Vorschau Scheidegger & Spiess Frühjahr 2017
Die aktuellen Titel im Frühjahrs-Programm 2017 vom Verlag Scheidegger & Spiess.
Die aktuellen Titel im Frühjahrs-Programm 2017 vom Verlag Scheidegger & Spiess.
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Scheidegger & Spiess
Kunst I Fotografie I Architektur
Frühjahr 2017
Wichtige Neuerscheinungen Herbst 2016
Hans Arp
Das Lob der Unvernunft
Rudolf Suter
Gebunden
336 Seiten, 69 farbige und
52 sw Abbildungen
17 × 24 cm
978-3-85881-502-6 Deutsch
sFr. 49.– | € 48.–
Hans Arp (1886–1966) war nicht nur
eine zentrale Figur der Dada-Bewegung,
sondern der gesamten europäischen
Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Sein
vielgestaltiges Œuvre umfasst deutschund
französischsprachige Gedichte und
Aufsätze, Plastiken, Reliefs, Collagen,
Gemälde, Radierungen, Zeichnungen
und Textilentwürfe. Erstmals wird in
dieser neuen Biografie sowohl Arps
künstlerisches wie auch sein dichterisches
Schaffen aufgearbeitet und interpretiert.
Mit zahlreichen Werkabbildungen und
Fotografien sowie einer stimmungsvollen,
bislang unpublizierten Reportage
des Fotografen Ernst Scheidegger
(1923–2016), der Hans Arp bei der
Arbeit im Atelier beobachten konnte.
Alberto Giacometti –
Material und Vision
Die Meisterwerke
in Gips, Stein, Ton und Bronze
Herausgegeben vom Kunsthaus Zürich
Mit Beiträgen von Philippe Büttner, Casimiro
Di Crescenzo, Catherine Grenier, Tobias Haupt,
Christian Klemm, Kerstin Mürer und
Stefan Zweifel
Gebunden
240 Seiten, 224 farbige und
36 sw Abbildungen
22 × 27 cm
978-3-85881-525-5 Deutsch
978-3-85881-785-3 Englisch
978-3-85881-786-0 Französisch
sFr. 59.– | € 58.–
50 Jahre nach dem Tod Alberto Giacomettis
(1901–1966) wirft diese neue
Monografie neues Licht auf grundlegende
Aspekte des Werks und auf die Arbeitsweise
des weltbekannten Schweizers.
Anhand zahlreicher Meisterwerke aus
allen Schaffensphasen stellt das Buch
den künstlerischen Umgang Giacomettis
mit der Materialität seiner Werkstoffe in
den Mittelpunkt und macht den schöpferischen
Prozess eines Jahrhundertkünstlers
erfahrbar.
Giovanni Segantini
Beat Stutzer
Herausgegeben von der Giovanni Segantini
Stiftung, St. Moritz
Gebunden
208 Seiten, 141 farbige Abbildungen
25 × 30 cm
978-3-85881-522-4 Deutsch
978-3-85881-783-9 Englisch
978-3-85881-784-6 Italienisch
sFr. 49.– | € 48.–
Der ausgewiesene Segantini-Spezialist
Beat Stutzer stellt das Werk dieses grossen
Erneuerers der Alpenmalerei erstmals
in seiner ganzen Breite umfassend
dar. Unter den dafür ausgewählten
und kommentierten 60 Bildern sind
Schlüsselwerke, die seit Langem nicht
mehr öffentlich zu sehen waren. Mit
einer Einführung zur Rolle Segantinis
als Vorbild etwa für die Futuristen oder
für Joseph Beuys und die wechselvolle
Rezeptionsgeschichte seines Schaffens
mit allgemein verständlichen Bildanalysen
schliesst diese neue Monografie eine
seit Langem bestehende Lücke.
ISBN 978-3-85881-502-6
ISBN 978-3-85881-525-5
Deutsch
ISBN 978-3-85881-522-4
Deutsch
9 783858 815026
9 783858 815255
9 783858 815224
Für die Kunstbiennale Venedig 2017 kuratiert Philipp Kaiser die thematische Ausstellung
Women of Venice im Schweizer Pavillon. Die Schau und dieses Buch nehmen Bezug auf
Alberto Giacomettis kaum beachtete Absenz an der Biennale. Im 1952 von seinem Bruder,
dem namhaften Architekten Bruno Giacometti, errichteten Pavillon werden 2017
speziell für die Biennale geschaffene Werke von Carol Bove und dem Künstlerpaar Teresa
Hubbard / Alexander Birchler gezeigt, die sich mit dem Erbe und Kosmos Giacomettis
auseinandersetzen. In installativen und skulpturalen Anordnungen inszeniert Bove diskursive,
verborgene Zusammenhänge und erkundet mit grosser Leichtigkeit das Vokabular
der Skulptur. Teresa Hubbard / Alexander Birchler wenden sich in dokumentarischer
Weise der Archäologie des Films zu und präsentieren die visuelle Installation Flora. Sie
basiert auf Recherchen des Duos zur amerikanischen Künstlerin Flora Mayo, die in den
1920er-Jahren mit Alberto Giacometti in Paris studierte und dessen Geliebte war.
Women of Venice reflektiert die Geschichte des Schweizer Beitrags und Biennale-Pavillons
aus zeitgenössischer Sicht und initiiert gleichzeitig neue, spezifische Kunstwerke.
3 Scheidegger & Spiess
«‹Women of Venice› will aus zeitgenössischer
Perspektive die Geschichte des Schweizer Beitrags
und Pavillons reflektieren und gleichzeitig neue,
spezifische Kunstwerke initiieren.» Philipp Kaiser
Women of Venice
Carol Bove
Teresa Hubbard / Alexander Birchler
Die Publikation zur Ausstellung
im Schweizer Pavillon auf der
Kunstbiennale Venedig 2017
(13. Mai bis 27. November 2017)
Zeigt neue Arbeiten von
Carol Bove und Teresa Hubbard /
Alexander Birchler
Reflektiert die Geschichte des
Schweizer Beitrags und Pavillons
an der Biennale Venedig
Herausgegeben von Philipp Kaiser
Mit Beiträgen und Interviews von Carol
Bove, Sabeth Buchmann, Teresa Hubbard
/ Alexander Birchler und Philipp Kaiser
Gestaltet von NORM
Broschur
ca. 128 Seiten, ca. 60 farbige
Abbildungen
ca. 18 × 25,5 cm
978-3-85881-549-1 Deutsch
978-3-85881-795-2 Englisch
ca. sFr. 19.– | € 19.–
Erscheint im Mai 2017
Carol Bove, geboren 1971, ist
Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in
Brooklyn.
Sabeth Buchmann, geboren 1962,
ist Kunsthistorikerin und -kritikerin.
Sie lebt und arbeitet in Wien.
Teresa Hubbard, geboren 1965,
und Alexander Birchler, geboren
1962, sind seit 1990 ein Künstlerduo.
Sie leben und arbeiten in Austin,
Texas.
Philipp Kaiser, geboren 1972, ist
freier Kurator. Er lebt und arbeitet
in Los Angeles.
ISBN 978-3-85881-549-1
Deutsch
ISBN 978-3-85881-795-2
Englisch
9 783858 815491
9 783858 817952
11 Cameon IX
7 Cameon IX
12
Cameon IX
Fernando Bordoni
Acryl auf Leinwand /
Acrylic on canvas /
Acrylique sur toile,
140 ×120 cm
© Cantone Ticino
13
Cameon IX
Fernando Bordoni
Acryl auf Leinwand /
Acrylic on canvas /
Acrylique sur toile,
140 ×120 cm
© Cantone Ticino
L Ueli Berger, Pausenplatzskulptur, 1970, Schulhaus Melchenbühl, Muri bei
Bern (Gümligen) / Schoolhouse Melchenbühl, Muri near Berne (Gümligen) / École
Melchenbühl, Muri à Berne (Gümligen).
8 Cameon IX
1
Cameon IX
Fernando Bordoni
Acryl auf Leinwand /
Acrylic on canvas /
Acrylique sur toile,
140 ×120 cm
© Cantone Ticino
B Ueli Berger, Pausenplatzskulptur, 1970, Schulhaus Melchenbühl, Muri bei
Bern (Gümligen) / Schoolhouse Melchenbühl, Muri near Berne (Gümligen) / École
Melchenbühl, Muri à Berne (Gümligen). C Michael Grossert & Theo Gerber,
1967, Spielplastik, Schulhaus Aumatten, Reinach / Game Plastic, Schoolhouse
Aumatten, Reinach / Plastic à jouer, École Aumatten, Reinach. D Peter Travaglini,
Zahlenmauer / Number Wall / Numbre mur, 1967, Schulhausplatz / School
space / Espace école , Bellach.
1 Cameon IX
1965
Busboykott von Montgomery von 1955/56
(amerikanische Bürgerrechtsbewegung, „Civil
Rights Movement“ => seit Beginn des 20.
Jahrhunderts).
1967
130
131
Busboykott von Montgomery von 1955/56
(amerikanische Bürgerrechtsbewegung, „Civil
Rights Movement“ => seit Beginn des 20.
Jahrhunderts).
Busboykott von Montgomery von 1955/56
(amerikanische Bürgerrechtsbewegung, „Civil
Rights Movement“ => seit Beginn des 20.
Jahrhunderts).
1966
Vietnamkrieg von 1955 bis 1975 =>
antiamerikanische Proteste
Vietnamkrieg von 1955 bis 1975 =>
antiamerikanische Proteste
Vietnamkrieg von 1955 bis 1975 =>
antiamerikanische Proteste
Raumflüge der Amerikaner und Russen
(1957 unbemannter Erdsatellit „Sputnik 1“
der Russen).
B
Raumflüge der Amerikaner und Russen
(1957 unbemannter Erdsatellit „Sputnik 1“
der Russen).
Raumflüge der Amerikaner und Russen
(1957 unbemannter Erdsatellit „Sputnik 1“
der Russen).
C
1967
Aufstand in Ungarn / Hungarian Uprising /
Insurrection hongroise
1968
Kulturrevolution in
China / Cultural
revolution in China /
Révolution culturelle
en Chine
D
Fernando Bordoni (Mendrisio 1937) Absolventen der Akademie Brera in 1962 mit einer
Arbeit über Giovanni da Milano. Obwohl numerisch beschränkt, die in diesen Jahren
entwickelt Freundschaften sind von größter Bedeutung. Er regelmäßig Studios von
mehreren Künstlern aus dem Tessin, wie Carlo Cotti, Filippo Boldini und Remo Rossi in
Locarno besucht, während Jean Arp, Fritz Glarner und Hans Richter in angrenzenden
Studios arbeiteten. Er wird zu einem ergebenen frequenter der Gruppe und auf deren
Drängen, insbesondere von Glarner, löst er in ganz Europa zu reisen. Sein Ziel ist eine
systematische Untersuchung dessen, was auf dem Gebiet der bildenden Kunst geschieht.
Fernando Bordoni (Mendrisio 1937) graduates from the Brera Academy in 1962
with a thesis on Giovanni da Milano. Although numerically limited, the friendships
developed in those years are of paramount importance. He regularly visited studios
of several artists from the Ticino such as Carlo Cotti, Filippo Boldini and Remo Rossi
in Locarno, while Jean Arp, Fritz Glarner and Hans Richter were working in adjoining
studios. He becomes a devoted frequenter of the group and, at their urging, particularly
of Glarner, he resolves to travel throughout Europe. His purpose is a systematic study
of what is happening in the field of visual art.
Fernando Bordoni (Mendrisio 1937) est diplômé de l‘Académie de Brera en 1962
avec une thèse sur Giovanni da Milano. Bien que numériquement limité, les amitiés
développées dans ces années sont d‘une importance primordiale. Il a visité régulièrement
les studios de plusieurs artistes du Tessin tels que Carlo Cotti, Filippo Boldini et
Remo Rossi à Locarno, tandis que Jean Arp, Fritz Glarner et Hans Richter travaillaient
dans des studios adjacents. Il devient un habitué dévoué du groupe et, à leur demande
pressante, en particulier de Glarner, il décide de voyager dans toute l‘Europe. Son but
est une étude systématique de ce qui se passe dans le domaine de l‘art visuel.
Zeigt Werke von Livio Bernasconi, Fernando
Bordoni, Carl Bucher, Samuel Buri, Marc Egger,
Emilienne Farny, Franz Gertsch, Margrit Jäggli,
Urs Lüthi, Max Matter, Markus Müller, Markus
Raetz, Peter Stämpfli u.a.
316 Carl Bucher
317 Fernando Bordoni
148 149
275
276
L
Urs Bänniger (Mendrisio 1937) Absolventen der Akademie Brera in 1962 mit einer Arbeit
über Giovanni da Milano. Obwohl numerisch beschränkt, die in diesen Jahren entwickelt
Freundschaften sind von größter Bedeutung. Er regelmäßig Studios von mehreren
Künstlern aus dem Tessin, wie Carlo Cotti, Filippo Boldini und Remo Rossi in Locarno
besucht, während Jean Arp, Fritz Glarner und Hans Richter in angrenzenden Studios
arbeiteten. Er wird zu einem ergebenen frequenter der Gruppe und auf deren Drängen,
insbesondere von Glarner, löst er in ganz Europa zu reisen. Sein Ziel ist eine systematische
Untersuchung dessen, was auf dem Gebiet der bildenden Kunst geschieht.
Urs Bänniger (Mendrisio 1937) graduates from the Brera Academy in 1962 with a
thesis on Giovanni da Milano. Although numerically limited, the friendships developed
in those years are of paramount importance. He regularly visited studios of several
artists from the Ticino such as Carlo Cotti, Filippo Boldini and Remo Rossi in Locarno,
while Jean Arp, Fritz Glarner and Hans Richter were working in adjoining studios. He
becomes a devoted frequenter of the group and, at their urging, particularly of Glarner,
he resolves to travel throughout Europe. His purpose is a systematic study of what is
happening in the field of visual art.
Urs Bänniger (Mendrisio 1937) est diplômé de l‘Académie de Brera en 1962
avec une thèse sur Giovanni da Milano. Bien que numériquement limité, les amitiés
développées dans ces années sont d‘une importance primordiale. Il a visité régulièrement
les studios de plusieurs artistes du Tessin tels que Carlo Cotti, Filippo Boldini et
Remo Rossi à Locarno, tandis que Jean Arp, Fritz Glarner et Hans Richter travaillaient
dans des studios adjacents. Il devient un habitué dévoué du groupe et, à leur demande
pressante, en particulier de Glarner, il décide de voyager dans toute l‘Europe. Son but
est une étude systématique de ce qui se passe dans le domaine de l‘art visuel.
312 Samuel Buri
313 Samuel Buri
302 Urs Bänniger
303 Urs Bänniger
Die Pop-Art war als eine der wichtigsten internationalen Strömungen der Nachkriegskunst
auch für das Schweizer Kunstschaffen der 1960er- und der frühen 1970er-Jahre
von zentraler Bedeutung. Die spezifisch helvetischen Ausformungen der Pop-Art bilden
ein wichtiges, aber bisher kaum erforschtes Kapitel der Schweizer Kunstgeschichte des
20. Jahrhunderts.
Die vorliegende Publikation wird diese Lücke schliessen. Wissenschaftlich fundierte
Texte untersuchen die Pop-Art aus Schweizer Perspektive und sind mit umfassendem
Bildmaterial illustriert. Beleuchtet werden auch Themen wie «Swissness» oder die einzelnen
Pop-Art-Phasen von Kunstschaffenden. Beiträge zu den Einflüssen der Kunstrichtung
auf die Bereiche Design, Kunst im öffentlichen Raum, Grafik und Musik
verorten die Thematik disziplinübergreifend im grösseren Kontext. Eine Text-Bild-
Chronologie mit Zeugnissen einzelner Protagonisten bietet einen Überblick über die in
politischer, gesellschaftlicher und künstlerischer Hinsicht ereignisreiche Periode und
lässt den Zeitgeist aufleben.
5 Scheidegger & Spiess
Das Standardwerk
zur Schweizer Pop-Art
Swiss Pop Art
Formen und Tendenzen 1962–1972
Die Pop-Art ist eine der wichtigsten
Kunstströmungen des
20. Jahrhunderts
Das Buch dokumentiert die
Pop-Art in der Schweiz erstmals
umfassend und schliesst eine
wesentliche Lücke in der
Forschungsliteratur zur zeitgenössischen
Schweizer Kunst
Erscheint zur gleichnamigen Ausstellung
vom 7. Mai bis 1. Oktober
2017 im Aargauer Kunsthaus,
Aarau
Herausgegeben von
Madeleine Schuppli und dem
Aargauer Kunsthaus, Aarau
Mit Beiträgen von Yasmin Afschar,
Karoliina Elmer, Bernadette Fülscher,
Kornelia Imesch, Dora Imhof,
Renate Menzi, Franz Müller,
Samuel Mumenthaler, Astrid Näff,
Philipp Stamm, Madeleine Schuppli
und Katrin Weilenmann
Madeleine Schuppli ist Kunsthistorikerin
und seit 2007 Direktorin
des Aargauer Kunsthauses, Aarau.
2000–2007 war sie Direktorin des
Kunstmuseums Thun.
Gestaltet von Raffinerie
Broschur
ca. 496 Seiten, ca. 340 farbige
Abbildungen
ca. 20 × 29 cm
978-3-85881-536-1
Deutsch / Englisch / Französisch
ca. sFr. 69.– | € 68.–
Erscheint im Mai 2017
ISBN 978-3-85881-536-1
9 783858 815361
A
A Skiläufer, Schlittler an der Rigi,
Plakatoriginal-Entwurf in
Gouache WVR Nr. 62, 1906.
B Dampfbetriebene Zahnradbahn
auf die Rigi ab Vitznau LU,
Wintersportler, Rigi-Massiv,
Plakat WVR Nr. 61, 1906.
B
Anton Reckziegel – aus dem Leben eines Kunstmalers und Wegbereiters der Werbegrafik 19 Kursbesuch u. a. zusammen mit
seinen Berufskollegen Arthur
Gugger, Hans Steiner und Eduard
Grüneisen, mit «Viktor Surbeck,
stud.» und dem Münsterarchitekten
Karl Indermühle.
20 Insbesondere von Eduard Grüneisen,
den späteren St. Galler
Zeichenlehrer und Vorsteher der
dortigen Buchdrucker-Fachschule.
J Barken auf dem Genfersee bei
Montreux VD, mit Dent de Morcles
und Dents du Midi, Umschlagtitelbild
nach einem gouachierten
Aquarell, Edition Illustrato
Gebr. Wehrli, Kilchberg, um 1905.
K Anton Reckziegel vor seinem
Gemälde der Habsburg, Fotografie
von Jean Kölla, Bern, um 1903.
L Habsburg bei Brugg AG, Tempera,
um 1898.
M Schneeschmelze am Moossee,
Pastell, 1907.
N Mitternachtssonne in Nordnorwegen,
Plakat WVR Nr. 86, sig.
A. Reckziegel, von C.T. Wiskott,
Breslau-Berlin, 1908.
O Molde und Romsdalfjord (N),
Aquarell, 1908.
J
K
N
G
Anton Reckziegel – aus dem Leben eines Kunstmalers und Wegbereiters der Werbegrafik 12 Paul Schirmer gehört zu den
aktivsten Tourengängern
der Sektion Aargau. 1899 wird er
Vizepräsident der Sektion.
13 Vgl. Jahrbuch des Schweizer
Alpenclub 1896, S. 460.
14 Der Name Fanny weist auf einen
Zusammenhang mit der
Taufpatin Fanny Gränicher hin.
12, 13
H
L
O
M
15 Siehe Liste im Anhang.
16 Nachtlager in Granada (1834) von
Konrad Kreutzer; die
Fotografien erstellte Otto Gysi.
17 Ab April 1898 wohnt die Familie
Reckziegel am Scheuerrain 5
in Bern, später (1903 nachgewiesen)
an der Weissensteinstrasse
122 und (1905 nachgewiesen)
am Morellweg 6. Alle
drei Adressen befinden sich in
der Nähe der Seftigenstrasse 14
(Druckerei Hubacher).
18 Diese Bezeichnung geht auf
die seit 1894 in Paris erschienene
Zeitschrift dieses Namens
zurück.
G Gurten bei Bern mit Aussicht,
6-teiliges Faltpanorama in Umschlag,
H&B, sig. A. Reckziegel,
1899. Der Aussichtsturm
auf dem kleinen Bild wird erst
101 Jahre später erbaut.
H Sennen beim Käsen und Heuen
auf der Alp, 9-farbiger Postkartenandruck,
M & T, Aarau, Vorlage
A. Reckziegel zugeschrieben,
Verlag Gebr. Künzli Nr. 1173,
um 1900.
I Luzern mit Rigi und Talstation der
Bahn in Vitznau, Plakat WVR Nr. 3,
sig. Anton Reckziegel, um 1894.
I
Prospekte, Panoramen,
Postkarten, Illustrationen
Werbung mit Prospekten, Panoramen
und Broschüren
104
Die wichtigsten Elemente der frühen touristischen
Plakate sind Panoramaansichten, Vogelschaubilder
und Fahrpläne. Ab 1898 verschwinden diese immer
mehr aus den Plakaten und werden in Faltprospekten
präsentiert, beispielsweise für die Bahn Vevey-Pèlerin
oder für die Jungfraubahn, die das dreiteilige
Imprimat 1898 herausgibt und 1902 mit 60’000 Exemplaren
neu auflegt.
Seit den späten 1890er-Jahren bündeln Verkehrsvereine
und Bahnen ihre Informationen auch in
kleinen, handlichen, mit einfarbigen Strichzeichnungen
versehenen Führern. Reckziegel illustriert die
Führer Adelboden C und Visp-Zermatt, S. 26 Letzteren
schon mit einem mehrfarbig lithografierten Titelbild.
Innovativ ist ein Werbemittel des Verkehrsvereins
Genf I von 1899, das aus drei zusammengebundenen,
länglichen Bildwerbekarten und einer Antwort-Postkarte
besteht.
Besonders gerne scheint Anton Reckziegel touristische
Prospekte zu malen, vor allem die Faltprospekte
der Jahre 1907 bis 1909 sind sowohl malerisch
als auch lithografisch hervorragende Werke. Sie
zeigen Ortsansichten aus den Regionen Kandersteg,
Martigny-Châtelard H und St. Moritz-Poschiavo. J
Von Reckziegel sind bisher rund 30 lithografierte
Prospekte bekannt; 16 enthalten grosse Panoramen.
Überdies werden vom Gurten S.12 und vom Gütsch
Faltpanoramen im Umschlag publiziert. Besonders
eindrucksvoll sind seine panoramatischen Ansichten
Lac Léman, Grindelwald-Hotel Baer, Niesen, O Interla-
1 Vgl. dazu: Schweizerisches
Alpines Museum und Schweizer
Alpen-Club 2001.
2 Die späteren Auflagen weisen
kein gezeichnetes Titelbild mehr
auf.
3 Bundesministerium für Handel
und Verkehr Wien 1927 bis 1931.
ken-Wengernalp S. 67 und Lausanne. P Im Gegensatz zu A, Bern, Umschlag Berner Fremden-
B blatt. Titelblatt Sommernachtstraum,
Syrinx spielender Pan, tan-
den schon seit rund hundert Jahren hergestellten,
beliebten und mit grosser topografischer Genauigkeit zende Jungfrauen, Eiger, Mönch,
Jungfrau, Altstadt, 1909.
ausgestatteten Panoramen von touristischen Regionen
1 sind Reckziegels Werke weniger detailreich und C, Adelboden BE, Titelblatt und
D Illustration sig. AR, 1898.
nicht durchwegs genau, sondern mit künstlerischer
Freiheit gestaltet. Absicht ist es, das Wichtige für E Fernpass im Tirol, Blindsee, Ehrwalder
Sonnenspitze, Buch-Titelblatt,
Offsetdruck nach einem
den Touristen prägnant und eindrücklich darzustellen.
