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einigkeit 06/2016

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6 / <strong>2016</strong><br />

<strong>einigkeit</strong><br />

Informationen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten<br />

Foto: DGB<br />

Jetzt Kurs wechseln!<br />

Zu lange hat die Politik auf das falsche Pferd gesetzt und die gesetzliche<br />

Rente immer weiter geschwächt. Diesen Irrweg gilt es jetzt zu verlassen und<br />

anzuerkennen, dass nur eine starke gesetzliche Rente die Last des demographischen<br />

Wandels tragen kann.<br />

Mit einer großangelegten Rentenkampagne<br />

erhöhen die Gewerkschaften und der Deutsche<br />

Gewerkschaftsbund im Vorfeld der Bundestagswahl<br />

2017 den Druck und fordern,<br />

die „Rente muss reichen!“. Auf Großplakaten,<br />

zum Beispiel in Berlin (siehe oben), in<br />

Zeitungsannoncen und -artikeln, im Internet<br />

und im politischen Diskurs stellen wir klar:<br />

Es ist höchste Zeit für einen echten Kurswechsel.<br />

Weiterlesen auf den Seiten 6 und 7<br />

INHALT<br />

Coca-Cola: Der Kahlschlag geht<br />

weiter S. 3<br />

Systemgastronomie: Ein heißes<br />

Frühjahr? S. 5<br />

Digitalisierung: Chancen nutzen -<br />

vor Risiken schützen S. 5<br />

Rente: Kurs wechseln! S. 6<br />

Ab 2017 kommt die neue<br />

"<strong>einigkeit</strong>" S. 12<br />

<strong>einigkeit</strong> 6 /<strong>2016</strong><br />

1


Foto NGG<br />

ZUR SACHE<br />

Ein New Deal für uns!<br />

Ist es wieder so wie<br />

vor 80 Jahren? In den<br />

1930er Jahren sorgten<br />

Verunsicherung<br />

und Wut über die<br />

Folgen des Finanz-<br />

Crashs in fast allen<br />

europäischen Staaten<br />

für die Ablösung<br />

Michaela Rosenberger<br />

der Demokratien<br />

durch autoritäre Regime – der Weg in den 2.<br />

Weltkrieg war geebnet. Doch in den USA tat<br />

Präsident Roosevelt damals das Gegenteil.<br />

Durch seinen New Deal haben Hoffnung und<br />

neuer Wohlstand das Abdriften der amerikanischen<br />

Demokratie in Rechtsextremismus<br />

verhindert.<br />

Viele sehen heute die Demokratie wieder in<br />

der Krise: Autokratische Regierungen und<br />

die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten<br />

bereiten ebenso Unbehagen wie<br />

Brexit und starke antieuropäische Parteien<br />

insbesondere in Frankreich, Ungarn und<br />

den Niederlanden. Mir ist bange um das gemeinsame<br />

Europa, das uns 70 Jahre Frieden<br />

gebracht hat.<br />

Leider hat sich wenig geändert. Immer noch<br />

bestimmen neoliberale Leitsätze – z. B.<br />

nach einem schuldenfreien Staat – die Politik.<br />

Banken sind gerettet, viele Menschen in<br />

Europa jedoch verarmt oder voller Abstiegsängste.<br />

Für viele ist Familienarmut Realität,<br />

Altersarmut die einzige Perspektive.<br />

Wie gelingt es, die Fehler der 1930er Jahre<br />

nicht zu wiederholen? Wir Gewerkschaften<br />

fordern schon lange: Europa muss sozial<br />

werden! Machen wir den New Deal hier!<br />

Lasst uns die schwarze Null vergessen, lasst<br />

uns in Infrastruktur, Bildung, Rente und Pflege<br />

investieren: Notwendig sind Ausbildung<br />

und Jobs für Jugendliche, Stabilisierung des<br />

Rentensystems, höherer Mindestlohn und<br />

Eindämmung des Niedriglohnsektors. Nur<br />

wenn Politik den Menschen Ängste nimmt,<br />

kann sie Vertrauen in die Demokratie aufbauen<br />

– die Gesellschaftsform, die alle am<br />

Gemeinwohl aktiv teilhaben lässt. Dieser<br />

soziale New Deal muss auf die Agenda – in<br />

Deutschland und in Europa!<br />

Michaela Rosenberger, NGG-Vorsitzende<br />

Impressum<br />

Die „<strong>einigkeit</strong>“ wird herausgegeben vom<br />

Hauptvorstand der NGG, Haubachstraße 76,<br />

22765 Hamburg. Redaktion: Jonas Bohl,<br />

Dr. Karin Vladimirov, hv.redaktion@ngg.net<br />

Redaktionsschluss: 08. Dezember <strong>2016</strong><br />

Satz: Malena Bartel; Druck: BWH GmbH.<br />

Verkaufspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

VORGESTELLT<br />

„Wir sollten uns mehr zutrauen“<br />

Hinter Pinar Zerik, Mitglied im Gesamtbetriebsrat<br />

von Starbucks (AmRest), liegen aufregende<br />

Zeiten – vor ihr auch.<br />

„Es ist wichtig, dass sich die Leute<br />

bewusst werden, dass sie Rechte haben,<br />

für die man einstehen muss.<br />

Dass sie eine gute Arbeit machen, die<br />

einen Preis hat und die mehr wert ist<br />

als der Mindestlohn. Wir sollten uns<br />

mehr zutrauen!“<br />

Die knapp 150 deutschen<br />

Filialen der<br />

Kaffeehaus-Kette<br />

Starbucks wurden<br />

im Mai dieses Jahres<br />

auf einen Schlag<br />

überraschend an<br />

AmRest Coffee, ein<br />

bis dato in Deutschland<br />

höchstens Insidern bekanntes Unternehmen<br />

mit Sitz in Polen verkauft.<br />

Für Pinar Zerik und ihre BetriebsratskollegInnen<br />

waren die Folgen des Verkaufs zunächst<br />

kaum einzuschätzen. Schnell hieß es,<br />

die neuen Inhaber wollen aus dem Arbeitgeberverband<br />

der Systemgastronomie aussteigen<br />

– mit allen spürbaren Folgen für die rund<br />

2.000 Beschäftigten von Starbucks. Das<br />

konnte abgewendet werden, AmRest ist weiter<br />

Mitglied im Bundesverband der Systemgastronomie<br />

(BdS). Mit dem BdS, in dem<br />

auch andere namhafte Konzerne wie<br />

McDonald’s, Burger King, Nordsee, Autogrill<br />

und Pizza Hut organisiert sind, befindet sich<br />

die NGG aktuell in schwierigen Tarifverhandlungen<br />

(s. Seite 5). Als Mitglied der NGG-Tarifkommission<br />

ist Pinar Zerik auch dabei in vorderster<br />

Reihe eingebunden.<br />

Mitglied der NGG ist Pinar Zerik seit 2012. Damals<br />

wurde sie von einem ihrer Vorgänger als<br />

Betriebsrat bei Starbucks davon überzeugt,<br />

sich aktiv als Gewerkschaftsmitglied für bessere<br />

Arbeitsbedingungen einzusetzen. Besonders<br />

viel Überzeugungsarbeit war bei der<br />

politisch interessierten Berlinerin nicht nötig.<br />

Den Job als „Barista“ (Experte für die Zubereitung<br />

von Kaffeespezialitäten) hat Pinar Zerik,<br />

wie viele bei Starbucks, damals eigentlich nur<br />

als Job neben ihrem Studium gemacht. Heute,<br />

mit abgeschlossenem Lehramtsstudium in<br />

der Tasche, ist Pinar Zerik die einzige freigestellte<br />

Betriebsrätin bei Starbucks. Dass sie<br />

sich „in Vollzeit“ um die Belange der Beschäftigten<br />

von Starbucks kümmern kann, scheint<br />

dem Management ein Dorn im Auge. So jedenfalls<br />

könnte man die Entscheidung deuten,<br />

die Berliner "Starbucks-Distrikte“ neu<br />

aufteilen zu wollen. Das hat die Folge, dass<br />

die Mitarbeiterzahl im Distrikt 3, in dem Pinar<br />

Zerik arbeitet, unter die vom Betriebsverfassungsgesetz<br />

für die Freistellung eines Betriebsratsmitglieds<br />

vorgesehene Grenze von<br />

200 Beschäftigten fallen würde und sie<br />

künftig nicht mehr freigestellt wäre.<br />

„Wir halten zusammen, egal was kommt“<br />

Pinar Zerik und ihre BetriebsratskollegInnen<br />

bei Starbucks lassen sich<br />

weder unterkriegen, noch<br />

auseinanderdividieren: „Wir<br />

halten eng zusammen und<br />

das werden wir auch weiterhin<br />

tun, egal was kommt.“<br />

Unterstützung und Rückhalt<br />

bekommt Pinar Zerik dabei<br />

von der NGG in Berlin-Brandenburg,<br />

zuletzt auch bei den Verhandlungen<br />

über die geplante Neustrukturierung von Starbucks<br />

in Berlin.<br />

Für die laufenden Tarifverhandlungen mit<br />

dem BdS erhofft sich Pinar Zerik nicht nur,<br />

dass die Beschäftigten bei Starbucks,<br />

McDonald’s, Burger King und Co. künftig<br />

spürbar mehr Geld für ihre anstrengende Arbeit<br />

bekommen, sondern auch, dass im Tarifvertrag<br />

die Besonderheiten der Arbeit als<br />

Starbucks-Barista bei den für die Eingruppierung<br />

wichtigen Tätigkeitsmerkmalen aufgenommen<br />

werden.<br />

Wir sollten uns mehr zutrauen<br />

Auch an die Beschäftigten in der deutschen<br />

Systemgastronomie hat sie Wünsche: „Es ist<br />

wichtig, dass sich die Leute bewusst werden,<br />

dass sie Rechte haben, für die man einstehen<br />

muss. Dass sie eine gute Arbeit machen, die<br />

einen Preis hat und die<br />

mehr wert ist als der<br />

Mindestlohn. Wir<br />

sollten uns mehr zutrauen!“<br />

Pinar Zerik, Vorsitzende<br />

des Starbucks-Betriebsrates<br />

“Berlin 3”<br />

und Mitglied des<br />

Gesamtbetriebsrates<br />

2 <strong>einigkeit</strong> 6 /<strong>2016</strong>


AUS DEN BRANCHEN<br />

Coca-Cola: Der Kahlschlag geht weiter<br />

Parallel zum andauernden Personalabbau beginnt die Tarifrunde 2017 „Und jetzt Wir!“<br />

Ende Oktober hat sich die NGG-Tarifkommission<br />

in Hamburg getroffen und über die Forderungen<br />

für die kommenden Tarifverhandlungen<br />

beim Getränke-Riesen Coca-Cola<br />

entschieden (s. Kasten). Diesmal<br />

konnten deutlich weniger Betriebsräte<br />

der Einladung folgen als noch<br />

zum Start der Tarifrunde vor zwei<br />

Jahren. Kein Wunder, seitdem hat<br />

sich das Unternehmen massiv<br />

verändert. Und das längst nicht<br />

nur was den Namen angeht:<br />

Verhandelte die NGG in der<br />

Vergangenheit mit der Coca-<br />

Cola Erfrischungsgetränke<br />

AG, hat man es heute mit<br />

der Coca Cola European<br />

Partners (CCEP) zu tun.*<br />

Verhandlungspartnerin ist heute die „Coca-<br />

Cola European Partners“.<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x x x x<br />

