Industrielle Automation 3/2015
Industrielle Automation 3/2015
Industrielle Automation 3/2015
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19239<br />
3<br />
www.industrielle-automation.net<br />
Mai <strong>2015</strong><br />
Hybrider Ansatz: Vorteile<br />
automatisierter Testsysteme<br />
14mit offener Architektur<br />
20<br />
Magnetische Mikrosysteme<br />
in drahtlosen, autonomen<br />
Web-basiertes<br />
Sensoranwendungen<br />
Monitoring<br />
64optischer Profibus-Netze<br />
Kamerabasierter Handleser<br />
für anspruchsvolle<br />
80Identifikationsaufgaben
Was immer Sie messen wollen,<br />
wir haben die Lösung!<br />
Datenerfassungsprodukte von National Instruments zählen zu den zuverlässigsten<br />
computergestützten Messgeräten und bieten herausragende Genauigkeit und<br />
Performance. Für NI-CompactDAQ-Systeme stehen mehr als 50 messspezifische<br />
Module und eine umfangreiche Auswahl an I/O zur Verfügung. Durch das Zusammenspiel<br />
der Hardware mit der Software NI LabVIEW und ihrer Analyse- und Signalverarbeitungsfunktionalität<br />
profitieren Sie vom Konzept des Graphical System Design,<br />
mit dem Sie Messsysteme schneller erstellen können.<br />
LabVIEW bietet leistungsstarke<br />
Analysefunktionen,<br />
vereinfacht das Entwickeln<br />
grafischer Benutzeroberflächen<br />
und ermöglicht<br />
es Ihnen, intuitiv zu<br />
programmieren.<br />
» ni.com/measurements-platform<br />
SENSOR+TEST <strong>2015</strong><br />
Halle 11, Stand 315<br />
© <strong>2015</strong> | National Instruments, NI, ni.com, NI CompactDAQ und LabVIEW sind Marken der National Instruments Corporation.<br />
Andere Produkt- und Firmennamen sind Warenzeichen der jeweiligen Unternehmen.
EDITORIAL<br />
Themen,<br />
die uns bewegen<br />
Kompaktsteuerung<br />
mit Ethernet<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
die Prozesstechnik gilt als Innovationsmotor der Industrie. Sie greift<br />
viele aktuelle Aufgabenstellungen auf und bietet Lösungsansätze<br />
für die Herausforderungen von morgen. Auf den bevorstehenden<br />
Messen SENSOR+TEST <strong>2015</strong> (19.-21. Mai, Nürnberg) und ACHEMA <strong>2015</strong><br />
(15. - 19. Juni, Frankfurt) werden zahlreiche Neuheiten, Produkte und<br />
Forschungsprojekte der Prozessindustrie vorgestellt. Dabei sind<br />
spannende Entwicklungen aus den Bereichen Mess-, Regel- und<br />
Prozessleittechnik, Prüfsysteme, Sensorik, Qualitätsmanagement und<br />
Bildverarbeitung, in die wir Ihnen gerne einen Einblick geben möchten.<br />
Das ist unter anderem eine 6-D-Kamera, die nicht nur Position und Lage<br />
von Objekten, sondern auch die<br />
Bewegung im Raum bestimmen kann.<br />
Welch neue Anwendungen damit<br />
realisierbar sind, lesen Sie auf Seite 82.<br />
Gute technische Entwicklungen machen<br />
eben erst die Lösung komplexer<br />
Aufgaben möglich. Dies zeigt auch ein<br />
Beispiel aus der Mikro-Sensortechnik.<br />
Auf Seite 20 berichten wir über<br />
magnetische Mikrosysteme und<br />
beleuchten, warum diese Technologie<br />
Schnell und ganz kompakt:<br />
Folgen Sie uns bei Twitter<br />
twitter.com/inautomation<br />
Mehr News rund um die<br />
Automatisierung:<br />
industrielle-automation.net<br />
Wir sind Medienpartner des<br />
AMA Verband für<br />
Sensorik und Messtechnik e. V.<br />
im Hinblick auf drahtlose, autonome Anwendungen eine vielversprechende<br />
Zukunft erwartet. Ebenso interessant ist ein neues Verfahren<br />
der Festelektrolyt-Coulometrie, das zur Brennwertmessung in Prozessgasen<br />
eingesetzt wird (Seite 42). Kurzum: Wir bieten eine Menge<br />
spannender Themen über ein breites Spektrum hinweg – lassen Sie<br />
sich inspirieren.<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen<br />
Nicole Steinicke<br />
E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
3,8” Touchdisplay inkl. SPS<br />
◼ 12 oder 14 E/As<br />
◼ Rel.- oder Tr.-Ausgänge<br />
◼ Analogkarten für Strom, Spg., Temp.<br />
◼ Integrierter PID-Regler<br />
◼ RS-232C/485<br />
◼ Erweiterbar bis 158 E/As<br />
DIN-Schienen-SPS<br />
◼ 12, 24, 40 oder 48 E/As<br />
◼ Mit oder ohne Display<br />
◼ RS-232C/485-Module, SD-Card<br />
◼ Erweiterbar bis 192 E/As<br />
www.idec.de
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
03 Themen, die uns bewegen<br />
77 IndustrialVISION: So kann Industrie 4.0 „sehen“<br />
SZENE<br />
05 News, Aktuelles und Termine<br />
11 STATEMENT Augmented Reality – wie reale und virtuelle Welt verschmelzen<br />
Achema <strong>2015</strong>: Erleben Sie die<br />
Dynamik & Innovationskraft<br />
38der Prozessmesstechnik<br />
Heartbeat-Technology bietet<br />
maximale Sicherheit in der<br />
46Durchflussmesstechnik<br />
SPECIAL: SENSOR+TEST <strong>2015</strong><br />
14 TITEL Wie COTS-basierte standardisierte<br />
Prüfsysteme ganze Industriebereiche verändern<br />
18 Spezialsensoren zur Messung des pH-Werts bei der Zuckerherstellung<br />
20 Der magnetoresistive Effekt als zukunftsweisende Technologie<br />
24 Charakterisierung von Oberflächen mithilfe interferometrischer Verfahren<br />
26 Messsystem für die zuverlässige Prozessüberwachung in der Stahlindustrie<br />
29 Aussteller präsentieren Neuheiten, Technologien und Trends<br />
vom Sensor bis zur Auswertung<br />
SPECIAL: ACHEMA <strong>2015</strong><br />
38 ACHEMA <strong>2015</strong> Die Welt der Prozesstechnik<br />
40 Explosionsschutzwissen kompakt:<br />
Herausforderungen und Nachweis der Eigensicherheit von Geräten<br />
42 Brennwertmessung in Prozessgasen mittels Festelektrolyt-Coulometrie<br />
44 Produkte, Technologien, Trends<br />
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
46 Durchflussmessgeräte mit bisher unerreichtem Diagnosedeckungsgrad<br />
49 Produkte, Technologien, Trends<br />
50 Zuverlässige und verlustfreie Messergebnis-Übermittlung im<br />
Mikrometerbereich dank induktiver IO-Link-Koppler<br />
52 Vollautomatisierte Montageanlage für Injektordüsen setzt auf RFID-Technik<br />
STEUERN UND ANTREIBEN<br />
56 Robotertechnik für Klein und Groß optimiert Arbeits- und Montageprozesse<br />
58 Motherboards für Robotersteuerung mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen<br />
60 Intelligente Steuerungstechnik erhöht Verfügbarkeit in Karosseriefertigung<br />
62 Produkte, Technologien, Trends<br />
Robustes RFID-System<br />
spielt seine Vorteile in der<br />
52automatisierten Montage aus<br />
INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />
