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VERNETZUNG I DATENÜBERTRAGUNG<br />
Smart Farming<br />
Pilotprojekt zur vernetzten Ernte<br />
Ausgezeichnete Idee<br />
Auf der Cebit <strong>2015</strong> wurde<br />
das Pilotprojekt vorgestellt und im<br />
Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte<br />
im Land der Ideen 2014“<br />
prämiert.<br />
Industrie 4.0 ist aktuell DAS<br />
Megathema der Industrie. Seit<br />
einigen Jahren beherrscht es nun<br />
schon den <strong>Maschinen</strong>bau: keine<br />
Messe ohne Industrie-4.0- oder<br />
daran angelehnten Slogan. Die<br />
zunehmende Vernetzung hält aber<br />
auch in Gebieten jenseits der Smart<br />
Factory Einzug: Farming 4.0 heißt<br />
die Devise.<br />
Bauer Jürgens blickt in den Himmel. Kein<br />
Wölkchen trübt die Sonne. Der Landwirt<br />
wählt im Cockpit seines Mähdreschers die<br />
Funktion „Minimaler Kraftstoffeinsatz“.<br />
Dann legt er los. Ab jetzt läuft die Ernte auf<br />
dem 20 ha großen Weizenfeld nahezu vollautomatisch,<br />
„Farming 4.0“ sei Dank. Die<br />
Telekom und der Landmaschinenhersteller<br />
Claas haben in einem Pilotprojekt mit diesem<br />
Namen die Hightech-Strategie der Bundesregierung<br />
in die Landwirtschaft übersetzt.<br />
Doch was ist darunter zu verstehen?<br />
Optimierte Arbeitsabläufe<br />
Schneise für Schneise rasiert das Schneidwerk<br />
zentimetergenau durch das reife Korn.<br />
Die Traktoren, die den Weizen während der<br />
Fahrt aufnehmen und in die Silos fahren,<br />
stehen schon bereit. Der Claas Mähdrescher<br />
vom Typ Lexion ist mit Sensoren und einer<br />
Software ausgestattet, die den Erntevorgang<br />
intelligent unterstützen. Sie steuern das<br />
Zusammenspiel von bis zu 50 Einstellparametern<br />
– von der Haspel bis zum Häcksler.<br />
Doch das reicht Claas nicht. Das Landtechnik-Unternehmen<br />
will den Erntevorgang<br />
weiter optimieren und zusätzliche externe<br />
Parameter wie den optimalen Überladezeitpunkt<br />
und aktuell Wetterdaten in die Steuerung<br />
seiner <strong>Maschinen</strong> integrieren.<br />
Im Pilotprojekt mit der Deutschen Telekom<br />
testet Claas den nächsten Schritt, die<br />
Orchestrierung der Logistik auf dem Feld.<br />
Bevor der Korntank des Mähdreschers gefüllt<br />
ist und er seine Arbeit einstellen müsste,<br />
informiert die Software das nächste<br />
Überladefahrzeug. Dieses weiß dank der<br />
übermittelten GPS-Daten genau, wo es hinfahren<br />
muss und vermeidet seinerseits unnötige<br />
Leerfahrten. Das kann sich lohnen,<br />
denn wenn der Abtransport der Ernte ins<br />
Silo nicht reibungslos funktioniert, stockt<br />
die Logistikkette und kann den Landwirt<br />
bei der Höhe der Mähdrescherpreise<br />
schnell sehr teuer werden.<br />
42 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 5 /<strong>2015</strong>