WIR Ausgabe 4/2016
Das Mitgliedermagazin der Österreichischen Kinderfreunde
Das Mitgliedermagazin der Österreichischen Kinderfreunde
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Kinderfreunde Brettspiel<br />
Spielerisch die Welt verändern S. 15<br />
Das Mitgliedsmagazin der Kinderfreunde Österreich<br />
<strong>Ausgabe</strong> 4 | <strong>2016</strong><br />
20. November<br />
Netzwerk<br />
für Kinderrechte<br />
Seite 10<br />
wieder mit<br />
AKTUELL<br />
Rote Falken<br />
Bundeskonferenz<br />
Seite 17<br />
thema<br />
Komm feiern<br />
wir ein<br />
Friedensfest!<br />
Seite 6<br />
thema<br />
Endlich Winterschlaf!<br />
k ind er<br />
in der Heftmitte<br />
Seite 27<br />
termine Büchertipps rote falken elterncafé
ezahlte Anzeige<br />
Wer hilft mir, wenn die<br />
Telefonrechnung zu hoch ist?<br />
Kann ich einen kaputten<br />
Computer zurückgeben?<br />
Wie vergleiche<br />
ich Kredite?<br />
Alles Wissenswerte für<br />
KonsumentInnen zu den<br />
Themen Reisen, Internetshoppen,<br />
Smartphone,<br />
Wohnen, Autokauf und vieles<br />
mehr auf:<br />
www.konsumentenfragen.at<br />
Das KonsumentInnenportal<br />
des Sozialministeriums<br />
sozialministerium.at fb.com/sozialministerium konsumentenfragen.at
Inhalt 3<br />
Das nächste<br />
kommt im April!<br />
26<br />
15<br />
Juhu! Das neue<br />
Kinderfreunde-Brettspiel ist da!!<br />
04 | Dem Krieg<br />
keinen Frieden<br />
70 Jahre ist es her, dass viele<br />
Städte Mitteleuropas in Schutt<br />
und Asche lagen<br />
08 | Kinder und Krieg<br />
Eine pädagogische<br />
Herausforderung<br />
12 | Väter in Karenz - ein<br />
Erfolgsmodell<br />
Die Väterbeteiligung ist in den<br />
letzten Jahren angestiegen<br />
18<br />
16 | Rote Falken<br />
Bundeskonferenz, Gedenkstättenfahrt,<br />
JUHE-Kurs uvm.<br />
19 | Elterncafé<br />
Mein Sohn wünscht sich<br />
ein Spielzeuggewehr<br />
22 | Bundesländer aktiv<br />
Neuigkeiten von den Kinderfreunden<br />
aus ganz Österreich<br />
26 | Winter olé – Frust ade!<br />
Neue Spiele und Methoden auf<br />
www.gruppenstunde.at<br />
Viele Kinderrechte-Aktionen<br />
in ganz Österreich!<br />
Seht selbst :)<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser!<br />
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und<br />
wenn wir zurückblicken, dann müssen wir<br />
zugeben, dass es nicht gerade das beste<br />
Jahr war, das diese Welt erlebt hat. Donald<br />
Trump wurde zum US-Präsidenten gewählt.<br />
Die letzten großen Helden starben.<br />
Unser Land wurde von einem nicht enden<br />
wollenden Präsidentenwahlkampf gequält<br />
und die Gesellschaft driftete zunehmend<br />
auseinander. In Syrien tobte weiterhin ein<br />
Krieg, der hunderttausende Menschen getötet<br />
und Millionen zu Flüchtlingen gemacht<br />
hat. Im Mittelmeer ertranken mehr<br />
Menschen als in jedem anderen Jahr davor.<br />
Darunter hunderte Kinder und Babys.<br />
Es steht wirklich nicht gut um unsere<br />
Welt und mensch könnte fast daran verzweifeln,<br />
wie wir Erwachsenen die Zukunft<br />
unserer Kinder in den Sand setzen.<br />
Aber genau das wollen und dürfen wir<br />
nicht. Wir müssen alle miteinander das<br />
Ruder noch einmal herumreißen, uns zusammentun<br />
und den Monstern die Stirn<br />
bieten. Wir müssen Mut schöpfen und<br />
Zuversicht und uns auf den Weg machen,<br />
um die Welt mit Hand, Herz und Hirn zu<br />
verändern. Diese <strong>WIR</strong> ist eine gute Reiselektüre<br />
dafür. Auf ein besseres 2017er.<br />
Die <strong>WIR</strong>-Redaktion<br />
10<br />
Offenlegung und Impressum: (Nach § 25 Abs. 1 – 3 Mediengesetz)<br />
Die Zeitung „<strong>WIR</strong>“ berichtet über die Arbeit der Kinderfreunde in Österreich und präsentiert deren gesellschaftspolitische<br />
Positionen. Darüber hinaus liefert die Zeitung einen Überblick über sämtliche Dienstleistungsangebote der Österreichischen<br />
Kinderfreunde.<br />
Medieninhaber und Herausgeber: Österreichische Kinderfreunde, Bundesorganisation, 1010 Wien, Rauhensteingasse 5/5,<br />
Tel. 01/5121298, Fax 01/5121298/62, Homepage: http://www.kinderfreunde.at, E-Mail: kind-und-co@kinderfreunde.at<br />
Bundesvorsitzender: Christian Oxonitsch<br />
Mitglieder des Bundesvorstandes: Gertrude Bohmann, Josef Eichinger, Mario Ellmeier, Bruno Fußenegger,<br />
Alexia Getzinger, Helmut Gotthartsleitner, Simon Griessenböck, Friedrich Grundei, Josef Hieden, Sandra Kapuy,<br />
Andreas Kollross, Andrea Krischke-Bischof, Sieglinde Lesjak, Kurt Nekula, Inge Niederer, Andreas Posch, Peter<br />
Pumpler, Cornelia Schmidjell, Roland Schwandner, Erich Wahl<br />
Bundesgeschäftsführer: Daniel Bohmann<br />
Redaktion: Bohmann, Blum, Gruber-Pruner, Hackl, Heim, Leeb, Moser, Müller, Rous<br />
Redaktionsadresse: Österreichische Kinderfreunde, Bundesorganisation, 1010 Wien, Rauhensteingasse 5/5<br />
Anzeigenverwaltung: Michaela Rous, Tel. 01/5121298/55<br />
Druck: Leykam Let’s Print, Bickfordstraße 21, 7201 Neudörfl<br />
Fotos: Österreichische Kinderfreunde, Stockfoto, Votava<br />
Grafische Gestaltung & Layout: Sabrina Hackl<br />
Einzelpreis: € 1,82, Jahresabonnement: € 8,72
4 Thema<br />
Dem Krieg keinen Frieden<br />
Dass es gerade mal 70 Jahre her ist, dass Wien und viele andere Städte Mitteleuropas<br />
in Schutt und Asche lagen, kann man sich heute nur schwer vorstellen.<br />
Das kriegstreibende Nazi-Regime hatte Europa in den schlimmsten Krieg<br />
der Geschichte geführt und damit über 60.000.000 Menschen weltweit in den<br />
Tod getrieben. Doch seither ist Frieden. Zumindest in Europa.<br />
Oder zumindest in Österreich. Aber wie es nun mal ist, wenn etwas<br />
seit 70 Jahren besteht, so nehmen es viele Menschen in Europa<br />
einfach als selbstverständlich hin, dass sie das Glück haben,<br />
in Frieden aufzuwachsen. Dann wirken Berichte über Bombenanschläge<br />
auf Marktplätzen im Irak oder über Bodenoffensiven<br />
und Luftschläge nur wie Randnotizen und irgendwie so<br />
fremd wie von einem anderen Planeten. Doch immer, wenn das<br />
kriegsverursachte Elend an die Tür klopft, erzeugt es dieses unangenehme<br />
Gefühl, dass der Frieden, den wir hier genießen<br />
dürfen, doch nicht so normal ist, wie wir glauben. Wenn Menschen<br />
ihre wenigen Habseligkeiten schnappen und sich auf einen<br />
lebensgefährlichen Weg quer über einen halben Kontinent<br />
oder auf völlig unzureichenden Schlauchbooten über das Mittelmeer<br />
begeben, dann bekommen wir einen ganz kleinen Einblick,<br />
welche Angst Menschen dazu bringen kann, derartige Entscheidungen<br />
zu treffen. Die Wahrheit ist: Niemand will flüchten.<br />
Niemand will sein/ihr Zuhause verlassen. Niemand will seine/ihre<br />
Familie in Lebensgefahr bringen. Niemand will Krieg.<br />
SoldatInnen wollen keinen Krieg, ZivilistInnen wollen keinen<br />
Krieg. Trotzdem gibt es ihn. Zum einen gibt es ihn deshalb, weil<br />
es doch einige gibt, die ihn wollen – und das sind vor allem<br />
jene, die davon profitieren. Rüstungskonzerne aus den USA,<br />
Deutschland, Frankreich, Großbritannien und vielen anderen<br />
Ländern leben sehr gut davon, dass sie ihr Kriegsgerät in die<br />
ärmsten Regionen der Welt verkaufen. Natürlich haben diese<br />
Konzerne und auch die Staaten, aus denen sie kommen, ein Interesse<br />
daran, dass weiterhin mit ihren Waffen Krieg geführt<br />
wird. Aber Krieg gibt es auch deshalb, weil wir den Frieden als<br />
selbstverständlich erachten. Weil es uns nicht mehr trifft, wenn<br />
wieder 30 Menschen bei einem Anschlag oder einer Militäroffensive<br />
ums Leben gekommen sind. Weil der Sudan, Somalia<br />
oder Syrien doch unheimlich weit weg sind. Dabei muss klar<br />
sein: So lange es irgendwo auf der Welt Krieg gibt, gibt es nirgendwo<br />
wirklich Frieden. Und so lange müssen wir an jeder<br />
Stelle gegen Krieg und seine Ursachen auftreten. Gegen die Unterdrückung<br />
von Minderheiten, gegen wirtschaftliche Ausbeutung<br />
ganzer Erdteile, gegen höchstrentable Waffenexporte in instabile<br />
Regionen und Militarisierung friedlicher Gesellschaften.<br />
Frieden entsteht nicht von alleine. Er braucht Menschen, die ihn<br />
nicht nur wollen, sondern stark und standhaft für ihn eintreten.<br />
Das wollen wir Kinderfreunde sein und Kindern auf ihren Weg<br />
mitgeben – denn so verändern wir die Welt.<br />
Daniel Bohmann<br />
Bundesgeschäftsführer der Kinderfreunde
Thema 5<br />
Umfrage<br />
Was bedeutet für<br />
dich/euch Frieden?<br />
<strong>WIR</strong> haben Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen<br />
Kulturkreisen und mit unterschiedlicher Lebenserfahrung<br />
befragt was für sie Frieden bedeutet…<br />
Wenn man in der Früh aufstehen und keine Angst zu<br />
haben, geschlagen oder getötet zu werden. Oder keine<br />
Angst zu haben, am Weg in die Arbeit getötet zu werden.<br />
Man sich um die Familie keine Sorgen machen muss. In dem<br />
Iran, wenn man ohne Karte ist, keine Angst zu haben, dass irgendwann<br />
die Polizei kommt, um dich zu verhaften. Da muss man so<br />
viel Geld bezahlen oder sie schlagen dich – bis du tot bist – oder<br />
schicken dich wieder nach Afghanistan. Wenn jemand dein Haus<br />
ausgeraubt hat oder unterwegs Unfall gehabt, da ist man selber<br />
schuld und die Polizei hilft dir nicht. Dort die Afghanen bedeuten<br />
nicht Mensch. Ich bin da, weil ich Frieden haben möchte.<br />
Majid (18)<br />
Frieden bedeutet<br />
für uns, dass<br />
nirgendwo Krieg<br />
ist. Es heißt auch, dass alle teilen und niemand ausgeschlossen<br />
wird. Freunde sind ganz wichtig, ohne Freunde<br />
gibt es keinen Frieden. Und natürlich soll sich keiner<br />
streiten oder schlagen.<br />
„Frieden ist für mich<br />
Solidarität auf der<br />
ganzen Welt, kein<br />
Krieg und keine<br />
Schlägereien.<br />
Ich bin froh, dass ich in einem<br />
Land lebe, wo Frieden herrscht<br />
und ich finde das in Syrien<br />
schrecklich!<br />
Ich verstehe nicht, warum Erwachsene<br />
so etwas Blödes zulassen<br />
– und noch verursachen!<br />
Wenn jeder Mensch mit jedem<br />
Menschen solidarisch wäre,<br />
dann gäbe es nicht mehr dieses<br />
Machtdenken – dann würde<br />
Frieden herrschen. Das fände ich<br />
schön!“<br />
Luis (9)<br />
Zoe (10), Jaden (9), Viki (10)<br />
For me peace is a spirit of being true that we have to find in ourselves, then spread it to the world<br />
from everybody.<br />
I believe that money plays a big role of destroying PEACE because, where I am from before the world<br />
of capitalism people, was only searching for love and nothing to buy because in that time people<br />
was exchanging goods and foods and that I don’t believe that we can see it at the moment, because<br />
today money rules the world. We cannot bring the world in the past just to create peace, but we<br />
can create peace in ourselves by giving what we would like to have in return for example<br />
• You give war, you get war in return<br />
• You give love, you get love in return<br />