64 Monitoring optischer Profibus-Netze via Webbrowser<br />
66 STATEMENT M2M-Technologien in der Automatisierung – Realität oder Hype?<br />
68 Produkte, Technologien, Trends<br />
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
70 Steckverbinder für die sichere Datenübertragung auch bei Störeinflüssen<br />
71 Produkte, Technologien, Trends<br />
SUPPLEMENT: INDUSTRIAL VISION<br />
75 Aktuelles, Termine, Applikationen rund um die industrielle Bildverarbeitung<br />
IndustrialVISION: Kameras,<br />
USB 3.0, Infrarot-Messtechnik,<br />
75Objektive, Vision-Sensoren...<br />
RUBRIKEN<br />
74 SERIE StartING up – Mit optoelektronischen Sensorlösungen<br />
die Schwachstellen der herkömmlichen Messtechnik beheben<br />
98 Impressum , Inserentenverzeichnis, Heftvorschau 4/<strong>2015</strong>
SZENE<br />
Vereinbarung über Produktion vor Ort<br />
Baumer lässt mechanische Druckmessgeräte seiner Marke<br />
„Original Bourdon“ für die Golfregion ab sofort in Saudi-<br />
Arabien produzieren. Eine entsprechende Local-Content-<br />
Vereinbarung traf das Unternehmen mit der Firma Saad M.<br />
Alyan Trading Est, seinem langjährigen Vertriebspartner in<br />
Saudi-Arabien. Diese Vereinbarung umfasst die Montage<br />
und Kalibrierung der mechanischen Druckmesser, inklusive<br />
des Systems „BTrace“. Dieses Verfahren zur Auftragsabwicklung<br />
dient der Rückverfolgbarkeit und der Prozessdokumentation<br />
bei der Fertigung. Die Fertigungsanlage ist in<br />
ihrer ersten Betriebsphase in Damman bereits gestartet, in<br />
einer zweiten Phase wird sie erweitert. Auch die Errichtung<br />
der neuen Infrastruktur ist bereits angelaufen.<br />
Copyright: Max-Planck-Institut für Radioastronomie<br />
www.baumer.com<br />
MESSDATEN<br />
ERFASSEN<br />
Besuchen Sie uns!<br />
Sensor + Test<br />
Halle 11 / Stand 309<br />
Beckhoff <strong>Automation</strong> erwartet<br />
erneut zweistelliges Wachstum<br />
Beckhoff <strong>Automation</strong>, Anbieter von PC-Control-Technologie,<br />
hat 2014 einen Umsatz von 510 Mio. EUR und damit ein<br />
Wachstum von 17 % erzielt. Zu dem Wachstum trugen alle<br />
Kontinente und Branchen wie Maschinenbau, Energieerzeugung,<br />
Gebäudeautomatisierung und die Entertainment-<br />
Industrie bei, berichtete Geschäftsführer Hans Beckhoff. Der<br />
Exportanteil lag bei 62 %. Ein besonders großes Wachstum<br />
gab es in China mit 38 % zu verzeichnen. Auch in Spanien<br />
(+ 10 %) und Italien (+ 19 %) gab es Zuwächse. Die<br />
Mitarbeiterzahl erhöhte sich um 12 % auf<br />
2 800. Für das aktuelle Geschäftsjahr wird<br />
erneut ein zweistelliges Umsatzwachstum<br />
erwartet. Nach der Gründung einer<br />
Tochter in Tschechien und von<br />
Repräsentanzen in Saudi-Arabien,<br />
Ägypten sowie Indonesien im Jahr<br />
2014 will das Unternehmen nun in<br />
den Ausbau des bestehenden Vertriebsnetzes<br />
investieren. Dazu gehört<br />
die Gründung weiterer regionaler Niederlassungen.<br />
In Forschung und Entwicklung<br />
sollen 40 Mio. EUR investiert werden.<br />
www.beckhoff.de<br />
z Autarke Datenlogger<br />
z Fernüberwachung und Alarmierung<br />
z Universelle Eingänge – hoch aufgelöst<br />
Die Expert Logger-Geräte erfassen beliebige Sensorsignale<br />
und zeichnen diese lückenlos, schnell und<br />
autark auf. Im industriellen Einsatz, in F&E und Umwelttechnik<br />
sorgt die galvanische Trennung, bei höchster<br />
Genauigkeit, für zuverlässige Messergebnisse.<br />
Intelligente Messtechnik<br />
www.delphin.de
SZENE<br />
Sensor+Test <strong>2015</strong> stellt die<br />
Umweltmesstechnik in den Fokus<br />
Gemeinsam mit dem Vorstand des AMA Verbandes für Sensorik<br />
und Messtechnik hat der Ausstellerbeirat die Umweltmesstechnik<br />
als Sonderthema für die Sensor+Test <strong>2015</strong> ausgewählt.<br />
Im Mittelpunkt sollen dabei insbesondere Systeme zur Luftgütemessung<br />
stehen. Denn nachwievor ist der Umweltschutz<br />
im industriellen Umfeld wie auch im öffentlichen Raum eines<br />
der wichtigsten Themen und ohne überprüfbare Messwerte gar<br />
nicht vorstellbar. Ob zur Vermeidung gesundheitsgefährdender<br />
Situationen, zur Adaption industrieller Prozesse oder schlicht<br />
zur Erfüllung gesetzlicher Auflagen: Das präzise Monitoring von<br />
Umgebungsbedingungen ist eine immer wichtiger werdende<br />
Aufgabe für die Sensorik, Mess- und Prüftechnik. Die<br />
Sensor+Test wird vom 19. bis 21. Mai in Nürnberg den neuesten<br />
Stand der Technik dazu vorstellen. Und das nicht nur auf den<br />
Messeständen der Aussteller: Auf dem Sonderforum in Halle 12<br />
können sich die Besucher gezielt und konzentriert einen Überblick<br />
über neue Produkte und Lösungen verschaffen. Auch das<br />
Vortrags-Forum in Halle 12 widmet sich am ersten Messetag<br />
(Dienstag) ausführlich dem Thema "Umweltmesstechnik".<br />
Aucotec feiert 30-jähriges<br />
Jubliäum – erfolgreich auf ganzer Linie<br />
Mit dem fünften Rekord-Jahresumsatz in Folge, zwei neuen<br />
Töchtern und einem Relaunch des Logos und der Website feiert<br />
Aucotec sein 30. Jubiläum. Im vergangenen Geschäftsjahr, das am<br />
31. März ablief, machte der Engineering-Software-Entwickler rund<br />
20 Mio. EUR Umsatz. Damit stieg der Wert der Verkäufe in den<br />
vergangenen fünf Jahren um 70 %, der Auftragseingang verdoppelte<br />
sich. Töchter und Partner eingerechnet, betrug der Umsatz 36 Mio.<br />
EUR und damit 10 % mehr als im Vorjahr, teilte Vertriebsvorstand<br />
Markus Bochynek (Bild rechts) mit. Rund 70 % des Umsatzes gingen<br />
auf die Software-Plattform Engineering Base (EB) zurück. Neu im<br />
Unternehmen seit diesem Jahr sind zwei Tochtergesellschaften in<br />
Polen (seit 1. Januar) und Schweden (ab 4. Mai). Technikvorstand<br />
Uwe Vogt (links) kündigte zudem für EB einen „Evolutionsschritt zu<br />
Webservices und webbasierten Anwendungen für mobile Clients“<br />
an. Die Apps würden auf die bestehende Architektur aufsetzen und<br />
den Rich-Client ergänzen.<br />
www.aucotec.com<br />
www.sensor-test.com<br />
PersonalienNEUE GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
BEI MICRO-EPSILON ELTROTEC<br />
Carmen Lang hat die Geschäftsführung<br />
der Micro-Epsilon Eltrotec GmbH mit Sitz<br />
in Uhingen übernommen. „Gemeinsam<br />
mit unseren Mitarbeitern und der<br />
Muttergesellschaft<br />
Micro-Epsilon in<br />
Ortenburg möchte<br />
ich die Micro-Epsilon<br />
Eltrotec in die Zukunft<br />
führen“, so Lang. Zuvor<br />
