Das 1. Jahrbuch liefert spannende Fakten und wissenswerte Stories zu den Anfangsjahren des Turniers. Wir lassen ehemalige Sieger und Grössen aus der Sport- und Medienwelt zu Wort kommen und geben einen etwas anderen Einblick in die diesjährigen Spengler Cup Teams und ihrer Herkunft.
SPENGLER CUP DAVOS
JAHRBUCH 2016
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3
: Inhaltsverzeichnis
OK-Präsident Marc Gianola
2016: Das sind die Teams
Sportminister Guy Parmelin
Glanz und Gloria
Weltverbandspräsident
René Fasel
1923 –1929: Die Faszination
der Anfangsjahre
Sieger von damals
Hautnah dabei
Eis-Geheimnisse
Visionen
Impressum
Herausgeber des Jahrbuchs 2016
HC Davos Management AG
Spengler Cup Davos
Eisbahnstrasse 5
7270 Davos Platz, Schweiz
Redaktion
Lüchinger Est., Kommunikation mit Stil
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Grafik und Gestaltung
Leone Ming Est., Intensive Brand
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Druck
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Bilder
Keystone Schweiz
Dokumentationsbibliothek Davos DBD
( S. 12 oben, S. 17 unten )
Sammlung B. Gerber / DBD ( Titelbild )
Marco Jörger ( S. 22, 60, 72 )
swiss-image.ch Andy Mettler ( S. 48 )
Sportmuseum Schweiz ( S. 17 oben )
Hansruedi Camenisch ( S. 64 )
Olaf Witt, Privatarchiv ( S. 25, 27 oben )
Inserate
HC Davos Management AG, Spengler Cup Davos
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Auflage
8000 Exemplare
© Spengler Cup Jahrbuch 2016
HC Davos Management AG
Spengler Cup Davos, Eisbahnstrasse 5
7270 Davos Platz, Schweiz
Die in diesem Buch veröffentlichten Beiträge,
Daten, Bilder, Grafiken und
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Genehmigung der Redaktion und
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© UBS 2016. Alle Rechte vorbehalten.
: Marc Gianola
OK-Präsident Spengler Cup Davos
« Spengler Cup, das ist ein sportliches
Spektakel in einer tollen Atmosphäre,
mit Emotionen und Entertainment.
Ganz nach den Visionen des Gründers
länder- und volksverbindend, bei
der Premiere wie auch heuer beim
90. Geburtstag.»
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Kerngeschäft in vielfältiger Art und Weise. Mehr über die Würth-Gruppe Schweiz erfahren Sie unter www.wuerth-gruppe.ch.
: Guy Parmelin
Schweizer Sportminister
7
« Der Spengler Cup begeistert mit
seiner langjährigen Tradition und
seinem unvergleichbaren Sportsgeist
zwischen Weihnachten und Neujahr
nicht nur Davos und die Schweiz, sondern
die ganze Eishockey-Welt.»
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: René Fasel
Präsident der Internationalen Eishockey-
Föderation, IIHF
« Als ältestes, internationales Eishockey-
Clubturnier ist der Spengler Cup im
Eishockey weit über die Landesgrenzen
hinaus bekannt und begeistert in der
Altjahrswoche in der Schweiz dank der
tollen Atmosphäre und Geschichte auch
viele Zuschauer, die nicht regelmässig
Eishockey schauen.»
Spengler Cup Davos 2016
: Die Faszination
der Anfangsjahre
1923 – 1929: DIE FASZINATION DER ANFANGSJAHRE
11
In den ersten Jahren des Spengler Cup
trugen sich vier Mannschaften in die
Siegerliste ein: Der Berliner Schlittschuh-Club
war mit drei Siegen am
erfolgreichsten, Oxford University
gewann zweimal, der LTC Prag und der
Hockey Club Davos je einmal.
An Weihnachten 1923 wurde der
Spengler Cup in Davos erstmals in
der Kurzeitung « Davoser Blätter »
erwähnt. Der erste Spengler-Cup-
Sieger wurde am Neujahrstag ermittelt.
Gastmannschaften waren der Wiener
Eislaufverein, der Berliner Schlittschuh-Club,
Oxford University und
Cambridge University. Den Pokal spendete
Dr. Carl Spengler. Der gleichen
Ausgabe der « Davoser Blätter » war zu
entnehmen, dass der Eishockey-Sport
in den Jahren zuvor in Davos einen ungeahnten
Aufschwung erfahren hatte.
Im Winter 1916 / 17 wurde erstmals in
Davos Eishockey gespielt. Ab Dezember
1917 gab es zweimal wöchentlich einen
Übungsnachmittag. Am 4. Januar 1918
wurde von Wintersportgästen und Mittelschülern
der erste Eishockey-Club
Davos von Initiant Dr. Kurt Wüst gegründet.
Im Herbst trat der Zahnarzt
Dr. Paul Müller sen. dem Club bei. Er war
fortan der Torwart – und war begeistert.
Sein erstes Bestreben aber war,
einheimische Schlittschuhläufer heranzuziehen,
um nicht von Gästen und
Schülern des Gymnasiums Fridericianum
abhängig zu sein, in deren Reihen
es fast jährlich viele Wechsel gab.
Anfang 1921 gründete Dr. Paul Müller
aus dem Gäste- und Mittelschulclub
den Hockey Club Davos.
: Vier Teams dominieren
die Anfangsjahre
Dieses Jahr wird der 90. Spengler Cup durchgeführt. Ein
Grund, zurückzublicken. Jährlich eine Dekade, bis 2026
der 100. Spengler Cup gespielt wird. Gestartet wird mit
einem Blick auf die Anfänge des Turniers, als nur wenige
Tage nach dem Ersten Weltkrieg noch in den Sonntagskleidern
um Siege gekämpft wurde.
: Die Begeisterung für den Eishockeysport war von Beginn weg riesig. E. Meerkämper
« Mein Körper war mit
blauen Flecken übersät,
aber der schöne Sport
nahm mich gefangen,
und ich war entschlossen,
ihn in Davos zu organisieren.»
: Dr. Paul Müller sen., ca. 1920.
Ab jenem Zeitpunkt organisierte er
auch internationale Begegnungen. Das
erste Treffen gegen ein ausländisches
Team war dasjenige von 1922 gegen Oxford
University. Die Briten gewannen,
angeführt von Lester Bowles « Mike »
Pearson, dem späteren kanadischen
Premierminister, mit 22 : 0 Toren. Auch
dieses Treffen lag in der Zeit zwischen
Weihnachten und Neujahr und kann
somit als Vorläufer des Spengler Cup
bezeichnet werden. « Technik und Taktik
des Spiels waren uns noch ganz fremd.
Auch die Spielerausrüstung war mangelhaft.
Unsere Stürmer spielten in
Shorts, mit nackten Beinen, die Verteidiger
in gewöhnlichen Sporthosen,
wobei wir die Schienbeine und Oberschenkel
mit eingelegten Zeitungen
schützten », wurde Dr. Paul Müller in der
« Davoser Revue » zitiert. Die Begeisterung
für den Eishockeysport und damit
auch für den Spengler Cup war entfacht.
Spengler Cup Davos 2016
: Wien gegen Berlin – die erste
Spengler-Cup-Partie
In der ersten Spengler-Cup-Partie überhaupt standen sich der Wiener EV und
der Berliner SC gegenüber. Der Gastgeber Hockey Club Davos musste in
seiner ersten Spengler-Cup-Partie eine Niederlage einstecken. Er verlor am
28. Dezember 1923 gegen den Wiener Eislaufverein mit 0 : 4. Die ersten
Jahre einer besonderen Geschichte.
Es sei ein verheissungsvolles Spiel gewesen,
das vor allem die gute Kombination
und Schnelligkeit Wiens zeigte.
Die Davoser hätten aber in dieser ersten
Spengler Cup Partie des Gastgebers
entgegen dem Resultat zeitweise
ein offenes Spiel geliefert. Für den HC
Davos waren Goalie Charlie Fasel,
Dr. Paul Müller ( Captain ), Albert « Tiger »
Geromini, Fritz Kraatz, Alfred Punz,
Heini Meng und Alexander «Tuggi»
Spengler im Einsatz. Ersatz waren
Morosani, Holsboer, Rüedi und Rössel.
Der erste Turniersieg ging an Oxford
University vor dem Berliner Schlittschuh-Club,
dem Wiener Eislaufverein,
dem Hockey Club Davos und Cambridge
University. Wegen starker Schneefälle
und Lawinenniedergängen im
Vorfeld des Turniers endet dieses
erst am Neujahrstag 1924.
: Der Berliner Schlittschuh-Club – einer der Dominatoren der ersten Jahre.
Rekordteilnahme am zweiten Turnier
15 Teams aus sieben Nationen spielten
bei der zweiten Austragung mit,
drei aus Deutschland, vier aus Grossbritannien,
zwei aus Österreich und je
eins aus Italien, Spanien und Tschechien
sowie drei einheimische Teams. Der
Sieger wurde in zwei Gruppen ermit-
telt. Davos belegte hinter dem siegreichen
Berliner SC – das Finalspiel ging
mit 5 : 2 an die Deutschen – den zweiten
Rang, nachdem das Team zuvor Oxford
mit 3 : 2 eliminiert hatte. In den Medientexten
war die Begeisterung für den
Lester Bowles « Mike » Pearson
Spengler-Cup-Sieger –
Friedensnobelpreisträger
Lester Bowles « Mike » Pearson (* 1897, † 1972 ) spielte in den Anfangsjahren mit
Oxford University am Spengler Cup. Später wurde er kanadischer Politiker und
Diplomat. Vom 22. April 1963 bis zum 20. April 1968 stand er seinem Land als
Premierminister vor, zudem war er von 1958 bis 1968 Vorsitzender der Liberalen
Partei Kanadas. 1952 war er Präsident der Generalversammlung der Vereinten
Nationen und von 1948 bis 1957 Aussenminister Kanadas.
Als Vertreter der Vereinten Nationen trug Pearson wesentlich zur Beendigung der
Sueskrise bei, wofür er 1957 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
Er wird auch als Initiator der Friedenstruppen der Vereinten Nationen und als Begründer
der modernen Konzepte zur Friedenssicherung angesehen.
1923 – 1929: DIE FASZINATION DER ANFANGSJAHRE
13
Eishockey-Sport und natürlich für die
einheimische Mannschaft zu spüren.
Die Leistung des HCD habe zum Allerschönsten
gehört, was das Turnier zu
bieten hatte. Den Einheimischen war
im Vorfeld nicht viel zugetraut worden.
Doch sie überraschten bereits im
Eröffnungsspiel. Nach einem Eigengoal
des englischen « Torwächters » von
Oxford behielt Davos die Übermacht,
« auch wenn keine weiteren Erfolge
blühten; bis Spengler plötzlich durch
das ganze Spielfeld brach und ohne
Hilfe ein zweites Tor zugunsten Davos
erzielte », wie überliefert wurde. Die
Überlegenheit hielt bis zwei Minuten vor
Spielende an. Da setzten die Oxforder
wiederholt mit äusserst heftigen und
äusserst schnellen Angriffen ein und
es gelang ihnen, knapp vor Schluss mit
zwei Toren auszugleichen. Mit diesem
denkwürdigen Turnier war Davos zum
Zentrum für Eishockey in ganz Europa
geworden.
Der jeweilige Spengler-Cup-Sieger wurde
als ungekrönter Europameister
angesehen, der Cup entsprechend dem
Davis Cup der Tennisspieler gleichgestellt.
Die Preisverleihung dieses zweiten
Spengler Cup fand übrigens im
Hotel Victoria statt. Hockey-Club-
Davos-Gründer Dr. Paul Müller würdigte
die Veranstaltung ebenso wie der
Präsident des Berliner Schlittschuh-
Clubs sowie die Kapitäne von Oxford
University und der Wiener Mannschaften.
Doch die Eishockeyaner hatten
noch nicht genug: Am Tag nach dem
Spengler Cup wurde das Turnier um die
« Coupe de Davos » mit verschiedenen
Spielen aufgenommen.
Spengler Cup als Freundschaftsspiele
Dies hatte seinen Grund. Denn dem
aussergewöhnlichen Turnier ging eine
scharfe Auseinandersetzung zwischen
dem Präsidenten der LIHG., Paul Loica,
Belgien, und Dr. Paul Müller als Präsident
des Hockey Club Davos und des
Schweizerischen Eishockeyverbandes
voraus. Im Herbst 1924 verbot Paul
Loica die Teilnahme einer deutschen
Mannschaft am internationalen Davoser
Turnier und blieb unerbittlich bei
seiner Einstellung. Um den Vorschriften
des internationalen Verbandes zu genügen,
stiftete Dr. Paul Müller damals
die « Coupe de Davos » und liess in den
ersten Januartagen 1925 die Spiele
um diesen Pokal als internationales
Turnier austragen. Die Deutschen nahmen
daran nicht teil, Oxford University
siegte. Die Spengler-Cup-Spiele wurden
zu Freundschaftsspielen erklärt.
Oxford trat schliesslich gegen den
Sieger des Spengler Cup, den Berliner SC,
an. Die Deutschen gewannen das Spiel.
Gefeiert wurden die Berliner nicht nur
in Davos, sondern auch auf der Titelseite
der « Berliner Illustrierten » mit
der Headline: « B.S.C., der ungekrönte
Europameister.» Das hatte ein Nachspiel.
Bei einem Kongress 1926 wurde
beschlossen, dass Spiele, bei denen
drei oder mehr Mannschaften beteiligt
sind, als Turniere und nicht als Freundschaftsspiele
zu betrachten seien.
Hochwertiger als Olympia
Am 2. Januar 1925 war zu lesen: « Die
sportlichen Ereignisse, die sich auf der
Davoser Eisbahn in den Weihnachtsund
Neujahrswochen abspielten, finden
die aufmerksamste Beachtung der gesamten
europäischen Sportwelt. Die in
so vorzüglicher Weise vom Davoser Eishockey
Club organisierten Wettspiele
haben sich dank der grossen und hervorragend
qualifizierten Beteiligung als
ein sportlicher Wettbewerb erwiesen,
wie uns Kenner versichern, der in dieser
Art bisher überhaupt noch nicht zu verzeichnen
gewesen ist. Auch Olympische
Spiele haben in dieser Beziehung nicht
annähernd Gleichwertiges zu bieten.»
« Erfreulich ist, dass dieser
bis heute so ausserordentlich
glücklich verlaufenen
Veranstaltung jener vorzügliche
Sportsgeist zu eigen
ist, der Höchstleistungen
hervorbringt, ohne die
Grenzen des Menschlichen
unnatürlich zu sprengen.»
: « Davoser Blätter », 2. Januar 1925.
1925 – erstmals mit Werbeeinnahmen
1925 nahmen mit Oxford, Riessersee
und Davos nur drei Teams am Turnier
teil. Oxford schlug die Bündner im Finalspiel
mit 2 : 0. Da der Torwart nach der
Halbzeit auf die Strafbank verwiesen
wurde, spielte der HC Davos die restlichen
14 Minuten ohne Torwart respektive
mit Dr. Paul Müller zwischen den
Pfosten.
Erstmals konnten die Zuschauer die
Spiele von einer Tribüne aus beobachten.
Diese kostete 42 000 Franken.
Gegen 300 Personen fanden Platz auf
der Tribüne und im Erdgeschoss wurden
die Garderoben für zwei Mannschaften
eingebaut. Die Hotels kauften
Tribünenplätze für zwei Jahre fest
und so wurden erstmals 9500 Franken
eingenommen. Weitere 2500 Franken
konnten aus der Reklame an der Bande
hinter den beiden Toren erlöst werden.
Hopp-Rufe in die kalte Winterluft
« Das Tal widerhallt von den leidenschaftlichen
Zurufen, und auf dem
Nachhauseweg und lange nachher noch
werden die einzelnen Phasen der verschiedenen
Spiele erwogen und kritisiert
», war 1926 zu lesen. Das Finalspiel
zwischen Berlin und Davos endete im
Schneefall und nach knapp drei Stunden
mit 5 : 5. Es wurde am 5. Januar wiederholt.
Berlin gewann 2 : 1. Damit hatten
sowohl die Berliner wie auch Oxford
das Turnier je zweimal gewonnen.
Davos Sieger bei der fünften
Austragung
Das Spiel Berlin ( Sieger 1924 und 1926 )
gegen Oxford ( Sieger 1923 und 1925 )
und damit das Duell der bisherigen
Spengler-Cup-Sieger zog die Zuschauer
1927 in Massen an. 2000 Leute am
Spielfeldrand – das war bisheriger Rekord
in Davos. Berlin gewann und stand
im Finale gegen den HC Davos. Die Einheimischen
mit Albert Künzler ( Tor ),
Luzi Rüedi, Albert «Tiger» Geromini ( Verteidigung
) und Fritz Kraatz, Heini Meng,
Toni Morosani, Albert Rudolf und Michel
Jäger ( Sturm ) feierten schliesslich einen
3 : 2-Sieg.
