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Landkreis Nienburg/Weser

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Deutsche <strong>Landkreis</strong>e im Portrait<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

<strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung<br />

Redaktion: Cord Steinbrecher, Pressesprecher des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Vierte, völlig neue Ausgabe 2016


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:19 Seite 2<br />

Das Buch erscheint<br />

im Verlagsbereich<br />

Regionalmedien –<br />

Bücher.<br />

Alle Rechte bei<br />

Kommu nikation &<br />

Wirtschaft GmbH,<br />

Oldenburg (Oldb)<br />

Herausgegeben in<br />

Zu sam menarbeit mit<br />

der Kreis verwaltung<br />

Redaktion:<br />

Cord Steinbrecher,<br />

Pressesprecher des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<br />

<strong>Weser</strong><br />

Printed in Germany 2016<br />

Bibliografische Information<br />

der Deutschen<br />

Bibliothek<br />

Die Deutsche Bibliothek<br />

verzeichnet diese Publi -<br />

kation in der Deutschen<br />

Nationalbibliografie;<br />

detaillierte bibliografische<br />

Daten sind<br />

im Internet über<br />

http://dnb.ddb.de<br />

abrufbar.<br />

ISBN 978-3-88363-378-7<br />

Das Manuskript ist<br />

Eigentum des Verlages.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Auswahl und Zusam -<br />

men stellung urheberrechtlich<br />

geschützt.<br />

Dem Buch liegen neben<br />

den illustrierten Autoren -<br />

texten Bilder und<br />

PR-Texte der Firmen,<br />

Verwal tungen und Ver -<br />

bände zu grunde, die mit<br />

ihrer finanziellen Betei -<br />

ligung das Ersche inen<br />

des Bandes ermöglicht<br />

ha ben. Sie sind im An -<br />

hang aufgeführt. Für<br />

die Rich tig keit der im<br />

Inhaltsverzeichnis aufgeführten<br />

Autorenbei -<br />

träge und der PR-Seiten<br />

übernehmen Verlag<br />

und Redaktion keine<br />

Haftung.<br />

Bild bearbeitung:<br />

Kommunikation &<br />

Wirtschaft GmbH,<br />

Oldenburg (Oldb)<br />

Druck:<br />

gutenberg beuys<br />

feindruckerei, Hannover/<br />

Langenhagen<br />

Bildquellen: Seite 102


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D e r I n h a l t<br />

Vorwort<br />

Herzlich willkommen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> 6<br />

Landrat Detlev Kohlmeier<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

Eine Reise durch den <strong>Landkreis</strong> – Städte und Gemeinden im Profil 8<br />

Cord Steinbrecher, Büro des Landrates, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Baudenkmale im <strong>Landkreis</strong> – Zeugen der Vergangenheit 24<br />

Ursula Hockemeyer, Denkmalpflegerin, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Ausgraben, auswerten, ausstellen –<br />

Archäologie im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> 28<br />

Dr. Jens Berthold, Kommunalarchäologe der Schaumburger Landschaft<br />

Theater, Konzerte, Ausstellungen – ein kultureller Bilderbogen 32<br />

Tonka Angheloff, Freie Autorin<br />

Vielfältige Flora und Fauna – Naturräume an der Mittelweser 36<br />

Manuel Wehr, Leiter des Fachbereiches Umwelt, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

3


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Wirtschaft und Arbeit<br />

Zukunftsorientiert, international, leistungsstark –<br />

die Industrie als Motor der Wirtschaft 40<br />

Lars Schäkel, Vizepräsident der IHK Hannover und Vorsitzender<br />

des Wirtschaftsausschusses <strong>Nienburg</strong> der IHK Hannover<br />

Das Handwerk – Stabilitätsfaktor im Mittelstand 57<br />

Thomas Gehre, Kreishandwerksmeister, Kreishandwerkerschaft Diepholz/<strong>Nienburg</strong><br />

Sondermaschinen- und Anlagenbau: eine Branche im Fokus 60<br />

Uta Kupsch, Geschäftsführerin der WIN Wirtschaftsförderung im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH, <strong>Nienburg</strong><br />

Energiestandort Mittelweser: Wir haben alles – außer Kernkraft 62<br />

Dietrich Pagels, Leiter der Stabsstelle Regionalentwicklung, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Wirtschaftsförderung: mit starken Partnern für eine starke Region 69<br />

Uta Kupsch, Geschäftsführerin der WIN Wirtschaftsförderung im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH, <strong>Nienburg</strong><br />

Regionale Produkte –<br />

eine kulinarische Reise durch das Herz der Mittelweser-Region 72<br />

Uwe Nordhausen, Bevollmächtigter der Leman GmbH & Co. KG, Heemsen<br />

Landwirtschaft als stärkster Wirtschaftsfaktor 74<br />

Tobias Göckeritz, Diplom-Ingenieur, Kreislandwirt<br />

Mobilität und Verkehr – ein <strong>Landkreis</strong> in Bewegung 76<br />

Dietrich Pagels, Leiter der Stabsstelle Regionalentwicklung, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Tourismus – Landidylle, Radlerparadies, Wasserlandschaften 79<br />

Martin Fahrland, Geschäftsführer der Mittelweser Touristik GmbH, <strong>Nienburg</strong><br />

4


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D e r I n h a l t<br />

Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />

Gut alt werden an der Mittelweser 84<br />

Karsten Buchholz, Leiter des Fachbereiches Soziales, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Migration und Integration – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe 88<br />

Carmen Prummer, Leiterin des Fachdienstes Familie und Integration, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Flächendeckende Betreuung im Elementarbereich –<br />

Eckpunkte für eine gute Qualität in Krippe, Kita und Tagespflege 90<br />

Horst Barthel, Leiter des Fachbereiches Jugend, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Lebenslanges Lernen – zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung 93<br />

Dieter Labode, Leiter des Fachbereiches Bildung und Kultur, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Die Aufgaben der Kirchen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> 98<br />

Martin Lechler, Superintendent, Ev.-luth. Kirchenkreis <strong>Nienburg</strong><br />

Register<br />

Verzeichnis der PR-Bildbeiträge 100<br />

Bildquellen 102<br />

5


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Vorwort<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> liegt in der<br />

Mitte Niedersachsens in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

zum Land Bremen, zur Landeshaupt-<br />

und Messestadt Hannover und zum<br />

benachbarten Nordrhein-Westfalen. Ab wechs -<br />

lungsreiche Landschaften entlang der<br />

<strong>Weser</strong>, eine ideenreiche Wirtschaft, eine<br />

traditionsreiche Landwirtschaft und leben -<br />

dige Dorfgemeinschaften prägen diese<br />

Region. Durch seine Lage im „Grünen<br />

und Großen“, wie es die Kampagne<br />

„<strong>Nienburg</strong>.Mittelweser – Einfach lebenswert“<br />

zutreffend beschreibt, fühlen sich hier in<br />

ländlichen Lagen ebenso wie in den wirtschaftlichen<br />

und urbanen Zentren direkt an<br />

der <strong>Weser</strong> nicht nur Familien wohl.<br />

Landleben hat hier viele Facetten: Regionale<br />

Spezialitäten, Feste und Veranstaltungen,<br />

die dörfliche Kultur, das ungezwun -<br />

gene Miteinander und etliches mehr sorgen<br />

dafür, dass das Gemüt jenseits von Großstadtlärm<br />

entspannen kann. So wird die<br />

Liebe zur Natur zum Lebensstil. Besonders<br />

schön: Egal, wo Sie im <strong>Landkreis</strong> zu Hause<br />

sind, der direkte Zugang ins Grüne ist Ihnen<br />

garantiert.<br />

Bei uns leben Sie näher dran. Das<br />

bedeutet, in direktem Kontakt mit den<br />

Menschen zu stehen und von einem ausgeprägten<br />

Gemeinschaftssinn zu profitieren!<br />

Besonders gut lässt sich das Gefühl von<br />

Nähe in den zahlreichen Vereinen erleben.<br />

Ob Sportverein, Schützenverein oder Musikschule:<br />

Die Vereine sind beliebt und mitgliederstark!<br />

Und auch auf Nachbarschaftshilfe<br />

und ehrenamtliche Tätigkeiten wird hier viel<br />

Wert gelegt. So muss niemand alleine sein<br />

– außer natürlich, er möchte es.<br />

Sich gesund zu ernähren, geht in im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> ganz leicht.<br />

Regionale Erzeuger, Hofläden und Wochenmärkte<br />

locken mit Produkten aus der Re -<br />

gion. Besonders beliebt ist natürlich der<br />

<strong>Nienburg</strong>er Spargel, der weit über die Grenzen<br />

des <strong>Landkreis</strong>es hinaus bekannt ist.<br />

Einen Vorgeschmack auf das vielfältige<br />

Angebot können Besucher jeden Mittwoch<br />

und Samstag auf dem <strong>Nienburg</strong>er Wochenmarkt<br />

erhalten, der 2008 zum schönsten<br />

Wochenmarkt Europas gekürt wurde.<br />

Und auch „in Balance leben“ ist im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong> möglich. Wer möchte, kann<br />

rund um die Uhr sportlich aktiv sein – im<br />

Freizeit- wie im Leistungsbereich. Neben<br />

dem Vereinssport ist vor allem Sport im Outdoor-Bereich<br />

beliebt. Egal ob morgens vor<br />

der Arbeit, auf dem Weg dorthin, direkt<br />

danach oder in der Mittagspause: Ihr natür -<br />

licher Fitnessraum ist rund um die Uhr ge -<br />

öffnet und bietet ideale Ausgleichsmöglich -<br />

keiten.<br />

In der Region <strong>Nienburg</strong>.Mittelweser lässt<br />

es sich ebenso gut arbeiten. Der Wirtschaftsraum<br />

Mittelweser ist durch das innovative<br />

Handeln seiner Unternehmen ge -<br />

prägt. Er punktet seit Jahrzehnten mit<br />

einigen Hidden Champions ebenso wie mit<br />

international bedeutenden Unternehmen<br />

der Glas-, Papier- und Chemieindustrie.<br />

Ideenreiche und flexible Mittelständler, vom<br />

Automobilzulieferer über den Lebensmittelhersteller<br />

bis hin zum Anlagenbauer, ver -<br />

stärken die Wirtschaftskraft. Der Branchenschwerpunkt<br />

Energie ist nicht erst seit der<br />

Energiewende aktuell, sondern hat eine<br />

lange Tradition im Wirtschaftsraum Mittel -<br />

weser.<br />

Dieser Bildband beschreibt den <strong>Landkreis</strong><br />

in einer Momentaufnahme als Wirtschafts-,<br />

Sozial- und Lebensraum. Bild und<br />

Text skizzieren dabei das Porträt eines<br />

liebens- und lebenswerten <strong>Landkreis</strong>es im<br />

ländlichen Raum voller Lebensqualität, Vielfältigkeit<br />

und Schönheit.<br />

6


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V o r w o r t<br />

Mein herzlicher Dank gilt all denen, die<br />

durch ihre Beiträge und durch ihre Unterstützung<br />

die Herausgabe dieses Buches<br />

möglich gemacht haben.<br />

Das alte Amtshaus der Kreisverwaltung im neuen<br />

Gewand: Im Jahr 2015 wurde eine umfangreiche<br />

Sanierung abgeschlossen.<br />

Detlev Kohlmeier<br />

Landrat des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

7


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:19 Seite 8<br />

Eine Reise durch den <strong>Landkreis</strong> –<br />

Städte und Gemeinden im Profil<br />

Cord Steinbrecher<br />

Samtgemeinde<br />

Grafschaft Hoya:<br />

das Grafenschloss<br />

Hoya an der <strong>Weser</strong><br />

8<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> gliedert sich in<br />

zehn Samtgemeinden, Gemeinden und<br />

Städte links und rechts der <strong>Weser</strong>. Sie alle<br />

liegen in einer unverwechselbaren Landschaft<br />

mit weiten Geestflächen, herrlichen<br />

Wäldern und ausgedehnten Moor- bzw.<br />

Heide gebieten. Einen Eindruck davon, was<br />

Leben und Wohnen an der Mittelweser ausmacht,<br />

sollen die folgenden zehn Kurz -<br />

profile vermitteln.<br />

Samtgemeinde Grafschaft Hoya<br />

Die Samtgemeinde Grafschaft Hoya<br />

besteht aus den Gemeinden Bücken,<br />

Eystrup, Gandesbergen, Hämelhausen,<br />

Hassel/<strong>Weser</strong>, Hilgermissen, Hoyerhagen,<br />

Schweringen und Warpe sowie der Stadt<br />

Hoya. Auf einer Gesamtfläche von 215 Quadratkilometern<br />

leben hier rund 17 100 Einwohner.<br />

In der Gemeinde Hoyerhagen liegt<br />

die geografische Mitte des Landes Niedersachsen,<br />

wie 2003 amtlich festgestellt wurde.<br />

Hervorgegangen ist die Samtgemeinde<br />

aus der Fusion der beiden Samtgemeinden<br />

Grafschaft Hoya und Eystrup zum 1. Januar<br />

2011.<br />

Eine der Hauptlebensadern der Samt -<br />

gemeinde stellt der Eystruper Bahnhof dar.<br />

Viele Pendlerinnen und Pendler gelangen<br />

von dort mit der Bahn schnell in die Ballungsgebiete<br />

von Bremen und Hannover.<br />

Die zentrale Lage wirkt sich aus: Mit<br />

annähernd 5500 Arbeitsplätzen ist die<br />

Samt gemeinde ein starker Wirtschaftsstand -<br />

ort im Dreieck Bremen, Verden und <strong>Nienburg</strong>.<br />

Wirtschaftliche Schwerpunkte in der<br />

Samtgemeinde sind namhafte Unternehmen<br />

der Lebensmittelindustrie, der Spielund<br />

Freizeitgeräteherstellung, des Metallund<br />

Maschinenbaus, der Papier- und Pharmaindustrie,<br />

eine Druckerei sowie zahlreiche<br />

Einzelhandelsgeschäfte.<br />

Im April genießen Naturfreunde die<br />

über wältigend schöne Lerchenspornblüte<br />

im Naturschutzgebiet Alhuser Ahe. Ebenfalls<br />

beeindruckend und unter Naturschutz<br />

gestellt ist die Eystruper Zwillingslinde, über<br />

200 Jahre alt und das Wahrzeichen<br />

Eys trups. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist<br />

die am <strong>Weser</strong>-Wanderweg gelegene und zu -<br />

letzt 1997 restaurierte Eystruper Windmühle<br />

„Margarethe“; sie wurde 1861 auf einer<br />

hohen Sanddüne errichtet und gilt als<br />

größte Turmwindmühle im <strong>Landkreis</strong>. Seit<br />

2003 ist sie mit einem Trauzimmer ausgestattet,<br />

um Trauungen in einer historischen<br />

Umgebung anbieten zu können.<br />

Die Altstadt von Hoya lädt zu einem interessanten<br />

Rundgang ein. Mit dabei auch die<br />

über 1000 Jahre alte Martinskirche, die<br />

heute als Kulturzentrum dient und zu Veran-


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Mensch, Kultur und Natur<br />

staltungen jeder Art einlädt. Jedes Jahr<br />

begeistert – 14 Tage vor dem Erntedankfest<br />

– der mittelalterliche Kathrinenmarkt zahl -<br />

reiche Besucherinnen und Besucher und<br />

erinnert an die Zeit der Grafen von Hoya.<br />

Auch die doppeltürmige Stiftskirche in<br />

Bücken, die weit über die Landesgrenzen<br />

hinaus bekannt ist, lädt zu einer Besich -<br />

tigung ein.<br />

Das „Wohnen im Grünen“ ist ein besonderes<br />

Merkmal der Samtgemeinde, wo die<br />

Bürgerinnen und Bürger das Nebenein -<br />

ander von Stadt, Dorf und Landschaft<br />

besonders genießen können. Aber auch für<br />

die Bildung ist ausreichend gesorgt. Bis<br />

zum Abitur können alle Bildungsabschlüsse<br />

an den allgemeinbildenden Schulen in der<br />

Samtgemeinde erworben werden.<br />

Samtgemeinde Heemsen<br />

Die Samtgemeinde Heemsen entstand<br />

1969 durch den freiwilligen Zusammenschluss<br />

des Fleckens Drakenburg und der<br />

Gemeinden Anderten, Gadesbünden, Haßbergen,<br />

Heemsen und Rohrsen. Sie liegt<br />

wenige Kilometer nördlich der Kreisstadt<br />

<strong>Nienburg</strong> und ist mit den Bundesstraßen<br />

209 und 215 verkehrstechnisch gut angebunden.<br />

Wirtschaftliche Schwerpunkte sind der<br />

Handel, das Handwerk und vor allem die<br />

Landwirtschaft, denn die Samtgemeinde gilt<br />

als eines der größten Spargelanbaugebiete<br />

Niedersachsens.<br />

Beliebte Ausflugsziele in der Samt -<br />

gemeinde sind der Hämelsee in Anderten,<br />

die „Alte Kapelle“ in Haßbergen, der histo -<br />

rische Ortskern mit dem Heimatmuseum<br />

„Ole Schüne“ sowie der Wassererlebnispark<br />

(Wassarium) in Drakenburg.<br />

In der Nähe von Heemsen befindet sich<br />

die „Brunsburg“, eine alte dreieckige Wallanlage,<br />

die bis ins 9. Jahrhundert bewohnt<br />

war; und bei Rohrsen ist eine unter Denkmalschutz<br />

gestellte Schanze an der <strong>Weser</strong><br />

zu besichtigen, die einst aufgeworfen<br />

wurde, um einen Wasserzoll einzurichten.<br />

Die Samtgemeinde ist ein Radlerparadies,<br />

das durch die überregionalen Routen<br />

„<strong>Weser</strong>-Radweg“, „Wasserlandweg“ und die<br />

„Landpartie“ sowie die regionalen Routen<br />

„Kultur, Natur mal pur“ und „Wolfstour“ tou -<br />

ristisch gut erschlossen wird. Das Vereins -<br />

leben wird in allen Bereichen stark betrieben.<br />

Vielfältige Sport- und Freizeitmöglichkeiten<br />

werden angeboten, zum Beispiel Fußball,<br />

Tennis, Schießen, Angeln. Auch für<br />

Wassersport- und Pferdefreunde bietet die<br />

Samtgemeinde vielseitige Möglichkeiten.<br />

Heute haben Wohn- und Lebensqualität<br />

einen hohen Stellenwert in der Samt -<br />

gemeinde. Sämtliche Einrichtungen der<br />

Daseinsvorsorge sind vorhanden. Zwei<br />

Grundschulen, ein Schulzentrum mit Grundund<br />

Oberschule sowie vier Kindergärten<br />

runden die Familienfreundlichkeit ab.<br />

Samtgemeinde Heemsen:<br />

Alte Kapelle Haßbergen<br />

9


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Samtgemeinde Mittel -<br />

weser: Das „ConQuest<br />

of Mythodea“ mit seinen<br />

10 000 Mitspielern ist<br />

das größte Live-Rollen -<br />

spiel seiner Art weltweit<br />

und lockt jährlich am<br />

ersten August wochen -<br />

ende Tausende von Be -<br />

suchern nach Brokeloh.<br />

10<br />

Samtgemeinde Mittelweser<br />

Die Samtgemeinde Mittelweser besteht<br />

in der jetzigen Form seit dem 1. November<br />

2011. Sie entstand durch die Fusion der<br />

Samtgemeinde Landesbergen mit ihren vier<br />

Mitgliedsgemeinden Estorf (mit den Orts -<br />

teilen Estorf, Leeseringen, <strong>Nienburg</strong>er<br />

Bruch), Husum (OT Husum, Bolsehle, Groß<br />

Varlingen, Schessinghausen), Landesbergen<br />

(OT Landesbergen, Brokeloh, Hahnenberg,<br />

Heidhausen) und Leese mit der Gemeinde<br />

Stolzenau (bestehend aus den Ortschaften<br />

Anemolter, Diethe, Frestorf, Hibben, Holzhausen,<br />

Müsleringen, Nendorf, Schinna und<br />

Stolzenau).<br />

Die Samtgemeinde Mittelweser liegt<br />

direkt an der <strong>Weser</strong> im Südosten des <strong>Landkreis</strong>es.<br />

Mit einem Hafen in Leeseringen,<br />

vier Bundesstraßen und der Eisenbahnlinie<br />

Minden-Rotenburg (Bahnhof in Leese) ist<br />

die verkehrliche Anbindung sehr gut. Die<br />

Symbiose von dörflichen Strukturen mit touristischer<br />

Prägung, guter verkehrlichen Infrastruktur<br />

und hochwertigen Gewerbe- und<br />

Industriegebieten ermöglicht es hier Unternehmen,<br />

erfolgreich tätig zu sein und innovative<br />

Zukunftsideen zu verwirklichen.<br />

Großer Wert wird außerdem auf umweltbewusste<br />

Energieproduktion gelegt: Allein<br />

mit nachhaltigen Energieformen werden<br />

250 Prozent des tatsächlichen Bedarfs<br />

innerhalb der Samtgemeinde regenerativ<br />

produziert. Das ist einzigartig für die Region.<br />

Zu einer guten Infrastruktur gehört auch<br />

ein ausgewogenes Tourismus- und Freizeitangebot:<br />

Als Sieger beim Bundeswett -<br />

bewerb „Unser Dorf soll schöner werden“<br />

(2004) darf sich Brokeloh zu Recht als<br />

„Golddorf“ oder auch „schönstes Dorf<br />

Deutschlands“ bezeichnen. Eine außer -<br />

gewöhnliche Attraktion im Ort ist das Rittergut,<br />

vormals ein Münchhausen-Schloss.<br />

Hier lockt das „ConQuest of Mythodea“, das<br />

größte Fantasy-Rollenspiel seiner Art weltweit,<br />

jährlich 10 000 Menschen an. In Broke -<br />

loh findet man auch den ausgezeichneten<br />

Hermann-Löns-Rundwanderweg. In Estorf<br />

steht ein bemerkenswertes Ensemble alter<br />

landwirtschaftlicher Nutzgebäude im Fachwerkstil<br />

als sogenanntes Scheunenviertel<br />

„Schünebusch“ unter Denkmalschutz. Hier<br />

finden Scheunenfeste und der große herbstliche<br />

Landfrauenmarkt statt. Der historische<br />

Mühlenplatz in Landesbergen mit seiner<br />

Hoch zeitsmühle wird oft und gerne be -<br />

sucht. Sehr attraktiv ist auch das Landes -<br />

berger Naturfreibad mit großen Wasser- und<br />

Ruheflächen.<br />

Kultur und Freizeit stehen ebenfalls hoch<br />

im Kurs in der Samtgemeinde Mittelweser.<br />

Traditionen und Brauchtumspflege sind<br />

feste Bestandteile der intakten Dorfgemeinschaft<br />

in den schmucken Ortschaften, die<br />

gerne von Urlaubsgästen besucht werden.<br />

Der <strong>Weser</strong>-Radweg und die Genuss-Routes<br />

verbinden die touristischen Highlights miteinander.<br />

An vielen Orten finden auch zahlreiche<br />

Veranstaltungen statt (z. B. Backtage<br />

mit Kaffeetafel, Scheunenfeste, Ausstellungen<br />

und Vorführungen), zu denen Besucher<br />

herzlich eingeladen sind.<br />

Stolzenau war im späten Mittelalter Residenz<br />

der Grafen von Hoya. Die in dieser Zeit<br />

Fortsetzung Seite 12


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:20 Seite 11<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr:<br />

1996/1997<br />

Mitarbeiter: 70<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Wohngemeinschaften<br />

(familienähnlich,<br />

eigenständig,<br />

selbstbestimmt)<br />

– ReWoAs Regionale<br />

Wohnnetz-Assistenz<br />

– Siedlerhof<br />

– Schul- und Betreuungs -<br />

assistenzen<br />

– Kinder- und Jugend -<br />

gruppen<br />

– Gast-Wohnen/<br />

Freizeiten<br />

GfI Gesellschaft für Integration mbH<br />

Die GfI Gesellschaft für Integration mbH ist ein<br />

gemeinnütziger Einrichtungsträger, der seit 20<br />

Jahren im Fachbereich der Eingliederungshilfe<br />

tätig ist. Wir setzen uns zum Ziel, Menschen mit<br />

Behinderung in allen Bereichen des Lebens zur<br />

Erreichung und zum Erhalt ihrer größtmöglichen<br />

Selbstbestimmtheit und Eigenständigkeit zu<br />

unter stützen und zu beraten.<br />

In Gemeinschaft Spaß und Freude erleben<br />

Wir bieten leistungsgerechte, flexible und<br />

gezielte Dienstleistungsangebote, zugeschnitten<br />

auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche<br />

der einzelnen Nutzerinnen und Nutzer. So zeichnet<br />

sich unsere alltägliche Arbeit durch Vielfalt<br />

und Kreativität, vor allem aber durch Menschlichkeit<br />

aus.<br />

Kooperationspartner:<br />

– Bundesverband für<br />

Körper- und Mehr -<br />

fachbehinderte e. V.<br />

– Verein für Integration<br />

e. V., Kreis <strong>Nienburg</strong><br />

– Mariposa-Förder verein<br />

für Betreutes Wohnen<br />

e. V., Hannover<br />

– DSN Stolzenau GmbH<br />

– Caritas Beratungs -<br />

stelle, Stolzenau<br />

Darüber hinaus ist<br />

die GfI mbH im Sozial -<br />

psychiatrischen Verbund<br />

des <strong>Landkreis</strong>es Nien -<br />

burg und der Region<br />

Hannover Mitglied.<br />

GfI Gesellschaft<br />

für Integration mbH<br />

Stolzenau<br />

www.gfi-hannoverstolzenau.de<br />

Gemütliche Bewohner -<br />

runde auf dem Siedler -<br />

hof nach der Arbeit<br />

11


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:20 Seite 12<br />

Abwechslungen, wie zum Beispiel einen<br />

Wochenmarkt, Jahrmärkte, ein großes Stadt -<br />

fest, zahlreiche Schützenfeste und – nicht<br />

zu vergessen – den Karneval, der in der<br />

nieder ländischen Tradition gefeiert wird.<br />

Touristen, die in Stolzenau verweilen<br />

möchten, stehen viele Übernachtungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung: von Hotels über<br />

Pensionen bis hin zu Ferienwohnungen.<br />

Wohnmobillisten finden auf dem neu an -<br />

gelegten Wohnmobilstellplatz direkt an der<br />

<strong>Weser</strong> einen komfortablen Stellplatz.<br />

Samtgemeinde Liebenau:<br />

Eine neue Fischtreppe<br />

ermöglicht es, dass Aale,<br />

Forellen und andere<br />

wandernde Fischarten<br />

sich weiter frei im Fluss<br />

bewegen können.<br />

12<br />

entstandene Stadtstruktur ist in dem liebevoll<br />

restaurierten historischen Ortskern noch<br />

heute sichtbar. So verfügt Stolzenau über<br />

eine Reihe von bemerkenswerten Bau -<br />

denkmälern. Besonders sehenswert ist die<br />

St. Jacobi-Kirche im Ortskern mit ihrem ge -<br />

drehten Kirchturm.<br />

Die Gemeinde bietet eine hohe Lebensqualität,<br />

die durch eine Infrastruktur dokumentiert<br />

wird, wie sie in Orten von der<br />

Größe Stolzenaus nicht unbedingt erwartet<br />

wird. Familien wissen besonders die so -<br />

zialen Rahmenbedingungen zu schätzen,<br />

die durch mehrere Kindergärten, alle Schul -<br />

formen, einem Krankenhaus, einer umfassenden<br />

ärztlichen Versorgung sowie weiteren<br />

behördlichen Einrichtungen gestützt<br />

werden.<br />

Für Bauwillige findet sich in Stolzenau<br />

eine ausreichende Anzahl von Bauplätzen in<br />

landschaftlich reizvoller Umgebung bei<br />

gleichzeitiger Nähe zum Ortskern und zu<br />

den Einkaufsmöglichkeiten.<br />

Das Freizeitangebot in Stolzenau ist<br />

beachtlich. Das Sportangebot reicht von<br />

den populären Sportarten Fußball, Turnen,<br />

Tischtennis bis zum Denksport Schach.<br />

Unterhaltung und Entspannung bestimmen<br />

das kulturelle Angebot in Stolzenau. Dar -<br />

über hinaus bietet Stolzenau zahlreiche<br />

Samtgemeinde Liebenau<br />

In den drei Mitgliedsgemeinden Binnen,<br />

Liebenau und Pennigsehl leben rund 6200<br />

Menschen. Liebenau, der Hauptort, der<br />

schon in vergangenen Jahrhunderten durch<br />

die Fabrikation von Sensen und das Klöppeln<br />

von Spitzen weit über seine Grenzen<br />

hinaus bekannt geworden ist, ist heute eine<br />

Gemeinde mit einem sehr hohen Wohnwert,<br />

die in puncto Lebensqualität mit einem<br />

gu-ten und vielfältigen Arbeitsplatzangebot<br />

und überdurchschnittlichen Einkaufsmöglichkei<br />

ten einiges zu bieten hat. Binnen und<br />

Pennigsehl sind hingegen eher ländlich<br />

strukturiert.<br />

Die Samtgemeinde Liebenau ist geprägt<br />

von der <strong>Weser</strong> und der Aue, von Marschlandschaft<br />

und Geest. Ausgedehnte Nadelund<br />

Laubwälder laden zu erlebnisreichen<br />

Spaziergängen ein. Eine landschaftliche<br />

Besonderheit ist die in der Eiszeit entstan -<br />

dene „Binner Schlucht“, eine vom Geest -<br />

rand zur <strong>Weser</strong> abfallende Erosionsrinne.<br />

Wirtschaftliche Schwerpunkte in Liebenau<br />

bilden die vielfältigen mittelständischen<br />

Gewerbeunternehmen.<br />

Liebenau hat mit Hilfe der Bürgerinnen<br />

und Bürger in den vergangenen Jahren<br />

eine Infrastruktur entwickelt, die die Samt -<br />

gemeinde zukunftsfähig macht. Dazu ge -<br />

hört ein Bildungsangebot, das in Liebenau<br />

eine Hauptschule umfasst, daneben in allen<br />

drei Orten Kindergärten sowie Sport- und<br />

Bädereinrichtungen und Möglichkeiten kultureller<br />

Betätigung. Auch das Vereinswesen<br />

ist sehr stark entwickelt. Über 50 Prozent<br />

der Einwohnerschaft sind in Vereinen orga-


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:20 Seite 13<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

nisiert, welche von der sportlichen Be -<br />

tätigung bis zur Weiterbildung eine breite<br />

Palette an Möglichkeiten für die Bürgerinnen<br />

und Bürger anbieten. Liebenau – eine<br />

Samtgemeinde zum Wohlfühlen!<br />

Kreisstadt <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Die Stadt <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> ist Sitz der<br />

Kreisverwaltung und wirtschaftliches Zentrum<br />

des <strong>Landkreis</strong>es. Mit der Eröffnung der<br />

Bahnlinie Bremen–Hannover 1847 und der<br />

zunehmenden Bedeutung der <strong>Weser</strong>dampfschifffahrt<br />

begann hier die Ansiedlung wichtiger<br />

Industrien, die nach wie vor innerhalb<br />

des Kreisgebietes in <strong>Nienburg</strong> am stärksten<br />

konzentriert sind. Chemiebetriebe, Düngemittelhersteller,<br />

Metallverarbeiter und allen<br />

voran die <strong>Nienburg</strong>er Glashütten begründeten<br />

eine industrielle Entwicklung, die bis<br />

heute <strong>Nienburg</strong> als einen der bedeutendsten<br />

Markt-, Handels- und Produktions -<br />

stand orte der Großregion prägt.<br />

Als lebenskräftiges Einkaufszentrum vereinigt<br />

<strong>Nienburg</strong> mit seinen rund 33 000 Einwohnerinnen<br />

und Einwohnern die Errungenschaften<br />

des Stadtlebens mit der natür -<br />

lichen Attraktivität der umgebenden Wald-,<br />

Heide- und Marschlandschaften und der<br />

Nähe zu den Erholungsgebieten Mittel -<br />

niedersachsens. Fußgängerzonen, ansprechende<br />

Geschäfte, sorgfältig restaurierte<br />

Fassaden, gastliche Cafés und Restaurants<br />

bestimmen das Erscheinungsbild der Altstadt.<br />

2008 gewann <strong>Nienburg</strong>s Grünmarkt<br />

die Auszeichnung der Stiftung „Lebendige<br />

Stadt“ als Europas schönster Wochenmarkt.<br />

Eine ausgewogene Innenstadtsanierung<br />

setzte seit 1980 ihre Schwerpunkte in der<br />

Bewahrung historischer Gebäude, der<br />

Gestaltung von Wohnquartieren einschließlich<br />

der Beseitigung von Baulücken und der<br />

Verkehrsberuhigung insbesondere im Stadtkern.<br />

Zeitgemäßes Quartiersmanagement<br />

und kultursensible Stadtentwicklung richten<br />

zugleich ihre Überlegungen auf Projekte der<br />

sozialen Stadt und die Gestaltung der<br />

gesellschaftlichen Vielfalt. Auch mit der hier<br />

stationierten Bundeswehr weiß sich <strong>Nienburg</strong><br />

seit ihrer ersten Aufstellung 1955 verbunden.<br />

Als kulturelles Zentrum an der Mittel -<br />

weser verfügt <strong>Nienburg</strong> über ein vielseitiges<br />

Kulturangebot, das den Vergleich mit<br />

wesentlich größeren Städten nicht zu<br />

scheuen braucht. Aufbauend auf eine jahrhundertealte<br />

Theatergeschichte führte die<br />

bemerkenswerte Resonanz der darstellenden<br />

Kunst in Stadt und Kreis 1989 zum Bau<br />

einer neuen Spielstätte. So entstand in<br />

städtebaulich und landschaftlich idealer<br />

Lage auf historischem Festungsgelände an<br />

der <strong>Weser</strong> das „Theater auf dem Hornwerk“<br />

mit 625 Sitzplätzen. Seit der Eröffnung hat<br />

es sich mit seinem breit gefächerten Programm<br />

in zehn Besucherringen, zahlreichen<br />

Sondergastspielen sowie einem beispiel -<br />

haften Kinder- und Jugendtheaterangebot<br />

zu einem der erfolgreichsten Gastspiel -<br />

häuser Niedersachsens entwickelt. Bundesweit<br />

hat seit einigen Jahren „Sputnike“ auf<br />

sich aufmerksam gemacht, ein Musical -<br />

theater von Jugendlichen mit und ohne<br />

Migrationsbiografie.<br />

Wissenschaft und Bildung sind in der<br />

Stadt verwurzelt. Schon 1853 wurde hier<br />

mit der Königlichen Baugewerkschule die<br />

erste Stätte ingenieurwissenschaftlicher<br />

Ausbildung in Norddeutschland gegründet,<br />

bis 2009 als Fachbereich Architektur und<br />

Bauingenieurwesen der Fachhochschule<br />

Hannover mit internationaler Ausstrahlung.<br />

Fortsetzung Seite 18<br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>: Fach -<br />

werk und Kopfstein -<br />

pflaster erinnern an vergangene<br />

Zeiten.<br />

13


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:20 Seite 14<br />

Die Lebenshilfe – Wirtschaftsfaktor mit Herz<br />

Unser Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen<br />

die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu<br />

ermöglichen. Von Angeboten der Frühförderung<br />

und Kitas über die Schulzeit und das Berufsleben<br />

bis ins Seniorenalter begleiten wir Menschen mit<br />

Behinderungen, aber auch ihre Familien dabei,<br />

ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen.<br />

Wie jeder Mensch wollen sich Menschen mit<br />

Behinderungen aktiv einbringen. Wir unterstützen<br />

sie dabei, auch im Arbeitsleben eine berufliche<br />

Identität zu entwickeln und sich weiterzubilden.<br />

Vor 30 Jahren gegründet, hat sich die Lebenshilfe<br />

<strong>Nienburg</strong> gGmbH als starker Partner des<br />

Mittelstandes etabliert. Das beweist: Menschen<br />

mit Behinderungen leisten gute Arbeit. Inhouse im<br />

Kundenbetrieb oder bei uns in den Werkstätten<br />

sind wir für namhafte Unternehmen verschiedens -<br />

ter Branchen tätig. Dabei unterstützen wir die<br />

Betriebe in der Produktion, besetzen aber mit<br />

ebensolchem Erfolg eigene Bereiche der regionalen<br />

Wirtschaftsstruktur, wie beispielsweise den<br />

Garten- und Landschaftsbau oder die Kfz-Auf -<br />

bereitung. Unser Café & Bistro „Lespresso“ und<br />

der Werkstattladen – beide in bester Altstadtlage<br />

– sind nicht nur be gehrte Arbeitsplätze für Menschen<br />

mit und ohne Handicap, sondern zugleich<br />

ein Ort der Begegnung.<br />

Wir sind zertifiziert. Unser QM-System stellt<br />

sicher, dass wir unsere Aufgabe der beruflichen<br />

Bildung in vollem Umfang erfüllen. Gleichzeitig<br />

garantiert das Qualitätsmanagement unseren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern wie den Kundenunternehmen<br />

verlässliche, transparente Verfahren,<br />

klare Standards und gute Arbeitsergebnisse.<br />

Das macht uns zu einem attraktiven Partner<br />

sowohl der Träger der beruflichen Rehabilitation<br />

wie auch für die Wirtschaft.<br />

Die Zusammenarbeit mit uns bereichert die<br />

Unternehmenskultur im Partnerbetrieb, dient der<br />

Imagepflege und bringt darüber hinaus auch Vorteile<br />

im Bereich Steuern und Abgaben.<br />

70 Prozent der Erlöse, die wir mit unseren<br />

Partnerunternehmen erwirtschaften, fließen in die<br />

Taschen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

mit Behinderung. Darauf werden Krankenkassen-,<br />

Pflegekassen- und Rentenversicherungsbeiträge<br />

entrichtet. Somit wird auch für das Alter vorgesorgt.<br />

Die Fahrzeugaufbereitung optimiert<br />

den Zustand Ihres Autos.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1986<br />

Mitarbeiter: 1250, davon<br />

800 mit Behinderung<br />

Leistungsspektrum:<br />

Geschäftsbereich Kinder,<br />

Jugend und Familie:<br />

2 Familienzentren mit<br />

Kindertagesstätten und<br />

Flexiblen Hilfen: Beratungsstelle<br />

für Früh erken -<br />

nung, Heilpädago gische<br />

Frühförderung, Hilfe zur<br />

angemessenen Schul -<br />

bildung, Autismus-Am -<br />

bulanz, Sozial-/Heil päda -<br />

gogische Familien hilfe<br />

Geschäftsbereich<br />

Wohnen und Freizeit:<br />

– 3 Wohneinrichtungen<br />

für Erwachsene und<br />

– 7 Wohngruppen für<br />

Erwachsene<br />

– Flexible Hilfen:<br />

Ambulant Betreutes<br />

Woh nen, Familien -<br />

unter stützender<br />

Dienst, Freizeitdienst<br />

Geschäftsbereich<br />

Bildung und Arbeit:<br />

– Berufsbildungsbereich<br />

„Bildungs-BASIS“<br />

– Integrations- und<br />

Vermittlungsdienst<br />

– 8 Werkstätten für<br />

Menschen mit<br />

Behinderung<br />

– Tagesförderstätten<br />

für Menschen mit<br />

Behinderung und<br />

– Tagesstätte für ältere<br />

und vorgealterte<br />

Menschen mit<br />

Behinde rung u. v. m.<br />

Lebenshilfe <strong>Nienburg</strong><br />

gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

www.lebenshilfenienburg.de<br />

14


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:20 Seite 15<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

Auf einen Blick<br />

Geschäftsstellen: 24<br />

SB-Center: 10<br />

Fahrbare<br />

Geschäftsstelle: 1<br />

Mitarbeiter: 454<br />

Geschäftsdaten:<br />

(Stand 31.12.2015)<br />

– Bilanzsumme:<br />

1 652,3 Mio. Euro<br />

– Kreditvolumen:<br />

1 103,3 Mio. Euro<br />

– Kundeneinlagen:<br />

1 268,3 Mio. Euro<br />

Sparkasse <strong>Nienburg</strong><br />

Zu den bedeutendsten Kreditinstituten im <strong>Landkreis</strong><br />

zählt die Sparkasse <strong>Nienburg</strong>, deren ausdrückliches<br />

Ziel die Nachhaltigkeit der positiven<br />

wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in<br />

dieser Region ist.<br />

Über 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

geben hierbei den Finanzdienstleistungen ein<br />

Gesicht und gewährleisten durch ihre fundierte<br />

Aus- und Fortbildung eine kontinuierlich gute<br />

Beratungsqualität und freundlichen Service. Weil<br />

sie die Menschen und ihre Bedürfnisse in der<br />

Region kennen, wird für jeden das Passende<br />

persönlich und individuell herausgearbeitet.<br />

Ergänzend stehen landkreisweit 47 Geld auto -<br />

maten zur Bargeldversorgung, 28 Selbstbe die -<br />

nungsterminals sowie 52 Kontoauszugsdrucker<br />

zur Verfügung. Darüber hinaus ist die funktionelle<br />

Internetfiliale rund um die Uhr zu erreichen.<br />

Die Sparkasse <strong>Nienburg</strong> ist in ihrer Region<br />

auch als Förderer von kulturellen Ereignissen<br />

bekannt. Ihr Engagement in den Bereichen<br />

Sport, Kultur, Soziales und Heimatpflege, die<br />

Unterstützung von Vereinen und Schulen sowie<br />

zahlreiche jährliche Veranstaltungen tragen zur<br />

Förderung des Gemeinwohls und zur Steigerung<br />

der Lebensqualität bei.<br />

Hauptstelle der Sparkasse <strong>Nienburg</strong><br />

Auszubildende des Jahr gangs 2015 – fundierte Ausund<br />

Weiter bildung liegt der Sparkasse am Herzen.<br />

Sparkasse <strong>Nienburg</strong><br />

www.sparkassenienburg.de<br />

15


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:20 Seite 16<br />

Der BAWN: Wir sind da, wo Sie sind!<br />

Der Betrieb Abfallwirtschaft <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

