Rollentausch im Koalitionspoker?
Mitterlehner zwingt der ÖVP das rote Misserfolgsmodell „FPÖ-Ausgrenzung" auf
Mitterlehner zwingt der ÖVP das rote Misserfolgsmodell „FPÖ-Ausgrenzung" auf
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Nr. 50 . Donnerstag, 15. Dezember 2016<br />
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FPÖ Vorarlberg beantragt<br />
Aus für „Luxuspensionen“<br />
Nach der Aufregung um die Pensionsansprüche ehemaliger Regierungsmitglieder<br />
hat die Vorarlberger FPÖ einen Antrag<br />
auf Harmonisierung der Pensionssysteme auf Basis des<br />
ASVG eingebracht. Klubobmann Daniel Allgäuer: „Schluss<br />
mit den unterschiedlichen Leistungsniveaus!“ S. 13<br />
<strong>Rollentausch</strong> <strong>im</strong><br />
Foto: FPÖ Vorarlberg<br />
<strong>Koalitionspoker</strong>?<br />
Mitterlehner zwingt der ÖVP das rote Misserfolgsmodell „FPÖ-Ausgrenzung“ auf<br />
S. 2/3<br />
Die Tricksereien bei<br />
der Asyl-Obergrenze<br />
Foto: reporter.co.at<br />
Rot und Schwarz rechnen die Asylwerberzahl willkürlich herunter – S. 4/5<br />
PARLAMENT<br />
AUSSENPOLITIK<br />
WIEN<br />
IN EIGENER SACHE<br />
„Gehäkelt“<br />
Be<strong>im</strong> dienstägigen Agrarausschuss<br />
standen einzig vertagte Anträge<br />
der Oppositionsparteien zur<br />
Debatte, weil SPÖ und ÖVP nichts<br />
mehr zusammenbringen. Aber Rot<br />
und Schwarz schafften es <strong>im</strong>merhin<br />
noch, alle diese Anträge erneut<br />
zu vertagen. S. 6<br />
Schuldengemeinschaft<br />
Die Grundfeste des Euro, der<br />
Maastricht-Vertrag, ist seit dessen<br />
Beschluss 1992 rund 165 Mal<br />
gebrochen worden. Am schwerwiegendsten<br />
vom „Hüter dieses<br />
Vertrages“, der Europäischen Zentralbank,<br />
die einen gigantischen<br />
Schuldenberg anhäuft. S. 8/9<br />
Tiefrotes Budget<br />
Unter SPÖ-Finanzstadträtin Renate<br />
Brauner hat sich der Schuldenberg<br />
der Stadt Wien in neun<br />
Jahren vervierfacht – und das trotz<br />
ständiger Anhebung der Gebühren.<br />
2017 wächst die Schuldenlast<br />
als Folge der rot-grünen „Willkommenspolitik“<br />
weiterer. S. 11<br />
Liebe Leser!<br />
Die nächste Ausgabe<br />
der NFZ erscheint am<br />
5. Jänner 2017.<br />
Wir wünschen allen<br />
Lesern ein frohes<br />
Weihnachtsfest und<br />
ein gutes Neues Jahr!
2 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Andreas Ruttinger<br />
andreas.ruttinger@fpoe.at<br />
AUS DER<br />
REDAKTION<br />
ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner<br />
zog aus der Bundespräsidentenwahl<br />
den Schluss, dass<br />
der FPÖ-Kurs in Österreich nicht<br />
mehrheitsfähig ist.<br />
Übersehen hat der gute Mann<br />
in seiner schlichten Denkweise,<br />
dass sich für die 53,8 Prozent von<br />
Alexander van der Bellen insgesamt<br />
vier Parteien in die Schlacht<br />
geworfen haben.<br />
Afghanistan-Koalition<br />
Und die ÖVP hatte sicher nicht<br />
den Löwenanteil an diesem Erfolg,<br />
ihre Wahlempfehlung war<br />
vielmehr das Zünglein an der<br />
Waage. Und mit dieser Rolle will<br />
sich der Chef der „Volkspartei“ bei<br />
den nächsten Wahlen bescheiden?<br />
Wenn die aktuellen Umfragen<br />
bis zur Nationalratswahl einigermaßen<br />
halten, dann ist eine Zweierkoalition<br />
nur noch zwischen<br />
SPÖ und FPÖ möglich.<br />
Die bisherige „große Koalition“<br />
müsste sich einen Dritten suchen,<br />
um noch eine Mehrheit <strong>im</strong><br />
Nationalrat zu erreichen.<br />
Nach der derzeitigen ideologischen<br />
Präferenz der Bundes-ÖVP<br />
wären das die Grünen, was Mitterlehner<br />
über die neue verkündete<br />
„Ausgrenzungspolitik“ gegenüber<br />
der FPÖ auch bezeugte.<br />
Rot-Schwarz-Grün, die „Afghanistan-Koalition“,<br />
entsprechend<br />
den Farben der Nationalfahne<br />
dieses Landes. Und<br />
zugleich ein Synonym für die<br />
Stabilität einer solchen „Koalition“<br />
– und den Auswirkungen auf<br />
die Wirtschaft, die Arbeitsplätze<br />
und den Wohlstand in diesem<br />
Land.<br />
Hauptsache ein Kanzler HC<br />
Strache wird verhindert. Das ist<br />
das Hauptanliegen Mitterlehners.<br />
Um das Wohl des Landes geht es<br />
diesem Herrn schon lange nicht<br />
mehr.<br />
SPÖ und ÖVP überdenken V<br />
SPÖ-Kanzler Kern bewertet die „Ausgrenzung“ der FPÖ als Fehlschlag, je<br />
Unterschiedlicher als SPÖ und ÖVP kann man den Ausgang der<br />
Bundespräsidentschaftswahl nicht interpretieren. Während<br />
SPÖ-Kanzler Christian Kern eine Koalitionsoption mit der FPÖ in<br />
Betracht ziehen will, schließt ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner sie<br />
jetzt kategorisch aus, um einen Kanzler HC Strache zu verhindern.<br />
Die Auseinandersetzung während<br />
des Bundespräsidentschaftswahlkampfes<br />
hat bei SPÖ und<br />
ÖVP dazu beigetragen, ihr Verhältnis<br />
zur FPÖ zu überdenken. Und<br />
das fördert derzeit überraschende<br />
Ergebnisse zutage.<br />
Kern beendet Ausgrenzung<br />
In einem Interview mit der „Bild<br />
am Sonntag“ warnte SPÖ-Kanzler<br />
Christian Kern vor der Ausgrenzung<br />
rechtspopulistischer Parteien<br />
wie der FPÖ. Es sei keine Erfolgsstrategie,<br />
solche Parteien zu<br />
tabuisieren oder deren Wähler zu<br />
ächten, warnte Kern in Anspielung<br />
auf den Misserfolg der „Vranitzky-Doktrin“,<br />
die keine Zusammenarbeit<br />
mit der FPÖ zum Credo der<br />
SPÖ machte.<br />
Kern hatte bereits kurz vor der<br />
Bundespräsidentschaftswahl in einem<br />
Streitgespräch mit FPÖ-Bundesparteiobmann<br />
HC Strache <strong>im</strong><br />
Rahmen der Ö1-Diskussionsreihe<br />
„Klartext“ viele überrascht. Nicht<br />
nur wegen der Wahl des Zeitpunktes,<br />
sondern auch wegen des neuen<br />
Stils <strong>im</strong> Umgang mit dem Chef<br />
der größten Oppositionspartei, den<br />
Kern selbst abschließend als „amikal“<br />
bewertete. Auch HC Strache<br />
lobte die überraschende „neue<br />
Qualität“ der Gesprächsbasis mit<br />
SPITZE FEDER<br />
dem neuen SPÖ-Vorsitzendenden.<br />
Völlig konträr dazu verläuft die<br />
Entwicklung in der ÖVP, oder zumindest<br />
bei deren Vorsitzendem<br />
Reinhold Mitterlehner. Er hatte<br />
schon bei der Bundespräsidentenwahl<br />
mit seinem Bekenntnis, Alexander<br />
Van der Bellen zu wählen,<br />
viele Parteifreunde vor den Kopf<br />
gestoßen.<br />
Nun legte er in einem Interview<br />
mit der „Kronen Zeitung“ nach.<br />
Die ÖVP werde sich künftig stärker<br />
von der FPÖ abgrenzen. „Meiner<br />
Meinung nach ist die FPÖ derzeit<br />
unser größter Konkurrent. Nicht<br />
die Sozialdemokraten, da gibt es<br />
kaum einen Wähleraustausch“, begründete<br />
Mitterlehner diese Kehrtwendung.<br />
Mitterlehner startet Ausgrenzung<br />
Und wie will er den aktuellen<br />
Sturzflug seiner Partei in den<br />
jüngsten Umfragewerten aufhalten<br />
oder gar umkehren? „Wir müssen<br />
darstellen, dass wir die besseren<br />
Konzepte haben und uns <strong>im</strong> Gegensatz<br />
zur FPÖ auf dem Boden der<br />
Rechtsstaatlichkeit bewegen. Ich<br />
sehe in dieser Auseinandersetzung,<br />
die wir bisher viel zu wenig geführt<br />
haben, große Chancen“, meinte<br />
der ÖVP-Chef. Damit scheint der<br />
ÖVP-Chef das „Erfolgskonzept“<br />
Der FPÖ-Erfolg zeitigt einen St<strong>im</strong>mungswechsel.<br />
Foto: NFZ<br />
Wie hälst Du‘s mit der FPÖ? Während<br />
sprächskl<strong>im</strong>a entdeckt hat, will ÖVP-C<br />
des ehemaligen SPÖ-Vorsitzenden<br />
Werner Faymann und dessen Mentors<br />
Michael Häupl verfolgen zu<br />
wollen, die sich nach jeder Wahlniederlage<br />
an dieser Argumentation<br />
aufzurappeln versucht hatten.<br />
Und Mitterlehner verfiel auch<br />
noch in die Wortwahl des nunmehrigen<br />
gewählten Bundespräsidenten,<br />
als er erklärte, dass es in<br />
der nächsten Nationalratswahl die<br />
Aufgabe sein werde, „alles dafür<br />
zu tun, dass Strache nicht Bundeskanzler<br />
wird“.<br />
Unterstützung bekam er dafür<br />
von seinem Mentor, Oberös-<br />
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Nr. 50 Donnerstag, 15. Dezember 2016<br />
g<br />
erhältnis zur FPÖ<br />
tzt will ÖVP-Chef Mitterlehner diese übernehmen<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Foto: NFZ<br />
„Weihnachtswunder“<br />
Innenpolitik 3<br />
„Wenn die ÖVP es wirklich wagen würde,<br />
bei der Anpassung der Familienbeihilfe an<br />
das Herkunftsland einen Alleingang zu machen<br />
und sogar eine Strafe aus Brüssel zu riskieren,<br />
wäre es wirklich ein Wunder“, so die<br />
FPÖ-Familiensprecherin Anneliese Kitzmüller<br />
(Bild) in Bezug auf die jüngsten Aussagen<br />
von Familienministerin Sophie Karmasin,<br />
sich über die Entscheidung der EU Kommission<br />
hinwegsetzen zu wollen. Die FPÖ bringe<br />
seit Jahren Anträge zu diesem Thema <strong>im</strong><br />
Parlament ein, die alle abgelehnt wurden.<br />
SPÖ-Chef Christian Kern (rechts) zu HC Strache ein „amikales“ Gehef<br />
Reinhold Mitterlehner (links) jetzt die Ausgrenzung der FPÖ betreiben.<br />
Rote Bankenpolitik<br />
Einer Anfragebeantwortung von SPÖ-Sozialminister<br />
Alois Stöger zufolge führt die<br />
rote Bankenpolitik der Stadt Wien zu Arbeitsplatzverlust<br />
und Kapitalvernichtung. „Für<br />
die das AMS-Budget betreffenden Kosten<br />
ist Stöger nicht einmal in der Lage, entsprechende<br />
Zahlen bekanntzugeben. Für Stöger<br />
geht es nur darum, die Spuren seiner Wiener<br />
Genossen <strong>im</strong> Fall der Unicredit-Bank-Austria<br />
ein weiteres Mal zu verwischen und dafür<br />
geradezustehen“, betonte die FPÖ-Abgeordnete<br />
Dagmar Belakowitsch-Jenewein.<br />
Foto: NFZ<br />
terreichs Landeshauptmann Josef<br />
Pühringer. Der sieht nämlich nach<br />
dem Ausgang der Bundespräsidentenwahl<br />
Mitterlehner in seiner<br />
Funktion als Parteichef gestärkt<br />
und will dessen Abgrenzungskurs<br />
in Richtung FPÖ unterstützen.<br />
„Das Ziel muss sein, Mitterlehner<br />
als Kanzler zu installieren“, meinte<br />
Pühringer allen Ernstes.<br />
FPÖ gelassen zu Koalitionswirren<br />
„Ich kenne mich bei der ÖVP<br />
nicht mehr aus“, wunderte sich<br />
Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred<br />
Ha<strong>im</strong>buchner, der mit Pühringer<br />
die schwarz-blaue Koalition<br />
auf Landesebene eingefädelt<br />
hat. Für Ha<strong>im</strong>buchner ist die nun<br />
propagierte Grenzziehung kalkuliert:<br />
„Ich kann Mitterlehners Verhalten<br />
nur als Vorleistung für eine<br />
,Afghanistan-Koalition‘ werten.<br />
Der ÖVP-Chef arbeitet an einer<br />
Schwarz-Rot-Grünen-Koalition,<br />
weil sich sonst nichts ausgeht.“<br />
Die FPÖ betrachtet die Koalitionsavancen<br />
von SPÖ und ÖVP<br />
nüchtern. FPÖ-Generalsekretär<br />
Harald Vil<strong>im</strong>sky: „Zuerst entscheidet<br />
der Wähler und dann die Inhalte<br />
in den Koalitionsverhandlungen.“<br />
Kabinett Kern <strong>im</strong> Winterschlaf<br />
Italien will die Schienenmaut erhöhen,<br />
Deutschland führt die Ausländermaut ein.<br />
Und was macht unsere Regierung? FPÖ-Verkehrssprecher<br />
Gerhard De<strong>im</strong>ek (Bild) forderte<br />
diesbezüglich Konzepte von SPÖ und<br />
ÖVP ein. „Das Kabinett von Kanzler Kern<br />
wurde verkehrspolitisch mehrfach ‚überfahren‘.<br />
Von einem ehemaligen ÖBB-Chef<br />
hätte ich mir in Verkehrsfragen eine bessere<br />
Agenda erwartet. Wenn es so weiter geht,<br />
dann rundet dies das bedauernswerte Bild<br />
der rot-schwarzen Performance ab“, so De<strong>im</strong>ek,<br />
der die Maut nicht als Belastung für die<br />
deutsch-österreichischen Beziehungen sieht.<br />
AUFSTEIGER<br />
ABSTEIGER<br />
