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Unser beste Seit'n Dezember 2016

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Weich wie ein Ei

Oder stahlhart ? Auf

die Temperatur

kommts an, ob sich

Eisen spröde zeigt oder

sich formen lässt wie Plastilin.

Christoph Küllinger

formt es vielfältig – als

Künstler, als Lehrer und

als Hufschmied.

Seite 2

Blutzer überall

Der Kürbis erobert

das Land. Nicht

nur zu Halloween:

Achthundert Hektar Ölkürbisse

haben Bauern in

Oberösterreich heuer allein

für die Innviertler Genossenschaft

Pramoleum

angebaut.

Seite 5

Vom Fuchtlmandl

An Inn und Donau

sollen sie unterwegs

sein, die

Fuchtlmandl. Märchenerzähler

Helmut Wittmann

hat eben von ihnen im

Radio berichtet. Wir

empfehlen drei KultiWirte

in der Heimat der Mandl.

Seite 8

KultiWirt für die Maus

www.KultiWirte.at

P.b.b. · 03Z035409S

Verein der KultiWirte, 4020 Linz, Hessenplatz 3

unserbesteSeit’n

Kulinarische Botschafter

Genuss und Kulinarik prägen

unser Bundesland: Das Genießen

regionaltypischer Speisen und

Getränke gehört bei Urlaubsgästen,

aber auch bei den Oberösterreicherinnen

und Oberösterreichern zu

den beliebtesten Aktivitäten. Die

typisch oberösterreichische Wirtshauskultur

ist damit ein wesentlicher

Faktor für die hohe Lebensqualität

in unserem Land.

Ein wichtiger Garant für die

bewährte oberösterreichische Gastlichkeit

sind die 73 KultiWirte des

Landes: Seit 14 Jahren leisten sie

einen wichtigen Beitrag für den

Erhalt des traditionellen Wirtshauses.

Die KultiWirte sind damit kulinarische

Botschafter Oberösterreichs,

unserer heimischen Produkte

und der landestypischen Speisen.

Sie spiegeln die Vielfalt unseres

Landes wieder, in dem jede Region

ihre Eigenart bewahrt hat. Die

KultiWirte repräsentieren oberösterreichische

Gastlichkeit im

Spannungsfeld von Tradition und

moderner Gastronomie.

Ich danke den KultiWirten für

ihr Engagement und dafür, dass

sie sich so kompromisslos der oberösterreichische

Wirtshauskultur

verschrieben haben. Sie bilden eine

starke Marke und garantieren

hohe Qualität, vor allem aber

sorgen sie dafür, dass wir alle das

wunderbare Flair vertrauter heimischer

Gastlichkeit genießen können.

Dr. Michael Strugl

Wirtschafts-Landesrat

Wirtshauszeitung der OÖ KultiWirte Dezember 2016 Ausgabe 45

knapp

am eck

Gratisexemplar

Im Steyrer Wehrgraben sind Oberösterreichs beste KultiWirte zu

finden: Andrea und Jürgen Klement vom Gasthaus knapp am eck.

wertungen der besten KultiWirte

liegen sehr eng beieinander:

Die Steyrer Wirtsleut siegten mit

einer Note von 1,15. Auf Platz

Knapp ging auch die Entscheidung

unserer Testesserinnen

und Testesser,

der Genuss-Spechte aus. Die Bezwei

folgt Brigitte Böhm aus

St. Georgen an der Gusen vom

Gasthaus Marktstub’n mit einer

Note von 1,18.

Mehr zum KultiWirt

des Jahres lesen Sie auf

Seite 3. Die Sieger in

den einzelnen oberösterreichischen

Regionen stellen wir Ihnen

auf Seite 4 vor.

unser beste Seit’n

www.kultiwirte.at


Eisenweich

Christoph Küllinger ist gelernter Hufschmied. Doch er kennt viele

andere Seiten des Schmiedehandwerks – als Kunstschmied, als

Lehrer, als Künstler.

Kalter Stahl ist ein sehr widerspenstiges

Material.

Doch wenns d’ es warm

machst, kannst wie mit Plastilin

spielen damit. Christoph Küllinger

hat an der HTL in Steyr gelernt,

mit Eisen zu spielen. Der wich ­

tigste Grund dafür ist seine Liebe

zu Pferden. Mit zwölf beginnts,

mit sechzehn hat er sein erstes

eigenes Pferd.

Vierzehn Jahre ist er als Hufschmied

selbstständig. „Ich hab

die Arbeit gern gemacht, aber

ich hab ein paar Jahre drei, vier

Jobs ge habt.“ Mittlerweile unterrichtet

er an jener Schule, an der

er selbst gelernt hat. Die Arbeit

als Hufschmied hat er aus familiären

Gründen auf Eis gelegt.

Platz für Pferde und

fürs Schmiedefeuer

Christoph, seine Frau Martina

und die Kinder Laurenz und Lara

leben heut auf einem alten Bauernhof

im Urltal, bei St. Peter in

der Au. Einer der fünf ältesten

Höfe in der Gemeinde. Hier ist

Platz für die Pferde, für Haustiere,

für die Schmiedewerkstatt.