war Lang für das<br />
Produktmanagement<br />
der technischen<br />
Endoskopie verantwortlich. Das Unternehmen<br />
der Micro-Epsilon Gruppe ist<br />
auf Optosensor-Lösungen ausgerichtet. z<br />
NEUER CEO BEI DER SCHURTER AG<br />
Christian Holzgang wurde zum CEO der<br />
Schurter AG in Luzern berufen. Er plant die<br />
Neuentwicklungen des<br />
Familienunternehmens<br />
weiter voranzutreiben<br />
und mit einer Investition<br />
von über 10 % des<br />
Umsatzes die Position<br />
als Innovations- und<br />
Technikführer am<br />
Markt zu stärken. Mit rund 440 Mitarbeitenden<br />
in der Schweiz bei der Schurter<br />
AG und zirka 1600 weltweit bei der<br />
Schurter Gruppe engagiert sich das<br />
Unternehmen weltweit für die<br />
Entwicklung, Herstellung und Fertigung<br />
von elektronischen Komponenten. z<br />
NEUER PRODUKTMANAGER BEI METALLUX<br />
Bernd Rath ist neu im Vertriebsteam der<br />
Metallux AG. Sein Aufgabenbereich als<br />
technischer Vertriebsmitarbeiter umfasst<br />
primär den nationalen Vertrieb der<br />
Weg- und Winkelsensorik (Potentiometer,<br />
Weg- und Winkelsensoren in Hall-Technologie,<br />
auf Leitplastik- und Folienbasis),<br />
die ein wesentlicher Produktbereich des<br />
Unternehmens ist. In den letzten Jahren<br />
war er im Produktmanagement<br />
tätig.<br />
„Bernd Rath passt mit<br />
seiner großen Erfahrung<br />
sehr gut in unser<br />
Team“, sagt Vertriebschef<br />
Marcus Herzog<br />
über den Neuzugang. z<br />
6 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
SZENE<br />
Philipp Wallner, Industry Manager bei<br />
MathWorks über Maschinensoftware<br />
als Wachstumsmotor für Industrie 4.0<br />
„Wer sich im Maschinen- und<br />
Anlagenbau von morgen gegen<br />
einen zunehmenden Wettbewerb<br />
von Ost und West behaupten<br />
will, muss aktiv daran<br />
arbeiten, Software Design<br />
stärker in die eigenen<br />
Entwicklungsprozesse zu<br />
integrieren bzw. diese zu<br />
erweitern.“<br />
Umsatz bei Weidmüller erneut gestiegen<br />
Grundstückerwerb für die<br />
„Fabrik der Zukunft“<br />
Der Kabelspezialist Leoni will das modernste Kabelwerk<br />
Europas bauen und hat dafür ein Grundstück im Industriegebiet<br />
in Roth bei Nürnberg gekauft. Mit dem Projekt „Fabrik<br />
der Zukunft“, für das sich auch die Mitarbeiter finanziell<br />
einbringen, soll nicht nur das Kerngeschäft gestärkt, sondern<br />
auch modernste Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden,<br />
erklärten Klaus Probst, Vorstandsvorsitzender der Leoni AG<br />
(links) und Ralph Edelhäußer (rechts), Bürgermeister von<br />
Roth. Auf dem Gelände sollen Gebäude mit einer Fläche von<br />
48 000 m 2 entstehen. Spezialisierte Tätigkeiten sollen hier<br />
ausgebaut sowie Arbeits- und Logistikabläufe optimiert<br />
werden. Dazu sind ein Labor- und Entwicklungszentrum sowie<br />
ein Aus- und Weiterbildungszentrum geplant. Der Baubeginn<br />
ist für Mitte 2016 vorgesehen, ab Anfang 2018 soll die Produktion<br />
aus dem Bestandswerk im Zentrum von Roth Schritt für Schritt<br />
verlagert werden. Der vollständige Umzug wird für Anfang<br />
2019 erwartet.<br />
www.leoni.com<br />
Die Weidmüller-Gruppe vermeldet für 2014 erneut einen Rekordumsatz.<br />
Mit 673 Mio. Euro steigerte der Elektrotechnikspezialist das<br />
Vorjahresergebnis um 5 %. Am stärksten legte das Geschäft in Asien<br />
zu. Als Länder besonders positiv entwickelten sich Japan (+ 116 %),<br />
Ungarn (+ 24 %) und Spanien (+ 17 %). In Deutschland wuchs der<br />
Umsatz um rund 2 %, in Russland ging er um 10 % zurück. Das<br />
Geschäft in Japan wurde von der Photovoltaik-Branche getragen. In<br />
Spanien hatte die Gruppe ein Kompetenzzentrum für erneuerbare<br />
Energien eröffnet. Eine neue Produktionsstätte wurde im Rahmen<br />
eines Joint Ventures Slowenien eingeweiht. In diesem Jahr wird<br />
eine neue Produktionshalle im rumänischen Werk eröffnet. Die<br />
Mitarbeiterzahl wuchs um 200 auf 4 800, 40 davon kamen in<br />
Deutschland neu dazu. Das Jahr <strong>2015</strong> ist bei Weidmüller eigenen<br />
Angaben zufolge ebenfalls positiv angelaufen. Deshalb werde man<br />
weiterhin – neben Industrie 4.0 – den Fokus auf Energieeffizienz<br />
und Energiegewinnung aus Wind und Photovoltaik legen.<br />
www.weidmueller.com<br />
www.ate-magazine.com<br />
Siemens + Math Works: Entwurf von<br />
Steuerungsfunktionen vereinfacht<br />
Siemens <strong>Automation</strong> und Math Works bauen ihre Zusammenarbeit<br />
bei der Simulation und modellbasierten Entwicklung<br />
aus, um den Entwurf und die Implementierung komplexer<br />
Steuerungsfunktionen zu vereinfachen. Aus in Simulink getesteten<br />
Algorithmen lässt sich automatisiert ein Code generieren,<br />
der auf Simatic S7 Industriesteuerungen und auf PC-basierten<br />
Echtzeit-Steuerungssystemen mit Simatic WinAC RTX lauffähig<br />
ist. Damit können anspruchsvolle Reglerstrategien getestet<br />
werden, bevor sie auf die Steuerungshardware übertragen<br />
werden. Bindeglied zwischen Simulation und Steuerung ist der<br />
Simulink PLC Coder, der Modelle automatisch in IEC61131-3<br />
konformen SCL-Code umwandelt. So generierte Funktionsbausteine<br />
können direkt in das Automatisierungsprojekt eingebunden<br />
werden. Für die Integration komplexer Maschinenmodelle<br />
in das PC-basierte Echtzeit-Steuerungssystem Simatic WinAC<br />
RTX gibt es den Embedded Coder mit WinAC Target, einem<br />
kostenfreien Simulink-Add-on.<br />
www.mathworks.de<br />
8 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
SZENE<br />
MSR-Spezialmesse in Hamburg<br />
Die Meorga veranstaltet am 10. Juni <strong>2015</strong> in Hamburg-<br />
Schnelsen eine regionale Spezialmesse für Prozessleitsysteme,<br />
Mess-, Regel- und Steuerungstechnik. 150 Fachfirmen der<br />
Mess-, Steuer-, Regel- und Automatisierungstechnik zeigen<br />
Geräte und Systeme, Engineering- und Serviceleistungen sowie<br />
neue Trends im Bereich der Automatisierung. Die Messe<br />
wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger, die in ihren<br />
Unternehmen für die Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
verantwortlich sind. Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme<br />
an den Workshops sind für die Besucher kostenlos.<br />
www.meorga.de<br />
Messgerätehersteller jetzt<br />
mit Online-Blätterkatalog<br />
Der Messgerätehersteller Labom legt<br />
einen neuen Buchkatalog vor, der auf<br />
