Landkreis Nienburg/Weser
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Deutsche <strong>Landkreis</strong>e im Portrait<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
<strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung<br />
Redaktion: Cord Steinbrecher, Pressesprecher des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Vierte, völlig neue Ausgabe 2016
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:19 Seite 2<br />
Das Buch erscheint<br />
im Verlagsbereich<br />
Regionalmedien –<br />
Bücher.<br />
Alle Rechte bei<br />
Kommu nikation &<br />
Wirtschaft GmbH,<br />
Oldenburg (Oldb)<br />
Herausgegeben in<br />
Zu sam menarbeit mit<br />
der Kreis verwaltung<br />
Redaktion:<br />
Cord Steinbrecher,<br />
Pressesprecher des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<br />
<strong>Weser</strong><br />
Printed in Germany 2016<br />
Bibliografische Information<br />
der Deutschen<br />
Bibliothek<br />
Die Deutsche Bibliothek<br />
verzeichnet diese Publi -<br />
kation in der Deutschen<br />
Nationalbibliografie;<br />
detaillierte bibliografische<br />
Daten sind<br />
im Internet über<br />
http://dnb.ddb.de<br />
abrufbar.<br />
ISBN 978-3-88363-378-7<br />
Das Manuskript ist<br />
Eigentum des Verlages.<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Auswahl und Zusam -<br />
men stellung urheberrechtlich<br />
geschützt.<br />
Dem Buch liegen neben<br />
den illustrierten Autoren -<br />
texten Bilder und<br />
PR-Texte der Firmen,<br />
Verwal tungen und Ver -<br />
bände zu grunde, die mit<br />
ihrer finanziellen Betei -<br />
ligung das Ersche inen<br />
des Bandes ermöglicht<br />
ha ben. Sie sind im An -<br />
hang aufgeführt. Für<br />
die Rich tig keit der im<br />
Inhaltsverzeichnis aufgeführten<br />
Autorenbei -<br />
träge und der PR-Seiten<br />
übernehmen Verlag<br />
und Redaktion keine<br />
Haftung.<br />
Bild bearbeitung:<br />
Kommunikation &<br />
Wirtschaft GmbH,<br />
Oldenburg (Oldb)<br />
Druck:<br />
gutenberg beuys<br />
feindruckerei, Hannover/<br />
Langenhagen<br />
Bildquellen: Seite 102
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D e r I n h a l t<br />
Vorwort<br />
Herzlich willkommen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> 6<br />
Landrat Detlev Kohlmeier<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
Eine Reise durch den <strong>Landkreis</strong> – Städte und Gemeinden im Profil 8<br />
Cord Steinbrecher, Büro des Landrates, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Baudenkmale im <strong>Landkreis</strong> – Zeugen der Vergangenheit 24<br />
Ursula Hockemeyer, Denkmalpflegerin, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Ausgraben, auswerten, ausstellen –<br />
Archäologie im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> 28<br />
Dr. Jens Berthold, Kommunalarchäologe der Schaumburger Landschaft<br />
Theater, Konzerte, Ausstellungen – ein kultureller Bilderbogen 32<br />
Tonka Angheloff, Freie Autorin<br />
Vielfältige Flora und Fauna – Naturräume an der Mittelweser 36<br />
Manuel Wehr, Leiter des Fachbereiches Umwelt, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
3
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Wirtschaft und Arbeit<br />
Zukunftsorientiert, international, leistungsstark –<br />
die Industrie als Motor der Wirtschaft 40<br />
Lars Schäkel, Vizepräsident der IHK Hannover und Vorsitzender<br />
des Wirtschaftsausschusses <strong>Nienburg</strong> der IHK Hannover<br />
Das Handwerk – Stabilitätsfaktor im Mittelstand 57<br />
Thomas Gehre, Kreishandwerksmeister, Kreishandwerkerschaft Diepholz/<strong>Nienburg</strong><br />
Sondermaschinen- und Anlagenbau: eine Branche im Fokus 60<br />
Uta Kupsch, Geschäftsführerin der WIN Wirtschaftsförderung im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH, <strong>Nienburg</strong><br />
Energiestandort Mittelweser: Wir haben alles – außer Kernkraft 62<br />
Dietrich Pagels, Leiter der Stabsstelle Regionalentwicklung, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Wirtschaftsförderung: mit starken Partnern für eine starke Region 69<br />
Uta Kupsch, Geschäftsführerin der WIN Wirtschaftsförderung im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH, <strong>Nienburg</strong><br />
Regionale Produkte –<br />
eine kulinarische Reise durch das Herz der Mittelweser-Region 72<br />
Uwe Nordhausen, Bevollmächtigter der Leman GmbH & Co. KG, Heemsen<br />
Landwirtschaft als stärkster Wirtschaftsfaktor 74<br />
Tobias Göckeritz, Diplom-Ingenieur, Kreislandwirt<br />
Mobilität und Verkehr – ein <strong>Landkreis</strong> in Bewegung 76<br />
Dietrich Pagels, Leiter der Stabsstelle Regionalentwicklung, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Tourismus – Landidylle, Radlerparadies, Wasserlandschaften 79<br />
Martin Fahrland, Geschäftsführer der Mittelweser Touristik GmbH, <strong>Nienburg</strong><br />
4
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D e r I n h a l t<br />
Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />
Gut alt werden an der Mittelweser 84<br />
Karsten Buchholz, Leiter des Fachbereiches Soziales, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Migration und Integration – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe 88<br />
Carmen Prummer, Leiterin des Fachdienstes Familie und Integration, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Flächendeckende Betreuung im Elementarbereich –<br />
Eckpunkte für eine gute Qualität in Krippe, Kita und Tagespflege 90<br />
Horst Barthel, Leiter des Fachbereiches Jugend, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Lebenslanges Lernen – zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung 93<br />
Dieter Labode, Leiter des Fachbereiches Bildung und Kultur, <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Die Aufgaben der Kirchen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> 98<br />
Martin Lechler, Superintendent, Ev.-luth. Kirchenkreis <strong>Nienburg</strong><br />
Register<br />
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge 100<br />
Bildquellen 102<br />
5
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Vorwort<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> liegt in der<br />
Mitte Niedersachsens in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
zum Land Bremen, zur Landeshaupt-<br />
und Messestadt Hannover und zum<br />
benachbarten Nordrhein-Westfalen. Ab wechs -<br />
lungsreiche Landschaften entlang der<br />
<strong>Weser</strong>, eine ideenreiche Wirtschaft, eine<br />
traditionsreiche Landwirtschaft und leben -<br />
dige Dorfgemeinschaften prägen diese<br />
Region. Durch seine Lage im „Grünen<br />
und Großen“, wie es die Kampagne<br />
„<strong>Nienburg</strong>.Mittelweser – Einfach lebenswert“<br />
zutreffend beschreibt, fühlen sich hier in<br />
ländlichen Lagen ebenso wie in den wirtschaftlichen<br />
und urbanen Zentren direkt an<br />
der <strong>Weser</strong> nicht nur Familien wohl.<br />
Landleben hat hier viele Facetten: Regionale<br />
Spezialitäten, Feste und Veranstaltungen,<br />
die dörfliche Kultur, das ungezwun -<br />
gene Miteinander und etliches mehr sorgen<br />
dafür, dass das Gemüt jenseits von Großstadtlärm<br />
entspannen kann. So wird die<br />
Liebe zur Natur zum Lebensstil. Besonders<br />
schön: Egal, wo Sie im <strong>Landkreis</strong> zu Hause<br />
sind, der direkte Zugang ins Grüne ist Ihnen<br />
garantiert.<br />
Bei uns leben Sie näher dran. Das<br />
bedeutet, in direktem Kontakt mit den<br />
Menschen zu stehen und von einem ausgeprägten<br />
Gemeinschaftssinn zu profitieren!<br />
Besonders gut lässt sich das Gefühl von<br />
Nähe in den zahlreichen Vereinen erleben.<br />
Ob Sportverein, Schützenverein oder Musikschule:<br />
Die Vereine sind beliebt und mitgliederstark!<br />
Und auch auf Nachbarschaftshilfe<br />
und ehrenamtliche Tätigkeiten wird hier viel<br />
Wert gelegt. So muss niemand alleine sein<br />
– außer natürlich, er möchte es.<br />
Sich gesund zu ernähren, geht in im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> ganz leicht.<br />
Regionale Erzeuger, Hofläden und Wochenmärkte<br />
locken mit Produkten aus der Re -<br />
gion. Besonders beliebt ist natürlich der<br />
<strong>Nienburg</strong>er Spargel, der weit über die Grenzen<br />
des <strong>Landkreis</strong>es hinaus bekannt ist.<br />
Einen Vorgeschmack auf das vielfältige<br />
Angebot können Besucher jeden Mittwoch<br />
und Samstag auf dem <strong>Nienburg</strong>er Wochenmarkt<br />
erhalten, der 2008 zum schönsten<br />
Wochenmarkt Europas gekürt wurde.<br />
Und auch „in Balance leben“ ist im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong> möglich. Wer möchte, kann<br />
rund um die Uhr sportlich aktiv sein – im<br />
Freizeit- wie im Leistungsbereich. Neben<br />
dem Vereinssport ist vor allem Sport im Outdoor-Bereich<br />
beliebt. Egal ob morgens vor<br />
der Arbeit, auf dem Weg dorthin, direkt<br />
danach oder in der Mittagspause: Ihr natür -<br />
licher Fitnessraum ist rund um die Uhr ge -<br />
öffnet und bietet ideale Ausgleichsmöglich -<br />
keiten.<br />
In der Region <strong>Nienburg</strong>.Mittelweser lässt<br />
es sich ebenso gut arbeiten. Der Wirtschaftsraum<br />
Mittelweser ist durch das innovative<br />
Handeln seiner Unternehmen ge -<br />
prägt. Er punktet seit Jahrzehnten mit<br />
einigen Hidden Champions ebenso wie mit<br />
international bedeutenden Unternehmen<br />
der Glas-, Papier- und Chemieindustrie.<br />
Ideenreiche und flexible Mittelständler, vom<br />
Automobilzulieferer über den Lebensmittelhersteller<br />
bis hin zum Anlagenbauer, ver -<br />
stärken die Wirtschaftskraft. Der Branchenschwerpunkt<br />
Energie ist nicht erst seit der<br />
Energiewende aktuell, sondern hat eine<br />
lange Tradition im Wirtschaftsraum Mittel -<br />
weser.<br />
Dieser Bildband beschreibt den <strong>Landkreis</strong><br />
in einer Momentaufnahme als Wirtschafts-,<br />
Sozial- und Lebensraum. Bild und<br />
Text skizzieren dabei das Porträt eines<br />
liebens- und lebenswerten <strong>Landkreis</strong>es im<br />
ländlichen Raum voller Lebensqualität, Vielfältigkeit<br />
und Schönheit.<br />
6
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V o r w o r t<br />
Mein herzlicher Dank gilt all denen, die<br />
durch ihre Beiträge und durch ihre Unterstützung<br />
die Herausgabe dieses Buches<br />
möglich gemacht haben.<br />
Das alte Amtshaus der Kreisverwaltung im neuen<br />
Gewand: Im Jahr 2015 wurde eine umfangreiche<br />
Sanierung abgeschlossen.<br />
Detlev Kohlmeier<br />
Landrat des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
7
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Eine Reise durch den <strong>Landkreis</strong> –<br />
Städte und Gemeinden im Profil<br />
Cord Steinbrecher<br />
Samtgemeinde<br />
Grafschaft Hoya:<br />
das Grafenschloss<br />
Hoya an der <strong>Weser</strong><br />
8<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> gliedert sich in<br />
zehn Samtgemeinden, Gemeinden und<br />
Städte links und rechts der <strong>Weser</strong>. Sie alle<br />
liegen in einer unverwechselbaren Landschaft<br />
mit weiten Geestflächen, herrlichen<br />
Wäldern und ausgedehnten Moor- bzw.<br />
Heide gebieten. Einen Eindruck davon, was<br />
Leben und Wohnen an der Mittelweser ausmacht,<br />
sollen die folgenden zehn Kurz -<br />
profile vermitteln.<br />
Samtgemeinde Grafschaft Hoya<br />
Die Samtgemeinde Grafschaft Hoya<br />
besteht aus den Gemeinden Bücken,<br />
Eystrup, Gandesbergen, Hämelhausen,<br />
Hassel/<strong>Weser</strong>, Hilgermissen, Hoyerhagen,<br />
Schweringen und Warpe sowie der Stadt<br />
Hoya. Auf einer Gesamtfläche von 215 Quadratkilometern<br />
leben hier rund 17 100 Einwohner.<br />
In der Gemeinde Hoyerhagen liegt<br />
die geografische Mitte des Landes Niedersachsen,<br />
wie 2003 amtlich festgestellt wurde.<br />
Hervorgegangen ist die Samtgemeinde<br />
aus der Fusion der beiden Samtgemeinden<br />
Grafschaft Hoya und Eystrup zum 1. Januar<br />
2011.<br />
Eine der Hauptlebensadern der Samt -<br />
gemeinde stellt der Eystruper Bahnhof dar.<br />
Viele Pendlerinnen und Pendler gelangen<br />
von dort mit der Bahn schnell in die Ballungsgebiete<br />
von Bremen und Hannover.<br />
Die zentrale Lage wirkt sich aus: Mit<br />
annähernd 5500 Arbeitsplätzen ist die<br />
Samt gemeinde ein starker Wirtschaftsstand -<br />
ort im Dreieck Bremen, Verden und <strong>Nienburg</strong>.<br />
Wirtschaftliche Schwerpunkte in der<br />
Samtgemeinde sind namhafte Unternehmen<br />
der Lebensmittelindustrie, der Spielund<br />
Freizeitgeräteherstellung, des Metallund<br />
Maschinenbaus, der Papier- und Pharmaindustrie,<br />
eine Druckerei sowie zahlreiche<br />
Einzelhandelsgeschäfte.<br />
Im April genießen Naturfreunde die<br />
über wältigend schöne Lerchenspornblüte<br />
im Naturschutzgebiet Alhuser Ahe. Ebenfalls<br />
beeindruckend und unter Naturschutz<br />
gestellt ist die Eystruper Zwillingslinde, über<br />
200 Jahre alt und das Wahrzeichen<br />
Eys trups. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist<br />
die am <strong>Weser</strong>-Wanderweg gelegene und zu -<br />
letzt 1997 restaurierte Eystruper Windmühle<br />
„Margarethe“; sie wurde 1861 auf einer<br />
hohen Sanddüne errichtet und gilt als<br />
größte Turmwindmühle im <strong>Landkreis</strong>. Seit<br />
2003 ist sie mit einem Trauzimmer ausgestattet,<br />
um Trauungen in einer historischen<br />
Umgebung anbieten zu können.<br />
Die Altstadt von Hoya lädt zu einem interessanten<br />
Rundgang ein. Mit dabei auch die<br />
über 1000 Jahre alte Martinskirche, die<br />
heute als Kulturzentrum dient und zu Veran-
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Mensch, Kultur und Natur<br />
staltungen jeder Art einlädt. Jedes Jahr<br />
begeistert – 14 Tage vor dem Erntedankfest<br />
– der mittelalterliche Kathrinenmarkt zahl -<br />
reiche Besucherinnen und Besucher und<br />
erinnert an die Zeit der Grafen von Hoya.<br />
Auch die doppeltürmige Stiftskirche in<br />
Bücken, die weit über die Landesgrenzen<br />
hinaus bekannt ist, lädt zu einer Besich -<br />
tigung ein.<br />
Das „Wohnen im Grünen“ ist ein besonderes<br />
Merkmal der Samtgemeinde, wo die<br />
Bürgerinnen und Bürger das Nebenein -<br />
ander von Stadt, Dorf und Landschaft<br />
besonders genießen können. Aber auch für<br />
die Bildung ist ausreichend gesorgt. Bis<br />
zum Abitur können alle Bildungsabschlüsse<br />
an den allgemeinbildenden Schulen in der<br />
Samtgemeinde erworben werden.<br />
Samtgemeinde Heemsen<br />
Die Samtgemeinde Heemsen entstand<br />
1969 durch den freiwilligen Zusammenschluss<br />
des Fleckens Drakenburg und der<br />
Gemeinden Anderten, Gadesbünden, Haßbergen,<br />
Heemsen und Rohrsen. Sie liegt<br />
wenige Kilometer nördlich der Kreisstadt<br />
<strong>Nienburg</strong> und ist mit den Bundesstraßen<br />
209 und 215 verkehrstechnisch gut angebunden.<br />
Wirtschaftliche Schwerpunkte sind der<br />
Handel, das Handwerk und vor allem die<br />
Landwirtschaft, denn die Samtgemeinde gilt<br />
als eines der größten Spargelanbaugebiete<br />
Niedersachsens.<br />
Beliebte Ausflugsziele in der Samt -<br />
gemeinde sind der Hämelsee in Anderten,<br />
die „Alte Kapelle“ in Haßbergen, der histo -<br />
rische Ortskern mit dem Heimatmuseum<br />
„Ole Schüne“ sowie der Wassererlebnispark<br />
(Wassarium) in Drakenburg.<br />
In der Nähe von Heemsen befindet sich<br />
die „Brunsburg“, eine alte dreieckige Wallanlage,<br />
die bis ins 9. Jahrhundert bewohnt<br />
war; und bei Rohrsen ist eine unter Denkmalschutz<br />
gestellte Schanze an der <strong>Weser</strong><br />
zu besichtigen, die einst aufgeworfen<br />
wurde, um einen Wasserzoll einzurichten.<br />
Die Samtgemeinde ist ein Radlerparadies,<br />
das durch die überregionalen Routen<br />
„<strong>Weser</strong>-Radweg“, „Wasserlandweg“ und die<br />
„Landpartie“ sowie die regionalen Routen<br />
„Kultur, Natur mal pur“ und „Wolfstour“ tou -<br />
ristisch gut erschlossen wird. Das Vereins -<br />
leben wird in allen Bereichen stark betrieben.<br />
Vielfältige Sport- und Freizeitmöglichkeiten<br />
werden angeboten, zum Beispiel Fußball,<br />
Tennis, Schießen, Angeln. Auch für<br />
Wassersport- und Pferdefreunde bietet die<br />
Samtgemeinde vielseitige Möglichkeiten.<br />
Heute haben Wohn- und Lebensqualität<br />
einen hohen Stellenwert in der Samt -<br />
gemeinde. Sämtliche Einrichtungen der<br />
Daseinsvorsorge sind vorhanden. Zwei<br />
Grundschulen, ein Schulzentrum mit Grundund<br />
Oberschule sowie vier Kindergärten<br />
runden die Familienfreundlichkeit ab.<br />
Samtgemeinde Heemsen:<br />
Alte Kapelle Haßbergen<br />
9
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Samtgemeinde Mittel -<br />
weser: Das „ConQuest<br />
of Mythodea“ mit seinen<br />
10 000 Mitspielern ist<br />
das größte Live-Rollen -<br />
spiel seiner Art weltweit<br />
und lockt jährlich am<br />
ersten August wochen -<br />
ende Tausende von Be -<br />
suchern nach Brokeloh.<br />
10<br />
Samtgemeinde Mittelweser<br />
Die Samtgemeinde Mittelweser besteht<br />
in der jetzigen Form seit dem 1. November<br />
2011. Sie entstand durch die Fusion der<br />
Samtgemeinde Landesbergen mit ihren vier<br />
Mitgliedsgemeinden Estorf (mit den Orts -<br />
teilen Estorf, Leeseringen, <strong>Nienburg</strong>er<br />
Bruch), Husum (OT Husum, Bolsehle, Groß<br />
Varlingen, Schessinghausen), Landesbergen<br />
(OT Landesbergen, Brokeloh, Hahnenberg,<br />
Heidhausen) und Leese mit der Gemeinde<br />
Stolzenau (bestehend aus den Ortschaften<br />
Anemolter, Diethe, Frestorf, Hibben, Holzhausen,<br />
Müsleringen, Nendorf, Schinna und<br />
Stolzenau).<br />
Die Samtgemeinde Mittelweser liegt<br />
direkt an der <strong>Weser</strong> im Südosten des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Mit einem Hafen in Leeseringen,<br />
vier Bundesstraßen und der Eisenbahnlinie<br />
Minden-Rotenburg (Bahnhof in Leese) ist<br />
die verkehrliche Anbindung sehr gut. Die<br />
Symbiose von dörflichen Strukturen mit touristischer<br />
Prägung, guter verkehrlichen Infrastruktur<br />
und hochwertigen Gewerbe- und<br />
Industriegebieten ermöglicht es hier Unternehmen,<br />
erfolgreich tätig zu sein und innovative<br />
Zukunftsideen zu verwirklichen.<br />
Großer Wert wird außerdem auf umweltbewusste<br />
Energieproduktion gelegt: Allein<br />
mit nachhaltigen Energieformen werden<br />
250 Prozent des tatsächlichen Bedarfs<br />
innerhalb der Samtgemeinde regenerativ<br />
produziert. Das ist einzigartig für die Region.<br />
Zu einer guten Infrastruktur gehört auch<br />
ein ausgewogenes Tourismus- und Freizeitangebot:<br />
Als Sieger beim Bundeswett -<br />
bewerb „Unser Dorf soll schöner werden“<br />
(2004) darf sich Brokeloh zu Recht als<br />
„Golddorf“ oder auch „schönstes Dorf<br />
Deutschlands“ bezeichnen. Eine außer -<br />
gewöhnliche Attraktion im Ort ist das Rittergut,<br />
vormals ein Münchhausen-Schloss.<br />
Hier lockt das „ConQuest of Mythodea“, das<br />
größte Fantasy-Rollenspiel seiner Art weltweit,<br />
jährlich 10 000 Menschen an. In Broke -<br />
loh findet man auch den ausgezeichneten<br />
Hermann-Löns-Rundwanderweg. In Estorf<br />
steht ein bemerkenswertes Ensemble alter<br />
landwirtschaftlicher Nutzgebäude im Fachwerkstil<br />
als sogenanntes Scheunenviertel<br />
„Schünebusch“ unter Denkmalschutz. Hier<br />
finden Scheunenfeste und der große herbstliche<br />
Landfrauenmarkt statt. Der historische<br />
Mühlenplatz in Landesbergen mit seiner<br />
Hoch zeitsmühle wird oft und gerne be -<br />
sucht. Sehr attraktiv ist auch das Landes -<br />
berger Naturfreibad mit großen Wasser- und<br />
Ruheflächen.<br />
Kultur und Freizeit stehen ebenfalls hoch<br />
im Kurs in der Samtgemeinde Mittelweser.<br />
Traditionen und Brauchtumspflege sind<br />
feste Bestandteile der intakten Dorfgemeinschaft<br />
in den schmucken Ortschaften, die<br />
gerne von Urlaubsgästen besucht werden.<br />
Der <strong>Weser</strong>-Radweg und die Genuss-Routes<br />
verbinden die touristischen Highlights miteinander.<br />
An vielen Orten finden auch zahlreiche<br />
Veranstaltungen statt (z. B. Backtage<br />
mit Kaffeetafel, Scheunenfeste, Ausstellungen<br />
und Vorführungen), zu denen Besucher<br />
herzlich eingeladen sind.<br />
Stolzenau war im späten Mittelalter Residenz<br />
der Grafen von Hoya. Die in dieser Zeit<br />
Fortsetzung Seite 12
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:20 Seite 11<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
1996/1997<br />
Mitarbeiter: 70<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Wohngemeinschaften<br />
(familienähnlich,<br />
eigenständig,<br />
selbstbestimmt)<br />
– ReWoAs Regionale<br />
Wohnnetz-Assistenz<br />
– Siedlerhof<br />
– Schul- und Betreuungs -<br />
assistenzen<br />
– Kinder- und Jugend -<br />
gruppen<br />
– Gast-Wohnen/<br />
Freizeiten<br />
GfI Gesellschaft für Integration mbH<br />
Die GfI Gesellschaft für Integration mbH ist ein<br />
gemeinnütziger Einrichtungsträger, der seit 20<br />
Jahren im Fachbereich der Eingliederungshilfe<br />
tätig ist. Wir setzen uns zum Ziel, Menschen mit<br />
Behinderung in allen Bereichen des Lebens zur<br />
Erreichung und zum Erhalt ihrer größtmöglichen<br />
Selbstbestimmtheit und Eigenständigkeit zu<br />
unter stützen und zu beraten.<br />
In Gemeinschaft Spaß und Freude erleben<br />
Wir bieten leistungsgerechte, flexible und<br />
gezielte Dienstleistungsangebote, zugeschnitten<br />
auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche<br />
der einzelnen Nutzerinnen und Nutzer. So zeichnet<br />
sich unsere alltägliche Arbeit durch Vielfalt<br />
und Kreativität, vor allem aber durch Menschlichkeit<br />
aus.<br />
Kooperationspartner:<br />
– Bundesverband für<br />
Körper- und Mehr -<br />
fachbehinderte e. V.<br />
– Verein für Integration<br />
e. V., Kreis <strong>Nienburg</strong><br />
– Mariposa-Förder verein<br />
für Betreutes Wohnen<br />
e. V., Hannover<br />
– DSN Stolzenau GmbH<br />
– Caritas Beratungs -<br />
stelle, Stolzenau<br />
Darüber hinaus ist<br />
die GfI mbH im Sozial -<br />
psychiatrischen Verbund<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Nien -<br />
burg und der Region<br />
Hannover Mitglied.<br />
GfI Gesellschaft<br />
für Integration mbH<br />
Stolzenau<br />
www.gfi-hannoverstolzenau.de<br />
Gemütliche Bewohner -<br />
runde auf dem Siedler -<br />
hof nach der Arbeit<br />
11
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Abwechslungen, wie zum Beispiel einen<br />
Wochenmarkt, Jahrmärkte, ein großes Stadt -<br />
fest, zahlreiche Schützenfeste und – nicht<br />
zu vergessen – den Karneval, der in der<br />
nieder ländischen Tradition gefeiert wird.<br />
Touristen, die in Stolzenau verweilen<br />
möchten, stehen viele Übernachtungsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung: von Hotels über<br />
Pensionen bis hin zu Ferienwohnungen.<br />
Wohnmobillisten finden auf dem neu an -<br />
gelegten Wohnmobilstellplatz direkt an der<br />
<strong>Weser</strong> einen komfortablen Stellplatz.<br />
Samtgemeinde Liebenau:<br />
Eine neue Fischtreppe<br />
ermöglicht es, dass Aale,<br />
Forellen und andere<br />
wandernde Fischarten<br />
sich weiter frei im Fluss<br />
bewegen können.<br />
12<br />
entstandene Stadtstruktur ist in dem liebevoll<br />
restaurierten historischen Ortskern noch<br />
heute sichtbar. So verfügt Stolzenau über<br />
eine Reihe von bemerkenswerten Bau -<br />
denkmälern. Besonders sehenswert ist die<br />
St. Jacobi-Kirche im Ortskern mit ihrem ge -<br />
drehten Kirchturm.<br />
Die Gemeinde bietet eine hohe Lebensqualität,<br />
die durch eine Infrastruktur dokumentiert<br />
wird, wie sie in Orten von der<br />
Größe Stolzenaus nicht unbedingt erwartet<br />
wird. Familien wissen besonders die so -<br />
zialen Rahmenbedingungen zu schätzen,<br />
die durch mehrere Kindergärten, alle Schul -<br />
formen, einem Krankenhaus, einer umfassenden<br />
ärztlichen Versorgung sowie weiteren<br />
behördlichen Einrichtungen gestützt<br />
werden.<br />
Für Bauwillige findet sich in Stolzenau<br />
eine ausreichende Anzahl von Bauplätzen in<br />
landschaftlich reizvoller Umgebung bei<br />
gleichzeitiger Nähe zum Ortskern und zu<br />
den Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Das Freizeitangebot in Stolzenau ist<br />
beachtlich. Das Sportangebot reicht von<br />
den populären Sportarten Fußball, Turnen,<br />
Tischtennis bis zum Denksport Schach.<br />
Unterhaltung und Entspannung bestimmen<br />
das kulturelle Angebot in Stolzenau. Dar -<br />
über hinaus bietet Stolzenau zahlreiche<br />
Samtgemeinde Liebenau<br />
In den drei Mitgliedsgemeinden Binnen,<br />
Liebenau und Pennigsehl leben rund 6200<br />
Menschen. Liebenau, der Hauptort, der<br />
schon in vergangenen Jahrhunderten durch<br />
die Fabrikation von Sensen und das Klöppeln<br />
von Spitzen weit über seine Grenzen<br />
hinaus bekannt geworden ist, ist heute eine<br />
Gemeinde mit einem sehr hohen Wohnwert,<br />
die in puncto Lebensqualität mit einem<br />
gu-ten und vielfältigen Arbeitsplatzangebot<br />
und überdurchschnittlichen Einkaufsmöglichkei<br />
ten einiges zu bieten hat. Binnen und<br />
Pennigsehl sind hingegen eher ländlich<br />
strukturiert.<br />
Die Samtgemeinde Liebenau ist geprägt<br />
von der <strong>Weser</strong> und der Aue, von Marschlandschaft<br />
und Geest. Ausgedehnte Nadelund<br />
Laubwälder laden zu erlebnisreichen<br />
Spaziergängen ein. Eine landschaftliche<br />
Besonderheit ist die in der Eiszeit entstan -<br />
dene „Binner Schlucht“, eine vom Geest -<br />
rand zur <strong>Weser</strong> abfallende Erosionsrinne.<br />
Wirtschaftliche Schwerpunkte in Liebenau<br />
bilden die vielfältigen mittelständischen<br />
Gewerbeunternehmen.<br />
Liebenau hat mit Hilfe der Bürgerinnen<br />
und Bürger in den vergangenen Jahren<br />
eine Infrastruktur entwickelt, die die Samt -<br />
gemeinde zukunftsfähig macht. Dazu ge -<br />
hört ein Bildungsangebot, das in Liebenau<br />
eine Hauptschule umfasst, daneben in allen<br />
drei Orten Kindergärten sowie Sport- und<br />
Bädereinrichtungen und Möglichkeiten kultureller<br />
Betätigung. Auch das Vereinswesen<br />
ist sehr stark entwickelt. Über 50 Prozent<br />
der Einwohnerschaft sind in Vereinen orga-
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:20 Seite 13<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
nisiert, welche von der sportlichen Be -<br />
tätigung bis zur Weiterbildung eine breite<br />
Palette an Möglichkeiten für die Bürgerinnen<br />
und Bürger anbieten. Liebenau – eine<br />
Samtgemeinde zum Wohlfühlen!<br />
Kreisstadt <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Die Stadt <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> ist Sitz der<br />
Kreisverwaltung und wirtschaftliches Zentrum<br />
des <strong>Landkreis</strong>es. Mit der Eröffnung der<br />
Bahnlinie Bremen–Hannover 1847 und der<br />
zunehmenden Bedeutung der <strong>Weser</strong>dampfschifffahrt<br />
begann hier die Ansiedlung wichtiger<br />
Industrien, die nach wie vor innerhalb<br />
des Kreisgebietes in <strong>Nienburg</strong> am stärksten<br />
konzentriert sind. Chemiebetriebe, Düngemittelhersteller,<br />
Metallverarbeiter und allen<br />
voran die <strong>Nienburg</strong>er Glashütten begründeten<br />
eine industrielle Entwicklung, die bis<br />
heute <strong>Nienburg</strong> als einen der bedeutendsten<br />
Markt-, Handels- und Produktions -<br />
stand orte der Großregion prägt.<br />
Als lebenskräftiges Einkaufszentrum vereinigt<br />
<strong>Nienburg</strong> mit seinen rund 33 000 Einwohnerinnen<br />
und Einwohnern die Errungenschaften<br />
des Stadtlebens mit der natür -<br />
lichen Attraktivität der umgebenden Wald-,<br />
Heide- und Marschlandschaften und der<br />
Nähe zu den Erholungsgebieten Mittel -<br />
niedersachsens. Fußgängerzonen, ansprechende<br />
Geschäfte, sorgfältig restaurierte<br />
Fassaden, gastliche Cafés und Restaurants<br />
bestimmen das Erscheinungsbild der Altstadt.<br />
2008 gewann <strong>Nienburg</strong>s Grünmarkt<br />
die Auszeichnung der Stiftung „Lebendige<br />
Stadt“ als Europas schönster Wochenmarkt.<br />
Eine ausgewogene Innenstadtsanierung<br />
setzte seit 1980 ihre Schwerpunkte in der<br />
Bewahrung historischer Gebäude, der<br />
Gestaltung von Wohnquartieren einschließlich<br />
der Beseitigung von Baulücken und der<br />
Verkehrsberuhigung insbesondere im Stadtkern.<br />
Zeitgemäßes Quartiersmanagement<br />
und kultursensible Stadtentwicklung richten<br />
zugleich ihre Überlegungen auf Projekte der<br />
sozialen Stadt und die Gestaltung der<br />
gesellschaftlichen Vielfalt. Auch mit der hier<br />
stationierten Bundeswehr weiß sich <strong>Nienburg</strong><br />
seit ihrer ersten Aufstellung 1955 verbunden.<br />
Als kulturelles Zentrum an der Mittel -<br />
weser verfügt <strong>Nienburg</strong> über ein vielseitiges<br />
Kulturangebot, das den Vergleich mit<br />
wesentlich größeren Städten nicht zu<br />
scheuen braucht. Aufbauend auf eine jahrhundertealte<br />
Theatergeschichte führte die<br />
bemerkenswerte Resonanz der darstellenden<br />
Kunst in Stadt und Kreis 1989 zum Bau<br />
einer neuen Spielstätte. So entstand in<br />
städtebaulich und landschaftlich idealer<br />
Lage auf historischem Festungsgelände an<br />
der <strong>Weser</strong> das „Theater auf dem Hornwerk“<br />
mit 625 Sitzplätzen. Seit der Eröffnung hat<br />
es sich mit seinem breit gefächerten Programm<br />
in zehn Besucherringen, zahlreichen<br />
Sondergastspielen sowie einem beispiel -<br />
haften Kinder- und Jugendtheaterangebot<br />
zu einem der erfolgreichsten Gastspiel -<br />
häuser Niedersachsens entwickelt. Bundesweit<br />
hat seit einigen Jahren „Sputnike“ auf<br />
sich aufmerksam gemacht, ein Musical -<br />
theater von Jugendlichen mit und ohne<br />
Migrationsbiografie.<br />
Wissenschaft und Bildung sind in der<br />
Stadt verwurzelt. Schon 1853 wurde hier<br />
mit der Königlichen Baugewerkschule die<br />
erste Stätte ingenieurwissenschaftlicher<br />
Ausbildung in Norddeutschland gegründet,<br />
bis 2009 als Fachbereich Architektur und<br />
Bauingenieurwesen der Fachhochschule<br />
Hannover mit internationaler Ausstrahlung.<br />
Fortsetzung Seite 18<br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>: Fach -<br />
werk und Kopfstein -<br />
pflaster erinnern an vergangene<br />
Zeiten.<br />
13
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:20 Seite 14<br />
Die Lebenshilfe – Wirtschaftsfaktor mit Herz<br />
Unser Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen<br />
die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu<br />
ermöglichen. Von Angeboten der Frühförderung<br />
und Kitas über die Schulzeit und das Berufsleben<br />
bis ins Seniorenalter begleiten wir Menschen mit<br />
Behinderungen, aber auch ihre Familien dabei,<br />
ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen.<br />
Wie jeder Mensch wollen sich Menschen mit<br />
Behinderungen aktiv einbringen. Wir unterstützen<br />
sie dabei, auch im Arbeitsleben eine berufliche<br />
Identität zu entwickeln und sich weiterzubilden.<br />
Vor 30 Jahren gegründet, hat sich die Lebenshilfe<br />
<strong>Nienburg</strong> gGmbH als starker Partner des<br />
Mittelstandes etabliert. Das beweist: Menschen<br />
mit Behinderungen leisten gute Arbeit. Inhouse im<br />
Kundenbetrieb oder bei uns in den Werkstätten<br />
sind wir für namhafte Unternehmen verschiedens -<br />
ter Branchen tätig. Dabei unterstützen wir die<br />
Betriebe in der Produktion, besetzen aber mit<br />
ebensolchem Erfolg eigene Bereiche der regionalen<br />
Wirtschaftsstruktur, wie beispielsweise den<br />
Garten- und Landschaftsbau oder die Kfz-Auf -<br />
bereitung. Unser Café & Bistro „Lespresso“ und<br />
der Werkstattladen – beide in bester Altstadtlage<br />
– sind nicht nur be gehrte Arbeitsplätze für Menschen<br />
mit und ohne Handicap, sondern zugleich<br />
ein Ort der Begegnung.<br />
Wir sind zertifiziert. Unser QM-System stellt<br />
sicher, dass wir unsere Aufgabe der beruflichen<br />
Bildung in vollem Umfang erfüllen. Gleichzeitig<br />
garantiert das Qualitätsmanagement unseren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern wie den Kundenunternehmen<br />
verlässliche, transparente Verfahren,<br />
klare Standards und gute Arbeitsergebnisse.<br />
Das macht uns zu einem attraktiven Partner<br />
sowohl der Träger der beruflichen Rehabilitation<br />
wie auch für die Wirtschaft.<br />
Die Zusammenarbeit mit uns bereichert die<br />
Unternehmenskultur im Partnerbetrieb, dient der<br />
Imagepflege und bringt darüber hinaus auch Vorteile<br />
im Bereich Steuern und Abgaben.<br />
70 Prozent der Erlöse, die wir mit unseren<br />
Partnerunternehmen erwirtschaften, fließen in die<br />
Taschen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
mit Behinderung. Darauf werden Krankenkassen-,<br />
Pflegekassen- und Rentenversicherungsbeiträge<br />
entrichtet. Somit wird auch für das Alter vorgesorgt.<br />
Die Fahrzeugaufbereitung optimiert<br />
den Zustand Ihres Autos.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1986<br />
Mitarbeiter: 1250, davon<br />
800 mit Behinderung<br />
Leistungsspektrum:<br />
Geschäftsbereich Kinder,<br />
Jugend und Familie:<br />
2 Familienzentren mit<br />
Kindertagesstätten und<br />
Flexiblen Hilfen: Beratungsstelle<br />
für Früh erken -<br />
nung, Heilpädago gische<br />
Frühförderung, Hilfe zur<br />
angemessenen Schul -<br />
bildung, Autismus-Am -<br />
bulanz, Sozial-/Heil päda -<br />
gogische Familien hilfe<br />
Geschäftsbereich<br />
Wohnen und Freizeit:<br />
– 3 Wohneinrichtungen<br />
für Erwachsene und<br />
– 7 Wohngruppen für<br />
Erwachsene<br />
– Flexible Hilfen:<br />
Ambulant Betreutes<br />
Woh nen, Familien -<br />
unter stützender<br />
Dienst, Freizeitdienst<br />
Geschäftsbereich<br />
Bildung und Arbeit:<br />
– Berufsbildungsbereich<br />
„Bildungs-BASIS“<br />
– Integrations- und<br />
Vermittlungsdienst<br />
– 8 Werkstätten für<br />
Menschen mit<br />
Behinderung<br />
– Tagesförderstätten<br />
für Menschen mit<br />
Behinderung und<br />
– Tagesstätte für ältere<br />
und vorgealterte<br />
Menschen mit<br />
Behinde rung u. v. m.<br />
Lebenshilfe <strong>Nienburg</strong><br />
gemeinnützige GmbH<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
www.lebenshilfenienburg.de<br />
14
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Mensch, Kultur und Natur<br />
Auf einen Blick<br />
Geschäftsstellen: 24<br />
SB-Center: 10<br />
Fahrbare<br />
Geschäftsstelle: 1<br />
Mitarbeiter: 454<br />
Geschäftsdaten:<br />
(Stand 31.12.2015)<br />
– Bilanzsumme:<br />
1 652,3 Mio. Euro<br />
– Kreditvolumen:<br />
1 103,3 Mio. Euro<br />
– Kundeneinlagen:<br />
1 268,3 Mio. Euro<br />
Sparkasse <strong>Nienburg</strong><br />
Zu den bedeutendsten Kreditinstituten im <strong>Landkreis</strong><br />
zählt die Sparkasse <strong>Nienburg</strong>, deren ausdrückliches<br />
Ziel die Nachhaltigkeit der positiven<br />
wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in<br />
dieser Region ist.<br />
Über 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
geben hierbei den Finanzdienstleistungen ein<br />
Gesicht und gewährleisten durch ihre fundierte<br />
Aus- und Fortbildung eine kontinuierlich gute<br />
Beratungsqualität und freundlichen Service. Weil<br />
sie die Menschen und ihre Bedürfnisse in der<br />
Region kennen, wird für jeden das Passende<br />
persönlich und individuell herausgearbeitet.<br />
Ergänzend stehen landkreisweit 47 Geld auto -<br />
maten zur Bargeldversorgung, 28 Selbstbe die -<br />
nungsterminals sowie 52 Kontoauszugsdrucker<br />
zur Verfügung. Darüber hinaus ist die funktionelle<br />
Internetfiliale rund um die Uhr zu erreichen.<br />
Die Sparkasse <strong>Nienburg</strong> ist in ihrer Region<br />