Foto: NFZ<br />
Foto: NFZ<br />
Foto: NFZ<br />
Burgenlands SPÖ-Landeshauptmann<br />
Hans Niessl, der mit der<br />
Ausgrenzungspolitik seiner Partei<br />
gegenüber der FPÖ gebrochen hat.<br />
Er macht seither Druck, die Tür zu<br />
den Freiheitlichen auf Bundesebene<br />
ebenfalls zu öffnen.<br />
Oberösterreichs ÖVP-Landeshauptmann<br />
Josef Pühringer, der<br />
auf Bundesebene einen Abgrenzungskurs<br />
zur FPÖ einfordert, weil<br />
er glaubt, dass es der ÖVP nur so<br />
gelingen könnte, ihre verlorenen<br />
Wähler zurückzuholen.<br />
BILD DER WOCHE Kein Adventsfriede: Neben Ärzten protestieren<br />
auch Biogasproduzenten gegen die rot-schwarze Koalition.<br />
Foto: NFZ
4 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
„Die geltenden Gesetze<br />
einhalten und anwenden!“<br />
Heftige Kritik übt FPÖ-Sicherheitsprecher Walter Rosenkranz <strong>im</strong><br />
NFZ-Interview an dem von der Koalition geplanten neuen Fremdenrechtspaket.<br />
Das Gesetz sei unnötig, da es keine Neuerungen enthalte<br />
beziehungsweise bestehende Regelungen gar aufweiche.<br />
Ist das neue Fremdenrechtspaket<br />
wirklich eine Verschärfung?<br />
Rosenkranz: Wir haben den<br />
Gesetzesentwurf noch nicht vorliegen,<br />
sondern kennen diesen nur<br />
aus Pressemeldungen oder Vorträgen<br />
an den Ministerrat. Und das<br />
ist wirklich nichts Neues. Wenn<br />
jemand falsche Angaben vor Behörden<br />
gemacht hat, war das bis<br />
jetzt schon strafbar. Etwas anderes<br />
ist die Frage der Abschiebung<br />
beziehungsweise der „freiwilligen<br />
Ausreise“:<br />
Wenn das<br />
Herkunftsland<br />
sagt, ich nehme<br />
den nicht,<br />
dann ist das ja<br />
kein Verschulden<br />
des betroffenen Migranten.<br />
Wir Freiheitlichen haben nur eine<br />
klare Lösung: Es soll keiner nach<br />
Österreich hereinkommen, der in<br />
Österreich nichts zu suchen hat.<br />
Die sogenannten „Verschärfungen“<br />
sind also Placebos?<br />
Rosenkranz: Diese Verschärfungen<br />
sind Placebos. Man möchte<br />
in der Öffentlichkeit mit den Muskeln<br />
spielen, in Wirklichkeit verkauft<br />
man die Bevölkerung – so<br />
wie <strong>im</strong>mer - für dumm.<br />
Die Obergrenze ist nicht <strong>im</strong><br />
Fremdenrechtspaket enthalten?<br />
Rosenkranz: Dieser Obergrenzenschmäh<br />
ist in Wirklichkeit eine<br />
Schein-Diskussion. Es ist ein Gefecht<br />
mit leeren Worthülsen und<br />
sonst gar nichts.<br />
Gemeinnützige Arbeit für Asylwerber<br />
soll auch in das Paket mit<br />
einfließen – wie steht die<br />
FPÖ dazu?<br />
Rosenkranz: Was<br />
heißt gemeinnützige<br />
Arbeit? Heißt das<br />
eine Verdrängung<br />
von Österreichern<br />
oder Niedergelassenen,<br />
oder<br />
bedeutet es,<br />
dass<br />
Menschen,<br />
d i e<br />
v o m<br />
„Diskussion um Obergrenze<br />
ist nur ein Gefecht<br />
mit Worthülsen.“<br />
österreichischen Staat erhalten<br />
werden, auch veranlasst werden<br />
sollen, dafür etwas zu tun? Wir<br />
müssen hier differenzieren. Es gibt<br />
den Asylberechtigten, der auch<br />
den Zugang zum Arbeitsmarkt hat.<br />
Wenn er da nichts findet, dann wird<br />
er gemeinnützige Arbeiten machen<br />
müssen, allerdings nicht für den<br />
Stundenlohn eines Beschäftigten.<br />
Aber wir wollen das keinesfalls<br />
für Asylwerber. Das wäre ein Signal<br />
für all jene, die aus wirtschaftlichen<br />
Gründen<br />
illegal nach Österreich<br />
kommen<br />
wollen.<br />
Da spielen wir<br />
Freiheitliche<br />
nicht mit.<br />
Was sind für die FPÖ die wichtigsten<br />
Punkte, um dem Asylchaos<br />
Einhalt zu gebieten?<br />
Rosenkranz: Wir wollen den<br />
Schutz der europäischen Außengrenzen,<br />
denn das steht in den<br />
EU-Verträgen, die für alle Mitgliedstaaten<br />
gelten - sollten. Wenn<br />
das nicht funktioniert, dann müssen<br />
wir unsere österreichische<br />
Grenze schützen. Alles andere betrifft<br />
die Zuwanderung. Und da haben<br />
wir bereits ganz klare Gesetze<br />
und Regelungen. Für uns Freiheitliche<br />
gibt es nur<br />
den Grundsatz:<br />
Gesetze anwenden<br />
und<br />
einhalten!<br />
Foto: NFZ<br />
Foto: reporter.co.at<br />
Thema<br />
der<br />
Woche<br />
SPÖ und ÖVP kämpfen mit den Folgen der Grenzöffnung - hier Spielfeld<br />
Asylobergrenze hä<br />
ÖVP-Innenminister Wolfgang Sobotka rechnet sic<br />
Die Koalition streitet über die gesetzliche Verankerung der Asylobergrenze.<br />
Viel wichtiger wäre aber, sich einmal auf die Definition<br />
zu einigen, wer zu den 37.500 Personen eigentlich gezählt wird.<br />
Denn aktuell sind bereits weit mehr „Flüchtlinge“ <strong>im</strong> Land, als SPÖ<br />
und ÖVP mit dieser Obergrenze eigentlich hereinlassen wollten.<br />
Weshalb die „Bundespräsidentenstichwahlwiederholungsverschiebung“<br />
zum Unwort des Jahres<br />
erkoren wurde, mag wohl nur<br />
durch die Wortlänge erklärbar sein.<br />
Denn die „Asylobergrenze“ und<br />
deren wöchentlich wechselnde Interpretation<br />
hätten sich diesen Titel<br />
redlichst verdient.<br />
So hat vergangenen Dienstag<br />
ÖVP-Innenminister Wolfgang Sobotka<br />
bei der Präsentation der<br />
Asylwerberzahlen vom November<br />
erneut betont, dass die Asylobergrenze<br />
von 37.500 Ansuchen heuer<br />
bis Jahresende sicher nicht erreicht<br />
werde.<br />
Asylwerber, Asylverfahren...<br />
Mit Ende November seien exakt<br />
32.295 Anträge zum Asylverfahren<br />
zugelassen worden. Von den<br />
insgesamt 39.618 Asylanträgen <strong>im</strong><br />
laufenden Jahr seien laut Innenministerium<br />
für 23.561 ein Verfahren<br />
eröffnet worden. Zusätzlich seien<br />
aber auch jene 8.734 Fälle einzurechnen,<br />
die erst <strong>im</strong> Jahr 2016 zum<br />
Verfahren zugelassen wurden, aber<br />
die Asylantragsstellung bereits<br />
2015 erfolgt war.<br />
Das heißt aber noch lange nicht,<br />
dass die 16.057 nicht zum Asylverfahren<br />
zugelassenen Asylwerber<br />
nicht mehr <strong>im</strong> Lande sind. Denn in<br />
den ersten elf Monaten des Jahres<br />
2016 erfolgten gerade einmal 9.755<br />
Außerlandesbringungen. Und in<br />
dieser Zahl sind abgewiesene Asylwerber<br />
des Vorjahres enthalten.<br />
Zusätzlich wurden an der Grenze<br />
zu Deutschland heuer bis 1. November<br />
12.301 „Flüchtlinge“ von<br />
den deutschen Behörden nach Österreich<br />
zurückgewiesen. Von diesen<br />
zurückgewiesenen Fremden<br />
haben laut Auskunft des Innenministeriums<br />
1.955 Personen unmittelbar<br />
danach einen Asylantrag in<br />
Österreich gestellt.<br />
Nur, über den Aufenthalt der anderen<br />
10.306 Personen konnte oder<br />
wollte das Innenministerium in der<br />
Beantwortung einer parlamentarischen<br />
Anfrage der FPÖ keine Antworten<br />
geben.
Nr. 50 Donnerstag, 15. Dezember 2016<br />
g<br />
Innenpolitik 5<br />
POLITIK<br />
ANALYSIERT<br />
Foto: NFZ<br />
HC Strache<br />
FPÖ-Bundesparteiobmann<br />
2015 - und setzen mit der „Berechnung der Asylobergrenze“ ihr Chaos in der Einwanderungspolitik fort.<br />
lt dank Zahlenverwirrung<br />
h mit wirren Zahlenangaben die 37.500 Asylantragsteller zurecht<br />
Foto: BMI / Michael Dietrich<br />
... und illegal Aufhältige<br />
Noch kurioser entwickelte sich<br />
dieses Zahlenspiel des Innenministeriums<br />
zu den Aufgriffen „illegal<br />
Aufhältiger“, also in erster Linie<br />
wieder „Flüchtlinge“. Anfang September<br />
bezifferte das Ministerium<br />
diese Zahl für die ersten sechs Monate<br />
des Jahres mit 129.882 Personen,<br />
wie aus der Beantwortung einer<br />
parlamentarischen Anfrage der<br />
FPÖ-Abgeordneten Dagmar Belakowitsch-Jenewein<br />
an Innenminister<br />
Sobotka hervorging. Aber der<br />
Minister machte keinerlei Angabe<br />
dazu, wie viele der aufgegriffenen<br />
Personen einen Asylantrag gestellt<br />
haben und zum Asylverfahren zugelassen<br />
wurden seien.<br />
Anfang November war das alles<br />
schon wieder ganz anders. Da erklärte<br />
Sobotka auf eine neuerliche<br />
Anfrage der FPÖ, dass von 1. Jänner<br />
bis 31. August 2016 in Österreich<br />
lediglich 38.939 illegal eingereiste<br />
Personen sowie Schlepper<br />
aufgegriffen worden seien - also<br />
gerade einmal ein Drittel der September-Angabe.<br />
Wie viele der<br />
aufgegriffenen illegalen Fremden<br />
einen Asylantrag gestellt haben,<br />
konnte das Innenministerium er-<br />
ÖVP-Innenminister Wolfgang Sobotka moderiert das Chaos in der<br />
Asylpolitik, statt es endlich in den Griff zu bekommen.<br />
neut nicht sagen, da „ein Abgleich<br />
mit der Schlepperdatenbank technisch<br />
nicht möglich“ sei.<br />
Kostenexplosion <strong>im</strong> Asylwesen<br />
Zur weiteren Verwirrung trug<br />
jetzt eine erneute Anfragebeantwortung<br />
des Innenministeriums<br />
bei. Demnach befanden sich per<br />
20. September 2016 genau 66.178<br />
Asylwerber in Grundversorgung.<br />
So nebenbei offenbarte die Beantwortung<br />
die bisherigen Kosten der<br />
rot-schwarzen Asylpolitik: Demnach<br />
wurden alleine für die Asylwerber<br />
in Bundesbetreuung heuer<br />
bis 23. September bereits 3,1 Millionen<br />
Euro aufgewendet, nach 4,7<br />
Millionen <strong>im</strong> Vorjahr und 1,8 Millionen<br />
<strong>im</strong> Jahr 2014.<br />
Um zu erahnen, was da noch<br />
kommt, genügt ein Blick nach<br />
Italien, woher sich in letzter Zeit<br />
ein reger Zustrom an „Flüchtlingen“<br />
nach Österreich entwickelt.<br />
Unser südlicher Nachbar rechnet<br />
heuer mit einem „Rekordjahr“:<br />
Mit 192.000 „Flüchtlingsankünften“<br />
soll die bisherige Höchstzahl<br />
aus dem Vorjahr mit rund 170.000<br />
Flüchtlingen noch übertroffen werden.<br />
Aber die Zahl der Asylantragssteller<br />
dürfte die des Vorjahres, da<br />
waren es 83.970, nicht übertreffen.<br />
Mit ihrer „Asylobergrenze“ haben<br />
SPÖ und ÖVP den Österreichern<br />
Sand in die Augen gestreut.<br />
Denn wie sollte eine derartige<br />
Begrenzung der Asylwerberzahl<br />
jemals funktionieren?<br />
Schluss mit den Tricks<br />
Die Republik Österreich ist derzeit<br />
nicht einmal in der Lage, diese<br />
illegale Masseneinwanderung<br />
an den Staatsgrenzen zu stoppen,<br />
geschweige denn, abgewiesene<br />
Asylwerber in ihre He<strong>im</strong>atländer<br />
zurückzuschicken.<br />
Bis zu 90 Prozent der negativen<br />
Asylentscheidungen werden nicht<br />
umgesetzt, weil die Rücknahmeabkommen<br />
mit diesen Ländern<br />
fehlen, hat SPÖ-Verteidigungsminister<br />
Hans Peter Doskozil bereits<br />
eingeräumt. Mit anderen Worten:<br />
Bei uns darf jeder bleiben, der es<br />
geschafft hat, unter dem Deckmantel<br />
des Asylrechts zu uns zu kommen<br />
– unabhängig davon, ob er<br />
auch anspruchsberechtigt ist.<br />
Die Ankündigung der EU, das<br />
„Dublin-Abkommen“ zu reaktivieren,<br />
also Asylwerber in das Land<br />
zurückzuschieben, wo sie zum ersten<br />
Mal EU-Boden betreten haben,<br />
ist eine ähnliche Augenauswischerei.<br />
Griechenland und Italien sind<br />
bereits jetzt völlig überfordert,<br />
weil die EU <strong>im</strong> Mittelmeer keinen<br />
Grenzschutz betreibt, sondern eine<br />
„Flüchtlingsrettungsaktion“.<br />
Solange die EU keine Abkehr<br />
von dieser „Willkommenskultur“<br />
beschließt und vollzieht, wird sich<br />
an dieser Situation nichts ändern.<br />
Was wir jetzt brauchen, sind<br />
klare Lösungen: Grenzen dicht,<br />
Sozialleistungen für Nicht-Österreicher<br />
hinunterschrauben, rasche<br />
Abschiebungen von straffälligen<br />
Asylanten und Wirtschaftsflüchtlingen.<br />
Und das ohne die<br />
rot-schwarzen Zahlentricksereien<br />
bei der Asylobergrenze.
