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zds#40

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1981<br />

ERDBEER<br />

BRÜCKE<br />

2016<br />

Offiziell nach Karl Carstens benannte Brücke, welche<br />

die Weser überquert und die Stadtteile Habenhausen<br />

und Hastedt miteinander verbindet<br />

Recherche & Text: Jan Zier<br />

Foto (2016): Jan Zier<br />

Baubeginn: 17. November 1966<br />

Einweihung: 15. Juni 1970<br />

Lage, in Mittelweserkilometern: 362,95<br />

Koordinaten: 53°3'27"N // 8°51'7"E<br />

Entfernung zum Weserwehr, in Metern: 800<br />

Taufe auf den Namen „Werderbrücke“: 1971<br />

Taufe auf den Namen „Karl-Carstens-Brücke“: 1999<br />

Freigabe für Fußgänger und Radfahrer: 1970<br />

Freigabe für motorisierte Fahrzeuge: 1971<br />

Erwähnung als „Erdbeerbrücke“ im<br />

Weser-Kurier (2014): 40<br />

Erwähnung als „Karl-Carstens-Brücke“ im<br />

Weser-Kurier (2014): 3<br />

Gesamtlänge, in Metern: 615<br />

Länge der Weserquerung, in Metern: 175<br />

Länge der Hochstraße, in Metern: 242<br />

Letzte Sanierung, Beginn: 1. Juni 2007<br />

Letzte Sanierung, Fertigstellung: 31. August 2008<br />

Baukosten der Brücke, in Millionen D-Mark: 8<br />

Kosten der Sanierungsarbeiten, in Millionen Euro: 4,5<br />

Zahl der Autos auf der Brücke, pro Tag (2016): 30.000<br />

Zahl der Autos auf der Brücke, pro Tag (2010): 29.700<br />

Zahl der Autos auf der Brücke, pro Tag (2005): 29.500<br />

Weg der Kanuten bis zum Werdersee, in Metern: 220<br />

Letzte Besetzung der Brücke: 10. Mai 2016<br />

Zahl der Erdbeeren an der Brücke: unbekannt<br />

Die Weser hatte sich ein neues Bett gesucht. Und<br />

zwar in Habenhausen. 1981 war das, und diese<br />

Überschwemmung ging als eine der schwersten in<br />

die Geschichte der Stadt ein – obwohl nur Parzellen<br />

betroffen waren. Der Werdersee hatte zwar die<br />

Neustadt vor Sturmfluten geschützt, Habenhausen<br />

konnte er aber nicht vor Binnenhochwassern der<br />

Mittelweser sichern. Schließlich traf das Hochwasser<br />

dort, wo die Weser einen Bogen macht, auf<br />

das nicht richtig funktionierende Weserwehr. Der<br />

Fluss flutete eine Fläche von 70 Hektar, vernichtete<br />

44 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche und 150<br />

Parzellenhäuschen auf dem östlichen Stadtwerder.<br />

Die Parzellen lagen zwar im Überflutungsgebiet,<br />

doch der Deich war stets darauf ausgerichtet, die<br />

Kleingärtner vor Sturmfluten von der Nordsee her<br />

zu bewahren. Mehr als 1,5 Millionen Kubikmeter<br />

Boden und Sedimente wurden damals in die Weser<br />

geschwemmt. Weite Flächen nahe der Brücke lagen<br />

unter einer teilweise bis zu einem Meter dicken<br />

Schicht aus Schlick, Schlamm und Sand, die noch<br />

dazu mit Schwermetallen belastet war. Die Mehrzahl<br />

der von der Flut fortgerissenen Kleingärten ist<br />

nicht wieder aufgebaut worden. Die Polizei hatte<br />

zeitweise 120 Beamte im Einsatz und große Mühe,<br />

die Fahrbahn für die Autos freizuhalten, zudem<br />

machten Katastrophen-Touristen die Runde. Am<br />

Ende wurden die Schäden auf etwa 56 Millionen<br />

D-Mark beziffert. Damals hieß die Brücke im Stadtplan<br />

übrigens noch Werderbrücke. Den Bremern<br />

war das egal. Sie erinnern sich lieber an die<br />

Erdbeerplantagen, die es früher mal in Habenhausen<br />

gab – so jedenfalls erklärte Stadthistoriker Herbert<br />

Schwarzwälder den Namen Erdbeerbrücke.

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