In Deutschland, wie auch in anderen<br />

europäischen Ländern, hat Coca-<br />

Cola einen drastischen Personalabbau<br />

und diverse Umstrukturierungen vollzogen.<br />

Beispiel Deutschland: Hierzulande<br />

wird die Zahl der Beschäftigten<br />

von rund 12.000 in 2007 auf rund<br />

8.000 Beschäftigte zum Ende des Jahres<br />

<strong>2016</strong> reduziert. Der Kahlschlag bei Coca-Cola<br />

soll weiter gehen, die nächsten Maßnahmen<br />

sind bereits angekündigt: Bis Juni 2017<br />

soll die Zahl der deutschen Standorte auf 35<br />

sinken (s. Grafik) – zu Beginn des Jahres<br />

2015 waren es noch 59. Und, so einfach ist<br />

das, wo es keinen Coca-Cola-Standort (mehr)<br />

gibt, da gibt es auch keinen<br />

Betriebsrat, der sich in Tarifverhandlungen<br />

für<br />

bessere Arbeitsbedingungen<br />

und höhere<br />

Löhne einsetzt.<br />

Es geht um die, die im<br />

Unternehmen bleiben<br />

In den Verhandlungen<br />

vor zwei Jahren konnte<br />

die NGG ein Paket von Tarifverträgen<br />

erstreiten, das<br />

den Umbau des Unternehmens<br />

für die Dauer von fünf<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

In der kommenden Tarifrunde<br />

geht es „nur“ um die Entgelte.<br />

x<br />

x<br />

x<br />

Jahren sozial verträglich regelt. Jene Beschäftigten,<br />

die Coca-Cola verlassen, profitieren<br />

zum Beispiel von einem umfangreichen<br />

Freiwilligenprogramm und einem<br />

Rechtsanspruch auf Altersteilzeit ab 59 Jahren.<br />

In den nun beginnenden Tarifverhandlungen<br />

sollen diejenigen, die nicht direkt<br />

vom Personalabbau betroffen sind<br />

und weiterhin für die CCEP arbeiten<br />

werden, im Mittelpunkt<br />

stehen.<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

Es gibt noch mehr als genug<br />

zu tun<br />

Mehr als genug zu tun, gibt<br />

es für die Kolleginnen und<br />

Kollegen bei Coca-Cola<br />

auch weiterhin. Denn, wie<br />

Freddy Adjan, NGG-Verhandlungsführer,<br />

klarstellt: „Coca-<br />

Cola baut Personal ab, produziert<br />

aber nicht weniger Cola.“<br />

Coca-Cola Standorte in<br />

Deutschland<br />

X<br />

= geschlossen oder<br />

teilweise geschlossen<br />

= Schließung angekündigt<br />

= keine Veränderung<br />

Das logische Ergebnis des massiven<br />

Stellenabbaus ist eine noch<br />

höhere Arbeitsbelastung und Arbeitsdichte<br />

für die verbleibenden<br />

Beschäftigten. Anders als 2015,<br />

wird diesmal „nur“ über die Löhne<br />

und Gehälter der Beschäftigten,<br />

nicht etwa über Arbeitszeit<br />

oder Vereinbarungen zur Altersteilzeit<br />

verhandelt. In der Tarifrunde mit<br />

dem Motto „Und jetzt Wir!“ möchte<br />

die NGG erreichen, dass die Beschäftigten<br />

für ihre weiter gestiegenen Belastungen<br />

fair entschädigt werden.<br />

Umsatz und Volumen steigen<br />

Freddy Adjan: „Der Arbeitgeber schließt<br />

die Standorte nicht, weil er finanziell<br />

schlecht dasteht. Umsatz und Volumen<br />

von Coca-Cola steigen. Davon müssen<br />

die Beschäftigten profitieren.“<br />

Aktuelle Infos zur Tarifrunde:<br />

www.ngg.net/coca-cola<br />

*In der CCEP wurden im Mai <strong>2016</strong> die drei<br />

größten Coca-Cola-Abfüller Europas<br />

(Deutschland, Großbritannien und Spanien)<br />

zusammengeschlossen. Die CCEP ist der<br />

weltweit größte Abfüller von Coca-Cola-Produkten.<br />

Die Forderungen auf einen Blick:<br />

• Anschlusstarifvertrag mit einer Laufzeit<br />

von 12 Monaten<br />

• Erhöhung aller tariflichen Entgeltgruppen<br />

um 160 Euro<br />

• Erhöhung der Auszubildendenvergütungen<br />

um 100 Euro<br />

• Verbindliche Vereinbarung zur Aufnahme<br />

von Verhandlungen für einen bundesweit<br />

einheitlichen Entgeltrahmentarifvertrag<br />

<strong>einigkeit</strong> 6 /<strong>2016</strong><br />

3


Foto: NGG<br />

ZUR SACHE<br />

Das dicke Brett wird gebohrt<br />

Wir wollen den demografischen<br />

Wandel<br />

gestalten – mit Tarifverträgen.<br />

Auch wenn<br />

sich die Arbeitgeber<br />

sperren, sie müssen<br />

umdenken, wenn<br />

der demografische<br />

Claus-Harald Güster Wandel in den NGG-<br />

Branchen erfolgreich<br />

gemeistert werden soll. Auch in den kommenden<br />

Tarifrunden des Jahres 2017 werden<br />

wir nicht lockerlassen, um dieses dicke<br />

Brett zu bohren.<br />

Das hat der NGG-Hauptvorstand Ende<br />

November beschlossen. Grundlage für sogenannte<br />

Demografie-Tarifverträge ist es,<br />

zunächst die Altersstruktur unter Beteiligung<br />

der Betriebsräte zu analysieren. Darüber<br />

hinaus müssen die Arbeitsbedingungen<br />

und damit die Gesundheit der Beschäftigten<br />

verbessert werden, damit diese gesund die<br />

Regelarbeitsgrenze erreichen. Für Arbeitgeber<br />

lohnt sich jeder Euro, den sie in die<br />

Gesundheit der Mitarbeiter investieren: Allein<br />

aufgrund reduzierter Fehlzeiten sparen<br />

die Betriebe laut einer Studie der Initiative<br />

Gesundheit und Arbeit im Schnitt 2,70 Euro<br />

mit jedem so ausgegebenen Euro.<br />

In weiteren Schritten wollen wir vor allem<br />

für besonders belastete Beschäftigte gleitende<br />

Übergänge in die Rente tarifvertraglich<br />

regeln und für junge Menschen eine<br />

sichere Perspektive durch eine qualifizierte<br />

Berufsausbildung und Übernahme nach der<br />

Ausbildung sichern.<br />

Ebenso beschlossen hat der Hauptvorstand,<br />

dass die Entgelte und Ausbildungsvergütungen<br />

in der Lebensmittelindustrie, im<br />

Lebensmittelhandwerk sowie im Hotel- und<br />

Gaststättengewerbe um 4,5 bis 5,5 Prozent<br />

im Jahr 2017 steigen sollen, bei einer Laufzeit<br />

der Tarifverträge von zwölf Monaten.<br />

Claus-Harald Güster,<br />

stellvertretender NGG-Vorsitzender<br />

TARIFINFOS<br />

In der dritten Verhandlungsrunde Leiharbeit<br />

