Landtag Brandenburg P-AWFK 5/25 Protokoll
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<strong>Landtag</strong> <strong>Brandenburg</strong> P-<strong>AWFK</strong> 5/<strong>25</strong> S. 20<br />
Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kultur 07.12.2011<br />
<strong>25</strong>. Sitzung dr. schr-gr<br />
Wenn man sich das genauer ansieht, stellt man fest: Von der ersten Synthese des<br />
Materials bis zum Einsatz im Körper - hier haben wir ein Material entwickelt, mit dem<br />
man Magendurchbrüche zur Abheilung bringt - sind das zwölf Jahre. Das ist eine<br />
sehr lange Zeit. Das nennen die Amerikaner Time-to-Market nach einem Patent. Die<br />
ist einfach zu lang. Deswegen muss man versuchen, diese Time-to-Market-Zeit zu<br />
verkürzen.<br />
Eine Möglichkeit dafür ist dieses Berlin-<strong>Brandenburg</strong>er Centrum für Regenerative<br />
Therapien. Sie sehen, dass zum Beispiel die Universität Potsdam beteiligt ist, aber<br />
auch das Max-Planck-Institut Golm und natürlich viele andere. Die Keimzelle dieses<br />
Berlin-<strong>Brandenburg</strong>er Centrums waren das Helmholtz-Zentrum in Teltow, das molekularbiologische<br />
Zentrum in Berlin-Buch und Teile der Charité.<br />
Wie ist das Ganze aufgebaut? Sie sehen, dass hier einige Grundlagenbereiche sind.<br />
Hier ist Teltow angesiedelt mit der Entwicklung neuer Polymere, verschiedene Anwendungsfelder,<br />
muskulös, gelital, kardiovaskulär, dann auch Einfluss solcher neuer<br />
Materialien auf das Immunsystem Open Access. Da sind zum Beispiel einige Projekte<br />
aus dem Neurobereich angesiedelt.<br />
Es gibt eine sehr gute Unterstützung aus dem Bereich transnationale Technologien.<br />
Die braucht man. Warum braucht man die? Wenn Sie einen Tierversuch machen<br />
wollen oder eine klinische Studie, dann müssen Sie dafür Ethikanträge oder Tierversuchsanträge<br />
stellen, es müssen Prüfpläne gemacht werden.<br />
Dafür gibt es aus diesem Bereich für die einzelnen Anwendungen immer Unterstützung.<br />
Ganz schwierig ist auch die Zulassung von etwas komplizierteren Produkten.<br />
Wenn Sie ein Polymer in den Körper einbringen, dann ist das ein medizintechnisches<br />
Produkt; die Zulassung ist einfach. Wenn Sie aber ein Polymer mit Zellen versehen<br />
und das dann in den Körper einbringen wollen, dann ist der Zulassungsprozess sehr<br />
schwierig, und dafür ist diese Unterstützung eingezogen worden.<br />
Diese Struktur insgesamt ist ideal; denn es ist von der Entwicklung des Polymers bis<br />
zur letzten klinischen Studie, also dass man das Produkt auf den Markt bringen kann,<br />
alles unter einem Dach angesiedelt, was für die Wissenschaftler, die dort arbeiten,<br />
wirklich ideal ist. Das hat unsere gesamte Strategie sehr beflügelt; denn wir müssen<br />
jetzt nicht beim Tierversuch aufhören, sondern können mit den Produkten in die Klinik<br />
gehen und in den verschiedenen Anwendungsbereichen mit den Klinikern zusammen<br />
eine Optimierung vornehmen. Das hat uns in diesem Jahr die Möglichkeit gegeben,<br />
uns mit einem Portfoliothema an einer Ausschreibung zu beteiligen, die die<br />
Helmholtz-Gemeinschaft gemacht hat. Das ist das Portfoliothema „Technologie und<br />
Medizin“. Es ist Herrn Lendlein gelungen, Sprecher dieses Bereiches zu werden, sodass<br />
die Zentrale dieses Portfoliothemas in Teltow angesiedelt ist. Dabei geht es um<br />
den wissensbasierten Ansatz für die Biomaterialentwicklung, also um die Verkürzung<br />
der Time-to-Market, mithin darum, die Zeit zu verkürzen, ein Produkt auf den Markt<br />
zu bringen.