Dabei können besonders bei den frühen Prospekten Aquarell, sig. Anton Reckziegel,
1930.
Teile der Landschaft gerafft oder gestreckt sein. Meist
sind auf ihnen auch Touristen und Einheimische zu F Silsersee GR, Piz de la Margna,
Titelbild, Offsetdruck nach einem
sehen, entferntere und unwichtige Siedlungen sind
Aquarell, um 1906.
generalisiert. Eine Besonderheit ist das um 1900 entstandene
Panorama Vitznau-Rigi mit Text und Orts-
G Oria am Lago di Lugano (I),
namen in tschechischer N San Salvatore, Titelbild, Offsetdruck
nach einem Aquarell, um
Sprache.
1906.
15 Prospekte werden flankierend zu mehr oder
weniger gleichzeitig gedruckten Plakaten von Reckziegel
erstellt. Die Phase der lithografierten Prospekte
nach gemalten Vorlagen ist aber kurz und
schon nach 1914 verschwindet dieses kostenintensive
Imprimat.
Souvenir-Broschüren mit Fotografien kommen
nach 1900 in Mode. Reckziegel kann bei den Erstausgaben
der Edition Illustrato F, G der Firma Gebr. Wehrli,
Kilchberg um 1905 über 20 Titelbilder entwerfen, da
das gemalte Bild mit seiner Farbigkeit damals beim
Publikum noch attraktiver wirkt als Fotografien. 2 Auch
in Österreich kann Reckziegel in ähnlicher Weise zu
touristischen Werbemitteln beitragen. So malt er von
1927 bis 1931 Vorlagen für die Umschlagtitel der über
200-seitigen saisonalen Fahrplanbücher für die Kraftwagenfahrten
der österreichischen Post, die grosse
Verbreitung finden. 3, E
C
D
105
F
G
A
B
E
Eine Zeitreise zu beliebten Destinationen der Belle Époque –
und in die Vergangenheit der Tourismuswerbung
Entwicklung und Techniken
40
der Lithografie
1796 erfindet Alois Senefelder in München ein völlig Werdegang einer Chromolithografie
neues Verfahren, den Flachdruck – die Lithografie,
auch Steindruck genannt. Im Gegensatz zum damals
vorherrschenden Hochdruck (Holzschnitt, den Zeichner. Schon in der frühen Werbegrafik ent-
Es beginnt mit der Erstellung einer Vorlage durch
Schriftsatz) und Tiefdruck (Kupfer- und Stahlstich, stehen gemalte und gezeichnete Originale als Vorlagen
für die Lithografie in enger Zusammenarbeit mit
Radierung, Aquatinta) liegen beim Flachdruck die
druckenden und nichtdruckenden Bereiche in einer den Auftraggebern. Zeichner wie Anton Reckziegel
Ebene.
malen Ortschaften, Panoramen, Gebäude und andere
Die Kunst auf Stein zu zeichnen und davon Drucke
herzustellen wird vorerst namentlich für Musik-
seltener nach fotografischen Unterlagen. Als ausge-
Sujets für Werbezwecke vor Ort oder nach Skizzen,
noten- und Landkartendrucke verwendet. Die grosse bildeter Lithograf beherrscht Reckziegel die lithografischen
Techniken souverän, wodurch er seine Ent-
Zeit der Chromolithografie, des Mehrfarben-Steindrucks,
nimmt ihren Anfang um 1818 in Paris, bei würfe den Gegebenheiten des Steindruckes bestens
Engelmann & Lasteyrie.
anpassen kann.
In der Schweiz beginnt die neue Drucktechnik Dann werden die Lithosteine vorbereitet. Die
zögernd ihre Ausbreitung mit einfarbigen Drucken Steinplatten stammen aus dem fränkischen Jura,
im Jahr 1807 in Zürich. Aus Breslau angereist, demonstriert
Karl Theodor Müller gegen Entgelt vor nach Format eine Dicke von 4 bis 15 Zentimetern.
aus Solnhofen und Kelheim. Die Platten haben je
Künstlern und Kunstfreunden das Lithografieren Fehlerfreie Platten werden absolut plan geschliffen
und Drucken. Ab 1815 begünstigen Kontakte mit und deren Oberfläche gekörnt oder glatt geschliffen.
Deutschland, Frankreich und England die Gründung Diese Arbeit besorgen in der Regel geschulte Hilfskräfte
in der betriebsinternen Schleiferei. Die mit
lithografischer Betriebe in der Schweiz. Mit der Zeit
gewinnt der mehrfarbige Druck für Bilder, Etiketten, Fluss-Sand erzielte Körnung findet sich zum Teil als
Geschäftsdrucksachen, Wertpapiere, Schulwandbilder,
Plakate und anderes an Bedeutung. Ende der
1880er-Jahre zählt man in der Schweiz etwa 150 Lithografische
Anstalten mit rund 400 Lithografen und
Steindruckern.
12
60 Mitglieder zählt. Da es seinerzeit für einen Beitritt
zwei Empfehlungen von «Clubisten» braucht, ist anzunehmen,
dass sein Patron August Trüb und sein
Zeichner-Arbeitskollege Paul Schirmer seine «Göttis»
sind und dass Schirmer seinen Kollegen Anton
auch auf Bergtouren mitgenommen hat.
Am 19. Oktober 1896 freut sich das Ehepaar
Reckziegel über die Geburt ihrer Tochter Martha
Fanny. 14 Auf ihrer Taufurkunde und auch im Mitgliederverzeichnis
des SAC bezeichnet sich Anton als
«Kunstmaler» und nicht als «Zeichner», wie er in den
Akten seines Arbeitgebers aufgeführt wird. Er wird
bei Müller & Trüb als «ausgezeichneter Zeichner» und
Entwerfer geschätzt und trägt wesentlich dazu bei,
dass die Firma einen Ruf für hervorragend lithografierte
Postkarten und Plakate erwirbt. Aus der Aarauer
Zeit sind von Reckziegel 14 signierte Plakate I
und etwa 240 ihm zugeschriebene Postkarten H bekannt;
dazu kommen etliche weitere Plakate, die ihm
zugeschrieben werden können oder die seinen Einfluss
erkennen lassen. 15
1897 scheint sich Reckziegel in Aarau gut eingelebt
zu haben, denn für eine Opernaufführung 16
des Cäcilienvereins schafft er ein exklusives Monumentalbild,
indem er Gruppenfotos der Schauspieler
mit Landschaft und Figuren übermalt, die fotografierten
Gesichter jedoch frei lässt. In seiner Firma
scheint es ihm aber immer weniger zu behagen. Die
Zeichenabteilung wird von zwei auf fünf Werbezeichner
aufgestockt und zahlreiche Lithografen und andere
Mitarbeiter streiken während zwei Monaten.
Reckziegel hat sich derweil mit seinem Lithografen-
Berufskollegen Gustav Hubacher angefreundet. Dieser
gründet Anfang März 1898 in Bern seine eigene
«Lithographie», wie Steindruckereien damals bezeichnet
werden, und bietet dem Freund die Stelle als
erster Plakatmaler an.
Bereits im April zieht die Familie Reckziegel in
die Stadt Bern (60’000 Einwohner) und Anton tritt in
die neugegründete Lithografische Anstalt Hubacher
& Biedermann ein. 17 Vorerst ist Reckziegel vor allem
mit Entwürfen für Postkarten beschäftigt. Aus der
Phase von 1898 bis 1901 kennen wir heute rund 200
Postkarten, 17 Plakate und einen nicht realisierten
Entwurf von ihm. Er setzt sich dabei auch mit den
neuen Kunstströmungen – genannt «Art Nouveau»
– auseinander. Seine Plakate werden schweizweit
sehr beachtet, und er erwirbt sich rasch Bekanntheit
und einen guten Ruf als «maître d’affiche». 18 1899
zeichnet er erstmals, ergänzend zu den Plakaten,
auch lithografierte Faltpanoramen G (Aussicht vom
Gurten und von Magglingen). Seine Panoramen der
folgenden Jahre werden in Faltprospekte integriert
herausgegeben. Mit dem Beitritt zur Berner Sektion
des SAC (rund 400 Mitglieder) im Jahr 1900 wächst
Reckziegels Netzwerk auch in seiner neuen Region
zügig an. Von Ende 1899 bis 1902 sowie von 1906 bis
1908 lebt auch seine Nichte Margaretha Franziska,
die 1885 geborene Tochter von Antons Schwester
Franziska, mit in seiner Familie.
Das Prinzip des Steindrucks
Der Steindruck, vom Erfinder «chemischer Druck»
genannt, beruht auf dem Prinzip, dass sich Fett und
Wasser gegenseitig abstossen. Der Lithostein samt
der mit fetthaltiger Lithografietusche oder Fettkreide
angebrachten Zeichnung wird mit einer Gummiarabikum-Salpetersäure-Lösung
geätzt. Dadurch
wird an den Stellen ohne Fett der Feuchtigkeitsträger
auf gebaut – dies sind die nichtdruckenden Stellen
des Lithosteins. Den Träger für die Druckfarben bilden
die mit Lithokreide oder -tusche versehenen
Bildstellen. Nun muss der Stein vor jedem Druckvorgang
von Neuem angefeuchtet werden, bevor die
Farbwalze über ihn hinweggeht. Für die verschiedenen
Arbeitsgänge hat jeder Drucker «seine» erprobte
Technik, seine Lederwalzen zum Einfärben
und, gut versteckt, geheimnisvolle «Büchsli» mit
Schwämmchen und Lappen. Steindruck ist heikel,
sogar Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflussen
das Druckergebnis.
Vermutlich wünscht sich Reckziegel schon in nenuntergang», «Aus der Alpenwelt» und «Morgenstund».
134 Kunstmaler haben Werke eingereicht.
Aarau etwas mehr Selbstständigkeit als Künstler.
Jedenfalls installiert er sich nun 1902 in Bern als Zusammen mit vielen anderen Prominenten gehört
selbstständig erwerbender Kunst- und Plakatmaler Reck ziegel zu den Nichtprämierten. Keiner seiner
und besucht im Winter 1903/04 an der Berner Kunstgewerbeschule
den Abend-Akt-Kurs bei Ernst Form.
eingereichten Entwürfe erscheint in gedruckter
Linck. 19, K, L Er bleibt aber bis 1909 auch weiterhin 1905 reist Reckziegel nach Belgien und Frankreich.
Für die Belgischen Staatsbahnen kann er zwei
als Entwerfer für seine bisherige Berner Firma tätig,
die sich nun Kunstanstalt Hubacher & Co. nennt, und Plakate aus den Ardennen ausführen. Im Jahr darauf
widmet sich auch der Ausbildung der jungen Zeichner
und Lithografen der Firma. 20 Sein Schritt in die Souvenir-Fotobroschüren Edition Illustrato der Gebr.
malt er über 20 landschaftliche Titelbilder für die
Selbstständigkeit entspricht ganz der neuen Künstlerbewegung
um Ferdinand Hodler. In die Zeit bis Aus dem Jahr 1907 ist bekannt, dass Reckziegel
Wehrli in Kilchberg. J
1906 fällt der Höhepunkt von Reckziegels Plakatschaffen.
Aus diesen fünf Jahren sind 30 Plakate schaft eingereicht hat. Die Entwürfe der Bewerber
Entwürfe für die ersten Banknoten der Eidgenossen-
und zwei nicht gedruckte Entwürfe aus seiner Hand sind noch heute bei der Nationalbank vorhanden und
bekannt. Es gelingt ihm in den nächsten Jahren auch, einige können Reckziegel zugeschrieben werden. Für
Aufträge aus zahlreichen Ländern Europas auszuführen,
die nicht in seiner Stammfirma gedruckt wertenden
Auftrag für zwölf grosse Schulwandbilder
einen Stuttgarter Verlag arbeitet er an einem bedeuden.
Der erste dieser Art wirbt 1904 für das Riesengebirge
nahe seiner ehemaligen Heimat.
Reckziegels Pläne, sich wieder vermehrt dem
über die Naturerscheinungen der Erde.
Freien Schaffen als Kunstmaler widmen zu können,
führen 1907 zum Erfolg. Er präsentiert über 50 Werke
Präsenz als Kunstmaler,
in einer Einzelausstellung im Salle Thellusson in der
Veränderung seines Plakatstils
damals grössten Schweizer Stadt Genf, organisiert
von der renommierten Société des Expositions d’art.
Erster Vorbote eines Wandels ist der Plakatwettbewerb
der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) der Durchführung des 34. Centralfestes betraut. Zu-
Im selben Jahr wird die Sektion Bern des SAC mit
von 1903. Reckziegel beteiligt sich persönlich, aber sammen mit Kunstmuseumsdirektor Horace Edouard
Davinet, Clubfotograf Franz Rohr, dem jungen
unter der Adresse der Firma Hubacher & Co., mit
fünf Werken. Diese sind heute verschollen, nur noch Plakatgrafiker Emil Cardinaux und drei weiteren Personen
wird Reckziegel ins «Dekorationscomité» ge-
die für den Wettbewerb verlangten Mottos sind bekannt:
«Milieu du Jour», «Hochgebirgssee», «Sonwählt.
Dank dem Kontakt mit Direktor Davinet folgt
14
Anton Reckziegel, geboren 1865 im böhmischen Gablonz und in Graz zum Maler
ausgebildet, war ab 1893 in der Schweiz tätig. 1909 kehrte er nach Österreich zurück,
wo er zunächst in Wien und ab 1912 in Mödling bis zu seinem Tod 1936 als Landschaftsmaler
arbeitete. Während seiner Schweizer Jahre wurde Reckziegel rasch zum
bekanntesten Plakatmaler des Landes. Er entwarf auch Werbemittel für viele andere
Länder.
Reckziegels Motive zeigen eine Welt der elegant gekleideten Paare, der schnaubenden
Dampfeisenbahnen, der prachtvollen Grandhotels. Erstmals warben damals grosse,
farbenprächtige Plakate und sorgfältig lithografierte Prospekte mit Panoramen für die
neu erschlossenen Reiseziele. Das Versenden von Ansichtskarten wurde zum Volkssport.
Reckziegel hat mit diesen Werbebildern die Vorstellungen von typisch schweizerischen
Landschaften geprägt.
Dieses Buch stellt nun zum ersten Mal überhaupt Leben und Werk dieses Künstlers im
Kontext der Belle Époque umfassend vor und zeichnet seinen Werdegang vom vielseitigen
Kunstmaler zum ersten selbstständigen Werbegrafiker der Schweiz nach. Ebenso
werden die Entwicklungen im Druckwesen, in der Kunst und im Tourismus im Vorfeld
und während Reckziegels Zeit beleuchtet. Über 300 Abbildungen entführen in die
Frühzeit des touristischen Plakats und der Werbegrafik.
Reklamekunst und Reiseträume
Anton Reckziegel und die Frühzeit des Tourismusplakates
7 Scheidegger & Spiess
Erste Monografie zu einem der
herausragendsten Plakatkünstler
der Belle Époque
Reich illustriert stellt das Buch
Reckziegels Werk in den Kontext
der Entwicklungen in Kunst,
Drucktechnik und des Tourismusmarketings
seiner Zeit
Erscheint zur Ausstellung über
Anton Reckziegel im Alpinen
Museum der Schweiz in Bern
(27. Januar bis 23. April 2017)
Herausgegeben vom Alpinen
Museum der Schweiz
Mit Beiträgen von Agathon
Aerni, Roland Flückiger-Seiler,
Hans Hirt-Tenger, Christian
Jaquet und Urs Kneubühl
Gestaltet von Hi – Visuelle
Gestaltung
Gebunden
160 Seiten, 315 farbige und
12 sw Abbildungen
24,5 × 32 cm
978-3-85881-532-3 Deutsch
sFr. 59.– | € 58.–
Lieferbar
Agathon Aerni (1929–2006) war
Dozent für Betriebswirtschaft,
Bankier, Diplomat und Verfasser
mehrerer historischer Publikationen
über die Schweiz und ihre Beziehungen
zu anderen Ländern.
Roland Flückiger-Seiler, geboren
1953, ist Architekt und Architekturhistoriker
mit Forschungsschwerpunkt
Schweizer Hotelgeschichte.
Hans Hirt-Tenger (1910–2004)
war Druckereifachmann und Dozent
an der Kunstgewerbeschule
Zürich.
Christian Jaquet, geboren 1935,
ist Werbeberater sowie Fachhochschuldozent
und Experte im
Bereich der Tourismuswerbung.
ISBN 978-3-85881-532-3
9 783858 815323
Urs Kneubühl, geboren 1948, ist
Geograf und hat zu Raumentwicklung,
Tourismus und Umwelt geforscht.
Zunächst Kurator und von
1996–2011 Direktor des Alpinen
Museums der Schweiz.
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Im Gegensatz zu den wässrigen Techniken benötigt
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man für die trockenen Zeichentechniken weder Wasser
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noch Öl. Es werden Metallstifte, Naturkreiden (Rötel,
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schwarze und weisse Kreiden) 19, 20, Pastellkreiden,
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Kohle 21, Kunstkreiden, Grafit und Buntstifte verwen-
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det. Das Material wird direkt auf die Unterlage aufge-
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bracht, ohne Zuhilfenahme eines Zeichengeräts (Feder
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oder Pinsel), allenfalls mithilfe eines Minenhalters•. Bei
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den heute benutzten Stiften sind das Material (die Mine)
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und das Gerät (der Holzstift) in der Regel nicht vonein-
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ander zu trennen.
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Die trockenen Zeichentechniken werden sehr häu-
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fig mit wässrigen Zeichentechniken kombiniert: Eine
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Zeichnung wird zum Beispiel mit schwarzer Kreide skiz-
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ziert, um dann mit der Feder überarbeitet und laviert
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zu werden 22. Übrigens werden zuweilen die trocke-
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nen Zeichentechniken wie wässrige Zeichentechniken
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bearbeitet, was die Unterscheidung hinfällig macht. So
kann der Rötel zu Pulver zermahlen und in Wasser gelöst
werden, um dann mit dem Pinsel aufgetragen zu
werden.
Die Technik und die Kreativität des Künstlers können
nicht getrennt voneinander gedacht werden. Die Technik
nährt die Kreativität, indem sie ihr neue Möglichkeiten
eröffnet, und die Kreativität bereichert die Technik,
wenn Künstler die den Materialien und Werkzeugen
zugeschriebenen Grenzen überschreiten und sich neue
Verwendungsweisen ausdenken.
Pirro Ligorio,
Drei Männer «all’Antica» (Detail), um 1550?
Jean-Baptiste Marie Pierre,
Junge in ganzer Figur, um 1740?
Théophile Alexandre Steinlen,
Porträt von Leo Tolstoi (Detail), um 1905
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Der METALLSTIFT ist ein altes, seit der Antike ge-
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WEISSE KREIDE ist ein weiches und kompaktes
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bräuchliches Zeichenmittel. Es handelt sich um einen
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Kalziumkarbonat, dessen Verwendung während der
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spitz zulaufenden metallischen Griffel• (Blei, Kupfer, Sil-
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Renaissance aufkommt. Sie ist leicht zu schneiden, aber
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ber oder Gold), der zum Skizzieren dient. Metalle hin-
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recht zerbrechlich, weshalb die Künstler sie oft mit ei-
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terlassen durch Reibung auf dem Träger eine leichte
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nem Kreidehalter• oder einem Schilfrohr schützen. Ihre
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Ablagerung. Die Spitze ist in einen Stiel eingearbeitet.
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Hauptfunktion ist es, genau wie bei der weissen Gou-
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Nicht selten werden zwei in Grösse oder Material ver-
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ache, auf einer mithilfe anderer Techniken angefertig-
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schiedene Spitzen an die jeweiligen Enden des Stiels
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ten Zeichnung hell beleuchtete Bereiche anzuzeigen
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angebracht. Das erlaubt, die Strichstärke zu variieren,
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und Lichter zu setzen, wie bei dieser Rötelzeichnung
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die im Unterschied zu anderen Techniken bei Metallstif-
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eines Widderkopfes 48. Am häufigsten wird sie folg-
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ten nicht allein durch den Druck der Hand modifiziert
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lich für Höhungen verwendet (s.u.), selbst wenn bis zum
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werden kann.
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17. Jahrhundert die Gouache für diesen Gebrauch prä-
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feriert wird. Sie verleiht Figuren Plastizität, wie man am
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Der Gebrauch von Metallstiften ist im Libro dell’arte
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Männerkopf, nach oben schauend 47 sehen kann,
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von Cennino Cennini dokumentiert, einem für das Ver-
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der im 17.Jahrhundert von einem anonymen italieni-
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K
ständnis der europäischen Kunst wesentlichen Hand-
K
schen Künstler angefertigt wird. Der Kontrast zur Kreide
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buch vom Beginn der Renaissance. Der Autor trifft da-
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ist umso deutlicher, je dunkler das Papier ist 50. Auf
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rin eine Unterscheidung zwischen Bleigriffel (rein oder
N
Buntpapier sind Zeichnungen mit weisser Kreide übri-
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in Legierungen) und Silberstift, den beiden unter Künst-
gens zumeist vorherrschend, insbesondere im 17. und
Italienische Schule (Genua?), Schlachtszene (Detail),
zweite Hälfte 16.Jh. oder Anfang 17.Jh.
lern meistverwendeten Metallstiften. Blei ist einfach in
der Handhabung und kann direkt auf die Unterlage aufgetragen
werden. Es eignet sich gut für Vorzeichnungen
und Skizzen, weil sein leichter Strich einfach wieder
entfernt werden kann. Es wird zumeist mit Zinn legiert,
was für einen klareren Strich sorgt. Silber ist härter und
muss auf einem vorbereiteten Untergrund verwendet
werden. Dabei handelt es sich um Pergament, Holz,
feine Leinwand oder grundiertes• (also mit einer kreidehaltigen
Grundierung• versehenes) Papier. Sein klarer
und eleganter, zugleich feiner und dichter Strich prägt
sich tief in die Unterlage ein. Er hinterlässt eine graue,
unauslöschliche Spur, die sich mit der Zeit verfärbt
und oxidiert. Der Silberstift erlaubt also eine genaue,
Giovanni Domenico Tiepolo,
Kopf eines toten Widders (Detail), um 1755
18.Jahrhundert. Und so tauchen zum Beispiel auch später
noch in einem Werk von Giovanni Segantini die mit
Kreide gezeichneten Formen aus der Dunkelheit des
Blattes auf 53. E.H.
detaillierte Darstellung. Deshalb wird er nicht nur für
Skizzen, sondern auch für vollendete Zeichnungen verwendet,
insbesondere für Illustrationen wissenschaft-
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licher Werke. Insgesamt liefern Metallstifte in Bezug auf
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Reinheit, Genauigkeit und Linearität schöne Ergebnisse.
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Wenn auch das erste aufgeschriebene Rezept für
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PASTELLKREIDE auf das Jahr 1574 zurückgeht,
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wird die Technik bereits vor diesem Datum von Künst-
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lern wie Leonardo da Vinci, Jacopo Bassano oder Fe-
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derico Barocci verwendet. Da sie damals eine noch
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eingeschränkte Palette aufweist, wird sie bis ins 17.Jahr-
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hundert hinein im Wesentlichen dazu benutzt, Zeich-
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nungen zu höhen und somit andere trockene Zeichen-
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techniken zu ergänzen. Dieser Gebrauch dauert weit
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über diese Zeit hinaus an, wie Blätter von Maurice Denis
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aus dem 20.Jahrhundert belegen 184↓. Erst zum Ende
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des 17.Jahrhunderts entwickelt sie sich zu einer sehr
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geschätzten eigenständigen Technik. Zu ihren bedeu-
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tendsten Repräsentanten im Jahrhundert der Aufklä-
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rung zählen Maurice Quentin de La Tour, Jean-Siméon
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Chardin, Jean-Étienne Liotard oder Rosalba Carriera.
