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hallertau magazin 2016-2

Lust auf Heimat. Entspannen und Geniessen: Entdecken Sie das bayerische Hopfenland! Reportagen über Menschen, Landschaft, Feste, Freizeitangebote, Spezialitäten, Geschichte, Hopfen und Bier...

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<strong>hallertau</strong><br />

Ausgabe 2 / <strong>2016</strong><br />

Leben und Erleben in einer einzigartigen europäischen Kulturlandschaft <strong>magazin</strong><br />

Pfaffenhofen<br />

Freising:<br />

Bayerns<br />

schönste<br />

Rokoko-<br />

Kirche<br />

Gartenschau<br />

2017 » Wenn es überall<br />

summt, schwirrt,<br />

tanzt und lacht ... «<br />

Entdeckung:<br />

700-Jahre alte<br />

Ur-Eiche!<br />

Hundertwasser<br />

Faszinierendes<br />

Abensberg!<br />

Beer Stars<br />

Made in Hallertau!


IMAGO87<br />

Wir bringen Botschaften auf den Weg!<br />

Unternehmenspublikationen · Kunden<strong>magazin</strong>e · Umweltberichte · Pressekonferenzen<br />

Pressemitteilungen und Newsletter · Ausstellungen · Veranstaltungen<br />

IMAGO87 GmbH, Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung<br />

Hauptstraße 22, D-85395 Attenkirchen/Hopfenland Hallertau · Tel. +49 8168 42999-50 · www.imago87.de<br />

Bezaubernder Advent<br />

Florale Weihnachtswelten, Inspirationen und Ideen für die Weihnachtszeit in unserer Adventsausstellung.


Unser Titelbild:<br />

Die Braumeister Thomas Hämmerl (li.) und Sebastian Felsl<br />

der Schlossbrauerei Hohenthann brauen mit frischen Hopfendolden.<br />

Fotografiert von Mauricio Dreher in Hohenthann<br />

Freizeitangebot<br />

6 Abensberg: Sehnsuchtsort für<br />

Hundertwasser-Fans<br />

34 Schmetterlinge und Blumen an der Ilm:<br />

Gartenschau Natur 2017 in Pfaffenhofen<br />

22<br />

Eine der schönsten<br />

Rokoko-Kirchen Bayerns<br />

erstrahlt in neuem<br />

Glanz: St. Peter und Paul<br />

in Freising<br />

Portrait<br />

21 Hotels der 100 Biere – Hotelierfamilie Röhrich<br />

setzt im Hotel Hallertau und im Green Deer<br />

Bavarian Hotel voll auf den Biertrend<br />

28 Die weltbesten Biere! Auszeichnungen für<br />

Brauereien der Region beim European Beer<br />

Star, einem der bedeutendsten Bier-Wett -<br />

bewerbe der Welt<br />

29 Interview mit Oliver Dawid, Geschäftsführer<br />

der Privaten Brauereien Bayern e. V., Ausrichter<br />

des European Beer Star-Wettbewerbs<br />

32 Frisch gehopft – das Grünhopfen-Bier der Schlossbrauerei<br />

Hohenthann<br />

42 Hallertauer Biere im Test<br />

Kulinarik<br />

Bierland Hallertau<br />

10 Familie Amper macht großes Kino in Wolnzach!<br />

12 Geheimnis von Osterwind: ein ungewöhnliches Museum<br />

18 Begeisterung für Design – die Firma Artis in Au<br />

24 Baumsucher – Unterwegs in den<br />

Wäldern der Hallertau ...<br />

37 Landpartie zum Gasthof Siebler<br />

40 Gebratene Rehschnitzel mit<br />

Haselnusskruste à la Siebler<br />

24<br />

Auf ungefähr 700 Jahre<br />

wird dieser Baumriese<br />

südlich von Schweitenkirchen<br />

geschätzt.<br />

Ein Hallertauer Urwaldrelikt.<br />

6<br />

Sehenswert:<br />

Hundertwasser in<br />

Abensberg<br />

Touristik<br />

16 Neuerscheinung:<br />

Die Farben der Hallertau<br />

20 Hopfenland Hallertau!<br />

Informationen vom Hopfenland<br />

Hallertau Tourismus e. V.<br />

22 Ausflugstipp: St. Peter und Paul in Freising<br />

36 Der Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm als Aussteller<br />

auf der regionalen bayerischen Gartenschau<br />

16<br />

Michael Mießlinger<br />

und „Die Farben<br />

der Hallertau“<br />

Rubriken<br />

05 Editorial<br />

21 Tipps & Service<br />

43 Fotorätsel & Gewinnspiel<br />

12<br />

Bauernhofmuseum<br />

Osterwind<br />

34<br />

Pfaffenhofen erwartet<br />

den schönsten Frühling<br />

aller Zeiten! Die<br />

Vorbereitungen für<br />

die Gartenschau<br />

Natur 2017 laufen auf<br />

Hochtouren.<br />

IMPRESSUM:<br />

Herausgeber, Konzept, Design: IMAGO87 GmbH, Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung, Hauptstr. 22, 85395 Attenkirchen/Hallertau · Tel.: 08168-42999-50 · www.imago87.de<br />

Redaktionsleitung: Alexander Herzog · Druck: Druckhaus Kastner, Wolnzach · www.<strong>hallertau</strong>-<strong>magazin</strong>.de · redaktion@<strong>hallertau</strong>-<strong>magazin</strong>.de


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Alexander Herzog<br />

Herausgeber<br />

Geht es Ihnen auch so? Das Jahr <strong>2016</strong> ist fast schon vorüber<br />

und man reibt sich verwundert die Augen, wie vermeintlich<br />

schnell das wieder gegangen ist.<br />

Man gewinnt gerade den Eindruck, die Zeit verrinne immer<br />

schneller ... Oder liegt es einfach daran, dass unser Tagesablauf<br />

zunehmend ausgefüllter ist und wir das subjektive Gefühl<br />

haben, immer weniger Zeit zu haben?<br />

Gut, dass jetzt die sogenannte „stille“ Zeit kommt. Angeblich<br />

die Zeit der Einkehr, der Ruhe und Besinnung. Aber „stille<br />

Zeit“? Seit Ende September stimmt uns der Lebensmittel -<br />

einzelhandel mit Lebkuchen und anderem Weihnachtsgebäck<br />

auf das Jahresfinale ein. Auf jedem Dorfplatz wird an Weihnachtsbuden<br />

gezimmert. Die festlich dekorierten Schaufenster<br />

gemahnen uns rechtzeitig an die Bescherung zu denken. Für<br />

viele werden das nochmals turbulente Tage und Wochen.<br />

Zur Ruhe gekommen ist die Landschaft der Hallertau. Die<br />

mächtigen Hopfengerüste lassen nur noch ahnen, welch<br />

prächtige Hopfenreben sie noch vor wenigen Monaten getragen<br />

haben. Die Getreidefelder und zuletzt der Mais sind auch<br />

längst abgeerntet und erwarten den Winter.<br />

Ich hoffe, Sie finden zum Jahresende bzw. Jahreswechsel Zeit<br />

für sich und Ihre Liebsten. Zeit, endlich das zu unternehmen,<br />

wofür das ganz Jahr keine Zeit war.<br />

In der Hallertau gibt es auch in der „stillen“ Zeit viel zu entdecken.<br />

Das Kunsthaus, der Hundertwasserturm und der<br />

große Weihnachtsmarkt beim „Kuchlbauer" in Abensberg<br />

lohnen einen Ausflug. Wer es etwas ruhiger bevorzugt, dem sei<br />

das Mießlingersche „Bauernmuseum“ in Osterwind empfohlen.<br />

Cineasten mögen sich zu den Amper-Lichtspielen nach Wolnzach<br />

gezogen fühlen. Freunden authentischer bayerischer Lebensart<br />

sei der „Siebler z’Egg“ ans Herz gelegt.<br />

Dies sind nur einige der Tipps, die Sie in der vorliegenden<br />

Ausgabe des <strong>hallertau</strong>-Magazins finden.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Anregungen. Und Zeit für<br />

die Hallertau!<br />

Alexander Herzog<br />

und Ihre Redaktion <strong>hallertau</strong>-Magazin<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 5


„Kunst kann die Welt retten!“<br />

Interview mit Brauereichef<br />

Leonhard Salleck<br />

6 <strong>hallertau</strong>-Magazin<br />

Ihr Großvater hat den Spargelanbau in Abensberg<br />

begründet. Sie den Tourismus. Macht Sie<br />

das stolz?<br />

Leitlinie meines Lebens war immer: Der Mensch redet<br />

nicht mit Worten über sich, sondern nur mit seinen<br />

Taten. Stolz ist der falsche Ausdruck, doch ich denke,<br />

einiges in und für Abensberg bewegt zu haben. Den Aufbau<br />

der florierenden Brauerei, die Bierwelt mit dem<br />

Hundertwasserturm und dem Kunsthaus. Dazu der<br />

Weihnachtsmarkt mit Hunderttausenden Besuchern.<br />

Die Marke „Kuchlbauer“ und Abensberg haben inzwischen<br />

einen Bekanntheitsgrad von über 30% – in ganz<br />

Deutschland! Der Tourismus setzt wichtige Impulse für<br />

Abensberg und die Region.<br />

Wenn Sie auf die Entwicklung der Bierwelt bei<br />

der Weißbierbrauerei Kuchlbauer zurückblicken:<br />

Würden Sie alles wieder so machen?<br />

Ein klares Ja. Wir hatten jedoch auch ein wenig Glück mit<br />

Entscheidungen bzw. Entwicklungen. Ich war lange auf die<br />

Planung mit dem 70-Meter-Turm fixiert und wollte den auch<br />

gegen den Widerstand des Denkmalschutzes durchsetzen.


Abensberg:<br />

Das Kunsthaus in Abensberg<br />

präsentiert eine der größten<br />

Sammlungen von Grafiken<br />

des Künstlers Friedensreich<br />

Hundertwasser. Darunter auch<br />

sein Plakat zu den Olympischen<br />

Spielen 1972 in München.<br />

SEHNSUCHTSORT<br />

für Hundertwasser-Fans<br />

„Bauwerke von Hundertwasser erfüllten<br />

die Sehnsucht der Menschen<br />

nach einem wärmenden Kaminfeuer<br />

im Wohnzimmer“, textete einmal der<br />

Feuilleton-Chef der Süddeutschen<br />

Zeitung.<br />

Als um die Jahrtausendwende die Pläne<br />

von Leonhard Salleck, Inhaber der<br />

Abensberger Weißbierbrauerei Kuchl -<br />

bauer, bekannt wurden, einen „Hundertwasserturm“<br />

in seiner Heimatstadt zu<br />

errichten, überwog die Skepsis. Insbesondere<br />

die Denkmalschützer liefen Sturm<br />

gegen das geplante außergewöhnliche<br />

Bauvorhaben, das in der ursprünglichen<br />

Planung mit rund 70 Meter Höhe den<br />

örtlichen Kirchturm bei Weitem überragt<br />

hätte. Auch in der Brauwirtschaft wurde<br />

Sallecks Turmbau wenigstens mit ungläubigem<br />

Staunen verfolgt.<br />

Doch dank ausgeprägter Entschlossenheit<br />

und Beharrlichkeit des „Kuchlbauers“<br />

wurde der knapp 35 Meter hohe Weißbierturm<br />

nach den Entwürfen von Friedensreich<br />

Hundertwasser ab 2007 gebaut<br />

und im Frühsommer 2010 eröffnet. Alle<br />

Skeptiker und Spötter wurden schnell<br />

eines Besseren belehrt: Schon im ersten<br />

Jahr wurde der Abensberger Hundertwasserturm<br />

mit rund 180.000 Besuchern zu<br />

einer der herausragenden Touristenattraktion<br />

der Hallertau.<br />

Bis heute hält der Zustrom an. Inzwischen<br />

reisen etwa 40 % der Besucher<br />

von außerhalb der bayerischen Grenzen<br />

an; der Anteil ausländischer Gäste<br />

machte <strong>2016</strong> bereits mehr als 12 % aus.<br />

Neben der unmittelbaren Wertschöpfung<br />

durch die Eintritte (Erwachsene<br />

12,00/ Kinder 5,00 Euro), verzeichnet<br />

der Brauer Leonhard Salleck seitdem<br />

bis zu zweistellige Zuwachsraten beim<br />

Ausstoß seiner Weißbier-Spezialitäten<br />

(darunter die „Turm-Weisse“) und das<br />

pittoreske Abensberg einen regelrechten<br />

Gründer-Boom in Sachen Gastronomie<br />

und Einzelhandel. „Wir hatten<br />

ursprünglich mit 40.000 Besuchern im<br />

ersten Jahr gerechnet“, erinnert sich<br />

Leonhard Salleck, „und waren natürlich<br />

überglücklich mit dem gewaltigen<br />

Zuspruch.“ Erfolg macht mutig. Deshalb<br />

blieb es beim Kuchlbauer nicht<br />

nur bei diesem Leuchtturm-Projekt.<br />

Seit 2012 gibt es im November/<br />

Dezember einen hochwertigen Weihnachtsmarkt<br />

rund um den Hundertwasserturm,<br />

der jedes Jahr rund<br />

300.000 Besucher verzeichnet. Jüngstes<br />

Highlight auf dem Areal der Weißbierbrauerei<br />

ist das Kunsthaus, das nach<br />

den Plänen von Hundertwasser-Architekt<br />

Peter Pelikan errichtet wurde und<br />

2014 eröffnete. Es besticht durch<br />

die typische Pelikan-Hundertwasser-<br />

Heute bin ich sehr, sehr glücklich, dass der Turm „nur“ 35 Meter<br />

hoch geworden ist. Die ursprüngliche Variante wäre wohl kaum<br />

bezahlbar gewesen. Oder nehmen Sie die Gastronomie. Anfangs<br />

dachten wir daran, die im Brauereigebäude zu integrieren. Das<br />

hätte nicht funktioniert. Die Lösung mit dem Festzelt am Turm<br />

ist perfekt und wird sehr gut angenommen.<br />

Hundertwasserturm. Weihnnachtsmarkt. Kunsthaus.<br />

500.000 Besucher kommen deshalb jährlich nach Abensberg.<br />

Gibt es Überlegungen für neue Attraktionen?<br />

Mehr als Überlegungen. Rechtzeitig zu unserem Weihnachtsmarkt<br />

ab Ende November wird das Kunsthaus<br />

vom Baugerüst befreit sein und seinen vergoldeten<br />

Turm präsentieren. Sehr weit fortgeschritten sind auch<br />

unsere Vorbereitungen, im Frühjahr 2017 erstmals einen<br />

Ostermarkt auszurichten. Da gibt es kaum Vergleichbares<br />

in Bayern. Wir werden noch mehr Kunst-Handwerker<br />

nach Abensberg holen als beim Weihnachtsmarkt. Die<br />

Ver anstalter von Busreisen haben den Ostermarkt bereits<br />

begeistert aufgenommen. Die Einheit von Brauerei,<br />

Hundertwasserturm und Kunsthaus wird von den vielen<br />

Besuchern als einer der herausragenden Kunst-Schauplätze<br />

in Bayern wahrgenommen! Eine Säule am<br />

Eckstein unserer Brauerei bekommt gerade die Inschrift:<br />

„Kunst kann die Welt retten."<br />

Leonhard Salleck,<br />

Brauereibesitzer und<br />

Hundertwasser-Fan<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 7


Der 34,19 Meter hohe Turm wurde ursprünglich erdacht und geplant von<br />

Friedensreich Hundertwasser, der im Jahr 2000 noch während der Planungsphase<br />

starb. Errichtet wurde der Bau nach dem Tod Hundertwassers von<br />

dem Wiener Architeken und Weggefährten des Künstlers, Peter Pelikan.<br />

Am 23. April 2007, dem Tag des Bieres, wurde der Grundstein gelegt. Im<br />

August 2008 wurde die vergoldete Dach kugel auf den Turm gesetzt. Sie<br />

hat einen Durchmesser von zehn Metern und ist zwölf Tonnen schwer.<br />

Im Januar 2010 wurde der Turm erstmals für Besucher geöffnet. Eine 25 m<br />

hoch liegende Aussichtsterrasse ist über Treppen oder Fahrstuhl erreichbar.<br />

