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Industrielle Automation 3/2015

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19239<br />

3<br />

www.industrielle-automation.net<br />

Mai <strong>2015</strong><br />

Hybrider Ansatz: Vorteile<br />

automatisierter Testsysteme<br />

14mit offener Architektur<br />

20<br />

Magnetische Mikrosysteme<br />

in drahtlosen, autonomen<br />

Web-basiertes<br />

Sensoranwendungen<br />

Monitoring<br />

64optischer Profibus-Netze<br />

Kamerabasierter Handleser<br />

für anspruchsvolle<br />

80Identifikationsaufgaben


Was immer Sie messen wollen,<br />

wir haben die Lösung!<br />

Datenerfassungsprodukte von National Instruments zählen zu den zuverlässigsten<br />

computergestützten Messgeräten und bieten herausragende Genauigkeit und<br />

Performance. Für NI-CompactDAQ-Systeme stehen mehr als 50 messspezifische<br />

Module und eine umfangreiche Auswahl an I/O zur Verfügung. Durch das Zusammenspiel<br />

der Hardware mit der Software NI LabVIEW und ihrer Analyse- und Signalverarbeitungsfunktionalität<br />

profitieren Sie vom Konzept des Graphical System Design,<br />

mit dem Sie Messsysteme schneller erstellen können.<br />

LabVIEW bietet leistungsstarke<br />

Analysefunktionen,<br />

vereinfacht das Entwickeln<br />

grafischer Benutzeroberflächen<br />

und ermöglicht<br />

es Ihnen, intuitiv zu<br />

programmieren.<br />

» ni.com/measurements-platform<br />

SENSOR+TEST <strong>2015</strong><br />

Halle 11, Stand 315<br />

© <strong>2015</strong> | National Instruments, NI, ni.com, NI CompactDAQ und LabVIEW sind Marken der National Instruments Corporation.<br />

Andere Produkt- und Firmennamen sind Warenzeichen der jeweiligen Unternehmen.


EDITORIAL<br />

Themen,<br />

die uns bewegen<br />

Kompaktsteuerung<br />

mit Ethernet<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

die Prozesstechnik gilt als Innovationsmotor der Industrie. Sie greift<br />

viele aktuelle Aufgabenstellungen auf und bietet Lösungsansätze<br />

für die Herausforderungen von morgen. Auf den bevorstehenden<br />

Messen SENSOR+TEST <strong>2015</strong> (19.-21. Mai, Nürnberg) und ACHEMA <strong>2015</strong><br />

(15. - 19. Juni, Frankfurt) werden zahlreiche Neuheiten, Produkte und<br />

Forschungsprojekte der Prozessindustrie vorgestellt. Dabei sind<br />

spannende Entwicklungen aus den Bereichen Mess-, Regel- und<br />

Prozessleittechnik, Prüfsysteme, Sensorik, Qualitätsmanagement und<br />

Bildverarbeitung, in die wir Ihnen gerne einen Einblick geben möchten.<br />

Das ist unter anderem eine 6-D-Kamera, die nicht nur Position und Lage<br />

von Objekten, sondern auch die<br />

Bewegung im Raum bestimmen kann.<br />

Welch neue Anwendungen damit<br />

realisierbar sind, lesen Sie auf Seite 82.<br />

Gute technische Entwicklungen machen<br />

eben erst die Lösung komplexer<br />

Aufgaben möglich. Dies zeigt auch ein<br />

Beispiel aus der Mikro-Sensortechnik.<br />

Auf Seite 20 berichten wir über<br />

magnetische Mikrosysteme und<br />

beleuchten, warum diese Technologie<br />

Schnell und ganz kompakt:<br />

Folgen Sie uns bei Twitter<br />

twitter.com/inautomation<br />

Mehr News rund um die<br />

Automatisierung:<br />

industrielle-automation.net<br />

Wir sind Medienpartner des<br />

AMA Verband für<br />

Sensorik und Messtechnik e. V.<br />

im Hinblick auf drahtlose, autonome Anwendungen eine vielversprechende<br />

Zukunft erwartet. Ebenso interessant ist ein neues Verfahren<br />

der Festelektrolyt-Coulometrie, das zur Brennwertmessung in Prozessgasen<br />

eingesetzt wird (Seite 42). Kurzum: Wir bieten eine Menge<br />

spannender Themen über ein breites Spektrum hinweg – lassen Sie<br />

sich inspirieren.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen<br />

Nicole Steinicke<br />

E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

3,8” Touchdisplay inkl. SPS<br />

◼ 12 oder 14 E/As<br />

◼ Rel.- oder Tr.-Ausgänge<br />

◼ Analogkarten für Strom, Spg., Temp.<br />

◼ Integrierter PID-Regler<br />

◼ RS-232C/485<br />

◼ Erweiterbar bis 158 E/As<br />

DIN-Schienen-SPS<br />

◼ 12, 24, 40 oder 48 E/As<br />

◼ Mit oder ohne Display<br />

◼ RS-232C/485-Module, SD-Card<br />

◼ Erweiterbar bis 192 E/As<br />

www.idec.de


INHALT<br />

EDITORIAL<br />

03 Themen, die uns bewegen<br />

77 IndustrialVISION: So kann Industrie 4.0 „sehen“<br />

SZENE<br />

05 News, Aktuelles und Termine<br />

11 STATEMENT Augmented Reality – wie reale und virtuelle Welt verschmelzen<br />

Achema <strong>2015</strong>: Erleben Sie die<br />

Dynamik & Innovationskraft<br />

38der Prozessmesstechnik<br />

Heartbeat-Technology bietet<br />

maximale Sicherheit in der<br />

46Durchflussmesstechnik<br />

SPECIAL: SENSOR+TEST <strong>2015</strong><br />

14 TITEL Wie COTS-basierte standardisierte<br />

Prüfsysteme ganze Industriebereiche verändern<br />

18 Spezialsensoren zur Messung des pH-Werts bei der Zuckerherstellung<br />

20 Der magnetoresistive Effekt als zukunftsweisende Technologie<br />

24 Charakterisierung von Oberflächen mithilfe interferometrischer Verfahren<br />

26 Messsystem für die zuverlässige Prozessüberwachung in der Stahlindustrie<br />

29 Aussteller präsentieren Neuheiten, Technologien und Trends<br />

vom Sensor bis zur Auswertung<br />

SPECIAL: ACHEMA <strong>2015</strong><br />

38 ACHEMA <strong>2015</strong> Die Welt der Prozesstechnik<br />

40 Explosionsschutzwissen kompakt:<br />

Herausforderungen und Nachweis der Eigensicherheit von Geräten<br />

42 Brennwertmessung in Prozessgasen mittels Festelektrolyt-Coulometrie<br />

44 Produkte, Technologien, Trends<br />

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

46 Durchflussmessgeräte mit bisher unerreichtem Diagnosedeckungsgrad<br />

49 Produkte, Technologien, Trends<br />

50 Zuverlässige und verlustfreie Messergebnis-Übermittlung im<br />

Mikrometerbereich dank induktiver IO-Link-Koppler<br />

52 Vollautomatisierte Montageanlage für Injektordüsen setzt auf RFID-Technik<br />

STEUERN UND ANTREIBEN<br />

56 Robotertechnik für Klein und Groß optimiert Arbeits- und Montageprozesse<br />

58 Motherboards für Robotersteuerung mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen<br />

60 Intelligente Steuerungstechnik erhöht Verfügbarkeit in Karosseriefertigung<br />

62 Produkte, Technologien, Trends<br />

Robustes RFID-System<br />

spielt seine Vorteile in der<br />

52automatisierten Montage aus<br />

INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />

64 Monitoring optischer Profibus-Netze via Webbrowser<br />

66 STATEMENT M2M-Technologien in der Automatisierung – Realität oder Hype?<br />

68 Produkte, Technologien, Trends<br />

KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

70 Steckverbinder für die sichere Datenübertragung auch bei Störeinflüssen<br />

71 Produkte, Technologien, Trends<br />

SUPPLEMENT: INDUSTRIAL VISION<br />

75 Aktuelles, Termine, Applikationen rund um die industrielle Bildverarbeitung<br />

IndustrialVISION: Kameras,<br />

USB 3.0, Infrarot-Messtechnik,<br />

75Objektive, Vision-Sensoren...<br />

RUBRIKEN<br />

74 SERIE StartING up – Mit optoelektronischen Sensorlösungen<br />

die Schwachstellen der herkömmlichen Messtechnik beheben<br />

98 Impressum , Inserentenverzeichnis, Heftvorschau 4/<strong>2015</strong>


SZENE<br />

Vereinbarung über Produktion vor Ort<br />

Baumer lässt mechanische Druckmessgeräte seiner Marke<br />

„Original Bourdon“ für die Golfregion ab sofort in Saudi-<br />

Arabien produzieren. Eine entsprechende Local-Content-<br />

Vereinbarung traf das Unternehmen mit der Firma Saad M.<br />

Alyan Trading Est, seinem langjährigen Vertriebspartner in<br />

Saudi-Arabien. Diese Vereinbarung umfasst die Montage<br />

und Kalibrierung der mechanischen Druckmesser, inklusive<br />

des Systems „BTrace“. Dieses Verfahren zur Auftragsabwicklung<br />

dient der Rückverfolgbarkeit und der Prozessdokumentation<br />

bei der Fertigung. Die Fertigungsanlage ist in<br />

ihrer ersten Betriebsphase in Damman bereits gestartet, in<br />

einer zweiten Phase wird sie erweitert. Auch die Errichtung<br />

der neuen Infrastruktur ist bereits angelaufen.<br />

Copyright: Max-Planck-Institut für Radioastronomie<br />

www.baumer.com<br />

MESSDATEN<br />

ERFASSEN<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Sensor + Test<br />

Halle 11 / Stand 309<br />

Beckhoff <strong>Automation</strong> erwartet<br />

erneut zweistelliges Wachstum<br />

Beckhoff <strong>Automation</strong>, Anbieter von PC-Control-Technologie,<br />

hat 2014 einen Umsatz von 510 Mio. EUR und damit ein<br />

Wachstum von 17 % erzielt. Zu dem Wachstum trugen alle<br />

Kontinente und Branchen wie Maschinenbau, Energieerzeugung,<br />

Gebäudeautomatisierung und die Entertainment-<br />

Industrie bei, berichtete Geschäftsführer Hans Beckhoff. Der<br />

Exportanteil lag bei 62 %. Ein besonders großes Wachstum<br />

gab es in China mit 38 % zu verzeichnen. Auch in Spanien<br />

(+ 10 %) und Italien (+ 19 %) gab es Zuwächse. Die<br />

Mitarbeiterzahl erhöhte sich um 12 % auf<br />

2 800. Für das aktuelle Geschäftsjahr wird<br />

erneut ein zweistelliges Umsatzwachstum<br />

erwartet. Nach der Gründung einer<br />

Tochter in Tschechien und von<br />

Repräsentanzen in Saudi-Arabien,<br />

Ägypten sowie Indonesien im Jahr<br />

2014 will das Unternehmen nun in<br />

den Ausbau des bestehenden Vertriebsnetzes<br />

investieren. Dazu gehört<br />

die Gründung weiterer regionaler Niederlassungen.<br />

In Forschung und Entwicklung<br />

sollen 40 Mio. EUR investiert werden.<br />

www.beckhoff.de<br />

z Autarke Datenlogger<br />

z Fernüberwachung und Alarmierung<br />

z Universelle Eingänge – hoch aufgelöst<br />

Die Expert Logger-Geräte erfassen beliebige Sensorsignale<br />

und zeichnen diese lückenlos, schnell und<br />

autark auf. Im industriellen Einsatz, in F&E und Umwelttechnik<br />

sorgt die galvanische Trennung, bei höchster<br />

Genauigkeit, für zuverlässige Messergebnisse.<br />

Intelligente Messtechnik<br />

www.delphin.de


SZENE<br />

Sensor+Test <strong>2015</strong> stellt die<br />

Umweltmesstechnik in den Fokus<br />

Gemeinsam mit dem Vorstand des AMA Verbandes für Sensorik<br />

und Messtechnik hat der Ausstellerbeirat die Umweltmesstechnik<br />

als Sonderthema für die Sensor+Test <strong>2015</strong> ausgewählt.<br />

Im Mittelpunkt sollen dabei insbesondere Systeme zur Luftgütemessung<br />

stehen. Denn nachwievor ist der Umweltschutz<br />

im industriellen Umfeld wie auch im öffentlichen Raum eines<br />

der wichtigsten Themen und ohne überprüfbare Messwerte gar<br />

nicht vorstellbar. Ob zur Vermeidung gesundheitsgefährdender<br />

Situationen, zur Adaption industrieller Prozesse oder schlicht<br />

zur Erfüllung gesetzlicher Auflagen: Das präzise Monitoring von<br />

Umgebungsbedingungen ist eine immer wichtiger werdende<br />

Aufgabe für die Sensorik, Mess- und Prüftechnik. Die<br />

Sensor+Test wird vom 19. bis 21. Mai in Nürnberg den neuesten<br />

Stand der Technik dazu vorstellen. Und das nicht nur auf den<br />

Messeständen der Aussteller: Auf dem Sonderforum in Halle 12<br />

können sich die Besucher gezielt und konzentriert einen Überblick<br />

über neue Produkte und Lösungen verschaffen. Auch das<br />

Vortrags-Forum in Halle 12 widmet sich am ersten Messetag<br />

(Dienstag) ausführlich dem Thema "Umweltmesstechnik".<br />

Aucotec feiert 30-jähriges<br />

Jubliäum – erfolgreich auf ganzer Linie<br />

Mit dem fünften Rekord-Jahresumsatz in Folge, zwei neuen<br />

Töchtern und einem Relaunch des Logos und der Website feiert<br />

Aucotec sein 30. Jubiläum. Im vergangenen Geschäftsjahr, das am<br />

31. März ablief, machte der Engineering-Software-Entwickler rund<br />

20 Mio. EUR Umsatz. Damit stieg der Wert der Verkäufe in den<br />

vergangenen fünf Jahren um 70 %, der Auftragseingang verdoppelte<br />

sich. Töchter und Partner eingerechnet, betrug der Umsatz 36 Mio.<br />

EUR und damit 10 % mehr als im Vorjahr, teilte Vertriebsvorstand<br />

Markus Bochynek (Bild rechts) mit. Rund 70 % des Umsatzes gingen<br />

auf die Software-Plattform Engineering Base (EB) zurück. Neu im<br />

Unternehmen seit diesem Jahr sind zwei Tochtergesellschaften in<br />

Polen (seit 1. Januar) und Schweden (ab 4. Mai). Technikvorstand<br />

Uwe Vogt (links) kündigte zudem für EB einen „Evolutionsschritt zu<br />

Webservices und webbasierten Anwendungen für mobile Clients“<br />

an. Die Apps würden auf die bestehende Architektur aufsetzen und<br />

den Rich-Client ergänzen.<br />

www.aucotec.com<br />

www.sensor-test.com<br />

PersonalienNEUE GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

BEI MICRO-EPSILON ELTROTEC<br />

Carmen Lang hat die Geschäftsführung<br />

der Micro-Epsilon Eltrotec GmbH mit Sitz<br />

in Uhingen übernommen. „Gemeinsam<br />

mit unseren Mitarbeitern und der<br />

Muttergesellschaft<br />

Micro-Epsilon in<br />

Ortenburg möchte<br />

ich die Micro-Epsilon<br />

Eltrotec in die Zukunft<br />

führen“, so Lang. Zuvor<br />

war Lang für das<br />

Produktmanagement<br />

der technischen<br />

Endoskopie verantwortlich. Das Unternehmen<br />

der Micro-Epsilon Gruppe ist<br />

auf Optosensor-Lösungen ausgerichtet. z<br />

NEUER CEO BEI DER SCHURTER AG<br />

Christian Holzgang wurde zum CEO der<br />

Schurter AG in Luzern berufen. Er plant die<br />

Neuentwicklungen des<br />

Familienunternehmens<br />

weiter voranzutreiben<br />

und mit einer Investition<br />

von über 10 % des<br />

Umsatzes die Position<br />

als Innovations- und<br />

Technikführer am<br />

Markt zu stärken. Mit rund 440 Mitarbeitenden<br />

in der Schweiz bei der Schurter<br />

AG und zirka 1600 weltweit bei der<br />

Schurter Gruppe engagiert sich das<br />

Unternehmen weltweit für die<br />

Entwicklung, Herstellung und Fertigung<br />

von elektronischen Komponenten. z<br />

NEUER PRODUKTMANAGER BEI METALLUX<br />

Bernd Rath ist neu im Vertriebsteam der<br />

Metallux AG. Sein Aufgabenbereich als<br />

technischer Vertriebsmitarbeiter umfasst<br />

primär den nationalen Vertrieb der<br />

Weg- und Winkelsensorik (Potentiometer,<br />

Weg- und Winkelsensoren in Hall-Technologie,<br />

auf Leitplastik- und Folienbasis),<br />

die ein wesentlicher Produktbereich des<br />

Unternehmens ist. In den letzten Jahren<br />

war er im Produktmanagement<br />

tätig.<br />

„Bernd Rath passt mit<br />

seiner großen Erfahrung<br />

sehr gut in unser<br />

Team“, sagt Vertriebschef<br />

Marcus Herzog<br />

über den Neuzugang. z<br />

6 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


SZENE<br />

Philipp Wallner, Industry Manager bei<br />

MathWorks über Maschinensoftware<br />

als Wachstumsmotor für Industrie 4.0<br />

„Wer sich im Maschinen- und<br />

Anlagenbau von morgen gegen<br />

einen zunehmenden Wettbewerb<br />

von Ost und West behaupten<br />

will, muss aktiv daran<br />

arbeiten, Software Design<br />

stärker in die eigenen<br />

Entwicklungsprozesse zu<br />

integrieren bzw. diese zu<br />

erweitern.“<br />

Umsatz bei Weidmüller erneut gestiegen<br />

Grundstückerwerb für die<br />

„Fabrik der Zukunft“<br />

Der Kabelspezialist Leoni will das modernste Kabelwerk<br />

Europas bauen und hat dafür ein Grundstück im Industriegebiet<br />

in Roth bei Nürnberg gekauft. Mit dem Projekt „Fabrik<br />

der Zukunft“, für das sich auch die Mitarbeiter finanziell<br />

einbringen, soll nicht nur das Kerngeschäft gestärkt, sondern<br />

auch modernste Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden,<br />

erklärten Klaus Probst, Vorstandsvorsitzender der Leoni AG<br />

(links) und Ralph Edelhäußer (rechts), Bürgermeister von<br />

Roth. Auf dem Gelände sollen Gebäude mit einer Fläche von<br />

48 000 m 2 entstehen. Spezialisierte Tätigkeiten sollen hier<br />

ausgebaut sowie Arbeits- und Logistikabläufe optimiert<br />

werden. Dazu sind ein Labor- und Entwicklungszentrum sowie<br />

ein Aus- und Weiterbildungszentrum geplant. Der Baubeginn<br />

ist für Mitte 2016 vorgesehen, ab Anfang 2018 soll die Produktion<br />

aus dem Bestandswerk im Zentrum von Roth Schritt für Schritt<br />

verlagert werden. Der vollständige Umzug wird für Anfang<br />

2019 erwartet.<br />

www.leoni.com<br />

Die Weidmüller-Gruppe vermeldet für 2014 erneut einen Rekordumsatz.<br />

Mit 673 Mio. Euro steigerte der Elektrotechnikspezialist das<br />

Vorjahresergebnis um 5 %. Am stärksten legte das Geschäft in Asien<br />

zu. Als Länder besonders positiv entwickelten sich Japan (+ 116 %),<br />

Ungarn (+ 24 %) und Spanien (+ 17 %). In Deutschland wuchs der<br />

Umsatz um rund 2 %, in Russland ging er um 10 % zurück. Das<br />

Geschäft in Japan wurde von der Photovoltaik-Branche getragen. In<br />

Spanien hatte die Gruppe ein Kompetenzzentrum für erneuerbare<br />

Energien eröffnet. Eine neue Produktionsstätte wurde im Rahmen<br />

eines Joint Ventures Slowenien eingeweiht. In diesem Jahr wird<br />

eine neue Produktionshalle im rumänischen Werk eröffnet. Die<br />

Mitarbeiterzahl wuchs um 200 auf 4 800, 40 davon kamen in<br />

Deutschland neu dazu. Das Jahr <strong>2015</strong> ist bei Weidmüller eigenen<br />

Angaben zufolge ebenfalls positiv angelaufen. Deshalb werde man<br />

weiterhin – neben Industrie 4.0 – den Fokus auf Energieeffizienz<br />

und Energiegewinnung aus Wind und Photovoltaik legen.<br />

www.weidmueller.com<br />

www.ate-magazine.com<br />

Siemens + Math Works: Entwurf von<br />

Steuerungsfunktionen vereinfacht<br />

Siemens <strong>Automation</strong> und Math Works bauen ihre Zusammenarbeit<br />

bei der Simulation und modellbasierten Entwicklung<br />

aus, um den Entwurf und die Implementierung komplexer<br />

Steuerungsfunktionen zu vereinfachen. Aus in Simulink getesteten<br />

Algorithmen lässt sich automatisiert ein Code generieren,<br />

der auf Simatic S7 Industriesteuerungen und auf PC-basierten<br />

Echtzeit-Steuerungssystemen mit Simatic WinAC RTX lauffähig<br />

ist. Damit können anspruchsvolle Reglerstrategien getestet<br />

werden, bevor sie auf die Steuerungshardware übertragen<br />

werden. Bindeglied zwischen Simulation und Steuerung ist der<br />

Simulink PLC Coder, der Modelle automatisch in IEC61131-3<br />

konformen SCL-Code umwandelt. So generierte Funktionsbausteine<br />

können direkt in das Automatisierungsprojekt eingebunden<br />

werden. Für die Integration komplexer Maschinenmodelle<br />

in das PC-basierte Echtzeit-Steuerungssystem Simatic WinAC<br />

RTX gibt es den Embedded Coder mit WinAC Target, einem<br />

kostenfreien Simulink-Add-on.<br />

www.mathworks.de<br />

8 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


SZENE<br />

MSR-Spezialmesse in Hamburg<br />

Die Meorga veranstaltet am 10. Juni <strong>2015</strong> in Hamburg-<br />

Schnelsen eine regionale Spezialmesse für Prozessleitsysteme,<br />

Mess-, Regel- und Steuerungstechnik. 150 Fachfirmen der<br />

Mess-, Steuer-, Regel- und Automatisierungstechnik zeigen<br />

Geräte und Systeme, Engineering- und Serviceleistungen sowie<br />

neue Trends im Bereich der Automatisierung. Die Messe<br />

wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger, die in ihren<br />

Unternehmen für die Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

verantwortlich sind. Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme<br />

an den Workshops sind für die Besucher kostenlos.<br />

www.meorga.de<br />

Messgerätehersteller jetzt<br />

mit Online-Blätterkatalog<br />

Der Messgerätehersteller Labom legt<br />

einen neuen Buchkatalog vor, der auf<br />

der Homepage auch online als Blätterkatalog<br />

verfügbar ist. Die gedruckte<br />

Version kann kostenlos angefordert<br />

werden. Neu im Katalog sind Übersichtsseiten<br />

mit Produktfotos sowie ein<br />

Register. Der 500 Seiten starke Band<br />

präsentiert nicht nur Neuheiten wie den<br />

Kunststoff-Druckmittler DD8040, sondern das gesamte Produktspektrum<br />

von der Druckmesstechnik über Füllstandsmessgeräte<br />

bis hin zu Thermometern, Schutzrohren und elektrischer<br />

Temperaturmesstechnik. Mit dem digitalen Blätter katalog verbindet<br />

der Messgerätehersteller die ansprechende Gestaltung<br />

des Printkatalogs mit den Vorteilen der Online-Recherche.<br />

Damit bietet er seinen Kunden neben Printkatalog und Online-<br />

Konfigurator eine weitere Möglichkeit, das umfangreiche<br />

Produktsortiment zu erschließen. Über die Internet-Adresse<br />

http://configurator.labom.com lässt sich das komplette Produktportfolio<br />

durchsuchen. Interessenten können sich so auch<br />

ihre Wunschkonfiguration von komplexeren Produkten zusammenstellen<br />

und ein Angebot dafür anfordern.<br />

www.labom.com<br />

MITTELMASS<br />

ODER<br />

MASSGEBEND?<br />

Die präzisesten<br />

Mess- und Prüftechniken<br />

finden<br />

Sie bei uns.<br />

22.–25. JUNI <strong>2015</strong>, MESSE MÜNCHEN<br />

22. Weltleitmesse und Kongress für Komponenten, Systeme<br />

und Anwendungen der Optischen Technologien<br />

www.world-of-photonics.com


SZENE<br />

Open-Source-Technologie Powerlink<br />

als koreanische Norm anerkannt<br />

Die herstellerunabhängige, lizenzgebührenfreie Open-Source-<br />

Technologie Powerlink der Ethernet Powerlink Standardization<br />

Group (EPSG) wurde als koreanische Norm anerkannt. Es ist<br />

damit das erste reine Open-Source-Protokoll, das von der<br />

Korean Standards Association in den Normen für industrielle<br />

Kommunikationsnetzwerke KS C IEC 61158 und 61784<br />

regis triert wurde. An diesen Erfolg anknüpfend, plant das<br />

Unternehmen die Gründung einer Powerlink-Nutzerorganisation<br />

in Korea, um verbesserte technische Unterstützung<br />

anzubieten und für alle Partner in der Region eine gemeinsame<br />

Marketingplattform zu schaffen. Die Technologie ermöglicht<br />

es koreanischen Unternehmen in den Branchen Halbleiter,<br />

Automobil, Schiffbau und Erneuerbare Energien flexible,<br />

echtzeitfähige Kommunikationsnetzwerke zu schaffen, mit<br />

denen die Herausforderungen von Industrie 4.0 gemeistert<br />

werden können.<br />

www.ethernet-powerlink.org<br />

Motek und Bondexpo mit<br />

800 Ausstellern<br />

Das neue Hallen-Layout der beiden Branchen-Events Motek<br />

sowie Bondexpo ermöglicht ein verbessertes Besucher-<br />

Führungssystem. Dies erleichtert zum einen den Übergang zu<br />

den einzelnen Hallen und zum anderen zu den Fachbereichen;<br />

zumal mit dem jetzt gleichberechtigten Zugang eine gewisse<br />

Entzerrung des morgendlichen Runs verbunden sein sollte.<br />

Die hohe Akzeptanz hinsichtlich des neuen Messen-Layouts<br />

und das große Vertrauen in Organisation verdeutlicht auch die<br />

Tatsache, dass sich sieben Monate vor Veranstaltungsbeginn<br />

bereits nahezu 800 Hersteller und Anbieter fest angemeldet<br />

haben. Doch damit der Neuerungen nicht genug, denn zur<br />

Motek <strong>2015</strong> kommt erstmals die neue Nomenklatur zur<br />

Anwendung. Diese folgt sowohl der bewährten Basis-Nomenklatur<br />

als auch der mehr denn je zunehmenden Orientierung<br />

nach durchgängigen Prozessen mit integrierten Prozess-<br />

Stationen. Wie in den beiden vergangenen Jahren kommt der<br />

Produktions- und Montage-Automatisierung durch Sondermaschinenbauer,<br />

Systemintegratoren und Roboter-Anlagenbau<br />

eine sehr große Bedeutung zu.<br />

www.motek-messe.de<br />

E I N L A D U N G<br />

Mittwoch, 10. Juni <strong>2015</strong><br />

8:00 bis 16:00 Uhr<br />

MesseHalle<br />

Modering 1a<br />

22457 Hamburg-Schnelsen<br />

Messtechnik Regeltechnik Steuerungstechnik Prozessleitsysteme<br />

Führende Fachfirmen der Branche präsentieren ihre Geräte und Systeme und zeigen neue<br />

Trends in der Automatisierung auf. Die Messe wendet sich an alle Interessierten, die auf<br />

dem Gebiet der Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie der Prozessautomation tätig sind.<br />

Der Eintritt zur Messe, die Teilnahme an den Workshops und der Imbiss sind für<br />

die Besucher kostenlos.<br />

Weitere Informationen finden Interessierte auf unserer Internetseite.<br />

www.meorga.de<br />

info@meorga.de<br />

MEORGA GmbH<br />

Sportplatzstraße 27<br />

66809 Nalbach<br />

Tel. 06838 / 8960035<br />

Fax 06838 / 983292<br />

Meorga.indd 1 01.04.<strong>2015</strong> 15:02:49<br />

10 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


STATEMENT I SZENE<br />

Reale und virtuelle<br />

Produktion verschmelzen<br />

Realitätsverzerrung: Fertiger nehmen Augmented Reality<br />

kaum wahr<br />

Augmented Reality, die erweiterte<br />

Realität, ermöglicht zahlreiche<br />

Anwendungen, die der industriellen<br />

Produktion immense Effizienzpotenziale<br />

eröffnen. So können<br />

beispielsweise Mitarbeiter direkt<br />

und in Echtzeit auf einem virtuellen<br />

Display durch die Reparatur<br />

navigiert werden. Dennoch werden<br />

die Möglichkeiten dieser Technik<br />

von mittelständischen Industrieunternehmen<br />

bislang kaum wahrgenommen.<br />

Der Servicetechniker sieht dank einer<br />

Datenbrille direkt vor seiner Netzhaut,<br />

wie er Schritt für Schritt die ausgefallene<br />

Maschine repariert, der Produktionsleiter<br />

platziert die Anlage, die er gerade plant,<br />

virtuell in der Fertigungshalle: Was wie eine<br />

Zukunftsvision aus einem Agententhriller<br />

klingt, ist in einigen Fertigungsunternehmen<br />

bereits Realität. Augmented Reality (AR) – die<br />

Möglichkeit, die Wirklichkeit mit digitalen<br />

Inhalten anzureichern – eröffnet in der<br />

industriellen Produktion völlig neue Effizienzpotenziale.<br />

Speziell auf die Fertigungsindustrie<br />

zugeschnittene Anwendungen gibt<br />

es bereits einige, etwa für die Bereiche Service<br />

und Reparatur oder zur Simulation von<br />

Prozessen. So können zum Beispiel über eine<br />

Schnittstelle zum ERP-System einem Produktionsmitarbeiter<br />

im Shop Floor aktuelle<br />

Status- oder Störungsmeldungen per Datenbrille<br />

direkt vor die Augen projiziert werden.<br />

Anders als wenn er diese Benachrichtigungen<br />

auf dem Smartphone oder Tablet empfangen<br />

würde, hat er dann beide Hände frei<br />

und kann die Störung schneller beheben. Bei<br />

komplizierten Reparaturen assistiert ihm<br />

ein spezialisierter Servicetechniker mittels<br />

Videokamera und Live-Kommunikation.<br />

Vom Hype zur Industrie<br />

4.0-Treibertechnologie<br />

Die Automobilproduktion hat dieses Potenzial<br />

längst für sich entdeckt und schöpft es<br />

zumindest in den Bereichen Design und<br />

Engineering bereits seit Jahren aus. Öffentliche<br />

Aufmerksamkeit gewinnt das Thema<br />

allerdings erst, seitdem AR-Applikationen<br />

wie Google Glass diskutiert werden. Dennoch<br />

erkennen nur 20 % der Industrieunter-<br />

Sascha Milani, Enterprise Mobility Expert<br />

bei Freudenberg IT<br />

nehmen im deutschen Mittelstand, dass sie<br />

mit Augmented Reality Effizienzvorteile in<br />

ihrer Produktion erzielen könnten. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt die „IT Innovation Readiness<br />

Index“ Studie, für die das Marktforschungsunternehmen<br />

Pierre Audoin Consultants<br />

(PAC) im Auftrag der Freudenberg<br />

IT rund 130 IT-Entscheider und Produktionsleiter<br />

mittelständischer Fertigungsunternehmen<br />

der Branchen Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Automotive und sonstige Fertigung<br />

befragt hat. Lediglich fünf Prozent der Studienteilnehmer<br />

stimmen der Aussage uneingeschränkt<br />

zu, dass sich mit Augmented<br />

Reality Effizienzvorteile erzielen lassen.<br />

Gewappnet für neue<br />

Dimensionen der Mobilität<br />

Die Bandbreite mobiler Technologien und<br />

Prozesse erweitert sich durch Applikationen<br />

wie Google Glass enorm. Der Begriff „mobiles<br />

Endgerät“ gewinnt eine neue Dimension,<br />

wenn intelligente Werkstücke im Sinne einer<br />

selbstregulierenden Produktionssteuerung<br />

autark mit Anlagen und Maschinen kommunizieren.<br />

Die gute Nachricht ist: Die meisten<br />

Fertiger sind gut darauf vorbereitet, AR-<br />

Devices und Werkstücke, die im Internet der<br />

Dinge vernetzt sind, in ein unternehmensweites<br />

Mobile Device Management (MDM)<br />

zu integrieren. Laut aktueller IRI-Studie setzt<br />

bereits jeder zweite mittelständische Fertiger<br />

ein MDM-System ein.<br />

Quelle: Für die Durchführung der Erhebung<br />

„IT Innovation Readiness Index“ zeichnet sich<br />

Pierre Audoin Consultants (PAC) verantwortlich.<br />

Auftraggeber ist die Freudenberg IT (FIT)<br />

www.freudenberg-it.de<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 11


SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />

Die ganze Welt der<br />

Sensorik und Messtechnik<br />

SENSOR+TEST <strong>2015</strong> – das erwartet Sie in Nürnberg<br />

Dirk Schaar<br />

Die bereits 22. internationale<br />

Fachmesse SENSOR+TEST präsentiert<br />

auch in diesem Jahr wieder neue<br />

Entwicklungen aus den Bereichen<br />

Sensorik, Mess- und Prüftechnik und<br />

zeigt, was sich in den vergangenen<br />

Monaten in den Entwicklungsabteilungen<br />

der Anbieter getan hat.<br />

Auf den kommenden Seiten bringen<br />

wir Sie auf den neuesten Wissensstand.<br />

Unter dem Motto „Willkommen zum Innovationsdialog“<br />

findet die internationale<br />

Messe SENSOR+TEST vom 19. bis 21.<br />

Mai <strong>2015</strong> auf dem Messegelände in Nürnberg<br />

statt. Nicht nur an den Messeständen<br />

der rund 550 Aussteller aus aller Welt, sondern<br />

auch in verschiedenen Fachforen und<br />

an speziellen Themenständen bieten sich<br />

zahlreiche Möglichkeiten, um sich über den<br />

neuesten Stand der Sensorik, Mess- und<br />

Prüftechnik aus erster Hand zu informieren“,<br />

erklärt Holger Bödeker, Geschäftsführer<br />

des Veranstalters AMA Service GmbH.<br />

So können sich die Besucher auf einem<br />

Sonderforum in Halle 12 ganz gezielt einen<br />

Überblick über neueste Entwicklungen zum<br />

diesjährigen Sonderthema verschaffen. Daneben<br />

steht auch das Vortragsforum in Halle<br />

12 am ersten Messetag ganz im Zeichen<br />

des Umweltschutzes und bietet spannende<br />

Themen wie die Messung der „empfundenen<br />

Luftqualität“ oder Lärmmessungen an<br />

Rennfahrzeugen.<br />

Auf den frei zugänglichen Fachforen in<br />

den Hallen 11 und 12 präsentieren die Aussteller<br />

der SENSOR+TEST ganztägig in<br />

Kurzvorträgen ihre neuen Produkte und Lösungen<br />

sowie deren Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Im Rahmen des Forums „Innovative<br />

Testing“ am zweiten Messetag stellen Experten<br />

aus Industrie und Forschung darüber<br />

hinaus besonders innovative Sensortechnologien<br />

und Messverfahren der Zukunft<br />

vor. Das bei den Besuchern besonders<br />

beliebte Fahrversuchsgelände zwischen<br />

den Hallen 11 und 12 macht zudem wieder<br />

Mess- und Prüftechnik speziell für den Automotive-Bereich<br />

live erlebbar.<br />

Auch die industrielle Bildverarbeitung<br />

benötigt Sensoren und Systeme, die auf der<br />

SENSOR+TEST gezeigt werden. „Um deren<br />

Bedeutung hervorzuheben, wird es in diesem<br />

Jahr wieder einen Gemeinschaftsstand<br />

„Sensoren und Systeme für die Bildverarbeitung“<br />

geben, auf dem Unternehmen und<br />

Institute sich mit interessanten Produktneuheiten<br />

präsentieren“, so Holger Bödeker.<br />

Umweltmesstechnik im Fokus<br />

Umweltschutz ist im industriellen Umfeld<br />

wie auch im öffentlichen Raum ohne überprüfbare<br />

Messwerte gar nicht vorstellbar.<br />

Ob zur Vermeidung gesundheitsgefährdender<br />

Situationen, zur Adaption industrieller<br />

Prozesse oder schlicht zur Erfüllung gesetzlicher<br />

Auflagen: Das präzise Monitoring<br />

von Umgebungsbedingungen ist eine immer<br />

wichtiger werdende Aufgabe für die<br />

Sensorik, Mess- und Prüftechnik. „Aus diesem<br />

Grund hat der Ausstellerbeirat gemeinsam<br />

mit dem Vorstand des AMA Verbandes<br />

für Sensorik und Messtechnik die Umweltmesstechnik<br />

als Sonderthema ausgewählt“,<br />

freut sich Holger Bödeker. Im Mittelpunkt<br />

sollen dabei insbesondere Systeme zur<br />

Luftgütemessung stehen.<br />

Die SENSOR+TEST wird den neuesten<br />

Stand der Technik dazu vorstellen. Und das<br />

nicht nur auf den Messeständen der Aussteller:<br />

Auf dem Sonderforum in Halle 12<br />

können sich die Besucher gezielt und konzentriert<br />

einen Überblick über neue Produkte<br />

und Lösungen verschaffen. Auch das<br />

Vortrags-Forum in Halle 12 widmet sich am<br />

ersten Messetag (Dienstag) ausführlich<br />

dem Thema „Umweltmesstechnik“.<br />

Starkes Kongressprogramm<br />

Die AMA Kongresse SENSOR und IRS² gelten<br />

als internationale Vernetzungsplattform<br />

für Experten aus der Sensorik und Messtechnik.<br />

Spezialisten aus Wissenschaft und<br />

Industrie präsentieren neue Ergebnisse aus<br />

Forschung und Entwicklung und laden die<br />

Teilnehmer zum fachlichen Austausch ein.<br />

Der Kongress SENSOR <strong>2015</strong> zeichnet sich<br />

in diesem Jahr durch ein breites Fachspektrum<br />

aus, von der NEMS/MEMS-Sensorik<br />

12 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


SPECIAL I SENSOR+TEST <strong>2015</strong><br />

bis hin zu optischen<br />

Messsystemen. Die<br />

Vorträge behandeln<br />

unter anderem neue<br />

Trends in der Gas-Sensorik, den Mikro- und<br />

Nanotechnologien für die Sensorik, den<br />

Einzug der adaptiven Optik in die Messtechnik,<br />

neuartige Sensoren für die Medizintechnik<br />

sowie richtungsweisende Fortschritte<br />

in der Durchflussmesstechnik. „Wir<br />

freuen uns zudem auf die spannenden Keynotes<br />

unserer Kollegen aus den Fachbereichen<br />

Adaptive Optik, Mikrowellentechnik,<br />

strukturintegrierte Sensorik“, sagt Prof.<br />

Reinhard Lerch, Universität Erlangen-<br />

Nürnberg.<br />

Der IRS² Kongress konzentriert sich auf<br />

das Feld der Infrarotsensoren und -messsysteme.<br />

„Wir setzten in diesem Jahr auf eine<br />

hohe Industriebeteiligung. Erstmalig<br />

wird die Firma Flir (USA), als größter Hersteller<br />

von Infrarot-Messgeräten und IR-Kameras,<br />

mit einem Überblicksvortrag dabei<br />

sein“, verrät Prof. Gerald Gerlach (TU Dresden)<br />

vorab. IRS² fokussiert bereits zum<br />

zweiten Mal auf „Recent Developments in<br />

Die SENSOR+TEST ist nicht nur eine Messtechnik-<br />

Messe, sondern auch eines der international<br />

wichtigsten wissenschaftlichen Fachforen für Sensorik,<br />

Mess- und Prüftechnik, auf dem Fachleute aus aller Welt<br />

über neue Technologien und Verfahren diskutieren. Ob<br />

als Zuhörer oder sogar als Referent über eine innovative<br />

Entwicklung – hier profitieren<br />

Sie von der international besetzten<br />

Kombination aus Fachmesse und<br />

Kongressen. Der Weg nach Nürnberg<br />

wird sich also auch in diesem Jahr<br />

wieder lohnen!<br />

Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar, Chefredakteur,<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION<br />

IR Industry“. Die Kongressteilnehmer erhalten<br />

Einblick in Entwicklungen und Trends<br />

aus der Gerätetechnik und -anwendung.<br />

Breites Themenspektrum<br />

Die ausstellenden Unternehmen präsentieren<br />

ein umfangreiches Portfolio, sodass nahezu<br />

alle Bereiche der Sensorik, Mess- und<br />

Prüftechnik abgedeckt werden. Dazu zählen<br />

Sensorelemente, -systeme und sensorische<br />

Messgeräte, messtechnische Geräte, Komponenten,<br />

Systeme und Softwarelösungen,<br />

Neuheiten rund um Mess- und Prüftechnik<br />

für die Fahrzeug-/Flugzeugentwicklung,<br />

Qualitätsprüfung, Kalibrier-, Analyse- und<br />

Prüfgeräte, usw. Somit steht ein umfassendes<br />

Informationsangebot zur Verfügung,<br />

das einen guten Überblick über neue Entwicklungen<br />

und Trends gibt.<br />

www.sensor-test.de<br />

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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 13


SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I TITEL<br />

Den hybriden Ansatz etablieren<br />

Wie COTS-basierte standardisierte Prüfsysteme ganze Industriebereiche verändern<br />

Bill Driver<br />

Möchten Unternehmen ihre Kosten für Tests und Prüfungen reduzieren,<br />

besteht eine Möglichkeit darin, Prozesse, Produkte oder Serviceleistungen<br />

auf eine gemeinsame Testplattform zu setzen. Erforderlich hierfür sind<br />

standardisierte Universalprüfgeräte. Häufig führt jedoch die mangelnde<br />

Berücksichtigung von Trends, Produktkomplexität und langfristigen<br />

Kostenzielen zu über dimensionierten, teuren Prüfgeräten. Ein hybrider<br />

Ansatz dagegen sorgt bei der Entwicklung automatisierter Testsysteme<br />

für eine ausgewogene Lösung hinsichtlich Kosten, Support und Flexibilität.<br />

Jüngste Veränderungen bei automatisierten<br />

Testsystemen (Automated Test Equipment,<br />

ATE) erlauben es Testmanagern,<br />

mehr als nur das begrenzte Beschaffungsmodell<br />

nach dem Prinzip „selbst entwickeln<br />

oder kaufen“ in Betracht zu ziehen<br />

und konzentrieren sich auf einen ganzheitlicheren,<br />

hybriden Ansatz, wenn es um die<br />

Definition einer übergreifenden Teststrategie<br />

geht. Bei diesem neuen Ansatz können<br />

Testmanager mehr Vor- und Nachteile<br />

evaluieren, einzigartige Bedürfnisse mit der<br />

Produktkomplexität abwägen und ermitteln,<br />

wie Trends die Reduzierung des Produktlebenszyklus<br />

beeinflussen. Für viele<br />

Branchen, die häufig handelsübliche automatisierte<br />

Testsysteme kaufen, etwa die<br />

Automobil-, Halbleiter- und Luft- und<br />

Raumfahrtbranche, eröffnet dieser Trend<br />

interessante neue Möglichkeiten.<br />

Dies gilt besonders für jene in der Halbleiterbranche,<br />

die Trends wie das Internet<br />

der Dinge (IoT), Tablets, Smartphones, digitales<br />

Fernsehen und Smart Grids erleben.<br />

Da bei diesen Trends Radio Frequency<br />

Integrated Circuits (RFICs) und mikroelektromechanische<br />

Systeme (MEMSs) zum<br />

Einsatz kommen, die eine hohe Integration,<br />

Komplexität und Leistung aufweisen, ist<br />

auch der Lebenszyklus kürzer und das<br />

Testen schwieriger. Folglich verursacht eine<br />

Teststrategie für automatisierte Testsysteme,<br />

Bill Driver, Senior Marketing Manager,<br />

National Instruments


TITEL I SENSOR+TEST <strong>2015</strong><br />

die nicht kosteneffizient, flexibel und problemlos<br />

zu unterstützen ist, alle paar Jahre<br />

kapitalintensive Anschaffungen von gänzlich<br />

neuer technischer Ausstattung. Aller ­<br />

dings sorgen die Vorteile eines erhöhten<br />

Durchsatzes und der Großserienfertigung<br />

dafür, dass sich ein universeller Testansatz<br />

in der Halbleit erbranche immer mehr<br />

durchsetzt, sodass sich diese Herausforderungen<br />

leicht bewältigen lassen.<br />

Selbst entwickeln oder kaufen?<br />

Testmanager erkennen inzwischen, dass sie<br />

Prüfgeräte zu „universellen“ Testern umgestalten<br />

können, ohne sie komplett selbst<br />

bauen oder durch einen Anbieter erstellen<br />

lassen zu müssen. Doch mit ausreichend<br />

Fachwissen, Erfahrung und Zeit entwickeln<br />

Unternehmen wie Intel und Altera eigene<br />

Testlösungen von Grund auf, da der Markt<br />

ihren Bedarf nicht deckt.<br />

In einer im vergangenen Sommer veröffentlichen<br />

Pressemitteilung zur Markteinführung<br />

einer HDMT-Plattform (High Density<br />

Modular Test) sagte Babak Sabi, Vice<br />

President und Director of Assembly and<br />

Test Technology bei Intel: „Wir haben die<br />

HDMT-Plattform entwickelt, um eine rasche<br />

Testentwicklung und Prozesssteuerung auf<br />

Unit-Level zu ermöglichen. Diese bewährte<br />

Methode senkt die Kosten im Vergleich<br />

zu klassischen Testplattformen deutlich.<br />

Durch HDMT werden die für die Markteinführung<br />

notwendigen Prüfzeiten verringert<br />

und die Produktivität erhöht, da eine gemeinsame<br />

Plattform von der Fehlersuche in<br />

Kleinserien bis hin zur Großserienfertigung<br />

verwendet wird.“ In diesem Fall hat sich<br />

Intel für höhere Vorlaufkosten und weiterreichenden<br />

internen Support entschieden,<br />

um von den geringeren Kapitalkosten zu<br />

profitieren. Da die meisten Testabteilungen<br />

nicht über das Fachwissen verfügen,<br />

ein eigenes automatisiertes<br />

Prüfsystem zu erstellen, oder nicht die<br />

Zeit für die Wartung der Software aufbringen<br />

können, erwerben sie in der<br />

Regel handelsübliche automatisierte<br />

Testsysteme von einem der führenden<br />

Anbieter dieses Marktes. Dieser Ansatz<br />

spricht jene an, die Support durch<br />

den Anbieter schätzen. Oft sind jedoch<br />

die Systeme überdimensioniert<br />

und erfordern beträchtlichen Kapitalaufwand,<br />

woraus sich ein Amortisierungszeitraum<br />

ergibt, der den kürzeren<br />

Lebenszyklus der Produkte von<br />

heute überschreiten kann. Die Strategie,<br />

ein System selbst zu erwerben, ist<br />

in Situationen geeignet, in denen die<br />

Produktlebensdauer dem Tilgungsplan<br />

entspricht und der notwendige Grad an<br />

Flexibilität minimal ist, sodass keine Zusatzinvestitionen<br />

erforderlich sind.<br />

Traditionelle ATE-Systeme (Automated<br />

Test Equipment) müssen unter erheblichem<br />

Kostenaufwand mit neuen<br />

Werkzeugen auf dem Prüffeld umgerüstet<br />

werden, da Generationen von<br />

Prüfsystemen veralten oder neue<br />

Anforderungen an Tests nicht mehr<br />

erfüllt werden können. Aber die offene<br />

PXI-Architektur unterstützt uns dabei,<br />

unsere ursprünglichen Investitionen<br />

zu wahren und darauf aufzubauen,<br />

statt sie entsorgen zu müssen. Sie<br />

bietet die Flexibilität, die wir für die<br />

Rekonfiguration und Ausweitung<br />

unserer Prüfplattformen benötigen.<br />

Glen Peer, Director oft Test Engineering, IDT<br />

01 Das PXI-basierte NI Semiconductor<br />

Test System (STS) kombiniert modulare<br />

Messgeräte und Systemdesignsoftware<br />

für RF- & Mixed-Signal-Produktionstests<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 15


SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I TITEL<br />

Lösung: modulare Commercial<br />

off-the-shelf-Plattform<br />

2002 wurde das Semiconductor Test Consortium<br />

(STC) gegründet, um eine kosteneffiziente<br />

Prüfmethode zu erarbeiten, die<br />

zugleich offene Testlösungen ermöglicht,<br />

sodass Hard- und Softwareinteroperabilität<br />

erreichbar wäre. Das STC konnte seine<br />

Vision allerdings nicht verwirklichen. Nun<br />

ist die Branche wieder an jenem Punkt angelangt,<br />

denn sie fordert eine offene Architektur,<br />

die auf den wachsenden Druck hinsichtlich<br />

Kosten und Marktreife reagieren<br />

und gleichzeitig eine flexible Lösung bieten<br />

kann, die sich an das Wachstum bei RFICund<br />

MEMS-Technologien anpasst.<br />

NI und andere Anbieter reagieren auf<br />

diese Marktnachfrage damit, indem sie ihre<br />

Lösung auf Basis einer modularen COTS-<br />

Plattform (Commercial off-the-shelf) erstellen,<br />

die bereits existiert. Eine vorhandene<br />

COTS-basierte Lösung als Herzstück eines<br />

Prüfgeräts zu verwenden, ist seit Langem<br />

eine erfolgreiche Strategie (und viele Unternehmen<br />

erlangen in dem Rahmen eine universelle<br />

Ausrichtung). Doch wie wird sich<br />

das in einer Halbleiterindustrie umsetzen<br />

lassen, in der Variationen durch das universelle<br />

Angebot von praktisch nur drei großen<br />

Anbietern begrenzt sind? Und weshalb<br />

sollte dieser Ansatz jetzt erfolgreicher sein<br />

als im Jahr 2002?<br />

Sind COTS-basierte Systeme<br />

ein erfolgreicher Ansatz?<br />

Die Antwort könnte in der Entwicklung hin<br />

zu einer größeren Akzeptanz modularer<br />

Lösungen liegen, etwa dem Industriestandard<br />

PXI (PCI eXtensions for Instrumentation).<br />

Das globale Beratungsunternehmen<br />

Frost & Sullivan ist der Ansicht, dass die<br />

Automatisierte Halbleiterprüfsysteme<br />

für RF- und Mixed-Signal-Produktionstest<br />

Ein Beispiel für die Vorteile der offenen PXI-Architektur sind die Semiconductor Test<br />

Systems von NI. Es handelt sich dabei um PXI-basierte automatisierte Testsysteme,<br />

welche die Prüfkosten für RF- und Mixed-Signal-Geräte senken, indem sie die<br />

Integration von PXI-Modulen von NI und anderen Herstellern in Prüfumgebungen<br />

der Halbleiterproduktion ermöglichen. Pionieranwender, die ihre konventionellen<br />

automatisierten Halbleiterprüfsysteme bereits durch STS ersetzt haben, profitieren<br />

von geringeren Produktionskosten sowie einem höheren Durchsatz und können für<br />

Charakterisierung und Produktion dieselben Hard- und Softwarewerkzeuge<br />

einsetzen. So wird weniger Zeit für die Korrelation von Daten sowie zur anschließenden<br />

Markteinführung benötigt. Zudem erhalten Anwender jederzeit Produktsupport<br />

durch den Hersteller, was für einen reibungslosen Einsatz der Systeme sorgt<br />

und längeren Ausfallzeiten vorbeugt.<br />

Die Produktreihe STS umfasst drei unterschiedliche Modelle – T1, T2 und T4 –, die<br />

jeweils mit einem, zwei oder vier PXI-Chassis ausgerüstet werden können. Aufgrund<br />

der unterschiedlichen Größen sowie der einheitlichen Software, Messtechnik und<br />

des Verbindungsmechanismus in allen STS-Modellen können Anwender für<br />

zahlreiche Anforderungen an Pin-Anzahl und Flächendichte das optimale Modell<br />

finden. Nähere Informationen hierzu: ni.com/sts<br />

Testbranche in den kommenden sechs<br />

Jahren eine kumulierte jährliche Wachstumsrate<br />

von 18,1 % bei modularen Lösungen<br />

verzeichnen wird. Dieses Marktwachstum<br />

hat seit 2002 zu einer Hardwareentwicklung<br />

geführt, die die Anforderungen an<br />

I/O, welche für die enorme Zunahme bei<br />

RFIC und MEMS erforderlich sind, erfüllt<br />

oder zwischenzeitlich sogar übertrifft.<br />

Testmanager erkennen inzwischen, dass sie Prüfgeräte zu<br />

„universellen“ Testern umgestalten können, ohne sie komplett<br />

selbst zu bauen oder durch einen Anbieter erstellen zu lassen<br />

Darüber hinaus sind die handelsüblichen<br />

Softwarewerkzeuge, die Flexibilität für die<br />

gestiegenen ATE-Anforderungen bieten,<br />

jetzt weiter verbreitet. Da die Hardwareausgaben<br />

nur einen Bruchteil der Gesamtbetriebskosten<br />

für ein Prüfgerät ausmachen,<br />

hat die Verfügbarkeit kommerziell erhältlicher<br />

Softwarelösungen die Schwelle bei<br />

diesem Ansatz deutlich gesenkt.<br />

Hybrid schafft viele Optionen<br />

Trotz der vielfältigen Optionen, die sich<br />

Testmanagern für die Entwicklung standardisierter<br />

Testlösungen bieten, haben die<br />

vorherrschenden Trends auf dem modularen<br />

Markt ein hybrides Modell ermöglicht,<br />

das viele Kosten- und Flexibilitätsanforderungen<br />

erfüllen und zudem einen hohen<br />

Grad an Standardisierung aufweisen kann.<br />

Dieser hybride Ansatz sorgt nicht nur für<br />

mehr Optionen, mit denen schwierige<br />

Herausforderungen bei Tests bewältigt<br />

werden können, sondern offenbart auch,<br />

wie ein COTS-basiertes Universalprüfgerät<br />

Teststrategien erheblich vereinfachen, die<br />

Rendite maximieren sowie den ATE-Markt<br />

langfristig neu definieren kann.<br />

Bilder: Schmuckbild Fotolia, Sonstige: NI<br />

02 Dank einheitlicher Architektur können unterschiedlichste Anforderungen bezüglich<br />

Pin-Anzahl und Flächendichte erfüllt werden<br />

germany.ni.com<br />

16 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


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SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />