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Damals befindet sich die Kunst des mit Pastellkreiden
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gemalten Porträts auf ihrem Höhepunkt – «gemalt»,
N
weil die Technik zu jener Zeit nicht als eine grafische
Jean-Baptiste Mauzaisse,
Ossians letzter Gesang, 19. Jh.
Jacques Courtois, genannt Le Bourguignon, zugeschrieben,
Soldatenstudie (Detail), 17. Jh.
Otto Vautier, Nackte Frau
mit blauen Strümpfen (Detail), um 1915–1917
Kunst gilt, sondern zu den Malkünsten gezählt wird. Die
von ihr sowohl in chromatischer Hinsicht als auch durch
die Wiedergabe mit Schraffur, Überlagerung und Verwischung
gebotenen Möglichkeiten geben ihr tatsächlich
eine pikturale Dimension. Pastellkreide setzt sich
aus einem zu feinem Pulver zermahlenen Pigment• und
einem mineralischen Füllstoff• zusammen, welcher zu
ihrer Konsistenz und ihrer Farbnuance beiträgt. Manchmal
werden ihr Bindemittel• (unter anderem Gummiwasser,
Kandiszucker, Feigensaft) oder auch andere Zusatzstoffe
beigegeben. Die so gebildete Paste wird zu
Stäbchen geschnitten, geformt oder gerollt und dann
getrocknet. Durch den Spielraum bei der Zubereitung
und der Quantität der Bestandteile ist es möglich, eine
sehr grosse Vielfalt an Farbtönen zu erlangen und die
Härte des Materials zu variieren. Dieses ist jedoch in der
Regel sehr zart und zerbrechlich.
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Oskar Kokoschka,
Totes Kaninchen, 1944
Frans van Mieris,
Der Wein ist ein Spötter, 1664
Henri Chopin,
Collage Poem, 1971
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Im Jahr 2015 wurde dem Musée Jenisch Vevey ein Grafikfundus von einzigartiger Qualität
vererbt, der Tausende Druckgrafiken und Zeichnungen u.a. von Eugène Delacroix,
Auguste Rodin, Ferdinand Hodler, Félix Vallotton, Max Ernst und Hermann Hesse
umfasst. Eine Ausstellung im Winter 2016/17 stellt diese Sammlung erstmals der Öffentlichkeit
vor.
Das aus diesem Anlass erschienene Buch ist weit mehr als ein gewöhnlicher Ausstellungskatalog.
Vielmehr dienen die ausgewählten Werke aus diesem ausserordentlichen
Vermächtnis als Beispiele in einem eigentlichen Handbuch der Zeichnungskunst, das
diese Disziplin in ihren unterschiedlichen Ausprägungen umfassend und anschaulich
darstellt. Es vermittelt Details zu den mannigfaltigen Zeichentechniken und erläutert
die Unterschiede zwischen den Trocken- und Nassverfahren sowie den Einsatz diverser
Papiersorten. Und es erklärt kuriose Begriffe wie etwa die «Schummelnudel» und wozu
eine solche benötigt wird.
Zudem ist das Kleine Handbuch der Zeichnungskunst eine Ode an den perfekten Einsatz
des zeichnerischen Duktus und die meisterhafte Darstellung der Bewegung – ein
Kunstbuch für visuelle Geniesser.
9 Scheidegger & Spiess
Alles, was Sie schon immer über das
künstlerische Zeichnen wissen wollten
Kleines Handbuch
der Zeichnungskunst
Ein kompaktes und zugleich umfassendes
Handbuch zur Kunst
des Zeichnens
Vermittelt anhand ausgewählter
Werke aus einer einzigartigen
Sammlung Techniken, Verfahren
und Materialien und erläutert
spezielle Begriffe
Erscheint anlässlich der Ausstellung
Rien que pour vos yeux
im Musée Jenisch Vevey (bis
19. Februar 2017)
Mit Beiträgen von Julie Enckell
Julliard, Elisa de Halleux und
Emmanuelle Neukomm
In Zusammenarbeit mit dem
Musée Jenisch Vevey
Julie Enckell Julliard ist seit 2013
Direktorin des Musée Jenisch
Vevey und Mitglied der Eidgenössischen
Kunstkommission. Zahlreiche
Publikationen, v.a. zur zeitgenössischen
Zeichenkunst.
Gestaltet von Bonbon
Gebunden
238 Seiten, 157 farbige und
1 sw Abbildungen
11,5 × 16,5 cm
978-3-85881-534-7 Deutsch
978-3-85881-790-7 Französisch
sFr. 29.– | € 29.–
Lieferbar
ISBN 978-3-85881-534-7
Deutsch
ISBN 978-3-85881-790-7
Französisch
9 783858 815347
9 783858 817907
Charlotte Perriand
Prospectus « Bibliothèques Charlotte Perriand,
éditions Steph Simon », 1958.
Bibliothèques composées de tablettes en latté
plaqué, entretoisées par des éléments
plots métalliques laqués noir ou aluminités
satiné naturel. Possibilité de placer des portes
coulissantes en verre ou en stratifié de couleur.
AChP.
Prospectus « Bibliothèque à plots
Charlotte Perriand, édition Steph Simon », 1956.
Bibliothèque composée par des éléments à plots
en tôle laquée au four entretoisant
des étagères en latté plaqué d’essences variées.
Portes coulissantes en métal laqué, verre ou
plastique. Une seule profondeur, 335 mm.
AChP.
Page de droite
Bibliothèque à plots aluminités naturel.
Édition Steph Simon à partir de 1958.
Photographie Christie’s.
42 43
Charlotte Perriand
Bloc-rangement à joues avec portes coulissantes
en polyester. Édition Steph Simon à partir de 1958.
Photographie Françoise Calmon/Galerie 54.
Prospectus « Rangements Charlotte Perriand »,
Édition Steph Simon, 1958.
Éléments de rangement constitués par assemblage
de joues et fonds métalliques laqués noir,
entretoisant des plateaux en latté plaqué frêne
ou merisier. Les blocs peuvent être juxtaposés ou
superposés pour constituer des ensembles meubles.
AChP.
Charlotte Perriand
Bloc-rangement à joues avec portes coulissantes
en polyester, tiroirs et tablettes intermédiaires.
Édition Steph Simon à partir de 1958.
Photographie Marie Clérin/
Galerie Downtown-François Laffanour.
Blocs-rangement « Éditions Steph Simon,
meubles galerie 58 ». Élévations, vers 1957.
Mine de plomb, encre de Chine,
Zip-a-tone sur calque.
Archives Steph Simon/
Galerie Downtown-François Laffanour.
Ci-contre et page de droite
Charlotte Perriand
Bureau forme libre en bois massif, petit modèle, 1953.
Édition Steph Simon à partir de 1956.
Photographies Jacques Delacroix/
Galerie Downtown-François Laffanour.
Les bibliothèques
Les bibliothèques de Charlotte Perriand éditées par la galerie Steph Simon à partir de 1956
puisent leur origine dans les modèles qu’elle avait créés pour la maison de la Tunisie et pour
la maison du Mexique à la cité universitaire de Paris en 1952 86 . Elles sont de deux types. La
première, type Tunisie, est composée de plots métalliques en U d’une seule pièce disposés
en quinconce entre les étagères. Elle se fixe au mur. Les hauteurs des plots sont de quatre
dimensions pour s’adapter à la diversité des formats des livres ou des objets. La seconde, type
Mexique, est composée de casiers ouverts à l’avant formés par deux joues métalliques latérales
réunies par un fond, entretoisant les étagères. Elle est autoportante et peut être disposée librement
dans l’espace ou contre un mur. Les joues sont de cinq hauteurs et de quatre profondeurs
différentes. Elles sont perforées pour permettre l’accrochage d’étagères intermédiaires en glace
48 49
74 75
94 95
Der dritte Band über Leben und Werk der grossartigen
Avantgarde-Designerin Charlotte Perriand
102 103
Weiterhin lieferbar:
HABITER
Charlotte Perriand:
Complete Works
Volume 1: 1903–1940
978-3-85881-746-4 Englisch
sFr. 120.– | € 120.–
Volume 2: 1940 –1955
978-3-85881-747-1 Englisch
sFr. 120.– | € 120.–
268 269
11 Scheidegger & Spiess
Der dritte Band der bisher ausführlichsten Monografie über die herausragende französische
Designerin Charlotte Perriand umfasst die Jahre 1956 bis 1968. Im Zentrum
steht zum einen ihre Kooperation mit Steph Simon, der ihr zusammen mit Jean Prouvé
die künstlerische Leitung seiner 1956 in Paris eröffneten Galerie für zeitgenössische
Einrichtung überantwortete. Den zweiten Schwerpunkt bilden das von Perriand geschaffene
Firmenimage für Air France und verschiedene von ihr gestaltete Reisebüros
und Niederlassungen weltweit. Schliesslich widmet sich das Buch ausführlich Perriands
bisher kaum bekannter Beteiligung an der Neueinrichtung des Palais des Nations in
Genf, des europäischen Hauptsitzes der UN: die Entwürfe für einzelne Möbel, die Ausstattung
ganzer Sitzungssäle und Salons, von denen viele bis heute in unveränderter
Form genutzt werden.
Weiter dokumentiert der neue Band mit wiederum reichem Bildmaterial Perriands Ferienhaus
im savoyischen Méribel sowie die ebenfalls bisher kaum publizierten Häuser
des japanischen Botschafters in Paris und des Air-France-Direktors Jacques Martin in
Rio de Janeiro sowie zahlreiche Möbelentwürfe der späten 1950er- und 1960er-Jahre.
Jacques Barsac
Charlotte Perriand
Complete Works. Volume 3: 1956 –1968
Charlotte Perriand ist eine der
massgeblichen Protagonistinnen
der Designgeschichte des
20. Jahrhunderts
Band 3 der grossen Monografie
dokumentiert bisher kaum publizierte
Werke Perriands wie die
Möbelentwürfe und Ausstattungen
von Sitzungssälen im Palais
des Nations in Genf sowie ihre
engen Verbindungen zu
Brasilien
Reich illustriert mit einer Fülle
noch nie zuvor veröffentlichter
Dokumente und Bilder
Ein wertvolles Nachschlagewerk
für Wissenschaftler, Kunsthändler
und Sammler
Mit einem Vorwort von
Barry Bergdoll
Gestaltet von Delphine Renon
Gebunden
ca. 528 Seiten, ca. 600 farbige
und 200 sw Abbildungen
23 × 30,5 cm
978-3-85881-748-8 Englisch
ca. sFr. 120.– | € 120.–
Erscheint
ISBN 978-3-85881-748-8
im März 2017
Jacques Barsac realisierte Dokumentarfilme
über Charlotte Perriand,
Le Corbusier, Jean Cocteau
und Winston Churchill. Seit 2001
beschäftigt er sich ausschliesslich
mit Perriands Werk.
Barry Bergdoll ist Professor für
Kunstgeschichte an der Columbia
University sowie Kurator für Architektur
und Design am MoMA,
New York.
9 783858 817488
Im Frühjahr 2018 erscheint:
Volume 4: 1969–1999
978-3-85881-778-5 Englisch
ca. sFr. 120.– | € 120.–
ISBN 978-3-85881-778-5
9 783858 817785
«Der verschneite Lukmanierpass mit seinen lichten Arvenwäldern
ist so wenig ein Vergnügungspark für die rasenden
Motorschlittenclubs, wie das Zürcher Grossmünster ein Ort
ist für Spielautomaten. Und die grandiose Gletscherlandschaft
Monte-Rosa-Dent-Blanche darf kein Platz sein, wo sich
betuchte Konsumenten beim Heliskiing ein schnelles Tiefschneeabenteuer
kaufen.» Helmut Scheben
Heimat, Energie, Freizeit und Transit sind die Themen von Hans Peter Josts Bildern aus
den Schweizer Alpen, die über die letzten drei Jahre entstanden sind. Eine beeindruckende
Auswahl davon präsentiert dieses Buch. Die Aufnahmen erzählen von Begegnungen
mit Bergbewohnern und Touristen, zeigen Skurriles und Nachdenkliches, Kritisches
und Liebenswertes.
Die Fotografien werden begleitet von einer Einleitung von Mario Broggi, dem vormaligen
Präsidenten der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA. Der Journalist
und Schriftsteller Erwin Koch porträtiert zwei Menschen, die bei aller Verschiedenheit
beide eine sehr enge Beziehung zu den Bergen haben. Der Autor Emil Zopfi befasst sich
mit der Energiegewinnung in den Alpen und der Fernsehjournalist Helmut Scheben
betrachtet kritisch deren stetig fortschreitende Mutation zum gigantischen Vergnügungspark.
Josts Blicke auf aktuelle Entwicklungen im Alpenraum und die Texte beleuchten die
Kontroversen zwischen ökonomischem und ökologischem Entwicklungsansatz oder
das Gegenüberstehen von Kraftwerken und Kraftorten, physischer und spiritueller
Energie und verdeutlicht so den unschätzbaren Wert des Alpenraums.
13 Scheidegger & Spiess
Eine beeindruckende fotografische
Darstellung kontroverser
Entwicklungen im Alpenraum
Alpen-Blicke.ch
Heimat, Energie, Freizeit, Transit
Die Texte bekannter Schweizer
Autoren und Journalisten
verdeutlichen die Botschaft der
Bilder
Ein vielschichtiger Beitrag zur
Diskussion um die Zukunft des
alpinen Lebensraums
Herausgegeben und mit
Fotografien von Hans Peter Jost
Mit Beiträgen von Mario Broggi,
Erwin Koch, Helmut Scheben und
Emil Zopfi
Hans Peter Jost, geboren 1953, lebt
und arbeitet in Zürich als Fotograf.
Seit 1984 ist er für zahlreiche
Medien tätig. Menschen und ihr
soziales Umfeld stehen bei ihm im
Zentrum.
Gestaltet von unfolded
Gebunden
ca. 320 Seiten, ca. 240 farbige
Abbildungen
ca. 27 × 23 cm
978-3-85881-545-3 Deutsch
ca. sFr. 59.– | € 58.–
Erscheint im April 2017
ISBN 978-3-85881-545-3
9 783858 815453
128 /129
from “Polaroid SX’70’s”, 1977/78 –› s.b.
174 /175
Klee, Kistlerweg 6, Bern, 2005
The living room of Paul Klee’s two-room apartment, used as a studio
where his late and largest works were realized, 1934 – 1940
from Lenin/Klee/Fromm, 2005 – 06 –› s.b.
32 /33
Lenin, St. Johanns Vorstadt 48, Basel, 2005
The venue of a pre-revolutionary speech delivered by Vladimir
Ilyich Ulyanov (Lenin), 1916
212 /213
from “Prison Cells”, 1989
from “Bei Sich”, 1986 –
118 /119
from “Naturräume”, 2004 – 2010 –› s.b.
58 /59
210 /211 48 /49
Seit fast 50 Jahren arbeitet der 1946 geborene Schweizer Christian Vogt mit dem Medium
der Fotografie. Schon früh bewies er, dass er Meister seines Fachs ist, ein Bilderkünstler
im wahrsten Sinne des Wortes. Vogts Schaffen kann gesamthaft als eine Erforschung
des Sehens begriffen werden. Für ihn sind Bilder immer Projektionsflächen, weil
jeder Betrachter anders auf das zu Sehende reagiert. Leere Räume und Orte, an denen
etwas geschehen ist – sozusagen «geladene» Orte –, beflügeln die Fantasie des Fotografen
und ziehen sich als roter Faden immer wieder durch sein Werk. Andere Aufnahmen
sind von der Interaktion von Text und Bild bestimmt, das eine ist ohne das andere nicht
mehr denkbar. Vogt zeigt sich so als fotografierender Philosoph.
Diese neue Monografie würdigt nun erstmals alle Phasen seines Werks umfassend. Den
Bildern zur Seite stehen ein Interview mit dem Künstler von Martin Gasser sowie eine
kurze Einleitung von Christian Vogt.
15 Scheidegger & Spiess
«Oft werde ich gefragt, was ich denn so fotografiere.
Nie fragt man nach dem Wie. Wenn man van Gogh
fragen würde, was er denn male, ohne seinen Stil
zu kennen, und er würde antworten: Sonnenblumen
– was wüsste man dann mehr?» Christian Vogt
Christian Vogt zählt zu den wichtigsten
zeitgenössischen Schweizer
Fotokünstlern
Das Buch präsentiert freie Projekte
und einige Auftragsarbeiten
Erste umfassende Monografie zu
allen Phasen seines Schaffens
Christian Vogt
The longer I look
Mit Beiträgen von Martin Gasser
und Christian Vogt
Gestaltet von Matthias Huber
Gebunden
ca. 268 Seiten, ca. 125 farbige
und 200 sw Abbildungen
ca. 20 × 27,5 cm
978-3-85881-791-4 Englisch
ca. sFr. 69.– | € 68.–
Erscheint im März 2017
Martin Gasser studierte Fotografiegeschichte
an der Princeton
University und ist seit 1998 Konservator
und Kurator bei der Fotostiftung
Schweiz in Winterthur.
Christian Vogt, geboren 1946,
realisiert seit den 1960er-Jahren
fotografisch-visuelle Konzepte für
sich selbst und im Auftrag. Zahlreiche
Bücher und internationale
Ausstellungen.
ISBN 978-3-85881-791-4
9 783858 817914
8005-016d_Neugasse 1995 /10.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
8005-016b_Neugasse_155/159/163.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
108 109
8004-053_Neufrankengasse_6/14.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
8004-061_Schöneggstr.28.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
72 73
50 51
8003-079_Weststr.94.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
32
8005-067_Neugasse-1335_Bronx.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
8004-006_Neufrankengasse_4.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
8003-066-Weststrasse46.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
33
8003-112-Birmensdorferstrasse155.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
8005-062-HB&Gleisfeld.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
8003-078a_Weststr.84.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
8004-046a_Molkenstr.5-9.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
74
8004-070b_Werdstr.40/Stauffach25.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
8004-108_Stauffacherstr.28.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
56 57
8003-169A-Birmensdorferstr80-Bhf.Wiedikon.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
8003-191A_Schimmel_Seebahnstr_FlaMa_009.jpg
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
8003-169C-Birmensdorferstr80-Bhf.Wiedikon.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
8055-262B-Triemlihalde_02380.jpg
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
48 49
8032-129_Forchstr.150..tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
112
75
8004-075b_Köchlistr.10.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
8003-102_Zweierstr 138.tif
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
8047-252-Stadtgaernerei_5068-sw.jpg
Baujahr Nein
Fotografiert Nein
113
Focus: Kreis 4
Andrea Helblings Atelier liegt nahe bei Helvetiaplatz
und Langstrasse, in einer Nebengasse, die
sich freilich recht schmuck präsentiert, dezent
renoviert. So richtig proletarisch sieht es hier
nicht mehr aus. Ihr «Langstrassen-Dörfli», meint
sie, reiche eigentlich nur bis zu den Gleisen,
wo der Kreis 5 beginnt. Sie kennt die kleinen
Läden und Handwerksbetriebe um die Ecke,
die Bars und Beizen, viele Leute aus der Kreativwirtschaft,
die hier ansässig geworden und in
allen möglichen Sparten tätig sind. Die Bilder
jedoch sucht sie in einem weiteren Radius: Wipkingen,
Zürich-West, Oerlikon, Leutschenbach,
Affoltern, Altstetten, Hardbrücke, Wiedikon,
Albisriederplatz … Das sind Gegenden, die für
viele erst seit ein paar Jahren mit Prime Tower,
Schiffbau und der Zürcher Hochschule der Künste
vertrauter geworden sind. Der Schriftsteller
Hugo Loetscher hat sie seinen Lesern allerdings
schon in den 1960er-Jahren nahegebracht. In
seinem Roman Die Kranzflechterin zieht seine
Grossmutter Anna ihren Leiterwagen mit dem
Gemüse durch ebendiese Quartiere. Sie lebte vor
über hundert Jahren. Ihr dürftiges Ladenlokal
befand sich samt Küche und Wohnstube in einer
Quergasse zur Langstrasse, wie heute Andrea
Helblings Atelier.
Nicht Vorzeigestadt,
sondern
Gebrauchsstadt
Die repräsentative Zürcher Innenstadt ist in
dieser Häuserserie nicht vertreten. Aus der Sicht
der Fotografin weist sie allzu bekannte Konturen
auf, ist gar sehr auf ihr Image bedacht, kommt
sich gediegen vor, vollendet. Fertig gebaut sei
diese Stadt, hiess es ja noch vor einigen Jahren.
Zürich sei «hoffnungslos verbaut», schreibt
Friedrich Dürrenmatt im Roman Justiz, womit
er wohl auch meint, die Stadt sei lähmend festgelegt,
definiert 4 . Nicht die Landmarks, nicht
die symbolbehafteten Zeugen der Vergangenheit
fasst Andrea Helbling also ins Auge, nicht die
Vorzeigestadt, sondern die Gebrauchsstadt. Weder
Rat- und Stadthaus, noch Gross- und Fraumünster
treten als Protagonisten auf. Am Rand
zeigt sich einmal eine Ikone der Bahnhofstrasse:
das Globus-Gebäude beispielsweise, weil dessen
«brutalistisches» Aussehen die Fotografin, wie sie
sagt, fessle, und sie überhaupt die 1960er-Jahre
ins Herz geschlossen habe; daneben auch noch
das feingliedrige Griederhaus mit dem steil
aufschiessenden Dach, das an die Hansearchitektur
nordischer Kaufmannschaften erinnert.
Auch die heute geschönte Altstadt fällt ausser
Betracht. Noch im 19. Jahrhundert war sie nichts
Besonderes. Als ärmliches, ganz gewöhnliches
Quartier hat sie der Knabe Gottfried Keller empfunden,
der da gewohnt, gespielt, gelitten hat.
Selbst die landschaftliche Schönheit, die man seit
Jahrhunderten an Zürich rühmt, darf bei Andrea
Helbling nicht mitspielen, höchstens taucht da
und dort als zarter Akzent ein Bäumchen oder
Vorgärtchen auf. See, Limmat, Zürichberg und
Üetliberg bleiben ausgespart.
Das spricht natürlich nicht gegen das
Übergangene. Gerade auch die Schreibende,
die noch die graue, oft beklemmend brave Atmosphäre
im Zürich der späten 1950er-Jahre
erlebt hat, schätzt die Lockerheit, die Farbigkeit
und – ja doch auch – Lebendigkeit der heutigen
Stadtmitte. Helblings Blick aber erweitert das
urbane Verständnis. Er macht die Stadt grösser,
differenzierter, redlicher.
Neue Blicke
Es ist auch ein Generationenblick, der hier waltet.
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit dem
Schriftsteller Peter Weber. Es ging um das Buch
Bahnhofsprosa, Webers surreale Hommage an
den vielstimmigen Klangkörper des Zürcher
Hauptbahnhofs. Man spazierte durch Albisrieden,
wo der Autor wohnt. Ich bekam damals
einiges mit von der mir unbekannten Schönheit
des Vororts. Was mich aber doch verblüffte, war
Webers Aussage, nach Möglichkeit würden er
und seine Schriftsteller- und Künstlerkollegen
die Innenstadt meiden.
Oder ich lese Peter Stamm, der sich gern
architektonischen und städtebaulichen Themen
widmet; im Roman Sieben Jahre – er spielt in
München und Marseille – sind sie konstitutiv.
Auch Stamm favorisiert die Bauten der Gewöhnlichkeit.