Längst gilt, was die Mittelbayerische Zeitung 2015 geschrieben hat: „Der<br />

Hundertwasserturm ist für Abensberg sowas wie der Eiffelturm für Paris.“<br />

In jedem Fall ist der Turm eine Allegorie auf das Bierbrauen:<br />

Im Keller erzählen die von Leonhard Salleck erdachten sieben „Bierzwerge“<br />

die Geheimnisse des Bierbrauens. Beim spiralförmigen Aufstieg im Turm<br />

ist jede Ebene einem der Grundelemente des Bieres gewidmet: Wasser,<br />

Weizen, Braugerste, Hopfen. Angekommen auf der Plattform in fast 30<br />

Meter Höhe hat der Besucher einen spektakulären Blick auf das Zentrum<br />

des mittelalterlichen Abensbergs.<br />

» Die gerade Linie<br />

ist gottlos und<br />

unmoralisch «<br />

Bierwelt-Manager<br />

Hans-Peter Rickinger<br />

Friedensreich Hundertwasser<br />

8 <strong>hallertau</strong>-Magazin


Architektur („Die gerade Linie ist gottlos und unmoralisch“)<br />

und beherbergt eine der größten Sammlungen von Original-<br />

Grafiken und Drucken des Wiener Künstlers. „Wir hatten festgestellt,<br />

dass viele Besucher unseres Turms vor allem wegen<br />

des Künstlers Hundertwasser kommen“, erläutert Projektleiter<br />

Hans-Peter Rickinger die ersten Überlegungen zum Bau des<br />

Kunsthauses. Initialzündung war schließlich die unerwartete<br />

Möglichkeit, eine umfangreiche Sammlung von Werken Friedensreich<br />

Hundertwassers zu erwerben, die Brauerei-Chef<br />

Salleck sofort ergriff. Danach war klar: Die Kunstwerke brauchen<br />

eine angemessene Lokation.<br />

Die frühere Familien-Villa auf dem Brauereigelände bot sich<br />

an. Entstanden ist ein einzigartiges, begebhares Kunstwerk im<br />

Stile von Pelikan/Hundertwasser mit einem schiefen Türmchen,<br />

mit opulenter Farben- und Formensprache. Im Inneren<br />

beeindruckt eine Ausgestaltung auf mehreren Ebenen, die den<br />

Besucher einfängt und neugierig macht, auch den letzten<br />

Winkel zu erkunden. Hundertwasser-Fans haben in Abensberg<br />

ein neues Sehnsuchtsziel: Mehr als 100.000 Besucher haben<br />

seit der Eröffnung ein Billet erworben; darunter immer häufiger<br />

Gruppen, die eine weite Anreise hinter sich haben.<br />

Wie der Bus aus Niederösterreich, der an diesem Tag die<br />

farbenfrohe Ausstellung angesteuert hat. „Wir lieben Hundertwasser<br />

und fahren überall hin, wo wir seine Spuren verfolgen<br />

können,“ verrät die die 65jährige Gerda Weber aus Linz.<br />

Glänzende Aussichten für die Bierwelt von Kuchlbauer<br />

und Abensberg – und die Hallertau.<br />

ah, Fotos: Rainer Lehmann<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 9


FAMILIE AMPER MACHT<br />

GROSSES KINO!<br />

Wenn manche Zeitgenossen über zu viel<br />

Beanspruchung durch ihre Arbeit klagen,<br />

dann kann Max Amper nur den Kopf schütteln.<br />

Denn werktags geht er jeden Morgen<br />

sehr früh ins Medienhaus Kastner, wo er seit<br />

genau 30 Jahren tätig ist und verlässt den<br />

Betrieb in der Regel nicht vor 18.00 Uhr.<br />

Kurz danach beginnt seine zweite Arbeitsschicht:<br />

Um 19.00 sperrt Max Amper das<br />

Kino in Wolnzach auf, das seine Familie in<br />

der 4. Generation führt. Am Wochenende<br />

haben die „Amper Lichtspiele“ zusätzlich<br />

Nachmittagsvorstellungen ...<br />

„Da muss man schon ein wenig verrückt<br />

sein“, antwortet der 49jährige auf die<br />

Frage nach den Beweggründen für diese<br />

Doppelbelastung, „aber das Kino gehört<br />

seit bald 100 Jahren zu unserer Familie.“<br />

Und es funktioniert nur, weil die ganze<br />

Familie dahinter steht. Für die Zukunft<br />

der Amper-Lichtspiele hat die Familie die<br />

10 <strong>hallertau</strong>-Magazin<br />

Weichen gestellt: Im Juni 2012 wurde in<br />

modernste Digital-Technik investiert und<br />

seit diesem Sommer wurde das Kino komplett<br />

umgebaut und um einen weiteren<br />

Saal erweitert. Insgesamt 253 Sitze mit<br />

höchstem Komfort stehen den Besuchern<br />

nun zur Verfügung; eine steile Rampung<br />

gewährt allen Besuchern einen perfekten<br />

Blick auf die „gekurvte“ Großleinwand.<br />

Dabei hatte 1922 in der Elsenheimerstraße<br />

alles ganz einfach mit einer Wirtschaft<br />

(„Stieglerkeller“) von Quirin Amper,<br />

dem Ur-Großvater des heutigen Besitzers,<br />

begonnen. Im Saal des Gasthauses liefen<br />

am Wochenende Stummfilme, die mit<br />

Klaviermusik begleitet wurden. Nach und<br />

nach gewann das Kino an Bedeutung und<br />

unter der Regie seiner Großeltern nahm<br />

das Kino den regelmäßigen Spielbetrieb<br />

auf. Nach dem 2. Weltkrieg bekamen die<br />

Amper-Lichtspiele sogar Konkurrenz:<br />

1950 eröffnete ein weiteres Kino in der<br />

Marktgemeinde mit gerade mal 11.000<br />

Einwohnern!<br />

Stummfilme mit Klavierbegleitung<br />

Seit seinem 11. Lebensjahr steht Max<br />

Amper täglich hinter der Theke und


macht frisches Popcorn, die ganze Familie<br />

hat hier ihren Lebensmittelpunkt in dem<br />

Kino. Seine Eltern Max und Ingrid leben<br />

bis heute in dem Kinogebäude, Ehefrau<br />

Monika und die drei Kinder sind voll in<br />

den Betrieb integriert. Als das Kinocenter<br />

2013 sein Kino aufgab, tagte der Familienrat<br />

und beschloss, sich den Herausforderungen<br />

der Zukunft zu stellen. „Die<br />

Leute wollen wieder kleine Kinos statt<br />

der Mega-Kino-Center auf der grünen<br />

Wiese“, umschreibt Max Amper den Trend,<br />

der die Familie zu den enormen Investitionen<br />

bewog. Der Erfolg gibt den Ampers<br />

recht: Die Besucher kommen aus dem<br />

ganzen Umkreis in das traditionsreiche<br />

Wolnzacher Kino. Der zweite Kinosaal hat<br />

nicht nur die Kapazität der Amper-Lichtspiele<br />

erhöht, er macht das kleine Kino<br />

auch flexibler gegenüber den Verleihern,<br />

die Start- und Laufzeiten von Filmen festlegen.<br />

„Wir kommen jetzt leichter an die<br />

„Blockbuster“, also die großen, zuschauerstarken<br />

Filme,“ stellt Max Amper fest,<br />

„früher war das oft ein ziemlicher Kampf<br />

mit den Filmverleihern.“ Was trotz der<br />

umfan greichen Modernisierung geblieben<br />

ist, sind die sehr kommoden Preise. Die<br />

Eintrittskarte kostet gerade mal 7,50 Euro;<br />

bei Kindernachmittagsvorstellungen am<br />

Wochenende werde gerade mal 5,50 Euro<br />

verlangt. 3D-Filme haben zwei Euro Aufschlag.<br />

Ab sofort können Tickets unter<br />

www.amperplichtspiele.de sitzplatzgenau<br />

online reserviert oder gekauft werden.<br />

Zweifelsohne ein Alleinstellungsmerkmal<br />

für das traditionsreichste Kino in der<br />

Hallertau. ah, Fotos: Gabi Hartmann<br />

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Das Designhotel mit bayerischem Flair.<br />

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<strong>hallertau</strong>-Magazin 11


Hier geht es in eine andere Welt ..., mit diesen Worten öffnet Silvia<br />

Mießlinger eine schwere alte Holztür und gibt den Blick frei auf eine<br />

steile Stiege, die auf einen Dachboden führt: auf den Speicher eines<br />

alten Bauernhauses in Osterwind im Landkreis Landshut. So beginnt eine<br />

virtuelle Zeitreise mit einer Spanne von gut 150 Jahren.<br />

„Osterwind“, das ist Orts- und Hofname zugleich. Im Hochmittelalter<br />

wurde die Hofstatt bei Pfeffenhausen urkundlich bereits erwähnt. Idyllisch<br />

liegt der Hof auf einem stillen Hügel inmitten von Wäldern, Hopfengärten,<br />

Äckern und Wiesen. Früher führte die alte Römerstraße nach Regensburg<br />

hier vorbei. Im nahen Wald lassen sich noch Spuren erkennen. Anno 1871<br />

erbauten die Vorfahren der Landwirtsfamilie Mießlinger das mehrgeschossige<br />

Wohnhaus. Das immer schon stattliche „Ökonomie Gut Mießlinger“ ist<br />

heute ein zertifizierter Biobetrieb: Milchkühe, Mastochsen, Zucht- und<br />

Mastschweine, 38 Hektar Ackerland, 15 Hektar Grünland als Sommer -<br />

weide für die Kühe und 13 Hektar Wald. Seit 1987 mit Naturland-Siegel.<br />

Viel zu tun für Landwirt Jakob Mießlinger, Ehefrau Silvia und ihre Söhne<br />

Christian und Michael.<br />

Jetzt geht es auf den Dachboden: Wenn ein Szenenbildner einen Speicher<br />

für eine Filmkulisse entwerfen müsste, er könnte ihn kaum besser ausstatten.<br />

Ein ausgestopfter Bussard mit ausgebreiteten Schwingen sorgt für einen<br />

kleinen Wilkommens-Schreck. Zeitgleich knarzen die ausgetretenen<br />

Eichendielen, geben nach unter dem Gewicht des Besuchers. Sobald sich<br />

das Auge mit dem Raum vertraut gemacht hat, faszinieren alte Schriften,<br />

Bilder und schwere in Leder gebundene Bücher. Beim näheren Betrachten<br />

wunderlicher Werkzeuge und patinierter Pferdegeschirre legt sich die eine<br />

oder andere zarte Spinnwebe über das Gesicht des Besuchers. Auch Staub<br />

kitzelt in der Nase. Ein vitaler Unterschied zum Museum – Vergangenheit<br />

mit allen Sinnen erleben. Es fühlt sich an, als ob man selbst seinen Weg<br />

hierher auf diesen „Zeit-Speicher“ findet und nun lang verborgene Schätze<br />

entdeckt. Bemerkenswert für Heimat forscher: Alle Gegenstände, die hier<br />

lagern, waren im Gebrauch einer einzigen Familie, nichts wurde von außen<br />

hinzugefügt. So erschließt sich ein authentisches Bild vom Hallertauer<br />

Landleben im letzten Jahrhundert.<br />

Geweihe, Wildfallen und ein präparierter Fuchs verraten einen Jäger unter<br />

den Ahnen der Mießlingers. Pferdeschlitten, Lastschlitten und hölzerne Skier<br />

zeugen von schneereichen Hallertauer Wintern. In einer Schublade exotisch<br />

bunt, aber doch erkennbar deutsch, stapeln sich bündelweise Geldscheine.<br />

Inflationsgeld aus den 1920er Jahren, damals schon wertlos, aber aufbewahrt.<br />

Heute überdimensional anmutende Töpfe zeugen vom kulinarischen Leben<br />

der Großfamilie. Kraft brauchte die Hausfrau schon, einen solchen Tiegel<br />

zu stemmen und den schweren hölzernen Deckel dazu. „Für Schmalz -<br />

ge backenes“, erklärt Silvia Mießlinger lächelnd, „Schuxn, Kirchweihnudeln,<br />

Hasen öhrl ...“ Ausrangierte Utensilien und ein buntes Sammelsurium von<br />

Keramik, Porzellan und Haushaltswaren stapeln sich in einem Küchenbüffet.<br />

Daneben ein Paar weiße Damenschuhe auf einem Kanapee, sorgsam aus -<br />

gestopft mit Zeitungspapier. „Die Brautschuhe von der Großmutter und ihr<br />

Sofa ... und hier ...“ Silvia Mießlinger öffnet behutsam ein Büchlein, „... da<br />

ist auch noch ihr Poesie-Album.“ Handschriftliche Einträge, fein säuberlich<br />

mit spitzer Feder und Tinte in Sütterlinschrift, Verse, bunte Bildchen ... Vermerke<br />

zum Schicksal der Weggefährten. Seite für Seite blättern wir uns durch das<br />

Facebook-Äquivalent eines vergangenen Jahrhunderts ...<br />

Später wieder auf dem Hof ein nachdenklicher Blick zurück. Das mit<br />

moderner Solartechnik bestückte Dach behütet sein Geheimnis gut. Kein<br />

Echo auf den Bildertaumel im Kopf. Dafür sticht eine imposante Uhr ins<br />

Auge, auf dem angrenzenden Stallgebäude. Ungewöhnlich, eine solche Uhr<br />

auf einem Bauernhof zu sehen. Über ihre Herkunft rätseln die Mießlingers<br />

bisher vergeblich. „Vermutlich eine ehemalige Kirchturmuhr“, Sohn Michael<br />

kennt sich aus in der Geschichte von Osterwind. Er hat alle Zeichnungen<br />

und Fotografien seines Elternhauses durchgesehen und kann den Zeitraum<br />

eingrenzen: „Es ist ein mechanisches Uhrwerk und datiert aus dem Jahr 1858.<br />

Nach Osterwind kam die Uhr erst später, irgendwann in der ersten Hälfte des<br />

letzten Jahrhunderts.“ Jeden Morgen wird das Werk von Hand aufgezogen<br />

und zeigt zuverlässig die verrinnende Zeit an. Stunde um Stunde, Minute um<br />

Minute ...<br />

Text/Fotos: Maité Herzog<br />

12 <strong>hallertau</strong>-Magazin


O$terwind<br />

Das Geheimnis von<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 13


14 <strong>hallertau</strong>-Magazin<br />

Riesige Filzstiefel wie<br />

diese wurden früher bei extremer<br />

Kälte über die normalen Schuhe<br />

gezogen. Silvia Mießlinger<br />

begleitet beim Stöbern auf dem<br />

imposanten Dachboden und weiß<br />

viele Geschichten zu erzählen.