Verlockend süß<br />

Spezialsensoren zur Messung des pH-Werts bei der Zuckerherstellung<br />

Jan Bösche<br />

Bei der Herstellung von Zucker<br />

aus Rohrzucker spielt der pH-Wert<br />

für die Qualität des Endprodukts<br />

eine entscheidende Rolle. Doch<br />

die verwendete Messtechnik ist<br />

bei diesem Prozess extremen<br />

Belastungen ausgesetzt. Das Beispiel<br />

einer Zuckerfabrik in Ecuador<br />

zeigt, dass es durchaus pH-Elektroden<br />

gibt, die solch außergewöhnlichen<br />

Anforderungen standhalten.<br />

D<br />

ie Welt ist nicht nur rund, sie ist auch<br />

süß. Zumindest wenn man einen Blick<br />

auf den Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker<br />

wirft. Spitzenreiter ist da Kuba mit rund<br />

70 kg/Einwohner und Jahr gefolgt von<br />

Brasilien mit 64 kg/Einwohner. Jeder Deutsche<br />

konsumiert dagegen „nur“ 32 kg<br />

jährlich, aber selbst das sind immer noch<br />

10 000 Stück Würfelzucker.<br />

Während in Europa Saccharose hauptsächlich<br />

aus Zuckerrüben gewonnen wird,<br />

ist in Südamerika, Asien und Afrika meis­<br />

Dr. Jan Bösche, Produktmanager,<br />

Jumo GmbH & Co. KG in Fulda<br />

tens Rohrzucker das Ausgangsprodukt.<br />

Dabei wird das geerntete Zuckerrohr im<br />

Produktionsbetrieb oder bereits bei der<br />

Ernte geschnitten. In den meisten Fabriken<br />

wird das Rohr in Zuckerrohrmühlen verarbeitet.<br />

In diesen wird der Saft aus dem<br />

Zuckerrohr herausgepresst. Als Restmaterial<br />

entsteht die Bagasse. Der gewonnene<br />

Saft wird in Absetzer geleitet. Dort werden<br />

durch die Schwerkraft Schwebestoffe aus<br />

dem Saft entfernt.<br />

Vom Rohzucker zum<br />

fertigen Produkt<br />

Rohrzucker ist nach dem Pressen oder der<br />

Extraktion braun, klebrig und wird Rohzucker<br />

genannt. Er ist schlecht haltbar und<br />

hat keine ernährungsphysiologischen Vorteile<br />

gegenüber gereinigtem Zucker. Deswegen<br />

muss Zucker gereinigt werden.<br />

Dieser Prozess umfasst im Wesentlichen<br />

zwei Schritte: eine Sulfitierung und eine<br />

Kalkung. Bei beiden ist die Messung des<br />

pH-Wertes ausschlaggebend für die Endqualität<br />

des Zuckers.<br />

Die Sulfitierung (Zugabe von Schwefeldioxid)<br />

trägt zur weißen Farbe des fertigen<br />

Zuckers bei. Die Messung und Kontrolle des<br />

pH-Werts im laufenden Prozess gibt Aufschluss<br />

über die dem Saft beizugebende<br />

Menge an Schwefeldioxid. Bei der Kalkung<br />

wird gelöschter Kalk in den Saft gegeben,<br />

um den pH-Wert zu neutralisieren. Dies<br />

stoppt den Zerfall von Saccharose in Glukose<br />

und Fruktose und führt zur Ausfällung<br />

von Kalziumsulfit, wodurch Verunreinigungen<br />

entfernt werden.<br />

Anforderungen an<br />

die Messtechnik<br />

Die Zuckermasse hat bei der notwendigen<br />

Messung eine Temperatur von bis zu 100 °C.<br />

Diese hohe Temperatur verringert nicht nur<br />

die Lebensdauer typischer pH-Elektroden,<br />

beim Abkühlen kann durch das Auskristallisieren<br />

des Zuckers das Diaphragma der<br />

Elektrode verklebt werden. Beläge am pHempfindlichen<br />

Membranglas können die<br />

pH-Messung deutlich stören oder sogar<br />

unmöglich machen.<br />

Da sich im Messmedium selbst auch noch<br />

Elektrodengifte befinden, muss die Messtechnik<br />

extrem belastbar und zu verlässig<br />

sein. Denn diese Gifte – im vor liegenden<br />

Fall sind das Sulfite aus dem eingesetzten<br />

Schwefeldioxid – können über das poröse<br />

Diaphragma und den Bezugselektrolyten<br />

das Ableitelement der Elektrode erreichen.<br />

Dort zerstören sie die Silber/Silberchlorid-<br />

Bezugselektrode. Das führt zuerst zu driftenden<br />

Messwerten und letztendlich zu einem<br />

Ausfall der Messkette.<br />

pH-Einstabmesskette für<br />

Heavy-Duty-Anwendungen<br />

Jumo hat deshalb für extreme Einsatzbedingungen<br />

eine pH- und eine Redox-Einstabmesskette<br />

in Heavy-Duty-Ausführung<br />

entwickelt. Die Jumo tecLine HD pH und<br />

01 Die pH-Elektrode Jumo tecLine HD<br />

pH kann selbst in ölhaltigen Medien<br />

bei Temperaturen bis zu 135 °C und<br />

13 bar Druck eingesetzt werden<br />

18 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


Von den<br />

Experten<br />

für<br />

Schwingungsmesstechnik<br />

02 Die Eintaucharmatur sorgt für<br />

langzeitstabile Messungen bei einem<br />

Zuckerproduzenten in Ecuador<br />

die Jumo tecLine HD Rd sind besonders<br />

robust und können selbst in schwierigen<br />

Prozessen mit erhöhter Schmutz- und Giftfracht<br />

oder in ölhaltigen Medien bei Temperaturen<br />

bis zu 135 °C und 13 bar Druck<br />

eingesetzt werden.<br />

Ein neu entwickeltes, großflächiges PTFE-<br />

Ringdiaphragma mit verbesserter Struktur<br />

sorgt für eine schnelle Ansprechzeit bei<br />

gleichzeitiger weitgehender Unempfindlichkeit<br />

gegen größere Schmutzfrachten<br />

oder öl- und fetthaltige Prozess- und Abwässer.<br />

Eine standardmäßig vorgesehene<br />

Doppelkammerarchitektur verhindert über<br />

den verlängerten Diffusionsweg den Elektrodenausfall<br />

bei eindringenden Elektrodengiften.<br />

Für langzeitstabile Messungen<br />

sorgt eine große Salzvorlage im Bezugssystem.<br />

Die pH-Ausführung ist auch mit integriertem<br />

Temperaturfühler Pt1000 erhältlich.<br />

Als pH-sensitives Membranglas kommt<br />

das bewährte Jumo HT-Glas zum Einsatz.<br />

Neben der erhöhten Temperaturbeständigkeit<br />

zeichnet sich dieses Glas auch durch<br />

eine hohe Linearität bei alkalischen pH-<br />

Werten (> 12) aus.<br />

Zusätzlich sollte bei dem Zuckerproduzenten<br />

in Ecuador zu Qualitätszwecken die<br />

Online pH-Wert Messung mit der pH-Wert<br />

Messung im Labor bei 25 °C verglichen<br />

03 Der Reinigungsprozess des Rohzuckers<br />

umfasst u. a. die Sulfitierung und die Kalkung<br />

– beides erfordert die Messung des pH-Wertes<br />

werden. Deshalb war beim beschriebenen<br />

Prozess eine Temperaturkompensation nötig.<br />

Das Messsignal hierfür lieferte der in der<br />

pH- Elektrode integrierte Temperaturfühler.<br />

Prozesssicherheit durch<br />

automatische Reinigung<br />

Eine weitere Erhöhung der Prozesssicherheit<br />

wurde durch den Einsatz eines automatischen<br />

Reinigungssystems mit pneumatischer<br />

Wechselarmatur erzielt. Damit<br />

konnte die pH-Elektrode problemlos aus<br />

dem Prozess entfernt und außerhalb des<br />

Prozesses in der Spülkammer der Wechselarmatur<br />

von den auskristallisierten Ablagerungen<br />

befreit werden. Die zugehörige<br />

Steuereinheit enthält ein praxisbewährtes<br />

Reinigungsprogram, welches einfach an die<br />

Anforderungen des Prozesses angepasst<br />

werden konnte.<br />

Durch all diese Maßnahmen erhöhte sich<br />

nicht nur die Qualität des Endprodukts<br />

deutlich, auch der Wartungsaufwand reduzierte<br />

sich durch die regelmäßige automatische<br />

Reinigung beträchtlich. Die Standzeit<br />

der Elektroden konnte in der Anwendung<br />

im Vergleich zu den bisher eingesetzten<br />

Elektroden nahezu verdoppelt werden.<br />

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SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />

Magnetoresistive Sensoren werden u.a. in Fahrzeugen,<br />

Werkzeugmaschinen, Industrierobotern oder Windturbinen<br />

für die Erfassung von Weg, Winkel, elektrischem Strom oder<br />

Magnetfeldern eingesetzt<br />

Smarte Sensoren<br />

Der magnetoresistive Effekt als zukunftsweisende Technologie für die<br />

Zustandsüberwachung und zerstörungsfreie Prüfung<br />

Rolf Slatter<br />

Miniaturisierte Sensoren sind eine der grundlegenden Bausteine für neue Systeme der<br />

Zustandsüberwachung und zerstörungsfreien Prüfung (ZfP). Dabei ist der magnetoresistive<br />

Effekt eine besonders vielversprechende Sensortechnologie in diesem wachsenden Feld.<br />

Sie erfassen Werkstoff-, Bauteil- oder Maschinencharakteristiken und liefern frühzeitig<br />

Informa tionen, die vor Schäden warnen. Zudem sind sie minimal-invasiv, robust,<br />

miniaturisiert und ermöglichen Messungen an nahezu jedem Ort.<br />

Das Interesse an neuen Ansätzen der Zustandsüberwachung<br />

steigt deutlich<br />

stärker als die „Industrie 4.0“ Initiative sich<br />

weiterentwickelt. Neue Methoden der Verfolgung<br />

von Maschinenparametern, um<br />

Veränderungen zu erkennen, die einen sich<br />

abzeichnenden Schaden oder Ausfall anzeigen,<br />

sind ein wichtiger Baustein der<br />

vorbeugenden Instandhaltung. Maschinenausfälle<br />

können häufiger vermieden und<br />

dadurch die Maschinenverfügbarkeit deutlich<br />

gesteigert werden. Unter dem Dachbegriff<br />

„Lebenszyklusmanagement“ sind<br />

verschiedene Methoden entstanden, die<br />

jedoch viele Gemeinsamkeiten haben. Alle<br />

nutzen Sensoren um Werkstoff-, Bauteiloder<br />

Maschinencharakteristiken zu erfassen,<br />

um eine Frühwarnung über entstehenden<br />

Schäden zu geben. Idealerweise<br />

sind diese Sensoren minimal-invasiv,<br />

robust und miniaturisiert, um Messungen<br />

an jedem Ort zu ermöglichen.<br />

Aufgrund verschiedener Faktoren haben<br />

sich in der letzten Zeit die Entwicklungen in<br />

diesem Bereich beschleunigt. Bei immer<br />

mehr Maschinen wird die Anwendung von<br />

Zustandsüberwachung durch die Verfügbarkeit<br />

von neuen Technologien für „Smart<br />

Sensors“, die stetige Steigerung (und Vergünstigung)<br />

von verfügbarer Rechenleistung<br />

sowie die Entwicklung von neuen<br />

Algorithmen für die schnelle Auswertung<br />

und Interpretation von Sensordaten ermöglicht.<br />

und Interpretation von Sensordaten<br />

er möglicht. Neue gesetzliche Regelungen<br />

spielen eine wichtige Rolle, z. B. die verpflichtende<br />

Anwendung von Zustandsüberwachung<br />

bei Offshore-Windturbinen.<br />

Dr. Rolf Slatter, CEO, Sensitec GmbH in Lahnau<br />

20 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


sensOr + test<br />

19. - 21. Mai <strong>2015</strong><br />

Halle 12 / Stand 228<br />

AMR GMR (Spin-Valve) TMR<br />

Signalstärke (ΔR/R) < 4 % < 15 % < 200 %<br />

Richtung des<br />

Stromflusses<br />

Unterschiede zwischen xMR-Technologien<br />

Parallel zur<br />

Schichtebene<br />

Parallel zur<br />

Schichtebene<br />

Senkrecht zur<br />

Schichtebene<br />

Topologie Mäander Mäander Punkt<br />

HOHe<br />

Messgenauigkeit.<br />

aucH bei niedrigen<br />

taupunkten.<br />

Sensoranforderungen, über<br />

die Leistungseigenschaften…<br />

Von der Werkstoffcharakterisierung, über<br />

die zerstörungsfreie Prüfung während des<br />

Produktionsprozesses sowie die Prüfung<br />

von Komponenten und Produkten, bis hin<br />

zur Zustandsüberwachung von Maschinen<br />

und Produkten im Betrieb, ist die Anzahl an<br />

Anwendungen für intelligente Sensoren<br />

sehr hoch. Methoden der zerstörungsfreien<br />

Prüfung werden üblicherweise für die periodische<br />

Prüfung von stationären Anlagen<br />

angewandt, oder während des Produktionsprozesses<br />

von Komponenten oder Maschinen,<br />

bevor sie in Betrieb gehen. Andererseits<br />

werden Methoden der Zustandsüberwachung<br />

hauptsächlich im Bereich von<br />

rotierenden Maschinen während des Betriebs<br />

angewandt. Interessanterweise sind<br />

die Anforderungen an Sensoren für beide<br />

Anwendungsarten sehr ähnlich.<br />

Die Anforderungen an Sensoren können<br />

in drei Gruppen unterteilt werden: Leistungseigenschaften,<br />

physikalische Eigenschaften<br />

und Funktionalität. Sind die zu<br />

beobachtenden Maschinenparameter identifiziert,<br />

erfolgt die Analyse der Charakteristiken<br />

dieser Parameter, z. B. Messbereich<br />

und Bandbreite. Diese Charakteristiken<br />

werden typischerweise aus historischen<br />

Messdaten oder Produktspezifikationen<br />

hergeleitet. Auf Basis dieser Informationen<br />

können die geforderten Leistungseigenschaften<br />

der Sensoren bestimmt werden. Es<br />

gibt viele Leistungseigenschaften, die in fast<br />

allen Anwendungen relevant sind, z. B. hohe<br />

Empfindlichkeit, hohe Dynamik, hohe absolute<br />

Genauigkeit und Wiederholgenauigkeit,<br />

hohe Auflösung, hohe Bandbreite und<br />

kurze Antwortzeit. Die bestmögliche Gesamtleistung<br />

bei den Sensoren ist anzustreben,<br />

um Unsicherheiten bei der Diagnose und<br />

Prognose zu vermeiden und die Effektivität<br />

der Zustandsüberwachung zu optimieren.<br />

… über die physikalischen<br />

Merkmale...<br />

Aber auch die physikalischen Eigenschaften<br />

der Sensoren sind bedeutsam. In vielen<br />

Anwendungen ist die physikalische Größe<br />

des Sensors das wichtigste Auswahlkriterium.<br />

Aufgrund des begrenzten Bauraums für<br />

die Integration des Sensors oder angesichts<br />

der Unzugänglichkeit der Orte, an denen<br />

gemessen werden soll. Die Masse des Sensors<br />

muss in vielen Anwendungen so niedrig<br />

wie möglich gehalten werden, um eine<br />

Veränderung der dynamischen Charakteristiken<br />

des Gesamtsystems zu vermeiden.<br />

Eine Unterbringung der Sensoren so nah<br />

wie möglich an der „idealen“ Messstelle<br />

kann die Zeit die zur Verfügung steht, um<br />

auf einen einsetzenden Schaden zu reagieren,<br />

maximieren. Viele erfolgreiche neue<br />

Anwendungen nutzen „embedded“ Sensoren,<br />

die tief in der zu überwachenden<br />

Maschine integriert sind, genau an der Stelle,<br />

wo ein Schaden entstehen könnte.<br />

… bis hin zur Funktionalität<br />

Weiterhin ist die Funktionalität des Sensors<br />

sehr wichtig. Ein niedriger Energiebedarf<br />

ist eine zunehmend wichtige Eigenschaft<br />

eines Sensorsystems, da es bedingt,<br />

wie lange der Sensor Messdaten erfassen<br />

kann, ohne Anschluss an eine externe<br />

Leistungsversorgung. Besonders in drahtlosen<br />

Anwendungen muss ein Sensorsystem<br />

über ausreichende Leistung verfügen,<br />

um den Leistungsbedarf regeln können,<br />

ansonsten werden die mögliche Datenrate<br />

und das Datenvolumen begrenzt. Ein<br />

nie driger Energiebedarf ermöglicht auch<br />

die Nutzung von neuen „Energy Harvesting“<br />

Methoden, um autonome Sensoren<br />

zu versorgen.<br />

Verschiedene Sensortechnologien sind<br />

erforderlich, um die unterschiedlichen mechanischen<br />

(Schwingung oder Bewegung),<br />

elektrischen, magnetischen, akustischen<br />

oder thermischen Größen, die verfolgt<br />

werden sollen, zu erfassen. Aufgrund ihrer<br />

prinzipiellen Robustheit sowie der Fähigkeit,<br />

Informationen durch ein Medium zu<br />

vermitteln, sind magnetische Sensoren<br />

besonders gut für die Erfassung von mechanischen,<br />

elektrischen oder magnetischen<br />

Parametern in der Zustandsüberwachung<br />

oder zerstörungsfreien Prüfung geeignet.<br />

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die<br />

exakte Messung besonders<br />

niedriger Taupunkte bis -60°C Td. Ein<br />

spezielles Autokalibrationsverfahren sorgt<br />

für eine hohe Messgenauigkeit von


02 Magnetischer Streufluss an einer Materialinhomogenität (links);<br />

Prinzip der magnetische Streuflussprüfung (rechts)<br />

03 Magnetische Streuflussprüfung<br />

von Wälzlagerringen<br />

Ideal für drahtlose, autonome<br />

Sensoranwendungen<br />

Magnetische Mikrosysteme in Form von<br />

magnetoresistiven (MR) Sensoren werden<br />

häufig in Fahrzeugen, Mobiltelefonen, medizinische<br />

Geräten, Windturbinen, Werkzeugmaschinen<br />

oder Industrierobotern<br />

eingesetzt, sei es für die Erfassung von Weg,<br />

Winkel, elektrische Strom oder Magnetfeldern.<br />

Diese Technologie wurde ursprünglich<br />

für die Datenspeicherung angewandt,<br />

wird aber zunehmend für Sensoren benutzt,<br />

sowohl in terrestrischen als auch in<br />

Raumfahrtanwendungen.<br />

MR-Sensoren sind robust, zuverlässig,<br />

präzise und miniaturisiert. Diese Kombination<br />

an Eigenschaften führt zu einem<br />

stetigen Wachstum des Anwendungsbereichs.<br />

Der extrem niedrige Leistungsbedarf<br />

von MR-Sensoren macht sie ideal für<br />

drahtlose, autonome Sensoranwendungen.<br />

Diese Eigenschaften eignen sich auch für<br />

Anwendungen in der zerstörungsfreien<br />

Prüfung und Zustandsüberwachung.<br />

Aktuell finden drei unterschiedliche<br />

Technologien, kollektiv xMR-Technologien<br />

genannt (siehe Bild 1 & Tabelle), in diesem<br />

Bereich Anwendung. Die drei Technologien<br />

sind komplementär und bieten vielfältige<br />

Vorteile für unterschiedlichste Einsätze,<br />

wie aus den anschließenden Anwendungsbeispielen<br />

deutlich wird.<br />

Zunehmender Einsatz in der<br />

zerstörungsfreien Prüfung<br />

In den letzten Jahren stieg das Interesse an<br />

GMR (giant magnetoresistive) Sensoren für<br />

Anwendungen in der zerstörungsfreien<br />

Prüfung stetig. Grundlage dafür ist die einmalige<br />

Kombination von Eigenschaften wie<br />

hohe Empfindlichkeit, hohe Ortsauflösung,<br />

kleine Abmessungen und vertretbare Kosten.<br />

GMR-Sensoren können auch in einem<br />

sehr weiten Frequenzbereich – von DC<br />

bis im MHz-Bereich – eingesetzt werden.<br />

Durch ihre Frequenzunabhängigkeit werden<br />

GMR-Sensoren sowohl für Wirbelstrom-basierte<br />

als auch für magnetische<br />

streuflussbasierte Verfahren angewandt.<br />

Wie in Bild 2 links dargestellt, entsteht ein<br />

magnetischer Streufluss an Stellen, wo die<br />

Permeabilität eines ferromagnetischen<br />

Bauteils sich aufgrund eines Materialfehlers<br />

z. B. ein Riss, verändert. Im Bild 2 rechts<br />

sind die wesentlichen Elemente eines<br />

Systems für die zerstörungsfreie Prüfung zu<br />

sehen, die auf diesem Effekt beruht.<br />

Dieses Prinzip wurde inzwischen mehrfach<br />

erfolgreich angewandt, zwecks zerstörungsfreier<br />

Prüfung von vielen unterschiedlichen<br />

Bauteilen oder Produkten.<br />

Beispiele sind nahtlose Stahlrohre für die<br />

Öl- und Gasindustrie, Innen- und Außenringe<br />

von Wälzlagern (Bild 3) sowie Untersuchungen<br />

von Eisen bahnschienen.<br />

Verglichen mit anderen Verfahren der<br />

zerstörungsfreien Prüfung erlauben die geringen<br />

Abmessungen der GMR-Sensoren<br />

oder Arrays, bestehend aus mehreren<br />

Sensoren, den Zugang zu Messstellen mit<br />

extrem begrenztem Platz, wo Messungen<br />

mit Hall-basierten oder SQUID-basierten<br />

Sensoren nicht möglich sind. Weiterhin<br />

ermöglicht die hohe Ortsauflösung und<br />

hohe Empfindlichkeit der GMR-Sensoren<br />

die zuverlässige Erfassung von sehr kleinen<br />

Defekten, sowohl an der Materialoberfläche,<br />

als auch innerhalb des Werkstücks.<br />

Die Sensoren sind auch die Grundlage für<br />

automatisierte Prüfungen, welche eine<br />

quantitative Bewertung von Defekten und<br />

deren Entwicklung ermöglichen.<br />

MR-Sensoren für die<br />

Zustandsüberwachung<br />

Bis vor kurzem wurden fast ausschließlich<br />

Beschleunigungsaufnehmer für die Erfassung<br />

von Maschinenschwingungen oder<br />

Wirbelstromsensoren für die hochauflösende<br />

Erfassung von Auslenkungen an<br />

Wellen und für die Zustandsüberwachung<br />

von rotierenden Maschinen eingesetzt.<br />

Das Schwingungsniveau oder der Schlag<br />

einer Welle werden mit historischen Daten<br />

verglichen, um den Zustand der Maschine<br />

zu beurteilen. In der letzten Zeit sind<br />

jedoch neue Verfahren entstanden, die<br />

hochgenaue magnetische Sensoren mit<br />

hoher Bandbreite nutzen.<br />

Forschungsprojekt<br />

„Intelligente Spindel“<br />

Im AiF-geförderte FuE Projekt „Intelligente<br />

Spindel“, kooperierten zwischen 2013 und<br />

<strong>2015</strong> Sensitec GmbH, das Institut für Produktionsmanagement,<br />

Technologie und<br />

Werkzeugmaschinen (PTW) der TU Darmstadt<br />

und der Hochfrequenzspindelhersteller<br />

Levicron GmbH in der Entwicklung<br />

eines neuartigen Systems für die Zustandsüberwachung<br />

von Maschinenspindeln auf<br />

Basis integrierter MR-Sensoren, um die<br />

Wellenauslenkungen und Geschwindigkeit<br />

hochauflösend zu erfassen.<br />

Bild 4 zeigt die Lage der GMR-Sensoren,<br />

die die Zustandsüberwachung einer luftgelagerten<br />

Hochfrequenzspindel möglich<br />

machen. Die Sensoren erfassen die axiale<br />

und radiale Auslenkung der Spindelwelle<br />

im Betrieb und können jegliche unerwartete<br />

Auslenkung erfassen, die durch Kollisionen,<br />

thermische Ausdehnung oder Eintritt<br />

von Debris im Luftlager aufgrund von überhöhten<br />

Schnittkräften, erfolgt.<br />

Das Funktionsprinzip ist in Bild 5 zu<br />

sehen. GMR-basierte Zahnsensormodule<br />

werden benutzt, um die absolute Bewegung<br />

von Zahnstrukturen, die direkt auf der<br />

Motorwelle angebracht sind, zu erfassen.<br />

Sie sind klein genug um direkt im Spindelgehäuse<br />

montiert werden zu können. Tests<br />

haben bewiesen, dass Wellenverlagerungen<br />

in axialer und radialer Richtung mit einer<br />

Auflösung von besser als 0,5 µm zuverlässig<br />

messbar sind. Weitere GMR-Sensoren kommen<br />

zum Einsatz, um die Drehgeschwindigkeit<br />

und die Winkel der Spindelwelle zu<br />

messen. Diese Informationen werden nicht<br />

nur für die grundlegende Funktionalität des<br />

Spindels benutzt, sondern auch in Verbindung<br />

mit den restlichen Sensordaten,<br />

um eventuelle Schäden oder Störungen<br />

eindeutig diagnostizieren zu können.<br />

Das neue System ermöglicht Messungen<br />

bei Spindeldrehzahlen bis 100 000 1/min.<br />

Es ist zu erwarten, dass dieser neue An -<br />

22 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


SPECIAL I SENSOR+TEST <strong>2015</strong><br />

satz die Verbreitung von Zustandsüberwachungssystemen<br />

bei Hochfrequenzspindeln<br />

deutlich erhöhen wird. Bisher ist<br />

die Nutzung solcher Systeme in der Praxis<br />

nur begrenzt vorzufinden.<br />

Ausblick und Perspektiven<br />

Es zeichnet sich ab, dass die Zustandsüberwachung<br />

eine der Anwendungen sein<br />

wird, welche durch die “Industrie 4.0“<br />

Initiative am stärksten profitiert. Die praktische<br />

Umsetzung hinkt jedoch den theoretischen<br />

Möglichkeiten hinterher. Neue<br />

magnetische Sensortechnologien können<br />

diesen Zustand demnächst ändern und<br />

es gibt weitere aktuelle Entwicklungen,<br />

beispielsweise im Bereich von extrem<br />

energieeffi zienten TMR (Tunnel magnetoresistive)<br />

Sensoren, die diesen Trend<br />

noch beschleunigen könnten. Die frühzeitige<br />

Berücksichtigung von zusätzlichen<br />

Sensoren bei der Auslegung von neuen<br />

Komponenten oder Produkten wird durch<br />

die Entwicklung von miniaturisierten<br />

Sensoren, von denen MR-Sensoren ein<br />

besonders vielversprechendes Beispiel<br />

sind, vereinfacht.<br />

Bilder: Aufmacher Fotolia, 03 BAM,<br />

04 Levicron GmbH<br />

www.sensitec.com<br />

04 Lage der GMR-Sensoren für Zustandsüberwachung<br />

an einer Hochfrequenzspindel<br />

05 Lage des Sensors für die Erfassung einer<br />

radialen Wellenauslenkung<br />

<br />

Halle 11, Stand 11-336<br />

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SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />

Optische Charakterisierung von Oberflächen mithilfe interferometrischer Verfahren<br />

Wilfried Bauer, Benjamin Erler<br />

Die Forderung, kleine Toleranzen<br />

in der Qualitätskontrolle zu<br />

überprüfen, stellt eine Herausfor-derung<br />

für die Messtechnik<br />

dar: Neben der Genauigkeit muss<br />

gleichzeitig sichergestellt sein,<br />

dass der Sensor keine relevanten<br />

Informationen übersieht. Deshalb<br />

muss die gesamte Funktionsfläche<br />

charakterisiert werden. Berührende<br />

Messverfahren benötigen dazu<br />

jedoch viel Zeit. Die bessere Wahl<br />

sind optische Oberflächenmessgeräte,<br />

die schnell eine komplette<br />

Fläche charakterisieren.<br />

Dr. rer. nat. Wilfried Bauer, Dipl.-Ing. Benjamin<br />

Erler, beide Polytec GmbH<br />

In der optischen Oberflächenmesstechnik<br />

wirkt jedes Pixel einer Kamera als Sensor<br />

– zwei Millionen Pixel bedeuten zwei Millionen<br />

Messungen. Interferometrische Verfahren<br />

bieten dabei eine hohe Messgenauigkeit<br />

in vertikaler Richtung unabhängig<br />

von der Messfläche, dem sogenannten<br />

Gesichtsfeld. Daher bestimmt ein Weißlicht-Interferometer<br />

z. B. Ebenheiten, Parallelitäten<br />

oder flächige Stufen schnell und<br />

zuverlässig. Im Folgenden stellen wir Ihnen<br />

Ergebnisse von zwei verschiedenen Typen<br />

von Weißlicht-Interferometern vor, nämlich<br />

einen großflächig messenden Weißlicht-Interferometer<br />

für Formmessungen und ein<br />

Weißlicht-Interferometer-Mikroskop für<br />

feine Strukturen. Das Mikroskop bestimmt<br />

zusätzlich Texturparameter wie Rauheiten<br />

oder Strukturparameter.<br />

Flächenprofile vs. Linienprofile<br />

Im Vergleich zu Linienmessungen liefern<br />

Flächenmessungen etwa bei der Ebenheitsbestimmung<br />

mehr Informationen.<br />

Dadurch ist sichergestellt, dass sowohl der<br />

höchste als auch der niedrigste Punkt berücksichtigt<br />

und auch lokale Unebenheiten<br />

sicher erfasst werden. Diese lokalen<br />

Unebenheiten können zum Beispiel bei<br />

Kontaktflächen zu lokalen Belastungen<br />

führen, die wiederum die Lebensdauer<br />

eines Bauteils beeinflussen. Bild 1 zeigt<br />

eine solche Messung mit einem Weißlicht-<br />

Interferometer, wobei die Farben die<br />

Höheninformation repräsentieren.<br />

Bei ringförmigen Oberflächen kann das<br />

Instrument Kreisprofile erstellen. Bild 2<br />

zeigt ein solches Profil, welches zwischen<br />

den Kanten exakt in der Mitte verläuft und<br />

eine Ebenheitsabweichung von ± 100 nm<br />

aufweist, wobei die Ausrichtung an Ankerpunkten<br />

bzw. Kantenlinien eine hohe<br />

Reproduzierbarkeit gewährleistet. Dies gilt<br />

natürlich auch, wenn zwei Flächen miteinander<br />

in Beziehung gesetzt werden.<br />

Betrachtet man die beiden Flächen getrennt,<br />

so erkennt man, dass die untere<br />

(äußere) Höhenunterschiede von einigen<br />

µm aufweist und die obere (innere) 425 µm<br />

höher liegende Fläche konisch ist (Bild 3).<br />

Stufenhöhenmessungen zwischen zwei<br />

Punkten weisen größere Schwankungen<br />

auf, je nachdem welche Punkte auf den beiden<br />

Flächen jeweils ausgewählt wurden.<br />

Mithilfe der Flächenmessung können die<br />

Schwerpunkte von beiden Flächen sowie<br />

deren Parallelität bestimmt werden.<br />

Bei einem sogenannten telezen trischen<br />

Aufbau, wie er z. B. im TMS-100 oder TMS-<br />

500 verwirklicht ist, treten keine Abschattierungen<br />

auf. Dadurch ist es möglich, sehr<br />

weit auseinander- oder tiefliegende Bodenflächen<br />

zu charakterisieren. Ein Beispiel ist<br />

die Messung einer leicht gewölbten 40 mm<br />

tiefliegenden Oberfläche in einem Hohlzylinder,<br />

die zudem noch schief liegt. Die<br />

großflächig messenden Weißlicht-Interferometer<br />

TMS-100 und TMS-500 von Polytec<br />

haben einen Scanbereich von bis zu 70 mm,<br />

um auch Flächen mit größeren Höhendifferenzen<br />

charakterisieren zu können. Neben<br />

01 Ebenheitsmessung einer Kontaktfläche<br />

(gemessen mit TMS-100 TopMap<br />

Metro.Lab)<br />

02 Flächen- und Linienprofil einer<br />

ringförmigen Fläche (gemessen mit<br />

TMS-300 TopMap in.Line)<br />

03 Details der Ringflächen.<br />

Links: Flächenmessung mit einem<br />

Taster; rechts: Flächenmes sung<br />

mit einem Interferometer<br />

24 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


SPECIAL I SENSOR+TEST <strong>2015</strong><br />

der Ebenheit und Parallelität bestimmen sie<br />

damit auch Radien, Neigungswinkel und<br />

laterale Abstände.<br />

Die Beispiele zeigen, dass Sie mit einer<br />

optischen Flächenmessung wesentlich mehr<br />

Informationen gewinnen als mit traditionellen<br />

taktilen Methoden. Das Beispiel einer<br />

Münze in Bild 4 verdeutlicht dies: Hier ist<br />

eine Flächenmessung mit einem Taster dargestellt,<br />

bei der die Fläche aus Einzellinien<br />

zusammengesetzt ist. Daneben sieht man<br />

eine Flächenmessung mit einem Interferometer.<br />

Die Tastermessung benötigt 30 Minuten,<br />

die Flächenmessung weniger als eine.<br />

Kurze Messzeiten sind gefordert<br />

In der Qualitätssicherung spielen häufig<br />

nicht nur Messzeiten, sondern auch Reproduzierbarkeit,<br />

Rückführbarkeit und Vergleichbarkeit<br />

eine große Rolle. Die Vergleichbarkeit<br />

der Ergebnisse an verschiedenen<br />

Standorten muss dabei unabhängig vom<br />

Bediener gewährleistet sein. Auch sollten<br />

die Messungen automatisierbar sein und<br />

dies nicht nur für Routinemessungen,<br />

sondern auch für die Integration in die Fertigungslinie.<br />

Das folgende Beispiel einer Messung<br />

an kleinen Rädern soll dies erläutern:<br />

Um die Taktrate zu erhöhen, werden<br />

mehrere Räder im Gesichtsfeld platziert<br />

und gleichzeitig vermessen (Bild 5). Die<br />

Ersteinrichtung wird an einem Bauteil vorgenommen<br />

und Messablauf und Auswerte-<br />

Algorithmen festgelegt. Gleichzeitig erkennt<br />

der Sensor auch die Form des Erstbauteils<br />

und anhand dieser Informationen erkennt<br />

und vermisst er automatisch die anderen<br />

Bauteile. Im vorliegenden Fall dauerte diese<br />

Ersteinrichtung weniger als zwei Minuten.<br />

Diese kann gespeichert werden und steht<br />

dann benutzerunabhängig für alle folgenden<br />

Messungen zur Verfügung.<br />

Nach der Messung werden die Ergebnisse<br />

entweder exportiert oder als Gut-/Schlecht-<br />

Tabelle angezeigt. Wenn gewünscht, können<br />

schlechte Teile noch einmal in Augenschein<br />

genommen werden (Bild 6).<br />

Auch wenn die optionale Formerkennung<br />

nicht vorhanden ist, können Messung<br />

und Auswertung festgelegt und abgerufen<br />

werden. Damit sind benutzer- und ortsunabhängige<br />

Ergebnisse erzielbar.<br />

Bisher werden vornehmlich taktile<br />

Metho den für die Oberflächenmessungen<br />

eingesetzt. Daher beziehen sich fast alle<br />

internationalen Normen auf taktile Messungen.<br />

Mittlerweile finden optische Messinstrumente<br />

eine wachsende Verbreitung.<br />

Daher ist es nur konsequent, dass die internationale<br />

Normung die Flächenmessung<br />

und -auswertung beachtet und die optischen<br />

Messmethoden einbezieht.<br />

Wie die Beispiele zeigen, messen Weißlicht-Interferometer<br />

mit einer großen Präzision.<br />

Die Auflösungen (kleinste trennbare<br />

Stufenhöhe) liegen im Subnanometer­<br />

Bereich, Texturparameter wie Rauheiten,<br />

Ebenheiten oder Stufenhöhen können mit<br />

nm-Genauigkeiten bestimmt werden.<br />

www.polytec.de<br />

04 Vergleich einer taktilen mit einer<br />

optischen Messung (TMS-100 TopMap<br />

Metro.Lab) am Beispiel einer Münze<br />

05 Gleichzeitige Messung von mehreren<br />

Rädchen; das umrahmte Rädchen wurde<br />

zum Einrichten verwendet (Messung mit<br />

TMS-500 TopMap)<br />

06 Eine in Augenschein genommene<br />

Einzelmessung<br />

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SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />

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Dr.-Ing. Andreas Quick ist Produktmanagement-<br />

Leiter bei der iba AG in Fürth<br />

Die stetig steigenden Qualitätsanforderungen<br />

und die strengen Fertigungstoleranzen<br />

in der produzierenden Industrie<br />

erfordern ein umfassendes System zur<br />

Qualitätssicherung sowie zur Aufzeichnung<br />

der Produktdaten für die lückenlose Rückverfolgung.<br />

Der Herstellungsprozess muss<br />

dafür so beschaffen sein, dass er nicht nur<br />

die individuellen Kundenanforderungen<br />

berücksichtigt, sondern eine geeignete<br />

Messtechnik zur Prozessüberwachung und<br />

Produktkontrolle in den Produktionsanlagen<br />

etabliert ist. Auf den Herstellungsprozess<br />

von Metallblechen beispielsweise wirkt eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher Einflussgrößen<br />

– physikalische Komponenten sowie auch<br />

Faktoren, die ihren Ursprung in der Maschine<br />

selbst haben oder aus dem Prozess<br />

heraus entstehen. Um diese Wirkungszusammenhänge<br />

für eine qualitätsorientierte<br />

Fertigung sicherzustellen, muss der Anlagenbetreiber<br />

genaue Kenntnis über die Maschinen-,<br />

Prozess-, Material- und Produktdaten<br />

erhalten und diese auch langfristig archivieren<br />

können. Nur so kann er die einzelnen<br />

Prozessparameter überwachen, bei Nichteinhaltung<br />

vorgegebener Toleranzwerte<br />

oder beim Auftreten von Fehlern gezielte<br />

Maßnahmen zur rechtzeitigen Abstellung<br />

einleiten, damit letztlich die Produktqualität<br />

und vollständige Rückverfolgbarkeit der<br />

Die Thermo Scientific Messanlage besteht<br />

aus der Messmechanik mit Detektoren,<br />

dem Messstellenrechner, einer Visualisierungsstation<br />

und dem Langzeitarchiv. Für<br />

die Langzeitarchivierung der Messdaten<br />

und die übergreifende Prozess- und Qualitätsdatenanalyse<br />

wird das System der Iba<br />

AG aus Fürth eingesetzt. „Wenn der Anlagenbetreiber<br />

noch weitere Parameter zur<br />

Dicken- und Profilmessung hinzunimmt,<br />

Daten aus der Regelung in die Messung integriert<br />

werden oder Daten von mehreren<br />

Messanlagen gleichzeitig ausgewertet werden,<br />

behält man mit diesem System den<br />

Überblick“, erklärt Gerald Schöppner, Leiter<br />

Software Entwicklung bei Thermo Fisher<br />

Scientific. Das Iba-System ist ein PC-basiertes<br />

herstellerneutrales System, das den Produktionsprozess<br />

an mehreren Stellen isochron<br />

überwacht, analysiert und die Daten<br />

archiviert, um mehrere Prozesskomponenten<br />

zueinander in Beziehung zu setzen. Somit<br />

kann das Verhalten komplexer und<br />

schneller Prozesse sowie heterogener Automatisierungssysteme<br />

analysiert und optimiert<br />

werden.<br />

Optimierter Materialeinsatz<br />

und Produktionsprozesses<br />

Die Funktionsweise der Dicken- und Profilmessung<br />

wird am Beispiel einer Warmbreitbandstraße<br />

für die Stahlblechherstellung<br />

deutlich. Der C-Bügel kann für eine<br />

Bandbreite bis zu 2 200 mm und mehr<br />

ausgelegt werden und verfügt über ein<br />

Halb leiterdetektoren-Array mit einer hohen<br />

Profilauflösung und Genauigkeit. Gemessen<br />

werden neben dem Banddicken-Querprofil<br />

weitere Parameter wie das Temperatur<br />

profil, die Bandbreite und Bandgeschwindigkeit,<br />

Grate und Rillen sowie die<br />

Kantenform (edge drop). „Der Vorteil ist,<br />

dass unsere Messanlagen online und in<br />

Echtzeit die Absolutdicke und die Abweichung<br />

vom Dickensollwert generieren“, so<br />

Gerald Schöppner. Mit der Online-Messung<br />

kann der Anwender den Rohmaterialeinsatz<br />

und gleichzeitig den Produktionsprozess<br />

optimieren. Auf diese Weise vermindert<br />

sich der Ausschuss, die Produktqualität<br />

kann verbessert und nachgewiesen werden.<br />

26 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


„Die Dicken- und Profilprüfung ist für den<br />

Prozess unbedingt erforderlich“, erklärt<br />

Gerald Schöppner. Im Stahl- und Aluminiumblechwalzprozess<br />

werden die Messdaten<br />

von den Zwischenstichen genutzt,<br />

um das Walzmodell zu optimieren. Beim<br />

letzten Stich geht es um die Qualität des<br />

Produkts – darum, dass die vom Anwender<br />

bestellten Parameter für das gewalzte Band<br />

erfüllt sind.<br />

Die Fülle an Daten beherrschen<br />

Die am C-Bügel aufgenommenen Messsignale<br />

werden an die Bedienstation übertragen<br />

und auf dem Monitor als Quer- und<br />

Längsprofil grafisch angezeigt. „Die in unserer<br />

Messanlage berechneten Messwerte<br />

werden über eine Schnittstelle an das Iba-<br />

System übertragen“, bestätigt Gerald<br />

Schöppner. Diese Werte werden von dem<br />

Datenaufzeichnungssystem IbaPDA aufgezeichnet.<br />

Es nimmt zudem noch andere<br />

messsystemrelevante Einflussgrößen wie<br />

die Temperatur am Messkopf, die Materialtemperatur<br />

oder Randspuren auf. Auch<br />

Daten aus der Anlagenautomatisierung, die<br />

der Anlagenbetreiber zur Prozessanalyse<br />

benötigt, können einfach integriert werden.<br />

„Diese Fülle an Messdaten kann sowohl für<br />

den Prozessingenieur zur Wartung und<br />

Instandhaltung der Anlage interessant sein<br />

als auch für die Qualitätskontrolle am Ende<br />

der Produktionslinie“, ergänzt der Leiter<br />

Software Entwicklung. „Hier kommt der<br />

Vorteil des Datenaufzeichnungssystems<br />

zum Tragen: die breite Konnektivität zu den<br />

verwendeten unterschiedlichen Automatisierungen<br />

inklusive der verschiedenen<br />

Erfassungsmethoden für heterogene Anlagenkomponenten.<br />

Letztlich kann Iba an<br />

jedes Automatisierungssystem angeschlossen<br />

werden.“<br />

Langzeitanalysen zeigen<br />

Korrelationen auf<br />

Die Thermo Scientific Messanlagen nutzen<br />

das System zur Datenaufzeichnung, Analyse<br />

und Reporterstellung. Die Messwerte und<br />

Anlagenzustände werden in Messdateien<br />

(s. g. DAT-Files) aufgezeichnet und mit dem<br />

Analyseinstrument IbaAnalyzer dargestellt.<br />

Für die Erstellung der Messdateien gibt es<br />

verschiedene Möglichkeiten zum Beispiel<br />

über Profibus mit dem Profibus-Sniffer<br />

IbaBM-DPM-S. Mit ihm können bis zu<br />

512 Analog- und 512 Digitalsignale pro<br />

Millisekunde mitgelesen werden. Weder<br />

der Profibus noch die Steuerung werden<br />

zusätzlich belastet, da das Gerät selbst kein<br />

aktiver Teilnehmer am Bus ist. Mit dem Iba-<br />

Interface Generic TCP/IP lassen sich Daten<br />

einfach und flexibel über eine Ethernet-<br />

Verbindung von der Messanlage zum<br />

Datenaufzeichnungssystem IbaPDA übertragen<br />

und in Messdateien speichern. Bei<br />

einigen Messanlagen mit sehr großen<br />

Datenmengen erfolgt die Übertragung der<br />

Messdaten zum IbaPDA-System via Ankopplung<br />

über Reflective Memory.<br />

Umfangreiches Reporting<br />

Da alle gemessenen Daten als Iba-DAT-Files<br />

archiviert werden, können jederzeit detaillierte<br />

Analysen durchgeführt werden. Nach<br />

Extraktion wesentlicher Parameter in das<br />

datenbankgestützte Auswertesystem stehen<br />

mithilfe der Analysesoftware Funktionali-<br />

CDS4000<br />

Strom-<br />

Sensoren.<br />

Die neueste AMR-Generation.<br />

Messbereiche bis 450 A bei bis zu 65 % geringerem<br />

Volumen verglichen mit herkömmlichen<br />

closed-loop Stromsensoren mit integrierter<br />

Stromschiene.<br />

Hohe Bandbreite bis zu 750 kHz (-3 dB) und<br />

schnelle Antwortzeiten von bis zu 0,5 µs bei<br />

einer herausragenden Gesamtgenauigkeit von<br />

0,8 %.<br />

Typische Einsatzgebiete :<br />

• Solarwechselrichter<br />

• Frequenzumrichter und Servoantriebe<br />

• Variable AC-Antriebe<br />

• Unterbrechungsfreie Stromversorgungen<br />

• Konverter für Gleichstrommotoren<br />

• Schaltnetzteile etc.<br />

Sensor + Test , 12 - 443<br />

PCIM , 6 - 421<br />

Weltweit auch erhältlich bei<br />

RS Components!<br />

01 Sondenbügel an einer Warmbreitbandstraße: Im oberen Bügelarm befinden<br />

sich die beiden Röntgenquellen, das Detektor-Array liegt im unteren Bügelarm<br />

Sensitec GmbH<br />

Georg-Ohm-Str. 11 · 35633 Lahnau<br />

Tel.: +49 6441 97 88-0<br />

Fax: +49 6441 97 88-17<br />

E-Mail: sensitec@sensitec.com<br />

www.sensitec.com


SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />

täten wie umfangreiche Reporting-Werkzeuge<br />

mit Tages-, Wochen- und Monatsberichten<br />

sowie erweiterte Trending-Funktionalitäten<br />

zur Verfügung. Der Leiter Software<br />

Entwicklung erläutert: „Speziell die Anforderungen<br />

an die Rückverfolgbarkeit von Industrieprodukten<br />

sind mit dem System aufgrund<br />

der komfortablen Langzeitanalysen<br />

leicht zu realisieren.“ Der leistungsfähige Reportgenerator<br />

erlaubt das Erstellen maßgeschneiderter<br />

Analyseberichte. Die Ergebnisse<br />

werden als Ausdruck oder als Dokumentdatei<br />

(pdf, jpg etc.) ausgegeben. „Somit stehen<br />

die Messdaten langfristig zur Verfügung<br />

und dienen der Qualitätskontrolle und Produktfreigabe“,<br />

bestätigt Gerald Schöppner.<br />

Da Basisdaten aus dem Prozess umfassend<br />

in das Qualitätsmanagement integriert werden<br />

können, werden Zusammenhänge einzelner<br />

Messgrößen so erst sichtbar. „Einige<br />

unserer Kunden haben Iba bereits installiert<br />

und möchten an ihr vorhandenes System<br />

unsere Messanlage mitankoppeln“, so Gerald<br />

Schöppner. „Dies ist mit den verfügbaren<br />

Übertragungsmethoden leicht möglich.“ Ziel<br />

der Anwender ist es, aussagekräftige Kennwerte<br />

aller relevanten Maschinen-, Prozess-,<br />

Material- und Qualitätsdaten zu bekommen<br />

und signifikante Korrelationen zwischen<br />

diesen Daten zu erkennen.<br />

System-Einsatz im Prüffeld<br />

Das Iba-System wird bei dem Erlangener<br />

Unternehmen nicht nur online in den<br />

02 Architektur und Messgrößen der<br />

Thermo Scientific Messanlage Siporo<br />

Industrieanwendungen eingesetzt. Zusätzlich<br />

wird die Messtechnik im eigenen Prüffeld<br />

und bei der Inbetriebnahme der Messanlagen<br />

beim Anwender vor Ort genutzt.<br />

„Alle unsere Messsysteme werden bei uns<br />

am Standort zusammengebaut und dann im<br />

Prüffeld auf ihre Spezifikationen und Funktionen<br />

hin getestet. Die Anlagen werden<br />

komplett aufgebaut und geprüft“, so Gerald<br />

Schöppner. Das System auch im Prüffeld<br />

einzusetzen, hatte zum Ziel, die Prüfung zu<br />

automatisieren. Die Prüfer können direkt<br />

mit IbaPDA aufzeichnen, über den Ana lyzer<br />

automatisch Reports generieren und damit<br />

das Prüfprotokoll erstellen. Ohne das System<br />

wurden die Messwerte bisher über den<br />

Messstellenrechner ausgegeben und anschließend<br />

mit einem Terminal- Programm<br />

aufgezeichnet und in ein Text-Format gebracht.<br />

„Diese Vorgehensweise variierte von<br />

Anlage zu Anlage. Nun aber können wir<br />

standardisiert über einen Trigger festlegen,<br />

welche Werte zu welchem Zeitpunkt aufgezeichnet<br />

werden sollen“, ergänzt der Leiter<br />

Software Entwicklung. Über ausgewählte<br />

System-Variablen wird ein Trigger-Signal an<br />

das PDA-System geschickt, mit dem die Messung<br />

gestartet wird. Hat der Prüfer alle Einstellungen<br />

der Messanlage vorgenommen<br />

und mechanische Vorgaben erfüllt, wie etwa<br />

ein bestimmtes Muster in die Messanlage<br />

eingefügt, startet er auf der Bedienstation die<br />

Prüfung und damit die Aufzeichnung mit<br />

Iba. Durch Anpassung des Technostrings<br />

können die Messdateien den unterschiedlichen<br />

Tests eindeutig zugeordnet werden.<br />

Sicherheit und Transparenz<br />

im Produktionsprozess<br />

Bei der Inbetriebnahme der Messanlage beim<br />

Anwender vor Ort nutzt das Servicepersonal<br />

von Thermo Fisher Scientific ebenfalls die<br />

Messtechnik von Iba. Wie im Prüffeld werden<br />

sämtliche technische Daten und die Funktionalität<br />

der Anlage erneut überprüft. „Es werden<br />

die gleichen Tests gemacht wie im Prüffeld,<br />

damit man die Ergebnisse vergleichen<br />

kann und letztendlich dem Anwender vorlegen<br />

kann, dass alles passt“, so Schöppner.<br />

Auch bei der Inbetriebnahme führt die Analyse<br />

zu einer Automatisierung und Standardisierung<br />

und damit zu einer effizienteren<br />

Inbetriebsetzung. Auch Jahre nach Inbetriebnahme<br />

der Anlage besteht die Möglichkeit,<br />

erneut standardisierte Tests durchzuführen,<br />

um Veränderungen verfolgen zu können.<br />

Das sorgt für Sicherheit und Transparenz im<br />

kompletten Produktionsprozess.<br />

Fotos: Aufmacher Fotolia, Sonstige: iba AG<br />

www.iba-ag.com<br />

03 Analyse der Messergebnisse<br />

einer Sipro-Messanlage mit ibaAnalyzer<br />

28 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


Sensor+Test <strong>2015</strong><br />

Induktive Wegaufnehmer<br />

mit integrierter Elektronik<br />

Der optimierte und umweltfreundliche<br />

Wegaufnehmer<br />

von der Firma<br />

A.B. Jödden wertet die<br />

Induktivitätsänderung<br />

aus, die durch axiale Verschiebung<br />

eines Mu-Metallkerns<br />

hervorgerufen wird. Die Speise- und<br />

Auswerteelektronik ist im nur 10 mm dicken<br />

induktiven Wegaufnehmer der Firma Schreiber<br />

Messtechnik integriert. Mit der Betriebsspannung<br />

von 24 V DC benötigen die neuen Wegaufnehmer<br />

einen geringen Betriebsstrom von<br />

10 mA und liefern ein normiertes Ausgangssignal<br />

von 0 bis 10 V DC. Mit diesen Parametern<br />

wird auch der Einsatz in mobilen Systemen<br />

ermöglicht. Ein integrierter Mikrocontroller<br />

wertet die axiale Verschiebung des Mu-Metallkerns<br />

aus. Die induktiven Wegaufnehmer<br />

messen Wege bis zu 20 Millimeter mit hoher<br />

Auflösung. Die vergossene Bauweise (IP68)<br />

erlaubt den Einsatz der Sensoren auch bei<br />

extremen Umweltbedingungen wie Ölnebel,<br />

Regen, Staub sowie bei hohen Schock- und<br />

Vibrationsbelastungen.<br />

www.abjoedden.de<br />

Scanner für akustische Lecks<br />

Akustische Lecks mindern den Komfort von<br />

Fahrzeugen, Gebäuden und anderen Objekten.<br />

Mit dem Handheld-Gerät von ADM Messtechnik<br />

wird das Messobjekt aus geringer Entfernung<br />

akustisch und optisch<br />

gescannt. Ein Tablet-<br />

PC zeigt das Frequenzspektrum<br />

sowie den<br />

Schallpegel und gibt<br />

das fokussierte Geräusch<br />

auf einen Kopfhörer.<br />

Ein Bandpass-<br />

Filter begrenzt die Suche auf störende Frequenzen<br />

wie Brummen, Quietschen, Klappern, selbst<br />

wenn diese durch andere Geräusche überlagert<br />

sind. Die Schallsignale und Videobilder des Messobjektes<br />

können aufgezeichnet und am PC wiedergeben<br />

und analysiert werden. Spektren von<br />

mehreren Positionen lassen sich vergleichen,<br />

Maximalpegel in einem Frequenzband suchen<br />

oder ein Spektrogramm der gesamten Messung<br />

darstellen. Die störende Geräuschquelle wird<br />

dann anhand des Videobilds identifiziert.<br />

64-Kanal Sensor-Messbox<br />

für USB und Wifi<br />

An die Messbox Cebo-MSA64<br />

von Alldaq können bis<br />

zu 64 resistive (potenziome<br />

trische)<br />

Sensoren angeschlossen<br />

werden,<br />

aber auch eine Verbindung<br />

mit temperaturabhängigen<br />

Wider-ständen (NTC, PTC),<br />

lichtabhängigen Wider-ständen (Fotowiderstand,<br />

LDR), Dehnmessstreifen oder anderen<br />

resistive Sensoren ist denkbar. Die Abtastrate<br />

ist einstellbar und beträgt bis zu 12 800 Sensoren/s<br />

(200 Frames/s bei 64 Sensoren). Zusätzlich<br />

sind vier analoge Eingänge vorhanden,<br />

die zusammen mit den Sensoren abgetastet<br />

werden können. Durch eine Mehrpunkt-<br />

Kalibrierung für jeden einzelnen Sensor und<br />

die digitale Einstellbarkeit des Messbereichs<br />

können verschiedene Sensortypen oder<br />

Sensoren unterschiedlicher Empfindlichkeit<br />

verwendet werden. Eine Java-API zur Echtzeit-<br />

Einbindung der Messdaten in eigener Software<br />

ist ebenfalls verfügbar, ebenso Treiber und API<br />

für Windows, Linux und Mac OS X. Die mitgelieferte<br />

Software CebomsaLab (nur für Windows)<br />

ermöglicht eine Visualisierung der Messergebnisse<br />

und die Ausgabe in Textdateien zur<br />

Offline-Weiterverarbeitung.<br />

www.alldaq.com<br />

Wireless-Datenlogger<br />

für die Umwelttechnik<br />

Einen kompakten Handheld-Datenlogger für<br />

die drahtlose Übertragung von Daten präsentiert<br />

Althen. Der GL100-WL kann Messdaten über<br />

Peer-to-Peer-, LAN- oder WAN-Verbindungen<br />

an Mobilgeräte oder PCs übertragen. Von besonderem<br />

Vorteil ist dies beim Einsatz außerhalb<br />

von Gebäuden, etwa in landwirtschaftlichen<br />

und Photovoltaik-Anlagen oder anderen Applikationen<br />

im Bereich der Umwelttechnik. Die<br />

gezielte Überwachung der Wachstumsbedingungen<br />

in der Landwirtschaft unterstützt<br />

Petitlogger GL100-WL durch seine Sensormodule<br />

für Temperatur und Feuchtigkeit, Kohlendioxidgehalt<br />

sowie Beleuchtungs- und UV-<br />

Stärke. Für die Auswertung dieser Messgrößen<br />

auf dem Endgerät bietet der Hersteller eine<br />

spezielle Software an.<br />

Schnell.<br />

Könnte es sein, dass Sie sich auch für besonders robuste, leichte,<br />

exakte, individuelle und günstige Gerätevarianten im Bereich<br />

von –50 °C bis +3000 °C interessieren? Oder für Infrarotkameras?<br />

Schauen Sie doch mal rein: www.optris.de<br />

Wie Sie es auch drehen und wenden:<br />

Unsere berührungslos messenden<br />

Infrarot-Thermometer realisieren bis<br />

zu 1000 Messungen pro Sekunde.<br />

19.–21.05.<strong>2015</strong><br />

Besuchen Sie<br />

uns in Halle 12,<br />

Stand 148.<br />

www.adm-messtechnik.de<br />

www.althen.de<br />

Innovative Infrared<br />

Technology


Sensor+Test <strong>2015</strong><br />

Embedded-Gerät für die Schall- und<br />

Schwingungsmesstechnik konzipiert<br />

Mit der Embedded-Lösung DT 7837,<br />

konzipiert für die Schall- und Schwingungsmesstechnik,<br />

bietet das Unternehmen<br />

Data Translation eine neue<br />

Generation ARM-basierter, autonomer<br />

Messgeräte. Das Modul verfügt über<br />

eine 24 Bit Messtechnik sowie einen ARM-Cortex-A8-Prozessor<br />

mit 2 GB Flash-Speicher, eine USB-, Ethernet- und RS232 -Schnittstelle<br />

und einen SD-Kartenslot. Damit lässt es sich unabhängig<br />

von einem PC einsetzen und macht Akustik- und Vibrationsmessungen<br />

deutlich kompakter und flexibler. Vier 24-Bit-A/D-<br />

Eingänge mit zuschaltbarer IEPE-Sensorspeisung erlauben eine<br />

simultane Datenerfassung mit jeweils 102,4 kS/s. Die Messwerte<br />

können onboard in Echtzeit weiter verarbeitet werden. Ein 24-Bit-<br />

Ausgang, ein Tacho-Input sowie jeweils acht digitale Ein- und<br />

Ausgänge, Counter/Timer und verschiedene Triggerfunktionen<br />

vervollständigen das Modul. Alle Funktionen werden von übersichtlichen<br />

APIs unterstützt, die die Entwicklung eigener<br />

Embedded-Applikationen vereinfachen.<br />

www.datatranslation.de<br />

Schnelle Drucktaupunktmessung<br />

Das tragbare Hygrometer MDM50 von Michell ermöglicht schnelle<br />

Taupunktmessungen für Druckluft. Die T95 von Sättigung auf<br />

- 35 °C Drucktaupunkt liegt bei < 5 min. Das zentrale Element sind<br />

neuartige Polymer-Sensorelemente, die Langzeitstabilität und<br />

Resistenz gegenüber vielen Chemikalien bieten. Dazu kommen<br />

ein integrierter Partikelfilter und ein Gehäuse, das bei geschlossenem<br />

Deckel Schutzart Nema 6 (IP68) hat. Das Gerät enthält<br />

ein komplettes Probenahmesystem mit Filtration und Durchflussregelung.<br />

Das Messgas wird einfach über die Schnell-Kupplung<br />

oder Swagelok-Verschraubung angeschlossen<br />

und das Gerät eingeschaltet. Das Hygrometer<br />

ist für den Messbereich von - 50<br />

bis + 20 °C Taupunkt optimiert (Anzeigebereich<br />

- 60/+ 60 °C Taupunkt) und ist 16 h<br />

lang betriebsbereit. Typische Anwendungen<br />

sind die Taupunktmessung in Druckluft-<br />

Trocknern und die Feuchtemessung<br />

in medizinischen Gasen, an Kunststoff-Trocknungsanlagen<br />

und zur<br />

Qualitätsüberwachung von<br />

Instrumentenluft.<br />

www.michell.de<br />

Widerstandsthermometer<br />

Thermoelemente<br />

Mantelfühler<br />

Präzisionssensoren<br />

Kundenspezifische<br />

Sonderanfertigungen<br />

Komponenten und<br />

Zubehörteile<br />

Sensorsystem für exakte Positionsbestimmung<br />

von Flurförderzeugen<br />

Der Spezialist für Indoor Lokalisierungs-Systeme Quantitec geht<br />

mit einem der größten Hersteller von Gabelstaplern, dem Unternehmen<br />

Linde Material Handling, eine strategische Partnerschaft<br />

ein. Der Staplerhersteller evaluiert ob, seine Flurförderzeuge künftig<br />

mit dem von Quantitec entwickelten Inertial-Sensorsystem IntraNav<br />

ausgestattet werden sollen. Das System ermöglicht eine zentimetergenaue Lokalisierung von Flurförderzeugen.<br />