auch als Förderer von kulturellen Ereignissen<br />
bekannt. Ihr Engagement in den Bereichen<br />
Sport, Kultur, Soziales und Heimatpflege, die<br />
Unterstützung von Vereinen und Schulen sowie<br />
zahlreiche jährliche Veranstaltungen tragen zur<br />
Förderung des Gemeinwohls und zur Steigerung<br />
der Lebensqualität bei.<br />
Hauptstelle der Sparkasse <strong>Nienburg</strong><br />
Auszubildende des Jahr gangs 2015 – fundierte Ausund<br />
Weiter bildung liegt der Sparkasse am Herzen.<br />
Sparkasse <strong>Nienburg</strong><br />
www.sparkassenienburg.de<br />
15
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:20 Seite 16<br />
Der BAWN: Wir sind da, wo Sie sind!<br />
Der Betrieb Abfallwirtschaft <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
(BAWN) ist das einzige Unternehmen im Kreis -<br />
gebiet, mit dem wirklich jeder Mensch etwas zu<br />
tun hat. Denn der BAWN ist zuständig für die<br />
Erfassung sämtlicher Abfälle aus dem Kreis -<br />
gebiet. Dabei gilt: keine langen Wege für die Bürgerinnen<br />
und Bürger. Stattdessen ist der BAWN<br />
in der Fläche präsent, buchstäblich dicht dran an<br />
den Menschen. Nach dem Motto: „Wir sind da,<br />
wo Sie sind!“<br />
Der BAWN ist eine Anstalt öffentlichen<br />
Rechts. Das heißt, Ziel des Unternehmens ist<br />
nicht die Gewinnmaximierung. Im Gegenteil hatte<br />
sich der Kreistag seinerzeit dafür entschieden,<br />
die Abfallerfassung als wichtigen Bestandteil der<br />
Daseinsvorsorge in die Hände eines kommu -<br />
nalen, demokratisch legitimierten Betriebs zu<br />
legen. Mit lediglich 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
erfasst der BAWN die Abfälle von rund<br />
120 000 Einwohnerinnen und Einwohnern, führt<br />
das Sammelgut einer geordneten Verwertung<br />
zu, leistet die komplette Gebührenkalkulation<br />
und -abrechnung und plant die Touren für die<br />
Einsammlung. Dabei muss sich der BAWN den<br />
Anforderungen der Marktwirtschaft stellen und<br />
steht im Wettbewerb.<br />
Der BAWN setzt auf modernste Software, die<br />
die eigenen Spezial-Lkws mit der Zentrale vernetzt,<br />
aber auch auf ein ausgefeiltes Erfassungssystem.<br />
So gibt es im Bereich Biomasse neben<br />
der Biotonne auch flächendeckende Annahmestationen.<br />
Die Wertstofftonne ermöglicht die Entsorgung<br />
sämtlicher Kunststoff- und Metallabfälle<br />
– egal ob mit dem „Grünen Punkt“ oder ohne.<br />
Und: Ein kreisweites Netz von Wertstoffhöfen<br />
stellt sicher, dass die Bürgerinnen und Bürger<br />
sämtliche Abfälle bequem, wohnortnah und<br />
kostengünstig entsorgen können.<br />
16
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 17<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
Auf einen Blick<br />
Wo möglich und sinnvoll, kooperiert der<br />
BAWN mit Partnern. Thermisch zu verwertende<br />
Abfälle zum Beispiel werden im Müllheizkraftwerk<br />
Bremen in Strom für Zehntausende Haushalte<br />
verwandelt. Die Grünabfälle von den<br />
Annahmestellen veredelt die RWG Leese zu<br />
hochwertigem Kompost. Rasenschnitt, Laub und<br />
Speisereste aus den Biotonnen werden von der<br />
AWG Bassum für die Erzeugung von Strom und<br />
Wärme genutzt. Solche Synergien dienen der<br />
Umwelt ebenso wie dem Geldbeutel der Bürgerinnen<br />
und Bürger.<br />
Das Entsorgungszentrum<br />
<strong>Nienburg</strong>/Krähe – hier<br />
werden pro Jahr alle<br />
Abfälle aus dem Kreis -<br />
gebiet, rund 98 000<br />
Tonnen, auf die weitere<br />
Nutzung vorbereitet.<br />
Ausblick von der der<br />
rekultivierten Deponie<br />
„Kräher Höhe“ – ein<br />
beliebtes Ausflugsziel<br />
mit vielen Attraktionen<br />
Das gilt auch beim Thema Nachsorge:<br />
Während des Betriebs der damaligen Zentral -<br />
deponie <strong>Nienburg</strong>/Krähe hat der BAWN Rücklagen<br />
für die Rekultivierung der Deponie gebildet.<br />
Die Rekultivierung wurde also von den Menschen<br />
finanziert, die die Deponie auch genutzt<br />
haben – nicht von den Folgegenerationen. Nach<br />
der Einstellung des Deponiebetriebs hat der<br />
BAWN die einstige Zentraldeponie zur „Kräher<br />
Höhe“ um gestaltet, ein beliebtes Naherholungsund<br />
Ausflugsziel.<br />
Mitarbeiter: BAWN (AöR)<br />
und AWN GmbH: 65<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Restmülleinsammlung<br />
– Sperrmülleinsammlung<br />
– Altpapiererfassung<br />
– Bioabfalleinsammlung<br />
– Containerdienst<br />
– Hausentrümpelung<br />
– Umschlagstelle im<br />
Entsorgungszentrum<br />
Kapazität:<br />
98 000 Tonnen pro<br />
Jahr Verwertung/<br />
Entsorgung, davon:<br />
– Hausmüll rund<br />
13 500 Tonnen<br />
– Sperrmüll rund<br />
9000 Tonnen<br />
– hausmüllähnliche<br />
Gewerbeabfälle<br />
rund 14 000 Tonnen<br />
– über 4700 Tonnen<br />
Leichtverpackungen<br />
und stoffgleiche<br />
Nichtverpackungen<br />
– 24 000 Tonnen<br />
Garten- und<br />
Parkabfälle zuzüglich<br />
– 9500 Tonnen Abfälle<br />
aus der Biotonne<br />
– 10 000 Tonnen<br />
Altpapier<br />
Fuhrpark: rund<br />
20 Sammel fahrzeuge<br />
Zentrale Annahme -<br />
stellen:<br />
– Entsorgungszentrum<br />
<strong>Nienburg</strong>/Krähe<br />
– Zentraler Wertstoffhof<br />
Hoya<br />
– Zentraler Wertstoffhof<br />
Leese<br />
– Zentraler Wertstoffhof<br />
Uchte<br />
BAWN Betrieb<br />
Abfallwirtschaft<br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
www.bawn.de<br />
17
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 18<br />
Samtgemeinde Marklohe:<br />
Das Angebot für Freizeitund<br />
Erholungsuchende<br />
ist vielfältig.<br />
18<br />
Heute prägen neben den allgemein- und<br />
berufsbildenden Schulen eine Polizeiakademie,<br />
das in der niedersächsischen Gedenkarbeit<br />
renommierte Stadt- und Kreisarchiv,<br />
ein traditionsreiches Museum, eine facettenreiche<br />
Volkshochschule und eine sehr ak -<br />
tive Musikschule das Spektrum.<br />
Mit dem <strong>Landkreis</strong> und den benachbarten<br />
Gebietskörperschaften des Mittelweserraums<br />
kooperiert <strong>Nienburg</strong> bei Projekten<br />
der Demokratiestärkung und Integration<br />
und zur Förderung von Zivilgesellschaft und<br />
Bürgerengagement. Der aufgeschlossenen<br />
Haltung der Stadt gegenüber den Problemen<br />
der sich wandelnden Welt entspricht<br />
eine moderne Verwaltung mit den Leitzielen<br />
wirtschaftliches Arbeiten und Zufriedenheit<br />
der Bürgerinnen und Bürger. Langjährige<br />
nationale und internationale Städtepartnerschaften<br />
vervollständigen das Bild <strong>Nienburg</strong>s<br />
als einer Stadt in der Mitte der Gesellschaft.<br />
Samtgemeinde Marklohe<br />
Die Samtgemeinde Marklohe ist geprägt<br />
durch eine reizvolle landschaftliche Vielfalt<br />
mit dichtem Wechsel von Geesthöhen -<br />
zügen, die bis an die <strong>Weser</strong>marsch heranreichen,<br />
großen Waldflächen und weitläufigen<br />
Geestplateaus.<br />
Das Angebot für Freizeit- und Erholungsuchende<br />
ist vielfältig. Für Radtouristen stehen<br />
zahlreiche Radwanderwege zur Ver -<br />
fügung, Wassersport kann auf der <strong>Weser</strong><br />
und an der Marina Mehlbergen betrieben<br />
werden und auch der Reitsport hat einen<br />
hohen Stellenwert. In Balge gibt es in landschaftlich<br />
idyllischer Lage einen Sport- und<br />
Segelflugplatz.<br />
Auf einer Fläche von 106 Quadratkilo -<br />
metern leben in den Mitgliedsgemeinden<br />
Balge, Marklohe und Wietzen rund 8500<br />
Einwohner. Ihnen bietet die Samtgemeinde<br />
eine umfassende Infrastruktur mit allen<br />
Versorgungseinrichtungen des täglichen<br />
Lebens – angefangen von Geschäften über<br />
Ärzte, Handwerker bis hin zu Kindergärten<br />
und modernen Schulen.<br />
Wirtschaftliche Schwerpunkte sind<br />
neben dem Bau- und Baunebengewerbe<br />
die Landwirtschaft; schwerpunktmäßig mit<br />
Spargelanbau, Geflügel- und Eierproduktion<br />
sowie der Geflügelverarbeitung. Mit der<br />
Erschließung hochwertiger Gewerbeflächen<br />
in attraktiver und verkehrsgünstiger Lage in<br />
Marklohe wurde das Angebot für das<br />
Gewerbe weiter verbessert. Auf Gewerbeschauen<br />
beweisen die Gewerbevereine<br />
Marklohe und Wietzen regelmäßig die Leis -<br />
tungsfähigkeit von örtlichem Handel und<br />
Handwerk.<br />
Die Samtgemeinde Marklohe ist Altsiedelland<br />
der Altsachsen. Ob Marklohe Thingplatz<br />
(„Parlaments- und Versammlungsort“)<br />
der Altsachsen war, wie es von Heimat -<br />
forschern teilweise vermutet und diskutiert<br />
wird, konnte bisher durch archäologische<br />
Funde nicht bewiesen werden.<br />
Besonders hervorzuheben ist die ro -<br />
manische St. Clemens-Romanus-Kirche in<br />
Marklohe. Im Mittelalter war Marklohe für<br />
die Region ein bedeutender Kirchensitz<br />
(Archidiakonatssitz), worauf bis heute noch<br />
die Bischofsloge hindeutet. Auf den „Wegen<br />
in die Romantik“ bildet die St.-Clemens-<br />
Romanus-Kirche mit ihren spätgotischen<br />
Deckenmalereien einen wichtigen Meilenstein.<br />
In der Heimatstube Wietzen wurden<br />
liebevoll Erinnerungsstücke an das frühere<br />
bäuerliche Leben in der Region zusammen-
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Mensch, Kultur und Natur<br />
getragen. Einen attraktiven Einblick in die<br />
plattdeutsche Denk- und Mundart geben im<br />
Sommer die Aufführungen auf der Freilichtbühne<br />
in Marklohe.<br />
Stadt Rehburg-Loccum<br />
Rehburg-Loccum – das sind die fünf<br />
Ortsteile Bad Rehburg, Loccum, Münchehagen,<br />
Rehburg und Winzlar mit insgesamt<br />
rund 10 500 Einwohnern. Jeder dieser Ortsteile<br />
hat seine eigene Besonderheit, zusammen<br />
bieten sie ihren Einwohnern und<br />
Gästen der Stadt eine Vielzahl an attraktiven<br />
Freizeitmöglichkeiten und ein hohes Maß an<br />
Lebensqualität.<br />
In Rehburg-Loccum leben die Menschen<br />
dort, wo andere Urlaub machen, zwischen<br />
<strong>Weser</strong> und Steinhuder Meer, inmitten<br />
der abwechslungsreichen Landschaft der<br />
Rehburger Berge und des Naturparks Steinhuder<br />
Meer. Besonders gut lässt sich die<br />
Naturlandschaft bei einer Fahrradtour auf<br />
einem der gut ausgeschilderten Radwege<br />
erleben. Zu weiteren sportlichen Aktivitäten<br />
laden der 18-Loch-Golfplatz in Loccum, das<br />
Hallenbad in Rehburg und das Freibad in<br />
Münchehagen ein. Eine Kanutour auf dem<br />
Meerbach, der das Steinhuder Meer mit der<br />
<strong>Weser</strong> verbindet, verspricht einen entspannten<br />
Ausflug in unberührte Natur.<br />
Auf eine Zeitreise in die Geschichte kann<br />
man sich in Rehburg-Loccum vielerorts<br />
begeben. Die in die Rehburger Berge eingebetteten<br />
ehemals königlichen Kuranlagen<br />
von Bad Rehburg sind ein in Deutschland<br />
einzigartiges Bau- und Kulturdenkmal aus<br />
der Zeit der Romantik. Selbst das hanno -<br />
versche Königshaus kam der „Gesundtheyt<br />
wegen und des Vergnuehgens halber“ nach<br />
Bad Rehburg. In dem einladenden En -<br />
semble aus Wandelhalle, Badehaus mit<br />
Wechsel- und Dauerausstellung und der<br />
Friederikenkapelle kann Kultur in könig -<br />
lichem Ambiente erlebt werden. Lohnenswert<br />
ist auch ein Blick in den hochkarätigen<br />
Veranstaltungskalender. Eines des besterhaltenen<br />
Zisterzienserklöster Deutschlands<br />
prägt mit seiner über 850 Jahre alten Ge -<br />
schichte den Ortsteil Loccum. Das Klos ter<br />
ist Sitz des Predigerseminars der Evangelisch-lutherischen<br />
Landeskirche Hannovers,<br />
geistlicher Ort, kulturelles Zentrum, Ausgangspunkt<br />
eines Pilgerweges – und ab -<br />
solut sehenswert. Noch viel älter ist die<br />
Geschichte, die im Freilichtmuseum Dinosaurier-Park<br />
Münchehagen hautnah erlebt<br />
werden kann. Auf einem 2,5 Kilometer<br />
langen Evolutionspfad geben lebensechte<br />
Rekonstruktionen von Dinosauriern einen<br />
imposanten Einblick in das Leben dieser<br />
Urzeitriesen, die vor über 140 Millionen<br />
Jahren genau hier ihre Fußabdrücke hinterließen.<br />
Aber nicht nur das vielfältige Freizeit -<br />
angebot macht Rehburg-Loccum so lebenswert,<br />
auch die gute Infrastruktur und breit<br />
gefächerte Bildungsangebote sprechen für<br />
den Ort. So gibt es ein vielfältiges Angebot<br />
an Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und<br />
Jugendliche. Kinderkrippe, Ferienbetreuung,<br />
Jugendzentrum und vier allgemein -<br />
bildende Schulen sind nur einige der An -<br />
gebote. Gesellschaftspolitische Tagungen<br />
erster Güte, Erwachsenenbildung für Menschen<br />
im ländlichen Raum, ein Institut für<br />
Religionspädagogik und die einzige Aus -<br />
bildungsstätte für Vikare der Evangelischlutherischen<br />
Landeskirche Hannovers be -<br />
finden sich ebenfalls hier.<br />
Regelmäßige Busverbindungen sichern<br />
die überörtliche Verbindung in die Region<br />
Rehburg-Loccum: Aus -<br />
sichtspunkt „Schwim-<br />
mende Wiesen“, Winzlar<br />
19
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 20<br />
Samtgemeinde Steimbke:<br />
das Rathaus<br />
20<br />
Hannover, den <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
und den <strong>Landkreis</strong> Schaumburg. Im Sommer<br />
freuen sich vor allem die Fahrradfahrer<br />
auf den rund um das Steinhuder Meer fahrenden<br />
Fahrradbus. Der Bürgerbus sorgt für<br />
eine Verbindung innerhalb der fünf Ortsteile.<br />
In Rehburg-Loccum kann man gut<br />
leben, aber auch arbeiten, dafür verantwortlich<br />
zeichnen mehrere Unternehmen aus<br />
dem Lebensmittelsektor, der Automobil -<br />
zu liefererindustrie und der Bauwirtschaft.<br />
Leistungsfähige Handwerksbetriebe und die<br />
vielfäl tigen Geschäfte des Einzelhandels<br />
stellen nicht nur Arbeitsplätze zur Verfügung,<br />
sondern sichern auch die Versorgung<br />
der hier lebenden Menschen.<br />
Wer in Rehburg-Loccum bauen möchte,<br />
findet harmonisch gegliederte Neubau -<br />
gebiete mit erschwinglichen Baulandpreisen.<br />
Darüber hinaus gibt es aber auch<br />
interessante Objekte in den alten Ortskernen,<br />
um sich den Traum eines individuellen<br />
Zuhauses zu ermöglichen.<br />
Samtgemeinde Steimbke<br />
Nahe der Kreisstadt <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
liegt inmitten einer Heide-, Moor- und Waldlandschaft<br />
die Samtgemeinde Steimbke mit<br />
ihren Gemeinden Linsburg, Rodewald,<br />
Steimbke und Stöckse. Sie umfasst eine<br />
Fläche von 185 Quadratkilometern und ist<br />
damit flächenmäßig die zweitgrößte Verwaltungseinheit<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>.<br />
Mit etwa 7600 Einwohnern liegt die Bevölkerungsdichte<br />
bei 41 Einwohnern je Quadratkilometer<br />
und somit weit unter dem Kreisund<br />
Landesdurchschnitt.<br />
Hier findet man Ruhe in einer dörflich<br />
orientierten Landschaft, die mit ihren Radund<br />
Wanderwegen dazu einlädt, erkundet<br />
zu werden. Der Staatsforst „Krähe“, in dem<br />
der Stöckser See mit den Sehenswürdig -<br />
keiten des Giebichensteines und der Hügelgräber<br />
liegt, bietet sich hier besonders an.<br />
Die Samtgemeinde ist geprägt durch<br />
Handwerk, Landwirtschaft und die Ansiedlung<br />
von kleineren und mittelständischen<br />
Unternehmen.<br />
Alle vier Mitgliedsgemeinden sind attraktive<br />
Wohnstandorte für junge Familien und<br />
weisen interessante Neubaugebiete zu<br />
güns tigen Baulandpreisen aus. Mit dem<br />
Autobahnanschluss im nahe gelegenen<br />
Schwarmstedt, dem Bahnhof in Linsburg<br />
und der vierspurig ausgebauten B 6 sind<br />
die Arbeitsplätze in Hannover verkehrsgüns -<br />
tig zu erreichen.<br />
Für junge Familien bietet die Samt -<br />
gemeinde gut ausgestattete Kindertagesstätten,<br />
zwei verlässliche Grundschulen in<br />
Steimbke und Rodewald und ein Schul -<br />
zentrum in Steimbke mit Haupt- und Real -<br />
schule, das als Ganztagsschule ausgestaltet<br />
ist.<br />
In den Gemeinden befinden sich um -<br />
fangreiche Sportanlagen. Allein fünf Turnund<br />
Sporthallen, ein Hallenbad und das<br />
NaturWaldBad in Steimbke sowie ein Natur -<br />
erlebnisbad in Rodewald bieten reichhaltige<br />
Gelegenheit zum Sport treiben.<br />
Die Samtgemeinde Steimbke gehört<br />
zum Nahbereich der Kreisstadt <strong>Nienburg</strong><br />
und ist Bestandteil der Mittelweser-Region.<br />
In <strong>Nienburg</strong> befinden sich auch die übrigen<br />
weiterführenden Schulen, ein Theater, das<br />
Krankenhaus und die zur Entsorgung er -<br />
forderlichen Einrichtungen. Insofern sind<br />
sowohl die Dinge für den täglichen Bedarf<br />
wie auch kulturelle und sportliche Angebote<br />
auf kurzen Wegen erreichbar.<br />
Fortsetzung Seite 21 unten
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 21<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
Zu den Dienstleistungen<br />
gehören u. a.: Beratung,<br />
gutachterliche Stellungnahmen,<br />
Energieoptimie -<br />
rungskonzepte, Planung<br />
und Ausschreibung haustechnischer<br />
Gewerke,<br />
Gebäudeleittechnik mit<br />
Fernüberwachung, Bauleitung,<br />
Nutzungs kon -<br />
zepte regenerativer Ener -<br />
gien sowie die Planung<br />
von Gebäudetechnik<br />
nach Passivhausstandard<br />
Planungsbüro für Haustechnik Udo Buschmann<br />
Wir sind ein Planungsbüro für Haustechnik der<br />
Gewerke Heizung, Sanitär, Lüftung/Klima, Elektro<br />
und Brandschutzsanierung.<br />
Unser erfahrenes Team hat seinen Dienst leis -<br />
tungsschwerpunkt in den Bereichen kommunaler<br />
und privater Hochbau sowie Industrie- und Ge -<br />
neralunternehmer – für Neubau oder Sanierung.<br />
Das Büro ist nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert<br />
und hat die VDS-Zulassung für die Projektierung<br />
von Brandmelde- und Sprachalarmierungs -<br />
anlagen. Zudem sind wir bei ProKlima Hannover<br />
und der Region Hannover als Qualitätssicherer<br />
Heizung/Lüftung für Passivhäuser gelistet. Als<br />
Leistungen im Hochbau können wir eine große<br />
Bandbreite anbieten (siehe Bildtext).<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1996<br />
Mitarbeiter: 4<br />
Leistungsspektrum:<br />
Planungsbüro im Bereich<br />
Hochbau, vor allem für<br />
– Schulen, Kindergärten<br />
– Wohnungsbau<br />
– Altenheime/<br />
Altenpflegeheime<br />
– Büro-/Verwaltungs -<br />
gebäude<br />
– Tankstellen, Gastro -<br />
nomie, Hotels<br />
– Bäder und Hallenbäder<br />
– Krankenhäuser usw.<br />
Zertifizierung:<br />
DIN EN ISO 9001<br />
Planungsbüro für<br />
Haustechnik<br />
Udo Buschmann<br />
Steyerberg<br />
www.igsipa.de<br />
Flecken Steyerberg<br />
Der Flecken Steyerberg liegt mit seinen<br />
acht Ortsteilen Bruchhagen, Debling -<br />
hausen, Düdinghausen, Sarninghausen,<br />
Sehnsen, Steyerberg, Voigtei und Wellie auf<br />
einer Fläche von etwa 102 Quadratkilo -<br />
metern inmitten ausgedehnter Wald-, Heide-,<br />
Moor- und Ackerflächen an den Flüssen<br />
<strong>Weser</strong> und Große Aue. Steyerberg lädt zu<br />
ausgiebigen Radtouren, Wanderungen oder<br />
Kanutouren auf der Aue ein. Auch sonst gibt<br />
es in der waldreichen Gegend (etwa 20 Prozent<br />
des Gemeindegebietes sind Waldgebiet)<br />
sehr viel zu erleben.<br />
Seine wirtschaftlichen Schwerpunkte hat<br />
der Flecken Steyerberg in den Bereichen<br />
der chemischen Industrie, in der Büromöbelfabrikation<br />
sowie in der Erdgas- bzw.<br />
Erdölförderung.<br />
Seit mehreren Jahren setzt sich die<br />
Gemeinde vermehrt für den Klima- und<br />
Umweltschutz ein und fördert die erneuer-<br />
Fortsetzung Seite 22 unten<br />
Flecken Steyerberg:<br />
der Amtshof<br />
21
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 22<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1970<br />
Mitarbeiter: 13<br />
Autohaus Hopp GmbH<br />
Erstklassiger Service, kompetente Beratung,<br />
wettbewerbsfähige Angebote – genau das finden<br />
Sie bei uns. Nicht zufällig erhalten wir seit<br />
Jahren Bestnoten von unseren Kunden. 98 Prozent<br />
sind mit unserer Leistung „sehr zufrieden“.<br />
Und darauf sind wir stolz.<br />
In unserer Alle-Marken-Werkstatt kümmert<br />
sich ein erfahrenes Team schnell, qualifiziert und<br />
freundlich um Ihren Wagen. Mit aktuellem Knowhow<br />
und langjäh riger Erfahrung finden wir stets<br />
die beste Lösung für Sie und Ihr Auto. Dabei<br />
bleiben Sie stets mobil, denn selbstverständlich<br />
halten wir einen Werkstatt-Ersatz-Wagen für Sie<br />
bereit. Und auf Wunsch holen wir Ihr Auto ab<br />
und bringen es wieder zu Ihnen zurück.<br />
Überzeugen Sie sich selbst von unserem<br />
Top-Service. Unser Team freut sich auf Ihren<br />
Besuch.<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Neuwagen<br />
– Gebrauchtwagen<br />
– Elektro-Mobilität<br />
– Finanzierung<br />
und Leasing<br />
– Ankauf<br />
– Peugeot-Service<br />
– Unfallsachschaden-<br />
Service<br />
– Alle-Marken-Werkstatt<br />
– Lackiererei<br />
– Karosserie-Abteilung<br />
– Reifen-Center<br />
Autohaus Hopp GmbH<br />
Steyerberg<br />
www.autohaus-hopp.de<br />
baren Energien. Hierfür ist der Flecken<br />
Steyerberg bereits mehrfach ausgezeichnet<br />
worden.<br />
Preiswertes Bauland, moderne Kinder -<br />
gärten mit neuen und adäquat ausgestatteten<br />
Krippenplätzen und eine Vielzahl an Freizeitund<br />
öffentlichen Einrichtungen (z. B. Jugendhäuser,<br />
Schwimmbäder, groß zügige Sportanlagen,<br />
Büchereien und Spielplätze) machen<br />
den Flecken Steyerberg insbesondere auch<br />
für junge Familien interessant. Zahlreiche ört -<br />
liche Vereine runden das Angebot ab.<br />
Beliebte Ausflugsziele im Flecken sind<br />
das Naherholungsgebiet Pfarrbusch mit seinem<br />
Trimmpfad und seinen Wanderwegen<br />
entlang des Langhorstkuhlengrabens, ein<br />
Märchenwald, ein Aussichtsturm im Nah -<br />
erholungsgebiet am Januarsberg sowie die<br />
in 2006 restaurierte Meyersiek’sche Mühle,<br />
die vom örtlichen Heimatverein wiederhergestellt<br />
wurde und jetzt als Heimatmuseum<br />
und als Ausflugsort dient. Sehenswert sind<br />
darüber hinaus der Amtshof, ein um 1550<br />
von den Grafen von Hoya erbautes Fachwerkgebäude,<br />
das heute als Rathaus<br />
genutzt wird. In unmittelbarer Nähe befindet<br />
sich zudem auf der Jacobiinsel eine histo -<br />
rische Sandsteinbrücke aus dem Jahr 1726,<br />
die zu den 125 ältesten Steinbrücken in<br />
ganz Deutschland gehört, sowie, ebenfalls<br />
auf der Insel befindlich, die bereits erwähnte<br />
Meyersiek’sche Mühle, die die zweitälteste<br />
Mühle in ganz Niedersachsen ist.<br />
Sehenswert ist darüber hinaus die<br />
Kirche in Rießen. Das Gebiet um die Aue<br />
herum wurde seinerzeit von Altsachsen<br />
besiedelt. Auf einem ehemaligen Gräberfeld,<br />
das archäologisch große Bedeutung hat, zwischen<br />
den Orten Steyerberg und Lie benau<br />
nahe der kleinen Ortschaft Reese, ist eine<br />
Informationsstätte über die Siedlungsspuren<br />
der Altsachsen in diesem Gebiet errichtet<br />
worden. Für interessierte Besucher werden<br />
Gästeführungen angeboten.<br />
22
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 23<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
Erwähnenswert darüber hinaus ist noch<br />
eine Gedenkstätte für ehemalige Zwangs -<br />
arbeiter der Pulverfabrik in Liebenau und<br />
Steyerberg, nahe der Ortschaft Debling -<br />
hausen, wo über 2500 Zwangsarbeiter be -<br />
graben worden sind.<br />
Das bereits angeführte ausgedehnte<br />
Radwegenetz durchzieht die abwechslungsreiche<br />
Landschaft und verbindet verschiedene<br />
Hofcafés und Landgasthäuser, die<br />
den Gast zum Grillen, Spargelessen und<br />
zum Genuss selbst gebackener Torten oder<br />
aber zum Verweilen in der Meyersiek’schen<br />
Mühle, unmittelbar über der Aue, einladen.<br />
Samtgemeinde Uchte<br />
Die Samtgemeinde Uchte liegt im Südwesten<br />
des <strong>Landkreis</strong>es. Sie grenzt im<br />
Süden und Westen an den nordrhein-westfälischen<br />
Kreis Minden-Lübbecke.<br />
Nach der Gebietsreform 1974 wurde aus<br />
den vormals 20 selbstständigen Gemeinden<br />
die Samtgemeinde Uchte mit den vier<br />
Mitgliedsgemeinden Diepenau, Raddestorf,<br />
Uchte und Warmsen. Auf rund 284 Quadratkilometern<br />
Fläche leben etwa 15 000 Menschen.<br />
Die Samtgemeinde ist die sechstgrößte<br />
Flächengemeinde Niedersachsens.<br />
Wirtschaftliche Schwerpunkte sind<br />
neben der Landwirtschaft vor allem der<br />
Maschinen- und Anlagenbau, das Bau -<br />
gewerbe, das Kunststoff und Metall verarbeitende<br />
Gewerbe, die Textilherstellung und<br />
die Torfverarbeitung.<br />
Beliebte Ausflugsziele in der Radwanderregion<br />
Samtgemeinde Uchte sind die<br />
„Moorbahn Uchter Moor“ in Essern mit dem<br />
Café „Altes Torfwerk“, die Wassermühle<br />
Harrienstedt, Windmühlen in Hoyersförde<br />
und Mosloh, der Landschaftssee Uchte mit<br />
Rodelberg, der Freizeitsee „Maringen Diek“<br />
in Lavelsloh, Bauerncafés, ein Töpfereicafé<br />
und nicht zuletzt die Museumseisenbahn<br />
Rahden–Uchte mit dem Hochzeitsbahnhof<br />
in Lavelsloh und der Ausstellung histo -<br />
rischer Eisenbahnexponate.<br />
Die überregionalen Radwege „<strong>Weser</strong> -<br />
radweg“ und „Meerweg“ (Steinhuder Meer–<br />
Dümmer See–Zwischenahner Meer–Nordsee)<br />
führen durch die Samtgemeinde.<br />
Idyllische Dörfer, zahlreiche Schutz -<br />
hütten, Rastplätze, Cafés und Landgast -<br />
häuser laden zum Verweilen ein. Dort<br />
kommen auch – je nach Saison – Spargel,<br />
Erdbeeren oder Heidelbeeren, die auf ausgedehnten<br />
Plantagen in weiten Teilen der<br />
Samt gemeinde angebaut werden, erntefrisch<br />
auf den Tisch.<br />
Die Bereitschaft der Bürger, sich in<br />
vielen Bereichen ehrenamtlich zu enga -<br />
gieren, ist außerordentlich groß. Auch hierdurch<br />
wird in der Samtgemeinde Uchte ein<br />
hoher Wohn- und Freizeitwert erreicht.<br />
Samtgemeinde Uchte:<br />
Der Gehannfors Hof in<br />
der Gemeinde Warmsen<br />
wurde 1859 erbaut.<br />
23
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 24<br />
Baudenkmale im <strong>Landkreis</strong> –<br />
Zeugen der Vergangenheit<br />
Ursula Hockemeyer<br />
Eine Vielzahl von Kulturdenkmalen charakterisiert<br />
die Geschichte des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Nien burg/<strong>Weser</strong>.<br />
Klerikale Bauwerke wie Klöster und<br />
Kirchen spiegeln die ländliche und städ -<br />
tische Entwicklung ebenso wider, wie Profan -<br />
bauten in Form von Herrensitzen, bäuer -<br />
lichen Anwesen und Mühlen.<br />
Ein kulturhistorisches Kleinod in unserem<br />
<strong>Landkreis</strong> ist die Klosteranlage Schinna<br />
in der Gemeinde Stolzenau.<br />
Auf dem Gelände des von Benediktinern<br />
im Jahre 1148 gegründeten Klosters sind<br />
noch heute Bauteile aus dem 13. Jahrhundert<br />
erhalten. Damit gehört die Anlage zu<br />
den ältesten erhaltenen Baulichkeiten in der<br />
Region.<br />
Nach der Auflösung des Klosters im<br />
16. Jahrhundert erlebten die Gebäude eine<br />
wechselvolle Geschichte: vom Vorwerk des<br />
Amtes Stolzenau über eine Umwandlung<br />
zur Domäne bis zum Leerstand.<br />
Erhalten sind von der Klosteranlage<br />
noch vier Gebäude. Der älteste Teil umfasst<br />
den westlichen und südlichen Flügel des<br />
Konventgebäudes. Das jüngere Abthaus<br />
befindet sich nordwestlich davon und im<br />
Norden begrenzt eine Fachwerkkirche den<br />
Klosterinnenhof. Die Wandmalereien in<br />
dieser als Notkirche für den Abbruch der<br />
ursprünglichen Klosterkirche errichteten<br />
Fachwerkkirche (1539/1540) gelten als<br />
einzig artiges Dokument der Schwellenzeit<br />
zur Reformation.<br />
Mit der Zielsetzung, eine Sanierung und<br />
Neunutzung der Anlage zu initiieren, wurde<br />
2007 die Stiftung „Kloster Schinna“ gegründet.<br />
Damit verbunden war vor allem der<br />
Wunsch, die überregionale Bedeutung<br />
dieser historischen Anlage wieder erlebbar<br />
werden zu lassen. Seither wurden mehrere<br />
Maßnahmen zur Sanierung und Restaurierung<br />
der Fachwerkkirche und des Konvents<br />
umgesetzt – alle mit großem finanziellem<br />
und ehrenamtlichem Engagement.<br />
Neben den bisherigen baulichen Maßnahmen<br />
fanden auch mehrere archäolo -<br />
gische Lehrgrabungen statt. Dabei gemachte<br />
Funde belegen bisher nicht bekannte, nur<br />
vermutete Baulichkeiten der alten Kloster -<br />
anlage, wie Fundamentreste der alten Klos -<br />
terkirche und des fehlenden Konventflügels.<br />
In der Fachwerkkirche konnten die Archäologen<br />
Fußbodenfragmente des Vorgängerbaus<br />
der Klosterkirche freilegen, heute<br />
werden sie hier durch Bodenfenster für die<br />
Besucher sichtbar.<br />
Von vielen möglichen Nutzungsperspektiven<br />
ist ein breites Spektrum bereits rea -<br />
lisiert worden. Die Ausstattung als standesamtliche<br />
Trauungslokalität und die Einbeziehung<br />
der Klosteranlage in den <strong>Weser</strong>radwanderweg<br />
sowie den Pilgerweg „Sigwards -<br />
weg“ ergänzen sich mit Konzertreihen und<br />
anderen touristischen Veranstaltungen.<br />
Eine Verbindung zum europäischen<br />
Hochadel und damit eine besondere Stellung<br />
unter den denkmalgeschützten Bauten<br />
zeichnet die „Kuranlage Bad Rehburg“ in<br />
der Stadt Rehburg-Loccum aus. Dort ist ein<br />
wichtiges Stück Welfengeschichte heute<br />
noch ablesbar. Das Badehaus von 1786<br />
und die Wandelhalle von 1841 zusammen<br />
mit den Resten einer Parklandschaft sind<br />
als einzig erhaltenes Kurbad der Romantik<br />
in Deutschland nach umfassender Sanierung<br />
der Öffentlichkeit wieder zugänglich.<br />
Die barocken und frühklassizistischen<br />
Badeanlagen sind künstlerisch von beacht -<br />
lichem Wert. Bereits 1752 verfügte Georg II.,<br />
König von England und Kurfürst zu Braunschweig-Lüneburg,<br />
den Bau einer Kur an lage.<br />
24
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 25<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
Bad Rehburg erlebte seine Blütezeit als<br />
Kurort der hannoverschen Aristokratie<br />
zwischen 1780 und 1840.<br />
Seit 1975 war die Anlage ungenutzt<br />
dem Verfall preisgegeben. Im Jahr 2000<br />
übernahm die Stadt Rehburg-Loccum die<br />
Sa nierung des „Neuen Badehauses“ und<br />
der Wandelhalle. Heute präsentiert sich im<br />
Neuen Badehaus das Historische Museum<br />
Bad Rehburg. Die Wandelhalle wird für<br />
kulturelle Veranstaltungen genutzt und<br />
durch ein Restaurant ergänzt.<br />
Auch der kleine Ortsteil Brokeloh in<br />
der Gemeinde Landesbergen beherbergt<br />
eine historische Kostbarkeit – das Rittergut<br />
Brokeloh. Um 1545 errichtete Clamor von<br />
Münchhausen hier eine Wasserburg. Der<br />
Ringgraben wurde später zugeschüttet, und<br />
das Herrenhaus zu einer zweigeschossigen<br />
Vierflügelanlage erweitert. Heute erhebt sich<br />
über dem massiven Sockelgeschoss aus<br />
Bruchsteinmauerwerk ein Obergeschoss<br />
aus Fachwerk mit mehreren Erkern. Durch<br />
einen rundbogigen Zugang betritt man den<br />
kleinen Innenhof des Rittergutes.<br />
Seit fast 300 Jahren befindet sich die<br />
Anlage im Besitz der Familie Niemeyer, einer<br />
ursprünglich althannoverschen Beamten -<br />
familie. Die Kombination von dienstlichen<br />
Aufgaben und privatem literarischem Interesse<br />
sorgte hier für eine Besonderheit von<br />
hoher geschichtlicher Bedeutung: Das Gutsarchiv,<br />
dass zusammen mit dem Niemeyerschen<br />
Familienarchiv zu den bedeutenden<br />
Privatarchiven in Niedersachsen zählt, und<br />
die wissenschaftlich wertvolle Bibliothek mit<br />
über 7000 historisch wertvollen Büchern –<br />
das älteste von 1570 – sind als bewegliche<br />
Kulturdenkmale Zubehör des Baudenkmals.<br />
Dieser regionale Kulturschatz wurde<br />
2004/2005 archiviert und für Geschichts -<br />
forscher und Museen zugänglich gemacht.<br />
Sehenswert sind auch die Räume<br />
„Museum“ und „gotisches Zimmer“. Sie<br />
Die Stiftung Kloster<br />
Schinna bewahrt die<br />
Klosteranlage vor dem<br />
Vergessen und macht<br />
sie wieder erlebbar.<br />
25
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 26<br />
Die ehemals königlichen<br />
Kuranlagen von Bad<br />
Rehburg: das Neue<br />
Badehaus (1778–86)<br />
mit der Erlebniswelt<br />
„Kur leben der Romantik“<br />
26<br />
dienen der Aufbewahrung von Erinnerungen<br />
der Beamtenfamilie aus dem 18. und<br />
19. Jahrhundert. Die dort vor circa 100 Jahren<br />
entstandenen Schablonenmalereien<br />
und bemalten Bespannungen wurden in<br />
den letzten Jahren umfassend restauriert.<br />
Die Anlage wird bis heute mit künstlerischen<br />
und touristischen Veranstaltungen belebt.<br />
Der Alltag der ländlichen Bevölkerung<br />
wird an einer der vielen denkmalgeschützten<br />
Mühlen nachvollziehbar. Hier entdeckt<br />
der interessierte Besucher die Arbeitswelt<br />
un serer Vorfahren.<br />
Im Ortsteil Blenhorst der Gemeinde<br />
Balge befindet sich mit der Blenhorster<br />
Mühle eine betriebsbereite Wassermühle,<br />
in der Handwerk und Technik des Mühlen -<br />
bauers noch in Natura zu sehen sind.<br />
Die Kombination als Mahl- und<br />
Sägemühle, von denen jede ein eigenes<br />
oberschlächtiges Wasserrad besitzt, hat in<br />
Niedersachsen Seltenheitswert. Seit der<br />
Errichtung 1769 als Sägemühle und der<br />
Erweiterung als Getreidemühle 1908 wurde<br />
hier der Betrieb bis 1960 aufrechterhalten.<br />
Ab 1988 erfolgte mit einem neuen Eigen -<br />
tümer und viel Engagement in mehreren<br />
Bauabschnitten eine vollständige Sanierung<br />
der Anlage. 1998 konnte die technische<br />
Mühlenausstattung wieder in Betrieb ge -<br />
nommen werden. Auch die heutigen Eigen -<br />
tümer sorgen mit viel Leidenschaft für<br />
den Erhalt dieses Baudenkmals. Sie haben<br />
im Mühlengebäude zwei abgeschlossene<br />
Wohn einheiten, ein Café sowie ein Trau -<br />
zimmer eingerichtet. Regelmäßig wird die<br />
Technik in Betrieb genommen, um interessierten<br />
Besuchern die Funktionen deutlich<br />
zu machen und die Mechanik nicht „rosten“<br />
zu lassen. Dann werden Baumstämme mithilfe<br />
des Horizontalgatters von 1876 gesägt<br />
sowie Elevatoren, das Steinmahlwerk und<br />
ein Walzenstuhl betrieben.<br />
Eines der wenigen Baudenkmale im<br />
<strong>Landkreis</strong>, das die jüngere Wirtschafts- und<br />
Technikgeschichte der Region widerspie-
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 27<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
gelt, findet sich in Eystrup in unmittelbarer<br />
Nähe des Bahnhofs: die Anlage der Senf -<br />
fabrik Leman. Die Gebäude zur Senf- und<br />
Essigproduktion der 1809 gegründeten<br />
Firma wurden 1914/1915 am heutigen<br />
Standort neu errichtet. Es entstand ein<br />
nach damaligen Gesichtspunkten modernes<br />
Industrie unternehmen mit hohem<br />
Mechanisierungsgrad.<br />
Die Anlage gliedert sich in zwei Gebäudetrakte<br />
mit einer mittigen Werksstraße. Der<br />
östliche Komplex umfasst das Verwaltungsgebäude<br />
und einen Teil der technischen<br />
Anlagen (Ölmühle, Silos, Essigbildner,<br />
Essiglagerbehälter). Im Westen neben der<br />
historischen Toreinfahrt befindet sich das<br />
sogenannte „Krafthaus“ – die betriebliche<br />
Strom versorgung. Dieses Gebäude umfasst<br />
Werkstatt, Kesselhaus und Maschinenhaus.<br />
Besonders erwähnenswert ist die dort vorhandene<br />
historische Maschinenausstattung,<br />
bestehend aus der 1911 von der Firma<br />
Möller in Brackwede gebauten Tandem-<br />
Verbund-Dampfmaschine mit Schwungradgenerator<br />
und Erregermaschine sowie<br />
einem MWM Diesel-Generator.<br />
Das Gebäude inklusive der his torischen<br />
Ausstattung wurde von 2011 bis 2013 um -<br />
fassend restauriert.<br />
Seitdem ist die älteste mit Dampf be -<br />
triebene, stationäre Dampfmaschine Norddeutschlands<br />
mit einer Leistung von 200 PS<br />
wieder in Betrieb. Der Öffentlichkeit wird<br />
dieses regionale Industriemuseum im Rahmen<br />
zahlreicher Veranstaltungen zugänglich<br />
gemacht.<br />