CALANDA
STOLZER PARTNER
DES SPENGLER CUP 2016
Verantwortungsvoll geniessen
1923 – 1929: DIE FASZINATION DER ANFANGSJAHRE
15
: Dem Anlass entsprechend wurde zu den Anfangszeiten noch in Sonntagskleidern gespielt.
E. Meerkämper
1928 – Spieldaten wie heute
Die Spiele wurden 1928 vom 26. bis
31. Dezember ausgetragen. Das Turnier
wurde mit einem Spiel am Stephanstag
eröffnet. Danach wurden jeden Tag zwei
Partien ausgetragen, eine um 11 Uhr,
eine um 14 Uhr. Der Sieger hiess –
wie bisher in allen geraden Jahren –
Berliner SC. Die Deutschen gewannen
das Finalspiel gegen Cambridge University
mit 1 : 0.
Prag kam, sah und siegte
Prag nahm 1929 erstmals am Turnier
teil, siegte und schuf damit die
Basis für eine lange Serie. Davos belegte
Rang 2 vor Cambridge University.
: Die Spieler wussten die Zuschauer mit viel Engagement zu begeistern.
E. Meerkämper / DBD
1923 – 1929: DIE FASZINATION DER ANFANGSJAHRE
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: Von Davos in die Welt hinaus
Im Januar 1924 wurde der erste Spengler Cup übergeben. Spender war Carl
Spengler. Er hatte den Pokal gespendet, um nach den Verwerfungen des Ersten
Weltkrieges eine friedensstiftende Idee für Davos zu realisieren. Er wollte die
Jugend der durch den Ersten Weltkrieg verfeindeten Nationen mit sportlichen
Kontakten wieder zusammenführen und gleichzeitig seinen eishockeybegeisterten
Sohn Alexander Carl Spengler in Davos gesellschaftlich besser verankern.
: Der 1923 von Carl Spengler gespendete Pokal.
Alexander Carl Spengler spielte in der
ersten Mannschaft des Hockey Club
Davos, die am ersten Spengler Cup
teilnahm. « Tuggi » war ein Lebemann
und ein ebenso hervorragender wie im
Team beliebter Eishockey-Spieler. Doch
überall war er nicht beliebt. Den familiären
Ansprüchen konnte er nur teilweise
gerecht werden, denn er hatte
zum Leidwesen der Familie wenig für
Wissenschaft und gesellschaftliche
Konventionen übrig. Zudem liessen ihn
Teile der Bevölkerung den familiären
Erfolg spüren, sodass es für ihn zunehmend
eng wurde in Davos. Nebst
der friedensstiftenden Idee wollte Carl
Spengler deshalb seinem Sohn mit der
Pokalspende zu vermehrter gesellschaftlicher
Achtung verhelfen, auch
wenn der Spengler Cup laut offizieller
Stiftungsurkunde ausschliesslich
folgendem Zweck diente: « die Jugend
der durch den Ersten Weltkrieg verfeindeten
Nationen in sportlichen Kontakten
wieder zusammenzuführen». Nicht
im Entferntesten hätte er damals
gedacht, dass der Pokal jemals eine
weltweite Bedeutung erlangen würde.
Ein Auto wie ein Tweed-Anzug
« Tuggi » Spengler spielte aber nicht nur
hervorragend Eishockey, er war auch
ein begeisterter Autofahrer. Er war
einer der Ersten, der in Davos ein Auto
besass. Er liebte es dermassen, dass er
es mit dem Muster seines Tweed-Anzugs
aus Schottland bemalen liess.
Den Namen « Tuggi » erhielt er von seinen
Teamkameraden des Hockey Club
Davos. Dieser wurde auch von seiner
Familie übernommen, um die Verwechslung
mit seinem Grossvater Alexander
Spengler zu vermeiden.
Nach Beendigung seiner Eishockey-
Karriere verliess « Tuggi » Davos. Nach
seinem Medizinstudium, welches ihm
offensichtlich nicht wirklich behagte,
studierte er Jurisprudenz und promovierte
in Deutschland. In Genf eröffnete
er dann eine Anwaltskanzlei und
heiratete eine Neuenburgerin. Im Landwassertal
hörte man nie mehr etwas
von ihm. Heute liegt seine Frau an ihrem
letzten Wohnort, in Blonay VD, begraben,
« Tuggi » hat seinen letzten Frieden
nach seinem Tod im Jahr 1949 auf dem
Waldfriedhof in Davos gefunden. Vor
nicht allzu langer Zeit besuchte ihn dort
sein in Davos wohnhafte Urgrossneffe
Samuel « Sämi » Miller mit seiner Tante
Silvia Weidenmüller, die ihm dann aus
erster Hand von « Tuggi » erzählte.
Eine sportliche Familie
Die Familie Spengler war immer sportlich,
sie fuhr Ski, frönte dem Bobsport
und dem Eishockey. Carl Spengler
(* 1860 † 1937 ) war stolz darauf, während
seiner Universitätszeit in Heidelberg
das Fechten erlernt zu haben.
Doch die Familie war auch hochgebildet
und sprach mehrere Sprachen. Das
Familienleben war geprägt von politischem
Engagement, Krieg und Flucht.
So war « Tuggis » Grossvater Alexander
Spengler als Flüchtling nach Davos gekommen.
Als Landarzt von Davos stellte
er um 1860 fest, dass Tuberkulose
im sonnigen Hochtal nicht vorkam. 1865
kamen die ersten beiden Tuberkulosepatienten
nach Davos und reisten geheilt
wieder ab. 1897 eröffnete er in
Davos ein modernes bakteriologisches
Laboratorium. Er widmete sich über die
Tuberkulose hinaus auch dem Krebs.
: Der Davoser Arzt Dr. med. Carl Spengler.
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1923 – 1929: DIE FASZINATION DER ANFANGSJAHRE
19
: Dr. Alexander «Tuggi» Spengler ( Dritter von rechts ) zusammen mit ( von links ) Charlie Fasel, Dr. Paul Müller sen., Fritz Kraatz, Heini Meng,
Albert «Tiger» Geromini und Fredy Punz.
Zur Zeit der Spengler-Cup-Gründung
war Davos ein boomender Kurort. 1925
zählte Davos 26 Sanatorien, 37 Hotels
und 76 Pensionen mit rund 6200 Betten.
Heute leben in Davos knapp 13 000 Einwohner.
Den Besuchern stehen 14 000
Gästebetten zur Verfügung, davon
rund 5800 in Hotels. Carl Spengler
trat in die Fussstapfen seines Vaters
und wurde Chirurg und Bakteriologe.
Er erfand die « Immuntherapie nach
C. Spengler », eine Anwendung, die wissenschaftlich
anerkannt ist. Das heute
noch gebräuchliche « Spenglersan »
wurde deshalb später in Anerkennung
seiner Leistungen für die Kranken nach
ihm benannt.
Sehr respektvoll und erfreut
Samuel « Sämi » Miller weiss wenig über
seinen Grossonkel Carl Spengler. Doch
er schaut mit Respekt auf die erbrachten
Leistungen seiner Vorfahren. Diese
Achtung vor seinen Vorfahren bezieht
sich vor allem auf die Lebensumstände
der Familie, die in republikanischen
Befreiungsbewegungen Flagge zeigte
sowie auf die medizinisch-wissenschaftlichen
Leistungen seiner Vorfahren
im Kampf gegen die Volksgeissel
der damaligen Zeit, die Tuberkulose.
« Der Spengler Cup ist natürlich eine
tolle Sache», meint Sämi Miller, « niemand
hätte gedacht, dass der Spengler
Cup irgendwann zu einem der grössten
Sportanlässe der Schweiz werden sollte.»
Die Familie, die sich sehr verbunden
mit Davos fühlt, war in der Neuzeit
nie in die Geschichte des Spengler Cup
involviert: « Doch wir nehmen das
Eishockey-Fest und seine Ausstrahlung
immer wieder mit Freude zur Kenntnis.
Ob hier in der Schweiz, in Amerika,
Afrika oder Asien, auf allen Kontinenten
wird in der Altjahrswoche über den
Spengler Cup gesprochen und berichtet.»
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1923 – 1929: DIE FASZINATION DER ANFANGSJAHRE
21
: Erster Sieger versetzt
in Ehrfurcht und Staunen
Der Oxford University Ice Hockey Club ( OUIHC ) schwang beim ersten Finalspiel gegen den
Berliner Schlittschuh-Club obenaus und gewann damit die Spengler-Cup-Premiere 1923.
Jedes Jahr eröffnet der Historiker
Trent Taylor die neue Eishockey-Saison
des Oxford University Ice Hockey Club
( OUIHC ) mit einer Geschichtslektion für
die neuen und zurückkehrenden Spieler.
Die Sport-Studenten sind sich der
grossen Geschichte der Oxford University
zwar bewusst, dennoch gelingt es
Trent die Spieler mit der Historie von
OUIHC zu begeistern.
Verzicht auf den Wanderpokal
Der Oxford University Ice Hockey Club
wurde 1885 gegründet. Er ist damit zusammen
mit dem Cambridge University
Ice Hockey Club das älteste Eishockeyteam
in Europa und das zweitälteste
weltweit, nach den Montréals McGill
Redmen ( gegründet 1877 ). Wenn Trent
davon berichtet, wie der OUIHC den
Berliner Schlittschuhclub bezwang und
damit im Jahr 1923 erster Sieger des
Spengler Cup in Davos wurde, staunen
die Spieler mit offenem Mund und erfahren
sie dann auch noch von den Siegen
in den Jahren 1925, 1931 und 1932,
tauschen sie ehrfürchtige Blicke aus.
1932 ereignete sich aus heutiger Sicht
ein Kuriosum: Der OUIHC teilte sich nach
einem torlosen Finale den Turniersieg
mit LTC Prag. Laut Reglement hätte
das Team damals den Wanderpokal behalten
können, verzichtete aber darauf.
Ursprünglich mit elf Spielern
Das damalige Eishockey hat mit dem
heutigen, modernen Eishockey noch
nichts gemein. Es war bekannt als
«hockey on the ice», wobei Teams zu
je elf Spielern mit kurzen, gebogenen
Schlägern versuchten, einen Ball im
gegnerischen Netz unterzubringen. Mit
der Gründung des Oxford University Ice
Hockey Clubs halfen kanadische Studenten
an der University of Oxford mit,
die Regeln des kanadischen Eishockeys
in Europa bekannt zu machen. Damit
: Der Oxford University Ice Hockey Club dominierte in der Anfangszeit das europäische Eishockey.
wurden das britische und das europäische
Eishockey geprägt.
Der moderne Stil des Eishockeys
Nachdem das Team 1902 aufgelöst
wurde, entstand 1906 ein Team unter
dem Namen «Oxford Canadians». Diese
Mannschaft spielte mit den in Kanada
verwendeten längeren Stöcken. Sie
zog auch das Interesse in Kontinentaleuropa
auf sich, wenn sie bei mehreren
Gelegenheiten durch die Lande
tourte, so zum Beispiel 1910 bei den
Europameisterschaften in Les Avants,
am Fusse des Rochers-de-Naye, oberhalb
von Montreux. Einen Tag vor Turnierbeginn
zog Frankreich sein Team
zurück, sodass die Organisatoren
die «Oxford Canadians», die sich bereits
in der Schweiz auf Tour befanden,
zum Turnier einluden, allerdings
ohne um den Titel spielen zu können.
Die Londoner Zeitung «The Times» berichtete
davon, dass den Zuschauern
dabei die Möglichkeit geboten wurde,
einen modernen Stil im Eishockey
kennenzulernen.
Die Szene dominiert
Der Erste Weltkrieg führte dazu, dass
sämtliche Eishockey-Teams aufgelöst
wurden. 1921 wurde der Oxford University
Ice Hockey Club erneut gegründet.
1922 war Oxford der Gegner, als der
Hockey Club Davos sein erstes internationales
Spiel bestritt. In den
darauffolgenden zwei Dekaden spielte
der OUIHC immer wieder gegen
europäische Nationalmannschaften, so
auch 1931 an der Europameisterschaft
in Davos gegen das tschechische
Nationalteam. Letztmals im Spengler-
Cup-Finale war Oxford im Jahr 1934, als
es dem Diavoli Hockey Club Milano unterlag.
Heute repräsentiert der OUIHC
die Universität mit drei Teams in der
British Universities Ice Hockey Association
League. Die Qualität der Spiele am
Spengler Cup hat jene der OUIHC in der
Zwischenzeit aber überholt.
Spengler Cup Davos 2016
: « Der Spengler Cup ist die
spannendste Zeit.»
Jürg « Giga » Biäsch, Eismeister ( auf der « Engo ») zusammen
mit seinen Kollegen Reto Fümm, Markus Caviezel, Markus
« Mäge » Caviezel ( von links )
EIS-GEHEIMNISSE
23
: Tauschen gerne Erfahrungen aus: Paul Berri ( links ) und Jürg Biäsch auf der «Engo».
: Das Drumherum lässt die
Anstrengung vergessen
Bei den ersten Austragungen des Spengler Cup befreite der Eismeister das Eis
noch mit dem Besen vom Schnee. Das Wetter war meist gut gesinnt und die
Sonne strahlte vom blauen Himmel, sodass die Arbeit zu bewältigen war. Doch
es gab auch hektischere Momente: 1960, als das Benzin, oder 2006, als der
Strom ausging – Situationen, in denen die Davoser Eismeister Gold wert waren.
Paul « Päuli » Berri, seit 1954 im Dienste
des Hockey Club Davos und spätestens
seit 2015 bekannt, als er den Meisterpokal
des Hockey Club Davos vor
laufender Kamera fallen liess, ist seit
jeher vom Eishockey-Spiel fasziniert.
Er erinnert sich noch daran, wie er die
Schule verlassen wollte, um bei den
11-Uhr-Spielen des Spengler Cup dabei
zu sein. Oder daran, dass ihm als Schüler
die Ticketkontrolleure zuzwinkerten:
« Sie wussten, dass ich die 20 Rappen
Eintritt, welche die Kinder damals entrichten
mussten, nicht bezahlen konnte.»
Selbst « trainierte » er auf einem Bach, als
ihn HC-Davos-Funktionäre einluden, mit
dem Club zu trainieren. « Als ich dann auch
noch Schlittschuhe erhielt, fühlte ich mich
so, als feierte ich dreimal Weihnachten
zum selben Zeitpunkt.»
Zum Training auf den Flüela
Gerne erzählt er von vergangenen Tagen,
auch wenn er mit den jetzigen Eismeistern
zusammensitzt, zum Beispiel mit
Jürg « Giga » Biäsch, seit 2013 einer von
vier Eismeistern in Davos. Paul Berri erinnert
sich, wie der Schnee in der Pause
noch mit dem Snow-Boy entfernt, dann
vom Rand weggeschaufelt und das Eis
mit der Bürste von Hand gereinigt wurde.
« Oft war das erste Training bereits
vorbei, bis wir den Snow-Boy überhaupt
Mehr Eishockey
ab 2017
EIS-GEHEIMNISSE
25
zum Laufen brachten », lacht er. Oder
es windete so sehr, dass schnell wieder
10 bis 20 Zentimeter Schnee auf
dem Eis lagen. Schon 1960, unter Eismeister
Berri, war der Belegungsplan
dicht besetzt – von morgens 7 Uhr bis
nachts um halb elf. Am Tag gehörte das
Feld der Weltelite im Eiskunstlauf. Die
Eishockeyaner trainierten über Mittag
oder am Abend.
Wenn es nicht kalt genug war, ging es
für das Training auf den Flüela zum
Schwarzsee auf 2383 Meter hinauf.
Die erste « Zamboni » in
die Schweiz geholt
Besonders gerne erinnert sich Paul
Berri daran, als die Eisaufbearbeitungsmaschine
« Zamboni » nach Davos
kam. Es war die allererste in der
Schweiz. Paul Berri und Hans Pappa
reisten eigenhändig nach Genf, um sie
in Empfang zu nehmen. « Wir fanden
nur Kisten vor », lacht Berri heute. Zwei
Tage mussten sie warten, bis der Mechaniker
aus Kalifornien einflog, und
suchten in der Zwischenzeit eine Garage,
wo die Maschine zusammengesetzt
werden konnte. Danach wurde die
Maschine auf den Kunsteisbahnen
vorgeführt – zum Beispiel in München.