der Homepage auch online als Blätterkatalog<br />
verfügbar ist. Die gedruckte<br />
Version kann kostenlos angefordert<br />
werden. Neu im Katalog sind Übersichtsseiten<br />
mit Produktfotos sowie ein<br />
Register. Der 500 Seiten starke Band<br />
präsentiert nicht nur Neuheiten wie den<br />
Kunststoff-Druckmittler DD8040, sondern das gesamte Produktspektrum<br />
von der Druckmesstechnik über Füllstandsmessgeräte<br />
bis hin zu Thermometern, Schutzrohren und elektrischer<br />
Temperaturmesstechnik. Mit dem digitalen Blätter katalog verbindet<br />
der Messgerätehersteller die ansprechende Gestaltung<br />
des Printkatalogs mit den Vorteilen der Online-Recherche.<br />
Damit bietet er seinen Kunden neben Printkatalog und Online-<br />
Konfigurator eine weitere Möglichkeit, das umfangreiche<br />
Produktsortiment zu erschließen. Über die Internet-Adresse<br />
http://configurator.labom.com lässt sich das komplette Produktportfolio<br />
durchsuchen. Interessenten können sich so auch<br />
ihre Wunschkonfiguration von komplexeren Produkten zusammenstellen<br />
und ein Angebot dafür anfordern.<br />
www.labom.com<br />
MITTELMASS<br />
ODER<br />
MASSGEBEND?<br />
Die präzisesten<br />
Mess- und Prüftechniken<br />
finden<br />
Sie bei uns.<br />
22.–25. JUNI <strong>2015</strong>, MESSE MÜNCHEN<br />
22. Weltleitmesse und Kongress für Komponenten, Systeme<br />
und Anwendungen der Optischen Technologien<br />
www.world-of-photonics.com
SZENE<br />
Open-Source-Technologie Powerlink<br />
als koreanische Norm anerkannt<br />
Die herstellerunabhängige, lizenzgebührenfreie Open-Source-<br />
Technologie Powerlink der Ethernet Powerlink Standardization<br />
Group (EPSG) wurde als koreanische Norm anerkannt. Es ist<br />
damit das erste reine Open-Source-Protokoll, das von der<br />
Korean Standards Association in den Normen für industrielle<br />
Kommunikationsnetzwerke KS C IEC 61158 und 61784<br />
regis triert wurde. An diesen Erfolg anknüpfend, plant das<br />
Unternehmen die Gründung einer Powerlink-Nutzerorganisation<br />
in Korea, um verbesserte technische Unterstützung<br />
anzubieten und für alle Partner in der Region eine gemeinsame<br />
Marketingplattform zu schaffen. Die Technologie ermöglicht<br />
es koreanischen Unternehmen in den Branchen Halbleiter,<br />
Automobil, Schiffbau und Erneuerbare Energien flexible,<br />
echtzeitfähige Kommunikationsnetzwerke zu schaffen, mit<br />
denen die Herausforderungen von Industrie 4.0 gemeistert<br />
werden können.<br />
www.ethernet-powerlink.org<br />
Motek und Bondexpo mit<br />
800 Ausstellern<br />
Das neue Hallen-Layout der beiden Branchen-Events Motek<br />
sowie Bondexpo ermöglicht ein verbessertes Besucher-<br />
Führungssystem. Dies erleichtert zum einen den Übergang zu<br />
den einzelnen Hallen und zum anderen zu den Fachbereichen;<br />
zumal mit dem jetzt gleichberechtigten Zugang eine gewisse<br />
Entzerrung des morgendlichen Runs verbunden sein sollte.<br />
Die hohe Akzeptanz hinsichtlich des neuen Messen-Layouts<br />
und das große Vertrauen in Organisation verdeutlicht auch die<br />
Tatsache, dass sich sieben Monate vor Veranstaltungsbeginn<br />
bereits nahezu 800 Hersteller und Anbieter fest angemeldet<br />
haben. Doch damit der Neuerungen nicht genug, denn zur<br />
Motek <strong>2015</strong> kommt erstmals die neue Nomenklatur zur<br />
Anwendung. Diese folgt sowohl der bewährten Basis-Nomenklatur<br />
als auch der mehr denn je zunehmenden Orientierung<br />
nach durchgängigen Prozessen mit integrierten Prozess-<br />
Stationen. Wie in den beiden vergangenen Jahren kommt der<br />
Produktions- und Montage-Automatisierung durch Sondermaschinenbauer,<br />
Systemintegratoren und Roboter-Anlagenbau<br />
eine sehr große Bedeutung zu.<br />
www.motek-messe.de<br />
E I N L A D U N G<br />
Mittwoch, 10. Juni <strong>2015</strong><br />
8:00 bis 16:00 Uhr<br />
MesseHalle<br />
Modering 1a<br />
22457 Hamburg-Schnelsen<br />
Messtechnik Regeltechnik Steuerungstechnik Prozessleitsysteme<br />
Führende Fachfirmen der Branche präsentieren ihre Geräte und Systeme und zeigen neue<br />
Trends in der Automatisierung auf. Die Messe wendet sich an alle Interessierten, die auf<br />
dem Gebiet der Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie der Prozessautomation tätig sind.<br />
Der Eintritt zur Messe, die Teilnahme an den Workshops und der Imbiss sind für<br />
die Besucher kostenlos.<br />
Weitere Informationen finden Interessierte auf unserer Internetseite.<br />
www.meorga.de<br />
info@meorga.de<br />
MEORGA GmbH<br />
Sportplatzstraße 27<br />
66809 Nalbach<br />
Tel. 06838 / 8960035<br />
Fax 06838 / 983292<br />
Meorga.indd 1 01.04.<strong>2015</strong> 15:02:49<br />
10 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
STATEMENT I SZENE<br />
Reale und virtuelle<br />
Produktion verschmelzen<br />
Realitätsverzerrung: Fertiger nehmen Augmented Reality<br />
kaum wahr<br />
Augmented Reality, die erweiterte<br />
Realität, ermöglicht zahlreiche<br />
Anwendungen, die der industriellen<br />
Produktion immense Effizienzpotenziale<br />
eröffnen. So können<br />
beispielsweise Mitarbeiter direkt<br />
und in Echtzeit auf einem virtuellen<br />
Display durch die Reparatur<br />
navigiert werden. Dennoch werden<br />
die Möglichkeiten dieser Technik<br />
von mittelständischen Industrieunternehmen<br />
bislang kaum wahrgenommen.<br />
Der Servicetechniker sieht dank einer<br />
Datenbrille direkt vor seiner Netzhaut,<br />
wie er Schritt für Schritt die ausgefallene<br />
Maschine repariert, der Produktionsleiter<br />
platziert die Anlage, die er gerade plant,<br />
virtuell in der Fertigungshalle: Was wie eine<br />
Zukunftsvision aus einem Agententhriller<br />
klingt, ist in einigen Fertigungsunternehmen<br />
bereits Realität. Augmented Reality (AR) – die<br />
Möglichkeit, die Wirklichkeit mit digitalen<br />
Inhalten anzureichern – eröffnet in der<br />
industriellen Produktion völlig neue Effizienzpotenziale.<br />
Speziell auf die Fertigungsindustrie<br />
zugeschnittene Anwendungen gibt<br />
es bereits einige, etwa für die Bereiche Service<br />
und Reparatur oder zur Simulation von<br />
Prozessen. So können zum Beispiel über eine<br />
Schnittstelle zum ERP-System einem Produktionsmitarbeiter<br />
im Shop Floor aktuelle<br />
Status- oder Störungsmeldungen per Datenbrille<br />
direkt vor die Augen projiziert werden.<br />
Anders als wenn er diese Benachrichtigungen<br />