Jahrelang sei er zwar der Altstadt in
Winterthur treu geblieben, habe sich aber stets
nach Quartieren gesehnt, die man «gemeinhin
als anonym» bezeichnet. Dort sei «nicht alles
Denkmal», nicht jedes Loch in der Erde fördere
alte Kultur zu Tage: «Es sind geschichtslose
Quartiere, gebaut ohne ästhetische Absichten
und vielleicht gerade deswegen ästhetisch, weil
zweckmässig», so Stamm im Essay Mein Winterthur
5 . In Endstation Zürich legt er eine skurril
kleinteilige Betrachtung einiger Endschlaufen
der Zürcher Tramlinien vor 6 . Zusammen mit
ihrem architektonischen Zubehör sind sie wenig
aufregend, doch gewinnt jede ihr eigenes
Gesicht.
Die Zuwendung zur Alltagsstadt und
deren Detailansichten hat schon eine längere
Tradition, sowohl in der bildenden Kunst und
in der Fotografie, als auch in der Literatur. Wenn
Adalbert Stifter vom alten Wien berichtet, dann
bezieht er eindringlich die Masse der Vorstädte
mit ein, die sich «in ungeheurem Kreise» gegen
die Innenstadt heranschieben 7 . Oder man denke
an die Spaziergänger und Feuilletonisten Robert
Walser und Franz Hessel in Berlin. Walser fasste
populäre Örtlichkeiten ins Auge, die Bierlokale
«Aschinger» und «Gebirgshallen» beispielsweise.
Franz Hessel war süchtig nach dem «heimlichen
Berlin». Wenn er dessen übersehenen Winkeln
nachspürte, nannte er das «Heimatkunde». Eine
Stadt sei nicht leicht zu entdecken, «gerade wenn
man in ihr zu Hause ist» 8 .
Vieles in der Welt muss man von den Dichtern
und Künstlern erzählt bekommen, damit
man es selber wahrnimmt.
Die Kamera
macht fremde
Dinge vertraut
Andrea Helbling – aufgewachsen in traditionell
bürgerlichen Quartieren – fotografierte zunächst
vom Fenster ihrer ersten eigenen Wohnung
aus. Diese lag nahe beim Albisriederplatz. Die
Kamera mache fremde Dinge vertraut, schreibt
auch Susan Sontag 9 . Fotografien würden einem
helfen, einen Platz zu finden auf der Welt. Später
zog Andrea Helbling in die Nachbarschaft ihres
Ateliers an der Marmorgasse, zu Fuss war sie
unterwegs, samt schwerer Sinar-Grossformatkamera
– noch nicht digital. Allmählich
schwärmte sie immer weiter aus, beschaffte sich
für ihre Geräte ein Wägelchen, packte dieses ins
Auto. So steuerte sie Altstetten an, Affoltern und
Seebach, Höngg und Wipkingen via Europa- und
Hardbrücke. Inzwischen hat sie umgestellt und
ist Besitzerin einer verstellbaren Alpa mit Digitalrückteil.
Auch hier lässt sich das Objektiv
gegenüber der Bildebene verschieben. Nicht alle,
sagt sie, könnten sich eine solche leisten, unter
den Fotografen sei eine Zweiklassengesellschaft
entstanden. Doch ob analog oder digital, die
Fotografin zielt in diesem Zyklus auf das Unspektakuläre.
Es sind Orte, wo Abertausende ihr
Leben verbringen. Da zieht man meistens ohne
Blick für die Umgebung seiner Wege. Nur selten
schaut man noch zu den Obergeschossen und
zum Himmel darüber. Gerade, wo sich unser
Alltag abspielt, sehen wir am flüchtigsten hin.
Wir achten nicht auf die Modellierung, die plastische
Form, der gewöhnlichen Häuser. Andrea
Helblings Bilder sind also auch ein Plädoyer für
eine Demokratisierung des ästhetischen Blicks.
Die anerzogenen Unterscheidungen zwischen
«trivial» und «bedeutend» werden von ihr einer
energischen Kritik unterzogen.
Dabei beschönigt sie gar nichts an ihrem
Viertel. Nach Mitternacht fahre sie mit dem
Fahrrad oft auf Umwegen nach Hause. Denn
die Langstrasse komme ihr manchmal auch
unheimlich vor. Und mit dem berühmten Multikulti-Ideal
sei es auch nicht gar so weit her. Sie
habe zwar Nachbarn aus vielen Ländern und
man grüsse sich freundlich, doch die meisten
blieben unter sich.
Rigoroser Stilwille
In dieser Arbeit herrscht ein rigoroser Stilwille.
Die Objekte werden zunächst fast obsessiv als
Einzelwesen inszeniert. Ebenso hingebungsvoll
wie zurückhaltend sind Charakteristika hervorgehoben:
Bänder, Balkone, Fensterfronten,
Brüstungen, nicht zuletzt die Baumaterialien,
ob Backstein, Beton, Stahl und Glas, Sandstein
ist auch diese Periode historisch, hatte doch der
Häuserkampf seinen Höhepunkt in den frühen
1990er-Jahren. In der letzten Zeit haben sich in
Zürich die Fronten verschoben. Wo noch besetzt
wird, geht es weniger um die Frage des Wohnens
als um kreative Freiräume: Zum Schauplatz für
einschlägige Aktionen wurden die wenigen,
noch verbliebenen Industriebrachen. Widerstand
kristallisierte sich im Fall von Binz- und
Koch-Areal an weitaus periferer gelegenen
Orten. Einen Rand wie noch vor zwanzig Jahren
verkörpert Aussersihl demnach nicht mehr
(selbst wenn im administrativen Sinn seine
Rand-Eigenschaft mit der zweiten Eingemeindung
von 1934 längst verloren gegangen war).
Die Arbeit von Andrea Helbling kann in
den Kontext einer Umkodierung von Zentrum
und Rand gestellt werden. In ihre Bildfindung
schiebt sich ein vorausgeahntes Verschwinden.
Indem viele Aufnahmen eine immanent zeitliche
Dimension besitzen, bewegt sich Häuser und
Konglomerate in der dokumentarischen Tradition
eines Charles Marville im Paris des Second
Empire, der die Stadt vor den grossen Eingriffen
unter Georges Eugène Haussmann festhielt. In
beiden Fällen sind später verschwundene Welten
akribisch festgehalten und in einer Art Unschuld
zu sehen. Bei Marville handelte es sich um die
Normalität von Strassenräumen, Ensembles
und Objekten, die Baron Haussmanns Erneuerungswalze
im Weg standen. Der Zeitraum
seiner Dokumentation ist von vergleichbarer
Länge wie bei Andrea Helbling, die im Gegensatz
zu Marville allerdings keinen offiziellen Auftrag
hatte, die bauliche Transformation ihrer Umgebung
festzuhalten.
Angesichts der schleichenden Zerstörung
dieser Substanz geht es der Fotografin weder um
Anklage, noch um das Schicksal von Bauzeugen,
die der Spekulation getrotzt haben. Eher handelt
es sich um eine Auseinandersetzung mit durchschnittlichen
Situationen, die sind, was sie sind.
Für die Fotografin, die seit langem in Aussersihl
lebt, ist der Stadtteil zugleich ein Raum persönlicher
Erinnerung. Daher ist es auch möglich,
über ihre Arbeiten im Sinne hermetischer Bilder
zu schreiben, die aus einem Prozess der kontinuierlichen
Betrachtung hervorgegangen sind und
die einer inneren Logik folgen. Die Bilder sind
hypersubjektiv und dennoch unsentimental.
Unschärfen existieren praktisch nicht, was eine
hyperreale Verfremdung, zuweilen auch den
Eindruck einer Einheit von Objekt und Umraum
entstehen lässt. Anderseits trägt die Bildfindung
zu einer Auratisierung stilisierter Alltagssituationen
bei: Ein Gebäude, ein Konglomerat,
ein Ausschnitt aus einem gebauten Ensemble
arrangiert Andrea Helbling derart, dass selbst
die zufälligsten Ensembles zu Kompositionen
sublimiert werden. Dies gilt für das Geschäftshaus
einer moderaten Moderne der 1950er- und
1960er-Jahre ebenso wie für das Mietshaus im
historischen Aussersihler Blockrandgefüge oder
für die baulichen Havarien der 1980er-Jahre.
Zu Objekten herausgearbeitet, gelegentlich
in hartes Licht getaucht, erscheinen diese
Bauten wie auf einer Petrischale als Vertreter
der Gattung «Haus». Ihre bis zur Heroisierung
reichende Vereinzelung steht jedoch in Gegensatz
zu einer auf Wiederholung und Rationalität
basierenden ökonomischen Logik, die für
das Mietshaus ja massgebend war. Ihm ist die
Wirkung als singuläres Objekt im Grunde genommen
fremd, handelt es sich doch um einen
Massenartikel der eher eine Extrusion aus der
Parzelle darstellt. Zum Hofverbund gruppiert,
spiegeln die Mietshäuser die Baugesetze einer
Zeit, in der spekulative Bauproduktion die
Nachfrage nach billigem Wohnraum in der
Industriestadt befriedigte. Bis über den Ersten
Weltkrieg hinaus waren die Gewerbenutzungen
überlassenen Innenhöfe die Matrix für dieses
«steinerne» Zürich. Von ähnlicher Kompaktheit
war aber auch die anschliessende Reformarchitektur,
die sich in Zürich vorerst nicht auf der
Grünen Wiese abspielte: Die Genossenschaftssiedlungen
der Zwischenkriegszeit schreiben
sich in die Blockrandviertel ein und beteiligen
sich als ein konstituierender Faktor am Weiterbau
der Stadt des 19. Jahrhunderts.
Die Fügungsprinzipien des Blockrands,
die sich in vielen Bildern von Andrea Helbling
zeigen, geben etwas über den morphogenetischen
Code der Stadt preis. Als Unregelmässigkeiten
in dieser Struktur erscheinen etwa die
freistehenden Baumeisterhäuser des 19.Jahrhunderts
– für die späteren Erneuerungswellen
eine leichte Beute, weil hier die Baulinie nicht
vollständig ausgenutzt wird. Indem sie die
Symptome dieses Verwertungsdrucks aufzeigt,
unterscheidet sich Andrea Helbling in ihrer
Arbeitsweise von den Inventaren bei Bernd
und Hilla Becher. Zwar zeigt das fotografische
Werk in beiden Fällen ein Interesse am Seriellen
und Typisierten. Doch im Gegensatz zu den
verklärenden Phänotypen der Bechers treten
hier Massstabsprünge und unvorhergesehene
Ereignisse in Erscheinung. Andrea Helbling
beschäftigen «Häuser» in ihrer Bedingtheit –
dann, wenn sie als Objekte von Zusatznutzungen
und baulichen Eingriffe korrumpiert worden
sind. Obwohl sie die jeweilige Konstellation mit
einer eigenen Aura ausstattet, führt sie Gebäude
innerhalb eines urbanen Dispositivs vor. Dem
Universellen stehen Störungen, Unregelmässigkeiten,
Improvisationen gegenüber, was wiederum
die Gestaltungskraft dieser Ereignisse ins
Bild rückt. Aus solcher Bewährung resultieren
architektonische Metamorphosen – ein Thema,
das bereits von Kevin Lynch, Aldo Rossi und O.M
Ungers in den 1950er- und 1960er-Jahren aufgegriffen
wurde. Diese Theoretiker suchten nach
Alternativen zu Organisationsprinzipien der
Nachkriegsmoderne wie Mobilität und Wachstum,
weshalb sie die Stadt als eine gewachsene
Umwelt entwarfen. Die damit zusammenhängenden
Gestaltlogiken, für die Alltag, Repetition,
Abschleifung, Umnutzung, Erneuerung eine
Art Ökologie bilden, finden wir indirekt auch in
Häuser und Konglomerate vor.
Pluralismus,
Identität,
Geschichte
Häufig thematisiert Andrea Helbling die Präsenz
und Kommunikation eines Objekts im Strassenraum.
Sie erinnert damit an Bildsequenzen, die
Ed Ruscha sowie Denise Scott Brown und Robert
Venturi in Los Angeles beziehungsweise in Las
Vegas während der 1960er-Jahre herstellten.
Nachdem Kevin Lynch die «Ablesbarkeit» der
städtischen Umwelt gefordert hatte, ging es für
Venturi Scott Brown dort um «Kommunikationssequenzen».
Was angesichts der sprachlos
gewordenen offiziellen Idiome von International
Style und Brutalismus damals radikale Forderungen
waren, sollte später in der postmodernen
Architektur in Erfüllung gehen. Der im Manifest
The Ugly and Ordinary as Symbol and Style von
Venturi Scott Brown festgehaltene Anspruch,
alltägliche Dissonanzen zuzulassen, gehört
inzwischen zu den Allgemeinplätzen von Architektur
und Stadtplanung. In einer bildgestützten
Ökonomie kommen der Architektur strategische
Kommunikationsaufgaben zu – so etwa wenn es
um die Darstellung von «authentischen» Ortseigenschaften
geht.
Pluralismus, Identität, Geschichte sind
heute feste Bestandteile professionellen Stadtmarketings,
das Urbanität sichert und mediatisiert.
Es ist gerade möglich, die Arbeit von
Andrea Helbling hin zu Fragen der Identität
zu öffnen: Welches Bild von sich selbst entwirft
eine Stadt, die, nach einer längeren Periode
der Stagnation, nach politisch-ökonomischen
Blockaden, den eigenen Erfolg zelebriert? Lange
Zeit mit dem Cliché der Verkrampftheit behaftet,
ist es Zürich gelungen, ein «attraktives» Image
weit über die Landesgrenzen hinauszutragen.
Das damit verknüpfte Versprechen von Urbanität
kann jedoch weniger als Basel oder Genf an
alte Traditionen anknüpfen. Zusammen mit dem
Kanton figuriert die Stadt zwar unbestritten als
Schwergewicht der Schweizer Wirtschaft, aber
in der Erscheinung des Geschäftszentrums
drückt sich ihre Hegemonie kaum aus. Die Anzeichen
auf diese erfolgreiche Positionierung
bleiben weiterhin überaus diskret. Von der
Verdrängung von Traditionsgeschäften durch
Luxuslabels abgesehen, setzt sich die monokulturelle
Erstarrung von Räumen wie Paradeplatz,
Bahnhofstrasse und den angrenzenden Adressen
fort. So erzeugen weite Teile der Innenstadt
den Eindruck, Zürich folge über Tourismus,
Shopping und als Ausgehdestination dem ehrgeizigen
Fremdenverkehrs-Slogan des «World
Class – Swiss Made».
Zusammen mit dem Anstieg von Arbeitsplätzen
in der aufgeblähten Dienstleistungsbranche
deckt Zürich zunehmend entgrenzte
Konsumbedürfnisse ab, die in immer ausgedehnteren
Fussgängerzonen erfüllt werden.
Eine Veränderung zeigt allenfalls deren Bespielung,
wurde doch über Jahre die Innenstadt
von den Sommer-Aktionen der City-Vereinigung
infantilisiert: Kühe, Löwen oder übergrosse
Blumentöpfe – jeweils in Plastik ausgeführt
und mit individuell gesponsorter Bemalung –
möblierten die Fussgängerzonen. Heute lässt
sich jedoch eine Verlagerung der Bildsprache
in Richtung Hochkultur ausmachen. Von Grossbanken
gesponserte und professionell kuratierte
künstlerische Interventionen übernehmen im
öffentlichen Raum themengebende Aufgaben.
Eine versteckt pädagogische Dimension hatte
etwa die 2014 durchgeführte Aktion Zürich
Maritim. Zur Reflexion sollte ein am Limmatquai
aufgestellter alter Hafenkran aus Rostock
anstiften – ein in die musealisierte Altstadt versetztes
Ready Made aus dem real existierenden
Sozialismus der DDR. Der Vintage-Effekt weckte
nicht nur Konnotationen an die Ferne. Nach
dem Wegzug der gesamten Maschinenindustrie
aus der Schweiz hatte Zürich Maritim auch
den Stellenwert einer industriegeschichtlichen
Reminiszenz und kommentierte die gewandelte
Identität der Stadt.
Umschichtungen
Was Transformationsprozesse angeht, gehört
Zürich ganz vorn mit zu den Städten, deren
Periferie unendlich interessanter ist als seine
saturierte Innenstadt. Es ist gerade der Stadtrand,
wo die in den vergangenen Jahrzehnten
von Andrea Helbling festgehaltenen Texturen,
Atmosphären und Morphologien mit spektakulären
Investitionsdynamiken konfrontiert
worden sind. Diese Entwicklungsschübe haben
eine Nachfrage nach anderen Bildern von
Stadt erzeugt. Darin spiegelt sich ein reflexiver
Konsum von Urbanität, wie er für wohlhabende
postindustrielle Städte wie Zürich typisch ist.
Wie beim Hafenkran kann sich solcher
Konsum durch Atmosphären-Recycling auszeichnen,
kann sich im Rahmen der Gentrifizierung
aber auch ganze Stadtteile aneignen.
Inzwischen spiegelt sich die Ausdifferenzierung
touristischer Bedürfnisse darin, dass auch
Abschleifen,
Arrangieren,
Umkodieren –
Zürichs
Transformation
André Bideau
Städte verändern sich in der Regel in Zyklen.
Unterschiedliche Faktoren tragen dazu bei, dass
sie verdichtet, ausgedünnt, zerstört, neu lanciert
werden. In diesem Prozess werden Bilder des
Urbanen gesucht, formuliert und transportiert.
Vorhandenes wird dabei zu Geschichte. Was vor
zwanzig Jahren alltäglich unspektakulär war,
vor sich hin existierte, ist in der Zwischenzeit
eine Seltenheit, besteht in vielen Fällen nicht
mehr und wird gerade deshalb zum Gegenstand
einer Verklärung. Solcher Wandel ruft unterschiedliche
Interpretinnen und Interpreten auf
den Plan. Dazu gehört auch Andrea Helbling, die
während bald dreier Jahrzehnte Mietshäuser,
Gewerbebauten, Tankstellen dokumentiert hat.
Als Resultat dieser Sichtung der urbanen Landschaft
ist die inoffizielle Chronik eines Umbaus
zur postindustriellen Stadt entstanden.
Seit den 1980er-Jahren hat die Entwicklung
zur Dienstleistungsgesellschaft, das heisst, die
Tertiärisierung Zürichs Ränder einer radikalen
Verwertung ausgesetzt. Ein Entwicklungsschub
hat dort grösstenteils spekulativ entstandene
Bebauungen aus dem 19. und 20. Jahrhundert
überrollt. Während Veränderungen am Zentrum
Zürichs mehrheitlich abprallten, haben Abriss,
Sanierung, Ergänzung die Semantik der noch
vorhandenen vorstädtischen Bebauungen verändert.
Im Verlauf dieser Evolution erfuhr der
urbane Raum eine Umkodierung, die sich vor
allem im Stadtteil Aussersihl beschreiben lässt.
Dort deckt die Arbeit Häuser und Konglomerate
den Zeitraum ab, in dem dieser Prozess stattfand
und an dessen Ende die Gentrifizierung steht.
Wie der Name andeutet, erwies sich im 19.
Jahrhundert die Lage ausserhalb, hinter der Sihl,
dem zweiten Zürcher Fluss, konstituierend für
den Charakter dieser Gegend. Ihre Verarmung
als Industrie- und Proletariergürtel war 1893 ein
Hauptgrund für die Eingemeindung, die Zürich
mit einem Schlag in eine Grossstadt verwandelte.
Als Andrea Helbling ihre Kamera auf Aussersihl
zu richten begann, hatte der Stadtteil seine
Vergangenheit als Arbeiterbezirk mehr oder
weniger hinter sich. In den 1980er-Jahren hatte
eine Entwicklung eingesetzt, bei der seine Liegenschaften
zum zweiten Mal zum Gegenstand
der Spekulation wurden. Unter diesem Druck
entstanden Neubauten und Hybride, Konglomerate
eben, für deren Verrenkungen Andrea
Helbling eine eigene Sensibilität entwickelt hat,
indem sie groteske Massstabsprünge, absurde
Nachbarschaften und bodenlose Hässlichkeiten
in Kompositionen überführt.
Das vorausgeahnte
Verschwinden
Eine hypertrophe Bauspekulation war die Folie,
vor der die Zürcher Hausbesetzerszene in Aussersihl
ihren Kampf gegen Wohnungsnot und
Stadtzerstörung begonnen hatte. Inzwischen
Die Zürcher Architekturfotografin Andrea Helbling fotografiert seit 1993 in ihrer Heimatstadt
ausgewählte Häuser. Es sind diejenigen Bauten, die «bar jeder Exotik» sind,
wie es die Literaturkritikerin Beatrice von Matt formuliert. Wir übersehen sie, finden
sie vielleicht hässlich – und doch bilden auch sie das Gesicht der Stadt.
Dieses Buch präsentiert erstmals Helblings Schwarz-Weiss-Fotografien in einer grossen
Auswahl. Die Bilder befragen Zürichs unauffällige Gebäude nach ihrem architektonischen
und städtebaulichen Stellenwert, nach ihrem Charakter, ihrer Emotionalität und
machen einen historischen Transformationsprozess sichtbar.
Beatrice von Matt betrachtet Helblings Häuser aus der Perspektive der Spaziergängerin
und zeigt die Verbindung zu Stadtmotiven in der Literatur auf. Der Architekturkritiker
André Bideau legt die Entwicklung von Zürichs Architektur, Infrastruktur und den
ökonomischen Druck auf die Bauten dar. Nadine Olonetzky ordnet Helblings Langzeitprojekt
in die Geschichte der Architekturfotografie ein.
17 Scheidegger & Spiess
200 auffällig unauffällige Gebäude
in der Stadt Zürich
Ein Porträt Zürichs, wie es bislang
noch keines gab
Ein weit gefasster Blick auf Zürich
abseits der Postkartenidylle
Eine fotografische Erkundung
der Stadtentwicklung
Andrea Helbling
Vertreter der Gattung Haus
Die erste Monografie zum Werk
der Fotografin Andrea Helbling
Zürich 1993 –2016
Mit Beiträgen von
André Bideau, Beatrice von Matt
und Nadine Olonetzky
Gestaltet von Bonbon
Gebunden
ca. 280 Seiten, ca. 200 sw
Abbildungen
ca. 23 × 28 cm
978-3-85881-516-3 Deutsch
ca. sFr. 69.– | € 68.–
Erscheint im März 2017
Andrea Helbling, geboren 1966,
studierte Fotografie an der Hochschule
für Gestaltung und Kunst
Zürich (heute ZHdK). Seit 1995
ist sie als freischaffende Architekturfotografin
tätig.
André Bideau ist Architekturkritiker,
-theoretiker und Dozent mit
Lehrtätigkeit an verschiedenen
Universitäten und Architekturschulen
in Europa und den USA.
Beatrice von Matt, bis 1995
Feuilletonredaktorin der Neuen
Zürcher Zeitung, ist freie Autorin
und Literaturkritikerin.
Nadine Olonetzky schreibt für
die NZZ am Sonntag über Fotografie
und ist Lektorin im Verlag
Scheidegger & Spiess.
ISBN 978-3-85881-516-3
9 783858 815163
49
7
Alfons Rohrer (1925–1998) war Wirt im Gasthaus Bahnhof in Sachseln, einer klassischen
Schweizer Dorfbeiz. Zugleich war er auch ein begabter und unermüdlicher Fotograf,
sodass sich in seinem Nachlass rund 14000 Diapositive befinden. Nicht das
künstlerische Bild war Rohrers Ziel, sondern das Festhalten von Eindrücken, Momenten
und Situationen, vom Vergänglichen quasi für immer. Die Aufnahmen bezeugen
seine Begeisterung für das Motiv, seine Freude über die jeweiligen Begegnungen und
Ereignisse. Die gezeigten Posen sind aus einer anderen, einer prädigitalen Zeit, als man
sich noch geehrt fühlte, ein Bild wert zu sein.