Dazu werden die winzigen Sensoren auf den Staplern angebracht, wobei vier Sender eine<br />

„Indoor GPS-Zelle“ bilden, in der die exakte Positionsbestimmung der ausgerüsteten Fahrzeuge erfolgt.<br />

Das System erlaubt Ortung und Navigation mit einem nahtlosen Indoor-Outdoor-Übergang<br />

selbst über große Flächen hinweg. Zur Analyse der Datenmengen kooperiert das Unternehmen mit<br />

Amazon Web Services und stellt damit eine skalierbare IoT Cloud-Plattform zur Verfügung. Der offizielle<br />

IntraNav Product-Launch erfolgt auf der Messe „Sensor+Test“ im Mai <strong>2015</strong>.<br />

www.quantitec.de<br />

Der Spezialist für<br />

Temperaturmesstechnik<br />

Gewerbepark 6, D-98716 Geraberg<br />

Tel. +49 (0) 3677 / 79 56-0<br />

Fax +49 (0) 3677 / 79 56 25<br />

E-Mail info@electrotherm.de<br />

www.electrotherm.de<br />

Wir stellen aus: Halle 12 Stand 12-284<br />

Sensoren für das „Internet of Things“<br />

Rutronik präsentiert unter dem Motto „Rutronik Smart“ eine breite Palette an MEMS, magnetischen<br />

und optischen Sensoren führender Hersteller wie Bosch Sensortec, STMicroelectronics, Panasonic,<br />

Micronas, Infineon, Vishay und Omron. „Rutronik Smart“ ist das gebündelte Angebot aus ausgewählten<br />

Sensoren, Wireless-Komponenten, Mikrocontrollern, Powermanagement und Sicherheitslösungen<br />

sowie Software und Services für Geräte innerhalb des Internet of Things. Auf der Messe Sensor+Test<br />

stehen Sensoren für das Environmental Sensing sowie HMI-Lösungen im Fokus. Eines der Highlightprodukte<br />

ist die integrierte Sensoreinheit BME280 von Bosch Sensortec für die schnelle und präzise<br />

Messung von Druck, Luftfeuchtigkeit und Temperatur in einem Gehäuse. Die 2,5 × 2,5 × 0,93 mm große<br />

Einheit ist für Anwendungen wie z. B.Indoor-Navigation, Smart Home u.v.m. konzipiert.<br />

www.rutronik.com<br />

30 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong><br />

Electrotherm.indd 1 16.04.<strong>2015</strong> 14:18:40


Ladungsverstärker-Modul für direkte<br />

Integration piezoelektrischer Sensoren<br />

Mit dem ein- und vierkanaligen 24-Bit-Ladungs -<br />

verstärker-Einschub 5171A bietet das Unternehmen<br />

Kistler die Möglichkeit, bei der Integration<br />

von piezoelektrischer Kraft sowie<br />

Druck- oder Beschleunigungssensoren in<br />

NI CompactRio-Anwendungen auf Zusatzgeräte<br />

zu verzichten. Dies vereinfacht die<br />

Verkabelung sowie Konfiguration und führt<br />

nicht zuletzt auch zu einer höheren Signalqualität.<br />

Messbereiche von ± 1 000 bis ± 1 000 000 pC erlauben die<br />

hochauflösende Erfassung von Signalen unterschiedlicher Höhen.<br />

Je nach Ladungsbereich können Signale bis zu 20 kHz bei einer<br />

Sample-Rate bis zu 50,78 kSps erfasst werden.<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle 12, Stand 222<br />

www.kistler.com<br />

Analysator zum Nachweis von Stickoxiden<br />

Die Chemilumineszenz-Detektoren von Knestel werden individuell<br />

auf Anwender-Anforderungen abgestimmt und entsprechend gefertigt.<br />

Dabei erlaubt das CLDflex-Konzept die Auswahl ausschließlich<br />

der Komponenten, welche für die Messaufgabe benötigt werden.<br />

Verfügbar sind ein- sowie zwei-kanalige Reaktionskammern<br />

mit unterschiedlichen Messbereichen und Nachweisgrenzen. Neben<br />

der Reaktionskammer bilden Ozonator und Ozonzerstörer die<br />

Grundfunktionen. Ferner können zusätzliche Funktionen wie<br />

ein NO x<br />

-Konverter zur Reduktion von höherwertigen Stickoxiden,<br />

Leitungsführungen in Schlauch oder Edelstahlverrohung,<br />

Heizungen oder Ausgangskarten<br />

und Kommunikationsprotokolle konfiguriert<br />

und kombiniert werden. Die Geräte<br />

sind für Rohgas-Messungen auf 191 °C beheizbar.<br />

Optional kann das Gerät um eine<br />

NDIR-Messbank zur Detektion weiterer Gase<br />

erweitert werden. Chemilumineszenz basiert<br />

auf der chemischen Reaktion von Stickstoffmonoxid und Ozon zu<br />

Stickstoffdioxid. Dabei wird in der Reaktionsphase Licht emittiert.<br />

www.knestel.de<br />

Strahlungsthermometer &<br />

Line Scanner zur Qualitätssicherung<br />

Präzise, langzeitstabile,<br />

berührungslose Temperaturmessung<br />

HEITRONICS Infrarot Messtechnik GmbH<br />

D-65205 Wiesbaden, Kreuzberger Ring 40<br />

Tel.: +49 (0) 611 973 93 0 · Fax: +49 (0) 611 973 93 26<br />

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Drucksensor für industrielle<br />

Niederdruckanwendungen<br />

Kavlico Pressure Sensors, eine Marke der Custom<br />

Sensors & Technologies (CST), startet den Ver -<br />

trieb des keramisch-kapazitiven Niederdruck-<br />

Sensors P1A. Er misst von Vakuum bis 16 bar<br />

und erreicht mit seiner keramisch-kapazitiven<br />

Technologie gute Langfrist-Leistungswerte für<br />

Stabilität, Präzision und Überdrucksicherheit. Der P1A kann<br />

mit verschiedenen analogen und elektrischen Ausgängen ausgerüstet<br />

und mit standardisierten Druckanschlüssen versehen<br />

werden. Die internen Dichtungen des Messfühlers werden je<br />

nach Anwenderspezifikation gestaltet. Der Sensor eignet sich für<br />

Industriemaschinen, Abfall- und Abwasser-Management, medizinische<br />

Geräte, industrielle OEM-Anwendungen sowie pneumatische<br />

oder Vakuum-aktivierte Anwendungen und Maschinen.<br />

www.kavlico.de


Sensor+Test <strong>2015</strong><br />

Profitable Sensorlösung für Hersteller<br />

von Verpackungsmaschinen<br />

Die auf der Dehnungsmessstreifen-Technologie basierenden<br />

Sensorkonzepte des Unternehmens HBM unterstützen Hersteller<br />

von Verpackungsmaschinen. Dadurch werden günstigere Komponentenkosten,<br />

hohe Präzision und<br />

Verarbeitungsgeschwindigkeit ermöglicht.<br />

Neue digitale Wägezellen<br />

wie die FIT7A sind eine Alternative<br />

zu Sensoren basierend auf elektromagnetischer<br />

Kraftkompensation<br />

(EMK). Mit einem bis zu 60 % günstigeren<br />

Preis als die bislang häufig eingesetzten EMK-Sensoren<br />

sorgen die DMS-basierten Wägezellen für die Entwicklung neuer<br />

Maschinentypen und Marktsegmente.<br />

www.hbm.com<br />

Kraftsensor für kleine Nennkräfte<br />

Mit der Kraftsensor-Baureihe KA-LF von A.S.T. können kleine<br />

Druck- und Zugkräfte im Bereich von 2,5 bis 100 N mit hoher<br />

Genauigkeit gemessen werden. Der Verformungskörper aus<br />

Edelstahl verfügt über einen integrierten Überlastschutz mit<br />

einer Bruchkraft von 500 bis 1 000 % Fnom. Zur Erfassung der<br />

Kräfte kommen Dünnfilm-DMS zum Einsatz. Die Kraftsensoren<br />

sind mit DMS-Ausgang oder mit integriertem Verstärker<br />

mit einem Ausgangssignal von 4 - 20 mA ausführbar. Der Verformungskörper<br />

und der integrierte Verstärker sind in einem<br />

Aluminiumgehäuse untergebracht,<br />

womit Schutzgrad IP42 erreicht wird.<br />

Zur Einleitung von Druckkräften<br />

und Zugkräften stehen entsprechende<br />

Kalotten und Krafteinleitungsteile<br />

zur Verfügung.<br />

www.ast.de<br />

Kompakter und flexibler Controller für raue Umgebungen<br />

National Instruments stellt den neuen CompactDAQ-Controller<br />

mit acht Steckplätzen vor und erweitert so das Angebot für Anwendungen<br />

mit hoher Kanalanzahl in rauen Umgebungen. Durch<br />

Integration von Prozessor, Signalkonditionierung und I/O in ein<br />

einziges CompactDAQ-System können Anwender die Gesamtkosten<br />

und Komplexität von Systemen reduzieren<br />

und zugleich die Messgenauigkeit erhöhen. Integrierte<br />

Messsysteme verringern die Zahl der erforderlichen<br />

Komponenten, Verbindungen und<br />

Verkabelung, die häufig zu Rauschen führen und<br />

zusätzliche Kosten verursachen. Sowohl die Controller mit vier als<br />

auch mit acht Steckplätzen verfügen über einen Intel Atom Dual-<br />

Core-Prozessor, der Windows Embedded 7 oder NI Linux Real-Time<br />

unterstützt. Durch diese standardisierten Betriebssysteme lässt<br />

sich in Kombination mit der Systemdesignsoftware<br />

LabVIEW bestehender Programmcode mühelos<br />

von vorhandenen Messsystemen auf die neuen<br />

Controller übertragen.<br />

www.ni.com<br />

4-Kanal-Ausgangsmodul sorgt für mehr<br />

Flexibilität im Automatisierungsbereich<br />

Für das Mess-, Regel- und Automatisierungssystem mTron T<br />

von Jumo gibt es ein neues Ausgangsmodul mit vier universellen<br />

analogen Ausgängen für Strom oder Spannung. Diese können auf<br />

die Signale 0 - 10 V/2 - 10 V/0 - 20 mA/4 - 20 mA konfiguriert werden.<br />

Die Kanäle sind galvanisch getrennt, jeder Ausgang kann separat<br />

eingestellt werden. Auch das Ausgangsverhalten im Fehlerfall ist<br />

frei definier- und konfigurierbar. Zur Einstellung des Systems kann<br />

die Software oder das Multifunktionspanel genutzt werden. Für<br />

die Konfigurierung und die Anpassung der Parameter sind keine<br />

Programmierkenntnisse erforderlich, da diese Einstellungen über<br />

ein Setup-Programm mit integrierter<br />

Hardware-Erkennung vorgenommen<br />

werden können. In Verbindung<br />

mit dem Multifunktionspanel<br />

mTron T HMI 840 (Typ<br />

705060) können viele Parameter<br />

des Systems auch über vorkonfigurierte<br />

Bedienmasken ausgewählt<br />

und verändert werden.<br />

www.jumo.net<br />

Feuchtesensor mit einer integrierten<br />

Signalverarbeitung<br />

Die digitalen OEM-Sensoren HTU21 von<br />

Amsys sind eine miniaturisierte Kombination<br />

einer kapazitiven Messzelle mit<br />

einem integrierten Temperaturfühler. Die<br />

Messzelle arbeitet mit einem dielektrischen<br />

Polymerfilm, der sich zwischen zwei<br />

Elektroden befindet und feuchtigkeitsempfindlich<br />

ist. Der Temperatursensor wird mit<br />

einer integrierten Bandgap-Schaltung realisiert. Die Sensoren<br />

sind optional auch mit PTFE-Filter verfügbar. Mit der Kombination<br />

Feuchtigkeits- und Temperatursensor können in einem<br />

nachfolgenden Prozessor sowohl der Taupunkt als auch die absolute<br />

Feuchte berechnet werden. Die Sensoren werden in einem<br />

(Reflow-)lötbaren 3 × 3 mm DFN-Chipgehäuse mit 0,9 mm Höhe<br />

angeboten. Damit eignet sich der Sensor für Serienanwendungen<br />

mit größeren Stückzahlen und beschränktem Bauraum. Die Sensoren<br />

eignen sich zur Kontrolle der Feuchte/Temperatur in elektrischen<br />

Geräten, andererseits können damit Feuchtigkeits- und<br />

Temperaturtransmitter hergestellt werden.<br />

www.amsys.de<br />

32 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


Flexibler Stromwandler, konzipiert<br />

für unterbrechungsfreie Messungen<br />

EtherCAT-basierte Messmodule für<br />

Anwendungen mit vielen Messsignalen<br />

Signal Concept hat robuste Wandler entwickelt,<br />

die in einem Temperaturbereich von - 20 bis<br />

+ 55 °C einsetzbar sind. Sie ermöglichen ein<br />

unterbrechungsfreies Messen von Strömen in<br />

Leitern beliebiger Geometrie. Kombiniert mit<br />

frequenzselektiven Messgeräten sind sie zur<br />

frequenzselektiven Bestimmung von Wechselströmen<br />

im Bereich von etwa 20 bis etwa 100 kHz geeignet. Hierdurch<br />

kön nen kleine Signalströme im Beisein großer Störamplituden<br />

genau gemessen werden. Zudem kann damit ein großer Amplitudenbereich<br />

von wenigen Milliampere<br />

bis zu über 20 A abgedeckt<br />

werden. Gefertigt werden<br />

die Wandler in der Standardlänge<br />

von 750 mm wie auch in<br />

verschiedenen anwenderspezifischen<br />

Längen. Der Durchmesser,<br />

ebenfalls auf Wunsch anpassbar,<br />

beträgt ca. 18 mm.<br />

www.signalconcept.de<br />

AMSYS<br />

Mit ihren EtherCAT-basierten<br />

Messmodulen bietet CSM auch<br />

Messtechnik für Anwendungen<br />

mit vielen Messsignalen und hohen<br />

Messdatenraten an. Der für diese Messmodulserie entwickelte<br />

Protokollumsetzer XCP-Gateway verbindet die bislang von<br />

Prüfstandsanwendungen bekannte EtherCAT-Welt mit dem<br />

weit verbreiteten Standard XCP on Ethernet. Dadurch kann auch<br />

Standard-Software genutzt werden, die in mobilen Fahrversuchen<br />

verwendet wird. XCP-Gateway ermöglicht die Messdatenerfassung<br />

via EtherCAT mit einer<br />

HOCHGENAUE<br />

NIEDERDRUCKSENSOREN<br />

www.amsys.de<br />

Anzeige<br />

+ + + Sensor + Test • Halle 12 • Stand 523 + + +<br />

Synchronisierung aller Messsignale<br />

und setzt diese Daten<br />

in das Protokoll XCP on Ethernet<br />

um. Mit der Technologie<br />

des XCP-Gateway wird eine<br />

Genauigkeit der Zeitstempel<br />

der Messsignale von 1 µs<br />

erreicht.<br />

www.csm.de<br />

Vielseitige Feuchte- und<br />

Temperatursensoren-Serie<br />

Eigensichere Messumformer für den<br />

Einsatz in explosiver Umgebung<br />

Amsys.indd 1 08.04.<strong>2015</strong> 10:19:09<br />

Die Sensor-Serie SHT3x von Senisirion bietet<br />

Feuchte- und Temperatursensoren mit unterschiedlichen<br />

Genauigkeitsstufen und Features. Für sie wurden<br />

die Stärken der SHT1x-, der SHT2x- und der SHTC1-Serien<br />

verbunden. Dazu verfügt die Serie über eine vom Nutzer<br />

programmierbare Alarmfunktion, wodurch die Sensoren als<br />

Feuchte- und Temperaturwächter eingesetzt werden können.<br />

Eine besondere Neuheit ist ein analoger ratiometrischer<br />

Spannungsausgang. Es handelt sich dabei um den ersten vollkalibrierten<br />

und linearen Digital/Analog-Feuchte- und Temperatursensor.<br />

Die Serie bietet als Schnittstellen I2C und Voltage Out, der<br />

Betriebsspannungsbereich liegt zwischen 2,4 und 5,5 V. Das neue<br />

Modell basiert auf der CMOSens-Technologie, die eine geringe<br />

Grundfläche von 2,5 × 2,5 mm und eine Höhe von 0,9 mm ermöglicht.<br />

Das macht den neuen Sensortyp zu einem der kleinsten<br />

Feuchtesensoren für Anwendungen oberhalb von 2,4 V.<br />

www.sensirion.com<br />

Rotronic bietet Messumformer für die Messung von Feuchte und<br />

Temperatur in explosiver Umgebung an. Die Serie HF520-Ex und<br />

die austauschbaren HC2-Ex-Fühler sind nach ATEX und IECEx<br />

zugelassen und entsprechen damit den neuesten internationalen<br />

Standards (IEC 60079-0/11/18/26/31/7). Optional sind auch die<br />

Ausgabe des Taupunktes und weiterer berechneter Parameter<br />

möglich. Die Serie beinhaltet robuste Aluminium-Messumformer<br />

mit oder ohne Display. Die angeschlossenen<br />

digitalen Messfühler sind in ein Edelstahlrohr<br />

vergossen und für den Betrieb in Zone 0/20<br />

zugelassen. Der Messumformer selber ist für<br />

Zone 1/21 zugelassen. Im Vergleich zum<br />

Vorgängermodell ist bei dem neuen Gerät<br />

durch ein verändertes Schaltungsdesign mit<br />

galvanischer Trennung keine eigensichere<br />

Speisung mehr erforderlich.<br />

www.rotronic.de<br />

+ + + Sensor+Test • Halle 12 • Stand 512 + + + Sensor+Test • Halle 12 • Stand 512 + + +<br />

Präzision<br />

in Taupunkt<br />

TAUPUNKT • RELATIVE FEUCHTE • SAUERSTOFF<br />

Max-Planck-Str. 14 ∙ 61381 Friedrichsdorf ∙ Tel. 06172 5917-0 ∙ www.michell.de


Sensor+Test <strong>2015</strong><br />

Touchscreen-Datenlogger für den<br />

universellen Einsatz<br />

Mit dem Datenlogger Alemo 710 bringt<br />

das Unternehmen Ahlborn eine Neuheit<br />

im Bereich applikationsunabhängiger<br />

Messgeräte auf den Markt. Die Bedienung<br />

geschieht intuitiv und komfortabel über<br />

Icons auf einem hell beleuchteten,<br />

farbigen 5,7" Touchscreen. Bei aufkommenden<br />

Fragen stehen Softwareassistenten und Hilfetexte in<br />

Popup-Fenstern zur Verfügung. Mess-, Spitzen-, Mittel- und<br />

Grenzwerte können in Listen, Balken- und Liniendiagrammen<br />

angezeigt werden. Aufgrund des Pultgehäuses mit Gummischutz<br />

kann auch im Feldeinsatz oder unter schwieriger Industrieumgebung<br />

fehlerlos gemessen werden. Für eine Auswertung am<br />

PC werden die Messdaten in einem 8-MB-Flashspeicher hinterlegt,<br />

der auch als Ringspeicher aktiviert werden kann. Falls<br />

der Speicherplatz bei einer Messgeschwindigkeit von bis zu<br />

1 000 Messungen/s oder einer autarken Langzeitaufzeichnung<br />

im Sleepmode doch zu knapp wird, können externe Speicher<br />

mit Micro SD card einfach aufgesteckt werden.<br />

www.ahlborn.com<br />

Thermische Sensoren – geeignet<br />

für Messungen mit hoher Präzision<br />

Die GSkin-Sensoren des Unternehmens GreenTec generieren<br />

ein analoges Spannungssignal. Das Signal ist proportional zum<br />

Wärmefluss oder der Temperaturdifferenz, die durch den Sensor<br />

anliegt. Aufgrund eines skalierbaren Produktionsprozesses<br />

ermöglichen die Sensoren Messungen mit hoher thermischer<br />

Präzision. Zudem erkennen sie Temperaturgradienten im<br />

Nano-Kelvin-Bereich und Wärmeflüsse im Micro-Watt-Bereich.<br />

Die Sensoren sind in verschiedenen Formfaktoren erhältlich<br />

und werden für spezifische Anforderungen angepasst. Die<br />

Integration geschieht mithilfe von Löt-, Klemm- oder Klebeverbindungen.<br />

Eingesetzt werden die<br />

Sensoren zum Beispiel für Strömungsmessungen,<br />

nicht invasive Temperaturmessungen<br />

und Temperaturprofilerstellungen<br />

in Materialien und Flüssigkeiten.<br />

www.greenteg.com<br />

Beschleunigungssensor kombiniert<br />

zwei Sensorprinzipien<br />

Antriebswelle<br />

Pleuel-<br />

Telemetrie<br />

Temperaturmessung<br />

E-Motor<br />

(Hybrid Motor)<br />

Die Beschleunigungssensoren der 7705A-Serie von Dytran<br />

kombinieren die Merkmale von piezoelektrischen Sensoren<br />

und solchen mit variabler Kapazität in einem Gehäuse. Hierdurch<br />

erhält man die maximale Bandbreite von DC (0 Hz) bis<br />

10 kHz. Statische Beschleunigungen wie Kurvenfahrten, langsame<br />

Schwingungen unter 1 Hz und hochfrequente Vibrationen<br />

bis zu 10 kHz können nun mit dem gleichen Sensor gemessen<br />

werden. Die Extended-Low-Frequency-Beschleunigungsmesser<br />

werden mit Messbereichen von 20, 40 und<br />

200 g angeboten. Sie arbeiten mit einer 5 - 28-V<br />

DC-Versorgung bei 7 bis 9 mA Strom. Signal<br />

und Stromversorgung finden über einen vierpoligen<br />

M4.5 × 0,35 Steckeranschluss statt.<br />

www.sensoren.de<br />

Inputshaft<br />

Klimakompressorflansch<br />

Radübertrager<br />

Flexplate<br />

MANNER Sensortelemetrie<br />

Eschenwasen 20 ·78549 Spaichingen<br />

Tel. 07424 9329-0 ·Fax 07424 9329-29<br />

www.sensortelemetrie.de<br />

Ein Sensor für alle Systeme<br />

Der Smart Sensor S 2000 ist die Basis aller Sensorsysteme von<br />

Intenta. Die integrierte Software erfasst die Umgebung dreidimensional<br />

und erkennt Objekte und Personen. Der Sensor dient einerseits<br />

dem Erheben von Statistiken, zum Beispiel durch Personenzählung<br />

und Verweildauermessung, wobei eine Unterscheidung<br />

verschiedener Personengrößen erfolgen kann. Zum anderen wird<br />

er in Sicherheitsanwendungen eingesetzt wie Zutrittskontrolle,<br />

Verhaltensanalyse, beispielsweise Sturzerkennung, und das Steuern<br />

von Anlagen durch das Erkennen von An- und Abwesenheit<br />

von Personen, z. B. in der Strahlentherapie und<br />

bei Belüftungsanlagen in Lackieranlagen.<br />

www.intenta.de<br />

34 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong><br />

Manner.indd 1 20.04.<strong>2015</strong> 07:58:29


Schwingungserreger für tieffrequente<br />

Analysen von Sensoren<br />

Der neue Schwingungserreger SE-13 des Unternehmens<br />

Spektra eignet sich für tieffrequente<br />

Analysen und Kalibrierung von Sensoren für<br />

geophysikalische Untersuchungen. Der SE-13<br />

kann schwere Prüflinge mit einer Masse bis<br />

zu 50 kg und max. 350 mm Durchmesser bei<br />

starker Signalqualität anregen. Dazu wurde ein<br />

neues Luftlager entwickelt und zum Patent angemeldet,<br />

das sowohl eine reibungsfreie Führung des Schwingtisches<br />

erlaubt als auch hohe Prüflingsmassen tragen und in einer definierten<br />

Nulllage halten kann. Für die Kalibrierung von Sensoren<br />

werden im Frequenzbereich von 0 bis 400 Hz die Vorgaben der<br />

Norm ISO 16063-11 bezüglich Querschwingungen und harmonischer<br />

Verzerrungen übertroffen. Ein staatliches französisches<br />

Institut zählt zu den ersten Kunden und nutzt den SE-13 für<br />

Absolutkalibrierungen schwerer seismischer Sensoren mithilfe<br />

von Laservibrometer als Referenzaufnehmer.<br />

www.spektra-dresden.com<br />

Präzisions-Laser-Sensoren<br />

K1G – der kleinste und schnellste seiner Klasse<br />

Stark an transparenten Materialien<br />

Eine Kombination aus CMOS linear Bildsensor<br />

und modernster Lasertechnik garantiert eine<br />

extrem schnelle und hochauflösende Objekterkennung<br />

und Positionsmessung …<br />

Auflösung 0,1 µm<br />

Messzyklus 250 µs<br />

Erfassungsbreite 7mm<br />

Bauhöhe 8 mm (K1G-S07)<br />

4-Kanal-Auswertemodul<br />

Berechnungsroutinen<br />

Kantenerkennung<br />

Messgeräte nahtlos integrierbar<br />

Dewetron bietet die Dewe2-Messgeräte neben schlüsselfertigen<br />

Instrumentenlösungen nun auch als Open Systems an. Damit<br />

sind die Geräte offen für andere Software und können in bestehende<br />

Prüfstandsumgebungen eingebunden werden. Mit den<br />

offenen Systemen stehen auch Treiber-Bibliotheken für die<br />

grafischen Entwicklungs-Tools wie NI Labview und Dasylab<br />

bereit. Auch textbasierende Programmiersprachen wie C#<br />

werden unterstützt. Ebenfalls neu ist, dass neben Microsoft<br />

Windows (32 und 64 Bit) auch ein Linux-Treiber zum Angebot<br />

gehört. Das erleichtert die Einbindung der Messgeräte oder<br />

Kernelementen wie den analogen isolierten<br />

Signalverstärker DAQP/HSI,<br />

Orion A/D-Karten oder die neue Generation<br />

der Trion-Module in bestehende<br />

Prüfstandsumgebungen. Auch softwaretechnisch<br />

können sie nun nahtlos<br />

integriert werden.<br />

azbil Europe NV<br />

Zeppelinstraße 3<br />

85399 Hallbergmoos<br />

Tel: + 49 (0) 811 541 543 0<br />

Email: infogb@eu.azbil.com<br />

www.eu.azbil.com<br />

Schichtdickenmessung<br />

Abstandsmessung<br />

zbil_Anzeige_K1G_glas_91x132_03.indd 1 09.04.15 16:16<br />

Azbil.indd 1 28.04.<strong>2015</strong> 07:46:02<br />

ströMungstEchnik<br />

aus meisterhand<br />

www.dewetron.com<br />

Rauscharmer Single-mode DPSS-Laser<br />

für vielfältige Einsatzbereiche<br />

Das Unternehmen Frankfurt Laser Company (FLC) bietet eine<br />

neue Linie von wellenlängenstabilisierten „Single-mode DPSS“-<br />

Lasern mit cw-Ausgangsleistungen bis zu 3 W an. Erhältlich sind<br />

die Wellenlängen 355, 442, 515 und 1 064 nm. Der Strahl ist frei<br />

von Modensprüngen und Rückkopplungsverlusten. Mit einem<br />

Rauschverhältnis von weniger als 0,1 % rms haben diese Laser<br />

eine Strahlqualität, die sich vor<br />

allem für Anwendungen wie die<br />

DNA-Sequenzierung, Durchflusszytometrie,<br />

Raman-Spektroskopie<br />

wie auch die Fluoreszenz-Spektroskopie<br />

eignet.<br />

www.frlaserco.com<br />

Energieerzeugung<br />

Verfahrenstechnikenstechnik<br />

Wasseraufbereitungeitung<br />

Maschinenbau<br />

Anlagenbau<br />

Prozessindustrie<br />

contact@meister-flow.com | www.meister-flow.com | (+49) 6096 9720 279<br />

Besuchen Sie uns:<br />

MEORGA, MSR-Spezialmesse, Hamburg-Schnelsen, 10.06.<strong>2015</strong>, Standnummer N4<br />

Meister.indd 1 28.04.<strong>2015</strong> 07:55:12


Sensor+Test <strong>2015</strong><br />

Allrounder der digitalen Messtechnik<br />

Das digitale I/O-Gerät USB-<br />

OI16 mit Multifunktionszählern<br />

von BMC kann auch<br />

höhere Spannungen und<br />

Ströme isoliert und digital<br />

erfassen. Es eignet sich zum<br />

Beispiel zur Überwachung<br />

von automatisierten Produktionsprozessen,<br />

Steuerung von<br />

Maschinen und Anlagen oder Stückzahlerfassung. Das kompakte<br />

USB-Gerät ist zur Hutschienenmontage geeignet. Alle Funktionen<br />

eines digitalen I/O-Geräts, eines Inkrementalgeber-Messsystems<br />

und einer Optokoppler-Karte mit Halbleiterschaltern sind auf<br />

10 × 10 cm integriert. An je 16 digitalen Ein- und Ausgängen<br />

können Spannungen bis 32 V und Ströme bis 250 mA pro Ausgang<br />

galvanisch getrennt erfasst und ausgegeben werden. Die beiden<br />

32-Bit Zähler mit Quadraturdekoder ermöglichen nicht nur das<br />

einfache Zählen von Impulsen oder den Anschluss eines Up/Down-<br />

Counters, sondern auch die Bestimmung von Position und<br />

Frequenz mit Inkrementalgebern. Geeignet für Messungen im<br />

Niederfrequenzbereich ist die integrierte Periodenmessfunktion.<br />

www.bmcm.de<br />

Kalibriersysteme und<br />

Kalibrierdienstleistungen<br />

Schwing- und Stoßerreger für<br />

Qualitätssicherung<br />

in der Sensorherstellung<br />

MEMS-Tests<br />

Prüfen mikromechanischer<br />

Bauelemente<br />

Ermüdungstests<br />

Qualität durch<br />

Prüfen<br />

und Umweltsimulation<br />

www.spektra-dresden.com<br />

DAkkS Nr.: D-K-15183-01-00<br />

DIN EN ISO/ IEC 17025: 2005<br />

SENSOR+TEST<br />

DIE MESSTECHNIK-MESSE<br />

Nürnberg 03.– 05.05.2014<br />

Halle 11<br />

Stand 429<br />

SPEKTRA-Fachseminare 30.09.– 02.10.<strong>2015</strong><br />

Kalibrieren in der Schwingungstechnik und Akustik<br />

SPEKTRA Schwingungstechnik und<br />

Akustik GmbH Dresden<br />

Heidelberger Straße 12<br />

01189 Dresden, Germany<br />

Telefon +49 351 400 24-0<br />

Telefax +49 351 400 24-99<br />

sales@spektra-dresden.de<br />

is a subsidiary of SPEKTRA<br />

Exakte Zeitsynchronisation für externe<br />

Mess- und Automatisierungssysteme<br />

Mit dem Zeitsynchronisationsmodul Iba Clock können PDA- und<br />

PADU-S-IT-Systeme von Iba mit einer Genauigkeit von besser als<br />

1 µs synchronisiert werden. Iba Clock ermöglicht so eine zeitsynchrone<br />

Erfassung und Messung der Daten über Systemgrenzen<br />

hinweg. Zur Zeitsynchronisation<br />

externer Mess- und Automatisierungssysteme<br />

stehen mehrere<br />

Ausgangssignale wie DCF77, PPS<br />

oder Ethernet-basierte Netzwerkprotokolle<br />

zur Verfügung.<br />

Extrem kompakter Durchflussmesser<br />

Der FC50-EX-CA von Flow Vision ist ein extrem kompakter<br />

Durchflussmesser für die Zonen 2, 21 und 22. Er ist einsetzbar<br />

in Luft, Druckluft, Stickstoff und Sauerstoff und besitzt einen<br />

4 - 20 mA Analogausgang, einen Schalt- bzw. Pulsausgang und<br />

einen 10-fach LED-Balken zur Anzeige des gemessenen Durchflusses.<br />

Die Strömungs-/Durchflussmesser und Strömungswächter<br />

für alle explosionsgefährdeten Bereiche in Gruppe II<br />

(über Tage) arbeiten mit dem kalorimetrischen Messprinzip.<br />

Dieses ermöglicht eine direkte Massestrom-/Normvolumenstrommessung,<br />

Messung in leitfähigen und nicht leitfähigen<br />

Flüssigkeiten, in Gasen mit Unterdruck<br />

und bis zu 100 bar. Auch eine gleichzeitige<br />

Messung der Mediumstemperatur ist möglich.<br />

Die Sensoren werden aus Edelstahl<br />

1.4571 oder optional aus Sondermaterialien<br />

wie Hastelloy C4 2.4610 gefertigt.<br />

www.flowvision-gmbh.de<br />

www.iba-ag.com<br />

Modularer Druckregler für die<br />

wartungsfreundliche Kalibrierung<br />

Europascal bietet mit dem modularen Druckregler 6270A eine<br />

einfache und wartungsfreundliche Lösung zum Kalibrieren einer<br />

breiten Produktpalette von Druckmessgeräten und Sensoren. Der<br />

Druckregler deckt Druckbereiche von sehr niedrigen Differenzdrücken<br />

bis zu 200 bar (3 000 psi) Überdruck und damit die<br />

Anforderungen der meisten Druckmessgeräte und Sensoren ab.<br />

Zwei Genauigkeitsklassen, 0,02 % vom Bereichsendwert oder<br />

0,01 % vom Messwert, ermöglichen ein ausgewogenes Verhältnis<br />

zwischen Genauigkeit und Kosten. Aufgrund der modularen<br />

Auslegung bietet der Regler die nötige<br />

Flexibilität für den Einbau von Modulen<br />

mit unterschiedlichen Genauigkeitsklassen<br />

im selben Gehäuse.<br />

www.europascal.de<br />

36 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong><br />

Spektra.indd 1 20.04.<strong>2015</strong> 11:22:59


Vom Software-Datenlogger zum Echtzeitsystem<br />

für die Schwingungsanalyse<br />

Für seine Datenlogger-Software Quick DAQ bietet das Unternehmen<br />

Data Translation jetzt zwei Optionen an, die aus der Basisversion des<br />

Programms ein leistungsstarkes Tool für die Schall- und Schwingungsanalyse<br />

machen. In Verbindung mit den USB- und Ethernet-Messmodulen<br />

des Herstellers ermöglicht die Software eine kontinuierliche Erfassung von Messdaten<br />

inklusive Spektral und Modalanalysen, sowohl in Echtzeit als auch offline. Dabei stehen zahlreiche<br />

mathematische und grafische Funktionen für die Durchführung von FFT-Analysen über ein oder<br />

zwei Kanäle zur Verfügung. Dazu zählen im Bereich der 1-Kanal-FFT-Analyse die Berechnung des<br />

Spektrums, Auto-Spektrums sowie Autoleistungsspektrums (PSD). Für die FFT-Analyse über zwei<br />

Signale sind u. a. die Funktionen Frequenzantwort, Kreuzspektrum und Kohärenz vorhanden,<br />

ausgestattet mit flexiblen Windowing- und Averaging-Optionen (z.B. Hamming, Hanning, Blackman,<br />

Bartlett). Die Berechnung dynamischer Kenngrößen erfolgt automatisch. Dazu zählen Input Below<br />

Full Scale (IBF), Total Harmonic Distortion (THD), Signal-to-Noise Ratio (SNR) und weitere.<br />

Supporting your great ideas<br />

Kompetenz<br />

in der<br />

Sensorik<br />

Drucksensoren<br />

Von low cost bis high end<br />

Für Gase bis aggresive Medien<br />

www.datatranslation.de<br />

Füllstande berührungslos und eingriffsfrei messen<br />

Der neue Füllstandssensor SonoQ-Level im Vertrieb von Is-Line basiert auf der<br />

Ultraschall-Messtechnik der Firma Inoson. Er ermöglicht es, Füllstände in Tanks<br />

und Behältern zu messen, ohne diese zu öffnen oder zu schädigen. Das System<br />

besteht aus einem Ultraschall-Messkopf und der dazugehörigen Auswerteelektronik.<br />

Beim Messkopf gibt es zwei unterschiedliche Versionen. Der Dry-Coupling-<br />

Messkopf wird von unten an den Behälter gedrückt, wodurch der Behälter ohne<br />

Zusatzmittel ausgetauscht werden kann, zum Beispiel bei austauschbaren Einwegbehältern.<br />

Der zweite Messkopftyp wird mithilfe einer Klebebefestigung an der<br />

Behälteraußenwand befestigt. Durch Messung der Laufzeit des Ultraschalls zwischen dem Boden<br />

und dem reflektierenden Flüssigkeitsspiegel kann der Füllstand – auch in schäumenden Flüssigkeiten<br />

– sicher bestimmt werden.<br />

www.is-line.de<br />

Gassensoren<br />

0…25 % O 2 oder 0…95 % O 2<br />

Diffusion oder Durchfluss<br />

Hohe Genauigkeit<br />

Beschleunigungssensoren<br />

1- oder 3-achsig, ± 1 bis ± 6000 g<br />

Kapazitiv, piezoresistiv<br />

oder piezoelektrisch<br />

Hochgenaue Inertialsensoren mit hoher Auflösung<br />

Das Unternehmen First Sensor AG präsentiert eine neue Technologieplattform<br />

zur Herstellung hochgenauer Inertialsensoren zur Messung von Neigung, Beschleunigung<br />

und Vibration. Die kapazitiven Sensoren basieren auf einkristallinen Silizium-Sensorelementen<br />

und mikromechanischen Herstellungsverfahren. Zudem erreichen sie ein hohes Signal-<br />

Rausch-Verhältnis sowie eine gute Temperaturstabilität und erkennen kleinste Lage- oder Beschleunigungsänderungen.<br />

Des Weiteren minimiert die patentierte AIM-Technologie parasitäre Kapazitäten.<br />

Alle MEMS-Inertialsensoren können aufgrund der modularen Technologie flexibel an spezifische<br />

Anforderungen angepasst werden. Das kapazitive Sensorelement und die ASIC-Signalverarbeitung<br />

sind in ein hermetisch abgeschlossenes SMD-Gehäuse für die platzsparende Leiterplattenmontage<br />

integriert. Zusätzlich stehen verschiedene Entwicklungsplatinen für die einfache und<br />

schnelle Auswertung der Sensorsignale zur Verfügung.<br />

www.first-sensor.com<br />

Kit-Drehgeber<br />

bis 10 000 CPR, Ø ≥18 mm<br />

ABZ und UVW optional<br />

Kreisel/IMUs<br />

Von 75 bis 900 °/s, bis 200 g<br />

Analog- und Digital-Ausgang<br />

Kraftsensor – konzipiert zur Messung kleinster Kräfte<br />

Der Kraftsensor KD34s von ME-Messsysteme<br />

wurde zur Messung kleinster Kräfte ausgelegt.<br />

Durch den integrierten Anschlag<br />

gegen Überlast ist dieser Kraftsensor<br />

auch im Messbereich 0,5 N noch<br />

sicher in der Handhabung. In der<br />

Ausführung für 0,5 N werden Dehnungsmessstreifen<br />

aus einer Platin-<br />

Nickel-Legierung eingesetzt – mit einer um<br />

den Faktor 2 höheren Empfindlichkeit gegenüber<br />

herkömmlichen Dehnungsmessstreifen<br />

aus Konstantan. Der Messweg<br />

beträgt deswegen nicht mehr<br />

als 0,25 mm bei 0,5 N.<br />

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Besuchen Sie uns an der<br />

SENSOR + TEST<br />

Halle 12 . Stand 310<br />

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MESSE ACHEMA <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />

Prozesstechnik im Aufwind<br />

Achema stellt gleich drei Themen in den Mittelpunkt der Leitmesse<br />

Mit der Schwerpunktsetzung auf die Prozessanalytik, industrielle<br />

Wassertechnik und die biobasierte Produktion spiegelt das Weltforum<br />

der Prozessindustrie die allgemeinen wirtschaftlichen Trends in seinen<br />

Kernbranchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau und der chemischen<br />

Industrie wider. Zudem erwarten den Besucher Neuheiten aus<br />

den Bereichen Energieeffizienz, Werkstoffe und Materialprüfung sowie<br />

Sicherheitstechnik, die ebenso zu den diesjährigen „hot topics“ zählen.<br />

Vom 15. bis zum 19. Juni <strong>2015</strong> öffnet die<br />

Achema <strong>2015</strong> in Frankfurt am Main ihre<br />

Pforten. Etwa 3800 Aussteller werden dann<br />

ihre Produkte präsentieren – in diesem Jahr<br />

mit dem Fokus auf der Prozessanalytik, der<br />

industriellen Wassertechnik und der biobasierten<br />

Produktion. „Mit drei Schwerpunktthemen<br />

tragen wir der Breite der Achema<br />

Rechnung und richten gleichzeitig den<br />

Scheinwerfer auf Entwicklungen, die die<br />

Prozesstechnologie grundlegend verändern“,<br />

sagt Dr. Thomas Scheuring, Geschäftsführer<br />

der Dechema Ausstellungs-GmbH. Praktisch<br />

alle Bereiche der Prozessindustrie<br />

werden von den Schwerpunktthemen berührt.<br />

Sonderpublikationen und das Kongressprogramm<br />

sollen ein besonderes<br />

Augenmerk auf die Innovationen in diesen<br />

Bereichen quer durch alle Ausstellungsgruppen<br />

legen.<br />

Fokusthemen beeinflussen<br />

die Prozessindustrie<br />

Die Prozessanalytik bietet weit mehr als<br />

die zeitnahe Erfassung von Messwerten.<br />

Sie liefert Informationen für die Prozessoptimierung<br />

sowie Prozessautomation<br />

und macht so grundlegende Veränderungen<br />

in der Prozessführung wie die Einführung<br />

von „Quality by design“ überhaupt<br />

erst möglich. Von der Labor- und Analysentechnik<br />

über die Mess- und Regeltechnik<br />

bis hin zu den Verfahrensentwicklern<br />

und Zulieferern ist der Beitrag vieler<br />

Disziplinen gefragt, um die Möglichkeiten<br />

voll auszuschöpfen.<br />

25 Jahre Partner der Prozessmesstechnik<br />

Gasmesstechnik<br />

für O 2<br />

, H 2<br />

, H 2<br />

O, CO, CO 2<br />

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38 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


Wussten Sie schon,<br />

dass türkische Maschinen<br />

in 200 Länder<br />

exportiert werden!<br />

Wussten Sie schon,<br />

dass mehr als 60 %<br />

der Maschinenexporte in die<br />

EU und USA gehen!<br />

Die industrielle Wassertechnik ist ein weiteres<br />

Thema, das international ganz oben<br />

auf der Agenda steht. Ob „zero liquid<br />

discharge“ oder emissionsarme Produktion<br />

– längst schon geht es nicht mehr darum,<br />

einen Filter ans Abwasserrohr zu<br />

setzen. Stattdessen stehen Konzepte für<br />

ein kosten- und energieeffizientes integriertes<br />

Wassermanagement im Fokus der<br />

Entwicklungen. Die Rückgewinnung von<br />

Energie, Roh- und Wertstoffen, der Umgang<br />

mit Konzentraten und die Planung<br />

und Steuerung von Wasser- und Stoffströmen<br />

sind zentrale Fragen. Sie treiben<br />

Verfahrenstechniker und Materialwissenschaftler<br />

ebenso um wie Chemiker, Anlagenplaner<br />

und Steuerungsexperten.<br />

Die „BiobasedWorld“ bildet wie schon<br />

2012 die biobasierte Produktion ab, die<br />

nach wie vor ein wesentliches Thema für<br />

Forschung und Industrie ist. Der Übergang<br />

in eine biobasierte Wirtschaft ist ohne biotechnologische<br />

Methoden nicht denkbar.<br />

Neben der Forschung und Prozessentwicklung<br />

sind aber auch die Hersteller von<br />

Komponenten, Anlagenbauer sowie Messund<br />

Regeltechniker gefragt, um die Vision<br />

einer Bioökonomie Wirklichkeit werden zu<br />

lassen.<br />

Achema-Praxisforen als<br />

neues Format<br />

Damit sich Besucher, deren Interesse einem<br />

speziellen Fokusthema gilt, zurechtfinden,<br />

entstehen im Vorfeld themenspezifische<br />

Publikationen mit Rundgängen, die auch in<br />

der Achema-App wiederzufinden sind.<br />

Zusätzlich wird es Markierungen in den<br />

Hallen und auf den Hallenplänen geben,<br />

die die schnelle Orientierung erleichtern.<br />

Mit neuen Formaten wollen die Veranstalter<br />

außerdem den Austausch zwischen<br />

A nwendern und Anbietern weiter fördern:<br />

Die Achema-Praxisforen befassen sich mit<br />

Themen wie Single-Use-Technologien,<br />

pharmazeutische Produktion, Komponenten<br />

und Apparate, Misch- und Trenntechnik,<br />

Sicherheit und Anlagenüberwachung.<br />

Neue Entwicklungen aus der Praxis werden<br />

hier in Kurzvorträgen in unmittelbarer<br />

Nähe der jeweiligen Ausstellungshallen<br />

präsentiert. Damit sollen für Besucher mit<br />

spezifischen Interessengebieten die Wege<br />

zwischen Vorträgen und Ständen verkürzt<br />

werden, so dass sie ihren Besuch noch effizienter<br />

gestalten können.<br />

Umfassend informiert sein<br />

Die Achema ist das Weltforum für chemische<br />

Technik, Verfahrenstechnik und Biotechnologie.<br />

Alle drei Jahre präsentieren bei<br />

der globalen Leitmesse der Prozessindustrie<br />

fast 4 000 Aussteller aus mehr als<br />

50 Ländern dem internationalen Fachpublikum<br />

neue Produkte, Verfahren und<br />

Dienstleistungen. Das Spektrum umfasst<br />

von Laborausrüstung, Pumpen und Analytikgeräten<br />

über Verpackungsmaschinen,<br />

Kessel und Rührer bis zu Sicherheitstechnik,<br />

Werkstoffen und Software alles, was in<br />

der chemischen Industrie, der Pharmaund<br />

Lebensmittelherstellung benötigt wird.<br />

Der begleitende Kongress ergänzt die<br />

Themenvielfalt der Ausstellung mit 800 wissenschaftlichen<br />

Vorträgen und zahlreichen<br />

Gast- und Partnerveranstaltungen.<br />

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Wussten Sie schon,<br />

dass die Türkei der 6. größte<br />

Maschinenhersteller<br />

Europas ist!<br />

Wussten Sie schon,<br />

dass es mehr als<br />

5.000 Maschinenhersteller<br />

in der Türkei gibt!<br />

Wussten Sie schon,<br />

dass sich die F&E Ausgaben<br />

des Maschinenbaus in der<br />

Türkei in den letzten 10 Jahren<br />

verdoppelt haben!<br />

www.achema.de<br />

Hall 9.1, B84.


