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Schlaglichter der Wirtschaftspolitik - Initiative Kultur- und ...

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14 Monatsbericht 10-2009 BMWi<br />

Vor allem die Möglichkeiten <strong>der</strong> Senioren machen<br />

diese für die Wirtschaft <strong>und</strong> damit auch für das Handwerk<br />

zu einer interessanten Zielgruppe, was vielen<br />

Unternehmen noch nicht hinreichend bewusst ist.<br />

Nach einer aktuellen Studie über den „Wirtschaftsmotor<br />

Alter“, die von <strong>der</strong> Roland Berger Strategy<br />

Consultants im Auftrag des B<strong>und</strong>esministeriums für<br />

Familien, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend erstellt wurde,<br />

machen die steigende Zahl Älterer <strong>und</strong> ihre hohe<br />

Kaufkraft die Senioren zu einem Wirtschaftsfaktor,<br />

dessen Potenzial bei Weitem nicht ausgeschöpft ist. 20<br />

Danach steigt <strong>der</strong> Anteil an den gesamten Konsumausgaben<br />

<strong>der</strong> über 50-Jährigen von 52 Prozent 2005<br />

auf 58 Prozent 2035 an. Die über 50-Jährigen sind<br />

damit die Zielgruppe <strong>der</strong> Zukunft, <strong>und</strong> innerhalb dieser<br />

Gruppe haben beson<strong>der</strong>s die über 65-Jährigen ein<br />

hohes Wachstumspotenzial als Konsumgruppe. Ihr<br />

Anteil am Gesamtkonsum wird voraussichtlich von<br />

knapp 18 Prozent auf über 26 Prozent steigen <strong>und</strong><br />

erhöht sich damit um fast die Hälfte.<br />

Hinzu kommt noch ein an<strong>der</strong>er Aspekt: Die Erbengeneration<br />

sind weniger die 35-jährigen Häuslebauer<br />

<strong>und</strong> Familiengrün<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n vielmehr die 60-Jährigen.<br />

Diese Zielgruppe spielt heute in <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Wahrnehmung noch eine untergeordnete Rolle. Dabei<br />

handelt es sich um eine Gruppe, die im Hinblick<br />

auf ihre Bedürfnisstruktur gerade für das Handwerk<br />

interessant <strong>und</strong> in Zukunft verstärkt Bedeutung erlangen<br />

kann. Senioren bauen nicht unbedingt neu,<br />

werden aber ziemlich sicher einen Großteil an Zeit<br />

<strong>und</strong> frei verfügbarem Einkommen in die Verschönerung<br />

<strong>und</strong> den Erhalt ihres Lebens- bzw. Wohnumfeldes<br />

stecken. Denn 60-Jährige bleiben noch lange aktiv.<br />

Aus dem Konsumverhalten <strong>der</strong> Älteren lassen<br />

sich folgende bedeutsame Konsumtrends ableiten: 21<br />

3 Die Konsumschwerpunkte <strong>der</strong> 60 Jahre alten (60 +)<br />

<strong>und</strong> Älteren sind bestimmt durch die Anpassung an<br />

ihre mit dem Alter geän<strong>der</strong>ten Bedarfslagen <strong>und</strong><br />

Lebensstile.<br />

3 Senioren wollen fast ausnahmslos so lange wie<br />

möglich in den „eigenen vier Wänden“ leben. Diesem<br />

Wunsch ist durch passgenaue Lösungen Rechnung<br />

zu tragen.<br />

3 Erhalten <strong>und</strong> Pflegen treten an die Stelle des<br />

Neubaus.<br />

3 Einfachheit in <strong>der</strong> Abwicklung gewinnt an<br />

Bedeutung („Leistungen aus einer Hand“).<br />

3 Die K<strong>und</strong>en werden anspruchsvoller. Standardangebote<br />

werden zunehmend uninteressant.<br />

3 Qualitäts- <strong>und</strong> Wertorientierung gewinnen an<br />

Bedeutung.<br />

3 Sicherheits- <strong>und</strong> Bequemlichkeitsbedürfnisse<br />

steigen.<br />

3 Service <strong>und</strong> Beratung bestimmen zunehmend<br />

die K<strong>und</strong>enzufriedenheit.<br />

3 Vertrauen wird zur Schlüsselqualifikation.<br />

Aus diesen Konsumententrends ergeben sich eine<br />

Reihe von Marktfel<strong>der</strong>n bzw. Tätigkeitsbereichen für<br />

das Handwerk, die insbeson<strong>der</strong>e die Bau- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitshandwerke<br />

betreffen:<br />

3 Verschönerung/Verbesserung des Wohnumfeldes<br />

(z. B. seniorengerechtes barrierefreies Wohnen) 22<br />

3 Sicherheit <strong>und</strong> Schutz (Sicherheitstechnik)<br />

3 Ges<strong>und</strong>heit (Bioprodukte), natürliche Baustoffe<br />

Der Seniorenmarkt ist für das Handwerk jedoch keineswegs<br />

ein Selbstläufer. Vielmehr muss dieser durch<br />

ein leistungs- <strong>und</strong> seniorengerechtes Angebot in den<br />

einzelnen Marktfel<strong>der</strong>n erst systematisch erschlossen<br />

werden. Hierzu bedarf es vor allem einer zielgruppenadäquaten<br />

Ansprache <strong>und</strong> eines umfassenden Senioren-Marketings.<br />

Allerdings spricht aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

wesenstypischen Merkmale des Handwerks <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong><br />

des hohen Ansehens, welches das Handwerk<br />

gerade bei vielen älteren Menschen genießt, viel für<br />

20 Vgl. Schaible, St. u.a. (2007), S. 3ff.; zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch Buslei, H. <strong>und</strong> Schulz, E. (2007), S. 364.<br />

21 Vgl. Bal<strong>der</strong>haar, H. u.a. (2006), S. 118ff.; vgl. hierzu auch Huber, Th. (2005), S. 64ff.<br />

22 Vgl. Becker, V. (2005), S. 127ff.

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