(BAWN) ist das einzige Unternehmen im Kreis -<br />

gebiet, mit dem wirklich jeder Mensch etwas zu<br />

tun hat. Denn der BAWN ist zuständig für die<br />

Erfassung sämtlicher Abfälle aus dem Kreis -<br />

gebiet. Dabei gilt: keine langen Wege für die Bürgerinnen<br />

und Bürger. Stattdessen ist der BAWN<br />

in der Fläche präsent, buchstäblich dicht dran an<br />

den Menschen. Nach dem Motto: „Wir sind da,<br />

wo Sie sind!“<br />

Der BAWN ist eine Anstalt öffentlichen<br />

Rechts. Das heißt, Ziel des Unternehmens ist<br />

nicht die Gewinnmaximierung. Im Gegenteil hatte<br />

sich der Kreistag seinerzeit dafür entschieden,<br />

die Abfallerfassung als wichtigen Bestandteil der<br />

Daseinsvorsorge in die Hände eines kommu -<br />

nalen, demokratisch legitimierten Betriebs zu<br />

legen. Mit lediglich 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

erfasst der BAWN die Abfälle von rund<br />

120 000 Einwohnerinnen und Einwohnern, führt<br />

das Sammelgut einer geordneten Verwertung<br />

zu, leistet die komplette Gebührenkalkulation<br />

und -abrechnung und plant die Touren für die<br />

Einsammlung. Dabei muss sich der BAWN den<br />

Anforderungen der Marktwirtschaft stellen und<br />

steht im Wettbewerb.<br />

Der BAWN setzt auf modernste Software, die<br />

die eigenen Spezial-Lkws mit der Zentrale vernetzt,<br />

aber auch auf ein ausgefeiltes Erfassungssystem.<br />

So gibt es im Bereich Biomasse neben<br />

der Biotonne auch flächendeckende Annahmestationen.<br />

Die Wertstofftonne ermöglicht die Entsorgung<br />

sämtlicher Kunststoff- und Metallabfälle<br />

– egal ob mit dem „Grünen Punkt“ oder ohne.<br />

Und: Ein kreisweites Netz von Wertstoffhöfen<br />

stellt sicher, dass die Bürgerinnen und Bürger<br />

sämtliche Abfälle bequem, wohnortnah und<br />

kostengünstig entsorgen können.<br />

16


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 17<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

Auf einen Blick<br />

Wo möglich und sinnvoll, kooperiert der<br />

BAWN mit Partnern. Thermisch zu verwertende<br />

Abfälle zum Beispiel werden im Müllheizkraftwerk<br />

Bremen in Strom für Zehntausende Haushalte<br />

verwandelt. Die Grünabfälle von den<br />

Annahmestellen veredelt die RWG Leese zu<br />

hochwertigem Kompost. Rasenschnitt, Laub und<br />

Speisereste aus den Biotonnen werden von der<br />

AWG Bassum für die Erzeugung von Strom und<br />

Wärme genutzt. Solche Synergien dienen der<br />

Umwelt ebenso wie dem Geldbeutel der Bürgerinnen<br />

und Bürger.<br />

Das Entsorgungszentrum<br />

<strong>Nienburg</strong>/Krähe – hier<br />

werden pro Jahr alle<br />

Abfälle aus dem Kreis -<br />

gebiet, rund 98 000<br />

Tonnen, auf die weitere<br />

Nutzung vorbereitet.<br />

Ausblick von der der<br />

rekultivierten Deponie<br />

„Kräher Höhe“ – ein<br />

beliebtes Ausflugsziel<br />

mit vielen Attraktionen<br />

Das gilt auch beim Thema Nachsorge:<br />

Während des Betriebs der damaligen Zentral -<br />

deponie <strong>Nienburg</strong>/Krähe hat der BAWN Rücklagen<br />

für die Rekultivierung der Deponie gebildet.<br />

Die Rekultivierung wurde also von den Menschen<br />

finanziert, die die Deponie auch genutzt<br />

haben – nicht von den Folgegenerationen. Nach<br />

der Einstellung des Deponiebetriebs hat der<br />

BAWN die einstige Zentraldeponie zur „Kräher<br />

Höhe“ um gestaltet, ein beliebtes Naherholungsund<br />

Ausflugsziel.<br />

Mitarbeiter: BAWN (AöR)<br />

und AWN GmbH: 65<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Restmülleinsammlung<br />

– Sperrmülleinsammlung<br />

– Altpapiererfassung<br />

– Bioabfalleinsammlung<br />

– Containerdienst<br />

– Hausentrümpelung<br />

– Umschlagstelle im<br />

Entsorgungszentrum<br />

Kapazität:<br />

98 000 Tonnen pro<br />

Jahr Verwertung/<br />

Entsorgung, davon:<br />

– Hausmüll rund<br />

13 500 Tonnen<br />

– Sperrmüll rund<br />

9000 Tonnen<br />

– hausmüllähnliche<br />

Gewerbeabfälle<br />

rund 14 000 Tonnen<br />

– über 4700 Tonnen<br />

Leichtverpackungen<br />

und stoffgleiche<br />

Nichtverpackungen<br />

– 24 000 Tonnen<br />

Garten- und<br />

Parkabfälle zuzüglich<br />

– 9500 Tonnen Abfälle<br />

aus der Biotonne<br />

– 10 000 Tonnen<br />

Altpapier<br />

Fuhrpark: rund<br />

20 Sammel fahrzeuge<br />

Zentrale Annahme -<br />

stellen:<br />

– Entsorgungszentrum<br />

<strong>Nienburg</strong>/Krähe<br />

– Zentraler Wertstoffhof<br />

Hoya<br />

– Zentraler Wertstoffhof<br />

Leese<br />

– Zentraler Wertstoffhof<br />

Uchte<br />

BAWN Betrieb<br />

Abfallwirtschaft<br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

www.bawn.de<br />

17


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 18<br />

Samtgemeinde Marklohe:<br />

Das Angebot für Freizeitund<br />

Erholungsuchende<br />

ist vielfältig.<br />

18<br />

Heute prägen neben den allgemein- und<br />

berufsbildenden Schulen eine Polizeiakademie,<br />

das in der niedersächsischen Gedenkarbeit<br />

renommierte Stadt- und Kreisarchiv,<br />

ein traditionsreiches Museum, eine facettenreiche<br />

Volkshochschule und eine sehr ak -<br />

tive Musikschule das Spektrum.<br />

Mit dem <strong>Landkreis</strong> und den benachbarten<br />

Gebietskörperschaften des Mittelweserraums<br />

kooperiert <strong>Nienburg</strong> bei Projekten<br />

der Demokratiestärkung und Integration<br />

und zur Förderung von Zivilgesellschaft und<br />

Bürgerengagement. Der aufgeschlossenen<br />

Haltung der Stadt gegenüber den Problemen<br />

der sich wandelnden Welt entspricht<br />

eine moderne Verwaltung mit den Leitzielen<br />

wirtschaftliches Arbeiten und Zufriedenheit<br />

der Bürgerinnen und Bürger. Langjährige<br />

nationale und internationale Städtepartnerschaften<br />

vervollständigen das Bild <strong>Nienburg</strong>s<br />

als einer Stadt in der Mitte der Gesellschaft.<br />

Samtgemeinde Marklohe<br />

Die Samtgemeinde Marklohe ist geprägt<br />

durch eine reizvolle landschaftliche Vielfalt<br />

mit dichtem Wechsel von Geesthöhen -<br />

zügen, die bis an die <strong>Weser</strong>marsch heranreichen,<br />

großen Waldflächen und weitläufigen<br />

Geestplateaus.<br />

Das Angebot für Freizeit- und Erholungsuchende<br />

ist vielfältig. Für Radtouristen stehen<br />

zahlreiche Radwanderwege zur Ver -<br />

fügung, Wassersport kann auf der <strong>Weser</strong><br />

und an der Marina Mehlbergen betrieben<br />

werden und auch der Reitsport hat einen<br />

hohen Stellenwert. In Balge gibt es in landschaftlich<br />

idyllischer Lage einen Sport- und<br />

Segelflugplatz.<br />

Auf einer Fläche von 106 Quadratkilo -<br />

metern leben in den Mitgliedsgemeinden<br />

Balge, Marklohe und Wietzen rund 8500<br />

Einwohner. Ihnen bietet die Samtgemeinde<br />

eine umfassende Infrastruktur mit allen<br />

Versorgungseinrichtungen des täglichen<br />

Lebens – angefangen von Geschäften über<br />

Ärzte, Handwerker bis hin zu Kindergärten<br />

und modernen Schulen.<br />

Wirtschaftliche Schwerpunkte sind<br />

neben dem Bau- und Baunebengewerbe<br />

die Landwirtschaft; schwerpunktmäßig mit<br />

Spargelanbau, Geflügel- und Eierproduktion<br />

sowie der Geflügelverarbeitung. Mit der<br />

Erschließung hochwertiger Gewerbeflächen<br />

in attraktiver und verkehrsgünstiger Lage in<br />

Marklohe wurde das Angebot für das<br />

Gewerbe weiter verbessert. Auf Gewerbeschauen<br />

beweisen die Gewerbevereine<br />

Marklohe und Wietzen regelmäßig die Leis -<br />

tungsfähigkeit von örtlichem Handel und<br />

Handwerk.<br />

Die Samtgemeinde Marklohe ist Altsiedelland<br />

der Altsachsen. Ob Marklohe Thingplatz<br />

(„Parlaments- und Versammlungsort“)<br />

der Altsachsen war, wie es von Heimat -<br />

forschern teilweise vermutet und diskutiert<br />

wird, konnte bisher durch archäologische<br />

Funde nicht bewiesen werden.<br />

Besonders hervorzuheben ist die ro -<br />

manische St. Clemens-Romanus-Kirche in<br />

Marklohe. Im Mittelalter war Marklohe für<br />

die Region ein bedeutender Kirchensitz<br />

(Archidiakonatssitz), worauf bis heute noch<br />

die Bischofsloge hindeutet. Auf den „Wegen<br />

in die Romantik“ bildet die St.-Clemens-<br />

Romanus-Kirche mit ihren spätgotischen<br />

Deckenmalereien einen wichtigen Meilenstein.<br />

In der Heimatstube Wietzen wurden<br />

liebevoll Erinnerungsstücke an das frühere<br />

bäuerliche Leben in der Region zusammen-


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 19<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

getragen. Einen attraktiven Einblick in die<br />

plattdeutsche Denk- und Mundart geben im<br />

Sommer die Aufführungen auf der Freilichtbühne<br />

in Marklohe.<br />

Stadt Rehburg-Loccum<br />

Rehburg-Loccum – das sind die fünf<br />

Ortsteile Bad Rehburg, Loccum, Münchehagen,<br />

Rehburg und Winzlar mit insgesamt<br />

rund 10 500 Einwohnern. Jeder dieser Ortsteile<br />

hat seine eigene Besonderheit, zusammen<br />

bieten sie ihren Einwohnern und<br />

Gästen der Stadt eine Vielzahl an attraktiven<br />

Freizeitmöglichkeiten und ein hohes Maß an<br />

Lebensqualität.<br />

In Rehburg-Loccum leben die Menschen<br />

dort, wo andere Urlaub machen, zwischen<br />

<strong>Weser</strong> und Steinhuder Meer, inmitten<br />

der abwechslungsreichen Landschaft der<br />

Rehburger Berge und des Naturparks Steinhuder<br />

Meer. Besonders gut lässt sich die<br />

Naturlandschaft bei einer Fahrradtour auf<br />

einem der gut ausgeschilderten Radwege<br />

erleben. Zu weiteren sportlichen Aktivitäten<br />

laden der 18-Loch-Golfplatz in Loccum, das<br />

Hallenbad in Rehburg und das Freibad in<br />

Münchehagen ein. Eine Kanutour auf dem<br />

Meerbach, der das Steinhuder Meer mit der<br />

<strong>Weser</strong> verbindet, verspricht einen entspannten<br />

Ausflug in unberührte Natur.<br />

Auf eine Zeitreise in die Geschichte kann<br />

man sich in Rehburg-Loccum vielerorts<br />

begeben. Die in die Rehburger Berge eingebetteten<br />

ehemals königlichen Kuranlagen<br />

von Bad Rehburg sind ein in Deutschland<br />

einzigartiges Bau- und Kulturdenkmal aus<br />

der Zeit der Romantik. Selbst das hanno -<br />

versche Königshaus kam der „Gesundtheyt<br />

wegen und des Vergnuehgens halber“ nach<br />

Bad Rehburg. In dem einladenden En -<br />

semble aus Wandelhalle, Badehaus mit<br />

Wechsel- und Dauerausstellung und der<br />

Friederikenkapelle kann Kultur in könig -<br />

lichem Ambiente erlebt werden. Lohnenswert<br />

ist auch ein Blick in den hochkarätigen<br />

Veranstaltungskalender. Eines des besterhaltenen<br />

Zisterzienserklöster Deutschlands<br />

prägt mit seiner über 850 Jahre alten Ge -<br />

schichte den Ortsteil Loccum. Das Klos ter<br />

ist Sitz des Predigerseminars der Evangelisch-lutherischen<br />

Landeskirche Hannovers,<br />

geistlicher Ort, kulturelles Zentrum, Ausgangspunkt<br />

eines Pilgerweges – und ab -<br />

solut sehenswert. Noch viel älter ist die<br />

Geschichte, die im Freilichtmuseum Dinosaurier-Park<br />

Münchehagen hautnah erlebt<br />

werden kann. Auf einem 2,5 Kilometer<br />

langen Evolutionspfad geben lebensechte<br />

Rekonstruktionen von Dinosauriern einen<br />

imposanten Einblick in das Leben dieser<br />

Urzeitriesen, die vor über 140 Millionen<br />

Jahren genau hier ihre Fußabdrücke hinterließen.<br />

Aber nicht nur das vielfältige Freizeit -<br />

angebot macht Rehburg-Loccum so lebenswert,<br />

auch die gute Infrastruktur und breit<br />

gefächerte Bildungsangebote sprechen für<br />

den Ort. So gibt es ein vielfältiges Angebot<br />

an Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und<br />

Jugendliche. Kinderkrippe, Ferienbetreuung,<br />

Jugendzentrum und vier allgemein -<br />

bildende Schulen sind nur einige der An -<br />

gebote. Gesellschaftspolitische Tagungen<br />

erster Güte, Erwachsenenbildung für Menschen<br />

im ländlichen Raum, ein Institut für<br />

Religionspädagogik und die einzige Aus -<br />

bildungsstätte für Vikare der Evangelischlutherischen<br />

Landeskirche Hannovers be -<br />

finden sich ebenfalls hier.<br />

Regelmäßige Busverbindungen sichern<br />

die überörtliche Verbindung in die Region<br />

Rehburg-Loccum: Aus -<br />

sichtspunkt „Schwim-<br />

mende Wiesen“, Winzlar<br />

19


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 20<br />

Samtgemeinde Steimbke:<br />

das Rathaus<br />

20<br />

Hannover, den <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

und den <strong>Landkreis</strong> Schaumburg. Im Sommer<br />

freuen sich vor allem die Fahrradfahrer<br />

auf den rund um das Steinhuder Meer fahrenden<br />

Fahrradbus. Der Bürgerbus sorgt für<br />

eine Verbindung innerhalb der fünf Ortsteile.<br />

In Rehburg-Loccum kann man gut<br />

leben, aber auch arbeiten, dafür verantwortlich<br />

zeichnen mehrere Unternehmen aus<br />

dem Lebensmittelsektor, der Automobil -<br />

zu liefererindustrie und der Bauwirtschaft.<br />

Leistungsfähige Handwerksbetriebe und die<br />

vielfäl tigen Geschäfte des Einzelhandels<br />

stellen nicht nur Arbeitsplätze zur Verfügung,<br />

sondern sichern auch die Versorgung<br />

der hier lebenden Menschen.<br />

Wer in Rehburg-Loccum bauen möchte,<br />

findet harmonisch gegliederte Neubau -<br />

gebiete mit erschwinglichen Baulandpreisen.<br />

Darüber hinaus gibt es aber auch<br />

interessante Objekte in den alten Ortskernen,<br />

um sich den Traum eines individuellen<br />

Zuhauses zu ermöglichen.<br />

Samtgemeinde Steimbke<br />

Nahe der Kreisstadt <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

liegt inmitten einer Heide-, Moor- und Waldlandschaft<br />

die Samtgemeinde Steimbke mit<br />

ihren Gemeinden Linsburg, Rodewald,<br />

Steimbke und Stöckse. Sie umfasst eine<br />

Fläche von 185 Quadratkilometern und ist<br />

damit flächenmäßig die zweitgrößte Verwaltungseinheit<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>.<br />

Mit etwa 7600 Einwohnern liegt die Bevölkerungsdichte<br />

bei 41 Einwohnern je Quadratkilometer<br />

und somit weit unter dem Kreisund<br />

Landesdurchschnitt.<br />

Hier findet man Ruhe in einer dörflich<br />

orientierten Landschaft, die mit ihren Radund<br />

Wanderwegen dazu einlädt, erkundet<br />

zu werden. Der Staatsforst „Krähe“, in dem<br />

der Stöckser See mit den Sehenswürdig -<br />

keiten des Giebichensteines und der Hügelgräber<br />

liegt, bietet sich hier besonders an.<br />

Die Samtgemeinde ist geprägt durch<br />

Handwerk, Landwirtschaft und die Ansiedlung<br />

von kleineren und mittelständischen<br />

Unternehmen.<br />

Alle vier Mitgliedsgemeinden sind attraktive<br />

Wohnstandorte für junge Familien und<br />

weisen interessante Neubaugebiete zu<br />

güns tigen Baulandpreisen aus. Mit dem<br />

Autobahnanschluss im nahe gelegenen<br />

Schwarmstedt, dem Bahnhof in Linsburg<br />

und der vierspurig ausgebauten B 6 sind<br />

die Arbeitsplätze in Hannover verkehrsgüns -<br />

tig zu erreichen.<br />

Für junge Familien bietet die Samt -<br />

gemeinde gut ausgestattete Kindertagesstätten,<br />

zwei verlässliche Grundschulen in<br />

Steimbke und Rodewald und ein Schul -<br />

zentrum in Steimbke mit Haupt- und Real -<br />

schule, das als Ganztagsschule ausgestaltet<br />

ist.<br />

In den Gemeinden befinden sich um -<br />

fangreiche Sportanlagen. Allein fünf Turnund<br />

Sporthallen, ein Hallenbad und das<br />

NaturWaldBad in Steimbke sowie ein Natur -<br />

erlebnisbad in Rodewald bieten reichhaltige<br />

Gelegenheit zum Sport treiben.<br />

Die Samtgemeinde Steimbke gehört<br />

zum Nahbereich der Kreisstadt <strong>Nienburg</strong><br />

und ist Bestandteil der Mittelweser-Region.<br />

In <strong>Nienburg</strong> befinden sich auch die übrigen<br />

weiterführenden Schulen, ein Theater, das<br />

Krankenhaus und die zur Entsorgung er -<br />

forderlichen Einrichtungen. Insofern sind<br />

sowohl die Dinge für den täglichen Bedarf<br />

wie auch kulturelle und sportliche Angebote<br />

auf kurzen Wegen erreichbar.<br />

Fortsetzung Seite 21 unten


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 21<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

Zu den Dienstleistungen<br />

gehören u. a.: Beratung,<br />

gutachterliche Stellungnahmen,<br />

Energieoptimie -<br />

rungskonzepte, Planung<br />

und Ausschreibung haustechnischer<br />

Gewerke,<br />

Gebäudeleittechnik mit<br />

Fernüberwachung, Bauleitung,<br />

Nutzungs kon -<br />

zepte regenerativer Ener -<br />

gien sowie die Planung<br />

von Gebäudetechnik<br />

nach Passivhausstandard<br />

Planungsbüro für Haustechnik Udo Buschmann<br />

Wir sind ein Planungsbüro für Haustechnik der<br />

Gewerke Heizung, Sanitär, Lüftung/Klima, Elektro<br />

und Brandschutzsanierung.<br />

Unser erfahrenes Team hat seinen Dienst leis -<br />

tungsschwerpunkt in den Bereichen kommunaler<br />

und privater Hochbau sowie Industrie- und Ge -<br />

neralunternehmer – für Neubau oder Sanierung.<br />

Das Büro ist nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert<br />

und hat die VDS-Zulassung für die Projektierung<br />

von Brandmelde- und Sprachalarmierungs -<br />

anlagen. Zudem sind wir bei ProKlima Hannover<br />

und der Region Hannover als Qualitätssicherer<br />

Heizung/Lüftung für Passivhäuser gelistet. Als<br />

Leistungen im Hochbau können wir eine große<br />

Bandbreite anbieten (siehe Bildtext).<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1996<br />

Mitarbeiter: 4<br />

Leistungsspektrum:<br />

Planungsbüro im Bereich<br />

Hochbau, vor allem für<br />

– Schulen, Kindergärten<br />

– Wohnungsbau<br />

– Altenheime/<br />

Altenpflegeheime<br />

– Büro-/Verwaltungs -<br />

gebäude<br />

– Tankstellen, Gastro -<br />

nomie, Hotels<br />

– Bäder und Hallenbäder<br />

– Krankenhäuser usw.<br />

Zertifizierung:<br />

DIN EN ISO 9001<br />

Planungsbüro für<br />

Haustechnik<br />

Udo Buschmann<br />

Steyerberg<br />

www.igsipa.de<br />

Flecken Steyerberg<br />

Der Flecken Steyerberg liegt mit seinen<br />

acht Ortsteilen Bruchhagen, Debling -<br />

hausen, Düdinghausen, Sarninghausen,<br />

Sehnsen, Steyerberg, Voigtei und Wellie auf<br />

einer Fläche von etwa 102 Quadratkilo -<br />

metern inmitten ausgedehnter Wald-, Heide-,<br />

Moor- und Ackerflächen an den Flüssen<br />

<strong>Weser</strong> und Große Aue. Steyerberg lädt zu<br />

ausgiebigen Radtouren, Wanderungen oder<br />

Kanutouren auf der Aue ein. Auch sonst gibt<br />

es in der waldreichen Gegend (etwa 20 Prozent<br />

des Gemeindegebietes sind Waldgebiet)<br />

sehr viel zu erleben.<br />

Seine wirtschaftlichen Schwerpunkte hat<br />

der Flecken Steyerberg in den Bereichen<br />

der chemischen Industrie, in der Büromöbelfabrikation<br />

sowie in der Erdgas- bzw.<br />

Erdölförderung.<br />

Seit mehreren Jahren setzt sich die<br />

Gemeinde vermehrt für den Klima- und<br />

Umweltschutz ein und fördert die erneuer-<br />

Fortsetzung Seite 22 unten<br />

Flecken Steyerberg:<br />

der Amtshof<br />

21


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 22<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1970<br />

Mitarbeiter: 13<br />

Autohaus Hopp GmbH<br />

Erstklassiger Service, kompetente Beratung,<br />

wettbewerbsfähige Angebote – genau das finden<br />

Sie bei uns. Nicht zufällig erhalten wir seit<br />

Jahren Bestnoten von unseren Kunden. 98 Prozent<br />

sind mit unserer Leistung „sehr zufrieden“.<br />

Und darauf sind wir stolz.<br />

In unserer Alle-Marken-Werkstatt kümmert<br />

sich ein erfahrenes Team schnell, qualifiziert und<br />

freundlich um Ihren Wagen. Mit aktuellem Knowhow<br />

und langjäh riger Erfahrung finden wir stets<br />

die beste Lösung für Sie und Ihr Auto. Dabei<br />

bleiben Sie stets mobil, denn selbstverständlich<br />

halten wir einen Werkstatt-Ersatz-Wagen für Sie<br />

bereit. Und auf Wunsch holen wir Ihr Auto ab<br />

und bringen es wieder zu Ihnen zurück.<br />

Überzeugen Sie sich selbst von unserem<br />

Top-Service. Unser Team freut sich auf Ihren<br />

Besuch.<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Neuwagen<br />

– Gebrauchtwagen<br />

– Elektro-Mobilität<br />

– Finanzierung<br />

und Leasing<br />

– Ankauf<br />

– Peugeot-Service<br />

– Unfallsachschaden-<br />

Service<br />

– Alle-Marken-Werkstatt<br />

– Lackiererei<br />

– Karosserie-Abteilung<br />

– Reifen-Center<br />

Autohaus Hopp GmbH<br />

Steyerberg<br />

www.autohaus-hopp.de<br />

baren Energien. Hierfür ist der Flecken<br />

Steyerberg bereits mehrfach ausgezeichnet<br />

worden.<br />

Preiswertes Bauland, moderne Kinder -<br />

gärten mit neuen und adäquat ausgestatteten<br />

Krippenplätzen und eine Vielzahl an Freizeitund<br />

öffentlichen Einrichtungen (z. B. Jugendhäuser,<br />

Schwimmbäder, groß zügige Sportanlagen,<br />

Büchereien und Spielplätze) machen<br />

den Flecken Steyerberg insbesondere auch<br />

für junge Familien interessant. Zahlreiche ört -<br />

liche Vereine runden das Angebot ab.<br />

Beliebte Ausflugsziele im Flecken sind<br />

das Naherholungsgebiet Pfarrbusch mit seinem<br />

Trimmpfad und seinen Wanderwegen<br />

entlang des Langhorstkuhlengrabens, ein<br />

Märchenwald, ein Aussichtsturm im Nah -<br />

erholungsgebiet am Januarsberg sowie die<br />

in 2006 restaurierte Meyersiek’sche Mühle,<br />

die vom örtlichen Heimatverein wiederhergestellt<br />

wurde und jetzt als Heimatmuseum<br />

und als Ausflugsort dient. Sehenswert sind<br />

darüber hinaus der Amtshof, ein um 1550<br />

von den Grafen von Hoya erbautes Fachwerkgebäude,<br />

das heute als Rathaus<br />

genutzt wird. In unmittelbarer Nähe befindet<br />

sich zudem auf der Jacobiinsel eine histo -<br />

rische Sandsteinbrücke aus dem Jahr 1726,<br />

die zu den 125 ältesten Steinbrücken in<br />

ganz Deutschland gehört, sowie, ebenfalls<br />

auf der Insel befindlich, die bereits erwähnte<br />

Meyersiek’sche Mühle, die die zweitälteste<br />

Mühle in ganz Niedersachsen ist.<br />

Sehenswert ist darüber hinaus die<br />

Kirche in Rießen. Das Gebiet um die Aue<br />

herum wurde seinerzeit von Altsachsen<br />

besiedelt. Auf einem ehemaligen Gräberfeld,<br />

das archäologisch große Bedeutung hat, zwischen<br />

den Orten Steyerberg und Lie benau<br />

nahe der kleinen Ortschaft Reese, ist eine<br />

Informationsstätte über die Siedlungsspuren<br />

der Altsachsen in diesem Gebiet errichtet<br />

worden. Für interessierte Besucher werden<br />

Gästeführungen angeboten.<br />

22


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 23<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

Erwähnenswert darüber hinaus ist noch<br />

eine Gedenkstätte für ehemalige Zwangs -<br />

arbeiter der Pulverfabrik in Liebenau und<br />

Steyerberg, nahe der Ortschaft Debling -<br />

hausen, wo über 2500 Zwangsarbeiter be -<br />

graben worden sind.<br />

Das bereits angeführte ausgedehnte<br />

Radwegenetz durchzieht die abwechslungsreiche<br />

Landschaft und verbindet verschiedene<br />

Hofcafés und Landgasthäuser, die<br />

den Gast zum Grillen, Spargelessen und<br />

zum Genuss selbst gebackener Torten oder<br />

aber zum Verweilen in der Meyersiek’schen<br />

Mühle, unmittelbar über der Aue, einladen.<br />

Samtgemeinde Uchte<br />

Die Samtgemeinde Uchte liegt im Südwesten<br />

des <strong>Landkreis</strong>es. Sie grenzt im<br />

Süden und Westen an den nordrhein-westfälischen<br />

Kreis Minden-Lübbecke.<br />

Nach der Gebietsreform 1974 wurde aus<br />

den vormals 20 selbstständigen Gemeinden<br />

die Samtgemeinde Uchte mit den vier<br />

Mitgliedsgemeinden Diepenau, Raddestorf,<br />

Uchte und Warmsen. Auf rund 284 Quadratkilometern<br />

Fläche leben etwa 15 000 Menschen.<br />

Die Samtgemeinde ist die sechstgrößte<br />

Flächengemeinde Niedersachsens.<br />

Wirtschaftliche Schwerpunkte sind<br />

neben der Landwirtschaft vor allem der<br />

Maschinen- und Anlagenbau, das Bau -<br />

gewerbe, das Kunststoff und Metall verarbeitende<br />

Gewerbe, die Textilherstellung und<br />

die Torfverarbeitung.<br />

Beliebte Ausflugsziele in der Radwanderregion<br />

Samtgemeinde Uchte sind die<br />

„Moorbahn Uchter Moor“ in Essern mit dem<br />

Café „Altes Torfwerk“, die Wassermühle<br />

Harrienstedt, Windmühlen in Hoyersförde<br />

und Mosloh, der Landschaftssee Uchte mit<br />

Rodelberg, der Freizeitsee „Maringen Diek“<br />

in Lavelsloh, Bauerncafés, ein Töpfereicafé<br />

und nicht zuletzt die Museumseisenbahn<br />

Rahden–Uchte mit dem Hochzeitsbahnhof<br />

in Lavelsloh und der Ausstellung histo -<br />

rischer Eisenbahnexponate.<br />

Die überregionalen Radwege „<strong>Weser</strong> -<br />

radweg“ und „Meerweg“ (Steinhuder Meer–<br />

Dümmer See–Zwischenahner Meer–Nordsee)<br />

führen durch die Samtgemeinde.<br />

Idyllische Dörfer, zahlreiche Schutz -<br />

hütten, Rastplätze, Cafés und Landgast -<br />

häuser laden zum Verweilen ein. Dort<br />

kommen auch – je nach Saison – Spargel,<br />

Erdbeeren oder Heidelbeeren, die auf ausgedehnten<br />

Plantagen in weiten Teilen der<br />

Samt gemeinde angebaut werden, erntefrisch<br />

auf den Tisch.<br />

Die Bereitschaft der Bürger, sich in<br />

vielen Bereichen ehrenamtlich zu enga -<br />

gieren, ist außerordentlich groß. Auch hierdurch<br />

wird in der Samtgemeinde Uchte ein<br />

hoher Wohn- und Freizeitwert erreicht.<br />

Samtgemeinde Uchte:<br />

Der Gehannfors Hof in<br />

der Gemeinde Warmsen<br />

wurde 1859 erbaut.<br />

23


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 24<br />

Baudenkmale im <strong>Landkreis</strong> –<br />

Zeugen der Vergangenheit<br />

Ursula Hockemeyer<br />

Eine Vielzahl von Kulturdenkmalen charakterisiert<br />

die Geschichte des <strong>Landkreis</strong>es<br />

Nien burg/<strong>Weser</strong>.<br />

Klerikale Bauwerke wie Klöster und<br />

Kirchen spiegeln die ländliche und städ -<br />

tische Entwicklung ebenso wider, wie Profan -<br />

bauten in Form von Herrensitzen, bäuer -<br />

lichen Anwesen und Mühlen.<br />

Ein kulturhistorisches Kleinod in unserem<br />

<strong>Landkreis</strong> ist die Klosteranlage Schinna<br />

in der Gemeinde Stolzenau.<br />

Auf dem Gelände des von Benediktinern<br />

im Jahre 1148 gegründeten Klosters sind<br />

noch heute Bauteile aus dem 13. Jahrhundert<br />

erhalten. Damit gehört die Anlage zu<br />

den ältesten erhaltenen Baulichkeiten in der<br />

Region.<br />

Nach der Auflösung des Klosters im<br />

16. Jahrhundert erlebten die Gebäude eine<br />

wechselvolle Geschichte: vom Vorwerk des<br />

Amtes Stolzenau über eine Umwandlung<br />

zur Domäne bis zum Leerstand.<br />

Erhalten sind von der Klosteranlage<br />

noch vier Gebäude. Der älteste Teil umfasst<br />

den westlichen und südlichen Flügel des<br />

Konventgebäudes. Das jüngere Abthaus<br />

befindet sich nordwestlich davon und im<br />

Norden begrenzt eine Fachwerkkirche den<br />

Klosterinnenhof. Die Wandmalereien in<br />

dieser als Notkirche für den Abbruch der<br />

ursprünglichen Klosterkirche errichteten<br />

Fachwerkkirche (1539/1540) gelten als<br />

einzig artiges Dokument der Schwellenzeit<br />

zur Reformation.<br />

Mit der Zielsetzung, eine Sanierung und<br />

Neunutzung der Anlage zu initiieren, wurde<br />

2007 die Stiftung „Kloster Schinna“ gegründet.<br />

Damit verbunden war vor allem der<br />

Wunsch, die überregionale Bedeutung<br />

dieser historischen Anlage wieder erlebbar<br />

werden zu lassen. Seither wurden mehrere<br />

Maßnahmen zur Sanierung und Restaurierung<br />

der Fachwerkkirche und des Konvents<br />

umgesetzt – alle mit großem finanziellem<br />

und ehrenamtlichem Engagement.<br />

Neben den bisherigen baulichen Maßnahmen<br />

fanden auch mehrere archäolo -<br />

gische Lehrgrabungen statt. Dabei gemachte<br />

Funde belegen bisher nicht bekannte, nur<br />

vermutete Baulichkeiten der alten Kloster -<br />

anlage, wie Fundamentreste der alten Klos -<br />

terkirche und des fehlenden Konventflügels.<br />

In der Fachwerkkirche konnten die Archäologen<br />

Fußbodenfragmente des Vorgängerbaus<br />

der Klosterkirche freilegen, heute<br />

werden sie hier durch Bodenfenster für die<br />

Besucher sichtbar.<br />

Von vielen möglichen Nutzungsperspektiven<br />

ist ein breites Spektrum bereits rea -<br />

lisiert worden. Die Ausstattung als standesamtliche<br />

Trauungslokalität und die Einbeziehung<br />

der Klosteranlage in den <strong>Weser</strong>radwanderweg<br />

sowie den Pilgerweg „Sigwards -<br />

weg“ ergänzen sich mit Konzertreihen und<br />

anderen touristischen Veranstaltungen.<br />

Eine Verbindung zum europäischen<br />

Hochadel und damit eine besondere Stellung<br />

unter den denkmalgeschützten Bauten<br />

zeichnet die „Kuranlage Bad Rehburg“ in<br />

der Stadt Rehburg-Loccum aus. Dort ist ein<br />

wichtiges Stück Welfengeschichte heute<br />

noch ablesbar. Das Badehaus von 1786<br />

und die Wandelhalle von 1841 zusammen<br />

mit den Resten einer Parklandschaft sind<br />

als einzig erhaltenes Kurbad der Romantik<br />

in Deutschland nach umfassender Sanierung<br />

der Öffentlichkeit wieder zugänglich.<br />

Die barocken und frühklassizistischen<br />

Badeanlagen sind künstlerisch von beacht -<br />

lichem Wert. Bereits 1752 verfügte Georg II.,<br />

König von England und Kurfürst zu Braunschweig-Lüneburg,<br />

den Bau einer Kur an lage.<br />

24


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 25<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

Bad Rehburg erlebte seine Blütezeit als<br />

Kurort der hannoverschen Aristokratie<br />

zwischen 1780 und 1840.<br />

Seit 1975 war die Anlage ungenutzt<br />

dem Verfall preisgegeben. Im Jahr 2000<br />

übernahm die Stadt Rehburg-Loccum die<br />

Sa nierung des „Neuen Badehauses“ und<br />

der Wandelhalle. Heute präsentiert sich im<br />

Neuen Badehaus das Historische Museum<br />

Bad Rehburg. Die Wandelhalle wird für<br />

kulturelle Veranstaltungen genutzt und<br />

durch ein Restaurant ergänzt.<br />

Auch der kleine Ortsteil Brokeloh in<br />

der Gemeinde Landesbergen beherbergt<br />

eine historische Kostbarkeit – das Rittergut<br />

Brokeloh. Um 1545 errichtete Clamor von<br />

Münchhausen hier eine Wasserburg. Der<br />

Ringgraben wurde später zugeschüttet, und<br />

das Herrenhaus zu einer zweigeschossigen<br />

Vierflügelanlage erweitert. Heute erhebt sich<br />

über dem massiven Sockelgeschoss aus<br />

Bruchsteinmauerwerk ein Obergeschoss<br />

aus Fachwerk mit mehreren Erkern. Durch<br />

einen rundbogigen Zugang betritt man den<br />

kleinen Innenhof des Rittergutes.<br />

Seit fast 300 Jahren befindet sich die<br />

Anlage im Besitz der Familie Niemeyer, einer<br />

ursprünglich althannoverschen Beamten -<br />

familie. Die Kombination von dienstlichen<br />

Aufgaben und privatem literarischem Interesse<br />

sorgte hier für eine Besonderheit von<br />

hoher geschichtlicher Bedeutung: Das Gutsarchiv,<br />

dass zusammen mit dem Niemeyerschen<br />

Familienarchiv zu den bedeutenden<br />

Privatarchiven in Niedersachsen zählt, und<br />

die wissenschaftlich wertvolle Bibliothek mit<br />

über 7000 historisch wertvollen Büchern –<br />

das älteste von 1570 – sind als bewegliche<br />

Kulturdenkmale Zubehör des Baudenkmals.<br />

Dieser regionale Kulturschatz wurde<br />

2004/2005 archiviert und für Geschichts -<br />

forscher und Museen zugänglich gemacht.<br />

Sehenswert sind auch die Räume<br />

„Museum“ und „gotisches Zimmer“. Sie<br />

Die Stiftung Kloster<br />

Schinna bewahrt die<br />

Klosteranlage vor dem<br />

Vergessen und macht<br />

sie wieder erlebbar.<br />

25


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 26<br />

Die ehemals königlichen<br />

Kuranlagen von Bad<br />

Rehburg: das Neue<br />

Badehaus (1778–86)<br />

mit der Erlebniswelt<br />

„Kur leben der Romantik“<br />

26<br />

dienen der Aufbewahrung von Erinnerungen<br />

der Beamtenfamilie aus dem 18. und<br />

19. Jahrhundert. Die dort vor circa 100 Jahren<br />

entstandenen Schablonenmalereien<br />

und bemalten Bespannungen wurden in<br />

den letzten Jahren umfassend restauriert.<br />

Die Anlage wird bis heute mit künstlerischen<br />

und touristischen Veranstaltungen belebt.<br />

Der Alltag der ländlichen Bevölkerung<br />

wird an einer der vielen denkmalgeschützten<br />

Mühlen nachvollziehbar. Hier entdeckt<br />

der interessierte Besucher die Arbeitswelt<br />

un serer Vorfahren.<br />

Im Ortsteil Blenhorst der Gemeinde<br />

Balge befindet sich mit der Blenhorster<br />

Mühle eine betriebsbereite Wassermühle,<br />

in der Handwerk und Technik des Mühlen -<br />

bauers noch in Natura zu sehen sind.<br />

Die Kombination als Mahl- und<br />

Sägemühle, von denen jede ein eigenes<br />

oberschlächtiges Wasserrad besitzt, hat in<br />

Niedersachsen Seltenheitswert. Seit der<br />

Errichtung 1769 als Sägemühle und der<br />

Erweiterung als Getreidemühle 1908 wurde<br />

hier der Betrieb bis 1960 aufrechterhalten.<br />

Ab 1988 erfolgte mit einem neuen Eigen -<br />

tümer und viel Engagement in mehreren<br />

Bauabschnitten eine vollständige Sanierung<br />

der Anlage. 1998 konnte die technische<br />

Mühlenausstattung wieder in Betrieb ge -<br />

nommen werden. Auch die heutigen Eigen -<br />

tümer sorgen mit viel Leidenschaft für<br />

den Erhalt dieses Baudenkmals. Sie haben<br />

im Mühlengebäude zwei abgeschlossene<br />

Wohn einheiten, ein Café sowie ein Trau -<br />

zimmer eingerichtet. Regelmäßig wird die<br />

Technik in Betrieb genommen, um interessierten<br />

Besuchern die Funktionen deutlich<br />

zu machen und die Mechanik nicht „rosten“<br />

zu lassen. Dann werden Baumstämme mithilfe<br />

des Horizontalgatters von 1876 gesägt<br />

sowie Elevatoren, das Steinmahlwerk und<br />

ein Walzenstuhl betrieben.<br />

Eines der wenigen Baudenkmale im<br />

<strong>Landkreis</strong>, das die jüngere Wirtschafts- und<br />

Technikgeschichte der Region widerspie-


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 27<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

gelt, findet sich in Eystrup in unmittelbarer<br />

Nähe des Bahnhofs: die Anlage der Senf -<br />

fabrik Leman. Die Gebäude zur Senf- und<br />

Essigproduktion der 1809 gegründeten<br />

Firma wurden 1914/1915 am heutigen<br />

Standort neu errichtet. Es entstand ein<br />

nach damaligen Gesichtspunkten modernes<br />

Industrie unternehmen mit hohem<br />

Mechanisierungsgrad.<br />

Die Anlage gliedert sich in zwei Gebäudetrakte<br />

mit einer mittigen Werksstraße. Der<br />

östliche Komplex umfasst das Verwaltungsgebäude<br />

und einen Teil der technischen<br />

Anlagen (Ölmühle, Silos, Essigbildner,<br />

Essiglagerbehälter). Im Westen neben der<br />

historischen Toreinfahrt befindet sich das<br />

sogenannte „Krafthaus“ – die betriebliche<br />

Strom versorgung. Dieses Gebäude umfasst<br />

Werkstatt, Kesselhaus und Maschinenhaus.<br />

Besonders erwähnenswert ist die dort vorhandene<br />

historische Maschinenausstattung,<br />

bestehend aus der 1911 von der Firma<br />

Möller in Brackwede gebauten Tandem-<br />

Verbund-Dampfmaschine mit Schwungradgenerator<br />

und Erregermaschine sowie<br />

einem MWM Diesel-Generator.<br />

Das Gebäude inklusive der his torischen<br />

Ausstattung wurde von 2011 bis 2013 um -<br />

fassend restauriert.<br />

Seitdem ist die älteste mit Dampf be -<br />

triebene, stationäre Dampfmaschine Norddeutschlands<br />

mit einer Leistung von 200 PS<br />

wieder in Betrieb. Der Öffentlichkeit wird<br />

dieses regionale Industriemuseum im Rahmen<br />

zahlreicher Veranstaltungen zugänglich<br />

gemacht.<br />

Alle beschriebenen Objekte verbindet,<br />

dass sie ihre Erhaltung besonders dem<br />

hohen Engagement der Eigentümer und<br />

vieler ehrenamtlich tätiger Mitbürger zu verdanken<br />

haben. Es wurde erkannt, dass der<br />

Anspruch, unsere denkmalgeschützte, his -<br />

torische Bausubstanz zukunftssicher zu<br />

machen, immer auch verbunden ist mit der<br />

Entwicklung und der Umsetzung unterschiedlicher<br />

Nutzungsoptionen.<br />

Maschinenhalle im<br />

Industriedenkmal<br />

Senffabrik Leman<br />

27


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 28<br />

Ausgraben, auswerten, ausstellen –<br />

Archäologie im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Jens Berthold<br />