Maité Herzog<br />

uf Anfrage kann der Dachboden des alten<br />

Bauernhauses von Familie Jakob Mießlinger in<br />

Osterwind besichtigt werden. Über 100<br />

Gebrauchsgegenstände geben einen Eindruck<br />

vom Landleben vor über 100 Jahren.<br />

Für Ausflügler lässt sich bei rechtzeitiger Vorbestellung<br />

auch eine Brotzeit arrangieren mit<br />

selbstgebackenem Holzofenbrot, Butter und<br />

frischer Milch vom Hof. Besichtigungen der<br />

zertifizierten Biolandwirtschaft mit Tierhaltung<br />

sind ebenfalls möglich.<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 15


Neuerscheinung:<br />

Die Farben der Hallertau<br />

© Michael Mießlinger (Winterbild und Fotostreifen)<br />

Eine außergewöhnliche Hommage an seine Hallertauer<br />

Heimat hat Michael Mießlinger verfasst: Fotografien,<br />

Geschichten und Gedichte ordnet der passionierte<br />

Amateurfotograf nach Farben zu einem reizvollen und<br />

informativen Gesamtwerk. Als einen Reiseführer zu den<br />

kleinen Dingen am Wegesrand und zu den versteckten<br />

Schätzen seiner Heimat möchte der 33jährige gebürtige<br />

Hallertauer das Buch verstanden wissen. Neben den klassischen<br />

Sehenswürdigkeiten im Hopfenland führt Mießlinger<br />

auch zu den weniger bekannten Orten der Hallertau: zu<br />

rätselhaften Erdställen in Mitterschneidhart zum Beispiel<br />

oder zu einem Burghügel im Wald bei Koppenwall, um den<br />

sich viele Sagen ranken. Und er präsentiert auch Fakten:<br />

Wer weiß schon, dass es sich beim Enghausener Kreuz um<br />

16 <strong>hallertau</strong>-Magazin


« Das Land,<br />

ein altes Buch mit<br />

bronzenen Beschlägen,<br />

traumversunken,<br />

erdenschwer, bewacht von<br />

der Armee aus Hopfenstangen ...»<br />

Michael Mießlinger<br />

Fotograf, Maler, Dichter: Michael Mießlinger<br />

hat eine künstlerische Ader. Hauptberuflich<br />

ist der Landwirtssohn in einer Landshuter<br />

Reklamewerkstatt tätig, in seiner Freizeit<br />

streift er gerne mit Kamera, Stift und Papier<br />

durch seine Hallertauer Heimat. Auf dem<br />

Hof in Osterwind trifft man auf seine<br />

Skulpturen und überraschenden Installationen.<br />

In Kürze erscheint sein erstes Buch.<br />

„Die Farben der Hallertau“<br />

200 Seiten, über 600 Fotografien<br />

in Farbe · ISBN: 978-3-931351-34-2<br />

MDV Maristen Druck & Verlag GmbH<br />

Erhältlich ab Januar 2017 u.a. in<br />

Buchhandlungen und Geschenkläden<br />

in Landshut, Rottenburg a.d. Laaber,<br />

Mainburg, Abensberg, im Deutschen<br />

Hopfenmuseum in Wolnzach.<br />

Voraussichtlicher Verkaufspreis € 29,90<br />

das älteste bekannte Kruzifix handelt? Um 890 wurde die<br />

monumentale, lebensgroße Christusdarstellung geschaffen,<br />

die in der Kirche Hl. Kreuzauffindung in Enghausen (Landkreis<br />

Freising) besichtigt werden kann.<br />

Wer das Hopfenland in all seinen Farben und Facetten<br />

entdecken will, findet in diesem „mit Herzblut“ gestalteten<br />

Bildband reichlich Inspiration. mh<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 17


