Gewinnung von Raumkapazitäten <strong>am</strong> Weinberg 1 könnte eine zusätzliche Klassenstufe<br />

dort unterrichtet werden (8.-12. Klasse). <strong>Die</strong> freien Kapazitäten, die dadurch in der Jeverschen<br />

Straße entstehen, lassen sich dann für den Ganztagsschulbetrieb nutzen.<br />

Gewinnung von Kapazitäten <strong>am</strong> Weinberg 1:<br />

Ausbau des Dachgeschosses für 2 Kunstkabinette<br />

1 Archivraum<br />

1 Schülerbücherraum.<br />

Somit werden insges<strong>am</strong>t 4 Räume zusätzlich nutzbar und die 8. Klassen können im Hauptgebäude<br />

unterrichtet werden. Im Erdgeschoss des Klosters, das überwiegend vom Museum der<br />

Stadt Zerbst genutzt wird, befinden sich zwei unsanierte Räume, die nach einer Sanierung<br />

für die Mediatoren, Schülervertretung und Schülerfirmen genutzt werden könnten.<br />

Umbau in der Jeverschen Straße 13<br />

<strong>Die</strong> o.g. Räumlichkeiten für den Ganztagsbetrieb können hier im Erdgeschoss durch Umbau<br />

entstehen. Für das Kochstudio steht ein Raum im Bodenbereich zur Verfügung, der nur entsprechend<br />

ausgestattet werden muss. <strong>Die</strong> Investition in Ausbau und Ausgestaltung dient<br />

vornehmlich den Zielen der <strong>Ganztagsschule</strong> und den beabsichtigten Ganztagsangeboten.<br />

Durch die Verknüpfung von Bildung, Erziehung und Betreuung durch das Zus<strong>am</strong>menwirken<br />

und die Vernetzung von Unterricht und Ganztagsangeboten wird eine Qualitätssteigerung<br />

für die Umsetzung unseres schulischen Bildungsauftrages erwartet.<br />

Auch das Mehr an Zeit, das für unsere Schüler zur Verfügung steht, wird sicherlich einen positiven<br />

Beitrag leisten. Durch unsere schulischen Ganztagsangebote wird mehr Raum geschaffen,<br />

für die Verbindung von fachlichem und sozialem Lernen, für die Begegnung zwischen<br />

Schülern, Lehrern und für die Öffnung der Schule ins kommunale Umfeld.<br />

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PERSONELLE VORAUSSETZUNGEN<br />

• Lehrer:<br />

Am <strong>Francisceum</strong> sind zurzeit 60 Kolleginnen und Kollegen beschäftigt, die sich auf das Ganztagskonzept<br />

vorbereiteten und in mehreren Arbeitsgruppen spezifische Angebote erarbeiteten,<br />

so dass alle gut auf den Ganztagsschulbetrieb vorbereitet sind.<br />

Durch die Nutzung des Ganztagszuschlages (RdErl. v. 4.4.07; 0,085 LWS/Schüler) kann ein<br />

Teil des Ganztagsbedarfs durch das Kollegium abgesichert werden. <strong>Die</strong> Unterrichtsversorgung<br />

<strong>am</strong> <strong>Francisceum</strong> ist mit 113 % sehr gut, auch perspektivisch, so dass auch der Flexierlass<br />

genutzt werden kann.<br />

Zur inhaltlichen Umsetzung unseres Konzeptes wurden mehrere Fortbildungen durchgeführt.<br />

So zum Beispiel mit dem „dragon-board-Institut“ eine zweitägige SCHILF-Veranstaltung<br />

zu neuen Lernmethoden.<br />

Für die wirtschaftliche Ausrichtung stehen zwei Lehrer mit Lehrbefähigung und ein Lehrer<br />

mit langjähriger Unterrichtserfahrung zur Verfügung. Zusätzlich werden aufbauende Fortbildungen<br />

über das Institut für Ökonomische Bildung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />

absolviert.<br />

• Pädagogische Mitarbeiter:<br />

Der Einsatzbereich der pädagogischen Mitarbeiter soll sich auf die Freizeitangebote, auf die<br />

