ego Magazin Bitburg Südeifel Ausgabe 3
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<strong>ego</strong> N°3/2011 Frauenfußball<br />
27<br />
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Infos:<br />
http://www.eifelkickerinnen.de<br />
http://www.fc-bitburg-1919.de<br />
http://www.msg-fsg-ralingen-nusbaum.de.tl<br />
Frauenfußball in der Eifel<br />
:Frauen: 100 % Konzentration in Körper und Geist<br />
Eifelbetty<br />
Die ersten Fußballspiele wurden<br />
1922 von Studentinnen organisiert. Im<br />
Nationalsozialismus passte der Frauenfußball<br />
nicht in das politische Bild.<br />
Noch 1955 verbot der DFB die Gründung<br />
von Frauenabteilungen und stellte<br />
keine Sportstätten zur Verfügung.<br />
Trotzdem bildeten sich eigene Vereine.<br />
Dabei wurde in England schon 1894<br />
das erste britische Fußballteam „British<br />
Ladies“ von Nettie Honeyball gegründet.<br />
„England Nord“ spielte gegen „England<br />
Süd“ am 23. März 1895 vor 10.000 Zuschauern.<br />
Damals gehörte zur weiblichen<br />
Sportkleidung ein Hütchen, und<br />
ein Röckchen über den Knickerbockern<br />
– um den Anstand zu wahren.<br />
In <strong>Bitburg</strong> wird seit 1992 Frauenfußball<br />
gespielt. „Die Tendenz geht immer<br />
mehr zu den jüngeren Mädchen“, bemerkt<br />
Silvia Lenz, die seit sechs Jahren<br />
Mädchenreferentin ist. Das hängt mit<br />
dem großen Erfolg der Frauen-Nationalmannschaft<br />
zusammen. Auch viele<br />
Vereine denken um, und spezialisieren<br />
sich auf Mädchenfußball. „Wenn Kinder<br />
früh anfangen, dann werden sie auch<br />
mal gut“, so Lenz. Zu den stärksten Vereinen<br />
im Eifelkreis gehören Nusbaum,<br />
Lünebach-Pronsfeld, SV Strohn und<br />
<strong>Bitburg</strong>. Die Nusbaumer B-Mannschaft<br />
spielt sogar in der Regionalliga. Als<br />
klassentiefere Mannschaft gewann die<br />
1. Frauenmannschaft <strong>Bitburg</strong> 2010 den<br />
Rheinlandpokal. Das gab es noch nie!<br />
Zu einem erfolgreichen Team gehören<br />
gute Trainer und eine gute Teamchefin,<br />
wie Jutta Reuter die ehrenamtlich die<br />
Organisation übernimmt. Die Fußballerinnen<br />
sind überwiegend Schülerinnen<br />
und Studentinnen zwischen 17 und 29<br />
Jahren, deren Trikots vom Cascades Hotel<br />
aus dem luxemburgischen Müllertal<br />
gestellt werden. Zweimal in der Woche<br />
wird trainiert, in der Vorbereitungszeit<br />
ist es auch mal mehr. Sie spielen in der<br />
Rheinlandliga und absolvieren im Jahr<br />
rund 40 Spiele, davon sind 22 Meisterschaftsspiele.<br />
Viel Geld verdienen die<br />
weiblichen Fußballprofis allerdings<br />
nicht. Die Nationalspielerinne verdienen<br />
ähnlich wie der gehobene Amateurbereich<br />
der Männer. Auch die Weltmeisterinnen<br />
trainierten in <strong>Bitburg</strong>. Zum<br />
ersten Mal findet die Frauenfußball-WM<br />
vom 26. Juni bis 17. Juli in Deutschland<br />
statt. Die DFB-Frauen wollen dann natürlich<br />
wieder den Weltmeistertitel erreichen.<br />
„Damit wir gewinnen, müssen<br />
wir Abwehrverhalten und Angriffsspiel<br />
trainieren,“ sagt Trainerin Silvia Neid.<br />
Für die Spielerinnen wird in der Trainingszeit<br />
100 prozentige Konzentration<br />
in Körper und Geist verlangt. „Das Zimmer<br />
ist in dieser Zeit der beste Kumpel,“<br />
sagt Spielerin Simone Laudehr. Nach<br />
dem harten Training brauchen alle viel<br />
Schlaf. Zum Abschalten geht sie gerne in<br />
die Sauna oder unterhält sich mit ihren<br />
Kolleginnen. Michaela Schlich aus Irrel<br />
begeistert sich für den Frauenfußball.<br />
„Für mich spielen Frauen einen schöneren<br />
Fußball.“ Sie wird sich alle Spiele<br />
gemeinsam mit Freunden und einem<br />
Fässchen Bier anschauen. Wenn sechs<br />
Wochen lang nur über Frauenfußball<br />
gesprochen wird, wer-den es in Zukunft<br />
mehr Fans. •<br />
Silvia Lenz, Mädchenreferentin<br />
ist Trainerin der C-Jugend und spielt selbst<br />
in der 2. Mannschaft im FC-<strong>Bitburg</strong>. „Ich möchte<br />
den Mädchen Spaß am Fußball vermitteln“<br />
Jutta Reuter, Teamchefin<br />
spielt seit 34 Jahren Fußball, die längste<br />
aktive Spielerin im FC-<strong>Bitburg</strong>.