Denn neben dem Unterricht in

Steyr muss schon Zeit sein für

eigene Arbeiten: „Ich mach eher

kleine Aufträge, kleine Sachen –

von Feuerschalen über Garderobenhaken

bis zu Grabkreuzen –

alles was ich allein tragen kann.“

Bei unserem Besuch arbeitet er

grad an einer Serie von Kerzenleuchtern

– von der Funktion her

so wie sie früher in jeder Wirtsstube

gestanden sind. Nur ein

wenig nüchterner von der Form

her.

Beim handwerklichen Schmieden

ist die Technik seit Jahrtausenden

unverändert, sagt Christoph

Küllinger: „Aber gestalterisch

musst weiter gehen – ein Schnörkelgitter

nimmt dir heut keiner

mehr ab.“

Die Form, die Funktion – und

dazu noch die Freude an der

Handarbeit: Das alles ist im geschmiedeten

Eisen zu sehen und

zu spüren.

Fünf Kilo Eisen nach

fünfzig Stunden

Kein Wunder, dass Schmiede

sich auch dafür interessieren, wie

ihre Vorfahren einmal gearbeitet

haben: „Wenn die da mit der

Hand ein Sechziger-Quadrateisen

gelocht und ineinander gesteckt

haben.“ Oder wie es wohl gewesen

sein mag, als Schmiede sich ihren

Rohstoff noch selbst herstellen

mussten: Christoph Küllinger

und seine Kollegen haben dafür

einen eigenen Rennofen gebaut –

einen einfachen Brennofen.

Acht Stunden haben sie Eisenerz

und Holzkohle zum Roheisen,

zur Luppe gebrannt. Und viele

Stunden haben sie dann die Luppe

verdichtet und gehämmert, um

ein paar Kilo schmiedbares Roheisen

zu bekommen. „Wenn man

fünfzig Stunden schmiedet und

dann hältst du Eisen für fünfundsiebzig

Cent in der Hand:

Da kriegt man wieder Ehrfurcht

vorm Material.“

Und Hunger kriegt man: „Als

Schmied verbrauchst du bis zu

achttausend Kalorien pro Tag“,

sagt Christoph Küllinger. Kein

Wunder, dass er zuerst an Deftiges

denkt, wenn man ihn nach

seiner Lieblingsspeise im Wirtshaus

fragt: „Zu an Schnitzel und

an Schweinsbraten sag ich nie

nein.“ Was es dann noch braucht

im Wirtshaus ? „A urige Einrichtung,

a freindlicher Wirt – und im

Sommer an schen Gastgarten.“

Mehr über den Schmied

Chris toph Küllinger erfahren

Sie auf seiner Homepage

www.derschmied.at. Dort

gibts auch Infos zu Workshops,

die er anbietet – für

Anfänger und für Erfahrene.

Bei der Steyrer Schmiedeweihnacht

von 10. bis 12. Dezember ist

er mit seinen Schülern vorm

Steyrer Rathaus zu Gast.

Und wenn Sie jemanden

kennen, der gern selbst Schmied

lernen möchte: Am 20. Jänner

nach mittags und am 21. Jänner

vor mittags lädt die HTL Steyr

zum Tag der Offenen Tür. Mehr

dazu unter www.htl-steyr.ac.at/

index.php/abteilung-ku.

2 November 2016


Es ist eine

Lebensaufgabe.

Andrea und Jürgen Klement sind KultiWirte des Jahres.

Ein Spätherbsttag an der

Steyr: Goldenes Laub, blauer

Himmel, glitzerndes Wasser.

Und ein paar Meter weiter – zwischen

dem Steyrfluss und dem

Wehrgraben – ein kleines Wirtshaus.

Ein Wirtshaus, das es wohl

schon vor hundertfünfzig Jahren

hier gegeben hat.

Neu erfunden aber hat es vor

gut dreißig Jahren die Familie

Klement. Und dann hat es nicht

lang gedauert und das neue Wirtshaus

ist abgesoffen. Nicht das erste

Mal und nicht das letzte Mal –

zehn Jahre später schwimmt das

knapp am eck wieder und 2013

noch einmal.

Ein Wirtshaus und

dreimal Hochwasser

Leicht war es nicht, das immer

wieder neu anfangen. Das Dreckwegputzen

und das neu einrichten.

„Wir sind immer gewachsen, haben

uns weiterentwickelt“, sagt Jürgen

Klement heute. Er ist der Sohn

von Josi und Otto Klement, den

Gründern des Wirtshauses.

Er ist hier aufgewachsen. Und

irgendwann ist er gefragt worden

von seinen Eltern, wie es weiter

gehen soll. Ob er weiter machen

will ?

Und er wollte. Das heißt – nicht

allein. Das „wir“ gehört dazu –

„das wird bei mir immer schon

großgeschrieben“. Wir – das ist

Jürgens Frau Andrea. Wir, das

sind „wahnsinnig tolle Mitarbeiter“,

die dem Haus, den Gästen

und der Familie schon lang die

Treue halten. Wir das sind auch

Josi, die zwei-, dreimal in der

Woche zu Mittag in der Küche

hilft und Otto, der sich nach der

Übergabe an die jungen Wirtsleut

im Hintergrund hält.

Wirt sein – ein Leben lang

Doch allein schon das Gespräch

mit den Stammgästen, der abendliche

Gang durchs Lokal zeigt,

was hier gewachsen ist – und

weiter wächst: „Es is eine Lebensaufgab,

nur so funktionierts für

mich. So halberte Sachen san nix

für uns“, sagt Jürgen.