wurde ein Ergebnis erzielt: Ab 2017 steigen<br />

im Westen die Entgelte jährlich zwischen<br />

2,5 und 3,2 Prozent, im Osten um bis zu<br />

4,82 Prozent pro Stunde. Die vollständige<br />

Ost-West-Angleichung erfolgt 2021.<br />

Fazit: eine überproportionale Anhebung der<br />

unteren Gruppen, Ost-West-Angleichung<br />

und ein deutlicher Abstand der unteren<br />

Gruppen zum gesetzlichen Mindestlohn am<br />

Ende der Laufzeit.<br />

Info: www.dgb.de<br />

AUS DEN BRANCHEN<br />

Ernährungsindustrie Mecklenburg-<br />

Vorpommern: Schlichter beendet Tarifkonflikt<br />

Es war ein langer Weg: Seit Februar <strong>2016</strong><br />

wurde verhandelt. Nach fünf Runden, begleitet<br />

von Warnstreiks und 24-Stunden-Streiks<br />

im Juli bei Kühne in Hagenow, Pfanni Stavenhagen,<br />

Emsland Food in Hagenow, Nestlé<br />

Schwerin und Dr. Oetker in Wittenburg, gab<br />

es immer noch kein Ergebnis. Ende Oktober<br />

<strong>2016</strong> konnte mit Hilfe des Schlichters Alfried<br />

Kampen, Präsident des Landesarbeitsgerichts<br />

Mecklenburg-Vorpommern, in der<br />

zweiten Schlichtungsrunde ein Tarifergebnis<br />

erzielt werden. In fünf Stufen steigen die<br />

Löhne in den nächsten drei Jahren. Damit ist<br />

dies der bundesweit höchste Abschluss in<br />

der Ernährungsindustrie. Hinzu kommt der<br />

Einstieg in die Altersvorsorge.<br />

NGG-Verhandlungsführer<br />

Herbert Grimberg,<br />

Vorsitzender des Landesbezirks<br />

Nord: „Das<br />

Ergebnis war nur möglich<br />

durch vielfältige<br />

betriebliche Aktionen<br />

bis hin zu Warnstreiks.<br />

Herbert Grimberg<br />

Auch wenn unsere<br />

Forderungen nicht<br />

hundertprozentig erfüllt wurden, ist das ein<br />

gutes Ergebnis. Ich verstehe aber auch, dass<br />

es kritisch diskutiert wurde und versichere:<br />

Nach der Tarifverhandlung ist vor der Tarifverhandlung.<br />

Der Angleichungsprozess an<br />

das Tarifgebiet Hamburg wird fortgesetzt.“<br />

Unsere Gewerkschaft NGG sucht im Rahmen ihrer Nachwuchsförderung zum<br />

01.10.2017 mehrere<br />

Gewerkschaftssekretäre zur Ausbildung (w/m),<br />

die zusammen mit anderen etwas für andere bewegen, mit reflektierten, eigenen<br />

Positionen auf andere zugehen und sich für die Werte der NGG einsetzen möchten.<br />

Du passt zu uns, wenn Du…<br />

eine abgeschlossene Berufsausbildung und/oder eine Fachhochschul- bzw. Hochschulausbildung<br />

besitzt,<br />

mehrjährige Berufserfahrung > 3 Jahre und/oder Praktika vorweisen kannst,<br />

eine Zugehörigkeit zur Gewerkschaft NGG oder zu einer DGB-Gewerkschaft nachweist,<br />

über Erfahrungen in der betrieblichen Interessenvertretung (BR/VL/JAV und/oder<br />

Schwerbehinderten-Vertrauensperson) verfügst,<br />

in der Vergangenheit gewerkschaftliches Engagement gezeigt und Dich politisch an<br />

der Uni, in einer Partei oder in der Kirche engagiert hast,<br />

einen Kfz-Führerschein besitzt, einsatzbereit, belastbar und mobil bist und über gute<br />

PC-Kenntnisse verfügst,<br />

die deutsche Sprache in Wort und Schrift gut beherrschst und ggf. weitere Fremdsprachenkenntnisse<br />

mitbringst.<br />

Der Besuch der Akademie der Arbeit (EADA) bzw. der Hochschule für Wirtschaft und<br />

Politik oder des Grund- und Aufbaukurses in Hustedt ist von Vorteil.<br />

Wir bieten Dir:<br />

ein intensives Qualifizierungsprogramm mit Seminar- und Trainingsphasen, das Dich<br />

auf Deine Aufgaben vorbereitet und Dir vertiefte Einblicke in die Gewerkschaftsarbeit<br />

gibt.<br />

nicht nur einen Job für 24 Monate, sondern eine langfristige Berufsperspektive als<br />

Gewerkschaftssekretär (w/m) mit spannenden Aufgaben bei der Mitgliederbetreuung<br />

und der professionellen Beratung betrieblicher Interessenvertretungen, bei gewerkschaftlichen<br />

Kampagnen und der Werbung neuer Mitglieder.<br />

Haben wir Dein Interesse geweckt? Mehr Informationen, zum Beispiel zu Deinen<br />

Aufgaben als „Sekretär zu Ausbildung“ findest Du unter www.ngg.net/jobs<br />

Wir freuen uns auf passende Bewerbungen ausschließlich per Mail, insbesondere<br />

von Frauen. Bitte sende uns Deine aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis<br />

zum 17.02.2017 an: hv.personal@ngg.net<br />

Foto: NGG<br />

4<br />

<strong>einigkeit</strong> 6 /<strong>2016</strong>


AUS DEN BRANCHEN<br />

Ein heißes Frühjahr?<br />

Auch die zweite Tarifverhandlung<br />

mit dem<br />

Bundesverband der<br />

Systemgastronomie<br />

(BdS) Ende November<br />

hat keinen Fortschritt<br />

gebracht. Tatsächlich<br />

haben die Arbeitgeber ihr Angebot aus<br />

der ersten Verhandlung nicht verbessert,<br />

sondern in entscheidenden Punkten sogar<br />

weiter verschlechtert. Jetzt droht ein heißes<br />

Frühjahr mit deutschlandweiten Protesten.<br />

Erste Aktionen, bei denen die Beschäftigten<br />

über die Verweigerung des BdS, ein<br />

ernstzunehmendes Angebot vorzulegen,<br />

informiert wurden, haben bereits stattgefunden,<br />

zum Beispiel in Berlin, Speyer und<br />

Kaiserslautern – weitere sind in Planung.<br />

Für die rund 100.000 Beschäftigten bei<br />

Nordsee, McDonald’s und Co. fordert die<br />

NGG unter anderem sechs<br />

Prozent mehr Geld. Allerdings<br />

waren die Arbeitgeber weder<br />

in der ersten, noch in der zweiten<br />

Verhandlung bereit, für die<br />

unterste Tarifgruppe mehr als<br />

8,84 Euro pro Stunde anzubieten.<br />

Der Haken: Ab 1. Januar<br />

2017 ist genau das die Höhe<br />

des gesetzlichen Mindestlohns,<br />

den die Arbeitgeber der<br />

Systemgastronomie ohnehin<br />

zahlen müssen – ein Angebot<br />

sieht anders aus.<br />

Infos zur Tarifrunde:<br />

www.ngg.net/system2017<br />

Mitdiskutieren: www.<br />

facebook.com/systemer.ngg<br />

Für Volker Petri und seine KollegInnen von Nordsee ist klar: Gute Arbeit verdient eine<br />