Willy (23)
6 Thema<br />
Komm feiern wir ein<br />
Friedensfest<br />
…und zeigen, wie sich´s leben lässt!<br />
So heißt es in dem schönen Friedenslied<br />
„Das weiche Wasser bricht den Stein“.<br />
Wir haben in unserer Kinderfreunde-Bewegung viele Friedenslieder,<br />
die gut mit Kindern zu singen sind und friedvolle Botschaften haben:<br />
Der Friedensmaler • Der Traum vom Frieden • Dies Land ist mein Land,<br />
dies Land ist dein Land • Die Waffenschau*<br />
DieseLieder finden sich auf www.gruppenstunde.at<br />
Und wenn man nach dem Singen so eines Liedes mit Kindern über<br />
Frieden philosophiert, merkt man einerseits, wie stark das Bedürfnis<br />
von Kindern nach Frieden für sich selber, aber überhaupt für alle<br />
Kinder dieser Erde ist – andererseits stößt man gemeinsam mit ihnen<br />
schnell an die Grenzen des Erklärbaren: Warum machen Menschen<br />
Krieg? Warum erfinden Menschen Waffen, die andere töten?<br />
Worum es uns KinderfreundInnen dabei geht, ist den Kindern zu<br />
sagen: Es ist gut, diese Fragen zu stellen! Es ist gut, dass man das<br />
hinterfragt! Wir KinderfreundInnen sagen nicht: Es „muss so sein“<br />
und „ist halt so“, sondern uns regt das auf und wir wollen uns damit<br />
auseinander setzen und dagegen etwas tun.<br />
Kinder haben ein sehr starkes Empfinden dafür, wenn etwas nicht<br />
gerecht ist und meistens auch eine hohe Empathie, wenn jemand<br />
anderer Leid erfährt. Wir KinderfreundInnen wollen nicht, dass sie<br />
abstumpfen! Wir brauchen Menschen, die solidarisch denken, die<br />
sich verantwortlich fühlen für andere – nur so können wir die Welt<br />
verändern!<br />
Auf folgenden Ebenen kann Friedenspädagogik stattfinden. Als<br />
KinderfreundInnen muss es uns ein Anliegen sein, den Frieden im<br />
Kleinen und Großen zu beleben und zu wahren!<br />
Frieden mit dir heißt,<br />
• dass wir eine Gewaltlose Kommunikation anstreben; dass wir<br />
auf unsere Wortwahl achten und beispielsweise nicht über ein<br />
Kind sprechen, wenn andere zuhören.<br />
• ich habe Rechte – du hast Rechte. Der Umgang miteinander ist<br />
wertschätzend, weil wir alle TrägerInnen von Kinder- oder Menschenrechten<br />
sind. Wir sind alle gleich viel Wert – und das ist<br />
die Basiserkenntnis für Frieden!<br />
• dass wir uns gegenseitig konstruktives Feedback geben, und<br />
zwar auch Kinder Erwachsenen.<br />
Frieden in der Gruppe und in der Familie heißt,<br />
• über Frieden zu reden.<br />
• Regeln gemeinsam vereinbaren.<br />
• Solidarität leben.<br />
• zum Beispiel, Friedensgeschichten lesen.<br />
Frieden mit mir heißt,<br />
• man muss mit sich selber im Frieden sein, um mit anderen in<br />
Frieden leben zu können.<br />
• sich selber wahrnehmen können.<br />
• Emotionen zeigen zu dürfen und Kinder zu ermutigen, über ihre<br />
Gefühle zu sprechen.<br />
• dass unsere Angebote freiwillig sind, denn nur dann kann man<br />
zufrieden mitmachen.<br />
Sei du selbst die Veränderung,<br />
die du dir wünschst für diese Welt.<br />
(Mahatma Gandhi)
Thema 7<br />
Frieden als Thema bei unseren Aktivitäten heißt,<br />
• keine Kriegsspiele spielen.<br />
• kein Kriegsspielzeug bei unseren Faschingsfesten.<br />
• gemeinsam ein Friedensfest planen und feiern.<br />
Frieden auf der Welt, Friedenspolitik heißt,<br />
• gemeinsam aktiv werden, wenn Unrecht geschieht.<br />
• sich an Friedensaktivitäten in der Region beteiligen.<br />
• Transparente gestalten und gut sichtbar aufhängen.<br />
Als KinderfreundInnen müssen wir uns immer zu Wort melden, wenn der soziale<br />
Frieden angegriffen und Menschen gegeneinander ausgespielt werden, oder Gewalt<br />
verherrlicht wird.<br />
Das kann gelingen über Anträge in Gremien, Presseaussendungen, Wortmeldungen<br />
bei Veranstaltungen, Protestkundgebungen, Schließen von Bündnissen etc.<br />
Friedensaktivitäten im Jahreskreis<br />
• 8. Mai | Tag der Befreiung, Friedensfest<br />
• Friedensmonat Mai<br />
• 6. August | Hiroshima-Gedenktag<br />
• 21. September | Internationaler Tag des Friedens der UNO<br />
• 26.Oktober | Nationalfeiertag ohne Waffen- und Heeresschau<br />
Ihr seht, es gibt unzählige Möglichkeiten, sich für Frieden einzusetzen.<br />
Immer und überall.<br />
Wenn wir wahren Frieden in der<br />
Welt erlangen wollen, müssen wir<br />
bei den Kindern anfangen.<br />
(Mahatma Gandhi)<br />
Zum Nachschauen, Vertiefen, Weiterarbeiten:<br />
www.gruppenstunde.at/frieden<br />
http://www.baobab.at/images/doku/volksschulmappe145-160low.pdf<br />
http://ifm-sei.org/en/publications/peace-education-de/<br />
Foto: Votava<br />
Christian Oxonitsch<br />
Bundesvorsitzender der<br />
Österreichischen Kinderfreunde<br />
Mein<br />
Kommentar<br />
Alle Chancen von Kindheit an<br />
Unsere Kinder haben ein Recht darauf, dass<br />
ihre Interessen wahrgenommen werden. Die<br />
Politik kann ihnen durch eine Reihe von<br />
Maßnahmen zur Seite stehen – von sozialer<br />
Absicherung bis zur Bildung. Denn wir alle<br />
profitieren davon, wenn die nächste Generation<br />
eine gute Ausbildung erfährt und dadurch<br />
die besten Chancen auf ein selbstbestimmtes<br />
Leben hat. Wie viel Geld die Eltern<br />
haben oder welcher Religion sie angehören,<br />
darf für ihre Entwicklung keine Rolle spielen.<br />
Es geht um echte Chancengerechtigkeit.<br />
Leider sind es gerade Kinder, die heute verstärkt<br />
von Armut betroffen sind. Darum<br />
setzen wir Kinderfreunde uns schon immer<br />
für wirkungsvolle Maßnahmen zur Armutsbekämpfung<br />
ein. Berufstätigen und alleinerziehenden<br />
Eltern, die mit der optimalen<br />
Betreuung ihrer Kleinsten zu kämpfen haben,<br />
wollen wir besondere Unterstützung<br />
zugestehen. Wirkungsvolle Förderungen der<br />
Länder und Gemeinden für leistbare Kinderbildungseinrichtungen<br />
mit ganztägigen<br />
Öffnungszeiten sind für uns Kinderfreunde<br />
hier ein wichtiger Bestandteil.<br />
Aber auch die von der SPÖ vertretene Mindestsicherung<br />
ist ein starker und bewährter<br />
Rettungsanker, um ein Abgleiten ganzer<br />
Generationen in die Armut zu verhindern.<br />
Umso bedauerlicher ist es, dass eine österreichweite<br />
Regelung in diesem Bereich von<br />
der ÖVP zu Fall gebracht wird, die statt zukunftsorientierter<br />
Familienpolitik eine Debatte<br />
um Sozialabbau in Gang bringt. Damit<br />
übersieht sie, welche Folgen das für Kinder<br />
hat – und das kritisieren wir deutlich.<br />
Denn wir haben uns der sozial Schwächeren<br />
schon immer angenommen und werden<br />
auch heute niemanden im Stich lassen. Jedes<br />
Kind sollte unbelastet Weihnachten feiern<br />
können. Das sicherzustellen ist kein frommer<br />
Wunsch, sondern unsere Aufgabe für<br />
das ganze Jahr.
8 Thema<br />
Kinder<br />
und Krieg<br />
Eine pädagogische Herausforderung<br />
„In einem Workshop mit 13-jährigen SchülerInnen<br />
erzählen junge Erwachsene mit biografischen Hintergründen<br />
in Ex-Jugoslawien von ihren persönlichen<br />
Kindheitserfahrungen in Bezug auf das Thema<br />
Krieg. Die Klasse hört gebannt zu. Es ist so ruhig,<br />
dass man hört, dass ein Mädchen leise zu weinen<br />
beginnt. Die Lehrerin nimmt sie aus der Klasse und<br />
fragt sie, ob sie den Rest des Workshops bei ihr<br />
draußen bleiben möchte. Ada* (Namen vom Autor<br />
geändert) überlegt lange und entscheidet sich dann,<br />
wieder in die Klasse zu gehen. Adas Freundin berichtet<br />
inzwischen in der Klasse, dass Ada ihren<br />
Großvater im Krieg in Kroatien verloren hat. Nachdem<br />
sich Ada wieder auf ihren Platz gesetzt hat,<br />
hört sie weiterhin aufmerksam zu. Am Schluss<br />
sucht sie die Nähe der ReferentInnen und bedankt<br />
sich bei den beiden.“<br />
„Kinder einer Volksschulkasse malen Bilder zum<br />
Thema Krieg. Bernhard* zeichnet ein Bild, in dem<br />
Menschen auf einer großen Platte stehen, die in der<br />
Mitte auseinandergebrochen ist. Auf die Frage, was<br />
er gezeichnet habe, berichtet er, dass sein Großvater<br />
erzählt habe, im 2. Weltkrieg sei Deutschland auseinander<br />
gebrochen und er könne sich nicht vorstellen,<br />
wie ein Land auseinanderbrechen könne.“<br />
„In einer 4.Klasse Volksschule sprechen die SchülerInnen<br />
in einem Workshop über Bilder vom Krieg.<br />
Während des Workshops verlässt Jakob* den Raum,<br />
um die Toilette aufzusuchen. Zur Überraschung der<br />
Lehrerin kommt er nicht mehr in die Klasse, sondern<br />
geht sofort nach Hause. Auf Nachfrage erfährt<br />
die Lehrerin, dass Jakobs Vater am Vorabend weggewiesen<br />
wurde. Jakob ist in der folgenden Woche<br />
äußerst verstört.“<br />
Das Thema „Krieg“ ist für Eltern, Erziehende und LehrerInnen ein<br />
äußerst herausforderndes Thema. Wenn wir in eine Klasse eingeladen<br />
werden, über dieses Thema mit Kindern zu reden und zu arbeiten,<br />
sind wir mit Kindern konfrontiert, die unmittelbare Kriegserfahrungen<br />
erdulden mussten, mit Kindern, deren Familiengeschichte<br />
mit Krieg durchzogen ist oder mit Kindern, die zwar nicht
Thema 9<br />
direkt biografisch von Krieg betroffen sind, die jedoch sehr fasziniert<br />
auf Kriegsbilder und -szenarien reagieren oder in denen andere<br />
Ängste und Bedrohungsbilder durch das Thema ausgelöst und<br />
aktiviert werden.<br />
Traumatisierte Kinder<br />
Die schwierigste Herausforderung ist naturgemäß der Umgang von<br />
Kindern mit unmittelbaren traumatisierenden Erfahrungen. Diese<br />
Kinder brauchen natürlich das Gespräch bzw. therapeutische Unterstützung.<br />
Im pädagogischen Alltag gilt es jedoch vielmehr, einen<br />
sicheren Ort, Kontinuität und einen geregelten, vorhersehbaren<br />
Alltag zu ermöglichten. Das Erleben von Sicherheit, Kontrollierbarkeit<br />
und Handhabbarkeit ist für die Bewältigung von Traumata von<br />
besonderer Bedeutung. Gerade in diesen Zeiten, meint etwa die<br />
Therapeutin Claudia Winklhofer, gilt es auch, schöne Geschichten<br />
zu hören oder eine Wanderung zu machen.<br />
Kinder mit biografischen Zugängen zum Thema „Krieg“<br />
Anders gelagert kann die Situation von Kindern sein, die zwar keine<br />
unmittelbaren Kriegserfahrungen jedoch biografische, familiäre<br />
Zugänge zu dem Thema haben. Wie das Beispiel von Ada zeigt,<br />
gibt es bei diesen Kindern häufig ein Bedürfnis, diese Thematik anzusprechen.<br />
Notwendig ist dabei der geschützte Rahmen, in dem<br />
die Auseinandersetzung stattfinden kann: Adas Lehrerin gibt ihr<br />
durch ihre körperliche und psychische Präsenz die Möglichkeit,<br />
sich zu entziehen und sich aber auch wieder anzunähern. Sie erkennt<br />
deren Gefühle an und hält diese auch aus, wenn sie sich negativ<br />
oder bedrohlich äußern (Tränen oder aggressive Abwehr). Kinder<br />
brauchen Unterstützung darin, ihre Gefühle in Worte zu fassen.<br />
Auch wenn diese verunsichern (Fragen, Witze, Stereotype), lassen<br />
sich dahinter aufschlussreiche Details, Ängste und Haltungen erkennen,<br />
