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STEMMER-IMAGING-2016-10-Newsletter-DE-Web

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Praxis-Plus<br />

Folieninspektion<br />

bis 1200 m/min in Echtzeit<br />

Die OCS GmbH aus Witten zählt zu den international führenden Herstellern von Maschinen<br />

für die produktionsintegrierte Folieninspektion. Bis zu zehn Kameras nebeneinander<br />

arbeiten in den skalierbaren Systemen des Unternehmens und ermöglichen damit Produktionsgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 1200 Metern pro Minute. Optische Basis dieser Systeme ist<br />

Bildverarbeitung von <strong>STEMMER</strong> <strong>IMAGING</strong>.<br />

Ein OCS-Inspektionssystem im Demo-Center in Witten.<br />

Kunststofffolien findet man in unterschiedlichsten<br />

Stärken und Farben - transparent bis<br />

undurchsichtig, strukturiert oder beschichtet<br />

- in nahezu allen Lebensbereichen und Branchen.<br />

Die Anwendungen reichen von Flachbildschirmen,<br />

Handydisplays, Pharma-Tablettenblister<br />

oder Lebensmittelverpackungen<br />

bis hin zu Babywindeln.<br />

Produziert werden diese Folien rund um die<br />

Welt und rund um die Uhr in riesigen Anlagen.<br />

Die Qualität der Folien hängt von vielen<br />

Parametern ab. Qualitätsüberwachung und<br />

–sicherung im laufenden Produktionsprozess<br />

sind daher entscheidend für die Qualität des<br />

Endprodukts. Dafür gibt es viele unterschiedliche<br />

Standards: Die spezifischen Ansprüche<br />

werden zwischen Herstellern und Anwendern<br />

individuell vereinbart. Dabei spiegeln<br />

Art und Anzahl der zulässigen Fehler zwangsläufig<br />

den Aufwand für die Herstellung, also<br />

letztlich den Preis der Folien wieder.<br />

„Einfach gesagt: In einer Käseverpackung will<br />

niemand eingeschweißte Insekten sehen,<br />

beim Blick auf einen TFT-Bildschirm sollten<br />

keine trüben Stellen auffallen und in der Isolation<br />

von Hochspannungskabeln sind Löcher<br />

definitiv nicht erwünscht,“ erläutert Mendo<br />

Gusevski beispielhaft. Er ist Projektmanager<br />

beim Unternehmen OCS, das auf die optische<br />

Qualitätssicherung von Polymeren und den<br />

daraus produzierten Folien spezialisiert ist.<br />

Der Messbereich relevanter Fehler in extrudierten<br />

Folien hängt meist von deren geplanter<br />

Verwendung ab. Bei Verpackungsfolien<br />

(PET) müssen Fehlergrößen zwischen 150 und<br />

500 μm erkannt werden. Bei technischen Folien<br />

betrachtet man die Größenordnung von<br />

50 bis 200 μm, bei Oberflächenschutzfolien<br />

zum Beispiel von 60 bis 160 μm und bei Folien<br />

mit speziellen optischen Eigenschaften kann<br />

es erforderlich sein, Fehler von 25 bis <strong>10</strong>0 μm<br />

sicher zu erkennen.<br />

Fehler entstehen beim Extrusionsprozess<br />

durch nicht korrekt aufgeschmolzenes Material<br />

(so genannte Stippen oder Anbrenner),<br />

Fischaugen, Dünnstellen, Löcher, Schlieren,<br />

Fließlinien oder schlicht Schmutz. Die Frage,<br />

ob eine Inhomogenität der Folie auch als<br />

Fehler im Sinne der Qualitätsüberwachung<br />

zu deuten ist, lässt sich nur mit Blick auf die<br />

spätere Anwendung der Folie beantworten.<br />

Ohne Bildverarbeitung sind all diese Fehler<br />

in der geforderten Geschwindigkeit nicht zu<br />

erkennen.<br />

Gemeinsam mit <strong>STEMMER</strong> <strong>IMAGING</strong> hat<br />

OCS über die Jahre der Zusammenarbeit ein<br />

skalierbares, modulares Inspektionssystem<br />

entwickelt, in dem bis zu zehn Kameras nebeneinander<br />

arbeiten können. In der Praxis<br />

kommen in den meisten Anwendungen Systeme<br />

mit zwei Kameras zum Einsatz und prüfen<br />

eine Folienbreite von 1500 bis 2000 mm.<br />

Neben der Sensorgröße der Zeilenkamera von<br />

bis zu 8192 Pixel bestimmt noch der Abstand<br />

der Kamera die erreichbare Auflösung. Zum<br />

Beispiel verlangen Folien für die Verpackungsindustrie<br />

in der Regel nicht mehr als 150 bis<br />

200 μm Auflösung, was dem Einsatz von einer<br />

Kamera pro Meter Folienbreite entspricht.<br />

Technische Folien werden mit doppelter bis<br />

dreifacher Auflösung und einer entsprechend<br />

höheren Zahl von Kameras überprüft.<br />

Die Zahl der Pixel ist aber nicht allein das Maß<br />

der Dinge. In 8k-Kameras sind die Sensorelemente<br />

kleiner und entsprechend weniger<br />

lichtempfindlich. Bei weniger lichtdurchlässigen<br />

Materialien würde man sich also eher<br />

für 4k-Kameras mit größerem Sensordurchmesser<br />

entscheiden. Schon diese einfache<br />

Betrachtung zeigt, dass hier seitens der Anlagenbauer<br />

viel Erfahrung gefragt ist, um die<br />

technischen Anforderungen und die Kosten<br />

optimal einzusetzen.<br />

Jede Kamera mit eigenem Frame Grabber<br />

Um die Zahl der anfallenden Bilddaten bei<br />

Produktionsgeschwindigkeiten von bis zu<br />

1200 Meter pro Minute in Echtzeit bewältigen<br />

zu können, verfügt jede Kamera über einen<br />

eigenen Frame Grabber. Kamera und Frame<br />

Grabber sind an der Maschine in einem gemeinsamen<br />

Gehäuse untergebracht. Diese<br />

so genannten Workstations bieten die notwendige<br />

Modularität und kurzen Signalwege<br />

zwischen Kamera und Grabber. Integrierte<br />

Kühlventilatoren erzeugen einen leichten<br />

Überdruck und verhindern, dass sich produktionsbedingter<br />

Staub auf der Optik ablagert.<br />

Bei aggressiven oder besonders schmutzigen<br />

Umgebungsbedingungen kommen herme-<br />

Eine Truecolor-Spezialbeleuchtung mit ansteuerbaren<br />

LED-Elementen erlaubt das Einstellen<br />

verschiedener Farben oder bei Bedarf sogar den<br />

Einsatz von Licht im nahen Infrarotbereich.<br />

06 <strong>STEMMER</strong> <strong>IMAGING</strong> NEWSLETTER Oktober <strong>2016</strong>

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