6 Parlament<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Norbert Nemeth<br />
Klubdirektor der FPÖ<br />
HOHES<br />
HAUS<br />
In der letzten Plenarwoche hat<br />
der „Fall Marcus Franz“ einigen<br />
Staub aufgewirbelt. Der fraktionslose<br />
Abgeordnete (vormals „Team<br />
Stronach“ und ÖVP) hatte an seine<br />
182 Nationalratskollegen eine<br />
Mail geschickt, in der er seinen<br />
Blog zur Lektüre empfiehlt.<br />
Verfassungswidrig<br />
Daraufhin wurde er von einem<br />
„Kollegen“ be<strong>im</strong> Fernmeldebüro<br />
zur Anzeige gebracht, zumal das<br />
Versenden von „Spam“ an mehr<br />
als 50 Adressaten einen Verwaltungsstraftatbestand<br />
erfülle.<br />
Tatsächlich stellt das Telekommunikationsgesetz<br />
nicht auf Werbezwecke<br />
ab und erklärt, Massensendungen<br />
als unzulässig, soweit<br />
hierfür keine vorherige Einwilligung<br />
des Empfängers besteht.<br />
Marcus Franz wird sich, solange<br />
er Mandatar ist, dem Strafverfahren<br />
nicht stellen müssen. Der Nationalrat<br />
hat seiner Auslieferung<br />
wegen des offenkundigen Zusammenhanges<br />
mit seiner politischen<br />
Tätigkeit nicht zugest<strong>im</strong>mt. Allerdings<br />
ist dabei ein legistischer<br />
Skandal zu Tage getreten. Jener<br />
nämlich, dass Bürger, die sich mit<br />
ihren Anliegen an mehr als 50 Abgeordnete<br />
wenden, sich ebenfalls<br />
nach dem TKG strafbar machen<br />
könnten – und über ihnen somit<br />
das Risiko einer 37.000 Euro<br />
Geldstrafe schwebt.<br />
Diese Rechtslage ist nicht nur<br />
aus politischen Gründen ein Skandal,<br />
sondern auch verfassungsrechtlich<br />
höchst problematisch.<br />
Es ist nämlich das verfassungsgesetzlich<br />
verbriefte Recht eines<br />
Jeden, sich mit seinen Anliegen<br />
und Anregungen <strong>im</strong> Rahmen des<br />
sogenannten Petitionsrechtes an<br />
Abgeordnete zu wenden. Eine legistische<br />
Reparatur des TKG ist<br />
daher unumgänglich.<br />
Foto: NFZ<br />
SOZIALPOLITIK<br />
Etwas mehr Geld für die Pflege<br />
Der Pflegefonds wird bis zum Jahr 2021 verlängert<br />
und schrittweise auf 417 Millionen Euro aufgestockt.<br />
Außerdem wird der Bund in den nächsten<br />
Jahren jeweils sechs Millionen Euro zum Ausbau der<br />
Hospiz- und Palliativversorgung beisteuern und sich<br />
weiter an der Förderung der 24-Stunden-Betreuung<br />
beteiligen. Für entsprechende Regierungspläne hat<br />
der Sozialausschuss des Nationalrats grünes Licht<br />
gegeben. Die Beschlüsse fielen mit breiter Mehrheit.<br />
Foto: NFZ<br />
ARBEITSMARKTPOLITIK<br />
Kurzarbeitsförderung<br />
Die Beihilfe für Kurzarbeit, eingeführt,<br />
um Unternehmen in der<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise über<br />
die Runden zu helfen und dadurch<br />
die Zahl der Beschäftigten hoch zu<br />
halten, wird angesichst der hohen<br />
Arbeitslosigkeit unbefristet verlängert<br />
und bis 2019 jährlich mit 20<br />
Millionen Euro dotiert.<br />
Reine „Häkel-Sitzung“<br />
<strong>im</strong> Agrarausschuss<br />
Koalition vertagt erneut Beschlussfassung zu Oppositionsanträgen<br />
Alle zur Diskussion stehenden<br />
Anträge der Opposition<br />
wurden vergangenen Dienstag<br />
<strong>im</strong> Landwirtschaftsausschuss<br />
mit den St<strong>im</strong>men von SPÖ und<br />
ÖVP neuerlich vertagt.<br />
„Nach dieser Sitzung kommt<br />
man sich wirklich nur ,gehäkelt‘<br />
vor“, empörte sich FPÖ-Agrarsprecher<br />
Harald Jannach nach der Sitzung<br />
des jüngsten Landwirtschaftsausschusses<br />
<strong>im</strong> Nationalrat. Denn<br />
auf der Tagesordnung standen alle<br />
bisher vertagten Anträge der Opposition,<br />
die nach – zwar intensiver -<br />
Diskussion von SPÖ und ÖVP aber<br />
erneut vertagt worden sind.<br />
Bundeslandwirtschaftskammer<br />
So etwa die Einrichtung einer<br />
Bundeslandwirtschaftskammer, die<br />
In der letztwöchigen Umweltausschuss-Sitzung<br />
wurde der Umweltkontrollbericht<br />
des Umweltbundesamtes<br />
behandelt. Hierbei<br />
Zurück ins Archiv: das Schicksal von Oppositionsanträgen.<br />
dem Landwirtschaftsminister unterstellt<br />
sei. Unterstützung erhielt<br />
der Antrag auch von Jannach, der<br />
aber zuvor abgeklärt wissen wollte,<br />
dass es damit wirklich zu einer<br />
Kosteneinesparung komme: „Denn<br />
es geht nicht an, die Agrarbürokratie<br />
<strong>im</strong>mer weiter zu vermehren,<br />
während die Zahl der Bauern von<br />
Tag zu Tag abn<strong>im</strong>mt.“<br />
FPÖ-Kritik an Zertifikatenhandel bestätigt<br />
bestätigte dessen Geschäftsführer<br />
Georg Rebernig die Befürchtungen<br />
der FPÖ, wonach der Handel mit<br />
Zertifikaten keine Verbesserungen<br />
<strong>im</strong> CO2-Emissionsbereich mit sich<br />
bringen werde.<br />
„Die derzeitige Form ist ineffektiv<br />
und hat keine zielführenden<br />
Auswirkungen auf den Kl<strong>im</strong>aschutz.<br />
Umweltminister Andrä<br />
Rupprechter ist daher gefordert,<br />
sich unverzüglich gegen den Handel<br />
mit Zertifikaten einzusetzen“,<br />
erklärte FPÖ-Umweltsprecher<br />
Walter Rauch. Rupprechter solle<br />
daher die Förderung des Zertifikatenhandels<br />
unverzüglich stoppen.<br />
Die somit frei werdenden finanziellen<br />
Mittel könnten dann in den<br />
Ausbau erneuerbarer Energieträger<br />
investiert werden, schlug Rauch<br />
vor. Denn es sei jetzt bewiesen,<br />
dass Unternehmen, die als Kl<strong>im</strong>asünder<br />
gelten, sich mit diesem<br />
Handel nur eine „goldene Nase“<br />
verdienen würden, ohne effektive<br />
Kl<strong>im</strong>aschutzmaßnahmen zu setzen.<br />
„Dieses System ist gescheitert<br />
und keineswegs nachhaltig“, kritisierte<br />
Rauch. Anstatt Millionen in<br />
den Zertifikatenhandel zu investieren,<br />
müsse Österreich auf Basis eines<br />
Energie-Masterplans verbindliche<br />
Ziele sicherstellen.<br />
Foto: NFZ
Nr. 50 Donnerstag, 15. Dezember 2016<br />
g<br />
Der jüngste PISA-Test ist nicht nur ein Alarmzeichen für die Bildungspolitik,<br />
sondern auch für die Integrationspolitik. 40 Prozent<br />
der Schüler mit Migrationshintergrund weisen grundlegende Mängel<br />
bei den Naturwissenschaften, be<strong>im</strong> Rechnen und be<strong>im</strong> Lesen auf.<br />
Parlament 7<br />
PISA offenbart Integrationsprobleme<br />
40 Prozent der Schüler mit Migrationshintergrund landeten bei PISA-Test in der „Risikogruppe“<br />
Der Anteil an Schülern mit<br />
Migrationshintergrund ist in Österreich<br />
in den vergangenen Jahren<br />
gestiegen. Betrug er be<strong>im</strong> ersten PI-<br />
SA-Test <strong>im</strong> Jahr 2000 noch elf Prozent<br />
der Schüler, ist er be<strong>im</strong> jüngsten<br />
auf mittlerweile 20 Prozent<br />
angestiegen. Zm Vergleich: Der<br />
OECD-Schnitt liegt bei 13 Prozent.<br />
Bei den Tests haben diese Schüler<br />
über alle Jahre stets weniger<br />
Punkte erreicht. Ist der Abstand zu<br />
den Schülern ohne Migrationshintergrund<br />
zwischen 2000 und 2012<br />
leicht gesunken, so endete dieser<br />
Trend be<strong>im</strong> letztjährigen Test: In<br />
Naturwissenschaften blieb der Abstand<br />
zu österreichischen Kindern<br />
mit 70 Punkten konstant, be<strong>im</strong> Lesen<br />
ist er mit 64 Punkten sogar wieder<br />
gewachsen.<br />
Mit diesen Differenzen gehört<br />
Österreich gemeinsam mit<br />
Deutschland, Slowenien, Schweden<br />
und Dänemark zu den Ländern<br />
mit den größten Leistungsnachteilen<br />
von Migranten. Be<strong>im</strong> Leseverständnis<br />
ist es sogar der größte in<br />
allen 25 gestesteten EU-Ländern<br />
mit mehr als fünf Prozent Jugendlichen<br />
mit Migrationshintergrund.<br />
Bildungsniveau sinkt<br />
Besonders schwierig ist die Situation<br />
für jene Schüler, die in mehreren<br />
Bereichen oder sogar in allen<br />
drei überprüften Fächern als<br />
„Risikoschüler“ gewertet werden<br />
müssen. In Österreich gehören 13<br />
Prozent der getestetem Schüler zu<br />
dieser Gruppe, um zwei Prozent<br />
mehr als noch <strong>im</strong> Jahr 2006.<br />
Vertrauen in Gesundheitssystem<br />
nicht zerstören<br />
Schüler mit Migrationshintergrund sind mehrheitlich „Risikoschüler“.<br />
Die neue Pisa-Studie aus dem<br />
Jahr 2015 zeigt nicht nur, dass die<br />
Leistungen der österreichischen<br />
Schüler eher schlechter statt besser<br />
werden. So ist auch der Anteil von<br />
Schülern in der Spitzengruppe stark<br />
gesunken. Erreichten 2006 noch 20<br />
Projekt6_Layout 1 21.11.16 09:49 Seite 1<br />
Prozent der österreichischen Schüler<br />
Bestleistungen in zumindest einem<br />
der drei Bereiche, waren es<br />
2015 nur noch 15 Prozent.<br />
Das ist ein bedrohlicher Warnhinweis<br />
für das Bildungsniveau an<br />
Österreichs Schulen.<br />
Foto: NFZ<br />
„Die Patienten-Umfrage der<br />
Ärztekammer bestätigt unseren Zugang<br />
und unsere Analyse: Das Vertrauen<br />
der Patienten in das Gesundheitssystem<br />
darf nicht zerschlagen<br />
werden, sondern das System muss<br />
zukunftstauglich gemacht werden“,<br />
betonte die Vorsitzende<br />
des Gesundheitsausschusses und<br />
FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar<br />
Belakowitsch-Jenewein.<br />
Aber SPÖ und ÖVP würden,<br />
tatkräftigst unterstützt von den<br />
Grünen, leider genau den umgekehrten<br />
Weg gehen und die bewährten<br />
Strukturen zerschlagen.<br />
Denn darauf laufe alles hinaus, den<br />
Hausarzt als Säule der Gesundheitsversorgung<br />
sukzessive durch<br />
„Pr<strong>im</strong>ary-Health-Care-Zentren“<br />
und ein „DDR-System“ zu ersetzen<br />
– zum Schaden der Patienten.<br />
„Ein ,Pr<strong>im</strong>ary-Health-Care-Zentrum‘<br />
kann den Hausarzt niemals<br />
ersetzen. So fällt die über Jahre<br />
hinweg aufgebaute Vertrauensbasis<br />
zwischen Patient und Arzt weg,<br />
denn in einem PHC kommt der<br />
Patient zu dem Arzt, der gerade<br />
Vertrauen zum Arzt ist gefragt.<br />
Dienst hat“, argumentierte Belakowitsch-Jenewein.<br />
Zum anderen werde es diese<br />
„Pr<strong>im</strong>ary-Health-Care-Zentren“<br />
max<strong>im</strong>al in den Bezirkshauptstädten<br />
geben, die ärztliche Versorgung<br />
<strong>im</strong> ländlichen Raum, deren Eckpfeiler<br />
die Hausarztpraxen sind,<br />
werde dadurch ausgedünnt, warnte<br />
die FPÖ-Gesundheitssprecherin.<br />
Die Interessen der Patienten stünden<br />
daher nicht <strong>im</strong> Mittelpunkt der<br />
rot-schwarzen Reformen. Vor allem<br />
der SPÖ gehe es aus rein ideologischen<br />
Gründen nur darum, die<br />
Freien Berufe in einer Art Salamitaktik<br />
zurückzudrängen und durch<br />
ein „DDR-System“ zu ersetzen.<br />
Foto: NFZ
8 Außenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Harald Vil<strong>im</strong>sky<br />
Türkei: Moralischer<br />
Bankrott der EU<br />
Rumänien wählt links,<br />
Mazedonien konservativ<br />
Die politische Ausrichtung Brüssels<br />
und der europäischen Eliten<br />
lässt sich an der Bewertung der beiden<br />
Wahlergebnisse in Rumänien<br />
und in Mazedonien ablesen. Wird<br />
der Sieg der Sozialisten in Rumänien<br />
bereitwillig hingenommen, so<br />
wird der Sieg der nationalistischen<br />
Konservativen in Mazedonien kritisch<br />
hinterfragt.<br />
Nach Angaben des Zentralen<br />
Wahlbüros in Bukarest vom Montag<br />
können die Sozialisten mit der<br />
absoluten Mehrheit <strong>im</strong> Parlament<br />