Die Untersuchungs -<br />

flächen am jungstein -<br />

zeitlichen Erdwerk von<br />

Müsleringen des Jahres<br />

2011 aus der Luft.<br />

28<br />

<strong>Nienburg</strong> ist reich an Archäologie. Über<br />

4000 bekannte Fundstellen verteilen sich<br />

insbesondere entlang der <strong>Weser</strong> auf den<br />

hochwasserfreien Geestrücken westlich und<br />

östlich über der Flussniederung. Manche<br />

Fundstelle repräsentiert nur ein paar<br />

Scherben und Feuersteine oder ein Steinbeil,<br />

andere umfassen mehrjährige Aus -<br />

grabungen, die in Fachkreisen weithin<br />

bekannt sind.<br />

Beispielsweise lieferte die Untersuchung<br />

zweier großer Gräberfelder in Leese und<br />

Liebenau wichtige Grundlagen zum Verständnis<br />

vom Leben – und Sterben – in<br />

Norddeutschland von der Eisenzeit bis ins<br />

Mittelalter. In Leese fanden sich zwischen<br />

1978 und 1980 über 1100 Brandbestattungen.<br />

Meist waren die Verstorbenen der<br />

Eisenzeit, genauer der Zeit zwischen 450<br />

und 150 v. Chr., nach der Einäscherung in<br />

Urnen beigesetzt worden. Sie gehören zu<br />

einer Kultur, die unter Fachleuten als „<strong>Nienburg</strong>er<br />

Gruppe“ bekannt ist. Eine spezielle<br />

Form der dort genutzten Grabgefäße<br />

bezeichnet der Archäologe nach den<br />

bekannten Fundstellen des <strong>Landkreis</strong>es<br />

zudem als „<strong>Nienburg</strong>er Tasse“. Nicht jedem<br />

Ort wird die Ehre zuteil, mit seinem Namen<br />

Pate für archäologische Fund- und Kulturgruppen<br />

zu stehen.<br />

In Liebenau wurden bis 1989 über 550<br />

Verstorbene der Sachsen des 5. bis 9. Jahrhunderts<br />

n. Chr. in Ausgrabungen freigelegt.<br />

Gräber sind immer Spiegel des Lebens, die<br />

uns Rückschlüsse auf die damalige Gesellschaft,<br />

die Besiedlung und Verbindungen<br />

zu anderen Regionen ermöglichen. So sind<br />

anhand der Funde aus Liebenau ganz eindeutig<br />

germanische Krieger in spätrömischem<br />

Heeresdienst und die Wanderungsbewegungen<br />

der Völkerwanderungszeit<br />

nach England nachzuweisen. Beiden Fundplätzen<br />

wird im Museum <strong>Nienburg</strong> breiter<br />

Raum gegeben, der Sammlung, die die<br />

meis ten Funde der Region beherbergt.<br />

Neben diesen lange bekannten Fundstellen<br />

gibt es aber auch eine Reihe neuer<br />

Stellen, die attraktiv genug waren, fünf<br />

Universitäten in den letzten Jahren mit<br />

Forschungsprojekten an die Mittelweser zu<br />

locken. Die 2009 neu gegründete Kom -<br />

munalarchäologie für Stadt und <strong>Landkreis</strong><br />

betreibt zwar in erster Linie Denkmalpflege<br />

– kümmert sich also um Schutz und Untersuchung<br />

von Fundstellen, die durch Bauund<br />

Erdarbeiten bedroht sind – daneben<br />

aber ist sie gleichzeitig Ansprechpartner für<br />

Forschungsinstitutionen und schafft damit<br />

günstige Rahmenbedingungen für Projekte<br />

zur Untersuchung interessanter Fundstellen.<br />

Studierende der archäologischen Institute<br />

an den Unis in Hamburg, Göttingen, Mün-


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 29<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

chen und Regensburg sowie angehende<br />

Vermessungsingenieure der Uni Hannover<br />

haben über meist mehrere Jahre hier in<br />

Ausgrabungen und Dokumentationen ihr<br />

Rüstzeug erhalten und einige wichtige Stätten<br />

näher erkundet. In den letzten Jahren<br />

nahm der <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> damit<br />

bundesweit sicher einen Spitzenplatz in<br />

Sachen archäologischer Lehrgrabungen ein.<br />

Kloster Schinna, Burg Wölpe, das Erdwerk<br />

von Müsleringen, das Gewerbegebiet<br />

in Lemke, die Alte Schanze am Oyler Berg<br />

und ein mögliches Großsteingrab im Grinderwald<br />

bei Linsburg haben durch diese<br />

Untersuchungen gewonnen: Erkenntnisse<br />

zur (Vor-)Geschichte, die sich auch tou -<br />

ristisch vermarkten lassen. Außerdem erhielten<br />

bislang unscheinbare Örtlichkeiten<br />

und Flächen ein Gewicht und eine – ihre –<br />

Geschichte.<br />

Hervorgehoben werden sollen hier die<br />

beiden Untersuchungen bei Müsleringen<br />

und am Burghügel von Wölpe in Erichs -<br />

hagen. Sie haben es nicht nur in die Fach -<br />

literatur geschafft, sondern sind sogar<br />

schon in der neuen Dauerausstellung des<br />

Museums <strong>Nienburg</strong> präsent.<br />

Eine solche Einrichtung vor Ort mit<br />

hauptamtlichem Team, das der Archäologie<br />

unseres Raumes weiten Raum in seinen<br />

Räumlichkeiten schenkt, macht es möglich,<br />

dass Funde aus der Ausgrabung – nach<br />

einem Zwischenschritt der Auswertung –<br />

fast unmittelbar sowohl der örtlichen Be -<br />

völkerung als auch den Zugereisten in einer<br />

Ausstellung gezeigt werden können.<br />

In Müsleringen fassen wir die ersten<br />

Bauernkulturen, die im 4. Jahrtausend<br />

v. Chr. diese Region besiedeln. Wo zuvor<br />

nur wenige Menschen in kleinen Gruppen<br />

vom Sammeln und Jagen lebten, führte die<br />

neue Wirtschaftsweise mit Ackerbau und<br />

Viehzucht auch zu einer völlig anderen<br />

Gesellschaft, die jetzt sesshaft wurde und<br />

auf dem Land deutlich mehr Menschen<br />

ernähren konnte. Zahlreiche Jungsteinzeitler<br />

um Müsleringen herum müssen sich hier für<br />

eine große Aufgabe und Idee zusammengefunden<br />

und gemeinsam zugepackt haben.<br />

Sie hoben mächtige Gräben aus und um -<br />

fassten damit einen Versammlungsplatz, der<br />

Freilegen von jahr tau -<br />

sendealten Scherben<br />

in Müsleringen – Reste<br />

einer Opferung?<br />

29


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 30<br />

Zahlreiche norddeutsche<br />

Archäologen besichtigen<br />

die Reste der Burg<br />

Wölpe 2015 im Rahmen<br />

einer Tagung.<br />

30<br />

– wie wir es auch von anderen, vergleich -<br />

baren Stellen kennen – für regelmäßige<br />

Treffen mit Austausch verschiedenster Art<br />

und sicher auch religiösen Handlungen<br />

genutzt wurde.<br />

Die Burg Wölpe war auch ein frühes<br />

Zentrum an der Mittelweser, jedoch fast fünf<br />

Jahrtausende später und von Mächtigen,<br />

deren Namen wir aus Schriftquellen kennen:<br />

den Grafen von Wölpe und dem Bischof<br />

von Minden. Der heute immer noch im -<br />

posante, aber unter Wald etwas versteckte<br />

Hügel war im 12./13. Jahrhundert und dar -<br />

über hinaus ein Machtpol der Region: Be -<br />

festigung, Herrschaftssitz, Verwaltung und<br />

Wirtschaftsstandort zugleich. Städte, Dörfer<br />

und Klöster wie Neustadt am Rübenberge,<br />

Rodewald und Mariensee wurden auf Entscheidungen<br />

der Grafen von hier aus<br />

gegründet. Über bislang fünf Jahre wurde<br />

durch den von Menschenhand aufgeworfenen<br />

Hügel behutsam ein Schnitt angelegt,<br />

der den Aufbau des hochmittelalterlichen<br />

Hügels klärte. Erstmals konnte ein mittel -<br />

alterliches Steingebäude auf dem Hügel -<br />

plateau nachgewiesen werden. Bauten<br />

waren oberirdisch nicht erhalten, und auf<br />

den ältesten Karten sind lediglich die im<br />

19. Jahrhundert abgerissenen Gebäude des<br />

jüngeren Amtssitzes verzeichnet. Vor den<br />

Ausgrabungen war aus der Frühzeit der<br />

Anlage fast nichts bekannt. Die Funde<br />

berichten jetzt vom Alltag auf der Burg:<br />

Schlachtabfälle zeigen an, was gegessen<br />

wurde, Waffenfunde verweisen auf kriege -<br />

rische Ereignisse und Ofenkacheln ge -<br />

währen einen kleinen Blick in die Ausstattung<br />

der „guten Stube“. Münzen und zahl-


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 31<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

Im Museum <strong>Nienburg</strong>/<br />

<strong>Weser</strong> sind einige der<br />

wichtigsten Funde aus<br />

dem <strong>Landkreis</strong> zu sehen<br />

– auch schon der jüngs -<br />

ten Grabungen an Burg<br />

Wölpe.<br />

reiche Keramikscherben bilden die Grund -<br />

lage, die vielfältigen Schichten zu datieren.<br />

Abschließend bleibt festzuhalten, dass<br />

die Kooperation von Forschungseinrichtungen,<br />

Museen und Denkmalpflege in <strong>Nienburg</strong><br />

reibungslos funktioniert. Ansprechpartner<br />

vor Ort und eine reichhaltige archäolo -<br />

gische Kulturlandschaft bilden hierfür die<br />

Grundlage. Zukünftig könnten auch inter -<br />

nationale Projekte hinzukommen...<br />

Literaturverweise:<br />

– Jens Berthold/Dieter Bischop, Wie die Vorfahren lebten:<br />

Archäologische Spuren und Schätze. In: Landschaftsverband<br />

<strong>Weser</strong>-Hunte e. V. (Hrsg.), Zwischen <strong>Weser</strong> und Hunte – Eine<br />

kleine Landeskunde für die <strong>Landkreis</strong>e Diepholz und <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

(Diepholz und <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> 2016) S. 83–116.<br />

– Dieter Bischop/Jens Berthold, Archäologische Denkmale<br />

in den <strong>Landkreis</strong>en Diepholz und <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

(3. Auflage, Diepholz 2013).<br />

– Museum <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> (Hrsg.), Paläolithikum bis Frühmittelalter.<br />

Begleitheft zur Dauerausstellung im Museum <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>.<br />

Schriften des Museums <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> 38<br />

(<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> 2016).<br />

Eine hochmittelalterliche<br />

Silbermünze stammt aus<br />

den älteren Schichten<br />

der Burg Wölpe.<br />

31


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 32<br />

Theater, Konzerte, Ausstellungen –<br />

ein kultureller Bilderbogen<br />

Tonka Angheloff<br />

Einladend, hell und freundlich liegt es in<br />

unmittelbarer Nähe zur ruhig dahinströmenden<br />

<strong>Weser</strong>: <strong>Nienburg</strong>s Theater auf dem<br />

Hornwerk, 1989 als moderne Spielstätte für<br />

Tourneetheater erbaut, ist kulturelles Zentrum<br />

an der Mittelweser. Zusammen mit<br />

einem reichen Konzertleben, an dessen<br />

Spitze die renommierten „Meisterkonzerte<br />

im Giebelsaal“ stehen, und einem regen<br />

Ausstellungsangebot öffnet sich durchs<br />

Jahr ein höchst lebendiger kultureller Bilderbogen.<br />

Der zeigt Wirkung nicht allein in<br />

Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>, sondern<br />

strahlt weit darüber hinaus.<br />

50 000 Besucherinnen und Besucher<br />

allein in der Theatersaison 2015/2016 sind<br />

eine Zahl, die für sich spricht und auf die<br />

<strong>Nienburg</strong>s Theatermacher zu Recht stolz<br />

sind. Neun Abonnements bieten den<br />

Gästen aus nah und fern Schauspiel,<br />

niveauvolles Boulevard- und attraktives Tanztheater,<br />

Oper, Operette und Musical. In speziellen<br />

Schüleraufführungen, die auch mit<br />

englischer Sprache punkten, werden junge<br />

Leute gezielt ans Theaterleben heran -<br />

geführt. Gastspiel-Ensembles und Stargäste<br />

kommen immer wieder gern. Aber auch<br />

heimische Gruppen sind hier mit eigenen<br />

Produktionen aktiv. Dazu zählen die plattdeutschen<br />

Bühnen, die fest in <strong>Nienburg</strong> und<br />

dem <strong>Landkreis</strong> verwurzelt sind. Über 20<br />

Laien-Ensembles, die teils seit vielen Jahrzehnten<br />

auf attraktive Besucherzahlen<br />

bauen können, bieten im Sommer die be -<br />

lieb ten Freilichtbühnenaufführungen. Im<br />

Winter treten sie in Gasthaus-Sälen auf,<br />

dürfen aber auch gern im Theater auf dem<br />

Hornwerk ihr Können zeigen. Weil aber die<br />

plattdeutschen Theaterschreiber offensichtlich<br />

dem Bedarf an vergnüglichen Stücken<br />

hinterherhinken, textet manch heimisches<br />

Ensemble die eine oder andere hochdeutsche<br />

Komödie ganz einfach „up Platt“ um.<br />

Und das mit viel Erfolg, wie die Besucherzahlen<br />

zeigen.<br />

Die wachsen zunehmend auch in Kapellen,<br />

Kirchen, Scheunen und Dorfgemeinschaftshäusern.<br />

Diese bieten quer durch<br />

den <strong>Landkreis</strong> zwar nicht die Bretter, die<br />

die Welt bedeuten, aber Bretter, auf denen<br />

Vielseitigkeit Trumpf ist. Die „Romantik Bad<br />

Rehburg“, der „KulTour“-Verein Rehburg-<br />

Loccum, „Scheunen unter Segel“ in Lie -<br />

benau, das Kulturzentrum Martinskirche<br />

Hoya, die Kleinkunstdiele Bücken, die<br />

Kultur scheune in Estorf, Steyerbergs „Kultur -<br />

Impuls“ oder die Alte Kapelle Haßbergen<br />

sind solche Beispiele: gern genutzte kulturelle<br />

Treffpunkte, die sich längst ihren fes ten<br />

Platz erobert haben. Der oft mühsame Weg<br />

gegen vielerlei Widerstände, den die Kultur -<br />

macher auf dem Lande vor Jahren ein -<br />

geschlagen haben, ist zur Erfolgsstraße ausgebaut.<br />

Kleinkunst und Kabarett, Kommunales<br />

Kino und Konzerte von Pop bis Rock, von<br />

Klassik bis Folk sind ebenfalls nicht heimatlos.<br />

Das <strong>Nienburg</strong>er Kulturwerk, nur wenige<br />

Gehminuten vom Theater auf dem Hornwerk<br />

entfernt, bietet da ein breites Spektrum.<br />

Dazu zählen vor allem auch die <strong>Nienburg</strong>er<br />

Figurentheatertage: ein ganz spezielles<br />

kleines Festival der Fantasie, das immer<br />

wieder aufs Neue Künstlerinnen und Künstler<br />

aus ganz Deutschland zu ihrem hell be -<br />

geisterten Publikum in die <strong>Weser</strong>stadt lockt.<br />

Dort sind die „Meisterkonzerte im Giebelsaal“<br />

eine feste Größe. Im Jahr 1985 mit<br />

dem Allegri String Quartet London eröffnet,<br />

erregt die hochrangige Konzertreihe seitdem<br />

weit über den <strong>Landkreis</strong> hinaus Aufmerksamkeit.<br />

Kartennachfragen aus Hanno-<br />

32


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 33<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

ver, Bremen und Hamburg sind keine<br />

Seltenheit. Was Wunder, wenn für Konzerte<br />

mit Künstlern der internationalen Spitzenklasse,<br />

wie zum Beispiel die Pianisten Elisabeth<br />

Leonskaja und Rudolf Buchbinder, die<br />

Klarinettistin Sabine Meyer, der Bratschist<br />

Nils Mönkemeyer, das Guarneri Quartett,<br />

das Gewandhaus-Quartett Leipzig oder das<br />

Artemis Quartett nicht die Spitzenpreise<br />

einer Großstadt zu bezahlen sind.<br />

Kirchenmusikalischer Mittelpunkt ist<br />

<strong>Nienburg</strong>s Martinskirche mit der <strong>Nienburg</strong>er<br />

Kantorei und dem <strong>Nienburg</strong>er Kammerorchester,<br />

aber auch mit Konzerten großer<br />

Profiorchester. Der Jazz-Club im Keller an<br />

der Leinstraße lockt mit gut aufgestelltem<br />

Programm Gäste aus Stadt und Kreis. Ebenfalls<br />

ihren Reiz haben die landkreisweit<br />

gestreuten kleineren Konzerte. Sie pro fi -<br />

tieren von einem kreativ durchdachten<br />

Angebot. Saxophone im Park bitten zum<br />

„Kleinen Kurkonzert“ in Bad Rehburg, in<br />

Ahburs Schüne erklingt blues-rockig satter<br />

Sound, Konzerte der Musikschule <strong>Nienburg</strong><br />

finden schon mal unter sommerlich blauem<br />

Himmel statt, die Loccumer Reihe „Ein -<br />

kehr am Sonntag“ bietet Instrumental- und<br />

Chormusik vom Feinsten, Mitsingkonzerte<br />

wechseln mit spanisch-chilenischer Duo-<br />

Atmosphäre im Rodewalder Binderhaus, in<br />

Schinnas Klosterkirche reißt das Polizei -<br />

orchester Niedersachsen zu Begeisterungsstürmen<br />

hin.<br />

Eine kleine, feine Musikreihe hat der<br />

Binnen-Bührener Verein „Kirche im Dorf“<br />

auf die Beine gestellt. Gospel, Tango, Filmmusik,<br />

Foxtrott und Evergreens werden mit<br />

Lust und Nostalgie von heimischen En -<br />

sembles von Veranstaltungsort zu Veranstaltungsort<br />

getragen. Nicht zu vergessen die<br />

vielen Chöre, die quer durchs Jahr mit<br />

großem Engagement ihre Auftritte gestalten.<br />

Sie nennen sich „Liedschlag“, „Himmlische<br />

Töne“ oder „Good News“. Projekt-Chöre<br />

Der Saal im Theater<br />

<strong>Nienburg</strong> – erbaut 1989<br />

als moderne Spielstätte<br />

für Tourneetheater<br />

33


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 34<br />

Das <strong>Nienburg</strong>er Kultur -<br />

werk bietet ein buntes<br />

und abwechslungsreiches<br />

Programm rund um<br />

Theater, Kabarett, Klein -<br />

kunst, Film und Musik.<br />

34<br />

rufen Musicals ins Leben, die sie mit Bravour<br />

über die Bühnen bringen. Den größten<br />

chorischen Einsatz leistet der Kreischor -<br />

verband <strong>Nienburg</strong>-Stolzenau mit rund 700<br />

Sängerinnen und Sängern. Während jedoch<br />

die kleinen Chöre außerhalb des Kreischorverbands<br />

von ihrem Potenzial meist jüngerer<br />

Leute und experimentellem Liedgut profitieren,<br />

macht dem Verband die zunehmende<br />

Überalterung seiner Chöre Sorge. Eine<br />

Lösung des Problems scheint noch nicht<br />

gefunden, Kinder- und Jugendchöre sind<br />

ein rares Gut.<br />

Höchst lebendig und von Alterssorgen<br />

ungetrübt ist die Kunstszene in Stadt und<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>. In der Stadt steht die<br />

Galerie N im Mittelpunkt. Kunstschaffende<br />

aus der Region haben sich hier zusammengefunden,<br />

die sowohl mit eigenen Aus -<br />

stellungen als auch mit Präsentationen aus<br />

dem In- und Ausland die Besucher an -<br />

ziehen. Ein großartiges Beispiel zeitgenös -<br />

sischen Kunstschaffens findet sich mit „ars<br />

loci“ im Rathaus und in der benachbarten<br />

Martinskirche. Die im zweijährigen Turnus<br />

stattfindende, große städtische Ausstellung<br />

und ihr gut dotierter Kunstpreis reizen Künst -<br />

lerinnen und Künstler aus dem gesamten<br />

norddeutschen Raum zu einer Bewerbung.<br />

Immer wieder machen in Stadt und<br />

<strong>Landkreis</strong> junge kreative Künstlerinnen und<br />

Künstler mit frischen Ideen auf sich aufmerksam.<br />

Sei es die Goldschmiedin, die<br />

Pferdehaar in ihren kleinen Kunstwerken<br />

verarbeitet, sei es das Loccumer Atelier, das<br />

Farbe und Licht unter dem klangvollen Ausstellungstitel<br />

„Solaris“ präsentiert, sei es der<br />

Warper Künstler Pablo Hirndorf, der Glas<br />

und Stahl zum überdimensionalen „Gipfelblick“<br />

komponiert: Es gibt unzählige Beispiele<br />

hochkreativen Schaffens und unbändiger<br />

Lust an der Kunst. Zusammen mit den<br />

hochkarätigen Ausstellungen des Museums<br />

<strong>Nienburg</strong> bieten sie ein buntes Mosaik<br />

mit liebevoll zusammengetragenen kleinen<br />

Präsentationen in Heimatstuben, ländlichen<br />

Museen, alten Mühlen und Höfen, die Einblicke<br />

geben in Handwerk und Landwirtschaft,<br />

in die regional geprägte Geschichte<br />

der sogenannten guten alten Zeit mit ihren<br />

Lebensräumen und Menschen. Und noch<br />

ein Steinchen ist in diesem Mosaik von<br />

Bedeutung: wenn engagierte Schülerinnen<br />

und Schüler mit ihren Ausstellungen kleinund<br />

großformatiger Bilder Krankenhäuser in<br />

Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> fröhlicher<br />

und bunter machen.


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 35<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

Der Giebelsaal:<br />

„Meisterkonzerte im<br />

Giebelsaal“ sind eine<br />

feste Größe in der<br />

Kulturlandschaft der<br />

Region.<br />

Das Binderhaus Rode -<br />

wald ist ein Kultur- und<br />

Jugendzentrum.<br />

35


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 36<br />

Vielfältige Flora und Fauna –<br />

Naturräume an der Mittelweser<br />

Manuel Wehr<br />

Die Kiesgruben an der<br />

<strong>Weser</strong> bei Stolzenau<br />

entwickeln sich zur<br />

Seen platte im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>.<br />

36<br />

Die <strong>Weser</strong> fließt als blaues Band von Süden<br />

nach Norden durch den <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong><br />

und ist mit ihren Bögen, Kiesseen und<br />

Flussauen die prägende Landschaft in seiner<br />

Mitte. Bis zu vier Kilometer breit dehnt<br />

sich das <strong>Weser</strong>tal zu beiden Geestseiten<br />

aus und wird heute überwiegend intensiv<br />

landwirtschaftlich genutzt. Tausende von<br />

Zugvögeln wie Schwan oder Graugans<br />

rasten hier gerne und stärken sich für den<br />

Weiterflug in die Winterquartiere.<br />

Zeichen alter Kulturlandschaften finden<br />

sich bei Lemke und Rohrsen. Dort sind<br />

Grünländereien zwischen Weißdorn- und<br />

Schlehenhecken unter Naturschutz gestellt<br />

und ergeben wertvolle Lebens räume für<br />

Wiesenvogelarten, Storch und Neuntöter.<br />

Grüne Auwaldreste bereichern die <strong>Weser</strong> -<br />

marsch. Im Naturschutzgebiet „Alhuser<br />

Ahe“ bei Hassel blüht im April ein weißvioletter<br />

Teppich aus Lerchensporn unter<br />

alten Eichen und Ulmen. Im Naturschutz -<br />

gebiet „Buchholzer Auwald“ ist eine statt -<br />

liche Grau reiherkolonie heimisch.<br />

Durch den Rohstoffbedarf der Bauwirtschaft<br />

sind an der <strong>Weser</strong> umfangreich<br />

zusätzliche Wasserflächen in der Aue entstanden.<br />

Einige von diesen haben sich<br />

sogar aus europäischer Sicht zu Schätzen<br />

für die Natur entwickelt. Die Naturschutz -<br />

gebiete „Wellier Schleife“ und „Domäne<br />

Stolzenau“ sind Vogelschutzgebiete für<br />

Schwarzkopfmöwe, Kormoran und Singschwan.<br />

Im Naturschutzgebiet „Liebenauer<br />

Gruben“ sind der Wachtelkönig, die Flussseeschwalbe<br />

oder der Teichrohrsänger zu<br />

Hause. Der Fischadler fliegt zur Jagd und<br />

versorgt jedes Jahr seine Jungen im Horst.<br />

Der Kiessee ist für die Teichfledermaus<br />

Jagdhabitat und beheimatet an seinen<br />

Ufern die gefährdeten Pflanzenarten Schwanenblume<br />

und Blutroter Storchenschnabel.<br />

Die Kreisgruppe <strong>Nienburg</strong> des Naturschutzbundes<br />

Deutschland pflegt und hegt das<br />

Gebiet mit großem Engagement.<br />

Immer wichtiger für die Flora und Fauna<br />

werden die Altarme der <strong>Weser</strong> wie „Düsterer<br />

See“ bei <strong>Nienburg</strong>, „Wellier Kolk“ oder der<br />

„Alveser See“ bei Hoya. Fischotter und Eisvogel<br />

geben sich hier ein „Stelldichein“.<br />

Angler genießen die Naturruhe an den Seen<br />

im <strong>Weser</strong>tal und tragen zur Hege von Edel -<br />

fischen wie Zander oder Hecht bei.<br />

An der Westseite der <strong>Weser</strong> hat die letzte<br />

Eiszeit ein imposantes Hochufer geschaffen,<br />

das sich fast 40 Meter über dem Talboden<br />

erhebt und zum Landschaftsraum Nien -<br />

burger-Syker Geest gehört. Besonders


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Mensch, Kultur und Natur<br />

Fruchtendes Wollgras<br />

wiegt sich im Wind des<br />

Naturschutzgebietes<br />

„Krähenmoor“.<br />

beeindruckend ist die Kante bei Binnen an<br />

der Großen Aue, einem wichtigen Nebenfluss<br />

der <strong>Weser</strong>. Die Binnener Schlucht, die<br />

einen wertvollen Naturwald aus Eichen und<br />

Buchen teilt, gibt dem Wanderer einen Eindruck<br />

davon, was Wasserkraft in der Nacheiszeit<br />

geschaffen hat.<br />

Die Fließgewässer in der Geest haben<br />

häufig einen naturnahen Zustand, be -<br />

reichern die Landschaft und dienen der Biotopvernetzung.<br />

Nicht weit entfernt fließt der<br />

Rohrbach durch Liebenau, in dem sich<br />

Forelle und Bachneunauge tummeln. Im<br />

Kiesbett findet sich die Kinderstube für<br />

ihren Nachwuchs.<br />

In früher Zeit haben sich die Menschen<br />

die Wasserkraft zunutze gemacht. An der<br />

Großen Aue, dem Bückener Mühlbach oder<br />

dem Blenhorster Bach gibt es noch zahl -<br />

reiche Beispiele dafür. Die denkmal -<br />

geschützten Mühlen dienten dem Sägen<br />

von Holz oder mahlten Getreide. Heute<br />

sind diese Funktionen meistens verloren ge -<br />

gangen. Die Natur nimmt sich stattdessen<br />

wieder ihren Raum. Umfluter helfen den<br />

Fischen zum Aufstieg in die Laichgebiete.<br />

Mühlteiche dienen der Fischzucht oder werden,<br />

wie in Blenhorst, durch den ehrenamt -<br />

lichen Einsatz des Naturschutzverbandes<br />

BUND zum Refugium für Erdkröte und<br />

Kammmolch erhalten.<br />

Große Areale am östlichen und west -<br />

lichen Rand des Kreisgebiets gehören zu<br />

den Hoch- und Niedermooren. Im Uchter<br />

und Rehburger Moor sind ausgedehnte<br />

Flächen nach indus trieller Torfgewinnung in<br />

einen naturnahen Zustand versetzt worden.<br />

Wasserflächen dienen der Wiederansiedlung<br />

von Torfmoos und Wollgras, das im<br />

April fruchtet und sich weiß im Wind wiegt.<br />

Geschützter Sonnentau leuchtet und seltene<br />

Libellen tanzen im frühen Morgenlicht.<br />

Abends tönt der Ruf des Kranichs bis in die<br />

angrenzenden Orte. Der Kranich hat in der<br />

Diepholzer Moorniederung mit Zehntausenden<br />

von Tieren auf seinem Zug nach Süden<br />

die Hochmoore als Rastgebiet entdeckt.<br />

Einige bleiben hier, brüten erfolgreich und<br />

führen ihre Jungen im Frühsommer durch<br />

die Wiedervernässungsflächen.<br />

Mit der Moorbahn durch das Uchter<br />

Moor wird das Naturschutzgebiet auch für<br />

den Menschen erlebbar. Faszinierende<br />

Momente des Morgennebels oder der Ruf<br />

der Bekassine bleiben dem Besucher unvergesslich<br />

in Erinnerung.<br />

Ein Juwel noch unentdeckter Naturidylle<br />

finden wir vor den Toren <strong>Nienburg</strong>s. Im<br />

Naturschutzgebiet „Die Krähe“ liegt ein<br />

Hochmoor, das durch alte Bäume des<br />

Staatsforstes eingerahmt ist. Große Flächen<br />

wurden nie von Menschenhand verändert<br />

und sind Heimat von Krähenbeere, Ros -<br />

marinheide oder roten Torfmoosen. Wer<br />

Naturschutzgebiete<br />

Anzahl: 34<br />

Fläche: 8017 Hektar<br />

Anteil am Kreisgebiet:<br />

5,7 Prozent<br />

Landschafts -<br />

schutzgebiete<br />

Anzahl: 50<br />

Fläche: 25375 Hektar<br />

Anteil am Kreisgebiet:<br />

18,1 Prozent<br />

Naturdenkmale<br />

Anzahl: 81<br />

Waldgebiete<br />

Fläche: 26 000 Hektar<br />

Anteil am Kreisgebiet:<br />

18,7 Prozent<br />

(Stand 2015)<br />

37


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 38<br />

Vogelwildnis im Stein -<br />

huder Meerbruch –<br />

Grau- und Seidenreiher<br />

geben sich ein Stell dich -<br />

ein.<br />

Das Schwingrasenmoor<br />

im Naturschutzgebiet<br />

„Burckhardtshöhe“ friert<br />

im Winter zu.<br />

Glück hat, kann auch die Kreuzotter oder<br />

die Schlingnatter antreffen. Die streng ge -<br />

schützte Libelle Große Moosjungfer ruht<br />

auf den Fruchtständen des Wollgrases. In<br />

anderen Teilen steht heute das Wasser hoch<br />

an, sodass sich das Hochmoor wieder regeneriert<br />

und wichtige Funktionen für den<br />

Biotop- und Klimaschutz leistet.<br />

Im Süden ändert sich das Landschaftsbild:<br />

Die Rehburger Berge und das Stein -<br />

huder Meer prägen hier imposant das<br />

Angesicht des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>. Der<br />

Brunnenberg der Rehburger Berge erhebt<br />

sich 161 Meter hoch über dem Meeres -<br />

spiegel. Die Saurierfährten in der Nähe sind<br />

fossile Funde von europaweit einmaliger<br />

Bedeutung.<br />

Im Klosterforst Sündern finden Wanderer<br />

Ruhe und staunen über uralte Hain -<br />

buchen und Stieleichen im naturnahen<br />

Buchenmischwald. Feuchte Bereiche mit<br />

Schwarzerlen-Bruchwald sind aus europä -<br />

ischer Sicht besonders wertvoll und aktuell<br />

als Landschaftsschutzgebiet gesichert. Seggen-<br />

und hochstaudenreiche Nasswiesen<br />

werden seit historischer Zeit vom Kloster<br />

Loccum extensiv bewirtschaftet.<br />

Zum Süden des <strong>Landkreis</strong>es gehört<br />

auch ein Teil des Naturparks Steinhuder<br />

Meer. Am Westufer der Gemeinde Winzlar<br />

erstreckt sich das 1100 Hektar große Naturschutzgebiet<br />

„Meerbruchswiesen“, das als<br />

Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung<br />

nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-<br />

Richtlinie (FFH) geschützt ist. Einen alten<br />

Verlandungsbereich des Steinhuder Meeres<br />

hatten sich historisch Landwirte für die<br />

Beweidung durch Rinder nutzbar gemacht.<br />

Heute finden hier bedrohte Wiesenvogel -<br />

arten wie Uferschnepfe, Brachvogel und<br />

Kiebitz wertvolle Nasswiesen als neuen<br />

Lebensraum vor. Regelmäßig brüten erfolgreich<br />

See- und Fischadler auf ihren Horsten<br />

und Wasserbüffel helfen der Landwirtschaft,<br />

auch extreme Standorte zu bewirtschaften.<br />

Sogar der vom Aussterben bedrohte Euro -<br />

päische Nerz konnte erfolgreich wieder<br />

angesiedelt werden.<br />

Nach Nordosten hin grenzt das <strong>Weser</strong>-<br />

Aller-Gebiet an die <strong>Weser</strong> an und am<br />

Ortsrand von Steimbke beginnt das Aller-<br />

Urstromtal. Es gehört insgesamt zu den<br />

strukturreichsten Räumen im <strong>Landkreis</strong><br />

Nien burg/<strong>Weser</strong>. Nur dünn besiedelt, hat<br />

hier die Natur und Landschaft ausreichend<br />

Platz für Hecken, Feldgehölze, kleinere Wälder,<br />

Moore und Heiden. Das Flüsschen Alpe<br />

schlängelt sich durch artenreiche Wälder,<br />

wo der seltene Schwarzstorch heimisch ist.<br />

Auch der Wolf und die Wildkatze werden<br />

wieder aktuell im Lichtermoor gesichtet. In<br />

den Steimbker Wiehbuschwiesen bewirt-<br />

38


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 39<br />

Mensch, Kultur und Natur<br />

schaften Landwirte Mähweiden und Streuwiesen<br />

extensiv, sodass sie Platz für Bekassine,<br />

Feldlerche und Braunkehlchen bieten.<br />

Unsere Reise durch die Naturräume<br />

beenden wir im Norden des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>. Im Turm der Stiftskirche<br />

zu Bücken finden wir die Wochenstube der<br />

Fledermausart Großes Mausohr, die nach<br />

Europarecht streng geschützt ist. Die Art<br />

fliegt zur Jagd in die Wälder der Hämel -<br />

heide und Hasseler Bruch bei Eystrup.<br />

An der <strong>Landkreis</strong>grenze zu Diepholz<br />

prägt südwestlich der Ortschaft Hoyerhagen<br />

das seit 2016 geschützte Waldgebiet<br />

„Burckhardtshöhe“ das Landschaftsbild.<br />

Jahr hundertalte Eichen und Buchen in Ge -<br />

meinschaft mit einem Kleinstmoor dürfen<br />

sich als Naturwald entwickeln, bieten wild<br />

lebenden Tier- und Pflanzenarten Schutz<br />

und spenden dem Menschen Ruhe und<br />

Erholung.<br />

Landschaften, Arten und Biotope im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> laden zum Entdecken<br />

und Verweilen ein. Gäste sind uns<br />

jederzeit herzlich willkommen!<br />

Der Kiessee „Die Rolle“<br />

bei <strong>Nienburg</strong> – eine<br />

Natur idylle, die selten<br />

geworden ist.<br />

39


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 40<br />

Zukunftsorientiert, international,<br />

leistungsstark – die Industrie als<br />

Motor der Wirtschaft<br />

Lars Schäkel<br />

40<br />

Das Rückgrat der Wirtschaft im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong> bilden die rund 4500 ansässigen<br />