Was ihn und seine Frau Andrea

besonders freut: „Anscheinend

sprech ma viele an: Kinder,

Pen sionisten, Geschäftsleute,

Touristengruppen. Da wünscht

sich einer einen Winzersekt, ein

Vier-, Fünf-Gänge-Menü – und

dekantier mir einen schönen

Roten. Und der andere hätt gern

ein Seidl Bier. Der kriegt das genauso

gepflegt serviert.“

Im Kochbuch „schmeck’n muaß“

haben Josi, Jürgen und Otto

Klement vor vier Jahren etliches

an Wirtshausklassikern gesammelt

– von der Brotsuppe über die

Krautrouladen bis zu den Butterstangerln.

Dass es im Wirtshaus knapp

am eck noch deutlich vielfältiger

und fantasievoller zugeht als im

Kochbuch, das ist wohl kein

Zufall.

So schauen Sieger aus

Das Urteil der Genuss-Spechte

übers Wirtshaus knapp am

eck ist bei der Siegerehrung

so zusammengefasst worden:

„Beim KultiWirt des Jahres

2016 fühlt man sich durch

sein besonderes, gemütliches

Ambiente sehr wohl. Den Genuss-Spechten

zufolge überzeugt

dieser Wirt mit einem

idealen Mix aus Tradition und

,Neuem‘. Die Speisekarte ist

sehr übersichtlich gestaltet,

zudem gibt eine eigene Landkarte

Auskunft über die Herkunft

der regionalen Produkte.

Die freundlichen Servicemitar

beiterinnen bringen die

frisch gezauberten Speisen

flott an den Tisch und haben

für jeden Gast ein offenes

Ohr. Die Genuss-Spechte

waren sich einig: Man erkennt

von Weitem, dass es sich hier

um einen KultiWirt handelt,

der die Philosophie der Kulti­

Wirte voll lebt ! Mit einer

Durchschnittsnote von 1,15

holt sich den Sieg der Kulti­

Wirt knapp am eck aus Steyr.“

Wirtshaus knapp am eck

Andrea & Jürgen Klement

Wehrgrabengasse 15, 4400 Steyr

T 0 72 52 / 762 69

wirtshaus@knappameck.at

www.knappameck.at

RT So + Mo

unser beste Seit’n www.kultiwirte.at 3


KultiWirt des Jahres 2016

KultiWirt des Jahres 2016 knapp am eck, Steyr Note 1,15

Von links nach rechts: KultiWirte-Geschäftsführerin Mag. Monika Kalkgruber, KultiWirte-Obmann Gottfried Spitzer,

Andrea & Jürgen Klement (knapp am eck), Landesrat Max Hiegelsberger

Sieger Region Mühlviertel West Note 1,38

Regionssieger Wia z’Haus Dinghofer, Wartberg an der Aist

÷ ÷ 2. Platz: Gasthof Süß, Oberkappel (Note 1,48)

÷ ÷ 3. Platz: Gasthaus Vis à Vis, Freistadt (Note 1,60)

Von links nach rechts: KultiWirte-Obmann Gottfried Spitzer, Gerhard & Hermine

Dinghofer (Wia z’Haus Dinghofer), Dietmar Doppelmair (Metro), KultiWirte- Geschäftsführerin

Mag. Monika Kalkgruber

Sieger Region Traunviertel Note 1,20

Regionssieger Gasthaus Hohe Linde, Waldneukirchen

÷ ÷ 2. Platz: Schupf’n, Rohr (Note 1,23)

÷ ÷ 3. Platz: Gasthaus Berger, Weyer (Note 1,40)

Von links nach rechts: KultiWirte-Geschäftsführerin Mag. Monika Kalkgruber,

KultiWirte-Obmann Gottfried Spitzer, Ottilie Tretter und Küchenchef Martin

Mursch (Gasthaus Hohe Linde), Spartengeschäftsführer Dr. Peter-Paul Frömmel

Sieger Region Hausruckviertel Note 1,30

Regionssieger Landgasthof Spitzerwirt, St. Georgen im Attergau

÷ ÷ 2. Platz: Aichingerwirt, Mondsee (Note 1,31)

÷ ÷ 3. Platz: Schrank’s Wirtshaus, Eschenau (Note 1,35)

Von links nach rechts: KultiWirte-Geschäftsführerin Mag. Monika Kalkgruber,

Gottfried & Karoline Spitzer (Landgasthof Spitzerwirt), Harald Kalcher

( Chefredakteur OÖ Krone)

Sieger Region Traunviertel/ Salzkammergut Note 1,25

Regionssieger Gasthof Engelhof, Gmunden

÷ ÷ 2. Platz: Schweizerhof, Altmünster (Note 1,255)

÷ ÷ 3. Platz: Seegasthof-Hotel Hois’n Wirt (Note 1,42)

Von links nach rechts: Fachgruppenobmann Thomas Mayr-Stockinger, MBA,

Christoph Bergthaler (Gasthof Engelhof), KultiWirte-Geschäftsführerin

Mag. Monika Kalkgruber, KultiWirte-Obmann Gottfried Spitzer

Sieger Region Mühlviertel Ost Note 1,18

Regionssieger Gasthaus Marktstub’n, St. Georgen an der Gusen

÷ ÷ 2. Platz: Restaurant Donauhof, Mauthausen (Note 1,36)