Die in diesem Buch zusammengetragenen Aufnahmen, Dokumente aus mehr als fünf
Jahrzehnten eines Dorflebens, lösen beim Betrachter unmittelbar ein nostalgisches Gefühl
aus und laden zur Auseinandersetzung mit der persönlichen Vergangenheit und
den eigenen Erinnerungen ein.
19 Scheidegger & Spiess
Ein Stück wiederentdeckte Heimat:
die Fotografien eines Dorfwirts
Alfons Rohrer – Heimat
Ein Fotoalbum
Präsentiert erstmals das Werk
des Amateurfotografen Alfons
Rohrer
Zeigt über mehrere Jahrzehnte
das ländliche Leben im Herzen
der Schweiz vom Standpunkt des
Gastwirts, einer Schlüsselfigur
des Dorflebens
Eine Einladung, sich mit persönlicher
Vergangenheit und eigener
Erinnerung auseinanderzusetzen
Herausgegeben von
Heinz Anderhalden
Mit Beiträgen von
Martina Clavadetscher und
Sylvie Henguely
Gestaltet von Heinz Anderhalden
Gebunden
ca. 240 Seiten, ca. 200 farbige
Abbildungen
ca. 16,6 × 22,8 cm
978-3-85881-539-2
Deutsch / Französisch
ca. sFr. 49.– | € 48.–
Erscheint im Januar 2017
Heinz Anderhalden, geboren 1981
in Sarnen, bildete sich an der
Hochschule der Künste in Bern
zum Grafikdesigner aus. Lebt und
arbeitet nach Aufenthalten u.a. in
Paris seit 2011 wieder als selbstständiger
Grafiker in Sarnen. Seit
2012 hat er den fotografischen
Nachlass seiner Grossvaters Alfons
Rohrer aufgearbeitet.
Martina Clavadetscher, geboren
1979, studierte Germanistik, Linguistik
und Philosophie. Lebt seit
2006 als Dramatikerin und Kolumnistin
für das Schweizer Radio
SRF in der Zentralschweiz. 2014
erschien ihr erster Roman Sammler.
ISBN 978-3-85881-539-2
Sylvie Henguely, geboren 1968,
studierte Kunstgeschichte, Romanistik
und Anglistik. Sie arbeitete
u.a. am Musée de l’Elysée in Lausanne,
am Institut suisse pour la
conservation de la photographie
(ISCP) in Neuchâtel und 2001–
2016 für die Fotostiftung Schweiz
in Winterthur.
9 783858 815392
Walter Mittelholzer (1894–1937), Flugpionier und einer der Mitbegründer der Swissair,
ist vor allem als grossartiger Luftfotograf bekannt. Insbesondere seine Aufnahmen
der Schweizer Alpen sind bis heute vielfach präsent. Weniger bekannt sind Mittelholzers
Flugexpeditionen ins Ausland, mit denen er sich auch als gewiefter Medienunternehmer
erwies. Die Bilder seiner Reisen nach Spitzbergen, ins damalige Persien oder
Abessinien vermarktete er auf allen Kanälen: in Büchern, Filmen und in der Presse.
Der Durchbruch gelang Mittelholzer mit dem Afrikaflug 1926/27 im Wasserflugzeug
Switzerland von Zürich nach Kapstadt. Mittelholzers Flüge wurden von wichtigen Industriellen
und Bankiers jener Zeit finanziell unterstützt und hatten die erklärte Absicht,
die Luftfahrt in der Schweiz populär zu machen.
Der neue Band der Reihe Bilderwelten betrachtet Mittelholzers Medienproduktionen
neu. Über 200 herausragende Bilder aus seinem Archiv werden wieder von einem
ausführlichen Einführungsessay begleitet, der nach dem Afrikabild des Flug- und
Foto pioniers fragt und erzählt, wie die Swissair vor einer weitgehend kolonialistischen
Kulisse abhob.
20 Scheidegger & Spiess
Weiterhin lieferbar:
Die Welt im Taschenformat
Die Postkartensammlung
Adolf Feller
978-3-85881-339-8
Swissair Souvenirs
Das Fotoarchiv der Swissair
978-3-85881-359-6
Forschung im Fokus
Wissenschaftsfotografie aus
dem Bildarchiv der ETH-Bibliothek
978-3-85881-395-4
Swissair Luftbilder
Das Luftbildarchiv der Swissair
978-3-85881-429-6
Fotomosaik Schweiz
Das Archiv der Pressebildagentur
Comet Photo AG
978-3-85881-465-4
Ferne Länder aus der Luft: der Flugpionier
Walter Mittelholzer als Medienunternehmer
Kaspar Surber
Walter Mittelholzer revisited
Zeigt eine grosse Auswahl herausragender
Bilder von Walter
Mittelholzers Flugexpeditionen
in ferne Länder
Der Text stellt Mittelholzers
Wirken als Fotograf und Medienunternehmer
in den Kontext
der Zeit und fragt nach dessen
Afrikabild
Aus dem Fotoarchiv von Walter Mittelholzer
Bilderwelten. Fotografien aus
dem Bildarchiv der ETH-Bibliothek,
Band 6
Herausgegeben von
Michael Gasser und Nicole Graf
Gestaltet von Hi – Visuelle
Gestaltung
Gebunden
ca. 192 Seiten, ca. 200 sw
Abbildungen
20 × 26 cm
978-3-85881-543-9
Deutsch / Englisch
ca. sFr. 59.– | € 58.–
Michael Gasser ist Leiter der
Archive der ETH-Bibliothek in
Zürich.
Nicole Graf ist Leiterin des Bildarchivs
der ETH-Bibliothek in
Zürich.
Kaspar Surber ist stellvertretender
Redaktionsleiter Kultur der
Schweizer Wochenzeitung WOZ
und Redaktor beim Ostschweizer
Kulturmagazin Saiten.
Erscheint im April 2017
ISBN 978-3-85881-543-9
9 783858 815439
Thomas Kern, geboren 1965, gehört zu den herausragenden Schweizer Reportagefotografen.
Seit 1997 fotografiert er immer wieder in Haiti – ausschliesslich analog und in
Schwarz-Weiss. Entstanden ist ein beeindruckender Fotoessay, der ein differenziertes
und emotional ergreifendes Bild des Karibikstaats entwirft. Seit seiner hoffnungsvollen
Gründung durch aufständische Sklaven 1804 wird Haiti immer wieder von politischen
und sozialen Krisen sowie von Erdbeben heimgesucht. Kern porträtiert das Land mit
all seinen Sonnen- und Schatten seiten – und zeigt ein Leben jenseits der Schreckensmeldungen,
welche die Berichterstattung dominieren.
Dieses vierteilige Buch präsentiert mit einer Auswahl aus Thomas Kerns Langzeitprojekt
die ewigen Befreiungsversuche der Haitianer aus ihrer Not – und einen lebensprallen
Alltag. Der Bildteil wird begleitet von drei Heften (jeweils in Deutsch, Englisch
und Kreolisch): sachkundige Texte des Fotografen, die Innensicht auf Kultur und
Si tuation Haitis von der angesehenen haitianischen Schriftstellerin Yanick Lahens und
die Aussensicht auf Politik und Geschichte des Landes vom Schweizer Publizisten
Georg Brunold.
21 Scheidegger & Spiess
Himmel und Hölle auf Erden
Haiti
Die endlose Befreiung
Eine einmalig umfassende
Darstellung des Lebens und der
Kultur der Menschen auf Haiti
Erste Publikation von Thomas
Kerns Haiti-Fotoprojekt
Erscheint zur gleichnamigen
Ausstellung in der Fotostiftung
Schweiz in Winterthur (bis 19. Februar
2017)
Fotografien von Thomas Kern
Mit Beiträgen von
Georg Brunold, Thomas Kern
und Yanick Lahens
Gestaltet von Hi – Visuelle
Gestaltung
Vier Teile im Schuber, Broschur
Total 628 Seiten, 1 farbige und
142 sw Abbildungen
11 × 16,5 cm
978-3-85881-515-6
Deutsch / Englisch / Kreolisch
sFr. 39.– | € 38.–
Lieferbar
Haiti · Die endlose Befreiung
Haiti · The Perpetual Liberation
Haiti
Die endlose Befreiung
Haiti
texte zu
The
den Fotografien
Perpetual Liberation
von Thomas Kern
ayiti
texts accompanying
Liberasyon
the Photographs
pou tout
by Thomas Kern
tan gen tan
ayiti · Liberasyon pou tout tan gen tan
Scheidegger & Spiess
tèks pou imaj Thomas Kern yo Haiti · The Perpetual Liberation
Scheidegger & Spiess
Scheidegger & Spiess
Thomas Kern publiziert seine
Fotografien in renommierten
Zeitungen, Zeitschriften und Fotomagazinen
und wurde u. a. mit
dem World Press Photo Award und
dem Swiss Press Photo Award ausgezeichnet.
Georg Brunold ist freier Publizist.
Er war u.a. Afrikakorrespondent
der Neuen Zürcher Zeitung und
als stellvertretender Chefredaktor
des Du verantwortlich für die Ausgabe
Nr. 680 über Haiti, die in
Zusammenarbeit mit Thomas Kern
entstand.
Yanick Lahens lebt und arbeitet als
Schriftstellerin und Radiomoderatorin
in Port-au-Prince. 2014
wurde sie mit dem französischen
Literaturpreis Prix Fémina ausgezeichnet,
2015 mit dem Prix
Joseph D. Charles.
ISBN 978-3-85881-515-6
9 783858 815156
Bushaltestellen, Toilettenhäuschen, Briefkästen, Tankstellen: Beiläufig nehmen wir sie
wahr, nutzen sie, vergessen sie sofort wieder. In der kleinen Schweiz ist die Landschaft
gespickt mit Objekten, die bestimmten Zwecken dienen, mit Bänken, Schildern, Telefonzellen
etwa. Das grosse Amerika ist unverbauter und viel weitläufiger, doch auch dort
ist die Landschaft unter Druck, von Strassen durchschnitten und voller industriell gefertigter
Gegenstände.
Der Fotograf Roland Iselin hat auf seinem Unguided Road Trip durch die Schweiz und
durch Amerika, seine zweite Heimat, viele gemeinsame Motive gefunden: Kuhgatter,
Schützenhäuser, Gedenkkreuze für Verkehrsopfer, Rastplätze. Und weil die Möblierung
einer Landschaft nicht zufällig ist, ist sie auch Zeichen für den Zustand einer Gesellschaft.
Über Iselins Bilder werden Werte und Ideale sowie der verhaltenssteuernde
Charakter aller gestalteten Orte sichtbar.
23 Scheidegger & Spiess
Robidog und Gasoline Station – die Schweiz
und die USA im Doppelporträt
Eine fotografische Feldstudie
zur Gestaltung von Landschaften
und Lebensräumen
Die USA und die Schweiz im
Doppelporträt mit spezifischer
Perspektive
Erste Monografie über Roland
Iselins Projekt zur Möblierung
der Landschaft
Roland Iselin – Unguided Road Trip
Herausgegeben und mit Texten
von Nadine Olonetzky
Gestaltet von Katarina Lang
Gebunden
ca. 196 Seiten, ca. 140 farbige
Abbildungen
ca. 25,5 × 24 cm
978-3-85881-517-0
Deutsch / Englisch
ca. sFr. 49.– | € 48.–
Erscheint im April 2017
Roland Iselin, geboren 1958 in
Kreuzlingen, studierte an der Fotoklasse
der Zürcher Hochschule der
Künste ZHdK und an der School
of Visual Arts in New York. Seine
Fotografien sind in Ausstellungen
zu sehen und in mehreren Kunstsammlungen
vertreten.
Nadine Olonetzky, geboren 1962
in Zürich, schreibt u. a. für die
NZZ am Sonntag über Fotografie
und ist Lektorin im Verlag Schei d -
egger & Spiess.
ISBN 978-3-85881-517-0
9 783858 815170
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First of all, it was the name of the city, and second, the
vague notion of what it might look like, that motivated me
to travel to Bilbao for the first time in 1988. Having just
completed my photography training and hardly seen anything
of the world, I longed to travel and go on an adventure.
Since my budget was extremely modest, I had no
alternative but to seek out places that were both exotic
and practically on my own doorstep, namely in Europe.
Equipped with an old Nikon and a few black-and-white films, I set out to the Basque
region. Eventually, the train and bus journey would make me feel like I was on a trip
around the world.
My first tours of Bilbao and its industrial zones can only be described as extremely
disturbing. Never before in my young life had I seen anything like it: the smoking
and fire-spewing chimneys of the furnaces, the slowly rusting freighters in the oily
slurry of the Ria, and densely stacked, dilapidated, and soot-covered apartment
blocks, which, as I noticed with shock, were actually still inhabited. What I saw there
had nothing at all to do with my quaint little homeland, although looking at the undulating
green of the surrounding countryside, it reminded me of the Alpine foothills.
But the landscape similarities only served to confuse my senses all the more.
Naturally, to me this scenery was at least as fascinating as it was intimidating.
The industrial plants, which resembled the gates of hell, were one aspect, while the
nocturnal activities of the Basque nationalists and left-wing radicals were another.
As soon as darkness descended, when the shops closed in the Old Town, the
Casco Viejo became their domain. Basque punk and ska music boomed from the
bars, which were wallpapered in ETA propaganda posters. As soon as a few of the
boys had had enough to drink, they would set out to provoke
the policemen stationed nearby, who in turn seemed merely
to have been waiting for an opportunity to fire their rubber
bullets in the direction of the bars.
By the end of my first Bilbao trip I knew I would be coming back
as soon as I could. I had the sense of having stumbled upon a
priceless treasure perfectly suited to me: a city that interested
no one, no foreign photographers far and wide, leaving the
whole playing field to me. It was a good job, too, because I was
convinced that I could learn about real photography there.
The aim of my next visits was to gain an insider perspective of
the city and its surrounding region, which required contacts
with the locals and the odd permit. For instance, I was desperate
to visit the Altos Hornos de Viscaya, the gigantic furnaces
of Sestao. To my surprise, that posed no problem, and
in 1997 it was equally simple to get permission to photograph the Guggenheim Museum
building site. The museum’s construction marked the beginning of a new era
in Bilbao. The city’s spectacular calling card was built according to a bold design by
bilbao
Roger Wehrli
Zum einen war es der Name der Stadt, zum andern die vage Vorstellung davon, wie
es dort aussehen könnte, was mich 1988 zu meiner ersten Bilbao-Reise veranlasste.
Eben erst die Fotografenausbildung beendet, noch kaum etwas von der Welt
gesehen, dürstete es mich nach Reisen und Abenteuern. Da mein Budget äusserst
bescheiden war, blieb mir nichts anderes übrig, als die Exotik quasi vor der Haustüre
zu entdecken, also in Europa.
Ausgerüstet mit einer alten Nikon und ein paar Schwarz-Weiss-Filmen machte ich
mich auf den Weg ins spanische Baskenland. Die Anreise mit Zug und Bus gab mir
letztendlich doch das Gefühl, eine kleine Weltreise unternommen
zu haben.
Die ersten Rundgänge durch Bilbao und seine Industriezonen
waren zutiefst verstörend. Nie zuvor in meinem jungen
Leben hatte ich etwas Derartiges gesehen. Die rauchenden
und Feuer speienden Kamine der Hochöfen, die
in der öligen Kloake der Ria vor sich hin rostenden Frachtschiffe,
dicht an dicht stehende heruntergekommene,
russgeschwärzte Mietskasernen, die zu meinem Entsetzen tatsächlich noch bewohnt
waren. Was ich hier zu Gesicht bekam, hatte mit meiner putzigen Heimat so
gar nichts gemein. Wenn ich jedoch das hügelige grüne Umland betrachtete, fühlte
ich mich an eine Gegend in den Voralpen erinnert. Aber diese landschaftliche Ähnlichkeit
verwirrte meine Sinne nur noch mehr.
Natürlich faszinierte mich dieses Szenario mindestens so sehr, wie es mich einschüchterte.
Die an eine Höllenpforte gemahnende Industrie war das eine, die nächtlichen Aktionen
der baskischen Nationalisten und Autonomen das andere. Mit Einbruch der
Dunkelheit, wenn die Geschäfte in der Altstadt schlossen, wurde der Casco Viejo
zu ihrem Hoheitsgebiet. Aus den mit ETA-Propagandaplakaten tapezierten Bars
dröhnte baskischer Punk und Ska, und wenn einige der Jungs genug getrunken
hatten, zogen sie los, um die in der Nähe stationierten Polizisten zu provozieren.
Die schienen nur darauf zu warten, ihre Gummigeschosse in Richtung der Bars abfeuern
zu können.
Am Ende meiner ersten Bilbao-Reise wusste ich, dass ich so schnell wie möglich
zurückkehren würde. Ich hatte das Gefühl, auf einen kostbaren Schatz gestossen
zu sein, wie gemacht für mich. Eine Stadt, für die sich niemand
interessierte, kein ausländischer Fotograf weit breit, ich hatte
die ganze Spielwiese für mich alleine. Das war auch gut so,
denn ich war überzeugt, dass ich hier das wirkliche Fotografieren
erlernen konnte.
Ziel meiner nächsten Besuche war, eine Innenansicht der
Stadt und ihres Umlands zu erlangen. Das erforderte Kontakte
zur Bevölkerung und die eine oder andere Genehmigung.
So wollte ich unbedingt die „Altos Hornos de Viscaya“
besuchen, die gigantischen Hochöfen von Sestao. Zu meiner
Überraschung war das kein Problem. Ebenso verhielt es sich
mit der Bewilligung für das „Guggenheim-Museum“, dessen
Baustelle ich 1997 fotografieren durfte. Der Bau des Museums
markierte den Beginn einer neuen Epoche in Bilbao. Auf
dem seit Jahren brachliegenden Grundstück der „Euskalduna-Werft“
entstand nach den kühnen Plänen Frank Gehrys das spektakuläre Aushängeschild
der Stadt. Eine rege Bautätigkeit erfasste das Stadtzentrum. Moderne
Glaspaläste reckten sich immer höher in den Himmel, eine Untergrundbahn ersetzte
Bilbao 1994
Bilbao 1988 Die Eröffnung der Eisenbahnlinie, welche Bilbao mit den Hochöfen in Sestao
und den Eisenerzminen in Gallarta verband, markiert im Jahre 1857 den Beginn des industriellen
Zeitalters. / In 1857, the opening of the railway line connecting Bilbao to the furnaces
in Sestao and the iron ore mines in Gallarta marked the beginning of the industrial age.
Zwischen 1880 und 1890 wuchs die Bevölkerung Bilbaos von 10 000 auf
80 000 Einwohner. / Between 1880 and 1890, the population of Bilbao
grew from 10,000 to 80,000 inhabitants.
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Bilbao 1993
Bilbao 1997
Bilbao 1999 Ein regnerischer Nachmittag im Geschäftsviertel.
/ A rainy afternoon in the business quarter.
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Bilbao, die baskische Metropole, galt in den 1980er-Jahren noch als die wohl schmutzigste
Stadt Spaniens. 1993 begann eine radikale Neuorientierung weg von der Industrie-
und hin zur Dienstleistungs- und Kulturstadt. Architekten von Weltruf wie Santiago
Calatrava, Norman Foster oder Frank O. Gehry wurden beauftragt, ikonische
Bauwerke zu schaffen. Besonders Gehrys Guggenheim-Museum war als Aushängeschild
des modernen Bilbao gedacht. Und tatsächlich gelang es, die Stadt zu einem neuen
kulturellen Zentrum Spaniens aufblühen zu lassen – Bilbao hat die Chance seiner Krise
genutzt. Die industrielle Vergangenheit ist jedoch nach wie vor sicht- und spürbar und
verleiht dem Ort seinen eigentümlichen Charme.
Der Schweizer Fotograf Roger Wehrli hat zwischen 1988 und 2014 den Wandel und die
Neuerfindung Bilbaos in einem Langzeitprojekt fotografisch dokumentiert. Seine
Schwarz-Weiss-Bilder erzählen diese spannende und besondere Geschichte, die als Beispiel
für viele andere Industriestädte Europas gelten kann.
25 Scheidegger & Spiess
Vom Industriemoloch zur Kulturhauptstadt –
die Geschichte eines urbanen Wandels
Roger Wehrli – Bilbao
Bilbao gehört heute zu den
meistbesuchten Städten Europas
Eine Langzeitdokumentation von
Bilbaos beispielhaftem Wandel
von einer Industrie- zu einer
Dienstleistungs- und Kulturstadt
Präsentiert erstmals umfassend
Roger Wehrlis Bilbao-Projekt
Fotografien seit 1988
Mit Beiträgen von Roger Wehrli
und Ibon Zubiaur
Gestaltet von 2xGoldstein
Gebunden
160 Seiten, 80 sw Abbildungen
17 × 24 cm
978-3-85881-535-4
Deutsch / Englisch
sFr. 39.– | € 38.–
Erscheint im April 2017
Roger Wehrli, geboren 1965, lebt
und arbeitet als freischaffender
Fotograf im schweizerischen Baden.
Sein Arbeitsschwerpunkt sind
Reportagen und Dokumentationen
sowie Porträts. Seine Fotografien
erscheinen in verschiedenen Zeitungen
und Zeitschriften, u.a. in
Neue Zürcher Zeitung, Sonntagszeitung,
Der Bund, Die Weltwoche,
Chrismon.
Ibon Zubiaur, geboren 1971 in
Getxo bei Bilbao, lebt als Autor
und Übersetzer in Berlin. 2008–
2013 war er Leiter des Instituto
Cervantes in München. Er übersetzte
zahlreiche klassische und
neuere deutsche Autoren ins Spanische.
2015 erschien sein Buch Wie
man Baske wird. Über die Erfindung
einer exotischen Nation.
ISBN 978-3-85881-535-4
9 783858 815354
Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesch, ist eine der grössten Metropolen der Welt –
und ein Theater des Absurden. Die einstige, gelegentlich als «Venedig des Ostens» bezeichnete
Gartenstadt verabschiedete sich durch das rapide Bevölkerungswachstum von
rund 400 000 im Jahr 1950 auf geschätzte 16,8 Mio. Einwohner 2015 von jeglicher
Ordnung oder Nachhaltigkeit. Gläserne Wolkenkratzer und Luxusautos wecken ein
Trugbild, hinter dem sich faszinierende Schicksale und unentdeckte Realitäten verbergen.
Die Fotografien des Architekten Kashef Chowdhury sind Skizzen des Lebens in den
dunklen Gassen und an unzugänglichen Flussufern, aufgenommen aus der Rikscha oder
von Hausdächern herab, mitten in der Nacht oder im stärksten Monsunregen. Das
Streiflicht eines Transporters, derart getarnt vor Dieben, dass er kaum sichtbar ist. Eine
Frau wäscht und trocknet Plastikplanen zum Wiederverkauf. Arbeiter liegen spätmorgens
wie leblos in den Strassen. Ein blinder Sänger singt geheimnisvolle Liebeslieder.
Die 35 ausdrucksstarken Fotografien Chowdhurys ergeben eine bedrückende Spurensuche
nach existenzialistischen Manifestationen des Lebens.
27 Scheidegger & Spiess
Die Stadt Dhaka in Fotografien
des Architekten Kashef Chowdhury
Dhaka
Ein sehr persönlicher Blick auf
eine der grössten Metropolen
der Welt in bisher unveröffentlichten
Fotografien
Kashef Chowdhury ist einer der
bekanntesten Architekten Südasiens
Memories or Lost
Fotografien und Text von
Kashef Chowdhury. Mit einem
Interview von Philip Ursprung
Gestaltet von Bruno Margreth
Gebunden
ca. 72 Seiten, ca. 35 sw
Abbildungen
ca. 24 × 32 cm
978-3-85881-787-7 Englisch
ca. sFr. 39.– | € 38.–
Kashef Chowdhury führt in Dhaka
sein Architekturbüro URBANA,
das seit 1995 ein international viel
beachtetes und preisgekröntes
Werk geschaffen hat. Sein Friendship
Centre in Gaibandha, Bangladesch,
wurde auf der Architekturbiennale
von Venedig 2016
ausgestellt und mit dem Aga Khan
Architecture Award 2016 ausgezeichnet.