Ralf Mühlhausen<br />

Begeisterung<br />

fürDesign<br />

Seit 21 Jahren ist<br />

die Firma Artis in Au<br />

eine der führenden<br />

Adressen der Region<br />

rund um Fliesen,<br />

Bäder und Natursteine<br />

18 <strong>hallertau</strong>-Magazin<br />

„Schalten Sie schließlich alles aus, was<br />

mit dem Alltag zu tun hat und Sie stören<br />

könnte: Telefone, Handys, Computer,<br />

Türklingel. Im Bad müssen Sie nicht erreichbar<br />

sein, denn Sie sind mal eben<br />

weg – weit weg.“ Der Tipp stammt von<br />

der Zeitschrift „Architektur Digest<br />

(AD)“, wo das Badezimmer längst zum<br />

privaten Wellness-Spa mutiert ist. Etwas<br />

verspätet erfährt also ein Trend Hochkonjunktur,<br />

den die amerikanische Zukunftsforscherin<br />

Faith Popcorn bereits<br />

Mitte der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts<br />

als „Cooconing“ bezeichnet hat<br />

– den Rückzug ins Private. Neben der<br />

Designer-Küche ist es heute vor allem<br />

das stylische Badezimmer, das für ausgeprägtes<br />

Wohlbehagen sorgt.<br />

Auf dieses Segment hat Ralf Mühlhausen<br />

gesetzt, als er sich vor 21 Jahren<br />

für die Selbstständigkeit entschied. Mit<br />

einem Partner an der Seite und mit<br />

finanzieller Unterstützung des Münchner<br />

Einzelhändlers Betten-Rid („ohne<br />

die gäb es uns so nicht“) eröffnete er<br />

einen Großhandel für Fliesen und Natursteine<br />

sowie einen Einzelhandel für<br />

Bäder: Artis.<br />

Das Außergewöhnliche<br />

Mehrere Bürgermeister habe er damals<br />

angeschrieben und nach einem geeigneten<br />

Objekt gefragt, das auch eine entsprechende


Präsentation ermögliche, erinnert sich<br />

der 44jährige. Allein die Marktgemeinde<br />

Au antwortete.<br />

Zwischen dem Feuerwehrgebäude und<br />

dem Wertstoffhof von Au liegt die ehemalige<br />

Fabrikations-Halle, die mit viel<br />

Eigenregie ausgebaut wurde. Deren beeindruckende<br />

Ausstellung von Bädern und<br />

Fliesen inspiriert Bauherrn und Renovierer<br />

ebenso wie Architekten. Ständig aktualisieren<br />

Mühlhausen und seine sieben Kollegen<br />

die Präsentation in den Räumen,<br />

die vor einigen Jahren um vier Schiffscontainer<br />

(!) erweitert wurden. „Ich<br />

mag Schiffscontainer, denn jeder von<br />

ihnen hat eine individuelle Geschichte<br />

zu erzählen“, erklärt Mühlhausen diese<br />

überraschenden Raum-in-Raum-Installationen.<br />

Das Außergewöhnliche, das<br />

Spektakuläre fasziniert die „Artisten“ –<br />

selbst im Detail. Wenn er von einigen<br />

Bauvorhaben erzählt, die er begleiten<br />

durfte, kommt er regelrecht ins Schwärmen:<br />

den Umbau eines Stadtturmes in<br />

Kelheim zu einem Hotel oder die Sanierung<br />

einer ehemaligen Brauerei zu einem<br />

Wohnhaus in Irnsing oder die trendige<br />

Ausstattung der WC-Anlage des Weihenstephaner<br />

Bräustüberls in Freising. Für<br />

die Fußball-WM in Südafrika hat Artis<br />

den Sanitär bereich der VIP-Chalets mit<br />

Fliesen ausgestattet!<br />

Wandtapeten mit individuellen Bildern<br />

Seine Begeisterungsfähigkeit für Design<br />

wirkt regelrecht ansteckend. Immer<br />

wieder bringt er Fotos oder neue Muster,<br />

um dem Gesprächspartner irgendein<br />

außergewöhnliches Element im Show-<br />

Room zu zeigen. Beispielsweise das<br />

jüngste Produkt im Portfolio von Artis:<br />

Bedruckte Wandtapeten. Frühzeitig hat<br />

Mühlhausen diesen Trend erkannt und<br />

sich mit einem Partner aus Mailand, den<br />

Artis sind aber weiterhin Fliesen, Bäder<br />

und Natursteine.<br />

Erfolg durch Teamwork<br />

Mit den namhaftesten Herstellern gibt es<br />

Exklusivvereinbarungen für das Vertriebsgebiet<br />

mit den Schwerpunkten München<br />

und Regensburg. Für die Betreuung der<br />

Kunden sind mehrere „Artisten“ zuständig,<br />

allein den Kontakt zur Zielgruppe<br />

Architekten hält der Chef selbst. Ansonsten<br />

ist bei Artis alles Teamwork. Keine<br />

Hierarchie. Keine Titel.<br />

Gefragt nach den Gründen für die Erfolgsstory<br />

seines Unternehmens kommt dann<br />

auch sofort als Antwort: „Die tollen<br />

er auf der weltweit führenden Möbelmesse<br />

„Salon del Mobile“ entdeckt hat,<br />

zusammengetan. Hunderte von Designs<br />

bietet Artis inzwischen für Gastronomie,<br />

Praxen, Einzelhändler aber auch<br />

Privaträume an. Darunter gegenständ -<br />

liche Motive sowie auch rein Dekoratives.<br />

Jüngstes Beispiel – inspiriert von seiner<br />

Hallertauer Heimat – sind Hopfen-<br />

Motive: „Die sind sensationell und werden<br />

bestimmt entsprechend gut nachgefragt.“<br />

Die wichtigsten Segmente von<br />

Kollegen, die z. T. seit vielen Jahren engagiert<br />

und verantwortungsvoll zum Erfolg<br />

von Artis beitragen. “<br />

Zum guten Betriebsklima tragen auch<br />

die regelmäßigen Mitarbeiterveranstaltungen<br />

und die Einladungen zu Messen<br />

bei. Oder der Kaffee: Der Kulinarik-Fan<br />

Mühlhausen hat eine eigene Kaffee -<br />

rösterei installiert, in der drei eigene<br />

Mischungen produziert werden: „Wir<br />

sind nämlich alle Kaffeeliebhaber!“ ah,<br />

Fotos: Rainer Lehmann


Hopfenland<br />

Hallertau!<br />

Hallertau!<br />

Informationen vom Hopfenland Hallertau Tourismus e.V.<br />

Hopfenland Hallertau Tourismus e.V.<br />

Hopfenland Hallertau Tourismus<br />

bekommt LEADER-Fördergelder<br />

Das Hopfenland Hallertau erhält für die Laufzeit von<br />

5 Jahren vom Freistaat Bayern Fördermittel in Gesamthöhe<br />

von knapp 200.000 Euro zum Aufbau des Tourismus<br />

in der Region. Bei dem Projekt mit dem Titel<br />

„Professionalisierung und Vernetzung der Tourismusstruktur<br />

im Hopfenland Hallertau“ geht es um den<br />

Aufbau und die Etablierung einer zentralen Koordinationsstelle.<br />

Darüber hinaus sollen innovative Konzepte<br />

entwickelt, neue touristische Produkte geschaffen,<br />

Service und Qualität verbessert sowie die Informationsund<br />

Öffentlichkeitsarbeit weiter ausgebaut werden.<br />

Durch die Vorabzusage der Gelder konnten vom Hopfenland<br />

Hallertau Tourismus e.V. bereits in <strong>2016</strong> zahlreiche<br />

Maßnahmen umgesetzt werden, allem voran<br />

die personelle Aufstockung sowie die Erarbeitung<br />

eines Markenleitbildes für die Region. Als nächste Maßnahme<br />

steht die Entwicklung eines neuen Corporate<br />

Designs für einen professionellen Außenauftritt an.<br />

Damit aber noch nicht genug. Geplant ist in den Folgejahren<br />

ein Bündel weiterer Maßnahmen. Neben dem<br />

Relaunch der Webseite und der Digitalisierung der<br />

Radwanderwege gehören die Erstellung von weiteren<br />

Themenbroschüren sowie die Konzeption von touristischen<br />

Produkten und die Vernetzung der touristischen<br />

Dienstleister zum Programm.<br />

Neues Gastgeberverzeichnis<br />

2017/2018<br />

Urlaub in der Region Hallertau heißt, naturnahen,<br />

sanften Tourismus in einer vom Hopfen geprägten<br />

Landschaft und Kultur zu genießen. Und nicht nur Tagesgäste<br />

interessieren sich für das Urlaubsgebiet, sondern<br />

auch Erholungssuchende, die ein paar Tage bleiben<br />

wollen. Dafür bietet der Tourismusverein das gedruckte<br />

Gastgeberverzeichnis, welches für die Dauer von zwei<br />

Familie Kaindl. www.<strong>hallertau</strong>er-christbaumhof.de<br />

Jahren erstellt wird und in einer Auflage von 30.000<br />

Stück erscheint. Neben den Übernachtungsmöglichkeiten<br />

sind auch die Hallertauer Städte, Gemeinden<br />

und Freizeitmöglichkeiten integriert. Dabei werden<br />

die Ausflugsziele noch nutzwertiger nach den Kategorien<br />

Natur & Familie, Museum & Wissen, Adel & Kirche<br />

sowie Wasser & Wellness aufgeführt. Die Broschüre<br />

erscheint Anfang 2017 im handlichen DIN A5 Quer-<br />

Format.<br />

Hallertauer Weihnachtszauber<br />

Das Hopfenland hat in jeder Saison viel Schönes<br />

zu bieten, auch in der staaden Jahreszeit. So lohnt<br />

sich ein Ausflug nach Abensberg, denn wie jedes<br />

Jahr im Advent erstrahlt „Kuchlbauers Turmweihnacht“<br />

ab 23. November mit über 300.000 LED-<br />

Lichtern. Und eine kurze Fahrt weiter gibt es<br />

„Lichterglanz & Budenzauber“ auf dem Bad Gögginger<br />

Adventsmarkt am Kurhaus. Selbstgefertigte<br />

Kränze und Gestecke sowie in liebevoller Hand -<br />

arbeit gestaltete Schneemänner, Nikoläuse und<br />

Sterne findet man aber auch in kleineren Orten wie in<br />

Hemhausen auf dem Hallertauer Christbaumhof.<br />

Die vielen Adventsbasare und Weihnachtsmärkte<br />

der verschiedenen Gemeinden sind immer einen<br />

Besuch wert. Ein Überblick über die Weihnachtsveranstaltungen<br />

in der Hallertau finden Sie<br />

erstmalig unter: www.hopfenland-<strong>hallertau</strong>.de<br />

Vorschau Termine / Veranstaltungen<br />

Interessante Freizeit- und Ausflugsangebote, attrak -<br />

tive Themenbroschüren, kulinarische Schmankerl aus<br />

der Region und Aktionen zum Mitmachen bietet das<br />

Hopfenland Hallertau den Besuchern auf Bayerns<br />

beliebtester Freizeitmesse f.re.e. vom 22. – 26.<br />

Februar 2017 in München. Dabei präsentiert sich<br />

das Hopfenland Hallertau mit einem großen Messestand<br />

unter dem Dach des Tourismusverbands Ober -<br />

bayern. Neben dem Hopfenland Hallertau Tourismus<br />

e.V. präsentieren das Kommunalunternehmen<br />

Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen (KUS),<br />

Kuchlbauer’s Bierwelt oder die Natur in Pfaffenhofen<br />

und weitere Mitaussteller die Highlights der Region.<br />

Die riesige Themenvielfalt und ihr einzigartiger Erlebnischarakter<br />

machen die f.re.e mit Abstand zur beliebtesten<br />

und größten Freizeitmesse Bayerns. Und für<br />

die Region Hallertau ist es eine große Chance, mit vielen<br />

Interessenten in Kontakt zu treten.<br />

Natur in Pfaffenhofen<br />

Im Herzen Bayerns gelegen ist Pfaffenhofen a.d.Ilm<br />

2017 Ausrichter der nächsten regionalen bayerischen<br />

Gartenschau. Auf dem sich quer durch die Stadt<br />

ziehenden Gelände sorgt das von engagierten Landschaftsarchitekten<br />

mit viel Liebe zum Detail erstellte<br />

Konzept vom 24. Mai – 20. August 2017 für ein<br />

besonderes Erlebnis mit dem gewissen Flair. Dabei<br />

steht auch der Hopfen zentral im Mittelpunkt: Neben<br />

dem Hopfenturm gibt es viele weitere Erlebnisse rund<br />

um das „Grüne Gold“. Das Hopfenland Hallertau<br />

präsentiert sich in der Woche vom 31. Juli - 6. August<br />

2017 ebenfalls vor Ort.<br />

Weitere Infos zur Mitgliedschaft und zum<br />

Tourismusverein unter:<br />

Hopfenland Hallertau Tourismus e.V.<br />

Spitalstraße 7<br />

85276 Pfaffenhofen a. d. Ilm<br />

Telefon 08441 4009-284<br />

info@hopfenland-<strong>hallertau</strong>.de<br />

www.hopfenland-<strong>hallertau</strong>.de<br />

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds<br />

für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER).<br />

20 <strong>hallertau</strong>-Magazin


Hotels der 100 Biere<br />

Hotelierfamilie Röhrich setzt im „Hopfenhotel Hallertau“<br />

und im Green Deer Bavarian Hotel voll auf den Biertrend<br />

Die sogenannten Craft-Biere liegen voll im Trend. Wer etwas<br />

auf sich hält, trinkt nicht mehr nur Helles oder Weißbier, sondern<br />

IPA, Stout und Porter – Bierstile, die v.a. dank der kreativen<br />

US-Bierszene (wieder) sehr populär sind.<br />

Die Zahl einschlägiger Festivals wächst immer schneller.<br />

Und auch in vielen Getränkemärkten finden sich zunehmend<br />

Craft-Biere im Sortiment. Das Bierangebot in Hotels ist dagegen<br />

Einladend: Das<br />

stylische Foyer des Green<br />

Deer Bavarian Hotel<br />

zumeist sehr übersichtlich. Ganz anders bei der Wolnzacher<br />

Hotelierfamilie Röhrich. Mit der Neugestaltung des Hotelrestaurants<br />

„Wirtshaus zum wilden Hirsch“ vor zwei Jahren setzte<br />

die Junior-Chefin Johanna Röhrich voll auf ein vielfältiges<br />

Biersegment. An der Bar oder im Bier-Shop im Hotel-Foyer<br />

kann der Gast aus mehr als 130 Sorten nationaler und internationaler<br />

Bierspezialitäten wählen. Dazu bietet die Bier-<br />

Sommeliere seit einiger Zeit Bierseminare für Einstreiger und<br />

Fortgeschrittene, die sich großer Beliebtheit erfreuen: bei -<br />

spielsweise Verkostungen von Bier und Käse oder sogar<br />

Bier und Schokolade! Klar, dass das<br />

Thema Bier nun auch im neuen, von<br />

der Familie Röhrich im Frühjahr <strong>2016</strong><br />

eröffneten Hotel eine wichtige Rolle<br />

spielt. Das Green Deer Bavarian<br />

Hotel an der A9-Ausfahrt Langenbruck<br />

ist ein modernes Tagungshotel<br />

mit 95 sehr stylischen, lichtdurch -<br />

fluteten Zimmern. Das Hotel Garni<br />

verfügt über kein Restaurant, womit<br />

Johanna Röhrich (re.)<br />

das Bierangebot gegenüber Wolnzach<br />

mit Hotel-Chefin<br />

Irmgard Röhrich etwas reduzierter ist: Derzeit gibt es<br />

im Bier-Shop. dort „lediglich“ rund 50 verschiedene<br />

Biersorten – allesamt von bayerischen<br />

Brauereien – zu verkosten. Aber wer Johanna Röhrich kennt,<br />

weiß, dass dies nicht so bleiben wird ... ah, Bildnachweis: Foto<br />

links Norman Radon, Foto rechts Alexander Herzog<br />

Tipps & Service Winter <strong>2016</strong> – Frühjahr 2017<br />

18. Dezember: „Adventliches Barockkonzert<br />

und Kantaten“<br />

Mariendom Freising · 17:00 Uhr Freisinger<br />

Dommusik 08161-181-0<br />

31. Dezember: „Festmusik für drei<br />

Trompeten, Pauken und Orgel"<br />

Mariendom Freising · 19:30 Uhr Freisinger<br />

Dommusik 08161-181-0<br />

17. Dezember bis 12. Februar:<br />

Ausstellung „Szenische Konstellationen<br />

- Die Macht der Bilder“<br />

Öffnungszeiten: Di-Sa 14-19 Uhr, So+Fei<br />

10-19 Uhr, Ausstellungsräume und Café<br />

barrierefrei. Die Ausstellung stellt abstrakte<br />

zeit genössische Malerei christlichen Andachtsbildern<br />

gegenüber. · Eine Koopera tion mit dem<br />

Diözesanmuseum Freising · Schafhof - Europäisches<br />

Künstlerhaus, Am Schafhof 1,<br />

85354 Freising Tel. 08161 146231,<br />

www.schafhof-kuenstlerhaus.de<br />

ab 05. Januar: Brauereiführungen<br />

„Schneider Weisse“ in Kelheim<br />

immer dienstags und donnerstags um 14:00<br />

Uhr · Werfen Sie bei einer Brauereiführung<br />

einen Blick hinter die Kulissen von Schneider<br />

Weisse: Vom Sudhaus unter der Statue des<br />

Heiligen St. Florian, der wegen seiner Nähe<br />

zu Feuer, Brand und Wasser gerne auch als<br />

Patron der Bierbrauer geführt wird, geht es<br />

weiter in das kleine Museum. Im Führungspreis<br />

(8,50 Euro) inbegriffen ist ein Rundgang<br />

mit Verkostung, eine Breze sowie ein<br />

selbst abgefülltes Jungbier zum Mitnehmen.<br />

Anmeldungen/Infotelefon: 09441 705-0,<br />

info@schneider-weisse.de<br />

10. Januar / 19. Januar / 24. Januar:<br />

„junges podium – spezial“<br />

jeweils ab 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr · In Vorbereitung<br />

auf „Jugend musiziert“ finden<br />

„junge podien“ an der Musikschule Freising<br />

statt. Alljährlich heimsen Schüler der Musikschule<br />

bei „Jugend musiziert“ die besten<br />

Platzierungen ein. Sie erhalten beim „jungen<br />

podium – spezial“ im Januar Gelegenheit,<br />

ihr Wettbewerbsprogramm – bei freiem<br />

Eintritt! – der Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />

Musikschule der Stadt Freising,<br />

Kölblstraße 2, 85356 Freising · Tel. 08161<br />

54-20000 · www.musikschule. freising.de<br />

19. Februar: Opern- und Operettenkonzert<br />

mit Lauren Francis und Franz<br />

Garlik<br />

Wolnzach, Deutsches Hopfenmuseum<br />

www.hopfenmuseum.de<br />

25./26. Februar: 30. Internationale<br />

Winterwandertage Kelheim<br />

Eintritt frei Infotelefon: 09441 3474<br />

(Wanderverein Kelheim e.V.)<br />

ab 20. März: Tropfsteinhöhle Schulerloch<br />

wieder geöffnet<br />

täglich ab 10 Uhr www.schulerloch.de<br />

05. bis 17. April:<br />

Kuchlbauer’s Ostermarkt<br />

Einzigartiger Kunst- und Handwerkermarkt<br />

rund um den Kuchlbauerturm in Abensberg<br />

Eintritt frei! · täglich 11:00 bis 19:00 Uhr,<br />

Ostersonntag und Ostermontag 12:00<br />

bis 19:00 Uhr, Karfreitag geschlossen <br />

www.kuchlbauer.de<br />

30. April: Saisonstart der Kelheimer<br />

Ausflugs-Schifffahrt<br />

mit großem Eröffnungs-Feuerwerk und<br />

Musik www.schiffahrt-kelheim.de<br />

Tel: 09441 5858<br />

jeden 1. Sonntag im Monat:<br />

Deutsches Hopfenmuseum,<br />

öffentliche Führung mit Bierprobe<br />

11:00 Uhr · Bierseminare zu verschiedenen<br />

Themen www.hopfenmuseum.de ·<br />

Museums-Shop auch online: www.hopfenladen.de<br />

Aktuelle Hinweise finden Sie in<br />

den Veranstaltungskalendern<br />

online:<br />

www.hopfenland-<strong>hallertau</strong>.de<br />

(„Aktivitäten“)<br />

www.tourismus-landkreis-kelheim.de<br />

(„Veranstaltungen“)<br />

www.<strong>hallertau</strong>.info („Termine")<br />

www.freising.de („Veranstaltungskalender")<br />

Naturfreunde: Veranstaltungen des Landschaftspflegeverbandes<br />

Kelheim unter<br />

www.voef.de<br />

Adressen:<br />

Bauernhofmuseum Mießlinger in<br />

Osterwind<br />

Osterwind 1· 84076 Pfeffenhausen<br />

Tel: 08782 1073 www.naturlandhofosterwind.de<br />

Buch „Die Farben der Hallertau“<br />

michi.miesslinger@web.de<br />

Links zu Empfehlungen im Artikel<br />

„Baumsucher"<br />

www.walderlebnispfad-freising.de<br />

(Rundweg im Freisinger Forst)<br />

www.weltwald.de (Bayerisches Landesarboretum<br />

in Kranzberg bei Freising)<br />

Gasthaus Siebler in Egg bei Wolnzach<br />

Egg 9, 85283 Wolnzach<br />

Tel: 08442 3695 · www.siebler-egg.de<br />

Kunsthaus Abensberg<br />

www.kuchlbauer.de<br />

(unter „Bier und Kunst“)<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 21