Klein- und mittelständischen Unternehmen<br />

(KMU) mit ihrer bemerkenswerten Bran chen -<br />

vielfalt von der Sand- und Kiesgewinnung<br />

über den Maschinenbau bis zu Recyclingwirtschaft.<br />

Für die Beschäftigung im <strong>Landkreis</strong><br />

ist der Mittelstand von überproportionaler<br />

Bedeutung. Während im Bundesdurchschnitt<br />

etwa 66 Prozent aller Arbeitsplätze<br />

von KMUs zur Verfügung gestellt werden,<br />

sind es im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> 86 Prozent<br />

der sozialversicherungspflichtigen Be -<br />

schäftigungsverhältnisse. Die 31 000 Arbeitnehmer<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> erwirtschaften<br />

einen Umsatz von immerhin 6,8 Mrd.<br />

Euro. Etwa die Hälfte der Umsätze werden<br />

in den 70 Industriebetrieben erarbeitet,<br />

das heißt in Unternehmen mit mehr als<br />

20 Be schäftigten. Deren Umsätze sind in<br />

den letzten 10 Jahren um mehr als zwei<br />

Drittel ge stiegen. Absatzmärkte für Produkte<br />

aus dem <strong>Landkreis</strong> finden sich nicht nur in<br />

Deutschland, sondern auch in Europa und<br />

darüber hinaus. Etwa 40 Prozent der indus -<br />

triellen Umsätze werden im Export erzielt.<br />

Den industriellen Schwerpunkt des<br />

Land kreises bildet die Lebensmittelherstellung.<br />

Diese naturnahe Branche stellt die<br />

meisten industriellen Arbeitsplätze zur Ver -<br />

fügung und findet in der landwirtschaft -<br />

lichen Urproduktion einen wichtigen Zulie -<br />

ferer vor Ort. Die schmackhaften Fertig -<br />

produkte, wie zum Beispiel die bekannten<br />

Marmeladen und Konfitüren aus Eystrup<br />

sowie Milch und Schlagsahne aus Rehburg-<br />

Loccum, bekommt man heute nicht nur in<br />

den meisten deutschen Supermarktregalen,<br />

sondern auch in wesentlichen Vertriebsschienen<br />

des europäischen Lebensmitteleinzelhandels<br />

und darüber hinaus. Nien -<br />

burger Spargel kennt jeder; auch außerhalb<br />

der Spargelsaison liefern regionale Unternehmen<br />

ultrafrische Salate in die Gastronomie<br />

und den Handel.<br />

Auch spezialisierte Zusatzstofflieferanten<br />

für die Lebensmittelindustrie wie zum Beispiel<br />

Gelatine oder Lebensmittelenzyme aus<br />

<strong>Nienburg</strong> haben international einen hervorragenden<br />

Ruf und tragen zur besonderen<br />

Bedeutung des Produktionsschwerpunktes<br />

Lebensmittel bei.<br />

Den zweitgrößten industriellen Arbeitsmarkt<br />

mit etwa 1250 Beschäftigten bieten<br />

das Glasgewerbe und die Verarbeitung von<br />

Steinen und Erden an. Kalksandsteine aus<br />

Lemke genießen weit über die Kreisgrenzen<br />

hinaus als modernes Baumaterial einen erstklassigen<br />

Ruf, und die <strong>Nienburg</strong>er Glas -<br />

indus trie, die aus der 1891 gegründeten<br />

Glashütte hervorgeht, hat eine lange und<br />

bedeutungsvolle Tradition. Aus kleinen An -<br />

fängen entwickelte sie sich zu einem bedeutenden<br />

und für <strong>Nienburg</strong> prägenden Unternehmen.<br />

Nach mehrfachem Eigentümerwechsel<br />

hat die <strong>Nienburg</strong>er Glashütte seit<br />

2007 als Tochterunternehmen eines irisch en<br />

Konzerns eine starke und zukunftsorientierte<br />

internationale Mutter gefunden.<br />

Die Branchen Herstellung von Metall -<br />

erzeugnissen, Herstellung von Gummi- und<br />

Kunststoffwaren und Herstellung von chemischen<br />

Erzeugnissen bieten jeweils gut 800<br />

Arbeitsplätze im <strong>Landkreis</strong>. Viele dieser<br />

Unternehmen haben ihren Schwerpunkt im<br />

Kraftfahrzeugzuliefersektor. Sie wuchsen mit<br />

der Versorgung der niedersächsischen<br />

Automobilstandorte und sind heute inter -<br />

Fortsetzung Seite 42


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 41<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1891<br />

als Himly, Holscher & Co.<br />

Mitarbeiter: Ardagh<br />

Group rund 23 000,<br />

in <strong>Nienburg</strong> über 700<br />

Gelände <strong>Nienburg</strong>:<br />

485 780 Quadratmeter<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Behältergläser für<br />

die Getränke- und<br />

Lebensmittelindustrie<br />

– ca. 150 verschiedene<br />

Gebinde<br />

Die Glashütte der Ardagh Glass GmbH –<br />

eine feste Institution in <strong>Nienburg</strong><br />

Die Ardagh Glass GmbH in <strong>Nienburg</strong> gehört<br />

schon seit über 125 Jahren fest zur Stadt an der<br />

<strong>Weser</strong> und ist nicht nur die größte deutsche<br />

Produktionsstätte, sondern zugleich auch der<br />

Hauptsitz der Ardagh Group in Deutschland.<br />

Hier werden Behältergläser für die Getränkeund<br />

Lebensmittelindustrie produziert. Circa 150<br />

verschiedene Gebinde in unterschiedlichen Formen,<br />

Größen und Farben (Weiß-, Braun-, Grünund<br />

sogar Blauglas) werden hier 24 Stunden am<br />

Tag, 365 Tage im Jahr produziert. Ob Bier-,<br />

Wein-, Sekt- und Spirituosenflaschen oder eine<br />

große Auswahl an Gläsern für die Lebensmittel -<br />

industrie: 3,3 Millionen Behältergläser im Schnitt<br />

verlassen täglich das <strong>Nienburg</strong>er Werk.<br />

Hergestellt wird Glas hauptsächlich aus Altglasscherben<br />

und Sand. Dazu kommen Soda,<br />

Kalk und verschiedene andere Kleinkomponenten.<br />

Die meisten Rohstoffe und das Altglas stammen<br />

übrigens aus der Region. Glas lässt sich zu<br />

100 Prozent recyceln. Auch einige namhafte<br />

Kunden haben ihre Produktionsstätten in der<br />

Nähe. Das sichert kurze Transportwege und<br />

schont die Umwelt.<br />

1891 wurde das Glaswerk als Himly, Holscher<br />

& Co. gegründet. 2007 wurde es von der Ardagh<br />

Am Standort <strong>Nienburg</strong><br />

wird täglich in drei<br />

Schichten produziert.<br />

Group übernommen, die seitdem fortlaufend in<br />

die Fabrik investiert. Die Ardagh Group ist einer<br />

der weltweit führenden Anbieter für Verpackungen<br />

in den Bereichen Metall, Glas und Techno logie mit<br />

über 110 Produktionsstätten in 22 Ländern. Einen<br />

Schwerpunkt hat die Ardagh Group in der Produktion<br />

von Behälterglas – einer der nachhaltigsten<br />

Verpackungen, die es auf dem Markt gibt.<br />

Ausbildungen: u. a.<br />

– Industriemechaniker<br />

– Mechatroniker<br />

– Elektro niker für Auto -<br />

matisie rungs technik<br />

– Fachkraft für<br />

Lager logistik<br />

– Fachkraft für<br />

Metalltechnik<br />

– Verfahrensmechaniker<br />

Glastechnik<br />

– Industrie kaufmann<br />

– Fachinformatiker<br />

Systeminte gration<br />

– Studium mit<br />

dem Abschluss<br />

Bachelor of Arts und<br />

Bachelor of Engi neering<br />

Ardagh Glass GmbH<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

www.ardaghgroup.com<br />

Qualität im Sekunden -<br />

takt: Glasproduktion in<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

41


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 42<br />

Gute Infrastruktur für<br />

Unternehmen: hier der<br />

Gewerbe- und Industrie -<br />

park Süd – Schäferhof<br />

in <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

42<br />

nationale Zulieferer der Autoindustrie aller<br />

bekannten Marken. Besonders hervorzu -<br />

heben ist hier die Abgas-Katalysatoren-<br />

Produktion in <strong>Nienburg</strong>, aus der nahezu<br />

alle Automobilhersteller weltweit beliefert<br />

werden, oder Autoinnenverkleidungen aus<br />

Stolzenau, die nicht nur in Deutschland für<br />

ein Wohlfühlklima in unseren Pkws sorgen.<br />

Die meisten mittelständisch geprägten<br />

Unternehmen im <strong>Landkreis</strong> sind Familien -<br />

unternehmen. Hieraus ergibt sich eine be -<br />

sondere Verantwortung der Unternehmensleitung<br />

gegenüber der beheimateten Re -<br />

gion, mit der sie eng verbunden und persönlich<br />

verwurzelt ist. Der langfristige selbstständige<br />

Unternehmenserhalt genießt eine<br />

besonders hohe Priorität. So zeigt die jüngste<br />

Krise, dass gerade inhabergeführte mittelständische<br />

Unternehmen durch ihre überschaubare<br />

Unternehmensstruktur besonders<br />

flexibel auf die veränderten Marktanforderungen<br />

reagieren können.<br />

Für die weitere positive Entwicklung der<br />

heimischen Wirtschaft war die Anbindung<br />

an Hauptverkehrswege von besonderer<br />

Bedeutung. Der notwendige vierspurige<br />

Ausbau der B 6 zur Landeshauptstadt<br />

Hannover, dem industriellen Zentrum Niedersachsens,<br />

benötigte eine fast 30-jährige<br />

Planungs- und Genehmigungs- sowie Bauphase.<br />

Um die wirtschaftliche Leistung<br />

unserer Region nachhaltig zu sichern,<br />

müssen auch Straßennetze nach Norden,<br />

Westen und Osten ausgebaut werden. Die<br />

Anbindung <strong>Nienburg</strong>s über die <strong>Weser</strong> an<br />

die internationalen Schifffahrtswege mit<br />

einem Containerhafen sollte im Hinblick auf<br />

die langwierigen Realisationsprozesse intensiv<br />

vorangetrieben werden. Mehr als ein<br />

Drittel des Industrieumsatzes des Land -<br />

kreises werden heute schon im Ausland realisiert.<br />

Viele wachsende Zukunftsmärkte<br />

befinden sich auch für die Wirtschaft des<br />

<strong>Landkreis</strong>es in den Ländern mit steigenden<br />

Fortsetzung Seite 44 unten


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:23 Seite 43<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1952<br />

Mitarbeiter: rund 650<br />

am Standort <strong>Nienburg</strong><br />

Leistungsspektrum:<br />

Entwicklung und Ferti -<br />

gung von Emissions -<br />

katalysatoren für Kraft -<br />

fahrzeuge sowie Adsor -<br />

bentien zur Luft- und<br />

Erdgasaufbereitung und<br />

von Katalysator trägern<br />

BASF Catalysts Germany GmbH<br />

Die BASF Catalysts Germany GmbH ist einer der<br />

führenden Anbieter im Bereich der Abgasnachbehandlung<br />

von Kraftfahrzeugen. Als eine Gesell -<br />

schaft der BASF-Gruppe sind wir gleichzeitig<br />

führend in der Herstellung von Adsorbentien zur<br />

Luft- und Erdgasaufbereitung und von Kataly -<br />

satorträgern. Vertrieb, Produktentwicklung und<br />

administrative Bereiche sind in Hannover angesiedelt,<br />

während sich die Produktionsstandorte<br />

in <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> befinden.<br />

Im <strong>Nienburg</strong>er Emissionskatalysatorenwerk<br />

fertigt BASF vor allem Abgaskatalysatoren für<br />

benzin- und dieselbetriebene Fahrzeuge wie<br />

Pkws, Lkws, Busse, Bau- und Geländefahrzeuge<br />

oder Motorräder. Zu dem Produktportfolio ge -<br />

hören aber auch katalytische Rußpartikelfilter<br />

wie der Vier-Wege-Katalysator (FWC TM ), der nicht<br />

nur Kohlenmonoxid, unverbrannte Kohlenwasserstoffe<br />

und Stickoxide in unkritisches Wasser,<br />

Stickstoff und Kohlendioxid umwandelt, sondern<br />

auch schädliche Feinstaubpartikel entfernt. Das<br />

Produkt ermöglicht es so, die Euro-6c-Grenz -<br />

werte einzuhalten. Außerdem forschen BASF-<br />

Mitarbeiter in einem Musterlabor am Stand ort an<br />

Prototypen für Zukunftstechnologien bei der<br />

Abgasnachbehandlung.<br />

Im Motorentestlabor der BASF Catalysts<br />

Germany GmbH in Hannover werden darüber<br />

hinaus neue Produkte und Technologien an<br />

Motorenprüfständen erprobt und entwickelt.<br />

BASF-Emissionskatalysatorenwerk in <strong>Nienburg</strong><br />

Im Adsorbentienwerk in <strong>Nienburg</strong> stellt BASF<br />

unterschiedliche Adsorptions- und Trockenmittel<br />

sowie Katalysatorträger her. Dazu zählen beispiels -<br />

weise die KC-Trockenperlen ® (Sorbead ® ), die in ver -<br />

schiedenen Bereichen zur Trocknung ver wen det<br />

werden. Sie helfen unter anderem, die zerstö ren -<br />

den Auswirkungen von Kondensation, Vereisung<br />

und Korrosion zu vermeiden – etwa bei der<br />

Feuchtig keitskontrolle von Bremsleitungen, aber<br />

auch bei der Aufbereitung von Erdgas.<br />

Niederlassungen:<br />

– <strong>Nienburg</strong> (Emissions-<br />

katalysatorenwerk und<br />

Adsorbentienwerk)<br />

– Hannover (Haupt-<br />

verwaltung und<br />

Motorentestlabor)<br />

BASF Catalysts<br />

Germany GmbH<br />

www.catalysts.basf.com<br />

In der Produktionshalle:<br />

Hier werden die<br />

Katalysatoren gefertigt.<br />

43


Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:23 Seite 44<br />

Im historischen Back steingebäude der Nien burger<br />

Uhrlaub straße vereint WTV Steuerberatung,<br />

Wirtschaftsprüfung und Rechtsvertretung.<br />

WTV Gruppe <strong>Nienburg</strong> – Partner der Wirtschaft<br />

Drei Kanzleien unter einem Dach: Die WTV<br />

Gruppe in <strong>Nienburg</strong> vereint Steuerberatung,<br />

Wirtschaftsprüfung sowie Rechtsvertretung und<br />

Notar zu einer modernen Dienstleistung. Ob<br />

etablierte Firmen oder junge Gründer, großes<br />

Gewerbe oder Freiberufler – die fachübergreifenden<br />

Kooperationen garantieren kompetente<br />

Beratungen und durchdachte Lösungen.<br />

Das Team von WTV bilden in den verschiedenen<br />

Bereichen heute mehr als 50 Mitarbeiter, die<br />

ihren Mandanten als persönliche Ansprechpartner<br />

zur Seite stehen. Aktuellste EDV-Technik und<br />

gezielte Fortbildung unterstützen sie dabei, ihre<br />

Arbeit in einer zunehmend komplexen Geschäftswelt<br />

erfolgreich zu gestalten.<br />

Seit 40 Jahren begleiten die <strong>Nienburg</strong>er<br />

Experten große und kleine Unternehmen – und<br />

dazu zählen in Niedersachsen selbstverständlich<br />

auch landwirtschaftliche Betriebe. Als „Landwirtschaftliche<br />

Buchstelle“ kennt WTV die Herausforderungen<br />

des Strukturwandels in der Land- und<br />

Forstwirtschaft und hat sich auf die fiska lische<br />

Beratung im „Grünen Bereich“ spezialisiert.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1976<br />

Mitarbeiter: 52<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Steuerberatung<br />

– Rechnungswesen<br />

– Wirtschaftsprüfung<br />

– Rechtsberatung<br />

– Rechtsvertretung<br />

–Notar<br />

WTV Gruppe <strong>Nienburg</strong>:<br />

Vogel & Partner GmbH<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Vogel & Kurzhals GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Petereit & Partner mbB<br />

Rechtsanwaltskanzlei<br />

www.wtvgmbh.de<br />

Bevölkerungszahlen. Besonders der globale<br />

Austausch mit den boomenden ASEAN-<br />

Staaten und China verspricht für viele Unternehmen<br />

große Wachstumspotenziale. Güns -<br />

tige Transportwege zu den Lieferanten und<br />

Abnehmern sind ein entscheidender Faktor<br />

für die nationale und internationale Wett -<br />

bewerbsfähigkeit.<br />

Mit dem demografischen Wandel steht<br />

der Wirtschaft im <strong>Landkreis</strong> eine große<br />

He rausforderung im Wettbewerb um Fach -<br />

kräfte bevor, dem schon jetzt mit einer über<br />

den Bedarf hinausgehenden Ausbildungsquote<br />

der mittelständischen Wirtschaft vorgebeugt<br />

wird. Um die qualifizierten Arbeitskräfte<br />

in der Region zu halten und hoch<br />

qualifizierte Spezialisten zum Beispiel für die<br />

Forschungs- und Entwicklungsabteilungen<br />

zu rekrutieren, muss die Attraktivität des<br />

Landeskreises für junge Familien dem Wettbewerb<br />

mit anderen Regionen standhalten.<br />

Hier sind besonders der <strong>Landkreis</strong> und die<br />

Kommunen gefordert.<br />

Die Region zeichnet sich durch einen<br />

intensiven Austausch zwischen den verschiedenen<br />

Wirtschaftszweigen, den gesellschaftlichen<br />

Gruppen und der Politik vor Ort<br />

aus. Die Überschaubarkeit stellt in diesem<br />

Punkt einen sehr positiven Standortfaktor<br />

dar, von dem die heimische Wirtschaft deutlich<br />

profitiert.<br />

44


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:36 Seite 45<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1870<br />

Angebotsspektrum:<br />

– Banking und Service<br />

– Wünsche finanzieren<br />

– Vermögen ansparen,<br />

anlegen und optimieren<br />

– Absicherung von<br />

Einkommen, Familie,<br />

Sachwerten und<br />

Gesundheit<br />

– Vorsorge für das Alter<br />

und die Zukunft<br />

– Begleitung in allen<br />

Finanzfragen rund<br />

um das Immobilien -<br />

eigentum<br />

– Existenzgründungen<br />

und Firmen -<br />

erwei terungen<br />

– Finanzieren und<br />

Leasen<br />

100% Kompetenz: gemeinsam<br />

mit den Kunden erfolgreich sein<br />

Volksbanken des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden in<br />

der Region die Genossenschaftsbanken gegründet.<br />

Im Laufe der Zeit haben sich aus vielen<br />

kleinen, örtlichen Banken die leistungsstarken<br />

Volksbanken entwickelt – heute moderne und<br />

innovative Begleiter durch das 21. Jahrhundert.<br />

Als guter und verlässlicher Partner in der<br />

Mittelweser-Region stehen die Mitglieder und<br />

Kunden im Mittelpunkt aller Geschäftsaktivitäten<br />

der Volksbank eG, <strong>Nienburg</strong> und der Volksbank<br />

eG, Steyerberg. Die stetig steigende Mitgliederzahl<br />

reflektiert das Vertrauen der Menschen zu<br />

ihrer ortsansässigen Bank.<br />

(v. l.) Linda Hörner, Pascal Störmer, Oliver Haalck<br />

und Silke Hannebauer (Kundenberater der<br />

Volksbank eG, <strong>Nienburg</strong> und Steyerberg)<br />

Eine persönliche, faire, transparente und<br />

partnerschaftliche Beratung bildet die Grund -<br />

lage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir<br />

sprechen mit unseren Kunden über die Ziele<br />

und Wünsche und analysieren die aktuelle<br />

Finanz- und Lebenssituation. Die gewonnenen<br />

Kenntnisse stellen wir unter Berücksichtigung<br />

der persönlichen Bedürfnisse sowie der kurz-,<br />

mittel- und langfristigen Ziele des Kunden<br />

zusammen und unterbreiten auf dieser Grund -<br />

lage passende Lösungsvorschläge.<br />

Unser Antrieb ist es, gemeinsam mit unseren<br />

Kunden deren Ziele und Wünsche zu verwirk -<br />

lichen.<br />

Banken:<br />

Volksbank eG,<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

13 Geschäftsstellen<br />

7 SB-Stellen<br />

Mitarbeiter: ca. 169<br />

Auszubildende: ca. 16<br />

Volksbank eG,<br />

Steyerberg<br />

10 Geschäftsstellen<br />

2 SB-Stellen<br />

Mitarbeiter: ca. 113<br />

Auszubildende: ca. 10<br />

Volksbank eG<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

www.vbnienburg.de<br />

Volksbank eG<br />

Steyerberg<br />

www.volksbanksteyerberg.de<br />

45


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:37 Seite 46<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr:<br />

1961 in <strong>Nienburg</strong><br />

Mitarbeiter: 10 000<br />

an 60 Standorten<br />

Leistungsspektrum:<br />

Produzent von unlös -<br />

lichem Schwefel<br />

–Crystex ®<br />

Flexsys GmbH<br />

Die Flexsys GmbH im Industriepark <strong>Nienburg</strong><br />

zählt zu den weltweit größten Produzenten von<br />

unlöslichem Schwefel.<br />

Unter dem Namen Crystex ® wird das Produkt<br />

vornehmlich in der Automobilreifenindustrie<br />

zur Vulkanisation von Kautschuk eingesetzt und<br />

sorgt dafür, dass ein Gummi entsteht, der die<br />

Lebensdauer eines Reifens um ein Vielfaches<br />

erhöht. Ohne den Einsatz von Crystex ® wären<br />

moderne Hochleistungsreifen nicht möglich.<br />

Flexsys ist ein Tochterunternehmen der<br />

Eastman Chemical mit Sitz in Kingsport (USA),<br />

einem führenden Unternehmen der chemischen<br />

Industrie für die Herstellung von Spezialchemi -<br />

kalien. Mehr als 10 000 Mitarbeiter in über<br />

60 Stand orten weltweit fertigen Chemikalien und<br />

Halbfertigprodukte für die Kunststoff-, Automobil-,<br />

Luftfahrt- und Solarindustrie.<br />

Eastman-Produkte kann man nicht einfach<br />

im Einzelhandel erwerben. Trotzdem begegnen<br />

sie uns im Alltag überall und bieten den Menschen<br />

in einer von Technik geprägten Umwelt<br />

mehr Lebensqualität.<br />

Seit 50 Jahren bietet das Werk <strong>Nienburg</strong><br />

dem Industriestandort hoch qualifizierte Arbeitsplätze.<br />

Als Teil der Region und der Menschen,<br />

die dort leben, richten wir unser Geschäfts -<br />

modell bewusst auf Qualität, Sicherheit, Gesundheit<br />

und Umwelt aus. Praktisch bedeutet das beispielsweise:<br />

Emissionswerte deutlich unter den<br />

gesetzlich geforderten Grenzwerten, stetig verbesserte<br />

Standards zur Anlagensicherheit sowie<br />

aktiver Klimaschutz durch Einsatz umweltfreundlicher<br />

Energieträger.<br />

Flexsys GmbH<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

www.flexsys.com<br />

46


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:37 Seite 47<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1955<br />

Mitarbeiter:<br />

in Hoya ca. 350<br />

Smurfit Kappa Hoya Papier und Karton GmbH<br />

Smurfit Kappa gehört zu den führenden Produzenten<br />

von papierbasierten Verpackungen auf<br />

der Welt. Das Unternehmen beschäftigt rund<br />

45 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ca.<br />

350 Produktionsstätten in 34 Ländern. Wir sind<br />

aktiv in 21 Ländern in Europa und in 13 in Ame -<br />

rika. In Lateinamerika sind wir der einzige über -<br />

regionale Anbieter.<br />

Eine Besonderheit der Papier- und Karton -<br />

fabrik in Hoya ist das breite Produktportfolio. Es<br />

werden neben den Wellpappenrohpapieren<br />

nach wie vor rund 85 000 Tonnen Faltschachtelkarton<br />

pro Jahr hergestellt. Durch diese Zwei -<br />

gleisigkeit hat der Standort den Vorteil, nicht so<br />

sehr von Marktschwankungen betroffen zu sein.<br />

Innovationen werden vorangetrieben mit dem<br />

Ziel des „Product Engineering“, um den Kunden<br />

neue Produkteigenschaften präsentieren zu<br />

können. Entwickelt wurde zum Beispiel ein um -<br />

weltfreundlicher „Catcherboard MB12“, für den<br />

unsere Kartonexperten einen PPI Award in der<br />

Kategorie „Advances and Innovation in Specialty<br />

Papers“ erhielten. Die besonderen Eigenschaften<br />

verhindern zuverlässig die Migration von flüch -<br />

tigen, organischen Substanzen in Lebensmitteln.<br />

Die Smurfit Kappa Niederlassung in Hoya<br />

Unsere Kunden erwarten Engagement und<br />

Zuverlässigkeit von Anfang an. Wir helfen Ihnen,<br />

„Ihre“ Qualität für Ihre individuellen Anforderungen<br />

zu finden. Der Vorteil für Sie ist die Zuver -<br />

lässigkeit in der Beratung, Wirtschaftlichkeit,<br />

Materialleistung, Druckqualität und vor allem<br />

Termintreue und Verfügbarkeit.<br />

Unsere Papierproduktion ist mit vier anderen<br />

Fabriken Teil des Smurfit Kappa Werksverbunds<br />

„Recycled Paper Europe“. Wir fertigen in Hoya<br />

370 000 Tonnen Wellpappenrohpapiere aus 100<br />

Prozent Altpapier mit höchsteffizienten, umweltfreundlichen<br />

und wirtschaftlichen Anlagen. Stete<br />

Modernisierung sichert uns unseren Platz am<br />

Markt.<br />

Unser Ziel ist die Verringerung unseres<br />

Energieverbrauchs durch Optimierung der Produktionseffizienz.<br />

Der nachhaltige Umgang mit<br />

unseren Ressourcen hat für uns höchste Priorität,<br />

wird kontinuierlich verbessert und findet<br />

deshalb auch die uneingeschränkte Zustimmung<br />

der Überwachungsbehörden.<br />

Papiermaschine 4:<br />

Produktionsbeginn: 1957<br />

Produktionsprogramm:<br />

gestrichener Falt -<br />

schachtelkarton<br />

Flächengewichtsbereich:<br />

280–550 g/m²<br />

Jahreskapazität:<br />

ca. 85 000 t<br />

Papiermaschine 2:<br />

Produktionsbeginn: 1990<br />

Produktionsprogramm:<br />

Wellpappenrohpapiere<br />

Flächengewichtsbereich:<br />

90–170 g/m²<br />

Jahreskapazität:<br />

ca. 370 000 t<br />

Rohstoffe:<br />

100 % Altpapier<br />

Produktion:<br />

6-Schichtbetrieb<br />

Zertifizierungen:<br />

– Qualität (DIN EN ISO<br />

9001), FSC®, PEFC<br />

–Umwelt<br />

(DIN EN ISO 14001)<br />

– Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz<br />

(BS OHSAS 18001)<br />

– Energiemanagement<br />

nach ISO 50001<br />

Kraftwerke:<br />

Kraft-Wärme-Kopp -<br />

lungsanlagen (Gasund<br />

Dampfturbinen)<br />

Brennstoffausnutzung<br />

von 90 %<br />

Bahnversand:<br />

ca. 100 000 t/a<br />

Smurfit Kappa Hoya<br />

Papier und Karton<br />

GmbH, Hoya<br />

www.smurfitkappahoya.com<br />

47


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:37 Seite 48<br />

In Diepenau stehen<br />

5000 Quadratmeter Pro -<br />

duk tionsfläche und 6800<br />

Quadratmeter Lager -<br />

fläche zur Verfügung –<br />

erfahrene Mitarbeiter<br />

sind die Basis allen<br />

Handelns.<br />

Lindner Kartonagen GmbH<br />

Die Lindner Kartonagen GmbH ist ein mittelständischer<br />

Verarbeiter von Wellpappe und Karton.<br />

Wir verstehen uns als leistungsstarker Partner<br />

für die regionale Industrie und Werbebranche<br />

in allen Verpackungsfragen. Rund neun Millionen<br />

Quadratmeter Wellpappe werden pro Jahr ver -<br />

arbeitet.<br />

Wir produzieren Zuschnitte, Faltkästen, Bogen -<br />

schlitzverpackungen, Schutzpolster, Displays und<br />

Geschenkverpackungen und verstehen uns als<br />

Dienstleister. Dazu zählen wir: fachgerechte Beratung,<br />

Produktentwicklung, Lagerhaltung, Lieferung<br />

mit eigenem Fuhrpark, Vorhalten eines<br />

umfangreichen Pools an Stanzwerkzeugen sowie<br />

die Produktion von Groß- und Kleinstauflagen.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1957<br />

Mitarbeiter: 70<br />

Produkte:<br />

– Zuschnitte<br />

– Faltkästen<br />

– Einschlagverpackungen,<br />

Umschläge,<br />

Kreuzverpackungen<br />

– Stanzverpackungen<br />

– Schutzpolster und<br />

Schiebeschachteln<br />

– hochwertige Displays<br />

und Kaschierungen<br />

– Präsentverpackungen,<br />

Ordnungssysteme<br />

– Entwicklung<br />

Lindner Kartonagen<br />

GmbH, Diepenau<br />

www.lindnerkartonagen.de<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1992<br />

Mitarbeiter: 65<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Containerdienst<br />

– Altpapiererfassung<br />

– Aktenvernichtung<br />

– Abfallerfassung<br />

– Wertstofferfassung<br />

– diverse weitere Ent -<br />

sorgungsleistungen<br />

Unsere leistungsstarke<br />

und vielseitige Fahr -<br />

zeugflotte wird den<br />

unterschiedlichen<br />

Anforderungen unserer<br />

Kunden aus Industrie<br />

und Gewerbe gerecht.<br />

WWG <strong>Weser</strong>-Wertstoff-<br />

Gesellschaft mbH<br />

Hoya<br />

www.weserwertstoff.de<br />

WWG <strong>Weser</strong>-Wertstoff-Gesellschaft mbH<br />

Mit Wertstoffen kennen wir uns aus und das<br />

schon seit über 20 Jahren. Bis heute haben<br />

wir uns zu einem leistungsfähigen und zuver -<br />

lässigen Entsorgungsunternehmen und Aus bil -<br />

dungs betrieb mit hoher Kompetenz entwickelt.<br />

Unsere erfahrenen Mitarbeiter, überwiegend<br />

aus der Region des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<br />

<strong>Weser</strong>, realisieren kompetent nahezu jedwede<br />

Art von Entsorgungsleistungen. Darauf können<br />

sich unsere Kunden aus den Einzugsgebieten<br />

rund um Bremen und Hannover sowie aus den<br />

angrenzenden <strong>Landkreis</strong>en jederzeit verlassen –<br />

das ist unser Versprechen.<br />

Wir sind ein aufgeschlossenes, innovatives<br />

Dienstleistungsunternehmen, das im ständigen<br />

Dialog mit Kunden und Bürgern der <strong>Landkreis</strong>e<br />

steht und verantwortungsvoll im sensiblen Entsorgungsmarkt<br />

agiert. Das dokumentieren wir<br />

mit unserem Engagement für den Umweltschutz.<br />

48


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:37 Seite 49<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1962<br />

Mitarbeiter: rund 230<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Entsorgung<br />

– Industriereinigung<br />

– Logistik<br />

– Sonderanlagenbau<br />

– Umweltanalytik<br />

Zimmermann Gruppe<br />

Die Zimmermann Gruppe ist ein Familienunternehmen<br />

mit mehr als 50 Jahren Tradition. Als<br />

international tätiger Spezialist für die Sonder -<br />

abfallentsorgung bietet die Zimmermann Gruppe<br />

mit seinen fünf Kompetenzfeldern Entsorgung,<br />

Sonderanlagenbau, Logistik, Industriereinigung<br />

und Umweltanalytik einen Fullservice rund um<br />

die umweltgerechte Entsorgung von Sonder -<br />

abfällen.<br />

Zur Zimmermann Gruppe gehören derzeit<br />

13 Gesellschaften, davon drei im Ausland, die<br />

vom Transport über die Entsorgung bis hin zum<br />

Anlagenbau für unterschiedliche Dienstleis -<br />

tungen und Standorte stehen. Das Dach der<br />

Gruppe mit der Verwaltung aller Gesellschaften<br />

bildet das Familienunternehmen Eberhard<br />

Zimmermann GmbH & Co. KG am Stammsitz in<br />

Gütersloh.<br />

Am Standort Liebenau betreibt die Zimmermann<br />

Sonderab fallentsorgung Nord GmbH &<br />

Co. KG eine chemisch-physikalische Behandlungsanlage.<br />

Hier werden nicht brenn bare, wäss -<br />

rige Stoffe umweltgerecht entsorgt. Das anfal -<br />

lende Wasser kann über eine Kläranlage wieder<br />

in den Naturkreislauf zurückgeführt werden. Der<br />

bei der Behandlung entstehende Feststoff wird –<br />

je nach seiner Zusammensetzung – speziellen<br />

Deponien, Verwertungsanlagen oder unserer<br />

eigenen Feststoff-Konditionierungsanlage zugeführt.<br />

Zimmermann Gruppe<br />

Standort Liebenau<br />

www.zimmermanngruppe.com<br />

49


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:38 Seite 50<br />

Hornschuch Stolzenau GmbH<br />

Die Hornschuch Stolzenau GmbH ist ein moderner,<br />

innovativer Oberflächenspezialist mit Fokus<br />

auf die Ausstattung automobiler Innenräume. Bis<br />

Anfang 2013 war das Unternehmen als era<br />

Beschichtung GmbH & Co. KG tätig; danach<br />

wurde es Teil der Hornschuch Group mit Stammsitz<br />

in Weißbach. Das traditionsreiche Werk an<br />

der <strong>Weser</strong> passte gut in die Wachstumsstrategie<br />

des Weltmarktführers für Oberflächen aus Folie<br />

und Kunstleder. 2015 beschäftigte die Hornschuch<br />

Group über 1800 Mitarbeiter und erwirtschaftete<br />

einen Umsatz von knapp 410 Mio.<br />

Euro.<br />

Die Mission der Hornschuch Group ist es,<br />

Oberflächen, die berühren, zu kreieren. Diese<br />

Berührung betrifft nicht allein die haptische Qua-<br />

Zwei Mitarbeiter von<br />

Hornschuch Stolzenau<br />

prüfen die exakte Breite<br />

einer Rolle Kunstleder für<br />

den Automobil einsatz.<br />

In der Produktion steht den Mitarbeitern moderne Tech -<br />

nik für die Steuerung der Maschinen zur Ver fügung.<br />

lität: See, Touch, Think, Love stehen für vielfältige<br />

Berührungspunkte. Funktion und Design spielen<br />

eine herausragende Rolle, hinzu kommt die<br />

Raumwirkung der Oberfläche.<br />

Hornschuch Stolzenau kann auf über<br />

35 Jahre als Automobilzulieferer zurückblicken.<br />

Bei Laderaumabdeckungen ist das Unternehmen<br />

weltweit führend. Der leistungsstarke Standort<br />

bringt kundenindividuelle Lösungen, trend -<br />

setzendes Design, höchste Qualität und Funk -<br />

tionalität in Einklang. Langjährige Erfahrung, profunde<br />

Marktkenntnis, große Produktvielfalt und<br />

hohe technische Kompetenz sichern dem Unternehmen<br />

einen Vorsprung – heute wie morgen.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr:<br />

Hornschuch 1898<br />

Mitarbeiter:<br />

Hornschuch Stolzenau<br />

GmbH: 222<br />

Hornschuch Group: 1800<br />

Tochtergesellschaften<br />

der Hornschuch Group:<br />

Konrad Hornschuch AG,<br />

Weißbach (D);<br />

kek-Kaschierungen<br />

GmbH, Herbolzheim (D);<br />

O’Sullivan Films, Inc.,<br />

Winchester (USA) sowie<br />

Vertriebsgesellschaften<br />

in Paris, Mailand, Moskau,<br />

London, Shanghai<br />

Leistungsspektrum von<br />

Hornschuch Stolzenau:<br />

Transportation:<br />

Mate rialen für auto -<br />

mobile Innenräume wie<br />

Kunstleder (z. B. für Sitz,<br />

Kopfstütze, Tür-/Seiten -<br />

verkleidung, Schalt-/Hand -<br />

bremsbalg), Schaum -<br />

folien (z. B. für Instru -<br />

mententafel, Sitzschale,<br />

Tür- und Kabinen ver -<br />

kleidung) und Lade -<br />

raumabdeckungen.<br />

Interior:<br />

Polsterbezugs stoffe aus<br />

Kunstleder für Sitzmöbel<br />

und Wand bespannung,<br />

Möbelfolie, Design Click<br />

Vinyl Boden belag, Sportund<br />

Judomatten<br />

Exterior:<br />

Markisen-, Strandkorb-,<br />

Vorzelt-, Planen- und<br />

Persenning-Stoff aus<br />

PVC<br />

Hornschuch<br />

Stolzenau GmbH<br />

www.hornschuchstolzenau.de<br />

www.hornschuchgroup.com<br />

50


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:38 Seite 51<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Göbber GmbH – Marmeladenhersteller<br />

Seit der Gründung vor rund 130 Jahren erzeugen<br />

wir, das Familienunternehmen Göbber, mit<br />

viel Erfahrung und Sorgfalt Konfitüren, Frucht -<br />

aufstriche, Fruchtsirupe und Honig. Wir veredeln<br />

nun schon in der vierten Generation sorgfältig<br />

ausgewählte Früchte und komponieren immer<br />

wieder neue Fruchtkreationen für Genießer.<br />

Unser Anspruch an eine genussorientierte<br />

Ernährung findet sich in unseren besonders<br />

schonenden Herstellungsverfahren wieder.<br />

Gründerhaus vor Produktionshalle –<br />

Tradition und Moderne an einem Ort<br />

Neben dem Sortiment für den Einzelhandel ist<br />

Göbber in Deutschland führend bei veredelten<br />

Frucht- und Honigprodukten für Großverbraucher,<br />

die Lebensmittelindustrie und das Backhandwerk.<br />

Hier kennen wir uns so gut aus wie kaum ein<br />

anderes Unternehmen und stehen damit in<br />

besonderem Maße für Vielfalt und Qualität.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1888<br />

Mitarbeiter: rund 350<br />

Produkte:<br />

Konfitüren<br />

Fruchtaufstriche<br />

Marmeladen<br />

Fruchtsirupe<br />

Fruchtfüllungen<br />

Honig<br />

Göbber GmbH<br />

Eystrup<br />

www.goebber.de<br />

Ausgereifte, IT-gesteuerte<br />

Produktionsanlagen<br />

garantieren konstante<br />

Qualität.<br />

51


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:38 Seite 52<br />

BKM Bau Beteiligungs-GmbH KG<br />

Die mittelständische Unternehmensgruppe BKM<br />

mit Sitz im Immenweg ist das größte Bauunternehmen<br />

in <strong>Nienburg</strong>.<br />

Das Traditionsunternehmen wurde im Jahr<br />

1971 durch den Zusammenschluss der dama ligen<br />

Bauunternehmen Büscher (Drakenburg), Kresse<br />

(Erichshagen-Wölpe) und Meyn (<strong>Nienburg</strong>) ge -<br />

gründet und ist seit über 45 Jahren erfolgreich<br />

am Markt tätig. Die Unternehmensgruppe be -<br />

schäftigt 170 Mitarbeiter in den Kernunternehmen<br />

Schlüsselfertigbau und Fertigteilwerk.<br />

BKM Schlüsselfertigbau plant und realisiert<br />

Industrie-, Produktions-, Büro- und Gewerbe -<br />

immobilien bundesweit, vorwiegend für Kunden<br />

aus der Logistikbranche. Das Unternehmen hat<br />

sich in den vergangenen 15 Jahren erfolgreich<br />

als kompetenter Baupartner auf dem Markt etabliert.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem Kunden<br />

realisiert das Team aus Fachingenieuren<br />

und gut ausgebildeten Mitarbeitern komplexe<br />

Gesamtlösungen und entwickelt gezielt maß -<br />

geschneiderte Gebäudekonzepte.<br />

Neben Termin treue, Kostentransparenz und<br />

Qualität steht eine kontinuierliche Kundenbegleitung<br />

an erster Stelle. Der Bauherr hat von der<br />

Genehmigungs- und Ausführungsplanung bis<br />

zur Bauphase und betriebsfertigen Übergabe<br />

einen verlässlichen Ansprechpartner. BKM<br />

Fertigteilwerk produziert konstruktive Stahlbeton-<br />

Fertigteile wie Stützen, Binder und Wandplatten<br />

mit und ohne Isolierung in allen Variationen bis<br />

40 Tonnen in drei Werken. Zwei Produktionsstätten<br />

befinden sich in der <strong>Weser</strong>stadt im Immenweg<br />

und ein Werk wird in Minden (Westfalen)<br />

betrieben. BKM Fertigteilwerk zählt zu den leis -<br />

tungsfähigsten konzern unabhängigen Werken in<br />

Norddeutschland.<br />

Mit der Gründung einer Montagefirma (BKM<br />

Bauunternehmen) und eines Ingenieurbüros für<br />

die Stahl beton-Werkplanung mit Niederlassung<br />

in Haselünne (BKM Planung) konnte die Unter -<br />

nehmensgruppe BKM ihr Leistungsspektrum<br />

nochmals ausbauen und damit ihre gute Marktposition<br />

weiter verbessern.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1971<br />

Mitarbeiter: ca. 170,<br />

davon 50 in Tochter -<br />

unternehmen<br />

Leistungsspektrum:<br />

– schlüsselfertiges<br />

Bauen<br />

– Planung, Herstellung<br />

und Montage von<br />

Fertigteilen<br />

BKM Bau Beteiligungs-<br />

GmbH KG, <strong>Nienburg</strong><br />

www.bkm-bau.de<br />

52


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:38 Seite 53<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1929<br />