auf dem Smartphone oder Tablet empfangen<br />
würde, hat er dann beide Hände frei<br />
und kann die Störung schneller beheben. Bei<br />
komplizierten Reparaturen assistiert ihm<br />
ein spezialisierter Servicetechniker mittels<br />
Videokamera und Live-Kommunikation.<br />
Vom Hype zur Industrie<br />
4.0-Treibertechnologie<br />
Die Automobilproduktion hat dieses Potenzial<br />
längst für sich entdeckt und schöpft es<br />
zumindest in den Bereichen Design und<br />
Engineering bereits seit Jahren aus. Öffentliche<br />
Aufmerksamkeit gewinnt das Thema<br />
allerdings erst, seitdem AR-Applikationen<br />
wie Google Glass diskutiert werden. Dennoch<br />
erkennen nur 20 % der Industrieunter-<br />
Sascha Milani, Enterprise Mobility Expert<br />
bei Freudenberg IT<br />
nehmen im deutschen Mittelstand, dass sie<br />
mit Augmented Reality Effizienzvorteile in<br />
ihrer Produktion erzielen könnten. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt die „IT Innovation Readiness<br />
Index“ Studie, für die das Marktforschungsunternehmen<br />
Pierre Audoin Consultants<br />
(PAC) im Auftrag der Freudenberg<br />
IT rund 130 IT-Entscheider und Produktionsleiter<br />
mittelständischer Fertigungsunternehmen<br />
der Branchen Maschinen- und Anlagenbau,<br />
Automotive und sonstige Fertigung<br />
befragt hat. Lediglich fünf Prozent der Studienteilnehmer<br />
stimmen der Aussage uneingeschränkt<br />
zu, dass sich mit Augmented<br />
Reality Effizienzvorteile erzielen lassen.<br />
Gewappnet für neue<br />
Dimensionen der Mobilität<br />
Die Bandbreite mobiler Technologien und<br />
Prozesse erweitert sich durch Applikationen<br />
wie Google Glass enorm. Der Begriff „mobiles<br />
Endgerät“ gewinnt eine neue Dimension,<br />
wenn intelligente Werkstücke im Sinne einer<br />
selbstregulierenden Produktionssteuerung<br />
autark mit Anlagen und Maschinen kommunizieren.<br />
Die gute Nachricht ist: Die meisten<br />
Fertiger sind gut darauf vorbereitet, AR-<br />
Devices und Werkstücke, die im Internet der<br />
Dinge vernetzt sind, in ein unternehmensweites<br />
Mobile Device Management (MDM)<br />
zu integrieren. Laut aktueller IRI-Studie setzt<br />
bereits jeder zweite mittelständische Fertiger<br />
ein MDM-System ein.<br />
Quelle: Für die Durchführung der Erhebung<br />
„IT Innovation Readiness Index“ zeichnet sich<br />
Pierre Audoin Consultants (PAC) verantwortlich.<br />
Auftraggeber ist die Freudenberg IT (FIT)<br />
www.freudenberg-it.de<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 11
SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />
Die ganze Welt der<br />
Sensorik und Messtechnik<br />
SENSOR+TEST <strong>2015</strong> – das erwartet Sie in Nürnberg<br />
Dirk Schaar<br />
Die bereits 22. internationale<br />
Fachmesse SENSOR+TEST präsentiert<br />
auch in diesem Jahr wieder neue<br />
Entwicklungen aus den Bereichen<br />
Sensorik, Mess- und Prüftechnik und<br />
zeigt, was sich in den vergangenen<br />
Monaten in den Entwicklungsabteilungen<br />
der Anbieter getan hat.<br />
Auf den kommenden Seiten bringen<br />
wir Sie auf den neuesten Wissensstand.<br />
Unter dem Motto „Willkommen zum Innovationsdialog“<br />
findet die internationale<br />
Messe SENSOR+TEST vom 19. bis 21.<br />
Mai <strong>2015</strong> auf dem Messegelände in Nürnberg<br />
statt. Nicht nur an den Messeständen<br />
der rund 550 Aussteller aus aller Welt, sondern<br />
auch in verschiedenen Fachforen und<br />
an speziellen Themenständen bieten sich<br />
zahlreiche Möglichkeiten, um sich über den<br />
neuesten Stand der Sensorik, Mess- und<br />
Prüftechnik aus erster Hand zu informieren“,<br />
erklärt Holger Bödeker, Geschäftsführer<br />
des Veranstalters AMA Service GmbH.<br />
So können sich die Besucher auf einem<br />
Sonderforum in Halle 12 ganz gezielt einen<br />
Überblick über neueste Entwicklungen zum<br />
diesjährigen Sonderthema verschaffen. Daneben<br />
steht auch das Vortragsforum in Halle<br />
12 am ersten Messetag ganz im Zeichen<br />
des Umweltschutzes und bietet spannende<br />
Themen wie die Messung der „empfundenen<br />
Luftqualität“ oder Lärmmessungen an<br />
Rennfahrzeugen.<br />
Auf den frei zugänglichen Fachforen in<br />
den Hallen 11 und 12 präsentieren die Aussteller<br />
der SENSOR+TEST ganztägig in<br />
Kurzvorträgen ihre neuen Produkte und Lösungen<br />
sowie deren Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Im Rahmen des Forums „Innovative<br />
Testing“ am zweiten Messetag stellen Experten<br />
aus Industrie und Forschung darüber<br />
hinaus besonders innovative Sensortechnologien<br />
und Messverfahren der Zukunft<br />
vor. Das bei den Besuchern besonders<br />
beliebte Fahrversuchsgelände zwischen<br />
den Hallen 11 und 12 macht zudem wieder<br />
Mess- und Prüftechnik speziell für den Automotive-Bereich<br />
live erlebbar.<br />
Auch die industrielle Bildverarbeitung<br />
benötigt Sensoren und Systeme, die auf der<br />
SENSOR+TEST gezeigt werden. „Um deren<br />
Bedeutung hervorzuheben, wird es in diesem<br />
Jahr wieder einen Gemeinschaftsstand<br />
„Sensoren und Systeme für die Bildverarbeitung“<br />
geben, auf dem Unternehmen und<br />
Institute sich mit interessanten Produktneuheiten<br />
präsentieren“, so Holger Bödeker.<br />
Umweltmesstechnik im Fokus<br />
Umweltschutz ist im industriellen Umfeld<br />
wie auch im öffentlichen Raum ohne überprüfbare<br />
Messwerte gar nicht vorstellbar.<br />
Ob zur Vermeidung gesundheitsgefährdender<br />
Situationen, zur Adaption industrieller<br />
Prozesse oder schlicht zur Erfüllung gesetzlicher<br />
Auflagen: Das präzise Monitoring<br />
von Umgebungsbedingungen ist eine immer<br />
wichtiger werdende Aufgabe für die<br />
Sensorik, Mess- und Prüftechnik. „Aus diesem<br />
Grund hat der Ausstellerbeirat gemeinsam<br />
mit dem Vorstand des AMA Verbandes<br />
für Sensorik und Messtechnik die Umweltmesstechnik<br />
als Sonderthema ausgewählt“,<br />
freut sich Holger Bödeker. Im Mittelpunkt<br />
sollen dabei insbesondere Systeme zur<br />
Luftgütemessung stehen.<br />
Die SENSOR+TEST wird den neuesten<br />
Stand der Technik dazu vorstellen. Und das<br />
nicht nur auf den Messeständen der Aussteller:<br />
Auf dem Sonderforum in Halle 12<br />
können sich die Besucher gezielt und konzentriert<br />
einen Überblick über neue Produkte<br />
und Lösungen verschaffen. Auch das<br />
Vortrags-Forum in Halle 12 widmet sich am<br />
ersten Messetag (Dienstag) ausführlich<br />