faire Lohnerhöhung.<br />

Foto:Matthias Kneppeck<br />

AUF AUGENHÖHE<br />

Chancen nutzen – vor Risiken schützen<br />

Die Arbeitswelt<br />

verändert sich durch<br />

die Digitalisierung<br />

rasant – auch in der<br />

Ernährungsindustrie<br />

und im Gastgewerbe.<br />

Die „<strong>einigkeit</strong>“ sprach<br />

darüber mit Melanie<br />

Frerichs, Referatsleiterin<br />

Grundsatzpolitik<br />

in der NGG-Hauptverwaltung.<br />

Melanie Frerichs<br />

Nach einer Studie ist jeder zweite Arbeitsplatz<br />

gefährdet. Was heißt das für die<br />

NGG-Branchen?<br />

Viele Arbeitsplätze werden von den bevorstehenden<br />

Entwicklungen betroffen sein.<br />

Einfache Tätigkeiten in der Produktion und<br />

auch im Service sind gefährdet. Und das<br />

trifft die Ernährungsindustrie noch direkter,<br />

weil es hier viel mehr Einfacharbeit gibt als<br />

im Durchschnitt der Industrie. Und diese<br />

Einfacharbeit wird überwiegend von Frauen<br />

geleistet. Es werden mit Sicherheit aber<br />

auch neue Tätigkeitsfelder entstehen. Doch<br />

ich halte nichts von einer Einteilung in Verlierer<br />

und Gewinner – das bringt uns nicht<br />

weiter. Das Bild ist viel komplizierter.<br />

Was ist zu tun?<br />

Wir – die NGG, die Betriebsräte – müssen<br />

eigenes Know-how aufbauen. Zunächst gilt<br />

es, den Betriebsräten die Angst vor diesen<br />

Veränderungen zu nehmen, Orientierung<br />

zu geben und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

aufzuzeigen. Dann haben sie die Chance,<br />

eigene Konzepte zu entwickeln. Die größte<br />

Herausforderung wird die Gestaltung des<br />

strukturellen Wandels sein. Wer bisher<br />

mit einfachen Routinearbeiten beschäftigt<br />

war, muss auf anspruchsvollere Aufgaben<br />

vorbereitet werden. Dafür muss vor allem<br />

die Weiterbildung in den Betrieben in der<br />

Breite gestärkt werden. Eine Beschäftigte<br />

in einem Süßwarenbetrieb,<br />

deren<br />

Aufgabe von<br />

Verpackungsrobotern<br />

übernommen<br />

wurde, könnte<br />

zum Beispiel zur<br />

Anlagenführerin<br />

qualifiziert werden.<br />

Zurzeit ist die<br />

Debatte allerdings<br />

viel zu technikzentriert.<br />

Wir müssen<br />

den Menschen in<br />

den Mittelpunkt<br />

stellen, denn<br />

"Gute Arbeit"<br />

leitet sich nicht<br />

automatisch vom<br />

Technikeinsatz<br />

ab – sie muss gestaltet werden. Das heißt<br />

auch, dass wir von Beginn an die Kolleginnen<br />

und Kollegen in den Betrieben informieren<br />

und beteiligen müssen, um gemeinsam<br />

die Arbeit der Zukunft zu gestalten.<br />

Was hat die NGG geplant?<br />

Wir haben eine Studie „Digitalisierung in<br />

der Ernährungsindustrie – Industrie 4.0<br />

gestalten“ in Auftrag gegeben. Im Frühjahr<br />

nächsten Jahres wird sie vorgestellt. Mit<br />

einem Einblick in erfolgreiche betriebliche<br />

Umsetzungsbeispiele<br />

und Checklisten<br />

erhalten<br />

die Betriebsräte<br />

konkrete Handlungsempfehlungen.<br />

Auch unsere<br />

Lebensmittelpolitische<br />

Konferenz<br />

im Mai 2017 wird<br />

sich mit dem Thema<br />

befassen. Wir<br />

setzen die Debatte<br />

zur Arbeit<br />

der Zukunft ganz<br />

oben auf unsere<br />

Agenda und<br />

jeder und jede ist<br />

eingeladen, sich<br />

zu beteiligen!<br />

<strong>einigkeit</strong> 6 /<strong>2016</strong><br />

5


Rentenpolitik: Jetzt den Kurs wechseln!<br />

Grafik: NGG<br />

Die Diskussion über die Zukunft der Altersvorsorge<br />

in Deutschland hat an Fahrt<br />

aufgenommen – und das ist gut so. Denn die<br />

Frage, wie die Ansprüche einer immer weiter<br />

wachsenden Zahl von Rentnerinnen und<br />

Rentnern in Zukunft finanziert werden<br />

sollen, ist eine der zentralen Fragen in unserem<br />

Land. Und sie ist kompliziert und verbunden<br />

mit großen Ängsten.<br />

Die Angst kennen viele<br />

Die Angst vor Altersarmut kennen viele und<br />

allzu oft ist sie berechtigt. Jedenfalls dann,<br />

wenn die Politik jetzt nicht handelt. Denn<br />

wenn nichts passiert, passiert nach aktuellen<br />

Berechnungen folgendes: Das Rentenniveau<br />

wird von heute rund 48 Prozent netto<br />

vor Steuern auf 41,6 Prozent im Jahr 2045<br />

sinken. Gleichzeitig wird sich der Beitragssatz<br />

von heute 18,7 Prozent auf 23,4 Prozent<br />

erhöhen (siehe Grafik). Das macht deutlich:<br />

Damit künftig nicht noch mehr Menschen<br />

arm im Alter sind, müssen jetzt endlich die<br />

Weichen neu und richtig gestellt werden.<br />

Erstmals hat jetzt das Bundesarbeitsministerium<br />

von Andrea Nahles (SPD) ein umfassendes<br />

Konzept vorgelegt und den Versuch<br />

Das passiert, wenn nichts passiert. Entwicklung des<br />

Rentenniveaus und des Beitragssatzes nach Berechnung<br />

des Bundesarbeitsministeriums <strong>2016</strong>.<br />

unternommen, die<br />

schwierige „Rentenfrage“<br />

konkret zu beantworten.<br />

Aus Sicht der Gewerkschaft<br />

NGG ist Nahles‘<br />

Rentenkonzept zwar ein<br />

Schritt in die richtige<br />

Richtung, geht aber nicht<br />

weit genug. Die CDU/<br />

CSU, Partnerin von Andrea<br />

Nahles’ SPD in der<br />

Großen Koalition (GroKo),<br />

sieht das ganz anders, ihr<br />

gehen die SPD-Rentenpläne<br />

in vielen Punkten<br />

zu weit und gegen den<br />

Strich. Wenig verwunderlich<br />

also, dass sich die<br />

GroKo beim Rentengipfel<br />

am 24. November dieses<br />

Jahres nicht darauf einigen<br />

konnte, das von der<br />

Bundesarbeitsministerin<br />

vorgelegte Konzept umzusetzen.<br />

Un<strong>einigkeit</strong> in großen Fragen<br />

In den großen (Renten-) Fragen herrscht<br />

weiter Un<strong>einigkeit</strong> zwischen CDU/CSU und<br />

SPD. Das gilt sowohl für die zukünftige Beitragshöhe,<br />

als auch für die Höhe des Rentenniveaus.<br />

Die andauernde Blockade der CDU/<br />

CSU lässt nicht erwarten, dass sich die Große<br />

Koalition bis zur Bundestagswahl im kommenden<br />

Jahr in den entscheidenden Punkten<br />

einigen wird – die Zukunft der Rente wird<br />

zum Wahlkampfthema. Nicht zuletzt auch<br />

deshalb, weil die deutschen Gewerkschaften<br />

eine groß angelegte Rentenkampagne<br />

gestartet haben und lautstark einen echten<br />

Kurswechsel in der Rentenpolitik einfordern.<br />

Der Rentengipfel brachte einige Ergebnisse<br />

Ein paar Ergebnisse hat der Rentengipfel<br />

Ende November immerhin gebracht (siehe<br />

Kasten). Aus Sicht der Gewerkschaften und<br />

mit Blick auf die Branchen der NGG, in denen<br />

es viele Menschen gesundheitsbedingt nicht<br />

bis zum regulären Renteneintrittsalter schaffen,<br />

ist dabei die geplante Verbesserung der<br />

Erwerbsminderungsrente zu nennen. Die angekündigte<br />

Änderung ist zwar nicht ausreichend<br />

und bleibt hinter den Forderungen der<br />

Mit diesem und anderen Motiven wirbt der Deutsche Gewerkschaftsbund für<br />