Eine besondere Erinnerung hat er
an den ersten Spengler Cup mit der
« Zamboni ». Im Finalspiel ging das
Benzin aus. Er musste zuerst einen
Schlüssel organisieren, um Benzin holen
zu können. Dies natürlich unter lauten
« Hopp Berri, Hopp Berri »-Rufen. Als
er dann endlich wieder fahren konnte,
war das Eis unter der « Zamboni » geschmolzen.
Dem Kollegen, der nach dem
Frühdienst vergessen hatte, die Eismaschine
wieder aufzutanken, sei er nie
böse gewesen: « Wir haben uns super
verstanden.»
Immer ein offenes Ohr
Zwei Jahre arbeitete Paul Berri als Eismeister,
dann kehrte er in seinen Beruf
als Bauführer zurück. Mit dem Hockey
Club blieb er immer verbunden. « Nach
meiner Pension mit 63 Jahren wurde
ich dann Vollprofi », lacht er. Als Teambetreuer
und Mädchen für alles bei der
ersten Mannschaft ist er jeden Tag in
der Eishalle anzutreffen. Er hat immer
ein offenes Ohr, klopft auch mal auf die
Schultern: « Das habe ich früher auf der
Baustelle gemacht, wenn jemand seine
Arbeit gut machte, und das mache ich
auch heute.» Auch für die Gästeteams
ist er gerne da. So vermittelte er zum
Beispiel den Kanadiern Andy Hüppi, als
deren Masseur ausfiel. Seine hilfsbereite
Art wird ihm überall gedankt: « Wo
auch immer ich bin, einer kennt mich,
kommt auf mich zu und umarmt mich.»
Der Sport ist einmalig: « Ein Geben und
Nehmen.»
Die Hausmeister der Vaillant Arena
Charakterzüge, die auch die aktuellen
Eismeister haben. Sie kümmern sich
nicht nur um das Eis, sondern sind die
Hausmeister der Vaillant Arena. Sie
räumen Abfall weg und reparieren Türen.
Jürg Biäsch, Reto Fümm, Markus
Caviezel und Markus « Mäge » Caviezel
sind als Schreiner, Elektriker, Metallbauschlosser
und Mechaniker ausgebildet.
Zusammen weisen die heutigen
Eismeister ein Vierteljahrhundert Berufserfahrung
auf und sorgen unter
anderem auch dafür, dass die Kunsteisbahn
am Spengler Cup zwischen Weihnachten
und Neujahr in Schwung ist.
Das Eis richtig aufzubereiten, ist ein
ständiger Lernprozess. Die Geheimnisse
werden von Eismeistergeneration
zu Eismeistergeneration weitergegeben
– aber nur im eigenen Club. Jeder
Eismeister macht seine Arbeit etwas
anders – auch wenn es kein Geheimrezept
gibt. Dabei wird auf gewisse Komponenten
geachtet – zum Beispiel wird
das Eis kompakter, je weniger Luft darin
ist. Oder Warmwasser bindet besser.
Wäre das Eis von den Eismeistern
nicht in akribischer Arbeit sorgfältig
aufgebaut worden, ständen die Eishockey-Stars
beim Spengler-Cup-Auftakt
am Stephanstag auf nackten
Betonplatten. Die Eisherstellung funktioniert
noch gleich wie vor 100 Jahren.
Zunächst wird Wasser gespritzt, um
die Unebenheiten auszugleichen und ein
planes Feld zu bekommen. Dem Wasser
wird zum Aufbau des Eises Kreidemehl
beigemischt, das dem Eis eine telegene
weisse Farbe gibt. Ein wichtiges Detail
ist heute auch der Fettbinder. Dadurch,
dass sich das Catering in der Halle befindet,
kommt es zu Fettablagerungen
auf dem Eis, die dadurch verringert
werden sollen. Unter den verschiedenen
Schichten sind zudem die Markierungen
und Werbebotschaften in Form
von Fliessbändern platziert.
: Schneefräsen in früheren Jahren.
EIS-GEHEIMNISSE
27
Harte Vorbereitung
Um das Eis für den Spengler Cup herzurichten,
arbeiten die vier Eismeister
48 Stunden im Schichtbetrieb durch:
Eis abfräsen, neue Sponsorenfolien
über diejenigen der Meisterschaft legen,
neues Eis aufbauen, fertig. Doch
so einfach, wie es sich liest, ist es nicht:
Millimeterarbeit ist gefragt. Der Aufbau
des Eises wird immer wieder durch
: Herr Rohner bei den ersten Schneefräsversuchen
in Davos.
die Trocknung unterbrochen. Die Eisdicke
ist mit 5,5 Zentimetern während
des Spengler Cup rund zwei Zentimeter
höher als in der Meisterschaft. Die
Temperatur des Eises liegt bei rund minus
6,5 Grad Celsius. Je dünner die Eisdicke
ist, desto einfacher ist es, das Eis
zu kühlen. Die Kunst ist es schliesslich,
ein ebenes Eisfeld zu schaffen, nicht
zu weich und nicht zu hart. Springt der
Puck auf oder gleitet er nicht schnell
genug, sind die Eismeister schuld.
Sommerliche Temperaturen
als Herausforderung
Je zwei Eismeister sind während des
Spengler Cup alternierend vor Ort. Der
Trainingsbetrieb beginnt täglich ab 7 Uhr
( Nachwuchs des Hockey Club Davos ),
danach folgt der Trainingsbetrieb der
Spengler-Cup-Teams. Wenn um 15 Uhr
das erste Spiel des Tages angepfiffen
wird, haben die Eismeister das Eisfeld
schon ein halbes Dutzend Mal mit der
Maschine gereinigt. Zeit für die Eispflege
bleibt aber kaum, denn gleich nach
dem Nachmittagsspiel sind wieder Trainingseinheiten
und danach das Abendspiel
angesagt, sodass die Eismeister
bis Mitternacht im Einsatz stehen.
Eine Herausforderung in der Vaillant
Arena, die konstant auf 10 Grad Celsius
temperiert wird, ist die veränderte Tem-
peratur bei ausverkaufter Halle. Die
damit verbundenen sommerlichen Temperaturen
sind eine Höchstlast für die
Eiskühlmaschinen. Zudem ist das Eis
am Spengler Cup durch die hohe Zuschauerzahl
und die Aktivitäten auf und
neben dem Eis stärker beansprucht,
sodass dieses nach den Spielen zuerst
ohne Wasser gereinigt werden muss.
Herzblut und Leidenschaft
Die heikelste Situation des Spengler
Cup der Neuzeit war wohl der Stromausfall
nach dem Nachmittagsspiel
Mora IK gegen die Eisbären Berlin am
29. Dezember 2006. Die Temperaturen
in der Vaillant Arena begannen zu sinken
und der Wasserpegel auf dem Eisfeld
stieg im gleichen Rhythmus an. Doch
fünf Stunden später war die Abendpartie
zwischen Khimik Mytishi und dem
Team Canada gerettet. Die damaligen
Eismeister behoben das Stromproblem
in Zusammenarbeit mit dem Elektrizitätswerk
Davos.
Dies unterstrich einmal mehr, dass die
Arbeit nur mit viel Einsatz bewerkstelligt
werden kann. Etwas haben die
Davoser Eismeister denn auch gemeinsam.
Sie arbeiten mit Herzblut und
Leidenschaft. So mag Jürg Biäsch die
Abwechslung in seinem Beruf und die
Tatsache, dass er mit vielen Leuten in
Kontakt steht. Seine Lieblingsarbeit
ist, das Eis zu putzen. Sein Partner
dabei: die neue Eismaschine mit einem
1200 Liter grossen Wassertank. Die
sieben Tonnen schwere Maschine kann
Unebenheiten weghobeln, polieren, putzen
und vor allem das Eis aufbereiten.
Die Spengler-Cup-Zeit ist für die Eismeister
die hektischste im Jahr. « Aber
auch die spannendste. Mit dem Drumherum
vergisst man auch die Anstrengung
», so Jürg « Giga » Biäsch.
: Markus «Mäge» Caviezel sorgt für
eine glatte Eisfläche.
Spengler Cup Davos 2016
: Das sind die Teams
2016: DAS SIND DIE TEAMS
29
: Der mediterran geprägte Lebensalltag in Lugano.
: Piccolo Paradiso im Süden der Schweiz
Zum zweiten Mal in Folge und zum dritten Mal überhaupt nimmt der HC Lugano Anlauf
auf den Spengler-Cup-Sieg. Ein für den siebenfachen Schweizer Meister ambitioniertes,
aber durchaus realistisches Ziel zum diesjährigen Jahresausklang.
Beim Spengler Cup in Davos
soll der Eishockey-Sport
nicht nur gespielt, sondern
wahrlich zelebriert werden.
Diesem Spirit trägt der HC Lugano voll
und ganz Rechnung. Nicht nur durch
ihren Auftritt im Vorjahr kristallisierten
sich die Tessiner als würdige Teilnehmer
für die 90. Auflage des Traditionsturniers
heraus. In den drei Jahren von
1990 bis 1992, in denen der Gastgeber
Davos selbst nicht am Turnier teilnahm,
sprang Lugano neben dem EHC Kloten
und dem HC Fribourg-Gottéron in die
Bresche, um die Schweiz im Spiel zu
halten. Einzig die Bianconeri hatten
zu dieser Zeit das Zeug, um den internationalen
Grössen standhalten zu können.
Während für Kloten und Fribourg
das damalige Spengler-Cup-Abenteuer
punktlos endete, konnte Lugano 1991
bis in das Finale vordringen.
Spektakuläres Endspiel
Zweimal stand der HC Lugano beim
Spengler Cup also im Finale – zweimal
schickte eine Niederlage die Tessiner
anschliessend ins neue Jahr: abgesehen
von diesen Wermutstropfen zwei
in allen Belangen erfreuliche Turnierteilnahmen.
Im Premierenjahr wurden
Mannheim beim 6 : 0-Sieg deutlich die
Grenzen aufgezeigt, zudem gewann
man gegen Malmö und den späteren
Turniersieger ZSKA Moskau nach Overtime
respektive Penalty-Schiessen.
Die abgesehen vom Endspiel ( 2 : 5 gegen
Moskau ) einzige knappe 2 : 3-Niederlage
erlebte Lugano damals gegen das Team
Canada. Im zweiten Anlauf gewann Lugano
letztes Jahr gegen Mannheim
( 6 : 3 ) und Avtomobilist Yekaterinburg
( 3 : 0 ), verlor gegen Helsinki ( 4 : 6 ) und
stand dann im spektakulären Endspiel
gegen Team Canada ( 3 : 4 ).
Leben wie im Paradies
Als Spengler-Cup-Mannschaft geniesst
der HC Lugano auch international das
Ansehen als einer der bedeutendsten
und erfolgreichsten Clubs des Schwei-
Spengler Cup Davos 2016
: Der HC Lugano steht für Eishockey-Spektakel beim Spengler Cup.
: In einem spannenden Endspiel musste sich Lugano
im Vorjahr dem Team Canada geschlagen geben.
zer Eishockeys. Mit diesem Ruf gelingt
es dem Club, der unter den Fittichen
von Club-Präsidentin Vicky Mantegazza
steht, auch immer wieder, interessante
Persönlichkeiten in sein Aufgebot
zu locken. Denn abseits des sportlichen
Alltags als Profi lässt es sich, wie
zahlreiche Lugano-Protagonisten auf
Nachfrage bestätigen, in Lugano leben
wie im Paradies. Gemeint ist dabei nicht
die benachbarte Ortschaft Paradiso,
die fälschlicherweise oft als Stadtteil
ausgewiesen wird, sondern vielmehr der
Lebensstil der Italienisch sprechenden
Schweizer.
Berge und Palmen im Gleichklang
Lugano ist eine Stadt voller Kontraste,
die zusammen harmonisch das Leben
der Menschen im südlichsten Kanton
der Schweiz prägen. Schneebedeckte
Berggipfel und mediterrane Palmen
stehen im Gleichklang mit dem beinharten
Bankengeschäft und dem italienisch
angehauchten Dolce Vita. Das Flanieren
am See können die Eishockey-Cracks
zwar nur bedingt geniessen, dennoch
gelten das mediterrane Klima und die
Schweizer Sicherheit für viele Cracks
neben dem finanziellen Salär als Entscheidungshilfe,
um bei den Bianconeri
anzuheuern.
Sportlich begab sich Lugano anlässlich
der Fussball-Weltmeisterschaft 1954
auf internationales Parkett und war
einer von sechs Schweizer Spielorten.
Zwei Jahre später fand unter dem Titel
« Gran Premio Eurovisione della Canzone
Europea » die erste Ausgabe des Eurovision
Song Contests in Lugano statt.
Mit gewaltiger Stimme und einer ordentlichen
Portion Spektakel werden
die Bianconeri auch beim diesjährigen
Spengler Cup erwartet.
Club-Präsidentin Vicky Mantegazza
Seit dem Kindesalter als
Tifosa in der Curva Nord
Der HC Lugano ist eng mit der Familie Mantegazza verbunden. 2011 übernahm
Vittoria « Vicky » Mantegazza das Zepter von ihrem Vater Geo, unter dessen Leitung
der Club vier seiner sieben Meistertitel feiern durfte. Ein Titelgewinn blieb
der Präsidentin – zumindest in ihrer aktuellen Funktion – bislang noch vorenthalten.
Mantegazza fieberte bereits früh als Tifosa in der Curva Nord mit und hat auch als
Club-Chefin diese Passion nicht verloren. Den Spengler Cup sieht das Oberhaupt
der Bianconeri als « grosse Ehre für das Image des Clubs ».
DAS ERSTE JAHRZEHNT SPENGLER CUP
: Giulia Steingruber
Kunstturnen ( Bronzemedaillengewinnerin an den
Olympischen Spielen in Rio 2016 im Sprung sowie
fünffache Europameisterin )
« Jedem wurden Talente und Stärken in die Wiege gelegt.
Umso schöner ist es, wenn man sie in emotionsgeladenen
Spielen, vor begeisterten und fairen Zuschauern präsentieren
kann. Spengler Cup bedeutet für mich Eishockey
vom Feinsten. Ein schneller, harter und technisch hochstehender
Sport mit Teamspirit.»
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2016: DAS SIND DIE TEAMS
33
: Avtomobilist Yekaterinburg erobert die Herzen der Fans.
: Vorjahres-Halbfinale –
ein Apéro macht Appetit
Zum zweiten Mal in Folge verbringen die Cracks von Avtomobilist Yekaterinburg die
Altjahrswoche in der Bündner Bergwelt. Der Sport ist die grosse Liebe von Russlands
viertgrösster Stadt. Eine Teilnahme am 90. Spengler Cup wird demzufolge für die
Russen zur Herzensangelegenheit.
Das trotz grosser Anstrengungen
immer noch
nur wenigen bekannte
KHL-Team Avtomobilist
Yekaterinburg gab im Vorjahr in Davos
seine Visitenkarte ab, beeindruckte das
Publikum mit tollen Spielen und nimmt
nach dem Erreichen des Halbfinales im
Premierenjahr gleich den zweiten Anlauf
auf den Titel des Traditionsturniers.
Allerdings werden sich die Russen
in ihrer zweiten Auflage mit einem veränderten
Gesicht präsentieren.
Über den Sommer wurde ordentlich am
Kader geschraubt: 15 Spieler verliessen
den Club, 13 neue kamen. Somit muss
zumindest in sportlicher Hinsicht mit
Unbekanntem gerechnet werden.
Hauptstadt der Ural-Region
Auch wenn die erste Standortbestimmung
in den Bündner Bergen für die
Russen insgesamt als erfreulich zu
werten ist, bleiben Rachegelüste, die
vielleicht schon in diesem Winter vom
Tisch gefegt werden können. Gemeint
ist das neuerliche Aufeinandertreffen
der Russen und des HC Lugano, der sich
im letztjährigen Halbfinale klar mit 3 : 0
durchsetzen konnte. Der Puck für die
beiden Mannschaften fällt in der 90.
Turnierauflage gleich im Eröffnungsspiel.
In Russland ordnet sich Yekaterinburg
hinter Moskau, Sankt Petersburg und
Nowosibirsk einwohnermässig an vierter
Stelle ein und gilt zumindest inoffiziell
als Hauptstadt der riesigen
Ural-Region. Gewachsen ist die Industriemetropole
vor allem durch die Produktion
von Rüstungsgütern, aber auch
das Banken- und Finanzwesen hat Einzug
gehalten.
Spielstätte der Fussball-WM
Und auch als Wallfahrtsort ist die am
Ural liegende Millionenstadt den Anhängern
der russischen Monarchie ein Begriff.