dem Thema „Umweltmesstechnik“.<br />
Starkes Kongressprogramm<br />
Die AMA Kongresse SENSOR und IRS² gelten<br />
als internationale Vernetzungsplattform<br />
für Experten aus der Sensorik und Messtechnik.<br />
Spezialisten aus Wissenschaft und<br />
Industrie präsentieren neue Ergebnisse aus<br />
Forschung und Entwicklung und laden die<br />
Teilnehmer zum fachlichen Austausch ein.<br />
Der Kongress SENSOR <strong>2015</strong> zeichnet sich<br />
in diesem Jahr durch ein breites Fachspektrum<br />
aus, von der NEMS/MEMS-Sensorik<br />
12 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
SPECIAL I SENSOR+TEST <strong>2015</strong><br />
bis hin zu optischen<br />
Messsystemen. Die<br />
Vorträge behandeln<br />
unter anderem neue<br />
Trends in der Gas-Sensorik, den Mikro- und<br />
Nanotechnologien für die Sensorik, den<br />
Einzug der adaptiven Optik in die Messtechnik,<br />
neuartige Sensoren für die Medizintechnik<br />
sowie richtungsweisende Fortschritte<br />
in der Durchflussmesstechnik. „Wir<br />
freuen uns zudem auf die spannenden Keynotes<br />
unserer Kollegen aus den Fachbereichen<br />
Adaptive Optik, Mikrowellentechnik,<br />
strukturintegrierte Sensorik“, sagt Prof.<br />
Reinhard Lerch, Universität Erlangen-<br />
Nürnberg.<br />
Der IRS² Kongress konzentriert sich auf<br />
das Feld der Infrarotsensoren und -messsysteme.<br />
„Wir setzten in diesem Jahr auf eine<br />
hohe Industriebeteiligung. Erstmalig<br />
wird die Firma Flir (USA), als größter Hersteller<br />
von Infrarot-Messgeräten und IR-Kameras,<br />
mit einem Überblicksvortrag dabei<br />
sein“, verrät Prof. Gerald Gerlach (TU Dresden)<br />
vorab. IRS² fokussiert bereits zum<br />
zweiten Mal auf „Recent Developments in<br />
Die SENSOR+TEST ist nicht nur eine Messtechnik-<br />
Messe, sondern auch eines der international<br />
wichtigsten wissenschaftlichen Fachforen für Sensorik,<br />
Mess- und Prüftechnik, auf dem Fachleute aus aller Welt<br />
über neue Technologien und Verfahren diskutieren. Ob<br />
als Zuhörer oder sogar als Referent über eine innovative<br />
Entwicklung – hier profitieren<br />
Sie von der international besetzten<br />
Kombination aus Fachmesse und<br />
Kongressen. Der Weg nach Nürnberg<br />
wird sich also auch in diesem Jahr<br />
wieder lohnen!<br />
Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar, Chefredakteur,<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION<br />
IR Industry“. Die Kongressteilnehmer erhalten<br />
Einblick in Entwicklungen und Trends<br />
aus der Gerätetechnik und -anwendung.<br />
Breites Themenspektrum<br />
Die ausstellenden Unternehmen präsentieren<br />
ein umfangreiches Portfolio, sodass nahezu<br />
alle Bereiche der Sensorik, Mess- und<br />
Prüftechnik abgedeckt werden. Dazu zählen<br />
Sensorelemente, -systeme und sensorische<br />
Messgeräte, messtechnische Geräte, Komponenten,<br />
Systeme und Softwarelösungen,<br />
Neuheiten rund um Mess- und Prüftechnik<br />
für die Fahrzeug-/Flugzeugentwicklung,<br />
Qualitätsprüfung, Kalibrier-, Analyse- und<br />
Prüfgeräte, usw. Somit steht ein umfassendes<br />
Informationsangebot zur Verfügung,<br />
das einen guten Überblick über neue Entwicklungen<br />
und Trends gibt.<br />
www.sensor-test.de<br />
iC-Haus.indd 1 20.04.<strong>2015</strong> 08:07:53<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 13
SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I TITEL<br />
Den hybriden Ansatz etablieren<br />
Wie COTS-basierte standardisierte Prüfsysteme ganze Industriebereiche verändern<br />
Bill Driver<br />
Möchten Unternehmen ihre Kosten für Tests und Prüfungen reduzieren,<br />
besteht eine Möglichkeit darin, Prozesse, Produkte oder Serviceleistungen<br />
auf eine gemeinsame Testplattform zu setzen. Erforderlich hierfür sind<br />
standardisierte Universalprüfgeräte. Häufig führt jedoch die mangelnde<br />
Berücksichtigung von Trends, Produktkomplexität und langfristigen<br />
Kostenzielen zu über dimensionierten, teuren Prüfgeräten. Ein hybrider<br />
Ansatz dagegen sorgt bei der Entwicklung automatisierter Testsysteme<br />
für eine ausgewogene Lösung hinsichtlich Kosten, Support und Flexibilität.<br />
Jüngste Veränderungen bei automatisierten<br />
Testsystemen (Automated Test Equipment,<br />
ATE) erlauben es Testmanagern,<br />
mehr als nur das begrenzte Beschaffungsmodell<br />
nach dem Prinzip „selbst entwickeln<br />
oder kaufen“ in Betracht zu ziehen<br />
und konzentrieren sich auf einen ganzheitlicheren,<br />
hybriden Ansatz, wenn es um die<br />
Definition einer übergreifenden Teststrategie<br />
geht. Bei diesem neuen Ansatz können<br />
Testmanager mehr Vor- und Nachteile<br />
evaluieren, einzigartige Bedürfnisse mit der<br />
Produktkomplexität abwägen und ermitteln,<br />
wie Trends die Reduzierung des Produktlebenszyklus<br />
beeinflussen. Für viele<br />
Branchen, die häufig handelsübliche automatisierte<br />
Testsysteme kaufen, etwa die<br />
Automobil-, Halbleiter- und Luft- und<br />
Raumfahrtbranche, eröffnet dieser Trend<br />
interessante neue Möglichkeiten.<br />
Dies gilt besonders für jene in der Halbleiterbranche,<br />
die Trends wie das Internet<br />
der Dinge (IoT), Tablets, Smartphones, digitales<br />
Fernsehen und Smart Grids erleben.<br />
Da bei diesen Trends Radio Frequency<br />
Integrated Circuits (RFICs) und mikroelektromechanische<br />
Systeme (MEMSs) zum<br />
Einsatz kommen, die eine hohe Integration,<br />
Komplexität und Leistung aufweisen, ist<br />
auch der Lebenszyklus kürzer und das<br />
Testen schwieriger. Folglich verursacht eine<br />
Teststrategie für automatisierte Testsysteme,<br />
Bill Driver, Senior Marketing Manager,<br />
National Instruments
TITEL I SENSOR+TEST <strong>2015</strong><br />
die nicht kosteneffizient, flexibel und problemlos<br />
zu unterstützen ist, alle paar Jahre<br />
kapitalintensive Anschaffungen von gänzlich<br />
neuer technischer Ausstattung. Aller <br />
dings sorgen die Vorteile eines erhöhten<br />
Durchsatzes und der Großserienfertigung<br />
dafür, dass sich ein universeller Testansatz<br />
in der Halbleit erbranche immer mehr<br />
durchsetzt, sodass sich diese Herausforderungen<br />
leicht bewältigen lassen.<br />
Selbst entwickeln oder kaufen?<br />
Testmanager erkennen inzwischen, dass sie<br />
Prüfgeräte zu „universellen“ Testern umgestalten<br />
können, ohne sie komplett selbst<br />
bauen oder durch einen Anbieter erstellen<br />
