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ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE I FORTBILDUNG<br />
Die Internationale Hydraulik<br />
Akademie GmbH<br />
Die Internationale Hydraulik Akademie<br />
GmbH (IHA) aus Dresden-Weixdorf<br />
entstand 2008 aus dem ehe maligen<br />
Schulungszentrum von Hansa-Flex.<br />
Die IHA schult und vermittelt mittlerweile<br />
nicht nur den Umgang mit<br />
Technologie in der täglichen Praxis,<br />
sondern ist aufgrund des universell<br />
einsetzbaren Prüfstandes auch<br />
Dienstleister für die Entwicklung und<br />
Erprobung hydraulischer Produkte.<br />
Training der virtuellen Art<br />
Simulator schult im Umgang mit hydrostatischem<br />
Antriebsstrang<br />
Übung macht zwar den Meister, doch oft mangelt es am nötigen<br />
Übungsgerät: Das betrifft auch die hydrostatischen Fahrantriebe,<br />
die in mobilen Arbeitsmaschinen zum Einsatz kommen.<br />
E<br />
in hydrostatischer Fahrantrieb wird häufig<br />
für mobile Arbeitsmaschinen verwendet.<br />
Er ermöglicht eine stufenlose Drehzahlverstellung,<br />
was einen erheblichen Vorteil<br />
in der Bedienung großer <strong>Maschinen</strong> mit<br />
Schwerlast darstellt. Bei einem hydrostatischen<br />
Antrieb treibt ein Antriebsmotor eine<br />
Pumpe an, die einen Volumenstrom, einen<br />
Ölfluss, generiert. Dieser Ölfluss treibt wiederum<br />
einen Hydromotor an, der z. B. mit<br />
dem Rad oder Achsgetriebe der Maschine<br />
verbunden ist.<br />
01 Die IHA schult auf einem Simulator<br />
Mitarbeiter, die hydrostatische Anlagen<br />
warten, instandhalten und reparieren<br />
Simulator mit Sekundärregelung<br />
Die Internationale Hydraulik Akademie<br />
(IHA) aus Dresden hat einen realistisch arbeitenden<br />
Simulator mit Sekundärregelung<br />
entwickelt. Mit diesem lässt sich gefahrlos<br />
erproben, wie sich das Verändern von Rahmenbedingungen<br />
auf das gesamte System<br />
auswirkt. Auch lässt sich der Fahralltag realistisch<br />
und risikolos nachbilden. Zum Einsatz<br />
kommt dabei ein typisches Mobilhydrauliksystem<br />
mit einem maximalen Betriebsdruck<br />
von 350 bar und einem maximalen<br />
Volumenstrom von 200 l/min.<br />
„Wir können mit dem Prüfstand Situationen<br />
einfrieren“, erklärt Uwe Möbius, Trainer<br />
für Fluidtechnik. „Da fährt der Schulungsteilnehmer<br />
dann auch schon mal einen scheinbar<br />
unendlich hohen Berg hinauf oder herunter.“<br />
Insgesamt besitzt der Prüfstand drei Antriebsachsen:<br />
Ein Aggregat treibt die Pumpe<br />
des Fahrantriebs an und dient als virtueller<br />
Dieselmotor. Auf der zweiten Achse befindet<br />
sich der Hydraulikmotor und es können Belastungen<br />
am Fahrantrieb simuliert werden.<br />
„Wir stellen z.B. die Steigung eines Berges an<br />
einem Bedienpult ein. Zusätzlich werden<br />
Fahrwiderstände wie der Beschleunigungswiderstand<br />
berechnet,“ erklärt Möbius. Auf<br />
der dritten Achse kann die IHA eine Pumpe<br />
mit anderen Reglern montieren und das<br />
Systemverhalten erneut analysieren.<br />
Zur realistischen Abbildung der Fahrsituation<br />
dienen dem Prüfstand Bedienelemente<br />
eines typischen Radladers. Eine Besonderheit<br />
ist die Sekundärregelung, die einen<br />
dynamischen Prüfstandbetrieb ermöglicht,<br />
bei dem Einheiten wahlweise in beide Richtungen<br />
antreiben oder bremsen. Mithilfe der<br />
Regelung lassen sich dynamische Fahrzyklen<br />
bei verschiedenen Belastungen simulieren.<br />
Das Regelungssystem ermöglicht zudem<br />
einen energiesparenden Rekuperations-Betrieb.<br />
Die beim Bremsvorgang zurückgewonnene<br />
Energie treibt somit eine andere Achse<br />
an und lässt den Simulator mit einem Wirkungsgrad<br />
von bis zu 80 % arbeiten.<br />
Schulungsmöglichkeit für<br />
Mitarbeiter<br />
Die IHA schult auf diesem Simulator Mitarbeiter,<br />
die hydrostatische Anlagen warten,<br />
instand halten und reparieren. Möbius berichtet:<br />
„Die Resonanz bei den ersten 30 geschulten<br />
Lehrgangsteilnehmern war positiv,<br />
denn üblicherweise gibt es für diesen<br />
Personenkreis keine Gelegenheit, die Arbeitsweise<br />
eines hydrostatischen Antriebsstrangs<br />
zu erleben.“ Da die Übungsteilnehmer<br />
keine Fahrer sind, sondern sich um die<br />
Wartung und die Instandhaltung kümmern,<br />
werden auch typische Alltagssituationen<br />
simuliert. „Wir erproben zum Beispiel, wie<br />
das System auf eine zu lange Hydraulikleitung<br />
reagiert. Mithilfe dieser realistischen<br />
Nachstellungen können wir das Gefühl dieser<br />
speziellen Antriebsart vermitteln.“ Damit<br />
die Lehrgangsteilnehmer das Erlernte<br />
besser in Know-how umsetzen können,<br />
verstecken die Trainer bei Kursende Fehler.<br />
Ziel ist es dann, die gezielte Fehlersuche<br />
und Fehlerbeseitigung noch weiter zu verfeinern<br />
und didaktisch zu optimieren.<br />
Bilder: Aufmacher fotolia, 01-02 IHA<br />
www.hydraulik-akademie.de<br />
18 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 4/<strong>2015</strong>