Im Keller der « Kathedrale auf dem
Blut » wurde im Jahr 1918 der letzte Zar
Spengler Cup Davos 2016
ermordet. Die Kathedrale ist die bekannteste
historische Sehenswürdigkeit
der Stadt und kaum ein Besucher
kommt daran vorbei.
Die Stadt stellt sich auf Besucher
ein, denn bis zum 300. Geburtstag von
Yekaterinburg im Jahr 2023 will sich
die Metropole auch international einen
Namen machen. Das Duell um die Weltausstellung
als Publikumsmagnet hat
Yekaterinburg jedoch knapp gegen Konkurrent
Dubai verloren. Die Stadtverwaltung
baut jetzt auf die Sportwelt.
Als Spielstätte der Fussball-Weltmeisterschaft
2018 sollen Tausende Sportfans
empfangen werden. Und wenn
die Menschen von Yekaterinburg eine
grosse Liebe haben, dann ist das der
Sport. Unzählige Erfolgsgeschichten
wurden bereits von den Athletinnen und
Athleten geschrieben.
: Die « Kathedrale auf dem Blut » zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Yekaterinburg.
Eishockey vor Basketball
Neben Avtomobilist Yekaterinburg in der
Kontinental Hockey League spielt auch
der Fussballverein Ural Oblast Swerdlowsk
in der höchsten russischen Spielklasse.
Bei den Frauen werden Volleyball
und Basketball ebenfalls auf höchstem
russischem Niveau sowie auch international
sehr erfolgreich gespielt. Die
Volleyball- und Basketball-Männer stehen
sportlich eine Stufe tiefer auf der
zweiten Ebene. Schwergewicht bei den
zahlreichen Profi-Exporten der Sportregion
bleibt jedoch ganz klar Eishockey.
: Yekaterinburg nimmt nicht nur beim Eishockey seine Zukunft in die Hand.
General Manager Oleg Gross
Spengler-Cup-Prestige
für jede Mannschaft
Oleg Gross, der General Manager von Avtomobilist Yekaterinburg, kennt den
Spengler Cup von seiner Zeit bei Salavat Yulaev Ufa. Neun Saisonen lang hatte
er in Ufa bis zu seinem fliegenden ligainternen Wechsel die Zügel in der Hand. Der
Spengler Cup sei für jede Mannschaft prestigeträchtig.
Den speziellen Charakter beschreibt der ehemalige russische Angreifer, der 1995
seine Schlittschuhe an den Nagel gehängt hat, so: « Es ist ein Turnier mit eigenen
Traditionen, die sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt haben.»
KISUAHELI DONK WOBU GOFELLA
35
: Slava Bykov
Eishockey ( zweifacher Olympiasieger, fünffacher
Weltmeister, sechsfacher Europameister
mit Russland sowie siebenfacher
russischer Meister mit dem ZSKA Moskau )
« Der Spengler Cup ist ein Sportfest, das die
Spieler gerne mit dem Publikum teilen.
Sowohl auf sportlichem wie auch auf persönlichem
Niveau war er stets eine grosse
Bereicherung. Das Turnier trägt viel zur
Freundschaftsbildung untereinander
bei und zeigt einen anderen Spirit des Eishockeys.
Alle meine Teilnahmen waren
aussergewöhnliche Erlebnisse.»
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2016: DAS SIND DIE TEAMS
37
: Feuertaufe für die Könige
aus Königgrätz
Das Team Mountfield HK ist zum ersten Mal beim Spengler Cup am Start und will
in der Altjahrswoche das tschechische Eishockey in Davos zur Schau stellen.
Alles andere als ein Unbekannter ist mit über 100 Spielen in der Schweizer National
League A Mountfield-Captain Jaroslav Bednář.
Nach zwei Jahren Abstinenz
steht beim diesjährigen
Spengler Cup wieder ein Vertreter
aus der tschechischen
Extraliga im Teilnehmerfeld. Die Messlatte
wurde vom HC Vítkovice Steel im
Jahr 2013 tief gehalten. Lediglich ein
Remis nach der regulären Spielzeit – die
darauffolgende Overtime in der Halbfinal-Qualifikation
wurde wie zuvor alle
anderen Gruppenspiele verloren – konnten
die Tschechen für sich verbuchen.
Das Traditionsturnier erweist der Eishockey-Nation
Tschechien dennoch alle
Ehre und die Spengler-Cup-Geschichte
erzählt weitaus mehr als nur tschechische
Märchen. Insgesamt stand 25-mal
eine tschechische Mannschaft im Finale.
Der letzte Spengler-Cup-Sieger aus
Tschechien war im Jahr 1982 der als Armeesportclub
gegründete ASD ( heute:
HC ) Dukla Jihlava.
Eishockey ist Kult
Eishockey ist in Tschechien Kult und hat
eine lange Tradition, genauso wie Bier.
Aber im kleineren Rahmen wird auch
Fussball gespielt und Wein produziert.
: Eishockey darf zu Recht als Seele des Landes bezeichnet werden.
Der Mountfield HK ist in der rund 100
Kilometer östlich von Prag gelegenen
Stadt Hradec Králové beheimatet und
spielt seit drei Saisonen in der höchsten
Spielklasse, der Extraliga. Der im deutschen
Sprachgebrauch auch als Königgrätz
bekannte Stadtname deutet auf
eine interessante historische Vergangenheit
hin. Die Alte Königliche Brauerei,
immer noch eine der beliebtesten
Sehenswürdigkeiten, wurde mittlerweile
jedoch zweckentfremdet und beherbergt
heute den Verwaltungsapparat
der Region. Hradec Králové ist zudem
Bischofssitz und eine bei Studenten beliebte
Universitätsstadt.
Die Seele des Landes
Eishockey darf mit Recht als Seele des
Landes bezeichnet werden, denn beinahe
: Petrof zählt zu den grössten Klavierproduzenten
Europas.
Klavierproduzent Petrof
Hradec Králové spielt
im Konzert der Grossen
Als Familienunternehmen in fünfter Generation macht der Klavierproduzent
Petrof die tschechische Stadt Hradec Králové weit über die Grenzen hinaus
bekannt. Mit jährlich bis zu 5000 Pianinos und 900 Flügeln zählt Petrof zu den
grössten Klavierproduzenten in ganz Europa. Der weltweite Durchbruch gelang
Pionier Antonín Petrof quasi zeitgleich mit der Geburtsstunde des Spengler Cup.
Nach Vorbereitungen im Jahr 1923 begann Petrof im Folgejahr, Klaviere auch nach
Amerika, Asien und Australien zu exportieren.
Spengler Cup Davos 2016
: Knapp 100 000 Einwohner zählt die
böhmische Stadt Hradec Králové.
jeder Landsmann hat zumindest als Kind
einmal den Puck mit dem Schläger in die
Maschen gesetzt. Wie stark die Nation
mit dem Sport verbunden ist, zeigt
eine politisch orientierte Episode der
Eishockey-Weltmeisterschaft 1969 in
Schweden. Ein knappes Jahr nach dem
Prager Frühling, der Auflehnung gegen
die sowjetischen Besetzer, schlug die
damalige Tschechoslowakei die UdSSR
gleich zweimal. In der Halle in Stockholm
wurden die Spieler nach den 2 : 0-
und 4 : 3-Siegen als Helden gefeiert, der
spätere Weltmeister UdSSR dagegen
wurde gnadenlos ausgepfiffen. In der
Heimat feierte man den Erfolg die ganze
Nacht und am Morgen danach waren
zahlreiche Schaufensterscheiben mit
den Ziffern 4 und 3 bemalt.
Rückkehr von Altmeister
Jaroslav Bednář
Eine tragende Rolle bei den Nordostböhmen
spielt Altmeister Jaroslav
Bednář , dessen Vita neben Gastgeber
Davos auch den zweiten Schweizer Teilnehmer
Lugano sowie den SC Bern als
frühere Arbeitgeber ausweist. In der
Saison 2010 / 11 schnürte der heute
39-Jährige sein Schuhwerk 57 Spiele
lang für den Hockey Club Davos, bevor
ihn das Tessin als neuer Arbeitsplatz
lockte. Zweifacher Schweizer Meister –
2010 / 11 mit Davos und 2012 / 13 mit
Bern – darf sich der ehemalige NHL-
Star ebenfalls auf seine Flagge schreiben.
Die Schweiz behält Bednář als
torgefährlichen Stürmer in Erinnerung
und diese Fähigkeit scheint der teaminterne
Topscorer des Vorjahrs auch
als ältester Mann in den Reihen von
Mountfield HK nicht verloren zu haben.
«Dass ich nun mit einem tschechischen
Team nochmals an den Spengler Cup zurückkehren
darf, ist für mich unglaublich.
Es ist ein Turnier mit einer langen
Geschichte und einer Atmosphäre, die
Kräfte freisetzen kann.»
: Altmeister und zweifacher NLA-Champion Jaroslav Bednář.
39
: Nino Schurter
Mountainbike ( Olympiasieger und
fünffacher Weltmeister )
« Seine Beliebtheit und Tradition zeigen,
dass der Spengler Cup ein echtes
Bedürfnis ist. Durch meinen Vater, den
ehemaligen Kloten-Flyers-Goalie
Ernst Schurter, habe auch ich persönlich
eine Eishockey-Affinität. So hat der
Spengler Cup seit jeher einen fixen Platz
in meinem Programm über Weihnachten
/ Neujahr. Wenn immer möglich
bin ich auch selber gerne an einem Spiel
des Spengler Cup vor Ort.»
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2016: DAS SIND DIE TEAMS
41
: Vor sieben Jahren wurde der Spengler Cup zum Erfolgsmärchen für den HK Dinamo Minsk.
: Gnadenlose Eroberer
kehren zurück
Der HK Dinamo Minsk nimmt nach 2009 zum zweiten Mal am Spengler Cup teil. Die
Erfolgsquote der Weissrussen liegt nach dem damaligen Titelgewinn gegen den
Hockey Club Davos bei 100 Prozent. Sieben Jahre später stellt sich die KHL-Equipe
erneut der Herausforderung des Traditionsturniers.
Von einem gnadenlosen
Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen
dem HK Dinamo Minsk
und dem Hockey Club Davos
wurde vor sieben Jahren der Spengler
Cup geprägt. Im ersten Gruppenspiel
fixierten damals die Bündner drei
Minuten vor der Schlusssirene den
Sieg, im Finale folgte die Revanche der
Weissrussen, die sich gegen die Gastgeber
den Spengler-Cup-Titel holten.
Allein diese kurze Episode aus dem
weissrussischen Eishockey macht Lust
auf die Rückkehr der gnadenlosen Eroberer
nach Davos.
Eishockey ist Volkssport in Minsk. Auch
wenn sich der kleine Bruder Fussball
wachsender Popularität erfreut, greift
in der mit knapp zwei Millionen Einwohnern
grössten Stadt Weissrusslands
der Nachwuchs vermehrt zum Eishockey-Schläger.
Ein kurzer Vergleich der
Fangemeinden auf Facebook unterstreicht
den Trend: Rund 13 000 verfolgen
den Rasensport, 20 000 jagen hingegen
dem schwarzen Puck hinterher.
Neue Perspektiven eröffnete zudem
die Teilnahme an der Kontinental Hockey
League. Auf dem Thron sitzend wagte
die Equipe als Meister Weissrusslands
den Sprung über die Grenzen und heuert
seit 2008 in der neu gegründeten
und länderübergreifenden Kontinental
Hockey League ( KHL ) an. In der als
zweitstärkste Liga der Welt gehandelten
Spielklasse schwimmt man mit dem
Strom mit.
Spengler Cup Davos 2016
: Die Nationalbibliothek von Minsk wurde 1922 und damit ein Jahr vor dem Spengler Cup gegründet. 2006 zog sie in den 72 m hohen Neubau ein, einem der
markantesten neuen Bauwerke von Minsk.
Gekommen, um die Schweiz zu erobern,
sind nicht nur die Minsker Eishockey-Spieler.
In den Geschichtsbüchern
findet sich eine weitere brisante
Verbindung: Als Minsker Persönlichkeit
suchte Wladimir Rosenbaum seit dem
Jahr 1902 bis zu seinem Tod im Jahr
1984 das schützende Dach der Schweiz.
Als der Spengler Cup noch in den
Kinderschuhen steckte, schuf sich
Rosenbaum als Staatsanwalt sein zweites
Leben, ehe er selbst von der Justiz
gestoppt wurde.
Seinen Lebensabend und sozusagen
seinen dritten Akt verbrachte er als
Antiquar und Kunsthändler in Ascona,
wo ihm auch die Ehrenbürgerschaft
verliehen wurde.
Ehrenwürdig zeigte sich beim Spengler
Cup 2009 die komplette Mannschaft
der Weissrussen. Mit Andrej Mezin ( Tormann
), Duvie Westcott ( Verteidiger )
und Serhij Warlamow ( Stürmer ) war
das damalige All-Star-Team zur Hälfte
in Minsker Hand. Doch was wurde aus
diesen Helden von damals? Warlamow
wechselte mit dem Spengler-Cup-Titel
in der Tasche zurück in seine ukrainische
Heimat, Westcott zog es hingegen
in die Schweiz, wo er je eine Saison sein
Schuhwerk für die Zürcher Clubs ZSC
Lions und Kloten Flyers schnürte. Den
Eishockey-Ruhestand trat der beste
Turnierverteidiger in Hamburg an – ein
Jahr vor der Auflösung der Freezers in
diesem Sommer.
Zu einem Wiedersehen mit dem Spengler
Cup in Davos kommt es aus momentaner
Sicht nur für einen dieser drei
Helden. Zwar hat auch Andrej Mezin als
weissrussischer Nationaltorhüter im
stolzen Eishockey-Alter von 40 Jahren
seine aktive Karriere beendet, arbeitet
jedoch seither als Eishockey-Torwarttrainer.
Aktuell beim HK Dinamo Minsk.
Minsker Traktorenwerk
Traktoren geben der Stadt den Antrieb
Neben dem Sport findet man in Minsk noch etwas ganz anderes, auf das die Bevölkerung
stolz ist. Die berühmte Traktorenmarke Belarus verkörpert weltweit den
Alltag der Menschen in der weissrussischen Hauptstadt. Im Jahr 1946 gegründet,
pilgern heutzutage täglich mehr als 22 000 Mitarbeiter in die grösste Betriebsstätte
der Stadt.
: Traktoren der Marke Belarus sind der Stolz
der weissrussischen Hauptstadt.
Minsk ist mit mehr als 250 Fabriken und Werken das Hauptindustriezentrum Weissrusslands.
Der wirtschaftliche Abschwung ist in Minsk deutlich schwächer als in
vielen anderen osteuropäischen Städten ausgefallen.
2016: DAS SIND DIE TEAMS
43
: Kanada bleibt die Eishockey-Nation
des Planeten
Zum 33. Mal in Folge stellt Hockey Canada eine Mannschaft beim Spengler Cup
in Davos und Folgendes ist bereits im Vorfeld Gewissheit: Diese Mannschaft
wird das Potenzial auf den Sieg bei der 90. Auflage des Traditionsturniers haben.
: Hockey ist in Kanada Nationalsport Nummer eins.
Wer das Ahornblatt auf der
Brust trägt, geht immer mit
dem Anspruch zu gewinnen
aufs Eis. So kennt man die
kanadischen Eishockey-Cracks. Obwohl
die Nation längst nicht mehr unbezwingbar
ist, stellt Kanada die ultimative
Messlatte des Eishockey-Sports
dar.
Die Siege beim World Cup of Hockey,
bei der Eishockey-Weltmeisterschaft
sowie den Olympischen Winterspielen
stellen das kanadische Eishockey doch
auf eine eigene Stufe.
Gemeinsames Weihnachtsfest
Zur Weihnachtszeit delegiert Hockey
Canada ein Rudel von grösstenteils in
der Schweiz spielenden Cracks in die
Bündner Bergwelt. Auf der Agenda
stehen selbstverständlich die Spiele
des Traditionsturniers, aber auch ein
grosses gemeinsames Weihnachtsfest
im Zauber des Davoser Winter Wonderlands.
Mit Kind und Kegel hält die
kanadische Eishockey-Familie Einzug,
um das Fest in Kombination mit ihrem
Sport – dem Eishockey – zu zelebrieren,
aus kanadischer Sicht ein Traum und
somit der nächste, emotionale Höhepunkt.