÷ ÷ 3. Platz: Wirthaus-Restaurant Stoabaun-Wirt, St. Georgen / Walde (1,38)

Von links nach rechts: KultiWirte-Obmann Gottfried Spitzer, Brigitte Böhm

( Gasthaus Marktstub’n), Klaus Solderer (Coca Cola Hellenic), KultiWirte-

Geschäftsführerin Mag. Monika Kalkgruber

Sieger Region Innviertel Note 1,20

Regionssieger Gasthaus Hofer, Neukirchen

÷ ÷ 2. Platz: Wirt z’Kraxenberg, Kirchheim (Note 1,37)

÷ ÷ 3. Platz: Gasthaus Bauer – Wirt in Steinbrunn, Schardenberg (Note 1,43)

Foto von links nach rechts: KultiWirte-Geschäftsführerin Mag. Monika Kalkgruber,

Josef Resch (Resch & Frisch), Gudrun & Franz Hofer (Gasthaus Hofer),

KultiWirte-Obmann Gottfried Spitzer

Sieger Region Zentralraum Note 1,40

Regionssieger Gasthaus Hofwimmer, Wels

÷ ÷ 2. Platz: Gasthof-Hotel Stockinger, Ansfelden (Note 1,65)

÷ ÷ 3. Platz: Stefan Stubm, Linz (Note 1,69)

Foto von links nach rechts: Josef Paukenhaider (BrauUnion), Karin und

Christian Hofwimmer, KultiWirte-Geschäftsführerin Mag. Monika Kalkgruber,

KultiWirte-Obmann Gottfried Spitzer

4 November 2016


Ein Land voll

goldener Blutzer

Kürbiskernöl – dafür war früher die Steiermark bekannt.

Mittlerweile wachsen Ölkürbisse in Oberösterreich auf rund achthundert

Hektar Acker. Verantwortlich sind dafür die Bauern von

Pramoleum, einer Genossenschaft aus dem Innviertel. Die zeigen,

dass sich aus den grünen Kernen viel mehr machen lässt als Öl.

Alois Selker aus Sigharting

ist auf der Suche nach

einem guten Eiweiß­

Futtermittel für seine Milchkühe.

Und er kommt auf den Kürbis-

Presskuchen. Vor sieben Jahren

ist das, als er den Kurs zum

Landwirtschaftsmeister besucht.

Bleibt nur ein Problem – diese

Presskuchen, die Reste vom Kernöl

pressen, gibts nirgends zu kaufen.

Ein Kurskollege baut damals

mit viel Handarbeit ein paar tausend

Quadratmeter Kürbis an.

So kommt Selker zu seinen ersten

Presskuchen. Und gleich drauf

beginnt die Geschichte der Genossenschaft

Pramoleum.

Alois Selker und vier weitere

Landwirte aus dem benachbarten

Raabs tun sich zusammen. Was

sie damals wissen: Von den in

Österreich verarbeiteten Kürbiskernen

kommen achtzig Prozent

aus dem Ausland.

So ist für die Bauern von

Pramo leum eines von Anfang an

klar: Es wird kein einziger Kürbiskern

zugekauft. Die Produktion

muss transparent und ehrlich den

Kunden gegenüber ablaufen.

Alle Bauern, die ihre Kürbiskerne

an Pramoleum liefern,

verpflichten sich zu einer vierjährigen

Fruchtfolge und sie

verzichten auf die Ausbringung

von Klärschlamm: Das hält den

Boden und den Kern gesund. So

gibt es mittlerweile Ölkürbisse in

ganz Oberösterreich und dem angrenzenden

Bayern: viele Felder,

meist zwei, drei Hektar groß.

Das Jahr beginnt für den Ölkürbis

mit der Saat Mitte April bis

Mitte Mai. Drei Zentimeter tief

liegen die Samen in der Erde. Die

Bodentemperatur soll da schon

bei zehn Grad liegen und möglichst

weiter steigen. Die Kürbisse

brauchen nicht viel Nährstoffe

und vom Wetter her halten sie

auch einiges aus.

Zwei Monate dauerts dann, bis

der Kürbis blüht. Und dann wärs

fein, wenn viele Hummeln und

Bienen vorbei schauen und die

Blüten befruchten. Ende August

bis Anfang September sind die

Kürbisse reif. Zu sehen sind auf

den Feldern dann nur mehr die

goldgelben Blutzer. Ranken und

Blätter sind da schon eingezogen.

Ein Schwadpflug schiebt die

Kürbisse auf den Feldern in lange

Reihen zusammen. Die Erntemaschine

sticht mit einer Stachelwalze

die Kürbisse auf, zerdrückt

sie in einer Trommel und separiert

die Kerne – das Fruchtfleisch

kommt gleich wieder zurück aufs

Feld.

Jetzt ists wichtig, dass die feuchten

Kerne schnell weiterverarbeitet

werden. Zuerst kommen sie in

eine fünf Meter lange Trommel –

sowas wie eine große Waschmaschine.

Dann werden die Kerne

schonend getrocknet: „Wir erhalten

den Kern am Leben“, sagt

Pramoleum-Geschäftsführer Alois

Selker. Nach dem Trocknen

werden die Kürbiskerne belüftet

und dann gekühlt gelagert. So

hält sich die Qualität übers Jahr –

bis zur nächsten Ernte.