einen Kurswechsel in der Rentenpolitik.<br />

Gewerkschaft NGG zurück, aber immerhin:<br />

Frührentnerinnen und -rentner sollen künftig<br />

so gestellt werden, als ob sie mit ihrem<br />

bisherigen durchschnittlichen Einkommen<br />

bis zum 65. Lebensjahr, nicht mehr nur bis<br />

zum 62. Lebensjahr gearbeitet hätten. Für<br />

die rund 1.8 Millionen Frührentnerinnen und<br />

-rentner in Deutschland bedeutet das eine<br />

kleine Entlastung.<br />

Rentengipfel:<br />

Darauf konnten sich SPD<br />

und CDU/CSU einigen*:<br />

- Erwerbsminderungsrente wird<br />

verbessert<br />

- Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge<br />

- Freibetrag für Bezieher von Grundsicherung<br />

für Betriebs- und Riesterrenten<br />

(bis zu 200 Euro)<br />

- Angleichung der Renten in Ost und<br />

West bis 2025 in Stufen<br />

- Riester-Rente: staatliche Grundzulage<br />

soll steigen<br />

*Nach übereinstimmenden Presseberichten<br />

Foto: DGB<br />

6<br />

<strong>einigkeit</strong> 6 /<strong>2016</strong>


Die betriebliche Altersvorsorge stärken<br />

Es wurde außerdem vereinbart, die Rahmenbedingungen<br />

für die betriebliche Altersvorsorge<br />

zu stärken – das ist überfällig. Dem<br />

entsprechenden Referentenentwurf ist zu<br />

entnehmen, dass mit dem „Betriebsrentenstärkungsgesetz“,<br />

das zum Jahresbeginn<br />

2018 in Kraft treten soll, unter anderem der<br />

Rahmen, innerhalb dessen eigene Beiträge<br />

zur betrieblichen Altersvorsorge steuerlich<br />

abgesetzt werden können, angehoben<br />

werden soll. Bei Geringverdienern sollen<br />

Arbeitgeberbetrag pro Jahr: 452,92 Euro*<br />

Beginn der<br />

Einzahlung:<br />

ab 25 Jahre<br />

ab 35 Jahre<br />

ab 45 Jahre<br />

betriebliche<br />

Rente (ab 67 Jahre):<br />

151 Euro/Monat<br />

93 Euro/Monat<br />

53 Euro/Monat<br />

Jetzt die Weichen mutig stellen!<br />

Es ist gut, dass die<br />

Zukunft der Altersvorsorge<br />

endlich auf<br />

höchster politischer<br />

Ebene zum Thema<br />

gemacht wird, denn<br />

die Zeit drängt. Schon<br />

heute sind viele Menschen<br />

von Altersarmut Burkhard Siebert<br />

betroffen und die Zahl<br />

der Altersarmen wird drastisch steigen,<br />

wenn nicht jetzt die Weichen richtig gestellt<br />

werden. Das von Arbeitsministerin<br />

Andrea Nahles Ende November vorgestellte<br />

Konzept geht in die richtige Richtung:<br />

Denn ja, wir brauchen eine Haltelinie beim<br />

Rentenniveau, die verhindert, dass das,<br />

was Rentnerinnen und Rentner zur Verfügung<br />

haben, noch weiter sinkt.<br />

Heute liegt das Rentenniveau bei rund 48<br />

Prozent – das reicht für viele kaum aus.<br />

Ein weiteres Absinken wäre fatal. Und weil<br />

die Biographien der künftigen Rentnerinnen<br />

und Rentner viel häufiger von Phasen<br />

Foto: NGG<br />

der Arbeitslosigkeit, von niedrigen Löhnen,<br />

von Leiharbeit oder (Allein-) Erziehungszeiten<br />

geprägt sind, darf das Rentenniveau<br />

von ehemals 53 Prozent nicht nur nicht weiter<br />

sinken, sondern muss wieder steigen.<br />

Ein stabiles Rentenniveau ist finanzierbar,<br />

das zeigt das Rentenmodell des DGB. Dafür<br />

müssen die Rentenbeiträge angehoben<br />

werden – das ist unabdingbar. Wenn es<br />

in kleinen, planbaren Schritten passiert,<br />

ist das verkraftbar. Und es ist fair, weil die<br />

Erhöhung zu gleichen Teilen von Arbeitnehmern<br />

und Arbeitgebern getragen würde.<br />

Bedingung ist, dass der Gesetzgeber die<br />

gesetzliche Rente wirksam stärkt, auch<br />

Selbständige in die Rentenversicherung<br />

einzahlen und die Arbeitgeber bei der<br />

betrieblichen Altersvorsorge stärker in die<br />

Pflicht genommen werden. Wir brauchen<br />

einen echten Kurswechsel in der Rentenpolitik!<br />

Burkhard Siebert,<br />

stellvertretender NGG-Vorsitzender<br />

*Altersvorsorge per Tarifvertrag in Hessen<br />

(2012 abgschlossen), mittlere Tarifgruppe<br />

F4, Süßwarenindustrie<br />

außerdem die Beiträge der Arbeitgeber zur<br />

betrieblichen Altersvorsorge, die mindestens<br />

240 Euro pro Jahre betragen, künftig mit 30<br />

Prozent gefördert werden.<br />

An den intensiven Diskussionen mit Politik,<br />

Arbeitgebern und Gewerkschaften zur Zukunft<br />

der betrieblichen Altersvorsorge ist die<br />

NGG aktiv beteiligt. Auch auf Druck der NGG<br />

haben Teile der Politik mittlerweile erkannt,<br />

dass es darum gehen muss, die dritte, betriebliche<br />

Säule der Altersvorsorge auf ein<br />

neues, stabileres Fundament zu setzen.<br />

Denn, anders als die private Altersvorsorge,<br />

die sich Menschen mit geringen Einkommen<br />

kaum leisten können, könnte sie effektiv<br />

helfen, die Lasten der demografischen Entwicklung<br />

zu stemmen. Diese Botschaft ist<br />

angekommen, das Betriebsrentenstärkungsgesetz<br />

wird neue Möglichkeiten schaffen,<br />

die betriebliche Altersvorsorge auszubauen.<br />

Weder betriebliche, noch private Vorsorge<br />

können die Löcher stopfen<br />

Die Gewerkschaft NGG hat die Notwendigkeit<br />

der zusätzlichen betrieblichen<br />

Altersvorsorge früh erkannt. Ein Beispiel<br />

dafür ist der 2001 erstmals abgeschlossene<br />

Altersvorsorge-Tarifvertrag für die Süßwarenindustrie.<br />

Aber, das zeigt das Beispiel aus<br />

der Süßwarenindustrie (siehe Grafik), die<br />

Basis der funktionierenden Altersvorsorge<br />

in Deutschland ist und kann nur die gesetzliche<br />

Rente sein. Weder die betriebliche und<br />

erst recht nicht die private Vorsorge können<br />

die um die Jahrtausendwende ohne Not<br />

durch falsche politische Entscheidungen<br />

aufgerissenen Löcher in der gesetzlichen<br />

Rente stopfen. Deshalb führt jetzt kein Weg<br />

daran vorbei, die gesetzliche Rente massiv<br />

zu stärken und auszubauen. Den 2001 eingeschlagenen<br />

Irrweg, die private Altersvorsorge<br />

mit umfangreichen staatlichen Mitteln<br />

zu stützen, gilt es, endlich zu verlassen: Die<br />

„Riester-Rente“ ist gescheitert. Von ihr haben<br />

nur die Arbeitgeber, die bei der Zahlung<br />

der Beiträge für ihre Beschäftigten entlastet<br />

wurden, und die Versicherungswirtschaft<br />

profitiert. Die Menschen, die am stärksten<br />

von Altersarmut bedroht sind, können sich<br />

den nötigen Eigenbetrag nicht leisten.<br />

Die NGG und die anderen Gewerkschaften im<br />

Deutschen Gewerkschaftsbund werden nicht<br />

lockerlassen und den Druck auch über die<br />

Bundestagswahl hinaus hoch halten: Rente<br />

muss reichen – Kurs wechseln jetzt!<br />

<strong>einigkeit</strong> 6 /<strong>2016</strong><br />

7


LANDESBEZIRKE<br />

jungeNGG Nord<br />

3. bis 5. März in Hamburg: Rhetorikseminar:<br />

Hätte ich doch mal was gesagt!<br />

17. bis 21. März in Hamburg: INTERNORGA<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