Erstklassige kanadische
Junioren-Eishockey-Ligen
Neben dem zweiten Nationalsport, dem
Spengler Cup Davos 2016
Lacrosse, hat der Eishockey-Dachverband
die wahrscheinlich grösste
Verantwortung für sein Land. Hockey
Canada hat die Leitung der Nationalmannschaft
als Hauptaufgabe, ist aber
auch mit der Organisation verschiedener
professioneller und nicht professioneller
Ligen im Land betraut. Besonders
wichtig für eine rosige Zukunft
sind dabei die als Canadian Hockey League
zusammengefassten drei erstklassigen
kanadischen Junioren-Eishockey-Ligen.
Aus dieser Schmiede stammen
auch die meisten am Spengler Cup
aktiven Cracks im Team Canada.
14 Tore zum Triumph
Mit 14 Toren spielte sich Team Canada
im letzten Jahr ohne Niederlage
zum Triumph beim Spengler Cup. Und
das war aus Sicht der Nordamerikaner
auch alles andere als verkehrt, denn in
den zwei Jahren davor verpassten die
Kanadier gar das Finale. Zweimal in Folge
scheiterte das Team am späteren
Doppelsieger Genève-Servette HC. Ein
Weg, Team Canada aus dem Spengler
Cup zu werfen, führt über ihre vielleicht
einzige Schwäche. Die Mannschaft wird
für dieses Turnier zusammengewürfelt,
die Spieler sind alles andere als ein eingespieltes
Team. Im Ligaalltag treffen
sich die Cracks in der Regel maximal
als Gegner auf dem Eis. Dies wollen die
Kanadier durch ihre spielerische Klasse
und ihre Verbundenheit mit dem Ahornblatt
auf der Brust wettmachen. Und
bei 13 Titeln in 33 Teilnahmen muss man
bedingungslos eingestehen, dass diese
Taktik funktioniert.
Das « Maple Leaf »
Das « Maple Leaf », wie das bekannteste
und mit Abstand älteste Nationalsymbol
in englischer Sprache heisst, bringt
die Leidenschaft der Kanadier auf den
Punkt. Seit dem 19. Jahrhundert kennzeichnet
das charakteristische Blatt
des Zucker-Ahorns die Nation.
Die Farben Rot und Weiss sind erst
später durch König George V. im Jahr
1921 – also zwei Jahre vor der Geburtsstunde
des Spengler Cup – dazugekommen.
In Davos begeistert das Team
Canada seit 1984 die Besucher des Traditionsturniers,
stellt neben dem Gastgeber
das Mass aller Dinge dar und ist
Publikumsgarant schlechthin.
: Als einzige Mannschaft holte sich Team Canada den Titel von 1995 bis 1998 viermal in Folge. : Kein ungewohntes Bild: Team Canada jubelt in
der Vaillant Arena.
Hockey Winter Wonderland
Spengler Cup fesselt kanadische
TV-Zuschauer
Dass in Kanada an den Weihnachtsfeiertagen im Fernsehen Eishockey geschaut
wird, bedarf keiner grossen Erklärung. Aber dass die Kanadier ihre Augen dabei –
neben der U20-Weltmeisterschaft – auf den Spengler Cup in Davos richten, verwundert
doch.
Seit der ehemalige Nationalspieler Doug Honegger mit Wohnsitz in Montreal im Jahr
2002 seine verbissene Idee, nämlich den Spengler Cup nach Kanada zu übertragen,
durchgeboxt hat, entwickelt sich das Turnier Schritt für Schritt zum TV-Hit.
2016: DAS SIND DIE TEAMS
45
: Beim Spengler Cup 2011 holte sich der Hockey Club Davos seinen 15. Titel.
: Der ganze Stolz des Gastgebers
Gastgeber Hockey Club Davos ist mächtig stolz, auch bei der 90. Turnierauflage
attraktive Teams im Landwassertal begrüssen zu dürfen. Gastgeschenke
sollen jedoch nur abseits der Eisfläche verteilt werden. Auf dem Eis verfolgt
auch Rekordsieger Davos nur ein Ziel: den Sieg.
Nicht nur die Luft im auf
1560 m ü. M. liegenden Davos
ist für die Cracks des
ansässigen Hockey Club
Davos ( HCD ) dünn. Mit den Schweizer
Agenden NLA und Cup, der Champions
Hockey League und dem Spengler Cup
stellen sich die Cracks jährlich nicht nur
einer, sondern gleich vier grossen Herausforderungen.
Da wird die Luft in der
Clubagenda dünn und die vielen Spiele auf
höchstem Niveau gehen in die Beine der
Hockeyaner. Als Tropfen auf dem heissen
Stein werden im rekordverwöhnten
Landwassertal neben der blossen Teilnahme
nämlich auch entsprechende Erfolge
gefordert.
Über 110 Jahre Meisterschaft
Der Erfolgsdruck, dem sich das Team
von Langzeittrainer Arno Del Curto
stellen muss, kommt nicht von ungefähr.
Mit 31 Meistertiteln steht der HCD bei
17 Titeln mehr als der Zweitplatzierte
SC Bern ( 14 Titel ) und verkörpert als
Meister-Krösus der Liga das Schweizer
Eishockey, das jedoch in jüngster Vergangenheit
nicht mehr unangefochten.
Seit Einführung der Play-offs im Jahr
1986 hinkt Davos mit einem respektive
zwei Titeln weniger als Lugano und Bern
hinterher. Seinen Ursprung hat das Eishockey
der Eidgenossen jedoch direkt
in Davos, wo bereits 1904 – also knapp
zehn Jahre vor der Geburtsstunde
des Spengler Cup – ein internationales
Turnier als « Meisterschaft » betitelt
wurde.
Titel als Erinnerung
Weitaus weniger Tradition hat die vom
Schweizer CEO Martin Baumann geführte
Champions Hockey League zu
verzeichnen. Der kleine Bruder der Millionenliga
im Fussball besteht in dieser
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2016: DAS SIND DIE TEAMS
47
Form erst die dritte Saison – und der
Hockey Club Davos drang bei seiner ersten
Teilnahme im Vorjahr prompt bis in
das Halbfinale vor. In der aktuellen Saison
war früher Schluss. Bereits in der
ersten Play-off-Runde endete für den
Hockey Club Davos das Champions-League-Abenteuer.
« Auf Dauer bleiben
einem Club nur die Titel in Erinnerung »,
sagte HCD-Verwaltungsratspräsident
Gaudenz F. Domenig nach dem erfolgreichen
Eröffnungstanz seiner Schützlinge
auf dem Parkett der Champions
Hockey League.
15 Spengler-Cup-Titel
15 Spengler-Cup-Titel an der Zahl bleiben
dem Hockey Club Davos in bester
Erinnerung. Doch das Team Canada
rückt als erster Verfolger dem Gastgeber
gefährlich auf die Pelle. Eine Titelverteidigung
beim diesjährigen Turnier
würde für die Kanadier Titel Nummer
14 bedeuten und ihnen somit den direkten
Anschluss an den Rekordsieger
ermöglichen. Dem soll aus Davoser
Sicht freilich entgegengewirkt werden.
In den 20 Jahren, in denen Kulttrainer
Arno Del Curto an der Bande das Sagen
hat, bestritt der HCD elfmal das Finale,
fünfmal wurde der Gipfel erklommen.
In den letzten drei Jahren ging für den
Gastgeber das Turnier jedoch bereits
im Halbfinale zu Ende – zu stark waren
das Team Canada, Salawat Julajew Ufa
und ZSKA Moskau.
Zählen darf der Hockey Club Davos auf
die Unterstützung seiner Fans. Im Gegensatz
zu anderen NLA-Clubs sind
die Fans der Bündner in der gesamten
Schweiz zu finden. Erklären lässt sich
die gelb-blaue Passion neben der Beliebtheit
von Davos als Feriendestination
sowie den sportlichen Erfolgen nicht
zuletzt durch die mit dem Spengler Cup
erschaffene mediale Präsenz.
: Seit 20 Jahren steht Arno Del Curto als
Konstante hinter der HCD-Bande.
: Traumhaft präsentiert sich das Landwassertal zur Spengler-Cup-Zeit.
Preisträger der Swiss Hockey Awards
Ambühl ist der Schweizer Eishockey-Liebling
Genau vor zehn Jahren schoss Andres Ambühl den Hockey Club Davos beim Spengler
Cup ins Glück. Pünktlich zu Silvester fixierte der charismatische Publikumsliebling
den 3 : 2-Endstand im Finalspiel gegen das Team Canada und liess anschliessend
die Korken knallen.
Und die Herzen der Fans weiss Ambühl auch heute noch zu erobern. Bei den Swiss
Hockey Awards 2016 wurde der HCD-Captain bereits zum dritten Mal in Folge vom
Publikum mit der Auszeichnung zum « Most Popular Player ( MPP )» – also dem beliebtesten
Spieler der Schweizer National League A – geehrt.
Spengler Cup Davos 2016
DAS ERSTE JAHRZEHNT SPENGLER CUP
: Fredi Pargätzi
OK-Präsident 1990 – 2001 und 2004 – 2015 und heute Beiratspräsident
und OK-Mitglied ( auf dem Bild vorne )
« Der Schatzalp-Event steht für die Werte des Spengler Cup:
die ganze Eishockey-Familie trifft sich an diesem magischen Ort in
einer entspannten Atmosphäre zu freundschaftlichem Austausch!»
GLANZ UND GLORIA
49
: Moderator Georges Lüchinger ( links ) führt mit seinen Talk-Gästen – hier Gaudenz F. Domenig, Verwaltungsratspräsident des Hockey Clubs Davos –
auf der Schatzalp immer wieder interessante Gespräche.
: Gespräche auf höchstem Niveau
Einmal pro Jahr trifft sich das Who’s who der Eishockey-Szene zum
VIP-Brunch der Spengler-Cup-Familie auf der Davoser Schatzalp.
Der besondere Anlass beginnt morgens
mit den ersten Bergfahrten der Davoser
Schatzalp-Bahn, die Gäste, Sponsoren
und Grössen der Eishockey-Welt eindrucksvoll
auf knapp 1900 Meter über
den Meeresspiegel befördert. Die Luft
zum Atmen wird spürbar dünner, was
der markanten Stimme von Moderator
Georges Lüchinger, der nach einem
Begrüssungskaffee zum offiziellen Akt
ruft, jedoch nicht anzumerken ist. Traditionell
bittet «die Stimme des Spengler
Cup» eine Handvoll ausgewählter
Gesprächspartner auf eine kleine Bühne,
im meist von Sonnenschein durchfluteten
Saal des Hotels Schatzalp.
Ein lockerer Talk mit brisanten Themen
folgt.
Gipfeltreffen aller Grössen
Vielseitig gestalten sich die Diskussionen.
Vertreter von Hockey Canada berichten
aus dem Eishockey-Land par
excellence, ihre Pendants der KHL über
die Entwicklung der weitaus jüngeren
Kontinental Hockey League. Als gern
gesehener Gast spricht der Freiburger
Weltverbandsboss René Fasel im gewohnt
direkten Schweizerdeutsch über
Weltmeisterschaften und Olympische
Spiele. Ein Heimspiel sozusagen für
den früheren Schiedsrichter, der sich
vor seinem Wechsel in die Eishockey-
Fashion is our passion
SINCE 1881
GLANZ UND GLORIA
51
: Noch 2015 genoss Walter Dürst ( rechts ) mit Oski Jenni den Schatzalp-Event. Am 2. Mai verstarb der fünffache Spengler-Cup-Sieger 89-jährig.
: Interessante Gespräche mit IIHF-Präsident und IOC-Mitglied René Fasel.
: Referee Tobias Wehrli mit Katja Knoepfli.
Welt der Zahnmedizin verschrieben
hatte. Und klarerweise ist auch das älteste
Eishockey-Clubturnier der Welt,
der Spengler Cup selbst, stets Thema.
Emotional wurde letzten Winter die
Stabübergabe von Fredi Pargätzi an
Marc Gianola zelebriert.
Wurzeln bis ins Jahr 1900
Seit Jahren zählt die Spengler-Cup-
Familie zu den Stammgästen des Hotels
Schatzalp. Der Veranstaltungsort, ein
ehemaliges Sanatorium, wurde 1954 in
ein Hotel verwandelt. Die Pionierarbeit
der Schatzalp wurde von Lucius Spengler,
dem Bruder von Spengler-Cup-
Vater Carl, geleistet. Der ebenfalls renommierte
Lungenfacharzt öffnete im
Jahr 1900 die Pforten für das zu seiner
Zeit einzigartige Sanatorium Schatzalp.
Was jedem Gast auf der Schatzalp
bleibt: interessante Gespräche, ein
kulinarisches Mittagessen und unvergessliche
Eindrücke hoch über Europas
höchstgelegener Stadt. Zurück im
Tal ruft bereits um 15 Uhr der nächste
Match des Turniers.
Spengler Cup Davos 2016
: Team Canada wird wieder die Nummer 1
Das Trikot des Team Canada mit dem Ahornblatt auf der Brust ist seit Jahren der
Renner am Spengler Cup. Doch auch dasjenige des HC Lugano ist äusserst beliebt.
So setzen die Trikots der Spengler-Cup-Clubs weiterhin die Modetrends rund
um die Davoser Vaillant Arena. Die Partnerschaft mit dem Ausrüster geht bereits
ins 20. Jahr.
Wer ein echter Fan ist, muss es einfach
haben: das Trikot seiner Mannschaft.
Dieses Kleidungsstück ist unverzichtbar.
Es demonstriert das Teamgefühl,
das « Wir », und verbindet den Träger
auf emotional-visuelle Art direkt
mit den Cracks auf der Eisfläche. Das
Trikot bedeutet Zusammenhalt, ist aber
dennoch gemeinhin nicht als Uniform
abzustempeln. Vom Schnitt her ist das
Spengler-Cup-Trikot seit Jahren unverändert.
Anders als im Fussball oder
im Laufsport, wo das Trikot direkt auf
der Haut getragen wird, hat es am
Spengler Cup keine Wirkung auf die
Leistung – und wenn doch, dann ausschliesslich
emotional.
In diesem Jahr klassisch
« Wir versuchen immer wieder, etwas
Neues, in möglichst attraktivem Design,
zu gestalten », erklärt Oliver Rinderknecht
von Ochsner Hockey in Embrach.
Vom Layout her werden die Trikots im
Jahr des 90. Spengler Cup eher klassisch
gehalten, nachdem sie in den letzten
Jahren eher wild und experimentell
daherkamen. « Wichtig ist für uns ein
möglichst perfekter Auftritt des Sponsors
», so der Designer. Dennoch können
nicht immer alle Wünsche berücksichtigt
werden. Neben dem Aufdruck des
Sponsors wird das Trikot mit dem Emblem
des jeweiligen Teams auf der Brust
und dieses Jahr auch mit dem Logo « 90.
Spengler Cup » versehen. Personalisiert
durch Name und Nummer kann das Spiel
beginnen.
: In Eis gegossene Trikots sind immer wieder ein Anziehungspunkt.
Jedes Jahr neu designt
Die Trikotkollektionen werden jeweils
Ende November an der Spengler-Cup-
Medienkonferenz präsentiert. Von jenem
Zeitpunkt an ist Ochsner Hockey
unter Zeitdruck. Sobald die Kader der
verschiedenen Teams bekannt sind, werden
die Trikots mit Nummern und Namen
versehen, wobei dieser Termin möglichst
weit nach hinten geschoben wird. Denn
noch bis 24 Stunden vor Turnierauftakt
können sich aufgrund von Verletzungen
oder anderweitigen Abwesenheiten Änderungen
ergeben. Auch während des
Turniers müssen die Trikots laufend kontrolliert
werden – Arbeit gibt es genug,
auch, wenn nur der Assistant Captain
zum Captain wird. So kann es sein, dass
bis zum Ende des Turniers keine Reservetrikots
mehr vorhanden sind.
GLANZ UND GLORIA
53
1000 Trikots für den Spengler Cup
So ist Ochsner Hockey mit einem Druckservice
vor Ort präsent. Neben den Trikots
für die Teams werden auch solche
für die Schiedsrichter, Partner und
Sponsoren produziert. Das Fantrikot
gibt es in zwei verschiedenen Versionen
pro Mannschaft.
Es ist jedoch leichter, dafür wird es
ohne Fitting Step am Rücken und ohne
verstärkten Kragen angefertigt. Bis
Silvester kommen insgesamt gut und
gerne 1000 Trikots zusammen. Der Fan
kann sich am Mittag ein Trikot aussuchen
und dieses bis zum Abendspiel bedrucken
lassen. « Die absolute Nummer 1
wird wieder das Trikot des Team Canada
sein », so Rinderknecht. Zudem hofft er,
dass auch Lugano in der Meisterschaft
an die vergangene Saison anknüpfen
kann: « Dann werden die Trikots der Bianconeri
ebenso gut ankommen. Denn
neben dem Design kauft ein Fan ein Trikot
auch, wenn die Mannschaft attraktiv
spielt », so Rinderknecht.