rechnen. Und sie wollen ihren Vorsitzende<br />
Liviu Dragnea als neuen<br />
Regierungschef, obwohl dieser<br />
wegen Wahlmanipulationen vorbestraft<br />
ist. Deshalb wird befürchtet,<br />
dass eine von Dragnea kontrollierte<br />
Regierung die bisher von der EU<br />
gelobte Arbeit der Justiz <strong>im</strong> Kampf<br />
gegen Korruption wieder rückgängig<br />
machen werde.<br />
In Mazedonien dürfte die bisher<br />
regierende konservative Partei VM-<br />
RO-DPMNE erneut die Mehrheit<br />
erringen. Ein Wahlsieg, den Brüssel<br />
FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />
Manches ist so absurd, dass<br />
man es eigentlich nicht erklären<br />
kann: der Umgang der EU<br />
mit der Türkei etwa. Die Union<br />
klammert sich an die Fortsetzung<br />
der Beitrittsverhandlungen.<br />
Es geht um ein Land, in dem<br />
zehntausende Menschen verhaftet<br />
wurden, mehr als 100.000, die<br />
politisch nicht opportun sind, aus<br />
Ämtern entlassen wurden, das die<br />
Pressefreiheit einschränkt, Krieg<br />
gegen eine Minderheit führt und<br />
Träume von einem Großreich<br />
weit über die bestehenden Landesgrenzen<br />
hinaus hegt. Um ein<br />
Land, das sein Präsident Erdogan<br />
unbeirrt zu einer islamistischen<br />
Präsidialdiktatur umbaut.<br />
Wir lernen also: Ein islamisch-autoritäres<br />
Reg<strong>im</strong>e ist aus<br />
der Sicht von Brüssel grundsätzlich<br />
eines EU-Beitrittes würdig.<br />
Um das zu unterstreichen, hat<br />
das Scheindemokraten-Duo aus<br />
EU-Kommissionschef Juncker<br />
und Noch-Parlamentspräsident<br />
Schulz mehrfach betont, dass an<br />
den Verhandlungen jedenfalls<br />
festgehalten werden soll. Belohnt<br />
wird das Erdogan-Reg<strong>im</strong>e<br />
dafür auch noch mit Milliardenzahlungen<br />
aus der sogenannten<br />
Heranführungshilfe, mit der ironischerweise<br />
Demokratie und<br />
Rechtsstaatlichkeit gefördert werden<br />
sollten. Anders denn als moralische<br />
Bankrotterklärung lässt<br />
sich das alles nicht interpretieren.<br />
Die Verhandlungen mit der<br />
Türkei gehören nicht unterbrochen<br />
– wie es das EU-Parlament<br />
gefordert hat –, sondern ein für<br />
alle Mal beendet. Diese Türkei<br />
hat in der EU nichts verloren.<br />
Foto: PSD.ro<br />
mit Argusaugen beobachtet. Zwar<br />
hat die Regierung eine Verbesserung<br />
der wirtschaftlichen Lage des<br />
Landes erreicht, sich mit ihrer restriktiven<br />
Minderheitenpolitik gegenüber<br />
den Albanern aber Kritik<br />
in Brüssel eingehandelt. Zudem<br />
hat sich der Namensstreit mit dem<br />
EU-Nachbarn Griechenland, das<br />
den Namen „Mazedonien“ nicht<br />
gelten lassen will, verschärft. Inwieweit<br />
sich das Wahlergebnis auf<br />
die Beitrittsverhandlungen auswirken<br />
wird, sollte sich bald zeigen.<br />
Skandalpremier Liviu Dragnea.<br />
Foto: Kiefer. CC BY-SA 2.0, https://commons.wik<strong>im</strong>edia.org/w/index.php?curid=38246601<br />
Das endgültige Aus<br />
EU ist bereits eine<br />
Die Europäische Zentralbank wird 2017 Staatsanlei<br />
Neue D<strong>im</strong>ensionen setzte die Europäische Zentralbank mit ihrer neuen Zent<br />
schen Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen hat sich die EZB zum grö<br />
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihr Anleihekaufprogramm<br />
für Europas Krisenstaaten bis 2017 erstrecken und weiter<br />
ausweiten. Ende des nächsten Jahres stehen diese Länder dann mit<br />
sagenhaften 2.380 Milliarden Euro bei der EZB in der Kreide – obwohl<br />
der Maastricht-Vertrag das ausdrücklich verboten hat.<br />
Die Europäische Zentralbank<br />
wird ihr 2015 begonnenes Anleihekaufprogramm<br />
erheblich ausweiten.<br />
Das gab EZB-Präsident Mario<br />
Draghi am Donnerstag vergangener<br />
Woche bekannt. Nur wird die<br />
EZB das monatliche Kaufvolumen<br />
für Staatsanleihen der Euro-Länder<br />
bis Ende Dezember 2017 von April<br />
an von bisher 80 auf 60 Milliarden<br />
Euro pro Monat verringern. Die<br />
Zentralbank wird somit <strong>im</strong> nächsten<br />
Jahr 540 Milliarden Euro frisches<br />
Geld in die Märkte spülen. Insgesamt<br />
steigt das Volumen der Geldschwemme<br />
auf insgesamt 2.280<br />
Milliarden Euro bis Ende 2017.<br />
Maastricht-Vertrag?<br />
Um die D<strong>im</strong>ension zu veranschaulichen:<br />
Die EZB wird damit<br />
in nicht einmal drei Jahren de facto<br />
Kredite an die Euro-Länder in<br />
Höhe des Neunfachen der Staatsschulden<br />
der Republik Österreich<br />
vergeben haben.<br />
Aus der Währungsunion ist eine<br />
Schulden- und Haftungsunion geworden,<br />
in der nach Belieben Regeln<br />
gebrochen und Verträge gebeugt<br />
werden. Die Nichtbeistandsklausel<br />
des Maastrichter Vertrags, also die<br />
Vergemeinschaftung von Schulden<br />
der Euro-Länder, existiert nur noch<br />
auf dem Papier. Mit dem nach Ausbruch<br />
der Finanzkrise eingeführten<br />
Euro-Rettungsfonds ESM ist der<br />
zwischenstaatliche Hilfskredit die<br />
neue Normalität in der Eurozone.<br />
In Summe ist der vor 25 Jahren be-<br />
Mario Draghi ordnet die Geldpolitik der<br />
Euro-Ländern eine Politik zu ermöglich
Nr. 50 Donnerstag, 15. Dezember 2016<br />
g<br />
für Maastricht:<br />
„Schuldenunion“<br />
hen um 2.280 Milliarden Euro „aufgekauft“ haben<br />
rale (<strong>im</strong> Bild links) in Frankfurt nicht nur in der Architektur. Mit dem gigantißten<br />
Gläubiger der Euro-Länder „hinaufgekauft“.<br />
schlossene Stabilitäts- und Wachstumspakt<br />
des Maastricht-Vertrags<br />
insgesamt 165 Mal gebrochen<br />
worden, hat der deutsche Ökonom<br />
Hans-Peter Sinn nachgerechnet.<br />
Die EZB macht Politik<br />
Mit Staatsfinanzierung habe der<br />
Kauf der Staatsanleihen nichts zu<br />
tun, betonen Draghi & Co stets<br />
unter Berufung auf eine Bestätigung<br />
des Europäischen Gerichtshofs.<br />
Dennoch hat sich die EZB<br />
zum größten Gläubiger der Eurozone<br />
aufgeschwungen, da es bald<br />
ein Drittel der Euro-Staatskredi-<br />
Finanzpolitik unter, um damit in den<br />
en, die von Brüssel gewünscht wird.<br />
Foto: EU<br />
te in seinen Bilanzen haben wird.<br />
Die Folgen dieser „Umverteilungspolitk“<br />
ignorieren EZB und Brüssel<br />
großzügig: Die Sparer werden<br />
ärmer, nur Immobilien- und Aktieninvestoren<br />
werden reicher.<br />
In Dänemark, Österreich, Belgien,<br />
Finnland, Luxemburg, Schweden,<br />
den Niederlanden und in<br />
Großbritannien bestünden mittelfristig<br />
Risiken wegen überschießender<br />
Immobilienpreise oder einer<br />
zu starken Verschuldung der<br />
Haushalte. Diese Warnung des<br />
EZB-eigenen Europäischen Ausschuss<br />
für Systemrisiken (ESRB)<br />
wurde am vergangenen Donnerstag<br />
einmal mehr ignoriert.<br />
EZB-Präsident Draghi ordne<br />
mit seinem unbedingten Rettungswillen<br />
(„whatever it takes“) die<br />
Geldpolitik der Finanzpolitik unter,<br />
kritisierte am Wochenende die<br />
„FAZ“. Einige EZB-Ratsmitglieder<br />
befürchteten nämlich eine weitere<br />
Stärkung der „Protestparteien“<br />
– FPÖ, Front National, Alternative<br />
für Deustchland, etc. – in der<br />
Währungsunion und wollen dem<br />
mit der Geldpolitik gegenhalten:<br />
„Dabei n<strong>im</strong>mt der Unmut auch<br />
deshalb zu, weil das Schielen der<br />
EZB auf Wahlergebnisse als unzulässiger<br />
Versuch der Beeinflussung<br />
durch mächtige Beamte betrachtet<br />
wird, die nicht gewählt sind.“<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Außenpolitik 9<br />
Knickt EU vor der Türkei ein?<br />
27 EU-Staaten unterstützten nach Angaben<br />
des schwedischen Botschafters Lars<br />
Danielsson eine gemeinsame EU-Linie zur<br />
Türkei. Und die lautet: die Fortsetzung der<br />
EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei. „Österreich<br />
blockiert die Schlussfolgerungen des<br />
Allgemeinen Rates wegen der Türkei. Aber<br />
Konsens unter den anderen 27“, twitterte der<br />
schwedische EU-Botschafter nach den abgebrochenen<br />
Verhandlungen am Dienstag. Der<br />
Streit über die Türkei könnte auch ein zentrales<br />
Thema des EU-Gipfels am Donnerstag<br />
werden. Vor allem Deutschland will den Dialog aufrecht erhalten, um das<br />
„Flüchtlingsabkommen“ mit Ankara nicht zu gefährden.<br />
Neuauszählung ohne Wert<br />
Foto: AKP<br />
Donald Trump bleibt nach einer Neuauszählung<br />
der St<strong>im</strong>men Wahlsieger <strong>im</strong> amerikanischen<br />
Bundesstaat Wisconsin. Die Zahlen<br />
hätten sich nur geringfügig verändert,<br />
teilte der Leiter der Wahlkommission, Mark<br />
Thomsen, am vergangenen Montag mit.<br />
Trump gewann sogar 131 St<strong>im</strong>men hinzu.<br />
Der Vorsprung des Republikaners vor der<br />
Demokratin Hillary Clinton in diesem Bundesstaat<br />
beträgt damit 22.748 St<strong>im</strong>men. Die<br />
Grünen-Kandidatin Jill Stein hatte die Nachzählung<br />
in Wisconsin beantragt mit dem Verdacht, dass die Wahlmaschinen<br />
zu Ungunsten von Hillary Clinton manipuliert gewesen sein könnten.<br />
Parlamentariertreffen zu<br />
Kooperationen EU-USA<br />
Im Rahmen des 79. Treffens der<br />
interparlamentarischen Beziehungen<br />
zwischen dem Europäischen<br />
Parlament und dem Kongress der<br />
Vereinigten Staaten begleitete die<br />
freiheitliche EU-Abgeordnete Barbara<br />
Kappel die erste offizielle<br />
EU-Delegation seit der US-Präsidentschaftswahl<br />
Anfang November.<br />
Als Vertreterin der FPÖ sowie<br />
als einzige Vertreterin der<br />
ENF-Fraktion traf Kappel bei ihrem<br />
Besuch hochrangige Kongressabgeordnete<br />
von Repräsentantenhaus<br />
und Senat in Washington.<br />
Thematisch ging es insbesondere<br />
um die zukünftige Entwicklung<br />
der transatlantischen Beziehungen<br />
und die bilateralen Kooperationen<br />
in den Bereichen Außen-, Sicherheits-<br />
und Wirtschaftspolitik zwischen<br />
der EU und den Vereinigten<br />
Staaten.<br />
Bei der Außenpolitik waren insbesondere<br />
Themen wie die Beziehungen<br />
zu Russland und die<br />
Herausforderungen der globalen<br />
Migrationsströme <strong>im</strong> Fokus, in<br />
Foto: NFZ<br />
ökonomischer Hinsicht möchte die<br />
neue US-Administration jedoch<br />
keineswegs auf Isolation setzen.<br />
Diskrepanzen gab es be<strong>im</strong> Thema<br />
des Umgangs mit der Türkei. Als<br />
Schlussfolgerung wurde eine gemeinsame<br />
EU-US-Erklärung über<br />
die transatlantischen Beziehungen<br />
von beiden Vorsitzenden der jeweiligen<br />
Delegationen unterzeichnet.<br />
Die EU-Delegation trifft sich<br />
seit 1972 zwe<strong>im</strong>al jährlich mit einer<br />
US-Delegation, abwechselnd<br />
in Europa und den USA.<br />
Kappel zu Besuch <strong>im</strong> Pentagon.<br />
Foto: youtube.com
10 Leserbriefe<br />
Neue Freie Zeitung<br />
LESER AM WORT<br />
Kern und die FPÖ<br />
Laut seinen Beratern soll nun<br />
der von der SPÖ installierte und<br />
nicht gewählte Herr Kern die FPÖ<br />
dazu drängen, konkrete Konzepte<br />
für die Bereiche Bildung, Soziales,<br />
Wohnen und Arbeitsmarkt vorzulegen,<br />
um so mit diesen fertig zu<br />
werden. Na ja, also wenn der Herr<br />
Kern und seine SPÖ nicht mehr arbeiten<br />
wollen, und nun versuchen,<br />
so über ihre Unfähigkeit hinwegzutäuschen<br />
und gleichzeitig die FPÖ<br />
in Misskredit zu bringen, dann<br />