11. Februar in Soest: Politischer Frauenstammtisch.<br />

21. Februar in Bochum: Jahresauftakt des<br />

Landesbezirks „Einflüsse aus Europa auf die<br />

NGG-Tarif- und Arbeitsmarktpolitik“ u.a. mit<br />

Torsten Müller und Harald Wiedenhofer.<br />

Bayern<br />

30. Dezember bis 1. Februar in Bernau am<br />

Chiemsee: Betriebsrat und Eingruppierung,<br />

Seminar für Betriebsräte Milchwirtschaft.<br />

1./2. Februar in Beilngries: Branchentagung<br />

Süßwaren: „Eingruppierung – Wie geht’s<br />

weiter?“.<br />

8./9. Februar in Fensterbach: Entgeltgleichheit<br />

und Eingruppierung, Seminar für<br />

Betriebsräte der Nährmittelindustrie.<br />

4. März in München (Hofbräukeller): „Wert<br />

der Arbeit – Welche Gesellschaft wollen wir?”<br />

NGG-Konferenz mit Michaela Rosenberger<br />

und Kardinal Marx.<br />

Ost<br />

20./22. Januar Klausur des Landesbezirksfrauenausschusses:<br />

Vorbereitung der Frauenversammlungen<br />

und Frauenkonferenzen.<br />

20./22. Februar in Leipzig: „JAV und BR – ein<br />

starkes Team“, JAV – Konferenz und Tandemseminar.<br />

Info: www.ngg.net/vorOrt<br />

11. Bundesfrauenkonferenz<br />

2017<br />

2017 wird das Jahr<br />

der Frauenkonferenzen<br />

in der NGG. Vom<br />

13. bis 15. Oktober<br />

treffen sich die Delegierten<br />

der Regionen<br />

im Bildungszentrum<br />

Sprockhövel zur 11.<br />

Bundesfrauenkonferenz der NGG.<br />

Schwerpunktthemen der Konferenz werden<br />

Entgeltgleichheit, Arbeitszeit, Digitalisierung<br />

der Arbeit, Geschlechterrollen und<br />

Gewalt gegen Frauen sein. Die Delegierten<br />

zu den Landesfrauen- und zur Bundesfrauenkonferenz<br />

werden in den Regionsfrauenversammlungen<br />

gewählt.<br />

Das sind die Termine für die Landesbezirksfrauenkonferenzen<br />

in 2017:<br />

Landesbezirk NRW 01./02. April in Hattingen<br />

Landesbezirk Bayern 05./<strong>06</strong>. Mai in Nürnberg<br />

Landesbezirk Südwest 19./20. Mai im BZO<br />

Landesbezirk Nord 10./11. Juni in Walsrode<br />

Landesbezirk Ost 24./25. Juni in Erkner<br />

Die Regionsfrauenversammlungen werden<br />

von den Regionen terminiert und durchgeführt.<br />

Foto: NGG<br />

Foto: Jann Lipka<br />

Anzeige<br />

JUNGE NGG<br />

Ausbildung muss besser werden!<br />

Die DGB-Jugend fordert: Das Berufsbildungsgesetz muss reformiert werden!<br />

Vor dem Bundesbildungsministerium wurde<br />

es Ende November laut. Die Gewerkschaftsjugend<br />

hat Druck gemacht, damit die Ausbildungsqualität<br />

verbessert wird. Das soll<br />

im Berufsbildungsgesetz (BBiG) gesetzlich<br />

verankert werden. Zu viele Azubis lernen in<br />

INTERNATIONALES<br />

Neue EFFAT-Chefin<br />

Malin Ackholt,<br />

Präsidentin der EFFAT<br />

Das Exekutiv-Komitee<br />

von EFFAT,<br />

des Europäischen<br />

Verbandes der<br />

Landwirtschafts-,<br />

Lebensmittelund<br />

Tourismusgewerkschaften,<br />

hat Ende<br />

November <strong>2016</strong><br />

Malin Ackholt zur<br />

neuen Präsidentin<br />

gewählt.<br />

Malin Ackholt<br />

ist Bundesvorsitzende der schwedischen<br />

Gastgewerbegewerkschaft HRF und will die<br />

Rügener Ferienhäuser am Hochufer und Hotel „Haus Halliger“<br />

Rügen AHOI!<br />

Im Reisepreis enthalten:<br />

5 Übernachtungen in einer Wohnung oder im<br />

Doppelzimmer mit Balkon oder Terrasse<br />

Hotel „Haus Halliger“ inklusive Frühstücksbuffet<br />

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täglich eine Eintrittskarte für einen 2-stündigen Aufenthalt<br />

in der „Bade- und Erlebniswelt AHOI“ in Sellin<br />

bei Buchung bis 20.01.2017 eine Flasche Sekt gratis<br />

Buchungscode: Rügen AHOI<br />

Betrieben, in denen die Bedingungen für die<br />

Ausbildung schlecht sind. Oder sie werden<br />

als billige Arbeitskräfte ausgenutzt. Das<br />

führt zu Frust und Ausbildungsabbrüchen.<br />

Info: jugend.dgb.de<br />

Arbeit zwischen dem Landwirtschafts- und<br />

dem Lebensmittelsektor in EFFAT stärker<br />

verzahnen.<br />

Dies werde der Schlüssel sein, damit EFFAT<br />

schlagkräftig die Veränderungen in diesen<br />

Sektoren im Zuge der Reform der europäischen<br />

Agrarpolitik mitgestalten kann.<br />

Freizügigkeit, Einwanderungspolitik, aber<br />

auch die Interessen der Saison-Arbeiter und<br />

der entsandten Arbeitskräfte sowie tiefgreifende<br />

Veränderungen des Lebensmittelsektors<br />

werden Meilensteine der nächsten Jahre<br />

sein.<br />

Info: www.effat.org<br />

26.01. bis 29.04.2017<br />

Rügener Ferienhäuser<br />

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Internet gew-ferien.de<br />

Rügen<br />

Foto: ruegen.de<br />

8<br />

<strong>einigkeit</strong> 6 /<strong>2016</strong>


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mich für das NGG-Gesamtangebot von DeinPlus!<br />

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Mitgliedsnummer (falls zur Hand) Geburtsdatum<br />

Ich willige ein, dass mein Name, meine Adresse, meine Telefon-Nr. und E-Mail-Adresse für die<br />

Kontaktaufnahme per E-Mail, Brief oder Telefon von der NGG und der Dein Plus GmbH verwendet<br />

werden dürfen. Ich kann meine Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen.<br />