Oft mache zudem der Name auf dem
Rücken des Shirts den Stellenwert aus.
So war er persönlich besonders angetan
von den Trikots des Team Canada in
der Lockout-Saison 2012.
: Die Fan-Trikots am Spengler Cup – seit Jahren ein Renner und gleichzeitig Stimmungsmacher.
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DAS ERSTE JAHRZEHNT SPENGLER CUP
: Vicky Mantegazza
Präsidentin HC Lugano
« Am Spengler Cup hat jeder Teilnehmer die Chance, sich hervorzuheben.
Darum ist es wichtig, immer alles zu geben und um jeden Puck zu kämpfen.
Ich hoffe, dass der Spengler Cup seine einmalige Magie bewahren kann.
Es ist fantastisch, schöne Spiele an einem Ort, wo sich Sport und Unterhaltung
treffen, zu verfolgen.»
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57
Fernsehgeschichte am Spengler Cup
Seit den ersten Liveübertragungen 1955 ist Schweizer Radio und Fernsehen ein verlässlicher
Partner am Spengler Cup. Nicht nur der Sport, auch die TV-Übertragungen
haben sich in den vergangenen 61 Jahren verändert. Geblieben sind packende Bilder und
Emotionen, die in der Altjahrswoche aus dem TV-Programm nicht wegzudenken sind.
Nur wenige Sendungen
haben in der Schweiz
eine so langjährige Tradition wie die
Übertragungen vom Spengler Cup.
1955, zwei Jahre nach Beginn des Fernsehbetriebs,
gab es erstmals Livebilder
aus Davos. «Die hin und wieder
über das Spielfeld ziehenden Nebelwolken
bereiten den Fernsehpionieren
bei den ersten Spengler-Cup-Übertragungen
Bauchschmerzen,» erinnerte
sich die damalige Crew später.
Bis 1979, als der Spengler Cup erstmals
in der Halle ausgetragen wurde, war
das Wetter ein wichtiger Faktor für
das TV-Team, so auch für Hansjürg Holliger,
ab 1971 Elektroniker und später
Projektleiter. Ihm haben sich insbesondere
Bilder der Eisputzmaschinen
ins Gedächtnis gebrannt: «Bei starkem
Schneefall wurde das Spiel unterbrochen
und das Eis geputzt. Die
Übertragung konnte sich unendlich
in die Länge ziehen.» Vier Kameras
fingen das Geschehen in den Siebziger-
Jahren ein, die Kabel waren drei
Zentimeter dick, laut Holliger ( 65 ) für
damalige Verhältnisse eine Grossproduktion.
Trotzdem gab es fürs
TV-Publikum Abstriche: «Bei Schnee
und Nebel sah man den Puck nicht. Im
Bild waren das Eisfeld, ein paar Spieler
und manchmal der Puck.» Im Herbst
2016 wurde Hansjürg Holliger bei tpc,
dem technischen Dienstleister von
SRF, pensioniert. An die Anfänge seiner
Spengler-Cup-Zeit erinnert er sich
gerne, auch wenn die damaligen Produktionsstandards
aus heutiger Sicht
vorsintflutlich anmuten: «Das Justieren
der Kamera dauerte täglich eine
Stunde, heute reichen Millisekunden.»
Entscheidungen in Millisekunden fällt
Beni Giger ( 50 ), seit 10 Jahren Regisseur
am Spengler Cup und damit Herr über
13 Kameras. Wurde in seinen Anfangszeiten
noch alle zehn Minuten das Resultat
eingeblendet, sind heute im Zweiminutentakt
Grafiken mit Torschützen,
Strafen und anderen Statistiken zu sehen.
Auch die Auswahl an Bildern ist um
ein Vielfaches gewachsen. «Vor 15 Jahren
hatten wir nicht von jeder Szene,
die zu einer Strafe geführt hatte, Aufnahmen.
Heute können wir jeden Spielzug
aus unterschiedlichen Blickwinkeln
zeigen. Im richtigen Moment die richtigen
Bilder auszuwählen, ist die grosse
Herausforderung», erklärt der vielfach
preisgekrönte Sportregisseur. Und
die Fernsehübertragungen sollen noch
spektakulärer werden: Die erste Torkamera,
Hyperslowkameras oder eine
Helmkamera für den Schiedsrichter –
all diese Innovationen haben Regisseur
Giger und die Teams von SRF und tpc
am Spengler Cup erstmals eingesetzt.
«Der Spielmodus ist für uns ideal: Wir
probieren eine neue Technik aus und
können danach innerhalb von sechs Tagen
an elf Matches weiterentwickeln
und korrigieren, wenn etwas nicht funktioniert
hat. In einem anderen Stadion
müssen wir Tage bis zur nächsten Partie
warten, um weitertüfteln zu können.»
Regisseur Beni Giger 2016.
Zukunftsmusik sind weitere Grafiken,
Mikrofone, die überall verbaut werden
oder eine zahlbare Seilbahnkamera, die
dem Publikum noch spektakuläre Bilder
aus der Vogelperspektive liefert. Bei
allen Veränderungen, eines ist seit den
Anfängen der Fernsehübertragungen
unveränder geblieben: die tolle Stimmung
im Stadion, die auch am Fernsehen
zu spüren ist. «Die Atmosphäre in
Davos ist unvergleichlich, auch in den
Produktionsteams», betonen der frühere
Projektleiter Hansjürg Holliger
und der heutige Regisseur Beni Giger
denn auch unisono. Eine tolle Stimmung,
die es auch in den kommenden Jahren in
der Altjahrswoche bei SRF, RTS und RSI
zu erleben gibt. Die langjährigen Partner
Spengler Cup und SRG SSR haben
ihren Vertrag bis 2021 verlängert.
SRG – Spengler Cup 1962. Eric Bachmann
SRG – Spengler Cup 2014.
Christian Wyss
Ueli Christoffel
Spengler Cup Davos 2016
Die goldenen Zwanzigerjahre
Zwei Schweizer Banken expandieren und Davos wird zum
Mittelpunkt des europäischen Eishockeys.
Jubiläumsgeschenk
für
Mitarbeiter
des SVB im
Jahr 1922.
1920 tagte der neu gegründete
Völkerbund zum
ersten Mal in seiner Heimatstadt Genf.
Zehn Jahre später befand sich die
Menschheit in einer der grössten Wirtschaftskrisen
ihrer Geschichte. Hier,
nach dem so zerstörerischen Ersten
Weltkrieg, ein Zeichen der Hoffnung
auf eine friedlichere Welt, dort ( wirtschaftliche
) Depression als «Eintritt»
in ein Jahrzehnt, das schliesslich mit
dem Beginn eines noch zerstörerischen
Konflikts enden sollte. Hoffnung und
Depression, so könnte man die Zwanzigerjahre
vereinfacht einfassen wie
auch die Ereignisse der dazwischenliegenden
Jahre interpretieren.
Diese Sicht auf die Zwanzigerjahre
spiegelt sich auch in der Geschichte von
UBS bzw. seiner beiden Vorgängerbanken
Schweizerischer Bankverein
( SBV ) und Schweizerische Bankgesellschaft
( SBG ) wider, die 1998 zur
heutigen UBS fusionierten. In den
Zwanzigerjahren hatten sich beide
Banken bereits ihren festen Platz
unter den Grossbanken der Schweiz erobert
und blickten auf eine Geschichte
zurück, die bis in die zweite Hälfte des
19. Jahrhunderts zurückreichte.
Gleich zu Beginn des Jahrzehnts zeigte
dies der SBV deutlich, als die Bank
1922 ihr 50-jähriges Jubiläum feierte,
u.a. indem sie jedem Mitarbeiter eine
Schweizer Taschenuhr schenkte. Dieser
Entscheid war auch ein Zeichen für
die bewegten ( wirtschaftlichen ) Zeiten
in den Jahren nach dem Ende des Ersten
Weltkriegs. Da die Schweizer Uhrenindustrie
in jener Zeit einen starken
Rückgang der Exporte in die USA zu
verkraften hatte, war die Geschenkaktion
des SBV auch eine wesentliche
Unterstützung für die heimische Uhrenindustrie.
Zum Zeitpunkt des SBV-Jubiläums
waren viele Teile Europas von politischer
und wirtschaftlicher Instabilität
betroffen, darunter besonders auch
Deutschland, damals wie heute die
stärkste Wirtschaftsmacht Europas.
Dort gipfelte die Krise in der Hyperinflation
von 1923, zu deren Höhepunkt,
Mitte November 1923, 1 US-Dollar
4,2 Billionen Reichsmark kostete!
Mitten in diesen turbulenten Jahren
gründete der Davoser Arzt Carl Spengler
den Spengler Cup. Der Sohn von
Dr. Alexander Spengler, welcher den
Grundstein für den Kurort Davos
gelegt hatte, stiftete 1923 einen
Wanderpokal. Damit wollte er seinen
Club, den HC Davos, unterstützen und
gleichzeitig einen Beitrag zur Völkerverständigung
leisten. Gemäss der
Stiftungsurkunde bestand seine Absicht
darin, «die Jugend der durch den
Ersten Weltkrieg verfeindeten Nationen
in sportlichen Kontakten wieder
zusammenzuführen».
Fünf Mannschaften nahmen am ersten
Spengler Cup teil: der Wiener EV,
der Berliner SC, je ein Team der Universitäten
Cambridge und Oxford,
sowie der HC Davos. Bereits ein Jahr
später, 1924, kämpften schon 15
Mannschaften um den Sieg. Mit dem
Spengler Cup wurde Davos im Nu zum
Zentrum des europäischen Eishockeys.
Ebenso positiv wie der Spengler Cup
entwickelten sich in dieser Zeit auch
die beiden Vorgängerinstitute von
UBS. Die Anzahl der Beschäftigen
beim SBV überschritt die Marke von
2000 und die damals etwas kleinere
SBG zählte über 1000 Mitarbeiter.
Man expandierte über die Eröffnung
neuer Zweigstellen in der Schweiz oder
die Übernahme von existierenden Banken.
Beim SBV war die Expansion nicht
nur auf die Schweiz begrenzt. 1925 bezog
die Bank ein neu gebautes Gebäude
in London, nachdem sie in der Finanzmetropole
bereits seit 1898 vertreten
war – und zwar als erste Schweizer
Bank überhaupt.
Ein Devisenbüro in Zürich um 1920.
PRESENTING PARTNER UBS
59
Mitte der Zwanzigerjahre hatte in Europa
und den USA eine gewisse Stabilität
Einzug gehalten. Doch die Periode
der so genannten «goldenen Zwanzigerjahre»
war nur von kurzer Dauer. Am
3. September 1929 stiegen die Kurse
am New Yorker Aktienmarkt auf einen
Rekordstand von 381 Punkten.
Danach folgte jedoch ein Kursrückgang,
ja dieser Stand sollte mehr als 25 Jahre
lang unerreicht bleiben. Ein Kommentar
in einer Broschüre, die anlässlich
des 50-jährigen Firmenjubiläums eines
amerikanischen Vorgängerinstituts von
UBS, Ende 1929 veröffentlicht wurde,
zeugt jedoch von einem anfänglichen,
irrationalen Optimismus: «Die finanzielle
Situation Amerikas ist gesund.
Dies war nicht mehr als ein kurzes Gewitter
mitten an einem sonnigen Tag.»
Wie falsch man doch mit dieser Aussage
lag! Im Juli 1932 erreichte der New
Yorker Aktienmarkt einen Tiefststand
von 41 Punkten. Das «kurze Gewitter»
hatte sich zu einer veritablen Weltwirtschaftskrise
entwickelt.
P.S.: In den Zwanzigerjahren war UBS
zumindest historisch bereits in
Davos vertreten. Denn als die SBG Anfang
der Sechzigerjahre die Bündner
Privatbank übernahm, ging damit
auch die 1862 gegründete Bank für
Graubünden in die Geschichte der UBS
Schriftzug der Bank für Graubünden.
über. Und jene Bank für Graubünden hatte
bereits 1863 eine kleine Agentur in
Davos errichtet. Mitte der Dreissigerjahre
wurde die Bündner Privatbank
Nachfolgebank der wirtschaftlich angeschlagenen
Bank für Graubünden;
diese hatte sich nie vollständig von
den negativen Auswirkungen des Ersten
Weltkriegs auf die Hotellerie der
Region ( und damit verbundenen Kreditverlusten
) erholt.
Das Gebäude des SBV in Basel um 1934.
: Oski Jenni
Spengler-Cup-Sieger 1958
« Ich wünschte stets, mein Status
als letzter Davoser Spengler-
Cup-Sieger möge ein Ende finden.»
SIEGER VON DAMALS
61
: 42 Jahre lang letzter Davoser
Spengler-Cup-Sieger
Oski Jenni war Teil der letzten HC-Davos-Meistermannschaft der « alten » Zeit.
Und er war 42 Jahre lang letzter Davoser Spengler-Cup-Sieger. Der 77-jährige
ehemalige Flügelstürmer lebt immer noch in Davos, das Herz schlägt immer
noch für Blau-Gelb. Beim Besuch erzählt Jenni von Erinnerungen an den HC Davos
und den Spengler Cup aus einer ganz anderen Zeit als heute.
: Die HC-Davos-Mannschaft 1959 ( stehend von links ): Hans Pappa, Hans-Martin Sprecher, Jörg Sprecher, Oski Jenni, Walter «Watschga» Dürst,
James Mueller, Gery Diethelm, Don Berry. ( Knieend von links ): Clo Ruffner, Goalie Martin Riesen, Sepp Weingartner, Stu Robertson.
Oski Jenni mithilfe elektronischer Datenbanken
aufzuspüren, ist im ersten
Versuch gar nicht so einfach. Denn in
allen Archiven ist der ehemalige internationale,
zweifache Schweizer Meister
und Olympiateilnehmer als Oskar Jenny
aufgeführt. « Y » statt « i », das hat den
Davoser eine Karriere lang verfolgt und
sogar darüber hinaus. Auch auf dem
Zinnteller, den ihm der HC Davos ( HCD )
1985 als Dank für die zehnjährige Arbeit
als Nachwuchstrainer überreichte,
glänzt ihm dieses vermaledeite Ypsilon
entgegen. « Immer falsch », sagt Jenni
heute und lacht. Und eigentlich sei
auch Oskar nicht ganz korrekt, ergänzt
er. « Man nennt mich Oski und nicht anders.
Schreiben Sie das unbedingt.» Der
Wunsch sei Befehl, schliesslich ist Oski
Jenni in der langen Ahnengalerie des HC
Davos nicht irgendwer.
« Zwei ganze Tage für ein Tor!»
Jenni war 1958 und 1960 Schweizer
Meister mit dem HC Davos. Dem zweiten
Titel kommt besondere Bedeutung
zu. Er war der letzte der wirklich alten
Zeit. Zwar fielen die beiden nächstfolgenden
Jahre 1984 und 1985 unter
dem legendären schwedischen Schleifer
Dan Hobér gerade noch vor die
offizielle Neuzeit der Play-offs, doch
die Bemühungen um einen Profibetrieb
im Schweizer Eishockey hatten
bereits begonnen. Jenni erinnert sich
an den Triumph 1960 besonders gut:
« Wir gewannen im Zürcher Hallenstadion
gegen den SC Bern mit 6 : 2.»
Es seien gänzlich andere Zeiten gewesen,
erzählt Jenni. « Es gab keine
Fernsehübertragung und nur eine
Handvoll Fotografen war anwesend.
Das Tamtam war entsprechend überschaubar:
Wir wurden später von
der Gemeinde Davos zum Nachtessen
empfangen, das war’s.» Prämien
oder Löhne gab es ebenso noch nicht.
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SIEGER VON DAMALS
63
« Ich war da gerade knapp zu früh. Nachdem
ich aufgehört hatte, fing es an:
50 Franken für ein Remis, 100 für einen
Sieg, nichts für eine Niederlage.» Heute
gibt es das Vielfache an Prämien, dafür
aber keine Unentschieden mehr – ganz
andere Zeiten eben.
Mit dem Zug an die Auswärtspartien
Der Spielplan war ungleich kürzer. « Wir
spielten etwa von Dezember bis Februar.
