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Bernd Schroeder<br />

Das <strong>ist</strong> <strong>meiner</strong> !!!<br />

Gay Romance


Das <strong>ist</strong> <strong>meiner</strong>!!!<br />

Das <strong>ist</strong> <strong>meiner</strong>!!!<br />

kurzer Bericht über den Stand der Dinge<br />

von<br />

Bernd Schroeder<br />

basierend auf der Geschichte<br />

„Ein Holzfäller für Bernd“<br />

von<br />

BlackHeartlet,<br />

mit einem Großen Dankeschön!<br />

und schon wieder ein tolles Cover vom Caro Sodar.<br />

Lieben Dank, du verwöhnst uns!<br />

„Schatz? Schaaaahatz!“, höre ich ihn aus der Küche rufen und lege meinen Reader kurz


an die Seite. Allein seine Stimme bringt mich schon zum Beben.<br />

Mein Rick steht gerade am Herd, rührt eifrig in irgend einem Topf herum und<br />

verwüstet wahrscheinlich gerade meine ganze Küche.<br />

Aber ich liebe ihn und da macht mir <strong>das</strong> bisschen Putzen auch nichts aus, immerhin<br />

lässt er seine Socken nicht mehr mitten im Wohnzimmer liegen<br />

Vor ein paar Wochen war er einfach in mein Leben geschneit, hatte gegen meine Tür<br />

gehämmert und mich beinahe zu Tode erschreckt.<br />

Vollkommen verwirrt ließ ich zu, <strong>das</strong>s er meine Wohnung betrat und sich nicht nur auf<br />

meinem Sofa sondern sich auch noch in meinem Leben breit machte.<br />

Ich dachte kurz an den kleinen Brief, den er mir in die Hand gedrückt hatte:<br />

„Lieber Bernd!<br />

Du hast dir einen Holzfäller gewünscht<br />

und den Wunsch erfülle ich dir gerne...“<br />

Unterschrieben von BlackHeartlet persönlich!!!<br />

Ich verstand natürlich nur Bahnhof und es dauerte eine ganze Weile, bis ich begriffen<br />

hatte, <strong>das</strong>s die gute BlackH meinem Ruf nach einem ihrer wunderbaren Figuren gefolgt<br />

war und sie mir etwas Gutes tun wollte.<br />

Nun <strong>ist</strong> er da und ich will ihn gar nicht mehr hergeben, obwohl die Bitte `Kann ich<br />

auch so einen haben?´ mehr als einmal gestellt wurde, doch der hier gehört mir.<br />

Das <strong>ist</strong> <strong>meiner</strong>!!!<br />

Nachdem er gerade ein weiteres mal nach mir gerufen hat, erhebe ich mich endlich<br />

von unserem Kuschel-Sofa und schlendere in die Küche. Vorsichtig linse ich um die Ecke<br />

und <strong>das</strong>, was ich da sehe hat einen seltsam belebenden Einfluss auf mein Herz-<br />

Kreislaufsystem.<br />

Nicht nur mein Herz beschleunigt seinen Schlag, mein Blut rutscht auch noch in ganz<br />

andere Regionen meines Körpers und die befinden sich eindeutig weiter südlich meines<br />

Augenlichtes.<br />

Rick steht vor dem Kochfeld, rührt noch immer fleißig im Topf herum, probiert<br />

wiederholt von der eigen Kreation und schüttelt unzufrieden den Kopf.<br />

Den ganzen Vormittag hatten wir im Bett verbracht, miteinander gekuschelt und<br />

geredet. Immer wieder musste ich ich meine Hände über seinen Körper gleiten lassen,<br />

seinen Atem trinken und von seinen Lippen kosten, wobei sein Mund nicht <strong>das</strong> einzige<br />

Organ war, von dessen ordnungsgemäßen Geschmack ich mich wieder einmal überzeugen<br />

musste.


Nun steht er da, ohne Shirt, barfuß und seine einziges Kleidungsstück besteht aus<br />

einer Boxer-Shorts.<br />

Ich mustere ihn von oben bis unten und mein Blick macht darauf gleich wieder eine<br />

Kehrtwende, hinab zu seinen blanken Füßen. Ich schaue auf seine strammen Waden und<br />

bekomme gleich danach Lust, jedes Härchen auf seinen muskulösen, gut proportionierten<br />