MESSE ACHEMA <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />

Explosionsschutzwissen kompakt<br />

Herausforderungen und Nachweis der Eigensicherheit von Geräten und Komponenten<br />

Stefan Heusel<br />

Die Maschinenbauindustrie exportiert mit ihren Anlagen auch Sicherheitsstandards<br />

in die globalen Märkte. Auf diesem Weg gewinnt die in Deutschland<br />

und Europa vorherrschende Zündschutzart „Eigensicherheit (Ex i)“<br />

zunehmend Verbreitung. Messgeräte dieser Kategorie erfordern im Fall<br />

von Wartung oder Austausch keine zusätzlichen Schutzvorkehrungen im<br />

Ex-Bereich. Das ist für den Anwender komfortabel. Aber es gibt eine nicht<br />

zu unterschätzende Herausforderung: den Nachweis der Eigensicherheit.<br />

Für jede Explosion, ob in einem Bergwerk<br />

oder in einer Industrieanlage, müssen<br />

drei Faktoren zusammentreffen: Sauerstoff,<br />

brennbares Gas oder ein zündfähiger Staub<br />

sowie ein Zündfunken. Daraus leiten sich<br />

die grundsätzlichen Maßnahmen zum Explosionsschutz<br />

ab. Sie gliedern sich in drei<br />

Hauptbereiche: Der primäre Explosionsschutz<br />

verhindert, dass sich eine gefährliche,<br />

explosive Atmosphäre bildet, beispielsweise<br />

durch Belüftung oder Absaugung.<br />

Der sekundäre Explosionsschutz<br />

schließt die Möglichkeit aus, dass ein Zündfunken<br />

das potenziell gefährliche Luftgemisch<br />

explodieren lässt. Der tertiäre<br />

Explosionsschutz begrenzt die Auswirkungen<br />

einer Explosion.<br />

MBA Dipl.-Ing. (BA) Stefan Heusel, Produktmanager,<br />

Industrial Instrumentation, Wika<br />

Alexander Wiegand SE & Co. KG, Klingenberg<br />

Die verschiedenen<br />

Zündschutzarten<br />

Bei allen elektronischen Betriebsmitteln<br />

besteht generell die Gefahr einer Funkenbildung<br />

im Gerät. Alle Maßnahmen, die<br />

einen Zündfunken von vorneherein unterbinden,<br />

seinen Austritt in die explosive<br />

Umgebung ausschließen oder seine Energie<br />

begrenzen, werden als Zündschutzarten<br />

bezeichnet: Konstruktionstechnische Möglichkeiten<br />

bei einem Druckmessumformer<br />

zum Beispiel sind das Vergießen der elektronischen<br />

Bauteile mit Öl oder Sand (Zündschutzart<br />

„Ex m“) oder deren druckfeste<br />

Verkapselung („Ex d“). „Eigensicherheit“<br />

(„Ex i“) hingegen meint eine elektronische<br />

Lösung. Sie besteht darin, die Energie in<br />

einem Bauteil – hier im Transmitter – soweit<br />

zu reduzieren, dass sie immer unter der<br />

minimalen Zündenergie für eine explosive<br />

Atmosphäre bleibt.<br />

Die „Ex i“ und die anderen Zündschutzarten<br />

unterliegen weltweit verschiedenen<br />

Normen, in Europa der Produktrichtlinie<br />

ATEX-94/9/EG. Die normgemäße Geräte-<br />

Kennzeichnung gibt Aufschluss, für welchen<br />

Ex-Bereich das jeweilige Produkt zugelassen<br />

ist. Bei dem im Beitrag beschriebenen<br />

Druckmessumformer von Wika handelt es<br />

sich um ein eigensicheres Gerät, das in<br />

einer dauerhaft explosiven Umgebung eingesetzt<br />

werden darf (Schutzart „Ex ia“). Die<br />

Geräteklasse „1/2G“ weist darauf hin, dass<br />

der Sensor zum Beispiel in die Seitenwand<br />

eines Tanks mit explosivem Inhalt eingeschraubt<br />

werden darf, die Elektronik jedoch<br />

außerhalb und daher in einer weniger gefährlichen<br />

Zone installiert ist (siehe Bild).<br />

Wie funktioniert „Eigensicherheit“<br />

(„Ex i“) im Detail?<br />

Grundsätzlich gilt: Je größer die elektrische<br />

Leistung, desto höher ist die von einem auftretenden<br />

Funken freigesetzte (Zünd)Energie.<br />

Bei Kapazitäten entstehen Funken beim<br />

Schließen des Stromkreises, bei Induktivitäten<br />

während des Öffnens. Explosionsschutz<br />

durch Eigensicherheit bedeutet also, die<br />

Energie des Funkens zu begrenzen. In einem<br />

eigensicheren Druckmessumformer<br />

wie dem IS-3 von Wika ist sowohl im Normalbetrieb<br />

als auch im Fehlerfall immer<br />

sichergestellt, dass die Mindestzündenergie<br />

des explosionsgefährdeten Bereichs, für<br />

den das Messgerät zugelassen ist, nicht<br />

überschritten wird. Zudem übersteigt die<br />

Oberflächentemperatur niemals die zugelassenen<br />

Werte und damit die Zündtemperatur<br />

des Gas- oder Staubgemischs gemäß<br />

der in der Norm definierten Temperaturklasse.<br />

Dies wird hauptsächlich durch die<br />

Begrenzung von Spannung und Strom erreicht.<br />

Kapazität und Induktivität werden<br />

ebenfalls reduziert, um die Energie von<br />

Schließ- und Öffnungsfunken zu limitieren.<br />

Das Design des Sensors ist auf diese<br />

niedrigen Strom- und Spannungswerte abgestimmt.<br />

Für die sichere Versorgung des<br />

Transmitters ist allerdings noch immer eine<br />

zusätzliche Barriere notwendig, zum Beispiel<br />

eine Zenerbarriere oder eine eigensichere<br />

Trennbarriere. Eine Zenerbarriere<br />

besteht maßgeblich aus einer Zenerdiode<br />

und einer Sicherung. Bei Arbeiten am<br />

Stromkreis (bei Installation oder Wartung),<br />

besteht jedoch das Risiko, dass ein Kurzschluss<br />

auftritt. In solch einem Fall wird die<br />

Sicherung in der Barriere zerstört und<br />

i. d. R. muss das komplette Gerät ausge­<br />

40 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


SPECIAL I MESSE ACHEMA <strong>2015</strong><br />

tauscht werden. Daher empfiehlt sich die<br />

Nutzung einer eigensicheren Trennbarriere.<br />

Über einen Optokoppler – also eine integrierte<br />

Zusammenschaltung aus LED und<br />

Fotodiode – trennt dieses Gerät den eigensicheren<br />

vom nicht-eigensicheren Stromkreis<br />

galvanisch: Der Stromkreis wird auf<br />

diesem Weg erdpotentialfrei und ermöglicht<br />

somit auch eine saubere Trennung des<br />

Erdpotentials im sicheren und im gefährdeten<br />

Bereich. In manchen Fällen kann die<br />

Barriere bereits in der SPS integriert sein.<br />

Sie befindet sich dann außerhalb des Ex-<br />

Bereichs, während der Druckmessumformer,<br />

um bei dem Beispiel zu bleiben, in der<br />

gefährdeten Umgebung installiert ist. Die<br />

Verbindungskabel zwischen beiden Komponenten<br />

müssen fachgerecht verlegt und<br />

besonders gekennzeichnet sein.<br />

Hürden in der Beschaffung<br />

ATEX-konformer Geräte<br />

Die ATEX-Normen legen nicht nur die Parameter<br />

für die Eigensicherheit fest. Sie schreiben<br />

außerdem deren Nachweis vor,<br />

wenn ein „Ex i“-Gerät und ein dazugehöriges<br />

Betriebsmittel – in unserem Beispiel<br />

Druckmessumformer und Trennbarriere –<br />

zusammengeschaltet sind. Diese Maßgabe<br />

konfrontiert die Anwender mit einer komplexen<br />

Aufgabe.<br />

Das fängt schon damit an, sich über den<br />

aktuellen Standard der Normen zu informieren.<br />

Die Beschaffung der einzelnen<br />

Komponenten auf ATEX-Basis erfordert<br />

eine detaillierte Prüfung, z.B. für welche<br />

Zonen und Explosionsgruppen die einzelnen<br />

Bauteile zugelassen sind. Für den<br />

Nachweis der Eigensicherheit müssen anschließend<br />

die einzelnen Zulassungs- und<br />

Druckmessumformer IS-3 für Anwendungen in explosionsgefährdeten Bereichen;<br />

Kennzeichnung eines eigensicheren Drucksensors<br />

Sicherheitsdaten aller Bauteile zusammengetragen<br />

und lückenlos erfasst werden.<br />

Nicht jeder Hersteller stellt beispielsweise<br />

die benö tigte EG-Baumusterprüfbescheinigung<br />

zum Download zur Verfügung. Das<br />

Dokument muss in dem Fall also zusätzlich<br />

angefordert werden.<br />

„Ex i“-Druckmessumformer<br />

als All-inclusive-Lösung<br />

Sieht man einmal von petrochemischen<br />

Unternehmen ab, gehören Ex-Bereiche<br />

nicht zur Alltagsroutine der meisten Anlagenplaner<br />

und Maschinenbauingenieure;<br />

schnell verursachen die mit „Ex i“ verbundenen<br />

Tätigkeiten 2 - 3 zusätzliche Ingenieurstunden<br />

Aufwand. Alternativ dazu können<br />

sich Anwender an die Experten der Zulieferbetriebe<br />

wenden. Zusätzlich zu den eigensicheren<br />

Druckmessumformern bietet Wika<br />

das Paket aus passender Barriere sowie<br />

sämtliche Daten für den „Ex i“-Nachweis an.<br />

Dies vereinfacht das Einrichten einer ATEXgemäßen<br />

Messstelle und die Dokumentation.<br />

Bei dem Nachweis der Eigensicherheit<br />

handelt es sich, technisch gesehen, um eine<br />

Gesamtbetrachtung des Stromkreises: elektrische<br />

Größen von Messumformer, Trennbarriere<br />

und Kabel werden miteinander<br />

verglichen und festgehalten. Sind die in der<br />

Norm vorgegebenen Bedingungen eingehalten,<br />

gilt die zusammengeschaltete Messanordnung<br />

als eigensicher und kann verbaut<br />

werden. In der Dokumentation zur<br />

Eigensicherheit wird zudem die Anschlussbelegung<br />

des Gesamtsystems als Zeichnung<br />

dargestellt. Der „Ex i“-Nachwei s ist<br />

Teil des Kapitels Explosionsschutz der Anlagendokumentation.<br />

Der Betreiber gewährleistet<br />

damit, dass seine Anlage oder Maschine<br />

keine Gefahr für Leib und Leben birgt.<br />

Bilder: iStockphoto.com, Produktabbildung Wika<br />

www.wika.de<br />

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UV–VIS–NIR und Raman<br />

Analysen mit Ergebnissen<br />

in Echtzeit.<br />

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15. – 19. Juni <strong>2015</strong> | Frankfurt<br />

Halle 4.2 | Stand K47


MESSE ACHEMA <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />

Neues aus der Prozessmesstechnik<br />

Brennwertmessung in Prozessgasen mittels Festelektrolyt-Coulometrie<br />

Gase berechnet. Dieses Verfahren ist relativ<br />

teuer, aufwendig und liefert keine kontinuierlichen<br />

Messwerte. Moderne Brennwertkalorimeter,<br />

welche auf der direkten<br />

Messung der Verbrennungsenergie basieren,<br />

werden aufgrund der hohen Kosten<br />

oftmals nicht eingesetzt.<br />

Uwe Lawrenz<br />

Als relativ neues Verfahren besitzt die Festelektrolyt-Coulometrie<br />

gegenüber konventionellen Methoden zahlreiche Vorteile. Bislang<br />

kam dieses Messprinzip als Prüfgasgenerator zur Herstellung<br />

definierter Sauerstoffspuren in Testgasen zum Einsatz sowie zur<br />

parallelen Messung von Sauerstoff- und Feuchtigkeitsspuren in<br />

Industrieprozessen. Nun kommt noch eine neue Anwendung hinzu:<br />

die kontinuierliche Brennwertmessung in Prozessgasen.<br />

Brennwertmessung mittels<br />

Festelektrolyt-Coulometrie<br />

Jede Verbrennung von Gasen mit Sauerstoff<br />

lässt sich durch die entsprechende Reaktionsgleichung<br />

beschreiben, zum Beispiel:<br />

H 2<br />

+ ½ O 2<br />

→ H 2<br />

O,<br />

CH 4<br />

+ 2 O 2<br />

→ CO 2<br />

+ 2 H 2<br />

O oder<br />

C 2<br />

H 5<br />

OH + 3 O 2<br />

→ 2 CO 2<br />

+ 3 H 2<br />

O<br />

Die bei der Reaktion entstehende Energiemenge<br />

(Verbrennungsenthalpie) lässt sich<br />

aus thermodynamischen Tabellenwerten<br />

entnehmen. Bezieht man jetzt die Verbrennungsenthalpie<br />

auf ein bestimmtes Sauerstoffäquivalent<br />

der Reaktion (z. B. ½ O 2<br />

),<br />

stellt man fest, dass unabhängig von dem<br />

jeweiligen Brenngas die Verbrennungsenthalpie<br />

bezogen auf dieses O 2<br />

-Äquivalent<br />

nahezu gleiche Werte besitzt (Tab. 2):<br />

Ruß ist ein unscheinbares Produkt, welches<br />

aber eine wichtige Rolle in der Industrie<br />

spielt. Was im eigenen Kamin als<br />

unerwünschtes Ergebnis der Verbrennung<br />

entsteht, wird in Form von Industrieruß<br />

gezielt als Füllstoff oder Farbpigment hergestellt.<br />

2011 wurden weltweit 10,8 Mio. t<br />

Industrieruß produziert [1]. Industrieruß<br />

wird zu über 90 % als Füllstoff in der Gummi-Industrie<br />

verwendet, hauptsächlich für<br />

die Herstellung von Autoreifen. Für Autoreifen<br />

gibt es ca. 40 verschiedene Industrierußtypen,<br />

die dem Gummi jeweils spe ­<br />

zi fische Eigenschaften hinsichtlich der<br />

Abriebfestigkeit, der Bremswirkung oder<br />

des Rollwiderstandes vermitteln.<br />

Herstellung von Industrieruß<br />

Industrieruß kann individuell hergestellt<br />

werden und bietet dadurch eine enorme<br />

Anwendungsvielfalt. Gängigstes Verfahren<br />

ist die Pyrolyse (thermische Spaltung chemischer<br />

Verbindungen), d. h. die unvollständige<br />

Verbrennung von Erdgas oder Erdöl<br />

Dr. Uwe Lawrenz ist Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Zirox Sensoren & Elektronik<br />

GmbH in Greifswald<br />

bzw. von gasförmigen oder flüssigen Kohlenwasserstoffen.<br />

Das dabei entstehende fette<br />

Gas (Brenngasüberschuss) wird nach einer<br />

gewissen Verweilzeit, welche die Keimbildung<br />

und das Keimwachstum bestimmt,<br />

schlagartig abgekühlt (Quenchen). Nach<br />

dem eigentlichen Prozess verbleibt ein Abgas,<br />

das noch immer erhebliche Mengen<br />

reduzierender Gase enthält und als Energieträger<br />

genutzt wird. Je nach Ursprung<br />

des Primärenergieträgers und den Prozessbedingungen<br />

enthält das Abgas unterschiedliche<br />

Konzentrationen verschiedener Gase,<br />

deren Zusammensetzung wie folgt aussieht:<br />

Zusätzlich enthält<br />

Vol.-% min max<br />

das Gas als Spuren<br />

H 2<br />

12 20<br />

eine Vielzahl höherer<br />

CO 2<br />

3 5 Kohlenwasserstoffe.<br />

C Da der Brennwert<br />

2<br />

H 2<br />

0,1 0,9<br />

des Abgases erheblich<br />

schwankt, ist<br />

N 2<br />

58 64<br />

CH 4<br />

0,4 0,8 es für die optimale<br />

CO 12 16 energetische Nutzung<br />

notwendig, diesen<br />

kontinuierlich zu messen. Bislang wird<br />

i. d. R. die Gaszusammensetzung diskontinuierlich<br />

mittels Gaschromatograph gemessen.<br />

Der Brennwert wird anschließend<br />

aus den Konzentrationen der einzelnen<br />

Brenngas<br />

Verbrennungsenthalpie<br />

Verbrennungsenthalpie<br />

bezogen<br />

auf ½ O 2<br />

H 2<br />

- 242,0 kJ/mol - 242,0 kJ/mol<br />

CO - 283,2 kJ/mol - 283,2 kJ/mol<br />

CH 4<br />

- 890 kJ/mol - 222,5 kJ/mol<br />

C 2<br />

H 2<br />

- 1 300 kJ/mol - 260,0 kJ/mol<br />

C 2<br />

H 6<br />

- 1 560 kJ/mol - 222,9 kJ/mol<br />

C 4<br />

H 10<br />

- 2 878 kJ/mol - 221,4 kJ/mol<br />

C 6<br />

H 6<br />

- 3 320 kJ/mol - 220,1 kJ/mol<br />

C 7<br />

H 8<br />

- 3 910 kJ/mol - 217,2 kJ/mol<br />

C 2<br />

H 5<br />

OH - 1 409 kJ/mol - 234,8 kJ/mol<br />

Gegenüber den Kohlenwasserstoffen zeigen<br />

lediglich die beiden leichten Brenngase H 2<br />

und CO eine Abweichung der Verbrennungsenthalpie.<br />

Da jedoch bei Pyrolyseoder<br />

Wassergas diese beiden Gase aufgrund<br />

der Stöchiometrie des Primärgases in ungefähr<br />

gleicher Konzentration vorliegen und<br />

gleichzeitig gegenüber den anderen Brenngasen<br />

in wesentlich höherer Konzentration<br />

vorhanden sind (s. Tab. 1 links Gaszusammensetzung)<br />

ist es einfach, diesen Fehler<br />

rechnerisch zu kompensieren. Für Messungen<br />

mit größeren Genauigkeitsanforderungen<br />

ist es möglich, einen preiswerten<br />

NDIR-Sensor für CO oder einen WLD­<br />

42 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


SPECIAL I MESSE ACHEMA <strong>2015</strong><br />

01 Die Grafik zeigt das Prinzip der Coulometrie für die Brennwertmessung<br />

von Gasen: Auf einem ZrO 2<br />

-Rohr ist eine großflächige<br />

Elektrolysezelle und eine potentiometrische Zelle kombiniert. Beide<br />

Zellen werden auf 750 °C aufgeheizt. Die Elektrolysezelle pumpt bis<br />

zum Erreichen einer definierten O 2<br />

-Konzentration Sauerstoff in das<br />

Brenngas. Der voreingestellte Wert an der potentiometrischen Zelle<br />

ist dabei die Regelgröße, auf die die Elektrolysezelle eingestellt wird.<br />

Der gemessene Elektrolysestrom ist dem Brennwert des Gases direkt<br />

proportional.<br />

02 Zellspannung einer potentiometrischen ZrO 2<br />

-Zelle in Abhängigkeit<br />

von der Luftzahl Lambda, die das Verhältnis der vorliegenden Luftmenge<br />

zu der für eine vollständige Verbrennung notwendigen Luftmenge angibt.<br />

Bei Lambda größer 1 liegt O 2<br />

im Überschuss vor (mageres Gemisch), bei<br />

Lambda kleiner 1 dagegen Brenngas (fettes Gemisch). Am Äquivalenzprunkt<br />

ändert sich die Spannung der Zelle sprunghaft.<br />

Sensor für H 2<br />

in das Gerät zu integrieren. Es<br />

genügt aber im Normalfall, wenn der Anwender<br />

weiß, ob er als Brenngas ein Pyrolyse-,<br />

Generator- oder Wassergas verwendet.<br />

In diesem Fall liegen H 2<br />

und CO in<br />

großem Überschuss vor und der Messwert<br />

wird ausgehend von dem jeweiligen Primärenergieträger<br />

rechnerisch korrigiert.<br />

Im anderen Fall wird Erdgas bzw. Erdöl<br />

als Brennstoff benutzt. Dann ist keine rechnerische<br />

Kompensation notwendig, da alle<br />

Kohlenwasserstoffe nahezu die gleiche Reaktionsenthalpie<br />

bezogen auf das Sauerstoff-Äquivalent<br />

besitzen (s. Tab. 2). Für<br />

spezielle Anwendungen ist noch der Einsatz<br />

von Alkoholen als Brenngas interessant.<br />

Auch für diesen Fall kann ein entsprechender<br />

Korrekturfaktor in die Auswertung der<br />

Messung einbezogen werden.<br />

Gerätetechnische Umsetzung<br />

der Brennwertmessung<br />

Kernstück des neuen Messgerätes ist eine<br />

Festelektrolytzelle, die neben einer großflächigen<br />

Elektrolysezelle eine kleine potentiometrische<br />

Messzelle enthält (Grafik 1).<br />

Mit der Elektrolysezelle wird bis zu einem<br />

definierten Punkt (z. B. dem Äquivalenzpunkt,<br />

an dem eine vollständige Verbrennung<br />

des Gasgemisches stattgefunden hat)<br />

Sauerstoff in das Brenngas dosiert. Die<br />

potentiometrische Zelle gibt dabei den Sollwert<br />

der Regelschaltung vor. Als Sollwert<br />

kann neben dem Äquivalenzpunkt bei<br />

Lambda gleich 1 (Grafik 2, z. B. 250 mV)<br />

auch ein beliebiger Punkt im fetten Bereich<br />

gewählt werden.<br />

Der Vorteil dabei ist, dass dann die notwendige<br />

Pumpleistung der Elektrolysezelle<br />

geringer wird. Wenn an die Elektrolysezelle<br />

eine Spannung von 400… 800 mV angelegt<br />

wird, fließt ein Elek trolysestrom, welcher<br />

der Stoffmenge des Sauerstoffs und damit<br />

dem Brennwert des Gases proportional ist:<br />

Bei Pyrolysegasen mit einem relativ hohen<br />

Anteil an Inertgas ist es meistens ausreichend<br />

amperometrisch zu arbeiten. Es wird ein<br />

kleiner, konstanter Brenngasdurchfluss eingestellt,<br />

der gemessene Strom der Elektrolysezelle<br />

ist dem Brennwert des Gases direkt proportional.<br />

Entscheidend für die Messgenauigkeit<br />

ist die exakte Regelung des Durchflusses.<br />

In Erdgas oder verdampftem Erdöl als<br />

Energieträger ist die Leistung der Elektrolysezelle<br />

oft nicht ausreichend. In diesem<br />

Fall wird eine echte coulometrische Messung<br />

durchgeführt, d. h. ein bestimmtes kleines<br />

Volumen des Brenngases wird über eine<br />

Kanüle an die Elektrolysezelle geführt. Das<br />

Zeitintegral des Stromes ist dann das Maß<br />

für die benötigte Stoffmenge an Sauerstoff<br />

und damit für den Brennwert des Gases.<br />

Zusammenfassung<br />

In vielen technischen Prozessen ist die<br />

Kenntnis des Brennwertes des eingesetzten<br />

Prozessgases wichtig für eine optimale<br />

Prozessführung. Die bislang verwendete<br />

Gerätetechnik hat bestimmte Nachteile. Mit<br />

dem neuen Verfahren der Festelektrolytcoulometrie<br />

ist es auf einfache Weise möglich,<br />

unabhängig vom ein gesetzten Energieträger<br />

den Brennwert kontinuierlich, einfach<br />

und exakt zu messen. Die eingesetzte<br />

Ge rätetechnik muss dabei nur entsprechend<br />

dem Brenngas modifiziert werden.<br />

Bild: Aufmacher Fotolia<br />

Quelle: [1] Carbon Black World Data Book 2012<br />

www.zirox.de<br />

Ausblick<br />

In INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2014<br />

berichteten wir über den Einsatz der<br />

Coulometrie in der parallelen Messung<br />

von Sauerstoff- / Feuchtigkeitsspuren<br />

in Industrieprozessen. Mit dem<br />

aktuellen Bericht gehen wir einen<br />

Schritt weiter in der Entwicklung dieses<br />

Verfahrens. Das Unternehmen Zirox<br />

wurde 1990 von Mitarbeitern der<br />

Forschungsgruppe Festelektrolyte der<br />

Universität Greifswald gegründet. Hier<br />

entstand 1958 das Weltbasispatent<br />

zur potentiometrischen Gasanalyse<br />

mit Festelektrolyten. Seitdem werden<br />

stetig neue Sensorsysteme mit<br />

erstaunlichen Leistungsparametern<br />

entwickelt. Auf der Basis einer neuen<br />

Elektronikplattform arbeitet Zirox<br />

neben dem im Artikel beschriebenen<br />

Gerät zur Brennwertmessung an<br />

weiteren marktfähigen Messgeräten,<br />

die in zahlreichen Anwendungen ihren<br />

Einsatz finden werden. Bereits<br />

etablierte Messsysteme sind z. B. in<br />

der Optimierung von Verbrennungsanlagen<br />

(Lambda-Bestimmung,<br />

O 2<br />

-Partialdruck) und damit in der<br />

Prozesskontrolle zu finden sowie zur<br />

Bestimmung von Sauerstoffspuren<br />

und zur Reinheitsüberwachung von<br />

inerten Schutzgasen für Anwendungen<br />

in der Halbleiterindustrie. Als Spezialist<br />

für Gasanalytik bringt Zirox nicht nur<br />

seine Ent wicklungsarbeiten kontinuierlich<br />

voran, sondern setzt seine Ergeb -<br />

nisse in nutzbare Messsysteme um!<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 43


AchemaSpecial<br />

Hydrostatische Füllstandmessung an<br />

offenen und drucküberlagerten Tanks<br />

Das Unternehmen Labom stellt sein neues Füllstandmessgerät<br />

Pascal Ci4 vor, mit dem an offenen und drucküberlagerten Tanks<br />

gemessen werden kann. Der Messwert kann als Füllhöhe,<br />

-volumen oder -gewicht angezeigt werden. Zudem unterstützt<br />

das Messgerät das Auslitern eines Tanks mit einem geführten<br />

Menü. Mit wenigen Schritten lässt sich dabei die Tankform<br />

abbilden, sodass aufwendiges Berechnen von Höhe und Literzahl<br />

in komplexen Tabellen entfällt. Auf<br />

Wunsch errechnet das Gerät aus einer<br />

ermittelten Füllhöhe auch die Dichte<br />

des Tankinhalts. Sein robustes<br />

Edelstahlgehäuse erreicht je nach<br />

Ausführung eine Schutzart von IP65/<br />

IP67 oder IP69K. Durch das Baukastensystem<br />

kann auch die neue Variante<br />

des Füllstandmessgerätes in Druckausführung<br />

mit allen Druckmittlern<br />

des Herstellers kombiniert werden.<br />

www.labom.com<br />

Gerätediagnose ohne Anlagenstillstand<br />

mithilfe von Heartbeat Technology<br />

Das Unternehmen Endress+Hauser stellt in diesem Jahr das<br />

Thema Anlageneffizienz in den Auftritt auf der Achema, die<br />

Internationale Leitmesse der Prozessindustrie. So bietet die<br />

neue Heartbeat Technology zum Beispiel<br />

exakte Geräte- und Prozessdiagnose für<br />

Durchflussmessgeräte. Anlagenstillstand<br />

oder Prozessunterbrechungen sind für die<br />

Diagnose nicht mehr erforderlich. Denn<br />

die Technologie ermöglicht in den neuen<br />

Geräten mit Zweileitertechnik die ständige<br />

Selbstüberwachung vom Sensor bis zum<br />

Ausgangssignal, liefert kategorisierte Prozess-<br />

und Gerätediagnosen gemäß NE107 sowie lückenlose und<br />

rückverfolgbare Verifikationsergebnisse. Heartbeat Technology<br />

eignet sich für den Einsatz in SIL-Schutzeinrichtungen, denn sie<br />

dokumentiert die geforderten Wiederholprüfungen und kann die<br />

Prüfintervalle deutlich verlängern. Bei Endress+Hauser werden<br />

alle relevanten Geräte nach IEC 61508 entwickelt.<br />

www.de.endress.com<br />

Füllstand<br />

Folgen Sie uns auf Twitter<br />

twitter.com/inautomation<br />

Altbewährtes hat ausgedient.<br />

Jetzt: Ultraschall-Grenzschalter von AFRISO!<br />

USG 20<br />

www.afriso.de/usg<br />

ACHEMA Frankfurt, Halle 11.1 Stand E3<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Molchfähig: Frontbündiger<br />

Einbau ohne Störkonturen<br />

für beste Reinigungsergebnisse<br />

Integrierbar, selbst bei<br />

kleinen Rohrquerschnitten<br />

Unterschiedliche Prozessanschlüsse<br />

für verschiedenste<br />

Einsatzmöglichkeiten:<br />

G½, G¾, G1, Einschweißmufffe,<br />

Tri-Clamp,<br />

Milchrohr, VARIVENT,<br />

u.v.m.<br />

Non-invasive Messung<br />

durch Kunststoffbehälter<br />

oder -Rohrwände möglich<br />

Automatisierungsstrukturen<br />

frühzeitig definieren<br />

Mit Preplanning von Eplan lässt sich die Automatisierungsstruktur<br />

von Maschinen und Anlagen in der Projektierungsphase frühzeitig<br />

definieren. Projektdaten aus der Vorplanung können ohne<br />

Medienbrüche in die Eplan-Plattform übernommen werden, um<br />

sie dort anzureichern, zu verwalten und weiterzuverarbeiten. So<br />

lässt sich z. B. eine<br />

erste Antriebsliste<br />

aus der Mechanik<br />

importieren, die<br />

nur grundlegende<br />

Informationen zu<br />

den geplanten<br />

Antrieben in einem<br />

Fördersystem enthält.<br />

Auch typische<br />

Abläufe in der<br />

Prozessautomation<br />

wie die Definition<br />

der Feldinstrumentierung werden unterstützt. Die ersten groben<br />

Anforderungen lassen sich bis hin zu detaillierten Spezifikationsdaten<br />

zur Auslegung von Feldgeräten sammeln, erfassen,<br />

auswerten und auf Template-Basis verwalten. Auf Knopfdruck<br />

können detaillierte Auswertungen wie beispielsweise Anforderungsspezifikationen<br />

generiert werden.<br />

www.eplan.de<br />

44 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong><br />

Afriso.indd 1 05.05.<strong>2015</strong> 14:03:57


Labor- und Reinraumroboter<br />

für die Prozesstechnik<br />

Der Roboter-Hersteller Yaskawa präsentiert<br />

zwei Motoman-Modelle. Das ist zum einen<br />

der speziell für Automatisierungsaufgaben<br />

im biomedizinischen Bereich entwickelte<br />

Motoman MH3BM sowie der menschenähnliche Roboter Motoman<br />

CSDA10F. Der Dual-Arm-Roboter CSDA10F ist für Hygieneanfor<br />

derungen im Laborbereich ausgelegt und kann mit nahezu<br />

jeder Standard-Laborausrüstung und herkömmlichen Analysegeräten<br />

umgehen. Der Handlingroboter MH3BM erfüllt höchste<br />

Hygienestandards und kann daher für die Entwicklung neuer<br />

Medikamente ebenso eingesetzt werden wie bei der Probenverarbeitung<br />

oder für pharmazeutische Dosierapplikationen. Die Zulassung<br />

für den Einsatz in der Reinraumklasse ISO5 ermöglicht<br />

eine Vielzahl von Montage-, Handling-<br />

und Verpackungsaufgaben<br />

in Labor- o. Produktionsanlagen.<br />

Zum Bild: Das Modell CSDA10F<br />

führt komplexe Labortätigkeiten<br />

in einer Live-Demozelle aus.<br />

www.yaskawa.eu.com<br />

Differenzdruckmesser<br />

für sehr hohen Druck<br />

Die neuen Magnetkolben-Manometer<br />

für Differenzdruck von Afriso wurden zur<br />

Messung bei hohem statischen Druck bis<br />

PN 400 konzipiert. MAG 80/100 I Dif sind<br />

für gasförmige und flüssige, nicht hochviskose, nicht anhaftende,<br />

aber auch für kritische und aggressive Medien einsetzbar. Sie überwachen<br />

Filterelemente und Pumpen in der Prozesstechnik. Geeignet<br />

sind sie für Umgebungstemperaturen von 0 bis 80 °C und Messstofftemperaturen<br />

bis 80 °C. Die Messbereiche erstrecken sich von<br />

0/0,25 bis 0/70 bar. Verfügbar sind die Geräte auch für den<br />

Tafeleinbau sowie für die Wandmontage.<br />

www.afriso.de<br />

Lösungen nach Maß. Seit 1968.<br />

Handgerät für<br />

alle Messgrößen<br />

im Ex-Bereich<br />

Das Flowtherm Ex, ein multifunktionales<br />

Handgerät mit Datenlogger<br />

ist zum Messen von Durchfluss,<br />

Strömungsgeschwindigkeit,<br />

Temperatur, Druck und weiteren<br />

Messgrößen für den Einsatz in<br />

explosionsgefährdeten Bereichen.<br />

Messungen können mit bis zu<br />

drei Sensoren parallel durchgeführt<br />

werden. Anwender haben<br />

die Wahl zwischen Momentanwertmessung<br />

und diversen<br />

Langzeitmessmodi. Durch die<br />

USB-Schnittstelle lässt sich das<br />

Gerät einfach konfigurieren und<br />

zugleich können die Messdaten<br />

auf einen PC übertragen werden.<br />

Für den Anschluss von Pt100-<br />

Sensoren steht eine Spannungsversorgung<br />

zur Verfügung, ebenso<br />

für externe Sensoren mit 4 bis<br />

20 mA- beziehungsweise 0 bis<br />

10 V-Ausgang.<br />

www.hoentzsch.com<br />

15.-19. Juni · Halle 11.1 · Stand F 46<br />

MEORGA MSR-Spezialmesse/Nord:<br />

10. Juni · Stand N7<br />

Füllstand<br />

LABOM zeigt im Juni den brandneuen Ci4 zur<br />

hydrostatischen Füllstandmessung. Er kann<br />

an offenen und drucküberlagerten Tanks<br />

eingesetzt werden und ermittelt Füllhöhe,<br />

-volumen oder -gewicht. Der Ci4 übernimmt<br />

sämtliche Berechnungen – komplizierte<br />

Tabellen sind Vergangenheit! Er berechnet<br />

den Tankinhalt sowie die Inhaltsdichte und<br />

besticht dabei mit intuitiver Bedienung<br />

und SIL2 / ATEX und IECEX-Zertifizierungen.<br />

Kommen Sie zur Messe?<br />

Lösungen für Druck- und Temperaturmesstechnik<br />

Tel. +49 (0) 4408 804-0 . www.labom.com


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Den Herzschlag überwachen<br />

Durchflussmessgeräte mit bisher unerreichtem Diagnosedeckungsgrad vom<br />

Messrohr bis zum Ausgang<br />

Antonella Colucci<br />

In der chemischen Industrie<br />

unterliegen Prozesse, Hilfskreisläufe<br />

und SIL-konforme Schutzeinrichtungen<br />

der Einhaltung<br />

gesetzlicher Vorgaben, Normen<br />

und Empfehlungen. Der Wunsch<br />

nach einer zuverlässigen und<br />

einfachen Überprüfung der<br />

Messgeräte ist hierbei groß. Und<br />

das idealerweise mit hoher<br />

Qualität und Prüftiefe und ohne<br />

Anlagenstillstand. Realisieren<br />

lässt sich dies mit der Heartbeat-<br />

Technology von Endress+Hauser.<br />

Antonella Colucci ist Produktmanagerin<br />

Durchfluss bei Endress+Hauser in Weil am Rhein<br />

Anlagenbetreiber müssen gesetzliche<br />

Anforderungen und strenge Qualitätsstandards<br />

erfüllen – und stehen dabei ständig<br />

unter hohem Kostendruck. Denn zahlreiche<br />

Normen und Empfehlungen wie IEC,<br />

VDI, Namur erfordern die permanente<br />

Überprüfung von Prozessen, Hilfskreisläufen<br />

und SIL-konformen Schutzeinrichtungen.<br />

Im folgenden Abschnitt nehmen<br />

wir zunächst die Anforderungen der Norm<br />

genauer unter die Lupe.<br />

Die Anforderungen der Norm<br />

Die IEC 61508 bzw. IEC 61511 und die<br />

Regelwerke VDI/VDE2180 sowie die Namur-<br />

Empfehlung NE79 definieren die Vorga ­<br />

ben zu den Wiederholprüfungen von SIL-<br />

Schutzeinrichtungen. Als übergeordnete<br />

Ziele der Wiederholprüfungen bestimmen<br />

diese Normen und Regelwerke im Wesentlichen<br />

zwei Punkte:<br />

n Gefährliche und unerkannte Fehler aufdecken<br />

– diese könnten zum Ausfall der<br />

Schutzeinrichtung führen.<br />

n Die einwandfreie Funktion einer Schutzeinrichtung<br />

nachweisen – in definierter<br />

Regelmäßigkeit.<br />

Die Normen geben zudem Auskunft über<br />

die Dauer und Häufigkeit von Prüfintervallen,<br />

sowie Prüfmethoden und Dokumentation<br />

der Wiederholprüfungen. Die<br />

Prüfintervalle sind abhängig von SIL-Kennwerten,<br />

der Prüftiefe und weiteren sicherheitstechnischen<br />

Kenngrößen wie Anforderungs<br />

rate, Redundanz und Fehlertoleranz.<br />

Als bewährte Praxis für die Prüfintervalle<br />

nennt die VDI/VDE2180 beispielsweise<br />

ein Jahr.<br />

Verlängerte Prüfintervalle<br />

anstreben<br />

Eines haben alle relevanten Normen und<br />

Regelungen gemeinsam: sie lassen ausdrücklich<br />

eine Flexibilisierung der Prüfintervalle<br />

zu. Die VDI/VDE2180 äußert sich<br />

beispielsweise so: „Eine Flexibilisierung der<br />

Intervalle ist u. a. bei vorhandener Diagnoseabdeckung<br />

und Betriebserfahrung<br />

möglich“. Auch die Namur NE 79 dokumentiert:<br />

„Es ist anzustreben, dass durch verbesserte<br />

automatische Diagnoseverfahren<br />

mit einem größeren Abdeckungsgrad eine<br />

Verlängerung der Prüfzeiten erreicht wird“.


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Umsetzung der Norm mit<br />

Heartbeat-Technology<br />

Genau das bietet die Heartbeat-Technology<br />

von Endress+Hauser für alle neuen Proline-<br />

Durchflussmessgeräte. Sie gewährleistet<br />

eine vollumfängliche, permanente Geräteüberprüfung<br />

direkt in der Rohrleitung, also<br />

ohne Ausbau. Dank der hohen Gesamtprüftiefe<br />

von 95 % werden unerkannte gefährliche<br />

Fehler weitgehend aufgedeckt.<br />

Dadurch steigt die mittlere Versagenswahrscheinlichkeit<br />

(PFDavg) deutlich geringer<br />

an und es verlängert sich die mögliche<br />

Betriebsdauer. Betreiber von Schutzeinrichtungen<br />

können Art und Umfang der<br />

Wiederholungs prüfungen optimieren. Die<br />

akzeptierte Prüfmethode mit Heartbeat-<br />

Technology ist eine echte Alternative zu<br />

aufwendigen Re-Kalibrierungen oder Anfahren<br />

der Auslösepunkte.<br />

Was heißt das für den Anlagenbetreiber?<br />

„Nach den heute gültigen Normen zur<br />

‚Funktionalen Sicherheit‘ ist es im Rahmen<br />

von Wiederholprüfungen möglich und von<br />

Betreibern gewünscht, die Prüfintervalle<br />

durch geeignete Diagnoseverfahren mit<br />

einem größeren Abdeckungsgrad zu verlängern,<br />

ohne dabei den Sicherheitsaspekt zu<br />

vernachlässigen. Hierbei müssen natürlich<br />

geeignete Prüfmethoden angewandt werden<br />

und das Prüfergebnis muss dokumentiert<br />

sein. Den Normen entsprechend können<br />

bei Durchflussmessgeräten damit die Prüfintervalle<br />

für aufwendige Re-Kalibrierungen<br />

verlängert werden“, erklärt Hans-Peter<br />

Maier – Experte für Anlagensicherheit bei<br />

der Firma Endress+Hauser.<br />

01 Die Heartbeat-Technology gewährleistet mit einer Gesamtprüftiefe<br />

von 95 % höchste Fehleraufdeckung<br />

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- rel. Feuchte %<br />

- abs. Feuchte g/m 3<br />

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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 47


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

02 Deutlich geringerer Aufwand bei Wiederholprüfungen im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Durchflussmessgeräten<br />

03 Die Durchfluss-Messgeräte Proline<br />

profitieren von der Heartbeat-Technology<br />

Das Konzept<br />

Die Heartbeat-Technology ist in den neuen<br />

Durchflussmessgeräten der Proline Gerätelinie<br />

werksseitig eingebettet; so zum Beispiel<br />

in den Coriolis Massedurchflussmessgeräten<br />

Promass 200 in Zweileitertechnik<br />

oder den neuen Vortex Durchflussmessgeräten<br />

Prowirl 200. Zugang und Steuerung<br />

der Software ist über alle Bedien- und Systemschnittstellen<br />

an den Geräten möglich.<br />

Drei Eigenschaften charakterisieren die<br />

neue Technologie: Diagnosefunktionalität<br />

durch kontinuierliche Selbstüberwachung<br />

(Heartbeat Diagnostics), Verifikation von<br />

Durchflussmessgeräten in der Anwendung<br />

(Heartbeat Verification) sowie die Ausgabe<br />

zusätzlicher Messgrößen an ein externes<br />

Condition Monitoring System (Heartbeat<br />

Monitoring).<br />

Heartbeat Diagnostics sorgt für die<br />

fortlaufende Prüfung und Überwachung<br />

der Diagnoseparameter gegenüber festgelegten<br />

Grenzwerten. Heartbeat Verification<br />

bietet hiermit den Betreibern „Verifikation<br />

auf Knopfdruck“, also die dokumentierte<br />

Geräteprüfung auf Anforderung;<br />

so wird die Messgerätefunktionalität sicher<br />

be stätigt. Heartbeat Monitoring ist die<br />

Ausgabe ausgewählter Diagnoseparameter<br />

zur Bewertung und Aufzeichnung im<br />

Rahmen „vorbeugender Wartung“.<br />

Vorteile für Anlagenbetreiber<br />

Jede der neuen Eigenschaften bietet Anlagenbetreibern<br />

klare Vorteile. Zunächst<br />

erhalten sie Prozess- und Gerätediagnosemeldungen<br />

gemäß NE 107 mit klaren<br />

Handlungsanweisungen. Zudem geben<br />

die Geräte eindeutige und sichere Messstellenbewertungen<br />

„Bestanden / Nicht-<br />

Die Heartbeat-Technology gewährleistet für alle neuen<br />

Proline-Durchflussmessgeräte eine vollumfängliche,<br />

permanente Geräteüberprüfung direkt in der Rohrleitung.<br />

Bestanden“ sowie Prüfdokumentationen<br />

aus. Schließlich lassen sich auch frühzeitig<br />

Veränderungen beziehungsweise Trends<br />

erkennen, systematische Fehler erkennen<br />

und Prozesseinflüsse vermeiden.<br />

Alle Prüfungen mit Heartbeat-Technology<br />

werden auf einen unveränderlichen Werkszustand<br />

zurückgeführt und interne Referenzen<br />

während des Fertigungsprozesses<br />

rückführbar kalibriert. Diese Referenzen<br />

sind redundant in den Geräten ausgeführt.<br />

Mithilfe dieses Verfahrens ist eine perma-<br />

nent gegenseitige Überwachung durch<br />

einen Synchron-Lauftest sichergestellt.<br />

Hierbei können Drifts und Alterung der<br />

Referenzelektronik-Komponenten sicher<br />

erkannt werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Heartbeat-Technology gewährleistet<br />

höchste Sicherheit im Messbetrieb durch<br />

kontinuierliche Selbstüberwachung des<br />

gesamten Durchflussmessgerätes, vom<br />

Sensor bis zum Ausgangssignal, unabhängig<br />

von Prozess- und Umgebungsbedingungen.<br />

Die Technik ist unkompliziert in der<br />

Handhabung und kann über die Vor- Ort-<br />

Anzeige sowie über alle gängigen Asset<br />

Management Systeme ohne Prozessunterbrechung<br />

aktiviert werden. Dies verringert<br />

den Prüfaufwand, bietet Sicherheit bei der<br />

Geräteprüfung und gewährleistet hohe<br />

Anlagenverfügbarkeit. Diagnosefunktionen<br />

für alle Durchflusstechnologien der neuen<br />

Proline Gerätelinie sichern einen zuverlässigen<br />

Messbetrieb mit gleichbleibender<br />

Qualität. Die Verifikation ermöglicht lückenlose<br />

und rückverfolgbare Ergebnisse auf<br />

Knopfdruck. Die eindeutigen und manipulationssicheren<br />

Prüfergebnisse garantieren<br />

eine sichere Messstellenbewertung, die<br />

jederzeit abrufbar ist.<br />

Bilder: Hintergrund Fotolia, Sonstige Beitragbilder<br />

Endress+Hauser<br />

www.de.endress.com<br />

48 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Compact Vision System<br />

für USB3-Vision-Kameras<br />

National Instruments hat<br />

eine kompakte Lösung<br />

für Hochgeschwindigkeits-<br />

Bildverarbeitungsanwendungen vorgestellt. Das NI CVS-1459RT<br />

ist ein kleines, robustes Bildverarbeitungssystem mit einem Intel<br />

Atom Quad-Core Prozessor und zwei dedizierten USB-3.0-Anschlüssen<br />

für USB3-Vision-Kameras. Bildverarbeitungssystem<br />

wird entweder mit der firmeneignen Systemdesignsoftware oder<br />

dem Vision Builder for Automated Inspection (AI) programmiert.<br />

Der robuste Formfaktor eignet sich für industrielle Anwendung<br />

bis zu 55 °C. Die Synchronisation mit Automatisierungsgeräten<br />

für Kamera- und Beleuchtungs-Triggering ist über integrierte<br />

industrielle I/O möglich. Zwei USB-3.0-Anschlüsse sorgen als<br />

Kameraschnittstelle mit hoher Bandbreite für Kompatibilität mit<br />

den neuen kostengünstigen USB3-Vision-Kameras und der Einsatz<br />

der Anschlüsse mit Peripheriegeräten, zum Beispiel einem<br />

externen Speicher für das Datenloggen, ist ebenfalls machbar.<br />

www.ni.com<br />

Shunt-basierter Stromsensor in<br />

Frequenzumrichtern für niedrige Ströme<br />

Das Unternehmen Isabellenhütte hat den Stromsensor ILF im<br />

niedrigen Ampere-Bereich entwickelt, der einen Strommessbereich<br />

bis 60 A abdeckt. Der Stromsensor eignet sich mit seinem<br />

kompakten IC-Gehäuse für die<br />

SMD-Montage und kommt in<br />

Frequenzumrichtern in industriellen<br />

Anwendungen oder in<br />

Solarinvertern zum Einsatz.<br />

Die Strommessung basiert auf<br />

der Shunt-Technologie des<br />

Unternehmens. Die Messgenauigkeit<br />

liegt über den ganzen<br />

Strommessbereich bei weniger als 1 % Abweichung vom Messwert.<br />

Der ILF ist kompatibel mit einer Versorgungsspannung<br />

von 3,3 oder 5 V. Die Anschlüsse des Sensors bestehen aus<br />

zwei Laststromkontakten sowie vier Signal- und Versorgungskommunikationskontakten.<br />

www.isabellenhuette.de<br />

Sensoren-Auswahl im Internet<br />

Mit einem neuen Tool erleichtert der Sensorikspezialist Autosen<br />

aus Essen die Auswahl der richtigen Sensoren im Internet. Die<br />

virtuelle Produktberatung erfolgt über die Anwendung, nicht<br />

über die technischen Daten. Die Online-Produktberatung folgt<br />

als nächster Schritt nach der<br />

Einführung des Produktvergleichs,<br />

über den Kunden die<br />

Kompatibilität der Sensoren<br />

prüfen können. Der Kunde<br />

kann nun in direkten Kontakt<br />

mit einem autosen-Experten<br />

treten, oder er findet den<br />

passenden Sensor über das<br />

Beratungstool. Der Nutzer<br />

wird Schritt für Schritt durch<br />

die Anwendung geführt, bis<br />

hin zur Bestellung und Lieferung innerhalb von 24 Stunden. Das<br />

Angebot umfasst das gesamte Portfolio. Das Unternehmen bietet<br />

unter eigenem Label eine Auswahl induktiver und optischer<br />

Sensoren etablierter Hersteller an.<br />

www.autosen.com<br />

Datenlogger erfasst Pegel,<br />

Leitfähigkeit + Temperatur<br />

Mit den neuen CTD-Versionen der hochgenauen<br />

DCX-Pegel-Datenlogger für Tiefen<br />

bis 200 m bietet die Keller AG für Druckmesstechnik<br />

eine hochintegrierte Komplettlösung<br />

für die Wasserwirtschaft. Der Datenlogger für Langzeitbeobachtungen<br />

speichert nicht nur über 50.000 Pegel-Messwerte mit<br />

Zeitstempel sondern auch die jeweils zugehörigen Messwerte<br />

für Leitfähigkeit und Temperatur. Mit einem Durchmesser von<br />

22 mm empfehlen sich die Kombisonden für alle Peilrohre ab<br />

1" Nennweite. Keller liefert zudem Leitfähigkeitssonden in<br />

Kombination mit Drucksensorbasierten Pegelsonden. Diese<br />

integrierten Messsysteme sind u. a. zur Kontrolle des Eintrags<br />

von Meerwasser, Gülle oder Dünger in das Grundwasser, in<br />

Flüsse und Seen sinnvoll, für Überwachungsaufgaben bei Baumaßnahmen<br />

oder zur Beobachtung lokaler Verschmutzungen<br />

im Wasser. Je nach Einsatz sind die Pegelsonden mit integriertem<br />

Datenlogger der Serie DCX-22 CTD nicht nur im Edelstahl-<br />

Gehäuse sondern auch in anderen Materialien lieferbar.<br />

www.keller-druck.com<br />

Mass Flow Management für Gas in Industrieprozessen<br />

Beim neuen Mass Flow Controller (MFC) / Mass Flow Meter (MFM)<br />

Typ 8741 hat Bürkert steuerungsrelevante Elemente herausgelöst.<br />

Diese Steuerungsaufgaben übernimmt eine übergeordnete<br />

Steuerung, die Sensor-Aktor-Module wie<br />

Mass Flow Controller über einen Systembus<br />

anspricht. Die MFC / MFM sind mit<br />

einer Schnittstelle für den proprietären<br />

Bürkert-System-Bus (büS) ausgestattet.<br />

Enthielt bisher jeder MFC/MFM eigene<br />

Steuerungshardware, kommt jetzt die<br />

Systemsteuereinheit (SCU) Typ ME2X<br />

zum Einsatz. Diese kann bis zu 16 Regelkreise<br />

auf einmal kontrollieren und fun-<br />

giert als Gateway zwischen Industrial Ethernet und dem büS.<br />

Damit kann die Feldgeräteebene direkt an Industrial Ethernet<br />

angebunden werden. Typ 8741 ist für die direkte Durchflussmessung<br />

in Gasen mit MEMS-Technologie<br />

ausgestattet und für Nenndurchflüsse<br />

von 0,01 bis 80 Nl/min (bezgl.<br />

Stickstoff) ausgelegt. Er überzeugt durch<br />

hohe Genauigkeit, schnelle Reaktionszeiten<br />

und exzellente Wiederholgenauigkeit.<br />

Im Prozess erreicht er sehr kurze<br />

Ausregelzeiten.<br />

www.burkert.com<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATIO 3/<strong>2015</strong> 49


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Berührungslos übertragen<br />

Zuverlässige und verlustfreie Messergebnis-Übermittlung im Mikrometerbereich<br />

dank induktiver IO-Link-Koppler<br />

Wolfgang Zosel<br />

Wo Werkstückträger in ständiger<br />

Bewegung sind und es wie in<br />

Bearbeitungszentren buchstäblich<br />

um bis zu 360° rund geht, stellt die<br />

Datenübertragung von mobilen<br />

zu fixen Teilen der Anlage Elektrokonstrukteure<br />

regelmäßig vor eine<br />

Herausforderungen. Abhilfe schaffen<br />

induktive Kopplersysteme, die<br />

digitalisierte Daten, Signale und<br />

sogar Energie über einen schmalen<br />

Luftspalt übertragen. Wie diese<br />

Technik funktioniert, lesen Sie hier.<br />

Ein skandinavischer Automobilhersteller<br />

bringt derzeit seine Fertigungslinie für<br />

Lkw-Motoren auf den Stand der Technik.<br />

20 Bearbeitungszentren stehen dort in Reih<br />

und Glied, die Schritt für Schritt aus den<br />

angelieferten Gussrohteilen nahezu vollständig<br />

automatisiert montagefertige Motorenblöcke<br />

fertigen. Dabei setzt das Unternehmen<br />

auf die Kompetenz der Gebr. Heller<br />

Maschinenfabrik (Hauptsitz in Nürtingen).<br />

Horizontale Bearbeitungszentren, 5-Achs-<br />

Bearbeitungszentren, Fräs-Dreh-Zentren<br />

sowie flexible Fertigungssysteme zählen<br />

zu den Kernprodukten des Werkzeugmaschinenherstellers<br />

mit etwa 2 500 Beschäftigten<br />

weltweit.<br />

Zwei dieser Bearbeitungszentren mit<br />

einem Footprint von rund acht mal vier und<br />

einer Höhe von gut drei Metern absolvieren<br />

derzeit ihre finalen Funktionstests im<br />

Nürtinger Werk. Ein automatisiertes Ladesystem<br />

hievt den noch unbearbeiteten<br />

Gussmotorenblock von oben auf einen um<br />

360° schwenkbaren Rundtisch, der auch in<br />

Z-Achse verfahrbar ist. Im hinteren Bereich<br />

ist sowohl ein Werkzeugwechsler als auch<br />

eine entlang der Horizontal- und Vertikalachse<br />

verfahrbare Arbeitseinheit angebracht,<br />

die erste Bohr- und Fräsaufgaben<br />

ausführen wird.<br />

Genaue Messwertermittlung<br />

durch Längenmesstaster<br />

Doch zunächst muss der Rohling mithilfe<br />

einer hydraulischen Spannvorrichtung<br />

sicher auf der Auflagefläche des Rundtisches<br />

fixiert werden. Weil Rohgussblöcke<br />

herstellungsbedingt meist divergierende<br />

Abmessungen aufweisen, muss im Zuge<br />

des Aufspannverfahrens die relative Lage<br />

des Werkstücks auf dem Rundtisch ermittelt<br />

und der Steuerung mitgeteilt werden.<br />

Dazu erfasst ein auf der Grundplatte sitzender<br />

Bolzen die auf der Unterseite des Motorenblocks<br />

angebrachte Indexbohrung,<br />

bevor vier massive Schwenkspanner das<br />

Werkstück nach hinten ziehen und 16 induktive<br />

Sensoren von Balluff schließlich<br />

den exakten Sitz bestätigen. Während das<br />

Gussteil in seine Bearbeitungsposition<br />

gefahren wird, registriert ein induktiver<br />

Messtaster quasi nebenbei, welchen Weg<br />

der Bolzen in der Indexbohrung mitsamt<br />

dem Werkstück zurückgelegt hat. Sitzt der<br />

Gussblock schließlich in seiner Bearbeitungsposition,<br />

sind die Lage- und Abmessungsdaten<br />

bereits erfasst und an die Steuerungsebene<br />

übermittelt. Die Bearbeitung<br />

des Motorenblocks kann beginnen.<br />

Ein Längenmesstaster wie der hier eingesetzte<br />

von Marposs dient der präzisen<br />

Messwertermittlung im Zuge der Werkzeugbearbeitung<br />

und Qualitätskontrolle. Er<br />

gleicht quasi die unvermeidlichen Schwankungen<br />

bei den Abmessungen der Gussteile<br />

aus und stellt somit genaue und identische<br />

Bearbeitungsergebnisse sicher. Marposs ist<br />

Hersteller von Fertigungsmesstechnik für<br />

In-Prozess- und Post-Prozess-Werkstattanwendungen.<br />

Das Unternehmen mit Hauptsitz<br />

im italienischen Bentivoglio beschäftigt<br />

2800 Mitarbeiter weltweit, zentraler Standort<br />

für Deutschland ist Weinstadt.<br />

Wolfgang Zosel, freier Fachjournalist, Reutlingen


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

01 Die induktiven Koppler befinden sich unten links im aufgespannten<br />

Motorenblock, der aus Gussrohteilen nahezu automatisiert gefertigt wird<br />

02 Die Spannvorrichtung ist mit einem Messverstärker und einem<br />

Sensorhub ausgestattet, der die induktiven Sensoren sammelt<br />

Einfacher Signal- und Datenaustausch<br />

bis zur Steuerungsebene<br />

Bereits in der Entwurfsphase stellt sich die<br />

Frage, auf welche Weise Signale und Daten<br />

vom beweglichen und drehbaren Werktisch<br />

zur Maschinenbasis und damit zur Steuerungsebene<br />

gelangen sollen. „Den hohen<br />

Produktivitäts- und Zuverlässigkeitsanforderungen<br />

unseres Auftraggebers entsprechend,<br />

kamen konventionelle Verkabelungslösungen<br />

ebenso wenig in Frage wie<br />

Schleifringsysteme: zu aufwändig, anfällig,<br />

verschleißbehaftet und damit unzuverlässig“,<br />

sagt Peter Frommer, Projektleiter Steuerungstechnik<br />

bei Heller. Zudem stellt der<br />

Längenmesstaster in Verbindung mit einem<br />

Messverstärkter von Marposs zunächst<br />

lediglich ein analoges Signal zur Verfügung.<br />

Dies hätte die Übertragung über<br />

ein spezielles geschirmtes Kabel notwendig<br />

gemacht. Im Wartungsfall wäre dies<br />

eine Lösung, die mit hohen Kosten verbunden<br />

wäre.<br />

Damit war nicht nur eine Technik gefragt,<br />

die Daten zuverlässig vom mobilen zum<br />

fixen Anlagenteil übertragen kann, sondern<br />

gleichzeitig auch eine Lösung für das einfache<br />

und verlustfreie Handling analoger<br />

Messdaten. Gleich mehrere Gründe, warum<br />

man bei Heller auf das induktive Kopplersystem<br />

(BIC) von Balluff setzte. Es überträgt<br />

Signale und Energie berührungslos<br />

über einen Luftspalt von bis zu 5 mm. Seine<br />

Leistungsfähigkeit und Einfachheit verdankt<br />

das berührungsfreie Übertragungssystem<br />

seiner Auslegung nach IO-Link. Die<br />

bidirektionale Schnittstelle sorgt unterhalb<br />

der Busebene für einen unkomplizierten<br />

Signal- und Datenaustausch und vereinfacht<br />

Installations- und Verkabelungsprozesse.<br />

Denn für sämtliche Übertragungs-<br />

aufgaben kommt ein gewöhnliches ungeschirmtes<br />

dreiadriges Standardkabel zum<br />

Einsatz. IO-Link ist abwärtskompatibel zu<br />

allen Standardsensoren und unempfindlich<br />

gegenüber Störeinflüssen.<br />

Verschleißfrei auch unter<br />

extremen Bedingungen<br />

Bei den von Heller hergestellten Bearbeitungszentren<br />

stehen sich der Sender (Remote)<br />

und Empfänger (Base) in der Be- und<br />

Entladeposition austauschbereit gegenüber.<br />

Im vorliegenden Fall ist das System<br />

doppelt ausgelegt: Ein Kopplerset ist für die<br />

Übertragung des Längenmesswertes, das<br />

andere für die Übermittlung der Positionsabfragedaten<br />

im 1/1 000-mm-Bereich zuständig.<br />

Aus dem analogen Signal des Längenmesstasters<br />

erzeugt ein Analog-Adapter<br />

(AD-Wandler) von Balluff ein IO-Link-<br />

Signal, das per Standardkabel direkt an den<br />

Remote-Sender gelangt. Ein Sensorhub<br />

sammelt die 16 induktiven Sensoren ein<br />

und das gebündelte IO-Link-Signal wird<br />

an den zweiten Remote-Koppler übertragen.<br />

Selbst unter extremen Bedingungen arbeiten<br />

die in der Schutzart IP 67 ausgelegten<br />

berührungslosen Koppler verschleiß- und<br />

ausfallfrei, Späne und Kühlschmierstoffe<br />

beeinträchtigen die Übertragung nicht.<br />

„Die induktiven Kopplersysteme ermöglichen<br />

einen kompakten konstruktiven<br />

Aufbau, die Installation wie auch der Austausch<br />

der Geräte sind einfach. Gleiches gilt<br />

für Parametrierung und Diagnose“, betont<br />

Peter Frommer.<br />

03 Durch unterschiedliche IO-Link-Master<br />

können die Devices einfach über IO-Link mit<br />

nahezu allen Feldbussen kommunizieren<br />

Grundsätzlich sind die bidirektionalen IO-<br />

Link-Induktivkoppler überall dort sinnvoll,<br />

wo eine feste Verdrahtung von Sensoren<br />

und Aktoren stört oder wo man das Risiko<br />

unvorhersehbarer Ausfälle aufgrund von<br />

Materialermüdung nicht eingehen will. Als<br />

schnell trennbare Einheiten bieten die<br />

intelligenten Übertragungssysteme maximale<br />

Flexibilität bei Formatwechseln, sie<br />

sparen Rüstzeiten und ermöglichen die<br />

Ankopplung von bis zu 16 Sensoren. In<br />

Kombination mit einem IO-Link-Master<br />

kann das System an nahezu jeden marktüblichen<br />

Feldbus an geschlossen werden.<br />

www.balluff.com<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 51


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Unikate am Fließband<br />

Vollautomatisierte Montageanlage für Injektordüsen setzt auf die Präzision eines RFID-Systems<br />

Achim Weber ist Vertriebsspezialist<br />

bei Turck in Mülheim<br />

Die Herausforderung bei dieser Montageanlage<br />

für Injektordüsen lag darin, im<br />

Zusammenspiel der hochpräzisen Messungen<br />

mit den ebenso präzisen Montagen eine<br />

Toleranz unter einem Mikrometer<br />

einzuhalten. Und das wiederholbar<br />

in einer laufenden Produktionsanlage.<br />

Und dabei müssen wir uns auf<br />

jede verbaute Komponente – und<br />

natürlich auch auf jeden Sensor –<br />

zu hundert Prozent verlassen<br />

können.<br />

Manuel Lehner,<br />

Projektleiter, Sonplas<br />

01 An jeder einzelnen Station des Montagebands sitzen<br />

RFID-Schreibleseköpfe und uprox+ Näherungsschalter von Turck<br />

Achim Weber<br />

Der Sondermaschinenbauer Sonplas entwickelte und baute zwei Maschinen<br />

zur Montage von hochpräzisen Injektordüsen. Um die Anforderungen des<br />

Kunden an Präzision und Wiederholgenauigkeit zu erfüllen, müssen<br />

Düsen und Komponenten im Prozess genau identifiziert werden. Zum<br />

Einsatz kommen ein RFID-System sowie Näherungsschalter, mit denen<br />

die Maschine Aluminium-Werkstückträger im Förderband erkennt.<br />

Injektordüsen von Einspritzanlagen bestehen<br />

– grob vereinfacht – aus einer Düsenspitze,<br />

der Nadel mit Federsitz, Feder, Hülse<br />

und einer Art Deckel, die das Ganze verschließt.<br />

Ihre Montage ist komplex, denn die<br />

Bauteile jeder einzelnen Injektordüse sind<br />

allesamt Einzelstücke. Damit ist auch jeder<br />

Injektor ein Unikat. Die Nadel oder die<br />

Feder der einen Düse können nicht ohne<br />

Qualitätsverluste einfach auf eine andere<br />

Düse getauscht werden. Viele Komponenten<br />

einer Düse, vom Federsitz über die Feder<br />

bis zur einzeln geschliffenen Nadel, sind<br />

exakt vermessen und aufeinander abgestimmt.<br />

Dennoch werden die Düsen-Unikate<br />

vollautomatisiert am Fließband montiert.<br />

Möglich machen dies Sondermaschinenbauer<br />

wie Sonplas in Straubing. Die Firma<br />

hat sich auf Montage- und Prüfanlagen für<br />

Automobilzulieferer spezialisiert, insbesondere<br />

auf Maschinen, die Zulieferteile montieren<br />

oder prüfen, durch die im Fahrzeug<br />

später Treibstoff fließt. Viele internationale<br />

Automobilzulieferer schätzen das knapp<br />

200 Mitarbeiter starke Unternehmen genau<br />

wegen dieses Know-hows.<br />

Ende 2012 erhielt Sonplas den Auftrag,<br />

zwei Maschinen zur Montage von Injektordüsen<br />

zu konstruieren und zu bauen. „Das<br />

Besondere an den Maschinen ist, dass wir<br />

vor jeder Montagestation immer messen<br />

und dann abhängig von dieser Messung das<br />

Werkstück bearbeiten“, erläutert Sonplas-<br />

Vertriebsleiter Hermann Pankofer eine besondere<br />

Herausforderung bei der Maschinenkonstruktion.<br />

So wird zum Beispiel die<br />

Feder des Injektors nicht einfach auf die<br />

Nadel gesteckt. Zuerst misst die Maschine<br />

an einer Station die Kraft der Feder und<br />

presst den Federsitz dann entsprechend der<br />

Messergebnisse auf. Die Feder wird dann<br />

52 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

02 Der Reader liest den Tag am Werkstückträger aus, um die einzelnen<br />

Komponenten zu identifizieren; der Tag wird direkt im Aluminium-Werkstückträger montiert<br />