Alle beschriebenen Objekte verbindet,<br />
dass sie ihre Erhaltung besonders dem<br />
hohen Engagement der Eigentümer und<br />
vieler ehrenamtlich tätiger Mitbürger zu verdanken<br />
haben. Es wurde erkannt, dass der<br />
Anspruch, unsere denkmalgeschützte, his -<br />
torische Bausubstanz zukunftssicher zu<br />
machen, immer auch verbunden ist mit der<br />
Entwicklung und der Umsetzung unterschiedlicher<br />
Nutzungsoptionen.<br />
Maschinenhalle im<br />
Industriedenkmal<br />
Senffabrik Leman<br />
27
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 28<br />
Ausgraben, auswerten, ausstellen –<br />
Archäologie im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Jens Berthold<br />
Die Untersuchungs -<br />
flächen am jungstein -<br />
zeitlichen Erdwerk von<br />
Müsleringen des Jahres<br />
2011 aus der Luft.<br />
28<br />
<strong>Nienburg</strong> ist reich an Archäologie. Über<br />
4000 bekannte Fundstellen verteilen sich<br />
insbesondere entlang der <strong>Weser</strong> auf den<br />
hochwasserfreien Geestrücken westlich und<br />
östlich über der Flussniederung. Manche<br />
Fundstelle repräsentiert nur ein paar<br />
Scherben und Feuersteine oder ein Steinbeil,<br />
andere umfassen mehrjährige Aus -<br />
grabungen, die in Fachkreisen weithin<br />
bekannt sind.<br />
Beispielsweise lieferte die Untersuchung<br />
zweier großer Gräberfelder in Leese und<br />
Liebenau wichtige Grundlagen zum Verständnis<br />
vom Leben – und Sterben – in<br />
Norddeutschland von der Eisenzeit bis ins<br />
Mittelalter. In Leese fanden sich zwischen<br />
1978 und 1980 über 1100 Brandbestattungen.<br />
Meist waren die Verstorbenen der<br />
Eisenzeit, genauer der Zeit zwischen 450<br />
und 150 v. Chr., nach der Einäscherung in<br />
Urnen beigesetzt worden. Sie gehören zu<br />
einer Kultur, die unter Fachleuten als „<strong>Nienburg</strong>er<br />
Gruppe“ bekannt ist. Eine spezielle<br />
Form der dort genutzten Grabgefäße<br />
bezeichnet der Archäologe nach den<br />
bekannten Fundstellen des <strong>Landkreis</strong>es<br />
zudem als „<strong>Nienburg</strong>er Tasse“. Nicht jedem<br />
Ort wird die Ehre zuteil, mit seinem Namen<br />
Pate für archäologische Fund- und Kulturgruppen<br />
zu stehen.<br />
In Liebenau wurden bis 1989 über 550<br />
Verstorbene der Sachsen des 5. bis 9. Jahrhunderts<br />
n. Chr. in Ausgrabungen freigelegt.<br />
Gräber sind immer Spiegel des Lebens, die<br />
uns Rückschlüsse auf die damalige Gesellschaft,<br />
die Besiedlung und Verbindungen<br />
zu anderen Regionen ermöglichen. So sind<br />
anhand der Funde aus Liebenau ganz eindeutig<br />
germanische Krieger in spätrömischem<br />
Heeresdienst und die Wanderungsbewegungen<br />
der Völkerwanderungszeit<br />
nach England nachzuweisen. Beiden Fundplätzen<br />
wird im Museum <strong>Nienburg</strong> breiter<br />
Raum gegeben, der Sammlung, die die<br />
meis ten Funde der Region beherbergt.<br />
Neben diesen lange bekannten Fundstellen<br />
gibt es aber auch eine Reihe neuer<br />
Stellen, die attraktiv genug waren, fünf<br />
Universitäten in den letzten Jahren mit<br />
Forschungsprojekten an die Mittelweser zu<br />
locken. Die 2009 neu gegründete Kom -<br />
munalarchäologie für Stadt und <strong>Landkreis</strong><br />
betreibt zwar in erster Linie Denkmalpflege<br />
– kümmert sich also um Schutz und Untersuchung<br />
von Fundstellen, die durch Bauund<br />
Erdarbeiten bedroht sind – daneben<br />
aber ist sie gleichzeitig Ansprechpartner für<br />
Forschungsinstitutionen und schafft damit<br />
günstige Rahmenbedingungen für Projekte<br />
zur Untersuchung interessanter Fundstellen.<br />
Studierende der archäologischen Institute<br />
an den Unis in Hamburg, Göttingen, Mün-
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 29<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
chen und Regensburg sowie angehende<br />
Vermessungsingenieure der Uni Hannover<br />
haben über meist mehrere Jahre hier in<br />
Ausgrabungen und Dokumentationen ihr<br />
Rüstzeug erhalten und einige wichtige Stätten<br />
näher erkundet. In den letzten Jahren<br />
nahm der <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> damit<br />
bundesweit sicher einen Spitzenplatz in<br />
Sachen archäologischer Lehrgrabungen ein.<br />
Kloster Schinna, Burg Wölpe, das Erdwerk<br />
von Müsleringen, das Gewerbegebiet<br />
in Lemke, die Alte Schanze am Oyler Berg<br />
und ein mögliches Großsteingrab im Grinderwald<br />
bei Linsburg haben durch diese<br />
Untersuchungen gewonnen: Erkenntnisse<br />
zur (Vor-)Geschichte, die sich auch tou -<br />
ristisch vermarkten lassen. Außerdem erhielten<br />
bislang unscheinbare Örtlichkeiten<br />
und Flächen ein Gewicht und eine – ihre –<br />
Geschichte.<br />
Hervorgehoben werden sollen hier die<br />
beiden Untersuchungen bei Müsleringen<br />
und am Burghügel von Wölpe in Erichs -<br />
hagen. Sie haben es nicht nur in die Fach -<br />
literatur geschafft, sondern sind sogar<br />
schon in der neuen Dauerausstellung des<br />
Museums <strong>Nienburg</strong> präsent.<br />
Eine solche Einrichtung vor Ort mit<br />
hauptamtlichem Team, das der Archäologie<br />
unseres Raumes weiten Raum in seinen<br />
Räumlichkeiten schenkt, macht es möglich,<br />
dass Funde aus der Ausgrabung – nach<br />
einem Zwischenschritt der Auswertung –<br />
fast unmittelbar sowohl der örtlichen Be -<br />
völkerung als auch den Zugereisten in einer<br />
Ausstellung gezeigt werden können.<br />
In Müsleringen fassen wir die ersten<br />
Bauernkulturen, die im 4. Jahrtausend<br />
v. Chr. diese Region besiedeln. Wo zuvor<br />
nur wenige Menschen in kleinen Gruppen<br />
vom Sammeln und Jagen lebten, führte die<br />
neue Wirtschaftsweise mit Ackerbau und<br />
Viehzucht auch zu einer völlig anderen<br />
Gesellschaft, die jetzt sesshaft wurde und<br />
auf dem Land deutlich mehr Menschen<br />
ernähren konnte. Zahlreiche Jungsteinzeitler<br />
um Müsleringen herum müssen sich hier für<br />
eine große Aufgabe und Idee zusammengefunden<br />
und gemeinsam zugepackt haben.<br />
Sie hoben mächtige Gräben aus und um -<br />
fassten damit einen Versammlungsplatz, der<br />
Freilegen von jahr tau -<br />
sendealten Scherben<br />
in Müsleringen – Reste<br />
einer Opferung?<br />
29
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:21 Seite 30<br />
Zahlreiche norddeutsche<br />
Archäologen besichtigen<br />
die Reste der Burg<br />
Wölpe 2015 im Rahmen<br />
einer Tagung.<br />
30<br />
– wie wir es auch von anderen, vergleich -<br />
baren Stellen kennen – für regelmäßige<br />
Treffen mit Austausch verschiedenster Art<br />
und sicher auch religiösen Handlungen<br />
genutzt wurde.<br />
Die Burg Wölpe war auch ein frühes<br />
Zentrum an der Mittelweser, jedoch fast fünf<br />
Jahrtausende später und von Mächtigen,<br />
deren Namen wir aus Schriftquellen kennen:<br />
den Grafen von Wölpe und dem Bischof<br />
von Minden. Der heute immer noch im -<br />
posante, aber unter Wald etwas versteckte<br />
Hügel war im 12./13. Jahrhundert und dar -<br />
über hinaus ein Machtpol der Region: Be -<br />
festigung, Herrschaftssitz, Verwaltung und<br />
Wirtschaftsstandort zugleich. Städte, Dörfer<br />
und Klöster wie Neustadt am Rübenberge,<br />
Rodewald und Mariensee wurden auf Entscheidungen<br />
der Grafen von hier aus<br />
gegründet. Über bislang fünf Jahre wurde<br />
durch den von Menschenhand aufgeworfenen<br />
Hügel behutsam ein Schnitt angelegt,<br />
der den Aufbau des hochmittelalterlichen<br />
Hügels klärte. Erstmals konnte ein mittel -<br />
alterliches Steingebäude auf dem Hügel -<br />
plateau nachgewiesen werden. Bauten<br />
waren oberirdisch nicht erhalten, und auf<br />
den ältesten Karten sind lediglich die im<br />
19. Jahrhundert abgerissenen Gebäude des<br />
jüngeren Amtssitzes verzeichnet. Vor den<br />
Ausgrabungen war aus der Frühzeit der<br />
Anlage fast nichts bekannt. Die Funde<br />
berichten jetzt vom Alltag auf der Burg:<br />
Schlachtabfälle zeigen an, was gegessen<br />
wurde, Waffenfunde verweisen auf kriege -<br />
rische Ereignisse und Ofenkacheln ge -<br />
währen einen kleinen Blick in die Ausstattung<br />
der „guten Stube“. Münzen und zahl-
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 31<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
Im Museum <strong>Nienburg</strong>/<br />
<strong>Weser</strong> sind einige der<br />
wichtigsten Funde aus<br />
dem <strong>Landkreis</strong> zu sehen<br />
– auch schon der jüngs -<br />
ten Grabungen an Burg<br />
Wölpe.<br />
reiche Keramikscherben bilden die Grund -<br />
lage, die vielfältigen Schichten zu datieren.<br />
Abschließend bleibt festzuhalten, dass<br />
die Kooperation von Forschungseinrichtungen,<br />
Museen und Denkmalpflege in <strong>Nienburg</strong><br />
reibungslos funktioniert. Ansprechpartner<br />
vor Ort und eine reichhaltige archäolo -<br />
gische Kulturlandschaft bilden hierfür die<br />
Grundlage. Zukünftig könnten auch inter -<br />
nationale Projekte hinzukommen...<br />
Literaturverweise:<br />
– Jens Berthold/Dieter Bischop, Wie die Vorfahren lebten:<br />
Archäologische Spuren und Schätze. In: Landschaftsverband<br />
<strong>Weser</strong>-Hunte e. V. (Hrsg.), Zwischen <strong>Weser</strong> und Hunte – Eine<br />
kleine Landeskunde für die <strong>Landkreis</strong>e Diepholz und <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
(Diepholz und <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> 2016) S. 83–116.<br />
– Dieter Bischop/Jens Berthold, Archäologische Denkmale<br />
in den <strong>Landkreis</strong>en Diepholz und <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
(3. Auflage, Diepholz 2013).<br />
– Museum <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> (Hrsg.), Paläolithikum bis Frühmittelalter.<br />
Begleitheft zur Dauerausstellung im Museum <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>.<br />
Schriften des Museums <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> 38<br />
(<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> 2016).<br />
Eine hochmittelalterliche<br />
Silbermünze stammt aus<br />
den älteren Schichten<br />
der Burg Wölpe.<br />
31
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 32<br />
Theater, Konzerte, Ausstellungen –<br />
ein kultureller Bilderbogen<br />
Tonka Angheloff<br />
Einladend, hell und freundlich liegt es in<br />
unmittelbarer Nähe zur ruhig dahinströmenden<br />
<strong>Weser</strong>: <strong>Nienburg</strong>s Theater auf dem<br />
Hornwerk, 1989 als moderne Spielstätte für<br />
Tourneetheater erbaut, ist kulturelles Zentrum<br />
an der Mittelweser. Zusammen mit<br />
einem reichen Konzertleben, an dessen<br />
Spitze die renommierten „Meisterkonzerte<br />
im Giebelsaal“ stehen, und einem regen<br />
Ausstellungsangebot öffnet sich durchs<br />
Jahr ein höchst lebendiger kultureller Bilderbogen.<br />
Der zeigt Wirkung nicht allein in<br />
Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>, sondern<br />
strahlt weit darüber hinaus.<br />
50 000 Besucherinnen und Besucher<br />
allein in der Theatersaison 2015/2016 sind<br />
eine Zahl, die für sich spricht und auf die<br />
<strong>Nienburg</strong>s Theatermacher zu Recht stolz<br />
sind. Neun Abonnements bieten den<br />
Gästen aus nah und fern Schauspiel,<br />
niveauvolles Boulevard- und attraktives Tanztheater,<br />
Oper, Operette und Musical. In speziellen<br />
Schüleraufführungen, die auch mit<br />
englischer Sprache punkten, werden junge<br />
Leute gezielt ans Theaterleben heran -<br />
geführt. Gastspiel-Ensembles und Stargäste<br />
kommen immer wieder gern. Aber auch<br />
heimische Gruppen sind hier mit eigenen<br />
Produktionen aktiv. Dazu zählen die plattdeutschen<br />
Bühnen, die fest in <strong>Nienburg</strong> und<br />
dem <strong>Landkreis</strong> verwurzelt sind. Über 20<br />
Laien-Ensembles, die teils seit vielen Jahrzehnten<br />
auf attraktive Besucherzahlen<br />
bauen können, bieten im Sommer die be -<br />
lieb ten Freilichtbühnenaufführungen. Im<br />
Winter treten sie in Gasthaus-Sälen auf,<br />
dürfen aber auch gern im Theater auf dem<br />
Hornwerk ihr Können zeigen. Weil aber die<br />
plattdeutschen Theaterschreiber offensichtlich<br />
dem Bedarf an vergnüglichen Stücken<br />
hinterherhinken, textet manch heimisches<br />
Ensemble die eine oder andere hochdeutsche<br />
Komödie ganz einfach „up Platt“ um.<br />
Und das mit viel Erfolg, wie die Besucherzahlen<br />
zeigen.<br />
Die wachsen zunehmend auch in Kapellen,<br />
Kirchen, Scheunen und Dorfgemeinschaftshäusern.<br />
Diese bieten quer durch<br />
den <strong>Landkreis</strong> zwar nicht die Bretter, die<br />
die Welt bedeuten, aber Bretter, auf denen<br />
Vielseitigkeit Trumpf ist. Die „Romantik Bad<br />
Rehburg“, der „KulTour“-Verein Rehburg-<br />
Loccum, „Scheunen unter Segel“ in Lie -<br />
benau, das Kulturzentrum Martinskirche<br />
Hoya, die Kleinkunstdiele Bücken, die<br />
Kultur scheune in Estorf, Steyerbergs „Kultur -<br />
Impuls“ oder die Alte Kapelle Haßbergen<br />
sind solche Beispiele: gern genutzte kulturelle<br />
Treffpunkte, die sich längst ihren fes ten<br />
Platz erobert haben. Der oft mühsame Weg<br />
gegen vielerlei Widerstände, den die Kultur -<br />
macher auf dem Lande vor Jahren ein -<br />
geschlagen haben, ist zur Erfolgsstraße ausgebaut.<br />
Kleinkunst und Kabarett, Kommunales<br />
Kino und Konzerte von Pop bis Rock, von<br />
Klassik bis Folk sind ebenfalls nicht heimatlos.<br />
Das <strong>Nienburg</strong>er Kulturwerk, nur wenige<br />
Gehminuten vom Theater auf dem Hornwerk<br />
entfernt, bietet da ein breites Spektrum.<br />
Dazu zählen vor allem auch die <strong>Nienburg</strong>er<br />
Figurentheatertage: ein ganz spezielles<br />
kleines Festival der Fantasie, das immer<br />
wieder aufs Neue Künstlerinnen und Künstler<br />
aus ganz Deutschland zu ihrem hell be -<br />
geisterten Publikum in die <strong>Weser</strong>stadt lockt.<br />
Dort sind die „Meisterkonzerte im Giebelsaal“<br />
eine feste Größe. Im Jahr 1985 mit<br />
dem Allegri String Quartet London eröffnet,<br />
erregt die hochrangige Konzertreihe seitdem<br />
weit über den <strong>Landkreis</strong> hinaus Aufmerksamkeit.<br />
Kartennachfragen aus Hanno-<br />
32
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 33<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
ver, Bremen und Hamburg sind keine<br />
Seltenheit. Was Wunder, wenn für Konzerte<br />
mit Künstlern der internationalen Spitzenklasse,<br />
wie zum Beispiel die Pianisten Elisabeth<br />
Leonskaja und Rudolf Buchbinder, die<br />
Klarinettistin Sabine Meyer, der Bratschist<br />
Nils Mönkemeyer, das Guarneri Quartett,<br />
das Gewandhaus-Quartett Leipzig oder das<br />
Artemis Quartett nicht die Spitzenpreise<br />
einer Großstadt zu bezahlen sind.<br />
Kirchenmusikalischer Mittelpunkt ist<br />
<strong>Nienburg</strong>s Martinskirche mit der <strong>Nienburg</strong>er<br />
Kantorei und dem <strong>Nienburg</strong>er Kammerorchester,<br />
aber auch mit Konzerten großer<br />
Profiorchester. Der Jazz-Club im Keller an<br />
der Leinstraße lockt mit gut aufgestelltem<br />
Programm Gäste aus Stadt und Kreis. Ebenfalls<br />
ihren Reiz haben die landkreisweit<br />
gestreuten kleineren Konzerte. Sie pro fi -<br />
tieren von einem kreativ durchdachten<br />
Angebot. Saxophone im Park bitten zum<br />
„Kleinen Kurkonzert“ in Bad Rehburg, in<br />
Ahburs Schüne erklingt blues-rockig satter<br />
Sound, Konzerte der Musikschule <strong>Nienburg</strong><br />
finden schon mal unter sommerlich blauem<br />
Himmel statt, die Loccumer Reihe „Ein -<br />
kehr am Sonntag“ bietet Instrumental- und<br />
Chormusik vom Feinsten, Mitsingkonzerte<br />
wechseln mit spanisch-chilenischer Duo-<br />
Atmosphäre im Rodewalder Binderhaus, in<br />
Schinnas Klosterkirche reißt das Polizei -<br />
orchester Niedersachsen zu Begeisterungsstürmen<br />
hin.<br />
Eine kleine, feine Musikreihe hat der<br />
Binnen-Bührener Verein „Kirche im Dorf“<br />
auf die Beine gestellt. Gospel, Tango, Filmmusik,<br />
Foxtrott und Evergreens werden mit<br />
Lust und Nostalgie von heimischen En -<br />
sembles von Veranstaltungsort zu Veranstaltungsort<br />
getragen. Nicht zu vergessen die<br />
vielen Chöre, die quer durchs Jahr mit<br />
großem Engagement ihre Auftritte gestalten.<br />
Sie nennen sich „Liedschlag“, „Himmlische<br />
Töne“ oder „Good News“. Projekt-Chöre<br />
Der Saal im Theater<br />
<strong>Nienburg</strong> – erbaut 1989<br />
als moderne Spielstätte<br />
für Tourneetheater<br />
33
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 34<br />
Das <strong>Nienburg</strong>er Kultur -<br />
werk bietet ein buntes<br />
und abwechslungsreiches<br />
Programm rund um<br />
Theater, Kabarett, Klein -<br />
kunst, Film und Musik.<br />
34<br />
rufen Musicals ins Leben, die sie mit Bravour<br />
über die Bühnen bringen. Den größten<br />
chorischen Einsatz leistet der Kreischor -<br />
verband <strong>Nienburg</strong>-Stolzenau mit rund 700<br />
Sängerinnen und Sängern. Während jedoch<br />
die kleinen Chöre außerhalb des Kreischorverbands<br />
von ihrem Potenzial meist jüngerer<br />
Leute und experimentellem Liedgut profitieren,<br />
macht dem Verband die zunehmende<br />
Überalterung seiner Chöre Sorge. Eine<br />
Lösung des Problems scheint noch nicht<br />
gefunden, Kinder- und Jugendchöre sind<br />
ein rares Gut.<br />
Höchst lebendig und von Alterssorgen<br />
ungetrübt ist die Kunstszene in Stadt und<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>. In der Stadt steht die<br />
Galerie N im Mittelpunkt. Kunstschaffende<br />
aus der Region haben sich hier zusammengefunden,<br />
die sowohl mit eigenen Aus -<br />
stellungen als auch mit Präsentationen aus<br />
dem In- und Ausland die Besucher an -<br />
ziehen. Ein großartiges Beispiel zeitgenös -<br />
sischen Kunstschaffens findet sich mit „ars<br />
loci“ im Rathaus und in der benachbarten<br />
Martinskirche. Die im zweijährigen Turnus<br />
stattfindende, große städtische Ausstellung<br />
und ihr gut dotierter Kunstpreis reizen Künst -<br />
lerinnen und Künstler aus dem gesamten<br />
norddeutschen Raum zu einer Bewerbung.<br />
Immer wieder machen in Stadt und<br />
<strong>Landkreis</strong> junge kreative Künstlerinnen und<br />
Künstler mit frischen Ideen auf sich aufmerksam.<br />
Sei es die Goldschmiedin, die<br />
Pferdehaar in ihren kleinen Kunstwerken<br />
verarbeitet, sei es das Loccumer Atelier, das<br />
Farbe und Licht unter dem klangvollen Ausstellungstitel<br />
„Solaris“ präsentiert, sei es der<br />
Warper Künstler Pablo Hirndorf, der Glas<br />
und Stahl zum überdimensionalen „Gipfelblick“<br />
komponiert: Es gibt unzählige Beispiele<br />
hochkreativen Schaffens und unbändiger<br />
Lust an der Kunst. Zusammen mit den<br />
hochkarätigen Ausstellungen des Museums<br />
<strong>Nienburg</strong> bieten sie ein buntes Mosaik<br />
mit liebevoll zusammengetragenen kleinen<br />
Präsentationen in Heimatstuben, ländlichen<br />
Museen, alten Mühlen und Höfen, die Einblicke<br />
geben in Handwerk und Landwirtschaft,<br />
in die regional geprägte Geschichte<br />
der sogenannten guten alten Zeit mit ihren<br />
Lebensräumen und Menschen. Und noch<br />
ein Steinchen ist in diesem Mosaik von<br />
Bedeutung: wenn engagierte Schülerinnen<br />
und Schüler mit ihren Ausstellungen kleinund<br />
großformatiger Bilder Krankenhäuser in<br />
Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> fröhlicher<br />
und bunter machen.
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 35<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
Der Giebelsaal:<br />
„Meisterkonzerte im<br />
Giebelsaal“ sind eine<br />
feste Größe in der<br />
Kulturlandschaft der<br />
Region.<br />
Das Binderhaus Rode -<br />
wald ist ein Kultur- und<br />
Jugendzentrum.<br />
35
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 36<br />
Vielfältige Flora und Fauna –<br />
Naturräume an der Mittelweser<br />
Manuel Wehr<br />
Die Kiesgruben an der<br />
<strong>Weser</strong> bei Stolzenau<br />
entwickeln sich zur<br />
Seen platte im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>.<br />
36<br />
Die <strong>Weser</strong> fließt als blaues Band von Süden<br />
nach Norden durch den <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong><br />
und ist mit ihren Bögen, Kiesseen und<br />
Flussauen die prägende Landschaft in seiner<br />
Mitte. Bis zu vier Kilometer breit dehnt<br />
sich das <strong>Weser</strong>tal zu beiden Geestseiten<br />
aus und wird heute überwiegend intensiv<br />
landwirtschaftlich genutzt. Tausende von<br />
Zugvögeln wie Schwan oder Graugans<br />
rasten hier gerne und stärken sich für den<br />
Weiterflug in die Winterquartiere.<br />
Zeichen alter Kulturlandschaften finden<br />
sich bei Lemke und Rohrsen. Dort sind<br />
Grünländereien zwischen Weißdorn- und<br />
Schlehenhecken unter Naturschutz gestellt<br />
und ergeben wertvolle Lebens räume für<br />
Wiesenvogelarten, Storch und Neuntöter.<br />
Grüne Auwaldreste bereichern die <strong>Weser</strong> -<br />
marsch. Im Naturschutzgebiet „Alhuser<br />
Ahe“ bei Hassel blüht im April ein weißvioletter<br />
Teppich aus Lerchensporn unter<br />
alten Eichen und Ulmen. Im Naturschutz -<br />
gebiet „Buchholzer Auwald“ ist eine statt -<br />
liche Grau reiherkolonie heimisch.<br />
Durch den Rohstoffbedarf der Bauwirtschaft<br />
sind an der <strong>Weser</strong> umfangreich<br />
zusätzliche Wasserflächen in der Aue entstanden.<br />
Einige von diesen haben sich<br />
sogar aus europäischer Sicht zu Schätzen<br />
für die Natur entwickelt. Die Naturschutz -<br />
gebiete „Wellier Schleife“ und „Domäne<br />
Stolzenau“ sind Vogelschutzgebiete für<br />
Schwarzkopfmöwe, Kormoran und Singschwan.<br />
Im Naturschutzgebiet „Liebenauer<br />
Gruben“ sind der Wachtelkönig, die Flussseeschwalbe<br />
oder der Teichrohrsänger zu<br />
Hause. Der Fischadler fliegt zur Jagd und<br />
versorgt jedes Jahr seine Jungen im Horst.<br />
Der Kiessee ist für die Teichfledermaus<br />
Jagdhabitat und beheimatet an seinen<br />
Ufern die gefährdeten Pflanzenarten Schwanenblume<br />
und Blutroter Storchenschnabel.<br />
Die Kreisgruppe <strong>Nienburg</strong> des Naturschutzbundes<br />
Deutschland pflegt und hegt das<br />
Gebiet mit großem Engagement.<br />
Immer wichtiger für die Flora und Fauna<br />
werden die Altarme der <strong>Weser</strong> wie „Düsterer<br />
See“ bei <strong>Nienburg</strong>, „Wellier Kolk“ oder der<br />
„Alveser See“ bei Hoya. Fischotter und Eisvogel<br />
geben sich hier ein „Stelldichein“.<br />
Angler genießen die Naturruhe an den Seen<br />
im <strong>Weser</strong>tal und tragen zur Hege von Edel -<br />
fischen wie Zander oder Hecht bei.<br />
An der Westseite der <strong>Weser</strong> hat die letzte<br />
Eiszeit ein imposantes Hochufer geschaffen,<br />
das sich fast 40 Meter über dem Talboden<br />
erhebt und zum Landschaftsraum Nien -<br />
burger-Syker Geest gehört. Besonders
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 37<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
Fruchtendes Wollgras<br />
wiegt sich im Wind des<br />
Naturschutzgebietes<br />
„Krähenmoor“.<br />
beeindruckend ist die Kante bei Binnen an<br />
der Großen Aue, einem wichtigen Nebenfluss<br />
der <strong>Weser</strong>. Die Binnener Schlucht, die<br />
einen wertvollen Naturwald aus Eichen und<br />
Buchen teilt, gibt dem Wanderer einen Eindruck<br />
davon, was Wasserkraft in der Nacheiszeit<br />
geschaffen hat.<br />
Die Fließgewässer in der Geest haben<br />
häufig einen naturnahen Zustand, be -<br />
reichern die Landschaft und dienen der Biotopvernetzung.<br />
Nicht weit entfernt fließt der<br />
Rohrbach durch Liebenau, in dem sich<br />
Forelle und Bachneunauge tummeln. Im<br />
Kiesbett findet sich die Kinderstube für<br />
ihren Nachwuchs.<br />
In früher Zeit haben sich die Menschen<br />
die Wasserkraft zunutze gemacht. An der<br />
Großen Aue, dem Bückener Mühlbach oder<br />
dem Blenhorster Bach gibt es noch zahl -<br />
reiche Beispiele dafür. Die denkmal -<br />
geschützten Mühlen dienten dem Sägen<br />
von Holz oder mahlten Getreide. Heute<br />
sind diese Funktionen meistens verloren ge -<br />
gangen. Die Natur nimmt sich stattdessen<br />
wieder ihren Raum. Umfluter helfen den<br />
Fischen zum Aufstieg in die Laichgebiete.<br />
Mühlteiche dienen der Fischzucht oder werden,<br />
wie in Blenhorst, durch den ehrenamt -<br />
lichen Einsatz des Naturschutzverbandes<br />
BUND zum Refugium für Erdkröte und<br />
Kammmolch erhalten.<br />
Große Areale am östlichen und west -<br />
lichen Rand des Kreisgebiets gehören zu<br />
den Hoch- und Niedermooren. Im Uchter<br />
und Rehburger Moor sind ausgedehnte<br />
Flächen nach indus trieller Torfgewinnung in<br />
einen naturnahen Zustand versetzt worden.<br />
Wasserflächen dienen der Wiederansiedlung<br />
von Torfmoos und Wollgras, das im<br />
April fruchtet und sich weiß im Wind wiegt.<br />
Geschützter Sonnentau leuchtet und seltene<br />
Libellen tanzen im frühen Morgenlicht.<br />
Abends tönt der Ruf des Kranichs bis in die<br />
angrenzenden Orte. Der Kranich hat in der<br />
Diepholzer Moorniederung mit Zehntausenden<br />
von Tieren auf seinem Zug nach Süden<br />
die Hochmoore als Rastgebiet entdeckt.<br />
Einige bleiben hier, brüten erfolgreich und<br />
führen ihre Jungen im Frühsommer durch<br />
die Wiedervernässungsflächen.<br />
Mit der Moorbahn durch das Uchter<br />
Moor wird das Naturschutzgebiet auch für<br />
den Menschen erlebbar. Faszinierende<br />
Momente des Morgennebels oder der Ruf<br />
der Bekassine bleiben dem Besucher unvergesslich<br />
in Erinnerung.<br />
Ein Juwel noch unentdeckter Naturidylle<br />
finden wir vor den Toren <strong>Nienburg</strong>s. Im<br />
Naturschutzgebiet „Die Krähe“ liegt ein<br />
Hochmoor, das durch alte Bäume des<br />
Staatsforstes eingerahmt ist. Große Flächen<br />
wurden nie von Menschenhand verändert<br />
und sind Heimat von Krähenbeere, Ros -<br />
marinheide oder roten Torfmoosen. Wer<br />
Naturschutzgebiete<br />
Anzahl: 34<br />
Fläche: 8017 Hektar<br />
Anteil am Kreisgebiet:<br />
5,7 Prozent<br />
Landschafts -<br />
schutzgebiete<br />
Anzahl: 50<br />
Fläche: 25375 Hektar<br />
Anteil am Kreisgebiet:<br />
18,1 Prozent<br />
Naturdenkmale<br />
Anzahl: 81<br />
Waldgebiete<br />
Fläche: 26 000 Hektar<br />
Anteil am Kreisgebiet:<br />
18,7 Prozent<br />
(Stand 2015)<br />
37
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Vogelwildnis im Stein -<br />
huder Meerbruch –<br />
Grau- und Seidenreiher<br />
geben sich ein Stell dich -<br />
ein.<br />
Das Schwingrasenmoor<br />
im Naturschutzgebiet<br />
„Burckhardtshöhe“ friert<br />
im Winter zu.<br />
Glück hat, kann auch die Kreuzotter oder<br />
die Schlingnatter antreffen. Die streng ge -<br />
schützte Libelle Große Moosjungfer ruht<br />
auf den Fruchtständen des Wollgrases. In<br />
anderen Teilen steht heute das Wasser hoch<br />
an, sodass sich das Hochmoor wieder regeneriert<br />
und wichtige Funktionen für den<br />
Biotop- und Klimaschutz leistet.<br />
Im Süden ändert sich das Landschaftsbild:<br />
Die Rehburger Berge und das Stein -<br />
huder Meer prägen hier imposant das<br />
Angesicht des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>. Der<br />
Brunnenberg der Rehburger Berge erhebt<br />
sich 161 Meter hoch über dem Meeres -<br />
spiegel. Die Saurierfährten in der Nähe sind<br />
fossile Funde von europaweit einmaliger<br />
Bedeutung.<br />
Im Klosterforst Sündern finden Wanderer<br />
Ruhe und staunen über uralte Hain -<br />
buchen und Stieleichen im naturnahen<br />
Buchenmischwald. Feuchte Bereiche mit<br />
Schwarzerlen-Bruchwald sind aus europä -<br />
ischer Sicht besonders wertvoll und aktuell<br />
als Landschaftsschutzgebiet gesichert. Seggen-<br />
und hochstaudenreiche Nasswiesen<br />
werden seit historischer Zeit vom Kloster<br />
Loccum extensiv bewirtschaftet.<br />
Zum Süden des <strong>Landkreis</strong>es gehört<br />
auch ein Teil des Naturparks Steinhuder<br />
Meer. Am Westufer der Gemeinde Winzlar<br />
erstreckt sich das 1100 Hektar große Naturschutzgebiet<br />
„Meerbruchswiesen“, das als<br />
Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung<br />
nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-<br />
Richtlinie (FFH) geschützt ist. Einen alten<br />
Verlandungsbereich des Steinhuder Meeres<br />
hatten sich historisch Landwirte für die<br />
Beweidung durch Rinder nutzbar gemacht.<br />
Heute finden hier bedrohte Wiesenvogel -<br />
arten wie Uferschnepfe, Brachvogel und<br />
Kiebitz wertvolle Nasswiesen als neuen<br />
Lebensraum vor. Regelmäßig brüten erfolgreich<br />
See- und Fischadler auf ihren Horsten<br />
und Wasserbüffel helfen der Landwirtschaft,<br />
auch extreme Standorte zu bewirtschaften.<br />
Sogar der vom Aussterben bedrohte Euro -<br />
päische Nerz konnte erfolgreich wieder<br />
angesiedelt werden.<br />
Nach Nordosten hin grenzt das <strong>Weser</strong>-<br />
Aller-Gebiet an die <strong>Weser</strong> an und am<br />
Ortsrand von Steimbke beginnt das Aller-<br />
Urstromtal. Es gehört insgesamt zu den<br />
strukturreichsten Räumen im <strong>Landkreis</strong><br />
Nien burg/<strong>Weser</strong>. Nur dünn besiedelt, hat<br />
hier die Natur und Landschaft ausreichend<br />
Platz für Hecken, Feldgehölze, kleinere Wälder,<br />
Moore und Heiden. Das Flüsschen Alpe<br />
schlängelt sich durch artenreiche Wälder,<br />
wo der seltene Schwarzstorch heimisch ist.<br />
Auch der Wolf und die Wildkatze werden<br />
wieder aktuell im Lichtermoor gesichtet. In<br />
den Steimbker Wiehbuschwiesen bewirt-<br />
38
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 39<br />
Mensch, Kultur und Natur<br />
schaften Landwirte Mähweiden und Streuwiesen<br />
extensiv, sodass sie Platz für Bekassine,<br />
Feldlerche und Braunkehlchen bieten.<br />
Unsere Reise durch die Naturräume<br />
beenden wir im Norden des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>. Im Turm der Stiftskirche<br />
zu Bücken finden wir die Wochenstube der<br />
Fledermausart Großes Mausohr, die nach<br />
Europarecht streng geschützt ist. Die Art<br />
fliegt zur Jagd in die Wälder der Hämel -<br />
heide und Hasseler Bruch bei Eystrup.<br />
An der <strong>Landkreis</strong>grenze zu Diepholz<br />
prägt südwestlich der Ortschaft Hoyerhagen<br />
das seit 2016 geschützte Waldgebiet<br />
„Burckhardtshöhe“ das Landschaftsbild.<br />
Jahr hundertalte Eichen und Buchen in Ge -<br />
meinschaft mit einem Kleinstmoor dürfen<br />
sich als Naturwald entwickeln, bieten wild<br />
lebenden Tier- und Pflanzenarten Schutz<br />
und spenden dem Menschen Ruhe und<br />
Erholung.<br />
Landschaften, Arten und Biotope im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> laden zum Entdecken<br />
und Verweilen ein. Gäste sind uns<br />
jederzeit herzlich willkommen!<br />
Der Kiessee „Die Rolle“<br />
bei <strong>Nienburg</strong> – eine<br />
Natur idylle, die selten<br />
geworden ist.<br />
39
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 40<br />
Zukunftsorientiert, international,<br />
leistungsstark – die Industrie als<br />
Motor der Wirtschaft<br />
Lars Schäkel<br />
40<br />
Das Rückgrat der Wirtschaft im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong> bilden die rund 4500 ansässigen<br />
Klein- und mittelständischen Unternehmen<br />
(KMU) mit ihrer bemerkenswerten Bran chen -<br />
vielfalt von der Sand- und Kiesgewinnung<br />
über den Maschinenbau bis zu Recyclingwirtschaft.<br />
Für die Beschäftigung im <strong>Landkreis</strong><br />
ist der Mittelstand von überproportionaler<br />
Bedeutung. Während im Bundesdurchschnitt<br />
etwa 66 Prozent aller Arbeitsplätze<br />
von KMUs zur Verfügung gestellt werden,<br />
sind es im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> 86 Prozent<br />
der sozialversicherungspflichtigen Be -<br />
schäftigungsverhältnisse. Die 31 000 Arbeitnehmer<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> erwirtschaften<br />
einen Umsatz von immerhin 6,8 Mrd.<br />
Euro. Etwa die Hälfte der Umsätze werden<br />
in den 70 Industriebetrieben erarbeitet,<br />
das heißt in Unternehmen mit mehr als<br />
20 Be schäftigten. Deren Umsätze sind in<br />
den letzten 10 Jahren um mehr als zwei<br />
Drittel ge stiegen. Absatzmärkte für Produkte<br />
aus dem <strong>Landkreis</strong> finden sich nicht nur in<br />
Deutschland, sondern auch in Europa und<br />
darüber hinaus. Etwa 40 Prozent der indus -<br />
triellen Umsätze werden im Export erzielt.<br />
Den industriellen Schwerpunkt des<br />
Land kreises bildet die Lebensmittelherstellung.<br />
Diese naturnahe Branche stellt die<br />
meisten industriellen Arbeitsplätze zur Ver -<br />
fügung und findet in der landwirtschaft -<br />
lichen Urproduktion einen wichtigen Zulie -<br />
ferer vor Ort. Die schmackhaften Fertig -<br />
produkte, wie zum Beispiel die bekannten<br />
Marmeladen und Konfitüren aus Eystrup<br />
sowie Milch und Schlagsahne aus Rehburg-<br />
Loccum, bekommt man heute nicht nur in<br />
den meisten deutschen Supermarktregalen,<br />
sondern auch in wesentlichen Vertriebsschienen<br />
des europäischen Lebensmitteleinzelhandels<br />
und darüber hinaus. Nien -<br />
burger Spargel kennt jeder; auch außerhalb<br />
der Spargelsaison liefern regionale Unternehmen<br />
ultrafrische Salate in die Gastronomie<br />
und den Handel.<br />
Auch spezialisierte Zusatzstofflieferanten<br />
für die Lebensmittelindustrie wie zum Beispiel<br />
Gelatine oder Lebensmittelenzyme aus<br />
<strong>Nienburg</strong> haben international einen hervorragenden<br />
Ruf und tragen zur besonderen<br />
Bedeutung des Produktionsschwerpunktes<br />
Lebensmittel bei.<br />
Den zweitgrößten industriellen Arbeitsmarkt<br />
mit etwa 1250 Beschäftigten bieten<br />
das Glasgewerbe und die Verarbeitung von<br />
Steinen und Erden an. Kalksandsteine aus<br />
Lemke genießen weit über die Kreisgrenzen<br />
hinaus als modernes Baumaterial einen erstklassigen<br />
Ruf, und die <strong>Nienburg</strong>er Glas -<br />
indus trie, die aus der 1891 gegründeten<br />
Glashütte hervorgeht, hat eine lange und<br />
bedeutungsvolle Tradition. Aus kleinen An -<br />
fängen entwickelte sie sich zu einem bedeutenden<br />
und für <strong>Nienburg</strong> prägenden Unternehmen.<br />
Nach mehrfachem Eigentümerwechsel<br />
hat die <strong>Nienburg</strong>er Glashütte seit<br />
2007 als Tochterunternehmen eines irisch en<br />
Konzerns eine starke und zukunftsorientierte<br />
internationale Mutter gefunden.<br />
Die Branchen Herstellung von Metall -<br />
erzeugnissen, Herstellung von Gummi- und<br />
Kunststoffwaren und Herstellung von chemischen<br />
Erzeugnissen bieten jeweils gut 800<br />
Arbeitsplätze im <strong>Landkreis</strong>. Viele dieser<br />
Unternehmen haben ihren Schwerpunkt im<br />
Kraftfahrzeugzuliefersektor. Sie wuchsen mit<br />
der Versorgung der niedersächsischen<br />
Automobilstandorte und sind heute inter -<br />
Fortsetzung Seite 42
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 41<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1891<br />
als Himly, Holscher & Co.<br />
Mitarbeiter: Ardagh<br />
Group rund 23 000,<br />
in <strong>Nienburg</strong> über 700<br />
Gelände <strong>Nienburg</strong>:<br />
485 780 Quadratmeter<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Behältergläser für<br />
die Getränke- und<br />
Lebensmittelindustrie<br />
– ca. 150 verschiedene<br />
Gebinde<br />
Die Glashütte der Ardagh Glass GmbH –<br />
eine feste Institution in <strong>Nienburg</strong><br />
Die Ardagh Glass GmbH in <strong>Nienburg</strong> gehört<br />
schon seit über 125 Jahren fest zur Stadt an der<br />
<strong>Weser</strong> und ist nicht nur die größte deutsche<br />
Produktionsstätte, sondern zugleich auch der<br />
Hauptsitz der Ardagh Group in Deutschland.<br />