Oberschenkeln zu zählen und zu liebkosen.<br />

Den Erfinder der Unterwäsche, sofern es denn nur einen Einzigen gibt, wird von mir<br />

mit einem kräftigen Fluch belegt. So etwas Schönes, wie den Knackarsch meines Liebsten,<br />

sollte man nicht verhüllen dürfen, zumindest nicht, wenn der sich gerade in <strong>meiner</strong> Küche<br />

befindet.<br />

Ich schaue auf seine wohlgeformte Taille, bemerke wie selbst beim Schwingen eines<br />

simplen Kochlöffels eine eigene Show unter dem Titel `Muskelspiele´ aufgeführt wird, mit<br />

seinen gut trainierten Armen in den Hauptrollen.<br />

Gerade als mich die unbändige Lust überfällt, meine Finger über seinen breiten Rücken<br />

fahren zu lassen um dann mit einer gekonnten Massage seinen Nacken zu ertasten,<br />

wendet er seinen Kopf und entdeckt mich.<br />

Er lächelt mich an und seine wunderbaren, braunen Augen lachen mich ebenfalls an.<br />

Ich möchte darin ertrinken. Ertrinken in diesem Blick und in diesem Gefühl von Liebe, <strong>das</strong><br />

wäre der Tod mir wert.<br />

„Probier´mal“, sagt er und hält mir einen gefüllten Löffel entgegen, „Irgendwie fehlt da<br />

noch was.“<br />

Ich gebe den Inhalt des Löffels unangetastet zurück in den Topf und platziere mich<br />

hinter ihn. Ich stelle mich auf meine Zehenspitzen, um meine Zunge über seinen Nacken<br />

gleiten zu lassen.<br />

Gleichzeitig beginnen meine Hände seine breite Brust zu erkunden und wühlen sich<br />

durch sein gut gestutztes, aber reichlich vorhandenes Brusthaar.<br />

Angeblich hat er nie ein Fitness-Studio von innen gesehen, aber angesichts dessen,<br />

was sich gerade unter meinen Händen befindet, kann ich <strong>das</strong> kaum glauben.<br />

Mein Großer presst einen gurrenden Laut hervor. Ich hatte mit meinem Mund wieder<br />

genau den Punkt an seinen Hals getroffen, der schon bei <strong>meiner</strong> ersten Expedition über<br />

seinen Körper so erfolgreich von mir erobert wurde.<br />

„Du solltest doch nur einmal probieren!“, mahnt er mich, stöhnt aber gleich noch<br />

einmal auf, als ich ihm sanft in den Hals beiße, mit <strong>meiner</strong> Zunge nach oben fahre und<br />

behutsam an seinen Lippen knabbere.<br />

Er erwidert meine Berührung, wendet sich mir zu und zieht mich in einen langen Kuss.<br />

„Lecker“, sage ich in die kleine Pause hinein, die wir beide brauchen um ein wenig zu


Atem zu kommen. „Sehr lecker, was ich da gerade schmecke.“<br />

Rick schaltet den Herd ab und zieht den Topf von der Platte. Dann greift er mir mit der<br />

linken Hand in in den Nacken, seinen rechten Arm schiebt er mir unter die Kniekehlen und<br />

schon verliere ich den Halt, weil er mich in die Luft hebt und mich, auf seinen starken<br />

Armen liegend, zu einer weiteren Runde `Zungen-Wrestling´ einlädt. Dieser Einladung<br />

kann ich unmöglich widerstehen und lasse mich von meinem starken Helden in mein,<br />

nein, es <strong>ist</strong> inzwischen unserSchlafzimmer , tragen.<br />

Die Tür schließt sich hinter uns durch einen Tritt meines Helden gegen <strong>das</strong> harte Holz<br />

und öffnet sich erst nach über einer Stunde wieder.<br />

Hoffentlich beschweren sich die Nachbarn nicht eines Tages über den Krach, den wir<br />

gerade veranstaltet haben, oder über den Lärm den wir gestern gemacht haben, oder<br />

über die Geräusche, die in der Zukunft aus unsere Liebeshöhle dringen werden.<br />

Als wir <strong>das</strong> Schlafgemach einige Zeit später wieder verlassen, werde ich <strong>das</strong> Gefühl<br />

nicht los, in einige enttäuschte Gesichter zu sehen. Liegt da wirklich ein Bedauern über<br />

<strong>das</strong> Schließen der Tür in der Luft? Ich sehe mich um, doch niemand <strong>ist</strong> da, außer meinem<br />

Liebsten und mir.<br />

Wir steigen gemeinsam unter die Dusche, seifen uns gegenseitig ein und schon wieder<br />

beginnt sich bei uns beiden etwas zu regen.<br />

Doch Rick bleibt diesmal auf eine bedauerlich andere Weise hart und schiebt zärtlich<br />

mit seinen schaufelartigen Händen meine liebevolle Berührung von sich.<br />

„Komm, lass uns endlich etwas essen, ich habe Hunger“, raunt mir seine tiefe Bass-<br />