Erscheint im Februar 2017
ISBN 978-3-85881-787-7
9 783858 817877
Day after Reading beschäftigt sich mit unserem heutigen Medienkonsum, mit der Art,
wie wir Informationen aufnehmen und verarbeiten. Von September bis Dezember 2016,
während der heissen Endphase des Wahlkampfs bis unmittelbar nach den Präsidentschaftswahlen
in den USA, bereiste der Schweizer Buchgestalter Ludovic Balland die
Vereinigten Staaten. Zusammen mit der US-Journalistin Dasha Lisitsina hält er Hoffnungen
und Erwartungen, aber auch Auswirkungen dieses politischen Grossereignisses
fest und zeichnet ein detailreiches Porträt der amerikanischen Wählerinnen und Wähler.
Interviews und Fotoporträts beziehen amerikanische Bürger verschiedenster sozialer
und geografischer Herkunft mit ein, von gewöhnlichen Amerikanern über Personen des
öffentlichen Lebens bis zu Prominenten aller Art. Day after Reading entwirft eine neue
personalisierte Art, das Tagesgeschehen zu dokumentieren und zu konsumieren, in
Zeiten des Überlebenskampfs der traditionellen Medien. Die Nachrichten werden in
ein Verhältnis zum persönlichen Erleben gesetzt und im Alltag des Konsumierenden
verankert. Das Projekt bedient sich verschiedener Kanäle: Zeitungsberichterstattung,
Online-Präsenz, Video- und Audioaufnahmen. Das Buch sowie eine Ausstellung präsentieren
das gesammelte Material.
28 Scheidegger & Spiess
Wie erleben wir das aktuelle Geschehen
und formen daraus persönliche Erinnerungen?
Day after Reading
Eine völlig neuartige Perspektive
auf die heutige Medienlandschaft
und unsere Medienrezeption
Eine einzigartige Dokumentation
der kontroversen US-Präsidentschaftswahlen
Ein Archiv amerikanischer Alltagsund
Medienkultur
A Road Trip across the United States during the 2016 Election
Herausgegeben von
Ludovic Balland
Mit einem Beitrag von
Dasha Lisitsina. Fotografien
von Ludovic Balland
Gestaltet von Ludovic Balland
Typography Cabinet
Ludovic Balland, geboren 1973 in
Genf, ist ein vielfach ausgezeichneter
Grafikdesigner mit einem Fokus
auf Typografie und Schriftsatz.
Er erarbeitet Gesamtkonzepte für
Publikationen und unterrichtet an
verschiedenen Kunstschulen und
Universitäten.
Gebunden
ca. 256 Seiten, ca. 300 farbige
und 150 sw Abbildungen
ca. 22 × 28 cm
978-3-85881-788-4 Englisch
ca. sFr. 39.– | € 38.–
Erscheint im März 2017
ISBN 978-3-85881-788-4
9 783858 817884
Das Medium Film spielt im Schaffen vieler zeitgenössischer Künstler eine wichtige
Rolle. Sie gestalten damit nicht nur ihre Werke, sondern lassen sich auch vom Prozess
und den Produktionsbedingungen von Filmen inspirieren. Umgekehrt hegen Filmschaffende
ein besonderes Interesse für die bildende Kunst und ihre Schöpfer. Künstlerporträts,
Biopics sowie Werkdokumentationen finden immer wieder ein grosses Publikum,
und die Filme prägen auch die öffentliche Wahrnehmung von bildenden Künstlern.
Cinéma mon amour handelt von dieser wechselseitigen Faszination von Kunst und
Film und knüpft damit an die gleichnamige Ausstellung im Aargauer Kunsthaus sowie
das Filmprogramm Art mon amour an den Solothurner Filmtagen 2017 an. Das Buch
präsentiert Werke internationaler Künstler, die sich mit unterschiedlichen Aspekten von
Kino und Filmschaffen auseinandersetzen. Die Vielfalt der Medien, auf welche die
Künstler zurückgreifen, zeigt, dass die Beschäftigung mit dem Thema weit über das eigentliche
Genre hinausreicht: Zeichnung, Malerei, Fotografie und Skulptur sind ebenso
vertreten wie Video- und Filmarbeiten. Dieses grosszügig bebilderte Buch spürt in sechs
thematischen Schwerpunkten der Anziehung nach, die Film und Kino auf uns ausüben.
29 Scheidegger & Spiess
Die Liebesgeschichte
zwischen Kunst und Kino
Cinéma mon amour
Kino in der Kunst
Eine reich illustrierte Betrachtung
der Wechselbeziehung zwischen
zeitgenössischer bildender Kunst
und Filmschaffen
Präsentiert eine grosse Auswahl
von Werken schweizerischer und
internationaler Künstlerinnen
und Künstler
Begleitet die Ausstellung
Cinéma mon amour im Aargauer
Kunsthaus, Aarau (22. Januar bis
17. April 2017) und das Spezialprogramm
Art mon amour im
Rahmen der 52. Solothurner Filmtage
(19. bis 26. Januar 2017)
Herausgegeben von
Madeleine Schuppli und dem
Aargauer Kunsthaus, Aarau
Mit Beiträgen von Yasmin Afschar,
Erika Balsom, Jenny Billeter,
Steven Cairns, Vinzenz Hediger,
Simon Koenig und Madeleine
Schuppli
Madeleine Schuppli, geboren 1965,
ist Kunsthistorikerin und seit 2007
Direktorin des Aargauer Kunsthauses,
Aarau. Davor war sie
1996–2000 Kuratorin an der
Kunsthalle Basel und 2000–2007
Direktorin des Kunstmuseums
Thun.
Gestaltet von NORM
Broschur
224 Seiten, 140 farbige
Abbildungen
26,4 × 19,8 cm
978-3-85881-541-5
Deutsch / Englisch
sFr. 49.– | € 48.–
Erscheint im Januar 2017
Zeigt Werke von Martin Arnold, Fiona Banner, Marc Bauer, Pierre Bismuth,
Candice Breitz, Janet Cardiff & George Bures Miller, collectif_fact,
ISBN 978-3-85881-541-5
Stan Douglas, Thomas Galler, Christoph Girardet & Matthias Müller,
Teresa Hubbard / Alexander Birchler, Samson Kambalu, Daniela Keiser,
9 783858 815415
Julian Rosefeldt, Sam Taylor-Johnson, Mark Wallinger u.a.
höchsten Bergspitzen der Alpen wurden just zum ersten Mal bestiegen.
1852 war selbst der höchste Berg der Erde bereits wissenschaftlich
vermessen und nach dem ehem. Leiter des Vermessungsamtes,
Sir George Everest, benannt. Kurz danach wurden die Alpenvereine
in Österreich (1862), der Schweiz (1863) und in Deutschland (1869)
gegründet und die durchgreifende touristische Erschließung der
Berge begann. So vermessen, bestiegen und erschlossen waren die
schroffen Alpen nicht mehr „schlechthin groß“. Diese Eigenschaft
aber war es, die Immanuel Kant 1764 mit dem Gefühl des Erhabenen
verknüpft hatte: „Erhaben nennen wir das, was schlechthin groß
ist.“
Es ist insofern signifikant, dass sich die Berge auf den von Loidl
verwendeten Grafiken manchmal fast in den Hintergrund auflösen.
Ihre einstige Erhabenheit scheint dadurch
auch materiell zu schwinden. Die Grafiken
öffnen damit eine Fehlstelle, in die Katharina
Anna Loidl mit ihrer Nachbearbeitung
kunstvoll eingreifen konnte. Ergänzt hat
sie die vorgefundenen Landschaften mit
geometrischen Fremdkörpern, die wie weiße
Riesenkristalle in die Szenen eingebettet
wurden. Zur Herstellung dieser Ergänzungen
verwendete sie die gleichen Werkzeuge, die Friedrich Schiller, 1801
bereits bei der Herstellung der originalen
Druckplatten zum Einsatz kamen: Stichel
und Radiernadel. Behutsam hat Loidl damit
von Teilen des Papiers die Druckerschwärze
abgehoben, bis schließlich ihre abstrakten
weißen Kristallkörper erschienen. Handwerklich
und im Wortsinn sind es damit „Radierungen“ (von lat. radere
„kratzen, wegnehmen, entfernen“). Ideengeschichtlich ist es ein
Weitererzählen des Erhabenen.
Den Topos des Kristallin-Erhabenen kennt die Kunst seit der Zeit der
Romantik. Berühmt ist Caspar David Friedrichs Gemälde „Eismeer
/ gescheiterte Hoffnung“ (1823/24), das ein Schiff inmitten sich
kalt auftürmender Eisschollen zeigt, oder auch Adalbert Stifters
Erzählung „Der Bergkristall“ (1845), die von zwei Kindern handelt,
die sich im Gebirge verlaufen. Später wanderte der kristalline Topos
May we be bound to
the sensual world
by the beautiful,
but freed from it
by the sublime.
of the Alps had just been climbed for the first time then. In 1852 even
the highest mountain in the world had already been scientifically
measured and named after the former Surveyor General of India,
Sir George Everest. Shortly thereafter, Alpine Associations were
founded in Austria (1862), Switzerland (1863) and Germany (1869), and
the thorough development of tourism in the mountains began. Thus
measured, climbed and developed, the rugged Alps were no longer
“absolutely large”. Yet it was this characteristic that Immanuel Kant
had linked with the feeling of the sublime in 1764: “We call sublime
what is absolutely large.”
In this sense it is significant that the mountains
in the graphic works that Loidl uses seem almost
to dissolve in the background sometimes. Their
former sublimeness thus also seems to dwindle
materially. In this way, the graphic works open
up a crack that Katharina Anna Loidl was able
to artfully intervene in with her reworking. She
expanded the found landscapes with geometrical
foreign bodies, which are embedded in the
scenes like giant white crystals. To produce
these expansions she used the same tools that
were already employed to produce the original
printing plates: graver and etching needle. With
these Loidl carefully separated the printing ink
from parts of the paper, until her abstract white
crystal bodies finally appeared. In terms of craft,
this type of technique involves making incisions, removing. In terms
of the history of ideas, it is a matter of continuing the story of the
sublime.
The topos of the crystalline sublime is familiar to art since the
Romantic period. There is the famous painting by Caspar David
Friedrich, The Sea of Ice / The Wreck of Hope (1823/24), which
shows a ship in the midst of a heap of shards of an ice floe, or
Adalbert Stifter’s story Rock Crystal (1845) about two children lost
in the mountains. Later the crystalline topos wandered through
the architectural visions of Paul Scheerbart and Bruno Taut into
N° 19
N°20
N°05
N°06
N°44
N°05
N°06
Die österreichische Künstlerin Katharina Anna Loidl, geboren 1978, hat für ihr Projekt
Landschafts radierungen Stahlstiche von Schweizer Alpenlandschaften aus den 1830er-
Jahren zusammengetragen. Diese Drucke bearbeitete sie dann mit Gravurnadel und
Stichel. Durch vorsichtiges Entfernen der Drucktinte löscht sie einzelne Bereiche der
Landschaften vom Papier und ersetzt sie durch geometrische (Fremd-)Körper. Die Einfachheit
dieser Formen sowie das Weglassen jeglicher architektonischer Details ermöglichen
es dem Betrachter, sich industrielle Strukturen, Wohngebäude oder Sportanlagen
als Ergänzungen oder aber Störfaktoren in der idyllischen Landschaft vorzustellen.
Loidl verweist so auf aktuelle Diskurse zur Be- und Verbauung des Alpenraums sowie
den Konflikt zwischen Nutzung und Erhaltung von Landschaften in einer globalisierten
Welt. Ihre Werkreihe beschäftigt sich mit den Alpen und den Folgen, welche deren
wirtschaftliche Nutzung mit sich bringt. Die Texte befassen sich mit dem sublimen,
kristallinen Charakter von Loidls Arbeit und mit Aspekten der Romantik als Fundus,
der Wahrnehmung von Landschaft und der Kunst der Wiederholung.
31 Scheidegger & Spiess
Überwältigung, Idylle und Wandel:
Katharina Anna Loidl hinterfragt
Alpenromantik
Präsentiert eine neue Werkserie
der österreichischen Künstlerin
Katharina Anna Loidl
Ein visueller Beitrag im Spannungsfeld
zwischen Nutzung und
Erhaltung der alpinen Landschaft
Landschaftsradierungen
Katharina Anna Loidl
Mit Beiträgen von Vitus Weh
und Paolo Bianchi
Gestaltet von
Katharina Anna Loidl
Gebunden
ca. 64 Seiten, ca. 54 farbige
Abbildungen
ca. 27 × 21 cm
978-3-85881-530-9
Deutsch / Englisch
ca. sFr. 39.– | € 38.–
Erscheint im Februar 2017
Katharina Anna Loidl lebt und
arbeitet als Künstlerin in Linz.
Sie studierte Experimentelle Gestaltung
/ Bildende Kunst und
Kulturwissenschaften an der
Kunstuniversität Linz. Ihre Arbeiten
im Bereich Fotografie, Video,
Objekt und Installation wurden
in internationalen Ausstellungen
präsentiert.
Vitus Weh ist Kulturwissenschaftler,
Ausstellungsmacher und
Museumsplaner in Wien.
Paolo Bianchi ist freier Kurator für
zeitgenössische Kunst und Kunst
im öffentlichen Raum. Dozent an
der ZHdK in Zürich und Autor bei
Kunstforum International.
ISBN 978-3-85881-530-9
9 783858 815309
1905 malte Edvard Munch (1863–1944) mehrere Bildnisse der Familie des Chemnitzer
Textilindustriellen Herbert Esche. Die meisten dieser Bilder befinden sich seit Längerem
als Dauerleihgabe der Herbert Eugen Esche-Stiftung im Kunsthaus Zürich. 2015 konnte
ein weiteres zentrales Werk der Gruppe, das Porträt der Mutter Hanni Esche – ein
Meilenstein in der Entwicklung von Munchs farbigem reifem Stil –, erworben werden.
Entstanden sind die Gemälde für die berühmte Villa Esche, die der belgische Meister
des Jugendstils Henry van de Velde 1902/03 für die Familie erbaut hatte. Das Buch
präsentiert und erläutert Munchs Esche-Bildnisse und dokumentiert deren Platz in der
Chemnitzer Villa fotografisch. Es illustriert zudem den Kontext der Familiensammlung,
die ein für den avantgardistischen Geschmack um 1900 paradigmatisches Ensemble
bildet, wie es sich nur selten erhalten hat.
32 Scheidegger & Spiess
Die Bildnisse der Familie Esche:
ein Meilenstein in der künstlerischen
Entwicklung Edvard Munchs
Präsentiert die herausragende
Werkgruppe der Familienbildnisse
Esche von Edvard Munch
und die berühmte Villa Esche
von Henry van de Velde
Erscheint zur gleichnamigen
Ausstellung im Kunsthaus Zürich
(bis 26. Februar 2017)
Edvard Munch und die Familie Esche
Die Bildnisse, die Sammlung
Herausgegeben vom
Kunsthaus Zürich
Mit Beiträgen von Lukas Gloor
und Christian Klemm
Gestaltet von Ralf Klöden
Broschur
112 Seiten, 49 farbige
Abbildungen
17 × 23,5 cm
978-3-85881-544-6 Deutsch
sFr. 19.– | € 19.–
Lieferbar
Lukas Gloor, geboren 1952,
Kunsthistoriker und seit 2002
Direktor der Stiftung Sammlung
E.G. Bührle in Zürich. Davor Mitarbeit
u.a. am Kunstmuseum Basel
und am Schweizerischen Institut
für Kunstwissenschaft SIK-ISEA in
Zürich.
Christian Klemm, geboren 1946,
Kunsthistoriker und Geschäftsführer
der Alberto Giacometti-
Stiftung. 1982–2011 Sammlungskonservator
des Kunsthaus Zürich,
ab 1995 auch dessen Vizedirektor.
ISBN 978-3-85881-544-6
9 783858 815446
Sie hat Roman Signer entdeckt, Imi Knoebel und Franz Erhard Walther hatten ihre
ersten Ausstellungen in der Schweiz in ihrer Galerie in St. Gallen: Wilma Lock war
viele Jahre die Betty Parsons der Schweizer Kunstszene. Als sie 1969 ihre Ausstellungsräume
eröffnete, zeigte Harald Szeemann in der Kunsthalle Bern die wegweisende Ausstellung
When Attitudes Become Form. Junge Künstler entdeckten neue Materialien
und experimentierten mit neuen Formen, die zeitgenössische Kunst erlebte einen internationalen
Epochenwandel. Als Wilma Lock ihre Galerie 2009 schloss, hatte sich der
Kunstmarkt zum globalen Investmentvehikel entwickelt.
Dieses Buch führt am Beispiel von Wilma Locks Ausstellungstätigkeit den kulturellen
Aufbruch und die Veränderungen im Kunstmarkt von den 1960er-Jahren bis in die
Gegenwart vor Augen. Ein Interview mit der Galeristin lässt ihre persönlichen Erfahrungen
lebendig werden. Beiträge von Roland Wäspe und Claudia Jolles analysieren die
Situation der Galerien und der Kunst in der Schweiz jener Jahrzehnte. Wichtige Künstler
der Galerie äussern sich zur Bedeutung, die Wilma Lock für sie persönlich hatte.
Zahlreiche Abbildungen und eine ausführliche Chronologie runden den Band ab.
33 Scheidegger & Spiess
Vier Jahrzehnte lang auf unermüdlicher
Ent deckungsreise durch die Kunstwelt:
die St. Galler Galeristin Wilma Lock
Wilma Lock war über vier Jahrzehnte
eine der bedeutendsten
Vermittlerinnen zeitgenössischer
Kunst in der Schweiz
Das Buch dokumentiert Geschichte
und Wirkung von Wilma
Locks Ausstellungs- und Vermittlungstätigkeit
Vierzig Jahre Gegenwart
Die Galerie Wilma Lock in St. Gallen
Herausgegeben von
Gerhard Mack
Mit Beiträgen von Bernhard
Mendes Bürgi, Claudia Jolles,
Gerhard Mack und Roland Wäspe
Gestaltet von Samuel Bänziger
Gebunden
ca. 216 Seiten, ca. 100 farbige
und 100 sw Abbildungen
ca. 23 × 29 cm
978-3-85881-542-2 Deutsch
ca. sFr. 69.– | € 68.–
Erscheint im März 2017
Bernhard Mendes Bürgi ist Kunsthistoriker
und war 2001–2016
Direktor des Kunstmuseums Basel.
Claudia Jolles ist Kunsthistorikerin
und seit 1996 Chefredaktorin der
Zeitschrift Kunstbulletin.
Gerhard Mack ist seit 2002
Kultur redaktor bei der NZZ am
Sonntag und Autor mehrerer
Bücher.
Roland Wäspe ist Kunsthistoriker
und Direktor des Kunstmuseums
St. Gallen.
ISBN 978-3-85881-542-2
9 783858 815422
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Der besondere Blick auf ein aussergewöhnliches Werk:
Jürg Hasslers Aufnahmen aus dem Atelier von Hans Josephsohn
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Der Fotograf und Filmer Jürg Hassler, geboren 1938, beschäftigte sich über Jahre hinweg
intensiv mit dem bildhauerischen Werk von Hans Josephsohn (1920–2012). Als
Jugendlicher führte ihn sein Schulweg täglich am Atelier des Künstlers in Zürich vorbei,
was Hasslers Interesse für die Arbeit des Bildhauers weckte. Nach der Matura begann
Hassler bei Josephsohn als Assistent zu arbeiten und dabei das Handwerk der Bildhauerei
zu erlernen. Nach einem Studium der Fotografie in Vevey und paralleler eigener
bildhauerischer Tätigkeit realisierte Hassler 1977 den Film Josephsohn – Stein des
Anstosses und fotografierte während vielen Jahren häufig in Josephsohns Atelier.
Dieses Buch zeigt eine Auswahl von Hasslers fast ausschliesslich in Schwarz-Weiss gemachten
Aufnahmen, mehrheitlich mit einzelnen Skulpturen Josephsohns als Motiv,
und es beleuchtet die Eigenheiten seiner Bildsprache. In seiner Einführung schreibt
Ulrich Meinherz über das Auffinden von Hasslers Fotografien in Josephsohns Atelier
ein Jahr nach dessen Tod. Und Nina Keels Essay beschreibt, in welchem Zusammenhang
Hasslers Fotografien der Skulpturen entstanden sind.
35 Scheidegger & Spiess
Weiterhin lieferbar:
Gerhard Mack
Hans Josephsohn
978-3-85881-163-9 Deutsch
978-3-85881-701-3 Englisch
sFr. 98.– | € 97.–
Hans Josephsohn Skulpturen
Fotografien von Jürg Hassler
Jürg Hassler ist als früherer
Schüler und Assistent Hans
Josephsohns ein intimer Kenner
von dessen skulpturalem Werk
und somit als Fotograf und
Filmer dessen besonders berufener
Dokumentarist
Das Buch ist Auftakt einer losen
Publikationsreihe zur fotografischen
Auseinandersetzung mit
dem Werk Hans Josephsohns
Herausgegeben vom
Kesselhaus Josephsohn
Mit Beiträgen von Nina Keel
und Ulrich Meinherz
Gestaltet von István Scheibler
Broschur
ca. 96 Seiten, ca. 68 sw
Abbildungen
ca. 17 × 22,7 cm
978-3-85881-548-4 Deutsch
978-3-85881-796-9 Englisch
ca. sFr. 29.– | € 29.–
Erscheint im März 2017
Nina Keel, geboren 1990, arbeitet
seit 2010 u.a. als Kuratorin für
das Kesselhaus Josephsohn und
studiert an der Universität Zürich
Kunst- und Fotografiegeschichte.
Daneben setzt sie sich in verschiedenen
Projekten mit Stadtentwicklung
sowie Kunst im öffentlichen
Raum auseinander.
Ulrich Meinherz, geboren 1969,
ist seit 2005 Leiter des Museums
Kesselhaus Josephsohn im Sitterwerk
in St. Gallen. Während seines
Studiums der Philosophie, Germanistik
und Kunstgeschichte an der
Universität Zürich war er für die
Galerie Bob van Orsouw in Zürich
tätig, die zu der Zeit Hans Josephsohn
vertrat.
ISBN 978-3-85881-548-4
Deutsch
ISBN 978-3-85881-796-9
Englisch
9 783858 815484
9 783858 817969
Die ehemalige Klosterkirche.
Gestiftet 1145 von
Graf Adalbero von Froburg.
Gewidmet dem Orden
der Benediktiner.
DIE AUSSTELLUNGEN IM KIRCHENRAUM
134 135
Ian Hamilton Finley
Links:
Stile 1
2000
Rechts:
Marker Stone
2000
DER SKULPTURENPARK
68 69
8
DAS GUTE WEITER DENKEN.
DIE JAHRE 1986 BIS 2016. EIN ÜBERBLICK
36 37
Linke Seite:
Hans Josephsohn
2007
Oben:
Jean Tinguely,
Totentanz
2006
Unten:
Kurt Sigrist
2004
Das Kloster Schönthal, 1852.
Bleistift mit Pinsel.