Hier werden Behältergläser für die Getränkeund<br />
Lebensmittelindustrie produziert. Circa 150<br />
verschiedene Gebinde in unterschiedlichen Formen,<br />
Größen und Farben (Weiß-, Braun-, Grünund<br />
sogar Blauglas) werden hier 24 Stunden am<br />
Tag, 365 Tage im Jahr produziert. Ob Bier-,<br />
Wein-, Sekt- und Spirituosenflaschen oder eine<br />
große Auswahl an Gläsern für die Lebensmittel -<br />
industrie: 3,3 Millionen Behältergläser im Schnitt<br />
verlassen täglich das <strong>Nienburg</strong>er Werk.<br />
Hergestellt wird Glas hauptsächlich aus Altglasscherben<br />
und Sand. Dazu kommen Soda,<br />
Kalk und verschiedene andere Kleinkomponenten.<br />
Die meisten Rohstoffe und das Altglas stammen<br />
übrigens aus der Region. Glas lässt sich zu<br />
100 Prozent recyceln. Auch einige namhafte<br />
Kunden haben ihre Produktionsstätten in der<br />
Nähe. Das sichert kurze Transportwege und<br />
schont die Umwelt.<br />
1891 wurde das Glaswerk als Himly, Holscher<br />
& Co. gegründet. 2007 wurde es von der Ardagh<br />
Am Standort <strong>Nienburg</strong><br />
wird täglich in drei<br />
Schichten produziert.<br />
Group übernommen, die seitdem fortlaufend in<br />
die Fabrik investiert. Die Ardagh Group ist einer<br />
der weltweit führenden Anbieter für Verpackungen<br />
in den Bereichen Metall, Glas und Techno logie mit<br />
über 110 Produktionsstätten in 22 Ländern. Einen<br />
Schwerpunkt hat die Ardagh Group in der Produktion<br />
von Behälterglas – einer der nachhaltigsten<br />
Verpackungen, die es auf dem Markt gibt.<br />
Ausbildungen: u. a.<br />
– Industriemechaniker<br />
– Mechatroniker<br />
– Elektro niker für Auto -<br />
matisie rungs technik<br />
– Fachkraft für<br />
Lager logistik<br />
– Fachkraft für<br />
Metalltechnik<br />
– Verfahrensmechaniker<br />
Glastechnik<br />
– Industrie kaufmann<br />
– Fachinformatiker<br />
Systeminte gration<br />
– Studium mit<br />
dem Abschluss<br />
Bachelor of Arts und<br />
Bachelor of Engi neering<br />
Ardagh Glass GmbH<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
www.ardaghgroup.com<br />
Qualität im Sekunden -<br />
takt: Glasproduktion in<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
41
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:22 Seite 42<br />
Gute Infrastruktur für<br />
Unternehmen: hier der<br />
Gewerbe- und Industrie -<br />
park Süd – Schäferhof<br />
in <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
42<br />
nationale Zulieferer der Autoindustrie aller<br />
bekannten Marken. Besonders hervorzu -<br />
heben ist hier die Abgas-Katalysatoren-<br />
Produktion in <strong>Nienburg</strong>, aus der nahezu<br />
alle Automobilhersteller weltweit beliefert<br />
werden, oder Autoinnenverkleidungen aus<br />
Stolzenau, die nicht nur in Deutschland für<br />
ein Wohlfühlklima in unseren Pkws sorgen.<br />
Die meisten mittelständisch geprägten<br />
Unternehmen im <strong>Landkreis</strong> sind Familien -<br />
unternehmen. Hieraus ergibt sich eine be -<br />
sondere Verantwortung der Unternehmensleitung<br />
gegenüber der beheimateten Re -<br />
gion, mit der sie eng verbunden und persönlich<br />
verwurzelt ist. Der langfristige selbstständige<br />
Unternehmenserhalt genießt eine<br />
besonders hohe Priorität. So zeigt die jüngste<br />
Krise, dass gerade inhabergeführte mittelständische<br />
Unternehmen durch ihre überschaubare<br />
Unternehmensstruktur besonders<br />
flexibel auf die veränderten Marktanforderungen<br />
reagieren können.<br />
Für die weitere positive Entwicklung der<br />
heimischen Wirtschaft war die Anbindung<br />
an Hauptverkehrswege von besonderer<br />
Bedeutung. Der notwendige vierspurige<br />
Ausbau der B 6 zur Landeshauptstadt<br />
Hannover, dem industriellen Zentrum Niedersachsens,<br />
benötigte eine fast 30-jährige<br />
Planungs- und Genehmigungs- sowie Bauphase.<br />
Um die wirtschaftliche Leistung<br />
unserer Region nachhaltig zu sichern,<br />
müssen auch Straßennetze nach Norden,<br />
Westen und Osten ausgebaut werden. Die<br />
Anbindung <strong>Nienburg</strong>s über die <strong>Weser</strong> an<br />
die internationalen Schifffahrtswege mit<br />
einem Containerhafen sollte im Hinblick auf<br />
die langwierigen Realisationsprozesse intensiv<br />
vorangetrieben werden. Mehr als ein<br />
Drittel des Industrieumsatzes des Land -<br />
kreises werden heute schon im Ausland realisiert.<br />
Viele wachsende Zukunftsmärkte<br />
befinden sich auch für die Wirtschaft des<br />
<strong>Landkreis</strong>es in den Ländern mit steigenden<br />
Fortsetzung Seite 44 unten
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:23 Seite 43<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1952<br />
Mitarbeiter: rund 650<br />
am Standort <strong>Nienburg</strong><br />
Leistungsspektrum:<br />
Entwicklung und Ferti -<br />
gung von Emissions -<br />
katalysatoren für Kraft -<br />
fahrzeuge sowie Adsor -<br />
bentien zur Luft- und<br />
Erdgasaufbereitung und<br />
von Katalysator trägern<br />
BASF Catalysts Germany GmbH<br />
Die BASF Catalysts Germany GmbH ist einer der<br />
führenden Anbieter im Bereich der Abgasnachbehandlung<br />
von Kraftfahrzeugen. Als eine Gesell -<br />
schaft der BASF-Gruppe sind wir gleichzeitig<br />
führend in der Herstellung von Adsorbentien zur<br />
Luft- und Erdgasaufbereitung und von Kataly -<br />
satorträgern. Vertrieb, Produktentwicklung und<br />
administrative Bereiche sind in Hannover angesiedelt,<br />
während sich die Produktionsstandorte<br />
in <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> befinden.<br />
Im <strong>Nienburg</strong>er Emissionskatalysatorenwerk<br />
fertigt BASF vor allem Abgaskatalysatoren für<br />
benzin- und dieselbetriebene Fahrzeuge wie<br />
Pkws, Lkws, Busse, Bau- und Geländefahrzeuge<br />
oder Motorräder. Zu dem Produktportfolio ge -<br />
hören aber auch katalytische Rußpartikelfilter<br />
wie der Vier-Wege-Katalysator (FWC TM ), der nicht<br />
nur Kohlenmonoxid, unverbrannte Kohlenwasserstoffe<br />
und Stickoxide in unkritisches Wasser,<br />
Stickstoff und Kohlendioxid umwandelt, sondern<br />
auch schädliche Feinstaubpartikel entfernt. Das<br />
Produkt ermöglicht es so, die Euro-6c-Grenz -<br />
werte einzuhalten. Außerdem forschen BASF-<br />
Mitarbeiter in einem Musterlabor am Stand ort an<br />
Prototypen für Zukunftstechnologien bei der<br />
Abgasnachbehandlung.<br />
Im Motorentestlabor der BASF Catalysts<br />
Germany GmbH in Hannover werden darüber<br />
hinaus neue Produkte und Technologien an<br />
Motorenprüfständen erprobt und entwickelt.<br />
BASF-Emissionskatalysatorenwerk in <strong>Nienburg</strong><br />
Im Adsorbentienwerk in <strong>Nienburg</strong> stellt BASF<br />
unterschiedliche Adsorptions- und Trockenmittel<br />
sowie Katalysatorträger her. Dazu zählen beispiels -<br />
weise die KC-Trockenperlen ® (Sorbead ® ), die in ver -<br />
schiedenen Bereichen zur Trocknung ver wen det<br />
werden. Sie helfen unter anderem, die zerstö ren -<br />
den Auswirkungen von Kondensation, Vereisung<br />
und Korrosion zu vermeiden – etwa bei der<br />
Feuchtig keitskontrolle von Bremsleitungen, aber<br />
auch bei der Aufbereitung von Erdgas.<br />
Niederlassungen:<br />
– <strong>Nienburg</strong> (Emissions-<br />
katalysatorenwerk und<br />
Adsorbentienwerk)<br />
– Hannover (Haupt-<br />
verwaltung und<br />
Motorentestlabor)<br />
BASF Catalysts<br />
Germany GmbH<br />
www.catalysts.basf.com<br />
In der Produktionshalle:<br />
Hier werden die<br />
Katalysatoren gefertigt.<br />
43
Umbruch_I_Seite_1_bis_44_Layout 1 29.11.16 14:23 Seite 44<br />
Im historischen Back steingebäude der Nien burger<br />
Uhrlaub straße vereint WTV Steuerberatung,<br />
Wirtschaftsprüfung und Rechtsvertretung.<br />
WTV Gruppe <strong>Nienburg</strong> – Partner der Wirtschaft<br />
Drei Kanzleien unter einem Dach: Die WTV<br />
Gruppe in <strong>Nienburg</strong> vereint Steuerberatung,<br />
Wirtschaftsprüfung sowie Rechtsvertretung und<br />
Notar zu einer modernen Dienstleistung. Ob<br />
etablierte Firmen oder junge Gründer, großes<br />
Gewerbe oder Freiberufler – die fachübergreifenden<br />
Kooperationen garantieren kompetente<br />
Beratungen und durchdachte Lösungen.<br />
Das Team von WTV bilden in den verschiedenen<br />
Bereichen heute mehr als 50 Mitarbeiter, die<br />
ihren Mandanten als persönliche Ansprechpartner<br />
zur Seite stehen. Aktuellste EDV-Technik und<br />
gezielte Fortbildung unterstützen sie dabei, ihre<br />
Arbeit in einer zunehmend komplexen Geschäftswelt<br />
erfolgreich zu gestalten.<br />
Seit 40 Jahren begleiten die <strong>Nienburg</strong>er<br />
Experten große und kleine Unternehmen – und<br />
dazu zählen in Niedersachsen selbstverständlich<br />
auch landwirtschaftliche Betriebe. Als „Landwirtschaftliche<br />
Buchstelle“ kennt WTV die Herausforderungen<br />
des Strukturwandels in der Land- und<br />
Forstwirtschaft und hat sich auf die fiska lische<br />
Beratung im „Grünen Bereich“ spezialisiert.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1976<br />
Mitarbeiter: 52<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Steuerberatung<br />
– Rechnungswesen<br />
– Wirtschaftsprüfung<br />
– Rechtsberatung<br />
– Rechtsvertretung<br />
–Notar<br />
WTV Gruppe <strong>Nienburg</strong>:<br />
Vogel & Partner GmbH<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
Vogel & Kurzhals GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Petereit & Partner mbB<br />
Rechtsanwaltskanzlei<br />
www.wtvgmbh.de<br />
Bevölkerungszahlen. Besonders der globale<br />
Austausch mit den boomenden ASEAN-<br />
Staaten und China verspricht für viele Unternehmen<br />
große Wachstumspotenziale. Güns -<br />
tige Transportwege zu den Lieferanten und<br />
Abnehmern sind ein entscheidender Faktor<br />
für die nationale und internationale Wett -<br />
bewerbsfähigkeit.<br />
Mit dem demografischen Wandel steht<br />
der Wirtschaft im <strong>Landkreis</strong> eine große<br />
He rausforderung im Wettbewerb um Fach -<br />
kräfte bevor, dem schon jetzt mit einer über<br />
den Bedarf hinausgehenden Ausbildungsquote<br />
der mittelständischen Wirtschaft vorgebeugt<br />
wird. Um die qualifizierten Arbeitskräfte<br />
in der Region zu halten und hoch<br />
qualifizierte Spezialisten zum Beispiel für die<br />
Forschungs- und Entwicklungsabteilungen<br />
zu rekrutieren, muss die Attraktivität des<br />
Landeskreises für junge Familien dem Wettbewerb<br />
mit anderen Regionen standhalten.<br />
Hier sind besonders der <strong>Landkreis</strong> und die<br />
Kommunen gefordert.<br />
Die Region zeichnet sich durch einen<br />
intensiven Austausch zwischen den verschiedenen<br />
Wirtschaftszweigen, den gesellschaftlichen<br />
Gruppen und der Politik vor Ort<br />
aus. Die Überschaubarkeit stellt in diesem<br />
Punkt einen sehr positiven Standortfaktor<br />
dar, von dem die heimische Wirtschaft deutlich<br />
profitiert.<br />
44
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:36 Seite 45<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1870<br />
Angebotsspektrum:<br />
– Banking und Service<br />
– Wünsche finanzieren<br />
– Vermögen ansparen,<br />
anlegen und optimieren<br />
– Absicherung von<br />
Einkommen, Familie,<br />
Sachwerten und<br />
Gesundheit<br />
– Vorsorge für das Alter<br />
und die Zukunft<br />
– Begleitung in allen<br />
Finanzfragen rund<br />
um das Immobilien -<br />
eigentum<br />
– Existenzgründungen<br />
und Firmen -<br />
erwei terungen<br />
– Finanzieren und<br />
Leasen<br />
100% Kompetenz: gemeinsam<br />
mit den Kunden erfolgreich sein<br />
Volksbanken des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden in<br />
der Region die Genossenschaftsbanken gegründet.<br />
Im Laufe der Zeit haben sich aus vielen<br />
kleinen, örtlichen Banken die leistungsstarken<br />
Volksbanken entwickelt – heute moderne und<br />
innovative Begleiter durch das 21. Jahrhundert.<br />
Als guter und verlässlicher Partner in der<br />
Mittelweser-Region stehen die Mitglieder und<br />
Kunden im Mittelpunkt aller Geschäftsaktivitäten<br />
der Volksbank eG, <strong>Nienburg</strong> und der Volksbank<br />
eG, Steyerberg. Die stetig steigende Mitgliederzahl<br />
reflektiert das Vertrauen der Menschen zu<br />
ihrer ortsansässigen Bank.<br />
(v. l.) Linda Hörner, Pascal Störmer, Oliver Haalck<br />
und Silke Hannebauer (Kundenberater der<br />
Volksbank eG, <strong>Nienburg</strong> und Steyerberg)<br />
Eine persönliche, faire, transparente und<br />
partnerschaftliche Beratung bildet die Grund -<br />
lage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir<br />
sprechen mit unseren Kunden über die Ziele<br />
und Wünsche und analysieren die aktuelle<br />
Finanz- und Lebenssituation. Die gewonnenen<br />
Kenntnisse stellen wir unter Berücksichtigung<br />
der persönlichen Bedürfnisse sowie der kurz-,<br />
mittel- und langfristigen Ziele des Kunden<br />
zusammen und unterbreiten auf dieser Grund -<br />
lage passende Lösungsvorschläge.<br />
Unser Antrieb ist es, gemeinsam mit unseren<br />
Kunden deren Ziele und Wünsche zu verwirk -<br />
lichen.<br />
Banken:<br />
Volksbank eG,<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
13 Geschäftsstellen<br />
7 SB-Stellen<br />
Mitarbeiter: ca. 169<br />
Auszubildende: ca. 16<br />
Volksbank eG,<br />
Steyerberg<br />
10 Geschäftsstellen<br />
2 SB-Stellen<br />
Mitarbeiter: ca. 113<br />
Auszubildende: ca. 10<br />
Volksbank eG<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
www.vbnienburg.de<br />
Volksbank eG<br />
Steyerberg<br />
www.volksbanksteyerberg.de<br />
45
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:37 Seite 46<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
1961 in <strong>Nienburg</strong><br />
Mitarbeiter: 10 000<br />
an 60 Standorten<br />
Leistungsspektrum:<br />
Produzent von unlös -<br />
lichem Schwefel<br />
–Crystex ®<br />
Flexsys GmbH<br />
Die Flexsys GmbH im Industriepark <strong>Nienburg</strong><br />
zählt zu den weltweit größten Produzenten von<br />
unlöslichem Schwefel.<br />
Unter dem Namen Crystex ® wird das Produkt<br />
vornehmlich in der Automobilreifenindustrie<br />
zur Vulkanisation von Kautschuk eingesetzt und<br />
sorgt dafür, dass ein Gummi entsteht, der die<br />
Lebensdauer eines Reifens um ein Vielfaches<br />
erhöht. Ohne den Einsatz von Crystex ® wären<br />
moderne Hochleistungsreifen nicht möglich.<br />
Flexsys ist ein Tochterunternehmen der<br />
Eastman Chemical mit Sitz in Kingsport (USA),<br />
einem führenden Unternehmen der chemischen<br />
Industrie für die Herstellung von Spezialchemi -<br />
kalien. Mehr als 10 000 Mitarbeiter in über<br />
60 Stand orten weltweit fertigen Chemikalien und<br />
Halbfertigprodukte für die Kunststoff-, Automobil-,<br />
Luftfahrt- und Solarindustrie.<br />
Eastman-Produkte kann man nicht einfach<br />
im Einzelhandel erwerben. Trotzdem begegnen<br />
sie uns im Alltag überall und bieten den Menschen<br />
in einer von Technik geprägten Umwelt<br />
mehr Lebensqualität.<br />
Seit 50 Jahren bietet das Werk <strong>Nienburg</strong><br />
dem Industriestandort hoch qualifizierte Arbeitsplätze.<br />
Als Teil der Region und der Menschen,<br />
die dort leben, richten wir unser Geschäfts -<br />
modell bewusst auf Qualität, Sicherheit, Gesundheit<br />
und Umwelt aus. Praktisch bedeutet das beispielsweise:<br />
Emissionswerte deutlich unter den<br />
gesetzlich geforderten Grenzwerten, stetig verbesserte<br />
Standards zur Anlagensicherheit sowie<br />
aktiver Klimaschutz durch Einsatz umweltfreundlicher<br />
Energieträger.<br />
Flexsys GmbH<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
www.flexsys.com<br />
46
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:37 Seite 47<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1955<br />
Mitarbeiter:<br />
in Hoya ca. 350<br />
Smurfit Kappa Hoya Papier und Karton GmbH<br />
Smurfit Kappa gehört zu den führenden Produzenten<br />
von papierbasierten Verpackungen auf<br />
der Welt. Das Unternehmen beschäftigt rund<br />
45 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ca.<br />
350 Produktionsstätten in 34 Ländern. Wir sind<br />
aktiv in 21 Ländern in Europa und in 13 in Ame -<br />
rika. In Lateinamerika sind wir der einzige über -<br />
regionale Anbieter.<br />
Eine Besonderheit der Papier- und Karton -<br />
fabrik in Hoya ist das breite Produktportfolio. Es<br />
werden neben den Wellpappenrohpapieren<br />
nach wie vor rund 85 000 Tonnen Faltschachtelkarton<br />
pro Jahr hergestellt. Durch diese Zwei -<br />
gleisigkeit hat der Standort den Vorteil, nicht so<br />
sehr von Marktschwankungen betroffen zu sein.<br />
Innovationen werden vorangetrieben mit dem<br />
Ziel des „Product Engineering“, um den Kunden<br />
neue Produkteigenschaften präsentieren zu<br />
können. Entwickelt wurde zum Beispiel ein um -<br />
weltfreundlicher „Catcherboard MB12“, für den<br />
unsere Kartonexperten einen PPI Award in der<br />
Kategorie „Advances and Innovation in Specialty<br />
Papers“ erhielten. Die besonderen Eigenschaften<br />
verhindern zuverlässig die Migration von flüch -<br />
tigen, organischen Substanzen in Lebensmitteln.<br />
Die Smurfit Kappa Niederlassung in Hoya<br />
Unsere Kunden erwarten Engagement und<br />
Zuverlässigkeit von Anfang an. Wir helfen Ihnen,<br />
„Ihre“ Qualität für Ihre individuellen Anforderungen<br />
zu finden. Der Vorteil für Sie ist die Zuver -<br />
lässigkeit in der Beratung, Wirtschaftlichkeit,<br />
Materialleistung, Druckqualität und vor allem<br />
Termintreue und Verfügbarkeit.<br />
Unsere Papierproduktion ist mit vier anderen<br />
Fabriken Teil des Smurfit Kappa Werksverbunds<br />
„Recycled Paper Europe“. Wir fertigen in Hoya<br />
370 000 Tonnen Wellpappenrohpapiere aus 100<br />
Prozent Altpapier mit höchsteffizienten, umweltfreundlichen<br />
und wirtschaftlichen Anlagen. Stete<br />
Modernisierung sichert uns unseren Platz am<br />
Markt.<br />
Unser Ziel ist die Verringerung unseres<br />
Energieverbrauchs durch Optimierung der Produktionseffizienz.<br />
Der nachhaltige Umgang mit<br />
unseren Ressourcen hat für uns höchste Priorität,<br />
wird kontinuierlich verbessert und findet<br />
deshalb auch die uneingeschränkte Zustimmung<br />
der Überwachungsbehörden.<br />
Papiermaschine 4:<br />
Produktionsbeginn: 1957<br />
Produktionsprogramm:<br />
gestrichener Falt -<br />
schachtelkarton<br />
Flächengewichtsbereich:<br />
280–550 g/m²<br />
Jahreskapazität:<br />
ca. 85 000 t<br />
Papiermaschine 2:<br />
Produktionsbeginn: 1990<br />
Produktionsprogramm:<br />
Wellpappenrohpapiere<br />
Flächengewichtsbereich:<br />
90–170 g/m²<br />
Jahreskapazität:<br />
ca. 370 000 t<br />
Rohstoffe:<br />
100 % Altpapier<br />
Produktion:<br />
6-Schichtbetrieb<br />
Zertifizierungen:<br />
– Qualität (DIN EN ISO<br />
9001), FSC®, PEFC<br />
–Umwelt<br />
(DIN EN ISO 14001)<br />
– Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz<br />
(BS OHSAS 18001)<br />
– Energiemanagement<br />
nach ISO 50001<br />
Kraftwerke:<br />
Kraft-Wärme-Kopp -<br />
lungsanlagen (Gasund<br />
Dampfturbinen)<br />
Brennstoffausnutzung<br />
von 90 %<br />
Bahnversand:<br />
ca. 100 000 t/a<br />
Smurfit Kappa Hoya<br />
Papier und Karton<br />
GmbH, Hoya<br />
www.smurfitkappahoya.com<br />
47
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:37 Seite 48<br />
In Diepenau stehen<br />
5000 Quadratmeter Pro -<br />
duk tionsfläche und 6800<br />
Quadratmeter Lager -<br />
fläche zur Verfügung –<br />
erfahrene Mitarbeiter<br />
sind die Basis allen<br />
Handelns.<br />
Lindner Kartonagen GmbH<br />
Die Lindner Kartonagen GmbH ist ein mittelständischer<br />
Verarbeiter von Wellpappe und Karton.<br />
Wir verstehen uns als leistungsstarker Partner<br />
für die regionale Industrie und Werbebranche<br />
in allen Verpackungsfragen. Rund neun Millionen<br />
Quadratmeter Wellpappe werden pro Jahr ver -<br />
arbeitet.<br />
Wir produzieren Zuschnitte, Faltkästen, Bogen -<br />
schlitzverpackungen, Schutzpolster, Displays und<br />
Geschenkverpackungen und verstehen uns als<br />
Dienstleister. Dazu zählen wir: fachgerechte Beratung,<br />
Produktentwicklung, Lagerhaltung, Lieferung<br />
mit eigenem Fuhrpark, Vorhalten eines<br />
umfangreichen Pools an Stanzwerkzeugen sowie<br />
die Produktion von Groß- und Kleinstauflagen.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1957<br />
Mitarbeiter: 70<br />
Produkte:<br />
– Zuschnitte<br />
– Faltkästen<br />
– Einschlagverpackungen,<br />
Umschläge,<br />
Kreuzverpackungen<br />
– Stanzverpackungen<br />
– Schutzpolster und<br />
Schiebeschachteln<br />
– hochwertige Displays<br />
und Kaschierungen<br />
– Präsentverpackungen,<br />
Ordnungssysteme<br />
– Entwicklung<br />
Lindner Kartonagen<br />
GmbH, Diepenau<br />
www.lindnerkartonagen.de<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1992<br />
Mitarbeiter: 65<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Containerdienst<br />
– Altpapiererfassung<br />
– Aktenvernichtung<br />
– Abfallerfassung<br />
– Wertstofferfassung<br />
– diverse weitere Ent -<br />
sorgungsleistungen<br />
Unsere leistungsstarke<br />
und vielseitige Fahr -<br />
zeugflotte wird den<br />
unterschiedlichen<br />
Anforderungen unserer<br />
Kunden aus Industrie<br />
und Gewerbe gerecht.<br />
WWG <strong>Weser</strong>-Wertstoff-<br />
Gesellschaft mbH<br />
Hoya<br />
www.weserwertstoff.de<br />
WWG <strong>Weser</strong>-Wertstoff-Gesellschaft mbH<br />
Mit Wertstoffen kennen wir uns aus und das<br />
schon seit über 20 Jahren. Bis heute haben<br />
wir uns zu einem leistungsfähigen und zuver -<br />
lässigen Entsorgungsunternehmen und Aus bil -<br />
dungs betrieb mit hoher Kompetenz entwickelt.<br />
Unsere erfahrenen Mitarbeiter, überwiegend<br />
aus der Region des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<br />
<strong>Weser</strong>, realisieren kompetent nahezu jedwede<br />
Art von Entsorgungsleistungen. Darauf können<br />
sich unsere Kunden aus den Einzugsgebieten<br />
rund um Bremen und Hannover sowie aus den<br />
angrenzenden <strong>Landkreis</strong>en jederzeit verlassen –<br />
das ist unser Versprechen.<br />
Wir sind ein aufgeschlossenes, innovatives<br />
Dienstleistungsunternehmen, das im ständigen<br />
Dialog mit Kunden und Bürgern der <strong>Landkreis</strong>e<br />
steht und verantwortungsvoll im sensiblen Entsorgungsmarkt<br />
agiert. Das dokumentieren wir<br />
mit unserem Engagement für den Umweltschutz.<br />
48
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:37 Seite 49<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1962<br />
Mitarbeiter: rund 230<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Entsorgung<br />
– Industriereinigung<br />
– Logistik<br />
– Sonderanlagenbau<br />
– Umweltanalytik<br />
Zimmermann Gruppe<br />
Die Zimmermann Gruppe ist ein Familienunternehmen<br />
mit mehr als 50 Jahren Tradition. Als<br />
international tätiger Spezialist für die Sonder -<br />
abfallentsorgung bietet die Zimmermann Gruppe<br />
mit seinen fünf Kompetenzfeldern Entsorgung,<br />
Sonderanlagenbau, Logistik, Industriereinigung<br />
und Umweltanalytik einen Fullservice rund um<br />
die umweltgerechte Entsorgung von Sonder -<br />
abfällen.<br />
Zur Zimmermann Gruppe gehören derzeit<br />
13 Gesellschaften, davon drei im Ausland, die<br />
vom Transport über die Entsorgung bis hin zum<br />
Anlagenbau für unterschiedliche Dienstleis -<br />
tungen und Standorte stehen. Das Dach der<br />
Gruppe mit der Verwaltung aller Gesellschaften<br />
bildet das Familienunternehmen Eberhard<br />
Zimmermann GmbH & Co. KG am Stammsitz in<br />
Gütersloh.<br />
Am Standort Liebenau betreibt die Zimmermann<br />
Sonderab fallentsorgung Nord GmbH &<br />
Co. KG eine chemisch-physikalische Behandlungsanlage.<br />
Hier werden nicht brenn bare, wäss -<br />
rige Stoffe umweltgerecht entsorgt. Das anfal -<br />
lende Wasser kann über eine Kläranlage wieder<br />
in den Naturkreislauf zurückgeführt werden. Der<br />
bei der Behandlung entstehende Feststoff wird –<br />
je nach seiner Zusammensetzung – speziellen<br />
Deponien, Verwertungsanlagen oder unserer<br />
eigenen Feststoff-Konditionierungsanlage zugeführt.<br />
Zimmermann Gruppe<br />
Standort Liebenau<br />
www.zimmermanngruppe.com<br />
49
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:38 Seite 50<br />
Hornschuch Stolzenau GmbH<br />
Die Hornschuch Stolzenau GmbH ist ein moderner,<br />
innovativer Oberflächenspezialist mit Fokus<br />
auf die Ausstattung automobiler Innenräume. Bis<br />
Anfang 2013 war das Unternehmen als era<br />
Beschichtung GmbH & Co. KG tätig; danach<br />
wurde es Teil der Hornschuch Group mit Stammsitz<br />
in Weißbach. Das traditionsreiche Werk an<br />
der <strong>Weser</strong> passte gut in die Wachstumsstrategie<br />
des Weltmarktführers für Oberflächen aus Folie<br />
und Kunstleder. 2015 beschäftigte die Hornschuch<br />
Group über 1800 Mitarbeiter und erwirtschaftete<br />
einen Umsatz von knapp 410 Mio.<br />
Euro.<br />
Die Mission der Hornschuch Group ist es,<br />
Oberflächen, die berühren, zu kreieren. Diese<br />
Berührung betrifft nicht allein die haptische Qua-<br />
Zwei Mitarbeiter von<br />
Hornschuch Stolzenau<br />
prüfen die exakte Breite<br />
einer Rolle Kunstleder für<br />
den Automobil einsatz.<br />
In der Produktion steht den Mitarbeitern moderne Tech -<br />
nik für die Steuerung der Maschinen zur Ver fügung.<br />
lität: See, Touch, Think, Love stehen für vielfältige<br />
Berührungspunkte. Funktion und Design spielen<br />
eine herausragende Rolle, hinzu kommt die<br />
Raumwirkung der Oberfläche.<br />
Hornschuch Stolzenau kann auf über<br />
35 Jahre als Automobilzulieferer zurückblicken.<br />
Bei Laderaumabdeckungen ist das Unternehmen<br />
weltweit führend. Der leistungsstarke Standort<br />
bringt kundenindividuelle Lösungen, trend -<br />
setzendes Design, höchste Qualität und Funk -<br />
tionalität in Einklang. Langjährige Erfahrung, profunde<br />
Marktkenntnis, große Produktvielfalt und<br />
hohe technische Kompetenz sichern dem Unternehmen<br />
einen Vorsprung – heute wie morgen.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
Hornschuch 1898<br />
Mitarbeiter:<br />
Hornschuch Stolzenau<br />
GmbH: 222<br />
Hornschuch Group: 1800<br />
Tochtergesellschaften<br />
der Hornschuch Group:<br />
Konrad Hornschuch AG,<br />
Weißbach (D);<br />
kek-Kaschierungen<br />
GmbH, Herbolzheim (D);<br />
O’Sullivan Films, Inc.,<br />
Winchester (USA) sowie<br />
Vertriebsgesellschaften<br />
in Paris, Mailand, Moskau,<br />
London, Shanghai<br />
Leistungsspektrum von<br />
Hornschuch Stolzenau:<br />
Transportation:<br />
Mate rialen für auto -<br />
mobile Innenräume wie<br />
Kunstleder (z. B. für Sitz,<br />
Kopfstütze, Tür-/Seiten -<br />
verkleidung, Schalt-/Hand -<br />
bremsbalg), Schaum -<br />
folien (z. B. für Instru -<br />
mententafel, Sitzschale,<br />
Tür- und Kabinen ver -<br />
kleidung) und Lade -<br />
raumabdeckungen.<br />
Interior:<br />
Polsterbezugs stoffe aus<br />
Kunstleder für Sitzmöbel<br />
und Wand bespannung,<br />
Möbelfolie, Design Click<br />
Vinyl Boden belag, Sportund<br />
Judomatten<br />
Exterior:<br />
Markisen-, Strandkorb-,<br />
Vorzelt-, Planen- und<br />
Persenning-Stoff aus<br />
PVC<br />
Hornschuch<br />
Stolzenau GmbH<br />
www.hornschuchstolzenau.de<br />
www.hornschuchgroup.com<br />
50
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:38 Seite 51<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Göbber GmbH – Marmeladenhersteller<br />
Seit der Gründung vor rund 130 Jahren erzeugen<br />
wir, das Familienunternehmen Göbber, mit<br />
viel Erfahrung und Sorgfalt Konfitüren, Frucht -<br />
aufstriche, Fruchtsirupe und Honig. Wir veredeln<br />
nun schon in der vierten Generation sorgfältig<br />
ausgewählte Früchte und komponieren immer<br />
wieder neue Fruchtkreationen für Genießer.<br />
Unser Anspruch an eine genussorientierte<br />
Ernährung findet sich in unseren besonders<br />
schonenden Herstellungsverfahren wieder.<br />
Gründerhaus vor Produktionshalle –<br />
Tradition und Moderne an einem Ort<br />
Neben dem Sortiment für den Einzelhandel ist<br />
Göbber in Deutschland führend bei veredelten<br />
Frucht- und Honigprodukten für Großverbraucher,<br />
die Lebensmittelindustrie und das Backhandwerk.<br />
Hier kennen wir uns so gut aus wie kaum ein<br />
anderes Unternehmen und stehen damit in<br />
besonderem Maße für Vielfalt und Qualität.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1888<br />
Mitarbeiter: rund 350<br />
Produkte:<br />
Konfitüren<br />
Fruchtaufstriche<br />
Marmeladen<br />
Fruchtsirupe<br />
Fruchtfüllungen<br />
Honig<br />
Göbber GmbH<br />
Eystrup<br />
www.goebber.de<br />
Ausgereifte, IT-gesteuerte<br />
Produktionsanlagen<br />
garantieren konstante<br />
Qualität.<br />
51
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:38 Seite 52<br />
BKM Bau Beteiligungs-GmbH KG<br />
Die mittelständische Unternehmensgruppe BKM<br />
mit Sitz im Immenweg ist das größte Bauunternehmen<br />
in <strong>Nienburg</strong>.<br />
Das Traditionsunternehmen wurde im Jahr<br />
1971 durch den Zusammenschluss der dama ligen<br />
Bauunternehmen Büscher (Drakenburg), Kresse<br />
(Erichshagen-Wölpe) und Meyn (<strong>Nienburg</strong>) ge -<br />
gründet und ist seit über 45 Jahren erfolgreich<br />
am Markt tätig. Die Unternehmensgruppe be -<br />
schäftigt 170 Mitarbeiter in den Kernunternehmen<br />
Schlüsselfertigbau und Fertigteilwerk.<br />
BKM Schlüsselfertigbau plant und realisiert<br />
Industrie-, Produktions-, Büro- und Gewerbe -<br />
immobilien bundesweit, vorwiegend für Kunden<br />
aus der Logistikbranche. Das Unternehmen hat<br />
sich in den vergangenen 15 Jahren erfolgreich<br />
als kompetenter Baupartner auf dem Markt etabliert.<br />
In enger Zusammenarbeit mit dem Kunden<br />
realisiert das Team aus Fachingenieuren<br />
und gut ausgebildeten Mitarbeitern komplexe<br />
Gesamtlösungen und entwickelt gezielt maß -<br />
geschneiderte Gebäudekonzepte.<br />
Neben Termin treue, Kostentransparenz und<br />
Qualität steht eine kontinuierliche Kundenbegleitung<br />
an erster Stelle. Der Bauherr hat von der<br />
Genehmigungs- und Ausführungsplanung bis<br />
zur Bauphase und betriebsfertigen Übergabe<br />
einen verlässlichen Ansprechpartner. BKM<br />
Fertigteilwerk produziert konstruktive Stahlbeton-<br />
Fertigteile wie Stützen, Binder und Wandplatten<br />
mit und ohne Isolierung in allen Variationen bis<br />
40 Tonnen in drei Werken. Zwei Produktionsstätten<br />
befinden sich in der <strong>Weser</strong>stadt im Immenweg<br />
und ein Werk wird in Minden (Westfalen)<br />
betrieben. BKM Fertigteilwerk zählt zu den leis -<br />
tungsfähigsten konzern unabhängigen Werken in<br />
Norddeutschland.<br />
Mit der Gründung einer Montagefirma (BKM<br />
Bauunternehmen) und eines Ingenieurbüros für<br />
die Stahl beton-Werkplanung mit Niederlassung<br />
in Haselünne (BKM Planung) konnte die Unter -<br />
nehmensgruppe BKM ihr Leistungsspektrum<br />
nochmals ausbauen und damit ihre gute Marktposition<br />
weiter verbessern.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1971<br />
Mitarbeiter: ca. 170,<br />
davon 50 in Tochter -<br />
unternehmen<br />
Leistungsspektrum:<br />
– schlüsselfertiges<br />
Bauen<br />
– Planung, Herstellung<br />
und Montage von<br />
Fertigteilen<br />
BKM Bau Beteiligungs-<br />
GmbH KG, <strong>Nienburg</strong><br />
www.bkm-bau.de<br />
52
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:38 Seite 53<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1929<br />
Fertigteilwerk<br />
Liebenau: 1960;<br />
seit 2005 Teil der<br />
Fir mengruppe<br />
Max Bögl<br />
Mitarbeiter:<br />
weltweit 6000;<br />
am Stand ort Liebenau<br />
ca. 170<br />
Leistungsspektrum<br />
Standort Liebenau:<br />
– Bauen mit Fertigteilen<br />
– Schlüsselfertiges<br />
Bauen<br />
Firmengruppe Max Bögl<br />
1929 von Max Bögl gegründet, kann die Firmengruppe<br />
auf über 85 Jahre erfolgreiche Firmen -<br />
geschichte zurückblicken. Mit über 1,6 Mrd. Euro<br />
Jahresumsatz und weltweit 6000 hoch quali -<br />
fizierten Mitarbeitern zählt das Unternehmen zu<br />
den Top 10 der größten Unternehmen in der<br />
deutschen Bauindustrie.<br />
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich Max<br />
Bögl durch Innovationen in Technik und Organisation<br />
kontinuierlich vom Anbieter reiner Bau -<br />
leistungen zu einem international agierenden<br />
Technologie- und Dienstleistungsunternehmen<br />
weiterentwickelt. Heute erstrecken sich die Aktivitäten<br />
über alle Bereiche und Schwierigkeits -<br />
grade des modernen Bauwesens – vom Hochbau<br />
und Verkehrswegebau über den Ingenieurbau<br />
und Tunnelbau bis hin zum Stahl- und Anlagenbau,<br />
dem Fertigteilbau sowie der Ver- und<br />
Entsorgung.<br />
Mehr als 35 Standorte, Produktionsstätten<br />
und Repräsentanzen im In- und Ausland er -<br />
schließen neue Märkte und untermauern die<br />
internationale Ausrichtung. Als einer der führenden<br />
Fertigteilhersteller produziert Max Bögl mit<br />
sieben eigenen Fertigteilwerken, darunter auch<br />
am Standort Liebenau, Betonfertigteile in höchs -<br />
ter Qualität und Genauigkeit.<br />
Fortschritt baut man aus Ideen – der Slogan<br />
der Firmengruppe Max Bögl gilt bei der Entwicklung<br />
neuer und innovativer Produkte und Dienstleistungen<br />
für alle Bereiche des modernen Bauwesens.<br />
Firmengruppe<br />
Max Bögl<br />
Standort Liebenau<br />
www.max-boegl.de<br />
53
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 54<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1950<br />
Mitarbeiter: 30 bis 40<br />
Produktionsfläche:<br />
4500 Quadratmeter<br />
Treppenturm –<br />
Höhe 46 Meter mit<br />
seitlichen Laufstegen<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Individueller Stahlbau<br />
– Stahlhallen<br />
– Stahlkonstruktionen<br />
– Stahlbühnen<br />
– Industriegeländer<br />
– Gestelle<br />
– Rohrbrücken<br />
– Treppentürme<br />
– Steigleitern<br />
– Anfahrschutz<br />
– Kranbahnen<br />
– Carports<br />
– Stahl-Komplettbau<br />
Zertifizierung:<br />
DIN EN ISO 9001<br />
und SCC<br />
Drei Stahlhallen inein ander übergehend<br />
Stahlbau Vieregge GmbH & Co. KG<br />
Wir fertigen schwerpunktmäßig individuelle Stahl -<br />
konstruktionen und Stahlhallen nach Kundenvorgaben.<br />
Dabei werden alle Einzelteile in unserem<br />
Hause hergestellt – unter ständiger Qualitäts -<br />
überwachung, komplett und montagegerecht,<br />
nach aktuellen DIN-Normen verzinkt und/oder<br />
pulverbeschichtet. Stahlbau Vieregge liefert deshalb<br />
immer Qualität „made in Germany“.<br />
Durch die langjährige Zusammenarbeit mit<br />
einem Ingenieurbüro für Statik und Werks -<br />
planung ist es uns möglich, individuelle Stahlbauten<br />
von der Planung über die Fertigung bis<br />
hin zur Montage aus einer Hand umzusetzen.<br />
Aufgrund unserer hohen Flexibilität sind wir<br />
in der Lage, Änderungswünsche sogar noch<br />
während der Fertigungsphase zu berücksichtigen.<br />
Qualität auf allen Ebenen, Sicherheit,<br />
Gesundheit und Umweltschutz sind wesentliche<br />
Merkmale unserer Unternehmensphilosophie.<br />
Wir sind die Spezialisten im Stahlbau und<br />
seit 1950 ein zuverlässiger Partner für Gewerbe,<br />
Industrie, Landwirtschaft und private Kunden.<br />
Stahlbau Vieregge<br />
GmbH & Co. KG<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
www.stahlbauteam.de<br />
54
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 55<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
GeKu Automatisierungssysteme GmbH<br />
GeKu – ein gewachsenes Unternehmen mit<br />
einem Potenzial an Mitarbeitern, die sich seit<br />
über 30 Jahren mit Automationslösungen be -<br />
fassen – wurde 1995 von den beiden geschäftsführenden<br />
Gesellschaftern Thorsten Gerling und<br />