die die Befindlichkeit von Kindern offenlegen und preisgeben.<br />
Gefühle schaffen auch Betroffenheit in der Gruppe und können<br />
dadurch auch für Kinder ohne unmittelbare Kriegserfahrungen<br />
von großer Bedeutung sein.<br />
Kinder haben andere Bilder vom Krieg<br />
Bernhards Bild vom auseinandergebrochenen Deutschland ist<br />
symptomatisch für die unterschiedlichen Images, die Kinder in<br />
sich tragen, wenn sie „Krieg“ denken oder fühlen. Kinder haben andere<br />
Vorstellungen von Ursachen und Wirkungen, von Raum und<br />
Zeit als Erwachsene. Deren Phantasie und Logik brauchen Raum –<br />
auch wenn sie bedrohlich wirken. Die Methoden des Philosophierens<br />
mit Kindern können Räume öffnen, deren Zutritt Erwachsenen<br />
mit allzu konventionellen und moralisierenden Positionen in<br />
vielen Fällen verwehrt ist.<br />
Kinder (und Erwachsene) in ihrer Haltung zum Krieg<br />
Das Thema Krieg im Kontext mit Kindern ist jedoch nicht nur ein<br />
psychologisches oder pädagogisches, sondern immer auch ein<br />
ideologisches und betrifft deshalb auch Fragen der politischen Bildung.<br />
„Kinder wissen vom Krieg und verfolgen die Nachrichten darüber“,<br />
so der Friedenspädagoge Günter Gugel: „Fragen nach Zusammenhängen<br />
und Details sollten nicht abgewehrt, sondern<br />
nüchtern und sachlich beantwortet werden. Kinder spüren, wenn<br />
Erwachsene etwas nicht wissen oder ratlos sind. Viel besser, als das<br />
zu verbergen, ist es, mit den Kindern Antworten auf offene Fragen<br />
zu finden. Kinder halten die Betroffenheit, die Angst, die Wut von<br />
Erwachsenen über das Kriegsgeschehen aus, wenn diese sich als<br />
handlungsfähig erweisen und nicht ihre Ohnmacht auf die Kinder<br />
übertragen. Sie brauchen Erwachsene, die sich engagieren. Das gibt<br />
ihnen Zuversicht und Vertrauen. Kinder brauchen gerade in einer<br />
bedrohlich empfundenen Welt Sicherheit, emotionale Geborgenheit<br />
und Zuversicht für die Zukunft.“<br />
Dipl. Päd. Hans Peter Graß MA<br />
Geschäftsführer des Friedensbüros Salzburg, ausgebildeter<br />
Sonderschul- und Religionslehrer, dipl. Erwachsenenbildner,<br />
Leitung des Projektes „WhyWar.at“.<br />
Krieg als angstauslösender Faktor<br />
Subtiler erweist sich die Diagnose, wenn es in der Beschäftigung<br />
mit dem Thema Krieg nicht unmittelbar darum geht. Kriegsängste<br />
verweisen häufig auf andere Ängste, die nicht selten mit Verlust,<br />
Trennung und Trauer zu tun haben. Das Beispiel von Jakob mag auf<br />
den ersten Blick schwer nachvollziehbar sein. Die Lehrerin bietet<br />
jedoch die Möglichkeit dessen Situation offenzulegen und zu thematisieren.<br />
Kriegsängste von Kindern müssen ernstgenommen<br />
werden und dürfen nicht als unbegründet abgewehrt werden, auch<br />
wenn diese im Moment nicht verstehbar sind. Sie können auch Öffner<br />
sein und woanders hinführen – dort, wo sie hingehören.<br />
Kinder und Kriegsfaszination<br />
Ähnlich gelagert – aber pädagogisch gelegentlich noch irritierender<br />
– ist die Wahrnehmung von Kindern, die sich von Kriegsszenarien<br />
und -erzählungen angezogen fühlen und darauf mit Faszination reagieren.<br />
Aber auch solche Irritationen können sich als Öffner erweisen.<br />
Kinder beziehen Szenen aus dem Geschehen in ihre Phantasie<br />
und ihre Spiele ein. Wenn sie Waffen nachbauen oder Kriegsszenarien<br />
entwickeln und nachspielen, bietet ihnen das die Möglichkeit,<br />
sich mit ihrer unsicheren Umwelt auseinanderzusetzen<br />
und ihre Eindrücke zu bearbeiten. Verbote oder moralische Verurteilungen<br />
bringen Kinder lediglich dazu, den Erwachsenen den<br />
Blick auf ihr Innenleben zu verweigern und sie nicht daran teilhaben<br />
zu lassen. Krieg ist ein Thema der großen Gefühle und lässt<br />
Kinder genauso wenig kalt wie Erwachsene.<br />
Literatur<br />
Claudia Winklhofer<br />
Flucht und Trauma im pädagogischen Kontext<br />
Medieninhaber und Herausgeber:<br />
Pädagogische Hochschule, Salzburg <strong>2016</strong><br />
Günther Gugel<br />
Zum Umgang mit Kindern in<br />
einer schwierigen Zeit<br />
Tübingen 1993<br />
Workshop „Der Krieg und ich“<br />
Mehr Informationen:<br />
www.friedensbuero.at/workshops-seminare<br />
Telefon & Fax: 0043 662 873931<br />
WhyWar.at<br />
WhyWar.at ist ein Projekt des Friedenbüros Salzburg.<br />
Die Homepage bietet u.a. umfassende Informationen,<br />
Methoden und Links zum Themenbereich<br />
„Krieg und Frieden“.
10 Aktuell<br />
Kinderrechte<br />
Aktionen<br />
in ganz Österreich!<br />
Am 20. November 1989 wurde von der UNO die Kinderrechtskonvention<br />
beschlossen. Seit dem wird jedes Jahr deren Geburtstag<br />
gefeiert. Das ist für uns natürlich ein Grund zum Jubeln, aber auch<br />
um darauf hinzuweisen, dass nicht alle Kinder den Schutz bekommen,<br />
den sie brauchen. Noch immer sind Kinder von Armut betroffen,<br />
werden Kinder Opfer von Gewalt, werden Kinder mit Behinderungen<br />
diskriminiert und vieles mehr. Die Kinderfreunde<br />
führen daher rund um dieses Datum in ihren Einrichtungen und<br />
Ortsgruppen Aktionen durch. Heuer spannten wir ein Netz für<br />
Kinderrechte, denn ein Netz gibt Sicherheit. Wir wollen mit dem<br />
Netz auch jene auffangen, die bisher noch nicht ausreichend unter<br />
dem Schutz der Kinderrechte stehen. Den Startschuss setzte<br />
die Kinderfreunde Bundesorganisation gemeinsam mit den Wiener<br />
Kinderfreunden im Parlament. Auf Einladung des Bundesrates<br />
knüpften wir in der Säulenhalle ein Netz für Kinderrechte. Kinder<br />
präsentierten den anwesenden PolitikerInnen ihre selbstgemalten<br />
Bilder zum Thema Kinderrechte und befestigten diese im Netz.<br />
Abgerundet wurde der Aktionstag von musikalischen Darbietungen<br />
der Kinder. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung<br />
von Daniela Gruber-Pruner.<br />
Martin Müller<br />
Die Kinderfreunde Tirol taten sich mit der Jungschar<br />
zusammen, um auf die Kinderrechte hinzuweisen.<br />
Nicht einmal der Schnee konnte die Kinderfreunde Rainfeld<br />
daran hindern, ein Kinderrechte-Netz zu spannen.<br />
Die Kinderfreunde Burgenland kämpften<br />
ebenfalls für die Kinderrechte!<br />
Die Kinderfreunde Braunau voll in Äktschen.<br />
Die Kinderfreunde Graz Wetzelsdorf führten die Aktion mit<br />
minderjährigen Flüchtlingen durch.
Aktuell 11<br />
Kinderrechte Aktion<br />
im Parlament<br />
Der Kindergarten Doningasse feierte<br />
ein großes KIRE-Geburtstagsfest.<br />
Die Kinderfreunde Landeck sorgten mit<br />
einer Straßenaktion für Aufmerksamkeit.<br />
Die Kinderfreunde<br />
Schalchen knüpften<br />
ein großes<br />
Netz für Kinderrechte.<br />
Auch in Reichenthal<br />
entstand ein Kinderrechte-Netz.<br />
In Salzburg machten viele kleine Netze auf die<br />
Kinderrechte aufmerksam.<br />
Die Kinder im Kindergarten Ziegelhofstraße<br />
knüpften aus dem Zaun ein Netz.
12 Aktuell<br />
Väter in Karenz – ein Erfolgsmodell<br />
Das einkommensabhängige Karenzmodell erfreut sich steigender<br />
Beliebtheit und die Väterbeteiligung ist in den letzten Jahren stetig<br />
angestiegen. Vor allem in den Städten wird es langsam zur<br />
Normalität, dass auch Väter in Karenz gehen.<br />
Trump: Volle Kraft zurück<br />
Zuerst die schlechten Nachrichten: Donald Trump wird wahrscheinlich<br />
als erster US-Präsident das Recht auf bezahlte Elternkarenz<br />
einführen. Wenn er seine Pläne durchsetzt, darf man nach der<br />
Geburt seines Kindes sechs Wochen zuhause bleiben und bekommt<br />
Karenzgeld in Höhe der Arbeitslosenunterstützung - allerdings nur<br />
als Frau. Angesichts von Trumps sonstiger politischer Agenda ist<br />
das zwar erstaunlich genug und für amerikanische Frauen sicherlich<br />
kurzfristig gesehen erfreulich – eine gleichmäßige Arbeitsteilung<br />
zwischen den Geschlechtern wird so aber sicher nicht gefördert.<br />
Im Gegenteil: Trump setzt Segel in Richtung des alten, patriarchalen<br />
Familienmodells, in dem Frauen die Kinder betreuen und<br />
Männer arbeiten.<br />
Die ungleiche Arbeitsaufteilung entsteht während der Familiengründung<br />
Obwohl wir in Europa in familienpolitischer Hinsicht auf einem anderen<br />
Stern leben, ist auch hier die Aufteilung von bezahlter und<br />
unbezahlter Arbeit zwischen Frauen und Männern nach wie vor<br />
ungleich. Zwar haben sich die Beschäftigungsquoten von Frauen<br />
und Männern fast angeglichen, allerdings sind Frauen immer noch<br />
viel häufiger teilzeitbeschäftigt und arbeiten im Schnitt immer<br />
noch mehr als doppelt so lange unbezahlt im eigenen Haushalt wie<br />
Männer. Diese ungleiche Arbeitsteilung bildet sich vor allem in der<br />
Phase der Familiengründung heraus, darum wird die Gestaltung<br />
von Elternkarenzregelungen zunehmend als Instrument zur Förderung<br />
einer gleichmäßigen Arbeitsaufteilung begriffen.<br />
Der Siegeszug der nordischen Karenzmodelle<br />
Die in europäischen Staaten üblichen Karenzzeiten bemessen sich<br />
nach Jahren und nicht, wie bei Trump, nach Wochen; auch Männer<br />
haben in Europa (mit Ausnahme Ungarns) ein Recht auf Karenzzeit.<br />
Dennoch variieren die Karenzmodelle innerhalb Europas stark. In<br />
Schweden und Norwegen versucht man seit den 1970ern, in Richtung<br />
einer partnerschaftlichen Aufteilung der Karenzzeit zu wirken.<br />
Mittlerweile gibt es einige Staaten, die einen Teil der gut bezahlten<br />
Karenzzeit für Väter reservieren - in Island, Norwegen,<br />
Schweden, Finnland, Deutschland, Kroatien, Portugal und - wenn<br />
man die kurzen Bezugsvarianten in Betracht zieht - auch in Österreich<br />
beträgt diese Zeit heute zwei Monate oder mehr. Auf der anderen<br />
Seite gibt es Staaten, die mit ihren Karenzregelungen ganz<br />
gezielt eine traditionelle Arbeitsaufteilung fördern: Das ungarische<br />
Karenzgesetz sieht vor, dass Väter bis zum ersten Geburtstag des<br />
Kindes keinen Anspruch auf bezahlte Karenz haben. Orban und<br />
Trump: Brüder im Geiste.<br />
Das ideale Karenzmodell<br />
Die Wissenschaftlerin Helene Dearing hat die Karenzmodelle der<br />
europäischen Staaten untersucht, indem sie sie mit einem ‚idealen‘<br />
Referenzmodell verglich: 14 Monate gut bezahlte Karenzzeit,<br />
die Hälfte davon für Väter reserviert. Die Annahmen über dieses<br />
Modell basieren auf Erkenntnissen der Fachliteratur über die Wirkung<br />
von Elternkarenzpolitik. Hier zeigt sich deutlich, dass es für<br />
die Reintegration von Frauen auf dem Arbeitsmarkt wichtig ist,<br />
dass die Dauer der Karenz nicht zu kurz und nicht zu lange ist. ‚Ideal‘<br />
ist eine Karenz, die zwischen 12 und 24 Monaten dauert. Andererseits<br />
muss Karenz gut bezahlt und teilweise für Väter reserviert<br />
werden, um ihre Involvierung in die unbezahlte Familienarbeit finanziell<br />
zu erleichtern - wenngleich, das zeigt die bisherige Erfahrung,<br />
das haushaltliche Engagement der Männer nach der Karenzzeit<br />
wieder zu einem abrupten Ende kommt.