Fertigteilwerk<br />

Liebenau: 1960;<br />

seit 2005 Teil der<br />

Fir mengruppe<br />

Max Bögl<br />

Mitarbeiter:<br />

weltweit 6000;<br />

am Stand ort Liebenau<br />

ca. 170<br />

Leistungsspektrum<br />

Standort Liebenau:<br />

– Bauen mit Fertigteilen<br />

– Schlüsselfertiges<br />

Bauen<br />

Firmengruppe Max Bögl<br />

1929 von Max Bögl gegründet, kann die Firmengruppe<br />

auf über 85 Jahre erfolgreiche Firmen -<br />

geschichte zurückblicken. Mit über 1,6 Mrd. Euro<br />

Jahresumsatz und weltweit 6000 hoch quali -<br />

fizierten Mitarbeitern zählt das Unternehmen zu<br />

den Top 10 der größten Unternehmen in der<br />

deutschen Bauindustrie.<br />

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich Max<br />

Bögl durch Innovationen in Technik und Organisation<br />

kontinuierlich vom Anbieter reiner Bau -<br />

leistungen zu einem international agierenden<br />

Technologie- und Dienstleistungsunternehmen<br />

weiterentwickelt. Heute erstrecken sich die Aktivitäten<br />

über alle Bereiche und Schwierigkeits -<br />

grade des modernen Bauwesens – vom Hochbau<br />

und Verkehrswegebau über den Ingenieurbau<br />

und Tunnelbau bis hin zum Stahl- und Anlagenbau,<br />

dem Fertigteilbau sowie der Ver- und<br />

Entsorgung.<br />

Mehr als 35 Standorte, Produktionsstätten<br />

und Repräsentanzen im In- und Ausland er -<br />

schließen neue Märkte und untermauern die<br />

internationale Ausrichtung. Als einer der führenden<br />

Fertigteilhersteller produziert Max Bögl mit<br />

sieben eigenen Fertigteilwerken, darunter auch<br />

am Standort Liebenau, Betonfertigteile in höchs -<br />

ter Qualität und Genauigkeit.<br />

Fortschritt baut man aus Ideen – der Slogan<br />

der Firmengruppe Max Bögl gilt bei der Entwicklung<br />

neuer und innovativer Produkte und Dienstleistungen<br />

für alle Bereiche des modernen Bauwesens.<br />

Firmengruppe<br />

Max Bögl<br />

Standort Liebenau<br />

www.max-boegl.de<br />

53


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 54<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1950<br />

Mitarbeiter: 30 bis 40<br />

Produktionsfläche:<br />

4500 Quadratmeter<br />

Treppenturm –<br />

Höhe 46 Meter mit<br />

seitlichen Laufstegen<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Individueller Stahlbau<br />

– Stahlhallen<br />

– Stahlkonstruktionen<br />

– Stahlbühnen<br />

– Industriegeländer<br />

– Gestelle<br />

– Rohrbrücken<br />

– Treppentürme<br />

– Steigleitern<br />

– Anfahrschutz<br />

– Kranbahnen<br />

– Carports<br />

– Stahl-Komplettbau<br />

Zertifizierung:<br />

DIN EN ISO 9001<br />

und SCC<br />

Drei Stahlhallen inein ander übergehend<br />

Stahlbau Vieregge GmbH & Co. KG<br />

Wir fertigen schwerpunktmäßig individuelle Stahl -<br />

konstruktionen und Stahlhallen nach Kundenvorgaben.<br />

Dabei werden alle Einzelteile in unserem<br />

Hause hergestellt – unter ständiger Qualitäts -<br />

überwachung, komplett und montagegerecht,<br />

nach aktuellen DIN-Normen verzinkt und/oder<br />

pulverbeschichtet. Stahlbau Vieregge liefert deshalb<br />

immer Qualität „made in Germany“.<br />

Durch die langjährige Zusammenarbeit mit<br />

einem Ingenieurbüro für Statik und Werks -<br />

planung ist es uns möglich, individuelle Stahlbauten<br />

von der Planung über die Fertigung bis<br />

hin zur Montage aus einer Hand umzusetzen.<br />

Aufgrund unserer hohen Flexibilität sind wir<br />

in der Lage, Änderungswünsche sogar noch<br />

während der Fertigungsphase zu berücksichtigen.<br />

Qualität auf allen Ebenen, Sicherheit,<br />

Gesundheit und Umweltschutz sind wesentliche<br />

Merkmale unserer Unternehmensphilosophie.<br />

Wir sind die Spezialisten im Stahlbau und<br />

seit 1950 ein zuverlässiger Partner für Gewerbe,<br />

Industrie, Landwirtschaft und private Kunden.<br />

Stahlbau Vieregge<br />

GmbH & Co. KG<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

www.stahlbauteam.de<br />

54


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 55<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

GeKu Automatisierungssysteme GmbH<br />

GeKu – ein gewachsenes Unternehmen mit<br />

einem Potenzial an Mitarbeitern, die sich seit<br />

über 30 Jahren mit Automationslösungen be -<br />

fassen – wurde 1995 von den beiden geschäftsführenden<br />

Gesellschaftern Thorsten Gerling und<br />

Uwe Kruse gegründet.<br />

Mit derzeit 65 Mitarbeitern realisiert GeKu<br />

individuelle Lösungen zur Automation für Kunststoff,<br />

Gummi und Metall verarbeitende Unter -<br />

nehmungen.<br />

Die Qualität und Leistung wird durch mehr<br />

als 2500 Automationslösungen, Systemroboter<br />

und Peripherielösungen dokumentiert. Das<br />

heute umfangreiche Programm an CNC-ge -<br />

steuerten Systemrobotern bezeugt zudem die<br />

Innovationsfreude und permanente technische<br />

Weiterentwicklung. GeKu setzt die Siemens-<br />

Simotion-Steuerung bei sämtlichen Anlagen ein.<br />

GeKu-Servicetechniker<br />

bei der Roboter-<br />

Programmierung<br />

Entscheidend für das kontinuierliche Wirken<br />

der Unternehmung und die damit verbundene<br />

Nachfrage nach GeKu-Maschinen im In- und<br />

Ausland ist das Wissen um die Kombination von<br />

Systemrobotern und Peripheriemaschinen zu<br />

einer funktionierenden Automationslösung. Weit<br />

über 80 Prozent der Mitarbeiter bringen ihr technisches<br />

Wissen und ihre Fertigkeiten unmittelbar<br />

in den Produktionsprozess ein und treiben mit<br />

ihrem Einsatz das technische Know-how von<br />

GeKu voran.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1995<br />

Mitarbeiter: 65<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Roboter<br />

– Handhabungstechnik<br />

– Förder- und<br />

Verpackungssysteme<br />

– Qualitätssicherungs -<br />

systeme<br />

Zertifizierung:<br />

regelmäßige<br />

Zertifizierungen nach<br />

DIN EN ISO 9001<br />

GeKu Auto mati sie -<br />

rungssysteme GmbH<br />

Diepenau<br />

www.geku.de<br />

55


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 56<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1987<br />

Mitarbeiter: 13<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Tragwerksplanung für<br />

den gesamten Hochund<br />

Industriebau<br />

(Statik, Schal- und<br />

Bewehrungspläne)<br />

– Brandschutzkonzepte<br />

für Gebäude aller Art<br />

und Nutzung<br />

– Feuerwehrpläne<br />

sowie Flucht- und<br />

Rettungswegpläne<br />

– EnEV-Nachweise<br />

für Wohn- und<br />

Nichtwohngebäude<br />

– Schallschutznachweise<br />

<strong>Nienburg</strong>er Ingenieur<br />

GmbH Langreder +<br />

Partner, <strong>Nienburg</strong><br />

www.nig-langreder.de<br />

Die Leistungen des<br />

Büros beschränken sich<br />

nicht auf Bundes- und<br />

Ländergrenzen. Projekte<br />

wie Produk tionsanlagen<br />

für Volvo in Schweden,<br />

Hyundai und Ford in<br />

Indien, Saab in Finnland<br />

und eine Fisch fabrik in<br />

Sibirien zeugen von der<br />

Präsenz auf internatio -<br />

naler Ebene.<br />

<strong>Nienburg</strong>er Ingenieur GmbH Langreder + Partner<br />

Bei der <strong>Nienburg</strong>er Ingenieur GmbH liegen die<br />

Schwerpunkte der Tätigkeit in der Tragwerksplanung<br />

für den gesamten Hoch- und Industriebau,<br />

der Erstellung von Brandschutzkonzepten mit<br />

Feuerwehrplänen sowie Flucht- und Rettungswegplänen<br />

und der Energieberatung mit allen<br />

erforderlichen Nachweisen nach EnEV und KfW.<br />

Das Unternehmen ist auf dem Gebiet der<br />

ingenieurtechnischen Bearbeitung in allen Baubereichen<br />

tätig – jetzt schon in der 3. Generation.<br />

Durch den Einsatz modernster EDV-Anlagen –<br />

verbunden mit jahrzehntelanger Erfahrung –<br />

garantiert das Büro den Auftraggebern absolute<br />

Wirtschaftlichkeit und damit baukostengünstige<br />

Erstellung der Objekte.<br />

Auf einen Blick<br />

Unsere Mission: Wir<br />

be fähigen und aktivieren<br />

die Menschen eines<br />

Unternehmens, konti -<br />

nuierlich Verschwendun<br />

gen zu identifizieren<br />

und sie anschließend<br />

systematisch im Team<br />

zu minimieren.<br />

Gründungsjahr: 2011<br />

Mitarbeiter: 10 bis 20<br />

Leistungsspektrum:<br />

Unser Erfolgskonzept<br />

ist der S Plus Weg, er<br />

– motiviert und befähigt<br />

die Menschen<br />

– agiert im Learn-<br />

Do-Prinzip<br />

– optimiert ganzheitlich<br />

und nachhaltig<br />

S Plus Consult GmbH & Co. KG<br />

Wir sind eine weltweit operierende Unternehmensberatung<br />

mit mehr als insgesamt 200 Jahren<br />

Lean und Six Sigma Expertise. Gemeinsam<br />

mit unseren Kunden entwickeln und gestalten<br />

wir ganzheitliche Verbesserungssysteme, welche<br />

Jahr für Jahr nachhaltig zweistellige Ergebnis -<br />

steigerungen liefern. Der Faktor Mensch steht<br />

mit seinen Fähigkeiten und Talenten immer im<br />

Mittelpunkt.<br />

Unsere Kunden steigern Durchsetzungsfähigkeit<br />

und Agilität in dem Maße, dass sie ihren<br />

Wettbewerb hinter sich lassen.<br />

Return of Invest:<br />

6 – 12 Monate,<br />

ROI 5 – 25 nach<br />

2 – 3 Jahren<br />

S Plus Consult<br />

GmbH & Co. KG<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

www.splus-consult.com<br />

56


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 57<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Das Handwerk –<br />

Stabilitätsfaktor im Mittelstand<br />

Thomas Gehre<br />

Einen guten Ruf hat das Handwerk – aber<br />

noch zu wenige Deutsche wissen, dass die<br />

Handwerksberufe längst in der Zukunft<br />

angekommen sind. Unser Wirtschaftszweig<br />

ist zeitgemäß und viel moderner als viele<br />

denken. Er ist zudem mit über einer Million<br />

Betrieben und 5,3 Millionen Beschäftigten<br />

bundesweit ein unglaublich starker Wirtschaftsmotor.<br />

Genau dies gilt auch für unseren <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>: Die Wirtschaft wird<br />

hier zu einem ganz großen Teil von kleinen<br />

und mittelständischen Handwerksunternehmen<br />

bestimmt. In den knapp 1400 Handwerksbetrieben<br />

des <strong>Landkreis</strong>es, die 2015<br />

einen Umsatz von circa 0,7 Mrd. Euro erwirtschafteten,<br />

finden rund 8400 Beschäftigte<br />

und 750 Auszubildende einen krisenfesten<br />

Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz und das<br />

in den unterschiedlichsten Branchen von<br />

A wie Augenoptiker bis Z wie Zimmerer.<br />

Zu den Gewinnern der anhaltend guten<br />

wirtschaftlichen Entwicklung der letzten<br />

Jahre in unserer Region zählt natürlich das<br />

Bau- und Ausbauhandwerk. Investitionen<br />

der Privatwirtschaft und der gewerblichen<br />

Kunden in die energetische Sanierung<br />

haben dazu beigetragen. Hinzu kommt die<br />

Präferenz der Menschen, ihr Geld eher<br />

in Immobilien als in Aktien und Anleihen<br />

anzulegen.<br />

Dies dürfte auch die nähere Zukunft<br />

bestimmen. Zudem: Die anhaltende EU-<br />

Binnenwanderung und die hohe Zahl an<br />

Flüchtlingen machen es erforderlich, ins -<br />

besondere sozialen Wohnraum zu schaffen.<br />

Die hieraus resultierende positive Grundstimmung<br />

trägt auch die übrigen Branchen,<br />

wie zum Beispiel das Kfz-Handwerk, die<br />

Nahrungsmittelhandwerke und die Gesundheitshandwerke.<br />

Die gute dynamische wirtschaftliche Entwicklung<br />

führt natürlich zu einem steigenden<br />

Bedarf an Fachkräften in unserer<br />

Re gion. Die kleinen bis mittleren, vorwiegend<br />

familiengeführten Betriebe des Handwerks<br />

können zwar nicht mit großen Namen<br />

wie die Industrie werben. Sie bieten aber<br />

nicht minder spannende Tätigkeitsfelder.<br />

Die kleinen Betriebsgrößen sowie das enge<br />

Verhältnis zwischen Vorgesetzten und<br />

Beschäftigten ermöglichen eine best -<br />

mög liche Einbindung und Förderung eines<br />

jeden Mitarbeiters in den Betrieb. Vom<br />

Gesellen, über den Meister und den<br />

Betriebswirt im Handwerk, bis hin zum<br />

Geschäftsführer und Unternehmer – das<br />

Handwerk bietet viele Karriere wege in<br />

einem krisenfesten Wirtschaftsbereich. Mit<br />

ihrem Know-how und ihren spezialisierten<br />

Leistungen sind die Handwerksbetriebe hervorragend<br />

aufgestellt und müssen weder<br />

den Wettbewerb mit der Indus trie noch mit<br />

der ausländischen Konkurrenz fürchten.<br />

Das Handwerk ist in Deutschland aber<br />

nicht nur wichtiger Innovator und Ideen -<br />

geber. In zunehmendem Maße ist das<br />

Hand werk auch bei der Umsetzung und<br />

Vermarktung von Innovationen gefordert.<br />

Besonders deutlich wird dies im Bereich der<br />

alternativen Energien und der Energieein -<br />

sparung. Vom Handwerk hängt es entscheidend<br />

ab, wie schnell zum Beispiel Brennwerttechnik,<br />

Pellets, Wärmepumpen oder<br />

Fotovoltaik den Weg in die privaten Haus -<br />

halte finden. Hier steht das Handwerk in<br />

einer hohen Beratungs- und Informationsverantwortung<br />

gegenüber den Kunden.<br />

Zunehmend verliert es jedoch seine<br />

Funktion als handwerklicher Einzelproblemlöser.<br />

Der Kunde erwartet immer mehr eine<br />

ganzheitliche und gewerkeübergreifende<br />

57


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 58<br />

Hohe Beratungs- und<br />

Informa tionsverant wor -<br />

tung: Vom Handwerk<br />

hängt es entscheidend<br />

ab, wie schnell zum<br />

Beispiel Brennwert -<br />

technik, Pellets, Wärme -<br />

pumpen oder Foto vol -<br />

taik den Weg in die privaten<br />

Haus halte finden.<br />

58<br />

Beratung und Problemlösung. Hierfür muss<br />

sich das Handwerk immer stärker vernetzen<br />

und zusätzliche Dienstleistungen anbieten.<br />

Es muss in der Zukunft noch marktwirtschaftlicher<br />

und kundenorientierter denken.<br />

Der Tischler oder der Maler beispielsweise<br />

sind in zunehmendem Maße als Einrichtungsberater,<br />

Designer oder als Farb- und<br />

Stilberater gefordert. Dachdecker, Zimmerleute<br />

oder Heizungsinstallateure müssen<br />

sich als Energieberater betätigen, die sich<br />

nicht nur in ihrem eigenen Gewerk aus -<br />

kennen.<br />

Die schnelle und termingetreue Um -<br />

setzung aller notwendigen handwerklichen<br />

Leistungen, umfangreiche zusätzliche Dienst -<br />

leistungen, wie zum Beispiel das besenreine<br />

Verlassen der Baustelle oder auch das<br />

regelmäßige Nachbetreuen von Auftrag -<br />

gebern, gehören heute zu den Selbstverständlichkeiten<br />

eines guten Handwerkers.<br />

Fleischer und Bäcker werden zunehmend<br />

zu Ernährungsberatern. Friseure bringen<br />

nicht nur Frisuren in Ordnung, sondern sorgen<br />

für einen rundum gestylten Körper und<br />

verkaufen ihren Kunden das Gefühl, gut<br />

auszusehen.<br />

Um diesen Anforderungen gerecht zu<br />

werden, wirbt das Handwerk nicht nur um<br />

„fertige“ Nachwuchskräfte. Das Handwerk<br />

engagiert sich auch massiv für die Integra -<br />

tion von Migrantinnen und Migranten in den<br />

Arbeitsmarkt und damit in unsere Gesellschaft,<br />

ohne dabei allerdings zu vergessen,<br />

Fortsetzung Seite 59 unten


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 59<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Über 28 Jahre böSteinhaus<br />

Baubetreuungs-GmbH –<br />

Jürgen Müller (links)<br />

(Architekt Dipl.-Ing.,<br />

Geschäftsführer) und<br />

Ilja Langschwadt<br />

(Dipl.-Ing., Geschäftsführer)<br />

böSteinhaus Baubetreuungs-GmbH<br />

Qualität und Kompetenz sind kein Zufall. Die<br />

langjährig gesammelten Erfahrungen und die bisher<br />

über 3000 ausgeführten Objekte haben uns<br />

zu Kennern der Materie gemacht. Wir sind ein<br />

professionelles Team – Gestalten, Planen und<br />

Ausführen stehen in einem ständigen Dialog –,<br />

maximale Kundenzufriedenheit in der Planungsberatung,<br />

Festpreiskalkulation und termingerechten<br />

Fertigstellung stehen bei uns ganz oben an.<br />

Der gute Ruf in den Bereichen <strong>Nienburg</strong>, Neustadt,<br />

Wunstorf, Verden und der gesamten Re -<br />

gion Hannover hat uns zu einem verlässlichen<br />

Partner von privaten Bauleuten, Unternehmen,<br />

Gemeinden, Städten und Banken werden lassen.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1987<br />

Mitarbeiter: 12<br />

Leistungsspektrum:<br />

Planung und Ausführung<br />

im Bereich Neubau:<br />

Einfamilien-, Doppel-,<br />

Mehrfamilien- und<br />

Reihenhäuser, Eigen -<br />

tumswohnungen,<br />

Passivhäuser, Büround<br />

Gewerbebauten,<br />

Arztpraxen, Apotheken;<br />

Umbauten, Erweite rungs -<br />

bauten, Sanie run gen,<br />

Erschließung von Bau -<br />

gebieten<br />

Standorte: <strong>Nienburg</strong>,<br />

Musterhaus-Center<br />

Hannover-Garbsen<br />

böSteinhaus<br />

Baubetreuungs-GmbH<br />

www.boesteinhaus.de<br />

dass wir auch heimischen Kräften, die noch<br />

Qualifizierungsbedarf haben, Entwicklungsmöglichkeiten<br />

bieten. Das Handwerk lebt<br />

von seinen Fachkräften, davon, was in den<br />

Köpfen und den Händen seiner Mitarbeiter<br />

entsteht.<br />

Entsprechend stark macht sich unser<br />

Handwerk im Bereich der Aus- und Weiterbildung.<br />

Auch leistungsschwächere Jugendliche<br />

bekommen von unseren Betrieben vor<br />

Ort eine Chance und werden in der Aus -<br />

bildung individuell gefördert. Sie sind aber<br />

auch auf leistungsstarke Jugendliche an -<br />

gewiesen, weshalb das Handwerk gezielt<br />

Abiturientinnen und Abiturienten anspricht,<br />

um sie für eine Ausbildung im Handwerk zu<br />

gewinnen.<br />

Bei der Vielfalt des Wirtschafsbereichs<br />

Handwerk ist für jeden etwas dabei. Unsere<br />

Betriebe im <strong>Landkreis</strong> setzen sich mit<br />

hohem Engagement dafür ein, dass junge<br />

Menschen ihre berufliche Bestimmung<br />

verwirklichen können, denn eines unserer<br />

größten Talente ist es, Talente zu fördern!<br />

Dies ist auch für unsere Region ins -<br />

gesamt eine wichtige Aufgabe, denn die<br />

demografische Entwicklung macht deutlich:<br />

Bei den jungen Menschen aus dem <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong> und bei den Migran tinnen<br />

und Migranten müssen alle Akteure aus<br />

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft das<br />

Gefühl erzeugen „Wir verlieren eine gute<br />

Berufs- und Lebensperspektive, wenn wir<br />

nicht hier bleiben.“<br />

59


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 60<br />

Sondermaschinen- und Anlagenbau:<br />

eine Branche im Fokus<br />

Uta Kupsch<br />

Die Stärke des Wirtschaftsraumes Mittel -<br />

weser ist seine Vielfalt. So finden hier seit<br />

Jahrzehnten international agierende Groß -<br />

unternehmen der Glas-, Papier- und Chemie -<br />

industrie beste Standort- und Arbeitsbe din -<br />

gungen. Mittelständische Unternehmen<br />

unter schiedlichster Kategorien verstärken<br />

diese Wirtschaftskraft. Dazu kommen tradi -<br />

tionsreiche und gleichermaßen innovative<br />

Landwirtschafts- und Handwerksbetriebe,<br />

die seit Generationen von Familien geführt<br />

werden. Langfristig gewachsene Strukturen,<br />

eine gegenseitige Wertschätzung und<br />

zahlreiche Kooperationen schaffen ein<br />

gesundes Wirtschaftsklima.<br />

Produkte weltweit im Einsatz<br />

Neben den Branchen Automotive, Energie,<br />

Logistik und Lebensmittel fallen besonders<br />

der Sondermaschinen- und Anlagenbau<br />

sowie die Metallverarbeitung ins Auge.<br />

Deren Erzeugnisse sind weltweit im Einsatz.<br />

In jedem Automobil-Herstellerwerk der<br />

Welt ist mindestens eine Hubbühne aus<br />

Diepenau zu finden. Stromerzeugungs -<br />

anlagen aus Schweringen sichern die Energieversorgung<br />

auf Baustellen in Indonesien<br />

und in der Wüste am Persischen Golf.<br />

Der Anlagen- und Maschinenbau sowie<br />

die Metallverarbeitung haben im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> eine lange Tradition. Mit<br />

modernen Technologien und innovativen<br />

Produkten – zum Beispiel CNC-gesteuerten<br />

Systemrobotern für die Kunststoffindustrie<br />

aus Lavelsloh, Gehölzhäcksler aus Uchte,<br />

mit dem Holzgewächse mit einem Stammdurchmesser<br />

von bis zu 12 Zentimetern<br />

ge erntet und gleich gehäckselt werden<br />

können oder Siebbespannungsanlagen für<br />

den Mühlenbau aus <strong>Nienburg</strong> – führen die<br />

heu tigen Unternehmer diese Tradition fort.<br />

Dabei pflegen sie einen intensiven Austausch<br />

mit Hochschulen und wissenschaft -<br />

lichen Instituten, sodass die Entwicklung<br />

marktfähiger Produkte und die Grundlagenforschung<br />

Hand in Hand gehen.<br />

Auch andere Unternehmen im Wirtschaftsraum<br />

Mittelweser profitieren vom<br />

enormen Potenzial dieser Branche. Denn<br />

der Einsatz von Qualitätsprodukten – vom<br />

Einzelteil bis zur kompletten Fertigungsstraße,<br />

die höchsten Anforderungen und<br />

neuesten Standards entsprechen – wirkt<br />

sich entscheidend auf den Erfolg des<br />

je weiligen Unternehmens aus. Wir können<br />

mit Recht sagen: Wir sind ein echter<br />

Maschinenraum.<br />

Kreativität, Zusammenarbeit und Vertrauen<br />

Dazu gehören auch die vielen hoch<br />

spezialisierten Handwerksunternehmen im<br />

Bereich Metallver- und Metallbearbeitung.<br />

Hochflexibel entwickeln sie Prototypen, wie<br />

zum Beispiel in Mehlbergen für Röntgengeräte,<br />

fertigen Präzisionsdreh- und Fräs -<br />

teile, egal ob Stückzahl eins oder eintausend,<br />

oder bearbeiten glasfaserverstärkte<br />

Kunststoffe. Und auch das gibt es: eine<br />

Schlosserei in Stöckse, die mit einer Kunsthochschule<br />

zusammenarbeitet. Die krea -<br />

tiven Produkte, darunter ein Foucaultsches<br />

Pendel und eine neuneckige Lüftungspyramide,<br />

die Kriterien des Feng-Shui berücksichtigt,<br />

schmücken Verwaltungs- und<br />

Wohngebäude in Hannover.<br />

Gemeinsam schafft man mehr, ob bei<br />

der Fachkräftesicherung und Nachwuchsgewinnung,<br />

im Rahmen von Netzwerken<br />

60


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 61<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

oder auf der Messe. Mit Unterstützung der<br />

Wirtschaftsförderung präsentieren sich<br />

Unter nehmen der Branche mit ihren inno -<br />

vativen Produkten erfolgreich auf der<br />

Hannover Messe. Der Pelletsmaker, ein Universalzerkleinerer<br />

aus Raddestorf, oder An -<br />

lagen im Bereich Klebetechnik aus <strong>Nienburg</strong>,<br />

sei es für Transportverpackungen<br />

oder Parkett, sind Publikumsmagneten und<br />

führen zu intensiven Gesprächen auf dem<br />

Messestand.<br />

Man kennt sich, hilft sich und hat über<br />

Jahre ein enges Zulieferernetzwerk unter -<br />

einander geschaffen, das ein schnelleres<br />

und unkomplizierteres Fertigen ermöglicht.<br />

Die Ver trauensbasis ist dabei so groß, dass<br />

Auf träge ohne Angebotsaufwand und ohne<br />

Risikoaufschläge abgewickelt werden. Das Er -<br />

geb nis ist ein Umsatz, der in der Region verbleibt,<br />

ein effektiveres Arbeiten und kür zeste<br />

Lieferzeiten ermöglicht und so zum gegen -<br />

seitigen Erfolg beiträgt. Und noch ein weiterer<br />

Erfolgsfaktor kennzeichnet diese Branche:<br />

die Mitarbeiter. Die Menschen hier sind<br />

bodenständig und loyal. Es gilt das Motto:<br />

„Wer kommt, der bleibt.“ Die Fach kräfte sind<br />

gut ausgebildet und arbeiten team orientiert.<br />

Durch ihr Engagement, ihre Krea tivität und<br />

Innovationsfähigkeit tragen sie wesentlich<br />

zum Erfolg der Unternehmen bei.<br />

Anlagen- und Maschinen -<br />

bau haben im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> eine<br />

lange Tradition.<br />

61


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 62<br />

Energiestandort Mittelweser:<br />

Wir haben alles – außer Kernkraft<br />

Dietrich Pagels<br />

62<br />

Die Mittelweser-Region weist eine außer -<br />

ordentliche Vielfalt natürlicher Energiepotenziale<br />

auf. Dies trug und trägt wesentlich zu<br />

seiner Anziehungskraft auf Menschen und<br />

Unternehmen und zu ihrer positiven wirtschaftlichen<br />

Entwicklung bei. Den Grundstock<br />

für die Stärken der Energieregion<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> bilden die Ausschöpfung<br />

der Energiepotenziale, Offenheit<br />

für neue Technologien, Know-how und unter -<br />

nehmerisches Handeln des Mittelstandes<br />

und international aufgestellter Energie -<br />

konzerne. Außer Uran wurden bzw. werden<br />

in der Region alle energietragenden Bodenschätze<br />

gewonnen.<br />

Solange Torf als Brennstoff eine Bedeutung<br />

hatte, wurde dieser in den großen<br />

Mooren im <strong>Landkreis</strong> gewonnen. In Münche -<br />

hagen zeugen Pingen, Stollen, Schächte<br />

und Abraumhalden vom Steinkohlenabbau,<br />

der bis 1960 in der Region betrieben wurde.<br />

Die Ölförderpumpen in Steimbke sind erst<br />

Anfang der 1980er-Jahre abgeschaltet worden.<br />

Die Erdgasfelder im Raum Liebenau<br />

und Steyerberg werden noch heute aus -<br />

gebeutet. Zurzeit wird die Neuerschließung<br />

eines Erdgasvorkommens im <strong>Landkreis</strong> vorbereitet.<br />

An der <strong>Weser</strong> in Landesbergen gab<br />

es von 1973 bis 2013 ein Großkraftwerk,<br />

das komplett von diesen Gasfeldern ge -<br />

speist wurde.<br />

Die vorgenannten, nicht erneuerbaren<br />

Energien sind bis auf das Gas nicht mehr<br />

förderwürdig. Das Ende der Verfügbarkeit<br />

über fossile Energieträger hat sich in der<br />

Mittelweser-Region somit schon frühzeitig<br />

vollzogen. Ganz im Gegensatz zur globalen<br />

Situation hat man schon früh und erfolgreich<br />

auf erneuerbare Energien setzen können,<br />

weil die Potenziale für regenerative<br />

Energien in großem Umfang gegeben sind:<br />

Die größte Rolle unter den erneuerbaren<br />

Energieträgern spielt die Windenergie, die<br />

fast die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren<br />

Energien ins Stromnetz einspeist. Die Nutzung<br />

der Windenergie hat in der norddeutschen<br />

Tiefebene Tradition. Aufgrund seiner<br />

Lage und dünnen Besiedelung ist der <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> heute für den Bau<br />

moderner Windkraftwerke interessant.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> sind bis<br />

Juni 2016 insgesamt 192 Windenergie -<br />

anlagen errichtet worden. Deren installierte<br />

Leis tung beträgt 252 Megawatt. Dazu sind<br />

noch 44 Windenergieanlagen mit einer<br />

Nenn leistung von 131 Megawatt (Juni 2016)<br />

in Planung. Aktuell werden jährlich im Jahr<br />

rund 350 906 Megawatt Strom je Stunde*<br />

aus Windenergie erzeugt, was für einen<br />

küstenfernen <strong>Landkreis</strong> schon beachtlich<br />

ist.<br />

Um die Nutzung der Windenergie noch<br />

effizienter zu gestalten, wurde es planerisch<br />

erforderlich, geeignete Flächen insbesondere<br />

für das Repowering alter Anlagen aus -<br />

zuweisen. Daher hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

sein Angebot an Wind-Konzentrations-Flächen,<br />

die für die Errichtung von<br />

Windenergieanlagen bauplanungsrechtlich<br />

zur Verfügung stehen, von rund 1040 Hektar<br />

im Jahr 2003 auf nunmehr 1830 Hektar,<br />

also um 75 Prozent, im Regionalen Raum -<br />

ordnungsprogramm erhöht (RROP 1. Änderung<br />

2015). Dies entspricht einem Anteil von<br />

1,3 Prozent an der Kreisfläche. Verteilt auf<br />

17 Wind-Konzentrations-Flächen, werden<br />

die modernen Windkraftwerke, die mittlerweile<br />

Höhen von 200 Metern und höher bis<br />

zur Rotorblattspitze erreicht haben, kreisweit<br />

in Windparks gebündelt.<br />

2004 ging in Landesbergen ein Biomasse -<br />

heizkraftwerk ans Netz, das mit neuester<br />

Fortsetzung Seite 64


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 63<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Fachwissen zum Thema<br />

Energie: Die Beratung<br />

der Kunden in den verschiedensten<br />

Bereichen<br />

gehört zum umfassenden<br />

Service.<br />

Auf einen Blick<br />

Stadtwerke <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH<br />

und <strong>Nienburg</strong> Energie GmbH<br />

Einfach nah, einfach da.<br />

Regional. Direkt. Für Sie. Die Stadtwerke <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

GmbH und ihr Tochterunternehmen<br />

<strong>Nienburg</strong> Energie GmbH bieten Ihnen einen<br />

beständigen, regional verankerten Service in<br />

allen Energiefragen.<br />

Die Stadtwerke <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH<br />

betreibt und unterhält die Erdgas- und Wasser -<br />

netze in der Stadt <strong>Nienburg</strong>. Darüber hinaus<br />

beliefert sie die Stadt und einige Ortsteile mit<br />

Wasser, das zum überwiegenden Teil aus dem<br />

eigenen Wasserwerk stammt. Weitere Ge schäfts -<br />

felder sind das Wärme-Contracting, der Betrieb<br />

von Fotovoltaikanlagen und Erdgas als Kraftstoff.<br />

<strong>Nienburg</strong> Energie GmbH wurde 2011 als vertriebliches<br />

Tochterunternehmen der Stadtwerke<br />

gegründet und beliefert seitdem eine stetig<br />

wachsende Zahl von Kunden in der Stadt <strong>Nienburg</strong><br />

und ihrer Umgebung sehr erfolgreich mit<br />

Strom, Erdgas und Wärme.<br />

Unsere Experten stehen Ihnen auch jederzeit<br />

mit ihrem Fachwissen bei allen Fragen rund ums<br />

Thema Energie zur Seite. Das reicht von Beratung<br />

über Gebäudedämmung und regenerative<br />

Energien bis hin zu unseren hauseigenen Förder -<br />

programmen.<br />

Als lokales Unternehmen setzen wir uns<br />

zudem verstärkt für die Belange der Region ein:<br />

Verantwortung für das Gemeinwesen, Nachhaltigkeit<br />

sowie ökologische und soziale Aspekte<br />

sehen wir als selbstverständlichen Bestandteil<br />

unseres Handelns.<br />

Gründungsjahr:<br />

– 1865 Errichtung der<br />

ersten Gasanstalt<br />

– 1912 Errichtung<br />

des Wasserwerks<br />

„Am Brink“<br />

– 1983 Umwandlung<br />

des städtischen<br />

Eigenbetriebes<br />

in eine GmbH<br />

– 2011 Gründung<br />

<strong>Nienburg</strong> Energie<br />

GmbH<br />

Mitarbeiter: 32<br />

Anbieter von:<br />

Erdgas<br />

Strom<br />

Wasser<br />

Fotovoltaik<br />

Erdgas als Kraftstoff<br />

Stadtwerke <strong>Nienburg</strong>/<br />

<strong>Weser</strong> GmbH, <strong>Nienburg</strong><br />

www.stadtwerkenienburg.de<br />

63


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 64<br />

Technologie wesentlich zur Minderung des<br />

CO 2 -Ausstoßes beiträgt, denn durch die Verbrennung<br />

von zerkleinertem Altholz wird<br />

Energie erzeugt und das weitestgehend<br />

CO 2 -neutral. Bäume binden beim Wachsen<br />

Kohlendioxid (CO 2 ). Stirbt der Baum, ver -<br />

rottet dieser und setzt das gebundene CO 2<br />

wieder frei. Bei der Verbrennung von Altholz<br />

im Kraftwerk wird wie bei der Verrottung<br />

ebenfalls das zuvor gebundene CO 2 frei -<br />

gesetzt. Im gesamten <strong>Landkreis</strong> gibt es<br />

81 unterschiedliche Biomasseanlagen, die<br />

345 231 Megawatt Strom je Stunde* pro<br />

Jahr liefern.<br />

Den zahlenmäßigen Schwerpunkt bilden<br />

allerdings die 3725 Fotovoltaikanlagen,<br />

haupt sächlich auf Dächern von privaten,<br />

gewerblichen und kommunalen Gebäuden<br />

mit einer Gesamtnennleistung von 109 MW<br />

(peak: Nennleistung unter der Annahme der<br />

Standard-Testbedingungen). Hier werden<br />

pro Jahr 95 182 Megawatt Strom je Stunde*<br />

erzeugt.<br />

Die Flusslandschaft der <strong>Weser</strong> mit ihren<br />

Nebenflüssen und Bächen wie zum Beispiel<br />

der großen Aue und dem Steinhuder Meerbach<br />

wurde in der vorindustriellen Zeit<br />

„energetisch erschlossen“. Entlang der<br />

Urstromtalkante der <strong>Weser</strong> entstanden viele,<br />

oft noch funktionstüchtige Wassermühlen<br />

wie die aufwendig restaurierte Sägemühle<br />

in Blenhorst. 1960 gingen im Rahmen des<br />

Mittelweserausbaus zur Bundeswasserstraße<br />

die beiden Laufwasserkraftwerke in Landesbergen<br />

und Drakenburg ans Netz. Aktuell<br />

produzieren im <strong>Landkreis</strong> drei Anlagen mit<br />

einem Nennwert von 5 MW (peak) 29 912<br />

Megawatt Strom je Stunde pro Jahr*.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> weiß man also,<br />

wie man Energie erzeugt. Insgesamt wird<br />

hier 88 Prozent des verbrauchten Stroms<br />

aus regenerativen Energien hergestellt*.<br />

Aber wie sieht es in der Zukunft aus, wo<br />

zeichnen sich Innovationen ab, wie können<br />

die erneuerbaren Energien weiter aus -<br />

gebaut und die Herausforderungen des globalen<br />

Klimaschutzes gemeistert werden?<br />

Dem Klimaschutz und einer nachhaltigen<br />

Energieversorgung unter Nutzung der<br />

regionalen Ressourcen wird hierbei größte<br />

Bedeutung beigemessen.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> erarbeitete 2010<br />

mit Förderung des Bundes ein umfang -<br />

reiches Klimaschutzkonzept und gründete<br />

die Klimaschutzagentur Mittelweser e. V.,<br />

die seit September 2012 Privatpersonen,<br />

Unternehmen und Kommunen im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> über Themen rund um<br />

Energiesparen und Klimaschutz informiert.<br />

Sie begleitet Klimaschutzvorhaben und baut<br />

so die Rolle des Wachstumsmotors Klimaschutz<br />

in der Region weiter aus. Als Impulsgeber<br />

für Politik und Wirtschaft entwickelt<br />

die Agentur gemeinsam mit ihren Partnern<br />

Projekte und Kampagnen in den Handlungsfeldern<br />

– energetische Gebäudemodernisierung,<br />

– energieeffizienter Neubau,<br />

– Energieeffizienz in kleinen und mittleren<br />

Unternehmen,<br />

– regenerative Energien,<br />

– Stromsparen und<br />

– umweltschonende Mobilität.<br />

Außerdem unterstützt die Klimaschutz -<br />

agentur kommunale Klimaschutzaktivitäten.<br />

Ziel ist es, das Thema Klimaschutz einer<br />

breiten Öffentlichkeit nahezubringen, den<br />

Ausstoß klimaschädlicher Emissionen zu<br />

senken und den Einsatz von regenerativen<br />

Energien und energieeffizienten Technolo -<br />

gien zu fördern.<br />

* Quelle: energymap, Stand 24.08.2015<br />

64


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:40 Seite 65<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Avacon AG – leistungsfähige Strom- und<br />

Gasnetze für die Region<br />

Die Avacon AG ist einer der größten regionalen<br />

Netzbetreiber und Infrastrukturdienstleister in<br />

Deutschland.<br />

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Helmstedt<br />

prägt die Energielandschaft von der Nordsee -<br />

küste bis Südhessen. Etwa 16 Millionen Einwohner<br />

im Netzgebiet von Avacon verlassen sich auf<br />

eine zuverlässige Versorgung mit Energie.<br />

Mit 64 000 Kilometer Hoch-, Mittel- und<br />

Niederspannungsleitungen sowie einem 21 000<br />

Kilometer langen Erdgasnetz sorgt Avacon dafür,<br />

dass Strom und Gas exakt dort ankommen, wo<br />

sie gebraucht werden. Auch weite Teile des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong> gehören zum Netz gebiet<br />

von Avacon.<br />

Die Avacon-Niederlassung in <strong>Nienburg</strong><br />

Seit der Gründung im Jahr 1999 hat Avacon<br />

mehr als zwei Mrd. Euro in eine sichere und<br />

zukunftsweisende Energieversorgung investiert.<br />

Als regionaler Flächenversorger ist Avacon aktiver<br />

Mitgestalter der Energiewende – mit starken<br />

und innovativen Netzen. Schon heute nimmt Avacon<br />

erhebliche Mengen von Strom aus Wind,<br />

Sonne, Biogas und Wasserkraft auf und transportiert<br />

diese. Mit einem Grünstromanteil von<br />

über 130 Prozent liegt der Wert im Avacon-Netz<br />

viermal so hoch wie im Bundesdurchschnitt.<br />

Auf einen Blick<br />

Avacon <strong>Nienburg</strong><br />

Gründungsjahr: 1999<br />

Mitarbeiter: 130<br />

Kunden:<br />

62 000 Strom- und<br />

18 700 Gasanschlüsse<br />

Leistungsspektrum:<br />

regionaler Netzbetreiber<br />

und Infrastruktur dienst -<br />

leister<br />

Stromnetz:<br />

6200 Kilometer<br />

Gasnetz:<br />

1400 Kilometer<br />

Avacon AG<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

www.avacon.de<br />

65


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:40 Seite 66<br />

Kreisverband für Wasserwirtschaft<br />

Der Kreisverband für Wasserwirtschaft ist ein<br />

freiwilliger Zusammenschluss von 25 Wasser -<br />

verbänden und 3 Gemeinden. Für seine Mit -<br />

glieder, deren Zuständigkeiten überwiegend<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> liegen, führt der Kreis -<br />

verband folgende Aufgaben durch:<br />

– Trinkwasserversorgung<br />

– Schmutzwasserbeseitigung<br />

– Gewässerunterhaltung II. und III. Ordnung<br />

– Deichunterhaltung<br />

– Beregnung<br />

– Wegebau<br />

– Renaturierung von Fließgewässern<br />

Mitglieder sind u. a.: Wasserverband „An<br />

der Führse“, Wasserverband „Am Sandkamp“,<br />

Wasserverband „<strong>Nienburg</strong>-Süd“, Wasserver -<br />

sorgungs- und Abwasserbeseitigungsbetrieb<br />

Stolzenau, Wasser- und Bodenverbände, Deichverbände,<br />

Unterhaltungs- und Landschafts -<br />

pflegeverband „Meerbach und Führse“.<br />

Insbesondere bei der Unterhaltung von Fließgewässern<br />

II. und III. Ordnung hat sich in den<br />

letzten Jahren ein Wandel vollzogen. Nach der<br />

europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)<br />

Eine Kolonne der Gewässerunterhaltung mit ihren<br />

Böschungs mähmaschinen bei „Räumungsarbeiten“<br />

Die Kläranlage Leeseringen (9000 EGW)<br />

66


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:40 Seite 67<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1970<br />

