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MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT und Logistik

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5|2008<br />

Wollen die Hinterlandlogistik im Containerverkehr<br />

optimieren (v.l.n.r): Dr. Stefan<br />

Behn (HHLA), Dr. Sebastian Jürgens<br />

(DB-Intermodal), Prof. Frank Straube (TU<br />

Berlin) <strong>und</strong> Detthold Aden (ZDS)<br />

| Bild: Teßmann<br />

Gemeinsame Prognosen <strong>und</strong> Effi zienzerhöhung der Transportkette<br />

3. Nordhafenkonferenz<br />

Die Entscheidungsträger der norddeutschen Häfen haben sich Anfang Juli in Potsdam zum dritten Mal zur Nordhafenkonferenz<br />

getroffen. Ziel der beteiligten Seeterminals, Reedereien, Speditionen, Operateure <strong>und</strong> Verlader ist es, den Datenfl uss untereinander<br />

zu verbessern <strong>und</strong> durch abgestimmte Prognosen die Ressourceneffi zienz entlang der Transportkette zu erhöhen.<br />

Wir haben das Forum der Hafenkonferenz 2006 gemeinsam<br />

mit der TU Berlin geschaffen, um mit Entscheidungsträgern<br />

in der Hafenwirtschaft zu interdisziplinären Lösungen<br />

zu kommen“, sagte Dr. Sebastian Jürgens, Leiter des Geschäftsfeldes<br />

Intermodal der Deutschen Bahn. Hintergr<strong>und</strong> sei die Erkenntnis gewesen,<br />

dass es in der Vergangenheit bei Problemen zwischen den verschiedenen<br />

am Hinterlandtransport beteiligten Akteuren teilweise zu<br />

gegenseitigen Schuldzuweisungen gekommen wäre, weil es an einem<br />

engen <strong>und</strong> regelmäßigen Austausch zu den übergreifenden Problemen<br />

der Branche gefehlt habe.<br />

Alle großen Seehäfen werden ihre Kapazitäten bis 2015 stark ausweiten,<br />

wobei die Kapazitäten <strong>und</strong> Prozesse im Hinterland eine entscheidende<br />

Rolle bei der Wachstumsbewältigung spielen. „Hierfür<br />

ist neben der Ausweitung der Kapazitäten <strong>und</strong> Ressourcen, wie dem<br />

Ausbau der Infrastruktur, besonders die Optimierung der Prozesse<br />

entlang der gesamten Transportkette erforderlich“, hob Detthold<br />

Aden, Vorsitzender des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe<br />

(ZDS), hervor. Die Leistungsfähigkeit der Hinterlandanbindung<br />

würde zunehmend zur Wachstumsgrenze in den Häfen. Bei dem Ziel,<br />

die Transportkette aus <strong>und</strong> zu den Häfen noch effi zienter zu machen,<br />

spielt frühzeitige Information unter den Beteiligten eine wichtige<br />

Rolle. Dr. Stefan Behn, Vorstand der Hamburger Hafen <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong><br />

AG, betonte: „Wir haben in einem Pilotprojekt zeigen können, dass<br />

durch übergreifende Prozessverbesserungen zwischen den Akteuren<br />

die Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Effi zienz deutlich gesteigert werden konnte.“<br />

Dabei sei darauf geachtet worden, dass unter den namhaften am Pilot<br />

beteiligten Unternehmen, alle Glieder der Transportkette vertreten<br />

waren, so Dr. Behn. Wichtig ist zudem eine zwischen den Partnern der<br />

Transportkette abgestimmte Prognoseplanung. Wenn nur ein Glied in<br />

der Kette seine Kapazitäten nicht rechtzeitig anpasst, entsteht hier<br />

ein Flaschenhals, der den Fluss der gesamten Transportkette bremst.<br />

Dazu werden von der TU Berlin die verfügbaren Studien <strong>und</strong> die einzelnen<br />

Planungen der beteiligten Akteure analysiert <strong>und</strong> im Rahmen<br />

des gemeinsamen Projektes die anonymisierte Weiterverarbeitung der<br />

entsprechenden Daten sichergestellt. „Eine valide Prognose muss sich<br />

immer auch auf eine breite Basis von Know-how-Trägern stützen. Wir<br />

geben durch unsere Arbeitsgruppe Prognose den einzelnen Playern<br />

bei ihrer Kapazitäts- <strong>und</strong> Investitionsplanung eine zuverlässige <strong>und</strong><br />

neutrale Orientierung <strong>und</strong> helfen so, Engpässe im Transportnetzwerk<br />

durch unterschiedliche Einschätzungen der Marktteilnehmer zu verhindern“,<br />

erläuterte Prof. Frank Straube, Leiter des Bereichs <strong>Logistik</strong><br />

an der TU Berlin.<br />

Die Teilnehmer der Nordhafenkonferenz sehen weiteren gemeinsamen<br />

Handlungsbedarf vor allem in der Implementierung einer hafenweiten<br />

Kommunikationsplattform für Importverkehre, um frühzeitig<br />

Informationen an die Akteure der Transportkette weiterleiten zu können.<br />

Damit die Optimierung der Transportkette im Containerverkehr<br />

greift, müssen die Transportsteuerer sich rechtzeitig auf Verkehrsmittel<br />

<strong>und</strong> Destination der Container festlegen, so dass die nachgelagerten<br />

Akteure der Transportkette frühzeitig informiert sind <strong>und</strong> ihren<br />

Ressourceneinsatz planen können. DB Intermodal wird die Hafenkonferenzen<br />

als Forum von Entscheidungsträgern der Hafenwirtschaft<br />

weiterführen. Ziel sei es, unter Wahrung der Neutralität als oberstes<br />

Gebot mit weiteren Lösungsansätzen zu Prozessverbesserungen zu<br />

kommen, die für alle Beteiligten zu einer Win-Win-Situation führen,<br />

so Dr. Jürgens. ■ Dr. Günter Teßmann<br />

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