Kernöl pressen die Leute von

Pramoleum jeweils frisch nach

Bedarf – alle drei bis sechs

Wochen. Und der Bedarf steigt:

Es hat sich herumgesprochen,

dass das Kürbiskernöl aus dem

Innviertel viel ergiebiger ist und

intensiver schmeckt als manches

Billigprodukt.

Denn wirklich billig kann

Kürbiskernöl nicht sein, sagt

Alois Selker: „Ehrlich kalkuliert

muss Kürbiskernöl 14 Euro pro

halbem Liter kosten“. Günstiger

wird es allerdings, wenn das Kernöl

in größeren Gebinden geliefert

wird – als Bag-in-Box. So kommt

das Öl auch nicht mehr mit der

Luft in Kontakt.

Pramoleum presst im Jahr rund

15.000 bis 20.000 Liter Kernöl.

Den Großteil des Umsatzes –

rund achtzig Prozent – erwirt­

schaftet die Genossenschaft aber

mit Kürbiskernen und mit Produkten

daraus: Knabberkerne

zum Beispiel, Kürbiskernpesto,

Tagliatelle, kleine nussige Kekse ...

Und es gibt auch Kürbiskern-Bier.

Dafür werden die Presskuchen verwendet.

Ihr Vorteil: Sie sind intensiv

im Geschmack, enthalten

aber kaum Öl. Denn damit haben

die Brauer nicht viel Freude – da

wär Schluss mit dem Foamhäuberl

am Bier.

Alois Selker verwendet den

Kür bis-Presskuchen übrigens

noch immer daheim am Bauernhof,

mittlerweile für Stiere. Wie

lang noch, das ist die Frage – denn

er findet, dass der Presskuchen

eigentlich zu schade ist als Tierfutter.

Schließlich gibts schon

Brot mit Presskuchen – und das

schmeckt wunderbar.

Wenn Sie mehr erfahren und

mehr schmecken möchten zum

Thema Kürbiskern und Kernöl:

Im Schloss Sigharting nahe

Andorf finden Sie die Leute von

Pramoleum von Montag bis Freitag

von 8 bis 13 Uhr. Die MitarbeiterInnen

der Genossenschaft

organisieren gern ein Besuchsprogramm

– mit einer Dauer von

einer halben Stunde bis zu einem

Tag – einschließlich Hofbesuch

und Verkostung. Am meisten zu

sehen ist zum Thema Kürbis im

Herbst und im Frühjahr.

Unter www.pramoleum.at

finden Sie auch Rezepte und

einen Shop.

unser beste Seit’n www.kultiwirte.at 5


anzeige

Bauer & Wirt

Den Sommer feiern

Im Garten des Gasthofs Bauböck

in Andorf luden die

Wirtsleut zum „Sommersilvester“.

Natürlich gabs da den

Einakter „Dinner for one“ zu

sehen. Und das live – mit Martina

Bamberger als Miss Sofie und

Johann Berghammer als Butler

James. Dazu Live-Musik der

Gruppe „Portwine“. Begleitet

wurde dieser Abend von einer

leichten sommerlichen Speisekarte,

einer gut sortierten Weinauswahl

und einer Cocktailkarte

mit Eigenkreationen aus der

jungen Kreativabteilung.

Gasthof Bauböck

Heidelinde Voglmayr

G.-Schachinger-Weg 2

4770 Andorf

T 0 77 66 / 22 79 F DW 33

gasthof@bauboeck.at

www.bauboeck.at

RT Mo

Das AMA-Gastrosiegel kennzeichnet gelebte Partnerschaft und Regionalität.

Die Zeiten, in denen ein

Schnitzel einfach nur möglichst

groß sein sollte, sind

vorbei. Heute zählt, was auf den

Teller kommt und woher es stammt.

Schön, dass so viele oberösterreichische

Wirte trans parent machen,

wo sie ihre Zutaten einkaufen.

Immer mehr Gäste wollen

wissen, woher die Rohstoffe stammen.

Das zeigt eine Motivanalyse

der AMA-Marketing. Jeder zweite

Gast möchte erfahren, wo der Wirt

das verwendete Fleisch einkauft.

Auch bei Eiern sowie Brot und

Gebäck ist Regionalität wichtig.

AMA-Gastrosiegel-Betriebe

geben in der Speisekarte genau

Auskunft, woher Fleisch, Milchprodukte,

Eier, Obst und Gemüse

sowie Wild oder Süßwasserfisch

stammen. Noch tiefer greift die

Auszeichnung der Regionalität

mit den neuen, freiwilligen

Kate gorien der regionstypischen

Rohstoffe oder Speisen und der

Verwendung von Leitprodukten

aus den Genussregionen. Damit

wird das AMA-Gastrosiegel

noch regionaler und die Partnerschaft

zwischen Bauer, Lebensmittelproduzent

und Wirt noch

intensiver.

KultiWirte sind besonders

regional.

Die oberösterreichischen Kulti­

Wirte gehen mit leuchtendem

Beispiel voran. KultiWirte mit

AMA-Gastrosiegel lassen die besonders

tiefgreifende Regionalität

freiwillig von externen Stellen

kontrollieren. Sie tischen typische

Speisen wie Knödl und Bratl auf

und verwenden Produkte der oberösterreichischen

Genussregionen.