14 Partien, je sieben zu Hause und auswärts
», beschreibt Jenni eine normale
Saison der späten Fünfziger- und Anfang
der Sechzigerjahre. An die Partien in der
Fremde reiste man immer mit dem Zug
an, übernachtet wurde im Hotel. « Mit
dem Bus zu fahren, hätten wir gar nicht
gedurft. Aus Angst vor Verspätungen
war das verboten », erklärt Jenni. Eine
Episode blieb ihm besonders gut in Erinnerung:
« Wir stiegen am Samstag um
8 Uhr in den Zug und kamen um 17 Uhr
in Visp an. Danach spielten wir die Partie,
verloren 0 : 1. Am nächsten Morgen
hiess es wieder: Abfahrt in Visp um
8 Uhr, Ankunft in Davos um 17 Uhr. Zwei
ganze Tage Aufwand für ein Tor!» Der
Trainingsbetrieb ruhte nach Saisonschluss
bis Ende Mai. « Dann fingen wir
mit Trockenübungen an. Aber spezifisches
Krafttraining kannten wir nicht »,
sagt Jenni.
« Spengler Cup sei Dank »
Auch wenn die Vaillant Arena nur gut
einen Kilometer von Jennis Wohnung
entfernt ist, sind die Matchbesuche
rarer geworden. Er habe gute Gründe,
sagt er: « Ich mag das ständige Geschrei
an den Spielen nicht mehr. Und
im Teleclub kann ich die Partien ja zu
Hause in voller Länge schauen, wenn ich
will.» Er fiebert dennoch mit dem HCD
mit. Er weiss auch, dass Spitzeneishockey
an einem Ort wie Davos nicht mehr
selbstverständlich ist: « Zum Glück haben
wir den Spengler Cup und den Kristall
Club.» Jenni, heute pensionierter
Chefmonteur im Bereich Heizung, Klima
und Sanitär, hat nicht nur mit dem HCD
besondere Momente erlebt. Der linke
Flügelstürmer war 36-facher internationaler
Teilnehmer und 1964 auch bei
Olympia in Innsbruck dabei. « Es hatte
keinen Schnee, wir hatten ganz staubige
Schuhe nach der Ankunft », erinnert
sich Jenni. Wie für die nationale Eishockey-Meisterschaft
galt selbst für
die Winterspiele: « Es hatte nur wenige
Fotografen, kaum Fernsehen.»
Olympiateilnahme – das Grösste
Sportlich war es für die Schweizer
Nationalmannschaft ein Turnier zum
Vergessen. Von den drei Zu-null-Niederlagen
gegen die Grossen des Welteishockeys
stach insbesondere das 0 : 15
gegen die Sowjetunion heraus. « Wir hatten
wirklich keine Chance. Das war frustrierend.
Du konntest einfach nichts
machen », erzählt Jenni. Um die Überlegenheit
der Sowjets zu illustrieren,
greift er zu folgendem Beispiel: « Wenn
ich mit einem Russen gleichzeitig von
der einen blauen Linie aus loslief, war
er bereits bei der anderen blauen Linie,
während ich gerade die rote Mittellinie
erreichte.» Dennoch denkt er mit
Freude an die Spiele zurück: « Für jeden
Sportler ist eine Olympiateilnahme doch
das Grösste. Für mich war das mehr
Wert als eine Weltmeisterschaft.»
« Man schob die Russen weiter »
Er habe im olympischen Dorf in demselben
Haus und auf dem gleichen Stock
gewohnt wie die Ski fahrenden Landsleute
Josef « Jos » Minsch und Adolf
« Dölf » Mathis, erinnert sich Jenni: « Die
beiden kamen mit je einem vierten Rang
einem Schweizer Podestplatz am nächsten.»
Keine einzige Medaille – das habe
für Theater in der Heimat gesorgt. Von
der Kritik verschont blieb die Hockey-
Nationalmannschaft: « Von uns hatte
ja niemand eine Medaille erwartet.»
Die krasse Überlegenheit gerade der
Sowjets will er ins richtige Licht gerückt
wissen. « Wir waren Amateure,
während sie Armeeleute ohne Gewehre
waren. Die trainierten vom Morgen bis
am Abend hart.» Auch am Spengler Cup
habe man die unterschiedlichen, auch
kulturellen Welten wahrnehmen können.
« Die Russen wohnten im Hotel Belvédère
und hatten kaum Ausgang. Und wenn sie
einmal kurz auf die Strasse durften und
dabei vor den Schaufenstern anhielten,
kamen sofort ihre Aufpasser und schoben
sie weiter.»
Spengler-Cup-Sieger 1958
Oski Jenni erlebte das Eishockey fast ausnahmslos unter freiem Himmel. « Nur
in Zürich gab es mit dem Hallenstadion ein überdachtes Eisfeld. Später kam Les
Vernets in Genf dazu », erzählt er. Nicht aber in Davos. Auf den Matchbildern von
Heimspielen in seinem Fotoalbum ist nebst dürftig geschützten Feldspielern in
Pullovern und helmlosen Verwegenen im Tor regelmässig auch Schnee auf dem Eisfeld
zu sehen.
Dies galt auch für den Spengler Cup, der in Jennis Palmarès ebenfalls einen besonderen
Platz einnimmt. Er gewann mit seinem HCD 1958 das Traditionsturnier und
hätte da kaum gedacht, dass unfassbare 42 Jahre vergehen würden, bis Davos dank
Arno Del Curtos Mannen das Heimturnier endlich wieder gewinnen würde. Als in den
Jahren vorher der HCD viermal ( erfolglos ) im Finale stand, war Jenni im Vorfeld immer
ein gefragter Mann und wünschte sich stets, sein Status als letzter Davoser
Spengler-Cup-Sieger möge ein Ende finden. « Keine Frage, mein Herz schlägt nach
wie vor für den HC Davos », sagt Jenni auch noch heute.
Spengler Cup Davos 2016
: « Am liebsten hätten wir auf
der Eisbahn übernachtet »
Hans « Schüba » Pappa bestritt in den Fünfziger- und Sechzigerjahren mit
dem HC Davos elfmal den Spengler Cup und gewann das Turnier 1957
und 1958. Der mittlerweile 80-Jährige trug noch Bibi Torrianis Schlittschuhe.
In Davos nennen ihn nicht nur seine
ehemaligen Hockey-Club-Davos-Teamkollegen,
sondern auch die meisten
anderen Bekannten heute noch ganz
einfach « Schüba ». Diesen Spitznamen
verdiente sich Hans Pappa in jungen
Jahren bei den Pfadfindern. Sie waren
im Domleschg bei der Burg Ehrenfels
unterwegs. Pappa war damals noch
« Wölfli ». Er stand unmittelbar vor dem
Übergang zum Pfadi und folglich vor der
Taufe. Beim Abendessen im Freien langte
er wacker zu. Pappa fasste aus dem
Kochtopf zunächst einen Schüblig, dann
einen zweiten ( Zitat: « So etwas gab es
schliesslich bei uns zu Hause nicht jeden
Tag.»), worauf er auch noch jenen eines
Kollegen verschlang. Spontan entstand
so sein Pfadi-Taufname Schüblig. Und
aus Schüblig wurde im Volksmund bald
« Schüba ».
Kein Schüblig
Ein Schüblig war Pappa allerdings keineswegs,
wenn er als wild entschlossener
Verteidiger beim HC Davos aufspielte.
« Ich hatte grosse Hände und genug
Kraft », meint er mit einem Lächeln. Besonders
gefürchtet waren bei Gegner
und Freund Pappas harte Weitschüsse.
Ein damaliger Schierser Eishockeyaner
erzählt noch heute mit grossem Respekt,
dass er und seine Teamgefährten
in den Freundschaftsspielen gegen
den Hockey Club Davos ( HCD ) beinahe
geflohen seien, wenn Pappa zu einem
seiner gefürchteten Slapshots ausgeholt
habe. Auch Pappa selbst erinnert
sich mit einem Schmunzeln an ähnliche
Vorkommnisse. So zertrümmerte
er im Training seinem Teamkollegen
Jürg Sprecher mit einem Weitschuss
gar einen Schienbeinschoner. Und der
Davoser Goalie Werner Bassani habe
nach Übungslektionen jeweils fluchend
die blauen Flecken an seinen Händen
: Mit 80 noch immer rüstig: Hans Pappa schwelgt in Erinnerungen.
und Armen gezählt. « In den Fünfzigerund
Sechzigerjahren war die Eishockey-Ausrüstung
halt noch lange nicht
so ausgeklügelt wie heute », lautet Pappas
lakonischer Kommentar.
Schlittschuhe von Bibi Torriani
Das bekam Pappa auch selbst zu spüren,
als er 1953 als 17-Jähriger in die erste
Mannschaft des HCD kam und gleich
neben keinem Geringeren als Pic Cattini
stürmen durfte, ehe er ein Jahr später
seinen Platz in der Verteidigung fand. Als
Schlittschuhe erhielt Pappa bei der Aufnahme
ins Fanionteam ein altes Paar des
legendären Bibi Torriani. « Das Leder war
bereits so dünn, dass ich im Winter auf
der offenen Eisbahn jeweils fast blaue
Füsse bekam und unglaublich fror », erinnert
sich Pappa. Gleichwohl trug er
die Schlittschuhe so lange, bis das Eisen
so dünn war, dass die Kufen nicht mehr
geschliffen werden konnten. Da habe
er beim Vorstand die Bewilligung für ein
neues Paar einholen müssen.
Ein Stock für 19 Franken
Mit dem Material war es damals ohnehin
so eine Sache. Richtige Achselschoner
trug Pappa nie, « weil sie mich in meiner
Bewegungsfreiheit einschränkten und
beim Checken hinderten ». Auch seine
Haarpracht versteckte er während
seiner ganzen Karriere nie unter einem
Helm. Ironie des Schicksals: Später in
einem Seniorenspiel wurde Pappa zum
Tragen eines Helms verknurrt. Ausgerechnet
in jenem Match wurde der Verteidiger
von einem gegnerischen Stock
am Ohr getroffen. Es blutete stark.
Pappa reagierte auf seine Art: Er zog
den Helm aus und warf ihn wutentbrannt
in die Zuschauerreihen.
Zurück zum Material: Pro Saison bekamen
die Davoser Spieler vom Club fünf
Stöcke. Für einen Scharfschützen wie
Pappa hielten sie natürlich nicht monatelang.
Ein Exemplar kostete damals 19
Franken. Am Ende der Saison musste er
mit seiner Mutter einmal über die Nach-
DAS ERSTE JAHRZEHNT SPENGLER CUP
: Dario Cologna
Langlauf ( dreifacher Olympiasieger,
Weltmeister und Gesamtweltcupsieger )
« Ich verfolge den Spengler Cup seit meiner
Kindheit und erlebe die einzigartige Dynamik
und Schnelligkeit des Eishockey-Sports
immer gerne direkt in der Vaillant Arena.»
Spengler Cup Davos 2016
: Auf offenem Eis: Hans Pappa bezwingt am 31. Dezember 1959 im Spengler-Cup-Finale Jean Ayer, den Torhüter von ACBB Paris.
zahlung von 152 Franken an den Club
diskutieren.
Zusammen mit Gery Diethelm
Pappa gehörte jenem Dutzend Spieler
an, die das letzte Hoch des HC Davos
prägten, ehe in den Sechzigerjahren
der vorübergehende Niedergang einsetzte.
Während vieler Jahre bildete
er gemeinsam mit dem späteren Clubpräsidenten
Gery Diethelm ein bewährtes
Verteidigerpaar. « Wir ergänzten
uns ideal », bemerkt Pappa. « Ich war
nicht sehr schnell, doch ich schoss gefährlich.
Diethelm seinerseits war äusserst
beweglich und nur schwer auszuspielen.»
1958 und 1960 feierte Pappa
mit Davos den Schweizer Meistertitel.
1956, 1957 und 1959 musste er sich mit
dem zweiten Platz begnügen.
Eltern legen Veto ein
Zu den Höhepunkten gehörte für Pappa
stets der Spengler Cup – schon als Kind
und später auch als Aktiver. « Für mich
hatte der Spengler Cup immer mindestens
so viel Wert wie eine Weltmeisterschaft
oder die Olympischen Spiele »,
sagt der Verteidiger, der an fünf Weltmeisterschaften
sowie an den Winterspielen
1956 in Cortina d’Ampezzo
stolz das Schweizerkreuz auf seinem
Spielerleibchen trug. In seiner Schulzeit
habe er sich während des Spengler Cup
jeweils gemeinsam mit ein paar weiteren
Lausbuben beim « alten Fanconi »,
dem damaligen Eisbahnchef, nützlich
gemacht, erzählt Pappa: « Wir schaufelten
die schöne, alte Holztribüne sowie
die aus Schnee errichteten Tribünen
auf der Ost- und Westseite vom Neuschnee
frei. Und nach den Mittags- und
Nachmittagsspielen sammelten wir die
Zeitungen ein, welche die Zuschauer bei
Temperaturen unter minus 30 Grad als
Isoliermatten unter den Füssen oder in
den Schuhen verwendet hatten.» Sagex-Platten
zum Schutz kalter Füsse
habe es damals noch nicht gegeben.
Tabu waren für Pappa in seiner Kindheit
die Abendspiele. Da legten seine Eltern
ihr Veto ein. « Dabei hätten wir am liebsten
sogar auf der Eisbahn übernachtet,
wenn es möglich gewesen wäre », meint
Pappa.
Elfmal am Spengler Cup
Abendspiele wurden für ihn natürlich
zum Thema, als er 1953 Aufnahme in der
ersten HCD-Mannschaft fand. Stolz
trug Pappa an elf Spengler-Cup-Turnieren
die blaugelben Davoser Farben.
Die Pokaltriumphe 1957 und 1958 waren
persönliche Vereinshöhepunkte.
Der nächste HCD-Sieg am Heimturnier
folgte danach erst im Jahr 2000.
Wegen eines Wärmeeinbruchs musste
übrigens das Finale 1958 verschoben
werden. Im nachgeholten Endspiel setzte
sich Davos dann am 27. Januar 1959
gegen Mailand mit 6 : 2 durch.
: Das Goldene Buch 29 Sieger in 89 Jahren
67
Nach Oxford University ( 1923 ) reihten sich 28 Teams in die Siegerliste ein. Der
Hockey Club Davos ist mit 15 Turniersiegen der Rekordsieger vor Team Canada
mit 13 Erfolgen.
Jahr
Sieger
Jahr
Sieger
2015 Team Canada ( CAN )
2014 Genève-Servette HC ( SUI )
2013 Genève-Servette HC ( SUI )
2012 Team Canada ( CAN )
2011 HC Davos ( SUI )
2010 SKA Sankt Petersburg ( RUS )
2009 HK Dinamo Minsk ( BLR )
2008 HK Dynamo Moskau ( RUS )
2007 Team Canada ( CAN )
2006 HC Davos ( SUI )
2005 Metallurg Magnitogorsk ( RUS )
2004 HC Davos ( SUI )
2003 Team Canada ( CAN )
2002 Team Canada ( CAN )
2001 HC Davos ( SUI )
2000 HC Davos ( SUI )
1999 Kölner Haie ( GER )
1998 Team Canada ( CAN )
1997 Team Canada ( CAN )
1996 Team Canada ( CAN )
1995 Team Canada ( CAN )
1994 Färjestads BK ( SWE )
1993 Färjestads BK ( SWE )
1992 Team Canada ( CAN )
1991 HK ZSKA Moskau ( RUS )
1990 HK Spartak Moskau ( RUS )
1989 HK Spartak Moskau ( RUS )
1988 USA Selects ( USA )
1987 Team Canada ( CAN )
1986 Team Canada ( CAN )
1985 HK Spartak Moskau ( RUS )
1984 Team Canada ( CAN )
1983 HK Dynamo Moskau ( RUS )
1982 ASD Dukla Jihlava ( CZE )
1981 HK Spartak Moskau ( RUS )
1980 HK Spartak Moskau ( RUS )
1979 Krylja Sowetow Moskau ( RUS )
1978 ASD Dukla Jihlava ( CZE )
1977 SKA Leningrad ( RUS )
1976 Sowjetunion B-Nationalteam UdSSR
1975 Olympiateam Tschechoslowakei
1974 Slovan ChZJD Bratislava ( CZE )
1973 Slovan ChZJD Bratislava ( CZE )
1972 Slovan ChZJD Bratislava ( CZE )
1971 SKA Leningrad ( RUS )
1970 SKA Leningrad ( RUS )
1969 HK Lokomotive Moskau ( RUS )
1968 ASD Dukla Jihlava ( CZE )
1967 HK Lokomotive Moskau ( RUS )
1966 ASD Dukla Jihlava ( CZE )
1965 ASD Dukla Jihlava ( CZE )
1964 EV Füssen ( GER )
1963 TJ Sparta CKD Prag ( CZE )
1962 TJ Sparta CKD Prag ( CZE )
1961 ACBB Paris ( FRA )
1960 ACBB Paris ( FRA )
1959 ACBB Paris ( FRA )
1958 HC Davos ( SUI )
1957 HC Davos ( SUI )
1956 nicht ausgetragen
1955 Rudá hvezda Brno ( CZE )
1954 HC Milano Inter ( ITA )
1953 HC Milano Inter ( ITA )
1952 EV Füssen ( GER )
1951 HC Davos ( SUI )
1950 Diavoli Rossoneri Mailand ( ITA )
1949 nicht ausgetragen
1948 LTC Prag ( CZE )
1947 LTC Prag ( CZE )
1946 LTC Prag ( CZE )
1945 ZSC ( SUI )
1944 ZSC ( SUI )
1943 HC Davos ( SUI )
1942 HC Davos ( SUI )
1941 HC Davos ( SUI )
1940 nicht ausgetragen
1939 nicht ausgetragen
1938 HC Davos ( SUI )
1937 LTC Prag ( CZE )
1936 HC Davos ( SUI )
1935 Diavoli Rossoneri Mailand ( ITA )
1934 Diavoli Rossoneri Mailand ( ITA )
1933 HC Davos ( SUI )
1932 Oxford University ( GBR ) und LTC Prag ( CZE )
Gemeinsame Sieger nach 0 : 0 nach Verlängerung
1931 Oxford University ( GBR )
1930 LTC Prag ( CZE )
1929 LTC Prag ( CZE )
1928 Berliner SC ( GER )
1927 HC Davos ( SUI )
1926 Berliner SC ( GER )
1925 Oxford University ( GBR )
1924 Berliner SC ( GER )
1923 Oxford University ( GBR )
: Roland Mägerle
Abteilungsleiter SRF Sport und
Leiter Business Unit Sport SRG
«Der Spengler Cup ist mehr als Sport.