wäre es besser, abzutreten. Und<br />
jetzt als SPÖ von der Täter- in die<br />
Opferrolle schlüpfen zu wollen, ist<br />
ja wohl mehr als billig!<br />
Stefan Scharl, Klosterneuburg<br />
Wir dürfen nur gehorchen<br />
Die EU befiehlt: Österreich darf<br />
die Familienbeihilfe für Kinder <strong>im</strong><br />
EU-Ausland nicht kürzen – wobei<br />
mit „kürzen“ die Anpassung an<br />
die Familienbeihilfe des Landes<br />
gemeint ist, wo die Kinder leben.<br />
Foto: NFZ<br />
Die EU best<strong>im</strong>mt also über unser<br />
Geld. Was unterscheidet diesen<br />
Verein noch von einer Diktatur?<br />
Wir dürfen unsere Grenzen nicht<br />
schützen, wir müssen Milliarden<br />
an die EU zahlen, wir werden von<br />
Scheinasylantenmassen überrannt<br />
und dürfen uns nicht dagegen wehren,<br />
usw. Dagegen gibt es nur eine<br />
Möglichkeit: Austreten aus dem<br />
Verein, so lange es noch möglich<br />
ist.<br />
Stephan Pestischek, Strasshof<br />
Linker Populismus<br />
Ob Van der Bellen ein Präsident<br />
für „alle“ Österreicher sein kann,<br />
wird sich weisen. Eines wissen<br />
wir jedenfalls nach diesem Marathon-Wahlkampf:<br />
Dass eine objektive<br />
und neutrale Berichterstattung<br />
nicht zu erwarten ist, wenn die Interessen<br />
von Wirtschaft und Establishment<br />
gelten. Es war auch<br />
ein Schulterschluss aller anderen<br />
Parteien nötig, um Van der Bellen<br />
gerade einmal über die 50-Prozent-Hürde<br />
zu hieven. Die Frage,<br />
ob sich knapp zwei Millionen Wähler<br />
jetzt als „Verlierer“ fühlen müssen,<br />
ist zu bejahen. Die Regierung<br />
ist nicht zu einer Kurskorrektur gewillt<br />
und wird auch weiterhin gegen<br />
die Interessen Österreichs agieren.<br />
Auf diese Weise werden die Probleme<br />
unseres Landes jedenfalls nicht<br />
gelöst werden - und irgendwann<br />
wird‘s halt zu spät sein...<br />
Siegfried Pichl, Linz<br />
Schachfiguren<br />
Wenn sich die Regierungsparteien<br />
mit ihrem dilettantischen Regierungsstil<br />
nach der Präsidentenwahl<br />
in vorzeitige Nationalratswahlen<br />
hineintheatern, so werden sie ein<br />
großes Problem haben: Wie sollen<br />
sie ihre Stammwähler, welche sie in<br />
fahrlässigster Weise aus Angst vor<br />
einem blauen Bundespräsidenten<br />
selbst ins grüne Lager gelobt hatten,<br />
wieder zurückgewinnen? Ob<br />
sich Bürger wie auf einem Schachbrett<br />
hin und her schieben lassen?<br />
Karl Blumauer, Krieglach<br />
Neuwahlen?<br />
Mit treuherzigem Dackelblick<br />
versichern uns die beiden Regierungsparteien<br />
SPÖ und ÖVP, sie<br />
wollen jetzt „geeint“ weiter „arbeiten“.<br />
Zwei Begriffe, die in diesem<br />
Zusammenhang leider völlig<br />
fehl am Platze sind. Denn beides<br />
vermisst die österreichische Bevölkerung<br />
von diesen Herrschaften<br />
seit langer Zeit.<br />
Cora Katzenberger, Puchenau<br />
Foto: BKA / Christopher Dunker<br />
Postfaktisches Abendland<br />
Wenn Fundamente einer ursprünglich<br />
christlich geprägten<br />
Gesellschaft wegbrechen, durch<br />
Multi-Kulti ersetzt werden, brechen<br />
auch in Europa – und das ist mehr<br />
als die EU – Dämme ein. Dürfen<br />
die Bürger überhaupt noch beurteilen,<br />
was gerade abgeht, oder gefährden<br />
sie durch ihre „postfaktische“<br />
Dummheit den Weltfrieden?<br />
A. Neudorfer, Vöcklabruck<br />
Selbstaufgabe<br />
System, Establishment und steuergeldfinanzierte<br />
Staatskünstler<br />
feiern sich ein letztes Mal ab. Der<br />
gewünschte Marionettenkandidat<br />
konnte dank massivster Angstund<br />
Hetzpropaganda gerade noch<br />
als BP installiert werden. Somit<br />
wird eine gezielt gegen das eigene<br />
Volk gerichtete Politik ungestört<br />
bis 2018 weiter fortgeführt<br />
werden. Dann aber wird es interessant,<br />
wenn die jetzt vereinten 56,2<br />
Prozent bei der Wahl dummerweise<br />
wieder unter fünf Konkurrenten<br />
aufgeteilt werden. Welche der<br />
Systemparteien SPÖ, ÖVP, Grüne,<br />
NEOS ist dann als Erste zur Selbstaufgabe<br />
bereit und wird sich (wie<br />
in diesem BP-Wahlkampf) zur Verhinderung<br />
eines blauen Kanzlers<br />
für einen Einheitskandidaten aussprechen?<br />
Andreas Brazda, Wien<br />
Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at<br />
TERMINE<br />
DEZEMBER<br />
20<br />
Weihnachtsfeier der<br />
FPÖ S<strong>im</strong>mering<br />
Die FPÖ-Bezirksgruppe S<strong>im</strong>mering<br />
lädt am Dienstag, dem 20.<br />
Dezmber 2016, zu ihrer Weihnachtsfeier<br />
für Senioren und Parte<strong>im</strong>itglieder<br />
ins Gasthaus „Auszeitstüberl“<br />
(Grillgasse 20, 1110<br />
Wien). Beginn: 15.00 Uhr<br />
Jänner<br />
17<br />
Seniorenstammtisch<br />
der FPÖ S<strong>im</strong>mering<br />
Die FPÖ S<strong>im</strong>mering lädt am<br />
Dienstag, dem 17. Jänner 2017,<br />
zu ihrem Seniorenstammtisch ins<br />
Gasthaus „Auszeitstüberl“ (Grillgasse<br />
20, 1110 Wien). Beginn:<br />
15.00 Uhr<br />
Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />
Halbjahrespreis € 15,-<br />
Auslandsjahresbezug € 73,-<br />
Jahrespreis € 30,-<br />
Jahrespreis zum Seniorentarif € 20,-<br />
Jahrespreis für Studenten € 20,-<br />
Die Bestellung gilt bis auf schriftlichen Widerruf, der entweder per E-Mail oder Postweg erfolgen muss.<br />
Die Einzahlung erfolgt mittels Erlagschein, der Ihnen halbjährlich (bei Jahresabo jährlich) zugeschickt wird.<br />
Bankverbindung: PSK, IBAN: AT55 6000 0000 0185 5450<br />
Bestellungen auch per E-Mail: jana.feilmayr@fpoe.at<br />
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(Vor- und Zuname, bitte in Blockschrift ausfüllen)<br />
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(Postleitzahl, Ort, Straße, Hausnummer, Türnummer)<br />
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Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />
Tel: 01 512 35 35 – 29, Fax: 01 512 35 35 – 9<br />
E-Mail: jana.feilmayr@fpoe.at<br />
Mitglied in FPÖ-Landesgruppe*:<br />
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Bitte geben Sie uns für Rückfragen Ihre E-Mail oder Telefonnummer bekannt**:<br />
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** Wir erhalten von der Post in regelmäßigen Abständen Retoursendungen und wollen diese überprüfen. Ihre Daten werden vertraulich behandelt.
Nr. 50 Donnerstag, 15. Dezember 2016<br />
g<br />
Wien 11<br />
WIEN<br />
Rot-Grünes Allheilmittel:<br />
Weiter Schulden machen!<br />
570 Millionen Euro neue Schulden – für die „Willkommenskultur“<br />
SPÖ-Finanzstadträtin Renate<br />
Brauner hat ihr Ressort 2007<br />
mit 1,4 Milliarden Euro Schulden<br />
übernommen und bis Ende<br />
2016 auf sechs Milliarden Euro<br />
mehr als vervierfacht. Und 2017<br />
will sie weitere 570 Millionen<br />
Euro Schulden machen.<br />
„Und diese neuen Schulden<br />
kommen nicht einmal den Wienern<br />
zugute, denn 70 Prozent davon<br />
sind der ,Willkommenskultur von<br />
Rot-Grün‘ geschuldet“, kritisierte<br />
FPÖ-Vizebürgermeister Johann<br />
Gudenus diese desaströse Leistung<br />
Brauners in der Budgetdebatte des<br />
Gemeinderats zusammen.<br />
100.000 Wohnungssuchende in Wien<br />
Wien wächst durch Zuzug aus<br />
Österreich und den EU-Ländern<br />
jährlich um 25.000 Einwohner.<br />
Dazu kommen knapp 25.000<br />
Flüchtlinge, die Wien aufgrund<br />
seiner österreichweit am höchsten<br />
dotierten Sozialleistungen aus Afrika<br />
und dem Nahen Osten in die<br />
Bundeshauptstadt lockt. „Das entspricht<br />
einer Zuwanderung in der<br />
Größenordnung von St. Pölten –<br />
und das jedes Jahr aufs Neue. Wo<br />
sollen all diese Menschen wohnen“,<br />
wunderte sich FPÖ-Wohnbausprecher<br />
Günter Kasal angesichts<br />
der Bauvorhaben der Stadt<br />
Wien <strong>im</strong> Wohnungsbereich.<br />
Die für das Jahr 2017 vorgesehenen<br />
Wohnbauförderungen in Höhe<br />
Gudenus warnt vor „rot-grünem Schuldenmachen ohne Ende“.<br />
Wien steuert auf Abgrund zu<br />
FPÖ-Klubobmann Dominik<br />
Nepp hielt der SPÖ-Finanzstadträtin<br />
entgegen, dass jede Form konkreter<br />
Sparpläne fehle und lediglich<br />
die Wiener erneut geschröpft<br />
werden: „Vollkommen entgegen allen<br />
Wahlversprechen von SPÖ und<br />
Grünen, werden die Gebühren für<br />
Wasser, Abwasser, Müll und Parken<br />
neuerlich hinaufgeschnalzt!“<br />
Dass eine erfolgreiche Politik<br />
wohl mehr vorzuweisen hätte<br />
als eine Tourismus-Studie und<br />
ein Schuldenberg von sechs Milliarden<br />
Euro sowie keine Ideen zur<br />
Konsolidierung, sondern vielmehr<br />
die Verschuldung bis 2019 auf 7,9<br />
Milliarden ansteigen soll, spreche<br />
von rund 578 Millionen Euro seien<br />
nur ein Tropfen auf den heißen<br />
Stein – zumal die Mittel weiter gekürzt<br />
oder in das Milliardengrab<br />
„Krankenhaus Nord“ umgeleitet<br />
werden. „Selbst wenn die von der<br />
Stadtregierung angepeilten 9.000<br />
neuen, geförderten Wohnungen<br />
jährlich wirklich gebaut werden<br />
können – was so nicht realisierbar<br />
ist –, wären es trotzdem noch <strong>im</strong>mer<br />
um drei Viertel zu wenig, um<br />
die Folgen der Willkommenspolitik<br />
von SPÖ und Grünen abzufedern“,<br />
betonte Kasal.<br />
Für die 30.000 Wiener, die derzeit<br />
die Kriterien für das „Wohnticket“<br />
erfüllen, heiße es in Zukunft<br />
also weiterhin: „Bitte warten!“<br />
für sich, betonte Nepp. „Wenn in<br />
Wien nicht rasch ein Umdenken<br />
stattfindet, den Wirtschaftsstandort<br />
zu verbessern und Politik für die<br />
eigene Bevölkerung zu betreiben,<br />
dann steuern wir weiter auf den politischen<br />
Abgrund zu“, warnte Gudenus<br />
abschließend. Die steigende<br />
Arbeitslosigkeit und das Abwandern<br />
oder Schließen von Betrieben,<br />
wie demnächst der Traditionsfirma<br />
Trünkel, seien die Zeichen dafür.<br />
„Bitte Warten“ heißt es weiterhin<br />
für wohnungssuchende Wiener.<br />
Foto: NFZ<br />
Foto: NFZ<br />
WIENER SPAZIERGÄNGE<br />
von Hannes Wolff<br />
Be<strong>im</strong> Zeitunglesen und Fernsehen<br />
steigen mir die Grausbirnen<br />
auf. Die Frau Glawischnig lässt<br />
ausrichten, dass sie jetzt schärfer<br />
auftreten wird. Gegen den Kurz<br />
etwa, weil der eine gar so böse<br />
Asylpolitik betreibt. Oder gegen<br />
den Kern, da will sie sogar „einschreiten“<br />
(mei Liawa, des klingt<br />
gfährlich), weil er sich an die<br />
FPÖ annähert.<br />
Zustände<br />
Der Pilz wiederum will „linkspopulistisch“<br />
werden und sich<br />
mit den Leuten an die Stammtische<br />
setzen. Prost, aber das gefällt<br />
der Chefin nicht. Wobei „Populismus“<br />
gar nix Böses bedeutet.<br />
HC Strache etwa wird auch als<br />
Rechtspopulist bezeichnet, und<br />
da das Wort vom lateinischen<br />
„populus“ = „Volk“ kommt und<br />
die Verteidigung der einfachen<br />
Menschen gegen die sogenannte<br />
Elite benennt, kann man ja nix<br />
dagegen haben.<br />
Die Frau Vassilakou wiederum<br />
kämpft um die Verbauung des<br />
Eislaufplatzes, ihr ist der Verlust<br />
des „Kulturerbes“ wurscht. Und<br />
der Häupl blicket stumm und<br />
nichts machend nur herum.<br />
Das „gespaltene“ Land aber<br />
wird bald keine Bauern mehr haben<br />
und auch keine Kleinbetriebe,<br />
weil ihnen sadistische Gesetze<br />
das Leben versauern.<br />
Da geh ich doch zum Döner-Standl<br />
und spül mir mit einem<br />
Glasl Raki meine patriotischen<br />
Gefühle hinunter...
