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NATUR<br />
VERBINDET!<br />
GRENZEN TRENNEN – NATUR<br />
VERBINDET! GESCHICHTE AM GRÜNEN<br />
BAND IN ERMERSHAUSEN ERLEBEN<br />
Einst zerschnitt die Grenze ein Land in Ost und<br />
West, trennte Familien und Freunde für Jahrzehnte.<br />
Doch die Natur eroberte die Grenzlinie. Es entstand<br />
das „Grüne Band“ mit wertvollen Lebensräumen<br />
voller seltener Tiere und Pflanzen – ein lebendiges<br />
Denkmal jüngerer deutscher Geschichte.<br />
So auch in Ermershausen – eine der ältesten Siedlungen<br />
der Haßberge. Auf der 7,4 km langen Runde<br />
(Laufparadies) ab Ermershausen gehts entlang<br />
der deutsch-deutschen Grenze auf Entdeckungstour<br />
durch eine wunderbare Natur des „Grünen<br />
Bandes“. Wo einst Grenzgruppen über den streng<br />
gesperrten Bereich wachten, stoßen wir hier auf den<br />
Kolonnenweg, auf dem die Grenzposten mit ihren<br />
Militärfahrzeugen unterwegs waren. Erfrischung<br />
bietet auf dem Rückweg das Kneipp- Tret becken,<br />
das von dem Bächlein Ermetz gespeist wird.<br />
Wer mehr über die Geschichte des erstmals urkundlich<br />
im Jahre 1049 als „Ermannßhusen“ erwähnten<br />
Siedlung erfahren möchte, der kann sich<br />
auf den „Huttenweg“ – ein herrschendes Adelsgeschlecht<br />
der verganenen <strong>Zeit</strong> begeben.<br />
RIEDBACH<br />
EIN NATURIDYLL MIT GESCHICHTE –<br />
DAS LEBEN DER LANDJUDEN IN KLEINSTEINACH<br />
Riedbach liegt im Naturschutzgebiet „Wässernachtal“.<br />
Fach werkhäuser und Kirchengebäude mit imposanten<br />
Chortürmen geben den Ortsteilen ein besonderes Flair.<br />
Der jüdische Friedhof in Kleinsteinach gehört zu den eindrucksvollsten<br />
der Region. Nahe der Filialkirche St. Bar -<br />
t holomäus – im einstigen Schul- und Lehrerwohnhaus –<br />
wurde das Museum „Jüdische Lebenswege“ in einem typischen<br />
fränkischen Fachwerkhaus aus dem Jahr 1715 eingerichtet.<br />
Kurz umrissen bestand die jüdische Geschichte<br />
in Kleinsteinach fast ein halbes Jahrtausend, von der erstmaligen<br />
Erwähnung 1453 über viele Jahre des friedvollen<br />
Zusammenlebens bis unter der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten<br />
(1933-1945) die letzten jüdischen Mitbewohner<br />
emigrierten oder deportiert wurden. In Kleinsteinach<br />
befanden sich eine Synagoge (das Gebäude stand<br />
noch bis in die 1950er Jahre), eine jüdische Schule (heute<br />
evangelisches Gemeindehaus), ein rituelles Bad (Mikwe)<br />
und einer der größten Zentralfriedhöfe unterfränkischen<br />
Judentums. Auf dem jüdischen Friedhof sind heute noch<br />
1107 Grabsteine sichtbar und wie das zugehörige Taharahaus<br />
an bestimmten Terminen zu besichtigen. Das Museum<br />
„Jüdische Lebenswege“ macht die lange Geschichte<br />
des Landjudentums in Kleinsteinach wieder lebendig und<br />
ist jeweils am Donnerstag von 10.00 bis 12.00 Uhr und am<br />
Sonntag von 13.00 bis 17.00 Uhr sowie nach Vereinbarung<br />
geöffnet.<br />
i] www.hassberge-tourismus.de/DE/Riedbach.htm<br />
i] www.hassberge-tourismus.de/DE/<br />
Ermershausen.htm<br />
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