Uwe Kruse gegründet.<br />
Mit derzeit 65 Mitarbeitern realisiert GeKu<br />
individuelle Lösungen zur Automation für Kunststoff,<br />
Gummi und Metall verarbeitende Unter -<br />
nehmungen.<br />
Die Qualität und Leistung wird durch mehr<br />
als 2500 Automationslösungen, Systemroboter<br />
und Peripherielösungen dokumentiert. Das<br />
heute umfangreiche Programm an CNC-ge -<br />
steuerten Systemrobotern bezeugt zudem die<br />
Innovationsfreude und permanente technische<br />
Weiterentwicklung. GeKu setzt die Siemens-<br />
Simotion-Steuerung bei sämtlichen Anlagen ein.<br />
GeKu-Servicetechniker<br />
bei der Roboter-<br />
Programmierung<br />
Entscheidend für das kontinuierliche Wirken<br />
der Unternehmung und die damit verbundene<br />
Nachfrage nach GeKu-Maschinen im In- und<br />
Ausland ist das Wissen um die Kombination von<br />
Systemrobotern und Peripheriemaschinen zu<br />
einer funktionierenden Automationslösung. Weit<br />
über 80 Prozent der Mitarbeiter bringen ihr technisches<br />
Wissen und ihre Fertigkeiten unmittelbar<br />
in den Produktionsprozess ein und treiben mit<br />
ihrem Einsatz das technische Know-how von<br />
GeKu voran.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1995<br />
Mitarbeiter: 65<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Roboter<br />
– Handhabungstechnik<br />
– Förder- und<br />
Verpackungssysteme<br />
– Qualitätssicherungs -<br />
systeme<br />
Zertifizierung:<br />
regelmäßige<br />
Zertifizierungen nach<br />
DIN EN ISO 9001<br />
GeKu Auto mati sie -<br />
rungssysteme GmbH<br />
Diepenau<br />
www.geku.de<br />
55
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 56<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1987<br />
Mitarbeiter: 13<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Tragwerksplanung für<br />
den gesamten Hochund<br />
Industriebau<br />
(Statik, Schal- und<br />
Bewehrungspläne)<br />
– Brandschutzkonzepte<br />
für Gebäude aller Art<br />
und Nutzung<br />
– Feuerwehrpläne<br />
sowie Flucht- und<br />
Rettungswegpläne<br />
– EnEV-Nachweise<br />
für Wohn- und<br />
Nichtwohngebäude<br />
– Schallschutznachweise<br />
<strong>Nienburg</strong>er Ingenieur<br />
GmbH Langreder +<br />
Partner, <strong>Nienburg</strong><br />
www.nig-langreder.de<br />
Die Leistungen des<br />
Büros beschränken sich<br />
nicht auf Bundes- und<br />
Ländergrenzen. Projekte<br />
wie Produk tionsanlagen<br />
für Volvo in Schweden,<br />
Hyundai und Ford in<br />
Indien, Saab in Finnland<br />
und eine Fisch fabrik in<br />
Sibirien zeugen von der<br />
Präsenz auf internatio -<br />
naler Ebene.<br />
<strong>Nienburg</strong>er Ingenieur GmbH Langreder + Partner<br />
Bei der <strong>Nienburg</strong>er Ingenieur GmbH liegen die<br />
Schwerpunkte der Tätigkeit in der Tragwerksplanung<br />
für den gesamten Hoch- und Industriebau,<br />
der Erstellung von Brandschutzkonzepten mit<br />
Feuerwehrplänen sowie Flucht- und Rettungswegplänen<br />
und der Energieberatung mit allen<br />
erforderlichen Nachweisen nach EnEV und KfW.<br />
Das Unternehmen ist auf dem Gebiet der<br />
ingenieurtechnischen Bearbeitung in allen Baubereichen<br />
tätig – jetzt schon in der 3. Generation.<br />
Durch den Einsatz modernster EDV-Anlagen –<br />
verbunden mit jahrzehntelanger Erfahrung –<br />
garantiert das Büro den Auftraggebern absolute<br />
Wirtschaftlichkeit und damit baukostengünstige<br />
Erstellung der Objekte.<br />
Auf einen Blick<br />
Unsere Mission: Wir<br />
be fähigen und aktivieren<br />
die Menschen eines<br />
Unternehmens, konti -<br />
nuierlich Verschwendun<br />
gen zu identifizieren<br />
und sie anschließend<br />
systematisch im Team<br />
zu minimieren.<br />
Gründungsjahr: 2011<br />
Mitarbeiter: 10 bis 20<br />
Leistungsspektrum:<br />
Unser Erfolgskonzept<br />
ist der S Plus Weg, er<br />
– motiviert und befähigt<br />
die Menschen<br />
– agiert im Learn-<br />
Do-Prinzip<br />
– optimiert ganzheitlich<br />
und nachhaltig<br />
S Plus Consult GmbH & Co. KG<br />
Wir sind eine weltweit operierende Unternehmensberatung<br />
mit mehr als insgesamt 200 Jahren<br />
Lean und Six Sigma Expertise. Gemeinsam<br />
mit unseren Kunden entwickeln und gestalten<br />
wir ganzheitliche Verbesserungssysteme, welche<br />
Jahr für Jahr nachhaltig zweistellige Ergebnis -<br />
steigerungen liefern. Der Faktor Mensch steht<br />
mit seinen Fähigkeiten und Talenten immer im<br />
Mittelpunkt.<br />
Unsere Kunden steigern Durchsetzungsfähigkeit<br />
und Agilität in dem Maße, dass sie ihren<br />
Wettbewerb hinter sich lassen.<br />
Return of Invest:<br />
6 – 12 Monate,<br />
ROI 5 – 25 nach<br />
2 – 3 Jahren<br />
S Plus Consult<br />
GmbH & Co. KG<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
www.splus-consult.com<br />
56
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 57<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Das Handwerk –<br />
Stabilitätsfaktor im Mittelstand<br />
Thomas Gehre<br />
Einen guten Ruf hat das Handwerk – aber<br />
noch zu wenige Deutsche wissen, dass die<br />
Handwerksberufe längst in der Zukunft<br />
angekommen sind. Unser Wirtschaftszweig<br />
ist zeitgemäß und viel moderner als viele<br />
denken. Er ist zudem mit über einer Million<br />
Betrieben und 5,3 Millionen Beschäftigten<br />
bundesweit ein unglaublich starker Wirtschaftsmotor.<br />
Genau dies gilt auch für unseren <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>: Die Wirtschaft wird<br />
hier zu einem ganz großen Teil von kleinen<br />
und mittelständischen Handwerksunternehmen<br />
bestimmt. In den knapp 1400 Handwerksbetrieben<br />
des <strong>Landkreis</strong>es, die 2015<br />
einen Umsatz von circa 0,7 Mrd. Euro erwirtschafteten,<br />
finden rund 8400 Beschäftigte<br />
und 750 Auszubildende einen krisenfesten<br />
Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz und das<br />
in den unterschiedlichsten Branchen von<br />
A wie Augenoptiker bis Z wie Zimmerer.<br />
Zu den Gewinnern der anhaltend guten<br />
wirtschaftlichen Entwicklung der letzten<br />
Jahre in unserer Region zählt natürlich das<br />
Bau- und Ausbauhandwerk. Investitionen<br />
der Privatwirtschaft und der gewerblichen<br />
Kunden in die energetische Sanierung<br />
haben dazu beigetragen. Hinzu kommt die<br />
Präferenz der Menschen, ihr Geld eher<br />
in Immobilien als in Aktien und Anleihen<br />
anzulegen.<br />
Dies dürfte auch die nähere Zukunft<br />
bestimmen. Zudem: Die anhaltende EU-<br />
Binnenwanderung und die hohe Zahl an<br />
Flüchtlingen machen es erforderlich, ins -<br />
besondere sozialen Wohnraum zu schaffen.<br />
Die hieraus resultierende positive Grundstimmung<br />
trägt auch die übrigen Branchen,<br />
wie zum Beispiel das Kfz-Handwerk, die<br />
Nahrungsmittelhandwerke und die Gesundheitshandwerke.<br />
Die gute dynamische wirtschaftliche Entwicklung<br />
führt natürlich zu einem steigenden<br />
Bedarf an Fachkräften in unserer<br />
Re gion. Die kleinen bis mittleren, vorwiegend<br />
familiengeführten Betriebe des Handwerks<br />
können zwar nicht mit großen Namen<br />
wie die Industrie werben. Sie bieten aber<br />
nicht minder spannende Tätigkeitsfelder.<br />
Die kleinen Betriebsgrößen sowie das enge<br />
Verhältnis zwischen Vorgesetzten und<br />
Beschäftigten ermöglichen eine best -<br />
mög liche Einbindung und Förderung eines<br />
jeden Mitarbeiters in den Betrieb. Vom<br />
Gesellen, über den Meister und den<br />
Betriebswirt im Handwerk, bis hin zum<br />
Geschäftsführer und Unternehmer – das<br />
Handwerk bietet viele Karriere wege in<br />
einem krisenfesten Wirtschaftsbereich. Mit<br />
ihrem Know-how und ihren spezialisierten<br />
Leistungen sind die Handwerksbetriebe hervorragend<br />
aufgestellt und müssen weder<br />
den Wettbewerb mit der Indus trie noch mit<br />
der ausländischen Konkurrenz fürchten.<br />
Das Handwerk ist in Deutschland aber<br />
nicht nur wichtiger Innovator und Ideen -<br />
geber. In zunehmendem Maße ist das<br />
Hand werk auch bei der Umsetzung und<br />
Vermarktung von Innovationen gefordert.<br />
Besonders deutlich wird dies im Bereich der<br />
alternativen Energien und der Energieein -<br />
sparung. Vom Handwerk hängt es entscheidend<br />
ab, wie schnell zum Beispiel Brennwerttechnik,<br />
Pellets, Wärmepumpen oder<br />
Fotovoltaik den Weg in die privaten Haus -<br />
halte finden. Hier steht das Handwerk in<br />
einer hohen Beratungs- und Informationsverantwortung<br />
gegenüber den Kunden.<br />
Zunehmend verliert es jedoch seine<br />
Funktion als handwerklicher Einzelproblemlöser.<br />
Der Kunde erwartet immer mehr eine<br />
ganzheitliche und gewerkeübergreifende<br />
57
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 58<br />
Hohe Beratungs- und<br />
Informa tionsverant wor -<br />
tung: Vom Handwerk<br />
hängt es entscheidend<br />
ab, wie schnell zum<br />
Beispiel Brennwert -<br />
technik, Pellets, Wärme -<br />
pumpen oder Foto vol -<br />
taik den Weg in die privaten<br />
Haus halte finden.<br />
58<br />
Beratung und Problemlösung. Hierfür muss<br />
sich das Handwerk immer stärker vernetzen<br />
und zusätzliche Dienstleistungen anbieten.<br />
Es muss in der Zukunft noch marktwirtschaftlicher<br />
und kundenorientierter denken.<br />
Der Tischler oder der Maler beispielsweise<br />
sind in zunehmendem Maße als Einrichtungsberater,<br />
Designer oder als Farb- und<br />
Stilberater gefordert. Dachdecker, Zimmerleute<br />
oder Heizungsinstallateure müssen<br />
sich als Energieberater betätigen, die sich<br />
nicht nur in ihrem eigenen Gewerk aus -<br />
kennen.<br />
Die schnelle und termingetreue Um -<br />
setzung aller notwendigen handwerklichen<br />
Leistungen, umfangreiche zusätzliche Dienst -<br />
leistungen, wie zum Beispiel das besenreine<br />
Verlassen der Baustelle oder auch das<br />
regelmäßige Nachbetreuen von Auftrag -<br />
gebern, gehören heute zu den Selbstverständlichkeiten<br />
eines guten Handwerkers.<br />
Fleischer und Bäcker werden zunehmend<br />
zu Ernährungsberatern. Friseure bringen<br />
nicht nur Frisuren in Ordnung, sondern sorgen<br />
für einen rundum gestylten Körper und<br />
verkaufen ihren Kunden das Gefühl, gut<br />
auszusehen.<br />
Um diesen Anforderungen gerecht zu<br />
werden, wirbt das Handwerk nicht nur um<br />
„fertige“ Nachwuchskräfte. Das Handwerk<br />
engagiert sich auch massiv für die Integra -<br />
tion von Migrantinnen und Migranten in den<br />
Arbeitsmarkt und damit in unsere Gesellschaft,<br />
ohne dabei allerdings zu vergessen,<br />
Fortsetzung Seite 59 unten
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 59<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Über 28 Jahre böSteinhaus<br />
Baubetreuungs-GmbH –<br />
Jürgen Müller (links)<br />
(Architekt Dipl.-Ing.,<br />
Geschäftsführer) und<br />
Ilja Langschwadt<br />
(Dipl.-Ing., Geschäftsführer)<br />
böSteinhaus Baubetreuungs-GmbH<br />
Qualität und Kompetenz sind kein Zufall. Die<br />
langjährig gesammelten Erfahrungen und die bisher<br />
über 3000 ausgeführten Objekte haben uns<br />
zu Kennern der Materie gemacht. Wir sind ein<br />
professionelles Team – Gestalten, Planen und<br />
Ausführen stehen in einem ständigen Dialog –,<br />
maximale Kundenzufriedenheit in der Planungsberatung,<br />
Festpreiskalkulation und termingerechten<br />
Fertigstellung stehen bei uns ganz oben an.<br />
Der gute Ruf in den Bereichen <strong>Nienburg</strong>, Neustadt,<br />
Wunstorf, Verden und der gesamten Re -<br />
gion Hannover hat uns zu einem verlässlichen<br />
Partner von privaten Bauleuten, Unternehmen,<br />
Gemeinden, Städten und Banken werden lassen.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1987<br />
Mitarbeiter: 12<br />
Leistungsspektrum:<br />
Planung und Ausführung<br />
im Bereich Neubau:<br />
Einfamilien-, Doppel-,<br />
Mehrfamilien- und<br />
Reihenhäuser, Eigen -<br />
tumswohnungen,<br />
Passivhäuser, Büround<br />
Gewerbebauten,<br />
Arztpraxen, Apotheken;<br />
Umbauten, Erweite rungs -<br />
bauten, Sanie run gen,<br />
Erschließung von Bau -<br />
gebieten<br />
Standorte: <strong>Nienburg</strong>,<br />
Musterhaus-Center<br />
Hannover-Garbsen<br />
böSteinhaus<br />
Baubetreuungs-GmbH<br />
www.boesteinhaus.de<br />
dass wir auch heimischen Kräften, die noch<br />
Qualifizierungsbedarf haben, Entwicklungsmöglichkeiten<br />
bieten. Das Handwerk lebt<br />
von seinen Fachkräften, davon, was in den<br />
Köpfen und den Händen seiner Mitarbeiter<br />
entsteht.<br />
Entsprechend stark macht sich unser<br />
Handwerk im Bereich der Aus- und Weiterbildung.<br />
Auch leistungsschwächere Jugendliche<br />
bekommen von unseren Betrieben vor<br />
Ort eine Chance und werden in der Aus -<br />
bildung individuell gefördert. Sie sind aber<br />
auch auf leistungsstarke Jugendliche an -<br />
gewiesen, weshalb das Handwerk gezielt<br />
Abiturientinnen und Abiturienten anspricht,<br />
um sie für eine Ausbildung im Handwerk zu<br />
gewinnen.<br />
Bei der Vielfalt des Wirtschafsbereichs<br />
Handwerk ist für jeden etwas dabei. Unsere<br />
Betriebe im <strong>Landkreis</strong> setzen sich mit<br />
hohem Engagement dafür ein, dass junge<br />
Menschen ihre berufliche Bestimmung<br />
verwirklichen können, denn eines unserer<br />
größten Talente ist es, Talente zu fördern!<br />
Dies ist auch für unsere Region ins -<br />
gesamt eine wichtige Aufgabe, denn die<br />
demografische Entwicklung macht deutlich:<br />
Bei den jungen Menschen aus dem <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong> und bei den Migran tinnen<br />
und Migranten müssen alle Akteure aus<br />
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft das<br />
Gefühl erzeugen „Wir verlieren eine gute<br />
Berufs- und Lebensperspektive, wenn wir<br />
nicht hier bleiben.“<br />
59
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 60<br />
Sondermaschinen- und Anlagenbau:<br />
eine Branche im Fokus<br />
Uta Kupsch<br />
Die Stärke des Wirtschaftsraumes Mittel -<br />
weser ist seine Vielfalt. So finden hier seit<br />
Jahrzehnten international agierende Groß -<br />
unternehmen der Glas-, Papier- und Chemie -<br />
industrie beste Standort- und Arbeitsbe din -<br />
gungen. Mittelständische Unternehmen<br />
unter schiedlichster Kategorien verstärken<br />
diese Wirtschaftskraft. Dazu kommen tradi -<br />
tionsreiche und gleichermaßen innovative<br />
Landwirtschafts- und Handwerksbetriebe,<br />
die seit Generationen von Familien geführt<br />
werden. Langfristig gewachsene Strukturen,<br />
eine gegenseitige Wertschätzung und<br />
zahlreiche Kooperationen schaffen ein<br />
gesundes Wirtschaftsklima.<br />
Produkte weltweit im Einsatz<br />
Neben den Branchen Automotive, Energie,<br />
Logistik und Lebensmittel fallen besonders<br />
der Sondermaschinen- und Anlagenbau<br />
sowie die Metallverarbeitung ins Auge.<br />
Deren Erzeugnisse sind weltweit im Einsatz.<br />
In jedem Automobil-Herstellerwerk der<br />
Welt ist mindestens eine Hubbühne aus<br />
Diepenau zu finden. Stromerzeugungs -<br />
anlagen aus Schweringen sichern die Energieversorgung<br />
auf Baustellen in Indonesien<br />
und in der Wüste am Persischen Golf.<br />
Der Anlagen- und Maschinenbau sowie<br />
die Metallverarbeitung haben im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> eine lange Tradition. Mit<br />
modernen Technologien und innovativen<br />
Produkten – zum Beispiel CNC-gesteuerten<br />
Systemrobotern für die Kunststoffindustrie<br />
aus Lavelsloh, Gehölzhäcksler aus Uchte,<br />
mit dem Holzgewächse mit einem Stammdurchmesser<br />
von bis zu 12 Zentimetern<br />
ge erntet und gleich gehäckselt werden<br />
können oder Siebbespannungsanlagen für<br />
den Mühlenbau aus <strong>Nienburg</strong> – führen die<br />
heu tigen Unternehmer diese Tradition fort.<br />
Dabei pflegen sie einen intensiven Austausch<br />
mit Hochschulen und wissenschaft -<br />
lichen Instituten, sodass die Entwicklung<br />
marktfähiger Produkte und die Grundlagenforschung<br />
Hand in Hand gehen.<br />
Auch andere Unternehmen im Wirtschaftsraum<br />
Mittelweser profitieren vom<br />
enormen Potenzial dieser Branche. Denn<br />
der Einsatz von Qualitätsprodukten – vom<br />
Einzelteil bis zur kompletten Fertigungsstraße,<br />
die höchsten Anforderungen und<br />
neuesten Standards entsprechen – wirkt<br />
sich entscheidend auf den Erfolg des<br />
je weiligen Unternehmens aus. Wir können<br />
mit Recht sagen: Wir sind ein echter<br />
Maschinenraum.<br />
Kreativität, Zusammenarbeit und Vertrauen<br />
Dazu gehören auch die vielen hoch<br />
spezialisierten Handwerksunternehmen im<br />
Bereich Metallver- und Metallbearbeitung.<br />
Hochflexibel entwickeln sie Prototypen, wie<br />
zum Beispiel in Mehlbergen für Röntgengeräte,<br />
fertigen Präzisionsdreh- und Fräs -<br />
teile, egal ob Stückzahl eins oder eintausend,<br />
oder bearbeiten glasfaserverstärkte<br />
Kunststoffe. Und auch das gibt es: eine<br />
Schlosserei in Stöckse, die mit einer Kunsthochschule<br />
zusammenarbeitet. Die krea -<br />
tiven Produkte, darunter ein Foucaultsches<br />
Pendel und eine neuneckige Lüftungspyramide,<br />
die Kriterien des Feng-Shui berücksichtigt,<br />
schmücken Verwaltungs- und<br />
Wohngebäude in Hannover.<br />
Gemeinsam schafft man mehr, ob bei<br />
der Fachkräftesicherung und Nachwuchsgewinnung,<br />
im Rahmen von Netzwerken<br />
60
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 61<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
oder auf der Messe. Mit Unterstützung der<br />
Wirtschaftsförderung präsentieren sich<br />
Unter nehmen der Branche mit ihren inno -<br />
vativen Produkten erfolgreich auf der<br />
Hannover Messe. Der Pelletsmaker, ein Universalzerkleinerer<br />
aus Raddestorf, oder An -<br />
lagen im Bereich Klebetechnik aus <strong>Nienburg</strong>,<br />
sei es für Transportverpackungen<br />
oder Parkett, sind Publikumsmagneten und<br />
führen zu intensiven Gesprächen auf dem<br />
Messestand.<br />
Man kennt sich, hilft sich und hat über<br />
Jahre ein enges Zulieferernetzwerk unter -<br />
einander geschaffen, das ein schnelleres<br />
und unkomplizierteres Fertigen ermöglicht.<br />
Die Ver trauensbasis ist dabei so groß, dass<br />
Auf träge ohne Angebotsaufwand und ohne<br />
Risikoaufschläge abgewickelt werden. Das Er -<br />
geb nis ist ein Umsatz, der in der Region verbleibt,<br />
ein effektiveres Arbeiten und kür zeste<br />
Lieferzeiten ermöglicht und so zum gegen -<br />
seitigen Erfolg beiträgt. Und noch ein weiterer<br />
Erfolgsfaktor kennzeichnet diese Branche:<br />
die Mitarbeiter. Die Menschen hier sind<br />
bodenständig und loyal. Es gilt das Motto:<br />
„Wer kommt, der bleibt.“ Die Fach kräfte sind<br />
gut ausgebildet und arbeiten team orientiert.<br />
Durch ihr Engagement, ihre Krea tivität und<br />
Innovationsfähigkeit tragen sie wesentlich<br />
zum Erfolg der Unternehmen bei.<br />
Anlagen- und Maschinen -<br />
bau haben im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> eine<br />
lange Tradition.<br />
61
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 62<br />
Energiestandort Mittelweser:<br />
Wir haben alles – außer Kernkraft<br />
Dietrich Pagels<br />
62<br />
Die Mittelweser-Region weist eine außer -<br />
ordentliche Vielfalt natürlicher Energiepotenziale<br />
auf. Dies trug und trägt wesentlich zu<br />
seiner Anziehungskraft auf Menschen und<br />
Unternehmen und zu ihrer positiven wirtschaftlichen<br />
Entwicklung bei. Den Grundstock<br />
für die Stärken der Energieregion<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> bilden die Ausschöpfung<br />
der Energiepotenziale, Offenheit<br />
für neue Technologien, Know-how und unter -<br />
nehmerisches Handeln des Mittelstandes<br />
und international aufgestellter Energie -<br />
konzerne. Außer Uran wurden bzw. werden<br />
in der Region alle energietragenden Bodenschätze<br />
gewonnen.<br />
Solange Torf als Brennstoff eine Bedeutung<br />
hatte, wurde dieser in den großen<br />
Mooren im <strong>Landkreis</strong> gewonnen. In Münche -<br />
hagen zeugen Pingen, Stollen, Schächte<br />
und Abraumhalden vom Steinkohlenabbau,<br />
der bis 1960 in der Region betrieben wurde.<br />
Die Ölförderpumpen in Steimbke sind erst<br />
Anfang der 1980er-Jahre abgeschaltet worden.<br />
Die Erdgasfelder im Raum Liebenau<br />
und Steyerberg werden noch heute aus -<br />
gebeutet. Zurzeit wird die Neuerschließung<br />
eines Erdgasvorkommens im <strong>Landkreis</strong> vorbereitet.<br />
An der <strong>Weser</strong> in Landesbergen gab<br />
es von 1973 bis 2013 ein Großkraftwerk,<br />
das komplett von diesen Gasfeldern ge -<br />
speist wurde.<br />
Die vorgenannten, nicht erneuerbaren<br />
Energien sind bis auf das Gas nicht mehr<br />
förderwürdig. Das Ende der Verfügbarkeit<br />
über fossile Energieträger hat sich in der<br />
Mittelweser-Region somit schon frühzeitig<br />
vollzogen. Ganz im Gegensatz zur globalen<br />
Situation hat man schon früh und erfolgreich<br />
auf erneuerbare Energien setzen können,<br />
weil die Potenziale für regenerative<br />
Energien in großem Umfang gegeben sind:<br />
Die größte Rolle unter den erneuerbaren<br />
Energieträgern spielt die Windenergie, die<br />
fast die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren<br />
Energien ins Stromnetz einspeist. Die Nutzung<br />
der Windenergie hat in der norddeutschen<br />
Tiefebene Tradition. Aufgrund seiner<br />
Lage und dünnen Besiedelung ist der <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> heute für den Bau<br />
moderner Windkraftwerke interessant.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> sind bis<br />
Juni 2016 insgesamt 192 Windenergie -<br />
anlagen errichtet worden. Deren installierte<br />
Leis tung beträgt 252 Megawatt. Dazu sind<br />
noch 44 Windenergieanlagen mit einer<br />
Nenn leistung von 131 Megawatt (Juni 2016)<br />
in Planung. Aktuell werden jährlich im Jahr<br />
rund 350 906 Megawatt Strom je Stunde*<br />
aus Windenergie erzeugt, was für einen<br />
küstenfernen <strong>Landkreis</strong> schon beachtlich<br />
ist.<br />
Um die Nutzung der Windenergie noch<br />
effizienter zu gestalten, wurde es planerisch<br />
erforderlich, geeignete Flächen insbesondere<br />
für das Repowering alter Anlagen aus -<br />
zuweisen. Daher hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
sein Angebot an Wind-Konzentrations-Flächen,<br />
die für die Errichtung von<br />
Windenergieanlagen bauplanungsrechtlich<br />
zur Verfügung stehen, von rund 1040 Hektar<br />
im Jahr 2003 auf nunmehr 1830 Hektar,<br />
also um 75 Prozent, im Regionalen Raum -<br />
ordnungsprogramm erhöht (RROP 1. Änderung<br />
2015). Dies entspricht einem Anteil von<br />
1,3 Prozent an der Kreisfläche. Verteilt auf<br />
17 Wind-Konzentrations-Flächen, werden<br />
die modernen Windkraftwerke, die mittlerweile<br />
Höhen von 200 Metern und höher bis<br />
zur Rotorblattspitze erreicht haben, kreisweit<br />
in Windparks gebündelt.<br />
2004 ging in Landesbergen ein Biomasse -<br />
heizkraftwerk ans Netz, das mit neuester<br />
Fortsetzung Seite 64
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 63<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Fachwissen zum Thema<br />
Energie: Die Beratung<br />
der Kunden in den verschiedensten<br />
Bereichen<br />
gehört zum umfassenden<br />
Service.<br />
Auf einen Blick<br />
Stadtwerke <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH<br />
und <strong>Nienburg</strong> Energie GmbH<br />
Einfach nah, einfach da.<br />
Regional. Direkt. Für Sie. Die Stadtwerke <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
GmbH und ihr Tochterunternehmen<br />
<strong>Nienburg</strong> Energie GmbH bieten Ihnen einen<br />
beständigen, regional verankerten Service in<br />
allen Energiefragen.<br />
Die Stadtwerke <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH<br />
betreibt und unterhält die Erdgas- und Wasser -<br />
netze in der Stadt <strong>Nienburg</strong>. Darüber hinaus<br />
beliefert sie die Stadt und einige Ortsteile mit<br />
Wasser, das zum überwiegenden Teil aus dem<br />
eigenen Wasserwerk stammt. Weitere Ge schäfts -<br />
felder sind das Wärme-Contracting, der Betrieb<br />
von Fotovoltaikanlagen und Erdgas als Kraftstoff.<br />
<strong>Nienburg</strong> Energie GmbH wurde 2011 als vertriebliches<br />
Tochterunternehmen der Stadtwerke<br />
gegründet und beliefert seitdem eine stetig<br />
wachsende Zahl von Kunden in der Stadt <strong>Nienburg</strong><br />
und ihrer Umgebung sehr erfolgreich mit<br />
Strom, Erdgas und Wärme.<br />
Unsere Experten stehen Ihnen auch jederzeit<br />
mit ihrem Fachwissen bei allen Fragen rund ums<br />
Thema Energie zur Seite. Das reicht von Beratung<br />
über Gebäudedämmung und regenerative<br />
Energien bis hin zu unseren hauseigenen Förder -<br />
programmen.<br />
Als lokales Unternehmen setzen wir uns<br />
zudem verstärkt für die Belange der Region ein:<br />
Verantwortung für das Gemeinwesen, Nachhaltigkeit<br />
sowie ökologische und soziale Aspekte<br />
sehen wir als selbstverständlichen Bestandteil<br />
unseres Handelns.<br />
Gründungsjahr:<br />
– 1865 Errichtung der<br />
ersten Gasanstalt<br />
– 1912 Errichtung<br />
des Wasserwerks<br />
„Am Brink“<br />
– 1983 Umwandlung<br />
des städtischen<br />
Eigenbetriebes<br />
in eine GmbH<br />
– 2011 Gründung<br />
<strong>Nienburg</strong> Energie<br />
GmbH<br />
Mitarbeiter: 32<br />
Anbieter von:<br />
Erdgas<br />
Strom<br />
Wasser<br />
Fotovoltaik<br />
Erdgas als Kraftstoff<br />
Stadtwerke <strong>Nienburg</strong>/<br />
<strong>Weser</strong> GmbH, <strong>Nienburg</strong><br />
www.stadtwerkenienburg.de<br />
63
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:39 Seite 64<br />
Technologie wesentlich zur Minderung des<br />
CO 2 -Ausstoßes beiträgt, denn durch die Verbrennung<br />
von zerkleinertem Altholz wird<br />
Energie erzeugt und das weitestgehend<br />
CO 2 -neutral. Bäume binden beim Wachsen<br />
Kohlendioxid (CO 2 ). Stirbt der Baum, ver -<br />
rottet dieser und setzt das gebundene CO 2<br />
wieder frei. Bei der Verbrennung von Altholz<br />
im Kraftwerk wird wie bei der Verrottung<br />
ebenfalls das zuvor gebundene CO 2 frei -<br />
gesetzt. Im gesamten <strong>Landkreis</strong> gibt es<br />
81 unterschiedliche Biomasseanlagen, die<br />
345 231 Megawatt Strom je Stunde* pro<br />
Jahr liefern.<br />
Den zahlenmäßigen Schwerpunkt bilden<br />
allerdings die 3725 Fotovoltaikanlagen,<br />
haupt sächlich auf Dächern von privaten,<br />
gewerblichen und kommunalen Gebäuden<br />
mit einer Gesamtnennleistung von 109 MW<br />
(peak: Nennleistung unter der Annahme der<br />
Standard-Testbedingungen). Hier werden<br />
pro Jahr 95 182 Megawatt Strom je Stunde*<br />
erzeugt.<br />
Die Flusslandschaft der <strong>Weser</strong> mit ihren<br />
Nebenflüssen und Bächen wie zum Beispiel<br />
der großen Aue und dem Steinhuder Meerbach<br />
wurde in der vorindustriellen Zeit<br />
„energetisch erschlossen“. Entlang der<br />
Urstromtalkante der <strong>Weser</strong> entstanden viele,<br />
oft noch funktionstüchtige Wassermühlen<br />
wie die aufwendig restaurierte Sägemühle<br />
in Blenhorst. 1960 gingen im Rahmen des<br />
Mittelweserausbaus zur Bundeswasserstraße<br />
die beiden Laufwasserkraftwerke in Landesbergen<br />
und Drakenburg ans Netz. Aktuell<br />
produzieren im <strong>Landkreis</strong> drei Anlagen mit<br />
einem Nennwert von 5 MW (peak) 29 912<br />
Megawatt Strom je Stunde pro Jahr*.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> weiß man also,<br />
wie man Energie erzeugt. Insgesamt wird<br />
hier 88 Prozent des verbrauchten Stroms<br />
aus regenerativen Energien hergestellt*.<br />
Aber wie sieht es in der Zukunft aus, wo<br />
zeichnen sich Innovationen ab, wie können<br />
die erneuerbaren Energien weiter aus -<br />
gebaut und die Herausforderungen des globalen<br />
Klimaschutzes gemeistert werden?<br />
Dem Klimaschutz und einer nachhaltigen<br />
Energieversorgung unter Nutzung der<br />
regionalen Ressourcen wird hierbei größte<br />
Bedeutung beigemessen.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> erarbeitete 2010<br />
mit Förderung des Bundes ein umfang -<br />
reiches Klimaschutzkonzept und gründete<br />
die Klimaschutzagentur Mittelweser e. V.,<br />
die seit September 2012 Privatpersonen,<br />
Unternehmen und Kommunen im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> über Themen rund um<br />
Energiesparen und Klimaschutz informiert.<br />
Sie begleitet Klimaschutzvorhaben und baut<br />
so die Rolle des Wachstumsmotors Klimaschutz<br />
in der Region weiter aus. Als Impulsgeber<br />
für Politik und Wirtschaft entwickelt<br />
die Agentur gemeinsam mit ihren Partnern<br />
Projekte und Kampagnen in den Handlungsfeldern<br />
– energetische Gebäudemodernisierung,<br />
– energieeffizienter Neubau,<br />
– Energieeffizienz in kleinen und mittleren<br />
Unternehmen,<br />
– regenerative Energien,<br />
– Stromsparen und<br />
– umweltschonende Mobilität.<br />
Außerdem unterstützt die Klimaschutz -<br />
agentur kommunale Klimaschutzaktivitäten.<br />
Ziel ist es, das Thema Klimaschutz einer<br />
breiten Öffentlichkeit nahezubringen, den<br />
Ausstoß klimaschädlicher Emissionen zu<br />
senken und den Einsatz von regenerativen<br />
Energien und energieeffizienten Technolo -<br />
gien zu fördern.<br />
* Quelle: energymap, Stand 24.08.2015<br />
64
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:40 Seite 65<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Avacon AG – leistungsfähige Strom- und<br />
Gasnetze für die Region<br />
Die Avacon AG ist einer der größten regionalen<br />
Netzbetreiber und Infrastrukturdienstleister in<br />
Deutschland.<br />
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Helmstedt<br />
prägt die Energielandschaft von der Nordsee -<br />
küste bis Südhessen. Etwa 16 Millionen Einwohner<br />
im Netzgebiet von Avacon verlassen sich auf<br />
eine zuverlässige Versorgung mit Energie.<br />
Mit 64 000 Kilometer Hoch-, Mittel- und<br />
Niederspannungsleitungen sowie einem 21 000<br />
Kilometer langen Erdgasnetz sorgt Avacon dafür,<br />
dass Strom und Gas exakt dort ankommen, wo<br />
sie gebraucht werden. Auch weite Teile des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong> gehören zum Netz gebiet<br />
von Avacon.<br />
Die Avacon-Niederlassung in <strong>Nienburg</strong><br />
Seit der Gründung im Jahr 1999 hat Avacon<br />
mehr als zwei Mrd. Euro in eine sichere und<br />
zukunftsweisende Energieversorgung investiert.<br />
Als regionaler Flächenversorger ist Avacon aktiver<br />
Mitgestalter der Energiewende – mit starken<br />
und innovativen Netzen. Schon heute nimmt Avacon<br />
erhebliche Mengen von Strom aus Wind,<br />
Sonne, Biogas und Wasserkraft auf und transportiert<br />
diese. Mit einem Grünstromanteil von<br />
über 130 Prozent liegt der Wert im Avacon-Netz<br />
viermal so hoch wie im Bundesdurchschnitt.<br />
Auf einen Blick<br />
Avacon <strong>Nienburg</strong><br />
Gründungsjahr: 1999<br />
Mitarbeiter: 130<br />
Kunden:<br />
62 000 Strom- und<br />
18 700 Gasanschlüsse<br />
Leistungsspektrum:<br />
regionaler Netzbetreiber<br />
und Infrastruktur dienst -<br />
leister<br />
Stromnetz:<br />
6200 Kilometer<br />
Gasnetz:<br />
1400 Kilometer<br />
Avacon AG<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
www.avacon.de<br />
65
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:40 Seite 66<br />
Kreisverband für Wasserwirtschaft<br />
Der Kreisverband für Wasserwirtschaft ist ein<br />
freiwilliger Zusammenschluss von 25 Wasser -<br />
verbänden und 3 Gemeinden. Für seine Mit -<br />
glieder, deren Zuständigkeiten überwiegend<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> liegen, führt der Kreis -<br />
verband folgende Aufgaben durch:<br />
– Trinkwasserversorgung<br />
– Schmutzwasserbeseitigung<br />
– Gewässerunterhaltung II. und III. Ordnung<br />
– Deichunterhaltung<br />
– Beregnung<br />
– Wegebau<br />
– Renaturierung von Fließgewässern<br />
Mitglieder sind u. a.: Wasserverband „An<br />
der Führse“, Wasserverband „Am Sandkamp“,<br />
Wasserverband „<strong>Nienburg</strong>-Süd“, Wasserver -<br />
sorgungs- und Abwasserbeseitigungsbetrieb<br />
Stolzenau, Wasser- und Bodenverbände, Deichverbände,<br />
Unterhaltungs- und Landschafts -<br />
pflegeverband „Meerbach und Führse“.<br />
Insbesondere bei der Unterhaltung von Fließgewässern<br />
II. und III. Ordnung hat sich in den<br />
letzten Jahren ein Wandel vollzogen. Nach der<br />
europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)<br />
Eine Kolonne der Gewässerunterhaltung mit ihren<br />
Böschungs mähmaschinen bei „Räumungsarbeiten“<br />
Die Kläranlage Leeseringen (9000 EGW)<br />
66
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:40 Seite 67<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1970<br />
Mitglieder:<br />
25 Wasserverbände<br />
und 3 Gemeinden<br />
Mitarbeiter:<br />
31 Angestellte<br />
41 Arbeiter<br />
Spiel- und Erholungsbereich „Wassarium“ Drakenburg<br />
Wasserversorgung:<br />
– 22 000 Haus -<br />
anschlüsse<br />
– 1250 km Haupt -<br />
leitungen<br />
– 3 Wasserwerke<br />
– 1 Hochbehälter mit<br />
4000 m³ Volumen<br />
– 5 Druckerhöhungs -<br />
stationen<br />
– 4 Millionen m³/a<br />
Wasserverkauf<br />
darf sich der ökologische Zustand eines Gewässers<br />
nicht verschlechtern. Das hat direkte Aus -<br />
wirkungen auf die Art und Weise der Gewässerunterhaltung.<br />
Da inzwischen der Wasserabfluss und die<br />
Pflege und Entwicklung eines Gewässers<br />
gleichrangig zu beachten sind, ist zum Beispiel<br />
die Krautentnahme aus einem Gewässer auf das<br />
unbedingt erforderliche Maß zu reduzieren und<br />
der Artenschutz und die Erhöhung der Biodiversität<br />
zu fördern.<br />
Filterhalle Wasserwerk<br />
„Blockhaus“ Liebenau<br />
Abwasserbeseitigung:<br />
– 16 500 Haus -<br />
anschlüsse<br />
– 590 km Kanalnetz<br />
– 170 Pumpwerke<br />
– 680 Kleinpumpwerke<br />
– 7 Kläranlagen<br />
–54 km Regen -<br />
wasserkanäle<br />
Gewässerunterhaltung:<br />
– 22 000 Mitglieder<br />
– 480 km Gewässer<br />
II. Ordnung<br />
– 360 km Gewässer<br />
III. Ordnung<br />
– 68 km Deiche<br />
– 4 Schöpfwerke<br />
Kreisverband für<br />
Wasserwirtschaft<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
www.kvwassernienburg.de<br />
67
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:40 Seite 68<br />
CLASSIC Tankstelle am<br />
Hauptsitz in Hoya<br />
Die Lühmann Gruppe (CLASSIC)<br />
Seit 1882 ist CLASSIC einer der bedeutendsten<br />
Energielieferanten im Wirtschaftsraum Mittel -<br />
weser und weit darüber hinaus. Mit über 115<br />
CLASSIC Tankstellen in ganz Deutschland und<br />
einem europaweiten Händlernetz ist CLASSIC<br />
einer der erfolgreichen, freien und unabhän -<br />
gigen mittelständischen Händler im deutschen<br />
Mineralölhandel.<br />
Von Kraftstoffen über Motorenöle, Biogas -<br />
motorenöle und Kühlschmierstoffen bis hin zu<br />
Schmierfetten und Kühlerschutz bietet CLASSIC<br />
alles, was moderne Maschinen antreibt. Über die<br />
Tochtergesellschaft SLN (Schmierstoff Logistik<br />
Nord) werden vom Produktionsstandort in Hoya<br />
mehr als 20 Millionen Liter Schmierstoffe in die<br />
ganze Welt verschickt.<br />
Zukünftig werden auch Strom und Erdgas<br />
das Produktportfolio ergänzen, um für Privatund<br />
Gewerbekunden ein ganzheitlicher An -<br />
sprechpartner und Energielieferant zu sein.<br />
Neben seiner Haupttätigkeit ist CLASSIC<br />
mittlerweile ein exklusiver Sponsor in der Motorsportszene.<br />
Dragster, Motocross, Rallye, Traktorpulling<br />
und Kart sind nur einige der PS-starken<br />
Rennsport arten, in denen Maschinen mit<br />
CLASSIC Schmierstoffen unterwegs sind.<br />
Der Ruf der Marke CLASSIC steht für<br />
Qualität, Vertrauen, Kompetenz und Partnerschaft<br />
– made in Germany.<br />