12 Länder<br />
Neue Freie Zeitung<br />
KÄRNTEN<br />
Inländerdiskr<strong>im</strong>inierung<br />
Die Freiheitlichen in Kärnten fordern<br />
erneut, dass die zwei erstgereihten<br />
Kandidaten bei den bereits<br />
abgeschlossenen Objektivierungsverfahren<br />
für die Leiterbestellungen<br />
in den Volksschulen zum Zug<br />
kommen müssen. „Wir Freiheitliche<br />
werden eine Diskr<strong>im</strong>inierung<br />
deutschsprachiger Kandidaten auf<br />
keinen Fall dulden und weiterhin<br />
vehement dagegen vorgehen“, erklärte<br />
FPÖ-Landtagsabgeordneter<br />
Josef Lobnig und forderte dabei<br />
SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser<br />
zur rechtskonformen Handlung<br />
auf.<br />
OBERÖSTERREICH<br />
RFJ-Winterseminar<br />
Am vergangenen<br />
Wochenende<br />
fand das<br />
RFJ-Winterseminar<br />
in Gosau in<br />
Oberösterreich<br />
statt. RFJ-Winterseminar<br />
An die 80 Jugendliche bildeten<br />
sich <strong>im</strong> Bereich Rhetorik und Medien<br />
fort. Am Samstagabend referierte<br />
Salzburgs FPÖ-Landesobfrau<br />
Marlene Svazek über aktuelle<br />
politische Ereignisse.<br />
TIROL<br />
Null-Toleranz-Politik<br />
Für FPÖ-Klubobmann Rudi Federspiel<br />
beweist die angespannte<br />
Situation in Innsbrucker Jugendzentren<br />
hinsichtlich Suchmittelweitergabe,<br />
dass Handlungsbedarf<br />
besteht: „Ich habe seit Monaten<br />
davor gewarnt, speziell das Jugendzentrum<br />
in Pradl war ein diesbezüglicher<br />
Brennpunkt, bedingt<br />
durch die Nähe zum Rapoldipark,<br />
nun wurde es geschlossen“, kritisierte<br />
Federspiel. Es benötige<br />
dringend eine „Null-Toleranz-Politik“<br />
für Suchtmittel in Innsbrucker<br />
Jugendzentren. Die Freiheitlichen<br />
forderten bereits eine Adaptierung<br />
des Suchtkonzeptes aus dem Jahr<br />
2012, doch die Regierungsparteien<br />
lehnten es in den Ausschüssen ab.<br />
Die elfprozentige Steigerung der<br />
Anzeigen in Tirol muss dazu führen,<br />
dass endlich die Bundesregierung<br />
handelt. Die Regierung schaut<br />
aber tatenlos zu“, so Federspiel.<br />
Foto: RFJ<br />
Foto: FPÖ Steiermark<br />
Anstatt Krampusumzüge lieber<br />
Schlepperautos kontrollieren!<br />
Polizei straft Krampusse wegen Aufbauten auf deren Umzugswägen<br />
Die FPÖ kritisiert die ausgesprochenen<br />
Strafen gegen<br />
Krampusgruppen und fordert<br />
den Schutz des österreichischen<br />
Brauchtums.<br />
Krampusgruppen wurden zuletzt<br />
von der Polizei wegen deren Aufbauten<br />
auf den Umzugswägen bestraft.<br />
Die FPÖ kritisiert dieese Vorgehensweise<br />
und steht hinter den<br />
mehr als 200 Krampus- und Perchtenpassen<br />
in Salzburg. Brauchtum<br />
und Tradition müssten mit mehr<br />
Augenmaß beurteilt werden.<br />
Verbotsgesellschaft<br />
Die FPÖ fordert, dass Krampusund<br />
Perchtenläufe als Fremdenverkehrsveranstaltungen<br />
vom Kraftfahrgesetz<br />
ausgenommen werden.<br />
„Österreich entwickelt sich <strong>im</strong>mer<br />
mehr in eine Verbotsgesellschaft<br />
ohne Verstand und jegliches Gespür!<br />
Krampusumzüge werden<br />
peinlichst genau kontrolliert, aber<br />
STEIERMARK<br />
In der Steiermark unterliegen<br />
alle in Gebäuden befindlichen<br />
Rundfunkeinrichtungen der Landesrundfunkabgabe.<br />
Der Kostenbeitrag<br />
wird vom Landtag festgelegt,<br />
und die Einhebung erfolgt<br />
gemeinsam mit der GIS-Gebühr.<br />
Die Steiermark liegt bei der Abgabenhöhe<br />
bundesweit unter den<br />
SALZBURG<br />
„ORF-Gebührenräuberei“<br />
Mario Kunasek fordert ein Ende<br />
der ORF-Zwangsgebühren.<br />
Foto: Gasteinertal.com<br />
Mit Steuern und Abgaben wird das Brauchtum zurückgedrängt.<br />
Spitzenreitern, die anderen Bundesländer<br />
heben entweder deutlich<br />
geringere oder gar keine zusätzlichen<br />
Gebühren ein.<br />
Aus diesem Grund wird die FPÖ<br />
in der kommenden Landtagssitzung<br />
einen Entschließungsantrag gegen<br />
diesen Vorstoß des roten Parteigünstlings<br />
einbringen und zudem<br />
auch erneut die Abschaffung der<br />
Landesrundfunkabgabe fordern.<br />
„Es braucht ein klares Bekenntnis<br />
des Landtags gegen die unverschämte<br />
‚Gebührenräuberei‘ des<br />
ORF. Vor allem die völlig ungerechtfertigte<br />
Abkassiererei der Steirer<br />
muss beendet werden“, erklärte<br />
FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek.<br />
Aus freiheitlicher Sicht benötige<br />
man eine tiefgreifende Reform des<br />
ORF und ein Ende der exorbitant<br />
hohen Kosten für den österreichischen<br />
Staatsfunk. „Jetzt bekommen<br />
Rot und Schwarz <strong>im</strong> Landtag<br />
die Chance, der hohen Abgabenbelastung<br />
für die Steirer ein Ende zu<br />
setzen“, sagte Kunasek.<br />
Schlepper können mit ihren Autos<br />
ungehindert illegale Einwanderer<br />
ins Land bringen“, kritisierte Landesparteiobfrau<br />
Marlene Svazek.<br />
Nachdem <strong>im</strong> Sommer bereits<br />
etliche Feste aufgrund der Registrierkassenpflicht<br />
und ähnlich strenger<br />
Vorschriften abgesagt wurden,<br />
stehen Brauchtumsveranstaltungen<br />
wohl als nächstes auf der Verbotsliste.<br />
„Wir sollten uns schön<br />
langsam überlegen, welche gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen dieses<br />
Land n<strong>im</strong>mt“, warnte Svazek.<br />
Foto: FPÖ Vorarlberg<br />
VORARLBERG<br />
Joach<strong>im</strong> Weixelbaum<br />
Kein Bußgeld für<br />
leere Wohnungen<br />
„Nach den Grünen will nun<br />
offensichtlich auch die Vorarlberger<br />
SPÖ Wohnungseigentümer<br />
mit Belastungen zur Kasse bitten.<br />
Ein von SPÖ-Klubobmann Michael<br />
Ritsch gefordertes Bußgeld für<br />
Besitzer von leerstehenden Wohnungen<br />
kommt für uns überhaupt<br />
nicht in Frage“, reagierte der freiheitliche<br />
Wohnbausprecher Joach<strong>im</strong><br />
Weixlbaumer auf die jüngsten<br />
Aussagen aus den Reihen der<br />
SPÖ. Die Freiheitlichen setzen in<br />
der Frage der Leerstandsmobilisierung<br />
weiterhin auf eine Veränderung<br />
des komplizierten und starren<br />
Mietrechts.
Nr. 50 Donnerstag, 15. Dezember 2016<br />
g<br />
Länder 13<br />
VORARLBERG<br />
Diese eindeutige Haltung zeigt<br />
uns Vorarlberger Freiheitlichen,<br />
dass sich die ÖVP weiter auf<br />
Linkskurs befindet. Sie hat nicht<br />
nur die Grünen durch die Beteiligung<br />
an der Landesregierung<br />
salonfähig gemacht, die ÖVP<br />
verabschiedet sich zunehmend<br />
auch von bürgerlich-konservativen<br />
Werten und ist längst keine<br />
Volkspartei mehr.<br />
Das alles zeigt uns Freiheitlichen,<br />
dass bei der Wallner-ÖVP<br />
keinerlei Wille zur Veränderung<br />
in Richtung einer bürgerlichen<br />
Regierung vorhanden ist. Die<br />
ÖVP ist schlicht nicht reif für<br />
eine Reformpartnerschaft mit<br />
uns Freiheitlichen. Sie fühlt sich<br />
<strong>im</strong> Kuschelbett mit den Grünen<br />
sichtlich wohler.<br />
Ein Umdenken in der ÖVP Vorarlberg<br />
kann schlussendlich nur<br />
der Wähler herbeiführen, indem<br />
er ihr für ihren Linkskurs eine<br />
deutliche Abfuhr erteilt. Das Ziel<br />
für uns Freiheitliche kann also<br />
nur lauten, selbst so stark zu werden,<br />
dass Schwarz-Grün geschlagen<br />
ist. Erst dann wird die ÖVP in<br />
Vorarlberg gezwungen sein, eine<br />
neue Koalition mit uns Freiheitlichen<br />
ernsthaft anzudenken. Das<br />
Land und die Leute würden sich<br />
ein Ende des grünen Spuks verdienen.<br />
LÄNDER-<br />
SACHE<br />
Foto: NFZ<br />
Reinhard E. Bösch<br />
FPÖ-Landesparteiobmann Vorarlberg<br />
Foto: PVA<br />
Ein Pensionssystem auf der Basis des ASVG soll endgültig das Wirr-Warr bei den Pensionen beseitigen.<br />
Endgültige Beseitigung<br />
von Luxuspensionen<br />
Vorarlberger FPÖ fordert Harmonisierung der Pensionssysteme<br />
Nach Diskussionen um die<br />
Pensionshöhe von Vorarlberger<br />
Regierungsmitgliedern<br />
fordert die FPÖ, in diesem Bereich<br />
„reinen Tisch“ zu machen.<br />
Der Vorarlberger Landtag hat<br />
Anfang des letzten Jahres auf<br />
Grundlage des vom Bundesgesetzgeber<br />
<strong>im</strong> Sommer 2014 verabschiedeten<br />
Sonderpensionenbegrenzungsgesetzes<br />
ein Gesetz über<br />
die Begrenzung von Sonderpensionen<br />
beschlossen. „Die Freiheitlichen<br />
haben diesem Gesetz damals<br />
nur mit Vorbehalt zugest<strong>im</strong>mt, damit<br />
sich bei den Luxus- und Sonderpensionen<br />
wenigstens etwas bewegt“,<br />
erinnerte FPÖ-Klubobmann<br />
Daniel Allgäuer.<br />
Ärger mit Luxuspensionen<br />
Die Diskussion rund um die<br />
Höhe der Pensionsanwartschaft des<br />
ehemaligen Regierungsmitgliedes<br />
Hubert Gorbach und des noch<br />
amtierenden Regierungsmitgliedes<br />
Erich Schwärzler hätten erneut den<br />
Unmut über die unterschiedlichen<br />
Leistungsniveaus in den einzelnen<br />
Pensionssystemen hervorgerufen,<br />
betonte Allgäuer und forderte:<br />
„Diese nach wie vor bestehenden<br />
Schieflagen gilt es nun endgültig zu<br />
Arbeit für Asylwerber?<br />
Die Freiheitlichen in Oberösterreich<br />
üben scharfe Kritik am<br />
AMS-Chef Gerhard Straßer. Der<br />
sprach sich nämlich dafür aus,<br />
bereits Asylwerbern mit laufenden<br />
Asylverfahren Zugang zum<br />
Arbeitsmarkt zu gewähren. Von<br />
ÖVP-Wirtschaftslandesrat Michael<br />
Strugl bekommt er Rückendeckung<br />
für diese Forderung.<br />
FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr<br />
kritisiert diesen Vorschlag hingegen<br />
als „verfehlt“. „Die geforderte<br />
Maßnahme wird sicher nicht den<br />
drohenden Fachkräftemangel verhindern<br />
können. Die Öffnung des<br />
Arbeitsmarktes für alle Flüchtlinge<br />
würde auch unsere he<strong>im</strong>ischen<br />
Hilfsarbeiter verdrängen“, erklärte<br />
Mahr. Das erhöhe die Gefahr, dass<br />
die Arbeitslosigkeit durch die Öffnung<br />
sogar noch steigen könnte.<br />
Für die FPÖ könne es daher einen<br />
Zugang zum Arbeitsmarkt erst<br />
nach einem positiven Asylbescheid<br />
geben. „Davor haben Asylwerber<br />
ohnehin die Möglichkeit, gemeinnützig<br />
zu arbeiten oder eine Lehre<br />
in Mangelberufen zu beginnen“,<br />
betonte Mahr.<br />
beseitigen, wobei aus unserer Sicht<br />
auch durchaus rückwirkende Maßnahmen<br />
in Betracht gezogen werden<br />
sollten.“<br />
Daher hat die FPÖ einen Antrag<br />
<strong>im</strong> Landtag eingebracht, in dem die<br />
Vorarlberger Landesregierung aufgefordert<br />
wird, sich be<strong>im</strong> Bund mit<br />
Vehemenz für eine Beseitigung der<br />
nach wie vor bestehenden unterschiedlichen<br />
Leistungsniveaus in<br />
den einzelnen Pensionssystemen<br />
einzusetzen.<br />
„Ziel muss eine Harmonisierung<br />
aller Pensionssysteme auf Basis des<br />
ASVG sein“, betonte FPÖ-Klubobmann<br />