Aktuell 13<br />
„EQUAL GENDER DIVISION OF LABOUR - INDIKATOR“<br />
1,00<br />
0,80<br />
Index zum Anteil der für Väter reservierten und gut bezahlten Karenz<br />
Index zur gut bezahlten Dauer von Karenz<br />
Index zur gesamten Dauer der Karenz (bezahlt und unbezahlt)<br />
0,60<br />
0,40<br />
0,20<br />
Quelle: Dearing, Helene, <strong>2016</strong>.<br />
0,00<br />
Slowakei<br />
Ungarn<br />
schweiz<br />
KBG 30+6<br />
KBG NEU Lang<br />
Grossbritannien<br />
Frankreich<br />
polen<br />
niederland<br />
italien<br />
Griechenland<br />
Kroatien<br />
Portugal<br />
finnland<br />
Deutschland<br />
Dänemark<br />
Norway<br />
slowenien<br />
KBG Eink Ab<br />
KBG NEU Grund<br />
schweden<br />
island<br />
"Ideal"<br />
Und das österreichische Karenzmodell?<br />
Die nordischen Staaten Island und Schweden kommen dem idealen<br />
Karenzmodell Dearings schon recht nahe. Auch Norwegen,<br />
Finnland und Dänemark sowie unsere Nachbarstaaten Deutschland<br />
und Slowenien haben Karenzmodelle, die zumindest in die<br />
Richtung des idealen Modells weisen. Österreich ist hingegen<br />
schwer einzuordnen, weil sich hier die Bezugsvarianten so stark<br />
voneinander unterscheiden wie sonst nirgends in Europa.<br />
Auf der einen Seite gibt es eine Langvariante, bei der man für 36<br />
Monate 436 Euro monatlich erhält. Diese Variante wird aktuell von<br />
rund 38 Prozent der Eltern gewählt - Tendenz sinkend: 2012 waren<br />
es noch 44 Prozent. In Punkto partnerschaftlich orientierte Karenzpolitik<br />
gehört Österreich mit dieser Variante - gemeinsam mit den<br />
Nachbarstaaten Schweiz, Ungarn und der Slowakei - zu den familienpolitischen<br />
Schlusslichtern Europas (s. ‚Österreich 30+6‘ in der<br />
Abbildung). Diese Variante ist zudem arbeitsrechtlich problematisch,<br />
weil der Kündigungsschutz nur bis zum zweiten Geburtstag<br />
des Kindes reicht, und nicht bis zum dritten.<br />
Auf der anderen Seite gibt es eine kurze, einkommensabhängige<br />
Variante. Rund 25 Prozent der Eltern entscheiden sich dafür, rund<br />
80 Prozent des letzten Gehalts für 14 Monate (bei Beteiligung des<br />
Vaters) zu beziehen. Diese Variante ist mit dem vergleichbar, was<br />
in Island und Schweden üblich ist. Wohl und Wehe liegen in Österreich<br />
nicht nur bei Bundespräsidentenwahlen nahe beieinander<br />
(s. ‚Österreich Eink. KBG‘ in der Abbildung).<br />
Wohin entwickeln sich die österreichischen Karenzmodelle?<br />
Eine positive Entwicklung ist, dass die vier nicht einkommensabhängigen<br />
Pauschalmodelle ab dem nächsten Jahr durch ein Kindergeldkonto<br />
abgelöst werden. Man wird dann einen Pauschalbetrag<br />
für eine flexible Zeitdauer in Anspruch nehmen können, nach 28<br />
Monaten ist jedoch Schluss. Durch die Verkürzung der ursprünglichen<br />
Maximalvariante von 36 Monaten sind im Hinblick auf den<br />
beruflichen Wiedereinstieg der Mütter positive Auswirkungen zu<br />
erwarten. Erfreulich ist auch, dass die für Väter reservierte Karenzzeit<br />
auf rund 20 Prozent der gesamten Zeit angehoben wurde. Als<br />
Zuckerl gibt es einen Bonus von 1.000 Euro, wenn die Karenzzeit<br />
zumindest im Verhältnis 60:40 aufgeteilt wird. Ursprünglich war<br />
auch ein ‚Papamonat‘ angedacht, der jedoch mit der ÖVP nicht<br />
durchsetzbar war.<br />
Und die österreichischen Väter?<br />
Es zeichnen sich also einige Maßnahmen ab, die sich positiv auf die<br />
zukünftige Väterbeteiligung auswirken werden. Aktuell erlebt österreichweit<br />
jedes fünfte Kind eine rund dreimonatige Karenz seines<br />
Vaters; in Wien - und vermutlich generell in größeren Städten<br />
- gilt das sogar für fast jedes dritte Kind. Die einkommensabhängige<br />
Variante ist zudem mittlerweile in Österreich zum zweitwichtigsten<br />
Bezugsmodell geworden: 2012 haben diese Variante nur 18<br />
Prozent gewählt, 2015 waren es bereits 26 Prozent. Hier ist also eine<br />
erfreuliche Entwicklung zu verzeichnen, die gerne noch länger anhalten<br />
darf.<br />
Winfried Moser
Hallo Kinder!<br />
Ihr habt Rechte!<br />
Kinder haben das Recht, ohne Gewalt<br />
erzogen zu werden.<br />
Die MAG ELF ist Wiens größte Kinderschutzorganisation. Alle<br />
Services und jeder Schritt, den die MAG ELF setzt, dienen<br />
dem Wohl der in Wien lebenden Kinder. Am 20. November,<br />
dem internationalen Tag der Kinderrechte sowie auch an<br />
jedem anderen Tag.<br />
Bezahlte Anzeige<br />
www.kinder.wien.at, Tel.: 01/4000 8011<br />
Wien. Die Stadt fürs Leben.
k i n d er<br />
Dieses Mal mit einem Last-Minute-Weihnachtsbasteltipp und<br />
den uernica Kids, die tolle, riesige Friedenskunst gestalten!<br />
Foto: „Kids’ Guernica in Bali” by Kids Guernica<br />
Young<br />
Hearts<br />
Kinder, die die Welt verändern<br />
Dieses Mal: Guernica Kids<br />
Im April 1937 fand auf die Stadt Guernica (Spanien) ein schrecklicher<br />
Bombenangriff statt. Damals kämpften die Menschen in Spanien für Demokratie<br />
und Menschenrechte. In vielen Staaten Europas herrschte bereits<br />
ein faschistischer Diktator - so auch in Spanien. Sein Name war<br />
Francisco Franco. Viele SpanierInnen wehrten sich gegen ihn, auch in<br />
Guernica. Franco ließ den Aufstand durch einen Bombenangriff niederschlagen.<br />
Dieser Angriff auf Guernica ist in die Geschichte eingegangen,<br />
da er nicht nur von Franco selbst, sondern mit Unterstützung von<br />
italienischen und deutschen Militärs durchgeführt wurde. Über diesen<br />
Angriff wissen auch deswegen viele Menschen Bescheid, da ein berühmter<br />
Maler - Pablo Picasso - ein Bild auf ein riesengroßes Segeltuch (8<br />
Meter breit und 4 Meter lang) malte. Pablo Picasso wollte mit diesem<br />
Bild aufzeigen, wie schrecklich Kriege sind und sich für den Frieden<br />
einsetzen. In den darauffolgenden Jahren wurde das Gemälde in vielen<br />
Staaten ausgestellt. Picasso konnte durch sein Bild den Zweiten Weltkrieg<br />
leider nicht verhindern, jedoch ist es für viele Menschen immer<br />
noch ein wichtiges Symbol für den Frieden. Zum Beispiel gibt es seit<br />
vielen Jahren ein internationales Kunstprojekt für den Frieden von<br />
Kindern. Dieses Projekt heißt Kids Guernica. Jedes Jahr treffen sich<br />
Kinder in einem anderen Land der Welt, sprechen über Pablos Picassos<br />
Bild und warum er es gemalt hat, dann zeichnen sie gemeinsam Friedensgemälde<br />
auf Segeltüchern. Alle diese Gemälde werden gesammelt und zu<br />
einem großen Friedenssegeltuch-Gemälde zusammengenäht.<br />
Mehr Infos und die entstandenen Friedensbilder findest du unter:<br />
http://kids-guernica.blogspot.co.at<br />
eite 1
Das bin ich :) – Das sind wir !<br />
Name: Kevin Alter: 14 Jahre<br />
Gruppe: Rote Falken Ziersdorf<br />
Seit wann dabei: Seit 3 Jahren<br />
Was taugt dir bei den Kinderfreunden/Falken am meisten:<br />
Dass wir armen Kindern helfen, das jährliche Pfingstlager<br />
Coolstes Erlebnis bei den Falken/Kinderfreunden:<br />
Das Sommerlager in Marbach bei den Kinderfreunden im<br />
Bezirk Melk, wo wir als Falkengruppe mitgemacht haben.<br />
Wann hast du das letzte Mal die Welt verändert:<br />
am Weltfriedenstag<br />
Dein Motto: Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie mich<br />
die anderen gerne hätten.<br />
Jakob ist erst seit Kur em im<br />
Schachklub. Er beschwert sich:<br />
„Wie soll ich denn das alles<br />
lernen, wenn mir ständig jemand<br />
die Figuren wegnimmt?“<br />
rat auf draht<br />
Mein Opa ist gestorben. Ich<br />
bin so traurig. Kannst du<br />
mir bitte sagen, was ich jetzt<br />
machen soll? Und was tue ich,<br />
wenn das nicht aufhört?<br />
Kleines Rätsel<br />
Wann wurde die UN-Kinderrechtekonvention<br />
unterzeichnet?<br />
a) 1. Mail 1980 b) 24. Dezember 2000<br />
c) 20. November 1989<br />
Hallo! Ich weiß genau, wie du dich im Moment fühlst. Traurig<br />
zu sein, wenn eine Person stirbt, die man fest in seinem Herzen<br />
hat, ist ganz normal. Es kann sogar so weh tun, dass man<br />
das Gefühl hat, diesen Schmerz wirklich im Körper zu fühlen.<br />
Die Trauer tut zwar weh, tut uns aber auch gut, denn sie hilft<br />
uns, mit dem Verlust klar zu kommen. So, dass wir irgendwann<br />
in schönen Erinnerungen an die Person denken können.<br />
Wichtig ist, dass du mit deinen Gefühlen nicht alleine bleibst.<br />
Sprich mit jemandem darüber. Du kannst auch ganz ehrlich<br />
sagen, wenn du z.B. von jemandem in den Arm genommen<br />
oder abgelenkt werden möchtest. Vielen hilft es, einen Brief<br />
an die verstorbene Person zu schreiben. So kann man noch<br />
einmal alles aufschreiben, was man der Person gerne noch<br />
gesagt hätte. Den Brief kannst du dann ans Grab legen.<br />
Musik hören und dabei einfach darauf los zeichnen, kann sehr<br />
erleichternd sein. Vor allem, wenn einem das Darüber-Reden<br />
nicht so leicht fällt. Dann kannst du dich jederzeit wieder an<br />
uns wenden. Wir sind immer für dich da!<br />
Bei Problemen und Fragen sind wir unter der Notrufnummer 147 für dich da!<br />
eite 2<br />
Auflösung Rätsel:<br />
c) 20. November 1989
Wir haben ein<br />
Last minute geschenke kit für dich!<br />
Wooohooo - Weihnachten steht vor der Tür und du hast bestimmt schon das eine oder andere<br />
Geschenk besorgt. Hier zeigen wir dir, wie du deine Geschenke ziemlich cool verpacken kannst.<br />
Geschenkpapier bedrucken<br />
Du brauchst dafür:<br />
• Papier<br />
• alten Radiergummi<br />
• Stanleymesser (Cuter)<br />
• Wasser- oder<br />
Fingerfarbe<br />
• Pinsel<br />
Zeichne ein Motiv deiner Wahl auf den Radiergummi und<br />
schneide die Kontur (vorsichtig!) mit dem Stanleymesser<br />
aus. Das ist jetzt dein Stempel, den du nur mehr mit Farbe<br />
bepinseln musst und los geht’s mit dem Drucken. Probier‘<br />
ein paarmal auf einem Schmierpapier, damit du rauskriegst,<br />
was die richtige Menge Farbe ist.<br />
Lustige Geschenkanhänger<br />
zum Ausschneiden<br />
Ein richtig perfektes Geschenk braucht einen Anhänger, auf dem du einen kleinen<br />
Gruß für den oder die BeschenkteN hinterlassen kannst. Wir haben hier<br />
ein paar Vorschläge für nicht ganz ernstgemeinte Anhänger.<br />
Bastel doch deinen eigenen mit deiner ganz persönlichen Botschaft für Mama,<br />
Papa oder den Briefträger.<br />
eite 3
clara comix 4-16_Layout 1 06.12.16 18:50 Seite 1<br />
CLARA-Comic Nr.: 4/<strong>2016</strong><br />
CLARA-Comic Nr.: 4/<strong>2016</strong><br />
Seit einiger<br />
Zeit haben<br />
Clara und ihre<br />
FreundInnen<br />
eine Bande...<br />
...mit<br />
ihren<br />
Spelzeugwaffen<br />
toben<br />
sie herum...<br />
Wir sind die<br />
Pistoleros!<br />
Peng-Peng<br />
ergib dich!!<br />
Mich kriegt<br />
ihr nie!<br />
WAFFEN sind<br />
kein SPIELZEUG<br />
SPIELVERDERBER!<br />