St. Peter<br />

und Paul<br />

Freising


AUSFLUGSTIPP<br />

Eine der schönsten Rokokokirchen Bayerns erstrahlt in neuem<br />

Glanz. Sieben Jahre dauerte die Renovierung der Freisinger Pfarrkirche<br />

St. Peter und Paul. Die ehemalige Klosterkirche im Stadtteil<br />

Neustift entstand von 1751 bis 1765 nach einem Entwurf des<br />

italienischen Baumeisters Giovanni Antonio Viscardi. Herausragende<br />

Künstler des 18. Jahrhunderts waren an der Ausstattung<br />

des spätbarocken Juwels beteiligt: Der wohl bedeutendste Bildschnitzer<br />

des bayerischen Rokoko, Ignaz Günther, schuf den Hochaltar<br />

mit den Aposteln Petrus und Paulus als auch das östliche<br />

Seitenaltarpaar sowie Chorgestühl und Abtsitz. Bildprogramm<br />

und Fresken stammen vom Maler Johann Baptist Zimmermann,<br />

Stuckornamente von Franz Xaver Feichtmayr II. Die<br />

Neustifter Kirche zählt zu den herausragenden Kunstdenk -<br />

mälern Oberbayerns. Der Freisinger Fotograf Rainer Lehmann<br />

hat den neuen Glanz der Kirche meisterhaft im Bild festgehalten.<br />

Die Kirche ist ganztägig geöffnet. Der Sonntagsgottesdienst wird<br />

um 10.00 Uhr gehalten.<br />

Foto: Rainer Lehmann


24 <strong>hallertau</strong>-Magazin


Förster Hans-Helmut Holzner sucht in der Hallertau nach<br />

alten Bäumen. Beruflich, privat und gerne auch mit Hilfe der<br />

Bevölkerung. Vor einigen Jahren wurde so eine Eiche<br />

entdeckt, die sich seit dem Mittelalter in der westlichen<br />

Hallertau bei Aiterbach eingewurzelt hat. Mindestens 15 Generationen<br />

haben diese Eiche bereits gekannt. Jetzt sucht<br />

Holzner weiter – Linden, Buchen, Eiben, Tannen – und freut<br />

sich über Hinweise.<br />

Bäume suchen? Das ist eine ausgefallene Passion.<br />

Was bewegt Sie?<br />

Im Internationalen Jahr der Wälder – das war 2011 – führte ich<br />

in meiner Funktion als Forstbeamter eine Eichen-Such-Aktion<br />

durch. Die Resonanz war überwältigend. Überraschend viele<br />

Menschen berichteten mir über „besondere Bäume“. Es war<br />

faszinierend zu erfahren, wie viel Emotion Bäume bei Menschen<br />

auslösen können. Welche Geschichten sie erzählen.<br />

Es geht also auch um Menschen bei der Baumsuche?<br />

Ja, ich glaube die Faszination kommt daher, ein Baumleben mit<br />

der eigenen Geschichte zu messen: Nehmen wir einen 150 Jahre<br />

alten Baum zum Beispiel. Als dieser Baum zu wachsen begann,<br />

1866, da kam der Ur-Ur-Großvater aus Tirol hierher und hat eine<br />

Schmiede gegründet. Jetzt steht auf dem gleichen Platz die<br />

Autowerkstatt des Nachfahren. Und der Baum steht weitere 150<br />

Jahre, was wird sich da alles entwickeln, verändern? Es waren<br />

nicht nur „Durchmesser“, die uns damals gemeldet wurden. Meist<br />

waren es kleine Geschichten. Von Bäumen, die regelmäßig<br />

besucht werden bei Ausflügen oder in besonderen Lebenssituationen.<br />

Oder von Bäumen, die zur Erinnerung an etwas oder<br />

jemand gepflanzt wurden. Dann gibt es da auch noch die Tradition<br />

der Hof- und Hausbäume. Es ist insgesamt sehr beeindruckend,<br />

welche Bedeutung Bäume für Menschen haben können.<br />

das Alter annähernd bekannt ist. So sind wir zu der Einschätzung<br />

gekommen, dass dieser Baum bis zu 700 Jahre alt sein kann. Er hat<br />

zwischen 1300 und 1400 zu wachsen begonnen. Interessant ist<br />

ja auch der Standort. Früher war die Hallertau ein einziger großer<br />

Wald. Südöstlich von Schweitenkirchen gibt es heute noch ein<br />

Flurstück, das die Bezeichnung „Holledau“ trägt. Das habe ich im<br />

Rahmen der Aktion damals erfahren. Die Eiche kann quasi als<br />

Relikt dieses Urwalds gesehen werden.<br />

[Anm. der Redaktion: der Name „Hallertau“ soll von Althochdeutsch<br />

„Hardt“ (= Wald) und „hall“ von „helan“ (= verbergen, hehlen)<br />

kommen, also „Hal hart“, ein Wald, der sein Inneres verbirgt, ein<br />

wilder Urwald, dem noch der Flurname „Au“ angehängt wurde.<br />

Nachzulesen auf Wikipedia, wo in diesem Zusammenhang auch das<br />

besagte Flurstück erwähnt ist]<br />

Die Eichen-Suche galt dem Landkreis Freising. Dort betreuen<br />

Sie als Förster ca. 5.000 Hektar Wald. Aktuell interessiert Sie<br />

aber die gesamte Hallertau?<br />

Ja, so ist es. Das Thema fasziniert mich so, dass ich mich auch<br />

privat damit beschäftige. Bäume suchen ist quasi zu einem meiner<br />

Hobbies geworden.<br />

I N T E R V I E W<br />

Jetzt wiederholen Sie die Aktion und suchen auch mächtige<br />

Exemplare anderer Baumarten?<br />

Mein Kollege Bernhard Söllner und ich suchten damals explizit<br />

nach alten Eichen. Es wurde uns aber auch eine eindrucksvolle<br />

Linde, eine riesige Tanne und ein ineinander gewachsenes Paar<br />

von einer Fichte und einer Kiefer gemeldet. Die mussten wir<br />

damals schweren Herzens links liegen lassen. Jetzt wollen wir die<br />

Aktion wiederholen und auf alle Baumarten erweitern.<br />

Die Eiche bei Aiterbach hat einen Umfang von beinahe sieben<br />

Metern. Bei diesen Maßen ist jedem klar: Der Baum muss<br />

uralt sein! Aber wie alt genau? Lässt sich das feststellen?<br />

Das genaue Alter lässt sich mittels Radiokarbon-Datierung feststellen<br />

oder durch die Entnahme von Bohrkernen. Das eine ist aufwändig<br />

und teuer, das andere scheidet aus, sobald im Inneren eines<br />

Stammes Holz bereits verfault ist, was ja bei Bäumen umso mehr<br />

der Fall ist, je älter sie sind. Im Normalfall muss man also schätzen.<br />

Da spielen dann verschiedene Faktoren eine Rolle, vor allem der<br />

Boden, also wie gut sind Wasser- und Nährstoffversorgung, und<br />

die klimatischen Verhältnisse, also Wärme und Dauer der Vegetationszeit.<br />

Manche Bäume sind vielleicht erst 50 Jahre alt und<br />

bereits 60 cm dick. Ich habe einen Pfahl aus Tannenholz gesehen,<br />

der hatte ungefähr 180 Jahresringe, aber kaum 20 cm Durchmesser.<br />

Das war übrigens ein Pfahl aus dem Fundament von St. Martin in<br />

Landshut. Wenn man bedenkt, dass die Fundamente dieser Kirche<br />

um 1400 gebaut wurden, dann bedeutet das, dass die verwendeten<br />

Bäume um 1200 zu wachsen begonnen hatten. Wenn wir heute,<br />

über 800 Jahre später, so ein Baumstück in der Hand halten, dann<br />

fühlt sich das schon außergewöhnlich an. Bei der Aiterbacher Eiche<br />

wurden Vergleiche angestellt mit ähnlichen Bäumen, von denen<br />

Welchen Wert hat<br />

ein alter Baum?<br />

Unbezahlbar, meint<br />

Hans-Helmut Holzner,<br />

Förster im Hallertauer<br />

Landkreis Freising<br />

Vielleicht wechselt der eine oder andere Geo-Cacher oder<br />

Pokémon-Fan ja die Seiten und sucht mit! Wie denken Sie<br />

als Förster über diese Art von Zeitvertreib in der Natur?<br />

Ich bin neugierig. Mich interessiert die Motivation dieser Menschen.<br />

Es kann ja sein, dass in vielen Fällen ein Interesse für Wald<br />

und Natur vorhanden ist oder geweckt wird. Sehr wahrscheinlich<br />

ist das sogar so. Und da sehe ich die Chance, das Verständnis um<br />

die Zusammenhänge im Wald zu fördern. Unser Verhältnis zum<br />

Wald ist wirklich interessant. Wald hat fast ganz Europa bedeckt.<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 25


Fotolia<br />

Über Jahrtausende mussten die Menschen sich ihren Lebensraum<br />

hart erkämpfen. Gleichzeitig hat der Wald gefährliche Tiere beherbergt<br />

und – weil er so unendlich groß war – konnte man sich<br />

darin verlieren. Mit zunehmender Entwicklung wurde der Wald<br />

zurückgedrängt. Aus Urwald wurde Wirtschaftswald. Romantiker<br />

machten den Wald zum Sehnsuchtsort. Dichter und Maler haben<br />

ihn eindrucksvoll beschrieben und dargestellt. Immer lässt sich<br />

auch ein Bezug zum Zeitgeist herstellen. Viele Menschen lieben<br />

den Wald und die Bäume und haben ein starkes Bedürfnis, dort<br />

Natur zu erleben, Schönheit zu genießen, Ruhe zu verspüren,<br />

abzuschalten und dem geregelten und zweckgerichteten Alltag<br />

zu entkommen. In der Vergangenheit wurde dieses Bedürfnis<br />

gestillt durch Spazierengehen, Wanderungen oder ein Picknick<br />

im Grünen. Neuerdings nun eben auch durch Aktivitäten wie<br />

Geo-Caching und Pokémon Suche.<br />

Welchen Wert hat ein<br />

Baum?<br />

O Sauerstofflieferung: 6 Tonnen Sauerstoff (Jahres -<br />

bedarf von 10 Menschen)<br />

O Lufterneuerung / CO 2 -Speicherung: 6,3 Tonnen<br />

Kohlendioxid/Jahr werden gebunden<br />

O Wasserspeicherung: entspricht einem Ministausee<br />

inklusive Wasserregulation<br />

O Filterfunktion: 700 kg Staub pro Jahr werden gebunden,<br />

Reinigung von Wasser<br />

O Temperaturdämpfung: 1.000.000 Blätter verdunsten<br />

400 l Wasser täglich<br />

O Bodenleben: im fruchtbaren Humus: 40 kg Bakterien,<br />

40 kg Pilze, 17 kg Regenwürmer, Käfer und zahlreiche<br />

weitere Bodenorganismen<br />

O Nahrungsspender für viele verschiedene Lebewesen:<br />

Früchte/Samen (z. B. 20.000 Bucheckern, 150 kg<br />

Eicheln, 1.000.000 Blätter, Holz)<br />

O Bodenfestigung (in Anbetracht von Starkregen-<br />

Ereignisse nicht zu unterschätzen)<br />

O Windschutz: v. a. innerhalb eines Waldbestandes<br />

O Erholungswert, ästhetischer Wert, Inspiration,<br />

Lebensraum ...<br />

Basierend auf Prof. Dr. Frederic Vesters berühmter Rechnung: Der Biochemiker und Systemforscher<br />

errechnete am Beispiel einer 100jährigen Buche einen volkswirtschaftlichen Wert von jährlich<br />

270.000 Euro (Frederic Vester, „Ein Baum ist mehr als ein Baum“, 1986)<br />

Wir in der Redaktion sind sehr gespannt, welche besonderen<br />

Bäume von Ihnen gefunden werden und möchten gerne<br />

darüber berichten. Vielen Dank für das Gespräch. Könnten<br />

Sie unseren Lesern noch einen Tipp geben für einen Ausflug<br />

in die Hallertauer Natur: Wo zeigt sich in Ihrem Revier der<br />

Wald von seiner schönsten Seite?<br />

Da bieten sich natürlich die gemischten Wälder an. Ich denke an<br />

den Wald auf dem Schlossberg von Au in der Hallertau. Oder<br />

westlich von Freising, im Bereich der Waldwirtschaft „Plantage“.<br />

Dort gibt es auch einen „Walderlebnispfad“, auf dem sich viel über<br />

den Wald als Lebensraum für alle möglichen Tier- und Pflanzenarten<br />

erfahren lässt. Nicht weit weg davon befindet sich der<br />

Kranzberger Forst und das ehemalige Dorf Oberberghausen.<br />

Davon ist ein Kirchlein samt Friedhof übriggeblieben, umgeben<br />

von Wiesen. Das ist schon eine bezaubernde Umgebung. Wiss -<br />

begierige finden gleich in der Nähe den Weltwald. Dort werden<br />

seit über dreißig Jahren Bäume aus Asien und Nordamerika<br />

gepflanzt, die zu unseren klimatischen Verhältnissen passen. Wer<br />

es ursprünglicher mag findet in der Isarau, dort wo der Semptkanal<br />

in die Isar mündet, einen richtig wilden Wald, der fast schon an<br />

Urwald erinnert. Dort haben Biber weite Flächen unter Wasser<br />

gesetzt und es hat sich im Laufe der Jahre eine unglaublich vielfältige<br />

Pflanzen- und Tierwelt entwickelt. Gespräch und Fotos:<br />

Maité Herzog<br />

Wer kennt einen Baum, der mindestens<br />

eine der folgenden Anforderungen erfüllt?<br />

Der Umfang ist größer als 4,00 m bei Laubbäumen oder<br />

2,50 m bei Nadelbäumen<br />

Sein Wuchs ist perfekt ausgeformt oder aber ungewöhnlich,<br />

oder sein Standort ist außergewöhnlich.<br />

Es ist ein seltener Baum (z. B. eine Eibe).<br />

Mit dem Baum verbindet sich eine persönliche<br />

Geschichte, eine Sage oder ein Ereignis.<br />

Tipp: Dünne Schnur mit Metermarkierungen versehen und<br />

mit auf den Spaziergang nehmen. So lässt sich der Umfang<br />

eines Baumriesen einfach messen. Das finden auch Kinder<br />

spannend!<br />

Die interessantesten Bäume werden fotografiert und in<br />

einer Ausstellung gezeigt. Ende der Suchaktion: 30.9.2017.<br />

$<br />

Hans-Helmut Holzner freut sich auf Ihre Nachricht:<br />

per Post: Forstrevier Freising Nord, Herrnstr.16, 85368 Moosburg<br />

E-Mail: hans-helmut.holzner@aelf-ed.bayern.de (Betreff: besonderer Baum)<br />

Fax: 08761 682 199<br />

Bitte Kontaktdaten und möglichst genaue Standortangabe des Baumes beifügen.<br />

26 <strong>hallertau</strong>-Magazin


Fotos: Maité Herzog (Eiche), Fotolia (Uhu)<br />

Die vermutlich älteste Eiche<br />

im Landkreis Freising.<br />

Als sie zu wurzeln begann,<br />

waren Martin Luther,<br />

Christoph Kolumbus und<br />

Jeanne d´Arc noch nicht<br />

geboren.<br />

Auf ungefähr 700 Jahre<br />

wird der Baumriese<br />

bei Aiterbach, südlich von<br />

Schweitenkirchen, geschätzt.<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 27