03 Über das BL67-Gateway mit RFID- Modulen<br />

gelangen die Daten der Schreibleseköpfe zur<br />

Datenbank der Maschine<br />

auf die Nadel gesetzt und eine andere Maschine<br />

prüft die Höhe der Feder bei einer<br />

definierten Gegenkraft. Die Höhe muss mit<br />

einer Toleranz unter 1 µm gemessen werden,<br />

denn Stärke und der Sitz der Feder<br />

wirken sich später im Motor auf das Einspritzverhalten<br />

der Injektordüse aus.<br />

Jedes Einzelteil wird nachverfolgt<br />

Das komplexe Zusammenspiel von Messungen<br />

und Montageprozessen erfordert,<br />

die entsprechenden Messdaten nachzuhalten<br />

und eindeutig zuordnen zu können.<br />

Dazu wird jedes Bauteil nachverfolgt. Um<br />

die Bauteile einer Düse zuzuordnen, fahren<br />

sie auf dem Werkstückträger der Düse mit.<br />

Der eigens für die Anlage optimierte Werkstückträger<br />

bietet für jedes benötigte Injektorbauteil<br />

einen gesonderten Platz. RFID-<br />

Reader lesen die Datenträger (Tags) aus,<br />

die an jedem einzelnen Werkstückträger<br />

montiert sind.<br />

Für die Montagemaschinen suchte Sonplas<br />

ein RFID-System, das platzsparend in<br />

der Maschine montiert werden kann. Hohe<br />

Schreibleseabstände waren weniger das<br />

Problem, aber der Tag musste direkt auf das<br />

Aluminium des Werkstückträgers montiert<br />

werden können. Im umfangreichen Portfolio<br />

des Turck-RFID-Systems fand sich der<br />

ideale Tag: der Datenträger TW-Q25L12,<br />

5-M-B128 – nicht viel größer als ein Daumennagel<br />

– erfüllt alle Vorgaben. Als Schreib -<br />

leseköpfe zur Identifikation der Werkstückträger<br />

sind elf Geräte im M18-Gewindebauform<br />

vom Typ TN-M18-H1147 in jeder der<br />

beiden Maschinen verbaut.<br />

Anforderungsprofil kam letztlich nur ein<br />

uprox+ Sensor von Turck in Frage. Andere<br />

Näherungsschalter schaffen es nicht, mit<br />

derselben Zuverlässigkeit einen so hohen<br />

Schaltabstand auf Aluminium zu garantieren.<br />

Für einen Sensor im M8-Gehäuse sind<br />

die 4 mm Schaltabstand des eingesetzten<br />

NI4U-EG08-AP6X beachtlich. In jeder der<br />

beiden Montagemaschinen verbaute Sonplas<br />

56 Sensoren dieses Typs. Sie erkennen<br />

die Werkstückträger am Band und steuern<br />

Stopp- und Positioniervorgänge, um einen<br />

Stau auf der Anlage zu vermeiden.<br />

„Dass der Turck-Sensor Aluminium so gut<br />

erkennt, war für uns ein großer Vorteil. Das<br />

ersparte uns umständliche Alternativlösungen.<br />

Die Bearbeitung eines Werkstückträgers<br />

aus Stahl wäre viel aufwändiger.“ so<br />

Projektleiter Manuel Lehn. Die Werkstückträger<br />

hat Sonplas auf Basis eines Standardträgers<br />

selbst entwickelt. Auch das Gewicht<br />

der Werkstückträger auf dem Transportband<br />

wäre bei einer Stahlausführung zu hoch gewesen.<br />

„Bei 30 Werkstückträgern für jede der<br />

beiden Maschinen macht das schon einen<br />

erheblichen Unterschied“, erklärt Lehner.<br />

Datenkommunikation vom<br />

Gateway zur Maschine<br />

Die Prüfdaten an den einzelnen Messstationen<br />

werden über die RFID-Schreibleseköpfe<br />

mit der Identifikationsnummer auf<br />

den Datenträgern verknüpft und in einer<br />

Datenbank abgelegt. Mit Turcks BL67-Gateway<br />

gelangen die Daten über Profibus zur<br />

Datenbank der Maschine. „Die Herausforderung<br />

bei dieser Maschine lag darin, im<br />

Zusammenspiel der hochpräzisen Messungen<br />

mit den ebenso präzisen Montagen<br />

eine Toleranz unter einem Mikrometer einzuhalten.<br />

Und das wiederholbar in einer<br />

laufenden Produktionsanlage.<br />

Alles hängt hier zusammen, jedes Rädchen<br />

greift in ein anderes“, fasst Projektleiter<br />

Lehner die besonderen Anforderungen<br />

der Montageanlage zusammen und<br />

ergänzt: „Dabei müssen wir uns auf jede<br />

verbaute Komponente – und natürlich auch<br />

auf jeden Sensor – zu hundert Prozent verlassen<br />

können.“<br />

www.turck.com<br />

Hoher Schaltabstand<br />

auf Aluminium<br />

Zum Erkennen der Materialträger auf dem<br />

Band und insbesondere zum Überprüfen<br />

der richtigen Werkstückträger-Position zum<br />

Lesen der Datenträger suchte Sonplas induktive<br />

Sensoren als Initiatoren. Gefragt<br />

war ein kompakter Schalter mit hohem<br />

Schaltabstand auf Aluminium. Mit diesem<br />

04 Die Prüf- und Einstellanlagen von Sonplas sind für<br />

Einspritzsysteme in der Automobilindustrie konzipiert<br />

und müssen hohen Anforderungen gerecht werden<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 53


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Forschung leistet Pionierarbeit im Bereich der Hochdruck-Kalibrierung<br />

Das Forschungszentrum von Michell Instruments veröffentlicht, in Zusammenarbeit<br />

mit dem National Physical Laboratory (NPL), bedeutende Fortschritte für das gemeinsame<br />

Projekt zur Verbesserung der aktuellen Hochdruck Taupunkt Generator Technologie.<br />

Die Wissenschaftler von Michell kooperieren hierbei mit dem NPL, welches<br />

wissenschaftliche Beratung und Bewertungsleistungen erbringt. Ziel des Projektes<br />

ist es, eine Kalibrierung des Wasser- und Kohlenwasserstoff-Taupunktes in einer<br />

Druckleitung außerhalb von nationalen meteorologischen Instituten zu ermöglichen.<br />

Die neuesten Ergebnisse haben bedeutende Auswirkungen für die Erdgasindustrie,<br />

insbesondere für Gastransportunternehmen, da die Möglichkeit von Kalibrierungen<br />

für Wasser- und Kohlenwasserstoff-Taupunkt unter Druckbedingungen das Vertrauen<br />

in die Messung dieser beiden Gasqualitätsparameter sowohl beim grenzüberschreitenden<br />

Gastransport als auch für installierte Vertragsmessungen erhöht. Das System<br />

bietet die Flexibilität, bei Drücken bis zu 100 bar zu arbeiten, bei einer Auswahl an<br />

Trägergasen wie Methan, um Prozessanwendungsbedingen zu simulieren.<br />

Im Bild (v.l.n.r.): Andy Benton (Michell Instruments<br />

Ltd.), Andy Sellars (Technical Strategy Board), Kevin<br />

Downes (Smart project monitoring officer)<br />

www.michell.com<br />

Digitalanzeigen-Programm erweitert<br />

Mit dem Typ DI32-1 erweitert das Unternehmen Wika sein Digitalanzeigen-Programm.<br />

Das Gerät ist multifunktional und eignet<br />

sich mit seinen kompakten Abmessungen<br />

(48 × 24 × 52 mm) für bauraumkritische<br />

Applikationen. Der<br />

Multifunktionseingang der Digitalanzeige<br />

DI32-1 verfügt über zwei<br />

Transistor-Schaltausgänge, deren<br />

Schaltverhalten unabhängig voneinander parametrierbar ist.<br />

Zudem bietet die Anzeige 23 Eingangskonfigurationen, womit<br />

sich die Messwerte von Messumformern mit Strom- und Spannungssignalen<br />

sowie von Widerstandsthermometern und<br />

Thermoelementen anzeigen lassen. Außerdem ist der DI32-1<br />

zur Frequenz- und Drehzahlmessung sowie als Auf- beziehungsweise<br />

Abwärtszähler einsetzbar. Die Anzeige ermöglicht außerdem<br />

die Linearisierung von Sensorwerten mit bis zu fünf Stützpunkten<br />

und hat eine Tara-Funktion.<br />

www.wika.de<br />

Wieder bestätigt: Wägezellen für<br />

explosionsgefährdete Bereiche<br />

Mit der aktuellen Baumusterprüfbescheinigung wurde für fast<br />

alle Wägezellen-Bauarten von HBM die Verwendung in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen neu bestätigt. Damit ist sowohl<br />

Gerätegruppe I, d. h. Geräte zur Verwendung im Bergbau, als<br />

auch Gerätegruppe II mit den Kategorien 1, 2, und 3 abgedeckt.<br />

Außerdem erhielt die Bauart C16 mit der Schutzart druckfeste<br />

Kapselung Ex d IIC T6 zur Verwendung in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen ein weiteres Zertifikat nach IECEx. Somit ist auch der<br />

Export außerhalb der EU möglich. Da übliche Wägeindikatoren<br />

meist außerhalb des explosionsgefährdeten Bereichs installiert<br />

sind, benötigen die druckfesten<br />

Wägezellen in der Regel keine<br />

zusätzlichen Sicherheitsbauteile<br />

und können ohne großen Aufwand<br />

installiert werden.<br />

www.hbm.com<br />

Sicherheitslichtgitter vereint die<br />

Vorteile von zwei Produktserien<br />

In der Entwicklung der Sicherheitslichtgitter-Serie SF4C hat<br />

Panasonic durch ein reines Polycarbonat-Gehäuse auf ein sehr<br />

geringes Gewicht und auf eine möglichst kleine Baugröße gesetzt,<br />

wohingegen bei der Serie SF4B mechanische Robustheit im Vordergrund<br />

stand. Mit der Serie SF4B-C werden die Vorteile beider<br />

Produktserien in einem kombinierten Kunststoff-/Aluminiumgehäuse<br />

vereint, welches es ermöglicht, eine Schutzhöhe von bis<br />

zu 1 623 mm realisieren zu können. Funktionalitäten wie die<br />

ortsfeste oder bewegliche Ausblendung, zeitweise Überbrückung<br />

sowie Störlicht- und Interferenzunterdrückung stehen ebenfalls<br />

zur Verfügung. Die Serie wird sowohl als Handschutz mit 20 mm<br />

als auch als Armschutzversion mit 40 mm Strahlabstand<br />

angeboten. Um bei der Inbetriebnahme<br />

die Ausrichtung des Schutzgitters schnell<br />

und ohne Aufwand durchführen zu<br />

können, sind die Lichtgitter mit Strahlausrichtungsindikatoren<br />

ausgestattet.<br />

www.panasonic-electric-works.de<br />

Transmitter Pt200 für<br />

Abgastemperatursensoren<br />

In Abgasnachbehandlungssystemen<br />

findet man immer mehr Widerstandsthermometer<br />

auf Basis von<br />

zweiadrigen Pt200 Sensorelementen.<br />

Diese sind sehr zuverlässig und<br />

präzise. EngineSens entwickelte<br />

einen Transmitter auf Basis<br />

bewährter Komponenten, der die<br />

Widerstandswerte von Pt200 Thermometern<br />

in ein 4…20 mA-Signal umsetzt. Gegenüber der sonst<br />

üblichen Umwandlung in Spannungswerten spielt die Leitungslänge<br />

keine Rolle mehr, der Einfluss von Steckverbindungen und<br />

elektromagnetischen Wellen wird vernachlässigbar. Der Messbereich<br />

des Transmitters Pt200 reicht von 20 bis zu + 950 °C.<br />

Die Versorgungsspannung des Transmitters Pt200 liegt zwischen<br />

12 und 30 V DC. Beim Einschalten erfolgt ein Selbsttest, nach<br />

etwa einer Sekunde liegt das Messsignal kontinuierlich an.<br />

www.motorsensor.de<br />

54 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Leitfähigkeitsmessung mit separaten<br />

Komponenten für mehr Flexibilität<br />

Das Unternehmen Baumer hat mit dem CombiLyz AFI5 sein<br />

Leitfähigkeitsmessgerät um ein Modell erweitert. Das Messgerät<br />

beinhaltet zwei einzelne Komponenten: das induktive Sensorelement<br />

und den Transmitter mit dem integrierten CombiView<br />

Display, die getrennt voneinander<br />

installiert und mit einem<br />

Kabel verbunden werden. Der<br />

Transmitter mit integriertem<br />

Display lässt sich vibrationsgeschützt<br />

anbringen. Durch seine<br />

Beständigkeit bei bis zu 85 °C<br />

Umgebungstemperatur und<br />

zuverlässigen Messungen auch<br />

bei extremen Bedingungen ist<br />

der CombiLyz AFI5 vielseitig<br />

einsetzbar – u. a. in CIP- und SIP-Prozessen, zur Überwachung<br />

von Konzentrationen in Flüssigkeiten oder zur Phasentrennung<br />

verschiedener Medien. Die Messergebnisse liefert der Sensor mit<br />

einer maximalen Abweichung von < 1 %. Zusätzlich zeigt die<br />

Hintergrundfarbe des Displays nach einem Ampel-System (rot/<br />

grün) an, ob die Messergebnisse einen kritischen Wert erreicht<br />

haben, der ein Eingreifen notwendig macht. Änderungen an den<br />

Einstellungen können einfach über das Touchscreen-Display<br />

durchgeführt werden – auch während des laufenden Prozesses.<br />

www.baumer.com<br />

Portables CCD-Mikro-Spektrometer<br />

für den universalen Einsatz<br />

Das portable CCD-Mikro-Spektrometer MR-16 V4 von Wammes<br />

& Partner, das durch die Display-Tochter i-sft GmbH vertrieben<br />

wird, basiert auf einem MEMS-Spectrochip zur Erfassung der<br />

Photonen und einem damit gekoppelten linearen CCD, der die<br />

Photonen in Elektronen umwandelt. Das digitalisierte Signal<br />

wird vom integrierten Mikrocomputer aufbereitet und auf einem<br />

Touch-Display ausgegeben. Als universelles Hilfsmittel für schnelle<br />

Kontrollen im laufenden Betrieb von Anlagen, aber auch bei der<br />

Qualitätssicherung in der Herstellung sowie bei Testaufgaben in<br />

der Forschung ermöglicht es u. a. spektrale Messungen, Lichtstärke-Messungen<br />

und Farbverteilungs-Analysen. Das Produkt<br />

eignet sich für lichttechnische Messungen, wie sie unter anderem<br />

in den Bereichen Lichttechnik, Medizin, Architektur und Energieberatung<br />

gebraucht werden.<br />

Das nur 148 × 96 × 35 mm<br />

große und 550 g schwere<br />

Gerät wird mit einem auf -<br />

ladbaren Lithium-Ionen-<br />

Akku betrieben. Zwei<br />

Varianten verfügen über<br />

spezielle Software für zusätzliche<br />

Aufgaben: MR-16 V4-BINS unterstützt die Sortierung von<br />

LED-Lichtquellen nach Farben, das Binning. MR-16-V4 PPF kann<br />

zusätzlich auch die photosynthetische Photonen-Dichte messen.<br />

www.i-sft.de<br />

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optimale Produktionsabläufe schaffen. Denn von<br />

ihnen hängt ab, wie effizient, flexibel und schnell<br />

Arbeitsprozesse durchgeführt werden können. Eine<br />

Lösung bietet ein Leichtbauroboter eines dänischen<br />

Unternehmens, der in einem Betrieb die Bestückung<br />

einer CNC-Maschine automatisiert. Welche Vorteile<br />

das mit sich bringt, lesen Sie hier.<br />

01Die Roboter eignen sich für Prozesse<br />

wie Verpacken, Palettieren, Montage und<br />

Pick & Place<br />

Fries Maschinenbau, ein klassischer Zulieferer<br />

von Dreh- und Frästeilen für die<br />

Industrie, ist als kleines Unternehmen stets<br />

einem steigenden Kostendruck ausgesetzt.<br />

Aus diesem Grund ist Firmengründer Anton<br />

Fries darum bemüht, seine Produktionsmethoden<br />

immer effizienter und Arbeitsprozesse<br />

für seine zehn Mitarbeiter angenehmer<br />

zu gestalten. An einen bestimmten<br />

Prozess dachte er dabei schon länger: Die<br />

Bestückung einer CNC-Maschine. Diese erfolgte<br />

bisher manuell in einer kurzen Taktzeit<br />

von 25 bis 45 s mit variierenden Stückzahlen.<br />

Ähnlich geht es anderen kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen: Steigender<br />

Kostendruck und schwankende Nachfragen<br />

stellen sie vor die Herausforderung, ihre<br />

Produktionen flexibler zu gestalten. Die Lösung<br />

liegt darin, besonders monotone Fertigungsschritte<br />

zu automatisieren und die<br />

freigewordene Arbeitskraft mit anspruchsvolleren<br />

Tätigkeiten zu betrauen. Das spart<br />

zeitliche sowie finanzielle Ressourcen und<br />

ermöglicht gerade kleinen Firmen wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben.<br />

Leichtbauroboter mit<br />

integriertem Sicherheitsmodus<br />

Systemintegrator Klaus Volland von Inex<br />

Werkzeugmaschinen empfahl Fries einen<br />

sechsachsigen Leichtbauroboter des dänischen<br />

Herstellers Universal Robots. Die<br />

Modelle UR5 und UR10 wiegen nur 18 bzw.<br />

28 kg und verfügen über eine Reichweite<br />

von 85 bzw. 110 cm sowie eine Hebekraft<br />

von fünf bzw. zehn kg. „Ein Vorteil ist der<br />

integrierte Sicherheitsmodus der Roboter.<br />

Denn damit dürfen sie je nach Anwendung<br />

und unter bestimmten Bedingungen ohne<br />

Schutzzaun in nächster Nähe zum Menschen<br />

arbeiten. Im Gegensatz zu großen<br />

Robotern eignen sich die kleinen UR-Roboter<br />

daher auch für den Einsatz in kleinen<br />

und mittleren Produktionen mit beschränkten<br />

Platzverhältnissen. Eine Risikoanalyse<br />

ist jedoch im Vorfeld erforderlich“, erklärt<br />

Volland. Dank ihrer intuitiven Benutzerführung<br />

können auch ungeübte Mitarbeiter die<br />

Roboter schnell bedienen.<br />

Damit erfüllten die Leichtbauroboter bereits<br />

eine wesentliche Voraussetzung für<br />

Anton Fries, für den Robotertechnologie<br />

ein völlig neues Feld war: „Roboter waren<br />

für mich bisher vor allem teuer und erforderten<br />

Spezialwissen – einen Mitarbeiter<br />

mehrere Wochen auf Schulung zu schicken,<br />

um den Roboter bedienen zu können, hätte<br />

ich mir nicht leisten können.“<br />

Zudem sollte die Roboterlösung leicht<br />

transportabel sein, um in dem kleinen Betrieb<br />

an verschiedenen Maschinen eingesetzt<br />

werden zu können. Das Greifwerkzeug<br />

Dieter Pletscher, Area Sales Manager DACH<br />

bei Universal Robots<br />

56 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


02 Mit einem Arbeitsradius von bis<br />

zu 1 300 mm bietet der UR10 eine hohe<br />

Effizienz bei Aufgaben, die eine größere<br />

Arbeitsfläche erfordern<br />

sollte so gestaltet sein,<br />

dass eine Vielzahl an<br />

Bauteilen aufgenommen<br />

werden kann: „Wir entschieden,<br />

dass eine kompakte<br />

Komplettanlage, in die der Roboter<br />

integriert wird, die Lösung<br />

für unsere Ansprüche darstellt“,<br />

erklärt Anton Fries.<br />

Optimale Ansteuerung<br />

und schnelle Umrüstung<br />

Für die Entwicklung der Konstruktion<br />

wurde das Konstruktionsbüro Juka mit an<br />

Bord geholt, das die Gestaltung in CAD<br />

übernahm. Gleichzeitig testeten Systemintegrator<br />

Volland und Anwender Fries den<br />

Roboter auf verschiedene Aufgaben und<br />

Anwendungen hin. Seit Mai 2013 ist die nur<br />

Eurogitterbox große Komplettlösung Rohan<br />

im Einsatz. Zwei Vorratsschubladen mit Ladungsträgern<br />

für die jeweils zu handelnden<br />

Werkstücke sind auf einem Palettensystem<br />

befestigt. Darauf montiert ist der Roboterarm<br />

UR10, der wahlweise mit einem Einfach-<br />

oder Doppelgreifer mit integrierter<br />

Mikroventilinsel ausgestattet ist. So können<br />

die Werkstücke optimal angesteuert werden.<br />

Über ein Schnellwechselsystem lassen<br />

sich die Greiferbacken oder auch ein Parallelgreifer<br />

in wenigen Sekunden auf einen<br />

Dreibackengreifer umrüsten. Elektroleitungen<br />

und Schläuche werden im Roboter verbaut<br />

und sind weniger verschleißanfällig<br />

im Vergleich zu einer Montage außen.<br />

„Rohan ist eine steckerfertige, CE-konforme<br />

Komplettlösung, die sofort für verschiedene<br />

Einsatzgebiete, zum Beispiel für<br />

Induktivhärteprozesse oder bei Montageaufgaben,<br />

in Betrieb genommen werden<br />

kann. Je nach Größe und Gewicht der zu<br />

bearbeitenden Roh- oder Fertigteile kann<br />

der Robotertyp UR5 oder UR10 integriert<br />

werden“, erläutert Klaus Volland.<br />

Flexibler Einsatz an<br />

mehreren Maschinen<br />

Bei Fries Maschinenbau ist die Komplettlösung<br />

aktuell an einer CNC-Maschine im<br />

Einsatz und handelt dort einen Hartdrehprozess.<br />

Der Roboter nimmt dabei mit<br />

einem Doppelgreifer Drehteile von den<br />

Ladungsträgern auf, fährt zu einer Umgreifstation,<br />

um in die richtige Position zu gelangen.<br />

Von dort fährt er geradeaus nach vorne<br />

in die CNC-Maschine, deren Schiebehaube<br />

sich automatisch öffnet, und spannt das Teil<br />

zwischen die Drehbankspitzen der Maschine.<br />

Anschießend fährt der Roboter<br />

wieder heraus, die Schiebehaube schließt<br />

sich. Dann holt sich der UR10 das nächste<br />

Drehteil von den Ladungsträgern und der<br />

Prozess beginnt erneut. Vor dem Einspannen<br />

des neuen Teils holt der Roboter das<br />

bereits bearbeitete Bauteil heraus und legt<br />

dann erst das neue ein. Alle sicherheitsrelevanten<br />

Befehle der CNC-Maschine werden<br />

dabei über den Roboter abgefragt und<br />

kommuniziert.<br />

Dasselbe gilt für die Greifer. „Der Roboter<br />

unterstützt uns beim Bearbeiten von Stückzahlen<br />

zwischen 500 und 1 000. Da der<br />

UR10 aber so einfach umzuprogrammieren<br />

ist und effizient arbeitet, setzen wir ihn<br />

auch bei sehr kleinen Serien von nur etwa<br />

50 Stück ein“, erklärt Anton Fries.<br />

„Innerhalb weniger Stunden haben meine<br />

Mitarbeiter gelernt, den Roboterarm zu<br />

programmieren und zu bedienen“, freut<br />

sich Anton Fries, der inzwischen darüber<br />

nachdenkt, weitere Roboter zur Optimierung<br />

von Bearbeitungsprozessen anzuschaffen.<br />

„Der Mitarbeiter, der früher die<br />

CNC- Maschine bedient hat, kümmert sich<br />

heute um weitere Maschinen, ohne in<br />

Stress zu geraten. Außerdem kann er sich<br />

auf die Qualitätskontrolle konzentrieren.“<br />

Dank der Komplettanlage konnte Anton<br />

Fries zudem seine Produktivität steigern.<br />

In spätestens zwei Jahren haben sich<br />

damit die Kosten für die gesamte Anlage<br />

amortisiert.<br />

www.universal-robots.de<br />

Live-Demonstration auf der Hannover Messe<br />

Auf der Hannover Messe <strong>2015</strong> stellte Universal Robots erstmals<br />

seinen neuen Roboterarm vor. Der UR3 soll der weltweit flexibelste,<br />

kollaborierende Leichtbau-Tischroboter sein, der direkt neben dem<br />

Menschen arbeiten kann. „Mit nur 11 kg Eigengewicht, hat er<br />

gleichzeitig eine Traglast von 3 kg, eine 360°-Rotation an allen<br />

Drehgelenken sowie eine endlose Rotation an der Werkzeugschnittstelle“,<br />

erläutert Dieter Pletscher die einzigartigen Funktionen. Der<br />

Roboter eignet sich für leichte Montageaufgaben und automatisierte<br />

Werkbankszenarien in unterschiedlichsten Anwendungen. Seine<br />

unkomplizierte Programmierung macht es zudem noch einfacher,<br />

zwischen verschiendenen Fertigungsaufgaben zu wechseln. „Mit<br />

dem UR3-Roboter werden Endanwender in der Lage sein, Robotik<br />

für Branchen einzusetzen, in denen <strong>Automation</strong> bisher noch nicht<br />

möglich war“, resümiert Dieter Pletscher abschließend.<br />

Die Redaktion traf Dieter Pletscher, Area Sales Manager DACH bei Universal Robots<br />

auf der diesjährigen Hannover Messe.<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 57


STEUERN UND ANTREIBEN<br />

Safety & Security<br />

in der Robotik<br />

Motherboards für Robotersteuerung mit zusätzlichen<br />

Sicherheitsfunktionen<br />

Peter Hoser<br />

Robotertechnik hat in jüngerer<br />

Vergangenheit viele Lebens- und<br />

Arbeitsbereiche revolutioniert.<br />

Robotikspezialist Kuka vollführte<br />

mit Einführung einer neuen<br />

Steuerung eine eigene kleine<br />

Revolution. Die Steuerung nutzt<br />

offene Industriestandards und<br />

hat eine komplette Sicherheitssteuerung<br />

als Softwarefunktion<br />

integriert. Als Basis dienen<br />

Mainboards von Fujitsu.<br />

Ob mit dem Robocoaster, der in Freizeitparks<br />

sicher Menschen durch die Luft<br />

wirbelt, oder den neuen Leichtbaurobotern,<br />

die mit „Fingerspitzengefühl“ Teile<br />

zusammenfügen und direkt mit dem Menschen<br />

zusammenarbeiten können, Kuka<br />

hat mit seinen Innovationen die Welt der<br />

Automatisierung in den letzten Jahren<br />

mitgeprägt. Als Basis seiner Steuerungen<br />

setzen die Roboterspezialisten bereits seit<br />

vielen Jahren Mainboards von Fujitsu ein.<br />

Spezialanforderungen im<br />

Standardlayout<br />

Mainboards müssen als zentrale Komponente<br />

der Steuerung hohen Anforderungen<br />

genügen: Neben der garantierten Verfügbarkeit<br />

aller Einzelkomponenten ist eine<br />

stabile Funktion aller Systeme unter rauen<br />

Fertigungsbedingungen unverzichtbar.<br />

„Unsere Steuerungssysteme müssen<br />

24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche<br />

bei Umgebungstemperaturen bis 45 °C die<br />

hohen Anforderungen an Safety und<br />

Peter Hoser, Sales Director OEM<br />

Systemboard bei Fujitsu in Augsburg<br />

Security zuverlässig erfüllen können“,<br />

erklärt Heinrich Munz, Senior Developer<br />

System Engineering bei Kuka.<br />

Im Rahmen einer langfristigen Entwicklungspartnerschaft<br />

kennt Fujitsu die speziellen<br />

Anforderungen von Kuka bereits aus<br />

vorausgegangenen Generationen. Dank<br />

einer frühzeitigen Einbindung von Kuka in<br />

die Entwicklung von neuen Produkten<br />

bereits vor Beginn des Designs kann Fujitsu<br />

flexibel auf Kundenwünsche hinsichtlich<br />

Layout, Sonderfunktionen und BIOS eingehen.<br />

Statt teure Sonderanfertigungen speziell<br />

für Kuka zu fahren, übernimmt Fujitsu<br />

solche Wünsche in das Standardlayout<br />

seiner Industriemainboards.<br />

Die Spezialanforderungen, die Kuka an<br />

Fujitsu heranträgt, haben in erster Linie mit<br />

Sicherheitsfragen zu tun, um genau zu sein<br />

mit Functional Safety. Nach Aussage von<br />

Heinrich Munz müsse gerade in der Robotik<br />

genau zwischen „Safety“ und „Security“<br />

unterschieden werden. Der allzu allgemeine<br />

deutsche Begriff „Sicherheit“ führe sonst<br />

immer wieder zur Vermischung von Bereichen,<br />

die den Steuerungsentwickler vor<br />

ganz unterschiedliche Anforderungen<br />

stellen. Pointiert lässt sich der Unterschied<br />

laut Munz auf die Formel bringen: „Safety<br />

schützt den Menschen vor der Maschine,<br />

Security schützt die Maschine vor dem<br />

Menschen.“<br />

Functional Safety als Kernaufgabe<br />

In der Industrierobotik gibt es mehrere<br />

Haupttasks. Die Steuerung KR C4 von Kuka<br />

weist diese verschiedenen Cores eines<br />

Multicore-Prozessors zu. Der Multicore-<br />

Prozessor mit unabhängig voneinander<br />

operierenden Rechenkernen erlaubt also<br />

auf der Software-Ebene die Integration von<br />

Komponenten zur Sicherheitssteuerung,<br />

Regelung usw., die zuvor als externe Komponenten<br />

implementiert wurden.<br />

Die unterste Task-Ebene ist die Antriebsregelung.<br />

Hier ist ein sehr hoher, deterministischer<br />

Echtzeit-Takt erforderlich.<br />

Da rüber ist die eigentliche Robotersteuerung<br />

angesiedelt, die bestimmt, wohin die<br />

Motorkraft geregelt werden soll. Die nächsthöhere<br />

Ebene belegt die Functional Safety,<br />

die Funktionen wie Betriebsartenwahl,<br />

Zustimmtaster und Nothalt umfasst. Auf der<br />

höchsten Ebene ist das Human-Machine-


STEUERN UND ANTREIBEN<br />

01 Der Schrank mit der Steuerung:<br />

35 % weniger Hardware und 50 %<br />

weniger Verkabelung im Vergleich<br />

zum Vorgängermodell<br />

Interface angesiedelt, das im Fall von Kuka<br />

auf Windows basiert.<br />

Diese vier Aufgaben verteilen die Entwickler<br />

von Kuka auf zwei Cores – denn die<br />

Safety-Anforderungen werden u. a. durch<br />

Redundanz erfüllt. Das bedeutet: Zwei unabhängige<br />

Cores führen dieselben safetyrelevanten<br />

Rechenoperationen durch.<br />

Wenn der Abgleich der Ergebnisse eine<br />

Übereinstimmung ergibt, ist das System im<br />

sicheren Bereich.<br />

Die integrierte Sicherheitssteuerung ge -<br />

währleistet nicht nur die Standard-Robotersicherheit<br />

nach ISO 10218 durch Nothalt,<br />

Betriebsartenwahl und Zustimmtaster,<br />

sondern auch erweiterte Sicherheit durch<br />

Überwachung von sicheren Arbeitsräumen,<br />

sicheren Geschwindigkeiten, sicheren Beschleunigungen<br />

und sicherem Halt. Komplett<br />

in Software (und somit ohne teure<br />

Anbauschaltgruppen) realisiert sind sichere<br />

Protokoll-Stacks für FailSafe over EtherCAT,<br />

ProfiSafe over Profinet und CIP-Safe over<br />

Ethernet/IP.<br />

Aus den Anforderungen an den fertigen<br />

Roboter leiten sich Anforderungen ab, die<br />

Kuka an die Zulieferer seiner safety-relevanten<br />

Komponenten stellt. Lieferanten,<br />

deren Schwerpunkt Robotik-Komponenten<br />

sind, dokumentieren deren Einhaltung<br />

bereits in einem speziellen Sicherheitshandbuch,<br />

das sich direkt an den einschlägigen<br />

Normen orientiert. Bei Herstellern,<br />

die auch in andere Zielbranchen liefern,<br />

findet die Dokumentation in anderer Form<br />

statt und wird von Kuka selbst in den<br />

Hausstandard „übersetzt“. Das betrifft<br />

nicht nur die Mainboards von der Firma-<br />

Fujitsu, die auch in anderen Branchen der<br />

Em bedded-Industrie wie Digital Signage<br />

und Medizintechnik breiten Einsatz finden,<br />

sondern auch die Speicherkomponenten<br />

und Intel-Prozessoren, mit denen der<br />

Roboterhersteller die Boards für seine<br />

speziellen Zwecke ausrüstet.<br />

Regelfall: vor unbefugtem Remote-Zugriff<br />

von außen. Die Vernetzung von Maschinen<br />

im Zeichen von Industrie 4.0 bietet hier<br />

mehr potenzielle Einfallstore. Kuka setzt<br />

daher im Sinne der Prävention darauf, dass<br />

die Robotersteuerungen in der Regel nicht<br />

direkt ans Internet angeschlossen werden.<br />

Trotzdem gibt es mehrere Verteidigungslinien:<br />

Ein spezieller TCP/IP-Stack (nicht<br />

Windows) fungiert als erster Berührungspunkt<br />

mit der Außenwelt (Kuka Line Interface).<br />

Ein Software-basiertes Bridging und<br />

Network Address Translation (NAT) sorgen<br />

dafür, dass die zu öffnenden Protokolle und<br />

Ports explizit konfiguriert und freigeschaltet<br />

werden müssen. Broadcast Storm Detection<br />

und Überlast-Erkennungen in den Netzwerk-Treibern<br />

sind weitere Sicherheits-<br />

maßnahmen zur Erkennung von Denial-of-<br />

Service-Angriffen (DoS), also zur Erkennung<br />

verdächtiger Zugriffsmuster. Unter<br />

Windows operiert zudem eine Computer<br />

Protection by Certification (CPC). Das Resultat:<br />

Nur zertifizierte, freigegebene und<br />

auf der Steuerung registrierte EXEs und<br />

DLLs können gestartet werden, nicht registrierte<br />

Executables werden hingegen nicht<br />

ausgeführt. All diese Maß nahmen sowie<br />

die Kooperation mit Fujitsu führen zu<br />

einem Endergebnis: die „Safety“ des Menschen<br />

und die „Security“ der Roboter sind<br />

gewährleistet.<br />

Bilder: Fotolia, Kuka Roboter GmbH<br />

www.fujitsu.com/de<br />

Sicher vernetzt<br />

Wenn Security den Schutz der Maschine<br />

vor dem Menschen meint, so heißt dies im<br />

02 Die Roboter aus Augsburg kommen in<br />

verschiedenen Anwendungen zum Einsatz,<br />

beispielsweise in der Automobilfertigung<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 59


STEUERN UND ANTREIBEN<br />

Karosserie- und Fahrwerksysteme<br />

für den weltweiten Einsatz<br />

Modernisierung einer Pressenstraße schafft hohe Verfügbarkeit und einen effizienten Betrieb<br />

Andreas Thanassakis<br />

Mit mehr als 130 000 Mitarbeitern und rund 312 Produktionsstandorten<br />

zählt Magna zu einem der Top-Player in der Automobilzulieferindustrie.<br />

Reibungslose und effiziente Fertigungsprozesse sowie einwandfreie<br />

Komponenten sind dabei Eckpfeiler des Erfolges. Regelmäßigen<br />

Modernisierungen von Anlagen und Maschinen kommen daher eine<br />

hohe Bedeutung zu. Der Beitrag beschreibt, wie ein umfassendes<br />

Retrofit von Steuerung und Regelung sowie Sensorik, Aktorik und<br />

Hydraulik einer bestehenden Pressenstraße bei einer Magna-Tochter<br />

in Nordamerika wieder den Anschluss auf ein hohes Niveau brachte.<br />

Cosma International, eine 100 %ige Tochtergesellschaft<br />

der Magna International,<br />

ist einer der weltweit führenden Automobilzulieferer<br />

im Bereich der Metallumformung.<br />

Die Produktpalette umfasst<br />

Fahrwerksmodule und komplette Karosseriesysteme<br />

sowie Engineering-Leistungen.<br />

Niederlassungen sowie eigenständige Gesellschaften<br />

befinden sich in Nordamerika,<br />

Südamerika, Europa und Asien. Einer der<br />

Erfolgsfaktoren des Konzerns ist die stetige<br />

Verbesserung der Produkte, die Optimierung<br />

und Effizienzsteigerung von Prozessen<br />

sowie die Einführung neuer Technologien.<br />

Einer der Produktionsstandorte befindet<br />

sich in Piedmont/South Carolina mit<br />

dem Tochterunternehmen Automotive<br />

Industries of America Inc. Hier sollte das<br />

Steuerungssystem der vorhandenen Pressenstraße<br />

im Rahmen eines umfassenden<br />

Retrofit-Projekts durch modernere Lösungen<br />

auf den aktuellen Stand der Technik<br />

Andreas Thanassakis, Geschäftsführung<br />

bei der TR-Electronic GmbH in Trossingen<br />

gebracht werden. Ziel war einerseits die<br />

Verfügbarkeit der Pressenstraße zu erhöhen<br />

sowie den Durchsatz und die Effizienz in<br />

der Produktion weiter zu steigern. Andererseits<br />

sollte die Anlagenbedienung komfortabler<br />

und die Kosten reduziert werden.<br />

Diese Aufgabe übernahm das Unternehmen<br />

TR-Electronic. Mit 350 Mitarbeitern sowie<br />

eigenen Tochtergesellschaften und technischen<br />

Vertriebspartnern in Europa, USA,<br />

Kanada, Brasilien und Asien, entwickelt,<br />

fertigt und vertreibt das Unternehmen<br />

Sensoren und Aktuatoren für Industrieanwendungen,<br />

vorrangig in der Automatisierungstechnik,<br />

u. a. in der Logistik, der<br />

Druck-, Papier- und Verpackungsindustrie,<br />

der Metall-, Kunststoff- und Holzverarbeitung,<br />

der Veranstaltungstechnik sowie den<br />

Erneuerbaren Energien. Wichtigster Abnehmer<br />

ist der Maschinen- und Anlagenbau.<br />

Die Business Unit <strong>Automation</strong> der<br />

Tochterfirma TRsystems GmbH unterstützt<br />

Unternehmen beim Neuaufbau und der<br />

Modernisierung von Automatisierungssystemen<br />

– von der Planung und Entwicklung<br />

bis zur Inbetriebnahme, Anwenderschulung,<br />

Dokumentation und Wartung.<br />

Modernisierung der<br />

Pressenanlage und -straße<br />

Die Pressenstraße umfasst Platinenlader<br />

mit Entstapelfeeder, Platinenwagen, Spreizstation,<br />

Förder- und Zwischenband, Doppelblechkontrolle/-auswurf,<br />

Sprüheinheit<br />

sowie eine Zentrierstation. Die Gesamtanlage<br />

umfasst insgesamt fünf Pressen, ein<br />

Wender, drei Orientierstationen sowie<br />

jeweils fünf Belade- und Entnahmefeeder.<br />

Zunächst erfolgten Prüfung und Austausch<br />

der in der Anlage befindlichen fehlerhaften<br />

und abgekündigten Hydraulikkomponenten.<br />

Anschließend wurde die komplette<br />

elektrische Steuerung und Regelung und die<br />

Sensorik/Aktorik sowie das bestehende<br />

Anlagenbediensystem durch moderne Technologien<br />

und Komponenten ersetzt.<br />

Nun folgte die Schulung der Anwender<br />

hinsichtlich einfachere Nutzbarkeit des Systems.<br />

Um den Schulungsaufwand hierbei<br />

so gering wie möglich zuhalten, nahm man<br />

das vorhandene Bedienkonzept als Vorlage<br />

für die neue Lösung. Dadurch konnte eine<br />

hohe Akzeptanz des Bedienpersonals erreicht<br />

werden, sodass die Anlage bereits in<br />

kurzer Zeit produktiv zum Einsatz kam.<br />

60 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


STEUERN UND ANTREIBEN<br />

Visualisierung der Anlage<br />

mit Diagnosefunktionen<br />

Das Anlagenbediensystem TRproVi von<br />

TRsystems besteht aus einem Panel-PC mit<br />

der Visualisierungssoftware und einem vernetzten<br />

IPC mit der Steuerungs-/Regel-<br />

Software. Die Visualisierung dient zur Daten-<br />

und Prozessanzeige, Dateneingabe<br />

und Korrektur. TRproVi basiert auf dem<br />

Microsoft.Net Framework und ist in eine<br />

Client/Server-Architektur integriert.<br />

Die Visualisierungssoftware besticht<br />

durch klaren Aufbau und einfache, intuitive<br />

Bedienung. Die Bedienoberfläche lässt sich<br />

durch anlagenspezifische Eingabemasken<br />

der jeweiligen Betriebsart und den benötigten<br />

Funktionen variabel anpassen. Neben<br />

der komfortablen Anlagendarstellung<br />

stehen vielseitige Diagnosefunktionen, z. B.<br />

für Meldungen, SPS-Abläufe sowie statische<br />

und dynamische Prozesssignale zur Verfügung.<br />

TRproVi bietet zudem eine integrierte<br />

Sprachumschaltung und Benutzerverwaltung.<br />

In die Visualisierung lassen<br />

sich windowsbasierte Programme wie etwa<br />

Media Player oder Adobe Reader problemlos<br />

einbinden.<br />

Intelligente Steuerung mit<br />

Ethernet-Kommunikation<br />

Die nachgeschaltete TwinCAT-Steuerung<br />

übernimmt die Anlagensteuerung und<br />

koordiniert den Datentransfer via Realtime<br />

Ethernet (Kommunikation zwischen den<br />

einzelnen Stationen). Die Sicherheit der<br />

Anlage wird mit einer Pilz Sicherheits-SPS<br />

gewährleistet. Die Kommunikation zwischen<br />

den Bedienpanels (Clients) und der Steuerung<br />

(Server) erfolgt über Ethernet (Data-<br />

Net bzw. RemoteNet).<br />

Auf Basis dieser neuen Technologieplattform<br />

wurden die bestehenden Steuer- und<br />

Regelalgorithmen der Pressenstraße ebenfalls<br />

modernisiert. Die Druckregelung des<br />

Ziehkissens der Kopfpresse (BZE) erhielt<br />

(mithilfe des Kennlinienfeldes) eine intelligente<br />

Vorsteuerung. Die Automatisierungsgeräte<br />

wurden mit einer intelligenten<br />

Bahnsteuerung ausgestattet. Auf dieser<br />

Grund-lage können nun Bahnprofile auf<br />

einfache Art und Weise erstellt werden.<br />

Um die Stillstandzeit der Anlage zu verkürzen,<br />

wurde das Bedienpersonal parallel<br />

zur Inbetriebnahmephase direkt an der<br />

Anlage geschult. Die kundenspezifische<br />

Dokumentation zur gesamten Anlage<br />

bietet bei Bedarf den Überblick über sämtliche<br />

Funktionen und die Eigenschaften<br />

des Systems.<br />

Mehr Leistung und Verfügbarkeit<br />

Durch das Retrofit konnte sowohl die<br />

Verfügbarkeit als auch der Durchsatz der<br />

gesamten Pressenstraße deutlich gesteigert<br />

werden. Dies hängt in erster Linie damit<br />

zusammen, dass die Bewegungsabläufe der<br />

einzelnen Automatisierungsgeräte nun<br />

reibungslos funktionieren. Auch das Zusammenspiel<br />

zwischen Automatisierungsgeräten<br />

und Pressen läuft nun harmonisch.<br />

Darüber hinaus konnte die elektrische und<br />

hydraulische Leistungsfähigkeit der Pressen<br />

erheblich verbessert werden. Alles in allem<br />

01 Die Pressen 1 bis 5 der Pressenstraße wurden<br />

auf den aktuellen Stand der Technik gebracht<br />

02 Die Bildschirmansicht der intuitiv<br />

bedienbaren Visualisierungssoftware<br />

zeigt das Grundbild des Platinenladers<br />

sorgt das Retrofit für ein Plus an Effizienz,<br />

durch das sich die Investitionen in kürzester<br />

Zeit bezahlt machen.<br />

Fotos: Aufmacher: Fotolia; 01: Drive Automotive<br />

Industries of America Inc; 02: TRsystems GmbH<br />

www.tr-automation.de<br />

g _ _Q q<br />

Weg- und Winkelmessung<br />

Seit mehr als 65 Jahren ist<br />

Novotechnik wegweisend<br />

in der Weiterentwicklung<br />

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Winkelsensoren, kontaktlos<br />

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STEUERN UND ANTREIBEN<br />

Mobiler Box-PC mit 16 PoE-Ports<br />

Für mobile Anwendungen und feste Industrie-Installationen<br />

ist der lüfterlose und kompakte Box-PC Nuvo-3616 von Acceed<br />

geeignet, der über 16 Ethernet-PoE-Anschlüsse mit insgesamt<br />

160 W Leistung verfügt. Weitere Merkmale sind wahlweise ein<br />

i5- oder i7-Quad-Core-Prozessor von<br />

Intel, bis zu vier 2,5"-Sata-HDDs mit<br />

RAID-Support in Easy-Swap-Trays.<br />

Videoüberwachung, Machine Vision,<br />

Video-Streaming und Applikationen<br />

der Fabrikautomation gehören zu<br />

den bevorzugten Einsatzbereichen<br />

des Nuvo-3616. Das robuste Industrie<br />

gehäuse ist für den Betrieb bei Umgebungstemperaturen<br />

von - 25 bis 60 °C zugelassen. Mit den 16 PoE-Anschlüssen<br />

und seiner Speicherkapazität, die auf bis zu vier 2,5"-Sata-HDDs<br />

mit insgesamt 8 TB ausgebaut werden kann, ist das Gerät zum<br />

Beispiel in der Lage, Aufgaben eines digitalen Langzeit-Recorders<br />

zu übernehmen. Zwei der bis zu vier HDDs lassen sich mithilfe<br />

der Easy-Swap-Trays wechseln. Auch der Einsatz von SSDs wird<br />

unterstützt. Das RAID-System ermöglicht einen schnellen Datentransfer<br />

mit bis zu 1 GB/s je Disk. Mit 8 bis 35 V DC steht ein<br />

breiter Bereich für die Spannungsversorgung zur Verfügung.<br />

www.acceed.de<br />

Drehmomentmessflansch für<br />

Drehzahlen bis zu 24 000 min -1<br />

Die Anforderungen an die Drehmomentmesstechnik in Bezug<br />

auf Drehzahl sowie konstant hoher Präzision steigen zunehmend,<br />

vor allem in Prüfständen für Elektromotoren und Generatoren.<br />

Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen HBM Test and<br />

Measurement (HBM) einen Drehmomentaufnehmer entwickelt,<br />

der in der Standardausführung mit einer maximalen Dauerdrehzahl<br />

von 20 000 min -1 und in der Highspeed-Version von<br />

24 000 min -1 verfügbar ist. Dabei<br />

schafft der Aufnehmer vom Typ<br />

T40B die Voraussetzungen für eine<br />

Messgenauigkeit hinsichtlich der<br />

Linearitätsabweichung einschließlich<br />

relativer Umkehrspanne von<br />

0,03 %. Darüber hinaus unterstützt<br />

der Drehmomentaufnehmer das<br />

EtherCAT-Schnittstellenmodul TIM-<br />

EC vollständig. Zur Steigerung der<br />

Flexibilität können Anwender über dasselbe Frontend sowohl<br />

das Drehmoment- als auch das Drehzahlsignal der Messflansche<br />

in EtherCAT-Netzwerke integrieren.<br />

www.hbm.com<br />

Elektronisches Steuergerät rüstet<br />

Luftmassenmessern auf<br />

Mit dem elektronischen Steuergerät FlowSupply der EngineSens<br />

Motorsensor GmbH können Luftmassenmesser zu einem universell<br />

einsetzbaren Strömungsmesser aufgerüstet werden. Dabei<br />

wird das Steuergerät an eine 230-V-Steckdose angeschlossen und<br />

übernimmt die Ansteuerung der Heizelemente<br />

ebenso wie das Transformieren und Stabilisieren<br />

der Speisespannung für die Auswerteelektronik.<br />

Bei anliegender Strömung werden in<br />

Abhängigkeit der Geschwindigkeit 1 bis 4,5 V<br />

ausgegeben. Weitere Anwendungsgebiete sind<br />

die Überwachung von Strömungen in Luftkanälen,<br />

in der Gebäude- und Klimatechnik,<br />

die Überwachung des Luftpfades bei Stationärmotoren und<br />

Blockheizkraftwerken und bei Motorprüfständen. FlowSupply<br />

ermöglicht die Strömungsüberwachung mit einem einfachen<br />

Multimeter oder einer analogen SPS-Karte.<br />

www.motorsensor.de<br />

Kompaktlösung für die Extrusion<br />

Das kompakte Steuersystem für die<br />

Kunststoff-Extrusion eXtru+ von<br />

Gefran zeichnet sich durch kurze<br />

Rüstzeiten aus und ist vollständig<br />

programmierbar. Mit einem Energie-Management-System<br />

überwacht es nicht nur die Temperatur<br />

regelung, sondern auch die Effizienz der Maschine. Zudem<br />

verfügt es über Diagnosefunktionen, die sicherstellen, dass alle<br />

Betriebszustände in der Maschine zum richtigen Zeitpunkt und<br />

mit minimalem Energieaufwand erreicht und gehalten werden.<br />

Diese und andere Dienste können mit einer Ethernet-Schnittstelle<br />

auch per Remote-Zugriff bedient werden. Die Kommunikation<br />

zu den I/O-Modulen erfolgt per CANopen-Protokoll, um die<br />

Integration von Fremdgeräten zu erleichtern. Die Genauigkeit der<br />

Temperaturregelung und Steuerung wird von einer SPS sichergestellt,<br />

die alle Regelkreise, die Synchronisation der Motoren, die<br />

Alarme und den Massedruck regelt sowie Alarmmeldungen und<br />

sonstige Prozessdaten für die Qualitätskontrolle abspeichert.<br />

www.gefran.com<br />

Vielseitiges Motion-Control-System in einem Industrie-PC<br />

Mit Simotion P320-4 stellt das Unternehmen Siemens ein PC-basiertes Motion-Control-System<br />

für raue Einsatzbedingungen vor. Dieses ist in zwei Prozessorvarianten als Simotion P320-4<br />

Embedded mit einem Intel-Core-i3-Prozessor sowie als Simotion P320-4 Standard mit einem<br />

Core-i7-Prozessor von Intel verfügbar. Die verwendeten Intel-Prozessoren verdoppeln die<br />

Leistungs fähigkeit gegenüber der vorhergehenden Systemgeneration. Siemens hat Simotion<br />

P320-4 ohne mechanische Verschleißteile konstruiert und ein Solid-State Drive (SSD) oder<br />

CFast-Card-Massenspeicher eingebaut. Durch den platzsparenden Aufbau ist das Motion-<br />

Control-System bei maximaler Prozessorleistung und einer Umgebungstemperatur bis 55 °C<br />

wartungsfrei einsetzbar. Einsatzgebiete sind u. a. Produktionsmaschinen, Abfüllanlagen oder<br />

Anwendungen in der Solarindustrie.<br />

www.siemens.de<br />

62 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


STEUERN UND ANTREIBEN<br />

Steuerung und PC in einem<br />

Der <strong>Automation</strong> PC 2100<br />

von B&R vereint die PC-Welt<br />

mit Anwendungen in harter<br />

Echtzeit. Auf Mehrkern prozessoren<br />

mit Intel-Atom-<br />

Technologie können <strong>Automation</strong><br />

Runtime und Windows<br />

parallel laufen. Trotz<br />

des sehr kompakten Gehäuses<br />

ist er ein vollwertiges<br />

PC-System. Die Prozessorleistung ist voll skalierbar, das Gerät wird<br />

wahlweise mit Single-, Duo- oder Quadcore-Prozessoren geliefert.<br />

Alle Varianten kommen ohne Lüfter oder weitere rotierende Teile<br />

aus. Zwei Gigabit-Ethernet-Schnittstellen, eine USB-2.0- und eine<br />

USB-3.0-Schnittstelle sind integriert, Feldbusanschlüsse wie<br />

Powerlink oder CAN können konfiguriert werden. Als Datenträger<br />

kommen CFast-Karten zum Einsatz, die auf MLC-Basis auch mit<br />

60 GB und mehr zur Verfügung stehen. Die von den Core-i-<br />

Prozessoren abgeleitete Grafik-Engine der Intel-Atom-Prozessoren<br />

bietet eine Grafikverarbeitung, die auch Bildschirme in<br />

Full-HD-Auflösung unterstützt. Neu in diesem Segment ist die<br />

Unterstützung von DirectX 11.<br />

www.br-automation.com<br />

Box-PC für den direkten Anschluss<br />

von 16 GigE-Kameras mit PoE<br />

Mit dem Box-PC Camcollect 316 von Aprotech lassen sich<br />

Anforderungen von stationären und mobilen Videoüberwachungssystemen<br />

erfüllen. Dabei ist der mit einem kompakten<br />

lüfterlosen Gehäuse ausgestattete<br />

PC nicht nur zur<br />

Aufnahme der 16 Videostreams,<br />

sondern auch für<br />

die High-End-Videoanalyse<br />

verantwortlich. Ein typisches<br />

Video-Über wachungssystem nutzt einen NVR (Netzwerk-Videorecorder),<br />

um IP-Kameras anzuschließen und um die Videostreams<br />

auf einer Disk aufzuzeichnen. Ähnlich wie ein NVR<br />

zeichnet der Camcollect 316 die Videostreams von bis zu 16 PoE+<br />

ports, auf bis zu vier integrierte HDDs/SSDs auf. Dazu können die<br />

vier Laufwerke via RAID 0/1/5/10, bei einer Datenrate von 1 GB/s,<br />

auf insgesamt 8 TB verteilt werden. Zwei der vier HDD/SSD-Laufwerke<br />

sind von außen zugänglich und hot-swapable wechselbar.<br />

Der weite Eingangsspannungsbereich von 8 bis 35 Volt DC macht<br />

den 3,8 kg schweren PC unempfindlich gegen Spannungsschwankungen.<br />

www.aprotech.de<br />

Lüfterlose PC-Power und Multitouch in einem Einbaugerät<br />

Die Einbau-Panel-PCs CP27xx von Beckhoff sind lüfterlos und<br />

kompakt, bieten dabei aber Multitouch in Verbindung mit der<br />

hohen Rechenleistung eines 1,4-GHz-Intel-Celeron-Prozessors<br />

oder einer Intel-AtomTM-CPU mit bis zu vier Cores. Zur Verfügung<br />

stehen sieben Displaygrößen von 12<br />

bis 24" (im Landscape- oder Portraitformat),<br />

mit denen sich – je nach Betriebssystem –<br />

Dualtouch- bis hin zu 5-Finger-Multitouch-<br />

Applikationen realisieren lassen. Die Anwendung<br />

wird dadurch erleichtert, dass sich alle<br />

Anschlüsse unten auf der Rückseite befinden<br />

sowie alle Komponenten bei dem hinten zu<br />

öffnenden PC leicht erreichbar sind. Weiterhin<br />

sind zwei Slots für CFast-Karten von außen zugänglich. Eine<br />

Steckerblende ermöglicht das Herausführen von Motherboard-<br />

Schnittstellen im Anschlussbereich. Ausklappbare Klemmhebel<br />

sorgen außerdem für eine schnelle Installation ohne lose Teile.<br />

Durch die beiden unabhängigen Ethernet-<br />

Schnittstellen sind die Panel-PCs für den Einsatz<br />

als kompakte Zentraleinheit einer Ether-<br />

CAT-Steuerung geeignet. Optional wird eine<br />

dritte unabhängige Ethernet-Schnittstelle<br />

angeboten. Als Anschlüsse können vier USB-<br />

2.0-Ports genutzt werden.<br />

www.beckhoff.de<br />

Neuer Roboterarm für leichte Montageaufgaben und<br />

automatisierte Werkbankszenarien<br />

Universal Robots, der dänische Vorreiter für kollaborierende Roboter, präsentiert einen neuen, kleineren<br />