Superheinis...<br />
..<br />
Bei einem ihrer<br />
Abenteuerstreifzüge treffen<br />
sie auf eine Friedens-Demonstration<br />
Etwas später<br />
sehen sie<br />
YASIN und<br />
wollen mit<br />
ihm<br />
spielen..<br />
HÄNDE<br />
HOCH!<br />
ÜBER-<br />
FALL!<br />
BITTE NICHT!<br />
YASIN hat Angst, weil er in seiner Heimat<br />
schreckliche Kriegserlebnisse hatte!<br />
Alle laufen zu YASIN<br />
um ihn zu trösten...<br />
Das wollten<br />
wir nicht!<br />
Blöde<br />
Waffen!<br />
Wir waren<br />
ziemlich<br />
doof...<br />
Ich glaube,<br />
die Demo-Heinis<br />
hatten recht!<br />
Ab jetzt sind wir alle<br />
die BUBBLE-GANG!!<br />
Tut uns<br />
so leid...<br />
eite 4
«<br />
Das große Kinderfreunde-Brettspiel ist da!<br />
spielerisch di e welt<br />
verändern<br />
Aktuell 15<br />
Das beste<br />
Weihnachts-<br />
!<br />
g e s c h e n k<br />
In den meisten Spielen geht es ja darum, dass man gegeneinander<br />
spielt, in Konkurrenz ist, sich misst und am Ende einer oder<br />
eine gegen die anderen gewinnt. Nicht so im neuen Kinderfreunde-Brettspiel.<br />
Hier spielen alle miteinander, helfen sich, lösen gemeinsam<br />
Aufgaben und können die Welt vor dem bösen Monster<br />
und seinen Gehilfen retten. Und das alles ist alles andere als<br />
langweilig: Auf dem Weg zur Weltrettung müssen die MitspielerInnen<br />
kniffelige Aufgaben lösen – es werden Begriffe gezeichnet<br />
oder pantomimisch dargestellt, umschrieben oder getanzt und<br />
alle anderen müssen rätseln und raten. Es gibt Action-Aufgaben,<br />
bei denen beispielsweise die ganze Gruppe mit ihren besten<br />
Tanz-Moves abtanzen oder jedeR mit dem/der NachbarIn ein<br />
Kleidungsstück tauschen muss. Und es gibt auch völlig verrückte<br />
Aufgaben, die wir hier aber nicht verraten.<br />
Mit jeder erfolgreich gelösten Aufgabe erhalten die SpielerInnen<br />
einen Stein, um ihren Leuchtturm zu bauen – können sie die Aufgabe<br />
nicht lösen, bekommen die Monstergehilfen einen Puzzlestein<br />
für das Monsterpuzzle. Die große Herausforderung für die<br />
WeltverändererInnen ist, dass sie schneller sein müssen wie das<br />
Monster. Ist der Leuchtturm vor dem Monsterpuzzle fertig gebaut,<br />
hat die Gruppe das Monster in die Flucht geschlagen und<br />
die Welt gerettet.<br />
„Verändern wir die Welt“ können Kinder ab ca. sieben Jahre spielen,<br />
jedenfalls sollten die MitspielerInnen lesen können. Es eignet<br />
sich für Familien und kleinere Gruppen ab drei MitspielerInnen,<br />
aber auch für große Gruppen bis zu ca. zwölf SpielerInnen.<br />
Absolute Kaufempfehlung!<br />
Karin Blum<br />
Stimmen zum Spiel:<br />
SpielerInnenanzahl:<br />
3 bis ca. 12<br />
Alter: ab 7 Jahren<br />
Spieldauer: ca. 45 Minuten<br />
Preis: 30 Euro<br />
Bestellen:<br />
brettspiel@kinderfreunde.at<br />
Sterne<br />
***** Action<br />
***** Kooperation<br />
***** Kultfaktor<br />
***** Spaß<br />
Toll, dass es das Spiel<br />
gibt. Ein Mix aus<br />
Activity und<br />
Trivial Pursuit.<br />
Julia<br />
In dem Spiel steckt<br />
das pralle Kinderfreundeherz.<br />
Es macht<br />
riesigen Spaß!<br />
Franz
16 Rote Falken<br />
Gedenkstättenfahrt <strong>2016</strong><br />
Dachau & München<br />
Unsere heurige Gedenkstättenfahrt führte<br />
uns nach Dachau und München. Nach Einführungs-Workshops<br />
zum Thema Nationalsozialismus<br />
besichtigten wir die Gedenkstätte<br />
am Gelände des ehemaligen<br />
Konzentrationslagers Dachau. Bevor es<br />
weiter ging nach München, reflektierten<br />
wir die Darstellung des Lagers von Seiten<br />
der Opfer, der NS Presse und der internationalen<br />
Berichterstattung. In München<br />
konnten wir im NS Dokumentationszentrum<br />
in kleinen Gruppen selbst Recherchearbeit<br />
leisten.<br />
Der letzte Punkt unserer Reise war ein<br />
Stadtrundgang zum Thema Nationalsozialismus<br />
in München. Der Geschwister Scholl<br />
Platz, benannt nach Hans und Sophie<br />
Scholl, war wohl der emotionalste Ort auf<br />
unserem Rundgang. Die beiden wurden am<br />
18. Februar 1943 beim Verbreiten von Flugblättern<br />
an der Münchner Universität<br />
überrascht und bei der Gestapo denunziert.<br />
Bereits am 22. Februar 1943 wurden<br />
sie vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt.<br />
Sophie Scholl antwortete auf die Frage<br />
nach dem Tatmotiv: „Einer muss ja doch<br />
schließlich damit anfangen. Was wir sagten<br />
und schrieben, denken ja so viele. Nur<br />
wagen sie nicht, es auszusprechen.“<br />
Die beiden Studenten hatten die Schreckensherrschaft<br />
Adolf Hitlers nicht hinnehmen<br />
wollen und kämpften mit ihren<br />
MitstreiterInnen von der Widerstandsbewegung<br />
‚Weiße Rose‘ für Frieden und Freiheit.<br />
Und deshalb dürfen auch wir nie müde<br />
werden für die Freiheit und Würde der<br />
Menschen zu kämpfen. Gerade in einer<br />
Zeit wie heute, wo Rassismus und Hass<br />
wieder an Nährboden gewinnen. In diesem<br />
Sinne „wehret den Anfängen!“<br />
Jürgen Kraushofer<br />
(gekürzt, Langfassung mit vielen inhaltlichen<br />
Details auf www.rotefalken.at)<br />
Word Rap<br />
Bettina Rehner<br />
Bundesvorsitzende der Roten Falken<br />
Alles Wichtige und<br />
Unwichtige über mich :)<br />
Warum ist für dich die Arbeit bei den Roten Falken so<br />
wichtig?<br />
Aus so vielen Gründen! Zum Beispiel, da wir Entscheidungen<br />
mit Kindern und Jugendlichen gemeinsam treffen und<br />
nicht nur über sie hinweg. Oder auch, weil wir in der Gruppenarbeit<br />
unsere Werte vermitteln und andere Standpunkte<br />
und Meinungen vertreten als die Eltern, Freunde oder<br />
die Gratis-Zeitung. Aber hauptsächlich weil die Arbeit allen<br />
Beteiligten irrsinnig viel Spaß macht!<br />
Was bedeutet das Rottuch für dich?<br />
Das „Bündel“, wie es in Wien heißt, ist für mich ein Zeichen<br />
des Erwachsenwerdens und der Weiterentwicklung.<br />
Ich weiß noch, wie ich mich bei meiner Bündelverleihung<br />
gefreut hab‘ wie eine Schneekönigin jetzt am Weg zur<br />
Helferin zu sein.<br />
Was ist dir in deinem Leben neben den Roten Falken<br />
noch besonders wichtig?<br />
Meine Familie und meine Freunde (außerhalb der Roten<br />
Falken). Und (auch wenn ich vor einiger Zeit nicht geglaubt<br />
hätte, dass ich das mal schreibe) Sporteln, vor allem Laufen.<br />
Lieblingsfarbe<br />
Rot<br />
Was ist eine Schwäche von dir?<br />
Deadlines! Die kann ich einfach nicht einhalten …<br />
Was ist deine größte Stärke?<br />
Dass ich für Dinge, die mir wichtig sind, immer Zeit finde<br />
(auch wenn ich eigentlich grade keine habe). So mag ich<br />
z.B. auch während meiner Tätigkeit im Bundesteam noch<br />
meine Falkengruppe weiterführen.<br />
Was ist dein Lieblingswitz?<br />
Ein Hase sitzt weinend am Fluss. Da hoppelt ein anderer<br />
Hase vorbei und fragt: „Was ist denn los?“ Darauf antwortet<br />
der erste Hase: „Der Bär hat mich gefragt, ob ich fussle,<br />
wenn ich nass bin und ich hab ‚Nein‘ gesagt. *schnief*, dann<br />
hat er mich als Klopapier verwendet.“Am nächsten Tag sitzt<br />
der gleiche Hase lachend am Fluss und der zweite kommt<br />
wieder vorbei und fragt, was passiert sei. Da antwortet der<br />
lachende Hase: „Heute hat der Bär den Igel gefragt. Und<br />
der Igel hat auch ‚Nein‘ gesagt.“
Rote Falken 17<br />
Bundeskonferenz der Roten Falken<br />
Von 11. bis 13. November trafen sich über 100 Rote Falken aus ganz Österreich in Hirschwang.<br />
Es wurde viel besprochen, ein neues Planspiel ausprobiert und natürlich die Konferenz abgehalten.<br />
Ein umfangreiches Arbeitspaket wurde beschlossen und die Anträge heiß diskutiert.<br />
Mehr Fotos unter www.rotefalken.at<br />
Beim Planspiel gab es reichlich<br />
Spaß, Aktion und Aktionismus.<br />
Wir gratulieren Betty Rehner und ihrem Team<br />
herzlich zur Wahl.<br />
Von links nach rechts: Achim Pribitzer, Klaus Schöngruber,<br />
Bettina Rehner, Christina Schauer, Anna Wegscheider,<br />
Bettina Heim, Simone Wahl, Alexander Hoor<br />
Leider gab‘s auch Abschiede. Danke<br />
Simon Walter für deine langjährige<br />
Mitarbeit im Bundesteam und danke<br />
Heli Gotthartsleitner für deine intensive<br />
Zeit bei den Falken! Freundschaft<br />
und viel Spaß in der „Falken-<br />
Pension“.<br />
Bundesweiter<br />
JunghelferInnen Kurs 2017<br />
15. Juli bis 29. Juli 2017, Falkencamp Döbriach,<br />
TeilnehmerInnenbeitrag: 280,- Euro<br />
Foto: Gert Perauer<br />
Wir möchten die kommende Generation von Helferinnen und Helfern<br />
auf ihre Arbeit in der Organisation und in den Gruppenstunden<br />
vorbereiten. Der JunghelferInnen Kurs richtet sich an engagierte<br />
und interessierte Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren, die bereits<br />
in einer Gruppe tätig sind oder tätig werden wollen. Der Kurs<br />
wird im Rahmen des Sommerlagers der Roten Falken durchgeführt.<br />
Themen werden unter anderem sein:<br />
• Die Geschichte der Roten Falken und Kinderfreunde,<br />
Werte und Rituale<br />
• Gruppendynamische Prozesse, Arbeiten im Team,<br />
Selbstreflexion<br />
• Zeltkunde, Erlebnispädagogik, Kochen, Naturerleben,<br />
Liederabend<br />
• Spielpädagogik<br />
• Öffentlichkeitsarbeit, Werbung<br />
• Recht & Sicherheit in der<br />
Gruppenarbeit<br />
• Praktische Anwendung des<br />
Gelernten<br />
• Erste Hilfe<br />
• Inhaltliches Arbeiten mit<br />
Kindern und Jugendlichen<br />
Anmeldeschluss:<br />
30. Juni 2017<br />
Anmeldung:<br />
Bitte schriftlich (Post, Fax oder Mail) an das Bundesbüro.<br />
Rote Falken Österreich, Rauhensteingasse 5/5, 1010 Wien,<br />
Fax: 01 / 512 12 98 – 56, rote.falken@kinderfreunde.at<br />
Weitere Infos:<br />
www.rotefalken.at
18 Aktuell<br />
So<br />
verändern<br />
wir die Welt<br />
Kinderrepublik<br />
Döbriach<br />
kinderrepublik<br />
Auf nach<br />
Döbriach! :)<br />
GEMEINSAM STATT EINSAM<br />
Wir laden dich und deine Gruppe herzlich ein, von 15. bis 29. Juli 2017 gemeinsam<br />
mit uns die Kinderrepublik Döbriach zu errichten. Wir möchten ein möglichst großes,<br />
buntes und internationales Camp organisieren, in dem Familien, Kinder und<br />
Rote Falken bis 16 Jahre und ihre BetreuerInnen zusammen kommen und zwei tolle<br />
Wochen miteinander erleben.<br />
WAS EUCH SONST SO ERWARTET<br />
Kinderrepublik, zentrales Programm, Möglichkeit Ausflüge zu<br />
machen, Themen/Motto Partys, Worskhops, Stationenspiel,...<br />
IHR WOLLT MEHR INFOS ODER EUCH ANMELDEN?<br />
schaut auf unserer Homepage www.rotefalken.at oder nehmt<br />
Kontakt mit uns auf rote.falken@kinderfreunde.at oder<br />
+43 664 88540876<br />
UND WAS KOSTET ES?<br />
280 Euro inkl. Verpflegung und Ortstaxe<br />
(im eigenen Zelt, ohne Anreise)<br />
<strong>WIR</strong> FREUEN UNS AUF EUCH!