Mitglieder:<br />

25 Wasserverbände<br />

und 3 Gemeinden<br />

Mitarbeiter:<br />

31 Angestellte<br />

41 Arbeiter<br />

Spiel- und Erholungsbereich „Wassarium“ Drakenburg<br />

Wasserversorgung:<br />

– 22 000 Haus -<br />

anschlüsse<br />

– 1250 km Haupt -<br />

leitungen<br />

– 3 Wasserwerke<br />

– 1 Hochbehälter mit<br />

4000 m³ Volumen<br />

– 5 Druckerhöhungs -<br />

stationen<br />

– 4 Millionen m³/a<br />

Wasserverkauf<br />

darf sich der ökologische Zustand eines Gewässers<br />

nicht verschlechtern. Das hat direkte Aus -<br />

wirkungen auf die Art und Weise der Gewässerunterhaltung.<br />

Da inzwischen der Wasserabfluss und die<br />

Pflege und Entwicklung eines Gewässers<br />

gleichrangig zu beachten sind, ist zum Beispiel<br />

die Krautentnahme aus einem Gewässer auf das<br />

unbedingt erforderliche Maß zu reduzieren und<br />

der Artenschutz und die Erhöhung der Biodiversität<br />

zu fördern.<br />

Filterhalle Wasserwerk<br />

„Blockhaus“ Liebenau<br />

Abwasserbeseitigung:<br />

– 16 500 Haus -<br />

anschlüsse<br />

– 590 km Kanalnetz<br />

– 170 Pumpwerke<br />

– 680 Kleinpumpwerke<br />

– 7 Kläranlagen<br />

–54 km Regen -<br />

wasserkanäle<br />

Gewässerunterhaltung:<br />

– 22 000 Mitglieder<br />

– 480 km Gewässer<br />

II. Ordnung<br />

– 360 km Gewässer<br />

III. Ordnung<br />

– 68 km Deiche<br />

– 4 Schöpfwerke<br />

Kreisverband für<br />

Wasserwirtschaft<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

www.kvwassernienburg.de<br />

67


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:40 Seite 68<br />

CLASSIC Tankstelle am<br />

Hauptsitz in Hoya<br />

Die Lühmann Gruppe (CLASSIC)<br />

Seit 1882 ist CLASSIC einer der bedeutendsten<br />

Energielieferanten im Wirtschaftsraum Mittel -<br />

weser und weit darüber hinaus. Mit über 115<br />

CLASSIC Tankstellen in ganz Deutschland und<br />

einem europaweiten Händlernetz ist CLASSIC<br />

einer der erfolgreichen, freien und unabhän -<br />

gigen mittelständischen Händler im deutschen<br />

Mineralölhandel.<br />

Von Kraftstoffen über Motorenöle, Biogas -<br />

motorenöle und Kühlschmierstoffen bis hin zu<br />

Schmierfetten und Kühlerschutz bietet CLASSIC<br />

alles, was moderne Maschinen antreibt. Über die<br />

Tochtergesellschaft SLN (Schmierstoff Logistik<br />

Nord) werden vom Produktionsstandort in Hoya<br />

mehr als 20 Millionen Liter Schmierstoffe in die<br />

ganze Welt verschickt.<br />

Zukünftig werden auch Strom und Erdgas<br />

das Produktportfolio ergänzen, um für Privatund<br />

Gewerbekunden ein ganzheitlicher An -<br />

sprechpartner und Energielieferant zu sein.<br />

Neben seiner Haupttätigkeit ist CLASSIC<br />

mittlerweile ein exklusiver Sponsor in der Motorsportszene.<br />

Dragster, Motocross, Rallye, Traktorpulling<br />

und Kart sind nur einige der PS-starken<br />

Rennsport arten, in denen Maschinen mit<br />

CLASSIC Schmierstoffen unterwegs sind.<br />

Der Ruf der Marke CLASSIC steht für<br />

Qualität, Vertrauen, Kompetenz und Partnerschaft<br />

– made in Germany.<br />

CLASSIC ist einer der großen Sponsoren<br />

in der Motorsportszene.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1882<br />

Mitarbeiter: ca. 290<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Tankstellen<br />

–Kraftstoffe<br />

– Automotive-<br />

Schmierstoffe<br />

– Motorrad-Schmierstoffe<br />

(ADRENALIN ® )<br />

– Oldtimer-Öle<br />

– Biogasmotorenöle<br />

– Industrie-<br />

Schmierstoffe<br />

– Schmierfette<br />

– Winterchemie<br />

– AdBlue ®<br />

– Altölentsorgung<br />

– Strom- und Gas -<br />

lieferant<br />

Standorte:<br />

Hoya (<strong>Weser</strong>)<br />

Neundorf (Sachsen-<br />

Anhalt)<br />

Lühmann Gruppe<br />

Hoya<br />

Christian Lühmann<br />

GmbH & Co. KG<br />

(Holding)<br />

www.classic-oil.de<br />

68


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:40 Seite 69<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Wirtschaftsförderung: mit starken<br />

Partnern für eine starke Region<br />

Uta Kupsch<br />

„Türen auf für unternehmerisches Handeln“<br />

– das ist das Credo der Wirtschaftsförderung<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH,<br />

kurz WIN GmbH, die seit März 2008 im<br />

<strong>Landkreis</strong> tätig ist. Sie ist ein Bindeglied<br />

zwischen Politik, Verwaltung und privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen. Das Hauptziel<br />

ist die nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsraumes<br />

Mittelweser. Dazu hat die<br />

WIN in den vergangenen Jahren einen um -<br />

fangreichen Katalog an Serviceangeboten<br />

und Projekten entwickelt. Ganz gleich, ob es<br />

sich um Existenzgründung, Unter neh mens -<br />

aufbau, Unternehmensnachfolge, die Ent -<br />

wick lung neuer Produkte oder Dienstleis -<br />

tungen oder um die Standortsuche eines<br />

Inves tors im <strong>Landkreis</strong> handelt, die WIN bietet<br />

professionelle Beratung aus einer Hand.<br />

Partner im Dialog<br />

Schwerpunkt der Aktivitäten ist die<br />

Bestandspflege. Hier, aber auch in allen<br />

anderen Feldern, versteht sich die WIN als<br />

„Partner im Dialog“. Wirtschaftsförderung<br />

funktioniert nur im Netzwerk. Daher findet<br />

ein regelmäßiger Austausch mit den Wirtschaftsförderern<br />

der Kommunen, den Kammern,<br />

der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter<br />

sowie den Kreditinstituten und weiteren<br />

Akteuren statt. Das Netzwerk „Gründen<br />

und Wachsen Mittelweser – wachs mit!“<br />

und die Runde der Wirtschaftsförderer sind<br />

zwei Beispiele dafür. So ist Vertrauen<br />

gewachsen, werden gemeinsam neue<br />

Impulse und Ziele gesetzt, kreative Ideen<br />

entwickelt und neue Projekte für die Region<br />

angeschoben.<br />

Seit 2010 ist die WIN mit Unternehmen<br />

jährlich auf der Hannover Messe vertreten.<br />

Auch hier spiegelt sich der Slogan wider.<br />

Die Unternehmen werden bei der Suche<br />

nach neuen Kontakten und Kooperationspartnern<br />

unterstützt und gemeinsam wird<br />

Werbung für den Wirtschaftsraum Mittel -<br />

weser betrieben. Die Unternehmen sind die<br />

Botschafter der Region.<br />

Fördermittelberatung für Investition und<br />

Innovation<br />

Die Fördermittelberatung gehört zu den<br />

klassischen Serviceleistungen der Wirtschaftsförderung.<br />

Waren es früher eher Programme,<br />

die Unternehmern einen Zuschuss<br />

bei betrieblichen Investitionen ermöglichten,<br />

stehen heute zunehmend Programme im<br />

Focus, die die Entwicklung neuer innova -<br />

tiver Prozesse und Produkte unterstützen.<br />

Hier bieten WIN GmbH und <strong>Landkreis</strong><br />

eine besondere aufsuchende Beratung an –<br />

die Innovations- und Technologietransfer -<br />

beratung. In einem kostenfreien Beratungsgespräch<br />

wird erörtert, wie das angestrebte<br />

Vorhaben geplant und umgesetzt werden<br />

kann. Die Ergebnisse des Gespräches<br />

dienen als Grundlage für weitergehende<br />

Kooperationen mit Experten aus Universi -<br />

täten und Forschungseinrichtungen, um die<br />

Umsetzung der Idee zu realisieren. Gleichzeitig<br />

findet eine Prüfung bezüglich mög -<br />

licher Fördermittel statt. Jährlich lädt die<br />

WIN GmbH zu einem öffentlichen Techno -<br />

logietransfertag ein, um Interessierte über<br />

dieses Angebot und erfolgreich abgeschlossene<br />

Projekte zu informieren.<br />

69


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 70<br />

Die WIN GmbH (Wirt-<br />

schaftsförderung im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<br />

<strong>Weser</strong>) lädt jährlich zu<br />

einem öffentlichen<br />

Technologietransfertag<br />

ein – hier die Referenten<br />

im Jahr 2016.<br />

70<br />

Imagekampagne „<strong>Nienburg</strong>.Mittelweser –<br />

Einfach lebenswert“<br />

Innovationen brauchen Menschen, denn<br />

innovative Ideen entstehen in den Köpfen<br />

von Menschen und werden von Menschen<br />

umgesetzt. Daher kommt der Fachkräftesicherung<br />

innerhalb der Bestandspflege<br />

eine immer größere Rolle zu. Es geht<br />

sowohl um die Sicherung des Nachwuchses,<br />

sprich die Gewinnung von Schul -<br />

ab gängerinnen und Schulabgängern als<br />

Auszu bildende, als auch darum, Fach- und<br />

Führungskräfte von außerhalb für die Unternehmen<br />

der Region zu gewinnen. Wie<br />

können wir Menschen überzeugen, ihren<br />

Arbeits- und Lebensmittelpunkt in einem<br />

eher ländlich geprägten Raum zu sehen?<br />

Diese Frage wurde 2012 im Rahmen des<br />

„1. Dialogs Fachkräfte“ intensiv zwischen<br />

Unternehmern, Landrat und Wirtschafts -<br />

förderung diskutiert. Daraus entstand die<br />

Idee, Marketingbausteine zu entwickeln, die<br />

die Vorzüge des Wirtschaftsraumes als<br />

attraktiven Lebens- und Arbeitsraum dar -<br />

stellen und so den Unternehmen gute Argumente<br />

im Rahmen ihrer Personalgespräche<br />

an die Hand zu geben.<br />

Anfang 2014 startete die Imagekam -<br />

pagne „<strong>Nienburg</strong>.Mittelweser – Einfach<br />

lebenswert“ (www.einfach-lebenswert.net).<br />

Die Homepage liefert wertvolle Informa -<br />

tionen hierzu. Dort heißt es treffend: „Leben<br />

und Wohnen in der Region <strong>Nienburg</strong>.Mittelweser<br />

heißt: Wohnen im Grünen und<br />

Großen, näher dran am Leben zu sein und<br />

ein Leben in Balance zu führen.“ Diese drei<br />

Themen werden inhaltlich vorgestellt und in<br />

überzeugender Art und Weise, oft mit<br />

einem kleinen Augenzwinkern, präsentiert.<br />

Das Symbol dieser Imagekampagne ist ein<br />

stilisierter Schmetterling, der den <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong> samt <strong>Weser</strong> darstellt. Die be -<br />

tei ligten Partnerfirmen sind Mitglieder der


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 71<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Lenkungsgruppe und können Ideen und<br />

Anregungen hinsichtlich der Kampagne einbringen.<br />

Weitere Unternehmen sind stets<br />

willkommen.<br />

Um Abiturientinnen und Abiturienten<br />

eine Orientierungshilfe bei der Berufswahl<br />

zu bieten, hat die WIN bereits zum zweiten<br />

Mal die Broschüre „Mein Weg zum Traumberuf<br />

– eine Übersicht für Abiturienten“ aufgelegt.<br />

Schwerpunkt sind über 40 duale<br />

Studienangebote von Unternehmen der<br />

Region. Denn neben der Gewinnung von<br />

Fachkräften von außen ist es allen Partnern<br />

genauso wichtig, einheimischen Jugend -<br />

lichen eine attraktive Berufsperspektive in<br />

der Region zu offerieren.<br />

Arbeitskreis „Regionale Produkte“<br />

Die Mittelweser-Region ist außer von<br />

großen Industriestandorten und einer viel -<br />

fältigen Unternehmensstruktur auch stark<br />

landwirtschaftlich geprägt. Deshalb unterstützt<br />

die WIN GmbH kleine und mittlere<br />

Erzeuger von Lebensmitteln und deren<br />

Direktvermarktung, sei es über Märkte oder<br />

in Hofläden. Wertvolle Bioprodukte und<br />

zahlreiche Spezialitäten, darunter „Kulina -<br />

rische Botschafter Niedersachsen“ (ausgezeichnete<br />

Lebensmittel aus Niedersachsen),<br />

werden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> her gestellt.<br />

Um diese Erzeugnisse noch bekannter zu<br />

machen, hat die WIN GmbH gemeinsam<br />

mit kommunalen Wirtschafts förderern, Kammern<br />

und der Mittelweser-Touristik GmbH<br />

im Februar 2014 eine Initiative gestartet, die<br />

das forcieren soll. Zudem wird die Schaffung<br />

einer regionalen Dachmarke angestrebt.<br />

Auch dieses Projekt ist Bestandteil<br />

der Imagekampagne „Einfach lebenswert“.<br />

Hier kennen die Menschen die Produkte<br />

und deren Erzeuger – ein weiteres gutes<br />

und gesundes Argument für ein Leben im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>.<br />

Besuch der „General-<br />

fabrik“ auf der Hannover<br />

Messe 2016 mit Unter -<br />

nehmern aus dem<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<br />

<strong>Weser</strong><br />

71


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 72<br />

Regionale Produkte – eine kulinarische<br />

Reise durch das Herz der Mittelweser-<br />

Region<br />

Uwe Nordhausen<br />

Regional und saisonal –<br />

für diese Lebensmittel<br />

gibt es viele gute Gründe.<br />

72<br />

Immer mehr Menschen interessieren sich<br />

für die Herkunft der Lebensmittel, die täglich<br />

auf den Tisch kommen. Genug gute<br />

Gründe für regional erzeugte Lebensmittel<br />

gibt es allemal. Die Transportwege sind kurz<br />

und schonen durch das geringe Verkehrsaufkommen<br />

unsere Umwelt. Die Produkte<br />

schmecken „wie aus Omas Garten“, sind<br />

vitalstoffreich und gesund, da die Pflanzen<br />

voll ausreifen können und erntefrisch verkauft<br />

werden. Der direkte Kontakt zum<br />

Erzeuger weckt Vertrauen in die Qualität<br />

der heimischen Produktauswahl. Zudem<br />

wird die regionale Wirtschaft gestärkt und<br />

der Erhalt von Arbeitsplätzen gesichert.<br />

In der ländlich geprägten Region werden<br />

Spitzenprodukte des heimischen Anbaus<br />

und der Veredlung erzeugt. Traditioneller<br />

Spargelanbau, Heidschnucken, blaue Beeren<br />

und Äpfel soweit das Auge reicht – all<br />

das verheißt etwas Gutes. Vielleicht werden<br />

Sie bei der kulinarischen Reise den einen<br />

oder anderen Hersteller erahnen können<br />

und beim nächsten Anbieter wiederum<br />

staunen, dass es hier diese Produkte gibt.<br />

Der Duft von frisch geräuchertem <strong>Weser</strong> -<br />

aal und das besondere, feine Aroma von<br />

Forellen lassen dem Besucher das Wasser<br />

im Munde zusammenlaufen, wenn er eine<br />

der Fischräuchereien in <strong>Nienburg</strong> oder<br />

Landesbergen betritt.<br />

Eine ganz besondere Produktinnovation<br />

sind die Räucherkartoffeln von dem landwirtschaftlichen<br />

Betrieb in Eisse mit angeschlossener<br />

Hofmolkerei. Gegart, mit Meersalz<br />

verfeinert, dazu der eigene Kräuterquark<br />

– ein echter Genuss.<br />

Bis Ende September dreht sich in<br />

Brokeloh alles um die „Dicken Blauen“. Im<br />

Bickbeern-Café werden abwechslungsreiche<br />

Gerichte mit Blaubeeren – von süß bis<br />

deftig – angeboten. Wer möchte, kann die<br />

Bio-Blaubeeren aber auch selber pflücken.<br />

Die Kunst, Senf herzustellen, ist ein altes<br />

und traditionelles Handwerk, das in Eystrup<br />

seit über 200 Jahren beherrscht wird. Noch<br />

heute wird der Branntweinessig in der Senfund<br />

Essigfabrik in Essigbildnern auf Buchen -<br />

holzspänen in einem natürlichen biolo -<br />

gischen Verfahren hergestellt.<br />

In Leese reifen Jahr für Jahr kern -<br />

gesunde und knackige Äpfel heran. Die


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 73<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Sorten Florina, Pinova, Santana, um nur einige<br />

der Bio-Apfelsorten zu nennen, werden<br />

im frucht- und bodenschonenden Anbau<br />

er zeugt.<br />

Auf dem Weg nach Schessinghausen<br />

finden sich die robusten Galloway-Rinder<br />

auf der Wiese, die in Freilandhaltung auf -<br />

gezogen werden. Fleisch, Wurst und Fertiggerichte<br />

gehören hier zum exklusiven<br />

Angebot.<br />

In der Backstube in Glissen wird Ge -<br />

treide direkt von einem Bio-Bauernhof aus<br />

dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> frisch ge -<br />

mahlen und zu vollwertigen Broten und<br />

leckeren Konditoreiwaren verbacken. Die<br />

Back- und Konditoreiwaren sind alle Bio –<br />

bis zum letzten Dekostreusel.<br />

Schon lange war es der Wunsch, die<br />

eigene in Helzendorf erzeugte Milch zu veredeln.<br />

So entstand die Hofkäserei, in dem<br />

der Bünkemühler Schnittkäse in verschiedenen<br />

Variationen zur Verkostung bereit steht.<br />

Einen besonderen Genuss verspricht die<br />

Kaffee- und Kakaomanufaktur in Bücken.<br />

Die hochwertigen Bio-Bohnen werden nur<br />

von bekannten Anbauern bezogen, selbst<br />

importiert und schließlich in der eigenen<br />

Rösterei veredelt.<br />

Einen Sensenschluck gibt es zum Ab -<br />

schluss. Aus der Zeit um 1700, als die<br />

Schmiedekunst und Sensenherstellung in<br />

Liebenau ihre Blütezeit erlebte, stammt das<br />

Urrezept des Waldfruchtdestilats.<br />

Die Reise endet hier. Längst nicht alle<br />

regionalen Erzeuger konnten besucht werden,<br />

wie die Anbauer von Spargel, Erdbeeren,<br />

Kartoffeln und vielem mehr. Die Nachfrage<br />

aber zeigt, wie groß der Wunsch nach<br />

Produkten ist, von denen man weiß, woher<br />

sie kommen und wer dahintersteht.<br />

Spargel aus der Region<br />

– die Nachfrage ist groß.<br />

73


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 74<br />

Landwirtschaft als stärkster<br />

Wirtschaftsfaktor<br />

Tobias Göckeritz<br />

Die Landwirtschaft mit ihren 1500 landwirtschaftlichen<br />

Familienbetrieben und ihren<br />

vor- und nachgelagerten Bereichen, wie<br />

Landhandel, Genossenschaften, Futter -<br />

mühlen, Agrarverwaltung, Agrarberatung<br />

und Lebensmittel verarbeitender Industrie ist<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> Wirt schafts -<br />

faktor Nummer eins. Statistisch kommen auf<br />

einen Erwerbstätigen in der landwirtschaft -<br />

lichen Urproduktion noch sieben weitere<br />

Erwerbstätige aus dem Agribusiness.<br />

Die Landwirtschaft im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

ist stark geprägt durch bäuer -<br />

liche Landwirtschaft und die <strong>Weser</strong>, die den<br />

<strong>Landkreis</strong> von Süden nach Norden durchquert.<br />

Entlang des Flusses liegen die sehr<br />

ertragreichen Flussauen, die jedoch zunehmend<br />

durch Auskiesung vermindert und<br />

der Landwirtschaft dauerhaft entzogen werden.<br />

Der langfristig wirtschaftliche Schaden,<br />

der dem <strong>Landkreis</strong> dadurch entsteht, ist<br />

immens. An die Flussauen schließen sich<br />

die sandigen Geestrücken an.<br />

Das Kreisgebiet umfasst eine land -<br />

wirtschaftlich genutzte Fläche von knapp<br />

84 000 Hektar, davon werden 70 000 Hektar<br />

ackerbaulich und 14 000 Hektar durch<br />

Grünland genutzt. Das Schlagwort unserer<br />

Landwirtschaft lautet „Vielfalt statt Einfalt“<br />

und steht für die vielfältigen Anbaukulturen<br />

und Wirtschaftsformen, die unseren <strong>Landkreis</strong><br />

prägen. Wir finden im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> spezialisierte Ackerbau -<br />

be triebe, aber auch Sonderkulturen, Biogas -<br />

anlagen und intensive Viehbetriebe.<br />

Das überwiegende Einkommen erzielen<br />

die <strong>Nienburg</strong>er Landwirte mit ihren Nutz -<br />

tieren. Es gibt 14 000 Milchkühe, Rindermast,<br />

Schweinezucht und 190 000 Mastschweine<br />

sowie Geflügelhaltung mit Elterntiervermehrung,<br />

Legehennen und Mast -<br />

geflügel. Darüber hinaus gibt es die Direktvermarktungsbetriebe<br />

des überregional<br />

bekannten „<strong>Nienburg</strong>er Spargel“. Für die<br />

Bekanntheit dieses Edelgemüses sorgt<br />

nicht nur sein einzigartiger nussiger Ge -<br />

schmack, sondern auch der <strong>Nienburg</strong>er<br />

Spargellauf mit 2000 Läufern aus nah und<br />

fern, das Spargelmuseum und das Nien -<br />

burger Spargelfest mit Krönung der <strong>Nienburg</strong>er<br />

Spargelkönigin.<br />

Auch am <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> ist<br />

der Strukturwandel, verursacht durch den<br />

biologisch-technischen Fortschritt, nicht<br />

spur los vorübergegangen, dennoch bleiben<br />

die Ackerfrüchte für die Verarbeitung und<br />

den Handel erhalten. Lediglich Nutz tiere<br />

gehen verloren und die absolute Zahl<br />

an Kühen und Schweinen verringert sich<br />

ständig. Gegenüber 1993 mit rund 3190<br />

Betrieben gab es im Jahr 2015 mit 1558 nur<br />

noch knapp die Hälfte der Betriebe. Immer<br />

weniger Landwirte ernähren immer mehr<br />

Menschen. Waren es 1980 noch 47 Menschen,<br />

die von einem Landwirt ernährt wurden,<br />

sind es 2014 schon 145. Der Hektar -<br />

ertrag für Weizen lag um 1900 noch bei 1,8<br />

Tonnen je Hektar, heute ist er im <strong>Landkreis</strong><br />

mit 8,6 Tonnen je Hektar fast fünfmal so<br />

hoch. An der <strong>Weser</strong> werden auch schon<br />

mal über zehn Tonnen Weizen je Hektar<br />

geerntet. Als Ursachen für die enorme<br />

Erzeugungssteigerung sind in erster Linie<br />

die gute Ausbildung der Landwirte, die<br />

Zucht fortschritte, der Einsatz von Dünger<br />

und Pflanzenschutzmitteln und die Mechanisierung<br />

der Landwirtschaft zu nennen.<br />

War in der Vergangenheit der biologischtechnische<br />

Fortschritt der Hauptantreiber<br />

des Strukturwandels, sind es heute mehr<br />

und mehr die strengen Auflagen aus Emissionsrecht,<br />

Naturschutz und Tierwohl, die<br />

die Höfe zur Aufgabe zwingen. Die Bauern -<br />

familien können die damit verbundenen<br />

enormen Investitionen, insbesondere in der<br />

Tierhaltung, nicht mehr aufbringen. So hängen<br />

die weitere Entwicklung und der Erhalt<br />

der <strong>Nienburg</strong>er Landwirtschaft, und damit<br />

unserer herrlichen, von Bauern gepflegten<br />

Kulturlandschaft, wesentlich von der Gesetzgebung<br />

in Deutschland und der Europä -<br />

ischen Union ab.<br />

74


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 75<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Standort Schweringen<br />

der RWG Niedersachsen<br />

Mitte<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1919<br />

Mitarbeiter:<br />

etwa 400<br />

Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />

Niedersachsen Mitte eG (RNM)<br />

Die Raiffeisen-Warengenossenschaft Niedersachsen<br />

Mitte eG (RNM) ist ein starker, kom -<br />

petenter Partner der Landwirtschaft und der<br />

Bevölkerung im Herzen Niedersachsens. Wir<br />

sind in den <strong>Landkreis</strong>en <strong>Nienburg</strong>, Diepholz,<br />

Verden und in der Region Hannover für Sie da.<br />

Mit ca. 400 Mitarbeitern versorgt die RNM<br />

die Landwirtschaft mit Betriebsmitteln, vermarktet<br />

deren Erzeugnisse und bietet ein umfang -<br />

reiches Dienstleistungs- und Beratungsangebot<br />

an. 22 Geschäftsstellen und 3 Kartoffelzentren<br />

sind die Gewähr für kurze Wege und eine hohe<br />

Leistungsfähigkeit.<br />

In den Bereichen Energie und Raiffeisen-<br />

Märkte (Haus, Tier und Garten) sind wir mit<br />

unseren 17 Tankstellen und 17 Raiffeisen-Märkten<br />

der verlässliche und kompetente Partner für<br />

alle Menschen in unserem Geschäftsgebiet.<br />

Unsere wichtigsten Unternehmensziele sind<br />

„Die Nähe zum Kunden“ und „Die Arbeit als<br />

Fachhandel“. Hieraus leiten sich die Vorgaben<br />

für unser tägliches Handeln ab.<br />

Als genossenschaftliches Unternehmen mit<br />

ca. 2800 Mitgliedern sehen wir uns in einer<br />

engen Verbundenheit zur Region.<br />

Wir versuchen Partnerschaften vor Ort zu<br />

pflegen und somit die Wertschöpfung vor der<br />

Haustür zu ermöglichen. Dieses Vorgehen stärkt<br />

den ländlichen Raum im Ganzen und erhält auch<br />

ein Stück Lebensqualität in unseren Dörfern und<br />

Städten.<br />

Standorte:<br />

22 Geschäftsstellen<br />

3 Kartoffelzentren<br />

17 Raiffeisen-Märkte<br />

17 Tankstellen<br />

Leistungsspektrum:<br />

eine Vielzahl von<br />

Produkten und<br />

Dienstleistungen rund<br />

um die Geschäftsfelder<br />

– Ackerbau<br />

– Agrarprodukte<br />

– Energie<br />

– Raiffeisen-Märkte<br />

– Vieh<br />

Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />

Niedersachsen-Mitte<br />

eG, Schweringen<br />

www.rwg-ndsmitte.de<br />

Raiffeisen-Markt<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

75


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 76<br />

Mobilität und Verkehr –<br />

ein <strong>Landkreis</strong> in Bewegung<br />

Dietrich Pagels<br />

Die Mehrzahl der Menschen im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> lebt in kleinen und grö -<br />

ßeren Dörfern, meist relativ weit entfernt von<br />

größeren Versorgungszentren. Das Leben<br />

dieser Menschen ist weitgehend auf das<br />

Auto als Mobilitätsmittel angewiesen, um zur<br />

Arbeit, zum Einkaufen oder zum Arzt zu<br />

fahren – der hohe Motorisierungsgrad im<br />

Kreisgebiet ist ein Beleg dafür (684 Pkws<br />

pro 1000 Erwachsene). Der demografische<br />

Wandel, Maßnahmen zum Klimaschutz und<br />

steigende Energiepreise stellen die Menschen<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> aber<br />

zunehmend vor Herausforderungen, die<br />

eine Veränderungen in der Verkehrsmittelwahl<br />

anmahnen.<br />

Das Angebot im Schienen-Personen -<br />

verkehr wird im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

von zwei DB-Strecken getragen:<br />

Die in Nord-Südost-Richtung verlaufende<br />

DB-Strecke Bremen–Hannover. Auf dieser<br />

Strecke werden am Bahnhof <strong>Nienburg</strong><br />

zweistündlich IC-Verbindungen und stündlich<br />

RE-Verbindungen (auch am Bahnhof in<br />

Eystrup) in Richtung Bremen bzw. Hannover<br />

angeboten. In/aus Richtung Hannover kann<br />

zusätzlich das Angebot der S-Bahn genutzt<br />

werden (auch vom Bahnhof in Linsburg).<br />

Die in Nord-Süd-Richtung verlaufende<br />

DB-Strecke von Verden über <strong>Nienburg</strong> nach<br />

Minden. Auf dieser Strecke besteht ein<br />

zweistündiges Angebot, wobei die Bahn -<br />

höfe in Eystrup, <strong>Nienburg</strong> und Leese be -<br />

dient werden.<br />

Der öffentliche Personennahverkehr im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> wird von 51<br />

ÖPNV-Linien getragen, auf denen ein Angebot<br />

von mehr als vier Millionen Fahrplan-<br />

Kilometern pro Jahr unterbreitet wird. Das<br />

Liniennetz ist gegliedert in Haupt- und<br />

Nebenlinien sowie Stadtbuslinien. Die<br />

sieben Hauptlinien bilden das Rückgrat des<br />

Busliniennetzes im <strong>Landkreis</strong>. Am Bahnhof<br />

<strong>Nienburg</strong> sind sie zeitlich mit dem Schienenpersonennahverkehr<br />

abgestimmt. Etwa<br />

vierzig Nebenlinien übernehmen die Bedienung<br />

der Fläche und dienen als Zubringer<br />

zu den Hauptlinien.<br />

Das Stadtgebiet der Kreisstadt wird an<br />

Werktagen von vier Stadtbuslinien im Halbstundentakt<br />

bedient; die Kreisstadt ist darüber<br />

hinaus Ausgangs- und Zielort von<br />

15 Regionalbuslinien. Die innerörtliche<br />

Erschließung der Stadt Rehburg-Loccum<br />

wird durch einen Bürgerbus-Verkehr<br />

ergänzt. Darüber hinaus wurden in den<br />

letzten Jahren weitere alternative Bedien -<br />

angebote zum Erhalt von Mobilitätschancen<br />

im ländlichen Raum entwickelt.<br />

An Schultagen werden fast 1200 Fahrten<br />

pro Tag angeboten und rund 17 000 Beförderungsfälle<br />

pro Tag gezählt, darunter rund<br />

80 Prozent für Schülerinnen und Schüler.<br />

An Ferientagen, an den Wochenenden<br />

und in den Abendstunden ist das ÖPNV-<br />

Angebot reduziert.<br />

Die Einführung von Elektromobilität wird<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> von vielen<br />

Akteuren unterstützt, u. a. der Klimaschutz -<br />

agentur Mittelweser e. V. Mittlerweile wurden<br />

in der Stadt <strong>Nienburg</strong> zahlreiche öffentliche<br />

und private Ladestationen eingerichtet.<br />

Im Gebiet der Stadt <strong>Nienburg</strong> dürfen auf<br />

unbeschrankten Parkplätzen Elektrofahr -<br />

zeuge gebührenfrei parken. Im Mai 2016<br />

waren 75 Elektrofahrzeuge angemeldet.<br />

Auch der Radverkehr hat im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> große Bedeutung, im Alltag<br />

wie in der Freizeit. Ein dichtes, komplett<br />

ausgeschildertes Radwegenetz verbindet<br />

Dörfer und Städte und die touristischen<br />

Sehenswürdigkeiten größtenteils durch<br />

reizvolle Landschaften abseits des Auto -<br />

verkehrs. Besonders der Radtourismus<br />

entlang des <strong>Weser</strong>-Radweges hat sich<br />

in den ver gan genen Jahren sehr positiv<br />

entwickelt.<br />

76


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 77<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Verkehrsgesellschaft<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> mbH (VLN)<br />

Die VLN ist die Management- und Servicegesellschaft<br />

für den ÖPNV im Verkehrsgebiet des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong> und damit erster<br />

Ansprechpartner für alle Fragen rund um den<br />

Busverkehr. Die VLN ist eine Kooperation des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong> und der sieben Busunternehmen,<br />

die den Linienverkehr hier betreiben.<br />

Die Aufgaben der VLN reichen von der Koordination<br />

und Planung der Verkehre über die<br />

Steuerung des öffentlichen Personennahverkehrs,<br />

die Schülerbeförderung, den Service und<br />

die Information für die Fahrgäste sowie die<br />

Erstellung von Fahrplan-, Tarif- und Servicekonzepten.<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Vertrieb und Qualitätsmanagement<br />

gehören ebenfalls zu den Aufgaben<br />

der VLN. Zudem bringt die VLN ihr Knowhow<br />

bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans<br />

ein. Dabei arbeitet sie eng mit dem <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> als Aufgabenträger des<br />

ÖPNV und als Träger der Schülerbeförderung<br />

zusammen.<br />

Rund 1100 Haltestellen werden von 140<br />

Linienbussen auf 7 Regio-Linien und 33 Lokal-<br />

Linien bedient. Die Regio-Linien orientieren sich<br />

an den Abfahrts- und Ankunftszeiten der Züge in<br />

<strong>Nienburg</strong>; die Lokal-Linien sind insbesondere auf<br />

Das Team der Verkehrsgesellschaft <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong> mbH (VLN): Simone Röver,<br />

Dietlind Fuchs, Klaus Bückmann, Jens Rühe,<br />

Rosemarie Rosenboom (von links nach rechts)<br />

die Bedürfnisse der Schüler abgestimmt. Diese<br />

stellen mit knapp 90 Prozent den größten Teil<br />

der Fahrgäste der VLN. Insgesamt befördert die<br />

VLN jährlich auf 3,9 Millionen Fahrplankilo -<br />

metern mehr als 3,9 Millionen Menschen.<br />

Das Tarifsystem der VLN mit 5 Preisstufen<br />

orientiert sich mit seinen 16 Tarifzonen an Samtgemeinde-<br />

oder Gemeindegrenzen.<br />

Informationen über den aktuellen Fahrplan<br />

stehen den Fahrgästen zur Verfügung über<br />

– Aushangfahrpläne an den Haltestellen,<br />

– die Internetseite www.vln-nienburg.de,<br />

– handliche Faltfahrpläne für einzelne Linien,<br />

– das elektronische Fahrgast-Informationssystem<br />

am Bahnhof <strong>Nienburg</strong>.<br />

Als modernes Dienstleistungsunternehmen<br />

legt die VLN besonderen Wert auf Kundenzufriedenheit<br />

und die Nähe zum Kunden. Persönliche<br />

Auskünfte erhalten Fahrgäste in der VLN-<br />

Geschäftsstelle in der Wilhelmstraße in <strong>Nienburg</strong>.<br />

Hier steht das VLN-Team mit Rat und Tat<br />

zur Seite und nimmt auch Anregungen und<br />

Wünsche im persönlichen Gespräch entgegen.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1989<br />

Mitarbeiter: 5<br />

Leistungsspektrum:<br />

Planung und<br />

Organisation des<br />

ÖPNV im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Busse: 140<br />

Linien: 7 Regio-Linien<br />

und 33 Lokal-Linien<br />

Fahrgäste:<br />

3,9 Millionen<br />

Verkehrsgesellschaft<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> mbH<br />

(VLN)<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

www.vln-nienburg.de<br />

77


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 78<br />

Ein erfahrenes Team<br />

steht für einen um -<br />

fassenden Produktund<br />

Service katalog für<br />

MAN – auch für Ihr<br />

Transportproblem hat<br />

Sattelkau & Rittmeier die<br />

perfekte Lösung.<br />

Sattelkau & Rittmeier Nutzfahrzeugservice GmbH<br />

In Marklohe kennt man sich aus, wenn es um<br />

zuverlässigen und kompetenten Service für MAN<br />

geht: Hier ist die Sattelkau & Rittmeier Nutzfahrzeuge<br />

GmbH offizieller Partner und steht mit<br />

einem umfangreichen Leistungsportfolio zur Seite,<br />

um Fahrzeuge schnell und fach männisch wieder<br />

auf die Überholspur zu bringen. Das Unter -<br />

nehmen ist genau der richtige An sprechpartner –<br />

egal, ob für die Wartung und Instandsetzung<br />

sämtlicher Nutzfahrzeuge und Anhänger, die<br />

Diagnose der Fahrzeugelektronik mit modernen<br />

Prüfgeräten oder die Unfallinstandsetzung – bis<br />

hin zur Hauptuntersuchung. Zusätzlich können<br />

Nutzfahrzeuge über die BFS sogar direkt vom<br />

MAN-Fachmann gemietet werden.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1992<br />

Mitarbeiter: 16<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Wartung und Instand -<br />

setzung sämtlicher<br />

Nutzfahrzeuge und<br />

Anhänger<br />

– Diagnose der Fahr -<br />

zeugelektronik<br />

– Unfallinstandsetzung<br />

– Scheibenreparaturen<br />

und -austausch<br />

– Klimaanlagenservice<br />

– Ersatzteile- und<br />

Zubehörverkauf<br />

– gesetzliche Unter -<br />

suchungen u. v. m.<br />

Sattelkau & Rittmeier<br />

Nutzfahrzeugservice<br />

GmbH, Marklohe<br />

www.sattelkaurittmeier.de<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1934<br />

Die Emme-Busse fahren<br />

Jahr für Jahr mehr als<br />

eine Million Kilometer<br />

durch ganz Europa.<br />

Fuhrpark:<br />

17 Busse unterschied -<br />

licher Größe<br />

Leistungsspektrum:<br />

– individueller<br />

Reiseverkehr<br />

– Linienverkehr<br />

Fritz Emme Omnibusbetrieb<br />

Individueller Service und absolute Zuverlässigkeit<br />

sind die Leitlinien unseres Unternehmens. Seit<br />

der Gründung 1934 befindet es sich in Familienbesitz<br />

und wird heute von Wolf-Dieter Emme (seit<br />

1976 im Betrieb) geführt.<br />

Für unsere Kunden organisieren wir Bus -<br />

reisen aller Art. Im weiten Umkreis sind wir<br />

zudem täglich im Linienverkehr unterwegs, um<br />

unsere Fahrgäste pünktlich und sicher ans Ziel<br />

zu bringen. Derzeit besteht unser Fuhrpark aus<br />

17 modernen Fahrzeugen unterschiedlicher<br />

Größe. Selbstverständlich haben alle Busse<br />

Ausstattungsmerkmale, die das Reisen heute zu<br />

einem entspannenden und angenehmen Erlebnis<br />

machen.<br />

Wir stellen hohe Qualitätsansprüche an die<br />

Zuverlässigkeit und Qualifikation unseres Personals,<br />

denn wir wollen, dass unsere Kunden stets<br />

sicher und komfortabel befördert werden.<br />

Fritz Emme<br />

Omnibusbetrieb<br />

Stolzenau<br />

www.emme-bus.de<br />

78


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 79<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Tourismus – Landidylle,<br />

Radlerparadies, Wasserlandschaften<br />

Martin Fahrland<br />

Die „Region der kleinen Kostbarkeiten“ wartet<br />

mit Sehenswürdigkeiten auf, die sich aus<br />

einer gewachsenen Infrastruktur entwickelt<br />

haben. Schon vor Tausenden von Jahren<br />

war das Gebiet des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

besiedelt, davon zeugen zahlreiche<br />

Hügel- und Großsteingräber.<br />

Radlerparadies Mittelweser-Region<br />

Platt wie ein Teller ist die Region Mittelweser<br />

– sieht man einmal vom „Höhenzug“<br />

der Rehburger Berge ab – und damit eignet<br />

sie sich ideal zum Radwandern. 3000 Kilometer<br />

Radwegenetz stehen zum „Genuss-<br />

Radeln“ zur Wahl. Hinzu kommen aus -<br />

geschilderte Tages- und Mehrtagestouren.<br />

Einer der beliebtesten deutschen Radfernwege<br />

– der <strong>Weser</strong>-Radweg – verläuft durch<br />

die Region. Dazu kommen Themenrouten<br />

unter dem Motto „Bike & Learn“, wie die<br />

Dino-Tour, die Energieentdeckerroute Mittelweser,<br />

die Storchenroute, der Grafenring<br />

oder die Wolfstour. Bei diesen Touren<br />

werden interessante Themen anhand von<br />

Informationstafeln erläutert. Die heimische<br />

Gas tro nomie bietet für jeden Geschmack<br />

das Richtige, um sich nach einer Radtour so<br />

richtig verwöhnen zu lassen, zum Beispiel<br />

mit dem <strong>Nienburg</strong>er Spargelteller – einer<br />

ganz besonderen Köstlichkeit von Ende<br />

April bis zum 24. Juni. Radfahrerfreundliche<br />

Unterkünfte und eine Gruppenunterkunft in<br />

einer Radlerscheune stehen für die Gäste<br />

zur Verfügung. Im Internet gibt es alle<br />

Strecken informationen und kostenfreie PDF-<br />

Downloads sowie GPX-Tracks für GPS-Geräte.<br />

<strong>Weser</strong>mühlen, Museen und Heimatstuben<br />

Niedersachsen, das Land der Mühlen.<br />

Einst errichtet, um Getreide zu mahlen, sind<br />

die Wind- und Wassermühlen im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> heute als technische Baudenkmäler<br />

eine Attraktion. Liebevoll restauriert<br />

und nicht selten wieder funktionsfähig<br />

gemacht, wird man in eine vergangene Zeit<br />

zurückversetzt. In vielen Mühlen gibt es<br />

regelmäßig Backtage mit Mahlvorführungen.<br />

Einige von ihnen stehen als „Hochzeitsmühlen“<br />

zur Verfügung. „Mühlenhoch -<br />

zeiten“ sind ein unvergessliches Erlebnis.<br />

Liebevoll gestaltete Heimatstuben informieren<br />

über Land und Leute der Region und<br />

halten die Erinnerung an bäuerliches Leben<br />

und Brauchtum aufrecht. Die Räume sind<br />

mit alten Möbeln und Gerätschaften einge-<br />

Radlerparadies Mittel -<br />

weser – 3000 Kilometer<br />

ausgeschildertes Rad -<br />

wegenetz, Tages- und<br />

Mehrtagestouren und<br />

<strong>Weser</strong>-Radweg<br />

79


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 80<br />

Einige Mühlen stehen<br />

als Hochzeitsmühlen für<br />

standesamtliche Trau -<br />

ungen zur Verfügung.<br />

80<br />

richtet. Einige von ihnen bieten ein stilvolles<br />

Ambiente für standesamtliche Trauungen.<br />

Im Regionalmuseum in <strong>Nienburg</strong> finden<br />

sich unter anderem Urnen und Grabbei -<br />

gaben sowie Geräte, Waffen und Schmuck<br />

aus der jüngeren Steinzeit sowie aus der<br />

Bronze- und Eisenzeit. Das Niedersäch -<br />

sische Spargelmuseum in <strong>Nienburg</strong> informiert<br />

über den <strong>Nienburg</strong>er Spargel: vom<br />

Anbau über das Stechen bis zur Vermarktung.<br />

Im Obergeschoss ist die wertvolle<br />

Burgdorfer Spargelsammlung (Porzellan<br />

usw.) untergebracht.<br />

Einmalig in Niedersachsen wartet <strong>Nienburg</strong>s<br />

Innenstadt mit dem Polizeimuseum<br />

Niedersachsen auf. Zu sehen sind Besonderheiten<br />

aus der Polizeigeschichte des<br />

Landes. Der Kriminalfall Haarmann, der in<br />

den 1920er-Jahren in Hannover als Serienmörder<br />

sein Unwesen trieb, wird beleuchtet,<br />

ebenso Fakten und Wissen aus der erkennungsdienstlichen<br />

Behandlung, der Polizeifotografie<br />

und aus der Arbeit der Kriminalpolizei.<br />

Interessierte erhalten darüber hinaus<br />

einen Einblick in die verschiedenen Fortbewegungsmittel<br />

der Polizei Niedersachsens<br />

seit dem Zweiten Weltkrieg.<br />

Altstadt <strong>Nienburg</strong> –<br />

die <strong>Nienburg</strong>er Bärenspur<br />

Über 500 aufgemalte Bärentatzen führen<br />

auf einer kurzweiligen Tour durch die 1000-<br />

jährige Altstadt vorbei an Burgmannshöfen,<br />

Ackerbürgerhäusern, liebevoll restaurierten<br />

Fachwerkhäusern und sehenswerten Bauten<br />

aller Epochen. Eine Reise durch <strong>Nienburg</strong>s<br />

Geschichte und Gegenwart.