Fotolia<br />

Rainer Lehmann<br />

Die weltbesten Biere!<br />

Auszeichnungen für Brauereien der Region beim European Beer Star,<br />

einem der bedeutendsten Bier-Wettbewerbe der Welt<br />

Die Region zwischen München und Ingolstadt weist wohl auch<br />

deshalb eine so hohe Dichte an Brauereien auf, da hier der unmittelbare<br />

Zugriff auf beste Rohstoffe für das Bier gewährleistet<br />

ist: hochwertige Hopfen aus der Hallertau, Braugerste aus dem<br />

nahen Franken sowie durch die lehmigen Böden abgeschirmtes<br />

Tiefenwasser. Es ist daher wenig verwunderlich, dass eine ganze<br />

Reihe von Brauereien der Region auch heuer zu den<br />

Medaillengewinnern bei Europas bedeutendstem<br />

Bier-Wettbewerb, dem European Beer Star, zählen,<br />

der von den Privaten Brauereien ausgerichtet<br />

wird. Und das trotz einer neuerlichen Rekordbeteiligung:<br />

Mit 2.103 Bieren aus 44 Ländern<br />

war die Konkurrenz so groß wie noch nie.<br />

Eine 124köpfige Jury hatte all diese Biere Anfang<br />

Oktober in der Brauakademie Doemens<br />

(Gräfelfing) in einer Blindverkostung getestet<br />

und die Gold-, Silber- und Bronzemedaillen<br />

in 57 Kategorien vergeben. Die begehrten<br />

Auszeichnungen, die bei den Gewinner-<br />

Brauereien häufig bis zu zweistellige Steigerungen<br />

beim Bierabsatz bewirken, wurden am<br />

9. November auf der BrauBeviale in Nürnberg<br />

verliehen.<br />

Richtig groß war die Freude beim Müllerbräu in<br />

Paffenhofen, als die Nachricht aus München über die<br />

neuerlichen Medaillengewinne einging.“ Wir sind natürlich<br />

überglücklich, dass unsere Biere auch in diesem Jahr erneut<br />

ausgezeichnet wurden“, so Junior-Chef Manuel Müller, „das ist<br />

doch ein sehr nachdrücklicher Beweis für die hohen Qualitätsstandards<br />

in unserer Brauerei.“ Gleich ein ganzer Medaillensatz<br />

ging in diesem Jahr an Müllerbräu: Gold für das leichte<br />

Weißbier (zum dritten Mal!), Silber für das „Hopfenland Pils“<br />

und Bronze für „Heimer leicht“ (leichtes Helles).<br />

Ebenfalls schon mehrfach auf den Siegerlisten des Europaen Beer<br />

Star, der seit 2003 ausgelobt wird, finden sich der Eittinger<br />

Fischerbräu mit seinem „Kirta Bier“ (Silber), das Landshuter<br />

Brauhaus für das „Zwick’l Bio Bier“ (Silber) und<br />

die Eichstätter Privatbrauerei Hofmühl, die Silber<br />

in der Kategorie Leichtes Weißbier errang. Gleich<br />

drei Bronzemedaillen gehen an die jungen Craft-<br />

Brauer von Crew Republic nach Unterschleißheim<br />

für „Barley Wine“ (Starkbier), „Smoked<br />

Porter“ (Rauchbier) und „Munich Easy“ (Summer-Ale).<br />

Der „Altvater Weißbierbock“ der<br />

Regensburger Brauerei Bischofshof erhielt<br />

ebenso die Bronzemedaille wie der Dunkle<br />

Weizenbock „Aloysius“ der Weissbierbrauerei<br />

Kuchlbauer. Eine erneute Bestätigung durch die<br />

Juroren erfuhren auch das „Kloster Barock<br />

Dunkel“ (Bronze) der Klosterbrauerei Weltenburg<br />

und der Dunkle Weizenbock Aventinus<br />

(Silber) der Schneider Weisse Kelheim – beide<br />

Biere zählen kontinuierlich seit vielen Jahren zu den<br />

Medaillengewinnern beim European Beer Star. „Erfolge<br />

aus den Vorjahren zu wiederholen wird immer schwieriger“,<br />

resümiert Oliver Dawid, Geschäftsführer der Privaten Brauereien,<br />

„umso mehr spricht es für diese Biere, dass sie sich in der Blindverkostung<br />

unserer Verkoster immer wieder durchsetzen.“<br />

28 <strong>hallertau</strong>-Magazin


(links) Die längste Verkostertafel der<br />

Welt: 124 Bierexperten aus 30 Ländern<br />

verkosteten die 2.103 eingereichten Biere.<br />

INTERVIEW<br />

mit Oliver Dawid, Geschäftsführer der Privaten Brauereien Bayern e.V.,<br />

Ausrichter des European Beer Star<br />

Bei der Premiere 2003 wurden 276 Biere eingereicht.<br />

In diesem Jahr wurden 2.103 Bieren aus<br />

aller Welt eingeschickt. Wie erklärt sich die<br />

Erfolgsgeschichte des European Beer Star?<br />

Unser Verband hat frühzeitig erkannt, dass<br />

sich wieder immer mehr Brauereien auf<br />

handwerkliche Braukunst zurückbesinnen,<br />

dass traditionelle, aber häufig vergessene<br />

Bierstile wiederbelebt werden, dass Biere<br />

abseits des Mainstream großer internationaler<br />

Marken an Beachtung gewinnen.<br />

Wir haben mit dem European Beer Star<br />

den Nerv vieler Brauer getroffen, die,<br />

(auch) angetrieben von der Craft-Bier-<br />

Bewegung in den USA, neue Wege beschreiten,<br />

um sich im Wettbewerb zu behaupten.<br />

Dazu kommt das unverwechselbare Profil<br />

unseres Wettbewerbes: Eine mit internationalen<br />

Fachleuten besetzte Jury bewertet<br />

die Biere in einer Blindverkostung nach<br />

klaren, nachvollziehbaren Kriterien, wie<br />

sie jeder Konsument kennt: Farbe,<br />

Oliver Dawid<br />

Schaum, Geruch, Geschmack. Es gibt<br />

beim European Beer Star auch nur je eine<br />

Gold-, Silber oder Bronzemedaille je<br />

Kategorie. Wettbewerbe, die ein Füllhorn<br />

von Auszeichnungen an die Brauereien<br />

ausschütten, fehlt es demgegenüber an<br />

Reputation und Glaubwürdigkeit. Unser<br />

European Beer Star ist heute neben dem<br />

World Beer Cup (USA, alle zwei Jahre) die<br />

begehrteste Auszeichnung der internationalen<br />

Brauwelt. Die jährlich steigenden<br />

Teilnehmerzahlen belegen dies ebenso wie<br />

der Medaillenspiegel, der heuer erstmals<br />

von US-Brauereien angeführt wird.<br />

Welche Ziele verfolgt Ihr Verband mit der Ausrichtung<br />

dieses internationalen Wettbewerbes?<br />

Der European Beer Star soll dem Konsumenten<br />

die große Vielfalt handwerklich<br />

gebrauter Biere aufzeigen. Wir wollen<br />

dazu beitragen, dass neue oder wiederentdeckte<br />

Bierstile Interesse wecken.<br />

Offen sein für Neues – so lautet unsere Devise.<br />

Gleichzeitig besitzen traditionelle Werte wie Qualität und<br />

Zuverlässigkeit für uns immer Gültigkeit.<br />

Denn wir sind unseren Pflanzern und Brauern gleichermaßen<br />

verpflichtet – vom Hopfenanbau über die Veredelung bis zur<br />

Logistik und Forschung.<br />

Mit Service und Beratung wollen wir unseren Partnern<br />

noch ein Stück näher sein.<br />

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<strong>hallertau</strong>-Magazin 29


Die Gewinner des European Beer Star <strong>2016</strong> aus der Region<br />

Müllerbräu Pfaffenhofen<br />

Eittinger Fischerbräu, Eitting<br />

Landshuter Brauhaus<br />

Privatbrauerei Hofmühl, Eichstätt<br />

Weisses Bräuhaus G. Schneider, Kelheim<br />

Weißbier Leicht Hopfenland Pils Heimer Leicht<br />

Eittinger Kirta Bier<br />

Zwick’l Bio-Bier<br />

Weissbier Leicht<br />

TAP 6 Mein Aventinus<br />

Crew Republic, Unterschleißheim<br />

Barley Wine<br />

Munich Easy<br />

Smoked Porter<br />

Brauerei Bischofshof, Regensburg<br />

Altvater Weissbierbock<br />

Brauerei zum Kuchlbauer, Abensberg<br />

Kuchlbauer’s Aloysius<br />

Klosterbrauerei Weltenburg<br />

Kloster Barock Dunkel<br />

Gold Silber Bronze<br />

Es gibt so viele tolle Biersorten neben den<br />

bei uns dominierenden Stilen Hell, Weißbier<br />

und Pils. Wir haben deshalb inzwischen<br />

57 Kategorien von Bieren, die ihren Ursprung<br />

in der europäischen Brautradition<br />

haben. Ich denke, dass wir mit diesem Wettbewerb<br />

einen guten Anteil daran haben,<br />

dass dieses aufwändig erzeugte Lebensmittel<br />

Bier auch bei uns wieder einen höheren<br />

Stellenwert beim Verbraucher genießt.<br />

Gibt es denn Teilnahmebeschränkungen, z. B.<br />

für Industriebrauereien?<br />

Aber nein. Natürlich schicken auch<br />

große internationale Brauereien ihre<br />

Biere beim European Beer Star ein. In<br />

diesem Jahr haben wieder einige Großbrauerein<br />

wie beispielsweise Carlsberg<br />

Medaillen gewonnen. Aber sicherlich<br />

stammt das Gros der eingereichten<br />

Biere von mittelständischen Brauereien,<br />

die einfach individueller und experimenteller<br />

an die Sache herangehen.<br />

Unter den Auszeichnungen finden Sie<br />

daher viele ganz kleine Brauereien, die<br />

ihr Bier nur um den Schornstein vertreiben.<br />

Wenn die eine Goldmedaille<br />

beim European Beer Star gewinnen,<br />

sind sie häufig nach wenigen Tagen ausverkauft<br />

Warum gibt es gerade in unserer Region so viele<br />

erfolgreiche Brauereien?<br />

Im Bierland Bayern gibt es überall großartige<br />

Biere. In Franken natürlich, das<br />

immer noch die größte Dichte an<br />

Brauereien aufweist. In Niederbayern<br />

und im Oberland ist neuerdings wieder<br />

viel Bewegung in der Brauer-Szene. Das<br />

Hopfenland Hallertau bietet natürlich<br />

beste Möglichkeiten. Ich weiß von ausgezeichneten<br />

Brauereien in der Region,<br />

die immer noch ihren eigenen Hopfen<br />

anbauen.<br />

Das Gespräch mit Oliver Dawid führte<br />

Alexander Herzog<br />

Brautradition seit 1300<br />

kuchlbauer.de<br />

Brauerei zum Kuchlbauer GmbH & Co KG<br />

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Telefon: 09443 9101-0<br />

30 <strong>hallertau</strong>-Magazin


unser Wochen<strong>magazin</strong> für die ganze Hallertau mit den lokalen Zusatzmedien<br />

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31 <strong>hallertau</strong>-Magazin<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Hildegard und Bernhard Nieder<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 31


Die Hohenthanner<br />

Braumeister brauen mit<br />

frischen Hopfendolden.<br />

Das Ergebnis kann sich<br />

schmecken lassen<br />

Der von kreativen US-Brauern geprägte<br />

„Craft-Bier-Trend“ hat die Wahrnehmung von<br />

Bier deutlich verändert. Alte Bierstile werden<br />

wiederentdeckt, neue Kreationen entstehen.<br />

Weltweit. Das erfreut die Hopfenpflanzer, denn<br />

eines haben fast all diese neuen Biere gemeinsam:<br />

Sie sind sehr viel stärker gehopft als die<br />

klassischen Biersorten Helles, Pils und Weißbier,<br />

die bei uns vorwiegend nachgefragt<br />

werden. Die Verbindung von Tradition und<br />

Moderne funktioniert in Hohenthann scheinbar<br />

besonders gut: Mehrfach konnten der<br />

Junior-Chef der Brauerei, Johannes Rauchenecker,<br />

und seine Braumeister Thomas Hämmerl<br />

und Sebastian Felsl in den vergangenen<br />

Jahren begehrte Auszeichnungen für ihre<br />

Biere, u. a. beim European Beer Star, erringen.<br />

Seit vergangenem Sommer setzt die Schlossbrauerei<br />

Hohenthann aus der gleichnamigen Gemeinde am östlichen<br />

Rand der Hallertau auch auf dieses junge Segment und<br />

nennt sie „Hallertauer Craft-Biere“ – alle nur temporär verfügbar.<br />

Den Anfang machte die „Blau Weisse“ mit fruchtbetonten Hopfensorten<br />

und das Kellerbier „Polarsommer“. Seit kurzem gibt es<br />

wieder das „Grünhopfen“, ein Bier Pilsener Brauart, das – Nomen<br />

est Omen – mit frischem, grünen Hopfen eingebraut wird! Eine<br />

absolute Rarität, denn ganz überwiegend verwenden Brauereien<br />

heute Pellets oder zu Extrakt verarbeiteten Hopfen.<br />

Ende August ernteten die Braumeister Hämmerl und Felsl in<br />

einem Hopfengarten bei Hohenthann rund 170 Kilogramm der<br />

Sorte „Hallertauer Mittelfrüher“ und brachten diesen erntefrisch<br />

zur Brauerei, wo der Hopfen in drei Gaben der Bierwürze im Sudhaus<br />

zugesetzt wurde: zu Kochbeginn, in der Mitte des Kochprozesses<br />

und am Kochende. Die Hopfengabe lag bei 1,7 Kilogramm<br />

je Hektoliter, was dem Mehrfachen der üblichen Dosis entspricht.<br />

„Der grüne Hopfen bildet beim Brauprozess kräuterartige,<br />

blumige, grasige Noten aus“, erläutert Johannes Rauchenecker,<br />

„das macht den unverwechselbaren Charakter dieses Bieres aus.“<br />

Rainer Lehmann<br />

Mehrfach ausgezeichnet:<br />

Thomas Hämmerl (li.) und Sebastian<br />

Felsl, die Braumeister der<br />

Schlossbrauerei Hohenthann.<br />

Junior-Chef Johannes Rauchenecker (li.)<br />

schwört auf Hopfen aus der Hallertau.<br />

In seinem „Grünhopfen“-Bier kommen<br />

die Sorten „Hallertauer Mittelfrüher“<br />

und „Mandarina Bavaria“ zum Einsatz.<br />

Nach rund eineinhalbstündiger Kochung wanderte das Bier für<br />

rund vier Wochen in die Lagertanks, ehe dann eine Kalthopfung<br />

mit der Hallertauer Hopfen-Aromasorte „Mandarina Bavaria“<br />

erfolgte, die dem Bier ausgeprägte Zitrusfruchtnoten verleiht.<br />

Das „Grünhopfen“ gibt es nur in der 0,33l-Flasche. Lediglich 100<br />

Hektoliter wurden eingebraut. Nachdem die Nachfrage nach<br />

diesem Bier alle Erwartungen der Schlossbrauerei übertrifft, wird<br />

das grüngehopfte Bier wohl auch nicht allzulange in den Getränkemärkten<br />

der Region zu finden sein. Ranhalten. Es lohnt sich!<br />

ah, Fotos: Mauricio Dreher (2)<br />

32 <strong>hallertau</strong>-Magazin


Schon mal<br />

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zu Weihnachten verschenkt?<br />

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<strong>hallertau</strong>-Magazin 33