Roboter für leichte Montageaufgaben und automatisierte Werkbankszenarien. Der kompakte Tischroboter<br />

wiegt nur 11 kg, hat gleichzeitig eine Traglast von 3 kg, eine 360°-Rotation an allen Drehgelenken sowie<br />

eine endlose Rotation an der Werkzeugschnittstelle. Laut Anbieter machen diese Funktionen den UR3<br />

zum flexibelsten Leichtbau-Tischroboter auf dem Markt, der direkt neben dem Menschen arbeiten kann.<br />

Die Anwendungen des Roboters umfassen die komplette Fertigungsindustrie – von Medizinprodukten bis<br />

hin zu elektronischen Komponenten. Ein wichtiger Faktor für eine hohe Nachfrage wird die Automatisierung<br />

in geschlossenen Umgebungen sein. Denn es gibt eine ganze Bandbreite an Einsatzszenarien für den<br />

UR3 als ein automatisiertes Hochleistungswerkzeug, das besonders dort hilfreich ist, wo eingeschränkte<br />

räumliche Kapazitäten eine Herausforderung darstellen. Der Roboter kann damit in Montage- und<br />

Fertigungsbereichen zum Einsatz kommen, wo große Schutzvorrichtungen undenkbar wären. Er hat<br />

15 fortgeschrittene, justierbare Sicherheitsfunktionen. Eine davon ist der Kraftregler, der es dem UR3<br />

ermöglicht, die Kräfte bei Kontakt zu begrenzen. Darüber hinaus verfügt der Roboter über eine Wiederholgenauigkeit<br />

von 0,1 mm. Die Programmierung erfolgt intuitiv durch das Führen des Roboterarms mit<br />

der Hand. Im Programmiermodus werden die gewünschten Wegpunkte gespeichert.<br />

www.universal-robots.com<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 63


INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />

überwacht werden können. Diese Konverter<br />

verfügen über einen Controller, der<br />

mehr Speicherkapazität bietet als der Chip<br />

der Standard-Ausführungen, und eine andere<br />

Firmware. So lassen sich die Statusinformationen,<br />

die bisher über die LEDs an<br />

den Geräten angezeigt wurden, zusätzlich<br />

für die Ferndiagnose aufbereiten.<br />

Der Manager, dessen Controller einen<br />

ähnlichen Funktionsblock hat wie das Pendant<br />

in den Konvertern, fragt diese Geräte<br />

ständig der Reihe nach ab. Über eine RJ45-<br />

Schnittstelle, die Fast Ethernet unterstützt,<br />

können die Resultate via Browser auf einem<br />

Monitor angezeigt werden.<br />

Automatische Erkennung der<br />

Konverter durch den Manager<br />

Ins rechte Licht rücken<br />

Monitoring optischer Profibus-Netze via Webbrowser<br />

Christian Gieseler<br />

Bisher waren die Strecken von Lichtwellenleitern (LWL) für den Profibus-<br />

Master nicht sichtbar. Dies lag daran, dass die Konverter, mit denen die<br />

elektrischen Signale der Sensoren und Aktoren in optische umgewandelt<br />

werden, transparent sind. Ein Lichtwellenleiter-Spezialist hat nun eine<br />

webbasierte Lösung entwickelt, mit der optische Profibus-Netze in Ringoder<br />

Linientopologie zentral überwacht werden können.<br />

Profibus wird seit über 20 Jahren erfolgreich<br />

in der Automatisierung eingesetzt.<br />

Mit Lichtwellenleitern (LWL) lässt sich die<br />

Leistungsfähigkeit hinsichtlich Übertragungsentfernung<br />

und Störfestigkeit nochmals<br />

deutlich steigern. Jedoch ist das Management<br />

der Netze nicht so komfortabel<br />

wie bei einer Kupferverkabelung. Denn<br />

Statusmeldungen der aktiven Komponenten,<br />

also die Konverter, können nur vor Ort<br />

abgelesen werden, was vor allem bei ausgedehnten<br />

Installationen sehr aufwändig ist.<br />

Profibus arbeitet nach dem Master-<br />

Slave-Prinzip, oder anders ausgedrückt:<br />

Die Steuerungen (Master) fragen die Daten<br />

Dipl.-Ing. Christian Gieseler ist Mitarbeiter der<br />

Entwicklungsabteilung der eks Engel GmbH & Co.<br />

KG in Wenden<br />

der angebundenen Sensoren und Aktoren<br />

(Slaves) ab und verteilen sie dann weiter.<br />

Da moderne Steuerungen eine Netzwerkschnittstelle<br />

haben, lassen sich bei einer<br />

Kupferverkabelung die Ein- und Ausgänge<br />

der Applikationen auf einem Monitor grafisch<br />

darstellen. Dort werden auch Fehler<br />

angezeigt, jedoch keine näheren Infor -<br />

ma tionen zu Ort und Ursache.<br />

LWL-Strecken für Profibus-<br />

Master unsichtbar<br />

Bei LWL-Installationen war eine grafische<br />

Darstellung aufgrund der transparenten<br />

Konverter bisher nicht möglich. Mit ‚Net-M‘<br />

gibt es jetzt eine Lösung, um Fehler in optischen<br />

Profibus-Netzen schnell zu lokalisieren<br />

und zu analysieren. Herzstück ist ein<br />

webbasierter Manager, über den bis zu<br />

254 spezielle Konverter der D-light-Familie<br />

Was ist bei der Installation zu beachten?<br />

Zunächst müssen überall dort, wo längere<br />

Strecken überbrückt werden sollen oder<br />

starke elektromagnetische Felder vorhanden<br />

sind, Konverter eingeplant werden.<br />

Nachdem diese in Betrieb genommen<br />

worden sind, werden sie vom Manager<br />

automatisch erkannt. Anhand der grafischen<br />

Übersicht lässt sich dann kontrollieren,<br />

ob das Netz mit der Planung übereinstimmt.<br />

Bei Einsatz eines Routers kann der<br />

Zugriff auf den Manager nahezu von überall<br />

auf der Welt erfolgen.<br />

Um via Webbrowser auf das Profibus-<br />

Netz zugreifen zu können, müssen die<br />

Netzwerkschnittstelle des Managers konfiguriert<br />

und anschließend alle in der Ringoder<br />

Linientopologie vorhandenen Konverter<br />

abgespeichert werden. Damit ist die<br />

grundlegende Netztopologie festgelegt<br />

und ausgefallene beziegungsweise entfernte<br />

oder hinzugefügte Geräte werden<br />

vom Manager erkannt. Außerdem kann<br />

der Benutzer für jeden Konverter einen<br />

Namen vergeben oder Kommentare hinzufügen,<br />

die Informationen über den<br />

jeweiligen Standort bereithalten und so<br />

die Diagnose weiter vereinfachen. Nachdem<br />

die Alarmeinstellungen für den Fehlerfall<br />

vorgenommen worden sind, ist die<br />

Grundkonfiguration abgeschlossen.<br />

Über den Manager werden sowohl die<br />

Konverter als auch die einzelnen LWL-<br />

Strecken des Netzes visualisiert. Grün<br />

signa lisiert, dass die Datenübertragung<br />

reibungslos funktioniert. Zudem sind alle<br />

Konverter in einer Tabelle aufgelistet, die<br />

neben Nummer und Status des Geräts bei<br />

einer Störung auch eine summarische<br />

Fehlermeldung enthält. In diesem Fall werden<br />

die betroffene LWL-Strecke oder der<br />

defekte Konverter rot markiert. Per Mausklick<br />

lassen sich detaillierte Informationen<br />

abrufen. Bei Problemen, die nur kurzzeitig<br />

aufgetreten sind und keine permanenten<br />

Auswirkungen hatten, werden die betroffenen<br />

Komponenten gelb markiert und die<br />

entsprechenden Informationen unterlegt.<br />

64 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />

Ampel-Prinzip erleichtert<br />

das Monitoring<br />

Auch das Budget der LWL-Strecken,<br />

das sonst nur durch aufwändige Messungen<br />

ermittelt werden kann, wird<br />

nach dem Ampel-Prinzip überwacht.<br />

So lässt sich am Monitor erkennen, ob<br />

es im grünen, gelben oder roten<br />

Bereich liegt. Bei Gelb bewegt es sich<br />

gerade noch innerhalb der definierten<br />

Systemreserve von 3 dB.<br />

Im Unterschied zu Statusmeldungen,<br />

die häufig interpretiert werden müssen,<br />

ist das Ampel-Prinzip eindeutig und allgemein<br />

verständlich. Zudem ermöglicht die<br />

Gelbphase ein vorausschauendes Handeln.<br />

Denn die Dämpfung ist noch nicht zu hoch,<br />

d. h. die LWL-Strecke funktioniert weiterhin.<br />

Jedoch sollten jetzt Wartungs- bzw.<br />

Instandsetzungsmaßnahmen eingeleitet<br />

werden, um einem Ausfall vorzubeugen.<br />

Darüber hinaus können alle Ereignisse<br />

auf ein internes Fehlerrelais im Manager<br />

geschaltet, in einer Logdatei erfasst oder via<br />

SMTP-Server als E-Mail verschickt werden.<br />

Außerdem lässt sich der Manager mit<br />

einem Zeitserver verbinden, um die Uhrzeit<br />

der Ereignisse exakt zu bestimmen. Dazu<br />

muss lediglich die IP-Adresse des Servers<br />

eingegeben werden. Ferner lassen sich<br />

sämtliche Einstellungen per TFTP (Trivial<br />

File Transfer Protocol) auf einen PC herunterladen<br />

und so sichern.<br />

Da Profibus-Netze mit ‚Net-M‘ eine<br />

Schnittstelle zu Ethernet-Netzwerken erhalten,<br />

kommt – anders als bei herkömmlichen<br />

Installationen – auch das Thema Datensicherheit,<br />

also Security, aufs Tapet. Dazu<br />

ist zunächst anzumerken, dass über den<br />

Manager keine Daten in das Profibus-Netz<br />

geschickt, sondern nur bei den Konvertern<br />

abgefragt werden können. Die Kommunikation<br />

läuft also nicht wie bei Gateways, mit<br />

denen sich Profibus in Profinet integrieren<br />

03 Über den Manager werden alle Konverter<br />

eines Profibus-Netzes erkannt und ihr Status<br />

angezeigt; 'Gelb' signalisiert eine kurzzeitige<br />

Störung ohne permanente Auswirkungen<br />

02 Profibus-<br />

Konverter der<br />

D-light-Familie<br />

wandeln elektrische<br />

Signale<br />

in optische um<br />

01 Mit dem ‚Net-M‘-<br />

Manager kann via<br />

Webbrowser auf<br />

das Profibus-Netz<br />

zugegriffen werden<br />

lässt, in zwei Richtungen. Um auf Nummer<br />

sicher zu gehen, sollte jedoch beim Zugriff<br />

aus externen Netzen zusätzlich zum vorhandenen<br />

Passwortschutz eine Firewall<br />

eingesetzt werden, was in den meisten<br />

Unternehmen ohnehin der Fall ist.<br />

Verfügbarkeit optischer<br />

Profibus-Netze wird erhöht<br />

Ein webbasiertes, zentrales Monitoring von<br />

Profibus-Netzen ermöglicht, wie eingangs<br />

erwähnt, vor allem in ausgedehnten Installationen<br />

eine effiziente Lösung. Denn die<br />

sonst erforderliche Überwachung der LWL-<br />

Konverter vor Ort kostet Zeit und damit<br />

Geld. Aber auch überall dort, wo der<br />

Zugang zu diesen Geräten beschwerlich ist<br />

– etwa durch schmale Versorgungsgänge –<br />

wird die Diagnose erleichtert, was wiederum<br />

zu einer höheren Verfügbarkeit des<br />

Netzes beiträgt. Typische Applikationen<br />

sind u. a. Windenergieanlagen oder Tunnel.<br />

Auch im Bergbau oder im Öl- und Gasbereich<br />

kann ‚Net-M‘ eingesetzt<br />

werden, denn die D-light-Konverter<br />

sind auch in einer eigensicheren<br />

Ausführung erhältlich.<br />

Bereits installierte Standard-Konverter<br />

lassen sich für das zentrale<br />

Monitoring nachrüsten. Dazu werden<br />

bei EKS Engel die Controller<br />

ausgetauscht und die entsprechende<br />

Firmware aufgespielt. Das kann auch<br />

nach und nach geschehen. Denn die<br />

Diagnose via LEDs ist auch weiterhin<br />

möglich. Sobald die Konverter jedoch<br />

an den Manager angeschlossen werden,<br />

müssen alle die neue Technologie an<br />

Bord haben. Sonst würden sie unsichtbar<br />

sein – zumindest auf dem Monitor.<br />

www.eks-engel.de<br />

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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 65<br />

LEG.indd 1 20.04.<strong>2015</strong> 08:11:53


INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION I STATEMENT<br />

„Agilität sollte das Ziel sein“<br />

M2M-Technologien in der Automatisierung – handelt es sich nur um einen Hype?<br />

Der Einsatz sogenannter Machine-to-Machine-Technologien in der<br />

Industrie nimmt rasant zu. Sie ermöglichen, dass Geräte, Maschinen und<br />

Fahrzeuge automatisch Daten über das Internet austauschen und diese<br />

für das Internet der Dinge (IoT) bereitstellen. Doch sind M2M-Technologien<br />

wirklich notwendig oder handelt es sich um einen neuen Hype? Diese<br />

und andere Fragen beantwortet Fred Yentz, President und CEO des<br />

Telit-Unternehmens ILS Technology.<br />

Mit dem Schlagwort der „Industrie 4.0“<br />

erreicht die digitale Vernetzung nun auch<br />

Fertigungsunternehmen, die in punkto<br />

Innovationen bislang eher konservativ<br />

waren. Was erwartet Unternehmen<br />

hierbei und sind Vorbehalte berechtigt?<br />

In der Pionierzeit des Internets gab es<br />

bereits Vorbehalte, dennoch musste die<br />

Old Economy dem Veränderungsdruck<br />

nachgeben. Im Vergleich zu heute war<br />

dieser allerdings fast schon entspannt:<br />

aktuell sehen sich global agierende Unternehmen<br />

mit einer wesentlich schnelleren<br />

Taktung von disruptiven Innovationen in<br />

gleich mehreren Disziplinen – etwa IT,<br />

Sensorik, Telematik, Robotik – konfrontiert,<br />

die schon für sich genommen ein<br />

extrem schnelles und überlegtes Handeln<br />

erfordern. Zum Glück funktioniert hier<br />

aber das „Internet of Things“ (IoT) ganz<br />

anders als das ursprüngliche Internet:<br />

Unternehmer, Wissenschaftler und freie<br />

Entwickler setzen Ideen zwar freier und<br />

dynamischer, aber auch kollaborativer<br />

um.M2M-Technolgien beispielsweise<br />

kommen schon heute in der Regel nicht<br />

mehr als Einzellösung auf den Markt,<br />

sondern integrieren bereits Dinge wie<br />

Cloud-Kommunikation oder Softwarelösungen,<br />

die eine Integration klassi -<br />

scher EPS- und Datenbanksysteme per<br />

„Plug&Play“ erlauben.<br />

Kollaborative Zusammenarbeit bedeutet<br />

doch auch Risiken – beispielsweise beim<br />

Schutz des geistigen Eigentums. Warum<br />

sollten Industrieunternehmen dieses<br />

Risiko eingehen?<br />

Fred Yentz ist President und CEO des Telit-<br />

Unternehmens ILS Technology in Florida, USA<br />

Ganz einfach: weil sie keine andere Wahl<br />

haben. Vergleichen Sie einfach mal den<br />

Reifegrad von M2M-Technologien,<br />

Kommunikation und Datenanalyse in der<br />

Automobilbranche mit dem eines<br />

Indus triezweiges wie dem Maschinenbau<br />

– von wenigen Ausnahmen abgesehen gibt<br />

es hier gravierende Unterschiede. Zum<br />

Beispiel haben Automobil-OEM schon vor<br />

Jahren begriffen, dass M2M-Technologie<br />

aus jedem Glied der Wertschöpfungskette<br />

wertvolle Impulse für Verbesserungen<br />

liefert. Nehmen wir nur Controlling-<br />

Ergebnisse aus der Produktion und<br />

Logistik, die auf einer Echtzeitmessung<br />

von unterschiedlichsten Geschäftsprozessen<br />

basieren. Solche Zahlen sind Gold<br />

wert, denn sie verschaffen der Geschäftsführung<br />

einen End-to-End- und Echtzeit-<br />

Überblick über die Vorgänge innerhalb des<br />

Unternehmens. Das ist in Zeiten volatiler<br />

Märkte aber auch für den Maschinenbau<br />

ein immens wichtiger Faktor, um interne<br />

Prozesse flexibel verändern zu können.<br />

Vorreiter wie Automobilhersteller (siehe<br />

auch Praxisbeispiel Honda) binden in<br />

diese Echtzeitauswertungen nicht nur<br />

mehrere Werke auf verschiedenen<br />

Kontinenten ein, sondern auch ihre<br />

Marketing- und den Vertriebsstrukturen.<br />

Gemeinsam mit externen wie Kunden und<br />

Zulieferern führt das zu einer wesentlich<br />

schnelleren, präziseren Kommunikation<br />

und einem agileren Handeln mit weniger<br />

Fehlentscheidungen. Diese Agilität sollte<br />

das Ziel sein, nicht Insellösungen aus<br />

Furcht vor Risiken.<br />

66 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


STATEMENT I INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />

Was leisten denn M2M-Anwendungen<br />

ganz konkret im Unternehmen?<br />

Sie erfüllen drei sehr wichtige Funktionen<br />

– erstens sammeln und verwalten sie<br />

Maschinendaten, damit diese zu prozessfähigen<br />

Echtzeitinformationen verarbeitet<br />

werden können, beispielsweise um<br />

Verzögerungen in der Fertigung direkt<br />

anzuzeigen oder automatische Warnmeldungen<br />

abzugeben. Zweitens stellen sie<br />

auf einer weiteren, höheren Ebene stellen<br />

eine Verbindung zwischen Produktionsmaschinen<br />

und -prozessen und herkömmlichen<br />

Unternehmenssystemen wie<br />

Enterprise Resource Planning (ERP)<br />

und Customer Relationship Management<br />

(CRM) her. Und drittens reduzieren sie<br />

mit Echtzeitinformationen aus der Personaleinsatzplanung<br />

außerplanmäßige<br />

Ausfallzeiten und damit Kosten, die<br />

je nach Branche und Produkt sehr<br />

schmerzhaft sein können.<br />

Nicht zu vergessen ist auch die immer<br />

größere Rolle von M2M-Technologien bei<br />

Fernüberwachungen und –steuerungen<br />

und der Verfolgung von Wirtschaftsgütern.<br />

Letztendlich werden sie immense<br />

Praxisbeispiel Honda – für die fortgeschrittene<br />

<strong>Automation</strong> gerüstet<br />

Die IT-Manager in Hondas nordamerikanischen Werken mussten unterschiedliche<br />

SPS-Systeme von Omron, Rockwell, Mitsubishi und anderen Herstellern in eigene<br />

Manufacturing Execution-Systeme integrieren. Um eine noch bessere Produktqualität<br />

zu erreichen, gestaltete Honda dazu nicht nur in einer, sondern gleich in mehreren<br />

Produktionsstätten den Einsatz von IT-Ressourcen mit einfachen und branchenüblichen<br />

Tools neu. Der OEM entschied ich sich für die Plattform deviceWise. Denn<br />

diese läuft auf mehreren Plattformen (Windows, Linux, AIX usw.), basiert auf einer<br />

einfache Konfigurationslogik und ist optimal für die fortgeschrittene <strong>Automation</strong><br />

ausgestattet. Honda konnte so deutlich mehr Geschäfts- und Gerätedaten erzeugen,<br />

die zu einer Verbesserung der Arbeitsabläufe beitrugen. Dabei vereinfachte das<br />

IT-Team Upgrade-Prozesse, reduzierte die Komplexität der SPS-Konfigurationen und<br />

erreichte eine höhere Datenqualität.<br />

M2M-Technologien werden letztendlich<br />

immense Entwicklungsimpulse setzen<br />

Entwicklungsimpulse setzen. Und das<br />

nicht nur in der Produktion, sondern auch<br />

in weiteren Teilen der Wertschöpfungskette,<br />

etwa beim Energie- und<br />

Umweltmanagement.<br />

Wie gelingt denn eine direkte<br />

Verknüpfung zwischen intelligenten<br />

Geräten in Produktionsstätten und<br />

der IT in Unternehmensnetzwerken?<br />

Wir haben zu diesem Zweck eine Application<br />

Enablement-Plattform entwickelt,<br />

die so genannte deviceWISE. Sie dient als<br />

Softwareüberbrückung zwischen den<br />

beiden Umgebungen und ermöglicht<br />

die Erstellung und den Einsatz von Endto-End-Lösungen.<br />

So kann man den<br />

gesamten Unternehmensbestand – von<br />

der Energieerzeugung über die Firmenwägen<br />

bis zu den Produktionsmaschinen<br />

– mit der Unternehmens-IT vernetzen.<br />

Die Plattform setzt im Produktionsbereich<br />

eine umfassende Sammlung an intelligenten<br />

Treibern ein, die mit häufig<br />

verwendeten Produktionsmaschinen<br />

wie allen gängigen SPS-Systemen von<br />

Siemens, Mitsubishi, Rockwell und Omron<br />

sowie RFID-Lesegeräten, Inspektionskameras<br />

und fast allen anderen Geräten<br />

aus der Industrieautomation verknüpft<br />

werden. Diese Seite erfasst Maschinendaten.<br />

Auf der anderen Seite befinden<br />

sich gleichermaßen umfangreiche Schnittstellen,<br />

die eine schnelle und einfache<br />

Verbindung zu ERP- und CRM-Systemen<br />

ermöglichen.<br />

www.ilstechnology.com<br />

Your Global <strong>Automation</strong> Partner<br />

Erste Klasse!<br />

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Schnellster: Der IMX12-DI ist mit 15.000 Hz der schnellste Trennschaltverstärker der Welt<br />

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INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />

Evaluation Board mit opensafety<br />

lässt Sicherheit einfach integrieren<br />

Um opensafety einfach und kostengünstig<br />

in Produkte integrieren zu<br />

können, hat das Unternehmen<br />

Hilscher ein neues netsafety-Modul<br />

mit opensafety auf Powerlink entwickelt.<br />

Mit dem zugehörigen Evaluation<br />

Board wird die Entwicklungszeit<br />

einer Integration verkürzt. Hardund<br />

Software sind bereits aufeinander abgestimmt. Eine Vorzertifizierung<br />

durch den TÜV ist in Planung, der den Zertifizierungsprozess<br />

beschleunigen wird. Darüber hinaus können Designelemente<br />

der Hard- und Software für eigene Projekte übernommen<br />

werden. Das Modul eignet sich als Design-in-Lösung für zum<br />

Beispiel Panels, Frequenz- und Servoumrichter und Lichtgitter.<br />

Zudem vereinfacht es die Integration sicherer Signale in einem<br />

Gerät. Die sicherheitsgerichteten Signale werden direkt über das<br />

opensafety-Netzwerk übertragen. Eine Verdrahtung ist nicht<br />

mehr notwendig. Auf dem Evaluation Board sitzt ein netsafety-<br />

Modul mit netX-52-Netzwerk-Controller, sowie zwei F-CPUs,<br />

welche eine sichere und funktionale Kommunikation auf einem<br />

Board vereinen. Das Board verfügt über einen Aus- und drei<br />

Eingänge gemäß SIL3.<br />

www.ethernet-powerlink.org<br />

Mit Managementsystem den Energieverbrauch<br />

genau im Blick behalten<br />

Mit der KW1M-Serie des Energiezählers Eco-Power Meter bietet<br />

Panasonic ein Energiemanagementsystem, mit dem Energieverbräuche<br />

identifiziert und energetische Bedarfe der jeweiligen<br />

Teilprozesse transparent dargestellt werden. Der Energiezähler<br />

ist auch ohne Spannungswandler für den direkten Einsatz in industriellen<br />

Drehstromnetzen bis 400 V geeignet und beansprucht<br />

einen geringeren Energiebedarf als seine Vorgänger. Die Anzeige<br />

ist umschaltbar zwischen Energieverbrauch und Energiekosten<br />

und bietet die Möglichkeit, den<br />

CO 2<br />

-Wert darzustellen. Neben<br />

den Werten für Ströme und<br />

Spannungen werden unter<br />

anderem Wirkleistung, Frequenz<br />

und Leistungsfaktor<br />

angezeigt. Der interne Energieverbrauchskalender<br />

zeichnet<br />

zudem die Monats-, Wochenund<br />

Stundenwerte auf. Das Messgerät ist über die integrierte<br />

RS485-Schnittstelle (Modbus/RTU, Mewtocol) mit zentralen<br />

Leitstellen und Steuerungen vernetzbar. Alle Messwerte lassen<br />

sich mit der Software KW Monitor einfach auf dem PC anzeigen.<br />

Die Software ist kostenlos downloadbar unter:<br />

www.panasonic-electric-works.de<br />

Alternative zum 19-Zoll-IPC<br />

Das modular gestaltete Design des IPCs Powerbox<br />

3000 von Spectra unterstützt eine breite Palette an<br />

Ausbau- und Erweiterungsoptionen. Der grundsätzlich<br />

mögliche lüfterlose Betrieb, sowie der kabellose<br />

Aufbau des Grundgeräts sorgen für ein ausfallsicheres<br />

Arbeiten selbst bei heftigen mechanischen Einflüssen.<br />

Der kabellose Aufbau des Grundgeräts ermöglicht dabei den einfachen<br />

Aus- oder Umbau, da Komponenten oder Karten weitgehend<br />

nur noch gesteckt oder geschoben werden. Die Erweiterungsoptionen<br />

machen die Powerbox 3000 zur Alternative zum 19-Zoll-<br />

IPC. Mithilfe der Mini-PCIe-Karten lässt sich zum Beispiel die Zahl<br />

der verfügbaren USB-Anschlüsse ohne großen<br />

Aufwand von acht (4× USB 2.0, 4× USB 3.0) auf<br />

bis zu 20 ausbauen. Um im Bereich der PCI/PCIe-<br />

Einsteckkarten einem „Hotspot“ vorzubeugen,<br />

besteht die Option, den Rechner mit einem internen<br />

Lüfter auszustatten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit,<br />

am Gehäuse einen externen Lüfter anzuschließen. Eine „Wohlfühl“-LED<br />

zeigt jederzeit an, ob die Innentemperatur des Systems<br />

sich noch im zulässigen Betriebsbereich bewegt.<br />

www.spectra.de<br />

Einheit aus Panel-PC und Bedienfront<br />

Die Panel-PCs mit Bedienfront von TL Electronic eignen sich für<br />

raue Umgebungen. Das CPU-Sortiment bietet Core-i-Prozessoren<br />

der vierten Generation. Die Industrie-PC-Einheiten haben Schnittstellen<br />

wie RS232/422/485, USB 3.0 und Gigabit-Ethernet sowie<br />

bis zu 16 GB RAM und Festspeicher ab 500 GB als Festplatte bzw.<br />

64 GB als Solid-State-Drive. Bei den 4:3-LCDs wählt man Displaydiagonalen<br />

von 15 bis 19" mit Auflösungen von 1 024 × 768 bis<br />

1 280 × 1 024 Pixeln. Ein optionaler resistiver Touchscreen lässt sich<br />

auch mit Arbeitshandschuhen bedienen. In die 5 mm starken Frontplatten<br />

sind kratzfeste Industrie-Tastaturen integriert, die in verschiedenen<br />

Länderversionen durch Trackball, Touchpad oder<br />

Ziffernblock ergänzt werden. Die pulverbeschichtete<br />

Frontplatte hat eine umlaufende Dichtung für<br />

einbaufertigen IP65-Schutz. Rückseitige Gewindebolzen<br />

ermöglichen eine einfache Montage. Als<br />

Zubehör sind robuste Schutzgehäuse, Tragarmsysteme<br />

oder Standfüße erhältlich.<br />

www.tl-electronic.de<br />

<strong>Industrielle</strong>r LTE-Router<br />

goes WLAN<br />

Der LTE-WLAN-Router TK805L-EXW von der<br />

Firma Welotec unterstützt den WLAN-Standard<br />

IEEE 802.11b/g/n mit WPA2-Verschlüsselung<br />

und lässt sich als WLAN-Client oder WLAN-<br />

Access-Point betreiben. Im Clientmodus kann<br />

sich der Router über einen WLAN-Access-Point<br />

ins Internet einwählen, die LTE-Mobilfunkverbindung ist dann<br />

als Backup-Link nutzbar. Eingesetzt als WLAN-Access-Point lässt<br />

sich der Router über LTE oder auch kabelgebunden ans WAN-<br />

Netz anschließen. Als Zubehör verfügbar sind u. a. „Multiple Input<br />

Multiple Output“-Antennen. Diese sind mit vier Antennen (zwei<br />

SMA- und zwei Reverse-SMA-Antennen) ausgestattet. Lieferbar sind<br />

die 4-Port-Antennen in zwei Ausführungen: Sie können entweder<br />

direkt auf dem Schaltschrank und entsprechender Durchführung<br />

oder mit einem Magnetfuß schnell und einfach befestigt werden.<br />

www.welotec.com<br />

68 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />

Einsatz auch in rauen<br />

Umgebungsbedingungen<br />

Die Panel-PC-Familie Hygrolion SR von<br />

ICO Innovative Computer ist mit einem<br />

resistiven Touchscreen und übersichtlichen<br />

Widescreen inklusive Reflexionsschutz<br />

verfügbar. Aufgrund IP65-Schutz<br />

bieten die lüfterlosen Geräte auch bei<br />

widrigen Bedingungen im rauen Industriealltag<br />

Zuverlässigkeit. Für widerstandsfähigen<br />

Schutz gegen mechanische<br />

Einflüsse sorgen das robuste Aluminium-Druckguss-Gehäuse<br />

inklusive<br />

seiner glasfaserverstärkten Kunststoffblende<br />

in Kombination mit einer<br />

Vibrations- und Schockresistenz. Alle<br />

Panel-PCs, lieferbar in den Varianten<br />

Neue <strong>Automation</strong> Panels im 4:3-Format<br />

Neben großformatigen Widescreen-Panels bietet B&R in der zweiten Generation seiner<br />

<strong>Automation</strong> Panels nun auch Bildschirme im herkömmlichen 4:3-Format und mit Singletouch-Bedienung<br />

an. Für den Kunden bedeutet das eine 100-prozentige Kompatibilität<br />

zu bestehenden Systemen. Da die Panels Bestandteil der modularen Systemplattform<br />

sind, werden sie durch das entsprechende Modul zum vollwertigen Panel PC – mit<br />

skalierbarer Leistung bis hin zum Intel Core i7. Sollen<br />

Industrie-PC und Display voneinander abgesetzt werden,<br />

ist das auch kein Problem: Alle <strong>Automation</strong> Panels<br />

können mit dem Smart-Display-Link3-Receiver ausgestattet<br />

werden. Da mit können die Displays bis zu 100 m<br />

vom <strong>Automation</strong> PC abgesetzt werden. SDL3 überträgt<br />

alle benötigten Daten über ein gewöhnliches Ethernetkabel.<br />

Die schlanken RJ45-Stecker sind hervorragend für<br />

enge Durchführungen geeignet und zudem sehr günstig<br />

in der Beschaffung.<br />

www.br-automation.com<br />

EtherNet/IP-PROFINET-Einbindung – einfach direkt<br />

12, 15 und 21,5 Zoll, verfügen über 120 GB<br />

Speicherplatz und 4 GB (max. 8 GB)<br />

DDR3-Arbeitsspeicher.<br />

www.ico.de<br />

Aufrufsysteme für<br />

spezifische Einsätze<br />

Das Unternehmen Microsyst bringt<br />

mit der Produktlinie „micall“ eine neue<br />

Generation Aufrufsysteme auf den Markt,<br />

mit deren Einsatz Prozesse steuer- und<br />

kontrollierbar werden. Die Aufrufsysteme<br />

verfügen über einen modularen,<br />

variablen Aufbau und werden von der<br />

Systemanbindung bis hin zur visuellen<br />

Darstellungsform nach Betreiber anforderungen<br />

entwickelt und gefertigt. Zu -<br />

dem ist die Systemansteuerung auf eine<br />

simultane Bedienung über mehrere<br />

Bediengeräte ausgelegt und an diverse<br />

Einsatzbedingungen anpassbar. Für die<br />

Visualisierung der Aufrufdaten kommen<br />

je nach Anwendungsbereich und Umfeld<br />

diverse Anzeigetechnologien<br />

zum Einsatz.<br />

Sowohl TFT-<br />

Industriemonitore<br />

als auch<br />

modulare LEDs<br />

schaffen außerordentlich gute<br />

Ablesebedingungen der Aufrufdaten.<br />

www.microsyst.de<br />

Mit dem Fieldbus Gateway FG-260 etablieren Sie einen direkten Datenaustausch<br />

zwischen EtherNet/IP-Steuerungen und PROFINET-Maschinen.<br />

> Einfache Integration über Add-On Instructions<br />

> Zeitsparende Konfiguration des PROFINET-Controllers<br />

durch intuitive, einfach zu bedienende Engineering-Software<br />

> Integrierter Web-Server für Überwachung und Interaktion<br />

15.-19.06.<strong>2015</strong><br />

Besuchen Sie uns!<br />

Halle 11.0<br />

Stand E43<br />

Tel. +49 89 45656-340<br />

http://industrial.softing.com | info.automation@softing.comINDUSTRIELLE AUTOMATIO 3/<strong>2015</strong> 69


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Um die Ecke gedacht<br />

Winkelsteckverbinder lassen sich in vier Schritten verriegeln<br />

Flexibilität, sichere Datenübertragung auch bei elektrischen Störeinflüssen<br />

und nutzerfreundliche Montage – wichtige Aspekte bei Verkabelungsanwendungen.<br />

Telegärtner hat eine Variante seiner RJ45-Steckverbinder des<br />

Typs MFP8 vorgestellt, die unter anderem diese Vorteile bietet. Besonders<br />

der variable Kabelabgang bietet dem Anwender einen Mehrwert.<br />

Telegärtner hat seine Produktfamilie von<br />

feldkonfektionierbaren RJ45-Steckverbindern<br />

um eine Variante mit variablem<br />

Kabelabgang erweitert. Der geschirmte<br />

Steckverbinder MFP8-4x90 Cat.6 A<br />

erlaubt<br />

die Verriegelung des Kabelabgangs in vier<br />

90°-Schritten. Anwender erhalten eine flexible<br />

Lösung für Verkabelungsanwendungen<br />

in Bürogebäuden, Rechenzentren, Industrie<br />

und Heim.<br />

Jederzeit lösbare Verriegelung<br />

„Die Installation oder Anpassung bestehender<br />

Netzwerke vor Ort ist mit unserem neuen<br />

Winkelsteckverbinder noch einfacher,<br />

vor allem bei engsten Platzverhältnissen“,<br />

versichert Marcel Leonhard, Product Line<br />

Manager Data Voice Copper Solutions bei<br />

der Telegärtner Karl Gärtner GmbH. Der<br />

Steckverbinder MFP8-4x90 Cat.6 A<br />

ist eine<br />

Variante des MFP8, die zusätzlich einen<br />

rechtwinkeligen Kabelabgang ermöglicht.<br />

In 90°-Schritten lässt sich der Kabelabgang<br />

in alle vier Richtungen verriegeln. Diese<br />

Verriegelung kann jederzeit wieder gelöst<br />

und verändert werden. Ein langer Entriegelungshebel<br />

ermöglicht einfache Steck- und<br />

Ziehvorgänge auch bei engen Platzverhältnissen.<br />

Durch die kompakte Bauform ist der<br />

MFP8-4x90 Cat.6 A<br />

multiportfähig.<br />

Die Montage des neuen Steckverbinders<br />

mit dem genormtem RJ45-Steckgesicht erfolgt<br />

ohne Spezialwerkzeug mit einer Vielzahl<br />

der gängigen Kabeltypen im Office-,<br />

Industry- und Home-Umfeld. Ein praktisches<br />

4-Kammern-Adernmanagement mit<br />

Durchdring-Kontakten für Massiv- und Litzenleiter<br />

sowie eine Montagehilfe unterstützen<br />

fehlerfreies Konfektionieren. Die<br />

360°-Schirmung garantiert eine sichere<br />

Datenübertragung auch bei elektrischen<br />

Störeinflüssen von außen.<br />

PoE+ tauglich<br />

Der multiportfähige MFP8-4x90 Cat.6 A<br />

mit<br />

dem normkonformen Steckgesicht gemäß<br />

IEC 60603-7-51 ist in den farbkodierten<br />

Ausführungen T568A, T568B und PROFI-<br />

NET erhältlich und mit Übertragungsraten<br />

bis 10 Gigabit Ethernet außerdem PoE+<br />

Der Steckverbinder ist in den<br />

Ausführungen T568A, T568B<br />

und PROFINET erhältlich<br />

tauglich. Darüber hinaus erfüllt er die Vorgaben<br />

eines RJ45-Steckers nach IEC 60603-<br />

7-51 bis 500 MHz und die Vorgaben eines<br />

test free connectors im kritischen inneren<br />

Paar 3-6/4-5.<br />

Die Kabelzugentlastung für Kabeldurchmesser<br />

von 5,5-10,0 mm ist geeignet für<br />

die marktüblichen 2- und 4-paarigen, geschirmten<br />

Kabeltypen mit Kupfer-Innenleiter<br />

AWG26/1–22/1 und AWG27/7–22/7<br />

sowie AWG26/19-22/19. Mit der einfachen<br />

Montage lässt sich vorhandenes Kabelmaterial<br />

in der gewünschten Länge nach Bedarf<br />

jederzeit im Feld konfektionieren und<br />

eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung ohne Anschlussdose<br />

herstellen. Die Adern werden<br />

durch Zusammendrücken der Adernmanager<br />

mit einer einfachen Zange kontaktiert.<br />

Eine integrierte Montagehilfe schützt Platine<br />

und Durchdring-Kontakte. Das robuste<br />

Zink-Druckgussgehäuse sowie die aufgesetzte<br />

Schutzkappe schützen die Kontakte<br />

des Steckgesichts bis zur Inbetriebnahme<br />

zuverlässig vor Schmutz und Staub.<br />

www.telegaertner.com<br />

Der Steckverbinder erlaubt die Verriegelung<br />

des Kabelabgangs in 90°-Schritten<br />

70 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Gleichstrom und Wechselstrom auf einem<br />

Sammelschienensystem<br />

Rittal bietet mit Riline ein Sammelschienensystem<br />

an, das für AC- und<br />

DC-Anwendungen gleichermaßen<br />

ausgelegt ist. Damit reagiert das<br />

Unternehmen auf die wachsende Zahl der<br />

Gleichstrom-Anwendungen, die aber den<br />

Wechselstrom nicht verdrängen. Sie sind<br />

nach IEC 61439 und UL 845 in Verbindung mit UL 508 zugelassen.<br />

Das System verfügt über eine Stromtragfähigkeit bis 1 600 A,<br />

Bemessungsspannungen bis 1 500 V DC und eine Kurzschlussfestigkeit<br />

bis 40 kA. Die Schienen sind aus Kupfer, Aluminium oder<br />

Cuponal erhältlich. Aufbaukomponenten wie Anschlussadapter bis<br />

800 A, Geräteadapter (OM-Serie) mit Zugfeder-Klemmtechnik und<br />

Kompaktleistungsschalteradapter (CB-Serie) bis 250 A sind für<br />

DC-Anwendungen geeignet. Für Sicherungstechnik können die<br />

NH-Reitersicherungslasttrenner Größe 00-3 bis 630 A und die<br />

NH-Lastschaltleisten Größe 00 bis 160 A verwendet werden.<br />

DC-Sammelschienensysteme werden u. a. in Umrichter-Zwischenkreisen<br />

und bei Photovoltaiksystemen angewendet.<br />

www.rittal.de<br />

EMV-Textildichtung für Temperaturbereiche<br />

von bis zu 85 °C<br />

Zur EMV-Schirmung von Schroff Gehäusen, Baugruppenträgern<br />

und Systemen bietet Pentair eine EMV-Textildichtung für einen<br />

erweiterten Temperaturbereich bis 85 °C an. Bisher standen hier<br />

EMV-Textildichtungen bis 70 °C zur<br />

Wahl. Normen für Einsatzbereiche wie<br />

Bahn-, Verteidigungs- oder Medizintechnik<br />

geben einen Temperaturbereich<br />

bis 85 °C vor. Für solche<br />

Anwendungen wurden bislang vor<br />

allem Edelstahldichtungen eingesetzt.<br />

Textildichtungen sind jedoch<br />

einfacher in der Handhabung, da sie<br />

einfach aufgeklebt werden. Darüber<br />

hinaus können sie mit den stabileren<br />

U-Frontplatten kombiniert werden.<br />

Bei der neuen Textildichtung wird ein anderer Kleber eingesetzt.<br />

Der Kern besteht nicht mehr aus TPE-Schaum, sondern aus<br />

Silikon. Die Schirmungswerte sind zwischen 30 und 800 dB etwa<br />

8 bis 10 dB höher als bei der Textildichtung bis 70 °C.<br />

www.pentairprotect.com<br />

Hochbelastbare und flexible Energiekette für extreme Drehbewegungen<br />

Das Unternehmen Igus hat seine Energieführungsketten für Drehbewegungen<br />

um eine Heavy-Duty-Version erweitert. Mit dem<br />

spiralförmigen Twisterband HD sind Rotationen von bis zu 20-mal<br />

um die eigene Achse möglich. Besonders stabil wird<br />

das Band durch verstärkte Bandsegmente und eine<br />

Verbindung der Segmente mit einer kombinierten<br />

Bolzen- und Hakenlösung. Die Einzelteile sind vollständig<br />

aus dem Igus-Standardmaterial für E-Ketten<br />

gespritzt. Die Kette hält Temperaturen unter 0 °C aus<br />

und ist somit für Außeneinsätze geeignet. Außerdem<br />

ist sie mit einem Außerdurchmesser von 300 Millimeter<br />

und einer Höhe ab 250 Millimeter kompakt.<br />

Durch die Konstruktion sind zudem extreme Drehwinkel möglich:<br />

horizontal bis ca. 7 000°, vertikal bis etwa 3 000°. Der modulare<br />

Aufbau um die eigene Drehachse und das Konstruktionsprinzip<br />

bieten auch Potenzial für größere Varianten. Trotz<br />

dieser Rotationsfähigkeit bleiben die Leitungen<br />

geschützt. Tests im Labor kamen auf eine Lebensdauer<br />

von einer Millionen Drehzyklen und mehr.<br />

Dafür sorgt unter anderem der vordefinierte Mindestbiegeradius,<br />

der ein Abknicken der Leitungen<br />

verhindert.<br />

www.igus.de


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

App Finder mit Sicherheitslösungen<br />

für die Food-Branche<br />

Welche Sicherheits-Schaltgeräte und<br />

-Systeme sich für eine Anwendung<br />

eignen, zeigt der Application Finder<br />

von Schmersal. Neben einer Produktionsanlage<br />

für Verpackungen<br />

ist jetzt auch eine Fertigungslinie<br />

für die Lebensmittelherstellung als<br />

Animation online. Der erweiterte<br />

App Finder ist zudem nun außer für den PC auch für das iPad,<br />

Android- und Windows-Systeme downloadbar. Der App Finder<br />

zeigt Anwendungsbeispiele wie die Absicherung von Klappen<br />

an Verpackungslinien oder hygienegerechte Lösungen in der<br />

Lebensmittelherstellung, die anhand von Animationen dargestellt<br />

werden. Weitere detaillierte technische Daten, Betriebsanleitungen<br />

und downloadbare CAD-Modelle erhält der User<br />

über einen direkten Zugang zum Onlinekatalog. Darüber hinaus<br />

können sich Kunden im Rahmen des Application Consulting von<br />

Experten bei der Auswahl der Schutzeinrichtung beraten lassen.<br />

Download: www.schmersal.com/applicationfinder/<br />

www.schmersal.com<br />

Einfache Kennzeichnungsmöglichkeiten<br />

für Leitungen und Steckverbinder<br />

Die Farbringe von Escha, die der eindeutigen Kennzeichnung von<br />

Leitungen und Steckverbindern dienen, sind in elf verschiedenen<br />

Farben erhältlich. Sie können auf den Griffkörper eines M12x1-<br />

Rundsteckverbinders, die Leitung eines RJ45-Steckverbinders<br />

oder eines Flansches mit umspritzter Leitung geklipst werden.<br />

Für Anwendungen, in denen eine Farbcodierung nicht ausreicht,<br />

sondern mehr Informationen auf dem Steckverbinder vermerkt<br />

werden müssen, bietet das Unternehmen vier unterschiedlich<br />

große Bezeichnungsschildträger für eine individuelle Beschriftung<br />

an. Sie werden auf die Leitung aufgezogen und lassen sich<br />

dadurch schnell und einfach montieren. Verbindungsleitungen<br />

werden standardmäßig mit<br />

Bezeichnungsschildträgern<br />

ausge-liefert. Durch beide<br />

Lösungen wird die Übersichtlichkeit<br />

in der Anlage mit nur<br />

einem Handgriff erhöht. Die<br />

Steckverbinder können anschließend schneller identifiziert<br />

werden und der Arbeitsaufwand für Monteure wird reduziert.<br />

www.escha.net<br />

Teilbare Kabelverschraubung – mit dem<br />

Stecker durch die Wand in 50 Sekunden<br />

Die teilbare Kabelverschraubung KVT besteht aus zwei Halbschalen<br />

und – je nach metrischer Größe – einer, 2 oder 4 geschlitzten<br />

Kabeltüllen sowie einer Gegenmutter. Die geschlitzte<br />

Kabeltülle wird um das vorkonfektionierte Kabel montiert und<br />

danach in eine der beiden Halbschalen der Verschraubung<br />

eingeschoben. Anschließend werden beide Halbschalen<br />

werkzeuglos zusammen gerastet. Der Stecker wird dann durch<br />

die Gehäusewand geführt und die KVT mittels der beigelegten<br />

Gegenmutter gekontert. Egal ob 9-polige SUB-D, DVI-, Patch-,<br />

USB- oder Profibusstecker eingeführt und gemäß IP 54<br />

abgedichtet werden sollen, die KVT ermöglicht hierfür die<br />

Durchführung in kürzester Zeit. Die KVT ist in allen<br />

metrischen Größen von M20 bis M63<br />

lieferbar. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

werden durch alle<br />

wichtigen Zertifikate wie UL94-V0,<br />

IP, UR, NEMA, GL, DIN EN 45545-2<br />

ermöglicht.<br />

www.icotek.com<br />

Temperatur-Messsystem für die Automobilindustrie<br />

im Bereich Elektromobilität<br />

SAB Bröckskes hat mit seinem Partner<br />

CSM ein Temperatur-Messsystem für den<br />

Bereich der Elektromobilität entwickelt,<br />

bei dem Hochvolt-Batterien angesteuert<br />

werden und die Sicherheit des<br />

Anwenders gewährleistet sein muss.<br />

Neben diesen Hochvolt-Sensoren stellt<br />

das Unternehmen auch Konfektionen und Leitungen für Drucksensoren,<br />

Turbo-Drehzahlmesser und Durchflusssensoren her.<br />

Die konfektionierten Leitungen für Dehnmessstreifen, die durch<br />

Widerstandsänderungen die Dehnung und Stauchung von<br />

Messobjekten ermitteln, werden z. B. in der Automobilindustrie<br />

zur Bestimmung von Materialveränderungen am Kfz einge setzt.<br />

Hier wird die Veränderung des Metalls durch Erschütterungen<br />

auf der Straße gemessen. Effizienzsteigerung wird durch das<br />

TEDS-System erreicht. Ähnlich wie Plug & Play wird dieses System<br />

mit Plug & Measure bezeichnet. Es dient zur schnellen und<br />

direkten Auswertung gemessener Daten an Auswerteeinheiten.<br />

www.sab-worldwide.com<br />

Spannung und Strom an einem Gerät justieren – Einsatz auch für LED-Anwendungen<br />

Mean Well hat zwei neue Stromversorgungen für die Hutschienenmontage<br />

mit Ausgangsleistungen von 40 und 60 W entwickelt.<br />

Die Produktfamilien DRA-40 und DRA-60 bieten neben den<br />

üblichen Funktionen einer Hutschienen-Spannungsversorgung<br />

auch die Möglichkeit, den Ausgangsstrom<br />

einzustellen. Damit lassen sie sich<br />

auch für LED-Anwendungen einsetzen. Der<br />

Strompegel lässt sich auf drei Wegen einstellen:<br />

über eine Steuergleichspannung zwischen 1 und<br />

10 V, über ein PWM-Signal oder über einen Widerstand<br />

an einem dafür vorgesehenen Eingang. Die<br />

Geräte sind zur Montage auf DIN-Trageschienen der Typen<br />

TS-35/7 und TS-35/15 vorgesehen. Mit ihrem weiten Eingangsspannungsbereich<br />

von 90 bis 264 VAC sind sie universell<br />

einsetzbar. Am Ausgang stellen sie eine Gleichspannung<br />

von 12 oder 24 V zur Verfügung. Sie<br />

können über einen Arbeitstemperaturbereich<br />

von -30 bis +70 °C mit Konvektionskühlung<br />

betrieben werden. Zu beziehen sind die Stromversorgungen<br />

über die Emtron.<br />

www.emtron.de<br />

72 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Sicherheitsleitfaden für Energiespeicher<br />

veröffentlicht – Download im Web<br />

I/O-Box macht konventionelle<br />

Schaltgeräte funktauglich<br />

Um den sicheren Betrieb von Speichersystemen in Wohngebäuden<br />

zu verbessern, hat der Bundesverband Energiespeicher<br />

(BVES) mit führenden Verbänden den „Sicherheitsleitfaden<br />

Li-Ionen Hausspeicher“ veröffentlicht. Die BVES-Arbeitsgruppe<br />

„Richtlinien, Standards und Qualitätskriterien für Energiespeichersysteme”,<br />

die sich im<br />

November beim Systemanbieter<br />

Rittal in Herborn traf,<br />

definiert Qualitätskriterien<br />

und stellt Marktanforderungen<br />

für private Energiespeichersysteme<br />

zusammen.<br />

Als nächsten Schritt ist die<br />

Erstellung eines Labels für<br />

Energiespeicher sowie die<br />

Ausweitung des Leitfadens auf Industriesysteme geplant. „Der<br />

von Rittal mitgestaltete Leitfaden verbessert und vereinheitlicht<br />

die Sicherheitsstandards – bis die Normen für Speichersysteme<br />

final festgelegt sind”, erklärte Markus Buchborn, Business<br />

Development Energy bei Rittal. Zudem stärke er das Vertrauen<br />

der Anwender. Ein Download des neuen Sicherheitsleitfadens<br />

ist unter folgendem Link möglich: www.bves.de/news-reader-31/<br />

items/sicherheitsleitfaden-hausspeicher.html<br />

www.rittal.de<br />

Mit der I/O-Einheit von Steute können vorhandene mechanische<br />

Schaltgeräte wie Nockenschalter von Werkzeugmaschinen in<br />

Funksysteme integriert werden. Bis zu vier dieser Schaltgeräte<br />

werden an die neue I/O-Box angeschlossen. Die Energieversorgung<br />

findet über Batterie oder einen<br />

24-V DC-Anschluss statt. Das Funksystem<br />

ermöglicht die Übertragung der<br />

Signale vor allem an beweglichen<br />

Teilen wie Greifern und Werkzeugen<br />

ohne empfindliche Signalleitungen.<br />

Das erhöht die Verfügbarkeit der Gesamtanlage<br />

und vereinfacht die Konstruktion.<br />

Die Box sammelt die Signale<br />

von vier mechanischen Schaltern<br />

beliebiger Hersteller. Voraussetzung ist,<br />

dass diese Schalter keine eigene Energieversorgung<br />

benötigen. Bei der Batterie-Version können alternativ<br />

die Induktivsensoren aus dem Steute-Programm angeschlossen<br />

werden – z. B. die Baureihe RF IS M8 – M 30. Sie wurden für den<br />

Betrieb in batteriegestützten Funknetzen entwickelt und kommen<br />

mit einer Versorgungsspannung von 3,6 V aus. Die 24-VDC-<br />

Variante der I/O-Box kann auch die Signale aller marktüblichen<br />

24-Volt-PNP-Sensoren verarbeiten.<br />

www.steute.de<br />

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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 73


Ein Unternehmen<br />

für zielgerichtete<br />

Sensorik<br />

Moderne Messtechnik übernimmt eine tragende Rolle<br />

in der industriellen <strong>Automation</strong>: Sie beschleunigt<br />

Fertigungsprozesse, erhöht die Präzision der Geräte<br />

und gestaltet die Zusammenarbeit von Mensch und<br />

Maschine sicherer. Mit zunehmend komplexen<br />

Anwendungen stoßen gängige Sensoren jedoch immer<br />

häufiger an ihre Grenzen. Das Münchner Startup<br />

Konux entwickelt Sensorlösungen, um Schwachstellen<br />

herkömmlicher Messtechnik zu beheben und die<br />

Sensorbranche zu modernisieren.<br />

Auf Basis seines patentierten optoelektonischen Messprinzips<br />

entwickelt Konux individuelle Sensoren, die ein breites Spektrum<br />

mechanischer Messgrößen präzise bestimmen. Zudem lassen<br />

sie sich einfach integrieren und stellen auch in anspruchsvollen<br />

Messbereichen oder Arbeitsumgebung eine robuste und<br />

zuverlässige Lösung dar. Im Bild v.l.n.r. die Drehmoment-,<br />

Kraft- und Winkelsensor von Konux.<br />

Das optoelektronische Messprinzip des jungen Unternehmens<br />

kommt in derzeit neun verschiedenen Sensortypen zum Einsatz<br />

und erfasst eine Vielzahl mechanischer und geometrischer<br />

Größen wie Drehmoment, Druck, Kraft oder Winkel. Anwendungsgebiete<br />

finden sich z. B. in der Verfahrenstechnik, in Prüfständen,<br />

Landmaschinen sowie in der industriellen Automatisierung.<br />

Konux-Sensoren bieten hohe Präzision und Wiederholbarkeit der<br />

Messergebnisse, problemlose Integration in komplexe Systeme<br />

sowie Unanfälligkeit gegenüber äußeren Einflüssen. Diese macht<br />

sie auch für den Einsatz in anspruchsvoller Arbeitsumgebung zu<br />

einer zuverlässigen Lösung.<br />

Die Sensoren liefern ein robustes Signal und können dank ihrer<br />

Auswertungszeiten im zweistelligen Mikrosekunden-Bereich in<br />

Steuerprozessen der Echtzeitklasse 3 eingesetzt werden. Anwender<br />

profitieren zudem von einer maximalen Kapazitätsauslastung der<br />

Maschinen. Sie wird u. a. durch die intelligente Selbstkalibrierung<br />

der Konux-Messtechnik sichergestellt. Die Sensoren passen sich<br />

während des laufenden Betriebs an veränderte Bedingungen an,<br />

wodurch Maschinenstillstand verhindert wird. Darüber hinaus<br />

ermöglicht die Sensorik vorausschauende Instandhaltung sowie<br />

eine mechanische Speicherung des Signals bei Ausfall der<br />

Versorgungsspannung. Sämtliche Produkte wurden für intelligent<br />

vernetzte Systeme konzipiert und können über industrielles<br />

Ethernet kommunizieren.<br />

Die Messtechnologie basiert auf einer Erfindung des Diplom-<br />

Ingenieurs Husam Ghanem. Nach jahrzehntelanger Arbeit in der<br />

Hardware- und Software-Entwicklung mit Schwerpunkt<br />

Messtechnik beschloss er, sich nicht mehr mit den Unzulänglichkeiten<br />

herkömmlicher Sensoren zufrieden zu geben, sondern eine<br />

überzeugende Alternative zu finden.<br />

Innerhalb von sieben Jahren entwickelte Ghanem daher ein<br />

neuartiges optoelektronisches Messprinzip und konnte in Andreas<br />

Kunze, Vlad Lata, Dennis Humhal und Michael Wax Mitstreiter<br />

und Geschäftspartner gewinnen. Im Frühjahr 2014 gründete das<br />

fünfköpfige interdisziplinäre Team die Konux GmbH (altgriech.<br />

Konus = Kegel, lat. Lux = Licht), die innerhalb kürzester Zeit zu<br />

einem Sensorunternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern wuchs.<br />

Der Hersteller bietet in erster Linie individualisierte Sensoren an,<br />

bei deren Entwicklung die spezifischen Anforderungen und<br />

Anwendungen des Kunden im Fokus stehen. Schwerpunkte<br />

sind derzeit Drehmomentlösungen für Schraubautomaten, automatisierte<br />

Fertigungsprozesse und Robotik sowie Drucksensoren.<br />

In den kommenden Monaten wird das Münchner Unternehmen<br />

zudem einen Präzisionssensor für Prüfstände entwickeln.<br />

www.konux.de<br />

74 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


Bildverarbeitung, optische Messtechnik und Inspektion<br />

www.industrie-service.de<br />

Neue USB3-Vision-<br />

Kameras vereinfachen<br />

komplexe Bildverarbeitungssysteme<br />

Vision for motion:<br />

Kamerasysteme<br />

in Motion-Control-<br />

Anwendungen<br />

3-D-Technik<br />

wird noch<br />

industrietauglicher<br />

Box-PC versus<br />

VisionBox<br />

Mehrdimensional im Raum<br />

<strong>Industrielle</strong> 6-D-Kamera mit<br />

lernfähiger Wahrnehmungstechnologie


BARE IS<br />

BEAUTIFUL.<br />

BASLER’S NEW DART IS SIMPLY STUNNING IN ITS SIMPLICITY.<br />

Sometimes you don’t need lot of bells and whistles. Or a fancy<br />

wrapper. Just the basics will do. Like performance. Reliability. Flexibility.<br />

And a price that makes sense for your system. Sometimes the stripped<br />

down solution is the right solution. And now you can get it from Basler.<br />

Basler’s board level dart camera is the smallest USB3 Vision compliant<br />

camera in the world. It is available as bare board and also with S and<br />

CS-lens mounts, weighing under 15 grams at 29 mm x 29 mm. The dart<br />

consumes less power, produces less heat and fits easily into systems<br />

with limited space. And Basler’s new dart hits the mark on both<br />

performance and price, offering higher image quality than any<br />

other board level camera and starting at just €99.<br />

At Basler, we have a unique vision of value.<br />

Learn more at baslerweb.com.