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 81<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

In <strong>Nienburg</strong>s historischer Altstadt findet zweimal<br />

wöchentlich Europas schönster Wochenmarkt statt.<br />

81


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 82<br />

Kirchen und Klöster<br />

Das 1163 gegründete<br />

Kloster Loccum ist eines<br />

der besterhaltenen<br />

Zisterzienserklöster<br />

nördlich der Alpen.<br />

82<br />

Museumseisenbahnen „Kaffkieker“,<br />

Rahden-Uchte und die Moorbahn Uchte<br />

Der Triebwagen stammt aus den 1960er-<br />

Jahren und wurde liebevoll „Kaffkieker“<br />

getauft, da er gemütlich durch die wunderschöne<br />

Landschaft rollt und die hübschen<br />

Orte an der Strecke von Eystrup über Hoya,<br />

Bruchhausen-Vilsen nach Syke aus einem<br />

anderen Blickwinkel „bekiekt“ werden können.<br />

In Uchte besteht die Möglichkeit, Fahrten<br />

mit einem historischen Triebwagen nach<br />

Rahden zu unternehmen. Die Mitnahme von<br />

Fahrrädern ist kostenfrei und bietet somit<br />

interessante Kombinationsmöglichkeiten für<br />

Radwanderer. Im historischen Hochzeitsbahnhof<br />

in Lavelsloh ist neben einer Ausstellung<br />

ein liebevoll eingerichtetes Trau -<br />

zimmer entstanden. Brautpaare können ihre<br />

Hochzeitsreise mit der Museumseisenbahn<br />

antreten. Mit einer Gesamtlänge von mehr<br />

als zehn Kilometern verfügt die Moorbahn<br />

im Großen Uchter Moor über das längste<br />

Streckennetz ähnlicher Bahnen in Niedersachsen.<br />

Entlang eines Erlebnispfades kann<br />

sich der Besucher über Moor, Torf, Fauna,<br />

Flora und Naturschutz informieren. Start ist<br />

der Bahnhof in Essern. Hier befindet sich<br />

auch das Informationszentrum „Tor zum<br />

Moor“. Die Ausstellungen bieten Erläuterungen<br />

und Schaustücke zum Thema Moor<br />

und Torf sowie über die Moorleiche „Moora,<br />

das Mädchen aus dem Uchter Moor“.<br />

In der Mittelweser-Region spiegelt sich<br />

eine lange Bau- und Kunstgeschichte wider.<br />

Von der Romanik bis zur Gegenwart sind<br />

alle Epochen vertreten. Als eine gewach -<br />

sene jahrhundertealte Kultur in der Mittel -<br />

weser-Region ranken sich Sagen und Legen -<br />

den um manche Gotteshäuser. Er baten sich<br />

doch einige Mönche, die im Jahre 1050 den<br />

Auftrag erhielten, den Standort einer neuen<br />

Kirche im Hoyaer Land zu bestimmen, ein<br />

Zeichen von Gott. Dort, wo der mitgeführte<br />

Esel sich bücken und niederlassen würde,<br />

da wollten sie die Kirche bauen. Als sich das<br />

Tier aber in der „Wüsteney“ niederlassen<br />

wollte, zogen sie es weiter, bis es sich an<br />

der Stelle bückte, an der heute die Stifts -<br />

kirche steht – inmitten der Gemeinde<br />

Bücken. Der „Dom des Hoyaer Landes“<br />

mit seiner beeindruckenden Doppelturm -<br />

fassade ist mit großartigen Kunstschätzen<br />

ausgestattet. Die romanische St.-Clemens-<br />

Kirche in Marklohe wurde auf dem Grund -<br />

riss eines griechischen Kreuzes errichtet<br />

und überrascht mit kostbaren spätgotischen<br />

Malereien, die im Chorraum unter einer<br />

Kalk schicht entdeckt wurden. Das Herz der<br />

Altstadt <strong>Nienburg</strong>s ist die Pfarrkirche<br />

St. Martin mit ihrem mächtigen Turm. Auf<br />

den Sandsteinsockel aus dem 13. Jahrhundert<br />

wurde im 19. Jahrhundert ein neugo -<br />

tischer Turm gesetzt. Sehenswert sind auch<br />

die wertvollen Sarkophage und Epitaphe im<br />

Inneren. „Porta patet, cor magis“ – „Die Tür<br />

steht offen, das Herz noch mehr“ lautet die<br />

klangvolle Losung der Mönche des Klosters<br />

Loccum. Ein Besuch des im Jahre 1163<br />

erbauten Ordenshauses stellt den Wahlspruch<br />

unter Beweis und lässt den Gast in<br />

diese Zeit zurückreisen. Einzigartig in seiner<br />

Wirkung, vermittelt die Anlage noch heute<br />

den Eindruck eines mittelalterlichen Zister -<br />

zienserklosters: Innerhalb eines von einer<br />

Klostermauer umfriedeten Areals liegen Torhaus,<br />

Stallungen, Brauteich, Wohn- und<br />

Wirtschaftsgebäude. An der weithin sicht -<br />

baren spätromanischen Kirche aus dem<br />

13. Jahrhundert ist das Interesse der Zisterzienser<br />

für Strenge und Schlichtheit ab -<br />

zu lesen. Der Zisterzienserpfad vermittelt mit


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 83<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

seinen Informationstafeln einen Eindruck in<br />

das frühere Klosterleben. Sehenswert ist<br />

auch das Kloster Schinna. Hierbei handelt<br />

es sich um ein Baudenkmal von überregionaler<br />

Bedeutung. Erstmals erwähnt wurde<br />

das Benediktinerkloster immerhin bereits<br />

vor 860 Jahren. Teile des Kreuzganges aus<br />

dem 16. Jahrhundert sind erhalten und die<br />

Fachwerkkirche birgt eine Reihe Fresken,<br />

die inzwischen gesichert worden sind. Eine<br />

Stiftung kümmert sich heute um den Erhalt<br />

der Klosteranlage.<br />

Kur-Romantik<br />

Die Historischen Kuranlagen von Bad<br />

Rehburg sind ein in Deutschland einzig -<br />

artiges Bau- und Kulturdenkmal aus der Zeit<br />

der Romantik. Die Ursprünge gehen zurück<br />

bis in das Jahr 1690, als die heilende Wirkung<br />

der hiesigen Quellen erstmals urkundlich<br />

erwähnt wurde. Um 1800 lockte der<br />

damals als „Madeira des Nordens“ gepriesene<br />

Gesundbrunnen die hannoversche<br />

Aristokratie nach Bad Rehburg. Selbst das<br />

hannoversche Königshaus hat hier „der<br />

Gesundheit wegen und des Vergnügens<br />

halber“ seine Kuraufenthalte verbracht. In<br />

dieser Zeit wurde der Gesundbrunnen zu<br />

einer prächtigen Kuranlage ausgebaut. Was<br />

den Besucher heute hier erwartet, ist<br />

zunächst das Ensemble selbst: das früh -<br />

klassizistische Neue Badehaus (fertiggestellt<br />

1786), die Wandelhalle (1843), die Friede -<br />

rikenkapelle (1842) sowie ein Teil des ehemaligen<br />

Kurparks. Im Neuen Badehaus<br />

befindet sich die Ausstellung „Kurleben der<br />

Romantik“. Ein reizvoller Rundwanderweg<br />

auf den Spuren des hannoverschen Königshauses<br />

rundet die Erlebniswelt „Romantik<br />

Bad Rehburg“ ab.<br />

Vor 130 Millionen Jahren stapften in<br />

Münchehagen Dinosaurier durch den<br />

Sumpf und hinterließen eindrucksvolle Spuren.<br />

Über 300 „Trittsiegel“ sind zu bewundern.<br />

Das Naturdenkmal „Saurierfährten“ ist<br />

einmalig in Europa. In Deutschlands größtem<br />

Dinosaurier-Freilichtmuseum kann man<br />

Seismosaurus, Tyrannosaurus und Triceratops<br />

kennenlernen. Ein 2,5 Kilometer langer<br />

Rundweg führt den Besucher durch verschiedene<br />

Erdzeitalter und zeigt die Ent wick -<br />

lungsgeschichte der faszinierenden Riesen -<br />

echsen an mehr als 230 lebensgroßen<br />

Rekonstruktionen. Auch den Forschern<br />

kann bei ihrer Arbeit über die Schulter<br />

geschaut werden. So ist hautnah zu er -<br />

leben, wie in mühsamer Handarbeit Ori -<br />

ginal-Skelette von Sauriern montiert und die<br />

Ungeheuer so wieder „zum Leben erweckt“<br />

werden.<br />

Dinosaurierpark<br />

Münchehagen – mehr<br />

als 230 lebensgroße<br />

Saurierrekonstruktionen<br />

und das Naturdenkmal<br />

„Saurierfährten“<br />

Dino-Park Münchehagen – Deutschlands<br />

größtes Dinosaurier-Freilichtmuseum<br />

83


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 84<br />

Gut alt werden an der Mittelweser<br />

Karsten Buchholz<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

– Pflegeheime: 28<br />

– vollstationäre Pflege -<br />

heimplätze: 1937,<br />

davon belegte<br />

Plätze: 1655,davon<br />

freie Plätze: 282<br />

– Tagespflegeeinrichtungen:<br />

9<br />

– Tagespflegeplätze:<br />

126<br />

– solitäre Kurzzeit pflege -<br />

einrichtungen: 2<br />

– solitäre Kurzzeitpflege -<br />

plätze: 28<br />

– ambulante<br />

Pflegedienste: 18<br />

– Fälle Hilfe zur Pflege<br />

vollstationär: 523<br />

– Fälle Hilfe zur Pflege<br />

ambulant: 138<br />

84<br />

Das Institut für Gerontologie an der TU Dortmund<br />

ist 2014 vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<br />

<strong>Weser</strong> beauftragt worden, ein wissenschaftliches<br />

Gutachten als Grundlage einer Sozialplanung<br />

für Seniorinnen und Senioren zu<br />

erstellen.<br />

Aufgabe war es, eine Datengrundlage zu<br />

Lebens- und Bedarfslagen von älteren<br />

Personen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

zu schaffen, relevante Handlungsfelder zu<br />

definieren und Handlungsoptionen aufzuzeigen.<br />

Dabei galt es abzugrenzen, welche<br />

Themen auf Kreis ebene und welche Themen<br />

auf Gemeinde ebene wahrgenommen<br />

werden sollten. Eingebettet ist die Sozialplanung<br />

für Senio rinnen und Senioren in<br />

den Strategie prozess 2020 des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>. Dieser behandelt die<br />

Rahmenbedingungen einer schrumpfenden<br />

und alternden Be völkerung und die daraus<br />

resultierenden Konsequenzen.<br />

Das Handlungsfeld Seniorinnen und<br />

Senioren stellt einen Schwerpunkt in diesem<br />

Strategieprozess dar. Inhaltlich sollte nicht<br />

vorrangig die Versorgung bei Pflegebedürftigkeit<br />

im Fokus des Gutachtens stehen,<br />

sondern es sollten alle Lebensbereiche in<br />

den Blick genommen werden. In diesem<br />

Sinne werden in dem vorliegenden Gut -<br />

achten die folgenden Themen betrachtet:<br />

– Wohnen, Wohnumfeld und Mobilität<br />

– Soziale, kulturelle und ökonomische<br />

Teilhabe<br />

– Politische Partizipation und ehrenamt -<br />

liches Engagement<br />

– Gesundheit und Pflege<br />

– Beratung und Information<br />

In Übereinstimmung mit einem partizipativen<br />

Verständnis kommunaler Altenberichterstattung<br />

wurde bei der Erarbeitung dieses<br />

Gutachtens Wert auf die Mitwirkung der<br />

betroffenen Bevölkerungskreise und der<br />

regionalen Akteure gelegt.<br />

Nicht unerwartet kommt das Gutachten<br />

zu dem Schluss, dass im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

in verschiedenen Kontexten<br />

weiter da ran gearbeitet werden muss, auf<br />

die Auswirkungen des demografischen<br />

Wandels ge staltend Einfluss zu nehmen.<br />

Handlungsbedarfe ergeben sich im Hinblick<br />

auf Situationen, in denen Kontinuität in<br />

der Lebensführung einzelner, älter werdender<br />

Menschen zwar gewollt und in allgemeinem<br />

Interesse ist, aber aufgrund alterstypischer<br />

Einschränkungen – gesundheitlicher<br />

und auch finanzieller Art – aus eigenem Vermögen<br />

nicht (mehr) gewährleistet werden<br />

kann und nicht nur Verlust an Lebensqualität,<br />

sondern vor allem an Selbstversorgungskompetenz<br />

zu befürchten ist. „Da seins -<br />

vorsorge“ bringt dabei schon begrifflich<br />

zum Ausdruck, dass Strategien, die gegen<br />

diese Problematik zur Anwendung kommen<br />

sollen, über eine kompensatorische Funk -<br />

tion hinaus auch präventiv ausgerichtet sein<br />

müssen. Aus dem Gutachten leiten sich drei<br />

Handlungsschwerpunkte ab, nämlich:<br />

1. Wohnen, Nahversorgung und Mobilität<br />

2. Gesundheit und Pflege<br />

3. Partizipation und Engagement<br />

Diese Handlungsschwerpunkte sind<br />

durchweg nicht exklusiv altersrelevant. Das<br />

heißt: Vorgenommene Verbesserungen,<br />

weil die Zahl älterer Personen steigt, sind<br />

tendenziell nicht nur zum Vorteil dieser<br />

Be völkerungsgruppe.<br />

Um für die Zukunft gut aufgestellt zu<br />

sein, kommt dem Thema Mobilität eine<br />

herausragende Rolle zu. Selbstständige<br />

Lebensführung im Alter erfordert die Erreichbarkeit<br />

der Infrastruktur des täglichen<br />

Bedarfs. Dass zumeist der private Pkw für


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 85<br />

Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />

die Überwindung größerer Distanzen das<br />

Mittel der Wahl ist, hängt zu einem Teil<br />

mit einer ungünstigen ÖPNV-Anbindung zu -<br />

sammen, dessen Ausbau empfohlen wird.<br />

Da der Pkw für viele Menschen jedoch<br />

nicht wegzudenken ist, hat sich der <strong>Landkreis</strong><br />

dieses Themas bereits angenommen<br />

und bietet seit 2015 gemeinsam mit Verkehrswacht,<br />

Polizei und Fahrschulen mit<br />

dem Projekt „Fit im Auto“ allen älteren Menschen<br />

ein Fahrsicherheitstraining an.<br />

Ob die Alltagsangelegenheiten auch mit<br />

zunehmendem Alter noch selbstständig er -<br />

ledigt werden können, hängt entscheidend<br />

von den Wohnbedingungen ab. Die Verkehrssicherheit<br />

innerhalb und außerhalb<br />

des Gebäudes sowie in der Wohnung muss<br />

auch bei eingeschränkter Beweglichkeit<br />

garantiert sein, ebenso die Alltagsversorgung.<br />

Tritt Pflegebedürftigkeit ein, ergeben<br />

sich weitere Anforderungen, damit die<br />

Wohnung für eine pflegerische Versorgung<br />

geeignet ist. Es wird daher empfohlen, die<br />

Wohnberatung zu einem Schwerpunkt der<br />

Sozialplanung zu machen, ein Handlungsfeld,<br />

auf dem der <strong>Landkreis</strong> bereits seit einiger<br />

Zeit unterwegs ist. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Niedersachsenbüro „Neues Wohnen<br />

im Alter“ erhielten bereits 30 Personen<br />

eine Grundlagenschulung für ehrenamtliche<br />

Wohnberaterinnen und Wohnberater. Be -<br />

treut werden sie von einer hauptamtlichen<br />

Wohnberaterin des <strong>Landkreis</strong>es.<br />

Die lange Zeit, die die befragten Bürgerinnen<br />

und Bürger bereits in den Städten<br />

und Gemeinden des <strong>Landkreis</strong>es leben,<br />

spricht für eine große Verbundenheit zum<br />

Heimatort. Daher wird empfohlen, das<br />

wohn ortnahe Angebot an alternativen<br />

Wohn formen sowie barrierefreie Wohnungen,<br />

betreutes Wohnen oder auch Wohn -<br />

gemeinschaften für pflegebedürftige Menschen<br />

weiter auszubauen.<br />

Die zukünftige Sicherstellung der ambulanten<br />

ärztlichen Versorgung stellt mit Blick<br />

auf die Altersstruktur und die Erreichbarkeit<br />

Fahrtrainings geben<br />

älteren Menschen<br />

wieder mehr Sicherheit<br />

im Straßenverkehr.<br />

85


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 86<br />

Die Verbesserung der<br />

Lebens situation von<br />

Senioren hat viele<br />

Aspekte.<br />

86<br />

eine Herausforderung für den <strong>Landkreis</strong> dar.<br />

Mit der Initiative „Ärztlich willkommen“ und<br />

dem Stipendienprogramm für Studierende<br />

der Humanmedizin engagieren sich <strong>Landkreis</strong><br />

und Gemeinden bereits aktiv für die<br />

ärztliche Versorgung. Da die bestehenden<br />

Praxisstandorte mit hoher Wahrschein -<br />

lichkeit nicht alle zu erhalten sein werden,<br />

sollten Bestrebungen, medizinische Ver -<br />

sorgungszentren zu gründen, unterstützt<br />

werden und flankierende Erreichbarkeitskonzepte<br />

erarbeitet werden.<br />

Die Befragung und Beteiligung der älteren<br />

Einwohnerinnen und Einwohner im Rahmen<br />

der Erhebungen zu dem vorgelegten<br />

Gutachten der TU Dortmund sind offensichtlich<br />

auf großes Interesse gestoßen,<br />

so dass empfohlen wird, dauerhafte Mit -<br />

wirkungsmöglichkeiten zu schaffen.<br />

Politik und Verwaltung werden sich in<br />

der kommenden Legislaturperiode mit dem<br />

340 Seiten umfassenden Werk zur Sozialplanung<br />

auseinanderzusetzen und weitere<br />

Schritte einzuleiten haben. Wie sich die<br />

Sozialplanung für Seniorinnen und Senioren<br />

auf die Lebenslagen der älteren Einwohnerinnen<br />

und Einwohner im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong><br />

auswirken wird, wird sich erst in einigen<br />

Jahren erweisen können.<br />

Ungeachtet dieser strategischen Be -<br />

trach tung der älter werdenden Gesamt -<br />

bevöl kerung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<br />

<strong>Weser</strong>, nimmt die <strong>Landkreis</strong>verwaltung<br />

schon jetzt wichtige Aufgaben wahr, um<br />

die Lebenssituation älterer Menschen zu<br />

verbessern. Gerade in den letzten Jahren,<br />

bei mittlerweile spürbaren Auswirkungen<br />

des demografischen Wandels, führt der<br />

Fachdienst Altenhilfe alles andere als ein<br />

Schattendasein.<br />

Hilfe bei Wünschen und Nöten im Alter<br />

ist gefragt wie nie zuvor. Kein Wunder, denn<br />

je hochaltriger unsere Gesellschaft wird,<br />

desto höher ist auch das Pflegerisiko. Ins -<br />

gesamt betreut der Fachdienst derzeit 523<br />

Seniorinnen und Senioren, die Sozialhilfe<br />

in Pflegeeinrichtungen erhalten. 138 alte<br />

Menschen sind außerdem Empfänger von


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 87<br />

Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />

Sozialhilfe für die Pflege im häus lichen<br />

Bereich. Daneben erhalten noch ca. 1500<br />

Menschen Grundsicherung als exis tenz -<br />

sichernde Leistung für den Lebensunterhalt<br />

und die Kosten der Unterkunft ohne Pflegeleistungen,<br />

von denen ein Großteil über<br />

65 Jahre alt ist.<br />

Insgesamt 28 Pflegeheime, zwei Kurzzeit-<br />

und neun Tagespflegeeinrichtungen<br />

sowie eine betreute Wohngemeinschaft<br />

werden durch die Heimaufsicht des Fachdienstes<br />

einmal pro Jahr sowie anlass -<br />

bezogen besucht. Geprüft wird nach den<br />

Kriterien des Niedersächsischen Gesetzes<br />

über unter stützende Wohnformen (NuWG).<br />

Herangezogen werden außerdem die Prüfkriterien<br />

der Pflegekassen, die in der Fachwelt<br />

und bei Angehörigen durchaus um -<br />

stritten sind.<br />

Das etwas sperrige Kürzel „SPN“ steht<br />

für Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen.<br />

Seit 2010 besitzt der <strong>Landkreis</strong><br />

einen solchen Stützpunkt, mit denen das<br />

Land Niedersachen als erstes Flächenland<br />

ein Netz von Beratungs- und Anlaufstellen<br />

für ältere Menschen schaffen wollte, um<br />

damit dem Bedürfnis vieler älterer Menschen<br />

nach Rat und Hilfe möglichst gut entsprechen<br />

zu können.<br />

Insgesamt 1230 Hausbesuche hat der<br />

SPN im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> im vergangenen<br />

Jahr durchgeführt. Die Mitarbeiterinnen<br />

haben Haushaltshilfen organisiert, Seniorenbegleiter<br />

akquiriert und individuelle Pflegekonzepte<br />

vorgestellt. Umbauen, anpassen<br />

und umgestalten heißt es bei den Wohnraumberatungen,<br />

die seit einiger Zeit enorm<br />

und mit wachsender Tendenz nachgefragt<br />

werden. Dabei geben geschulte Wohnberater<br />

vor Ort Tipps und Infos zu altersgerechtem<br />

Wohnen. Das Ziel, auch bei Pflege -<br />

bedürftigkeit ein möglichst selbstständiges<br />

Leben in gewohnter Umgebung zu führen,<br />

steht dabei im Vordergrund. Neben der Vermittlung<br />

von Pflegeleistungen übernimmt<br />

der SPN im Übrigen auch die Kooperation<br />

mit den Pflegekassen und berät über Sozialleistungen.<br />

Das Ziel von geschulten<br />

Wohnberatern: Auch<br />

bei Pflege bedürftigkeit<br />

sollen ältere Menschen<br />

ein möglichst selbstständiges<br />

Leben in gewohnter<br />

Umgebung führen<br />

können.<br />

87


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 88<br />

Migration und Integration –<br />

eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe<br />

Carmen Prummer<br />

Integration wird als ein gegenseitiger Prozess<br />

verstanden, der das Engagement von<br />

Einheimischen und Zugezogenen erfordert.<br />

Ziel der Integrationsarbeit des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> ist es, dass alle im <strong>Landkreis</strong><br />

lebenden Personen ungeachtet ihrer<br />

Herkunft dieselben Chancen haben und<br />

gemeinsam zu einem friedlichen Miteinander,<br />

basierend auf gegenseitiger Achtung<br />

und Toleranz, beitragen.<br />

Wir verständigen uns hier im <strong>Landkreis</strong><br />

über das Zusammenleben verschiedener<br />

Kulturen, Religionen und Glaubensgemeinschaften<br />

als gesamtgesellschaftliche Auf -<br />

gabe. Integration bedeutet immer, Teil der<br />

Gesamtgesellschaft zu sein, deren Werte zu<br />

akzeptieren und sich in einem fortwährenden<br />

Prozess einzubringen, ohne die eigenen<br />

Wurzeln zu verlieren. Der <strong>Landkreis</strong><br />

braucht die Beteiligung aller Menschen in<br />

der Gesellschaft, unabhängig von Alter,<br />

Herkunft oder Geschlecht, und fördert<br />

unterschiedliche Projekte und Maßnahmen,<br />

um Beteiligung zu gewährleisten und durch<br />

diese Aktivitäten das Zusammenleben<br />

positiv mitzugestalten. Integration kann nur<br />

gelingen, indem jede und jeder praktisch<br />

und konkret Verantwortung übernimmt.<br />

Die Integrationsarbeit im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

umfasst die allgemeine Integration<br />

aller Menschen mit Zuwanderungs -<br />

geschichte im Kreisgebiet, handelt bedarfs -<br />

orientiert und nachhaltig. Ein Schwerpunkt<br />

bildet dabei die Netzwerkarbeit. Auch der<br />

Ausbau der interkulturellen Zusammen -<br />

arbeit ist uns ein wichtiges Anliegen.<br />

Integration ist ein wechselseitiger Prozess.<br />

Deshalb ist die Einbeziehung von und<br />

die Zusammenarbeit mit Migrantinnen und<br />

Migranten wichtig. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

hat sich schon im Jahr 2004<br />

die Integrationsarbeit auf die Fahnen ge -<br />

schrieben und einen Integrationsbeauftragten<br />

bestellt, der zunächst für die Netzwerk -<br />

arbeit im <strong>Landkreis</strong> zuständig war. So wurde<br />

2004 das Netzwerk für Zuwanderinnen und<br />

Zuwanderer (NIZ) installiert. Hier waren<br />

anfänglich ca. 40 Mitglieder aktiv, tauschten<br />

sich aus, brachten sich ein, diskutierten<br />

über aktuellen Themen. Zwischenzeitlich ist<br />

das NIZ gewachsen, weit über 50 Institu -<br />

tionen sind Mitglieder und aktive Teilnehmer/-innen<br />

im Rahmen der Integrations -<br />

arbeit – mit wachsender Tendenz.<br />

In den letzten zwei Jahren hat sich<br />

die Netzwerkarbeit im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong><br />

weiterentwickelt. Relevante Akteure vor Ort<br />

(wie zum Beispiel unsere Kommunen)<br />

wurden eingebunden und verständigen sich<br />

seither in einem stetigen Prozess, um Be -<br />

darfe zu klären und gemeinsam Aktivi täten<br />

zu entwickeln und um damit eine gelungene<br />

Integration vor Ort zu gewährleisten.<br />

Hier bieten die Kommunen, insbeson -<br />

dere die vielfältigen ehrenamtlichen Netzwerke<br />

und Unterstützerkreise, vielfältiges<br />

Engagement, das man nicht mit Gold aufwiegen<br />

kann.<br />

Unterstützt werden die ehrenamtlich<br />

Engagierten von der Koordinierungsstelle<br />

Migration und Teilhabe, die ein breit ge -<br />

fächertes Fort- und Weiterbildungsprogramm<br />

entwickelt hat und für die Sorgen und Nöte<br />

immer ein offenes Ohr hat.<br />

Die Zusammenarbeit und Pflege verbindlicher,<br />

kooperativer Strukturen mit den<br />

unterschiedlichen Trägern der Integrationsarbeit<br />

(Haupt- und Ehrenamt) und die Koordination<br />

des Zusammenwirkens ist eine<br />

Grundsatzaufgabe der Koordinierungsstelle<br />

und für eine erfolgreiche Integrationsarbeit<br />

unerlässlich.<br />

88


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 89<br />

Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />

Wesentliche Akteure vor Ort sind die<br />

Migrantenselbstorganisationen. Wir wollen<br />

nicht über Menschen mit Zuwanderungs -<br />

geschichte sprechen, sondern mit ihnen.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> sind drei<br />

Moschee gemeinden und eine Ezidische<br />

Gemeinde aktiv, die gemeinsam den Integrationsprozess<br />

mitgestaltet und begleitet<br />

haben.<br />

Integration findet primär in den Regelstrukturen<br />

statt, also in Kindertagesstätten,<br />

Schule, Gesundheitswesen, Soziales, Arbeits -<br />

markt usw. Aber auch Nachbarschaften<br />

sind gefordert, Integration zuzulassen und<br />

zu ermöglichen. Mit Migranten für Migranten<br />

ist bei allen Projekten unser Leitziel, nur so<br />

können wir die verschiedenen Bevölkerungsgruppen<br />

erreichen und ihnen zum<br />

Beispiel Informationen zum Schul- und<br />

Bildungssystem, zu gesundheitlichen Themen,<br />

aber auch zu ganz unterschiedlichen<br />

Erziehungsthemen ermöglichen. Hier -<br />

durch werden die Chancengleichheit und<br />

die Parti zipation von Zuwander/-innen an<br />

ge sellschaftlichen und sozialen Aspekten<br />

er höht.<br />

Bei Themen rund um Erziehung,<br />

Bildung, Sprache und Gesundheit werden<br />

Menschen mit Zuwanderungsgeschichte<br />

geschult und Multiplikator/-innen in ihrer<br />

eigenen Community eingesetzt (Projekttitel:<br />

„Elmigra – Mein Kind und ich“). Für dieses<br />

Projekt hat der <strong>Landkreis</strong> im Jahr 2008 den<br />

ersten niedersächsischen Integrationspreis<br />

gewonnen. Heute arbeiten wir weiterhin in<br />

diesem Themenfeld, haben seit 2006 circa<br />

80 Multiplikator/-innen geschult und das<br />

Projekt inhaltlich weiterentwickelt. Ein Erfolgs -<br />

modell.<br />

Die Koordinierungsstelle Migration und<br />

Teilhabe, die im Fachdienst Familie und Integration<br />

angesiedelt ist, koordiniert, begleitet,<br />

initiiert, fördert und unterstützt alle Integra -<br />

tionsmaßnahmen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<br />

<strong>Weser</strong>.<br />

Der Integrationsprozess lässt sich nicht<br />

von oben „verordnen“, sondern muss gelebt<br />

werden. Durch die Koordinierungsstelle wird<br />

dieser Prozess fortwährend und nachhaltig<br />

gefördert und ermöglicht so einen steten<br />

(Mit-)Gestaltungs- und Lernprozess aller<br />

Beteiligten.<br />

Nur durch einen gesamtgesellschaft -<br />

lichen Dialog und Austausch zwischen<br />

zugewanderter Bevölkerung und Aufnahmegesellschaft<br />

kann Integration gelingen.<br />

Das Willkommens- und<br />

Familienfest 2016 auf<br />

dem Kirchplatz <strong>Nienburg</strong><br />

und im Rathaus<br />

89


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 90<br />

Flächendeckende Betreuung im<br />

Elementarbereich – Eckpunkte für<br />

eine gute Qualität in Krippe, Kita<br />

und Tagespflege<br />

Horst Barthel<br />

Auf die verstärkte Nachfrage nach Betreuungsplätzen<br />

hat die Politik mit einem starken<br />

Ausbau der Tagesbetreuung – ins -<br />

besondere für Kinder unter drei Jahren –<br />

reagiert.<br />

Mit Blick auf den bundesweiten Rechtsanspruch<br />

auf einen öffentlich geförderten<br />

Betreuungsplatz hat auch der <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> im Rahmen zweier kreisweiter<br />

Elternbefragungen den vorliegenden<br />

Bedarf ermittelt und zum 1. August 2013<br />

nahezu eine Punktlandung hinsichtlich des<br />

nachgefragten Platzpotenzials hingelegt.<br />

In Abstimmung mit den Gemeinden<br />

wurde der rechtzeitige Ausbau vorgenommen<br />

und den nachfragenden Eltern konnte<br />

eine ausreichende, wohnortnahe Zahl an<br />

Betreuungsplätzen angeboten werden.<br />

Mittlerweile sind in nahezu allen Gemeinden<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> durch<br />

Wanderungszuwächse, vermehrte Geburten -<br />

zahlen und nicht zuletzt durch die verstärkte<br />

Flüchtlingszuwanderung die nachgefragten<br />

Plätze deutlich höher als das zur Verfügung<br />

stehende Angebot. In der näheren Zukunft<br />

sind daher noch einmal zahlreiche Betreuungsplätze<br />

zu schaffen, um der Nachfrage<br />

auch künftig gerecht werden zu können.<br />

In enger Absprache mit seinen Gemeinden<br />

setzt der <strong>Landkreis</strong> hierbei jetzt auf<br />

einen verstärkten Ausbau der Kindertages -<br />

pflege, die in den vergangenen Jahren –<br />

bedingt durch eine nur geringe Inanspruch -<br />

nahme und Akzeptanz seitens der Eltern –<br />

stark zurückgegangen war.<br />

In Gegensatz zum institutionellen Angebot<br />

der Krippe bietet die Kindertagespflege<br />

ein Betreuungsangebot mit einem für die<br />

Kinder sehr zuträglichen Betreuungsschlüssel<br />

von maximal 1 : 5. Das ist nicht nur ein<br />

familienanaloges Betreuungssetting – mit<br />

nur einer vertrauten Bezugsperson für das<br />

Kind und die Eltern –, sondern mit diesem<br />

Betreuungschlüssel wird die Kindertages -<br />

pflege aufgrund der entsprechenden Ausrichtung<br />

auch den besonderen Anforderungen<br />

an die Bildung und Erziehung von<br />

Kindern unter drei Jahren (U3) gerecht.<br />

Zur Erweiterung des Angebotes wird der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> die Rahmen -<br />

bedingungen für die Kindertagespflege um -<br />

fassend – sowohl finanziell als auch fachlich<br />

– überarbeiten, um das vom Gesetzgeber<br />

vorgesehene gleichrangige Angebot für<br />

Kinder U3 künftig in einer überzeugenden<br />

Qualität anzubieten. Gleichwohl müssen<br />

auch die kommunalen Planungen und Platzvorhalte<br />

angesichts der jetzt deutlich gestiegenen<br />

Bedarfe erneut diskutiert und modi -<br />

fiziert werden.<br />

Neben dem quantitativen Aspekt richtet<br />

die Kreisverwaltung mit ihrem Fachdienst<br />

„Frühkindliche Bildung und Teilhabe des<br />

Lankreises <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>“ schon seit<br />

Jahren ein besonderes Augenmerk auf die<br />

ständige Verbesserung der Qualität in der<br />

frühkindlichen Bildung und Betreuung. Dass<br />

eine anregungsreiche Umgebung und ein<br />

dem Kind angepasster einfühlsamer Dialog<br />

mit einem vertrauten Erwachsenen belegbar<br />

Entwicklungspotenziale eröffnet – die in späteren<br />

Zeiten kaum oder nur mit größtem<br />

Aufwand nachgeholt werden können –, ist<br />

mittler weile neurobiologisch erwiesen.<br />

Ebenso liegt der Arbeit des Fach -<br />

diens tes die wissenschaftliche Erkenntnis<br />

zu grunde, dass neben den Bildungsangeboten<br />

im Elementarbereich die Bildungs -<br />

90


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 91<br />

Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />

Als staatlich anerkannte<br />

Ersatzschule (Privat-<br />

schule) verleihen die<br />

Schulen Rahn in den<br />

Fachoberschulen mit der<br />

Fachhochschulreife die<br />

Studienberechtigung.<br />

Schulen Rahn Gemeinnützige Schulgesellschaft mbH<br />

Die Schulen Rahn orientieren sich kontinuierlich<br />

an den veränderten Anforderungen des Arbeits -<br />

marktes sowie den Entwicklungen im Bereich der<br />

Pädagogik. In den staatlich anerkannten Schul -<br />

formen wird jungen Menschen eine kaufmän -<br />

nische, sozialorientierte und künstlerische Schul -<br />

aus bildung geboten, die berufsnah konzipiert ist<br />

und durch Praktika ergänzt wird. Ergänzend zum<br />

bestehenden Schulangebot in <strong>Nienburg</strong> wird<br />

die Realschule Rahn als Regelschule oder in<br />

Ganztagsschulform geführt.<br />

Im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung<br />

ebnen die Ausbildungsstätten Jugend -<br />

lichen und Erwachsenen in praxisnahen Schu -<br />

lungen den Weg in eine berufliche Zukunft.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1929,<br />

seit 1946 in <strong>Nienburg</strong><br />

Mitarbeiter: 45<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Fachoberschulen<br />