?<br />
«<br />
Willkommen im<br />
Aktuell 19<br />
Elterncafé<br />
Immer wieder werden wir Kinderfreunde nach unserem<br />
Standpunkt zu aktuellen Themen gefragt. Wir versuchen<br />
hier Antworten zu finden. Hast du auch eine<br />
Frage rund um Kinder, Erziehung, Familie? Dann<br />
schreib uns deine Frage und wir bemühen uns um eine<br />
Antwort – von FreundInnen für FreundInnen!<br />
Fragen an: Österreichische Kinderfreunde, kind-und-co@kinderfreunde.at<br />
Ich bin wirklich ratlos. Mein Sohn Noah (9 Jahre) hat uns<br />
letztens beim Abendessen so nebenher eröffnet, dass er sich<br />
ein Spielzeuggewehr wünscht. Ich bin aus allen Wolken<br />
gefallen. Ich bin für ein friedliches Miteinander und gegen<br />
Waffen als Spielzeuge - sein Vater ebenso. Bisher hatte Noah<br />
auch gar kein Interesse an sowas und wir fühlten uns in<br />
unserer Erziehung bestätigt. Unser Sohn meinte, dass er<br />
von seinen Freunden ausgeschlossen wird, wenn er keine<br />
Spielzeugwaffe bekommt. Außerdem sagte er, wenn wir<br />
ihm diesen Wunsch nicht erfüllen, dann fragt er eben seinen<br />
Onkel, der das sicherlich nicht so streng sähe. Damit hat er<br />
wahrscheinlich auch noch recht. Das macht mich noch verzweifelter!<br />
Ich möchte nicht, dass mein Sohn in seiner Freizeit<br />
Krieg spielt! Was soll ich bloß tun? Ilona, St. Pölten<br />
möchte, ist dies eine gute Gelegenheit mit deinem Sohn darüber<br />
zu sprechen, dass nicht immer alles, was die anderen machen, gut<br />
ist und man manchmal einfach auch dazu stehen muss, anders zu<br />
sein oder eine andere Meinung zu haben. Das dafür nötige Rückgrat<br />
wird er sicherlich noch häufiger in seinem Leben brauchen.<br />
Außerdem raten wir dir noch, nicht zu besorgt zu sein, dass er tatsächlich<br />
von seinen Freunden ausgeschlossen wird. Wir sind uns<br />
ziemlich sicher, dass das nicht passieren wird. Es ist nämlich bei<br />
Kindern meist genauso wie bei Erwachsenen, dass nicht so heiß<br />
gegessen, wie gekocht wird. Eventuell könntest du aber auch hier<br />
deinen Sohn unterstützen, indem du das Thema Waffen als Spielzeug<br />
mit den Eltern seiner Freunde oder auch direkt mit den Kindern<br />
besprichst. Friedenserziehung ist ja nicht nur eine familiäre<br />
Aufgabe, sondern hat eine relevante gesellschaftliche Dimension!<br />
Liebe Ilona, wir verstehen, dass dich dieser Wunsch deines Sohnes<br />
beschäftigt. Das spricht für deine Qualitäten als Mutter. Auch wir<br />
finden, dass Waffen - selbst wenn sie nur Attrappen sind - sich<br />
nicht als Spielzeug eignen. Die Kinderfreunde setzen sich ja seit<br />
vielen Jahren gegen Kriegsspielzeug ein. Du hast sicherlich schon<br />
mitbekommen, dass wir Kinderfreunde sehr viel davon halten,<br />
Kindern Selbst- und Mitbestimmungsrechte einzuräumen. In diesem<br />
Fall sind wir allerdings der Ansicht, dass du deinem Sohn<br />
diesen Wunsch nicht erfüllen solltest. Auch wenn du damit über<br />
ihn bestimmst. Manchmal muss man eben abwägen, was mehr<br />
im Interesse der Kinder ist: Selbstbestimmung oder Schutz oder<br />
wie in diesem Fall: die Vermittlung von Werten. Wir würden dir<br />
auch empfehlen, seinem Onkel mitzuteilen, dass du ein derartiges<br />
Geschenk nicht erlauben wirst. Du solltest aber unbedingt mit<br />
Noah über deine Entscheidung und das Waffenspielzeugverbot<br />
sprechen. Er soll die Möglichkeit erhalten, deine Gedanken und<br />
Beweggründe nachvollziehen zu können. Erkläre ihm, dass in vielen<br />
Ländern Krieg herrscht und durch Waffen Menschen (auch<br />
Kinder) getötet werden, dass manchmal sogar Jungen in seinem<br />
Alter dazu gezwungen werden als Kindersoldaten zu töten. Mache<br />
ihm deutlich, dass du findest, dass „Töten spielen“ eben deswegen<br />
nicht lustig ist. Zeige aber auch Interesse für ihn. Warum möchte<br />
er gerne ein Spielzeuggewehr? Eventuell steckt da ja mehr als der<br />
Gruppendruck dahinter, vielleicht beschäftigt ihn das Thema Krieg<br />
und Gewalt generell und er versucht seinen Ängsten auf diese Art<br />
Raum zu geben. Dann solltest du die Gelegenheit nutzen und mit<br />
ihm darüber sprechen. Wenn er das Spielzeuggewehr wirklich<br />
„nur“ auf Grund der Gruppendynamik in seinem Freundeskreis<br />
Gratiseinschaltung
20 Familien<br />
Family<br />
Lessons<br />
Geschichten aus dem Eltern-Alltag<br />
von Sylvia Kuba<br />
Die „Family Lessons“ erscheinen auf<br />
dem Blog sylviakuba.at. Sie zeigen<br />
das Leben unter Kindern in lustigen<br />
Statistiken und Grafiken. Weil Elternsein<br />
eben sauanstrengend, aber auch<br />
verdammt lustig ist. Und weil das Zusammenleben<br />
besser klappt, wenn<br />
man ab und zu über sich selber lacht.<br />
Neujahrsvorsatze<br />
bevor man Kinder hat...<br />
weniger trinken<br />
mal wieder vor Sonnenaufgang ins Bett<br />
mal wieder zum Friseur<br />
als Eltern ...<br />
nicht mehr vor Mittag trinken<br />
mal wieder bis Sonnenaufgang ins Bett<br />
mal wieder Haare waschen<br />
skuba<br />
sylviakuba.at<br />
Daddy Cool<br />
Daniel 32 J./Leo 6 Monate<br />
Noch Fragen?<br />
Wann ist denn der richtige Zeitpunkt? Wollen wir eigentlich<br />
wirklich ein Kind? Wann klappt es endlich? Wem sagen wir es<br />
als Erstes? Bub oder Mädchen? Wollen wir es vorher wissen?<br />
Wo kommt das Kinderzimmer hin? Was können wir noch unternehmen,<br />
bevor er da ist? Wer geht wann in Karenz? Wann<br />
kommt er denn endlich? Wie soll er heißen? Wie bringen wir<br />
ihn vom Krankenhaus in unsere Wohnung? Halte ich ihn richtig?<br />
Kann ich ihm eh nicht wehtun? Ist ihm zu kalt? Hat er<br />
Hunger? Funktioniert das mit dem Stillen? Ist jetzt schon Zeit<br />
zum Schlafengehen? Olivenöl ins Badewasser? Stoff- oder Papierwindeln?<br />
Kann man bei der Temperatur überhaupt rausgehen?<br />
Wie, der Papamonat ist schon wieder vorbei? Wie soll<br />
ich in der Früh arbeiten gehen, wenn er mich so anlächelt?<br />
Warum weint er jetzt? Bekommt er schon Zähne? Hat er nicht<br />
schon genug Spielzeug? Wieso passt ihm dieser Body nicht<br />
mehr – da steht doch 68? Darf man schon zufüttern? Was ist<br />
eigentlich eine Pastinake? Kannst du dich schon auf den<br />
Bauch drehen? Was müssen das für Bäume sein? Jetzt schon<br />
für die Krabbelstube anmelden? In zwei Monaten bin ich mit<br />
ihm alleine? War diese Wohnung irgendwann auch mal aufgeräumt?<br />
Impfen wir auch gegen Grippe? Müsste er nicht<br />
schon fast durchschlafen? Machen wir das eh richtig? Was ist<br />
eigentlich ein Kino? Wie schafft sie das eigentlich alles mit<br />
ihm? Wie soll ICH das schaffen? Wird im Büro auch alles ohne<br />
mich funktionieren? Warum haben wir uns darauf eingelassen?<br />
Wird mir das nicht alles zu viel…? Kann ich gleichzeitig<br />
ein guter Vater, guter Ehemann und guter Bundesgeschäftsführer<br />
sein? Schon wieder ein Abendtermin? Wann komm ich<br />
endlich vom Büro nachhause und seh‘ ihn wieder? Wird unser<br />
Leben je wieder ‚normal‘? Wie konnten wir davor nur<br />
ohne ihn leben?<br />
Ist jetzt das Gröbste vorbei? …und wann kommt das Zweite?
Familien 21<br />
Moritz (7): Regenwürmer<br />
können nicht beißen,<br />
weil die vorne und hinter<br />
nur Schwanz haben.<br />
Flora: Ich habe den vollen Durchblick.<br />
Während des Playmobilspielens<br />
sagte die 5-jährige<br />
Valentina zu ihrem Papa:<br />
„Warst du eigentlich auch<br />
ein Ägypter, als du<br />
noch klein warst?“<br />
JAAA, Kinder haben Rechte!<br />
Zwiegespräch zwischen<br />
Mutter und Tochter<br />
Mama: “<br />
Hör jetzt auf<br />
damit, du Kasperl.“<br />
Miriam(3): “<br />
Der Kasperl<br />
ist im Fernsehen.“<br />
Mama: “<br />
Du bist auch<br />
ein Kasperl.“<br />
Miriam: “<br />
Nein, ich bin<br />
ein Striezi.“<br />
Alina (4) greift auf das<br />
FreundInnen finden beim „Kinder- und Jugendgruppen<br />
leiten Lehrgang“!<br />
Muttermal ihrer Mama und<br />
meint: „Was hast denn du da,<br />
du liebe Dame?“
22 Leben<br />
Ganz schön "Keck" ;)<br />
Salzburg<br />
Erste APP für Kinderbetreuung im<br />
freizeitpädagogischen Bereich in Salzburg<br />
Das Projekt Keck der Kinderfreunde Salzburg benutzt eine App als Informationskanal. Die ‚keckapp‘<br />
steht im Playstore zum Download bereit. So sind Kids und Eltern immer up to date welche Aktivitäten,<br />
Ausflüge oder ähnliches vom Keck-Team angeboten werden. Die Keck-APP wurde vom ehemaligen<br />
EU-Freiwilligen und jetzigem Keck-Mitarbeiter Eneko entwickelt und steckt noch in den Kinderschuhen.<br />
Sie wird nun gemeinsam mit Kindern und Eltern stetig weiterentwickelt. „Wir wollen mit der<br />
Zeit gehen und so die Möglichkeit bieten, dass alle Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit haben, an<br />
unseren Angeboten teilzunehmen. Zudem nutzen wir die Gelegenheit und machen ‚Digitalisierung‘ zum<br />
Thema. Wir wollen zukünftig auch AnsprechpartnerInnen für ‚Cyber-Probleme‘ sein“, sagt Lisa Kleinewiese,<br />
Projektleitung Keck.<br />
s<br />
Oberösterreich<br />
Intensiver Bildungsherbst<br />
Ehrenamtlich Engagierte zu unterstützen und zu stärken ist Ziel<br />
der Kinderfreunde Oberösterreich. Bildung und Vernetzung sind der<br />
Schlüssel dafür. Für die, die direkt mit den Kindern in den Ortsgruppen<br />
arbeiten, wurde im Oktober die „Herbstschulung 2.0 - Wir sind<br />
Kinder- & Jugendgruppen!“ angeboten. Gut 50 Erwachsene und 30<br />
Kinder probierten Gruppenspiele, sie sangen Lieder, werkten und<br />
bastelten. Und sie setzten sich nach einem Vortrag von Familien- und<br />
Erziehungsberaterin Ruth Karner mit den Werten der Kinderfreunde<br />
auseinander. Für FunktionärInnen aus Ortsgruppen, Regionen und<br />
der Landesorganisation gab es die „Zukunftswerkstatt“. EU-Parlamentarier Joe Weidenholzer und KF-Vorsitzender<br />
Roland Schwandner lieferten ihre Einschätzung der aktuellen Lage, danach wurde in Kleingruppen<br />
intensiv gearbeitet. Das Ziel der Veranstaltung: „Hoffnung wecken, statt Ängste zu schüren“.<br />
Unser Kinderfreunde<br />
Österreich<br />
Tirol<br />
Halloween bei den<br />
Kinderfreunden Völs<br />
Bereits zum dritten Mal veranstalteten die Kinderfreunde<br />
Völs einen Halloween-Nachmittag. Die gruselig geschminkten<br />
und verkleideten Kinder zogen quer durch<br />
Völs. An verschiedenen Stationen wurde Halt gemacht<br />
und nicht nur mit „Süßes oder Saures“ sondern auch mit<br />
„Wir sind die kleinen Geister und essen gerne Kleister<br />
- wenn sie uns nix geben, bleiben wir hier kleben“ einen<br />
Spruch, den sich die Kinder selbst ausgedacht haben, um ein<br />
paar Süßigkeiten geschenkt zu bekommen. (Großer Dank gilt<br />
den UnterstützerInnen: den Familien Hagen, Lasser, Anselmi<br />
(Cafe La Tazza), Probst, Mair, Kaindl, Stärz, Mayr und Rauter die<br />
unsere Kinder mit viel Süßem versorgt haben.) Damit auch bestimmt<br />
keine Langeweile aufkommt, haben wir zwischen den<br />
Stationen gemeinsam gespielt und zum Abschluss hatten die<br />
Kinder noch<br />
Gelegenheit<br />
mit ihren<br />
Taschenlampen<br />
einen<br />
Schatz<br />
zu suchen.<br />
J<br />
Burgenland<br />
Wiedereröffnung<br />
Die Kinderfreunde Siegendorf feierten am 10.09.<strong>2016</strong> die Wiedereröffnung<br />
ihres Kinderfreundeheims. Nach monatelanger Renovierung und Umbau<br />
präsentierte die Ortsgruppe ein modernes Haus. Das Haus verfügt nun<br />
über einen neu gestalteten Saal mit Sportboden, ein neues Heizsystem<br />
sowie eine neue Küche. Da die meisten Arbeiten in Eigenregie durchgeführt<br />
wurden, freute sich der<br />
Vorstand umso mehr über<br />
die zahlreichen BesucherInnen,<br />
die ihr Werk sehr positiv<br />
beurteilten. Das Fest war<br />
mit der Unterstützung des<br />
Kinderfreundes-Spielbusses<br />
ein voller Erfolg. Ein Flohmarkt<br />
und der hervorragende<br />
Zauberer Sven Alexiuss<br />
rundeten den Tag ab.