EDITORIAL<br />

So kann Industrie 4.0<br />

„sehen“<br />

Egal wo man hinschaut – der deutsche Maschinenbau<br />

spricht von Industrie 4.0. Hier wird landauf, landab<br />

über die digitale Vernetzung, Smart Factory, intelligente<br />

Softwaresysteme der Cyber Physical Systems diskutiert. Welche Rolle spielt aber<br />

bei der Neuausrichtung der Produktionsabläufe die industrielle Bildverarbeitung?<br />

Bildverarbeitungssysteme entwickeln sich unaufhaltsam weiter. Waren<br />

Sie früher meist nur leistungsfähige Sensoren, so dehnen sich ihre Aufgaben<br />

mittlerweile auf das Gebiet des Datenaustauschs und der Datenverwaltung<br />

aus. Begreift man die vernetzte Fertigung als Nervensystem, dann nimmt die<br />

Bildverarbeitung in Zukunft dabei die wichtige Rolle des Auges ein. Sie stellt<br />

also die wichtigen Informationen zur Verfügung, die „Organe“ im System für<br />

ihre Aufgaben benötigen. Dazu müssen wiederum die notwenigen<br />

Softwaresysteme bereitstehen, die diese Datenmassen intelligent zur<br />

Verfügung stellen. Der Kreis schließt sich hier und es wird klar, dass die Zukunft<br />

der Industrie nicht nur von einer Technologie, sondern vom Zusammenspiel<br />

abhängt. Kameras & Co. gehören aber ganz vorne dazu.<br />

Dirk Schaar<br />

d.schaar@vfmz.de<br />

Was ist eigentlich...<br />

… Genlock? Externe Synchronisations möglichkeit<br />

für Kameras, der eine frei lauffende<br />

Kamera (Bildeinzug) mit einem externen<br />

Master (Framegrabber) synchronisiert.<br />

Quelle: www.vision-academy.org z<br />

22<br />

Zahl des Monats<br />

Prozent nahm der<br />

Konzernumsatz der<br />

Basler AG im Geschäftsjahr<br />

2014 zu<br />

Das sollten Sie nicht<br />

verpassen...<br />

Die bereits 13. EMVA European Machine<br />

Vision Business Conference findet vom<br />

11. bis 13. Juni <strong>2015</strong> in Athen statt. Ein<br />

Event, das sich lohnt, denn wieder werden<br />

die absoluten Experten der Bildverarbeitung<br />

erwartet, um sich über die neuesten<br />

Technologien aus zutauschen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

folgendem Link:<br />

www.emva.org z<br />

English Corner: Smarter Inspection system for the beverage industry<br />

In the case of the new generation smart camera series, „smart“ stands above all for clever<br />

functions and a wide range of interfaces for intelligent networking and for integration in<br />

control systems. Bernhard Voigt from Voigt Technology e.K. uses the LSIS 400i smart cameras<br />

from Leuze electronic to realize smart inspection systems for the beverage industry.<br />

You can read this interesting article under: http://bit.ly/1ILiKrO z<br />

B I L D V E R A R B E I T U N G F Ü R T E C H N I S C H E , W I S S E N S C H A F T L I C H E U N D I N D U S T R I E L L E A N W E N D U N G E N<br />

Neue<br />

Perspektive<br />

Matrox<br />

Design Assistant 4.0<br />

Bildverarbeitung<br />

mit dem Flussdiagramm<br />

ready-to-use Aktionsblöcke<br />

visuelle Anwendungsentwicklung<br />

in kürzester Zeit<br />

n Robuste BV-Tools<br />

Mustererkennung, Feature-Detection,<br />

Vermessungen, 1D/2D Code-Lesen,<br />

OCR, Farbanalysen und vieles mehr<br />

n Freie Kamerawahl<br />

100% kompatibel mit GigE + USB3 Vision<br />

optimal für Multikamera Anwendungen<br />

n Freie Wahl der PC Plattform<br />

100% kompatibel mit allen Windows PCs<br />

Workstation, 19“ Server, Embedded PCs<br />

und Smart-Kameras<br />

n SPS und Roboter<br />

Industrieautomation mit Profinet, Modbus<br />

und nativen Roboter-Interfaces<br />

München, 22. bis 25. Juni <strong>2015</strong><br />

Halle A2 Machine Vision Pavillon<br />

RAUSCHER<br />

Telefon 08142/4 48 41-0 ·Fax 08142/4 48 41-90<br />

eMail info @ rauscher.de ·www.rauscher.de


IM FOKUS<br />

Basler erzielt erneut Bestmarken<br />

Die Basler AG, einer der weltweit führenden Hersteller von<br />

Industrie-Kameras, legte den testierten Jahresabschluss 2014<br />

vor. Der Konzernumsatz nahm im Geschäftsjahr 2014 um<br />

22 % auf 79,2 Mio. EUR (Vorjahr: 65,1 Mio. EUR) zu. Mit<br />

diesem Resultat wird die vom Unternehmen kommunizierte<br />

Prognose am oberen Rand erreicht. Der Cashflow aus betrieblicher<br />

Tätigkeit betrug 16 Mio. EUR (Vorjahr: 12,1 Mio. EUR;<br />

+ 32 %). Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2014 das<br />

beste Ergebnis in der über 25-jährigen Unternehmensgeschichte<br />

erzielt. Für das Geschäftsjahr <strong>2015</strong> rechnet der<br />

Konzern mit einem Anstieg der Umsatzerlöse auf 81 bis<br />

84 Mio. EUR. Aufgrund der attraktiven Wachstumschancen im<br />

Industriekamera-Markt werden die Investitionen in künftiges<br />

Umsatzwachstum mit unverminderter Intensität fortgesetzt.<br />

www.baslerweb.com<br />

Integrierte Lösung für die<br />

3-D-Bildverarbeitung<br />

Die 3D-Stereo-Zeilenkamera 3D<br />

Pixa von Chromasens kann ab<br />

sofort mit der Bildverarbeitungssoftware<br />

Halcon von MVTec angesteuert<br />

werden. Aufnahmen<br />

können von der Software aus erstellt<br />

und direkt mit 3D-Vision-Verfahren<br />

ausgewertet werden. So ist die gesamte Anwendung durchgängig<br />

in Halcon realisierbar. Integriert wird sie mit dem Halcon<br />

Extension Package, das ab der Version 11 einsetzbar ist und<br />

von Chromasens bereitgestellt wird. Die 3D Pixa kombiniert eine<br />

Zeilenkamera mit Stereomesstechnik. Mit mathematischen<br />

Algorithmen können über Grafikkarten 3-D-Messungen von<br />

Oberflächen in sehr hoher Geschwindigkeit und Präzision<br />

durchgeführt werden. Die optische Auflösung von 5 µm und<br />

die Höhenauflösung von bis zu 1 µm erlaubt eine drei- bis vierfach<br />

höhere Genauigkeit als herkömmliche 3-D-Lösungen auf<br />

Basis von Flächenkameras. Halcon ist eine Standardsoftware<br />

für die industrielle und medizinische Bildverarbeitung mit<br />

integrierter Entwicklungsumgebung.<br />

www.chromasens.de<br />

Stemmer Imaging baut Zusammenarbeit<br />

mit Z-Laser weiter aus<br />

In Deutschland, Großbritannien,<br />

Frankreich und in der Schweiz war<br />

Stemmer Imaging schon seit vielen<br />

Jahren als Vertriebsweg für die<br />

Laserbeleuchtungen von Z-Laser<br />

erfolgreich tätig. Zum 1. Januar <strong>2015</strong><br />

erfolgte die Erweiterung dieser<br />

Zusammenarbeit auch in die Benelux-Staaten Niederlande,<br />

Belgien und Luxembourg. Seit dem 1. Februar <strong>2015</strong> vertreibt<br />

Z-Laser seine Laserbeleuchtungen nun auch über die Stemmer<br />

Imaging-Niederlassungen in Schweden, Dänemark, Finnland<br />

und Polen sowie in den von dort aus betreuten Länder Estland,<br />

Island, Lettland, Littauen und Norwegen. Damit arbeiten beide<br />

Unternehmen nun in 19 Ländern zusammen. Der deutsche<br />

Hersteller Z-Laser bietet eine große Bandbreite von leistungsstarken,<br />

industriegetesteten Lasermodulen und -systemen, die<br />

u. a. in der Textil- und Lederindustrie, Holz-, Stein- und Metallverarbeitung,<br />

im Flug-, Fahrzeug- und Formenbau, sowie auch<br />

in medizinischen Anwendungen zum Einsatz kommen. Das<br />

Bild zeigt die dritte Generation der ZM18 Bildverarbeitungslaser,<br />

die in Bildverarbeitungssystemen als Beleuchtung oder<br />

als reiner Positionierlaser in der Industrie eingesetzt werden.<br />

www.stemmer-imaging.de<br />

Bi-Ber meldet Geschäftserfolg<br />

Der Berliner Bildverarbeiter Bi-Ber blickt auf ein erfolgreiches<br />

Jahr 2014 zurück. Bis zum Jahresende 2014 verzeichnete das<br />

Unternehmen eine Umsatzsteigerung von mehr als 50 %.<br />

Grund war die sehr gute Auftragslage im vergangenen Jahr.<br />

Bi-Ber hat 2014 zahlreiche neue Bildverarbeitungssysteme für<br />

Kunden konzipiert und implementiert, die z. B. zum Lesen und<br />

Prüfen von Seriennummern sowie für diverse Messaufgaben<br />

bei der Herstellung von Dokumenten eingesetzt werden. Diese<br />

Systeme basieren sowohl auf In-Sight-Kameras als auch auf der<br />

VisionPro-Programmbibliothek von Cognex. Erste Nachbestellungen<br />

liegen bereits vor. „Die aktuelle Auftragslage macht<br />

uns optimistisch“, erklärt der Bi-Ber-Geschäftsführer Ronald<br />

Krzywinski. „Wir erwarten, auch in absehbarer Zukunft sehr<br />

gut ausgelastet zu sein, und haben im vergangenen September<br />

eine neue Mitarbeiterin eingestellt, um alle Aufträge optimal<br />

zu bewältigen.“<br />

www.bilderkennung.de<br />

78 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


IM FOKUS<br />

Industrie 4.0 und Bildverarbeitung?!<br />

Kaum ein Tag vergeht, ohne dass uns nicht eines der mystischen Wunder-Kürzel „Industrie 4.0“,<br />

„Internet of things“ oder „cyberphysical systems“ begegnet. Dennnoch wird den Akteuren der<br />

beteiligten Industriezweige allmählich klar, dass dieses Thema auf jeden Fall viel mit Bildverarbeitung<br />

zu tun haben wird. Es zeichnet sich ab, dass Bildverarbeitung für Industrie 4.0 eine Fülle<br />

wichtiger Daten liefern wird: beim Erfassen teileaktueller visueller Daten, beim Ermitteln codierter<br />

Datenvorgaben sowie bei der Maschinensteuerung der individualisierten Massenproduktion.<br />

Längst geht es nicht mehr um die simple Kategorisierung von Endprodukten in „gut“ und „schlecht“.<br />

Als Basistechnologie vollzieht Bildverarbeitung komplexe Steuer- und Regelungs vorgänge an Maschinen<br />

und stellt im Produktionstakt in jedem Verarbeitungsschritt in-line zu 100% die Qualität der<br />

Produkte sicher.<br />

Was macht nun die Bildverarbeitung für Industrie 4.0 so geeignet? Zuvorderst die äußerst breit<br />

einsetzbare Technologie. Andererseits sehen Kameras anders und mehr als das menschliche Auge und<br />

gewähren die Erfassung viel weitreichenderer visueller Informationen. Hinzu kommen die Möglichkeiten,<br />

die hochentwickelte Bildverarbeitungs-Software bietet. Berührungsloses Messen und Prüfen<br />

mit Bildverarbeitung heißt darüber hinaus, schnell, flexibel und genau zu sein. Äußerst wichtige<br />

Eigenschaft für Industrie 4.0 ist, dass die Bildverarbeitung feldbusfähig geworden ist und in Echtzeit<br />

den Maschinen folgen, Daten liefern und mit ihnen austauschen kann.<br />

Der Maschinenbau der Zukunft wird also noch viel stärker als bisher visuelle Daten nutzen. Gut<br />

zu wissen, dass die Maschinenbauer bereits heute das Vertrauen in die Robustheit, Zuverlässigkeit<br />

und in die Fähigkeiten der Bildverarbeitung gewonnen haben. So haben sie einen<br />

weiteren Baustein in petto, um Deutschlands führende Rolle im Maschinenbau auch in Zeiten<br />

von Industrie 4.0 weiter voranzutreiben.<br />

Ihr Ingmar Jahr<br />

Dipl.-Ing. Ingmar Jahr ist Schulungsleiter<br />

der Vision Academy in Erfurt<br />

mvAnzRacer_1-2dtsRZ1.qxd 08.05.2014 15:33 Uhr Seite 1<br />

SPEED RACER<br />

Mit High Speed ans Ziel.<br />

Die mvBlueCOUGAR-XD ist der ultimative<br />

Rennwagen unter den mvKameras, deren Hochleistungsbauteile<br />

kompakt und sicher ins kleine,<br />

robuste Monocoque integriert sind. Der eingebaute<br />

Bildspeicher und die zwei GigE Schnittstellen<br />

ermöglichen richtig Speed von bis zu 270 fps.<br />

Mit außergewöhnlicher Serienausstattung und<br />

großer CCD und CMOS Sensorauswahl bis 12 MPix<br />

qualifiziert sich die „XD“ für eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Herausforderungen. Features für<br />

den perfekten Start: www.mv-speed-racer.de<br />

MATRIX VISION GmbH · Talstrasse 16 ·71570 Oppenweiler<br />

Tel.: 07191/9432-0 · info@matrix-vision.de · www.matrix-vision.de


Kamerabasierter Handleser für die sichere Lesung von anspruchsvollen gelaserten<br />

und genadelten Codes auf unterschiedlichen Oberflächen<br />

Über sogenannte DPM-Verfahren (Direkt Part Marking) lassen<br />

sich zumeist Data Matrix Codes ohne Umweg über Etiketten oder<br />

Verpackungen direkt auf Gegenständen aufbringen. Das Lesen<br />

dieser Codes gestaltet sich jedoch etwas aufwändiger, was auf die<br />

unterschied-lichen DPM-Verfahren sowie Hintergrundmaterialien<br />

zurückzuführen ist. Wir stellen Ihnen einen Handleser für DPM-Codes<br />

vor, der mit Extras wie Dual-Optik, Java-Script-Unterstützung und<br />

Ausgabestring-Formatierung punktet.<br />

1-D- und 2-D-Codes finden sich in allen<br />

Branchen und sind zum Identifizieren<br />

von Produkten aus der Logistik und dem<br />

Warenfluss nicht mehr wegzudenken. Als<br />

Trägermaterial dienen vielfach gewöhnliche<br />

Etiketten, die sich kostengünstig erstellen<br />

und einfach auf Produkte, Transportbehälter,<br />

Zeitschriften usw. aufkleben<br />

lassen. In bestimmten Arbeitsbereichen<br />

oder bei Zulieferteilen, zum Beispiel Metallkomponenten<br />

für Automobile, ist die<br />

Verwendung von Etiketten unter anderem<br />

wegen der rauhen Umgebung jedoch weniger<br />

sinnvoll. Hier kommt das Direkt Part<br />

Marking zum Einsatz, bei dem der Code<br />

direkt auf die Oberfläche von Metall-,<br />

Kunststoff oder Glasteilen aufgebracht wird.<br />

DPM-Codes erkennen<br />

und decodieren<br />

Gebräuchliche DPM-Verfahren sind das<br />

Nadeln der Codes, das Lasern sowie der<br />

Ink-Jet-Druck. Robuste gelaserte und genadelte<br />

Codes werden oftmals auf Metallteilen<br />

in der Automobilindustrie und im<br />

Maschinenbau eingesetzt. Kleine gelaserte<br />

Codes finden ihren Einsatz in der Elektronikbranche,<br />

beispielsweise bei Halbleiterprodukten<br />

und Leiterplatten. Bei Produk -<br />

ten aus Glas wiederum ist das Ink-Jet-<br />

Druckverfahren zumeist vorteilhafter. Allein<br />

die Betrachtung der verschiedenen<br />

DPM- Verfahren zeigt, dass das sichere Erkennen<br />

solcher Codes für die Lesegeräte<br />

mehr Aufwand bedeutet als es bei Codes<br />

auf typischen weißen Etiketten der Fall ist.<br />

So sind vor dem eigentlichen Decodiervorgang<br />

in einem zusätzlichen Schritt zunächst<br />

die Art und Beschaffenheit der Codes zu<br />

identifizieren. Denn jeder DPM-Code<br />

zeichnet sich durch spezielle Eigenschaften<br />

aus und erfordert eine entsprechende Behandlung.<br />

Auch die Material beschaffenheit,<br />

der Kontrast und der Reflexionsgrad des<br />

Code-Hintergrunds spielen eine wichtige<br />

Rolle. Um allen diesen in der Praxis auftretenden<br />

Problemstellungen gerecht zu werden,<br />

stellen DPM-Leser ins besondere an<br />

die Beleuchtung höhere Anforderungen.<br />

01 Der kamerabasierte<br />

Handleser<br />

OHV1000 liest gelaserte<br />

und genadelte<br />

Codes auf Metallen,<br />

Glas und Kunststoffen<br />

zum Lesen von großen gedruckten Codes,<br />

nicht jedoch für DPM-Codes und zum<br />

Decodieren der im Industriebereich teilweise<br />

sehr kleinen Modulgrößen. Beim<br />

Dank Dual-Optik und einer Auflösung<br />

von 1,2 MegaPixel kann der kamerabasierte Handleser<br />

sowohl sehr kleine als auch große Codes lesen<br />

Sie muss in der Lage sein, sich flexibel<br />

den jeweiligen Eigenheiten der DPM-Codes<br />

anzupassen.<br />

Handleser mit Performance<br />

Im Gegensatz zu stationären DPM-Lesegeräten<br />

wird die Luft sehr dünn, wenn man<br />

nach einen DPM-fähigen Handleser sucht.<br />

Schnell zeigt sich, dass der Markt fast nur<br />

Handleser bietet, die vornehmlich für die<br />

Handelsbranche bestimmt sind. Die zahlreichen<br />

Universal-Geräte eignen sich zwar<br />

OHV1000 von Pepperl+Fuchs handelt es<br />

sich dagegen um einen industrietauglichen<br />

Handleser zum Lesen von DPM-Codes<br />

unterschiedlichster Größen. Er ist mit einer<br />

Dom-Beleuchtung ausgestattet, die den<br />

Code von allen Seiten beleuchtet und sich<br />

durch ein spezielles diffuses Licht auszeichnet.<br />

Die Beleuchtung und die Intensität des<br />

Lichts sind veränderbar und stellen sich<br />

automatisch so ein, dass der jeweilige Code<br />

optimal decodierbar ist. Bei einem genadelten<br />

Code kommt es beispielsweise darauf<br />

an, aus welcher Richtung genadelt wurde.<br />

80 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


Andere spezielle DPM-Handleser können<br />

zwar DPM-Codes, aber dafür keine langen<br />

Barcodes lesen. Beide Fähigkeiten werden<br />

u.a. benötigt wenn der Anwender einen<br />

direkt markierten Code, aber auch gleichzeitig<br />

einen langen Barcode auf einer Auftragskarte<br />

oder Odette in der Produktion<br />

lesen muss. Und genau das bietet der Handleser<br />

OHV1000. Bei dem kamerabasierten<br />

Gerät mit 1,2 MP Auflösung kommt eine<br />

patentierte Dual-Optik zum Einsatz. Sie<br />

teilt den Lesebereich in einen Nah- und<br />

einen Fernbereich und erlaubt es, mit demselben<br />

Gerät sowohl kleine als auch große<br />

Codes zu lesen. Damit kann das Gerät auch<br />

sehr kleine Codes bis zu einer Modulgröße<br />

von 0,1 mm und gleichzeitig lange Barcodes<br />

sicher dekodieren.<br />

Von der String-Manipulation<br />

bis zum JavaScript-Programm<br />

Zu den weiteren Highlights zählen der<br />

„Vision Configurator“, Formatierung des<br />

Ausgabe-Strings sowie die JavaScript-Programmierbarkeit.<br />

Mit der Software Vision<br />

Configurator steht dem Anwender ein komfortables<br />

Windows-Programm zum Parametrieren<br />

des Codelesers zur Verfügung.<br />

Damit lässt sich der OHV1000 bequem am<br />

Bildschirm konfigurieren und somit auch<br />

komplexe Ausgabestringformatierungen<br />

einfach durchführen. Letzteres ermöglicht,<br />

ohne auf Programmierkenntnisse angewiesen<br />

zu sein, die Leseergebnisse durch<br />

String-Manipulationen genau an die jeweilige<br />

Unternehmenssoftware anzupassen.<br />

Die Daten sind dann ohne weiteren Aufwand<br />

oder Vorverarbeitungen direkt in die<br />

einzelnen Felder von Eingabemasken einspielbar.<br />

Falls das einmal nicht ausreichen<br />

sollte, bietet die Programmierbarkeit des<br />

DPM-Handlesers via JavaScript noch weitergehende<br />

Optionen mit allen denkbaren<br />

Freiheiten. Die Möglichkeiten reichen bis<br />

zur vollständigen Abbildung von Anwendungen<br />

auf dem Lesegerät ohne Verwendung<br />

eines PCs.<br />

Grundsätzlich verfügt der DPM-Leser<br />

über alle Fähigkeiten die auch der OHV100<br />

aus derselben Gerätefamilie beherrscht.<br />

Durch eine spezielle Technologie zur Vermeidung<br />

von Blendungen ist der Leser in<br />

der Lage, DPM-Codes auch auf stark reflektierenden,<br />

runden oder gewölbten Ober flächen<br />

zu Lesen. Er verarbeitet alle gebräuch -<br />

lichen 1-D- und 2-D-Codes und meistert<br />

anspruchsvollste Aufgaben problemlos,<br />

zum Beispiel wenn sich auf Begleitkarten<br />

oder Warenkennzeichnungs-/Identifi -<br />

ka tionssystemen gemäß Odette-Standard,<br />

zahlreiche unterschiedliche Codes verschiedener<br />

Größe von mehreren Zulieferern,<br />

Herstellern oder Zwischenstationen<br />

gleichzeitig befinden. Als Benutzer-Feedback<br />

lässt sich wahlweise ein optisches,<br />

02 Der Universal-<br />

Handleser für<br />

anspruchsvolle<br />

DPM- Codes<br />

und alle gängigen<br />

1-D-/2-D-Codes<br />

akustisches oder<br />

Vibrationssignal definieren.<br />

Der Handleser<br />

ist mit einer USB 2.0-<br />

sowie RS232-Schnittstelle<br />

ausgestattet und in einem<br />

robusten industrietauglichen Gehäuse<br />

der Schutzart IP54 untergebracht.<br />

Bild: Aufmacher Fotolia<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

JAHRE<br />

JAHRE<br />

PRODUKT-<br />

GARANTIE*<br />

DETEKTOR-<br />

GARANTIE*<br />

* nach System-Registrierung unter www.flir.com


Mehrdimensional im Raum<br />

<strong>Industrielle</strong> 6-D-Kamera mit lernfähiger Wahrnehmungstechnologie<br />

Uwe Furtner<br />

3-D-Kameras sind bei vielen Inspektionsaufgaben<br />

die bessere Lösung als<br />

2-D-Kameras. Dennoch haben sie einen<br />

schweren Stand, da sie oft als zu kompliziert<br />

angesehen werden und meistens nur für<br />

eine spezifische Anwendung ausgelegt<br />

sind. Eine etwas andere, universelle<br />

3-D-Kamera zeigt jetzt neue Wege auf.<br />

Sollen komplexe Formen wie Flaschen erkannt<br />

werden, unabhängig davon ob sich<br />

diese bewegen oder still stehen oder sollen<br />

verschiedenfarbige Objekte differenziert<br />

werden, stoßen bisherige Kamerasysteme an<br />

ihre Grenzen. Derartige Inspektionsaufgaben<br />

finden sich vor allem in der Logistik, in<br />

Verpackungsprozessen oder in Pick-andplace-Anwendungen.<br />

In diesen Branchen<br />

wird die Mehrzahl der Inspektionsaufgaben<br />

zweidimensional gelöst. Um etwa kleine<br />

Vertiefungen und Oberflächenstrukturen<br />

sichtbar zu machen, werden spezielle Beleuchtungen<br />

verwendet oder Aufnahmen<br />

mit verschiedenen Beleuchtungsrichtungen<br />

oder Farben nacheinander durchgeführt. Der<br />

Aufwand ist also recht hoch für etwas, das mit<br />

einem 3-D-Ansatz einfacher zu lösen wäre.<br />

Viele Anwendungen mit<br />

einer Kamera realisieren<br />

Der Kamerahersteller Matrix Vision hat die<br />

beiden Branchen Verpackung und Logistik<br />

genauer ins Visier genommen und legte damit<br />

den Grundstein für die Entwicklung<br />

und Herstellung einer 3-D-Kamera. Bisher<br />

gab es einige Argumente, die gegen eine<br />

3-D-Kamera-Lösung sprachen: zu teuer, jede<br />

Anwendung erfordert eine Sonderversion<br />

und es gibt nur wenige Systemintegratoren,<br />

die sich mit 3-D gut auskennen. Ausgehend<br />

von diesen Argumenten galt es zunächst,<br />

die vorhandenen 3-D-Verfahren zu evaluieren.<br />

Das Ziel war dabei, möglichst viele Anwendungen<br />

mit einer Kamera realisieren zu<br />

können. Gleichzeitig sollte es aber keine<br />

Me-too-Lösung werden. Idealerweise sollten<br />

alle Vorteile der bisherigen Verfahren<br />

zusammengefasst werden, ohne deren Einschränkungen<br />

zu übernehmen.<br />

Funktionsprinzipien, Vorteile,<br />

Nachteile gängiger 3-D-Verfahren<br />

Time of Flight (TOF) Systeme senden Licht<br />

aus und messen die Phasenverschiebung<br />

des reflektierten Lichts. Der Abstand des<br />

Objektes kann durch diese Verschiebung<br />

ermittelt werden. Die Messung erfolgt sehr<br />

schnell und bewegte wie auch stehende<br />

Objekte können gleichermaßen gut detektiert<br />

werden. Jedoch muss sich das ausgesendete<br />

Licht gegen das Umgebungslicht<br />

behaupten, was Anwendungen im Außenbereich<br />

erschwert.<br />

Bei der Laser-Triangulation wird eine<br />

Laser-Linie in einem definierten Winkel auf<br />

ein Objekt projiziert. Unter einem anderen<br />

Winkel wird die Szene von einer Kamera<br />

aufgenommen. Jede Höhenänderung führt<br />

zu einer Verschiebung der projizierten Linie<br />

im Bild. Damit lässt sich entlang einer einzelnen<br />

Linie ein Höhenprofil aufnehmen.<br />

Für die Erfassung wird das Objekt unter<br />

dem Aufnahmesystem bewegt, dabei muss<br />

die Aufnahmegeschwindigkeit mit der Bewegungsgeschwindigkeit<br />

des Objekts synchronisiert<br />

werden.<br />

Die Streifen-Projektion ähnelt der Laser-<br />

Triangulation. Hier werden aber gleich mehrere<br />

Streifen mittels eines Projektors auf die<br />

Szene projiziert. Anstatt das Objekt zu bewegen,<br />

verschiebt man die Streifen mit dem<br />

Projektor solange, bis sich das Streifenmuster<br />

wiederholt. Damit braucht dieses Verfahren<br />

nur 10 - 30 Bildaufnahmen anstatt hunderte.<br />

Die Messgenauigkeit ist sehr hoch. Sie hängt<br />

vom Projektionswinkel und von dem konstant<br />

zu haltenden Abstand zwischen Projektor<br />

und Kamera ab. Damit ist das System<br />

jedoch empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen<br />

und mechanischen Beanspruchungen.<br />

Mit einer zweiten Kamera<br />

kann man ein Stereosystem aufbauen. Damit<br />

Uwe Furtner, Technische Geschäftsleitung bei der<br />

Matrix Vision GmbH in Oppenweiler<br />

82 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


wird das Problem eliminiert, einen heißen<br />

Projektor in einer konstanten Position halten<br />

zu müssen. Die anderen Nachteile des<br />

Verfahrens bleiben jedoch erhalten.<br />

Ein weiteres Verfahren verwendet<br />

sogenanntes strukturiertes Licht. Hierbei<br />

projiziert eine statische Lichtquelle eine<br />

unregelmäßige Struktur auf das Objekt. Die<br />

Lichtquelle ist mit einem definierten<br />

Abstand zur Kamera angebracht. Das Messprinzip<br />

ist mit dem Stereoverfahren<br />

vergleichbar. Eine erweiterte Ausführung<br />

dieses Verfahrens verwendet zwei Kameras<br />

– Beleuchtungsquellen müssen im Winkel<br />

und Abstand nicht konstant gehalten<br />

werden. Die Szene wird mit einer einzigen<br />

Aufnahme erfasst und die Tiefeninformationen<br />

können berechnet werden. Allerdings<br />

ist die Messauflösung niedriger als<br />

bei der Streifenlichtprojektion.<br />

Typischerweise werden alle beschriebenen<br />

Systeme für einen vordefinierten Messbereich<br />

gebaut. Die Gegenüberstellung<br />

zeigt, dass jedes Verfahren gewisse Vorteile<br />

für individuelle Anwendungsfälle bietet.<br />

Die Lösung ist eine universelle<br />

Multistereo-Kamera<br />

Das Ergebnis der Entwicklungsarbeit von<br />

Matrix Vision, die u. a. auf der Basis der<br />

Bewertung der genannten 3-D-Verfahren<br />

erfolgte, ist die Perception Camera mvBlue­<br />

Sirius. Sie basiert prinzipiell auf dem Stereo ­<br />

verfahren gepaart mit strukturiertem Licht.<br />

Um ein größeres Messfeld zu erreichen und<br />

um nicht unterschiedliche Kameraabstände<br />

sowie -winkel in der Produktion sonderfertigen<br />

zu müssen, wurde noch eine dritte<br />

Kamera inte griert. Dadurch ist es möglich,<br />

das System als eine universelle Multistereo-<br />

Kamera einzusetzen. Jede Kombination<br />

zweier Kameras ermöglicht unterschiedliche<br />

Arbeitsbereiche. Objekte in nahem<br />

Abstand zur Kamera werden von den<br />

Kameras mit dem kürzesten Abstand am<br />

besten erfasst und die fernen Objekte von<br />

den Kameras mit dem weitesten Abstand.<br />

Erstaunliche Ergebnisse: Farbe,<br />

Tiefeninformation, Bewegung<br />

Das Stereoverfahren lebt davon, dass in beiden<br />

Bildern die gleiche Struktur gefunden<br />

wird. Um auch die Messung von unstrukturierten<br />

Flächen zu ermöglichen, beleuchtet<br />

die mvBlueSirius das Objekt mit einem<br />

strukturierten Licht, womit dem Objekt<br />

eine zusätzliche Struktur hinzugefügt wird.<br />

Berechnet werden nicht nur die<br />

Tiefeninformationen, sondern auf Wunsch<br />

auch die Bewegungsinformationen. Auch<br />

diese liegen im 3-D-Raum als Vektoren (vx,<br />

vy, vz) vor. Somit handelt es sich bei dem<br />

neuen System um eine 6-D-Kamera, mit der<br />

auch bestimmt werden kann, ob sich ein<br />

Objekt von der Kamera weg ode r zu ihr hin<br />

bewegt. Diese Daten sind zusätzlich farbig<br />

und werden im RGB-Farbraum abgebildet.<br />

Somit ist die Kamera auch für zukünftige<br />

Farbanwendungen gewappnet.<br />

Mit integrierter Wahrnehmung<br />

Das Streifenlichtprojektionsverfahren oder<br />

das Lasertriangulationsverfahren allgemein<br />

haben eine hohe Auflösung, die eine Trennung<br />

auch eng aneinander liegender Objekte<br />

ermöglicht. Ein 3-D-System auf Basis<br />

des Stereoverfahrens benötigt hierzu eine<br />

Die 6-D-Kamera erfasst dynamische Objekte,<br />

erkennt und analysiert deren Position, Geschwindigkeit,<br />

Größe sowie das Bahnverhalten in Echtzeit<br />

Darstellung rechts im Bild: Die Streifen-<br />

Projektion ähnelt der Laser-Triangulation:<br />

gleich mehrere Streifen werden mithilfe<br />

eines Projektors auf die Szene projiziert; es<br />

wird nicht das Objekt bewegt, sondern man<br />

verschiebt die Streifen mit dem Projektor<br />

Key features der<br />

6-D-Kamera<br />

n hohe X-, Y-Auflösung (1 024 x 1 024 Px)<br />

n Messbereich von ca. 27 bis 250 cm mit<br />

nur einem Kamerasystem<br />

n Messauflösung ca. ± 40 μm bei 27 cm;<br />

ca. ± 3,5 mm bei 250 cm<br />

n Tiefenkarte mit einer Aufnahme<br />

n schnell bewegte Objekte sowie still<br />

stehende Objekte erlaubt<br />

n keine Pseudo-Objekte<br />

n Scanzeit = Shutterzeit (10 μs bis 30 ms)<br />

n nur eine Kamera für Nah und Fern<br />

n automatische Kalibration ohne Vorlage<br />

n hohe Messdichte durch hohe Sensorauflösung<br />

n Objektdarstellung in Video-Echtzeit<br />

(30 Hz)<br />

hohe X/Y-Auflösung, was wiederum das<br />

Sichtfeld einschränkt oder die Bildrate reduziert.<br />

Um nun eng aneinander liegende<br />

Objekte trennen zu können, wird mit der<br />

neu entwickelten Kamera eine zusätzliche<br />

strukturierte Beleuchtung auf die Szene<br />

projiziert. Die Verarbeitung der umfangreichen<br />

Bilddaten ist komplex und erheblich<br />

aufwendiger als das für ein 2-D-Graubild<br />

der Fall wäre. Deshalb wurde eine sogenannte<br />

Wahrnehmungsfunktion integriert.<br />

Mit weichen, formbeschreibenden Begriffen<br />

beschreibt der Anwendungs entwickler,<br />

welche Objekte ihn interessieren.<br />

Gerade diese Wahrnehmungsfunktion<br />

ermöglicht eine sehr einfache Anwendung<br />

der Kamera und macht damit erst den Masseneinsatz<br />

möglich. Typische Anwendungsgebiete<br />

der mvBlueSirius sind in der Logistik<br />

und Packaging unter anderem die<br />

Be reiche Paket-Kontrolle, Pick & Place und<br />

Palettierung sowie in Gebieten der Verkehrstechnik,<br />

Messtechnik, Fertigungskontrolle,<br />

Medizintechnik / Sport, Roboterführung,<br />

Food und Recycling.<br />

Bilder: Hintergrund Fotolia, Sonstiges Bildmaterial<br />

Matrix Vision<br />

www.matrix-vision.de<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 83


Khader Ghattas<br />

Nie wieder<br />

Kabelsalat<br />

Wie USB3-Vision-Kameras komplexe Bildverarbeitungssysteme<br />

vereinfachen und dabei auch den Kabelbedarf reduzieren<br />

Kompakte und kabellose Geräte sind im Zeitalter von Mobilfunkgeräten,<br />

Bluetooth- und WiFi-Übertragungstechnik gefragter denn je. Um komplexe<br />

Multikamera-Vision-Systeme mit möglichst wenig Kabeln und somit<br />

unkompliziert und kostengünstig zu realisieren, kommt eine USB3<br />

Vision-Kamera-Lösung zum Einsatz.<br />

Multikamera-Vision-Systeme sind heute<br />

fester Bestandteil unzähliger Anwendungen<br />

wie 3-D-Messverfahren, Bewegungsanalysen<br />

und Crashtests. Eine wichtige<br />

Aufgabe solcher Vision-Systeme ist es, die<br />

Szene im Augenblick des Geschehens von<br />

allen im System beteiligten Kameras gleichzeitig<br />

festzuhalten. Hierfür müssen die Kameras<br />

miteinander synchronisiert werden.<br />

So wird für jede Kamera ein zusätzliches<br />

Kabel nötig, über das bei analogen Kameras<br />

ein Sync-Signal und bei digitalen ein Hardware-Trigger-Signal<br />

eingespeist wird. Je mehr<br />

Kameras im System benötigt werden, desto<br />

komplexer und teurer gestaltet sich meist<br />

der Systemaufbau. USB3-Vision-Kameras<br />

bieten diverse Möglichkeiten zur Einsparung<br />

systemrelevanter Kabel.<br />

Zeitgleiche Aufnahmen<br />

mithilfe eines Zeitstempels<br />

Die USB3.0-Schnittstelle bietet u. a. eine hohe<br />

Übertragungsbandbreite (bis 400 MB/s),<br />

reduzierte Prozessorauslastung, relativ niedrigen<br />

Energieverbrauch, einen kleinen<br />

und schraubgesicherten Stecker sowie ein<br />

günstiges Standardkabel, das für die Datenübertragung,<br />

Gerätesteuerung und Spannungsversorgung<br />

verwendet werden kann.<br />

Bei der Kommunikation zwischen USB-<br />

Gerät und Host werden ähnlich wie bei<br />

USB2.0 die Datenströme, Statusinformationen<br />

und Steuerungsbefehle über Datenpakete<br />

übermittelt. Die USB3.0-Schnittstelle<br />

stellt neben dem „Transaction Packet“ (TP)<br />

und „Data Packet“ (DP) noch zwei weitere<br />

Datenpakete bereit: das „Link Management<br />

Packet“ (LMP) und das „Isochronous Timestamp<br />

Packet“ (ITP).<br />

Bei dem ITP sendet der Host periodisch,<br />

etwa alle 200 ns, isochron einen Zeitstempel<br />

(„Timestamp“) an alle aktiven USB-<br />

Geräte, die mit demselben Host-Controller<br />

verbunden sind. Dieser Zeitstempel wird<br />

von den USB3-Vision-Kameras als Taktgeber<br />

für die Synchronisation genutzt, was<br />

zeitgleiche Aufnahmen möglich macht. Der<br />

durchschnittliche Zeitversatz zwischen den<br />

Aufnahmen beträgt circa 200 bis 300 ns.<br />

Werden die Kameras über einen Hub angeschlossen,<br />

erhöht sich der Zeitversatz zwischen<br />

den Aufnahmen um weitere 200 ns:<br />

n Beispiel 1:<br />

4 × Kameras → USB3.0 Hub1 → PC1<br />

4 × Kameras → USB3.0 Hub2 → PC1<br />

→ Max. Zeitversatz zwischen den Aufnahmen<br />

sind 400 bis 600 ns.<br />

n Beispiel 2:<br />

1 × Kameras → PC1<br />

2 × Kameras → USB3.0 Hub1 → Hub3 → PC1<br />

3 × Kameras → USB3.0 Hub2 → Hub3 → PC1<br />

→ Max. Zeitversatz zwischen den Aufnahmen<br />

sind 600 bis 900 ns<br />

So bieten mit ITP ausgestattete USB3-Vision-Kameras<br />

eine weitere Option, bei der<br />

Kamerasynchronisation Kabel einzusparen:<br />

Bilddaten, Kamerasteuerung, Spannungsversorgung<br />

und jetzt auch Synchronisation<br />

erfolgen über ein einziges Kabel. Durch die<br />

reduzierte Kabelmenge minimieren sich für<br />

den Anwender die Kosten und Aufwände<br />

für Beschaffung und Verlegung sowie für<br />

Wartung und Fehlerdetektion, verbunden<br />

mit einer minimierten Fehleranfälligkeit<br />

und einer signifikanten Platzersparnis des<br />

Gesamtsystems. Für viele Anwendungen<br />

sind auf dem Markt bereits kostengünstige<br />

Kabel mit Längen von bis zu acht Metern<br />

verfügbar, die mit passiven Elementen gute<br />

Übertragungsqualitäten bieten. Für besonders<br />

weite Übertragungsstrecken sind Kabel<br />

mit aktiven Elementen erhältlich.<br />

Echtzeitverarbeitung durch<br />

USB3-Hardware-IP-Core<br />

Die ITP-Technologie hat Toshiba Teli bei<br />

ihren neuen USB3-Vision-Kameraserien in<br />

eine sogenannte „Bus-Synchronisations“-<br />

Funktion implementiert und zum Patent<br />

angemeldet. Um diese und weitere Vorteile<br />

der USB3-Technologie optimal nutzen zu<br />

können und eine Echtzeitverarbeitung zu<br />

ermöglichen, wurde ein eigenes USB3-<br />

Hardware-IP-Core entwickelt, das laut internen<br />

Tests bis 100-fach schneller ist als<br />

andere USB3-Vision-Lösungen mit All-in-<br />

One-USB-Chip – schneller beispielsweise<br />

im Hinblick auf das Lesen und Schreiben<br />

von Kameraregistern oder Ausführen von<br />

Software-Triggern.<br />

Bei einem mittels „Bus-Synchronisation“<br />

realisierten Multikamera-System müssen<br />

alle Kameras mit demselben Host-Controller<br />

verbunden sein. Deshalb sollte bei der<br />

Konzeption stets die maximale Übertragungsrate<br />

des USB3-Vision-Standard von<br />

ca. 400 MB/s sowie Anzahl, Auflösungen<br />

und Frameraten der beteiligten Kameras<br />

berücksichtigt werden. So produziert z. B.<br />

eine 4 MP-Kamera mit 90 fps Framerate<br />

und 8-bit Pixelauflösung rund 360 MB in<br />

der Sekunde. Will man eine zweite Kamera<br />

verwenden, muss die Framerate dann halbiert<br />

werden, in diesem Fall auf 45 fps.<br />

Unterscheiden sich die angeschlossenen<br />

Kameras hinsichtlich Pixelauflösung und<br />

Frameraten, sollte bedacht werden, dass<br />

sich die Framerate der Gesamtlösung stets<br />

auf die Bildfrequenz der langsamsten<br />

Kamera im System beschränkt. Sind die<br />

Kameras mit unterschiedlichen Belich-<br />

Khader Ghattas ist Produktmanager bei der<br />

MaxxVision GmbH in Stuttgart<br />

84 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


tungszeiten eingestellt, gilt zu beachten, dass die Belichtung<br />

aller Kameras im gleichen Augenblick endet.<br />

Event Notification ermöglicht Kabelersparnis<br />

Ein weiteres Merkmal des Toshiba Teli IP Cores ist die „Event<br />

Notification“-Funktionalität, welche Nachrichten über Kamerastati<br />

und -events mit nur wenigen Mikrosekunden Verzögerung<br />

an den Host übermittelt. So lassen sich noch mehr Kabel<br />

einsparen. Soll für eine exakte Maschinensteuerung beispielsweise<br />

ein bestimmter Kamera zustand übermittelt werden, so<br />

werden in der Regel GPIO-Ausgänge der Kamera verwendet,<br />

was für jede Kamera zwei zusätzliche Kabel notwendig macht:<br />

das Trigger-In- und das GP-Out- Kabel. Mit der „Event Notification“<br />

entfallen diese beiden Kabel.<br />

Die Anforderungen an Industriekameras hinsichtlich Sensorauflösung,<br />

Framerate, Skalierbarkeit und Komplexität könnten<br />

vielfältiger nicht sein. Deshalb werden sich auf Dauer nur jene<br />

Kamera- und Schnittstellentechnologien behaupten, die diesen<br />

Ansprüchen in besond erem Maße gerecht werden. Angesichts<br />

ihrer Bandbreite, Geschwindigkeit und Echtzeitfähigkeit dürfte<br />

die USB3.0-Schnittstelle schnell an Bedeutung gewinnen.<br />

Einige USB3-Vision-Kameras können sich von der Masse abheben,<br />

indem sie den Anwendern die Vorteile von USB3.0<br />

besonders gut erschließen.<br />

www.maxxvision.com<br />

Isochronous<br />

Timestamp<br />

Packet<br />

Etwa alle 20 ns sendet der Host einen Zeitstempel an alle an den<br />

Host-Controller angeschlossenen USB-Geräte und ermöglicht so<br />

zeitgleiche Aufnahmen<br />

AV_ <strong>Industrielle</strong><strong>Automation</strong>_4.5.<strong>2015</strong>_AV_Anzeige 05.05.15 00:16 Seite 1<br />

Einer für Alle<br />

Um die Standardisierung und somit die Optimierung seiner<br />

Kontrollsysteme für die Pharmaindustrie voranzutreiben,<br />

suchte Laetus nach modularen Bausteinen. Zusammen mit<br />

Allied Vision entwickelten die Laetus-Ingenieure das optimale<br />

Kameramodul: standardisiert und vielseitig zugleich.<br />

Lesen Sie mehr:<br />

AlliedVision.com/einerfueralle


Vision for motion<br />

Wie sich durch die Integration von Kamerasystemen<br />

hochdynamische Motion-Anwendungen automatisieren lassen<br />

Aufgrund extremer Klimabedingungen<br />

sind in einigen Ländern<br />

zusätzliche und ressourcen sparende<br />

Bewässerungsmaßnahmen von<br />

landwirtschaftlichen Nutzpflanzen<br />

unumgänglich. Durch einen in der<br />

Erde liegenden Bewässerungsschlauch<br />

werden sie direkt an der<br />

Wurzel bewässert. Hierfür werden<br />

Kamerasysteme integriert, welche<br />

die Qualität der Bohrungen<br />

gewährleisten und die Tropfer<br />

kontrollieren.<br />

Um eine gleichmäßige Bewässerung über<br />

die gesamte Länge des Schlauches zu<br />

gewährleisten, werden während der Extrusion<br />

so genannte Tropfer in die Schlauchwand<br />

integriert. Ein Tropfer ist ein etwa<br />

20 mm langes Kunststoffteil mit einer<br />

mäanderförmigen Innenstruktur, das für<br />

eine dosierte (tropfenweise) Bewässerung<br />

sorgt. Je nach Tropfer-Typ und Wasserdruck<br />

haben sie einen genau definierten Wasserdurchfluss<br />

pro Stunde, bei den s. g. „Nano<br />

Flat Drippern“ liegt der Nenndurchfluss<br />

zum Beispiel zwischen 0,64 oder 1,6 l/h.<br />

Die Herstellung der Bewässerungsschläuche<br />

stellt hohe Anforderungen an die Automa-<br />

tisierung, besonders an die Motionsteuerung,<br />

Antriebstechnik und Bildverarbeitung.<br />

Denn jeder Tropfer benötigt für den<br />

dosierten Wasseraustritt eine Bohrung an<br />

einer genau definierten Stelle. Die Bohreinheit<br />

muss daher exakt mit der Bandgeschwindigkeit<br />

von bis zu 250 m/min<br />

synchronisiert werden, um die Löcher positionsgenau<br />

und innerhalb eines bestimmten<br />

Zeitfensters zu bohren.<br />

Die Firma Advanced <strong>Automation</strong> Systems<br />

auf Zypern ist spezialisiert auf die<br />

Entwicklung und Produktion von Tropfern<br />

und konstruiert Anlagen zur Schlauchherstellung.<br />

Für ihre neue Produktionslinie<br />

(zur Herstellung von Nano Flat Dripper-<br />

Bewässerungsschläuchen) hat das Unternehmen<br />

Rex Automatisierungstechnik aus<br />

Erfurt eine anspruchsvolle Automatisierungs-<br />

und Bildverarbeitungslösung auf<br />

Basis der Systemtechnik von Eckelmann<br />

entwickelt. Die mechanische Konstruktion<br />

und Umsetzung lieferte das Unternehmen<br />

SMR Sondermaschinen.<br />

Bildverarbeitung bei<br />

Hochgeschwindigkeit<br />

Direkt nach dem Bohren folgen eine exakte<br />

Qualitätskontrolle der Löcher und eine<br />

automatische Feinkorrektur des Bohrprozesses.<br />

Dazu wird ein eigenes Kamerasystem<br />

mit applikationsspezifischer Bildverarbeitungssoftware<br />

eingesetzt. Mit der<br />

Anlage von Advanced <strong>Automation</strong>s Systems<br />

können bis zu 2 000 Tropfer pro Minute produziert<br />

werden – bei einer maximalen<br />

Bandgeschwindigkeit von 250 m/min.<br />

01 Die regelmäßigen Abstände der<br />

integrierten Tropfer ermöglichen eine<br />

gleichmäßige Bewässerung über die<br />

gesamte Schlauchlänge<br />

Alle 30 ms wird ein Tropfer in den Schlauch<br />

eingebracht und ein Loch gebohrt. Innerhalb<br />

einer Millisekunde bewegt sich der<br />

Schlauch maximal um 4,16 mm. Bei einer<br />

Bohrfenstergröße von 5 mm und einer Genauigkeitsanforderung<br />

von ± 1 mm stellt<br />

dies eine hohe dynamische Anforderung an<br />

das Gesamtsystem dar.<br />

Geschwindigkeit und Präzision zahlen<br />

sich aus: Die Anlage kann pro Tag 288 km<br />

Bewässerungsschlauch mit ca. 3 Mio. Tropfern<br />

produzieren. Möglich wird dies durch<br />

das technologische Know-how des Erfurter<br />

Unternehmens und den Einsatz einer<br />

hochdynamischen Motion-Steuerung von<br />

86 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


Eckelmann mit integrierter Inline-Vision-<br />

Lösung. Die Ingenieure von Rex setzten alle<br />

konfigurierbaren Maschinenfunktionen um<br />

und passten die Bewegungsregelung für die<br />

Bohreinheit und Schlauchzuführung dem<br />

Prozess an. Eine weitere Anforderung war,<br />

ein einheitliches Bildverarbeitungssystem<br />

zu integrieren, das die Echtzeitanalyse mit<br />

Lagekorrektur, die Qualitätskontrolle und<br />

die Rückverfolgbarkeit übernimmt.<br />

Alle Funktionseinheiten sollten möglichst<br />

effizient vernetzt werden, von der Sensorik<br />

und Aktorik über die Steuerungs- und<br />

Antriebstechnik bis hin zur integrierten<br />

Bildverarbeitung.<br />

Die passende Antriebslösung<br />

Für die Umsetzung dieser Anforderungen<br />

wurde auf optimal aufeinander abgestimmte<br />

Hard- und Softwarekomponenten<br />

zurückgegriffen. Darunter als Herzstück<br />

die E°EXC 66 Motion-Steuerung von Eckelmann<br />

sowie mehrere kompakte Antriebsregler<br />

E°Darc K von Ferrocontrol. Für die<br />

E°EXC 66 gibt es eine umfangreiche Motion-<br />

Funktions bibliothek nach PLCopen. Damit<br />

lassen sich anspruchsvolle Multi-Achssysteme<br />

mit hohen Anforderungen an<br />

Synchronität und Präzision steuern, wie<br />

man sie beispielsweise auch bei Druckmaschinen<br />

antrifft. Die Motionsteuerung<br />

ist dynamisch konfigurierbar.<br />

Das Kamerasystem liefert Informationen<br />

für eine optimale Qualitätskontrolle der<br />

Bohrung und Lagekorrektur des Schlauches<br />

während des Betriebs. Alle Subsysteme sind<br />

auch auf der Benutzerebene voll integriert.<br />

Das applikationsoptimierte HMI bietet dem<br />

Anwender vielfältige Möglichkeiten zur<br />

Konfiguration, Parametrierung und Prozessüberwachung.<br />

Dies gilt auch für die<br />

Bildverarbeitung, die einen integrativen<br />

Bestandteil der Lösung darstellt.<br />

Alle Teilkomponenten wie das SPS-Programm<br />

mit Motion, die Benutzeroberfläche<br />

(HMI) und die Bildverarbeitung sind zu<br />

einem abgestimmten Gesamtsystem zusammengefasst.<br />

Aufgrund der hohen<br />

Produktionsgeschwindigkeit wurde ein<br />

Konzept mit kürzester Kommunikationszeit<br />

aller Teilsysteme zueinander umgesetzt.<br />

Hierbei wurde eine Einheit mit Elementen<br />

der Steuerungstechnik und der Echtzeit-<br />

Bildverarbeitung geschaffen.<br />

Evaluierung der Tropfer<br />

mittels Kamerasystem<br />

Nachdem der Schlauch produziert und auf<br />

eine bestimmte Verarbeitungstemperatur<br />

abgekühlt wurde, wird er über Förderrollen<br />

in die Bohrstation geführt und an den<br />

Bohrern vorbei transportiert. Die Bohrstation<br />

besteht aus zwei einzelnen Bohrern,<br />

die abwechselnd die Tropfer bearbeiten.<br />

Dies ist notwendig, um die gewünschte<br />

Performance von bis zu 2 000 Tropfern pro<br />

Minute zu erzielen.<br />

Für eine kurze Zeit verfahren Bohrer und<br />

Schlauch mit dem Tropfer parallel zueinander.<br />

In diesem Bereich wird gebohrt.<br />

Nach dem Bohrprozess beginnt die Bildaufnahme<br />

und -verarbeitung. Das Kamerasystem<br />

besteht aus einer kompakten,<br />

IP54-geschützten Einheit: Integriert sind<br />

Kamera, Objektiv, Beleuchtung und eine<br />

individuelle Bildverarbeitungslösung. Jeder<br />

einzelne Tropfer wird vollständig evaluiert.<br />

Dazu wird die Lage des Tropfers und der<br />

Bohrung separat erfasst und direkt an die<br />

Motionsteuerung übermittelt. Die Bohrer-,<br />

Schlauch- und Kamerajustierung erfolgt<br />

über das HMI, das Rex entwickelt hat.<br />

Ist die Schlauchposition nicht korrekt,<br />

befindet sich der Tropfer, der durch das<br />

Kamerasystem erfasst wird, nicht mittig<br />

unter dem Fadenkreuz. Die Bohrer- und<br />

die Schlauchposition werden dann automatisch<br />

durch die Motionsteuerung korrigiert.<br />

Die Bildverarbeitungssoftware erkennt<br />

die Tropfer, kontrolliert sie und<br />

übernimmt on-the-fly Messaufgaben, die<br />

zur automatischen Feinjustierung der<br />

Schlauchbearbeitung in der Bohrstation<br />

genutzt werden. Integriert in die Software<br />

ist auch ein Funktionsmodul zur Kamerakorrektur<br />

und Kalibrierung des Vision-<br />

Systems.<br />

Steuerungstechnik und<br />

maschinennahe Bildverarbeitung<br />

Die Anwendung von Advanced <strong>Automation</strong><br />

Systems zur hochdynamischen Schlauchbearbeitung<br />

zeigt, wie sich Steuerungstechnik<br />

mit maschinennaher Bildverarbeitung<br />

zur optimalen Prozesssteuerung<br />

ergänzen können. Rex Automatisierungstechnik<br />

hat diese Lösung für das hochpräzise<br />

Bohren von Tropfern in Bewässerungsschläuchen<br />

entwickelt. Hierzu wurde auf<br />

Standard-Komponenten von Eckelmann<br />

und Ferrocontrol zurückgegriffen und ein<br />

eigenes anwendungsspezifisches Bildverarbeitungssystem<br />

integriert. Der hohe Integrationsgrad<br />

zeigt sich nicht nur an der guten<br />

Performance der Anlage (Genauigkeit<br />

von ± 1 mm bei Bandgeschwindig keiten<br />

von bis zu 250 m/min und Bearbeitungszeiten<br />

von 30 ms), sondern auch an der<br />

Benutzeroberfläche mit Prozessvisualisierung,<br />

über die sich sämtliche Funk tionen<br />

einschließlich der Bildverarbeitung komfortable<br />

parametrieren und konfigurieren<br />

lassen. Das System erfasst darüber hinaus<br />

Traceability-Daten und wertet den Prozess<br />

statistisch aus.<br />

www.rex-at.de<br />

02 Bis zu 2 000 Tropfer/min durchlaufen<br />

die Bohrstation, in der sie von zwei Bohrern<br />

im Wechsel bearbeitet werden<br />

Der Nano Dripper im Einsatz<br />

Dieses Video zeigt, wie die<br />

Tropfer in die Schlauchwand<br />

eingearbeitet werden<br />

http://bit.ly/Nano-Dripper


Es wird dreidimensionaler<br />

Warum die 3-D-Bildverarbeitung ein neues Maß an Industrietauglichkeit erreicht<br />

