DER KONSTRUKTEUR 7-8/2016
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AKTUELL<br />
Just do it<br />
KOMMENTAR<br />
Industrie 4.0 – Großes Potenzial für Maschinen- und Komponentenhersteller<br />
Wir geben Maschinenbauern eine Methodik<br />
für den Start und die Weiterentwicklung von<br />
Industrie 4.0-Lösungen an die Hand<br />
Daniel Hug, Leiter des Verticals Fertigung<br />
und Logistik bei Bosch Software<br />
Innovations GmbH<br />
Industrie 4.0 ist in der Praxis<br />
angekommen. Nach einer<br />
Marktstudie der Bosch Software<br />
Innovations GmbH nutzten im<br />
Sommer letzten Jahres bereits<br />
mehr als die Hälfte der befragten<br />
Unternehmen vernetzte<br />
Softwarelösungen. Diese sind<br />
eine grundlegende Voraussetzung<br />
für die Umsetzung von<br />
Industrie 4.0.<br />
Industrie 4.0, Internet der Dinge und Big<br />
Data sind Schlagworte, die mittlerweile<br />
auf keiner Fachmesse im Maschinenbau-<br />
Umfeld fehlen dürfen. Einige Unternehmen<br />
sind allerdings bei der konkreten Umsetzung<br />
von Industrie 4.0 noch zögerlich und<br />
scheinen auf die alles entscheidende<br />
Schlüsseltechnologie zu warten.<br />
In unserem Whitepaper „Industrie 4.0: Von<br />
der Vision in die Praxis“ zeigen wir, dass<br />
die ersten Schritte zur Vernetzung von physischen<br />
Objekten mit der virtuellen Welt bis<br />
hin zur Weiterentwicklung des bestehenden<br />
Geschäfts in Richtung neuer Dienste<br />
schon jetzt möglich sind. Wir können bereits<br />
konkrete Handlungsempfehlungen<br />
geben, wie Maschinen- und Komponentenhersteller<br />
an die Einführung vernetzter<br />
Technologien zur Umsetzung gewinnbringender<br />
Dienste herangehen können.<br />
Industrie 4.0 ist mehr als eine Zukunftsvision.<br />
Die Technologie bietet großes<br />
Potenzial für Maschinen- und Komponentenhersteller.<br />
Bereits heute sehen wir neue<br />
Geschäftsmodelle, die sich in den nächsten<br />
Jahren noch weiter entwickeln werden. Vor<br />
allem im Servicegeschäft entstehen so<br />
große Chancen. Das für traditionelle Maschinenbauer<br />
besonders lukrative Geschäft<br />
droht durch die zunehmende Standardisierung<br />
im Ersatzteilgeschäft an Umsatz<br />
zu verlieren. Technologien im Kontext<br />
des Internets der Dinge wie Remote Access<br />
oder Data Analytics und neue Expertise im<br />
Kontext vernetzter Softwarelösungen bringen<br />
aber neuen Input für die Weiterentwicklung<br />
von Servicekonzepten. Maschinenbauunternehmen<br />
können sich so von<br />
der Konkurrenz abheben und ihre Marktposition<br />
stärken.<br />
Die Entscheidung, wie mit der Umsetzung<br />
des Themas Industrie 4.0 begonnen werden<br />
soll, fällt einigen Unternehmen in der<br />
Praxis oft schwer. Die Einführung solch<br />
innovativer Ansätze folgt nicht immer<br />
einem linearen Prozess – neue Geschäftspotenziale<br />
ergeben sich häufig<br />
während oder sogar erst nach der Einführung<br />
von Industrie 4.0-Technologien.<br />
Wir bei Bosch Software Innovations<br />
haben daher den Industrie 4.0 Innovation<br />
Cycle entwickelt. Damit geben wir<br />
den Maschinenbauunternehmen eine<br />
Methodik für den Start und die konkrete<br />
Weiterentwicklung von Industrie<br />
4.0-Lösungen an die Hand.<br />
Ein erster Schritt ist, die Komponenten<br />
und Maschinen mit den notwendigen<br />
Industrie 4.0-Features wie Sensoren,<br />
Aktoren, maschinennaher Software<br />
sowie einem Netzwerkzugang auszustatten.<br />
Damit ist die Grundlage gelegt,<br />
um die relevanten Daten maschinenübergreifend<br />
zu erfassen, die in einem<br />
zweiten Schritt ausgewertet werden<br />
können, vor allem um Muster zu erkennen.<br />
So lassen sich Vorhersagen<br />
treffen und Entscheidungsprozesse<br />
automatisieren.<br />
Mit der vorausschauenden Instandhaltung<br />
zum Beispiel macht man sich diese<br />
Methode bereits zu Nutze, um schneller<br />
und gezielter auf Wartungsbedarf<br />
reagieren zu können. Sind diese<br />
technischen Voraussetzungen einmal<br />
geschaffen, können Unternehmen darauf<br />
aufbauend neue Geschäftsmodelle<br />
etablieren. Sinnvoll ist dabei, zunächst<br />
bereits bestehende Dienstleistungen<br />
weiterzuentwickeln. Industrie 4.0 ist<br />
mehr als nur ein Buzzwort, sondern ist<br />
schon heute bei Bosch Realität. Unternehmen<br />
sollten bei der Umsetzung von<br />
Industzrie 4.0 auf den Nike-Effekt bauen<br />
und getreu dem Slogan „Just do it“<br />
beherzt anfangen.<br />
www.bosch-si.com<br />
6 Der Konstrukteur 7-8/<strong>2016</strong>