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Mittelstand

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6 POLITIK Der <strong>Mittelstand</strong>. | 6 | 2016<br />

Deutschland-News<br />

Plan B für TTIP<br />

Dem Freihandelsabkommen TTIP<br />

zwischen der EU und den USA droht<br />

das Aus. Schon nach der 14. Runde im<br />

Juli konnten erhebliche Auffassungsunterschiede<br />

nicht aus dem Weg geräumt<br />

werden. In der vorerst letzten<br />

Runde Anfang Oktober in New York<br />

lag der Schwerpunkt auf dem Feld der<br />

regulatorischen Kooperation. Ferner<br />

standen die Fortführung der Konsolidierungsgespräche,<br />

öffentliche<br />

Auftragsvergabe, Investitionsschutz<br />

und Arbeitsstandards auf der Tagesordnung.<br />

Fortgeschritten sollen die<br />

Verhandlungen zum Schutz geistigen<br />

Eigentums sein. Angesichts des Ausgangs<br />

der US-Präsidentschaftswahlen<br />

ist jede zeitliche Planung mit hoher Ungewissheit<br />

verbunden. Barack Obama<br />

ist nach den Worten des US-Botschafters<br />

in Berlin John Emerson bereit,<br />

bis zur Amtsübergabe an Donald<br />

Trump am 20. Januar 2017 TTIP zu<br />

unterzeichnen. Scheitert TTIP, sollte<br />

die EU-Kommission Plan B verfolgen:<br />

einen weitgehenden Zollabbau. Im<br />

Durchschnitt liegen die Zölle über alle<br />

Warengruppen betrachtet nur noch<br />

bei 2,8 Prozent. Aber es gibt nach wie<br />

vor stark belastete Waren, etwa Kleinlastwagen<br />

deutscher Hersteller, auf<br />

die eine Einfuhrsteuer von 25 Prozent<br />

erhoben wird. Später sollte über den<br />

Abbau bürokratischer Handelshemmnisse<br />

ohne Zeitdruck nachverhandelt<br />

werden. Präzision geht in diesem Fall<br />

vor Schnelligkeit. EU-Kommission und<br />

USA sollten hierfür bis zum Jahresende<br />

Eckpunkte vereinbaren. Ob mit<br />

einem US-Präsidenten Trump eine Einigung<br />

erzielt werden kann, erscheint<br />

derzeit mehr als fraglich.<br />

Thüringer Vergabepraxis<br />

gestalten<br />

Auf der Fachkonferenz zur Novellierung des Thüringer<br />

Vertragsgesetzes im thüringischen Landtag<br />

sprach BVMW Chefvolkswirt Dr. Hans-Jürgen<br />

Völz über das neue Vergaberecht. Bei der<br />

Vergabe von öffentlichen Aufträgen wird nicht<br />

mehr das günstigste mit dem wirtschaftlichsten<br />

Angebot gleichgesetzt, sondern es werden zukünftig<br />

weitere Kriterien bei der Entscheidung<br />

V. li.: Matthias Pippert (EVG Verkehrsgewerkschaft),<br />

Dr. Hans-Jürgen Völz (BVMW Leiter Volkswirtschaft),<br />

Dr. Wolfgang Storz (Moderator), Karsten Köhler<br />

(Fachanwalt für Vergaberecht), Gabi Zimmer (MdEU,<br />

Fraktionsvorsitzende GUE/NGL).<br />

miteinbezogen. Neben der Förderung von kleinen<br />

und mittleren Unternehmen sowie regionalen<br />

Wirtschaftskreisläufen soll gute Arbeit geschätzt<br />

werden. Wichtig sei dabei aber, dass keine neuen<br />

bürokratischen Hürden aufgebaut werden.<br />

Großbritannien größter<br />

Gläubiger Deutschlands<br />

Großbritannien hat die Niederlande überholt und hält etwa 13<br />

Prozent aller Auslandsverbindlichkeiten Deutschlands. Besondere<br />

Brisanz erhält diese Zahl, da Großbritannien nach dem Brexit Referendum<br />

voraussichtlich im Jahr 2021 aus der EU austreten wird.<br />

Damit würde ein Nicht-EU-Staat zum größten ausländischen Gläubiger<br />

Deutschlands werden. EU-Staaten halten derzeit gut 72 Prozent<br />

der deutschen Auslandsverbindlichkeiten.<br />

Die Schuldenentwicklung außerhalb der EU zeigt für 2015 eine sinkende<br />

Tendenz: Die Verschuldung Deutschlands sowohl gegenüber<br />

Japan als auch China ist teilweise deutlich zurückgegangen, während<br />

sie gegenüber den USA konstant geblieben ist. Insgesamt gab<br />

es einen leichten Rückgang der deutschen Auslandsverschuldung<br />

von 4.497 Milliarden Euro im Dezember 2014 auf 4.494 Milliarden<br />

Euro im Dezember 2015.<br />

Spanien<br />

Schweden<br />

China<br />

Dänemark<br />

Österreich<br />

Italien<br />

Belgien<br />

Irland<br />

Schweiz<br />

Japan<br />

USA<br />

Frankreich<br />

Luxemburg<br />

Niederlande<br />

Großbritannien<br />

Deutsche Auslandsverschuldung<br />

45<br />

46<br />

50<br />

50<br />

61<br />

76<br />

78<br />

77<br />

99<br />

98<br />

100<br />

98<br />

126<br />

122<br />

142<br />

145<br />

158<br />

167<br />

167<br />

175<br />

284<br />

283<br />

323<br />

324<br />

506<br />

560<br />

550<br />

528<br />

600<br />

576<br />

0 150 300 450 600<br />

Auslandsverschuldung in Mrd. €<br />

Foto oben links: © cbies - Fotolia.com

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