Betreuung von Projekten und Kursen konzentrieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der<br />

sozialen Betreuung.<br />

• Sozialpädagogen und Schulpsychologen<br />

Sie werden bei Bedarf einbezogen. <strong>Die</strong> Vertrauenslehrerin und die Schülergruppe der Streitschlichter<br />

sind <strong>am</strong> <strong>Francisceum</strong>, in der Regel, in der Lage Probleme intern zu lösen.<br />

• Außerschulische Partner<br />

<strong>Die</strong> Einbeziehung außerschulischer Partner in die Gestaltung des Ganztagsbetriebes ist uns<br />

sehr wichtig, um Schule zu öffnen und um außerschulische Kompetenzen zu nutzen. <strong>Die</strong>se<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit wird durch Kooperationsverträge (siehe Anlage) und nicht durch Absichtserklärungen<br />

dokumentiert und stellt eine bedeutende Seite der Absicherung des Ganztagskonzeptes<br />

dar.<br />

• Sekretärinnen/Hausmeister<br />

Auch die zwei Schulsachbearbeiterinnen und drei Hausmeister haben einen wichtigen Anteil<br />

als Ansprechpartner, <strong>Die</strong>nstleister und Verwalter zu erbringen. Ihr Stundenvolumen darf<br />

nicht verringert werden.<br />

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• Eltern<br />

<strong>Die</strong> Einbindung der Eltern als Kooperationspartner erfolgte bereits in der Konzeptionsphase.<br />

In der Steuergruppe arbeiten Eltern konstruktiv mit. Durch breite Partizipation der Eltern <strong>am</strong><br />

ges<strong>am</strong>ten Schulleben lassen sich viele Ganztagsangebote effektiver gestalten. So soll die Unterstützung<br />

der Eltern in verschiedenen Bereichen genutzt werden, so z.B.<br />

- Unterstützung und Begleitung bei Klassenfahrten / Schulfesten etc.<br />

- Übernahme kleinerer Arbeiten<br />

- Betreuungsaufgaben in der Bibliothek, Cafeteria und Essenraum<br />

- Beiträge zur Unterrichtsgestaltung (eigene berufl. Erfahrungen) und bei Projekten<br />

- Sponsoring (Materialien wie Papier, Farbe, …)<br />

<strong>Die</strong> Eltern werden in jedem Entwicklungsschnitt einbezogen und haben Mitspracherecht,<br />

auch bei der internen Evaluation.<br />

• Schüler (siehe auch unter B)<br />

Schülervertreter engagieren sich aktiv in der Steuergruppe und bringen eigene Vorstellungen,<br />

Ideen und Wünsche für die Ausgestaltung unserer <strong>Ganztagsschule</strong> ein. So wurden in<br />

einem Schüler-Workshop unter Anleitung einer Diplomantin zahlreiche Hinweise erarbeitet,<br />

wie sich die Schülerschaft selbst einbringen kann. <strong>Die</strong> Schülerfirmen unternehmen selbstständig<br />

Anteile in der Betreuung und Anleitung, zum Beispiel beim Abbau von Defiziten, bei<br />

Projekten und Schulveranstaltungen.<br />

• <strong>Francisceum</strong>sbibliothek<br />

<strong>Die</strong> zwei Bibliothekarinnen unserer historischen <strong>Francisceum</strong>sbibliothek unterstützen neben<br />

der fachlichen Betreuung der Gymnasiasten auch den Freizeitbereich. So sollen die Leseleistungen<br />

und das Lesebedürfnis gestärkt werden. Neben Gesichtspunkten des Leseverstehens<br />

werden Aspekte des Texterschließens relevant.<br />

Anlage:<br />

1. Konzeption des <strong>Francisceum</strong> Zerbst zur Studien – und Berufsorientierung<br />

2. Kooperationsverträge<br />

3. Schulprogr<strong>am</strong>m<br />

4. Flyer und DVD über das <strong>Francisceum</strong><br />

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