Mein Kreuz & Fisch November 2016

Gedenkstätte Lutherkirche 15
Rückblick auf die Wanderausstellung: Luther und die Juden
Am Buß- und Bettag war die letzte Gelegenheit, die Wanderausstellung
„Luther und die Juden“ zu besuchen, die in den vorangegangenen Wochen
rund 350 Besucher zählte. Gemeindegruppen, Schulklassen waren
dabei, viele sehr interessierte Menschen. Die Vorträge im Rahmen der
Ausstellungszeit wurden gut besucht. Möglich wurde alles durch eine große
Anzahl von Ehrenamtlichen, die die Kirche offen hielten! Wir danken
allen Beteiligten sehr herzlich!
Karen Meyer-Rebentisch mit der
Ausstellungsmacherin Hanna Lehming
Viele, die die Ausstellung besuchten,
waren erschrocken über die
judenfeindlichen Äußerungen Luthers,
deren Ausmaß ihnen vorher
nicht bekannt war. So entstanden
spannende Gespräche – auch darüber,
warum es wichtig ist, diese
Seite des Reformators nicht zu
verschweigen.
Den Nationalsozialisten, die Luther
als einen großen Deutschen verehrten,
kamen seine antisemitischen
Ansichten gerade recht. Das
muss man wissen, wenn man das
500. Reformationsjubiläum feiert.
Pastorin Bettina Kiesbye für den
Arbeitskreis Christlich-Jüdischer Dialog
Genauso, wie man nicht verschweigen
darf, dass der von den
Nazis hingerichtete Pastor Stellbrink
in seinen ersten Lübecker
Jahren selbst ein begeisterter Nationalsozialist
war.
Es ist immer wieder wichtig, genau
hinzusehen und den Blick dafür zu
schärfen, wo Raum ist für Wandlung,
Bewegung und Aufbruch.
In diesem Sinne können uns Martin
Luther und Karl Friedrich Stellbrink
ganz sicher als lebensnahe
Vorbilder dienen.
Karen Meyer-Rebentisch