Allein schon deren Aufzählung

lässt einem das Wasser im Mund

zusammenlaufen:

÷ ÷ Eferdinger Landl-Gemüse

÷ ÷ Sauwald-Erdäpfel

÷ ÷ Innviertler Surspeck

÷ ÷ Mühlviertler Weidegans

÷ ÷ Forelle aus dem Mattigtal

÷ ÷ Bio-Rind aus dem Nationalpark

Kalkalpen ...

„Die regionale Qualität unserer

bäuerlichen Produzenten wird

von Gastronomen zu innovativen

Gerichten verarbeitet, die Österreich

an die Spitze internationaler

Kulinarik-Nationen bringt“, so

Landwirtschaftsminister Rupprechter.

Die Wirte sehen die gelebte

und geprüfte Regionalität als

Alleinstellungsmerkmal. So profitieren

Gastronom und Landwirt –

und den Gästen schmeckts.

Gratis-Abo!

((

Ja, ich will die „Beste Seit’n“ der

KultiWirte gratis abonnieren.

Name

Adresse

Telefon

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Verein der

KultiWirte

Hessenplatz 3

4020 Linz

Bitte

frankieren !

Wir suchen die besten

Wirte. Die KultiWirte

möchten gern Oberöster

reichs beste

Wirt Innen unter ihrem

Dach versammeln.

Wenn Sie einen Wirt

wissen, der hier fehlt

und bei dem Sie

meinen, das wär doch

auch ein

richtiger

Kulti Wirt,

dann schlagen

Sie uns den doch

vor – hier auf der

Karte.

((

Das wär doch auch ein KultiWirt:

Name, Ort

... oder per eMail: info@kultiwirte.at

Ausschneiden,

einsenden und

gratis lesen !

6

November 2016


z’sammtragn

Am Traunsee ins Neue Jahr

Zum Silvesterball im Landhotel

Grünberg am See lädt

die Familie Pernkopf am

Samstag, 31. Dezember 2016 ab

20 Uhr – mit Livemusik, Glücksbringer

und 4-gängigem Menü.

Musikalische Geschichten aus

dem Wirtshaus Remasuri gibts am

Samstag, 7. Jänner ab 20 Uhr zu

hören.

Zum Weinabend Österreich

öffnet Weinakademiker Günther

Bammer zehn Jahrgänge in

Magnumflaschen weiß und rot:

am Samstag, 14. Jänner ab 19 Uhr.

Kochkurse in Ingrid Pernkopfs

Genusskochschule gibts auch weiterhin:

Im Sinn der verstorbenen

Senior-Chefin vom Landhotel

Grünberg am See kochen jetzt

ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Zum Beispiel ein 5-gängiges

Weihnachtsmenu, Weihnachtsbäckerei

oder Klassiker aus der

Österreichischen Küche.

Vier Jubiläen und ein Sieg

Im Gasthaus Hofwimmer in

Wels, Oberthan gabs heuer

viel Grund zur Freude: Zuerst

feierten die Senior-Wirte Rosa

und Herbert ihren 80er. Dann

gabs ein 120-Jahre-Gasthaus-Hofwimmer-Fest,

gleichzeitig auch

das zwanzigjährige Betriebsjubiläum

von Karin und Christian und

die Eröffnungsfeier von neuem

Eingangsbereich und Clubraum.

Und jetzt ist das Wirtshaus auch

Regionssieger bei der KultiWirte-

Wahl für den oberösterreichischen

Zentralraum.

Gasthaus Hofwimmer

Karin & Christian Hofwimmer

Vogelweiderstraße 166

4600 Wels

T 0 72 42 / 466 97

wirt@gasthaus-hofwimmer.at

www.gasthaus-hofwimmer.at

RT Mi + Do

Zweimal Oscar – einmal echt

Im Februar 2008 hat Stefan

Ruzowitzky den Oscar erhalten

für seinen Film „Die Fälscher“.

Damals prämiert als bester

fremdsprachiger Film – und der

erste Oscar für einen österreichischen

Beitrag.

Vor ein paar Jahren hat der

österreichische Filmregisseur

und Drehbuchautor vom „Hois’n“

aus den Traunstein bestiegen.

Bei seinem jüngsten Besuch am

Traunsee haben ihm die Wirtsleut

für diesen Schnappschuss ihren

eigenen Oscar in die Hand gedrückt:

Dieser „Tourismus-Oscar“

wurde 1994 den Hois’n-Wirtsleuten

Adelgunde und Johann

Schallmeiner verliehen – den

Großeltern von Johanna Schallmeiner.

Mittlerweile gibts diesen

und ähnliche Preise nicht mehr:

Die Veranstalter der Academy

Awards in Kalifornien klagen vor

Gericht recht konsequent gegen

jede Verwendung des Begriffs

Oscar, die nicht mit ihnen abgesprochen

ist.

Mehr dazu was im echten

Oscar steckt finden Sie unter

www.oscars.org/oscars/

statuette.