lassen zu müssen. Doch mit ausreichend<br />
Fachwissen, Erfahrung und Zeit entwickeln<br />
Unternehmen wie Intel und Altera eigene<br />
Testlösungen von Grund auf, da der Markt<br />
ihren Bedarf nicht deckt.<br />
In einer im vergangenen Sommer veröffentlichen<br />
Pressemitteilung zur Markteinführung<br />
einer HDMT-Plattform (High Density<br />
Modular Test) sagte Babak Sabi, Vice<br />
President und Director of Assembly and<br />
Test Technology bei Intel: „Wir haben die<br />
HDMT-Plattform entwickelt, um eine rasche<br />
Testentwicklung und Prozesssteuerung auf<br />
Unit-Level zu ermöglichen. Diese bewährte<br />
Methode senkt die Kosten im Vergleich<br />
zu klassischen Testplattformen deutlich.<br />
Durch HDMT werden die für die Markteinführung<br />
notwendigen Prüfzeiten verringert<br />
und die Produktivität erhöht, da eine gemeinsame<br />
Plattform von der Fehlersuche in<br />
Kleinserien bis hin zur Großserienfertigung<br />
verwendet wird.“ In diesem Fall hat sich<br />
Intel für höhere Vorlaufkosten und weiterreichenden<br />
internen Support entschieden,<br />
um von den geringeren Kapitalkosten zu<br />
profitieren. Da die meisten Testabteilungen<br />
nicht über das Fachwissen verfügen,<br />
ein eigenes automatisiertes<br />
Prüfsystem zu erstellen, oder nicht die<br />
Zeit für die Wartung der Software aufbringen<br />
können, erwerben sie in der<br />
Regel handelsübliche automatisierte<br />
Testsysteme von einem der führenden<br />
Anbieter dieses Marktes. Dieser Ansatz<br />
spricht jene an, die Support durch<br />
den Anbieter schätzen. Oft sind jedoch<br />
die Systeme überdimensioniert<br />
und erfordern beträchtlichen Kapitalaufwand,<br />
woraus sich ein Amortisierungszeitraum<br />
ergibt, der den kürzeren<br />
Lebenszyklus der Produkte von<br />
heute überschreiten kann. Die Strategie,<br />
ein System selbst zu erwerben, ist<br />
in Situationen geeignet, in denen die<br />
Produktlebensdauer dem Tilgungsplan<br />
entspricht und der notwendige Grad an<br />
Flexibilität minimal ist, sodass keine Zusatzinvestitionen<br />
erforderlich sind.<br />
Traditionelle ATE-Systeme (Automated<br />
Test Equipment) müssen unter erheblichem<br />
Kostenaufwand mit neuen<br />
Werkzeugen auf dem Prüffeld umgerüstet<br />
werden, da Generationen von<br />
Prüfsystemen veralten oder neue<br />
Anforderungen an Tests nicht mehr<br />
erfüllt werden können. Aber die offene<br />
PXI-Architektur unterstützt uns dabei,<br />
unsere ursprünglichen Investitionen<br />
zu wahren und darauf aufzubauen,<br />
statt sie entsorgen zu müssen. Sie<br />
bietet die Flexibilität, die wir für die<br />
Rekonfiguration und Ausweitung<br />
unserer Prüfplattformen benötigen.<br />
Glen Peer, Director oft Test Engineering, IDT<br />
01 Das PXI-basierte NI Semiconductor<br />
Test System (STS) kombiniert modulare<br />
Messgeräte und Systemdesignsoftware<br />
für RF- & Mixed-Signal-Produktionstests<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 15
SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I TITEL<br />
Lösung: modulare Commercial<br />
off-the-shelf-Plattform<br />
2002 wurde das Semiconductor Test Consortium<br />
(STC) gegründet, um eine kosteneffiziente<br />
Prüfmethode zu erarbeiten, die<br />
zugleich offene Testlösungen ermöglicht,<br />
sodass Hard- und Softwareinteroperabilität<br />
erreichbar wäre. Das STC konnte seine<br />
Vision allerdings nicht verwirklichen. Nun<br />
ist die Branche wieder an jenem Punkt angelangt,<br />
denn sie fordert eine offene Architektur,<br />
die auf den wachsenden Druck hinsichtlich<br />
Kosten und Marktreife reagieren<br />
und gleichzeitig eine flexible Lösung bieten<br />
kann, die sich an das Wachstum bei RFICund<br />
MEMS-Technologien anpasst.<br />
NI und andere Anbieter reagieren auf<br />
diese Marktnachfrage damit, indem sie ihre<br />
Lösung auf Basis einer modularen COTS-<br />
Plattform (Commercial off-the-shelf) erstellen,<br />
die bereits existiert. Eine vorhandene<br />
COTS-basierte Lösung als Herzstück eines<br />
Prüfgeräts zu verwenden, ist seit Langem<br />
eine erfolgreiche Strategie (und viele Unternehmen<br />
erlangen in dem Rahmen eine universelle<br />
Ausrichtung). Doch wie wird sich<br />
das in einer Halbleiterindustrie umsetzen<br />
lassen, in der Variationen durch das universelle<br />
Angebot von praktisch nur drei großen<br />
Anbietern begrenzt sind? Und weshalb<br />
sollte dieser Ansatz jetzt erfolgreicher sein<br />
als im Jahr 2002?<br />
Sind COTS-basierte Systeme<br />
ein erfolgreicher Ansatz?<br />
Die Antwort könnte in der Entwicklung hin<br />
zu einer größeren Akzeptanz modularer<br />
Lösungen liegen, etwa dem Industriestandard<br />
PXI (PCI eXtensions for Instrumentation).<br />
Das globale Beratungsunternehmen<br />
Frost & Sullivan ist der Ansicht, dass die<br />
Automatisierte Halbleiterprüfsysteme<br />
für RF- und Mixed-Signal-Produktionstest<br />
Ein Beispiel für die Vorteile der offenen PXI-Architektur sind die Semiconductor Test<br />
Systems von NI. Es handelt sich dabei um PXI-basierte automatisierte Testsysteme,<br />
welche die Prüfkosten für RF- und Mixed-Signal-Geräte senken, indem sie die<br />
Integration von PXI-Modulen von NI und anderen Herstellern in Prüfumgebungen<br />
der Halbleiterproduktion ermöglichen. Pionieranwender, die ihre konventionellen<br />
automatisierten Halbleiterprüfsysteme bereits durch STS ersetzt haben, profitieren<br />
von geringeren Produktionskosten sowie einem höheren Durchsatz und können für<br />
Charakterisierung und Produktion dieselben Hard- und Softwarewerkzeuge<br />
einsetzen. So wird weniger Zeit für die Korrelation von Daten sowie zur anschließenden<br />
Markteinführung benötigt. Zudem erhalten Anwender jederzeit Produktsupport<br />
durch den Hersteller, was für einen reibungslosen Einsatz der Systeme sorgt<br />
und längeren Ausfallzeiten vorbeugt.<br />
Die Produktreihe STS umfasst drei unterschiedliche Modelle – T1, T2 und T4 –, die<br />
jeweils mit einem, zwei oder vier PXI-Chassis ausgerüstet werden können. Aufgrund<br />
der unterschiedlichen Größen sowie der einheitlichen Software, Messtechnik und<br />
des Verbindungsmechanismus in allen STS-Modellen können Anwender für<br />
zahlreiche Anforderungen an Pin-Anzahl und Flächendichte das optimale Modell<br />
finden. Nähere Informationen hierzu: ni.com/sts<br />
Testbranche in den kommenden sechs<br />
Jahren eine kumulierte jährliche Wachstumsrate<br />