Datum Unterschrift


INTERNES<br />

Abführung von Aufsichtsratstantiemen<br />

im Jahr 2015<br />

Stress bei<br />

der Arbeit?<br />

NGG hat die<br />

www.bessere-loesung.de<br />

Nicht vergessen:<br />

Ab 1. Januar 2017 beträgt der gesetzliche<br />

Mindestlohn in Deutschland<br />

8,84 Euro/Stunde.<br />

Neue Bankverbindung<br />

Zum 1. Januar 2017 wechselt die NGG<br />

ihre Hausbank und arbeitet künftig<br />

mit der Landesbank Hessen-Thüringen<br />

zusammen.<br />

Für die Mitglieder, die ihre Beiträge per<br />

Lastschrift bezahlen, ändert sich nichts.<br />

Alle Mitglieder, die ihren Beitrag per<br />

Dauerauftrag oder Einzelauftrag überweisen,<br />

werden auch noch schriftlich<br />

über die Änderungen und die neuen<br />

Bankverbindungen informiert.<br />

Wir bitten, die Unannehmlichkeiten zu<br />

entschuldigen.<br />

NGG-Mitglieder, die ein Aufsichtsratsmandat<br />

wahrnehmen, sind nach NGG-Beschlusslage<br />

verpflichtet, einen Teil ihrer Aufsichtsratsvergütung<br />

an die Hans-Böckler-Stiftung abzuführen.<br />

Die Höhe des Abführungsbetrages richtet<br />

sich für die im Jahr 2015 erhaltenen Aufsichtsratsvergütungen<br />

nach der in 2014 beschlossenen<br />

Richtlinie des DGB-Bundesausschusses:<br />

• Von den Nettobeträgen der Aufsichtsratsvergütung<br />

sind bei Vergütungen bis zu 3.500<br />

Euro im Jahr 10 Prozent des Betrages abzuführen.<br />

Für stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende<br />

liegt die Grenze bei 5.250 Euro.<br />

• Von den Nettobeträgen zusätzlicher Ausschussvergütung<br />

sind bei Vergütungen bis<br />

zu 2.000 Euro im Jahr 10 Prozent des Betrages<br />

abzuführen.<br />

• Von Sitzungsgeldern für Aufsichtsrats- und<br />

Ausschusssitzungen sind Beträge bis zu 500<br />

Euro pro Sitzung von der Abführungsverpflichtung<br />

frei.<br />

• Übersteigen die einzelnen Vergütungsbestandteile<br />

die oben genannten Grenzwerte,<br />

sind von den darüber liegenden Vergütungsbestandteilen<br />

90 Prozent abzuführen.<br />

• Hauptamtliche GewerkschaftsvertreterInnen<br />

führen ihre gesamten Aufsichtsrats- und<br />

Ausschussvergütungen ab.<br />

NGG veröffentlicht nachstehend die Namen<br />

derjenigen KollegInnen, die Aufsichtsratstantiemen<br />

an die Hans-Böckler-Stiftung oder an<br />

das BZO gespendet haben.<br />

Dieser Veröffentlichung liegen grundsätzlich<br />

ausschließlich Spendeneingänge zugrunde,<br />

die im Kalenderjahr 2015 eingegangen sind.<br />

NGG bittet um Verständnis, dass spätere Zahlungseingänge<br />

erst bei der nächsten Veröffentlichung<br />

berücksichtigt werden. Spenden<br />

an andere – außer den beiden genannten<br />

Einrichtungen – müssen bei der Veröffentlichung<br />

außer Betracht bleiben, da NGG keine<br />

entsprechenden Daten zur Verfügung stehen.<br />

Laut Beschluss des NGG-Gewerkschaftstags<br />

von 1994 weisen wir nicht die konkreten<br />

Spendenbeträge aus. Die Spenderinnen und<br />

Spender werden entsprechend der Höhe der<br />

von ihnen geleisteten Abführungsbeträge fünf<br />

Kategorien zugeordnet.<br />

Kategorie 1: bis 1.022,58 €<br />

Kategorie 2: 1.022,59 € bis 2.556,46 €<br />

Kategorie 3: 2.556,47 € bis 5.112,92 €<br />

Kategorie 4: 5.112,93 € bis 10.225,84 €<br />

Kategorie 5: über 10.225,84 €<br />

Kategorie 1:<br />

Edmund Berger, Luigi Bucci, Jörg Erdmann,<br />

Thilo Fischer, Claudia Haselier, Gabriele Hartl,<br />

Frank Heinz, Ernst Ingber, Wolfgang Lorse,<br />

Volker Mattke, Kerstin Meißner, Anja Shakib,<br />

Hermann Soggeberg, Ralf Wetzel<br />

Kategorie 2:<br />

Lothar Bayer, Gudrun Feldmann, Claudia Gutjahr,<br />

Wolfgang Haaf, Wilfried Pälmer, Mario<br />

Vagnoni, Henk Jan van Ostrum<br />

Kategorie 3:<br />

Jens Bujok, Hubert Jäger, Polichronis Raptis,<br />

Carla Strube<br />

Kategorie 4:<br />

Johan Botella, Udo Eckhoff, Reiner Eich,<br />

Susanne Ferschl, Eberhard Immel, Thomas<br />

Krause, Franz Morgret, Sabine Schwarzer,<br />

Nadine Seidemann, Ali-Riza Sen, Meyk Wendekamm,<br />

Andreas Zorn<br />

Kategorie 5:<br />

Ute Funk, Günther Link, Herbert Markus,<br />

Matthias Müller, Ronny Schreiber, Gerd Siewert,<br />

Franz Rudolf Vogel, Reinhard Vogel, Rolf<br />

Wiederhold<br />

Folgende hauptamtliche Kolleginnen und Kollegen<br />

haben ihre Aufsichtsratsvergütungen<br />

zu 100 Prozent abgeführt:<br />

Freddy Adjan, Sylvia Artzen, Thomas Bernhard,<br />

Mohamed Boudih, Ernst Busch, Peter-<br />

Martin Cox, Arno Fischer, Thomas Gauger,<br />

Herbert Grimberg, Michael Grundl, Claus-<br />

Harald Güster, Hans Hartl, Micha Heilmann,<br />

Ulf Henselin, Uwe Hildebrandt, Dirk Himmelmann,<br />

Elmar Jost, Jürgen Klitzschmüller, Ina<br />

Korte-Grimberg, Gerd-Joachim Langecker,<br />

Bernd Maiweg, Franz-Josef Möllenberg,<br />

Sabine Möller, Jörg Most, Dieter Nickel,<br />

Birgit Pitsch, Michaela Rosenberger, Regina<br />

Schleser, Peter Schmidt, Dieter Schormann,<br />

Klaus Schroeter, Ernst-Oliver Schulte, Petra<br />

Schwalbe, Burkhard Siebert, Anke Siedentop,<br />

Peter Störling, Christian Wechselbaum, Birgit<br />

Weiland, Conny Weißbach, Guido Zeitler<br />

10<br />

<strong>einigkeit</strong> 6 /<strong>2016</strong>


WIR GRATULIEREN<br />

60, 65 und 70 Jahre NGG-Mitglied<br />

Wir gratulieren allen, die seit 1956, 1951 und<br />

1946 NGG-Mitglied sind. Die weiteren Namen<br />

veröffentlichen wir in den nächsten Ausgaben<br />

der „<strong>einigkeit</strong>“ .<br />

Region Stuttgart<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Otto Bader, Josef Bischof,<br />

Rita Ehrmann, Heidi Feeser, Paul Glässer,<br />

Johann Hanel, Gerhard Kögler, Klaus Reitler,<br />

Sophie Walenta<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Johanna Barthel, Margarete Eberlein,<br />

Hermann Koch, Armin Kramp, Helmut Schock,<br />

Kurt Schöffel<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Alfred Renz<br />

Region Ulm-Aalen/Göppingen<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Bruno Bressa, Karl Erhard, Gotthold Geiger,<br />

Johann Groll, Eugen Hagel, Richard Harsch,<br />

Erhard Junge, Rolf Lietzenmayer, Albert Mess,<br />

Helmut Unseld<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Valentin Gieswein, Anna Korn<br />

Region Berlin-Brandenburg<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Karl-Heinz Barufe, Christa Bauersfeld,<br />

Willi Fleischer, Paul Gersdorf,<br />

Waltraud Geske, Klaus Graßmuck,<br />

Hannelore Heinrich, Udo Hinz,<br />

Marlen Hollomotz, Fritz Koch,<br />

Irmgard Kubatscheck, Ellen Lange,<br />

Renate Lindemann, Günter Maaß, Siegfried<br />

Methner, Wolfgang Meuthen, Waltraut Miegel,<br />

Dieter Nowowieski, Manfred Paschelke,<br />

Siegfried Ritter, Inge Röseler, Helmut<br />

Schindler, Gerhard Schmidt, Karin Stanke,<br />

Ursula Streichhan, Annemarie Wannmacher,<br />

Ekkehard Werth, Werner Zeschmann<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Ingelore Anders, Ilse Belaschk, Walter<br />

Biermann, Heinz Brose, Renate Freiberg, Horst<br />

Günther,Arnold Henke, Helmut Hippe,<br />

Waltraud Liefers,Herbert Petzold, Gerda Rulff,<br />

Katharina Schön, Siegfried Stein,<br />

Harry Steinkrug, Norbert Wagner<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Ingeborg Kohlschmidt, Karl Topfstädt<br />

Region Magdeburg<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Peter Albrecht, Egon Buske, Erika Dörfling,<br />

Rolf Hille, Hannelore Lange, Peter Lengenfeld,<br />

Aline Meiser, Waltraud Ritter, Friedrich<br />

Schütze, Helga Steinmann<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Helene Landfried<br />

Region Leipzig-Halle-Dessau<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Werner Burkhardt, Barbara Eckardt-Opitz,<br />

Hannelore Gast, Margot Geßner, Herbert<br />

Gosdzenski, Kurt Heunemann, Marianne<br />

Kolbe, Günter Leitzbach, Peter Paulke,<br />

Willi Stelzner, Manfred Wahl<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Irmgard Bauer, Herbert Dierschke, Ursula<br />

Fintzel, Hannelore Friedrich, Horst Grusa, Horst<br />

Herbst, Ernst Karg, Gerlinde Köslich, Renate<br />

Langschädel, Hannelore Lukaschek, Ingeborg<br />

Pertzsch, Reiner Platzer, Ingrid Reichel<br />

Region Thüringen<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Ursula Bank, Günter Döhrer, Horst Dieter<br />