– Berufsfachschule<br />

Kosmetik<br />

– Realschule<br />

– Berufsvorbereitungs -<br />

maßnahmen<br />

– berufliche<br />

Erstausbildung<br />

– Jugendintegrationskurse<br />

– Weiterbildungs -<br />

seminare<br />

Schulen Rahn<br />

gGmbH und Ausbil -<br />

dungsstätten Rahn<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

www.schulen-rahn.de<br />

laufbahn eines Kindes ganz wesentlich<br />

durch die Familie geprägt wird, und zwar zu<br />

einem Anteil, der institutionell nicht oder nur<br />

sehr eingeschränkt ausgeglichen werden<br />

kann. Was also lag und liegt näher, als unter<br />

dem Leitsatz „Qualität von Anfang an“ dar -<br />

auf hinzuarbeiten, solch förderliche Bedingungen<br />

sowohl bei den Eltern als auch in<br />

den Krippen, Kitas und in der Tagespflege<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> zu schaffen<br />

und diese zur Verbesserung der Bildungs -<br />

chancen der Kinder im <strong>Landkreis</strong> zusammenzuführen<br />

und auf Dauer zu vernetzen.<br />

Als Grundlage für die kontinuierliche<br />

Reflexion und die konzeptionelle Weiter -<br />

entwicklung der Betreuungsangebote im<br />

<strong>Landkreis</strong> dient neben den Rückmeldungen<br />

aus den Teilnehmergruppen vor allem ein<br />

jährlich erhobenes umfangreiches Kenn -<br />

zahlenset, das im Rahmen von Mitarbeiter-,<br />

Grundschul- und Elternbefragungen sowohl<br />

die Fortschritte als auch die wesentlichen<br />

Problemfelder offenbart und durch die<br />

Er geb nislegung gleichzeitig zu ersten<br />

Lösungsansätzen beiträgt.<br />

Daneben haben sich zahlreiche Tages -<br />

einrichtungen einem Qualitätsprojekt, dem<br />

„Kita-Frühling“, verpflichtet.<br />

Bei diesem erstellen sie über Jahre hinweg<br />

nicht nur ein umfassendes Einrichtungsprofil<br />

ihrer selbst und nehmen es zum<br />

Anlass für weitere Veränderungen. Durch<br />

ihre umfangreichen Beiträge liefern sie auch<br />

ein wertvolles Nachschlagewerk (im Sinne<br />

eines Ideenhandbuches), das allen Teilnehmern<br />

zur Verfügung gestellt wird.<br />

Hier wird zudem als Bestätigung der<br />

erreichten Qualität in unterschiedlichen Themenfeldern<br />

nach erfolgreichem Abschluss<br />

von wenigstens drei Durchgängen eine Zertifizierung<br />

und damit offizielle Bestätigung<br />

der engagierten Bemühungen in der Einrichtung<br />

vorgenommen.<br />

Schon heute, aber sicher auch noch die<br />

nächsten Jahre, fordern die zahlreichen<br />

Flüchtlingskinder, die der <strong>Landkreis</strong> in den<br />

91


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 92<br />

Neben der Einflussnahme durch Beratung und Begleitung zur räumlichen und<br />

materiellen Ausstattung der Angebote, fokussiert sich die Arbeit der Kreis -<br />

verwaltung im Wesentlichen dabei auf die nachfolgenden Schwerpunkte und<br />

Aktivitäten:<br />

– Die regelmäßige fachliche Fort- und Weiterbildung des pädagogischen Personals<br />

in den Tageseinrichtungen und in der Tagespflege zu speziellen Themen aus<br />

Bildung, Erziehung und Betreuung,<br />

– die Ausrichtung von Fachtagen, die neben der Verbesserung der Fachlichkeit<br />

auch der Vernetzung und dem Austausch von Tageseinrichtungen, Tagespflege<br />

und Grundschulen dienen,<br />

– die besondere Aus- und Weiterbildung des Leitungspersonals, dem neben spe -<br />

ziellen Kenntnissen über frühkindliche Entwicklung und pädagogische Metho -<br />

den auch Kenntnisse in der Eltern- und Familienberatung, dem Kindschaftsund<br />

Familienrecht, dem Sozialmanagement und der Personalführung vermittelt<br />

werden,<br />

– die Entwicklung und Fortführung Eltern unterstützender Angebote wie zum<br />

Beispiel regelmäßige Elterncafés in Kitas und Grundschulen, bei denen sich<br />

Eltern unter fachlicher Begleitung zu unterschiedlichsten Themen der<br />

Kinderziehung und der frühkindlichen Bildung austauschen, informieren oder<br />

beraten lassen können,<br />

– die Schaffung nahtloser Übergänge vom Kindergarten zur Grundschule und<br />

nicht zuletzt durch<br />

– ein umfangreiches Unterstützungsangebot zur Sprachförderung von deutschen<br />

und ausländischen Kindern, die die deutsche Sprache nicht oder nicht ausreichend<br />

beherrschen. Auch dieses Angebot wird bis in die Grundschulen hinein -<br />

getragen.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<br />

<strong>Weser</strong> gibt es zahlreiche<br />

Angebote zur Kinder -<br />

betreuung.<br />

vergangenen Monaten aufgenommen hat<br />

und für die aktuell noch nicht ausreichend<br />

Betreuungsplätze zur Verfügung stehen,<br />

die ganze Fach- und Planungskompetenz in<br />

der Kreisverwaltung und den Gemeinden.<br />

Angesichts des bisher Erreichten darf aber<br />

davon ausgegangen werden, dass bei weiterhin<br />

so guter Zusammenarbeit aller Be -<br />

teiligten und weiter verbesserter Ausbildung<br />

und Vernetzung der Ressourcen in den<br />

Sozialräumen auch hier in Kürze die Grundsteine<br />

für eine erfolgreiche Bildungskarriere<br />

aller Kinder im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

gelegt sein werden.<br />

92


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 93<br />

Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />

Lebenslanges Lernen –<br />

zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung<br />

Dieter Labode<br />

Die Albert-Schweitzer-<br />

Schule <strong>Nienburg</strong> –<br />

das historische Haupt -<br />

gebäude<br />

Die Sekundarschulen<br />

Bildung hat seit vielen Jahren im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> eine hohe Priorität. Um der<br />

demografischen Entwicklung und dem veränderten<br />

Schulanwahlverhalten der Schülerinnen<br />

und Schüler Rechnung zu tragen<br />

und die Inklusion voranzutreiben, hat der<br />

<strong>Landkreis</strong> als Schulträger eine umfassende<br />

Schulstrukturreform mit fachlicher Unterstützung<br />

und intensiver Begleitung durch die<br />

poli tischen Gremien geplant und durch -<br />

geführt. Haupt- und Realschulen wurden zu<br />

Oberschulen entwickelt, eine Integrierte<br />

Gesamtschule (IGS) am zentralen Standort<br />

<strong>Nienburg</strong> als neues Angebot eingeführt und<br />

ein flächendeckendes Ganztagsangebot<br />

kreisweit in den Sekundarschulen geschaffen.<br />

Dazu waren auf der einen Seite<br />

Einschnitte erforderlich – so wurden auch<br />

Schulen geschlossen –, aber auf der<br />

anderen Seite wurden und werden<br />

auch weiterhin die verbliebenen Standorte<br />

baulich saniert und mit erheblichen finan -<br />

ziellen Mitteln Mensen geschaffen, um<br />

eine wesentliche Voraus setzung für den<br />

Ganztagsschulbetrieb zu er füllen: die Möglichkeit,<br />

in der Schule ein gesundes<br />

Mittagessen einzunehmen.<br />

Nach und nach wurden und werden die<br />

Schulen mit aktuellem technischem Equipment<br />

ausgestattet. Dazu gehören weitere<br />

digitale Tafeln in den Klassenräumen ebenso<br />

wie ein WLAN, das Notebook-Klassen<br />

ermöglicht und den Internetzugang nicht<br />

mehr nur in den klassischen EDV-Räumen<br />

erlaubt. Aber auch die EDV-Räume werden<br />

auf den aktuellen technologischen Stand<br />

gebracht. Für die IGS wurde am Standort<br />

<strong>Nienburg</strong> für rund 20 Mio. Euro ein komplettes<br />

neues Schulgebäude errichtet und ausgestattet,<br />

das alle pädagogischen Anforderungen<br />

erfüllt und ein „Leuchtturm-Projekt“<br />

für den <strong>Landkreis</strong> darstellt.<br />

93


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Durch die Aufhebung bisher bestehender<br />

Schulbezirke haben die Eltern für ihre<br />

Kinder mehr Wahlmöglichkeiten und Schulen<br />

sind dabei, sich jetzt stärker zu profilieren<br />

und ihre Schulkonzepte und besonderen<br />

Angebote deutlich zu machen. Diese<br />

Wahlfreiheit bedeutet für den Schulträger<br />

einen deutlichen Mehraufwand in der<br />

Schüler beförderung zur nicht immer nur<br />

räumlich nächstgelegenen Schule.<br />

Inklusion<br />

Durch die landesweite, aufsteigende Auflösung<br />

der Förderschulen Lernen und die<br />

Beschulung der Kinder mit dem Förder -<br />

bedarf Lernen in den allgemeinen Grundund<br />

Sekundarschulen hat sich auch dieses<br />

Schulangebot verändert. Zwei Förderschulen<br />

wurden bereits geschlossen, die verbliebenen<br />

drei sollen zu einem späteren Zeitpunkt<br />

zusammengeführt werden. Um den<br />

inklusionsbedingten Anforderungen Rechnung<br />

zu tragen, wurden zunächst Schwerpunktschulen<br />

gebildet, die jeweils speziellen<br />

Förderbedarf abdecken. Längerfristig sollen<br />

alle Schulen inklusionsgerecht ausgestattet<br />

werden. Dazu sind aber noch viele bauliche<br />

Maßnahmen vorzunehmen – stellvertretend<br />

seien hier nur Fahrstühle genannt.<br />

Weiterer Schulträger im <strong>Landkreis</strong> ist die<br />

Stadt <strong>Nienburg</strong>, die ihr Schulangebot ebenfalls<br />

neu strukturiert hat und nun neben den<br />

Gymnasien eine Oberschule Z anbietet. Die<br />

Samtgemeinde Mittelweser hat zunächst am<br />

Standort Landesbergen eine Oberschule<br />

eingerichtet. Eine private freie Schule und<br />

eine private Realschule ergänzen das<br />

Angebot.<br />

Inhaltlich unterstützt der <strong>Landkreis</strong> eine<br />

stärkere Berufsorientierung der Ober -<br />

schulen, die dazu auch Kooperationen mit<br />

den Berufsbildenden Schulen (BBS) ein -<br />

gegangen sind und weitere Konzepte<br />

gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung,<br />

zum Beispiel die erfolgreiche Duale Kommunale<br />

Nachwuchsoffensive, aber auch<br />

Berufsparcours und Ausbildungsmessen,<br />

durchführen. Herausragend ist dabei die<br />

NiBIT, die Nien burger Berufsinformations -<br />

tage, die die BBS ausrichten.<br />

Servicestelle Lernförderung und<br />

Bildungsbüro<br />

Das Bildungsbüro des <strong>Landkreis</strong>es<br />

unterstützt nicht nur bei diesen Aktivitäten,<br />

sondern führt auch ein Bildungsmonitoring<br />

durch, das die Entwicklungen im Bildungsbereich<br />

abbildet und mit statistischen Auswertungen<br />

untermauert und Interpretationsmöglichkeiten<br />

liefert. So wird seit mehreren<br />

Jahren die Abfrage „Was machst du nach<br />

deinem Schulabschluss?“ durchgeführt. Der<br />

erste umfassende Bildungsbericht von 2013<br />

wird derzeit auf den aktuellen Stand ge -<br />

bracht, um den politischen Gremien weiterhin<br />

verlässliche Daten über den Bildungs -<br />

bereich im <strong>Landkreis</strong> bereitzustellen, damit<br />

fundierte Entscheidungen getroffen werden<br />

können.<br />

Von der Servicestelle Lernförderung, die<br />

der Volkshochschule angegliedert ist, wird<br />

zur Ergänzung des Schulunterrichts allen<br />

Schülerinnen und Schülern, deren Versetzung<br />

gefährdet ist oder bei denen droht,<br />

dass sie den Schulabschluss gar nicht<br />

schaffen, eine nachmittägliche Lernförderung<br />

angeboten. Dazu stehen für die<br />

Berechtigten Mittel aus dem Bildungs- und<br />

Teilhabepaket zur Verfügung. Aber auch<br />

Kinder, die diese formale Berechtigung<br />

nicht haben, erhalten in diesem Fall aus<br />

Kreismitteln diese Leistung gewährt. Eine<br />

aktuelle Evaluation bestätigt die Wirksamkeit<br />

dieser Unterstützungsangebote.<br />

Berufsbildende Schulen<br />

Für die Jugendlichen, die nach dem<br />

Sekundar-I-Abschluss in die Duale Ausbildung<br />

oder in eine schulische Ausbildung<br />

gehen, halten die Berufsbildenden Schulen<br />

(BBS) des <strong>Landkreis</strong>es (eine der größten<br />

Bündelschulen im Land Niedersachsen) ein<br />

umfangreiches Angebot bereit. Fachoberschulen<br />

und ein Berufliches Gymnasium<br />

ergänzen das Angebot der BBS. Von<br />

den derzeit fast 3000 Schülerinnen und<br />

Schülern werden rund 1000 in den Vollzeitschulformen<br />

und rund 2000 in der Berufsschule<br />

beschult und können fast 50 beruf -<br />

liche und eine Vielzahl schulischer Ab -<br />

94


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 95<br />

Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />

schlüsse erwerben. Dies spiegelt die große<br />

Vielfalt der von Handwerk und Industrie<br />

nachgefragten Ausbildungen im ländlichen<br />

Raum wider. Die Schule unterhält intensive<br />

Kontakte zu den Betrieben vor Ort. Einzelne<br />

Betriebe unterstützen die Schule durch zur<br />

Verfügung gestellte Geräte und hochwer -<br />

tiges Anschauungsmaterial, um so zu einer<br />

praxisnahen Beschulung beizutragen.<br />

Um eine Abwanderung der Auszubildenden<br />

und künftigen Fachkräfte in andere<br />

Regionen zu vermeiden, ist der <strong>Landkreis</strong><br />

am Erhalt dieses großen Ausbildungsspektrums<br />

sehr interessiert und investiert daher<br />

erhebliche Summen in die Qualität und<br />

Ausstattungen der BBS. Der <strong>Landkreis</strong> hat<br />

neben dem Neubau eines Schulungs- und<br />

Werkstattgebäudes für Metallbau und Fahrzeugtechnik<br />

bereits umfangreiche Sanierungen<br />

eines bestehenden Gebäudetraktes<br />

sowie Neuausstattungen vorgenommen und<br />

erarbeitet derzeit mit den Vertretungen der<br />

Schule und aus der Politik ein neues Raumkonzept,<br />

das weiteren Sanierungsmaß -<br />

nahmen und der Schulentwicklung in den<br />

nächs ten Jahren als Grundlage dienen soll.<br />

Die personelle Ausstattung der BBS mit<br />

Lehrerstunden durch das Land setzt dem<br />

Bemühen, möglichst viele Bildungsgänge<br />

auch mit geringen Zahlen der Auszubildenden<br />

zu erhalten, allerdings Grenzen. Kooperationen<br />

mit Berufsschulen in benachbarten<br />

<strong>Landkreis</strong>en scheitern oft an den erheb -<br />

lichen Fahrtzeiten, sodass eine gewisse Ab -<br />

wanderung in die Berufsschulen in der Re -<br />

gion Hannover nicht verhindert werden kann.<br />

Im Haupt- und Förderschulprojekt sowie<br />

im Projekt Berufspraxis plus arbeiten die<br />

Die Polizeiakademie<br />

Niedersachsen hat ihren<br />

Standort in <strong>Nienburg</strong>/<br />

<strong>Weser</strong>.<br />

95


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 96<br />

BBS eng mit den allgemeinbildenden Schulen<br />

im <strong>Landkreis</strong> zusammen und vermitteln<br />

frühzeitig Einblicke in verschiedene Berufsfelder.<br />

Weitere Schulen gibt es in diesem<br />

Bereich in freier Trägerschaft. In <strong>Nienburg</strong><br />

sind das die Wirtschaftsschule Dr. P. Rahn,<br />

die Fachoberschulen und eine Fachschule<br />

betreibt, und das ESTA-Bildungswerk, das<br />

in <strong>Nienburg</strong> Ausbildungen in der Alten -<br />

pflege anbietet, sowie die Sozialpädagogik -<br />

schule <strong>Nienburg</strong> mit zwei Berufsfach -<br />

schulen und einer Fachschule. In Hoya hat<br />

die Berufsfachschule Altenpflege ihren Sitz.<br />

Weiterbildung<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> wird dem Konzept<br />

des lebenslangen Lernens auch durch<br />

ein ausgebautes Weiterbildungsangebot<br />

Rechnung getragen. Die vom <strong>Landkreis</strong><br />

getragene Volkshochschule <strong>Nienburg</strong> (VHS)<br />

ist der größte anerkannte Träger der<br />

Erwachsenenbildung im <strong>Landkreis</strong>. Mit rund<br />

1500 Kurs- und Vortragsangeboten, Exkursionen<br />

und Ausstellungen im Jahr bietet die<br />

VHS ein reichhaltiges Angebot für alle Zielgruppen.<br />

Über 21 000 Unterrichtsstunden<br />

pro Jahr und rund 12 000 Teilnehmende<br />

sind für den ländlichen Raum eine eindrucksvolle<br />

Bilanz. Von pädagogischen<br />

Angeboten für Eltern mit ihren Kindern über<br />

die Kinderuni mit der Zielgruppe der Kinder<br />

von sieben bis zwölf Jahren, mit der Jungen<br />

VHS, die sich an die unter 16-Jährigen wendet,<br />

den Angeboten für Erwachsene in der<br />

beruflichen Lebensphase bis hin zu den<br />

beliebten Angeboten für Seniorinnen und<br />

Senioren werden nahezu alle Zielgruppen<br />

angesprochen.<br />

Auch thematisch ist die VHS breit auf -<br />

gestellt: Neben kultureller Bildung, Gesundheitsangeboten,<br />

Natur/Umwelt/Technik, be ruf -<br />

lichen Weiterbildungen, zum Beispiel zum<br />

Finanzbuchhalter oder EDV-Kursen, bis hin<br />

zur Grundbildung und dem Erlernen von<br />

Fremdsprachen ist alles vertreten. Der Be -<br />

reich Mensch und Gesellschaft schließlich<br />

widmet sich politischen und rechtlichen<br />

Themen, der Geschichte und Landeskunde<br />

und greift aktuelle Themen auf. Auch die<br />

Vorbereitung auf die staatlichen Schul -<br />

abschlüsse in einer Abendschule ist vertreten.<br />

Um allen Bürgerinnen und Bürgern den<br />

Zugang zu den Kursen zu ermöglichen, hat<br />

die VHS neben der Geschäftsstelle im VHS-<br />

Haus in <strong>Nienburg</strong> kreisweit zwölf Arbeitsstellen,<br />

in denen nebenamtliche Mitarbeitende<br />

die Kurse vor Ort betreuen. Damit wird<br />

besonders denjenigen, die nicht oder nur<br />

sehr eingeschränkt mobil sind, die Teil -<br />

nahme an den Kursen ermöglicht.<br />

Ein Schwerpunkt sind die Integrationskurse,<br />

die die VHS seit Jahren in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesamt für Migra -<br />

tion und Flüchtlinge durchführt. Vom Alphabetisierungskurs<br />

bis hin zu Sprachprüfungen<br />

verschiedener Niveaus werden hier die<br />

neuen Mitbürger in Deutsch unterrichtet.<br />

Eine besondere Herausforderung für die<br />

VHS sind auch die vielen Deutsch-Kurse für<br />

Flüchtlinge, die kreisweit in allen Samt -<br />

gemeinden durchgeführt werden. Zum<br />

einen Teil stehen dafür Landesmittel zur Verfügung<br />

– und hier koordiniert die VHS auch<br />

die Angebote der anderen anerkannten<br />

Träger –, zum anderen Teil hat der <strong>Landkreis</strong><br />

auch eigene Mittel für weitere VHS-<br />

Angebote bereitgestellt.<br />

Die Volkshochschule verfügt über eine<br />

anerkannte Zertifizierung, die alle vier Jahre<br />

neu erworben wird, und dokumentiert damit<br />

die hohe Qualität ihrer Organisation. Ein<br />

reger Austausch im Verbund mit den Volkshochschulen,<br />

deren <strong>Landkreis</strong>e mit dem<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> in der „Regionalen Entwicklungskooperation<br />

<strong>Weser</strong>bergland plus“<br />

zusammenarbeiten, ebenso wie die Mitgliedschaft<br />

im Landesverband der Volkshochschulen<br />

Niedersachsen, garantieren<br />

einen stetigen fachlichen Austausch und<br />

hohes Niveau.<br />

96


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 97<br />

Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />

Auf einen Blick<br />

DEULA-<strong>Nienburg</strong> GmbH<br />

Auf dem sechs Hektar großen Gelände der<br />

Deutschen Lehranstalt für Agrartechnik<br />

(DEULA) befinden sich technisch modern ausgestattete<br />

Unterrichtshallen und Schulungsräume<br />

sowie ein attraktiv eingerichtetes Gästehaus.<br />

Die DEULA-<strong>Nienburg</strong> ist durch die Anfor -<br />

derungen ihrer nationalen und internationalen<br />

Kunden nach praxisorientierter Ausbildung kon -<br />

tinuierlich gewachsen und bietet den Seminarteilnehmern<br />

heute vielfältige berufliche Weiter -<br />

bildungs- und Qualifizierungsangebote.<br />

Gründungsjahr: 1926;<br />

seit 1962 am Standort<br />

<strong>Nienburg</strong><br />

Mitarbeiter:<br />

80 Mitarbeiter, Service -<br />

kräfte und Ausbilder<br />

betreuen jährlich etwa<br />

80 000 Teilnehmer.<br />

Angebotsspektrum:<br />

Weiterbildungs- und<br />

Qualifizierungsmaßnah -<br />

men in den Bereichen<br />

– Landwirtschaft<br />

– Gartenbau<br />

– Forstwirtschaft<br />

– Fahrschule<br />

– Handwerk und<br />

Industrie<br />

DEULA-<strong>Nienburg</strong><br />

GmbH, <strong>Nienburg</strong><br />

www.deulanienburg.de<br />

Ein weiterer anerkannter Träger der<br />

Erwachsenenbildung ist die in Loccum<br />

beheimatete Evangelische Heimvolkshochschule,<br />

die sich ebenfalls als ein Bildungszentrum<br />

etabliert hat. Sie spricht Gruppen<br />

aus der Vereinslandschaft, aus Schulen, der<br />

Kirche, der Wirtschaft und auch dem kommunalen<br />

Bereich an. Durch die attrak tive<br />

Lage im Grünen, die Übernachtungsmöglichkeiten<br />

und die gute Küche eignet sie<br />

sich besonders für Wochenendveranstaltungen<br />

oder Wochenkurse. Einer ihrer Schwerpunkte<br />

ist die Qualifizierung Ehrenamtlicher.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> sind außerdem die<br />

Ländliche Erwachsenen bildung (LEB), das<br />

Verdi-Bildungswerk und der Verein Niedersächsischer<br />

Bildungs initiativen (VNB) mit<br />

Angeboten präsent.<br />

Das Weiterbildungsangebot wird ergänzt<br />

durch Träger wie das Christliche Jugenddorf,<br />

die Ausbildungsstätten Rahn, die<br />

Deula-<strong>Nienburg</strong>, die auch international tätig<br />

ist, die Sozialpädagogik-Schule, die Altenpflegeschule<br />

in Hoya und weitere private<br />

Anbieter, die u. a. auch Schulungen im Auftrag<br />

der Agentur für Arbeit durchführen.<br />

Über unterschiedliche Netzwerke, die<br />

beispielsweise auch das Bildungsbüro, der<br />

Fachdienst Familie und Integration des<br />

<strong>Landkreis</strong>es oder die Stadt <strong>Nienburg</strong> be -<br />

treuen, sind die verschiedenen Träger im<br />

Austausch und stimmen viele Angebote<br />

zum Wohle der Nutzer ab.<br />

97


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 98<br />

Die Aufgaben der Kirchen im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />

Martin Lechler<br />

Kirche St. Martin<br />

Nien burg: Die heutige<br />

Gestalt ist aus dem<br />

14. und 15. Jahrhundert,<br />

der Turm von 1896.<br />

98<br />

Wer durch das <strong>Nienburg</strong>er Land fährt, sieht<br />

schon von Weitem in fast jeder Ortschaft<br />

einen Kirchturm über die Dächer hinausragen.<br />

Mittelalterliche oder moderne Kirchen<br />

und auch eine bedeutende Klosteranlage,<br />

seit der Reformation überwiegend evangelisch-lutherisch,<br />

seit dem Ende des Zweiten<br />

Weltkriegs auch einige römisch-katholische,<br />

erinnern an die Gegenwart Gottes in der<br />

Welt und laden zu Besinnung, Feier und<br />

Praxis des Glaubens ein. Entlang des <strong>Weser</strong> -<br />

Radwegs sind viele täglich geöffnet. Neben<br />

der Pflege dieser kostbaren Gebäude und<br />

ihrer wertvollen Ausstattungen nehmen die<br />

Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen<br />

zahlreiche Aufgaben in der Gesellschaft<br />

wahr.<br />

Pastorinnen und Pastoren nehmen sich<br />

der seelischen Bedürfnisse ihrer Gemeindemitglieder<br />

an und begleiten sie in frohen<br />

und traurigen Situationen ihres Lebens. Sie<br />

bieten Gottesdienste nicht nur am Sonntagmorgen,<br />

sondern zu vielen persönlichen<br />

Anlässen und zunehmend auch zu besonderen<br />

Gelegenheiten im dörflichen und<br />

städtischen Leben an. Immer wichtiger wird<br />

das kirchliche Ehrenamt, wofür sie Mitarbeitende<br />

gewinnen, motivieren und fortbilden.<br />

Einen wichtigen kulturellen Beitrag<br />

leis tet die Kirchenmusik: Wertvolle Orgeln,<br />

Kirchen- und Gospelchöre, Posaunenchöre<br />

und Jugendbands ermöglichen ein viel -<br />

fäl tiges Angebot in fast jeder Ortschaft. An<br />

den drei zentralen Kirchen des <strong>Landkreis</strong>es,<br />

der Stiftskirche in Loccum, der St.-Martinskirche<br />

in <strong>Nienburg</strong> und der St.-Jacobikirche<br />

in Stolzenau sind hauptamtliche Kirchen -<br />

musiker tätig, welche alle großen Werke der<br />

Kirchenmusikliteratur zur Aufführung bringen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt kirchlichen<br />

Handelns liegt in der Arbeit mit Kindern und<br />

Jugendlichen. In kirchlichen Kindergärten,<br />

Kindergottesdiensten, Kinderstunden und<br />

Kinderbibelwochen, im Konfirmandenunterricht,<br />

in Jugend- und Pfadfindergruppen, in<br />

Zeltlagern und Freizeiten werden jungen<br />

Menschen Angebote zur Gestaltung ihres<br />

Lebens und des Zusammenlebens in<br />

Gemeinschaft auf der Grundlage des christlichen<br />

Glaubens gemacht. Wichtig sind die<br />

Lehrgänge, in denen Jugendliche durch<br />

Diakoninnen und Diakone auf die Leitung<br />

eigener Gruppen vorbereitet werden.<br />

Das helfende Handeln der Kirche wird<br />

sichtbar in den kirchlichen Beratungsstellen<br />

für Menschen in besonderen sozialen Not -<br />

lagen und für Menschen mit familiären oder<br />

Eheproblemen, in Diakonie- und Sozial -


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 99<br />

Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />

stationen und in der Kurenvermittlung. In<br />

dem <strong>Nienburg</strong>er Gartenprojekt „Neue Erde“<br />

arbeiten Menschen mit Migrationshintergrund<br />

zusammen mit Einheimischen auf<br />

gepachteten Gartenparzellen im Rahmen<br />

einer gelingenden Stadtteilarbeit. Besuchsdienste<br />

in den Kirchengemeinden, Krankenhäusern<br />

und Altenheimen halten Kontakt zu<br />

kranken und älteren Menschen, der Hospizverein<br />

„Dasein“ und der Palliativstützpunkt<br />

begleiten Schwerstkranke, Sterbende und<br />

Trauernde.<br />

Viele Kirchengemeinden nehmen sich<br />

auch der aus den Kriegsgebieten Geflüch -<br />

teten an und leisten eine wertvolle Integra -<br />

tionsarbeit. In Begegnungscafés, Koch- und<br />

Handarbeitsgruppen, in Fahrradwerkstätten<br />

und Sprachkursen kommen ausländische<br />

Schutzsuchende mit Einheimischen in Kontakt,<br />

schließen Freundschaften und können<br />

so in die deutsche Gesellschaft hineinwachsen.<br />

Der Verein „Herberge zur Heimat“ mit<br />

seinen Bereichen der stationären und<br />

ambulanten Hilfe und dem Projekt „Wohn-<br />

Wege“ kümmert sich um Wohnungslose<br />

und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen.<br />

Das FUNDUS-Kaufhaus, die „<strong>Nienburg</strong>er<br />

Tafel“ mit mehreren Ausgabestellen<br />

und die „Stolzenauer Kleiderkammer“ sind<br />

Partner für Menschen mit sehr geringem<br />

Einkommen und bieten Langzeitarbeits -<br />

losen eine neue, berufliche Perspektive. Das<br />

Christliche Jugenddorf (CJD) in <strong>Nienburg</strong> ist<br />

der größte private Bildungs- und Jugend -<br />

hilfeträger im <strong>Landkreis</strong>. Gemäß dem Motto:<br />

„Keiner darf verloren gehen“ bietet das CJD<br />

jungen Menschen in ihrer aktuellen Lebenssituation<br />

eine Perspektive für die Zukunft.<br />

Im Rahmen des „Konziliaren Prozesses für<br />

Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der<br />

Schöpfung“ engagieren sich Gemeindemitglieder<br />

in Eine-Welt-Läden und in Partnerschaften<br />

zu Mitchristinnen und -christen in<br />

Südafrika, Äthiopien, Brasilien und Nordostpreußen.<br />

Immer wieder reisen Delegationsgruppen<br />

hin und her und lernen viel von der<br />

Lebens- und Glaubenswirklichkeit in fernen<br />

Ländern.<br />

Die Bevölkerung im <strong>Nienburg</strong>er Land<br />

gehört überwiegend zur Evangelisch-luthe -<br />

rischen Landeskirche Hannovers und ist in<br />

drei Kirchenkreisen organisiert. In <strong>Nienburg</strong>,<br />

Stolzenau und Hoya gibt es römisch-katho -<br />

lische Kirchengemeinden, ein wachsender<br />

Anteil der Bevölkerung ist muslimischen<br />

Glaubens. Um das ehemalige, heute evangelisch-lutherische<br />

Zisterzienserkloster in<br />

Loccum gruppieren sich viele landeskirch -<br />

liche Ausbildungsstätten, allen voran das<br />

einzige Predigerseminar für die evange -<br />

lischen Kirchen in Bremen, Braunschweig,<br />

Hannover, Oldenburg und Schaumburg-<br />

Lippe. Die Evangelische Akademie Loccum<br />

führt Gäste aus aller Welt zum Nachdenken<br />

über Fragen des Glaubens und der Gesellschaft<br />

zusammen.<br />

Kirche in der Gesellschaft und für die<br />

Gesellschaft: So praktizieren Christinnen<br />

und Christen ihren Glauben in der Nach -<br />

folge Jesu Christi und prägen damit das<br />

geistliche, soziale, kulturelle und gesellschaft -<br />

liche Leben im <strong>Nienburg</strong>er Land.<br />

Klosterkirche Loccum,<br />

gegründet 1163: der<br />

Dachreiter der Zister -<br />

zienserkirchen soll kein<br />

hoch aufragender Turm,<br />

sondern ein Zeichen der<br />

Bescheidenheit sein.<br />

99


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 100<br />

Verzeichnis der PR-Bildbeiträge<br />

Die nachstehenden Firmen, Verwaltungen und Verbände haben mit<br />

ihren Public- Relations-Bei trägen das Zustandekommen dieses<br />

Buches in dankenswerter Weise gefördert.<br />

Ardagh Glass GmbH, <strong>Nienburg</strong> .........41<br />

www.ardaghgroup.com / vertrieb@ardaghgroup.com<br />

Autohaus Hopp GmbH, Steyerberg .....22<br />

www.autohaus-hopp.de / info@autohaus-hopp.de<br />

Avacon AG, <strong>Nienburg</strong>..................65<br />

www.avacon.de / kundenservice@avacon.de<br />

BASF Catalysts Germany GmbH,<br />

Niederlassung <strong>Nienburg</strong> .............43<br />

www.catalysts.basf.com<br />

basf-catalysts.germany@basf.com<br />

BAWN Betrieb Abfallwirtschaft<br />

<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>, <strong>Nienburg</strong> ........16, 17<br />

www.bawn.de / info@bawn.de<br />

BKM Bau Beteiligungs-GmbH KG,<br />

<strong>Nienburg</strong> ...........................52<br />

www.bkm-bau.de / info@bkm-bau.de<br />

Bögl Firmengruppe, Max,<br />

Standort Liebenau...................53<br />

www.max-boegl.de / info-liebenau@max-boegl.de<br />

böSteinhaus Baubetreuungs-GmbH,<br />

<strong>Nienburg</strong> ...........................59<br />

www.boesteinhaus.de / info-nienburg@boesteinhaus.de<br />

DEULA-<strong>Nienburg</strong> GmbH, <strong>Nienburg</strong> .....97<br />

www.deula-nienburg.de / info@deula-nienburg.de<br />

Emme Omnibusbetrieb Beteiligungs-<br />

GmbH, Fritz, Stolzenau...............78<br />

www.emme-bus.de / info@emme-bus.de<br />

Flexsys GmbH, <strong>Nienburg</strong> ...............46<br />

www.flexsys.com / info@flexsys.com<br />

GeKu Automatisierungssysteme GmbH,<br />

Diepenau ...........................55<br />

www.geku.de / info@geku.de<br />

GfI – Gesellschaft für Integration mbH,<br />

Stolzenau ...........................11<br />

www.gfi-hannover-stolzenau.de<br />

info@gfi-hannover-stolzenau.de<br />

Göbber GmbH, Eystrup ................51<br />

www.goebber.de / info@goebber.de<br />

Hornschuch Stolzenau GmbH,<br />

Stolzenau ...........................50<br />

www.hornschuch-stolzenau.de<br />

info@hornschuch-stolzenau.de<br />

www.hornschuchgroup.com<br />

info@hornschuchgroup.com<br />

Kreisverband für Wasserwirtschaft,<br />

<strong>Nienburg</strong> ........................66, 67<br />

www.kvwasser-nienburg.de<br />

info@kvwasser-nienburg.de<br />

100


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 101<br />

R e g i s t e r<br />

Lebenshilfe <strong>Nienburg</strong> gemeinnützige<br />

GmbH, <strong>Nienburg</strong> ....................14<br />

www.lebenshilfe-nienburg.de<br />

info@lebenshilfe-nienburg.de<br />

Lindner Kartonagen GmbH,<br />

Diepenau ...........................48<br />

www.lindner-kartonagen.de<br />

info@lindner-kartonagen.de<br />

Lühmann Gruppe, Christian Lühmann<br />

GmbH & Co. KG (Holding), Hoya......68<br />

www.classic-oil.de / luehmann@classic-oil.de<br />

<strong>Nienburg</strong>er Ingenieur GmbH<br />

Langreder + Partner, <strong>Nienburg</strong> ........56<br />

www.nig-langreder.de / info@nig-langreder.de<br />

Planungsbüro für Haustechnik<br />

Udo Buschmann, Steyerberg .........21<br />

www.igsipa.de / igs_ipa@t-online.de<br />

Raiffeisen-Warengenossenschaft Niedersachsen-Mitte<br />

eG, Schweringen.......75<br />

www.rwg-ndsmitte.de / kontakt@rnm-eg.de<br />

Sparkasse <strong>Nienburg</strong> ...................15<br />

www.sparkasse-nienburg.de<br />

info@sparkasse-nienburg.de<br />

Stadtwerke <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH<br />

und <strong>Nienburg</strong> Energie GmbH,<br />

<strong>Nienburg</strong> ...........................63<br />

www.stadtwerke-nienburg.de<br />

info@stadtwerke-nienburg.de<br />

Stahlbau Vieregge GmbH & Co. KG,<br />

<strong>Nienburg</strong> ...........................54<br />

www.stahlbauteam.de<br />

info@stahlbauteam.de<br />

Verkehrsgesellschaft <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Nienburg</strong> mbH (VLN), <strong>Nienburg</strong> ......77<br />

www.vln-nienburg.de<br />

service@vln-nienburg.de<br />

Volksbank eG, <strong>Nienburg</strong> ...............45<br />

www.vbnienburg.de<br />

posteingang@vbnienburg.de<br />

Volksbank eG, Steyerberg..............45<br />

www.volksbank-steyerberg.de<br />

info@volksbank-steyerberg.de<br />

S Plus Consult GmbH & Co. KG,<br />

<strong>Nienburg</strong> ...........................56<br />

www.splus-consult.com<br />

info@splus-consult.com<br />

Sattelkau & Rittmeier Nutzfahrzeug -<br />

service GmbH, Marklohe .............78<br />

www.sattelkau-rittmeier.de<br />

sattelkau.rittmeier@t-online.de<br />

Schulen Rahn gGmbH und<br />

Ausbildungsstätten Rahn, <strong>Nienburg</strong> ...91<br />

www.schulen-rahn.de / info@schulen-rahn.de<br />

Smurfit Kappa Hoya Papier und Karton<br />

GmbH, Hoya ........................47<br />

www.smurfitkappa-hoya.com<br />

info.hoya@smurfitkappa.de<br />

WTV Gruppe <strong>Nienburg</strong> ................44<br />

Vogel & Partner GmbH,<br />

Steuerberatungsgesellschaft,<br />

Vogel & Kurzhals GmbH,<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Petereit & Partner mbB,<br />

Rechtsanwaltskanzlei<br />

www.wtvgmbh.de / info@wtvgmbh.de<br />

WWG <strong>Weser</strong>-Wertstoff-Gesellschaft<br />

mbH, Hoya .........................48<br />

www.weserwertstoff.de / info@weserwertstoff.de<br />

Zimmermann Gruppe, Standort<br />

Liebenau ...........................49<br />

www.zimmermann-gruppe.com<br />

info@zimmermann-gruppe.com<br />

101


Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 102<br />

Bildquellen<br />

Andreas Burmann, Oldenburg: S. 11, 14 u., 21, 44–46, 48–50, 52,<br />

53 o., 55, 56, 59, 66 o., 67 u., 75 u., 77, 78, 91, 97.<br />

Archiv (Werkaufnahmen): S. 14 o., 15–17, 41, 47, 51, 53 u., 54, 63,<br />

65, 68, 75 o.<br />

absolut/Fotolia.com: S. 87; Ekkehard Alsen/Stiftung Kloster Schinna:<br />

S. 25; Alvermann/Wifö, ZV Linkes <strong>Weser</strong>ufer: S. 18; aps-werbe -<br />

design/Martin Dittes: S. 21; auremar/Fotolia.com: S. 85; Jens<br />

Berthold, Lauenhagen: S. 29, 31 o.; T. Beuster/ÖSSM Winzlar: S. 37;<br />

BildPix.de/Fotolia.com: Einbandvorderseite: 2. v. li., S. 93; Binderhaus<br />

e. V.: S. 35 u.; Manfred Blind GmbH, Hassel/<strong>Weser</strong>: S. 61;<br />

Erich Block, <strong>Nienburg</strong>: S. 30; Andreas Brümmer, Müsleringen: S. 28;<br />

Michael Duensing, <strong>Nienburg</strong>: S. 22; Martin Fahrland/Mittelweser<br />

Touristik GmbH, <strong>Nienburg</strong>: Einbandvorderseite: oben, 1. v. li., 3. v. li.,<br />

4. v. li., S. 79–83; Uwe Folk/Samtgemeinde Liebenau: S. 12; foto -<br />

beam.de/Fotolia.com: Einbandrückseite, S. 95; Ursel Hackbarth:<br />

S. 73; Bernd Hartung, Frankfurt: S. 43; Jens Henkel, Pattensen:<br />

S. 67 o.; Christina Kohnen, lichtbilder/Museum <strong>Nienburg</strong>: S. 31 u.;<br />

Anke Kunze, <strong>Nienburg</strong>: S. 98, 99; <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>: S. 6,<br />

7, 36, 38, 39, 72, 89, 103; Jürgen Levin, Sulingen: S. 66 u.; Marina<br />

Lohrbach/Fotolia.com: S. 58; matka_Wariatka/Fotolia.com: S. 92;<br />

Horst Müller-Kuntzer: S. 27; Heiko Muß: S. 13; <strong>Nienburg</strong>er Kulturwerk<br />

e. V.: S. 34; Printemps/Fotolia.com: S. 86; Samtgemeinde Grafschaft<br />

Hoya: S. 8; Samtgemeinde Heemsen: S. 9; Samt gemeinde<br />

Mittelweser: S. 10; Samtgemeinde Steimbke: S. 20; Samtgemeinde<br />

Uchte: S. 23; Gero Sommerfeld, Liebenau: S. 42; Stadt <strong>Nienburg</strong>/<br />

<strong>Weser</strong>: S. 35 o.; Stadt Rehburg-Loccum: S. 19, 26; Theater <strong>Nienburg</strong>:<br />

S. 33; Visuelle Kommunikation/Wolfgang Heising, Warpe: S. 48;<br />

WIN Wirtschaftsförderung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH:<br />

S. 70, 71.<br />

102


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