CLASSIC ist einer der großen Sponsoren<br />
in der Motorsportszene.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1882<br />
Mitarbeiter: ca. 290<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Tankstellen<br />
–Kraftstoffe<br />
– Automotive-<br />
Schmierstoffe<br />
– Motorrad-Schmierstoffe<br />
(ADRENALIN ® )<br />
– Oldtimer-Öle<br />
– Biogasmotorenöle<br />
– Industrie-<br />
Schmierstoffe<br />
– Schmierfette<br />
– Winterchemie<br />
– AdBlue ®<br />
– Altölentsorgung<br />
– Strom- und Gas -<br />
lieferant<br />
Standorte:<br />
Hoya (<strong>Weser</strong>)<br />
Neundorf (Sachsen-<br />
Anhalt)<br />
Lühmann Gruppe<br />
Hoya<br />
Christian Lühmann<br />
GmbH & Co. KG<br />
(Holding)<br />
www.classic-oil.de<br />
68
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:40 Seite 69<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Wirtschaftsförderung: mit starken<br />
Partnern für eine starke Region<br />
Uta Kupsch<br />
„Türen auf für unternehmerisches Handeln“<br />
– das ist das Credo der Wirtschaftsförderung<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH,<br />
kurz WIN GmbH, die seit März 2008 im<br />
<strong>Landkreis</strong> tätig ist. Sie ist ein Bindeglied<br />
zwischen Politik, Verwaltung und privatwirtschaftlichen<br />
Unternehmen. Das Hauptziel<br />
ist die nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsraumes<br />
Mittelweser. Dazu hat die<br />
WIN in den vergangenen Jahren einen um -<br />
fangreichen Katalog an Serviceangeboten<br />
und Projekten entwickelt. Ganz gleich, ob es<br />
sich um Existenzgründung, Unter neh mens -<br />
aufbau, Unternehmensnachfolge, die Ent -<br />
wick lung neuer Produkte oder Dienstleis -<br />
tungen oder um die Standortsuche eines<br />
Inves tors im <strong>Landkreis</strong> handelt, die WIN bietet<br />
professionelle Beratung aus einer Hand.<br />
Partner im Dialog<br />
Schwerpunkt der Aktivitäten ist die<br />
Bestandspflege. Hier, aber auch in allen<br />
anderen Feldern, versteht sich die WIN als<br />
„Partner im Dialog“. Wirtschaftsförderung<br />
funktioniert nur im Netzwerk. Daher findet<br />
ein regelmäßiger Austausch mit den Wirtschaftsförderern<br />
der Kommunen, den Kammern,<br />
der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter<br />
sowie den Kreditinstituten und weiteren<br />
Akteuren statt. Das Netzwerk „Gründen<br />
und Wachsen Mittelweser – wachs mit!“<br />
und die Runde der Wirtschaftsförderer sind<br />
zwei Beispiele dafür. So ist Vertrauen<br />
gewachsen, werden gemeinsam neue<br />
Impulse und Ziele gesetzt, kreative Ideen<br />
entwickelt und neue Projekte für die Region<br />
angeschoben.<br />
Seit 2010 ist die WIN mit Unternehmen<br />
jährlich auf der Hannover Messe vertreten.<br />
Auch hier spiegelt sich der Slogan wider.<br />
Die Unternehmen werden bei der Suche<br />
nach neuen Kontakten und Kooperationspartnern<br />
unterstützt und gemeinsam wird<br />
Werbung für den Wirtschaftsraum Mittel -<br />
weser betrieben. Die Unternehmen sind die<br />
Botschafter der Region.<br />
Fördermittelberatung für Investition und<br />
Innovation<br />
Die Fördermittelberatung gehört zu den<br />
klassischen Serviceleistungen der Wirtschaftsförderung.<br />
Waren es früher eher Programme,<br />
die Unternehmern einen Zuschuss<br />
bei betrieblichen Investitionen ermöglichten,<br />
stehen heute zunehmend Programme im<br />
Focus, die die Entwicklung neuer innova -<br />
tiver Prozesse und Produkte unterstützen.<br />
Hier bieten WIN GmbH und <strong>Landkreis</strong><br />
eine besondere aufsuchende Beratung an –<br />
die Innovations- und Technologietransfer -<br />
beratung. In einem kostenfreien Beratungsgespräch<br />
wird erörtert, wie das angestrebte<br />
Vorhaben geplant und umgesetzt werden<br />
kann. Die Ergebnisse des Gespräches<br />
dienen als Grundlage für weitergehende<br />
Kooperationen mit Experten aus Universi -<br />
täten und Forschungseinrichtungen, um die<br />
Umsetzung der Idee zu realisieren. Gleichzeitig<br />
findet eine Prüfung bezüglich mög -<br />
licher Fördermittel statt. Jährlich lädt die<br />
WIN GmbH zu einem öffentlichen Techno -<br />
logietransfertag ein, um Interessierte über<br />
dieses Angebot und erfolgreich abgeschlossene<br />
Projekte zu informieren.<br />
69
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 70<br />
Die WIN GmbH (Wirt-<br />
schaftsförderung im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<br />
<strong>Weser</strong>) lädt jährlich zu<br />
einem öffentlichen<br />
Technologietransfertag<br />
ein – hier die Referenten<br />
im Jahr 2016.<br />
70<br />
Imagekampagne „<strong>Nienburg</strong>.Mittelweser –<br />
Einfach lebenswert“<br />
Innovationen brauchen Menschen, denn<br />
innovative Ideen entstehen in den Köpfen<br />
von Menschen und werden von Menschen<br />
umgesetzt. Daher kommt der Fachkräftesicherung<br />
innerhalb der Bestandspflege<br />
eine immer größere Rolle zu. Es geht<br />
sowohl um die Sicherung des Nachwuchses,<br />
sprich die Gewinnung von Schul -<br />
ab gängerinnen und Schulabgängern als<br />
Auszu bildende, als auch darum, Fach- und<br />
Führungskräfte von außerhalb für die Unternehmen<br />
der Region zu gewinnen. Wie<br />
können wir Menschen überzeugen, ihren<br />
Arbeits- und Lebensmittelpunkt in einem<br />
eher ländlich geprägten Raum zu sehen?<br />
Diese Frage wurde 2012 im Rahmen des<br />
„1. Dialogs Fachkräfte“ intensiv zwischen<br />
Unternehmern, Landrat und Wirtschafts -<br />
förderung diskutiert. Daraus entstand die<br />
Idee, Marketingbausteine zu entwickeln, die<br />
die Vorzüge des Wirtschaftsraumes als<br />
attraktiven Lebens- und Arbeitsraum dar -<br />
stellen und so den Unternehmen gute Argumente<br />
im Rahmen ihrer Personalgespräche<br />
an die Hand zu geben.<br />
Anfang 2014 startete die Imagekam -<br />
pagne „<strong>Nienburg</strong>.Mittelweser – Einfach<br />
lebenswert“ (www.einfach-lebenswert.net).<br />
Die Homepage liefert wertvolle Informa -<br />
tionen hierzu. Dort heißt es treffend: „Leben<br />
und Wohnen in der Region <strong>Nienburg</strong>.Mittelweser<br />
heißt: Wohnen im Grünen und<br />
Großen, näher dran am Leben zu sein und<br />
ein Leben in Balance zu führen.“ Diese drei<br />
Themen werden inhaltlich vorgestellt und in<br />
überzeugender Art und Weise, oft mit<br />
einem kleinen Augenzwinkern, präsentiert.<br />
Das Symbol dieser Imagekampagne ist ein<br />
stilisierter Schmetterling, der den <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong> samt <strong>Weser</strong> darstellt. Die be -<br />
tei ligten Partnerfirmen sind Mitglieder der
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 71<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Lenkungsgruppe und können Ideen und<br />
Anregungen hinsichtlich der Kampagne einbringen.<br />
Weitere Unternehmen sind stets<br />
willkommen.<br />
Um Abiturientinnen und Abiturienten<br />
eine Orientierungshilfe bei der Berufswahl<br />
zu bieten, hat die WIN bereits zum zweiten<br />
Mal die Broschüre „Mein Weg zum Traumberuf<br />
– eine Übersicht für Abiturienten“ aufgelegt.<br />
Schwerpunkt sind über 40 duale<br />
Studienangebote von Unternehmen der<br />
Region. Denn neben der Gewinnung von<br />
Fachkräften von außen ist es allen Partnern<br />
genauso wichtig, einheimischen Jugend -<br />
lichen eine attraktive Berufsperspektive in<br />
der Region zu offerieren.<br />
Arbeitskreis „Regionale Produkte“<br />
Die Mittelweser-Region ist außer von<br />
großen Industriestandorten und einer viel -<br />
fältigen Unternehmensstruktur auch stark<br />
landwirtschaftlich geprägt. Deshalb unterstützt<br />
die WIN GmbH kleine und mittlere<br />
Erzeuger von Lebensmitteln und deren<br />
Direktvermarktung, sei es über Märkte oder<br />
in Hofläden. Wertvolle Bioprodukte und<br />
zahlreiche Spezialitäten, darunter „Kulina -<br />
rische Botschafter Niedersachsen“ (ausgezeichnete<br />
Lebensmittel aus Niedersachsen),<br />
werden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> her gestellt.<br />
Um diese Erzeugnisse noch bekannter zu<br />
machen, hat die WIN GmbH gemeinsam<br />
mit kommunalen Wirtschafts förderern, Kammern<br />
und der Mittelweser-Touristik GmbH<br />
im Februar 2014 eine Initiative gestartet, die<br />
das forcieren soll. Zudem wird die Schaffung<br />
einer regionalen Dachmarke angestrebt.<br />
Auch dieses Projekt ist Bestandteil<br />
der Imagekampagne „Einfach lebenswert“.<br />
Hier kennen die Menschen die Produkte<br />
und deren Erzeuger – ein weiteres gutes<br />
und gesundes Argument für ein Leben im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>.<br />
Besuch der „General-<br />
fabrik“ auf der Hannover<br />
Messe 2016 mit Unter -<br />
nehmern aus dem<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<br />
<strong>Weser</strong><br />
71
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 72<br />
Regionale Produkte – eine kulinarische<br />
Reise durch das Herz der Mittelweser-<br />
Region<br />
Uwe Nordhausen<br />
Regional und saisonal –<br />
für diese Lebensmittel<br />
gibt es viele gute Gründe.<br />
72<br />
Immer mehr Menschen interessieren sich<br />
für die Herkunft der Lebensmittel, die täglich<br />
auf den Tisch kommen. Genug gute<br />
Gründe für regional erzeugte Lebensmittel<br />
gibt es allemal. Die Transportwege sind kurz<br />
und schonen durch das geringe Verkehrsaufkommen<br />
unsere Umwelt. Die Produkte<br />
schmecken „wie aus Omas Garten“, sind<br />
vitalstoffreich und gesund, da die Pflanzen<br />
voll ausreifen können und erntefrisch verkauft<br />
werden. Der direkte Kontakt zum<br />
Erzeuger weckt Vertrauen in die Qualität<br />
der heimischen Produktauswahl. Zudem<br />
wird die regionale Wirtschaft gestärkt und<br />
der Erhalt von Arbeitsplätzen gesichert.<br />
In der ländlich geprägten Region werden<br />
Spitzenprodukte des heimischen Anbaus<br />
und der Veredlung erzeugt. Traditioneller<br />
Spargelanbau, Heidschnucken, blaue Beeren<br />
und Äpfel soweit das Auge reicht – all<br />
das verheißt etwas Gutes. Vielleicht werden<br />
Sie bei der kulinarischen Reise den einen<br />
oder anderen Hersteller erahnen können<br />
und beim nächsten Anbieter wiederum<br />
staunen, dass es hier diese Produkte gibt.<br />
Der Duft von frisch geräuchertem <strong>Weser</strong> -<br />
aal und das besondere, feine Aroma von<br />
Forellen lassen dem Besucher das Wasser<br />
im Munde zusammenlaufen, wenn er eine<br />
der Fischräuchereien in <strong>Nienburg</strong> oder<br />
Landesbergen betritt.<br />
Eine ganz besondere Produktinnovation<br />
sind die Räucherkartoffeln von dem landwirtschaftlichen<br />
Betrieb in Eisse mit angeschlossener<br />
Hofmolkerei. Gegart, mit Meersalz<br />
verfeinert, dazu der eigene Kräuterquark<br />
– ein echter Genuss.<br />
Bis Ende September dreht sich in<br />
Brokeloh alles um die „Dicken Blauen“. Im<br />
Bickbeern-Café werden abwechslungsreiche<br />
Gerichte mit Blaubeeren – von süß bis<br />
deftig – angeboten. Wer möchte, kann die<br />
Bio-Blaubeeren aber auch selber pflücken.<br />
Die Kunst, Senf herzustellen, ist ein altes<br />
und traditionelles Handwerk, das in Eystrup<br />
seit über 200 Jahren beherrscht wird. Noch<br />
heute wird der Branntweinessig in der Senfund<br />
Essigfabrik in Essigbildnern auf Buchen -<br />
holzspänen in einem natürlichen biolo -<br />
gischen Verfahren hergestellt.<br />
In Leese reifen Jahr für Jahr kern -<br />
gesunde und knackige Äpfel heran. Die
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 73<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Sorten Florina, Pinova, Santana, um nur einige<br />
der Bio-Apfelsorten zu nennen, werden<br />
im frucht- und bodenschonenden Anbau<br />
er zeugt.<br />
Auf dem Weg nach Schessinghausen<br />
finden sich die robusten Galloway-Rinder<br />
auf der Wiese, die in Freilandhaltung auf -<br />
gezogen werden. Fleisch, Wurst und Fertiggerichte<br />
gehören hier zum exklusiven<br />
Angebot.<br />
In der Backstube in Glissen wird Ge -<br />
treide direkt von einem Bio-Bauernhof aus<br />
dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> frisch ge -<br />
mahlen und zu vollwertigen Broten und<br />
leckeren Konditoreiwaren verbacken. Die<br />
Back- und Konditoreiwaren sind alle Bio –<br />
bis zum letzten Dekostreusel.<br />
Schon lange war es der Wunsch, die<br />
eigene in Helzendorf erzeugte Milch zu veredeln.<br />
So entstand die Hofkäserei, in dem<br />
der Bünkemühler Schnittkäse in verschiedenen<br />
Variationen zur Verkostung bereit steht.<br />
Einen besonderen Genuss verspricht die<br />
Kaffee- und Kakaomanufaktur in Bücken.<br />
Die hochwertigen Bio-Bohnen werden nur<br />
von bekannten Anbauern bezogen, selbst<br />
importiert und schließlich in der eigenen<br />
Rösterei veredelt.<br />
Einen Sensenschluck gibt es zum Ab -<br />
schluss. Aus der Zeit um 1700, als die<br />
Schmiedekunst und Sensenherstellung in<br />
Liebenau ihre Blütezeit erlebte, stammt das<br />
Urrezept des Waldfruchtdestilats.<br />
Die Reise endet hier. Längst nicht alle<br />
regionalen Erzeuger konnten besucht werden,<br />
wie die Anbauer von Spargel, Erdbeeren,<br />
Kartoffeln und vielem mehr. Die Nachfrage<br />
aber zeigt, wie groß der Wunsch nach<br />
Produkten ist, von denen man weiß, woher<br />
sie kommen und wer dahintersteht.<br />
Spargel aus der Region<br />
– die Nachfrage ist groß.<br />
73
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 74<br />
Landwirtschaft als stärkster<br />
Wirtschaftsfaktor<br />
Tobias Göckeritz<br />
Die Landwirtschaft mit ihren 1500 landwirtschaftlichen<br />
Familienbetrieben und ihren<br />
vor- und nachgelagerten Bereichen, wie<br />
Landhandel, Genossenschaften, Futter -<br />
mühlen, Agrarverwaltung, Agrarberatung<br />
und Lebensmittel verarbeitender Industrie ist<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> Wirt schafts -<br />
faktor Nummer eins. Statistisch kommen auf<br />
einen Erwerbstätigen in der landwirtschaft -<br />
lichen Urproduktion noch sieben weitere<br />
Erwerbstätige aus dem Agribusiness.<br />
Die Landwirtschaft im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
ist stark geprägt durch bäuer -<br />
liche Landwirtschaft und die <strong>Weser</strong>, die den<br />
<strong>Landkreis</strong> von Süden nach Norden durchquert.<br />
Entlang des Flusses liegen die sehr<br />
ertragreichen Flussauen, die jedoch zunehmend<br />
durch Auskiesung vermindert und<br />
der Landwirtschaft dauerhaft entzogen werden.<br />
Der langfristig wirtschaftliche Schaden,<br />
der dem <strong>Landkreis</strong> dadurch entsteht, ist<br />
immens. An die Flussauen schließen sich<br />
die sandigen Geestrücken an.<br />
Das Kreisgebiet umfasst eine land -<br />
wirtschaftlich genutzte Fläche von knapp<br />
84 000 Hektar, davon werden 70 000 Hektar<br />
ackerbaulich und 14 000 Hektar durch<br />
Grünland genutzt. Das Schlagwort unserer<br />
Landwirtschaft lautet „Vielfalt statt Einfalt“<br />
und steht für die vielfältigen Anbaukulturen<br />
und Wirtschaftsformen, die unseren <strong>Landkreis</strong><br />
prägen. Wir finden im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> spezialisierte Ackerbau -<br />
be triebe, aber auch Sonderkulturen, Biogas -<br />
anlagen und intensive Viehbetriebe.<br />
Das überwiegende Einkommen erzielen<br />
die <strong>Nienburg</strong>er Landwirte mit ihren Nutz -<br />
tieren. Es gibt 14 000 Milchkühe, Rindermast,<br />
Schweinezucht und 190 000 Mastschweine<br />
sowie Geflügelhaltung mit Elterntiervermehrung,<br />
Legehennen und Mast -<br />
geflügel. Darüber hinaus gibt es die Direktvermarktungsbetriebe<br />
des überregional<br />
bekannten „<strong>Nienburg</strong>er Spargel“. Für die<br />
Bekanntheit dieses Edelgemüses sorgt<br />
nicht nur sein einzigartiger nussiger Ge -<br />
schmack, sondern auch der <strong>Nienburg</strong>er<br />
Spargellauf mit 2000 Läufern aus nah und<br />
fern, das Spargelmuseum und das Nien -<br />
burger Spargelfest mit Krönung der <strong>Nienburg</strong>er<br />
Spargelkönigin.<br />
Auch am <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> ist<br />
der Strukturwandel, verursacht durch den<br />
biologisch-technischen Fortschritt, nicht<br />
spur los vorübergegangen, dennoch bleiben<br />
die Ackerfrüchte für die Verarbeitung und<br />
den Handel erhalten. Lediglich Nutz tiere<br />
gehen verloren und die absolute Zahl<br />
an Kühen und Schweinen verringert sich<br />
ständig. Gegenüber 1993 mit rund 3190<br />
Betrieben gab es im Jahr 2015 mit 1558 nur<br />
noch knapp die Hälfte der Betriebe. Immer<br />
weniger Landwirte ernähren immer mehr<br />
Menschen. Waren es 1980 noch 47 Menschen,<br />
die von einem Landwirt ernährt wurden,<br />
sind es 2014 schon 145. Der Hektar -<br />
ertrag für Weizen lag um 1900 noch bei 1,8<br />
Tonnen je Hektar, heute ist er im <strong>Landkreis</strong><br />
mit 8,6 Tonnen je Hektar fast fünfmal so<br />
hoch. An der <strong>Weser</strong> werden auch schon<br />
mal über zehn Tonnen Weizen je Hektar<br />
geerntet. Als Ursachen für die enorme<br />
Erzeugungssteigerung sind in erster Linie<br />
die gute Ausbildung der Landwirte, die<br />
Zucht fortschritte, der Einsatz von Dünger<br />
und Pflanzenschutzmitteln und die Mechanisierung<br />
der Landwirtschaft zu nennen.<br />
War in der Vergangenheit der biologischtechnische<br />
Fortschritt der Hauptantreiber<br />
des Strukturwandels, sind es heute mehr<br />
und mehr die strengen Auflagen aus Emissionsrecht,<br />
Naturschutz und Tierwohl, die<br />
die Höfe zur Aufgabe zwingen. Die Bauern -<br />
familien können die damit verbundenen<br />
enormen Investitionen, insbesondere in der<br />
Tierhaltung, nicht mehr aufbringen. So hängen<br />
die weitere Entwicklung und der Erhalt<br />
der <strong>Nienburg</strong>er Landwirtschaft, und damit<br />
unserer herrlichen, von Bauern gepflegten<br />
Kulturlandschaft, wesentlich von der Gesetzgebung<br />
in Deutschland und der Europä -<br />
ischen Union ab.<br />
74
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 75<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Standort Schweringen<br />
der RWG Niedersachsen<br />
Mitte<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1919<br />
Mitarbeiter:<br />
etwa 400<br />
Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />
Niedersachsen Mitte eG (RNM)<br />
Die Raiffeisen-Warengenossenschaft Niedersachsen<br />
Mitte eG (RNM) ist ein starker, kom -<br />
petenter Partner der Landwirtschaft und der<br />
Bevölkerung im Herzen Niedersachsens. Wir<br />
sind in den <strong>Landkreis</strong>en <strong>Nienburg</strong>, Diepholz,<br />
Verden und in der Region Hannover für Sie da.<br />
Mit ca. 400 Mitarbeitern versorgt die RNM<br />
die Landwirtschaft mit Betriebsmitteln, vermarktet<br />
deren Erzeugnisse und bietet ein umfang -<br />
reiches Dienstleistungs- und Beratungsangebot<br />
an. 22 Geschäftsstellen und 3 Kartoffelzentren<br />
sind die Gewähr für kurze Wege und eine hohe<br />
Leistungsfähigkeit.<br />
In den Bereichen Energie und Raiffeisen-<br />
Märkte (Haus, Tier und Garten) sind wir mit<br />
unseren 17 Tankstellen und 17 Raiffeisen-Märkten<br />
der verlässliche und kompetente Partner für<br />
alle Menschen in unserem Geschäftsgebiet.<br />
Unsere wichtigsten Unternehmensziele sind<br />
„Die Nähe zum Kunden“ und „Die Arbeit als<br />
Fachhandel“. Hieraus leiten sich die Vorgaben<br />
für unser tägliches Handeln ab.<br />
Als genossenschaftliches Unternehmen mit<br />
ca. 2800 Mitgliedern sehen wir uns in einer<br />
engen Verbundenheit zur Region.<br />
Wir versuchen Partnerschaften vor Ort zu<br />
pflegen und somit die Wertschöpfung vor der<br />
Haustür zu ermöglichen. Dieses Vorgehen stärkt<br />
den ländlichen Raum im Ganzen und erhält auch<br />
ein Stück Lebensqualität in unseren Dörfern und<br />
Städten.<br />
Standorte:<br />
22 Geschäftsstellen<br />
3 Kartoffelzentren<br />
17 Raiffeisen-Märkte<br />
17 Tankstellen<br />
Leistungsspektrum:<br />
eine Vielzahl von<br />
Produkten und<br />
Dienstleistungen rund<br />
um die Geschäftsfelder<br />
– Ackerbau<br />
– Agrarprodukte<br />
– Energie<br />
– Raiffeisen-Märkte<br />
– Vieh<br />
Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />
Niedersachsen-Mitte<br />
eG, Schweringen<br />
www.rwg-ndsmitte.de<br />
Raiffeisen-Markt<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
75
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 76<br />
Mobilität und Verkehr –<br />
ein <strong>Landkreis</strong> in Bewegung<br />
Dietrich Pagels<br />
Die Mehrzahl der Menschen im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> lebt in kleinen und grö -<br />
ßeren Dörfern, meist relativ weit entfernt von<br />
größeren Versorgungszentren. Das Leben<br />
dieser Menschen ist weitgehend auf das<br />
Auto als Mobilitätsmittel angewiesen, um zur<br />
Arbeit, zum Einkaufen oder zum Arzt zu<br />
fahren – der hohe Motorisierungsgrad im<br />
Kreisgebiet ist ein Beleg dafür (684 Pkws<br />
pro 1000 Erwachsene). Der demografische<br />
Wandel, Maßnahmen zum Klimaschutz und<br />
steigende Energiepreise stellen die Menschen<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> aber<br />
zunehmend vor Herausforderungen, die<br />
eine Veränderungen in der Verkehrsmittelwahl<br />
anmahnen.<br />
Das Angebot im Schienen-Personen -<br />
verkehr wird im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
von zwei DB-Strecken getragen:<br />
Die in Nord-Südost-Richtung verlaufende<br />
DB-Strecke Bremen–Hannover. Auf dieser<br />
Strecke werden am Bahnhof <strong>Nienburg</strong><br />
zweistündlich IC-Verbindungen und stündlich<br />
RE-Verbindungen (auch am Bahnhof in<br />
Eystrup) in Richtung Bremen bzw. Hannover<br />
angeboten. In/aus Richtung Hannover kann<br />
zusätzlich das Angebot der S-Bahn genutzt<br />
werden (auch vom Bahnhof in Linsburg).<br />
Die in Nord-Süd-Richtung verlaufende<br />
DB-Strecke von Verden über <strong>Nienburg</strong> nach<br />
Minden. Auf dieser Strecke besteht ein<br />
zweistündiges Angebot, wobei die Bahn -<br />
höfe in Eystrup, <strong>Nienburg</strong> und Leese be -<br />
dient werden.<br />
Der öffentliche Personennahverkehr im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> wird von 51<br />
ÖPNV-Linien getragen, auf denen ein Angebot<br />
von mehr als vier Millionen Fahrplan-<br />
Kilometern pro Jahr unterbreitet wird. Das<br />
Liniennetz ist gegliedert in Haupt- und<br />
Nebenlinien sowie Stadtbuslinien. Die<br />
sieben Hauptlinien bilden das Rückgrat des<br />
Busliniennetzes im <strong>Landkreis</strong>. Am Bahnhof<br />
<strong>Nienburg</strong> sind sie zeitlich mit dem Schienenpersonennahverkehr<br />
abgestimmt. Etwa<br />
vierzig Nebenlinien übernehmen die Bedienung<br />
der Fläche und dienen als Zubringer<br />
zu den Hauptlinien.<br />
Das Stadtgebiet der Kreisstadt wird an<br />
Werktagen von vier Stadtbuslinien im Halbstundentakt<br />
bedient; die Kreisstadt ist darüber<br />
hinaus Ausgangs- und Zielort von<br />
15 Regionalbuslinien. Die innerörtliche<br />
Erschließung der Stadt Rehburg-Loccum<br />
wird durch einen Bürgerbus-Verkehr<br />
ergänzt. Darüber hinaus wurden in den<br />
letzten Jahren weitere alternative Bedien -<br />
angebote zum Erhalt von Mobilitätschancen<br />
im ländlichen Raum entwickelt.<br />
An Schultagen werden fast 1200 Fahrten<br />
pro Tag angeboten und rund 17 000 Beförderungsfälle<br />
pro Tag gezählt, darunter rund<br />
80 Prozent für Schülerinnen und Schüler.<br />
An Ferientagen, an den Wochenenden<br />
und in den Abendstunden ist das ÖPNV-<br />
Angebot reduziert.<br />
Die Einführung von Elektromobilität wird<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> von vielen<br />
Akteuren unterstützt, u. a. der Klimaschutz -<br />
agentur Mittelweser e. V. Mittlerweile wurden<br />
in der Stadt <strong>Nienburg</strong> zahlreiche öffentliche<br />
und private Ladestationen eingerichtet.<br />
Im Gebiet der Stadt <strong>Nienburg</strong> dürfen auf<br />
unbeschrankten Parkplätzen Elektrofahr -<br />
zeuge gebührenfrei parken. Im Mai 2016<br />
waren 75 Elektrofahrzeuge angemeldet.<br />
Auch der Radverkehr hat im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> große Bedeutung, im Alltag<br />
wie in der Freizeit. Ein dichtes, komplett<br />
ausgeschildertes Radwegenetz verbindet<br />
Dörfer und Städte und die touristischen<br />
Sehenswürdigkeiten größtenteils durch<br />
reizvolle Landschaften abseits des Auto -<br />
verkehrs. Besonders der Radtourismus<br />
entlang des <strong>Weser</strong>-Radweges hat sich<br />
in den ver gan genen Jahren sehr positiv<br />
entwickelt.<br />
76
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:41 Seite 77<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Verkehrsgesellschaft<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> mbH (VLN)<br />
Die VLN ist die Management- und Servicegesellschaft<br />
für den ÖPNV im Verkehrsgebiet des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong> und damit erster<br />
Ansprechpartner für alle Fragen rund um den<br />
Busverkehr. Die VLN ist eine Kooperation des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong> und der sieben Busunternehmen,<br />
die den Linienverkehr hier betreiben.<br />
Die Aufgaben der VLN reichen von der Koordination<br />
und Planung der Verkehre über die<br />
Steuerung des öffentlichen Personennahverkehrs,<br />
die Schülerbeförderung, den Service und<br />
die Information für die Fahrgäste sowie die<br />
Erstellung von Fahrplan-, Tarif- und Servicekonzepten.<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Vertrieb und Qualitätsmanagement<br />
gehören ebenfalls zu den Aufgaben<br />
der VLN. Zudem bringt die VLN ihr Knowhow<br />
bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans<br />
ein. Dabei arbeitet sie eng mit dem <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> als Aufgabenträger des<br />
ÖPNV und als Träger der Schülerbeförderung<br />
zusammen.<br />
Rund 1100 Haltestellen werden von 140<br />
Linienbussen auf 7 Regio-Linien und 33 Lokal-<br />
Linien bedient. Die Regio-Linien orientieren sich<br />
an den Abfahrts- und Ankunftszeiten der Züge in<br />
<strong>Nienburg</strong>; die Lokal-Linien sind insbesondere auf<br />
Das Team der Verkehrsgesellschaft <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong> mbH (VLN): Simone Röver,<br />
Dietlind Fuchs, Klaus Bückmann, Jens Rühe,<br />
Rosemarie Rosenboom (von links nach rechts)<br />
die Bedürfnisse der Schüler abgestimmt. Diese<br />
stellen mit knapp 90 Prozent den größten Teil<br />
der Fahrgäste der VLN. Insgesamt befördert die<br />
VLN jährlich auf 3,9 Millionen Fahrplankilo -<br />
metern mehr als 3,9 Millionen Menschen.<br />
Das Tarifsystem der VLN mit 5 Preisstufen<br />
orientiert sich mit seinen 16 Tarifzonen an Samtgemeinde-<br />
oder Gemeindegrenzen.<br />
Informationen über den aktuellen Fahrplan<br />
stehen den Fahrgästen zur Verfügung über<br />
– Aushangfahrpläne an den Haltestellen,<br />
– die Internetseite www.vln-nienburg.de,<br />
– handliche Faltfahrpläne für einzelne Linien,<br />
– das elektronische Fahrgast-Informationssystem<br />
am Bahnhof <strong>Nienburg</strong>.<br />
Als modernes Dienstleistungsunternehmen<br />
legt die VLN besonderen Wert auf Kundenzufriedenheit<br />
und die Nähe zum Kunden. Persönliche<br />
Auskünfte erhalten Fahrgäste in der VLN-<br />
Geschäftsstelle in der Wilhelmstraße in <strong>Nienburg</strong>.<br />
Hier steht das VLN-Team mit Rat und Tat<br />
zur Seite und nimmt auch Anregungen und<br />
Wünsche im persönlichen Gespräch entgegen.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1989<br />
Mitarbeiter: 5<br />
Leistungsspektrum:<br />
Planung und<br />
Organisation des<br />
ÖPNV im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Busse: 140<br />
Linien: 7 Regio-Linien<br />
und 33 Lokal-Linien<br />
Fahrgäste:<br />
3,9 Millionen<br />
Verkehrsgesellschaft<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> mbH<br />
(VLN)<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
www.vln-nienburg.de<br />
77
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 78<br />
Ein erfahrenes Team<br />
steht für einen um -<br />
fassenden Produktund<br />
Service katalog für<br />
MAN – auch für Ihr<br />
Transportproblem hat<br />
Sattelkau & Rittmeier die<br />
perfekte Lösung.<br />
Sattelkau & Rittmeier Nutzfahrzeugservice GmbH<br />
In Marklohe kennt man sich aus, wenn es um<br />
zuverlässigen und kompetenten Service für MAN<br />
geht: Hier ist die Sattelkau & Rittmeier Nutzfahrzeuge<br />
GmbH offizieller Partner und steht mit<br />
einem umfangreichen Leistungsportfolio zur Seite,<br />
um Fahrzeuge schnell und fach männisch wieder<br />
auf die Überholspur zu bringen. Das Unter -<br />
nehmen ist genau der richtige An sprechpartner –<br />
egal, ob für die Wartung und Instandsetzung<br />
sämtlicher Nutzfahrzeuge und Anhänger, die<br />
Diagnose der Fahrzeugelektronik mit modernen<br />
Prüfgeräten oder die Unfallinstandsetzung – bis<br />
hin zur Hauptuntersuchung. Zusätzlich können<br />
Nutzfahrzeuge über die BFS sogar direkt vom<br />
MAN-Fachmann gemietet werden.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1992<br />
Mitarbeiter: 16<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Wartung und Instand -<br />
setzung sämtlicher<br />
Nutzfahrzeuge und<br />
Anhänger<br />
– Diagnose der Fahr -<br />
zeugelektronik<br />
– Unfallinstandsetzung<br />
– Scheibenreparaturen<br />
und -austausch<br />
– Klimaanlagenservice<br />
– Ersatzteile- und<br />
Zubehörverkauf<br />
– gesetzliche Unter -<br />
suchungen u. v. m.<br />
Sattelkau & Rittmeier<br />
Nutzfahrzeugservice<br />
GmbH, Marklohe<br />
www.sattelkaurittmeier.de<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1934<br />
Die Emme-Busse fahren<br />
Jahr für Jahr mehr als<br />
eine Million Kilometer<br />
durch ganz Europa.<br />
Fuhrpark:<br />
17 Busse unterschied -<br />
licher Größe<br />
Leistungsspektrum:<br />
– individueller<br />
Reiseverkehr<br />
– Linienverkehr<br />
Fritz Emme Omnibusbetrieb<br />
Individueller Service und absolute Zuverlässigkeit<br />
sind die Leitlinien unseres Unternehmens. Seit<br />
der Gründung 1934 befindet es sich in Familienbesitz<br />
und wird heute von Wolf-Dieter Emme (seit<br />
1976 im Betrieb) geführt.<br />
Für unsere Kunden organisieren wir Bus -<br />
reisen aller Art. Im weiten Umkreis sind wir<br />
zudem täglich im Linienverkehr unterwegs, um<br />
unsere Fahrgäste pünktlich und sicher ans Ziel<br />
zu bringen. Derzeit besteht unser Fuhrpark aus<br />
17 modernen Fahrzeugen unterschiedlicher<br />
Größe. Selbstverständlich haben alle Busse<br />
Ausstattungsmerkmale, die das Reisen heute zu<br />
einem entspannenden und angenehmen Erlebnis<br />
machen.<br />
Wir stellen hohe Qualitätsansprüche an die<br />
Zuverlässigkeit und Qualifikation unseres Personals,<br />
denn wir wollen, dass unsere Kunden stets<br />
sicher und komfortabel befördert werden.<br />
Fritz Emme<br />
Omnibusbetrieb<br />
Stolzenau<br />
www.emme-bus.de<br />
78
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 79<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Tourismus – Landidylle,<br />
Radlerparadies, Wasserlandschaften<br />
Martin Fahrland<br />
Die „Region der kleinen Kostbarkeiten“ wartet<br />
mit Sehenswürdigkeiten auf, die sich aus<br />
einer gewachsenen Infrastruktur entwickelt<br />
haben. Schon vor Tausenden von Jahren<br />
war das Gebiet des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
besiedelt, davon zeugen zahlreiche<br />
Hügel- und Großsteingräber.<br />
Radlerparadies Mittelweser-Region<br />
Platt wie ein Teller ist die Region Mittelweser<br />
– sieht man einmal vom „Höhenzug“<br />
der Rehburger Berge ab – und damit eignet<br />
sie sich ideal zum Radwandern. 3000 Kilometer<br />
Radwegenetz stehen zum „Genuss-<br />
Radeln“ zur Wahl. Hinzu kommen aus -<br />
geschilderte Tages- und Mehrtagestouren.<br />
Einer der beliebtesten deutschen Radfernwege<br />
– der <strong>Weser</strong>-Radweg – verläuft durch<br />
die Region. Dazu kommen Themenrouten<br />
unter dem Motto „Bike & Learn“, wie die<br />
Dino-Tour, die Energieentdeckerroute Mittelweser,<br />
die Storchenroute, der Grafenring<br />
oder die Wolfstour. Bei diesen Touren<br />
werden interessante Themen anhand von<br />
Informationstafeln erläutert. Die heimische<br />
Gas tro nomie bietet für jeden Geschmack<br />
das Richtige, um sich nach einer Radtour so<br />
richtig verwöhnen zu lassen, zum Beispiel<br />
mit dem <strong>Nienburg</strong>er Spargelteller – einer<br />
ganz besonderen Köstlichkeit von Ende<br />
April bis zum 24. Juni. Radfahrerfreundliche<br />
Unterkünfte und eine Gruppenunterkunft in<br />
einer Radlerscheune stehen für die Gäste<br />
zur Verfügung. Im Internet gibt es alle<br />
Strecken informationen und kostenfreie PDF-<br />
Downloads sowie GPX-Tracks für GPS-Geräte.<br />
<strong>Weser</strong>mühlen, Museen und Heimatstuben<br />
Niedersachsen, das Land der Mühlen.<br />
Einst errichtet, um Getreide zu mahlen, sind<br />
die Wind- und Wassermühlen im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> heute als technische Baudenkmäler<br />
eine Attraktion. Liebevoll restauriert<br />
und nicht selten wieder funktionsfähig<br />
gemacht, wird man in eine vergangene Zeit<br />
zurückversetzt. In vielen Mühlen gibt es<br />
regelmäßig Backtage mit Mahlvorführungen.<br />
Einige von ihnen stehen als „Hochzeitsmühlen“<br />
zur Verfügung. „Mühlenhoch -<br />
zeiten“ sind ein unvergessliches Erlebnis.<br />
Liebevoll gestaltete Heimatstuben informieren<br />
über Land und Leute der Region und<br />
halten die Erinnerung an bäuerliches Leben<br />
und Brauchtum aufrecht. Die Räume sind<br />
mit alten Möbeln und Gerätschaften einge-<br />
Radlerparadies Mittel -<br />
weser – 3000 Kilometer<br />
ausgeschildertes Rad -<br />
wegenetz, Tages- und<br />
Mehrtagestouren und<br />
<strong>Weser</strong>-Radweg<br />
79
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 80<br />
Einige Mühlen stehen<br />
als Hochzeitsmühlen für<br />
standesamtliche Trau -<br />
ungen zur Verfügung.<br />
80<br />
richtet. Einige von ihnen bieten ein stilvolles<br />
Ambiente für standesamtliche Trauungen.<br />
Im Regionalmuseum in <strong>Nienburg</strong> finden<br />
sich unter anderem Urnen und Grabbei -<br />
gaben sowie Geräte, Waffen und Schmuck<br />
aus der jüngeren Steinzeit sowie aus der<br />
Bronze- und Eisenzeit. Das Niedersäch -<br />
sische Spargelmuseum in <strong>Nienburg</strong> informiert<br />
über den <strong>Nienburg</strong>er Spargel: vom<br />
Anbau über das Stechen bis zur Vermarktung.<br />
Im Obergeschoss ist die wertvolle<br />
Burgdorfer Spargelsammlung (Porzellan<br />
usw.) untergebracht.<br />
Einmalig in Niedersachsen wartet <strong>Nienburg</strong>s<br />
Innenstadt mit dem Polizeimuseum<br />
Niedersachsen auf. Zu sehen sind Besonderheiten<br />
aus der Polizeigeschichte des<br />
Landes. Der Kriminalfall Haarmann, der in<br />
den 1920er-Jahren in Hannover als Serienmörder<br />
sein Unwesen trieb, wird beleuchtet,<br />
ebenso Fakten und Wissen aus der erkennungsdienstlichen<br />
Behandlung, der Polizeifotografie<br />
und aus der Arbeit der Kriminalpolizei.<br />
Interessierte erhalten darüber hinaus<br />
einen Einblick in die verschiedenen Fortbewegungsmittel<br />
der Polizei Niedersachsens<br />
seit dem Zweiten Weltkrieg.<br />
Altstadt <strong>Nienburg</strong> –<br />
die <strong>Nienburg</strong>er Bärenspur<br />
Über 500 aufgemalte Bärentatzen führen<br />
auf einer kurzweiligen Tour durch die 1000-<br />
jährige Altstadt vorbei an Burgmannshöfen,<br />
Ackerbürgerhäusern, liebevoll restaurierten<br />
Fachwerkhäusern und sehenswerten Bauten<br />
aller Epochen. Eine Reise durch <strong>Nienburg</strong>s<br />
Geschichte und Gegenwart.