Daniel Allgäuer.<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Mahr: Nein zu Öffnung des Arbeitsmarktes<br />
für Asylwerber.<br />
Foto: Andreas Maringer / citiyfoto.at<br />
Bei der vergangenen Bundespräsidentenwahl<br />
hat die ÖVP<br />
Vorarlberg ganz eindeutig Partei<br />
für den ehemaligen Grünen-Chef<br />
Van der Bellen ergriffen. So haben<br />
drei Alt-Landeshauptleute<br />
und einige Bürgermeister der<br />
ÖVP eine Wahlempfehlung für<br />
Van der Bellen abgegeben. Besonders<br />
bemerkenswert war die<br />
Unterstützung Van der Bellens<br />
durch den amtierenden Landeshauptmann<br />
Wallner.<br />
Kuscheln mit Grünen
„Die zwei Lichter brennen<br />
bei mir den ganzen Tag“,erzählter.<br />
zieht der Duft von<br />
Vani le. ÖVP-Chef<br />
weise ein Zeichen der Versöhnung?<br />
<br />
nicht als Signal<br />
andie FPÖ.<br />
Alexander Van<br />
der Be len komme<br />
einem<br />
„Selbstmordattentat“<br />
gleich,<br />
dann selber draufgeht.<br />
und Elisabeth (25).<br />
CONNY BISCHOFBERGER<br />
ker abgrenzen können.<br />
Klingt da eine Absage an<br />
Schwarz-Blau durch?<br />
die wir bisher viel zu wenig<br />
geführt haben,großeChancen.<br />
gere tet?<br />
Foto: MartinA.Jöchl<br />
Bilanz überdie „Bundespräsidentschaftsstichwahlwiederholungsverschiebung“,<br />
Reflexion über den<br />
Zustand der ÖVP:<br />
Reinhold Mi terlehner<br />
(61) Freitagmi tag<br />
be<strong>im</strong> Interview mit der<br />
„Krone“.<br />
„Genosse Trend“.<br />
Können Sie über so was lachen?<br />
raus noch mehrSiegeswi len<br />
für ein weiteres Antreten abzuleiten.<br />
Wie würden Sie seinen Charakter<br />
beschreiben?<br />
die Schuld am Wahlergebnis<br />
betri ft, hat IHM jemand einen<br />
Bären aufgebunden.<br />
sind?<br />
GILBERT NOVY<br />
ler wird.<br />
Hat Sie das auch als Par-<br />
tel?<br />
Ich möchte es anders for-<br />
disch?<br />
DieFrage habeich erwar-<br />
Parte insgesamt nutzen.<br />
Ganz ehrlich: Ist es nicht<br />
GILBERT NOVY<br />
zermürbend, wenn es einen<br />
Jüngeren gibt, der <strong>im</strong>mer als<br />
der Bessere hingeste lt und<br />
sogar als Nachfolger genannt<br />
wird?<br />
Ich weiß nicht, wie mürbe<br />
ich Ihnen jetzt vorkomme,<br />
aber ich kann sehr gut damit<br />
umgehen.<br />
Wie ist Ihre ganz persönli-<br />
weil er richtig ist.<br />
GILBERT NOVY<br />
14 Medien<br />
Neue Freie Zeitung<br />
GEZWITSCHER<br />
Hanno Settele<br />
@HannoSettele<br />
Erste Brexit-Katastrophe für<br />
Großbritannien: McDonalds<br />
verlegt seine Europa- Finanzzentrale.<br />
Nach Großbritannien.<br />
Karl Nehammer<br />
@karlnehammer<br />
GEFÄLLT MIR<br />
Norbert Hofer<br />
12.12.2016<br />
11.715 Personen gefällt das.<br />
HC Strache<br />
11.12.2016<br />
08.12.16 13:19<br />
Der von Brüssel prognostizierte<br />
Untergang des aufmümpfigen Britanniens<br />
wird doch nicht die selbsterfüllende<br />
Prophezeiung.<br />
Bevor man wegen Pisa wieder in<br />
Panik ausbricht - Realsituation<br />
in den Schulen anschauen...<br />
dafür machen Lehrer und Kinder<br />
einen guten Job.<br />
10.12.16 05:56<br />
St<strong>im</strong>mt, wenn in Wien Schüler<br />
mit nicht-deutscher Umgangsprache<br />
bereits 47 Prozent aller Schüler<br />
(VS, HS, NMS, etc.) stellen.<br />
Liebe Freunde! Ich wünsche Euch<br />
einen besinnlichen dritten Adventsonntag<br />
<strong>im</strong> Kreis Eurer lieben<br />
Familie!<br />
ORF-Breitseite gegen Kritiker<br />
der Gebührenerhöhung<br />
Der Staatsfunk mobilisiert seine Kräfte in den sozialen Medien<br />
Am Küniglberg liegen wegen<br />
der Kritik an der Gebührenerhöhung<br />
die Nerven blank. Die<br />
NEOS bekommen das jetzt in<br />
voller Wucht zu spüren.<br />
ORF-Generaldirektor Alexander<br />
Wrabetz fährt derzeit <strong>im</strong> Staatsfunk<br />
eine Image-Kampagne, um<br />
eine Erhöhung der ORF-Gebühren<br />
um 7,7 Prozent durchzusetzen. Unter<br />
dem Titel „GISabdrehen“ haben<br />
die NEOS <strong>im</strong> Internet und in den<br />
sozialen Medien ihre Kritik an der<br />
Gebührenerhöhung und an der Finanzierung<br />
des ORF <strong>im</strong> Allgemeinen<br />
eine Offensive gestartet.<br />
Das hat die Herrschaften am Küniglberg<br />
derart erzürnt, dass die<br />
jetzt ihre Mitarbeiter in den sozialen<br />
Medien gegen die NEOS mobilisieren.<br />
FPÖ IN DEN MEDIEN<br />
Der Erfolg Norbert Hofers bei<br />
der Bundespräsidentenwahl und<br />
die Umfragendaten der FPÖ haben<br />
bei den anderen<br />
Parteien Richtungsstreits<br />
oder<br />
ein Überdenken<br />
des Verhältnisses<br />
zur FPÖ ausgelöst.<br />
ÖVP-Chef Reinhold<br />
Mitterlehner<br />
D<br />
Seite 10 INTERVIEW Sonntag, 11. Dezember2016 Seite 11<br />
urch sein Büro am<br />
Wiener Stubenring 1<br />
Mi terlehner kommt uns<br />
aufdemTeppichmit denroten<br />
Rosen entgegen, er sieht<br />
kampflustig aus. Auf dem<br />
Tischstehen selbstgebackene<br />
Kekse seiner Mitarbeiter<br />
sowie ein prächtiger Adventkranz<br />
mit dicken Kerzen<br />
und weißen Schleifen.<br />
He r Mi terlehner, ist Ihre<br />
blaue Krawa te möglicher-<br />
Lacht. –Die hat einfach<br />
ganz gut zum Anzug gepasst.<br />
Politisch hat sie<br />
nichtszubedeu-<br />
ten. Schon gar<br />
Ihre Wahlempfehlung<br />
für<br />
schäumteNorbertHofer. Bei<br />
einem Selbstmorda tentat ist<br />
es ja so, dass man jemanden<br />
in den Tod reißen wi l und<br />
SeineKarriere<br />
Geboren am 10. Dezember<br />
1955 in Helfenberg,<br />
OÖ. Der Vater ist Polize inspektor,<br />
die Mu ter Buchhalterin.<br />
Nach dem Jus-Studium<br />
startet er seine Ka riere<br />
in der Wirtschaftskammer.<br />
War seine Unterstützung für VdB eine<br />
Absage an Schwarz-Blau? ÖVP-Chef<br />
Mitterlehner über Strache als Kanzler,<br />
schlafende Bären und den lieben Gott.<br />
Da kann ich nur sagen:<br />
Hu ra, wir leben noch! Ich<br />
weiß nicht,obHofer bewusst<br />
war, was er da eigentlich dahe<br />
redet. Ich möchte das<br />
nichtaufwerten, indemich es<br />
mentiere. Aber eines istklar:<br />
Wir lassen uns sicher nicht<br />
von ihm vorschreiben, was<br />
wir tun. Es wird bei uns jetzt<br />
sogar eine Diskussion ge-<br />
2008 wird erWirtschaftsminister.<br />
Ende August 2014<br />
folgt er Michael Spindelegger<br />
als ÖVP-Obmann und Vizekanzler<br />
nach. Verheiratet seit<br />
10. Oktober 1992 mit Anna-<br />
Maria. Aus der Ehe stammen<br />
zwei Töchter: Stefanie (19)<br />
Persönlich<br />
SitztDjangowieder<br />
fest<strong>im</strong>Sattel,<br />
HerrMitterlehner?<br />
Wenn meine St<strong>im</strong>me einen<br />
Ausschlaggegeben hat,<br />
dannwerdeich sie auch<br />
gegen Stracheeinsetzen.<br />
selber die ganze Zeit komführt<br />
werden, wie wir uns<br />
von denFreiheitlichenstär-<br />
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />
POLITIK<br />
4<br />
Doskozil über die EU-Armee:<br />
„Das ist eineScheindiskussion“<br />
MeinerMeinung nachist<br />
die FPÖ derzeit unser größter<br />
Konku rent. Nicht die<br />
Sozialdemokraten, da gibt<br />
es kaum einen Wähleraustausch.<br />
Wirmüssen darstellen,<br />
dass wir die besseren<br />
Konzepte habenund uns <strong>im</strong><br />
Gegensatz zurFPÖ auf dem<br />
Boden der Rechtsstaatlichkeit<br />
bewegen. Ich sehe in<br />
dieserAuseinandersetzung,<br />
H.-C. Strache schiebt Ihnen<br />
die Schuld am Wahlausgang<br />
in die Schuhe. Haben<br />
Sie Van der Be len den Sieg<br />
Immer a len anderen die<br />
Schuldgeben unddie Ursachennicht<br />
bei sich selbersuchen,<br />
das kennzeichnet<br />
doch die FPÖ. MeineMöglichkeiten<br />
in a len Ehren,<br />
aber diese Zuschreibung ist<br />
übertrieben. Außer <strong>im</strong><br />
Mühlviertel, da st<strong>im</strong>mt’s<br />
wirklich.Dahaben a le vier<br />
Bezirke gedreht. Die FPÖ<br />
so lte sich einmal mit ihrer<br />
Diskussionskultur, mit Frau<br />
Stenzel, mit He rn Farage<br />
und vielem anderen beschäftigen,<br />
dann käme sie der Ursache<br />
näher. Un dann gibt<br />
es noch jemanden, der heißt<br />
Hofer wi l rechtlicheSchritte<br />
gegen den lieben Go t einleiten,<br />
schrieb die Satire-<br />
Pla tform „Tagespresse“.<br />
Ja! Go t wo lte Hofer allem<br />
Anschein nach wahrlich<br />
nicht helfen. Ich weiß nicht,<br />
ob er jetzt gut beraten ist, da-<br />
Ein Fernsehkommentator<br />
Selbstmordattentat? Da<br />
kann ichnur sagen: Hurra,<br />
wir leben noch!Und lassen<br />
uns nichts vorschreiben.<br />
bescheinigte Hofer „zähnefletschende<br />
Freundlichkeit“.<br />
Er hat zwei Gesichter.<br />
Das eine wirktsosanft,aber<br />
kaum läuft etwas<br />
nicht so, wie<br />
er e sich vorgeste<br />
lt hat, zeigt<br />
er sein anderes,<br />
sein wahres Gesicht<br />
und sagt<br />
Dinge wie „man<br />
habe einen<br />
schlafenden Bä-<br />
ren geweckt“. Sind wir jetzt<br />
<strong>im</strong> Tie reich? Ich glaube, was<br />
Schmeichelt es Ihnen eigentlich,<br />
jetzt als „Mann der<br />
Stunde“ bezeichnet zu werden,<br />
weil Ihrem Statement<br />
auch viele Bürgermeister und<br />
Alt-Landeshauptleute gefolgt<br />
Dasist keine Kategorie, in<br />
der ich mich gerne sehe.<br />
Wenn meine St<strong>im</strong>me einen<br />
Ausschlag gegeben hat, dann<br />
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freut mich das und dann<br />
werde ich sie auch bei den<br />
kommenden Nationalratswahlen<br />
einsetzen. Die<br />
nächste Aufgabe wird es<br />
sein,alesdafür zu tun,dass<br />
Strache nicht Bundeskanz-<br />
teiobmann gestärkt? Sitzt<br />
Django wieder fest <strong>im</strong> Sat-<br />
mulieren. Wenn Hofer gewonnenhä<br />
te, dann wäre es<br />
Gottwollte Hofer wahrlich<br />
nicht helfen. Er sollte daraus<br />
keinen Siegeswillen für ein<br />
weiteres Antreten ableiten.<br />
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Ist Eigenwerbung auch ein „öffentlich-rechtlicher Auftrag“?<br />
Rechtfertigungsversuche<br />
„Eine Online-Petition anzulegen,<br />
in die jeder Troll jede beliebige<br />
Mail-Adresse eintragen kann, ist<br />
wirklich absurd“, echauffierte sich<br />
„ZiB 2“-Moderator Armin Wolf.<br />
Was die NEOS wollten, laufe laut<br />
Wolf schlicht auf eine „Zerschlagung<br />
des ORF“ hinaus.<br />
Der ORF-Generaldirektor ver-<br />
erklärt in der „Kronen Zeitung“<br />
den Schwenk der ÖVP in Richtung<br />
Grüne und die neue „Ausgrenzungspolitik“<br />
zur FPÖ.<br />
Bei seinem grünen Wunschpartner<br />
für die<br />
demächstige<br />
„Kanzler HC Strache-Verhinderungskoalition“<br />
ist<br />
der virulente Richtungsstreit<br />
ebenfalls<br />
ausgebrochen.<br />
Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil be<strong>im</strong> KURIER-Gespräch<br />
mit Herausgeber Helmut Brandstätter. Das Interesse war groß<br />
VON IDA METZGER<br />
KURIER-Gespräch.<br />
Der Heeres-Minister<br />
diskutierte mit<br />
KURIER-Lesern,<br />
ob einEU-Militär<br />