N<br />

Gartenschau Natur 2017 in Pfaffenhofen<br />

Schmetterlinge<br />

N<br />

und Blumen<br />

an der Ilm<br />

Im kommenden Jahr findet die Gartenschau<br />

Natur vom 24. Mai bis 20.<br />

August in Pfaffenhofen statt. Zentrumsnah<br />

auf einer ehemaligen Brachfläche<br />

sowie entlang der Ilm entstehen bis zum<br />

Frühjahr 2017 attraktive Flächen und Installationen.<br />

Auf dem Volksfestplatz wird<br />

der großzügige Ausstellungsbereich nicht<br />

nur ausgewiesene Gartenfreunde an -<br />

ziehen. Noch prägen Maschinen und<br />

Landschaftsgärtner das Erscheinungsbild,<br />

aber weite Teile des Bürgerparks sowie<br />

die Flächen um die renaturierte Ilm entlang<br />

des Sportparkes sind bereits in ihrer<br />

Ausprägung ganz gut erkennbar. „Wenn<br />

es überall summt, schwirrt, tanzt und<br />

lacht“ haben die Veranstalter als Motto<br />

der Gartenschau gewählt.<br />

Das <strong>hallertau</strong>-Magazin hat sich mit den<br />

„Macherinnen“ über Programm, Erwartungen<br />

und Zielsetzungen der „Gartenschau<br />

zum Anfassen“ unterhalten: mit<br />

Eva Linder (Geschäftsführerin der Durchführungsgesellschaft<br />

Natur in Pfaffen -<br />

hofen), Andrea Stolberg (Marketing,<br />

Öffentlichkeitsarbeit) und Eva Berger<br />

(Veranstaltungsprogramm).<br />

Welche Bedeutung hat die Gartenschau<br />

für die Stadt Pfaffenhofen?<br />

Linder: Die anlässlich der Gartenschau angelegten<br />

Grünflächen sind ein enormer<br />

städtebaulicher Gewinn für Pfaffenhofen.<br />

Dieser hohe Freizeit- und Erholungswert,<br />

z. B. des neuen, zentrumsnahe Bürgerparks,<br />

bleibt ja über die Gartenschau<br />

hinaus erhalten. Ohne die Gartenschau<br />

wäre diese erfreuliche Entwicklung für<br />

Pfaffenhofen kaum realisierbar gewesen ...<br />

Stolberg: ... entsprechend hoch ist die Zustimmung<br />

in der Stadt. Die Bürger freuen<br />

sich auf die Gartenschau und sind stolz<br />

auf ihre Stadt. Die Gartenschau war<br />

» Wenn es überall<br />

summt, schwirrt, tanzt<br />

und lacht ... «<br />

übrigens auch Teil des Konzeptes, für das<br />

die Stadt Pfaffenhofen mit dem Deutschen<br />

Nachhaltigkeitspreis der Allianz<br />

Umweltstiftung ausgezeichnet wurde.<br />

Berger: Wir spüren das auch an der Bereitschaft<br />

vieler Vereine und Institutionen,<br />

sich bei unserem Veranstaltungsprogramm<br />

mit eigenen Angeboten einzubringen.<br />

Das freut uns sehr, denn wir wollen in<br />

Pfaffenhofen eine Gartenschau zum Mitmachen<br />

und Anfassen präsentieren.<br />

Welche Erwartungen und welche Effekte<br />

sind damit verknüpft (unmittelbar,<br />

mittelbar)?<br />

Stolberg: Wir erhoffen uns in den drei<br />

Monaten natürlich viele Besucher, die<br />

von der Gartenschau begeistert sind und<br />

das weitererzählen. Die Kalkulation beruht<br />

auf 300.000 Besuchern. Unsere vielfältigen<br />

Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen<br />

werden auch über die Gartenschau<br />

hinaus einen Imagegewinn für<br />

Pfaffenhofen erzielen. Dazu tragen sicherlich<br />

auch die Kooperationen mit Galabau<br />

(Verband der Landschaftsgärtner), dem<br />

Bayerischen Fernsehen und der Deutschen<br />

Bahn bei. Wir wünschen uns, dass<br />

möglichst viele Besucher für die Anreise<br />

die Bahn benutzen.<br />

Linder: Spannend für uns bleibt die Erwartung,<br />

inwieweit es uns gelingt, die „Münchner“<br />

für die Gartenschau vor ihrer Haustür<br />

zu interessieren. Bei unseren sehr moderaten<br />

34 <strong>hallertau</strong>-Magazin


INTERVIEW<br />

Eintrittspreisen und dem vielfältigen Programmangebot<br />

ist die Gartenschau in<br />

Pfaffenhofen ein ideales Ausflugsziel für<br />

Familien – zumal Kinder freien Eintritt<br />

genießen. Nimmt man die Bevölkerungszahl<br />

als Maßstab, dann ist unser Bürgerpark<br />

im Gartenschau gelände im Vergleich<br />

genauso groß wie der Englische Garten in<br />

München!<br />

Was sind so die Highlights, auf die sich<br />

Besucher freuen dürfen?<br />

Berger: Wir haben eine ganze Menge an<br />

Attraktionen zu bieten! Im Bürgerpark<br />

etwa den Froschkönig-Spielplatz, die<br />

Musikwiese mit kleiner Bühne, den Hopfenturm<br />

oder das Grüne Klassenzimmer.<br />

Im zentralen Ausstellungsbereich (Festwiese)<br />

werden sich Blumenliebhaber an<br />

den Themengärten und wechselnden<br />

Blumenschauen erfreuen. Absolut einzigartig<br />

für eine Gartenschau ist unser<br />

Schmetterlingshaus mit zahlreichen tropischen<br />

Schmetterlingsarten.<br />

Dazu kommen rund 1.500 ganz unterschiedliche<br />

Events in den drei Monaten<br />

Laufzeit: von Live-Konzerten über das<br />

Kinder-Kulturfestival, den Straßenkunsttagen<br />

oder dem Tanzboden-Fest bis zum<br />

Open-Air-Kino. Alle Veranstaltungen<br />

sind mit dem Erwerb der Eintrittskarte<br />

gratis!<br />

Linder: Das Veranstaltungsangebot ist<br />

auch ein Anreiz, sich eine Dauerkarte zu<br />

kaufen. Bei einem Preis von 55 Euro für<br />

eine Dauerkarte kommt man gerade mal<br />

auf 63 Cent am Tag. Das Angebot werden<br />

viele – nicht nur Pfaffenhofener nutzen.<br />

Wir wissen von anderen Gartenschauen<br />

in Bayern, dass es tatsächlich eine Gruppe<br />

von Interessierten gibt, die jeden Tag<br />

kommen!<br />

Was passiert mit dem Gartenschau-<br />

Gelände nach Ende der Schau?<br />

Stolberg: Einen Rückbau wird es nur dort<br />

geben, wo es unerlässlich ist. Das zentrale<br />

Ausstellungsgelände auf der Festwiese<br />

müssen wir komplett räumen. Wir haben<br />

dafür gerade mal vier Wochen, ehe das<br />

Pfaffenhofener Vollksfest dort stattfinden<br />

wird.<br />

Linder: Der Bürgerpark und der Park entlang<br />

der Ilm werden bleiben. Dort werden<br />

nur temporäre Bauten wie Zelte oder<br />

Sonnensegel demontiert. Sogar der Biergarten<br />

im Bürgerpark soll über die Gartenschau<br />

hinaus Bestand haben. Erstmal<br />

aber haben wir noch eine ganze Menge<br />

zu tun, ehe die Gartenschau in Pfaffenhofen<br />

Ende Mai eröffnen kann. Das<br />

Interview führte Alexander Herzog, Fotos<br />

Gabi Hartmann (soweit nicht anders angegeben)<br />

Gartenschau Natur 2017<br />

Pfaffenhofen an der Ilm<br />

24. Mai bis 20. August 2017<br />

• Gelände im Stadtgebiet mit<br />

drei Kernbereichen:<br />

Ilminsel / Bürgerpark / Sport- und<br />

Freizeitpark<br />

• Ausstellungsgelände Volksfestplatz<br />

• Eintritt:<br />

- Tageskarte Erwachsene € 13,–<br />

- Kinder in Begleitung Erwachsener<br />

frei!<br />

- Dauerkarten von € 10 bis 55,-<br />

(im Vorverkauf)<br />

www.gartenschau-pfaffenhofen.de<br />

Eva Berger<br />

Eva Linder<br />

Andrea Stolberg<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 35


Der Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm<br />

als Aussteller auf der regionalen bayerischen Gartenschau<br />

Das Kommunalunternehmen Strukturentwicklung<br />

Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm<br />

(KUS) ist ein 100%iges Tochterunternehmen<br />

des Landkreises Pfaffenhofen. Das KUS<br />

ist Ansprechpartner für Unternehmen bei<br />

allen standortrelevanten Themen. Außerdem<br />

gilt der Fokus des KUS den Bereichen<br />

Freizeit, Erholung & Tourismus.<br />

Das <strong>hallertau</strong>-Magazin hat sich mit<br />

Svenja Trzcinski, Bereichsleiterin beim<br />

KUS für Freizeit, Erholung & Tourismus,<br />

über den Stellenwert der Gartenschau<br />

Pfaffenhofen unterhalten.<br />

Lebenswertes<br />

Pfaffenhofen:<br />

der Wochenmarkt<br />

Die Gartenschau ist eine Veranstaltung<br />

der Stadt Pfaffenhofen. Wie ist denn der<br />

Landkreis in die Veranstaltung mit eingebunden?<br />

Der Landkreis Pfaffenhofen wird sich als Aussteller auf<br />

dem Volksfestplatz präsentieren. Zusammen mit dem<br />

Kreisverband für Gartenbau und Landespflege wird<br />

eine gemeinsame, 520 Quadratmeter große Stand -<br />

fläche auf dem zentralen Ausstellungsgelände bespielt<br />

und unter dem Oberbegriff „Heimat“ gestaltet.<br />

Die Organisation des Landkreisauftrittes und die<br />

Koordination des Programms liegt bei uns.<br />

Um ansprechende und abwechslungsreiche zwölf<br />

Wochen Gartenschau zu entwickeln und den Besuchern<br />

die Vielfalt des Landkreises aufzuzeigen, werden<br />

sich Landkreisgemeinden, Abteilungen der Verwaltung<br />

sowie touristische Partner wie Direktvermarkter,<br />

Sehenswürdigkeiten oder Freizeiteinrichtungen wochenoder<br />

tageweise im Landkreispavillon präsentieren.<br />

Wir wollen die Besucher dort auch für weitere sehenswerte<br />

Plätze im Landkreis interessieren.<br />

Was erwarten Sie sich von dieser Präsentation?<br />

Da die Gartenschau nicht nur für die Besucher gedacht<br />

ist, sondern ebenso als langfristiger Erholungs- und<br />

Aktivraum der Landkreisbürger dient, nutzt auch<br />

der Landkreis Pfaffenhofen die Chance, sich den<br />

über 300.000 erwarteten Besuchern (von nah und<br />

fern) auf der Gartenschau vorzustellen. Regional<br />

bedeutsame Ereignisse wie eine Gartenschau<br />

beflügeln Tourismus, Hotellerie, Gastronomie und<br />

Einzelhandel. Aber nicht nur während der drei<br />

Monate im Jahr 2017: Wer im Rahmen eines<br />

Gartenschaubesuches unseren Landkreis kennenlernt,<br />

kommt sehr wahrscheinlich als Ausflügler<br />

oder Urlauber wieder. Man kann folglich von<br />

nachhaltigen positiven Effekten für den Tourismus<br />

aus gehen.<br />

Wie sieht die Zusammenarbeit mit der<br />

selbstständigen Betreibergesellschaft<br />

konkret aus?<br />

Die Zusammenarbeit mit der „Natur in PAF GmbH“<br />

ist sehr eng. Wir treten gemeinsam bei Messen auf<br />

und führen Marketingaktionen durch. Vieles ist<br />

schon angestoßen, z.B. im Hinblick auf die Ansprache<br />

von Reiseveranstaltern. Wir wollen die Betreibergesellschaft<br />

dabei unterstützen, möglichst viele<br />

Besucher für die Gartenschau in Pfaffenhofen zu<br />

gewinnen.<br />

Bierwelt


Mit der Familie einen traditionellen<br />

bayerischen Sonntagsbraten genießen?<br />

Bei Ludwig Siebler in Egg bei Wolnzach<br />

sind Sie richtig! Und sogar zu unkonventionellen<br />

Zeiten, denn der Gastwirt<br />

und Metzger bietet durchgehend warme<br />

Küche an.<br />

Ludwig<br />

Siebler<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 37


Der Autofahrer, der auf der Staatsstraße von Au (im Landkreis<br />

Freising) nach Wolnzach (im Landkreis Pfaffenhofen)<br />

unterwegs ist, passiert nicht nur eine Landkreisgrenze,<br />

er quert auch einen der attraktivsten Flecken der Hallertau.<br />

Hier ist die tertiäre Hügellandschaft besonders stark ausgeprägt:<br />

Nach meist waldbedeckten Erhebungen öffnen sich kleine Täler,<br />

die von besonders zahlreichen Hopfengärten dominiert werden.<br />

Kleine Orte und Weiler lassen sich hier entdecken, die Namen<br />

tragen wie Grubwinn, Weingarten (mitten im Hopfenland!),<br />

Wilhelm, Barthhof, Buch und Egg. Letzteres Dorf sei all jenen ans<br />

Herz gelegt, die beim Begriff „Landgasthof“ nicht an Jodelarchitektur,<br />

Reisebus-Einkehr oder Konvektomaten-Küche denken.<br />

Sondern an einen gastlichen, authentischen Ort zum Wohlfühlen.<br />

Wie an den Landgasthof Siebler eben.<br />

Wenn man ihn findet. Er ist zwar leidlich gut ausgeschildert,<br />

aber nicht wenige fahren versehentlich an dem Gehöft vorbei,<br />

dessen Ursprung bis ins 14. Jahrhundert zurückgehen soll.<br />

Durch ein Tor passiert man den Dreieckshof, wo Antonie und<br />

Michael Siebler noch bis kurz vor der Jahrtausendwende Hopfen<br />

anbauten und Schweine züchteten. Von den drei Söhnen verblieb<br />

nur Ludwig (45) auf dem Hof. Der hatte Metzger gelernt<br />

und bei verschiedenen namhaften Betrieben in Deutschland<br />

gearbeitet, die auch hochwertiges Catering anbieten. So entstand<br />

bei Ludwig („wollte eigentlich nicht Gastronom werden“) die<br />