NIEDERÖSTERREICH<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Leben 23<br />
Kärnten<br />
Summer4Kids<br />
P<br />
P<br />
Berufstätige Eltern stehen<br />
jeden Sommer vor der<br />
Herausforderung, eine qualitätsvolle<br />
sowie leistbare<br />
Betreuung für Ihre Kinder<br />
zu organisieren. Die Anzahl<br />
der Ferientage pro Jahr ist<br />
weit höher als die den Eltern<br />
zur Verfügung stehenden<br />
Urlaubstage. Nicht immer kann diese Problemlage durch private<br />
Netzwerke kompensiert werden. In diesem Sommer wurde die Sommerbetreuung<br />
‚Summer4Kids‘ zum ersten Mal in Klagenfurt von den<br />
Kinderfreunden Kärnten durchgeführt. Im Zeitraum von fünf Wochen<br />
konnten insgesamt 328 Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren betreut<br />
werden. Das Angebot wurde einerseits der Neugier und Abenteuerlust<br />
der Kinder gerecht, bot ihnen aber auch den verdienten Urlaub. Das<br />
abwechslungsreiche Programm, welches Bewegung, Forschergeist,<br />
Musik, Kreativität und Natur beinhaltete,<br />
förderte die Kinder. Sie hatten die<br />
Möglichkeit neue Erfahrungen<br />
zu machen und Freundschaften<br />
zu knüpfen.<br />
Steiermark<br />
Familientag<br />
auf der Hube<br />
Einen wunderbaren Tag<br />
verbrachten viele Kinderfreunde-Mitglieder<br />
und<br />
-MitarbeiterInnen beim<br />
diesjährigen Familientag<br />
auf der Kinderfreunde<br />
Hube bei Knittelfeld. Nebst<br />
atemberaubender Natur<br />
und einem weitläufigen<br />
Spielplatz samt Streichelzoo standen noch Reiten, Mal-, Bastelund<br />
Sportstationen, Führungen bei der Firma ‚Naturgut‘ sowie<br />
durch den Wald und die Waldschule, geleitet von Waldpädagogin<br />
und Märchenerzählerin Justine Sundl, auf dem Programm.<br />
Kulinarisch wurden die Gäste bestens betreut durch das Team<br />
rund um Hausherrin und Kinderfreunde-Vorsitzende Inge Schafarik.<br />
Die Band ‚Gegenlicht‘ sorgte für die musikalische Unterhaltung<br />
und natürlich gab es auch ein Lagerfeuer mit Steckerlbrotgrillen.<br />
Viele der TeilnehmerInnen kamen auch mit reicher<br />
Beute aus dem Wald zurück, denn es war gerade Hochsaison für<br />
Eierschwammerl. Der strahlend schöne Tag war übrigens für alle<br />
TeilnehmerInnen kostenlos.<br />
Foto: Kinderfreunde Steiermark<br />
Niederösterreich<br />
Farbalarm!<br />
Auf der ganzen Welt<br />
sind die Farben verschwunden.<br />
Die Monster<br />
(Ist-halt-so, Muss-so-sein,<br />
Kauf-mal-was) haben die<br />
Farbe gefressen und plötzlich<br />
ist die Welt ein grauer triester<br />
Ort geworden. Gemeinsam mit<br />
den Kindern begeben wir uns bei<br />
unserem diesjährigen Kinderballmotto<br />
„Farbalarm! Wir malen uns die Welt<br />
wie sie uns gefällt“ auf die Mission die<br />
letzten Farben zu finden und unsere Welt wieder<br />
bunt zu machen. Im Laufe des Programms treffen wir unsere<br />
Freunde Hand, Herz und Hirn, die uns ihre Farbreste schenken.<br />
Somit werden wir alle zu<br />
Weltbemalern die die Welt so<br />
malen wie sie uns gefällt. „Die<br />
Kinderbälle, ausgerichtet als<br />
Mitspielgeschichte, sind ein<br />
wesentlicher Bestandteil unseres<br />
Angebotes der Mobilen<br />
Animation. Es freut mich, dass<br />
wir in dieser Saison an die<br />
bisherige Kampagne anknüpfen<br />
konnten und mit unseren<br />
Kinderfaschingsbällen für<br />
unvergessliche und lustige<br />
Stunden sorgen“, sagt Andreas<br />
Kollross, Landesvorsitzender<br />
der Kinderfreunde NÖ.<br />
FARBALARM<br />
Wir malen uns die Welt<br />
wie sie uns gefällt<br />
Kinderballprogramm 2017<br />
www.noe.kinderfreunde.at<br />
Wien<br />
Landeskonferenz der Wiener<br />
Kinderfreunde: „Unsere Werte<br />
verändern die Welt“<br />
Mit 100% der abgegebenen Stimmen wurde BV Franz Prokop Anfang<br />
Oktober bei der Landeskonferenz der Wiener Kinderfreunde in<br />
der PH Wien wieder zum Landesvorsitzenden gewählt. Das Motto<br />
der Konferenz „Unsere Werte verändern die Welt“ spiegelt sich<br />
in den beschlossenen Vorhaben für die nächsten Jahre wider: So<br />
wollen die Wiener Kinderfreunde für eine menschliche Asylpolitik<br />
eintreten, die sich an unseren Werten orientiert, der Kinderarmut<br />
den Kampf ansagen und fordern ein Bildungssystem, in dem Stärken<br />
betont werden und weder Fehler, noch der Wohlstand oder die<br />
Ausbildung der Eltern die Bildungslaufbahn der Kinder vorzeichnen<br />
dürfen. Das war ganz im Sinn der Ehrengäste BM Dr.in Sonja Hammerschmid,<br />
Stadtschulratspräsident Mag. Jürgen Czernohorszky<br />
und PH-Rektorin Mag. a Ruth Petz Prokop: „Es ist unser Ziel für alle<br />
Kinder, die in Wien leben, egal welcher Herkunft und mit welchem<br />
familiären Hintergrund, da zu sein und sie bestmöglich zu fördern<br />
und ihnen gerechte Lebenschancen zu sichern.“<br />
Foto: Kinderfreunde Wien/Peter Korp
24 Aktuell<br />
Neuigkeiten & Termine<br />
Familien(faschings)party der Wiener Kinderfreunde<br />
26. Februar 2017, 15.00 bis 17.30 Uhr im Wiener Rathaus<br />
Ein Partymix aus Musik- und Show-Acts, der Kasperlbühne, Kleinkinderprogramm,<br />
Luftburgen uvm.<br />
Infos: 01/401 25-37<br />
Familien-Schiurlaub in den Semesterferien | WIEN<br />
4. bis 11. Februar 2017<br />
JUFA Gästehaus in Bad Aussee, Schigebiet Loser<br />
Eine gemeinsame Schi- und Snowboardwoche für die ganze Familie. Da haben<br />
die Wiener Kinderfreunde das richtige Angebot!<br />
Infos & Anmeldung: Tel. 0699/115 73 641, schikurse@wien.kinderfreunde.at<br />
Silvestercamp am Annaberg | NÖ<br />
30. Dezember <strong>2016</strong> bis 1. Jänner 2017 (für Kinder von 6 und 12 Jahren)<br />
Du möchtest Silvester einmal ohne Eltern verbringen? Dann herzlich willkommen<br />
bei unserem Silvester-Wochenende im Jugendgästehaus Annaberg.<br />
Infos & Anmeldung: 02742/22 55 500, ferien@noe.kinderfreunde.at<br />
pixabay.com<br />
Silvester<br />
30.12.<strong>2016</strong> - 01.01.2017<br />
Silvester-Wochenende im<br />
Jugendgästehaus<br />
Annaberg für Kinder<br />
zwischen 6 und 12 Jahren.<br />
ab € 198,-<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Kinderfreunde Weihnachtsfilm www.noe.kinderfreunde.at<br />
| Tirol<br />
23. Dezember <strong>2016</strong>, 15.30 bis 18.00 Uhr<br />
(ab 4 Jahren) Theatersaal Völs, Dorfstr. 29<br />
Keine Anmeldung erforderlich; bitte Hausschuhe mitbringen.<br />
Weitere<br />
Informationen<br />
findest du auf<br />
unserer Website:<br />
www.kinder<br />
freunde.at<br />
Kasperltheater OG Graz-Jakomini | STMK<br />
13. u. 20. Jänner 2017, 17. u. 24. Februar 2017, jeweils 15.00 Uhr<br />
Augartenheim Spiegelsaal der Kinderfreunde Graz-Jakomini<br />
8010 Graz, Friedrichgasse 24<br />
Infos & Anmeldung: office@kinderfreunde-jakomini.at<br />
Kinder-Klangwerkstatt | stmk<br />
25. Jänner u. 1. Februar 2017, jeweils von 16.00 bis 17.00 Uhr<br />
EKiZ Mürztal, Stelzhamerstr. 5/1, 8662 St. Barbara i. Mürztal<br />
Kreativ-Workshop mit Klangexperimenten, Klangspielen und das Formen einer<br />
Klang-Tonskulptur. Bitte Matte mitnehmen!<br />
Infos: ekiz-muerztal@kinderfreunde-steiermark.at, 0664/8055329<br />
Nationalfeiertag<br />
Wenn der 26. Oktober naht, spielen sich<br />
in der Wiener Innenstadt unglaubliche<br />
Dinge ab. Da fahren Panzer über die Ringstraße,<br />
Hubschrauber kreisen über dem<br />
Parlament, schweres Gerät wird auf den<br />
Heldenplatz geschafft. Grund dafür ist die<br />
„Leistungsschau“, im Rahmen derer der<br />
Nationalfeiertag mit einer großen Präsentation<br />
der Ausrüstung und Tätigkeiten des<br />
Bundesheers gefeiert wird. Einige der „Attraktionen“<br />
am Heldenplatz sind direkt an<br />
Kinder und Familien gerichtet. Und neben<br />
den vielen Geräten die im Katastrophenschutz<br />
oder auch im friedenssichernden<br />
Dienst zum Einsatz kommen, können die<br />
Kinder hier ganz unverblümt mit Waffen<br />
spielen: Da klettern dann Volksschulkinder<br />
auf Panzern herum, ein paar Burschen zielen<br />
mit Kanonenrohren auf Gebäude und<br />
PassantInnen, die Maschinengewehre können<br />
am Präsentationstisch bis ins kleinste<br />
Detail inspiziert werden.<br />
Bei uns Kinderfreunden gibt es seit fast<br />
100 Jahren das Credo „Die Waffe ist kein<br />
Spielzeug“. Weil Waffen dafür gemacht<br />
sind, Zerstörung, Angst und Schmerz zu<br />
verbreiten. Weil Krieg dazu führt, dass<br />
Menschen ihre Familien, ihre Heimat oder<br />
ihr Leben verlieren. Und weil wir in Österreich<br />
aus unserer Historie eine besondere<br />
Verantwortung tragen, Krieg nicht zu verherrlichen.<br />
All das wollen wir Kindern mitgeben.<br />
Denn gerade in der heutigen Zeit,<br />
in der Kinder tagtäglich mit dem Leid und<br />
der Zerstörung konfrontiert sind, die durch<br />
Kriege auf der ganzen Welt verursacht werden,<br />
brauchen wir keinen Panzerspielplatz<br />
in der Innenstadt. Was die Welt braucht,<br />
ist mehr Frieden. Auf die Waffenschau am<br />
Heldenplatz könnten wir gut und gerne<br />
verzichten.<br />
Wie viele Sprachen passen in einen Kinderkopf? | stmk<br />
26. Jänner 2017, 19.00 bis 20.45 Uhr<br />
Kinderfreundehaus, 1. OG, Schlossergasse 4/Tummelplatz, 8010 Graz<br />
Aufwachsen zwischen zwei Kulturen. Wie können Eltern ihre Kinder optimal<br />
unterstützen, damit Mehrsprachigkeit ein Glücksfall bleibt und nicht zum<br />
Stolperstein wird?<br />
Infos: 0316/82 55 12-21, famak@kinderfreunde-steiermark.at<br />
Daniel Bohmann<br />
Bundesgeschäftsführer der<br />
Österreichischen Kinderfreunde
Leben 25<br />
Albert Wendt<br />
Adrian und Lavendel<br />
120 Seiten, € 13.95, ab 9 Jahren, ISBN 978-3-<br />
7026-5755-0, Verlag Jungbrunnen 2004<br />
Im Garten des<br />
Märchenschreibers<br />
Adrian landet<br />
eines Tages eine<br />
zart geflügelte<br />
Dampfwalze mit<br />
Namen Lavendel.<br />
Nach einigen Anfangsschwierigkeiten<br />
kommen sich<br />
die beiden näher,<br />
und es beginnt die heitere Geschichte einer<br />
ungewöhnlichen Freundschaft. Denn<br />
die Dampfwalze Lavendel ist ebenso unternehmungslustig<br />
wie eigenwillig, und so ist<br />
es kein Wunder, dass zwischen den beiden<br />
nicht immer alles glatt läuft. Poetisch, witzig<br />
und ungewöhnlich!<br />
Mira Lobe | Christine Sormann<br />
Eine Geschichte<br />
vom Nikolaus<br />
32 Seiten, € 13.95, ab 4 Jahren, ISBN 978-3-<br />
7026-5692-8, Verlag Jungbrunnen 1997<br />
Der heilige Nikolaus<br />
bereitet sich gerade<br />
auf seinen alljährlichen<br />
Ausflug zur Erde<br />
vor, als der Wind seine<br />
Bischofsmütze davonträgt.<br />
Nikolaus ist<br />
entsetzt: Ohne Mütze<br />
wird ihn doch kein Kind erkennen! Also<br />
macht er sich auf die Suche. Weder in Lappland<br />
noch in Indien, China oder Amerika findet<br />
er seine Mütze. Überall begegnet er Kindern,<br />
die ihm helfen wollen: Sie schenken<br />
ihm eine Lappenmütze, einen Turban, einen<br />
Chinesenhut und sogar einen Cowboyhut.<br />
Doch mit keinem dieser Hüte sieht er wie<br />
der Nikolaus aus. Völlig verzweifelt kommt<br />
er schließlich nach Afrika … Ein bunt illustrierter<br />
Mira Lobe-Klassiker, der nicht nur in<br />
der Weihnachtszeit Freude macht!<br />
Kathrin Steinberger<br />
Die Brüder<br />
von Solferino<br />
242 Seiten, € 15.95, ab 12 Jahren, ISBN 978-3-<br />
7026-5821-2, Verlag Jungbrunnen 2010<br />
Im April 1859 erklärt<br />
Österreich unter Franz<br />
Joseph I. dem Königreich<br />
Piemont den<br />
Krieg.<br />
Henri Dunant, ein<br />
Schweizer Geschäftsmann,<br />
gerät durch<br />
widrige Umstände<br />
mitten ins Kriegsgebiet. In Castiglione empfängt<br />
ihn ein Bild des Schreckens: Nach der<br />
Schlacht von Solferino überschwemmen<br />
Verletzte die Stadt. Dunant ist entsetzt<br />
über die schlechte Organisation und greift<br />