das Endeder<br />
Neutralität bedeutet.<br />
umgekehrt gewesen. Auch<br />
deshalb war es die richtige<br />
Entscheidung.<br />
Ihr Außenminister Sebastian<br />
Kurz ist vom US-Magazin<br />
„Politico“ gerade zu einer<br />
jener 28 Persönlichkeiten<br />
gewählt worden, die Europa<br />
2017 gestalten werden.<br />
Werden Sie da nicht nei-<br />
tet. Schauen Sie, jeder hat<br />
seineRo le.Die Erfolge von<br />
Sebastian Kurz werden der<br />
che Bilanz des Jahres 2016?<br />
Ich bin ungetrübten Mutes.<br />
Meine Einste lung ist<br />
noch <strong>im</strong>mer dieselbe: Auf<br />
dem Weg bleiben und Linie<br />
halten. Das zahlt sich aus.<br />
Darauf bin ich auch ein<br />
bisschen stolz. Ich bi nirgendsabgebogen<br />
und werde<br />
diesen Weg weiterhin gehen.<br />
Nicht ausirgendeinem<br />
Kalkül heraus, oder weil ich<br />
mich mit irgendjemandem<br />
a rangiert habe. Sondern<br />
© istock.com: PeopleImages (5x)<br />
Donald Trump versetzt mit<br />
seinen Ankündigungen der<br />
neuen Russland- und NATO-<br />
Politik nicht nur die EU-PolitspitzeninUnruhe,sonderner<br />
hat offenbar auch die Österreicher<br />
wachgerüttelt.<br />
Diese St<strong>im</strong>mung war<br />
be<strong>im</strong> KURIER-Gespräch mit<br />
Verteidigungsminister Hans<br />
Peter Doskozil zum Thema<br />
„Bringt die EU-Armee das<br />
Ende der Neutralität?“ am<br />
Montagabend <strong>im</strong> Tech Gate<br />
Vienna deutlich spürbar.<br />
90 Minuten stand der Minister<br />
den Fragen von Herausgeber<br />
Helmut Brandstätter<br />
und den KURIER-Lesern Rede<br />
und Antwort. „In Europa<br />
wurde in den letzten 20 Jahren<br />
abgerüstet. Deutschland<br />
hat gerade einmal 250 Panzer.<br />
Russland hingegen hat<br />
in den letzten Jahren weiter<br />
aufgerüstet. Kann die EU<br />
einen Aggressor Putin aufhalten?<br />
Braucht es da nicht<br />
eine EU-Armee“, fragt ein<br />
pensionierterBerufssoldat.<br />
Tolle Gebirgsjäger<br />
Eine europäische Armee,<br />
wiedasEU-Kommissionspräsident<br />
Jean-Claude Juncker<br />
erstvorKurzemvorschlug,ist<br />
fürDoskozil „politischunrealistisch“.<br />
Für Österreich<br />
kommt die Teilnahme schon<br />
allein wegen der Neutralität<br />
nicht infrage. Wiewohl das<br />
österreichische Bundesheer<br />
vorallem „in der Ausbildung<br />
viele Kooperationen hat. Mit<br />
Deutschland haben wir 80<br />
Kooperationsverträge. Unsere<br />
Gebirgsjäger sind weltweit<br />
anerkannt“,erklärte der<br />
Verteidigungsminister. Das<br />
positive ander Neutralität:<br />
„Wir lassen keine Stützpunkte<br />
zu und wählen selbst aus,<br />
an welchen EU-Missionen<br />
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„Kein EU-Staat ist<br />
bereit,Souveränität<br />
abzugeben. Die<br />
EU-Armee ist<br />
unrealistisch.“<br />
Hans Peter Doskozil<br />
Verteidigungsminister<br />
wir uns beteiligen wollen.“<br />
Aber Neutralität hin oder<br />
her –auch auf Europaebene<br />
glaubt Doskozil nicht an die<br />
Schaffung einer EU-Armee.<br />
Seine Einschätzung begründete<br />
er so: „Bevor man die<br />
IdeeeinenEU-Armeeangeht,<br />
muss man klären was man<br />
sich von so einer Armee erwartet?<br />
Für die meisten repräsentiert<br />
das Militär die<br />
Souveränität des Staates. Im<br />
Momentgibt es in der EU keinenStaat,dereinStückseiner<br />
Souveränität aufgeben würde.<br />
Deswegen ist die EU-Armee<br />
für micheine Scheindiskussion,umvonanderenProblemen<br />
abzulenken.“<br />
Doskozil ortet die Gefahr<br />
weniger <strong>im</strong> „erwachten Bären<br />
Russland“. Der Cyber-<br />
Terror istfür den SPÖ-Minister<br />
die größere Bedrohung<br />
in den kommenden Jahren:<br />
„Die Nationalbank, der Flughafen<br />
und drei Ministerien<br />
wurden gehackt. Hier müssen<br />
wir unsereKompetenzen<br />
schärfen, um zu wissen, wer<br />
unser Gegenüber ist. Zuletzt<br />
konnten wir eine Gruppe<br />
identifizieren, die einem<br />
nicht europäischen Staat zu<br />
zuordnen ist.“ Ob es die<br />
Türkei ist, wollte Doskozil<br />
nicht verraten.<br />
Ein Video über die Diskussion<br />
finden Sie auf www.youtube.com/watch?v=0vqOzxv6L0w<br />
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sucht, die Erhöhung auch damit<br />
zu rechtfertigen, dass der Staatsfunk<br />
seit der letzten Gebührenperiode<br />
„zusätzliche Aufgaben“ übernommen<br />
habe, wie ORF III, ORF<br />
Sport+ oder die „TvThek“. Dass<br />
diese „Aufgaben“ aber keinesfalls<br />
aus dem „öffentlich rechtlichen<br />
Auftrag“ des ORF resultieren, ließ<br />
Wrabetz aber lieber unerwähnt.<br />
Mittwoch I 14.Dezember 2016<br />
Die Linkskurs-Verfechter<br />
um Parteichefin<br />
Eva Glawischnig<br />
sehen<br />
sich nach dem<br />
Wahlerfolg<br />
Van der Bellens<br />
verstärker<br />
Kritik ausgesetzt.<br />
Ein<br />
parteiinterner<br />
Konflikt à la ÖVP bahnt sich an.<br />
WAS TUN GEGEN FPÖ-VORMARSCH?<br />
Glawischnig erklärt Kritiker<br />
Pilz den offenen Krieg<br />
Richtungsstreit. Konfliktum„Linkspopulismus“<br />
„Istesnicht Zeit für die Grünen,<br />
mehr zu polarisieren,<br />
zuzuspitzen, sich als Gegengewicht<br />
zu den Rechtspopulisten<br />
zupräsentieren?“ Genervt<br />
tippt Eva Glawischnig<br />
mit dem Finger auf dem Rednerpult.<br />
Die Chefin der Grünen<br />
hatte gestern bei ihrem<br />
Medienauftritt diese Frage<br />
offenbar erwartet. Ohne zu<br />
zögernlegt sie los: „Also nur<br />
eines in aller Deutlichkeit:Es<br />
gibt keine Diskussion bei den<br />
Grünen über Linkspopulismus.<br />
Es gibteinen einzelnen<br />
Abgeordneten, der bei jeder<br />
unpassenden Gelegenheit<br />
seit Jahrendasselbeerzählt.“<br />
Stammtisch-Hoheit<br />
Natürlich meint Glawischnig<br />
mit dem „einzelnen Abgeordneten“<br />
das 62-jährige Urgestein<br />
der Grünen, Peter Pilz.<br />
Dieser sprach sich Ö1-Morgenjournal<br />
einmal mehr für<br />
eine kantigerePolitik der Grünen<br />
aus. „Da spricht jemand,<br />
der vom Wahlkampf keine<br />
Ahnung hat“, findet Glawischnig.Das<br />
seien „Rezepte<br />
aus den1990er-Jahren“.Und<br />
sie attackiert Pilz wegen Absenz<br />
<strong>im</strong> Van-der-Bellen-Wahlkampf:<br />
„Erhatwedergespen-<br />
det, nochist er in irgendeiner<br />
Artsichtbar gewesen.“ Nachsatz:<br />
„Vielleichtist ihmfad.“<br />
Pilz will sich auf den von<br />
der Parteichefin eröffneten<br />
Krieg nicht einlassen und sagt<br />
nur:„Selbstverständlichhabe<br />
ichsowie alle gespendet und<br />
habe alles für einen Wahlsieg<br />
Vander Bellensgetan.“<br />
Die Grüne begründet ihren<br />
Ärger so. Das Thema<br />
„Linkspopulismus“ sei<br />
internmehrfach<br />
diskutiert worden:„Auchwenn<br />
er als Einzelperson<br />
<strong>im</strong>mer mit<br />
dem Linkspopulismus<br />
daherkommt,<br />
wir haben eine andere<br />
Strategie. Irgendetwas<br />
werden<br />
wir ja richtig gemacht<br />
haben, wenn<br />
Als Parteicheferöffnete<br />
Pilz in den 90er-Jahren<br />
erstmals Offensive für<br />
mehr grünen Populismus<br />
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es jetzt einen Bundespräsidenten<br />
gibt, der elf JahreBundessprecher<br />
der Grünenwar.“<br />
Glawischnig ist mit ihrer<br />
Kritik nicht alleine. Auch für<br />
GabrielaMoservertrittereine<br />
„interne Einzelmeinung“.Alle<br />
anderen vomKURIER kontaktiertenGrünenwolltedieCausanicht<br />
kommentieren.<br />
PeterPilz istinden Augen<br />
vielerParteikollegeneinWiederholungstäter.<br />
Die Idee,<br />
die Grünen nochschärferals<br />
Widerpart zuden Blauen zu<br />
positionieren, ventilierte er<br />
erstmals<strong>im</strong>Oktober1992,alsovormehrals24Jahren.Peter<br />
Pilz schlug damals als<br />
frisch gewählter Kurzzeit-<br />
Chef der Grünenineiner profil-Coverstory<br />
(siehe Faks<strong>im</strong>ile)<br />
vollkommen neue Töne an:<br />
Die Grünen müssen praktischer,<br />
realistischer, plausiblerwerden.<br />
„Wennwirdiese<br />
Öffnung schaffen, steht uns<br />
be<strong>im</strong> Aufbruch zu einer großen<br />
oppositionellen Sammelparteinichtsmehr<strong>im</strong>Wege.“<br />
Seine jüngste Offensive<br />
startete er vorgut einemJahr<br />
einmalmehr via profil:„Bleiben<br />
wir ein Anhängsel von<br />
Rot undSchwarz?Eingrüner<br />
Schwanz am halb toten<br />
Hund? Dann liegtunser Plafond<br />
als liberale Ökopartei<br />
beizwölfbis13Prozent.Oder<br />
bilden wir einen linkspopulistischen<br />
Gegenpol zu den<br />
Nationalisten?“<br />
Glawischnig sagte damals<br />
wie heute: „Wir haben<br />
unzählige Male diskutiert.<br />
DieSacheisterledigt.“<br />
–B.GAUL<br />
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Foto: ÖBB<br />
9.167 Personen gefällt das.
Nr. 50 Donnerstag, 15. Dezember 2016<br />
g<br />
Neue FPÖ-Ortspartei <strong>im</strong><br />
Bezirk Oberwart gegründet<br />
Unter dem Vorsitz des geschäftsführenden<br />
Bezirksobmannes Herbert<br />
Adelmann und des Bezirksobmannes<br />
Markus Wiesler sowie <strong>im</strong><br />
Beisitz des Bezirksgeschäftsführers<br />
Ronald Hofer fand am 10. dezember<br />
<strong>im</strong> Gasthaus Glavanics die<br />
Sitzung zur Ortsgruppengründung<br />
Markt Neuhodis statt. Dabei wurden<br />
Stefan Szmolya ebenso einst<strong>im</strong>mig<br />
zum Obmann gewählt wie<br />
Rasmus Takacs zu seinem Stellvertreter.<br />
„Die Erschließung der Nachbargemeinden<br />
der „blauen Hochburg“<br />
Rechnitz schreitet zügig voran, die<br />
FPÖ <strong>im</strong> Bezirk Oberwart bereitet<br />
sich bereits intensiv auf die 2017<br />
anstehenden Gemeinderatswahlen<br />
vor“, freute sich Wiesler.<br />
Bezirksparteichef Markus Wiesler (r.) mit dem neuen FPÖ-Ortschef<br />
Stefan Szmolyan (2.v.r.) und seiner engagierten Mannschaft.<br />
Foto: FPÖ Wels<br />
Die Familie Seebacher darf sich<br />
über eine Spende von 500 Euro<br />
freuen. Als Vertreterin für den Verein<br />
„Soziales Wels“ überreichte die<br />
Obfrau Christa Raggl-Mühlberger<br />
den Spendenscheck bei einem<br />
Besuch mit FPÖ-Bürgermeister<br />
Andreas Rabl <strong>im</strong> Integrativen<br />
Schulzentrum in Wels.<br />
„Gerade vor Weihnachten ist es<br />
Blitzlicht 15<br />
Christa Raggl-Mühlberger (l.) überraschte mit Bürgermeister Andreas<br />
Rabl (r.) und Direktorin Caroline Reischl (2.v.l.) die Familie Seebacher.<br />
„Soziales Wels“ hilft in<br />
Not geratener Familie<br />
schön, einer in Not geratenen Familie<br />
unter die Arme greifen zu<br />
können. Es freut mich, dass wir<br />
hier als Verein eine finanzielle Unterstützung<br />
anbieten können. Ich<br />
möchte mich auf diesem Weg auch<br />
bei allen unseren Sponsoren bedanken,<br />
die uns die Möglichkeit dazu<br />
geben“, betonte Obfrau Christa<br />
Raggl-Mühlberger.
Neujahrstreffen2017_Layout 1 13.12.16 13:43 Seite 1<br />
16 Blitzlicht<br />
Neue Freie Zeitung