Idee, seine Fähigkeiten in der Fleisch- und Wurstverarbeitung im<br />

eigenen Gasthof einzubringen.<br />

Seit 1992 gibt es den Landgasthof<br />

Siebler nun schon.<br />

Die schmucke, unprätentiöse<br />

Gaststube ist im ehemaligen<br />

Kuhstall untergebracht, dessen<br />

Kreuzgewölbe dem Raum eine<br />

heimelige Atmosphäre verschafft<br />

– getoppt von einem<br />

mächtigen Bullerofen gleich<br />

neben der Theke. Aus der<br />

einstigen Scheune wurde ein<br />

uriger Theatersaal (mit regelmäßigen<br />

Aufführungen des<br />

Theatervereins Geroldshausen),<br />

der bei Veranstaltungen<br />

mehr als 100 Personen Platz<br />

bietet. Ungefähr genauso viele<br />

Gäste bringt Ludwig Siebler<br />

auch auf seiner geschützten<br />

Sonnenterrasse unter.<br />

Wurstspezialitäten mit Hopfen<br />

Neben dem Landgasthof betreibt er eine<br />

Hofmetzgerei, in der er neben der Produktion<br />

von Fleisch- und Wurstwaren, die in<br />

der Küche des Landgasthofes zubereitet<br />

werden, noch eine besondere Hallertauer<br />

Spezialität anbietet: Vor rund 18 Jahren hat<br />

der pfiffige Metzgermeister damit begonnen,<br />

das „grüne Gold“, den Hopfen, zur Herstellung<br />

von Schinken, Bratwürsten, Leber- und<br />

Mettwurst, Salami oder Kamin wurzen zu<br />

verwenden. Auf 13 dieser „würzigen“ Hopfen-Produkte<br />

hat Siebler inzwischen ein Patent.<br />

Der Verkauf („ausschließlich ab Hof“)<br />

läuft bestens, verlässt doch kaum ein Besucher<br />

den Gasthof, ohne von diesem exklusiven<br />

Angebot etwas mitzunehmen.<br />

38 <strong>hallertau</strong>-Magazin<br />

Ludwig Siebler verwendet<br />

Hopfen bei der Herstellung<br />

von Schinken- und Wurstprodukten.<br />

Auf 13 seiner Hopfenprodukte<br />

hält der 45-Jährige<br />

sogar ein Patent.<br />

Wenn der Metzger gleichzeitig den Küchenchef gibt, ist die Speisekarte<br />

wenig verwunderlich stark fleischlastig. Es gibt zwar<br />

immer auch vegetarische Angebote, aber am meisten werden<br />

beim „Siebler z’Egg“ Schweinsbraten, Schweinshaxn, Span -<br />

ferkel, Enten oder Wildgerichte nachgefragt. An Sonn- und Feiertagen<br />

gibt es eine kleine, feine Karte mit Tagesspezialitäten.<br />

Darunter auch regelmäßig die „Hopfenspezialitäten“ in einer<br />

Qualität und zu Preisen, die den Landgasthof längst zu einem<br />

beliebten Ausflugsziel selbst für Münchner, Ingolstädter oder<br />

Regensburger gemacht haben. „Viele Gäste verbinden den Besuch<br />

bei uns mit einer Radltour“, erzählt der Gastwirt-Metzger, „die<br />

traumhafte Umgebung ist dafür ja wie geschaffen.“<br />

Durchgehend warme Küche<br />

Aus der Region kommen die Rohstoffe, die verarbeitet auf dem<br />

Teller der Gäste landen. Wild bezieht Siebler aus der Jagd von Egg,<br />

das Fleisch von landwirtschaftlichen Betrieben der Nachbarschaft<br />

und von seinem Bruder, der bei Freising einen Hof bewirtschaftet.<br />

„Für unser Konzept ist das entscheidend“, versichert Siebler, „wir<br />

setzen auf Ehrlichkeit und auf Glaubwürdigkeit, das wissen<br />

unsere Gäste zu schätzen.“<br />

Neben dem „normalen“ Geschäftsbetrieb in Metzgerei und<br />

Gasthaus mit ganztägiger (!) warmer Küche wird der Landgasthof<br />

gerne für Firmen- und Familienfeiern gebucht. Darunter renommierte<br />

Unternehmen und bekannte Persönlichkeiten. Die Sieblers<br />

erinnern sich z. B. gerne an den Besuch des damaligen<br />

bayerischen Ministerpräsidenten<br />

Günter Beckstein,<br />

der zur Hochzeitsfeier seiner<br />

Sekretärin in Egg weilte.<br />

Ganz besonders beliebt bei<br />

den vielen Stammgästen sind<br />

die saisonalen Schmankerl<br />

oder traditionelle Angebote:<br />

ab Kirchweih gibt es frisch<br />

zubereitete Gänse und Enten;<br />

immer samstags auf Vorbestellung<br />

(ab 10 Personen)<br />

ein Kessel fleischessen. Eine<br />

Institution sind die Weißwurstessen<br />

am 24. Dezember<br />

und an Sylvester, wenn der<br />

Saal ab 8.00 Uhr morgens bis<br />

auf den letzten Platz gefüllt<br />

ist. Danach gönnt sich Ludwig<br />

bis zum Dreikönigstag die<br />

einzige Auszeit des Jahres. Eine arg kurze Zeit<br />

zum Verschnaufen – auch für seine Eltern,<br />

die ihn im Ausschank und Service unterstützen.<br />

Senior Michael Siebler, der sich schon<br />

mal zu Gästen auf ein Gespräch an den<br />

Tisch setzt, hat die Idee seines Sohnes,<br />

einen Landgasthof einzurichten, von Anfang<br />

an mitgetragen. Die schwere Arbeit<br />

auf dem landwirtschaftlichen Betrieb wollten<br />

er und seine Frau Antonie nicht mehr<br />

leisten, aber im Landgasthof packen sie tatkräftig<br />

mit an. Dem Hopfen weine er keine<br />

Träne nach, betont der Senior, „Auch<br />

wenn’s heuer wieder alle jubeln, kann es<br />

nächstes Jahr schon ganz anders sein. Der<br />

Hopfen ist ein Tropf!“<br />

Lehmann<br />

ah, Fotos: Rainer


Zwischenlandung in Egg:<br />

Wenn Pferdeflüsterer Bill aus<br />

den USA einfliegt, um<br />

deutschen Pferdefreunden<br />

das „Western Riding“ zu lehren,<br />

stärkt er sich vor der Weiterfahrt<br />

erst einmal bei seinen<br />

Freunden, den Sieblers in Egg.<br />

Privat<br />

Antonie und Michael Siebler<br />

unterstützen ihren Sohn<br />

Ludwig in der Gastronomie.<br />

Nicht zuletzt deshalb sind<br />

durchgehende Öffnungszeiten<br />

möglich. Früher haben<br />

die Sieblers den Hof als Landwirtschaft<br />

geführt.<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 39


Rezept<br />

Gebratene Rehschnitzel<br />

mit Haselnusskruste á la Siebler<br />

Zubereitung:<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

4 Rehschnitzel<br />

100 g Paniermehl<br />

50 g grob gemahlene Haselnüsse<br />

2 Eier<br />

50 g Mehl<br />

Pfeffer<br />

Salz<br />

Butterschmalz<br />

Die Rehschnitzel zwischen Küchenfolie legen und<br />

leicht plattieren. Paniermehl und Eier in separate<br />

Schalen geben. Die Eier verquirlen, das Paniermehl<br />

mit gemahlenen Haselnüssen vermengen.<br />

Die Schnitzel etwas salzen und pfeffern. Erst in<br />

Mehl wenden, dann durch die Eiermasse ziehen<br />

und zum Schluss im Paniermehl wälzen. Panade<br />

etwas andrücken.<br />

Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und die<br />

Schnitzel darin einige Minuten goldbraun braten.<br />

Die Schnitzel mit Bratkartoffeln und Preiselbeeren<br />

servieren.<br />

Gutes Gelingen wünscht Ihnen Familie Siebler!<br />

Tipp für Ausflügler:<br />

Jeden Freitag frische hausgemachte Weißwürste ab 9.00 Uhr<br />

(2 Stück mit Breze 3,00 €)<br />

Auf Vorbestellung ab 4 Personen kocht Ludwig Siebler ein<br />

urbayerisches Bierbratl (8,90 € je Person): das ist ein knusprig<br />

gegrilltes, mageres Wammerl in einer Dunkelbiersoße.<br />

Dazu gibt es einen Hopfenzupfersalat (Kartoffel-Endivien-Salat)<br />

und eine ofenfrische Breze.<br />

Auf Vorbestellung gibt es des Weiteren:<br />

Flugente aus bayerischer Freilandhaltung mit Knödel, Kraut und<br />

Salat (13,90 € je Pers.)<br />

Kalbshaxe mit Kartoffelsalat, Krautsalat und Semmelknödel<br />

(11,90 € je Pers.)<br />

Spanferkelbraten oder eine Portion Schweinshaxn in Dunkelbiersoße<br />

mit Knödel und Kraut (9,90 € je Pers.)<br />

Als Vegetarier unterwegs in der Hallertau?<br />

Gastwirt Ludwig Siebler ist als Metzger natürlich auf Fleischgerichte spezialisiert.<br />

Vegetarier melden sich besser an. Beim Testen (anonym und<br />

unangemeldet) wurde trotz vollbesetztem Biergarten vegetarisch<br />

bereitet: frisches Gartengemüse mit Bandnudeln und Pfifferling-<br />

Sahnesoße.


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26. Dezember (2. Weihnachtsfeiertag): Mittagsbuffet (ab 12 Uhr)<br />

Wir wünschen ein gutes neues Jahr 2017!<br />

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<strong>hallertau</strong>-Magazin 41


HALLERTAUER<br />

BIERE<br />

Christian Hermann, Bernhard<br />

Nieder, Thilo Steindorf und<br />

Alexander Herzog (v.l.n.r.) verkosten<br />

besondere Hallertauer Biere<br />

In dieser Rubrik stellt das <strong>hallertau</strong>-Magazin<br />

jeweils drei Bier-Besonderheiten vor:<br />

z. B. besonders gehopfte, temporär<br />

erhältliche, prämierte oder erstmals<br />

gebraute Biere.<br />

„Schyrengold“<br />

Klosterbrauerei Scheyern<br />

Alkohol: 4,8 Vol. · Stammwürze: 11,1<br />

Besonderheit: naturtrübes Landbier<br />

Farbe/Optik: naturtrüb, goldbraun, wenig stabiler<br />

Schaum<br />

Geruch: leicht schwefelig, starker Kellergeruch<br />

Hopfenaroma: kaum vernehmbar<br />

Vollmundigkeit: malzig, leichte Bittere<br />

Rezenz: angenehm<br />

Gesamteindruck:<br />

nicht sehr überzeugend; eigentlich unerklärlich,<br />

kommen doch sonst vorzügliche Biere aus der<br />

Klosterbrauerei Scheyern.<br />

BEWERTUNG<br />

„Grünhopfen Hallertauer Craftbier“<br />

Schlossbrauerei Hohenthann<br />

Alkohol: 5,0 Vol. · Stammwürze: 11,9<br />

Besonderheit: naturtrübes Kellerpils mit Grünhopfung<br />

(zusätzlich kalt gehopft), nur saisonal verfügbar<br />

Farbe/Optik: goldgelb, schöner, feiner Schaum<br />

Geruch: Im ersten Moment dringt eine Hopfenaroma-<br />

Bombe in die Nase, die sich dann aber verflüchtigt;<br />

die Zitrusnoten des Hopfens „Mandarina Bavaria“<br />

sind sehr deutlich wahrnehmbar<br />

Hopfenaroma: ausgeprägte Hopfennoten mit<br />

Zitrus-, Grapefruitaromen<br />

Vollmundigkeit: gut ausbalancierte Hopfen- und<br />

Malzaromen, sehr angenehm zu trinken<br />

Rezenz: frisch-lebendig, leicht prickelnd<br />

Gesamteindruck:<br />

sehr gelungenes Bier für Freunde stark gehopfter<br />

Biere; eine echte Alternative zum IPA<br />

BEWERTUNG<br />

„Zwicklbier “<br />

Stanglbräu, Herrnwahlthann<br />

Alkohol: 5,2 Vol. · Stammwürze: 11,9 · 22 BE<br />

Besonderheit: naturtrübes, unfiltriertes Helles<br />

Farbe/Optik: schöne Trübung, hellgelb-opalisierend,<br />

schöner feinporiger Schaum<br />

Geruch: frisch, dezente Hefearomen<br />

Hopfenaroma: leichte Hopfennoten vernehmbar<br />

Vollmundigkeit: feinherb, süffiger Antrunk<br />

Rezenz: moussierend, spritzig, harmonisch ausklingend<br />

mit angenehmer Hopfenbittere, sehr<br />

gute Drinkability<br />

Gesamteindruck:<br />

ein rundum gelungenes, süffiges Kellerbier<br />

BEWERTUNG<br />

SKALA<br />

Der Braumeister sollte sich Rat holen<br />

Akzeptabel, hinterlässt wenig Eindruck<br />

Ein gut trinkbares „Tafel-Bier“<br />

Ein feines Bier, lohnt auch einen Umweg!<br />

Ein herausragendes Bier, unbedingt probieren!<br />

Sensation, ein Bier zum Niederknien!<br />

42 <strong>hallertau</strong>-Magazin


Gewinnen Sie<br />

einen bayerischen Abend<br />

für zwei Personen im Gasthof Siebler z’Egg!<br />

<br />

Welche Brücke zeigt unser Suchbild?<br />

Unter allen Einsendern, die bis zum 30.04.2017 die richtige Lösung einsenden, verlosen wir einen<br />

bayerischen Abend für zwei Personen im Gasthof Siebler z’Egg.<br />

Einsendungen an: redaktion@<strong>hallertau</strong>-<strong>magazin</strong>.de<br />

(Bitte Name und Telefonnummer angeben!)<br />

Die Auflösung gibt es dann in der nächsten Ausgabe des<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazins (Frühjahr 2017).<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter des <strong>hallertau</strong>-Magazins sind von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />

Fotorätsel der letzten Ausgabe:<br />

Unser Suchbild zeigte das Wasserschloß Train. Unter den Einsendungen, die das Rätsel<br />

korrekt gelöst haben, wurde per Los eine Gewinnerin ermittelt: Christine Mirlach<br />

aus Mainburg hatte das Glück und darf einen bayerischen Abend für zwei Personen<br />

im „Weißbräu Huber“ in Freising genießen. Die Redaktion gratuliert der Gewinnerin und<br />

bedankt sich ganz herzlich beim Weißbräu Huber für die Auslobung des attraktiven Preises<br />

und den freundlichen Empfang (www.weissbraeu-huber.de).<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 43


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