Von Konstantin Guise (1811–1858)
DER SKULPTURENPARK
78 79
Nicola Hicks
Links:
Crouching
Minotaur
2003
Rechts:
Recovered
Memory
1996–1997
DER SKULPTURENPARK
86 87
168
CHRONOLOGIE KLOSTERGESCHICHTE
«Die Quelle meiner Arbeit ist die Natur. Ich nutze
sie mit Respekt und Freiheit. Ich verwende
Materialen, Idee, Zeit und Bewegung, um eine
Gesamtansicht meiner Kunst in der Welt
auszudrücken. Ich hoffe, damit Bilder und Ideen
zu kreieren, die in der Vorstellungswelt
Widerhall finden, die in der Erde und im Geist
Spuren hinterlassen.» – Richard Long
Richard Long
Cowshed Ellipse
und
Yellow Mud
On Wall
2008
1145 Ältester urkundlicher Hinweis auf eine Schönthaler Mönchsgemeinschaft.
1146 Der genaue Zeitpunkt der Gründung des Klosters Schönthal ist unbekannt, doch
bestätigt 1146 eine Urkunde, dass der Froburger Graf Adalbero sein Stifter war. Die
Urkunde hält ferner fest, dass das Kloster der Regel des heiligen Benedikt gehorcht.
1187 Weihung der Klosterkirche
1266 Erste Erwähnung des aus einem Doppelkloster hervorgegangenen
Benediktinerinnenklosters.
1367 Das Geschlecht der Froburger erlischt.
1400 Das Amt Waldenburg fällt an die die Stadt Basel;
damit geht das Aufsichtsrecht über das Kloster an die Stadt.
1415 Schönthal wird nach der Aufhebung des Frauenklosters vom Orden der
Serviten übernommen.
1525 Am Kirchweihtag (1. Mai) Plünderung und Verwüstung durch einheimische Bauern.
1529 Am 1. Mai, dem Kirchweihtag, Aufhebung des Klosters als Folge der Reformation.
1541 Übertragung des Klostergutes an das Basler Spital. Schönthal wird Basler Sennhof.
1645 Einrichtung eines Ziegelbrennofens in der ehemaligen Klosterkirche.
1682 Ausquartierung des Ziegelbrennofens. Die Kirche wird fortan als Geräteraum
und Holzschopf genutzt.
1686/87 Einbau eines Zwischenbodens.
1833 Kantonstrennung; die Halbkantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft entstehen.
1835 Der Schönthaler Sennhof wird von Basel an einer Gant abgestossen;
er ist fortan Privatbesitz.
1967 Der Kanton Basel-Landschaft stellt die Klosterkirche unter kantonalen Denkmalschutz.
2000 Eröffnung des Skulpturen-Parks. Das Kloster Schönthal wird kultureller Begegnungsort.
2001 John Schmid überführt das gesamte Ensemble in eine gemeinnützige Stiftung.
DAS GUTE
WEITER DENKEN.
JOHN SCHMID
D
as Ende meiner Berufslaufbahn als Werber war in Sicht und
da meldete sich eines Tages eine innere Stimme «versuche
doch mal etwas anderes.» Peter Mayle ein erfolgreicher Texter aus
London fand das Glück schreibend in der Provence. Ein Freund
kaufte Rebberge in der Toscana. Geschickt konnte er Glück und Geschäft
in eine Balance bringen. Den berühmten «Brancaia» kennen
Sie doch? «Also ziehe Manchester und Windjacke über und mache
statt Einträglichem etwas Sinnstiftendes, – etwas das Bestand hat.»
Eines Tages stand ich im Baselbieter Jura vor einem Baudenkmal LIEBE AUF DEN
inmitten einer traumschönen Landschaft. Dem Hofgut Kloster ERSTEN BLICK.
Schönthal mit der ehemaligen Kiche, deren romanischer Westfassade
nationale Bedeutung zukommt. Aber hinter der Fassade rieselte
der Kalk und aus den fensterlosen Öffnungen roch es nach
Moder und saurem Most. Und innen konnte man erahnen, dass
sich unter dem Mörtel ein stattliches Christophorus Wand bild
von anno 1310 verbirgt. Nach einer jahrhundertelangen Zweckentfremdung
als Ziegelbrennerei, Holzschopf und dergleichen, rief
das Kloster mit altersschwacher Stimme zum Himmel, man solle
ihm wieder zu Würde und einer sinnvollen Bestimmung verhelfen.
Fröhlich bimmelte es aber von den Weiden und Wiesen des
Klostergutes: Eine Einladung zum Wandern. Ich entdeckte eine
traumschöne Landschaft mit einem visuellen Reichtum an Wegen,
Bächen und Pfaden. Der Kompass führte mich durch einen weit
offenen Möglichkeitsraum, wo Neues mit einem respektvollen Umgang
mit dem Baudenkmal entstehen könnte. Ermutigt und unterstützt
von meiner Familie wurde es zu einer Wanderung Richtung
Zukunft des «schönen Thals.»
Im Skulpturenpark des Klosters Schönthal
sind Werke zu sehen von Ilan Averbuch,
Hamish Black, Miriam Cahn, Tony Cragg,
Martin Disler, Walter Fähndrich, Ian
Hamilton Finlay, Nigel Hall, Nicola Hicks,
Hans Josephsohn, Peter Kamm, Richard
Long, Peter Nagel, David Nash, William
Pye, Ulrich Rückriem, Roman Signer, Kurt
Sigrist, Erik Steinbrecher, Gerda Steiner /
Jörg Lenzlinger, Not Vital u.a.
CHRONOLOGIE
KLOSTER-
GESCHICHTE
2001 2002 2003
2004
John Schmid überführt das gesamte
Ensemble Kloster Schönthal in
eine gemeinnützige Stiftung.
Ein neuer Holzbau für die
Pächterfamilie.
Architekten: Erny & Schneider
Installationen
«Spring» von Nigel Hall
«Weissweidbuche» von Erwin Wortelkamp
Ausstellungen
Ian Hamilton Finlay
Andrew Ward
Peter Kamm
Installation
«Rote Stehende» von Erwin
Wortelkamp.
Ausstellungen
Erwin Wortelkamp und
Patrick Rohner.
Installation
«Minotaur» von
Nicola Hicks
Ausstellungen
Andrea Wolfensberger
Nicola Hicks
Jürg Stäuble
Ankunft Kunsthaus Zug
mobil mit Arbeiten von
Tadashi Kawamata.
Installation
«Unterstand» von Kurt Sigrist.
Ausstellungen
Kurt Sigrist
Claire Langdown
Jennifer Gough-Cooper
Verleihung Kulturpreis BL an John Schmid.
Das ehemalige Kloster Schönthal im Kanton Basel-Landschaft, 1145 erstmals urkundlich
erwähnt, wurde während der Reformation geplündert und verwüstet. Die Gebäude,
einschliesslich der Klosterkirche, deren romanischem Westportal nationale Bedeutung
zukommt, dienten danach während fast 500 Jahren profanen Zwecken. Die
gesamte Anlage mitsamt Umschwung wurde 1986 von John Schmid erworben, über die
Jahre sorgfältig restauriert und in einen der schönsten kulturellen Begegnungsorte der
Schweiz verwandelt. Internationale und Schweizer Künstler haben für den zauberhaften
Landschaftspark im Schönthal ortsspezifische Werke geschaffen. Zuvor machten sie
sich jeweils mit dem Kloster, seiner Geschichte und der Landschaft vertraut. Derzeit
säumen 31 Werke von 22 Künstlern die Wege und Pfade.
Dieses reichhaltig bebilderte Buch zeigt die Kunstwerke im Dialog mit der Natur und
lässt die Entwicklung dieses besonderen Ortes während der letzten drei Jahrzehnte
chronologisch in Wort und Bild Revue passieren. Die Beiträge von Dieter Bachmann,
Guido Magnaguagno, Raimund Rodewald, René Salathé und John Schmid erläutern
umfassend die Geschichte des Klosters von der Gründung bis heute und informieren
über die Kunstwerke und über die besondere Schönheit der sie beherbergenden Kulturlandschaft.
37 Scheidegger & Spiess
Ein kleines Paradies für Liebhaber von Kunst,
Geschichte und Natur
Himmel, Erde, Kunst
Der Skulpturenpark Kloster
Schönthal ist ein viel beachtetes
Freiluftmuseum und kultureller
Begegnungsort in schönster
Landschaft
Das Buch präsentiert die eigens
für den Ort geschaffenen Kunstwerke
und erzählt die Geschichte
der Anlage und ihrer Umgebung
Das Kloster Schönthal als Gesamtwerk, vorgestellt von John Schmid
Herausgegeben von John Schmid
Mit Beiträgen von Dieter
Bachmann, Guido Magnaguagno,
Raimund Rodewald, René Salathé
und John Schmid
Gestaltet von Equipo Basel
Gebunden
ca. 192 Seiten, ca. 122 farbige
Abbildungen
ca. 22,5 × 25,5 cm
978-3-85881-370-1 Deutsch
ca. sFr. 49.– | € 48.–
John Schmid, geboren 1937, zählt
zu den bekanntesten Schweizer
Werbern. Er war Inhaber oder
Mitbegründer von verschiedenen
Agenturen und gewann zahlreiche
Auszeichnungen für kreative Kampagnen.
Auch sein Engagement für
das Kloster Schönthal wurde mehrfach
ausgezeichnet, u.a. 2004 mit
dem Kulturpreis des Kantons
Basel-Landschaft.
Erscheint im Februar 2017
ISBN 978-3-85881-370-1
9 783858 813701
Bild
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 1 13.10.16 08:18
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 167 13.10.16 09:33
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 6 13.10.16 08:19
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 208 13.10.16 09:44
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 17 13.10.16 08:23
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 224 13.10.16 11:08
1 Kirche St. Johannes, Zug, Kircheninneres, Detail mit Künstlersignatur, 1971
4 Kirche St. Marien, Olten, 1952, Chorwandfresko, Ausschnitt
9 Kircheninneres, heutiger Zustand, mit Fastentuch
6
17
17 Gesamtansicht, links angeschnitten die zwei rechten Fenster des fünfteiligen Fensterzyklus
26
27
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 26 13.10.16 08:19
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 27 13.10.16 08:19
116 Ferdinand Gehr bei der Arbeit in der Kirche St. Michael, Luzern, 1979
XIX Ferdinand Gehr beim Malen in der Kirche der Propstei St. Gerold, Vorarlberg, um 1966
33) 1966 Kurhaus Bergruh
34) 1966 Kirche Liebfrauen
35) 1966 Igreja de Nossa Senhora
36) 1966 Propstei St. Gerold
Amden SG
Nussbaumen bei Baden AG
do Rosário de Fátima
Fátima, Portugal
St. Gerold, Vorarlberg, Österreich
Architekt: Josef Scherrer
Architekt: Ernest Brantschen
Architekt: Luiz Cunha
Architekt: Arnold Stöckli
Fresko am Sakramentsaltar,
Deckenmalerei im Chor, Glasfen
Deckenmalerei (Mineralfarbe) in
Fresko im Chor, Deckenmalerei in
Wandbild in der Eingangshalle
ster bei Taufstein und Empore,
der Sakramentskapelle
der Taufnische und im Konvent
Tabernakel
(Mineralfarbe)
41) 1970 Kloster
42) 1970 Kirche St. Katharina
43) 1971 Regionalspital
44) 1971 Kirche St. Johannes
Disentis GR
Klingau AG
Herisau AR
Zug
Hallenbad
Anbau
Aufbahrungshalle
Architekt: Hermann und
Architekt: Hanns Anton Brütsch
Architekten: E. Schindler,
Architekten: Leo Hafner,
Hans Peter Baur
H. Spitznagel, M. Burkhard
Alfons Wiederkehr
Entwurf zu Keramikwand im
Hallenbad
Keramik an der Aussenwand,
Glasfenster
Glasarbeit in der Aufbahrungshalle, Ausmalung des gesamten
Entwurf zu Wandteppich
Kirchenraumes (Mineralfarbe),
Glasfenster, Entwürfe zu
Wandteppichen
167
208
224
Das Schaffen von Ferdinand Gehr (1896–1996) ist im öffentlichen Raum so präsent
wie kaum ein anderes von einem Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts. Dennoch ist
der Schöpfer von mehr als 60 Wand-, Decken- und Glasmalereien, Sgraffiti und Keramiken
alleine für Kirchen, Schul- und Gemeindehäuser dem Publikum eigentlich nicht
bekannt. Besonders Architekten der Schweizer Nachkriegsmoderne schätzten Gehrs
reduzierte Formensprache und sein einmaliges Gespür für räumliche Zusammenhänge.
Mit seiner Fähigkeit, sakrale Innenräume in Abstimmung mit der Architektur zu gestalten,
schuf Gehr Arbeiten, die zum Herausragendsten zählen, was in der Schweiz in
diesem Bereich in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht wurde.
Diese neue, reich bebilderte Monografie stellt nun erstmals Gehrs öffentliche Aufträge
ins Zentrum. Die wichtigsten Werke in der Schweiz, in Österreich, Deutschland und
Portugal werden mit Fotografien des Architekten Marco Bakker dokumentiert. Die
Texte nähern sich Gehrs Œuvre aus historischer, architekturtheoretischer und kunstgeschichtlicher
Perspektive und werden durch ein Werkverzeichnis seiner öffentlichen
Aufträge komplettiert.
39 Scheidegger & Spiess
Lange verkannt, heute hochgeachtet:
die Werke des Kirchenmalers Ferdinand Gehr
Ferdinand Gehr
Die öffentlichen Aufträge
Stellt reich illustriert ein herausragendes
Werk der zeitgenössischen
Schweizer Kunst in
Wand-, Decken- und Glasmalerei,
Sgraffito und Keramik vor
Dokumentiert erstmals umfassend
die öffentlichen Auftragswerke
Ferdinand Gehrs in der
Schweiz, Österreich, Deutschland
und Portugal
Erscheint zur Ausstellung Ferdinand
Gehr – Bauen an der Kunst
im Kunstmuseum Olten (bis
26. Februar 2017)
Herausgegeben vom Kunstmuseum
Olten, Dorothee
Messmer und Katja Herlach
Mit Beiträgen von Dorothee
Messmer, Laetitia Zenklusen
und Roland Züger
Fotografien von Marco Bakker
Gestaltet von Herrmann Germann
Dorothee Messmer ist Kunsthistorikerin
und seit 2012 Direktorin
des Kunstmuseums Olten.
Katja Herlach ist Kunsthistorikerin
und seit 2003 Konservatorin der
Oltener Stiftung für Kunst des
19. Jahrhunderts sowie seit 2009
stellvertretende Direktorin des
Kunstmuseums Olten.
Broschur
224 Seiten, 207 farbige und
56 sw Abbildungen
21 × 27 cm
978-3-85881-533-0 Deutsch
sFr. 49.– | € 48.–
Lieferbar
Laetitia Zenklusen ist Kunsthistorikerin
und wissenschaftliche
Mitarbeiterin der Kantonalen
Denkmalpflege Zürich.
Roland Züger ist Architekt mit
eigenem Büro in Zürich. Daneben
ist er als Dozent für Entwurf am
Institut Urban Landscape der
ZHAW Winterthur und als Redaktor
der Zeitschrift werk, bauen +
wohnen tätig.
ISBN 978-3-85881-533-0
9 783858 815330
Der Lausanner Künstler Jean-Pierre Kaiser (1915–2001), ausgebildet und später nahezu
30 Jahre lang auch Lehrer an der damaligen École cantonale de dessin ECAL in
Lausanne, schuf neben zahlreichen Kirchenfenstern, Wandgemälden, Gebrauchsgrafik
und kleineren Skulpturen auch mehr als 300 druckgrafische Werke. Unermüdlich widmete
er sich der Radierung. In dieser Technik liess er mysteriöse Welten auf Papier
entstehen: ungeheure Maschinen mit menschlichem Äusseren, gigantische Städte,
schwebend zwischen Erde und Himmel, oder scheinbar in Stein gemeisselte florale
Muster.
Erstmals seit mehr als vier Jahrzehnten widmet sich eine umfassende Monografie Kaisers
druckgrafischem Schaffen. Das Buch macht namentlich die enorme künstlerische
Qualität seiner eindrücklichen Fantasiewelten deutlich. Zudem zeigt es auf, in welchem
Masse Kaisers Werke ein Echo in der zeitgenössischen Schweizer Kunst finden.
40 Scheidegger & Spiess
«Die Radierung ist eine sehr intime Kunst,
eine Entblössung der eigenen Persönlichkeit.»
Jean-Pierre Kaiser
Erste Monografie zum druckgrafischen
Werk Jean-Pierre Kaisers
seit vier Jahrzehnten
Jean-Pierre Kaiser
Himmlische Phänomene. Das druckgrafische Werk
Herausgegeben von
Laurence Schmidlin
Mit Beiträgen von Marc Atallah,
Bruno Corthésy, Jérémie Gindre,
Philippe Kaenel, François Kaiser,
Christopher Kaiser und Laurence
Schmidlin
Gestaltet von Noémi Gygax
Gebunden
ca. 192 Seiten, ca. 150 sw
Abbildungen
ca. 21 × 30 cm
978-3-85881-538-5
Deutsch / Französisch
ca. sFr. 69.– | € 68.–
Erscheint im April 2017
Marc Atallah ist Direktor des Maison
d’Ailleurs in Yverdon-les-Bains
sowie Lehr- und Forschungsbeauftragter
an der Université de Lausanne.
Bruno Corthésy arbeitet als freier
Architekturhistoriker u.a. für den
Bund, den Kanton Waadt und die
Städte Genf und Lausanne.
Jérémie Gindre lebt und arbeitet als
Schriftsteller und Künstler in Genf.
Philippe Kaenel ist Lehr- und Forschungsbeauftragter
in Kunstgeschichte
an der Université de Lausanne.
Christopher Kaiser ist Bibliothekar
an der Université de Genève und
Enkel des Künstlers Jean-Pierre
Kaiser.
François Kaiser ist Rechtsanwalt
und Sohn des Künstlers Jean-Pierre
Kaiser.
ISBN 978-3-85881-538-5
9 783858 815385
Laurence Schmidlin ist am Musée
Jenisch Vevey als Konservatorin im
Cabinet cantonal des estampes und
als stellvertretende Direktorin tätig.
Anne Loch (1946–2014) hat nach ihrer Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf
und einem längeren Aufenthalt in Italien in den 1980er-Jahren grosse Beachtung als
Malerin von Landschaften und Stillleben gefunden und wurde von wichtigen Galerien
in Deutschland und in der Schweiz vertreten. 1988 zog sie sich für 14 Jahre nach
Graubünden zurück, wo sie in Thusis eine neue Wahlheimat fand. Der Rückzug war
radikal sowohl gegenüber dem Kunstbetrieb wie gegenüber der neuen Umgebung. Im
Stillen schuf sie hier ein umfangreiches Werk, das sich mit der Natur, dem Bild der
Landschaft in der Malerei und dem künstlichen Paradies in seiner ganzen zerbrechlichen
Schönheit auseinandersetzt. Nach einem weiteren elfjährigen Aufenthalt in
Deutschland kehrte sie 2013 erneut nach Graubünden zurück, wo sie ein Jahr später im
Bergell verstarb.
Das Bündner Kunstmuseum Chur widmet Anne Loch nun erstmals eine umfassende
Retrospektive. Diese gleichzeitig erscheinende Monografie ruft in Erinnerung, was durch
den Rückzug in Vergessenheit geriet. Vor allem aber ermöglicht sie die Entdeckung eines
immensen künstlerischen Werks, das bis heute kaum an die Öffentlichkeit gelangte.
41 Scheidegger & Spiess
Grosse Kunst, im Verborgenen geschaffen:
die Entdeckung der Malerin Anne Loch
Anne Loch hat in den 1980er-
Jahren grosse Beachtung als
Malerin von Landschaften und
Stillleben gefunden
Das Buch ermöglicht die (Neu-)
Entdeckung ihres bislang weitgehend
unveröffentlichten Schaffens
aus rund vier Jahrzehnten
Anne Loch
Künstliche Paradiese
Erscheint zur gleichnamigen
Ausstellung im Bündner Kunstmuseum
Chur (24. Februar bis
7. Mai 2017)
Herausgegeben vom Bündner
Kunstmuseum Chur
Mit Beiträgen von Stephan Kunz,
Annelie Pohlen und Konrad
Tobler
Gestaltet vom Büro 146
Broschur
ca. 192 Seiten, ca. 100 farbige
Abbildungen
ca. 22 × 26 cm
978-3-85881-547-7 Deutsch
ca. sFr. 49.– | € 48.–
Erscheint im Februar 2017
Stephan Kunz, geboren 1962, ist
seit Herbst 2011 Direktor des
Bündner Kunstmuseums Chur.
Davor war er langjähriger Kurator
und stellvertretender Direktor des
Aargauer Kunsthauses, Aarau.
Annelie Pohlen, geboren 1944, ist
freie Kunstkritikerin und Publizistin.
1986–2004 war sie Direktorin
des Bonner Kunstvereins.
Konrad Tobler, geboren 1956, ist
seit 2007 als freier Kunst- und
Architekturkritiker u.a. für die
Neue Zürcher Zeitung, den Tages-
Anzeiger und das Kunstbulletin
tätig. 1992–2007 war er Kulturredaktor
der Berner Zeitung, ab
2000 Leiter des Kulturressorts.
ISBN 978-3-85881-547-7
9 783858 815477
Günther Wizemann, 1953 in Graz geboren, lebt seit 1960 in der Schweiz. Nach seiner
Ausbildung an der Kunstgewerbeschule der Stadt Zürich in den 1970er-Jahren ist er
heute als Maler und Konzeptkünstler aktiv. Durch das Studium der russischen Moderne
stellte sich ihm die Frage, was nach Malewitsch und Rodtschenko noch gemalt
werden könne. Mario Merz’ Neonarbeit che fare? aus dem Jahr 1968 oder, wie Barnett
Newman es formulierte, «What to paint?» wurde auch für Wizemann programmatisch.
Der Werkzyklus Der schwarze Garten, entstanden 2003 bis 2013, ist eine mögliche
Ant wort darauf. Die 43 Gemälde, Öl und Kunstharz auf Leinwand, sind aus zeitintensiven
malerischen Prozessen und einer Vielzahl von Farbschichten hervorgegangen, die
einen Bildraum nach innen wie nach aussen konstruieren.
Die Texte dieser Monografie ordnen Wizemanns bis anhin grösste Werkgruppe in die
Kunstgeschichte ein und eröffnen eine Sicht auf mögliche formale und konzeptuelle
Verwandtschaften, die von der Renaissance bis in die Gegenwart reichen. Ausgehend
vom Titel Der schwarze Garten, wird zudem ein literaturgeschichtlicher Bogen zwischen
Wizemanns Œuvre und manchen Fragen des Menschseins gespannt.
42 Scheidegger & Spiess
Spiegelung und Selbsterkenntnis:
der eindrucksvolle Werkzyklus des Künstlers
Günther Wizemann
Erste Publikation zum Schaffen
Günther Wizemanns seit mehr als
20 Jahren
Präsentiert erstmals überhaupt
den grossen Gemäldezyklus
Der schwarze Garten
Günther Wizemann
Der schwarze Garten
Mit Beiträgen von Giorgia von
Albertini und Florian Vetsch
Gestaltet von Urs Stuber und
Susanna Entress
Gebunden
ca. 144 Seiten, ca. 70 farbige
Abbildungen
ca. 20 × 27 cm
978-3-85881-550-7
Deutsch / Englisch
ca. sFr. 49.– | € 48.–
Giorgia von Albertini, geboren
1992, ist Kunsthistorikerin und
freie Kuratorin, seit 2015 arbeitet
sie u.a. als Archivarin und Assistentin
für die Schweizer Kuratorin
Bice Curiger.