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 81<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
In <strong>Nienburg</strong>s historischer Altstadt findet zweimal<br />
wöchentlich Europas schönster Wochenmarkt statt.<br />
81
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 82<br />
Kirchen und Klöster<br />
Das 1163 gegründete<br />
Kloster Loccum ist eines<br />
der besterhaltenen<br />
Zisterzienserklöster<br />
nördlich der Alpen.<br />
82<br />
Museumseisenbahnen „Kaffkieker“,<br />
Rahden-Uchte und die Moorbahn Uchte<br />
Der Triebwagen stammt aus den 1960er-<br />
Jahren und wurde liebevoll „Kaffkieker“<br />
getauft, da er gemütlich durch die wunderschöne<br />
Landschaft rollt und die hübschen<br />
Orte an der Strecke von Eystrup über Hoya,<br />
Bruchhausen-Vilsen nach Syke aus einem<br />
anderen Blickwinkel „bekiekt“ werden können.<br />
In Uchte besteht die Möglichkeit, Fahrten<br />
mit einem historischen Triebwagen nach<br />
Rahden zu unternehmen. Die Mitnahme von<br />
Fahrrädern ist kostenfrei und bietet somit<br />
interessante Kombinationsmöglichkeiten für<br />
Radwanderer. Im historischen Hochzeitsbahnhof<br />
in Lavelsloh ist neben einer Ausstellung<br />
ein liebevoll eingerichtetes Trau -<br />
zimmer entstanden. Brautpaare können ihre<br />
Hochzeitsreise mit der Museumseisenbahn<br />
antreten. Mit einer Gesamtlänge von mehr<br />
als zehn Kilometern verfügt die Moorbahn<br />
im Großen Uchter Moor über das längste<br />
Streckennetz ähnlicher Bahnen in Niedersachsen.<br />
Entlang eines Erlebnispfades kann<br />
sich der Besucher über Moor, Torf, Fauna,<br />
Flora und Naturschutz informieren. Start ist<br />
der Bahnhof in Essern. Hier befindet sich<br />
auch das Informationszentrum „Tor zum<br />
Moor“. Die Ausstellungen bieten Erläuterungen<br />
und Schaustücke zum Thema Moor<br />
und Torf sowie über die Moorleiche „Moora,<br />
das Mädchen aus dem Uchter Moor“.<br />
In der Mittelweser-Region spiegelt sich<br />
eine lange Bau- und Kunstgeschichte wider.<br />
Von der Romanik bis zur Gegenwart sind<br />
alle Epochen vertreten. Als eine gewach -<br />
sene jahrhundertealte Kultur in der Mittel -<br />
weser-Region ranken sich Sagen und Legen -<br />
den um manche Gotteshäuser. Er baten sich<br />
doch einige Mönche, die im Jahre 1050 den<br />
Auftrag erhielten, den Standort einer neuen<br />
Kirche im Hoyaer Land zu bestimmen, ein<br />
Zeichen von Gott. Dort, wo der mitgeführte<br />
Esel sich bücken und niederlassen würde,<br />
da wollten sie die Kirche bauen. Als sich das<br />
Tier aber in der „Wüsteney“ niederlassen<br />
wollte, zogen sie es weiter, bis es sich an<br />
der Stelle bückte, an der heute die Stifts -<br />
kirche steht – inmitten der Gemeinde<br />
Bücken. Der „Dom des Hoyaer Landes“<br />
mit seiner beeindruckenden Doppelturm -<br />
fassade ist mit großartigen Kunstschätzen<br />
ausgestattet. Die romanische St.-Clemens-<br />
Kirche in Marklohe wurde auf dem Grund -<br />
riss eines griechischen Kreuzes errichtet<br />
und überrascht mit kostbaren spätgotischen<br />
Malereien, die im Chorraum unter einer<br />
Kalk schicht entdeckt wurden. Das Herz der<br />
Altstadt <strong>Nienburg</strong>s ist die Pfarrkirche<br />
St. Martin mit ihrem mächtigen Turm. Auf<br />
den Sandsteinsockel aus dem 13. Jahrhundert<br />
wurde im 19. Jahrhundert ein neugo -<br />
tischer Turm gesetzt. Sehenswert sind auch<br />
die wertvollen Sarkophage und Epitaphe im<br />
Inneren. „Porta patet, cor magis“ – „Die Tür<br />
steht offen, das Herz noch mehr“ lautet die<br />
klangvolle Losung der Mönche des Klosters<br />
Loccum. Ein Besuch des im Jahre 1163<br />
erbauten Ordenshauses stellt den Wahlspruch<br />
unter Beweis und lässt den Gast in<br />
diese Zeit zurückreisen. Einzigartig in seiner<br />
Wirkung, vermittelt die Anlage noch heute<br />
den Eindruck eines mittelalterlichen Zister -<br />
zienserklosters: Innerhalb eines von einer<br />
Klostermauer umfriedeten Areals liegen Torhaus,<br />
Stallungen, Brauteich, Wohn- und<br />
Wirtschaftsgebäude. An der weithin sicht -<br />
baren spätromanischen Kirche aus dem<br />
13. Jahrhundert ist das Interesse der Zisterzienser<br />
für Strenge und Schlichtheit ab -<br />
zu lesen. Der Zisterzienserpfad vermittelt mit
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 83<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
seinen Informationstafeln einen Eindruck in<br />
das frühere Klosterleben. Sehenswert ist<br />
auch das Kloster Schinna. Hierbei handelt<br />
es sich um ein Baudenkmal von überregionaler<br />
Bedeutung. Erstmals erwähnt wurde<br />
das Benediktinerkloster immerhin bereits<br />
vor 860 Jahren. Teile des Kreuzganges aus<br />
dem 16. Jahrhundert sind erhalten und die<br />
Fachwerkkirche birgt eine Reihe Fresken,<br />
die inzwischen gesichert worden sind. Eine<br />
Stiftung kümmert sich heute um den Erhalt<br />
der Klosteranlage.<br />
Kur-Romantik<br />
Die Historischen Kuranlagen von Bad<br />
Rehburg sind ein in Deutschland einzig -<br />
artiges Bau- und Kulturdenkmal aus der Zeit<br />
der Romantik. Die Ursprünge gehen zurück<br />
bis in das Jahr 1690, als die heilende Wirkung<br />
der hiesigen Quellen erstmals urkundlich<br />
erwähnt wurde. Um 1800 lockte der<br />
damals als „Madeira des Nordens“ gepriesene<br />
Gesundbrunnen die hannoversche<br />
Aristokratie nach Bad Rehburg. Selbst das<br />
hannoversche Königshaus hat hier „der<br />
Gesundheit wegen und des Vergnügens<br />
halber“ seine Kuraufenthalte verbracht. In<br />
dieser Zeit wurde der Gesundbrunnen zu<br />
einer prächtigen Kuranlage ausgebaut. Was<br />
den Besucher heute hier erwartet, ist<br />
zunächst das Ensemble selbst: das früh -<br />
klassizistische Neue Badehaus (fertiggestellt<br />
1786), die Wandelhalle (1843), die Friede -<br />
rikenkapelle (1842) sowie ein Teil des ehemaligen<br />
Kurparks. Im Neuen Badehaus<br />
befindet sich die Ausstellung „Kurleben der<br />
Romantik“. Ein reizvoller Rundwanderweg<br />
auf den Spuren des hannoverschen Königshauses<br />
rundet die Erlebniswelt „Romantik<br />
Bad Rehburg“ ab.<br />
Vor 130 Millionen Jahren stapften in<br />
Münchehagen Dinosaurier durch den<br />
Sumpf und hinterließen eindrucksvolle Spuren.<br />
Über 300 „Trittsiegel“ sind zu bewundern.<br />
Das Naturdenkmal „Saurierfährten“ ist<br />
einmalig in Europa. In Deutschlands größtem<br />
Dinosaurier-Freilichtmuseum kann man<br />
Seismosaurus, Tyrannosaurus und Triceratops<br />
kennenlernen. Ein 2,5 Kilometer langer<br />
Rundweg führt den Besucher durch verschiedene<br />
Erdzeitalter und zeigt die Ent wick -<br />
lungsgeschichte der faszinierenden Riesen -<br />
echsen an mehr als 230 lebensgroßen<br />
Rekonstruktionen. Auch den Forschern<br />
kann bei ihrer Arbeit über die Schulter<br />
geschaut werden. So ist hautnah zu er -<br />
leben, wie in mühsamer Handarbeit Ori -<br />
ginal-Skelette von Sauriern montiert und die<br />
Ungeheuer so wieder „zum Leben erweckt“<br />
werden.<br />
Dinosaurierpark<br />
Münchehagen – mehr<br />
als 230 lebensgroße<br />
Saurierrekonstruktionen<br />
und das Naturdenkmal<br />
„Saurierfährten“<br />
Dino-Park Münchehagen – Deutschlands<br />
größtes Dinosaurier-Freilichtmuseum<br />
83
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 84<br />
Gut alt werden an der Mittelweser<br />
Karsten Buchholz<br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
– Pflegeheime: 28<br />
– vollstationäre Pflege -<br />
heimplätze: 1937,<br />
davon belegte<br />
Plätze: 1655,davon<br />
freie Plätze: 282<br />
– Tagespflegeeinrichtungen:<br />
9<br />
– Tagespflegeplätze:<br />
126<br />
– solitäre Kurzzeit pflege -<br />
einrichtungen: 2<br />
– solitäre Kurzzeitpflege -<br />
plätze: 28<br />
– ambulante<br />
Pflegedienste: 18<br />
– Fälle Hilfe zur Pflege<br />
vollstationär: 523<br />
– Fälle Hilfe zur Pflege<br />
ambulant: 138<br />
84<br />
Das Institut für Gerontologie an der TU Dortmund<br />
ist 2014 vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<br />
<strong>Weser</strong> beauftragt worden, ein wissenschaftliches<br />
Gutachten als Grundlage einer Sozialplanung<br />
für Seniorinnen und Senioren zu<br />
erstellen.<br />
Aufgabe war es, eine Datengrundlage zu<br />
Lebens- und Bedarfslagen von älteren<br />
Personen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
zu schaffen, relevante Handlungsfelder zu<br />
definieren und Handlungsoptionen aufzuzeigen.<br />
Dabei galt es abzugrenzen, welche<br />
Themen auf Kreis ebene und welche Themen<br />
auf Gemeinde ebene wahrgenommen<br />
werden sollten. Eingebettet ist die Sozialplanung<br />
für Senio rinnen und Senioren in<br />
den Strategie prozess 2020 des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>. Dieser behandelt die<br />
Rahmenbedingungen einer schrumpfenden<br />
und alternden Be völkerung und die daraus<br />
resultierenden Konsequenzen.<br />
Das Handlungsfeld Seniorinnen und<br />
Senioren stellt einen Schwerpunkt in diesem<br />
Strategieprozess dar. Inhaltlich sollte nicht<br />
vorrangig die Versorgung bei Pflegebedürftigkeit<br />
im Fokus des Gutachtens stehen,<br />
sondern es sollten alle Lebensbereiche in<br />
den Blick genommen werden. In diesem<br />
Sinne werden in dem vorliegenden Gut -<br />
achten die folgenden Themen betrachtet:<br />
– Wohnen, Wohnumfeld und Mobilität<br />
– Soziale, kulturelle und ökonomische<br />
Teilhabe<br />
– Politische Partizipation und ehrenamt -<br />
liches Engagement<br />
– Gesundheit und Pflege<br />
– Beratung und Information<br />
In Übereinstimmung mit einem partizipativen<br />
Verständnis kommunaler Altenberichterstattung<br />
wurde bei der Erarbeitung dieses<br />
Gutachtens Wert auf die Mitwirkung der<br />
betroffenen Bevölkerungskreise und der<br />
regionalen Akteure gelegt.<br />
Nicht unerwartet kommt das Gutachten<br />
zu dem Schluss, dass im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
in verschiedenen Kontexten<br />
weiter da ran gearbeitet werden muss, auf<br />
die Auswirkungen des demografischen<br />
Wandels ge staltend Einfluss zu nehmen.<br />
Handlungsbedarfe ergeben sich im Hinblick<br />
auf Situationen, in denen Kontinuität in<br />
der Lebensführung einzelner, älter werdender<br />
Menschen zwar gewollt und in allgemeinem<br />
Interesse ist, aber aufgrund alterstypischer<br />
Einschränkungen – gesundheitlicher<br />
und auch finanzieller Art – aus eigenem Vermögen<br />
nicht (mehr) gewährleistet werden<br />
kann und nicht nur Verlust an Lebensqualität,<br />
sondern vor allem an Selbstversorgungskompetenz<br />
zu befürchten ist. „Da seins -<br />
vorsorge“ bringt dabei schon begrifflich<br />
zum Ausdruck, dass Strategien, die gegen<br />
diese Problematik zur Anwendung kommen<br />
sollen, über eine kompensatorische Funk -<br />
tion hinaus auch präventiv ausgerichtet sein<br />
müssen. Aus dem Gutachten leiten sich drei<br />
Handlungsschwerpunkte ab, nämlich:<br />
1. Wohnen, Nahversorgung und Mobilität<br />
2. Gesundheit und Pflege<br />
3. Partizipation und Engagement<br />
Diese Handlungsschwerpunkte sind<br />
durchweg nicht exklusiv altersrelevant. Das<br />
heißt: Vorgenommene Verbesserungen,<br />
weil die Zahl älterer Personen steigt, sind<br />
tendenziell nicht nur zum Vorteil dieser<br />
Be völkerungsgruppe.<br />
Um für die Zukunft gut aufgestellt zu<br />
sein, kommt dem Thema Mobilität eine<br />
herausragende Rolle zu. Selbstständige<br />
Lebensführung im Alter erfordert die Erreichbarkeit<br />
der Infrastruktur des täglichen<br />
Bedarfs. Dass zumeist der private Pkw für
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 85<br />
Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />
die Überwindung größerer Distanzen das<br />
Mittel der Wahl ist, hängt zu einem Teil<br />
mit einer ungünstigen ÖPNV-Anbindung zu -<br />
sammen, dessen Ausbau empfohlen wird.<br />
Da der Pkw für viele Menschen jedoch<br />
nicht wegzudenken ist, hat sich der <strong>Landkreis</strong><br />
dieses Themas bereits angenommen<br />
und bietet seit 2015 gemeinsam mit Verkehrswacht,<br />
Polizei und Fahrschulen mit<br />
dem Projekt „Fit im Auto“ allen älteren Menschen<br />
ein Fahrsicherheitstraining an.<br />
Ob die Alltagsangelegenheiten auch mit<br />
zunehmendem Alter noch selbstständig er -<br />
ledigt werden können, hängt entscheidend<br />
von den Wohnbedingungen ab. Die Verkehrssicherheit<br />
innerhalb und außerhalb<br />
des Gebäudes sowie in der Wohnung muss<br />
auch bei eingeschränkter Beweglichkeit<br />
garantiert sein, ebenso die Alltagsversorgung.<br />
Tritt Pflegebedürftigkeit ein, ergeben<br />
sich weitere Anforderungen, damit die<br />
Wohnung für eine pflegerische Versorgung<br />
geeignet ist. Es wird daher empfohlen, die<br />
Wohnberatung zu einem Schwerpunkt der<br />
Sozialplanung zu machen, ein Handlungsfeld,<br />
auf dem der <strong>Landkreis</strong> bereits seit einiger<br />
Zeit unterwegs ist. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Niedersachsenbüro „Neues Wohnen<br />
im Alter“ erhielten bereits 30 Personen<br />
eine Grundlagenschulung für ehrenamtliche<br />
Wohnberaterinnen und Wohnberater. Be -<br />
treut werden sie von einer hauptamtlichen<br />
Wohnberaterin des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Die lange Zeit, die die befragten Bürgerinnen<br />
und Bürger bereits in den Städten<br />
und Gemeinden des <strong>Landkreis</strong>es leben,<br />
spricht für eine große Verbundenheit zum<br />
Heimatort. Daher wird empfohlen, das<br />
wohn ortnahe Angebot an alternativen<br />
Wohn formen sowie barrierefreie Wohnungen,<br />
betreutes Wohnen oder auch Wohn -<br />
gemeinschaften für pflegebedürftige Menschen<br />
weiter auszubauen.<br />
Die zukünftige Sicherstellung der ambulanten<br />
ärztlichen Versorgung stellt mit Blick<br />
auf die Altersstruktur und die Erreichbarkeit<br />
Fahrtrainings geben<br />
älteren Menschen<br />
wieder mehr Sicherheit<br />
im Straßenverkehr.<br />
85
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:42 Seite 86<br />
Die Verbesserung der<br />
Lebens situation von<br />
Senioren hat viele<br />
Aspekte.<br />
86<br />
eine Herausforderung für den <strong>Landkreis</strong> dar.<br />
Mit der Initiative „Ärztlich willkommen“ und<br />
dem Stipendienprogramm für Studierende<br />
der Humanmedizin engagieren sich <strong>Landkreis</strong><br />
und Gemeinden bereits aktiv für die<br />
ärztliche Versorgung. Da die bestehenden<br />
Praxisstandorte mit hoher Wahrschein -<br />
lichkeit nicht alle zu erhalten sein werden,<br />
sollten Bestrebungen, medizinische Ver -<br />
sorgungszentren zu gründen, unterstützt<br />
werden und flankierende Erreichbarkeitskonzepte<br />
erarbeitet werden.<br />
Die Befragung und Beteiligung der älteren<br />
Einwohnerinnen und Einwohner im Rahmen<br />
der Erhebungen zu dem vorgelegten<br />
Gutachten der TU Dortmund sind offensichtlich<br />
auf großes Interesse gestoßen,<br />
so dass empfohlen wird, dauerhafte Mit -<br />
wirkungsmöglichkeiten zu schaffen.<br />
Politik und Verwaltung werden sich in<br />
der kommenden Legislaturperiode mit dem<br />
340 Seiten umfassenden Werk zur Sozialplanung<br />
auseinanderzusetzen und weitere<br />
Schritte einzuleiten haben. Wie sich die<br />
Sozialplanung für Seniorinnen und Senioren<br />
auf die Lebenslagen der älteren Einwohnerinnen<br />
und Einwohner im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong><br />
auswirken wird, wird sich erst in einigen<br />
Jahren erweisen können.<br />
Ungeachtet dieser strategischen Be -<br />
trach tung der älter werdenden Gesamt -<br />
bevöl kerung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Nienburg</strong>/<br />
<strong>Weser</strong>, nimmt die <strong>Landkreis</strong>verwaltung<br />
schon jetzt wichtige Aufgaben wahr, um<br />
die Lebenssituation älterer Menschen zu<br />
verbessern. Gerade in den letzten Jahren,<br />
bei mittlerweile spürbaren Auswirkungen<br />
des demografischen Wandels, führt der<br />
Fachdienst Altenhilfe alles andere als ein<br />
Schattendasein.<br />
Hilfe bei Wünschen und Nöten im Alter<br />
ist gefragt wie nie zuvor. Kein Wunder, denn<br />
je hochaltriger unsere Gesellschaft wird,<br />
desto höher ist auch das Pflegerisiko. Ins -<br />
gesamt betreut der Fachdienst derzeit 523<br />
Seniorinnen und Senioren, die Sozialhilfe<br />
in Pflegeeinrichtungen erhalten. 138 alte<br />
Menschen sind außerdem Empfänger von
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 87<br />
Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />
Sozialhilfe für die Pflege im häus lichen<br />
Bereich. Daneben erhalten noch ca. 1500<br />
Menschen Grundsicherung als exis tenz -<br />
sichernde Leistung für den Lebensunterhalt<br />
und die Kosten der Unterkunft ohne Pflegeleistungen,<br />
von denen ein Großteil über<br />
65 Jahre alt ist.<br />
Insgesamt 28 Pflegeheime, zwei Kurzzeit-<br />
und neun Tagespflegeeinrichtungen<br />
sowie eine betreute Wohngemeinschaft<br />
werden durch die Heimaufsicht des Fachdienstes<br />
einmal pro Jahr sowie anlass -<br />
bezogen besucht. Geprüft wird nach den<br />
Kriterien des Niedersächsischen Gesetzes<br />
über unter stützende Wohnformen (NuWG).<br />
Herangezogen werden außerdem die Prüfkriterien<br />
der Pflegekassen, die in der Fachwelt<br />
und bei Angehörigen durchaus um -<br />
stritten sind.<br />
Das etwas sperrige Kürzel „SPN“ steht<br />
für Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen.<br />
Seit 2010 besitzt der <strong>Landkreis</strong><br />
einen solchen Stützpunkt, mit denen das<br />
Land Niedersachen als erstes Flächenland<br />
ein Netz von Beratungs- und Anlaufstellen<br />
für ältere Menschen schaffen wollte, um<br />
damit dem Bedürfnis vieler älterer Menschen<br />
nach Rat und Hilfe möglichst gut entsprechen<br />
zu können.<br />
Insgesamt 1230 Hausbesuche hat der<br />
SPN im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> im vergangenen<br />
Jahr durchgeführt. Die Mitarbeiterinnen<br />
haben Haushaltshilfen organisiert, Seniorenbegleiter<br />
akquiriert und individuelle Pflegekonzepte<br />
vorgestellt. Umbauen, anpassen<br />
und umgestalten heißt es bei den Wohnraumberatungen,<br />
die seit einiger Zeit enorm<br />
und mit wachsender Tendenz nachgefragt<br />
werden. Dabei geben geschulte Wohnberater<br />
vor Ort Tipps und Infos zu altersgerechtem<br />
Wohnen. Das Ziel, auch bei Pflege -<br />
bedürftigkeit ein möglichst selbstständiges<br />
Leben in gewohnter Umgebung zu führen,<br />
steht dabei im Vordergrund. Neben der Vermittlung<br />
von Pflegeleistungen übernimmt<br />
der SPN im Übrigen auch die Kooperation<br />
mit den Pflegekassen und berät über Sozialleistungen.<br />
Das Ziel von geschulten<br />
Wohnberatern: Auch<br />
bei Pflege bedürftigkeit<br />
sollen ältere Menschen<br />
ein möglichst selbstständiges<br />
Leben in gewohnter<br />
Umgebung führen<br />
können.<br />
87
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 88<br />
Migration und Integration –<br />
eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe<br />
Carmen Prummer<br />
Integration wird als ein gegenseitiger Prozess<br />
verstanden, der das Engagement von<br />
Einheimischen und Zugezogenen erfordert.<br />
Ziel der Integrationsarbeit des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> ist es, dass alle im <strong>Landkreis</strong><br />
lebenden Personen ungeachtet ihrer<br />
Herkunft dieselben Chancen haben und<br />
gemeinsam zu einem friedlichen Miteinander,<br />
basierend auf gegenseitiger Achtung<br />
und Toleranz, beitragen.<br />
Wir verständigen uns hier im <strong>Landkreis</strong><br />
über das Zusammenleben verschiedener<br />
Kulturen, Religionen und Glaubensgemeinschaften<br />
als gesamtgesellschaftliche Auf -<br />
gabe. Integration bedeutet immer, Teil der<br />
Gesamtgesellschaft zu sein, deren Werte zu<br />
akzeptieren und sich in einem fortwährenden<br />
Prozess einzubringen, ohne die eigenen<br />
Wurzeln zu verlieren. Der <strong>Landkreis</strong><br />
braucht die Beteiligung aller Menschen in<br />
der Gesellschaft, unabhängig von Alter,<br />
Herkunft oder Geschlecht, und fördert<br />
unterschiedliche Projekte und Maßnahmen,<br />
um Beteiligung zu gewährleisten und durch<br />
diese Aktivitäten das Zusammenleben<br />
positiv mitzugestalten. Integration kann nur<br />
gelingen, indem jede und jeder praktisch<br />
und konkret Verantwortung übernimmt.<br />
Die Integrationsarbeit im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
umfasst die allgemeine Integration<br />
aller Menschen mit Zuwanderungs -<br />
geschichte im Kreisgebiet, handelt bedarfs -<br />
orientiert und nachhaltig. Ein Schwerpunkt<br />
bildet dabei die Netzwerkarbeit. Auch der<br />
Ausbau der interkulturellen Zusammen -<br />
arbeit ist uns ein wichtiges Anliegen.<br />
Integration ist ein wechselseitiger Prozess.<br />
Deshalb ist die Einbeziehung von und<br />
die Zusammenarbeit mit Migrantinnen und<br />
Migranten wichtig. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
hat sich schon im Jahr 2004<br />
die Integrationsarbeit auf die Fahnen ge -<br />
schrieben und einen Integrationsbeauftragten<br />
bestellt, der zunächst für die Netzwerk -<br />
arbeit im <strong>Landkreis</strong> zuständig war. So wurde<br />
2004 das Netzwerk für Zuwanderinnen und<br />
Zuwanderer (NIZ) installiert. Hier waren<br />
anfänglich ca. 40 Mitglieder aktiv, tauschten<br />
sich aus, brachten sich ein, diskutierten<br />
über aktuellen Themen. Zwischenzeitlich ist<br />
das NIZ gewachsen, weit über 50 Institu -<br />
tionen sind Mitglieder und aktive Teilnehmer/-innen<br />
im Rahmen der Integrations -<br />
arbeit – mit wachsender Tendenz.<br />
In den letzten zwei Jahren hat sich<br />
die Netzwerkarbeit im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong><br />
weiterentwickelt. Relevante Akteure vor Ort<br />
(wie zum Beispiel unsere Kommunen)<br />
wurden eingebunden und verständigen sich<br />
seither in einem stetigen Prozess, um Be -<br />
darfe zu klären und gemeinsam Aktivi täten<br />
zu entwickeln und um damit eine gelungene<br />
Integration vor Ort zu gewährleisten.<br />
Hier bieten die Kommunen, insbeson -<br />
dere die vielfältigen ehrenamtlichen Netzwerke<br />
und Unterstützerkreise, vielfältiges<br />
Engagement, das man nicht mit Gold aufwiegen<br />
kann.<br />
Unterstützt werden die ehrenamtlich<br />
Engagierten von der Koordinierungsstelle<br />
Migration und Teilhabe, die ein breit ge -<br />
fächertes Fort- und Weiterbildungsprogramm<br />
entwickelt hat und für die Sorgen und Nöte<br />
immer ein offenes Ohr hat.<br />
Die Zusammenarbeit und Pflege verbindlicher,<br />
kooperativer Strukturen mit den<br />
unterschiedlichen Trägern der Integrationsarbeit<br />
(Haupt- und Ehrenamt) und die Koordination<br />
des Zusammenwirkens ist eine<br />
Grundsatzaufgabe der Koordinierungsstelle<br />
und für eine erfolgreiche Integrationsarbeit<br />
unerlässlich.<br />
88
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 89<br />
Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />
Wesentliche Akteure vor Ort sind die<br />
Migrantenselbstorganisationen. Wir wollen<br />
nicht über Menschen mit Zuwanderungs -<br />
geschichte sprechen, sondern mit ihnen.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> sind drei<br />
Moschee gemeinden und eine Ezidische<br />
Gemeinde aktiv, die gemeinsam den Integrationsprozess<br />
mitgestaltet und begleitet<br />
haben.<br />
Integration findet primär in den Regelstrukturen<br />
statt, also in Kindertagesstätten,<br />
Schule, Gesundheitswesen, Soziales, Arbeits -<br />
markt usw. Aber auch Nachbarschaften<br />
sind gefordert, Integration zuzulassen und<br />
zu ermöglichen. Mit Migranten für Migranten<br />
ist bei allen Projekten unser Leitziel, nur so<br />
können wir die verschiedenen Bevölkerungsgruppen<br />
erreichen und ihnen zum<br />
Beispiel Informationen zum Schul- und<br />
Bildungssystem, zu gesundheitlichen Themen,<br />
aber auch zu ganz unterschiedlichen<br />
Erziehungsthemen ermöglichen. Hier -<br />
durch werden die Chancengleichheit und<br />
die Parti zipation von Zuwander/-innen an<br />
ge sellschaftlichen und sozialen Aspekten<br />
er höht.<br />
Bei Themen rund um Erziehung,<br />
Bildung, Sprache und Gesundheit werden<br />
Menschen mit Zuwanderungsgeschichte<br />
geschult und Multiplikator/-innen in ihrer<br />
eigenen Community eingesetzt (Projekttitel:<br />
„Elmigra – Mein Kind und ich“). Für dieses<br />
Projekt hat der <strong>Landkreis</strong> im Jahr 2008 den<br />
ersten niedersächsischen Integrationspreis<br />
gewonnen. Heute arbeiten wir weiterhin in<br />
diesem Themenfeld, haben seit 2006 circa<br />
80 Multiplikator/-innen geschult und das<br />
Projekt inhaltlich weiterentwickelt. Ein Erfolgs -<br />
modell.<br />
Die Koordinierungsstelle Migration und<br />
Teilhabe, die im Fachdienst Familie und Integration<br />
angesiedelt ist, koordiniert, begleitet,<br />
initiiert, fördert und unterstützt alle Integra -<br />
tionsmaßnahmen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<br />
<strong>Weser</strong>.<br />
Der Integrationsprozess lässt sich nicht<br />
von oben „verordnen“, sondern muss gelebt<br />
werden. Durch die Koordinierungsstelle wird<br />
dieser Prozess fortwährend und nachhaltig<br />
gefördert und ermöglicht so einen steten<br />
(Mit-)Gestaltungs- und Lernprozess aller<br />
Beteiligten.<br />
Nur durch einen gesamtgesellschaft -<br />
lichen Dialog und Austausch zwischen<br />
zugewanderter Bevölkerung und Aufnahmegesellschaft<br />
kann Integration gelingen.<br />
Das Willkommens- und<br />
Familienfest 2016 auf<br />
dem Kirchplatz <strong>Nienburg</strong><br />
und im Rathaus<br />
89
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 90<br />
Flächendeckende Betreuung im<br />
Elementarbereich – Eckpunkte für<br />
eine gute Qualität in Krippe, Kita<br />
und Tagespflege<br />
Horst Barthel<br />
Auf die verstärkte Nachfrage nach Betreuungsplätzen<br />
hat die Politik mit einem starken<br />
Ausbau der Tagesbetreuung – ins -<br />
besondere für Kinder unter drei Jahren –<br />
reagiert.<br />
Mit Blick auf den bundesweiten Rechtsanspruch<br />
auf einen öffentlich geförderten<br />
Betreuungsplatz hat auch der <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> im Rahmen zweier kreisweiter<br />
Elternbefragungen den vorliegenden<br />
Bedarf ermittelt und zum 1. August 2013<br />
nahezu eine Punktlandung hinsichtlich des<br />
nachgefragten Platzpotenzials hingelegt.<br />
In Abstimmung mit den Gemeinden<br />
wurde der rechtzeitige Ausbau vorgenommen<br />
und den nachfragenden Eltern konnte<br />
eine ausreichende, wohnortnahe Zahl an<br />
Betreuungsplätzen angeboten werden.<br />
Mittlerweile sind in nahezu allen Gemeinden<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> durch<br />
Wanderungszuwächse, vermehrte Geburten -<br />
zahlen und nicht zuletzt durch die verstärkte<br />
Flüchtlingszuwanderung die nachgefragten<br />
Plätze deutlich höher als das zur Verfügung<br />
stehende Angebot. In der näheren Zukunft<br />
sind daher noch einmal zahlreiche Betreuungsplätze<br />
zu schaffen, um der Nachfrage<br />
auch künftig gerecht werden zu können.<br />
In enger Absprache mit seinen Gemeinden<br />
setzt der <strong>Landkreis</strong> hierbei jetzt auf<br />
einen verstärkten Ausbau der Kindertages -<br />
pflege, die in den vergangenen Jahren –<br />
bedingt durch eine nur geringe Inanspruch -<br />
nahme und Akzeptanz seitens der Eltern –<br />
stark zurückgegangen war.<br />
In Gegensatz zum institutionellen Angebot<br />
der Krippe bietet die Kindertagespflege<br />
ein Betreuungsangebot mit einem für die<br />
Kinder sehr zuträglichen Betreuungsschlüssel<br />
von maximal 1 : 5. Das ist nicht nur ein<br />
familienanaloges Betreuungssetting – mit<br />
nur einer vertrauten Bezugsperson für das<br />
Kind und die Eltern –, sondern mit diesem<br />
Betreuungschlüssel wird die Kindertages -<br />
pflege aufgrund der entsprechenden Ausrichtung<br />
auch den besonderen Anforderungen<br />
an die Bildung und Erziehung von<br />
Kindern unter drei Jahren (U3) gerecht.<br />
Zur Erweiterung des Angebotes wird der<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> die Rahmen -<br />
bedingungen für die Kindertagespflege um -<br />
fassend – sowohl finanziell als auch fachlich<br />
– überarbeiten, um das vom Gesetzgeber<br />
vorgesehene gleichrangige Angebot für<br />
Kinder U3 künftig in einer überzeugenden<br />
Qualität anzubieten. Gleichwohl müssen<br />
auch die kommunalen Planungen und Platzvorhalte<br />
angesichts der jetzt deutlich gestiegenen<br />
Bedarfe erneut diskutiert und modi -<br />
fiziert werden.<br />
Neben dem quantitativen Aspekt richtet<br />
die Kreisverwaltung mit ihrem Fachdienst<br />
„Frühkindliche Bildung und Teilhabe des<br />
Lankreises <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>“ schon seit<br />
Jahren ein besonderes Augenmerk auf die<br />
ständige Verbesserung der Qualität in der<br />
frühkindlichen Bildung und Betreuung. Dass<br />
eine anregungsreiche Umgebung und ein<br />
dem Kind angepasster einfühlsamer Dialog<br />
mit einem vertrauten Erwachsenen belegbar<br />
Entwicklungspotenziale eröffnet – die in späteren<br />
Zeiten kaum oder nur mit größtem<br />
Aufwand nachgeholt werden können –, ist<br />
mittler weile neurobiologisch erwiesen.<br />
Ebenso liegt der Arbeit des Fach -<br />
diens tes die wissenschaftliche Erkenntnis<br />
zu grunde, dass neben den Bildungsangeboten<br />
im Elementarbereich die Bildungs -<br />
90
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 91<br />
Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />
Als staatlich anerkannte<br />
Ersatzschule (Privat-<br />
schule) verleihen die<br />
Schulen Rahn in den<br />
Fachoberschulen mit der<br />
Fachhochschulreife die<br />
Studienberechtigung.<br />
Schulen Rahn Gemeinnützige Schulgesellschaft mbH<br />
Die Schulen Rahn orientieren sich kontinuierlich<br />
an den veränderten Anforderungen des Arbeits -<br />
marktes sowie den Entwicklungen im Bereich der<br />
Pädagogik. In den staatlich anerkannten Schul -<br />
formen wird jungen Menschen eine kaufmän -<br />
nische, sozialorientierte und künstlerische Schul -<br />
aus bildung geboten, die berufsnah konzipiert ist<br />
und durch Praktika ergänzt wird. Ergänzend zum<br />
bestehenden Schulangebot in <strong>Nienburg</strong> wird<br />
die Realschule Rahn als Regelschule oder in<br />
Ganztagsschulform geführt.<br />
Im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung<br />
ebnen die Ausbildungsstätten Jugend -<br />
lichen und Erwachsenen in praxisnahen Schu -<br />
lungen den Weg in eine berufliche Zukunft.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1929,<br />
seit 1946 in <strong>Nienburg</strong><br />
Mitarbeiter: 45<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Fachoberschulen<br />
– Berufsfachschule<br />
Kosmetik<br />
– Realschule<br />
– Berufsvorbereitungs -<br />
maßnahmen<br />
– berufliche<br />
Erstausbildung<br />
– Jugendintegrationskurse<br />
– Weiterbildungs -<br />
seminare<br />
Schulen Rahn<br />
gGmbH und Ausbil -<br />
dungsstätten Rahn<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
www.schulen-rahn.de<br />
laufbahn eines Kindes ganz wesentlich<br />
durch die Familie geprägt wird, und zwar zu<br />
einem Anteil, der institutionell nicht oder nur<br />
sehr eingeschränkt ausgeglichen werden<br />
kann. Was also lag und liegt näher, als unter<br />
dem Leitsatz „Qualität von Anfang an“ dar -<br />
auf hinzuarbeiten, solch förderliche Bedingungen<br />
sowohl bei den Eltern als auch in<br />
den Krippen, Kitas und in der Tagespflege<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> zu schaffen<br />
und diese zur Verbesserung der Bildungs -<br />
chancen der Kinder im <strong>Landkreis</strong> zusammenzuführen<br />
und auf Dauer zu vernetzen.<br />
Als Grundlage für die kontinuierliche<br />
Reflexion und die konzeptionelle Weiter -<br />
entwicklung der Betreuungsangebote im<br />
<strong>Landkreis</strong> dient neben den Rückmeldungen<br />
aus den Teilnehmergruppen vor allem ein<br />
jährlich erhobenes umfangreiches Kenn -<br />
zahlenset, das im Rahmen von Mitarbeiter-,<br />
Grundschul- und Elternbefragungen sowohl<br />
die Fortschritte als auch die wesentlichen<br />
Problemfelder offenbart und durch die<br />
Er geb nislegung gleichzeitig zu ersten<br />
Lösungsansätzen beiträgt.<br />
Daneben haben sich zahlreiche Tages -<br />
einrichtungen einem Qualitätsprojekt, dem<br />
„Kita-Frühling“, verpflichtet.<br />
Bei diesem erstellen sie über Jahre hinweg<br />
nicht nur ein umfassendes Einrichtungsprofil<br />
ihrer selbst und nehmen es zum<br />
Anlass für weitere Veränderungen. Durch<br />
ihre umfangreichen Beiträge liefern sie auch<br />
ein wertvolles Nachschlagewerk (im Sinne<br />
eines Ideenhandbuches), das allen Teilnehmern<br />
zur Verfügung gestellt wird.<br />
Hier wird zudem als Bestätigung der<br />
erreichten Qualität in unterschiedlichen Themenfeldern<br />
nach erfolgreichem Abschluss<br />
von wenigstens drei Durchgängen eine Zertifizierung<br />
und damit offizielle Bestätigung<br />
der engagierten Bemühungen in der Einrichtung<br />
vorgenommen.<br />
Schon heute, aber sicher auch noch die<br />
nächsten Jahre, fordern die zahlreichen<br />