Tobias Kröger<br />

3-D-Vermessung hat in der Bildverarbeitung<br />

einen regelrechten<br />

Boom erlebt. Die weitgefächerte<br />

Nachfrage bringt jedoch auch<br />

neue Anforderungen mit sich.<br />

Diese beinhalten nicht nur präzisere<br />

Messergebnisse und höhere<br />

Messgeschwindigkeiten, sondern<br />

erfordern auch einen zuverlässigen<br />

Einsatz in rauen Umgebungen.<br />

Längst haben Bildverarbeitungssysteme<br />

die klinisch reinen Testlabore verlassen<br />

und finden sich in Produktionsanlagen wieder,<br />

wo sie z. B. zur In-Line-Qualitätsprüfung<br />

oder Anlagensteuerung eingesetzt<br />

werden. Viele Messmethoden stoßen hier<br />

allerdings an ihre Grenzen, da sie sensibel<br />

auf ihre Umgebungsbedingungen reagieren.<br />

So können bereits wechselhafte Lichtverhältnisse<br />

oder staubbelastete Atmosphären<br />

die Zuverlässigkeit eines Bildverarbeitungssystems<br />

beeinträchtigen.<br />

Auswertung mit HDR-3D<br />

Zum Beispiel kann eine verstärkte Sonneneinstrahlung<br />

dazu führen, dass am zu<br />

vermessenden Objekt Reflexionen hervorgerufen<br />

werden. Dieses hätte unauswert-<br />

bare Bildaufnahmen zur Folge, da die übersättigten<br />

Intensitätswerte im Sensorbild<br />

keine Informationen mehr zur Errechnung<br />

des Höhenprofils liefern. Um derartige Situationen<br />

zu vermeiden, wurde das HDR-3D-<br />

Verfahren entwickelt. Dabei umgeht man<br />

die Sättigung der Bildpunkte, indem man<br />

Grenzwerte für den zu erwarteten Lichteinfall<br />

festlegt. Werden diese Werte während<br />

einer Belichtung überschritten, wird die<br />

Ladung des Pixels auf den Grenzwert zurückgesetzt<br />

und die Lichtaufnahme wird<br />

fortgesetzt bis die Belichtung beendet ist.<br />

Manche 3-D-Sensoren verfügen zudem<br />

über die Eigenschaft des „Non-Destructive<br />

Read-Out“ (NDR), welches ein mehrfaches<br />

Auslesen des Sensor-Chips während einer<br />

Belichtung ermöglicht. Somit lässt sich ein<br />

Aufnahmebereich mit stark reflektierenden<br />

Objekten schon kurz nach dem Beginn der<br />

Belichtung auslesen, während ein dunklerer<br />

Bereich erst am Ende der Belichtungszeit<br />

ausgelesen wird. Aus der Kombination<br />

der Teilaufnahmen entsteht dann am Ende<br />

ein von Sättigung befreites HDR-Bild.<br />

Robuste Gehäuse<br />

Doch nicht nur die Bildauswertung benötigt<br />

Schutz vor äußeren Einwirkungen, auch<br />

die Hardware ist im Industrieeinsatz an<br />

besondere Anforderungen geknüpft. Den<br />

Kameras gilt dabei eine besondere Beachtung.<br />

Diese sind nicht nur empfindlich,<br />

sondern bilden auch das Herzstück eines<br />

jeden 3-D-Bildverarbeitungssystems. In<br />

industriellen Umgebungen ist es deshalb<br />

von Nöten, dass die Kameras mit robusten<br />

Gehäusen ausgestattet sind. Diese sollen<br />

den 3-D-Sensor nicht nur vor Schäden<br />

durch Stoßeinwirkungen bewahren, sondern<br />

auch ein Eindringen von Staub oder<br />

Spritzwasser verhindern. Hierzu muss<br />

durch das Gehäuse eine vollständige Trennung<br />

zwischen dem Kamerakern und der<br />

äußeren Umgebung bewerkstelligt werden.<br />

Eine Schwachstelle bildet dabei meist das<br />

Objektiv. Neuentwickelte Triangulationssensoren<br />

wie die C2- und C5-Serie von AT -<br />

<strong>Automation</strong> Technology sind deshalb optional<br />

mit einem Objektivschutz erhältlich,<br />

der an der Frontseite des Kameragehäuses<br />

aufgeschraubt wird und somit auch am Objektivbereich<br />

für ausreichend Schutz sorgt.<br />

Allerdings müssen auch die Anschlüsse<br />

auf der Rückseite ein Eindringen von Staub<br />

und Wasser verhindern, wenn die Kamera<br />

die Ansprüche einer entsprechenden<br />

Schutzart erfüllen soll. Auch hier haben die<br />

ersten Hersteller reagiert und ihre Kameramodelle<br />

mit M12-Rundsteckverbindungen<br />

ausgestattet. Neben der erforderlichen<br />

Schutzart (IP 67) weisen diese außerdem<br />

eine starke Zug- und Reißfestigkeit auf. Auf<br />

diese Weise wird gleichzeitig eine zuverlässige<br />

Datenübertragung und Stromversorgung<br />

sichergestellt.<br />

Eine weitere Möglichkeit, die sich bei der<br />

3-D-Vermessung mittels Laser-Triangulation<br />

oftmals anbietet, ist die erforderliche<br />

Lasertechnik mit im Gehäuse des 3-D-<br />

Tobias Kröger ist Marketingleiter bei der AT –<br />

<strong>Automation</strong> Technology GmbH in Bad Oldesloe


01 Bildaufnahme einer Glühbirne ohne HDR-3D (links) und mit HDR-3D (rechts)<br />

Sensors zu integrieren. Auf diese Weise wird<br />

der Laser vor äußeren Einflüssen geschützt<br />

und durch die statische Konstruktion wird<br />

sichergestellt, dass der für die Messung erforderliche<br />

Triangulationswinkel zwischen<br />

Sensor und Laser eingehalten wird.<br />

Schnelle Ausgabe von<br />

genauen Messdaten<br />

Da die Schnelligkeit der Produktionsabläufe<br />

und die Anforderungen an Qualitätsstandards<br />

stetig steigen, erhöhen sich auch die<br />

Ansprüche bei der Messgeschwindigkeit<br />

und Genauigkeit. In Applikationen wie der<br />

Inspektion von Halbleitern, Lotbumps oder<br />

BGAs (Ball Grid Arrays) werden 3-D-Messsystemen<br />

Höchstleistungen abverlangt. Bei<br />

solchen Anforderungen fällt das ansonsten<br />

breite Angebot an 3-D-Sensoren allerdings<br />

relativ gering aus. Denn nur wenige Hersteller<br />

verstehen sich darauf, die Auswertung<br />

der Laserlinie bereits in der Kamera<br />

durchzuführen. Anstatt des gesamten Bildmaterials<br />

werden so nur noch die relevanten<br />

Daten an das Bildverarbeitungssystem<br />

übergeben. Diese Datenreduzierung ermöglicht<br />

eine schnellere Ausgabe der<br />

Höhenprofile. Neue Sensorchips und Auswertealgorithmen<br />

verbessern die Leistung<br />

solcher Hochgeschwindigkeits-3-D-Sensoren<br />

zunehmend. So konnte z. B. kürzlich<br />

die Messgeschwindigkeit der 12-Megapixel-<br />

3-D-Kamera C4-4090-GigE von 7 kHz auf<br />

14 kHz angehoben werden.<br />

Um die Intensitätswerte der Laserlinienaufnahme<br />

zu errechnen und somit den Verlauf<br />

der Laserlinie zu bestimmen, sind die<br />

Hochgeschwindigkeits-3-D-Sensoren mit<br />

verschiedenen Auswertealgorithmen wie<br />

dem Schwerpunktverfahren (COG), Maximumverfahren<br />

(MAX) oder Schwellwertverfahren<br />

(TRSH) ausgestattet. Diese<br />

verfügen über verschiedene Stärken und<br />

erlauben bei einer größeren Auswahl eine<br />

flexiblere Anpassung an applikationsspe-<br />

02 C2-Sensor mit und ohne Objektivschutz<br />

„Sowohl Hardware als auch<br />

Software benötigen Schutz<br />

vor äußeren Einwirkungen“<br />

zifische Anforderungen. Zu den bewährten<br />

3-D-Algorithmen gesellt sich nun der neue<br />

FIR-PEAK-Algorithmus, der die Positionsbestimmung<br />

über eine mathematische<br />

Ableitung ermittelt. Dazu verwendet der<br />

Algorithmus im Vorfeld einen Glättungsfilter,<br />

der die Aufnahmedaten für die Auswertung<br />

optimiert. Dieser Filter kann aber<br />

auch in Verbindung mit den anderen Auswertungsalgorithmen<br />

verwendet werden,<br />

so dass Integratoren nun eine Vielzahl an<br />

Kombinationsmöglichkeiten erhalten, um<br />

präzise 3-D-Messergebnisse zu erlangen.<br />

Durch neue Auswerteverfahren und Bauweisen<br />

erreicht die 3-D-Bildverarbeitung<br />

ein neues Maß an Industrietauglichkeit.<br />

Robuste Gehäuse mit zug- und reißfesten<br />

Steckverbindern und die Integration von<br />

3-D-Sensor und Lasertechnik in einem<br />

kompakten Gehäuse, schützen 3-D-Anwendungen<br />

auf physischem Wege vor äußeren<br />

03 C5-Kompaktsensor mit<br />

integrierter Laserelektronik<br />

Störfaktoren. Die Verbesserung und Neuentwicklung<br />

von Auswertealgorithmen wie<br />

dem FIR-PEAK-Algorithmus oder das HDR-<br />

3-D-Verfahren zur Reflexionsverringerung<br />

machen die Auswertung zudem zuverlässiger,<br />

schneller und präziser.<br />

www.automationtechnology.de<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 89


eine Serienfertigung wird es aufwändig,<br />

eine ehrlich ausgefüllte Kosten-Tabelle<br />

adressiert hier auch die Gesamtkosten so<br />

eines Lösungsansatzes.<br />

Anforderungen: vielfältig,<br />

vielfältig<br />

Einer wird gewinnen<br />

Box-PC versus VisionBox - was sichert den Vorsprung in der<br />

Bildverarbeitung?<br />

Jede Anwendung lebt in einem Umfeld von<br />

Bildverarbeitungsperipherie und Maschinen-Schnittstellen<br />

sowie Branchenanforderungen.<br />

Und bis dato ist noch kein Wort<br />

über Rechenleistung und Betriebssystemverhalten<br />

verloren. Eine weitere Anforderung<br />

ist die Entwicklungsgeschwindigkeit<br />

mit der ein System oder Produkt auf den<br />

Markt kommen muss. Die Komplexität<br />

steigt an allen Stellen – und jeder möchte<br />

alles verstehen? Hier sind wir an einem<br />

Punkt, der sehr häufig Innovationen und<br />

Fortschritt verhindert. Einfache Box-PCs<br />

sind dann nicht die Lösung, im System hangelt<br />

man sich von Herausforderung zu Herausforderung.<br />

Viele Details werden einfach<br />

unterschätzt.<br />

Die Lösung liegt darin, die komplexen<br />

Themen besser zu abstrahieren, damit sich<br />

die Entwickler von Bildverarbeitungsapplikationen<br />

wieder auf ihr eigentliches Thema<br />

fokussieren können: Die Bildverarbeitung.<br />

In der IT spricht man von Middleware, d. h.<br />

von Softwareschichten, die das Verhalten<br />

von Komponenten und Peripherie in Funktionen<br />

und Bibliotheken kapseln und für<br />

den Anwender einfach bedienbar machen.<br />

Carsten Strampe<br />

Die marktführenden IBV-Systeme<br />

sind in vielen Details ausgefuchst<br />

und lassen sich nicht auf Kamera,<br />

Rechner und drei Bedienknöpfe<br />

reduzieren. Was bedeutet dies für<br />

die zentrale Steuereinheit, den<br />

Rechner? Können beliebige (Box-)<br />

PCs eingesetzt werden oder macht<br />

es Sinn, einen für die industrielle<br />

Bildverarbeitung ausgelegten<br />

embedded PC à la VisionBox<br />

einzusetzen?<br />

Ein Box-PC ist in der Regel ein lüfterloser<br />

Rechner mit Rechenleistungen in der<br />

Atom-, i3-, manchmal aber auch i5- oder i7-<br />

Klasse, ausgerüstet mit einigen typischen<br />

Schnittstellen. Gigabit-Ethernet und USB 3.0<br />

gehören schon häufiger zur Ausstattung,<br />

die serielle Schnittstelle taucht immer noch<br />

auf. Kann die Applikation auf den Umfang<br />

dieser Schnittstellen reduziert werden, so<br />

erhält man mit einem Box-PC ein gutes<br />

Preis-/Leistungsverhältnis. Ähnliches gilt<br />

generell für „normale“ PCs, wenn man weiter<br />

an der Preisschraube drehen möchte<br />

und den PC nicht noch einmal in einem<br />

halben Jahr genau so beschaffen möchte.<br />

Nur: Wo sind die Applikationen, mit<br />

denen dieses funktioniert? Gehen wir durch<br />

die Anforderungen: Eine serielle Schnittstelle<br />

ist sinnvoll, aber gleich zwei bis vier<br />

davon? Moderne Peripherie wird über<br />

Ethernet oder Feldbusse angesteuert. Die<br />

Anzahl der GigE-Schnittstellen ist in der<br />

Regel zu gering: Anschluss einer einzigen<br />

Kamera und des Firmen-Netzwerks, danach<br />

benötigt man schon einen Switch. Digitale<br />

I/Os sind begrenzt und nur selten optoentkoppelt<br />

bzw. häufig nicht schnell genug für<br />

präzises Timing. USB-Ports gibt es genügend,<br />

aber noch immer fehlt das Vertrauen<br />

in die Industrietauglichkeit der USB-Peripherie.<br />

Somit kommt es dazu, dass sich eine<br />

Reihe weiterer Boxen um den Box-PC gesellt:<br />

LED-Controller, I/O-Ansteuerungen,<br />

Ethernet-Switch usw. Entsprechend größer<br />

wird dann auch der Schaltschrank drum<br />

herum. Bis dieses Set mit allen erforderlichen<br />

Treibern und Kabeln funktioniert, vergeht<br />

kostbare Entwicklungszeit, die in der<br />

Applikationsentwicklung dann fehlt. Und in<br />

der „Bill of Material“ stehen am Ende viele<br />

Komponenten, Kabel und Lieferanten. Für<br />

Middleware-Experte VisionBox<br />

Die VisionBox der Imago Technologies, einer<br />

Familie von x86-basierten beziehungsweise<br />

echtzeitfähigen Bildverarbeitungsmaschinen<br />

ist das Ergebnis von 15 Jahren<br />

intensiver Produktentwicklungen – speziell<br />

für die Anforderungen der Bildverarbeiter.<br />

Das Beispiel soll verdeutlichen, was die<br />

VisionBox leisten kann:<br />

In einer Verpackungsmaschine liefern<br />

vier Sensoren das jeweilige Startsignal für<br />

Beleuchtung und Bildaufnahme von vier<br />

Einzelprüfungen. Schnelle, hochauflösende<br />

Kameras senden ihre Bilder über vier<br />

autarke GigE-Ports direkt in den Arbeitsspeicher<br />

der VisionBox. Die Bilder werden<br />

im Applikationsprogramm verarbeitet und<br />

auf einem Touch Screen in der GUI dargestellt.<br />

Statistiken und die Fernbedienung<br />

des Systems laufen über das Firmennetzwerk,<br />

während innerhalb der Maschine<br />

über ein Echtzeit-Ethernet-Feldbus kommuniziert<br />

wird.<br />

Dass dieses System die Echtzeitbedingungen<br />

erfüllt, wird mit echter Peripherie<br />

nachgewiesen. D. h. die vier Sensoren sind<br />

Dipl.-Ing. Carsten Strampe ist Gescjhäftsführer<br />

der Imago Technologies GmbH in Friedberg<br />

90 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


am Rand eines Drehtellers montiert, die Beleuchtung<br />

wird geblitzt, Kameras nehmen<br />

synchron dazu die Bilder auf. Die Statistik<br />

wird über das Firmennetzwerk versendet,<br />

während der VisionBox-Feldbus-Slave mit<br />

seinem Master Ergebnisse austauscht. Über<br />

die verstellbare Geschwindigkeit des Drehtellers<br />

wird die Prozesszeit von z. B. 35 ms<br />

nachgewiesen.<br />

Dieses Szenario wird mit Hilfe der Middleware,<br />

die aus dem RT-I/O-Controller der<br />

VisionBox, dem Feldbustreiber sowie dem<br />

Netzwerkinterface besteht, abgebildet. Ein<br />

Beispielprogramm demonstriert sämtliche<br />

Funktionen und bietet den Start/Rahmen<br />

für den Applikationsentwickler.<br />

Eine weitere, wichtige Aufgabe der Middleware:<br />

Was passiert im Fehlerfall? Kommen<br />

aussagekräftige Fehlermeldungen?<br />

Kann der Servicetechniker am anderen Ende<br />

der Welt damit etwas anfangen und den<br />

relevanten Experten Informationen liefern?<br />

Am Ende: Hardware<br />

Das Beispiel zeigt, dass es bei heutigen Bildverarbeitungsanwendungen<br />

nicht um die<br />

Hardwarefeatures allein geht, das ist einfach<br />

nicht weit genug gedacht. Es geht um<br />

die Systemlösung, in der sämtliche Peripherie<br />

eingebunden und bedient wird. Eine VisionBox<br />

selbst hat hierfür z. B. fünf GigE-<br />

Schnittstellen, vier LED-Controller mit präzise<br />

stromgeregelten Ausgängen, auf die<br />

Sensoren schnell reagierende optoentkop-<br />

01 VisionBox-Produktfamilie<br />

pelte Eingänge, ein integriertes Echtzeit-<br />

Ethernet und Schnittstellen für das Touch-<br />

Display. Dass diese Funktionalität mit Hilfe<br />

der Middleware ins Windows Embedded<br />

Betriebssystem eingebettet ist, sowohl<br />

Hardware als auch Firmware per Release<br />

verwaltet und somit langfristig kopierbar<br />

sind, versteht sich dann schon von selbst.<br />

Der Ausflug in die Vielfalt der Bildverarbeitungsanwendungen<br />

zusammen mit<br />

einer Beispielkonfiguration zeigt, dass Box-<br />

PCs keine Lösung darstellen. Ergänzend zu<br />

den Hardware-Schnittstellen kommt die<br />

Anforderung, dass eine intelligent aufgesetzte<br />

Middleware dafür sorgt, dass heutige<br />

und zukünftige, stets komplexer werdende<br />

Anwendungen auch robust und langfristig<br />

funktionieren – so wie mit der VisionBox.<br />

www.imago-technologies.com<br />

02 VisionBox - Beispielbeschaltung


Weltweit schnellstes Zeilenkamerasystem für die industrielle Produktkontrolle<br />

Dank eines Doppelzeilen-Sensors erreicht der<br />

Turbo CIS oder VS/VT CIS von Tichawa eine<br />

Zeilenrate von bis zu 250 kHz bei einer<br />

Auflösung von 300 dpi. Das macht ihn laut<br />

Anbieter zum weltweit schnellsten Zeilenkamerasystem<br />

für die industrielle Produktkontrolle.<br />

Der Turbo CIS erzeugt Bilddaten mit<br />

einer Scangeschwindigkeit von bis zu 21 m/s oder 1 270 m/min<br />

in hoher Bildqualität. Damit ist das Zeilenkamerasystem für die<br />

Qualitätskontrolle von Produkten schnell laufender Prozesse wie<br />

Druckbildern, beschichteten Filmen und Folien geeignet.CIS-<br />

Systeme bestehen aus einer Lesezeile, einer Optik und einer<br />

Lichtquelle. Sie arbeiten mit einem Abbildungsverhältnis<br />

von 1:1. Daher sind CIS-Systeme genauso<br />

groß wie ihre Vorlage und liegen in einem Arbeitsabstand<br />

von 8 bis 14 mm über dem abzubildenden<br />

Objekt. An Stelle eines einzelnen Objektivs tritt ein<br />

Array aus gestaffelten GRIN-Linsen. Jede einzelne<br />

Linse bildet einen kleinen Bereich des Objektes ab.<br />

Durch die gezielte Überlappung der Bildausschnitte entsteht ein<br />

scharfes Bild. Als Sensoren kommen CCD- oder CMOS-Sensoren<br />

zum Einsatz, die versetzt oder direkt anreihbar sind.<br />

www.tichawa.de<br />

Stereo-Kamerasystem für Roboter-Greifer<br />

Mit dem Safety-Multi-Camera-Gripper „Roberta“ hat die Firma Gomtec beim im Rahmen der Motek<br />

verliehenen Handling Award den zweiten Platz in der Kategorie „Innovative Neuentwicklung“ belegt.<br />

Ein Novum in der Roboter- und Automatisierungswelt ist das integrierte Stereo-Kamerasystem des<br />

Greifers. Als Basis dient die VC6210 nano cube dual von Vision Components. Die beiden 1/3"-CMOS-<br />

Sensoren der Kamera sind in kompakten Schutzgehäusen untergebracht, bieten eine Auflösung von<br />

572 ×480 Px und können 55 Bilder je Sekunde aufnehmen. Die Kamera erledigt alle Bildverarbeitungsaufgaben<br />

selbständig dank eines 700-MHz-Prozessor von Texas Instruments. Die Bilderkennung<br />

und Bildverarbeitung erfolgen somit komplett „on board“ im Greifsystem. Durch den simultanen<br />

Bildeinzug der beiden Sensoren sind daher auch 3-D-Messungen möglich.<br />

www.vision-components.com<br />

Maximale Auswahl. Maximale Präzision.<br />

Machine Vision Objektive von Fujifilm<br />

Spezielle Aufgaben in der Bildverarbeitung<br />

brauchen ein spezielles Objektiv. Fujifilm<br />

bietet Ihnen für fast jede Anwendung die<br />

passende Lösung. Ob mit hochauflösenden<br />

5 Megapixel oder 1.5 Megapixel<br />

Festbrennweiten, Zoomobjektiven, als<br />

Fisheye oder für 3 CCD Kameras – jedes<br />

Modell zeichnet sich durch die erstklassige<br />

Fujinon Qualität aus: hochauflösende,<br />

präzise Optik bei minimierter Verzeichnung<br />

für optimale Bildqualität. Durch das<br />

kompakte Design fügt es sich zudem<br />

ganz einfach in Ihr bestehendes System<br />

ein. Mehr auf www.fujifilm.eu/fujinon<br />

Fujinon. Mehr sehen. Mehr wissen.


Boardlevel-Kameras<br />

mit USB-Anschluss<br />

IDS bietet USB-Video-Class-Kameras<br />

(UVC) mit USB 2.0-Anschluss an. Bei<br />

den Boardlevel-Kameras für Windows,<br />

Linux oder Mac OS X muss kein zusätzlicher<br />

Treiber installiert werden, um sie in Betrieb zu nehmen.<br />

Neben der Variante UV-1552LE gibt es die Version UV-1551LE<br />

mit einem M12-Standardanschluss für S-Mount-Objektive. Beide<br />

sind mit dem 1/3" 2 MP CMOS-Sensor von Aptina ausgestattet<br />

und haben eine Auflösung von 1 600 × 1 200 Pixeln bei einem<br />

Seitenverhältnis von 4:3 und eine Framerate von 15 Bildern pro<br />

Sekunde. Weitere verfügbare Auflösungen sind VGA (640 × 480),<br />

SVGA (800 × 600) und HD (1 024 × 768). Helligkeit, Kontrast,<br />

Sättigung, Schärfe und Belichtungszeit sind manuell einstellbar.<br />

Mit Direct Show (Windows) oder Video4Linux (Linux) können<br />

Anwender eigene Applikationen implementieren. Die Kameras<br />

eignen sich für Machine Vision, Maschinen- und Kleingerätebau,<br />

Transportwesen, Prozessüberwachung oder Embedded- und<br />

Kiosksysteme.<br />

www.ids-imaging.de<br />

QM-Systeme einfach zertifizieren lassen<br />

Der BPM-Spezialist iGrafx hat seine aktuelle Software-Suite iGrafx<br />

<strong>2015</strong> auf den Markt gebracht. Wichtigste Neuerung ist das Tool<br />

zur Prozessautomatisierung „iGrafx Process <strong>Automation</strong>“. Dieses<br />

dient der lückenlosen Synchronisation von Modellen und der<br />

Bereitstellung des Prozess-Workflows. Unternehmensbereiche<br />

können damit eigene Prozesse in einem automatisierten Workflow<br />

umsetzen. Dies erleichtert es Unternehmen, betriebliche Abläufe<br />

zu standardisieren, ISO-Zertifizierungen zu erhalten und sicher<br />

durch das ISO-Audit zu gelangen. Bei ISO-Normen handelt es<br />

sich meist um Vorschriften, die zur System- und Prozessqualität<br />

beitragen und Fehler im Entwicklungs- und Produktionsprozess<br />

vermeiden. Etwa Lieferanten<br />

in der Automobilbranche<br />

sind angehalten, ihr Qualitätsmanagementsystem<br />

nach<br />

diesen Regularien aufzubauen<br />

und zertifizieren zu<br />

lassen.<br />

CloudLink-Schnittstelle zur Überwachung<br />

industrieller Bildverarbeitungs-Kontrollen<br />

Die Web-Benutzeroberfläche CloudLink ist ein Visualisierungstool<br />

für die industrielle Bildverarbeitung mit AutoVision, mit dem sich<br />

anhand von AutoVision-Software und Smart-Kameras durchgeführte<br />

Kontrollen in Echtzeit überwachen lassen. Die Schnittstelle<br />

ist auf jedem webfähigen Gerät (z. B. PC, Web-Oberfläche,<br />

Tablet-PC und Smartphone) über einen Webbrowser zugänglich.<br />

Kontroll-Jobs in AutoVision lassen sich unabhängig von Hardware,<br />

Software, Industriesystemen, mobilen Plattformen und Geräten<br />

übertragen. Die Web-Benutzeroberfläche CloudLink trägt laut<br />

Anbieter erheblich zur Erweiterung der plattformübergreifenden<br />

Flexibilität der Software bei, da die Kontrollabläufe jederzeit und<br />

von jedem Ort aus überwacht werden können. CloudLink kann<br />

Werte aus einem in der Software erstellten Kontroll-Job anzeigen,<br />

die mithilfe von Microscan Link, dem 1-Klick-Verbindungstool,<br />

über Industrieprotokolle mit einem Datenfreigabedienst verknüpft<br />

wurden. Dies können beispielsweise von der Spezialkamera<br />

aufgenommene Bilder und die Ergebnisse der angewendeten<br />

Kontrollfunktionen sein, zum Beispiel Mess-, Zählungs-,<br />

Dekodierungs- und Prüfergebnisse. Sobald<br />

die Werte empfangen wurden, können diese<br />

in CloudLink entsprechend den individuellen<br />

Einstellungen des Benutzers<br />

im Bild-, Text- oder Grafikformat<br />

angezeigt werden.<br />

www.microscan.com<br />

www.igrafx.de<br />

Leuchten mit bis zu 1 000 Lumen pro LED<br />

Beleuchtungen mit weißen FSN-Supernova-LEDs sind mit bis zu<br />

1 000 Lumen pro LED die hellsten Leuchten. Die FSN-Supernova<br />

von Falcon Illumination kann Imageprobleme aufgrund ihrer<br />

hohen Lichtintensität in Höchstgeschwindigkeits-Bildaufnahmen<br />

lösen. In dem Beispiel der FHPRSi100-R24 werden anlässlich<br />

des flachen Winkels und des weichen, diffusen Lichts störende<br />

Reflektionen vermieden. Phasen runder<br />

Metallteile, Wafer, reflektierende<br />

Aufdrucke sowie Flaschenhälse können<br />

hiermit selbst in Hochgeschwindigkeit<br />

gut ausgeleuchtet werden.<br />

www.falconillumination.de<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 93<br />

FRAMOS_DE_<strong>2015</strong>_whitepaperBV_90x130_fnl.indd 1 21.04.15 14:02<br />

Framos.indd 1 21.04.<strong>2015</strong> 14:58:31


Kompatible Optomechanik<br />

Genormte Gewindebohrungen, Stangenmaterialien mit festgelegten<br />

Durchmessern: Die optomechanischen Bauteile von<br />

Laser Components können mit denen anderer Hersteller verwendet<br />

werden. Häufig sind in einem Element verschiedene Gewindebohrungen<br />

untergebracht. Um Optikhalterungen flexibel auf<br />

Stangen zu befestigen, ist jede Stange mit zwei unterschiedlichen<br />

Gewindebohrungen ausgerüstet: eine M4 × 0.7 P auf der einen<br />

und eine M6 × 1.0 P Gewindebohrung auf der anderen Seite.<br />

Die zugehörigen Halter haben<br />

eine ähnliche Flexibilität, sie können<br />

Stangen mit Durchmessern<br />

von 12 bis 12,7 mm aufnehmen,<br />

die mit einer Gewindeschraube<br />

sicher arretiert werden. Ob Positioniersystem,<br />

justierbarer Optikhalter<br />

oder variable Blende, Laser<br />

Components‘ Modelle sind mit<br />

metrischen Gewinden ebenso<br />

verfügbar wie mit englischen.<br />

www.lasercomponents.com/de<br />

Camera-Link-Kameras mit<br />

USB3-Vision ausstatten<br />

Mit dem externen Frame Grabber iPort<br />

RT CL-U3 von Pleora stattet Framos<br />

Camera-Link-Anlagen mit den Plug-and-<br />

Play-Funktionalitäten von USB3-Vision aus. Die Frame-Grabber<br />

wandeln Bilder aus Camera-Link-Medien in USB3-kompatible<br />

Video-Streams um und übertragen das unkomprimierte Video<br />

über USB 3.0 direkt und mit geringer sowie gleichmäßiger Verzögerung<br />

an die Computerports. Da keine Frame-Grabber am<br />

PCIe-Slot benötigt werden, können Systemdesigner auf kleine<br />

und leistungssparende Plattformen wie Laptops, Embedded<br />

Systems oder Tablets zurückgreifen. Der integrierte PLC und die<br />

GPIO-Funktionen ermöglichen die direkte Steuerung, Auslösung<br />

und Synchronisierung der Kamera und weiterer optischer Systeme.<br />

Videomaterial, Strom und Steuerung werden über ein einziges<br />

USB-3.0-Kabel zwischen Kamera und Bildverarbeitungscomputer<br />

übertragen. Das verkürzt Implementierungs- sowie<br />

Umrüstzeiten und sorgt für kurze Produktionsläufe.<br />

www.framos.com<br />

Echtzeit-Lösungen für die Bildverarbeitung auch im High-End-Bereich<br />

Kithara Software präsentiert eine Palette von Echtzeit-Lösungen mit den Schwerpunkten<br />

GigE Vision, USB3 Vision, Bildverarbeitung mit Halcon und OpenCV<br />

sowie die Interaktion von maschinellem Sehen und EtherCAT-Automatisierung.<br />

Basierend auf Echtzeit-Ethernet-Treibern von Kithara können besonders für den<br />

High-End-Bereich auch GigE Vision-Industriekameras mit 10-GBit-Anschluss<br />

in Echtzeit angesprochen werden. Ebenfalls in Echtzeit werden zudem Kameras<br />

mit dem wachstumsstarken USB3 Vision-Standard unterstützt. Für die Bildverarbeitung<br />

wird eine Schnittstelle zu den Bibliotheken Halcon oder OpenCV bereitgestellt.<br />

Mit dem Halcon Logic Controller (HLC) ist es darüber hinaus möglich,<br />

direkt aus der Entwicklungsumgebung (HDevelop) Maschinen innerhalb von<br />

EtherCAT-Anlagen in Echtzeit anzusteuern.<br />

www.kithara.de<br />

It‘s what you make it.<br />

Unlimited possibilities: Intelligent camera platform with up to 6 remote sensors<br />

Freely programmable | Linux OS | 1 GHz ARM® Cortex-A8 | Floating point unit | 700 MHz DSP C674x | 2 GB RAM | 32 GB Flash<br />

Common Vision Blox Embedded | EyeVision | HALCON Embedded | OpenCV | Mono-compatible .NET interface<br />

www.vrmagic-imaging.com


Kamera mit USB 3.0-Schnittstelle für<br />

eine hohe und sichere Datenübertragung<br />

<strong>Industrielle</strong> Bildverarbeitung –<br />

präzise wie ein Schweizer Uhrwerk<br />

Die USB 3.0-Kameraserie pulse von Basler kann in den Branchen<br />

Medical & Life Science, Verkehr (ITS), Retail und für Mikroskopie-<br />

Applikationen eingesetzt werden. Die Kameras wiegen weniger<br />

als 60 g und haben Abmessungen von 38,8 × 28,2 mm (Durchmesser<br />

× Länge). In das Metallgehäuse ist ein Stativ-Adapter integriert.<br />

Als Objektivaufnahme enthalten sie einen CS-Mount, der sich in<br />

einen C- oder S-Mount umwandeln lässt. Durch die USB 3.0-<br />

Schnittstelle bieten die Kameras eine hohe und sichere Datenübertragungsrate<br />

und einen niedrigen Stromverbrauch von 1,3 Watt.<br />

Die CMOS-Sensortechnologie ermöglicht eine farbtreue Bildqualität.<br />

Global- und Rolling-Shutter-Sensoren bieten Bildauflösungen<br />

bis 5 MP und Bildwiederholraten bis 54 fps. Zu den Einsatzbereichen<br />

zählen Mikroskopie in Ausbildung, Laborroutine<br />

und Forschung, dermatoskopische Diagnostik, Personenerkennung,<br />

-zählung und -verfolgung<br />

oder automatische Nummernschilderkennung<br />

im Fahrzeug.<br />

www.baslerweb.com<br />

Wärmebildkamera mit Bildfrequenzen<br />

bis zu 1 000 Hz für schnelle Prozesse<br />

Neben den Merkmalen der Infrarotkameras aus<br />

dem Hause Optris wie der kompakten Größe,<br />

der USB-Schnittstelle und der lizenzfreien<br />

Software zeichnet sich die neue Wärmebildkamera<br />

PI 1M durch eine Bildfrequenz bis zu<br />

1 kHz und verschiedene Modi der Auflösung/<br />

Bildfrequenz aus. Konzipiert ist die Kamera für die Temperaturmessung<br />

auf Metalloberflächen, Grafit oder Keramik. Aufgrund<br />

des Temperaturmessbereichs von 450 bis 1 800 °C entfällt bei vielen<br />

Applikationen die Notwendigkeit der Messbereichsumschaltung<br />

und die Kamera ist flexibler einsetzbar. Der CMOS-Detektor<br />

erlaubt eine Auflösung von 764 × 480 Pixel bei einer Bildfrequenz<br />

von 32 Hz. Umschaltbar ist die Infrarotkamera auf 382 × 288 Pixel bei<br />

80 bzw. 27 Hz und 72 × 56 Pixel bei 1 000 Hz für schnelle Prozesse.<br />

www.optris.de<br />

Analyse von Nanometer-Strukturen<br />

in gehonten Zylindern<br />

Mit dem 3-D-Cylinder-Inspector von Opto können Produzenten<br />

von Zylinderkurbelgehäusen die Struktur der gehonten Zylinderlaufbahnen<br />

analysieren, optimieren und deren Fertigung überwachen.<br />

Damit können Automobilbauer unterstützt werden, ihre<br />

Motorentechnologie in Bezug auf reduzierten<br />

Verbrauch und somit geringere CO 2<br />

-Emissionen<br />

zu optimieren. Das System ermöglicht<br />

die Oberflächenanalyse bis in den<br />

Nanometer-Bereich. Kleinste Höhenunterschiede<br />

werden durch die Weißlicht-Interferometrie<br />

erfasst. Zudem können gehonte<br />

Eisenguss- oder Aluminium-Oberflächen<br />

ausgewertet werden.<br />

www.opto.de<br />

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TECHNOLOGY<br />

FORUM<br />

<strong>2015</strong><br />

TERMIN VORMERKEN!<br />

TECHNOLOGIEFORUM BILDVERARBEITUNG<br />

03./04. November <strong>2015</strong>, Hotel Dolce, Unterschleißheim<br />

Imaging is our passion.<br />

www.stemmer-imaging.de


Hochgenaue Messungen in der Bildverarbeitung<br />

Bi-telezentrische Opto-Messobjektive von Rauscher wurden für<br />

hochpräzise Messaufgaben entwickelt. Durch die objektseitige<br />

Telezentrie werden räumlich ausgedehnte Objekte ohne perspektivische<br />

Fehler abgebildet. Mit der bildseitigen Telezentrie ist das<br />

optische System weniger anfällig für mechanische Toleranzen<br />

der Kamera und zeigt eine einheitliche Abbildung auf dem Kamera-<br />

Chip ohne Vignettierung. Die Objektive sind für C-Mount-Kameras<br />

mit Chip-Größen bis 2/3" optimiert. Sie weisen eine erhöhte Lichtintensität<br />

und Lichtausbeute auf und eignen sich so für lichtkritische<br />

Anwendungen wie die Vermessung von Bohrungen oder<br />

die Erfassung verdeckter Kanten. Sie können mit der Opto Quadramount-Funktion<br />

für eine robuste, universelle Montage-Schnittstelle ausgerüstet werden. Das vereinfacht<br />

die Integration und Ausrichtung und macht sie weniger empfindlich gegen mechanische<br />

Belastung und Vibration.<br />

www.rauscher.de<br />

Qualitätssicherung<br />

mit Katzenaugen<br />

Für die Qualitätssicherung mit<br />

digitaler Bildverarbeitung ist<br />

ein guter Kontrast erforderlich,<br />

damit die Erkennung des zu<br />

beurteilenden Produkts sicher<br />

erfolgen kann. Zur Kontrolle<br />

der Fäden in der Textilverarbeitung<br />

werden üblicherweise<br />

Fadenwächter eingesetzt. Bei<br />

der von Opditex patentierten<br />

optischen Fadenkontrolle<br />

kommen zwei Technologien<br />

zum Einsatz: Retroreflektoren<br />

und in die Blickachse der<br />

Kamera eingespiegeltes Licht.<br />

Ein Retroreflektor hat den<br />

Katzenaugeneffekt, der das<br />

Licht in die Richtung zurück<br />

spiegelt, aus der er angestrahlt<br />

wird. Mit einer punktförmigen<br />

Beleuchtung werden die zu<br />

100<br />

prüfenden Fäden angeleuchtet.<br />

Hinter 95 ihnen befindet sich der<br />

Retroreflektor und wirft das<br />

75<br />

Licht nur außerhalb des Schattens<br />

vom Faden in die Kamera<br />

zurück. Das sorgt sogar bei<br />

transparenten Fäden zu einem<br />

25<br />

kontraststarken Bild.<br />

5<br />

www.opdi-tex.de<br />

Vibrationsfeste Objektiv-Serie<br />

Das Unternehmen Polytec stellt die neue 2/3"-Objektivserie<br />

vor, die Kowa für raue Industrieumgebungen entwickelt hat. Die<br />

JCM-V-Serie basiert auf Standard-JCM-Objektiven mit C-Mount-<br />

Anschluss von Kowa und eignet sich für Megapixel-Anwendungen,<br />

bei denen eine hohe optische Leistung gefragt ist, und für Sensorgrößen<br />

bis zu 2/3" (Bildkreis 11 mm). Die Beschleunigungsfestigkeit<br />

beträgt bis 5 g und der Vibrationsfrequenzbereich von 10 bis 500 Hz<br />

über 180 min. Die Fokussierung geschieht über ein Feingewinde<br />

und wird durch eine selbstsichernde Mutter fixiert. Um die Stabilität<br />

der Optik zu erhöhen, sind alle Glas-<br />

Elemente von innen am Gehäuse verklebt.<br />

Die Blende wird durch austauschbare feste<br />

Blendenringe definiert. So wird eine unbeabsichtigte<br />

Verstellung verhindert und<br />

mechanische Beschädigung vermieden.<br />

www.polytec.de<br />

Lüfterloser Controller für hohen<br />

Datendurchsatz in der Fabrikautomation<br />

Der Nuvo-4000 von acceed ist ein<br />

flexibler Controller für die Fabrikautomation,<br />

die In-Line-Produktionskontrolle<br />

oder anspruchsvolle<br />

Machine-Vision-Aufgaben. Mit einem<br />

lüfterlosen Gehäuse erlaubt er einen<br />

24-Stunden-Betrieb bei Umgebungstemperaturen<br />

von - 25 bis 60 °C und<br />

10 bis 90 % relativer Luftfeuchtigkeit. Der kompakte Industrie-<br />

PC hat vier Erweiterungssteckplätze. Die beiden PCIe-Slots stellen<br />

insgesamt 6 GB/s Bandbreite für High-Speed-Datenübertragung<br />

zur Verfügung. 48 W Leistung stehen für den x16-PCIe-Slot bereit,<br />

z. B. für einen PCIe-Framegrabber zur Verarbeitung von Kamerabildern.<br />

Alternativ lässt sich der Controller mit vier PCI-Karten<br />

für allgemeine Prüf- und Messaufgaben bestücken. Zur weiteren<br />

Ausstattung zählen I/O-Schnittstellen und drei unabhängige<br />

Full-HD-Grafikausgänge. Zwei interne Sata-Plätze für 2,5"-HDD<br />

oder SSD erlauben das Speichern großer Datenmengen direkt<br />

im Gerät. Optional lässt sich ein zusätzlicher Lüfter installieren.<br />

www.acceed.de<br />

0


Maschinen- und Anlagenausfälle<br />

mittels Thermografie vermeiden<br />

Robuste Inspektionskameras<br />

mit weitem Einsatzbereich<br />

Das Unternehmen PCE Deutschland hat<br />

die neue Wärmebild kamera PCE-TC 30<br />

auf den Markt gebracht, die vor allem<br />

in rauen Umgebungsbedingungen ein<br />

nützlicher Helfer für vorbeugende Wartungsarbeiten<br />

ist. Mit dem relativ geringen<br />

Gewicht von nur 755 g lassen sich Analysen<br />

von Maschinen und Anlagen schnell durchführen<br />

und erfordern keine Standzeiten. Signifikante<br />

Messergebnisse mit präzisen Infrarotbildern<br />

lassen Details am Messobjekt erkennen.<br />

Für die betriebliche Wartung lassen sich Lager und<br />

Lagergehäuse optisch überwachen und eine eventuelle Überhitzung<br />

wird direkt auf dem farbigen 3,5" großen LC-Display angezeigt.<br />

Die auf einer 4 GB großen SD-Speicherkarte gescherten<br />

Wärmebildaufnahmen können mit dem zugehörigen USB-Verbindungskabel<br />

und der integrierten Mini-USB-Schnittstelle an<br />

einen PC oder Laptop übertragen werden. Bei Auffälligkeiten<br />

kann das 3-fache Zoom für eine<br />

bessere Begutachtung angewendet<br />

werden. Die Wärmebildkamera<br />

hat einen Temperaturbereich<br />

von 0 bis 250 °C und der FAL<br />

Emissionsgrad ist frei einstellbar.<br />

www.warensortiment.de<br />

CON<br />

RS Components hat die Reihe der RS-Inspektionskameras<br />

um zwei preisgünstige Kits erweitert. Mit<br />

diesen Kameras können Techniker detaillierte<br />

Inspektionen an schwer erreichbaren Orten<br />

durchführen sowie Ausrüstungen und Kabel<br />

prüfen, um Korrosion, Lecks, Beschädigungen,<br />

defekte Teile oder Verstopfungen zu erkennen.<br />

Die Kameras sind besonders robust und wurden<br />

für den Dauerbetrieb innerhalb des Temperaturbereichs<br />

von 0 bis 55 °C ausgelegt, kurzzeitig auch<br />

für - 20 bis 80 °C. Sie sind auf Widerstandsfähigkeit<br />

gegen eine Vielzahl von Chemikalien und Lösungsmitteln<br />

geprüft. Das Basismodell TF3309H80 verfügt über<br />

eine Anzeige mit 640 × 480 Bildpunkten (VGA) und enthält im<br />

Lieferumfang eine 8-mm-Sondenkamera mit VGA-Auflösung,<br />

die in schwer erreichbare Bereiche eingeführt werden kann, um<br />

dort Bilder aufzunehmen. Die Sondenkamera hat einen weiten<br />

Betrachtungswinkel, ein 4-fach-Zoom, eine integrierte LED-<br />

Lampe und einen Detektor<br />

Anzeige<br />

Jetzt anfordern:<br />

Mail: katalog@falcon.lighting<br />

Phone: +49 7132 99 16 90<br />

FALCON ILLUMINATION MV GMBHCOKG<br />

LED Beleuchtungs-Katalog<br />

mit hoher Empfindlichkeit.<br />

Das Modell TF3319HLMX<br />

bietet die gleiche Auflösung<br />

und Sondenkamera, kann<br />

aber auch Videos aufnehmen.<br />

de.rs-online.com<br />

CoaXPress Kamera mit ultrahoher<br />

Auflösung für High-End-Applikationen<br />

Die kompakte digitale 25 MPx Hochgeschwindigkeitskamera<br />

EoSens 25CXP von Mikrotron mit leistungsstarker CoaXPress-<br />

Echtzeit-Datenschnittstelle erfüllt durch herausragende<br />

Leistungsmerkmale die hohen Anforderungen von High-End-<br />

Applikationen. Die Schnittstelle bietet mit einadrigem Kabel eine<br />

Datenübertragungsrate bis 6,25 Gbit/s und mit vier Adern bis zu<br />

25 Gbit/s. Über nur ein Kabel erfolgen der Datentransfer, die<br />

Kommunikation und Kontrolle zum PC sowie die Stromversorgung<br />

der Kamera - und das mit Übertragungsstrecken von über 100 m.<br />

Das sind entscheidende Vorteile für die einfache Integration in<br />

den Prozess. Bei einer Auflösung von 5 120 × 5 120 Pixel gewährleistet<br />

die Kamera eine Bildrate von 80 fps, bei Full-HD-Format<br />

880 fps und bei reduzierter Auflösung bis zu 100 000 fps. Der<br />

integrierte Global Shutter ermöglicht die Belichtung aller Pixel<br />

zum gleichen Zeitpunkt mit der kürzesten Belichtungszeit von bis<br />

zu 1 µs. Die stufenlos variable Gestaltung des Bildfeldes in Lage<br />

und Auflösung (RoI) erzielt eine hohe Anwendungsflexibilität. Die<br />

Kamera verfügt<br />

über eine Farbtiefe<br />

von 10 bit und<br />

einen Dynamikumfang<br />

von 53 db.<br />

Mit Abmessungen<br />

von nur<br />

80 × 80 × 53 Millimeter<br />

und robustem<br />

Design kann die EoSens auch unter beengten Bedingungen<br />

direkt vor Ort in den Prozess integriert werden.<br />

www.mikrotron.de<br />

Falcon.indd 1 29.01.<strong>2015</strong> 12:12:46<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 97<br />

Sill-Optics.indd 1 21.04.<strong>2015</strong> 11:18:02


Objektive für die DMD-Projektion<br />

Die Objektive von Sill Optics eignen sich für die Direktbelichtung<br />

von PCB-Leiterplatten, 3-D-Vermessung mithilfe der Stereoprojektion<br />

oder die Verwendung in 3-D-Druckern. Allen Anwendungen<br />

gemeinsam sind Objektive, die für den Einsatz mit dem<br />

DMD optimiert sind. DMDs werden in der Regel von oben<br />

beleuchtet. Dafür werden TIR-Prismen verwendet, die eine<br />

100-prozentige Nutzung der eingestrahlten Lichtmenge möglich<br />

machen. Dieses Prisma muss im optischen Design berücksichtigt<br />

werden und bedingt relativ lange Schnittweiten für die Objektive.<br />

Ebenso muss der dadurch entstehende Farbfehler kompensiert<br />

werden. Aufgrund der Geometrie des DMDs ist ein bildseitig<br />

telezentrisches Objektiv von Vorteil, da die Homogenität der<br />

Ausleuchtung optimiert wird. All diese Faktoren werden bei den<br />

Objektiven des Unternehmens berücksichtigt. Vergrößerungen<br />

von 0,5× bis zu 20× sind verfügbar. Zudem wurden diverse<br />

Objektive auch für Anwendungen<br />

mit energiereichem UV-Licht<br />

optimiert. Des Weiteren bietet das<br />

Unternehmen auch beidseitig<br />

telezentrische Objektive für hochgenaue<br />

Belichtungsaufgaben an.<br />

www.silloptis.de<br />

Inserentenverzeichnis Heft 3/<strong>2015</strong><br />

Afriso, Güglingen44<br />

Allied Vision Technologies, Stadtroda85<br />

AMA Service, Wunstorf7<br />

Amsys, Mainz33<br />

Azbil Europe NV, Hallbergmoos35<br />

Basler, Ahrensburg76<br />

Data Translation,<br />

Bietigheim-Bissingen19<br />

Delphin, Bergisch Gladbach5<br />

DunAn Sensing , USA-San Jose31<br />

E+E Elektronik, A-Engerwitzdorf21<br />

electrotherm, Geraberg30<br />

Endress+Hauser, Weil am Rhein50 a-d<br />

EPSG, Fredersdorf-Vogelsdorf17<br />

Falcon, Untereisesheim97<br />

Flir, Frankfurt81<br />

Framos, Taufkirchen93<br />

FuehlerSysteme, Nürnberg47<br />

Fujifilm, Düsseldorf92<br />

Heitronics, Wiesbaden31<br />

iC-Haus, Bodenheim13<br />

Idec, Hamburg3<br />

igus, Köln73<br />

InfraTec, Dresden91<br />

Jäger, Lorsch 4. US<br />

Labom, Hude45<br />

LEG, Viersen65<br />

LEJ, Jena96<br />

Manner, Spaichingen34<br />

Matrix Vision, Oppenweiler79<br />

Meister, Wiesen35<br />

Meorga, Nalbach10<br />

Messe München, München9<br />

Michell, Friedrichsdorf33<br />

National Instruments, München 2. US<br />

Novotechnik, Ostfildern61<br />

Omega, Deckenpfronn55<br />

Optris, Berlin29<br />

Pewatron, CH-Zürich37<br />

Rauscher, Olching77<br />

Sensitec, Lahnau27<br />

SIKA, Kaufungen23<br />

Sill Optics, Wendelstein97<br />

Softing, Haar69<br />

Spektra, Dresden36<br />

Stego, Schwäbisch Hall71<br />

Stemmer Imaging GmbH, Puchheim95<br />

STS Sensoren Transmitter,<br />

Sindelfingen23<br />

tec5 AG, Oberursel41<br />

Turck, Mülheim67<br />

Turkish Machinery Promotion Group<br />

(TMPG), TR-Ankara39<br />

VRmagic, Mannheim94<br />

Zirox, Greifswald38<br />

Beilage:<br />

Meorga, Nalbach (Teilbeilage)<br />

Kameraschutzgehäuse an aktuelle Modelle angepasst<br />

Autovimation hat seine Kameraschutzgehäuse der Reihe Gecko neu aufgelegt. Mit ihnen trägt der Hersteller<br />

dem Trend zu immer kleineren Kameras in der industriellen BV Rechnung. In die neuen Gehäuse passen<br />

beispielsweise die kompakten ax5-Wärmebildkameras von Flir oder die intelligenten Kameras der VC40XX-<br />

Reihe von Vision Components. Für die ax5 wurde eine speziell angepasste Halterung entwickelt, die mit allen<br />

Brennweiten kompatibel ist und eine Eckenverschattung auch bei den weitwinkligeren Optiken ausschließt.<br />

Für beide Typen sind die patentierten Heatguide/Quicklock-Kameramontagesysteme ab Werk verfügbar.<br />

www.autovimation.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2015</strong> im 28. Jahrgang, ISSN: 2194-1157<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar<br />

Tel.: 06131/992-345, E-Mail: d.schaar@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke,<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

Peter Becker B. A., E-Mail: p.becker@vfmz.de<br />

Alexandra Pisek M.A., E-Mail: a.pisek@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Ulla Winter,<br />

Tel.: 06131/992-347, E-Mail: u.winter@vfmz.de,<br />

Eva Helmstetter, Gisela Kettenbach, Monika Schäfer<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Grafik und Layout<br />

Sonja Schirmer, Doris Buchenau, Anette Fröder,<br />

Conny Grothe, Melanie Lerch, Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 27: gültig ab 1. Oktober 2014<br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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Einzelheftpreis: € 12,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 62,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € 68,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@engineering-news.net,<br />

www.engineering-news.net<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Handelsregister-Nr. HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteur-ID: DE 149063659<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil) Tel.: 06131/992-265,<br />

E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-148<br />

Druck und Verarbeitung<br />

Limburger Vereinsdruckerei GmbH,<br />

Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />

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Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der Annahme<br />

des redaktionellen Contents (Texte, Fotos, Grafiken<br />

etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht<br />

das umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich<br />

unbeschränkte Nutzungsrecht auf den Verlag über.<br />

Dies umfasst insbesondere das Recht zur Veröffentlichung<br />

in Printmedien aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung<br />

und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung<br />

und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene<br />

Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen<br />

Verwertung, z. B. Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen<br />

sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die Darstellung<br />

im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen,<br />

CD-ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung und das<br />

Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu<br />

übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung<br />

für die Richtigkeit des redaktionellen Contents kann<br />

trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />

werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt<br />

die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte kann keine Gewähr übernommen<br />

werden. Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden,<br />

über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt,<br />

und die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

98 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 4/<strong>2015</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 07.07.<strong>2015</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 22.06.<strong>2015</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Produktionsautomatisierung mithilfe der Bildverarbeitung –<br />

der Beitrag gibt Antworten auf die komplexe Frage „Welches System<br />

verwende ich für meine Automatisierung?“<br />

04<br />

02 Komponenten für die kontaktlose Energie-, Signal- und Datenübertragung<br />

sichern die störungsfreie Funktion von Drehtischapplikation<br />

03 Um maschinelle Ausfallzeiten auf ein Minimum zu reduzieren, setzt<br />

ein deutscher Saft-Produzent auf die Online-Beschaffung seiner Sensoren<br />

Der direkte Weg<br />

Internet:<br />

www.industrielle-automation.net<br />

E-Paper:<br />

www.engineering-news.net<br />

Redaktion:<br />

n.steinicke@vfmz.de<br />

AUTOMATION TECHNOLOGIES:<br />

www.en.engineering-news.net<br />

04 High-Speed-Kameras ermitteln Fehler in der Reifenspike-Produktion<br />

frühzeitig und erhöhen so die Sicherheit bei Glätte für den Autofahrer<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 99


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