Florian Vetsch, geboren 1960, ist
Gymnasiallehrer, Autor, Übersetzer
und Herausgeber. Er lebt und
arbeitet in St. Gallen.
Erscheint im April 2017
ISBN 978-3-85881-550-7
9 783858 815507
Transdisziplinäre Zusammenarbeit
jenseits eines Problems
The Wind Tunnel Model
Transdisciplinary Encounters
Herausgegeben von
Florian Dombois
Mit Beiträgen von Haseeb
Ahmed, Jacqueline Burckhardt,
Martin Burr, Florian Dombois,
Julie Harboe, Christoph Hoffmann,
Kaspar König, Dieter
Mersch, Isabel Mundry, Mirjam
Steiner, Jan Svenungsson,
Sarine Waltenspül und Reinhard
Wendler
Wo ist der Wind, wenn er nicht weht? In dem neuen Buch The
Wind Tunnel Model schlägt der Künstler Florian Dombois alternative
Formen der Interaktion zwischen den Disziplinen vor:
zwischen den Künsten, aber auch zwischen Künsten und Wissenschaften.
Statt ein Problem oder ein Thema zu definieren, zu
dem sich die jeweiligen Vertreter unterschiedlicher Richtungen
zusammenfinden, gründete Dombois ein Windkanal-Labor mit
leerer Mitte. Eine Architektur, die uns ihren Rücken zukehrt
und ein nicht Sichtbares formt, ein Modell zweiter Ordnung,
dabei verstörend konkret.
In dem Buch kommen die Akteure des Windkanal-Labors zu
Wort, ebenso wie eine eigens eingerichtete Reflexionsgruppe.
Die Texte plädieren darüber hinaus für einen Austausch zwischen
verbalem und nonverbalem Denken nach dem Modell
der Fahrkunst, einer Transporttechnik des Bergbaus im 19.
Jahrhundert, die Dombois zur Leitmetapher seiner Arbeitsgruppe
und ihrer Zusammenarbeit umdeutete.
Gestaltet von Viola Zimmermann
Broschur
ca. 224 Seiten, ca. 88 farbige
und 5 sw Abbildungen
ca. 17 × 24 cm
978-3-85881-792-1 Englisch
ca. sFr. 29.– | € 29.–
Florian Dombois, geboren 1966,
ist Künstler und seit 2011 Professor
an der Zürcher Hochschule der
Künste ZHdK. 2017 wird er den
Research Pavilion in Venedig bespielen.
Untersucht den Windkanal
als künstlerisches Labor und
Metaphernmaschine
Erscheint im Mai 2017
ISBN 978-3-85881-792-1
9 783858 817921
Wachsen und Schrumpfen:
der Begriff der Skalierung im
21. Jahrhundert
Too Big to Scale
On Scaling Space, Number, Time and Energy
Herausgegeben von Florian
Dombois und Julie Harboe
Mit Beiträgen von Haseeb
Ahmed, Olivier Chazot, Florian
Dombois, Andrew Fisher, Simon
Grand, Julie Harboe, Juliet Koss,
Adrien Lucca, Frank Schweitzer,
Mirjam Steiner, Helmut Völter,
Sarine Waltenspül, Christoph
Weckerle und Reinhard Wendler
Gestaltet von Viola Zimmermann
Broschur
ca. 208 Seiten, ca. 5 farbige
und 57 sw Abbildungen
ca. 14 × 20 cm
978-3-85881-793-8 Englisch
ca. sFr. 29.– | € 29.–
Erscheint im Mai 2017
ISBN 978-3-85881-793-8
9 783858 817938
Was wäre das 21. Jahrhundert ohne eine Vergangenheit massloser
Skalierung? Der technologische Fortschritt lebt wesentlich
von der gedanklichen Fähigkeit des Menschen, sich Dinge grösser
oder kleiner vorzustellen, Prozesse schneller oder langsamer
zu imaginieren oder Energien in der Vorstellung zu verstärken
oder zu reduzieren. Diese Fähigkeit begleitet den Menschen
zwar seit den Anfängen der Kunst und ihrer Repräsentation,
nahm aber seit der Industrialisierung nochmals ganz andere
Dimensionen an.
Dieses Buch versammelt Beiträge von 14 Vertreterinnen und
Vertretern aus Kunst, Kunstgeschichte, Systemdesign, Kulturanalyse
und Aerodynamik, die sich an der ZHdK in Zürich zur
Diskussion der Bedeutung des Skalierens in ihren jeweiligen
Disziplinen getroffen haben. Ausgangspunkt war dabei die
Kamera, die mit Linse, Zeitlupe/Zeitraffer, Filmempfindlichkeit
bereits drei Dimensionen des Skalierens in ihrem Apparat vereint.
Die Vervielfältigung als vierte Dimension lässt den vermeintlichen
Abbildungsapparat zur Denk- und Vorstellungsmaschine
avancieren.
Julie Harboe, geboren 1962, ist
Kunsthistorikerin, Kritikerin sowie
Kuratorin und derzeit Dozentin im
Zukunftslabor CreaLab der Hochschule
Luzern.
Vermittelt eine Expertendiskussion
zum Thema Skalierung und
zur erweiterten Funktion der Kamera
als Denk- und Vorstellungsmaschine
Versammelt Texte internationaler
Vertreter aus den Bereichen
Kunst, Kunstgeschichte, Systemdesign,
Kulturanalyse und Aerodynamik
Kunst für kurze Zeit: die
temporären Kunst-am-Bau-Werke
im Zürcher Sihlcity
Farbanschlag
Kunstprojekte in Sihlcity 2007–2016
Herausgegeben von der
Miteigentümerschaft Sihlcity,
Magdalena Plüss, Gabriela
Gerber und Mirjam Varadinis
Mit Beiträgen von Bernadette
Fülscher, Magdalena Plüss,
Brita Polzer und Philipp Schoch
In den Jahren 2007 bis 2016 finanzierte die Miteigentümerschaft
des Einkaufs-, Kultur- und Dienstleistungszentrums Sihlcity
in Zürich das Projekt Kunst am Gebäude. In einem jurierten
Wettbewerb an verschiedenen Kunstschulen in der Schweiz
und im angrenzenden Ausland wurden für jedes Jahr Künstlerinnen
und Künstler für die Gestaltung von Megapostern ausgewählt,
die dann für jeweils drei Monate an den Aussenfassaden
der Sihlcity-Gebäude hingen. Nach Ausstellungsende
wurden die Kunstwerke vernichtet.
Dieses Buch präsentiert die realisierten Siegerprojekte sowie
auch die zweitplatzierten Vorschläge und hält sie so in Erinnerung.
Neben zahlreichen Abbildungen widmen sich die Texte
Themen wie der Wechselbeziehung zwischen Kunst und Laienpublikum
seit der Moderne, der Bedeutung von vergänglicher
Kunst und dem Potenzial von Auftragskunst im 21. Jahrhundert.
Gestaltet von Bonbon
Gebunden
ca. 112 Seiten, ca. 130 farbige
und sw Abbildungen
ca. 20 × 25 cm
978-3-85881-537-8 Deutsch
ca. sFr. 39.– | € 38.–
Erscheint im Mai 2017
ISBN 978-3-85881-537-8
Dokumentiert ein prominentes
Langzeitprojekt mit temporärer
Kunst-am-Bau in Zürich
Beleuchtet Hintergrundthemen
wie die Wechselbeziehung zwischen
Kunst und Laienpublikum,
die Bedeutung vergänglicher
Kunst und das Potenzial von Auftragskunst
9 783858 815378
Schaffhausen? Ein bedeutendes
europäisches Post-Scharnier!
Hans Konrad Peyer
Schaffhauser Postgeschichte
1411 –1848
Nachrichtenübermittlung vor dem Hintergrund
der grossen europäischen Konflikte
Gestaltet von PeyerDC
Gebunden
ca. 592 Seiten, ca. 100 farbige
und sw Abbildungen
ca. 24 × 27,5 cm
978-3-85881-551-4 Deutsch
ca. sFr. 99.– | € 97.–
Dieses Buch beleuchtet eine faszinierende Periode der mitteleuropäischen
Geschichte anhand einer jahrhundertelang zentralen
Institution: der Post. Begünstigt durch die Lage am Schnittpunkt
von Heiligem Römischem Reich Deutscher Nation, Vorderösterreich
und Alter Eidgenossenschaft entstand in der Stadt
Schaffhausen ab dem 15. Jahrhundert eine wichtige Drehscheibe
der Nachrichtenübermittlung. Von den frühen Botenlinien über
die Kaiserliche Reichspost und die Vorderösterreichische Post
bis zum Postunternehmen der Thurn und Taxis erstreckt sich
die Geschichte des Postwesens, in deren Mittelpunkt oft der
rücksichtslose Kampf um Routen, Macht und Geld steht.
Mit einer Fülle von Dokumenten – Verträge, Verlautbarungen
und Briefwechsel – zeichnet das Buch ein lebhaftes Bild einer
Zeit, in der das Postwesen höchst komplex war, aber trotz kriegerischer
Wirren, Zoll- und Grenzstreitigkeiten schnell und
zuverlässig funktionierte. In Verbindung mit den Biografien
massgeblicher Persönlichkeiten und oft über Generationen im
Postgeschäft wirkender Familien entfaltet sich vor dem Hintergrund
der europäischen Geschichte die an Tragödien, Intrigen,
Erfolgen und Misserfolgen reiche Schaffhauser Postgeschichte.
Erscheint im April 2017
ISBN 978-3-85881-551-4
9 783858 815514
Hans Konrad Peyer, geboren 1937
in Schaffhausen, war bis 2003
international tätiger Geschäfts anwalt
und hat als Vorsitzender der
Peyerschen Legate mehrere Biografien
seiner Vorfahren verfasst.
Schaffhausen bildete über mehr
als 400 Jahre eine wichtige Drehscheibe
des europäischen Nachrichtenverkehrs
Das Buch zeichnet die Geschichte
Schaffhausens in dieser Rolle mit
einer Fülle erstmals ausgewerteter
Dokumente präzise nach
Ferdinand Hodler (1853–1918), als Künstler bedeutend und umstritten zugleich,
brachte an der Wende zum 20. Jahrhundert die Schweizer Malerei zu
internationaler Geltung. Seine Landschaften und Porträts, seine monumentalen
Historien- und symbolistischen Figurenbilder wurden überall in Europa ausgestellt.
Sie fanden Eingang in zahlreiche öffentliche und private Sammlungen
und wurden in Publikationen diskutiert, gelobt und kritisiert.
Mit rund 630 Gemälden entspricht die Gattung der Figurenbilder umfangmässig
etwa Hodlers Landschaftswerk. Der Bogen spannt sich von den patriotischen und
religiösen Genrebildern bis zu den um 1890 mit dem Schlüsselwerk Die Nacht
einsetzenden symbolistischen Menschenbildern und den Historiengemälden.
Der nun erscheinende dritte Band des grossen Werkverzeichnisses von Hodlers
Gemälden widmet sich diesem zentralen Teil seines Schaffens. Mit einer Einleitung
der Herausgeber, dem chronologisch geordneten Katalogteil sowie dem
umfangreichen Anhang, der unter anderem auch fragliche und irrtümliche
Zuschreibungen sowie Fälschungen auflistet, setzt das Buch das Referenzwerk
fort, das wissenschaftliche Kriterien erfüllt und Experten ebenso wie Liebhaber
von Hodlers Kunst anspricht.
Band 3 des Catalogue raisonné:
die Fortsetzung des massgeblichen Referenzwerks
zu Ferdinand Hodlers Gemälden
Ferdinand Hodler
Catalogue raisonné der Gemälde
Band 3: Die Figurenbilder
45 Scheidegger & Spiess
Pressestimmen zu den bereits
erschienenen Bänden
«Ein Meilenstein der Hodler-
Forschung.» Neue Zürcher Zeitung
«Dieses wissenschaftlich anspruchsvolle
Referenzwerk wirkt
nicht wie eine ‹trockene› Auflistung
von Fakten und Daten, sondern
lädt zum Blättern, Lesen und Vergleichen
ein. Eine schön gestaltete,
sorgfältig edierte Buchausgabe.»
Silvia Volkart, Kunst + Architektur
in der Schweiz
«Der ausserordentlich sorgfältig
gemachte Band genügt allen wissenschaftlichen
Ansprüchen und
liegt dazu noch digitalisiert vor.»
Barbara Basting, SRF-Kultur
Ferdinand Hodler ist der
«Schweizer Nationalkünstler»,
sein Werk geniesst Weltruf
Der Catalogue raisonné in vier
Bänden ist das Referenzwerk zu
Hodler und präsentiert erstmals
sein malerisches Gesamtwerk
vollständig
Die Figurenbilder bilden einen
ebenso umfangreichen Komplex
in Hodlers Schaffen wie die Landschaften
Äusserst reichhaltiges Bildmaterial
und erhellende Essays
Herausgegeben von
Oskar Bätschmann und Paul Müller
Mit Beiträgen von Oskar Bätschmann,
Regula Bolleter, Monika
Brunner, Sabine Hügli-Vass,
Paul Müller und Milena Oehy
Eine Publikation des Schweizerischen
Instituts für Kunstwissenschaft
SIK-ISEA
2 Teilbände, gebunden, im Schuber
Total ca. 630 Seiten,
ca. 700 farbige Abbildungen
23,5 × 32 cm
978-3-85881-256-8 Deutsch
Subskriptionspreis bis 31.5.2017:
ca. sFr. 480.– | € 480.–
Normalpreis ab 1.6.2017:
ca. sFr. 640.– | € 640.–
Erscheint im Mai 2017
ISBN 978-3-85881-256-8
9 783858 812568
Band 1: Die Landschaften
(2 Teilbände)
978-3-85881-244-5 Deutsch
sFr. 640.– | € 640.–
Lieferbar
Band 2: Die Bildnisse
978-3-85881-255-1 Deutsch
sFr. 480.– | € 480.–
Lieferbar
Band 4: Biografie und Dokumente
978-3-85881-257-5 Deutsch
Subskriptionspreis ca. sFr. 240.– | € 240.–
Normalpreis ca. sFr. 320.– | € 320.–
Erscheint 2018
Ausgewählte Backlist-Titel
46 Scheidegger & Spiess
Kunst
Die Neuausgabe von Ernst
Scheideggers Klassiker
mit mehr als 60 zuvor unveröffentlichten
Farbbildern
Alberto Giacometti
Spuren einer Freundschaft
978-3-85881-349-7
Deutsch/Englisch
sFr. 49.– | € 48.–
Eine aussergewöhnliche
private Sammlung:
das Alberto-Giacometti-
Museum in Sent
Alberto Giacometti –
Druckgrafik
Die öffentliche Sammlung
Gross in Sent
978-3-85881-520-0 Deutsch
sFr. 49.– | € 48.–
Form, Farbe, Material, Klang
und Bewegung: Dada
und die Kunst aus Afrika,
Ozeanien und Asien
Dada Afrika
Dialog mit dem Fremden
978-3-85881-507-1 Deutsch
978-3-85881-779-2 Englisch
sFr. 39.– | € 38.–
Zum Dada-Jubiläum 2016
erstmals veröffentlicht: die
von Tristan Tzara geplante
Anthologie der Dada-
Bewegung
Dadaglobe Reconstructed
978-3-85881-499-9 Deutsch
978-3-85881-775-4 Englisch
sFr. 59.– | € 58.–
Der Beitrag der Frauen an
Dada erstmals umfassend
und in seiner ganzen Vielfalt
dargestellt
Ina Boesch
Die Dada
Wie Frauen Dada prägten
978-3-85881-453-1 Deutsch
sFr. 29.– | € 29.–
Kunst
Emmy Hennings’ Dada-
Œuvre in bislang einmaliger
Fülle und Zeugnisse ihrer
Zeit- und Weggenossen
Emmy Hennings Dada
978-3-85881-472-2 Deutsch
sFr. 49.– | € 48.–
Die Neuausgabe des
populären Standardwerks
Ferdinand Hodler –
Landschaften
978-3-85881-344-2 Deutsch
sFr. 49.– | € 48.–
Der Urknall der Dada-Bewegung
vor 100 Jahren!
Die Stimmung der Geburtsstunde!
Die Bilder!
Die Worte!
Genese Dada
100 Jahre Dada Zürich
978-3-85881-492-0 Deutsch
978-3-85881-767-9 Englisch
sFr. 39.– | € 38.–
Ausgezeichnet mit der
Goldenen Letter als
schönstes Buch aus aller
Welt 2014
Meret Oppenheim – Worte
nicht in giftige Buchstaben
einwickeln
978-3-85881-475-3 Deutsch
sFr. 69.– | € 68.–
Erstmalige Gegenüberstellung
von zwei der
wichtigsten Künstler des
20. Jahrhunderts
Torsten Otte
Salvador Dali &
Andy Warhol
Encounters in New York
and Beyond
978-3-85881-774-7 Englisch
sFr. 49.– | € 48.–
Architektur
Kunst
Diverses Fotografie
Die Schweizer Künstlerin
im Kreis ihrer New Yorker
Freunde: ein neues Porträt
Sonja Sekula & Friends
978-3-85881-512-5
Deutsch/Englisch
sFr. 49.– | € 48.–
Die wegweisende Gesamtdarstellung
des Schaffens
dieses Universaltalents der
frühen Avantgarde
Sophie Taeuber-Arp –
Heute ist Morgen
978-3-85881-432-6 Deutsch
978-3-85881-757-0 Englisch
sFr. 59.– | € 58.–
Architekturfantasien,
Zeichnungen und Texte
dreier Visionäre des frühen
20. Jahrhunderts
Visionäre der Moderne
Paul Scheerbart, Bruno Taut,
Paul Goesch
978-3-85881-510-1
Deutsch/Englisch
sFr. 39.– | € 38.–
Ein künstlerischer Blick
auf die legendäre indische
Planstadt heute
Chandigarh Redux
Le Corbusier, Pierre Jeanneret,
Jane B. Drew,
E. Maxwell Fry
978-3-85881-762-4 Englisch
sFr. 49.– | € 48.–
Beeindruckende Fotoporträts,
mit Reflexionen von vier Schweizer
Schriftstellern über das Alter
Katja Snozzi –
Jahrhundertmenschen
Hundert 100-Jährige und ältere
Schweizer und Schweizerinnen
978-3-85881-518-7
Deutsch/Französisch/
Italienisch/Rätoromanisch
sFr. 69.– | € 68.–
Ausgewählte Backlist-Titel
47 Scheidegger & Spiess
Fotografie
Die legendären Las-Vegas-
Bilder von Robert Venturi
und Denise Scott Brown
Las Vegas Studio
Images from the Archive
of Robert Venturi and
Denise Scott Brown
978-3-85881-764-8 Englisch
978-3-85881-765-5 Französisch
sFr. 32.– | € 32.–
Eine grandiose Entdeckung:
das Gesamtwerk des
französisch-brasilianischen
Fotografen
Marcel Gautherot
Die Monografie
978-3-85881-495-1 Deutsch
978-3-85881-777-8 Englisch
sFr. 49.– | € 48.–
Ausgezeichnet mit der
Silbermedaille des Deutschen
Fotobuchpreises 2016
Meinrad Schade –
Krieg ohne Krieg
Fotografien aus der
ehemaligen Sowjetunion
978-3-85881-452-4
Deutsch/Englisch
sFr. 54.– | € 54.–
Eine der ungewöhnlichsten
Städte des 20. Jahrhunderts,
gesehen von einem der
grössten Fotografen des
20. Jahrhunderts
René Burri. Brasilia
Fotografien 1958–1997
978-3-85881-307-7
Deutsch/Englisch
sFr. 79.– | € 77.–
32 Städte, fünf Kontinente,
ein Hotelzimmer: Standard
Roger Eberhard – Standard
978-3-85881-528-6
Deutsch/Englisch
sFr. 59.– | € 58.–
Architektur
Fotografie
Architektur
Die künstlerische Suche
nach dem höheren Sinn
alltäglicher architektonischer
Unglücksfälle und Verbrechen
Serge Fruehauf –
Extra Normal
978-3-85881-527-9
Deutsch/Englisch/Französisch
sFr. 49.– | € 48.–
Die Schweiz als neue
Heimat – eine fotografische
Annäherung
The Swiss
Fotografien von
Christian Nilson
978-3-85881-529-3
Deutsch/Englisch
sFr. 49.– | € 48.–
Städte und Landschaften als
Produkt menschlicher Ideen,
als Resultat von Ausbeutung
und Gier
Tobias Madörin. Topos
Contemporary
Global Prospects
978-3-85881-372-5
Deutsch/Englisch
sFr. 99.– | € 97.–
Leben und Schaffen
des legendären Schweizer
Magnum-Fotografen
Werner Bischof
Standpunkt
978-3-85881-508-8 Deutsch
sFr. 79.– | € 77.–
Kann man Architektur filmen?
Mögliche Antworten des
Regisseurs Christoph Schaub
auf drei DVDs
Christoph Schaub –
Films on Architecture
978-3-85881-908-6
Deutsch/Englisch
sFr. 39.– | € 39.–
Kunst Architektur
Diverses
Diverses
«Einen Stuhl brauche
ich zum Sitzen, weniger
zum Bestaunen.»
Hans Eichenberger
Hans Eichenberger
Designer und Innenarchitekt.
Protagonist der Schweizer
Wohnkultur
978-3-85881-521-7 Deutsch
sFr. 49.– | € 48.–
Die grosse Monografie des
weltbekannten Architekten
Peter Zumthor 1985–2013
Bauten und Projekte
978-3-85881-304-6 Deutsch
978-3-85881-723-5 Englisch
978-3-85881-740-2 Französisch
sFr. 250.– | € 250.–
Moderne Hotel-Nostalgie
auf Postkarten
Bikini in den Bergen
Badefotografie der Kunstanstalt
Brügger Meiringen.
Ein Postkartenbuch
978-3-85881-481-4 Deutsch
sFr. 24.– | € 24.–
Opulenter Bildatlas und
Enzyklopädie des Wissens
zur Gebirgsregion im Herzen
der Schweiz
Der Gotthard / Il Gottardo
Landscape – Myths –
Technology
978-3-85881-503-3
Deutsch/Englisch/Italienisch
sFr. 99.– | € 97.–
Protokolle über Leben und
Tod: das unvollendete letzte
Filmprojekt Peter Liechtis
Peter Liechti – Dedications
978-3-85881-500-2 Deutsch
978-3-85881-776-1 Englisch
sFr. 39.– | € 38.–
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Stand Dezember 2016
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Umschlagbild:
Regal Nuage von Charlotte Perriand
(1957, © AChP., Paris / 2016, ProLitteris,
Zurich), Sessel P 40 von Oswaldo Borsani
(1955). Foto: Dulut, publiziert im Messekatalog
Arts ménagers, Nr. 95, Nov. 1957.
Aus dem Buch: Charlotte Perriand, S. 11
William Eggleston
Porträts
Phillip Prodger. Mit einem Gespräch von William Eggleston
mit Phillip Prodger, Rose Shoshana, Maud Schuyler Clay
und Lesley Young
In Zusammenarbeit mit der
National Portrait Gallery, London
Gebunden
184 Seiten, 122 farbige und 89 sw Abbildungen
27,5 × 28 cm
978-3-85881-513-2 Deutsch
sFr. 49.– | € 48.–
Ungewöhnliche Bildkompositionen, ein treffender Blick
und eine besondere Verspieltheit zeichnen William Egglestons
Porträts aus. Über 50 Jahre fotografierte er Freunde,
seine Familie und zahlreiche Künstler wie die Musiker
Elvis Presley und Joe Strummer, den Schauspieler Dennis
Hopper oder den Regisseur David Lynch. Diese erste
Monografie zu Egglestons Porträtkunst zeigt rund 90 seiner
Fotografien, viele davon erstmals überhaupt.