Dunkel, Rolf Faulborn, Sieglinde Gernoth,<br />

Irene Graßmann, Ursula Hegewald, Eberhard<br />

Illgen, Adolf Keßler, Helma Kessler, Thea<br />

Munschke, Horst Schmo-linske, Gertraud<br />

Spannaus, Manfred Szameit, Dietmar<br />

Ulbrecht, Manfred Weiß<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Ingrid Azendorf, Ingrid Gaulke, Dieter Jahn,<br />

Wolfgang Kellermann, Helmut Klein,<br />

Karl-Heinz Mummert, Werner Schubert,<br />

Klaus Thielicke, Gerhard Weberbauer,<br />

Elsbeth Werner, Liane Zeller<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Otto Burdack<br />

Region Dresden-Chemnitz<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Dorothea Beier, Anneliese Böhme,<br />

Sabine Eichhorn, Renate Elsner,<br />

Hannelore Falz, Monika Göpfert,<br />

Kurt Grohs, Lothar Hälßig, Monika Hieckmann,<br />

Marieluise Hofmann, Marlies Irmer,<br />

Werner Kaiser, Heiderose Kittel, Klaus Kluge,<br />

Gudrun Köhler, Dietmar Kujau, Arndt Müller,<br />

Maria Priebsch, Klaus Püschner, Dieter Richter,<br />

Christa Schneider, Liane Scholz, Eberhardt<br />

Schubert, Gisela Schueller, Maritta Siegel,<br />

Brigitte Stockmann, Eberhard Trültzsch, Gerd<br />

Voigt, Gerhard Voitel<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Helga Bauroth, Hans-Joachim Fiebiger, Harry<br />

Funke, Irmgard Geißler, Silke Lauckner, Kurt<br />

Leistner, Helga Nuetzsche, Margitta Pause,<br />

Eva Schmerbach, Gerhard Ulbricht, Horst Weisz<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Horst Knoll<br />

PERSONALIEN<br />

Manja Wiesner ist seit 1. Dezember <strong>2016</strong><br />

ordentliche Geschäftsführerin in der Region<br />

Krefeld-Neuss.<br />

Anke Bössow arbeitet seit 1. Dezember <strong>2016</strong><br />

als Projektsekretärin in der NGG-Hauptverwaltung<br />

in Hamburg .<br />

Michael Brunner, ehemals Gewerkschaftssekretär<br />

in der Ortsstelle Chemnitz, ist seit<br />

dem 1. Dezember <strong>2016</strong> im Ruhestand.<br />

Burkhard Siebert, stellvertretender Vorsitzender,<br />

hat aus familiären Gründen seinen<br />

Rücktritt zu Ende März 2017 erklärt. Der<br />

NGG-Hauptvorstand hat diese Entscheidung<br />

mit Respekt entgegen genommen und ihm<br />

für seine Arbeit im Geschäftsführenden<br />

Hauptvorstand gedankt. Die gemäß der<br />

NGG-Satzung erforderliche Nachwahl durch<br />

den NGG-Beirat findet voraussichtlich im<br />

März 2017 statt.<br />

WIR GRATULIEREN...<br />

... zum Geburtstag:<br />

Hiltrud Meßmer, Mitglied im NGG-Hauptvorstand,<br />

60 Jahre;<br />

Gabriele Böhm, Geschäftsführerin in der<br />

Region Bielefeld-Herford, 60 Jahre; Roland<br />

Langer, ehemaliger Gewerkschaftssekretär<br />

in der Region Hannoer, 75 Jahre; Monika<br />

Brandt, ehemalige Geschäftsführerin in der<br />

Region Südwestfalen, 65 Jahre; Klaus Rink,<br />

ehemaliger Gewerkschaftssekretär in der<br />

Region Saar, 70 Jahre.<br />

Die NGG-Region Thüringen ehrte am 05.<br />

November <strong>2016</strong> langjährige Gewerkschaftsmitglieder<br />

auf ihrer Delegiertenversammlung<br />

in Erfurt. Insgesamt wurden 22<br />

Jubilarinnen und Jubilare für ihre langjährige<br />

Treue zur Gewerkschaft NGG geehrt.<br />

Die NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger<br />

und Petra Schwalbe, Vorsitzende des Landesbezirks<br />

Ost, dankten den Jubilaren für<br />

ihre 25-, 40-, 50-, 60-jährige Mitgliedschaft<br />

und ihr ehrenamtliches Engagement.<br />

<strong>einigkeit</strong> 6 /<strong>2016</strong> 11


IN EIGENER SACHE<br />

Menschen<br />

machen<br />

sich stark!<br />

Ab 2017 kommt die „neue“ <strong>einigkeit</strong><br />

Für die Redaktion der <strong>einigkeit</strong> steht fest: 2017 wird vieles anders werden. Das Mitgliedermagazin der<br />

NGG kommt ab Ende März 2017 komplett überarbeitet daher, in neuem, frischem Design, mit spannenden<br />

Schwerpunktthemen und ganz persönlichen Geschichten.<br />

Seit Monaten stecken wir die Köpfe zusammen,<br />

haben Leserinnen und Leser befragt,<br />

diskutiert und mit Medienprofis beraten:<br />

Jetzt steht das Konzept. Eure Wünsche und<br />

Themen sollen künftig noch stärker als bisher<br />

im Mittelpunkt des Magazins stehen.<br />

Modernes Design, mehr Seiten<br />

Freut Euch auf ein neues Titeldesign und<br />

ein übersichtliches und modernes Magazinlayout.<br />

Auf künftig 36 statt bisher 12<br />

Seiten wird es zwei große Schwerpunkte<br />

geben: Zum einen wichtige sozialpolitische<br />

Fragestellungen, zum anderen werden<br />

wir über aktuelle Herausforderungen in<br />

den Branchen – von Systemgastronomie<br />

bis Fleischindustrie – berichten. Je nach<br />

Lesegewohnheit und Interesse stehen Euch<br />

künftig viele Möglichkeiten offen: Hervorgehobene<br />

Kurz-Infos und erklärende Grafiken<br />

geben einen schnellen Überblick, in die Tiefe<br />

gehende Texte beleuchten Hintergründe<br />

und größere Fotostrecken<br />

sorgen für Abwechslung.<br />

Und natürlich werden<br />

wir darauf hinweisen,<br />

welche<br />

Die „neue“ <strong>einigkeit</strong> soll<br />

auch als App bzw. E-Paper<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Inhalte Ihr im Internet weiterlesen könnt<br />

und wo „Offline-Lesen“ und „Online-Erleben“<br />

ineinandergreifen.<br />

Noch mehr Neues<br />

Neugeschaffene Rubriken werden dafür<br />

sorgen, dass Ihr die für Euch interessanten<br />

Inhalte in der <strong>einigkeit</strong> einfach und schnell<br />

finden könnt. In der Rubrik "Menschen“<br />

werden die NGG-Mitglieder im Mittelpunkt<br />

stehen: In Porträts und Interviews, in<br />

Reportagen aus den Betrieben, vor Ort und<br />

in den Regionen. ”NGG aktiv“ wird unseren<br />

Gruppen mehr Raum geben und von den<br />

Aktivitäten der internationalen Gewerkschaftsbewegung<br />

berichten wir fortan im<br />

”Blick über den Tellerrand“.<br />

Was bedeutet Einigkeit für Euch?<br />

Wir wollen Euch in Zukunft aber nicht nur<br />

noch besser informieren, sondern auch<br />

unterhalten: In der neuen Rubrik ”Kopf &<br />

Bauch“ wird der Vorleser – seit 150 Jahren<br />

das offizielle Symbol der NGG – eine zentrale<br />

Rolle spielen.<br />

Am Puls der Zeit<br />

Warum wir das machen? Weil wir stärker<br />

zeigen wollen, was uns als Gewerkschaft<br />

NGG ausmacht und wie vielfältig unsere<br />

Organisation ist. Und weil die <strong>einigkeit</strong>,<br />

wie auch die Gewerkschaft NGG, offen für<br />

Neues und am Puls der Zeit ist. Seit der<br />

ersten Ausgabe 1925 hat sich die <strong>einigkeit</strong><br />

immer wieder verändert, inhaltlich und<br />

grafisch. Das zeigt schon ein Blick auf die<br />

Titelseiten vergangener Jahrzehnte. Wir<br />

finden, jetzt ist die Zeit für den nächsten<br />

Schritt!<br />

1952 1964<br />

1970 1985<br />

1996 2002<br />

2010<br />

<strong>2016</strong><br />

12<br />

<strong>einigkeit</strong> 6 /<strong>2016</strong>

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