Stimme ins Ohr.<br />

Seufzend füge ich mich und lasse es zu, <strong>das</strong>s der Hüne mich abtrocknet, in <strong>das</strong> große<br />

Badetuch einhüllt und mich dann mit einem kleinen Klaps auf den Allerwertesten ins<br />

Schlafzimmer zurück schickt, wo ich mich anziehen soll.<br />

Auch er selbst steht schon bald wieder in der Küche und wärmt seine Komposition aus<br />

verschiedenen Bohnen, Fleisch und Gemüse wieder auf.<br />

Nun hält er mir noch einmal einen gefüllten Löffel entgegen. „Abschmecken!“, befiehlt<br />

er, wobei selbst jetzt in seiner Stimme ein sehr zärtlichen Unterton mitschwingt.<br />

„Da fehlt noch etwas, aber da verliebte Köche angeblich gerne die Suppe versalzen,<br />

war ich ein wenig vorsichtig beim würzen.“<br />

Ich schlürfe von dem Löffel und stelle lachend fest, <strong>das</strong> dies der erste Kerl <strong>ist</strong>, dem ich<br />

buchstäblich aus der Hand fresse.<br />

Großzügig bediene ich die Salzmühle und würze nach.<br />

„Na, dann kann es ja bei dir nicht weit her sein mit der Liebe“; unke ich mit einem


unschuldigen Blick zu Rick hinauf.<br />

Der legt seine starken Arme um mich und sagt mir, <strong>das</strong>s wir darüber später noch<br />

einmal reden würden, nach dem Essen.<br />

Eindeutig zweideutig lässt er dabei seine Zunge über die vollen Lippen gleiten, bevor er<br />

mir einen Kuss auf die Nasenspitze gibt und mich den Tisch decken lässt.<br />

Mein Engel, mit den Ausmaßen eines Bären, füllt die Teller und schon sitzen wir uns<br />

am Esstisch gegenüber. Es schmeckt wunderbar, und wenn ich beim Essen in seine<br />

wunderbaren Augen sehe, verfeinert sich der Geschmack gleich ein weiteres mal.<br />

Plötzlich hält Rick mitten in der Essensaufnahme ein und macht ein Gesicht, als habe<br />

er ein Gespenst gesehen.<br />

„Weißt du, woran ich gerade denken muss?“, fragt er mich.<br />

Ich hoffe natürlich, <strong>das</strong>s er meine schmutzigen Gedanken an die vergangen Minuten<br />

teilt und sehe ihn lediglich anzüglich an.<br />

Er versteht mich natürlich sofort und beginnt zu lachen.<br />

„Auch!“, sagte er, „Auch! Aber mir schoss gerade die Frage durch den Kopf, was wohl<br />

passiert wäre, wenn BlackHeartlet mich nicht zu dir sondern zu jemand anderen<br />

geschickt hätte. Vielleicht sogar zu einer ...“<br />

Einem klassischen Dirigenten gleich, der die zickige Oberdiva auf der Bühne von einem<br />

zu frühen Einsatz bewahren möchte, hebe ich die flache Hand und lasse sie in der Luft<br />

stehen.<br />

Er verstummt sofort, wagt es nicht die Frage zu beenden.<br />

Erst als ich die Fermate, die über der Pause steht, abwinke, schütteln wir uns parallel,<br />

als seien wir der untalentierte Teil der Kessler-Familie. Während unsere wesentlich,<br />

wesentlich älteren Tanten Alice und Ellen Weltkarriere gemacht hatten, bleibt uns diese<br />

Erfahrung verwehrt.<br />

Schweigend senken wir wieder unsere Köpfe und essen weiter.<br />

„Schmeckt wirklich klasse“, stelle ich lobend fest, „Wie nennt man <strong>das</strong> eigentlich, was<br />

du uns da gezaubert hast?“<br />

„Das Rezept habe ich aus dem Internet: kanadische Holzfäller-Suppe.“<br />

Ich verbeiße mir ein Lachen, komme aber aus dem Grinsen nicht mehr heraus.<br />

Verliebt sehe ich mein Gegenüber an und denke: Das <strong>ist</strong> <strong>meiner</strong>, mein Holzfäller.


Tag der Veröffentlichung: 01.06.2014<br />

https://www.bookrix.de/-<strong>bernd</strong><strong>schroeder</strong>

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