Seegasthof-Hotel Hois’n Wirt

Rosi, Hans & Johanna Schallmeiner

Traunsteinstraße 277

4810 Gmunden

T 0 76 12 / 773 33 F DW 95

reception@hoisnwirt.at

www.hoisnwirt.at

RT kein Ruhetag

Landhotel Grünberg am See

Franz & Michael Pernkopf

Traunsteinstraße 109

4810 Gmunden

T 0 76 12 / 777 00 F DW 33

hotel@gruenberg.at

www.gruenberg.at

RT kein Ruhetag

Handwerks-Kunst genießen

Kunst, Musik und dazu gut

essen und trinken: Bei

Johanna Landerl im Gasthof

Jägerwirt in Au an der Donau

Mühlviertler Kreativmarkt ist am

Sonntag, 4. Dezember und am

Donnerstag, 8. Dezember. Und

wenn auch die Wildwochen fast

überall vorbei sind – beim Jägerwirt

gibts Spezialitäten von Reh

und Fasan das ganze Jahr über.

Gasthof Jägerwirt

Johanna Landerl

Oberer Markt 24

4332 Au an der Donau

T 0 72 62 / 585 14 F DW 9

johanna.landerl@utanet.at

www.tiscover.at/jaegerwirt-au

RT Do (Wintermonate)

anzeige

Der hat immer ein Leiberl

Gegen diesen Wirt hat keiner

ein Leiberl – so haben wir

vor etlichen Jahren – zur

Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft

Bestes Bier im Boigerstadl

Eines von Oberösterreichs

ge pflegtesten Bieren gibts

in Garsten bei Steyr, bei

Sandra Mayrhofer. Die sicherte

sich beim Bewerb um den

Golde nen Zapfhahn den dritten

Platz.

Siegerin wurde Magdalena

Aigner vom Gasthaus Django in

Ottnang, Silber ging an Rudolf

Kastenhuber vom Gasthaus

Kastenhuber in Desselbrunn.

Damit ändert sich von den

Wirtshäusern her gegenüber

dem Vorjahr nichts – alle drei

Wirts familien haben ihre Plätze

verteidigt.

Boigerstadl

Sandra Mayerhofer

Boigstraße 14

4451 Garsten

T 0 72 52 / 531 96

boig@aon.at

RT Mo (Di – Fr ab 15.30 Uhr,

Sa ab 11 Uhr, So ab 9 Uhr geöffnet)

2010 unsere KultiWirte­ Wahl

beworben. Wahre Fans der Kulti­

Wirte, wie Erwin aus Linz, tragen

so ein Leiberl auch heut noch mit

Stolz.

Übrigens – ob mit oder ohne

Leiberl: Jeden letzten Freitag im

Monat gibts beim Spitzerwirt in

St. Georgen einen Musikantenstammtisch.

Landgasthof Spitzerwirt

Gottfried Spitzer

Kogl 17

4880 St. Georgen im Attergau

T 0 76 67 / 65 90 F DW 26

info@spitzerwirt.at

www.spitzerwirt.at

RT Mo, November – März:

Mo + Mi

Junger Most

im späten Herbst

Ab Mitte November ist er

erhältlich: Preisgekrönter

Jungmost aus dem Jahrgang

2016. Und wie’s ausschaut,

waren die Voraussetzungen beim

Wetter gut für das Mostobst:

Genug Sonne und damit viel

Zucker und genau das richtige

Maß an Säure.

Ähnlich wie beim Wein gibt es

seit gut einem Jahr auch für Most

ein Staatliches Qualitätssiegel:

das Siegel „Österreichischer

Qualitätsobstwein“ in Kombination

mit der Prüfnummer auf

einer Mostflasche garantiert

geprüfte Qualität und Herkunft

aus Österreich.

Die besten Jungmost-

Betriebe finden Sie unter

www.unsermost.at.

Österreichs jüngster Biersommelier

kommt aus

Oberkappel – Dominik

Süß ist siebzehn Jahre alt. Zusammen

mit seiner Mutter Bettina

hat er die Ausbildung und die

Prüfung zum Biersommelier absolviert.

Gasthof Süss

Bettina & Johannes Süss

Marktplatz 7, 4144 Oberkappel

T 0 72 84 / 215 F 228 20

info@gasthofsuess.com

www.gasthofsuess.com

RT Mo + Di bis 17 Uhr

unser beste Seit’n

www.kultiwirte.at

7


Vergelts

Gott

Fuchtlmandl

An Inn und Donau, und dort, wo es recht sumpfig oder moorig ist,

dort waren früher die Fuchtlmandl zu sehen. Wir haben uns auf

die Suche gemacht nach ihnen und ein paar Wirtshäuser haben

wir auch gefunden am Weg.

Kurz sind die Tage geworden

und lang die

Dämmerung und die

Nacht. Wir merken ja heut nicht

mehr gar so viel davon – bei

elektrischem Licht im Haus und

Scheinwerfern am Auto.

Früher aber ist den Menschen

in der Nacht allerhand aufgefallen.

Die Fuchtlmandl oder

Lichtln zum Beispiel. Im Volksglauben

waren das arme Seelen,

die erst erlöst werden müssen.

Und zu erlösen waren sie leicht –

mit einem Gebet meist, mit einem

Vaterunser oder einem Vergelt’s

Gott – dafür, dass sie den Menschen

oft den richtigen Weg gezeigt

haben.

Wie sie ausgesehen haben ?