Flüchtlingskinder, die der <strong>Landkreis</strong> in den<br />
91
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 92<br />
Neben der Einflussnahme durch Beratung und Begleitung zur räumlichen und<br />
materiellen Ausstattung der Angebote, fokussiert sich die Arbeit der Kreis -<br />
verwaltung im Wesentlichen dabei auf die nachfolgenden Schwerpunkte und<br />
Aktivitäten:<br />
– Die regelmäßige fachliche Fort- und Weiterbildung des pädagogischen Personals<br />
in den Tageseinrichtungen und in der Tagespflege zu speziellen Themen aus<br />
Bildung, Erziehung und Betreuung,<br />
– die Ausrichtung von Fachtagen, die neben der Verbesserung der Fachlichkeit<br />
auch der Vernetzung und dem Austausch von Tageseinrichtungen, Tagespflege<br />
und Grundschulen dienen,<br />
– die besondere Aus- und Weiterbildung des Leitungspersonals, dem neben spe -<br />
ziellen Kenntnissen über frühkindliche Entwicklung und pädagogische Metho -<br />
den auch Kenntnisse in der Eltern- und Familienberatung, dem Kindschaftsund<br />
Familienrecht, dem Sozialmanagement und der Personalführung vermittelt<br />
werden,<br />
– die Entwicklung und Fortführung Eltern unterstützender Angebote wie zum<br />
Beispiel regelmäßige Elterncafés in Kitas und Grundschulen, bei denen sich<br />
Eltern unter fachlicher Begleitung zu unterschiedlichsten Themen der<br />
Kinderziehung und der frühkindlichen Bildung austauschen, informieren oder<br />
beraten lassen können,<br />
– die Schaffung nahtloser Übergänge vom Kindergarten zur Grundschule und<br />
nicht zuletzt durch<br />
– ein umfangreiches Unterstützungsangebot zur Sprachförderung von deutschen<br />
und ausländischen Kindern, die die deutsche Sprache nicht oder nicht ausreichend<br />
beherrschen. Auch dieses Angebot wird bis in die Grundschulen hinein -<br />
getragen.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<br />
<strong>Weser</strong> gibt es zahlreiche<br />
Angebote zur Kinder -<br />
betreuung.<br />
vergangenen Monaten aufgenommen hat<br />
und für die aktuell noch nicht ausreichend<br />
Betreuungsplätze zur Verfügung stehen,<br />
die ganze Fach- und Planungskompetenz in<br />
der Kreisverwaltung und den Gemeinden.<br />
Angesichts des bisher Erreichten darf aber<br />
davon ausgegangen werden, dass bei weiterhin<br />
so guter Zusammenarbeit aller Be -<br />
teiligten und weiter verbesserter Ausbildung<br />
und Vernetzung der Ressourcen in den<br />
Sozialräumen auch hier in Kürze die Grundsteine<br />
für eine erfolgreiche Bildungskarriere<br />
aller Kinder im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
gelegt sein werden.<br />
92
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 93<br />
Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />
Lebenslanges Lernen –<br />
zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung<br />
Dieter Labode<br />
Die Albert-Schweitzer-<br />
Schule <strong>Nienburg</strong> –<br />
das historische Haupt -<br />
gebäude<br />
Die Sekundarschulen<br />
Bildung hat seit vielen Jahren im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> eine hohe Priorität. Um der<br />
demografischen Entwicklung und dem veränderten<br />
Schulanwahlverhalten der Schülerinnen<br />
und Schüler Rechnung zu tragen<br />
und die Inklusion voranzutreiben, hat der<br />
<strong>Landkreis</strong> als Schulträger eine umfassende<br />
Schulstrukturreform mit fachlicher Unterstützung<br />
und intensiver Begleitung durch die<br />
poli tischen Gremien geplant und durch -<br />
geführt. Haupt- und Realschulen wurden zu<br />
Oberschulen entwickelt, eine Integrierte<br />
Gesamtschule (IGS) am zentralen Standort<br />
<strong>Nienburg</strong> als neues Angebot eingeführt und<br />
ein flächendeckendes Ganztagsangebot<br />
kreisweit in den Sekundarschulen geschaffen.<br />
Dazu waren auf der einen Seite<br />
Einschnitte erforderlich – so wurden auch<br />
Schulen geschlossen –, aber auf der<br />
anderen Seite wurden und werden<br />
auch weiterhin die verbliebenen Standorte<br />
baulich saniert und mit erheblichen finan -<br />
ziellen Mitteln Mensen geschaffen, um<br />
eine wesentliche Voraus setzung für den<br />
Ganztagsschulbetrieb zu er füllen: die Möglichkeit,<br />
in der Schule ein gesundes<br />
Mittagessen einzunehmen.<br />
Nach und nach wurden und werden die<br />
Schulen mit aktuellem technischem Equipment<br />
ausgestattet. Dazu gehören weitere<br />
digitale Tafeln in den Klassenräumen ebenso<br />
wie ein WLAN, das Notebook-Klassen<br />
ermöglicht und den Internetzugang nicht<br />
mehr nur in den klassischen EDV-Räumen<br />
erlaubt. Aber auch die EDV-Räume werden<br />
auf den aktuellen technologischen Stand<br />
gebracht. Für die IGS wurde am Standort<br />
<strong>Nienburg</strong> für rund 20 Mio. Euro ein komplettes<br />
neues Schulgebäude errichtet und ausgestattet,<br />
das alle pädagogischen Anforderungen<br />
erfüllt und ein „Leuchtturm-Projekt“<br />
für den <strong>Landkreis</strong> darstellt.<br />
93
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Durch die Aufhebung bisher bestehender<br />
Schulbezirke haben die Eltern für ihre<br />
Kinder mehr Wahlmöglichkeiten und Schulen<br />
sind dabei, sich jetzt stärker zu profilieren<br />
und ihre Schulkonzepte und besonderen<br />
Angebote deutlich zu machen. Diese<br />
Wahlfreiheit bedeutet für den Schulträger<br />
einen deutlichen Mehraufwand in der<br />
Schüler beförderung zur nicht immer nur<br />
räumlich nächstgelegenen Schule.<br />
Inklusion<br />
Durch die landesweite, aufsteigende Auflösung<br />
der Förderschulen Lernen und die<br />
Beschulung der Kinder mit dem Förder -<br />
bedarf Lernen in den allgemeinen Grundund<br />
Sekundarschulen hat sich auch dieses<br />
Schulangebot verändert. Zwei Förderschulen<br />
wurden bereits geschlossen, die verbliebenen<br />
drei sollen zu einem späteren Zeitpunkt<br />
zusammengeführt werden. Um den<br />
inklusionsbedingten Anforderungen Rechnung<br />
zu tragen, wurden zunächst Schwerpunktschulen<br />
gebildet, die jeweils speziellen<br />
Förderbedarf abdecken. Längerfristig sollen<br />
alle Schulen inklusionsgerecht ausgestattet<br />
werden. Dazu sind aber noch viele bauliche<br />
Maßnahmen vorzunehmen – stellvertretend<br />
seien hier nur Fahrstühle genannt.<br />
Weiterer Schulträger im <strong>Landkreis</strong> ist die<br />
Stadt <strong>Nienburg</strong>, die ihr Schulangebot ebenfalls<br />
neu strukturiert hat und nun neben den<br />
Gymnasien eine Oberschule Z anbietet. Die<br />
Samtgemeinde Mittelweser hat zunächst am<br />
Standort Landesbergen eine Oberschule<br />
eingerichtet. Eine private freie Schule und<br />
eine private Realschule ergänzen das<br />
Angebot.<br />
Inhaltlich unterstützt der <strong>Landkreis</strong> eine<br />
stärkere Berufsorientierung der Ober -<br />
schulen, die dazu auch Kooperationen mit<br />
den Berufsbildenden Schulen (BBS) ein -<br />
gegangen sind und weitere Konzepte<br />
gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung,<br />
zum Beispiel die erfolgreiche Duale Kommunale<br />
Nachwuchsoffensive, aber auch<br />
Berufsparcours und Ausbildungsmessen,<br />
durchführen. Herausragend ist dabei die<br />
NiBIT, die Nien burger Berufsinformations -<br />
tage, die die BBS ausrichten.<br />
Servicestelle Lernförderung und<br />
Bildungsbüro<br />
Das Bildungsbüro des <strong>Landkreis</strong>es<br />
unterstützt nicht nur bei diesen Aktivitäten,<br />
sondern führt auch ein Bildungsmonitoring<br />
durch, das die Entwicklungen im Bildungsbereich<br />
abbildet und mit statistischen Auswertungen<br />
untermauert und Interpretationsmöglichkeiten<br />
liefert. So wird seit mehreren<br />
Jahren die Abfrage „Was machst du nach<br />
deinem Schulabschluss?“ durchgeführt. Der<br />
erste umfassende Bildungsbericht von 2013<br />
wird derzeit auf den aktuellen Stand ge -<br />
bracht, um den politischen Gremien weiterhin<br />
verlässliche Daten über den Bildungs -<br />
bereich im <strong>Landkreis</strong> bereitzustellen, damit<br />
fundierte Entscheidungen getroffen werden<br />
können.<br />
Von der Servicestelle Lernförderung, die<br />
der Volkshochschule angegliedert ist, wird<br />
zur Ergänzung des Schulunterrichts allen<br />
Schülerinnen und Schülern, deren Versetzung<br />
gefährdet ist oder bei denen droht,<br />
dass sie den Schulabschluss gar nicht<br />
schaffen, eine nachmittägliche Lernförderung<br />
angeboten. Dazu stehen für die<br />
Berechtigten Mittel aus dem Bildungs- und<br />
Teilhabepaket zur Verfügung. Aber auch<br />
Kinder, die diese formale Berechtigung<br />
nicht haben, erhalten in diesem Fall aus<br />
Kreismitteln diese Leistung gewährt. Eine<br />
aktuelle Evaluation bestätigt die Wirksamkeit<br />
dieser Unterstützungsangebote.<br />
Berufsbildende Schulen<br />
Für die Jugendlichen, die nach dem<br />
Sekundar-I-Abschluss in die Duale Ausbildung<br />
oder in eine schulische Ausbildung<br />
gehen, halten die Berufsbildenden Schulen<br />
(BBS) des <strong>Landkreis</strong>es (eine der größten<br />
Bündelschulen im Land Niedersachsen) ein<br />
umfangreiches Angebot bereit. Fachoberschulen<br />
und ein Berufliches Gymnasium<br />
ergänzen das Angebot der BBS. Von<br />
den derzeit fast 3000 Schülerinnen und<br />
Schülern werden rund 1000 in den Vollzeitschulformen<br />
und rund 2000 in der Berufsschule<br />
beschult und können fast 50 beruf -<br />
liche und eine Vielzahl schulischer Ab -<br />
94
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 95<br />
Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />
schlüsse erwerben. Dies spiegelt die große<br />
Vielfalt der von Handwerk und Industrie<br />
nachgefragten Ausbildungen im ländlichen<br />
Raum wider. Die Schule unterhält intensive<br />
Kontakte zu den Betrieben vor Ort. Einzelne<br />
Betriebe unterstützen die Schule durch zur<br />
Verfügung gestellte Geräte und hochwer -<br />
tiges Anschauungsmaterial, um so zu einer<br />
praxisnahen Beschulung beizutragen.<br />
Um eine Abwanderung der Auszubildenden<br />
und künftigen Fachkräfte in andere<br />
Regionen zu vermeiden, ist der <strong>Landkreis</strong><br />
am Erhalt dieses großen Ausbildungsspektrums<br />
sehr interessiert und investiert daher<br />
erhebliche Summen in die Qualität und<br />
Ausstattungen der BBS. Der <strong>Landkreis</strong> hat<br />
neben dem Neubau eines Schulungs- und<br />
Werkstattgebäudes für Metallbau und Fahrzeugtechnik<br />
bereits umfangreiche Sanierungen<br />
eines bestehenden Gebäudetraktes<br />
sowie Neuausstattungen vorgenommen und<br />
erarbeitet derzeit mit den Vertretungen der<br />
Schule und aus der Politik ein neues Raumkonzept,<br />
das weiteren Sanierungsmaß -<br />
nahmen und der Schulentwicklung in den<br />
nächs ten Jahren als Grundlage dienen soll.<br />
Die personelle Ausstattung der BBS mit<br />
Lehrerstunden durch das Land setzt dem<br />
Bemühen, möglichst viele Bildungsgänge<br />
auch mit geringen Zahlen der Auszubildenden<br />
zu erhalten, allerdings Grenzen. Kooperationen<br />
mit Berufsschulen in benachbarten<br />
<strong>Landkreis</strong>en scheitern oft an den erheb -<br />
lichen Fahrtzeiten, sodass eine gewisse Ab -<br />
wanderung in die Berufsschulen in der Re -<br />
gion Hannover nicht verhindert werden kann.<br />
Im Haupt- und Förderschulprojekt sowie<br />
im Projekt Berufspraxis plus arbeiten die<br />
Die Polizeiakademie<br />
Niedersachsen hat ihren<br />
Standort in <strong>Nienburg</strong>/<br />
<strong>Weser</strong>.<br />
95
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 96<br />
BBS eng mit den allgemeinbildenden Schulen<br />
im <strong>Landkreis</strong> zusammen und vermitteln<br />
frühzeitig Einblicke in verschiedene Berufsfelder.<br />
Weitere Schulen gibt es in diesem<br />
Bereich in freier Trägerschaft. In <strong>Nienburg</strong><br />
sind das die Wirtschaftsschule Dr. P. Rahn,<br />
die Fachoberschulen und eine Fachschule<br />
betreibt, und das ESTA-Bildungswerk, das<br />
in <strong>Nienburg</strong> Ausbildungen in der Alten -<br />
pflege anbietet, sowie die Sozialpädagogik -<br />
schule <strong>Nienburg</strong> mit zwei Berufsfach -<br />
schulen und einer Fachschule. In Hoya hat<br />
die Berufsfachschule Altenpflege ihren Sitz.<br />
Weiterbildung<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> wird dem Konzept<br />
des lebenslangen Lernens auch durch<br />
ein ausgebautes Weiterbildungsangebot<br />
Rechnung getragen. Die vom <strong>Landkreis</strong><br />
getragene Volkshochschule <strong>Nienburg</strong> (VHS)<br />
ist der größte anerkannte Träger der<br />
Erwachsenenbildung im <strong>Landkreis</strong>. Mit rund<br />
1500 Kurs- und Vortragsangeboten, Exkursionen<br />
und Ausstellungen im Jahr bietet die<br />
VHS ein reichhaltiges Angebot für alle Zielgruppen.<br />
Über 21 000 Unterrichtsstunden<br />
pro Jahr und rund 12 000 Teilnehmende<br />
sind für den ländlichen Raum eine eindrucksvolle<br />
Bilanz. Von pädagogischen<br />
Angeboten für Eltern mit ihren Kindern über<br />
die Kinderuni mit der Zielgruppe der Kinder<br />
von sieben bis zwölf Jahren, mit der Jungen<br />
VHS, die sich an die unter 16-Jährigen wendet,<br />
den Angeboten für Erwachsene in der<br />
beruflichen Lebensphase bis hin zu den<br />
beliebten Angeboten für Seniorinnen und<br />
Senioren werden nahezu alle Zielgruppen<br />
angesprochen.<br />
Auch thematisch ist die VHS breit auf -<br />
gestellt: Neben kultureller Bildung, Gesundheitsangeboten,<br />
Natur/Umwelt/Technik, be ruf -<br />
lichen Weiterbildungen, zum Beispiel zum<br />
Finanzbuchhalter oder EDV-Kursen, bis hin<br />
zur Grundbildung und dem Erlernen von<br />
Fremdsprachen ist alles vertreten. Der Be -<br />
reich Mensch und Gesellschaft schließlich<br />
widmet sich politischen und rechtlichen<br />
Themen, der Geschichte und Landeskunde<br />
und greift aktuelle Themen auf. Auch die<br />
Vorbereitung auf die staatlichen Schul -<br />
abschlüsse in einer Abendschule ist vertreten.<br />
Um allen Bürgerinnen und Bürgern den<br />
Zugang zu den Kursen zu ermöglichen, hat<br />
die VHS neben der Geschäftsstelle im VHS-<br />
Haus in <strong>Nienburg</strong> kreisweit zwölf Arbeitsstellen,<br />
in denen nebenamtliche Mitarbeitende<br />
die Kurse vor Ort betreuen. Damit wird<br />
besonders denjenigen, die nicht oder nur<br />
sehr eingeschränkt mobil sind, die Teil -<br />
nahme an den Kursen ermöglicht.<br />
Ein Schwerpunkt sind die Integrationskurse,<br />
die die VHS seit Jahren in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesamt für Migra -<br />
tion und Flüchtlinge durchführt. Vom Alphabetisierungskurs<br />
bis hin zu Sprachprüfungen<br />
verschiedener Niveaus werden hier die<br />
neuen Mitbürger in Deutsch unterrichtet.<br />
Eine besondere Herausforderung für die<br />
VHS sind auch die vielen Deutsch-Kurse für<br />
Flüchtlinge, die kreisweit in allen Samt -<br />
gemeinden durchgeführt werden. Zum<br />
einen Teil stehen dafür Landesmittel zur Verfügung<br />
– und hier koordiniert die VHS auch<br />
die Angebote der anderen anerkannten<br />
Träger –, zum anderen Teil hat der <strong>Landkreis</strong><br />
auch eigene Mittel für weitere VHS-<br />
Angebote bereitgestellt.<br />
Die Volkshochschule verfügt über eine<br />
anerkannte Zertifizierung, die alle vier Jahre<br />
neu erworben wird, und dokumentiert damit<br />
die hohe Qualität ihrer Organisation. Ein<br />
reger Austausch im Verbund mit den Volkshochschulen,<br />
deren <strong>Landkreis</strong>e mit dem<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> in der „Regionalen Entwicklungskooperation<br />
<strong>Weser</strong>bergland plus“<br />
zusammenarbeiten, ebenso wie die Mitgliedschaft<br />
im Landesverband der Volkshochschulen<br />
Niedersachsen, garantieren<br />
einen stetigen fachlichen Austausch und<br />
hohes Niveau.<br />
96
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 97<br />
Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />
Auf einen Blick<br />
DEULA-<strong>Nienburg</strong> GmbH<br />
Auf dem sechs Hektar großen Gelände der<br />
Deutschen Lehranstalt für Agrartechnik<br />
(DEULA) befinden sich technisch modern ausgestattete<br />
Unterrichtshallen und Schulungsräume<br />
sowie ein attraktiv eingerichtetes Gästehaus.<br />
Die DEULA-<strong>Nienburg</strong> ist durch die Anfor -<br />
derungen ihrer nationalen und internationalen<br />
Kunden nach praxisorientierter Ausbildung kon -<br />
tinuierlich gewachsen und bietet den Seminarteilnehmern<br />
heute vielfältige berufliche Weiter -<br />
bildungs- und Qualifizierungsangebote.<br />
Gründungsjahr: 1926;<br />
seit 1962 am Standort<br />
<strong>Nienburg</strong><br />
Mitarbeiter:<br />
80 Mitarbeiter, Service -<br />
kräfte und Ausbilder<br />
betreuen jährlich etwa<br />
80 000 Teilnehmer.<br />
Angebotsspektrum:<br />
Weiterbildungs- und<br />
Qualifizierungsmaßnah -<br />
men in den Bereichen<br />
– Landwirtschaft<br />
– Gartenbau<br />
– Forstwirtschaft<br />
– Fahrschule<br />
– Handwerk und<br />
Industrie<br />
DEULA-<strong>Nienburg</strong><br />
GmbH, <strong>Nienburg</strong><br />
www.deulanienburg.de<br />
Ein weiterer anerkannter Träger der<br />
Erwachsenenbildung ist die in Loccum<br />
beheimatete Evangelische Heimvolkshochschule,<br />
die sich ebenfalls als ein Bildungszentrum<br />
etabliert hat. Sie spricht Gruppen<br />
aus der Vereinslandschaft, aus Schulen, der<br />
Kirche, der Wirtschaft und auch dem kommunalen<br />
Bereich an. Durch die attrak tive<br />
Lage im Grünen, die Übernachtungsmöglichkeiten<br />
und die gute Küche eignet sie<br />
sich besonders für Wochenendveranstaltungen<br />
oder Wochenkurse. Einer ihrer Schwerpunkte<br />
ist die Qualifizierung Ehrenamtlicher.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong> sind außerdem die<br />
Ländliche Erwachsenen bildung (LEB), das<br />
Verdi-Bildungswerk und der Verein Niedersächsischer<br />
Bildungs initiativen (VNB) mit<br />
Angeboten präsent.<br />
Das Weiterbildungsangebot wird ergänzt<br />
durch Träger wie das Christliche Jugenddorf,<br />
die Ausbildungsstätten Rahn, die<br />
Deula-<strong>Nienburg</strong>, die auch international tätig<br />
ist, die Sozialpädagogik-Schule, die Altenpflegeschule<br />
in Hoya und weitere private<br />
Anbieter, die u. a. auch Schulungen im Auftrag<br />
der Agentur für Arbeit durchführen.<br />
Über unterschiedliche Netzwerke, die<br />
beispielsweise auch das Bildungsbüro, der<br />
Fachdienst Familie und Integration des<br />
<strong>Landkreis</strong>es oder die Stadt <strong>Nienburg</strong> be -<br />
treuen, sind die verschiedenen Träger im<br />
Austausch und stimmen viele Angebote<br />
zum Wohle der Nutzer ab.<br />
97
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 98<br />
Die Aufgaben der Kirchen im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong><br />
Martin Lechler<br />
Kirche St. Martin<br />
Nien burg: Die heutige<br />
Gestalt ist aus dem<br />
14. und 15. Jahrhundert,<br />
der Turm von 1896.<br />
98<br />
Wer durch das <strong>Nienburg</strong>er Land fährt, sieht<br />
schon von Weitem in fast jeder Ortschaft<br />
einen Kirchturm über die Dächer hinausragen.<br />
Mittelalterliche oder moderne Kirchen<br />
und auch eine bedeutende Klosteranlage,<br />
seit der Reformation überwiegend evangelisch-lutherisch,<br />
seit dem Ende des Zweiten<br />
Weltkriegs auch einige römisch-katholische,<br />
erinnern an die Gegenwart Gottes in der<br />
Welt und laden zu Besinnung, Feier und<br />
Praxis des Glaubens ein. Entlang des <strong>Weser</strong> -<br />
Radwegs sind viele täglich geöffnet. Neben<br />
der Pflege dieser kostbaren Gebäude und<br />
ihrer wertvollen Ausstattungen nehmen die<br />
Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen<br />
zahlreiche Aufgaben in der Gesellschaft<br />
wahr.<br />
Pastorinnen und Pastoren nehmen sich<br />
der seelischen Bedürfnisse ihrer Gemeindemitglieder<br />
an und begleiten sie in frohen<br />
und traurigen Situationen ihres Lebens. Sie<br />
bieten Gottesdienste nicht nur am Sonntagmorgen,<br />
sondern zu vielen persönlichen<br />
Anlässen und zunehmend auch zu besonderen<br />
Gelegenheiten im dörflichen und<br />
städtischen Leben an. Immer wichtiger wird<br />
das kirchliche Ehrenamt, wofür sie Mitarbeitende<br />
gewinnen, motivieren und fortbilden.<br />
Einen wichtigen kulturellen Beitrag<br />
leis tet die Kirchenmusik: Wertvolle Orgeln,<br />
Kirchen- und Gospelchöre, Posaunenchöre<br />
und Jugendbands ermöglichen ein viel -<br />
fäl tiges Angebot in fast jeder Ortschaft. An<br />
den drei zentralen Kirchen des <strong>Landkreis</strong>es,<br />
der Stiftskirche in Loccum, der St.-Martinskirche<br />
in <strong>Nienburg</strong> und der St.-Jacobikirche<br />
in Stolzenau sind hauptamtliche Kirchen -<br />
musiker tätig, welche alle großen Werke der<br />
Kirchenmusikliteratur zur Aufführung bringen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt kirchlichen<br />
Handelns liegt in der Arbeit mit Kindern und<br />
Jugendlichen. In kirchlichen Kindergärten,<br />
Kindergottesdiensten, Kinderstunden und<br />
Kinderbibelwochen, im Konfirmandenunterricht,<br />
in Jugend- und Pfadfindergruppen, in<br />
Zeltlagern und Freizeiten werden jungen<br />
Menschen Angebote zur Gestaltung ihres<br />
Lebens und des Zusammenlebens in<br />
Gemeinschaft auf der Grundlage des christlichen<br />
Glaubens gemacht. Wichtig sind die<br />
Lehrgänge, in denen Jugendliche durch<br />
Diakoninnen und Diakone auf die Leitung<br />
eigener Gruppen vorbereitet werden.<br />
Das helfende Handeln der Kirche wird<br />
sichtbar in den kirchlichen Beratungsstellen<br />
für Menschen in besonderen sozialen Not -<br />
lagen und für Menschen mit familiären oder<br />
Eheproblemen, in Diakonie- und Sozial -
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 99<br />
Soziales Leben, Bildung und Verantwortung<br />
stationen und in der Kurenvermittlung. In<br />
dem <strong>Nienburg</strong>er Gartenprojekt „Neue Erde“<br />
arbeiten Menschen mit Migrationshintergrund<br />
zusammen mit Einheimischen auf<br />
gepachteten Gartenparzellen im Rahmen<br />
einer gelingenden Stadtteilarbeit. Besuchsdienste<br />
in den Kirchengemeinden, Krankenhäusern<br />
und Altenheimen halten Kontakt zu<br />
kranken und älteren Menschen, der Hospizverein<br />
„Dasein“ und der Palliativstützpunkt<br />
begleiten Schwerstkranke, Sterbende und<br />
Trauernde.<br />
Viele Kirchengemeinden nehmen sich<br />
auch der aus den Kriegsgebieten Geflüch -<br />
teten an und leisten eine wertvolle Integra -<br />
tionsarbeit. In Begegnungscafés, Koch- und<br />
Handarbeitsgruppen, in Fahrradwerkstätten<br />
und Sprachkursen kommen ausländische<br />
Schutzsuchende mit Einheimischen in Kontakt,<br />
schließen Freundschaften und können<br />
so in die deutsche Gesellschaft hineinwachsen.<br />
Der Verein „Herberge zur Heimat“ mit<br />
seinen Bereichen der stationären und<br />
ambulanten Hilfe und dem Projekt „Wohn-<br />
Wege“ kümmert sich um Wohnungslose<br />
und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen.<br />
Das FUNDUS-Kaufhaus, die „<strong>Nienburg</strong>er<br />
Tafel“ mit mehreren Ausgabestellen<br />
und die „Stolzenauer Kleiderkammer“ sind<br />
Partner für Menschen mit sehr geringem<br />
Einkommen und bieten Langzeitarbeits -<br />
losen eine neue, berufliche Perspektive. Das<br />
Christliche Jugenddorf (CJD) in <strong>Nienburg</strong> ist<br />
der größte private Bildungs- und Jugend -<br />
hilfeträger im <strong>Landkreis</strong>. Gemäß dem Motto:<br />
„Keiner darf verloren gehen“ bietet das CJD<br />
jungen Menschen in ihrer aktuellen Lebenssituation<br />
eine Perspektive für die Zukunft.<br />
Im Rahmen des „Konziliaren Prozesses für<br />
Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der<br />
Schöpfung“ engagieren sich Gemeindemitglieder<br />
in Eine-Welt-Läden und in Partnerschaften<br />
zu Mitchristinnen und -christen in<br />
Südafrika, Äthiopien, Brasilien und Nordostpreußen.<br />
Immer wieder reisen Delegationsgruppen<br />
hin und her und lernen viel von der<br />
Lebens- und Glaubenswirklichkeit in fernen<br />
Ländern.<br />
Die Bevölkerung im <strong>Nienburg</strong>er Land<br />
gehört überwiegend zur Evangelisch-luthe -<br />
rischen Landeskirche Hannovers und ist in<br />
drei Kirchenkreisen organisiert. In <strong>Nienburg</strong>,<br />
Stolzenau und Hoya gibt es römisch-katho -<br />
lische Kirchengemeinden, ein wachsender<br />
Anteil der Bevölkerung ist muslimischen<br />
Glaubens. Um das ehemalige, heute evangelisch-lutherische<br />
Zisterzienserkloster in<br />
Loccum gruppieren sich viele landeskirch -<br />
liche Ausbildungsstätten, allen voran das<br />
einzige Predigerseminar für die evange -<br />
lischen Kirchen in Bremen, Braunschweig,<br />
Hannover, Oldenburg und Schaumburg-<br />
Lippe. Die Evangelische Akademie Loccum<br />
führt Gäste aus aller Welt zum Nachdenken<br />
über Fragen des Glaubens und der Gesellschaft<br />
zusammen.<br />
Kirche in der Gesellschaft und für die<br />
Gesellschaft: So praktizieren Christinnen<br />
und Christen ihren Glauben in der Nach -<br />
folge Jesu Christi und prägen damit das<br />
geistliche, soziale, kulturelle und gesellschaft -<br />
liche Leben im <strong>Nienburg</strong>er Land.<br />
Klosterkirche Loccum,<br />
gegründet 1163: der<br />
Dachreiter der Zister -<br />
zienserkirchen soll kein<br />
hoch aufragender Turm,<br />
sondern ein Zeichen der<br />
Bescheidenheit sein.<br />
99
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 100<br />
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge<br />
Die nachstehenden Firmen, Verwaltungen und Verbände haben mit<br />
ihren Public- Relations-Bei trägen das Zustandekommen dieses<br />
Buches in dankenswerter Weise gefördert.<br />
Ardagh Glass GmbH, <strong>Nienburg</strong> .........41<br />
www.ardaghgroup.com / vertrieb@ardaghgroup.com<br />
Autohaus Hopp GmbH, Steyerberg .....22<br />
www.autohaus-hopp.de / info@autohaus-hopp.de<br />
Avacon AG, <strong>Nienburg</strong>..................65<br />
www.avacon.de / kundenservice@avacon.de<br />
BASF Catalysts Germany GmbH,<br />
Niederlassung <strong>Nienburg</strong> .............43<br />
www.catalysts.basf.com<br />
basf-catalysts.germany@basf.com<br />
BAWN Betrieb Abfallwirtschaft<br />
<strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>, <strong>Nienburg</strong> ........16, 17<br />
www.bawn.de / info@bawn.de<br />
BKM Bau Beteiligungs-GmbH KG,<br />
<strong>Nienburg</strong> ...........................52<br />
www.bkm-bau.de / info@bkm-bau.de<br />
Bögl Firmengruppe, Max,<br />
Standort Liebenau...................53<br />
www.max-boegl.de / info-liebenau@max-boegl.de<br />
böSteinhaus Baubetreuungs-GmbH,<br />
<strong>Nienburg</strong> ...........................59<br />
www.boesteinhaus.de / info-nienburg@boesteinhaus.de<br />
DEULA-<strong>Nienburg</strong> GmbH, <strong>Nienburg</strong> .....97<br />
www.deula-nienburg.de / info@deula-nienburg.de<br />
Emme Omnibusbetrieb Beteiligungs-<br />
GmbH, Fritz, Stolzenau...............78<br />
www.emme-bus.de / info@emme-bus.de<br />
Flexsys GmbH, <strong>Nienburg</strong> ...............46<br />
www.flexsys.com / info@flexsys.com<br />
GeKu Automatisierungssysteme GmbH,<br />
Diepenau ...........................55<br />
www.geku.de / info@geku.de<br />
GfI – Gesellschaft für Integration mbH,<br />
Stolzenau ...........................11<br />
www.gfi-hannover-stolzenau.de<br />
info@gfi-hannover-stolzenau.de<br />
Göbber GmbH, Eystrup ................51<br />
www.goebber.de / info@goebber.de<br />
Hornschuch Stolzenau GmbH,<br />
Stolzenau ...........................50<br />
www.hornschuch-stolzenau.de<br />
info@hornschuch-stolzenau.de<br />
www.hornschuchgroup.com<br />
info@hornschuchgroup.com<br />
Kreisverband für Wasserwirtschaft,<br />
<strong>Nienburg</strong> ........................66, 67<br />
www.kvwasser-nienburg.de<br />
info@kvwasser-nienburg.de<br />
100
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 101<br />
R e g i s t e r<br />
Lebenshilfe <strong>Nienburg</strong> gemeinnützige<br />
GmbH, <strong>Nienburg</strong> ....................14<br />
www.lebenshilfe-nienburg.de<br />
info@lebenshilfe-nienburg.de<br />
Lindner Kartonagen GmbH,<br />
Diepenau ...........................48<br />
www.lindner-kartonagen.de<br />
info@lindner-kartonagen.de<br />
Lühmann Gruppe, Christian Lühmann<br />
GmbH & Co. KG (Holding), Hoya......68<br />
www.classic-oil.de / luehmann@classic-oil.de<br />
<strong>Nienburg</strong>er Ingenieur GmbH<br />
Langreder + Partner, <strong>Nienburg</strong> ........56<br />
www.nig-langreder.de / info@nig-langreder.de<br />
Planungsbüro für Haustechnik<br />
Udo Buschmann, Steyerberg .........21<br />
www.igsipa.de / igs_ipa@t-online.de<br />
Raiffeisen-Warengenossenschaft Niedersachsen-Mitte<br />
eG, Schweringen.......75<br />
www.rwg-ndsmitte.de / kontakt@rnm-eg.de<br />
Sparkasse <strong>Nienburg</strong> ...................15<br />
www.sparkasse-nienburg.de<br />
info@sparkasse-nienburg.de<br />
Stadtwerke <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH<br />
und <strong>Nienburg</strong> Energie GmbH,<br />
<strong>Nienburg</strong> ...........................63<br />
www.stadtwerke-nienburg.de<br />
info@stadtwerke-nienburg.de<br />
Stahlbau Vieregge GmbH & Co. KG,<br />
<strong>Nienburg</strong> ...........................54<br />
www.stahlbauteam.de<br />
info@stahlbauteam.de<br />
Verkehrsgesellschaft <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Nienburg</strong> mbH (VLN), <strong>Nienburg</strong> ......77<br />
www.vln-nienburg.de<br />
service@vln-nienburg.de<br />
Volksbank eG, <strong>Nienburg</strong> ...............45<br />
www.vbnienburg.de<br />
posteingang@vbnienburg.de<br />
Volksbank eG, Steyerberg..............45<br />
www.volksbank-steyerberg.de<br />
info@volksbank-steyerberg.de<br />
S Plus Consult GmbH & Co. KG,<br />
<strong>Nienburg</strong> ...........................56<br />
www.splus-consult.com<br />
info@splus-consult.com<br />
Sattelkau & Rittmeier Nutzfahrzeug -<br />
service GmbH, Marklohe .............78<br />
www.sattelkau-rittmeier.de<br />
sattelkau.rittmeier@t-online.de<br />
Schulen Rahn gGmbH und<br />
Ausbildungsstätten Rahn, <strong>Nienburg</strong> ...91<br />
www.schulen-rahn.de / info@schulen-rahn.de<br />
Smurfit Kappa Hoya Papier und Karton<br />
GmbH, Hoya ........................47<br />
www.smurfitkappa-hoya.com<br />
info.hoya@smurfitkappa.de<br />
WTV Gruppe <strong>Nienburg</strong> ................44<br />
Vogel & Partner GmbH,<br />
Steuerberatungsgesellschaft,<br />
Vogel & Kurzhals GmbH,<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
Petereit & Partner mbB,<br />
Rechtsanwaltskanzlei<br />
www.wtvgmbh.de / info@wtvgmbh.de<br />
WWG <strong>Weser</strong>-Wertstoff-Gesellschaft<br />
mbH, Hoya .........................48<br />
www.weserwertstoff.de / info@weserwertstoff.de<br />
Zimmermann Gruppe, Standort<br />
Liebenau ...........................49<br />
www.zimmermann-gruppe.com<br />
info@zimmermann-gruppe.com<br />
101
Umbruch_II_Seite_45_bis_104_Layout 1 29.11.16 14:43 Seite 102<br />
Bildquellen<br />
Andreas Burmann, Oldenburg: S. 11, 14 u., 21, 44–46, 48–50, 52,<br />
53 o., 55, 56, 59, 66 o., 67 u., 75 u., 77, 78, 91, 97.<br />
Archiv (Werkaufnahmen): S. 14 o., 15–17, 41, 47, 51, 53 u., 54, 63,<br />
65, 68, 75 o.<br />
absolut/Fotolia.com: S. 87; Ekkehard Alsen/Stiftung Kloster Schinna:<br />
S. 25; Alvermann/Wifö, ZV Linkes <strong>Weser</strong>ufer: S. 18; aps-werbe -<br />
design/Martin Dittes: S. 21; auremar/Fotolia.com: S. 85; Jens<br />
Berthold, Lauenhagen: S. 29, 31 o.; T. Beuster/ÖSSM Winzlar: S. 37;<br />
BildPix.de/Fotolia.com: Einbandvorderseite: 2. v. li., S. 93; Binderhaus<br />
e. V.: S. 35 u.; Manfred Blind GmbH, Hassel/<strong>Weser</strong>: S. 61;<br />
Erich Block, <strong>Nienburg</strong>: S. 30; Andreas Brümmer, Müsleringen: S. 28;<br />
Michael Duensing, <strong>Nienburg</strong>: S. 22; Martin Fahrland/Mittelweser<br />
Touristik GmbH, <strong>Nienburg</strong>: Einbandvorderseite: oben, 1. v. li., 3. v. li.,<br />
4. v. li., S. 79–83; Uwe Folk/Samtgemeinde Liebenau: S. 12; foto -<br />
beam.de/Fotolia.com: Einbandrückseite, S. 95; Ursel Hackbarth:<br />
S. 73; Bernd Hartung, Frankfurt: S. 43; Jens Henkel, Pattensen:<br />
S. 67 o.; Christina Kohnen, lichtbilder/Museum <strong>Nienburg</strong>: S. 31 u.;<br />
Anke Kunze, <strong>Nienburg</strong>: S. 98, 99; <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong>: S. 6,<br />
7, 36, 38, 39, 72, 89, 103; Jürgen Levin, Sulingen: S. 66 u.; Marina<br />
Lohrbach/Fotolia.com: S. 58; matka_Wariatka/Fotolia.com: S. 92;<br />
Horst Müller-Kuntzer: S. 27; Heiko Muß: S. 13; <strong>Nienburg</strong>er Kulturwerk<br />
e. V.: S. 34; Printemps/Fotolia.com: S. 86; Samtgemeinde Grafschaft<br />
Hoya: S. 8; Samtgemeinde Heemsen: S. 9; Samt gemeinde<br />
Mittelweser: S. 10; Samtgemeinde Steimbke: S. 20; Samtgemeinde<br />
Uchte: S. 23; Gero Sommerfeld, Liebenau: S. 42; Stadt <strong>Nienburg</strong>/<br />
<strong>Weser</strong>: S. 35 o.; Stadt Rehburg-Loccum: S. 19, 26; Theater <strong>Nienburg</strong>:<br />
S. 33; Visuelle Kommunikation/Wolfgang Heising, Warpe: S. 48;<br />
WIN Wirtschaftsförderung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Nienburg</strong>/<strong>Weser</strong> GmbH:<br />
S. 70, 71.<br />
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