Er ist eine einmalige Kombination
aus Eishockey, Unterhaltung und Tradition
– und nicht zuletzt ein Fernsehereignis
mit Strahlkraft weit über
die Schweiz hinaus.»
HAUTNAH DABEI
69
: Spielplan / TV-Programm
Datum Partien Spielbeginn
Montag Spiel 1: HC Lugano – Avtomobilist Yekaterinburg 15.00 Uhr 14.55 Uhr 14.55 Uhr 14.55 Uhr
26.12.2016 Spiel 2: HK Dinamo Minsk – Team Canada 20.15 Uhr 20.00 Uhr 20.10 Uhr 20.10 Uhr
Dienstag Spiel 3: Mountfield HK – Verlierer Spiel 1 15.00 Uhr 14.55 Uhr 14.55 Uhr 14.55 Uhr
27.12.2016 Spiel 4: HC Davos – Verlierer Spiel 2 20.15 Uhr 20.00 Uhr 20.10 Uhr 20.10 Uhr
Mittwoch Spiel 5: Sieger Spiel 1 – Mountfield HK 15.00 Uhr 14.30 Uhr 14.55 Uhr 14.55 Uhr
28.12.2016 Spiel 6: Sieger Spiel 2 – HC Davos 20.15 Uhr 20.00 Uhr 20.10 Uhr 20.10 Uhr
Donnerstag Spiel 7: 2. Gruppe Torriani – 3. Gruppe Cattini 15.00 Uhr 14.55 Uhr 14.55 Uhr 14.55 Uhr
29.12.2016 Spiel 8: 2. Gruppe Cattini – 3. Gruppe Torriani 20.15 Uhr 20.00 Uhr 20.10 Uhr 20.10 Uhr
Freitag Spiel 9: 1. Gruppe Cattini – Sieger Spiel 7 15.00 Uhr 14.55 Uhr 14.55 Uhr 14.55 Uhr
30.12.2016 Spiel 10: 1. Gruppe Torriani – Sieger Spiel 8 20.15 Uhr 20.00 Uhr 20.10 Uhr 20.10 Uhr
Samstag Spiel 11: Finalspiel um den 90. Spengler Cup Davos 12.00 Uhr 11.45 Uhr 11.55 Uhr 11.55 Uhr
31.12.2016 anschliessend Siegerehrung
Bei den erwähnten Zeiten handelt es sich um den
Beginn der TV-Übertragung. Sämtliche Spiele werden
auf SRF zwei, RTS Deux, RSI LA 2 live übertragen.
Programmänderung vorbehalten
Gruppe Torriani
Gruppe Cattini
Kommentatoren SRF: Stefan Bürer und Claude Jaggi
Moderation SRF: Rainer M. Salzgeber und Paddy Kälin
: Rainer M. Salzgeber ( Mitte ) interviewt den Bündner Skilangläufer Dario Cologna. SRF / Ueli Christoffel
Spengler Cup Davos 2016
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71
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nach Davos reisen, kommen in den Genuss
verschiedener Vorteile. Im offiziellen Stadionticket
sind folgende Zusatzleistungen
inbegriffen:
: Gratis Hinfahrt mit der Rhätischen
Bahn nach Davos, 2. Klasse.
: Gratis-Rückfahrt am Spieltag
oder am Folgetag mit der Rhätischen
Bahn ab Davos, 2. Klasse.
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nach Spielende von Davos nach Chur.
Der Extrazug
fährt 30 Minuten nach Spielende, jedoch
frühestens um 23.00 Uhr ab Davos Platz.
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: Zum Parkplatz: Vaillant Arena –
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Fahrzeiten vom 26. bis 30. Dezember
: 10.00 Uhr bis 15.15 Uhr durchgehend
im 15-Minuten-Takt
: 17.00 Uhr bis 20.30 Uhr durchgehend
im 15-Minuten-Takt
: Nach den Abendspielen ( ca. 22.30 Uhr )
30 Minuten durchgehend
Fahrzeiten am 31. Dezember
: 09.00 Uhr bis 12.15 Uhr im
15-Minuten-Takt
: Nach Spielende ( ca. 14.30 Uhr )
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Spengler Cup Davos 2016
: Marc Gianola
OK-Präsident Spengler Cup
«Der Spengler Cup gestern, heute
und morgen ist einzigartig, hochstehend,
völkerverbindend, traditionell
und familiär.»
VISIONEN
73
: Den Grundgedanken in
die Zukunft tragen
Der Sport, das Völkerverbindende, steht auch nach dem 90. Spengler Cup im
Mittelpunkt. Der Hockey Club Davos und das Team Canada bilden auch die
nächsten Jahre die Grundpfeiler des Traditionsturniers. Darüber hinaus gilt
es für die Organisatoren, die bestmöglichen Mannschaften für ein attraktives
Teilnehmerfeld zu verpflichten. Ein Interview mit dem OK-Präsidenten
Marc Gianola.
: 90 Jahre Spengler Cup. Gibt es
etwas, das Sie den Gründern immer
einmal sagen wollten?
Marc Gianola: Carl Spengler, Sie waren
ein Visionär! Auch wenn sein Hauptanliegen
seinem Sohn gehörte, war es unglaublich,
dass Carl Spengler vor 100
Jahren die Idee verfolgte, die Menschen
verschiedener Länder durch ein Sportereignis
zu vereinen. Wir probieren, seinen
Grundgedanken so gut wie möglich
in die Zukunft zu tragen und sein Gedankengut
weiterzuführen.
: Wenn Sie zurück an die Anfänge des
Spengler Cup blicken, was bewundern
Sie an jenen Menschen?
Gianola: Ich bewundere, dass sie mit
dieser Idee und durch den Sport extrem
viele Menschen durch alle Bevölkerungsschichten
zusammenbringen konnten.
Ebenso wie die Tatsache, dass es nach
den Gründungsjahren engagierte Leute
gab, die im Sinne der Gründer das Turnier
weiter voranbrachten.
« Wettbewerb, Spektakel,
Persönlichkeiten, Atmosphäre
und Sieger machen
den Spengler Cup aus. »
: Das Grundkonzept des Spengler Cup
ist im Kern immer noch wie vor
90 Jahren. Wo sehen Sie den grössten
Veränderungsbedarf?
Gianola: Der Spengler Cup lebt vom
Sport und von den Topteams aus verschiedenen
Ländern, die Eishockey auf
internationalem Niveau zeigen. Er ist
länder- und volksverbindend. Der Wettbewerb,
das « Eishockey-Spiel », ist immer
noch dem der Antike, in der er entstanden
ist, sehr ähnlich. Ging es in der
Urzeit im Kolosseum noch oft um Leben
oder Tod, ist heute ein Spiel zur Unterhaltung
daraus geworden. Es geht
um den Wettbewerb, um Spektakel,
Persönlichkeiten, eine tolle Atmosphäre,
Sieger und Verlierer auf dem Eis.
Das macht den Spengler Cup aus. Das
Entertainment sowie das Fanzelt komplettieren
den Kern und ergänzen das
Turnier mit einem tollen Rahmenprogramm.
Das Völkerverbindende könnte
mit einem « Ice Hockey Summit », bei dem
sich die Eishockey-Familie in der Alpenstadt
trifft und über Eishockey philosophiert,
erweitert werden. Ich könnte
mir vorstellen, dass der Spengler Cup
ein kleines Eishockey-WEF ( World Economic
Forum ) wird.
: Welches werden in Zukunft die
grössten Herausforderungen sein?
Gianola: Die Herausforderung, die bestmöglichen
Mannschaften an den Start
zu bringen. Trotz des dichten Eishockey-Kalenders
in allen Ligen mit der
Champions Hockey League oder dem
Swiss Ice Hockey Cup schlagkräftige
Teams für den Spengler Cup zu motivieren,
wird nicht einfacher. Ein zusätzlicher
Aspekt, der uns fordert, ist
die Tatsache, dass die International Ice
Hockey Federation ( IIHF ) seit Längerem
über Weihnachten / Neujahr den Spielbetrieb
nicht mehr sperrt. Infolgedessen
möchten die Vereine die Chance
nutzen und in einer Zeit, in der viele
Zuschauer die Möglichkeit haben, Spiele
zu besuchen, Heimspiele austragen.
Wirtschaftlich wollen wir den Spengler
Cup weiterentwickeln, sodass wir für
unsere Partner eine moderne und adäquate
Kommunikations- und Hospitality-Plattform
sind, mit der sie wiederum
ihre Zielgruppen in der richtigen Tonalität
ansprechen können.
: Der Spengler Cup lebt vom Teilnehmerfeld.
Wie sind Sie mit der diesjährigen
Zusammensetzung zufrieden?
Gianola: Den Grundgedanken, ein Teilnehmerfeld
mit Mannschaften aus verschiedenen
Ländern zu stellen, haben
wir erneut erreicht. Speziell ist die Tatsache,
dass mit Dinamo Minsk und Avtomobilist
Yekaterinburg zwei KHL-Teams
am Spengler Cup spielen werden, zwei
Teams, die man in keinem anderen Wettbewerb
ausserhalb der heimischen Liga
beobachten kann. Das tschechische
Team Mountfield HK ist sehr ambitioniert.
Lugano hat in der Meisterschaft
wie bereits im Vorjahr Schwierigkeiten,
in die Gänge zu kommen. Ich bin aber
überzeugt, dass es seine Stärken bald
ausspielen kann. Die Stärken des Team
Canada und des Gastgebers Hockey
Club Davos kennen wir. Der Spengler Cup
2016 wird erneut mit einer sehr hohen
Qualität überzeugen.
: Wie knüpfen Sie Kontakte zu
potenziellen Teilnehmern?
Gianola: Unser OK-Mitglied Fredi Pargätzi
hat ein sehr breit aufgestelltes
Netzwerk. Einmal im Jahr reisen wir
nach Moskau. Ende September waren
wir vier Tage lang in Toronto und trafen
die Vertreter des Team Canada.
Spengler Cup Davos 2016
Mit den Verbandsfunktionären von
Schweden und Finnland hatten wir
ebenso Gespräche. Es heisst, die verschiedenen
eishockeybegeisterten Länder
regelmässig zu besuchen.
: Wie wichtig ist es für den Spengler
Cup, das Team Canada weiterhin zum
Teilnehmerfeld zählen zu können?
Gianola: Das Team Canada am Spengler
Cup dabei zu haben, ist eine sehr wichtige,
33 Jahre alte Tradition. Die Kanadier
lieben das Eishockey und auch
den Spengler Cup. Wir gehen davon aus,
dass sie mindestens vier weitere Jahre
dabei sein werden. Die Freude an dieser
Zusammenarbeit ist gegenseitig,
die Kanadier und auch wir sind happy.
Für die Kanadier ist die Teilnahme aber
auch mit ausserordentlich viel Arbeit
verbunden. Da nicht mehr genügend Kanadier
in der Schweizer Liga spielen, um
ein Team zu bilden, müssen die Fühler
der kanadischen Teamverantwortlichen
europaweit ausgestreckt werden. Das
ist eine echte Herausforderung.
« Falls es in einigen Jahren
wieder einen Lockout gibt,
wäre ein All-Star-Team aus
der NHL der allergrösste
Traum.»
: Ist es schwieriger, ein nordisches
Team zu engagieren als ein russisches?
Gianola: Die Herausforderungen sind die
Ligen. In Schweden gibt es einige Clubs,
die gerne am Spengler Cup dabei sein
würden. Doch die Liga gibt ihnen das Okay
dafür nicht. Zu den finnischen Funktionären
haben wir einen guten Zugang. Die
KHL-Funktionäre sind sehr unkompliziert.
Sie sind happy, wenn ein Team am
Spengler Cup dabei sein kann. Im Turnus
ist derzeit jeweils ein tschechisches oder
ein deutsches Team am Turnier dabei.
: Welches Team hätten Sie gerne dabei?
Gianola: Ich will die bestmöglichen
Mannschaften dabeihaben. Mir nützt es
nichts, wenn ein Team mit gutem Namen
kommt, das nicht zu hundert Prozent
gewillt ist, ein gutes Turnier zu spielen.
Ich möchte sehr engagierte Mannschaften,
die mit Freude spielen. Entscheidend
ist auch das Umfeld. Wenn
sich dieses regelrecht um eine Spengler-Cup-Teilnahme
bemüht, weiss man,
dass das Team mit dem Willen nach Davos
reist, ein gutes Turnier zu spielen.
: Aber Hand aufs Herz. Hätten Sie
einen Wunsch frei, welches wäre Ihre
favorisierte Mannschaft?
Gianola: Die Chicago Blackhawks! Doch
bleiben wir realistisch. Für uns wäre es
bereits ein Traum, wenn wir Teams wie
den ZSKA Moskau oder den SKA Sankt
Petersburg für den Spengler Cup gewinnen
könnten. Falls es in einigen Jahren
wieder einen Lockout gibt, wäre ein
All-Star-Team aus der NHL der allergrösste
Traum.
: 2017 wird die Schweizer Nationalmannschaft
am Spengler Cup dabei
sein. Ist dies ein innovativer Ansatz
für die Zukunft oder ein einmaliges
Projekt?
Gianola: Im Olympiajahr ist dies eine
spezielle Situation. Wir werden sehen,
wie sich die Nationalmannschaft am
Spengler Cup schlägt, danach schauen
wir weiter, ob es für beide Parteien der
richtige Weg ist.
: Gibt es Möglichkeiten, das
Turnier geografisch noch weiter
zu vermarkten?
Gianola: Wir versuchen, ein nachhaltiges
Denken in den Spengler Cup zu
bringen, und so ist unser Bestreben,
ökologisch, ökonomisch und sozial so
viel wie möglich aus der Region und aus
der Schweiz zu generieren. Als einer der
besten Events der Schweiz setzen wir
den Fokus bewusst auf die Schweiz und
versuchen, uns zudem in wichtigen Eishockey-Ländern
als attraktive Kommunikationsplattform
zu etablieren.
: Welche Massnahmen und Aktionen
planen Sie, damit der Spengler
Cup weiterhin zu den Top-Events
in der Schweiz zählt?
Gianola: Wir wollen weiterhin die bestmöglichen
Teams engagieren, hoffen
auf einen Umbau der Vaillant Arena, der
den Mannschaften sowie unseren Partnern
qualitativ bessere Möglichkeiten
gäbe, das Optimum aus dem Spengler
Cup zu machen. Weiter werden wir in
der Digitalisierung und im Entertainment
rund um die Vaillant Arena und
die Spiele Fortschritte machen. Entscheidend
ist auch die Kooperation mit
dem Schweizer Radio und Fernsehen
SRF, der uns eine breite Distribution
und eine sensationelle TV-Produktion
unseres Produkts garantiert. Dies ist
selbstverständlich auch ein sehr wichtiges
Element, das wir für die kommenden
Jahre bewahren wollen.
: Marc Gianola gab 2015 Roman Dobler von Radiotelevisiun Svizra Rumantscha sein erstes Interview als
OK-Präsident des Spengler Cup in Rätoromanisch.
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