ein. Er versorgt alle Soldaten, egal, welcher<br />
Herkunft, und wird zum Vorbild für das gesamte<br />
Dorf. Denn auch zwischen Feinden<br />
im Krieg muss noch Menschlichkeit bestehen<br />
... Ein fesselnder historischer Roman<br />
über den Mitbegründer des Roten Kreuzes.<br />
Diese und weitere Bücher aus dem Verlag Jungbrunnen sind zu bestellen unter http://www.kinderfreunde.at/Shop2/Kinder-und-Jugendbuecher.<br />
Nachgelesen<br />
im Archiv<br />
Krieg dem Kriege<br />
Die Waffe ist kein Spielzeug<br />
Von Anfang an verfolgten die Kinderfreunde eine pazifistische<br />
Grundeinstellung, die sich nach Ende des 1. Weltkrieges noch verfestigte.<br />
Im Juni 1924 erschien in der Zeitschrift „Schul- und Kinderfreund“<br />
als Leitartikel der Aufruf „Krieg dem Kriege!“ Im Text<br />
hieß es: „Das ist der einzige Krieg, zu dem die Arbeiterschaft heute<br />
noch auszieht, der Krieg um den Frieden,<br />
der Krieg gegen den Krieg“. Ebenfalls 1924<br />
gestalteten Schüler der Kinderfreunde-Erzieherschule<br />
eine Ausstellung zum Thema<br />
„Nie wieder Krieg“, die mit großem Echo als<br />
Wanderausstellung gezeigt wurde. Die zentrale<br />
„Feiernstelle“ der Kinderfreunde propagierte<br />
„Anti-Kriegs-Feiern“, in zahlreichen<br />
Ortsgruppen, insbesondere im Burgenland,<br />
in der Steiermark und im Raum Steyr gehörten<br />
ab 1929 solche „Nie-wieder-Krieg“ Feiern<br />
zum festen Bestandteil des Jahresprogramms.<br />
Zudem stand die Reichskonferenz<br />
(heute Bundeskonferenz) im Jahr 1931 und<br />
1933 im Zeichen dieses pazifistischen<br />
Trends. 1934 sollte überdies zum Anti-<br />
Kriegsjahr erklärt werden und zur Gänze<br />
kriegsgegnerischer Erziehung gewidmet<br />
sein. Nach 1945 setzten die Kinderfreunde die aufklärerische Anti-Kriegs-Arbeit<br />
fort: „Als ständige Mahner kämpfen wir Kinderfreunde<br />
gegen das Kriegsspielzeug.“ Darum darf es unter dem<br />
Weihnachtsbaum kein Kriegsspielzeug geben. Die Waffe ist kein<br />
Spielzeug! Niemals darf der Krieg spielerisch verniedlicht werden.<br />
(Aus Jubiläumsbericht 60 Jahre Kinderfreunde)<br />
So erfolgreich und öffentlichkeitswirksam<br />
diese Aktionen auch waren, an die<br />
pädagogischen Erkenntnisse der Vorkriegszeit<br />
knüpften sie nicht an.<br />
Es dauerte bis zu Beginn der 70-er Jahre mit<br />
der aufkommenden Friedensbewegung Modelle<br />
einer „gewaltfreien Erziehung“, „New<br />
Games“ in der Spielpädagogik oder die Forderung<br />
nach gesetzlich verbrieften Kinderrechten<br />
neue Denkansätze und Methoden in<br />
den pädagogischen Diskurs „Friedenserziehung“<br />
eingebracht wurden. Dass dieser Diskurs<br />
aber noch lange nicht zu Ende ist, beweist<br />
der Zustrom zu wieder auflebenden<br />
Waffenverniedlichungen in Form von „Heeresleistungsschauen“<br />
oder die Gewalthetzereien<br />
in Internetforen. Ernst Pürstinger
26 Aktuell<br />
Winter olé!<br />
Frust ade!<br />
So ein Winter kann ganz schön lange werden… darum<br />
haben wir unsere Methoden- und Spieledatenbank erweitert<br />
um die Rubrik: Familie! Da findet ihr vieles für Kleingruppen<br />
oder eben auch Familien. Viel Spaß beim Stöbern.<br />
Zwei Ideen von www.gruppenstunde.at haben wir hier für euch<br />
rausgesucht. Und damit ihr auch im Winter mal raus kommt und<br />
nicht nur auf der Couch, mit einem Buch oder vor dem Fernseher<br />
rumliegen müsst – sind es Aktionen für draußen! Denn von Oktober<br />
bis März nur rumhängen, macht nicht glücklich und wie heißt<br />
es so schön in einem Lied der Kinderfreunde: „Regen Wind wir lachen<br />
drüber…“.<br />
Landart im Schnee<br />
Alles nur noch weiß – alles langweilig? Sucht eine alte<br />
Sprühflasche, Lebensmittelfarbe oder ähnliches und<br />
malt doch mal im Park oder Garten.<br />
Altersgruppe: Minis & Freundschaftskinder<br />
Gruppengröße: 2 bis 20 Personen<br />
Dauer: 60 Minuten<br />
Ort: Outdoor<br />
Benötigtes Material: Schnee, Lebensmittelfarbe<br />
1 Kübel pro Farbe, Gießkanne, Wasserspritze, ...<br />
evtl. Fotoapparat, unberührte Schneefläche<br />
So geht’s: Zum Herstellen der Farbe Schnee in den Eimern<br />
schmelzen und mit der Lebensmittelfarbe einfärben.<br />
Das farbige Wasser in die Spritzflaschen, etc. umfüllen.<br />
Das farbige Wasser auf die Leinwand – die unberührte<br />
Schneefläche – sprühen, spritzen, gießen.<br />
Seifenblasen machen<br />
Nichts ist schöner als in den grauen Wintertag ein paar<br />
Seifenblasen zu pusten. Sie schillern und machen deinen<br />
Tag bunter!<br />
Altersgruppe: Minis & Freundschaftskinder<br />
Gruppengröße: 2 – 20 Personen<br />
Dauer: 30 Minuten<br />
Ort: Indoor & Ourdoor<br />
Benötigtes Material: 100 g Zucker, 2 – 3 Esslöffel Salz,<br />
1,4 l destilliertes Wasser, Messbecher, 150 ml Spülmittel,<br />
12 ml Glyzerin (aus Apotheke), Rührlöffel, kleine Schüssel,<br />
Topf, Kochplatte<br />
So geht’s: 200 ml destilliertes Wasser im Topf erwärmen.<br />
Zucker und Salz darin auflösen, dann den Topf von der<br />
Herdplatte nehmen. In der Schüssel 200 ml destilliertes<br />
Wasser mit 150 ml Spülmittel vermischen. Die Spülmittel-<br />
Wasser-Mischung in den Topf mit der warmen Zucker-<br />
Salz, Lösung kippen. 12 ml Glyzerin und das restliche<br />
Wasser (1 l) hinzufügen. Das Gemisch bei Zimmertemperatur<br />
zwei Stunden durchziehen lassen, fertig.<br />
ExpertInnen-Tip: Aus Drahtkleiderbügel lassen sich Formen<br />
biegen mit denen ihr Seifenblasen machen könnt.<br />
Um gut zu funktionieren müssen sie mit Schleifpapier<br />
aufgerauht werden.<br />
Neue Spiele und Methoden auf www.gruppenstunde.at<br />
Jetzt auch für Familien!
Leben 27<br />
Endlich Winterschlaf!<br />
„Endlich Winterschlaf!”, dachte Bär Miko und rollte<br />
sich auf dem dicken Laubhaufen zusammen, den er in<br />
den letzten Wochen für seine Höhle zusammengetragen<br />
hatte. Die Tage wurden immer kürzer und es war<br />
nun an der Zeit die Winterruhe zu beginnen. Er hatte<br />
gerade seine Augen geschlossen, da ertönte im Wald<br />
auf einmal ein lauter Knall und er saß erschrocken auf<br />
seinem Laubbett. Miko überlegte gerade noch, ob er<br />
nachsehen sollte, was da los war, da knallte es schon<br />
wieder! So konnte er doch nicht schlafen! Also stapfte<br />
der Bär aus seiner Höhle, um dieser Störung den Garaus<br />
zu machen.<br />
Immer wieder hörte er den lauten<br />
„Ich will in Ruhe meinen<br />
Winterschlaf anfangen!”<br />
Knall und konnte so bald die<br />
Stelle finden, von der der störende<br />
Lärm kam.<br />
Miko traute seinen Augen nicht!<br />
Auf einer Lichtung stürmten gerade<br />
zwei Hirsche aufeinander zu und krachten mit ihren<br />
mächtigen Geweihen zusammen. Dabei knallte es<br />
so laut, dass schon einige Tiere herbei gekommen waren,<br />
um zu sehen, was der Tumult sollte.<br />
„Schluss mit dem Lärm!” rief Miko zornig und trottete<br />
auf die beiden Streithähne zu. „Ich will in Ruhe meinen<br />
Winterschlaf anfangen!” Die beiden schauten ihn<br />
erschrocken an und ließen voneinander ab. Zufrieden<br />
drehte sich Miko um und spazierte nun etwas entspannter<br />
zu seiner Höhle zurück. Er war froh, dass er<br />
das so schnell geklärt hatte.<br />
Gerade setzte der Bär seine Pfote auf den kuscheligen<br />
Laubhaufen, da knallte es wieder laut durch den Wald.<br />
Das konnte doch nicht wahr sein! War dieser Streit<br />
noch immer nicht zu Ende?<br />
Wutentbrannt stürmte er aus seiner Höhle, zurück zur<br />
Lichtung. Miko wollte gerade anfangen, den beiden<br />
Tieren gehörig seine Meinung zu geigen, als er erkannte,<br />
dass etwas nicht stimmte.<br />
Die beiden Hirsche hatten sich wohl beim letzten Zusammenstoß<br />
mit ihren Geweihen ineinander verheddert<br />
und konnten sich nun nicht mehr selbst voneinander<br />
befreien. Sie schnaubten fürchterlich und versuchten<br />
verzweifelt voneinander loszukommen. Miko<br />
wusste, er musste handeln, bevor sich noch jemand<br />
ernsthaft verletzte. Schnell trabte er die letzten Schritte<br />
auf die Lichtung. „Schon gut! Ich helfe euch!” erklärte<br />
er mit ruhiger Stimme, damit sich die beiden<br />
nicht zusätzlich erschraken. „Dreh deinen Kopf ganz<br />
langsam”, gab Miko dann wohlüberlegt eine Anweisung<br />
nach der anderen. „Jetzt geh einen Schritt zurück”,<br />
sagte er schließlich zum zweiten Hirsch. Völlig<br />
überrascht von der plötzlichen<br />
Befreiung saßen die beiden Hirsche<br />
auf einmal verdutzt auf ihren<br />
Hinterteilen. Erleichtert<br />
schauten sie zuerst einander und<br />
dann Miko an, der mit ernstem<br />
Gesichtsausdruck in die Runde<br />
blickte. „Da seht ihr, was von diesen ganzen Kämpfen<br />
kommen kann! Fast hättet ihr euch gegenseitig verletzt!<br />
Ich weiß gar nicht, warum hier ständig gestritten<br />
wird. Es gibt doch genug Platz für alle! Und jetzt gehe<br />
ich schlafen. Vielleicht wäre das für euch auch eine<br />
besserer Zeitvertreib.”<br />
Mit diesen Worten drehte sich der Bär um und marschierte<br />
zu seiner Höhle zurück. Natürlich wusste er<br />
nicht, ob dieser Frieden halten würde. Trotzdem war<br />
er froh, dass sich die Situation soweit entspannt hatte<br />
und er nun in Ruhe seinen wohlverdienten Winterschlaf<br />
antreten<br />
konnte.<br />
von Gudrun Kopp<br />
Kinder-, Jugend- und<br />
Familienpsychologin
Für Bildung und soziale Balance<br />
Daseinsvorsorge und Gemeinwohl brauchen eine<br />
starke Vertretung: Diese übernimmt der VÖWG, der<br />
Verband der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft<br />
Österreichs.<br />
Vorrang für die Daseinsvorsorge<br />
Eine Grundversorgung in Bildung, Gesundheit, Kultur und im Sozialwesen dient dem Allgemeininteresse,<br />
also uns allen. Sie ist für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt gut und sie bildet die Voraussetzung für<br />
eine gute gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes. Aber auch für jeden Einzelnen<br />
ist sie von Nutzen: Eine gute Bildung beginnend bei der Elementarpädagogik bis zur Hochschule, eine weitreichende<br />
Gesundheitsversorgung für jede Altersgruppe oder ausgewogene ArbeitnehmerInnenrechte eröffnen<br />
den Weg zu einer höheren Lebensqualität.<br />
Im Spannungsfeld mit den globalen Märkten setzt sich der VÖWG für diese verlässliche öffentliche Dienstleistungen<br />
mit sozialen und ökologischen Ansprüchen ein. Denn sie sind mehr als pure Konsumgüter. Sie bilden<br />
eine Grundlage für unser Alltagsleben in Beruf, Familie und Freizeit.<br />
Für Kinder in Städten und Gemeinden<br />
Der VÖWG engagiert sich für die Interessen der Städte und Gemeinden, damit diese wiederrum ihre Dienstleistungen<br />
den BürgerInnen verlässlich anbieten können. Ein paar Beispiele: Zu den kommunalen Aufgaben<br />
zählen die Förderung und Bereitstellung von Kindergärten, Horten und anderen Kinderbetreuungsplätzen.<br />
Oder die Erhaltung von Pflichtschulen samt den Nahverkehrsangeboten kommunaler Verkehrsbetriebe, damit<br />
die Kinder auch sicher in die Schule kommen. Und um Sportanlagen und ausreichend Grünflächen kümmern<br />
sich ebenfalls Städte und Gemeinden.<br />
P.b.b. GZ02 Z030918M<br />
Österreichische Kinderfreunde, Rauhensteingasse 5/5, 1010 Wien<br />
Was ist der VÖWG genau?<br />
Der VÖWG ist als Teil des „Europäischen Zentralverbands<br />
der öffentlichen Wirtschaft“ in der<br />
europäischen Sozialpartnerschaft aktiv. Präsidentin<br />
ist Renate Brauner, Finanz- und Wirtschaftsstadträtin<br />
in Wien. Die Interessenvertretung<br />
umfasst die Bereiche Bildung, soziale<br />
Dienste, Energie- und Gesundheitsversorgung,<br />
Wasser- und Abfallwirtschaft, Verkehrsinfrastruktur<br />
und Personennahverkehr.<br />
www.voewg.at<br />
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