„Sie waren groß und rund wie

eine Saublase und leuchteten

hell“, heißts zum Beispiel aus

der Gegend um Naarn.

Adalbert Depiny beschreibt

vor bald hundert Jahren, was es

mit den Fuchtlmandln auf sich

hat – in seinem Buch über die

Oberösterreichischen Sagen:

„Die Fuchtlmandl waren hauptsächlich

auf feuchten Wiesen zu

sehen. War es finster und man

verirrte sich, so rief man ,Fuchtlmandl

! Fuchtlmandl, hilf mir !‘

Dann leuchteten sie einem auf

den richtigen Weg.“ Uns mag

das heut naiv vorkommen – wir

haben unsere Stirnlampe und

vielleicht ein Smartphone, das

uns nach Hause hilft.

Eine Näherin in Kimpling ging

spät abends von der Ster heim

durch den Wald. Da sah sie ein

Licht neben sich und das Licht

hustete. „Helf Gott !“, rief die

Näherin. „Gelts Gott ! Ich bin

erlöst“, antwortete das Licht und

verschwand.

Ein Mehrnbacher Bursche ging

in später Nacht heim und verirrte

sich im großen Wald. Er

fing zu beten an und betete für

die arme Seele, an die niemand

mehr dachte und die doch nur

mehr wenig bedurfte, um in den

Himmel einzugehen. Da sah er

plötzlich ein helles Licht, es wies

ihm den Weg aus dem Walde,

dann stand es still. Als der Bursche

voll Dankbarkeit „I dank dir

schön, Lichtl !“ sagte, hörte er

eine menschliche Stimme „Vergelts

Gott, daß du mich erlöst

hast !“ und das Lichtl war verschwunden.

Es war die arme Seele,

für die der Bursche gebetet hatte.

Ein alter Handenberger Bauer

fuhr von Burgkirchen heim. Im

Walde überraschte ihn die Dunkelheit.

Es wurde so finster, daß

die Ochsen nicht mehr vorwärts

konnten. Da dachte er sich:

„Wenn doch ein Lichtl kam !“ Ein

paar Schritte weiter scheuten die

Ochsen. Ein Lichtl saß auf der

Deichsel. Das Gespann beruhigte

sich wieder und das Lichtl leuchtete

dem Bauer bis zum Hof,

dann entflog es über den Stall.

„Vergelts Gott“ rief der Bauer nach

und hörte noch eine Stimme:

„Ich bin erlöst !“

Auf die Spur der Fuchtlmandl

geführt hat uns eine

Radio­ Sendung von

Märchenerzähler Helmut

Wittmann.

Mehr dazu unter

www.maerchenerzaehler.at.

Gschichten über Fuchtlmandl

nachlesen können

Sie in Adalbert Depinys

Ober öster reichischem

Sagenbuch. Digital zu finden

unter www.sagen.at.

Wenn auch Sie sich aufmachen

möchten auf den Spuren der

Fuchtlmandl – an Inn und Donau

rund um Passau gibts etliche dieser

Geschichten. Wir empfehlen

die Umgebung der folgenden

drei KultiWirte. Nach einer winterlichen

Wanderung ist so eine

warme helle Wirtsstube gleich

noch einmal so schön: Rund um

Oberkappel suchen sich zwei

dutzend Bäche ihren Weg hinunter

zur Ranna. Manchmal sind

es weite Bachtäler mit feuchten

Wiesen, dann wieder eng eingeschnittene

Schluchten.

Südlich der Donau gehts weiter

mit einer ganz ähnlichen Landschaft:

Im Sauwald – dem Wald

der Passauer Bischöfe – gibts im

Wald Reste kleiner Moore, dazu

Hochebenen mit Wiesen und

Äckern. Und je näher man dem

Inn und der Donau kommt,

umso mehr schauts nach Mühlviertel

aus: Bäche, die zwischen

moosigen Granitblöcken ihren

engen Weg finden. Wer da von

Schardenberg oder von Freinberg

aus so einen Bach hinunter

wandert, der landet auf einmal

mitten in der Stadt Passau.

Gasthof Süss

Bettina & Johannes Süss

Marktplatz 7, 4144 Oberkappel

T 0 72 84 / 215 F 228 20

info@gasthofsuess.com

www.gasthofsuess.com

RT Mo + Di bis 17 Uhr

Wirth z’Hareth

Hubert Wirth

Hareth 15, 4785 Freinberg

T 0 77 13 / 81 15

wirth.hareth@aon.at

www.hareth.com

RT Mo + Di

Gasthaus Bauer –

Wirt in Steinbrunn

Gabi & Josef Bauer

Steinbrunn 2

4784 Schardenberg

T 0 77 13 / 67 44 F DW 4

wirt-in-steinbrunn@aon.at

www.wirt-in-steinbrunn.at

RT Mi

Die OÖ KultiWirte bedanken sich bei folgenden Organisationen und Unternehmen!

Impressum Herausgeber & Medieninhaber Verein der KultiWirte, 4020 Linz, Hessenplatz 3, www.KultiWirte.at Redaktion & Text Franz Xaver Wimmer, Steinbach am Ziehberg, info@KultiWirte.at Layout Atteneder Grafik Design, Steyr Verlagspostamt Linz Die Zeitung erscheint dreimal jährlich mit einer Auflage von 30.000 Stück.

8 November 2016

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