von 18,1 % bei modularen Lösungen<br />
verzeichnen wird. Dieses Marktwachstum<br />
hat seit 2002 zu einer Hardwareentwicklung<br />
geführt, die die Anforderungen an<br />
I/O, welche für die enorme Zunahme bei<br />
RFIC und MEMS erforderlich sind, erfüllt<br />
oder zwischenzeitlich sogar übertrifft.<br />
Testmanager erkennen inzwischen, dass sie Prüfgeräte zu<br />
„universellen“ Testern umgestalten können, ohne sie komplett<br />
selbst zu bauen oder durch einen Anbieter erstellen zu lassen<br />
Darüber hinaus sind die handelsüblichen<br />
Softwarewerkzeuge, die Flexibilität für die<br />
gestiegenen ATE-Anforderungen bieten,<br />
jetzt weiter verbreitet. Da die Hardwareausgaben<br />
nur einen Bruchteil der Gesamtbetriebskosten<br />
für ein Prüfgerät ausmachen,<br />
hat die Verfügbarkeit kommerziell erhältlicher<br />
Softwarelösungen die Schwelle bei<br />
diesem Ansatz deutlich gesenkt.<br />
Hybrid schafft viele Optionen<br />
Trotz der vielfältigen Optionen, die sich<br />
Testmanagern für die Entwicklung standardisierter<br />
Testlösungen bieten, haben die<br />
vorherrschenden Trends auf dem modularen<br />
Markt ein hybrides Modell ermöglicht,<br />
das viele Kosten- und Flexibilitätsanforderungen<br />
erfüllen und zudem einen hohen<br />
Grad an Standardisierung aufweisen kann.<br />
Dieser hybride Ansatz sorgt nicht nur für<br />
mehr Optionen, mit denen schwierige<br />
Herausforderungen bei Tests bewältigt<br />
werden können, sondern offenbart auch,<br />
wie ein COTS-basiertes Universalprüfgerät<br />
Teststrategien erheblich vereinfachen, die<br />
Rendite maximieren sowie den ATE-Markt<br />
langfristig neu definieren kann.<br />
Bilder: Schmuckbild Fotolia, Sonstige: NI<br />
02 Dank einheitlicher Architektur können unterschiedlichste Anforderungen bezüglich<br />
Pin-Anzahl und Flächendichte erfüllt werden<br />
germany.ni.com<br />
16 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
general system pack<br />
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SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />
Verlockend süß<br />
Spezialsensoren zur Messung des pH-Werts bei der Zuckerherstellung<br />
Jan Bösche<br />
Bei der Herstellung von Zucker<br />
aus Rohrzucker spielt der pH-Wert<br />
für die Qualität des Endprodukts<br />
eine entscheidende Rolle. Doch<br />
die verwendete Messtechnik ist<br />
bei diesem Prozess extremen<br />
Belastungen ausgesetzt. Das Beispiel<br />
einer Zuckerfabrik in Ecuador<br />
zeigt, dass es durchaus pH-Elektroden<br />
gibt, die solch außergewöhnlichen<br />
Anforderungen standhalten.<br />
D<br />
ie Welt ist nicht nur rund, sie ist auch<br />
süß. Zumindest wenn man einen Blick<br />
auf den Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker<br />
wirft. Spitzenreiter ist da Kuba mit rund<br />
70 kg/Einwohner und Jahr gefolgt von<br />
Brasilien mit 64 kg/Einwohner. Jeder Deutsche<br />
konsumiert dagegen „nur“ 32 kg<br />
jährlich, aber selbst das sind immer noch<br />
10 000 Stück Würfelzucker.<br />
Während in Europa Saccharose hauptsächlich<br />
aus Zuckerrüben gewonnen wird,<br />
ist in Südamerika, Asien und Afrika meis<br />
Dr. Jan Bösche, Produktmanager,<br />
Jumo GmbH & Co. KG in Fulda<br />
tens Rohrzucker das Ausgangsprodukt.<br />
Dabei wird das geerntete Zuckerrohr im<br />
Produktionsbetrieb oder bereits bei der<br />
Ernte geschnitten. In den meisten Fabriken<br />
wird das Rohr in Zuckerrohrmühlen verarbeitet.<br />
In diesen wird der Saft aus dem<br />
Zuckerrohr herausgepresst. Als Restmaterial<br />
entsteht die Bagasse. Der gewonnene<br />
Saft wird in Absetzer geleitet. Dort werden<br />
durch die Schwerkraft Schwebestoffe aus<br />
dem Saft entfernt.<br />
Vom Rohzucker zum<br />
fertigen Produkt<br />
Rohrzucker ist nach dem Pressen oder der<br />
Extraktion braun, klebrig und wird Rohzucker<br />
genannt. Er ist schlecht haltbar und<br />
hat keine ernährungsphysiologischen Vorteile<br />
gegenüber gereinigtem Zucker. Deswegen<br />
muss Zucker gereinigt werden.<br />
Dieser Prozess umfasst im Wesentlichen<br />
zwei Schritte: eine Sulfitierung und eine<br />
Kalkung. Bei beiden ist die Messung des<br />
pH-Wertes ausschlaggebend für die Endqualität<br />
des Zuckers.<br />
Die Sulfitierung (Zugabe von Schwefeldioxid)<br />
trägt zur weißen Farbe des fertigen<br />
Zuckers bei. Die Messung und Kontrolle des<br />
pH-Werts im laufenden Prozess gibt Aufschluss<br />
über die dem Saft beizugebende<br />
Menge an Schwefeldioxid. Bei der Kalkung<br />
wird gelöschter Kalk in den Saft gegeben,<br />
um den pH-Wert zu neutralisieren. Dies<br />
stoppt den Zerfall von Saccharose in Glukose<br />
und Fruktose und führt zur Ausfällung<br />
von Kalziumsulfit, wodurch Verunreinigungen<br />
entfernt werden.<br />
Anforderungen an<br />
die Messtechnik<br />
Die Zuckermasse hat bei der notwendigen<br />
Messung eine Temperatur von bis zu 100 °C.<br />
Diese hohe Temperatur verringert nicht nur<br />
die Lebensdauer typischer pH-Elektroden,<br />
beim Abkühlen kann durch das Auskristallisieren<br />
des Zuckers das Diaphragma der<br />
Elektrode verklebt werden. Beläge am pHempfindlichen<br />
Membranglas können die<br />
pH-Messung deutlich stören oder sogar<br />
unmöglich machen.<br />
Da sich im Messmedium selbst auch noch<br />
Elektrodengifte befinden, muss die Messtechnik<br />
extrem belastbar und zu verlässig<br />
sein. Denn diese Gifte – im vor liegenden<br />
Fall sind das Sulfite aus dem eingesetzten<br />
Schwefeldioxid – können über das poröse<br />
Diaphragma und den Bezugselektrolyten<br />
das Ableitelement der Elektrode erreichen.<br />
Dort zerstören sie die Silber/Silberchlorid-<br />
Bezugselektrode. Das führt zuerst zu driftenden<br />
Messwerten und letztendlich zu einem<br />
Ausfall der Messkette.<br />
pH-Einstabmesskette für<br />
Heavy-Duty-Anwendungen<br />
Jumo hat deshalb für extreme Einsatzbedingungen<br />
eine pH- und eine Redox-Einstabmesskette<br />
in Heavy-Duty-Ausführung<br />
entwickelt. Die Jumo tecLine HD pH und<br />
01 Die pH-Elektrode Jumo tecLine HD<br />
pH kann selbst in ölhaltigen Medien<br />
bei Temperaturen bis zu 135 °C und<br />
13 bar Druck eingesetzt werden<br />
18 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
Von den<br />
Experten<br />
für<br />
Schwingungsmesstechnik<br />
02 Die Eintaucharmatur sorgt für<br />
langzeitstabile Messungen bei einem<br />
Zuckerproduzenten in Ecuador<br />
die Jumo tecLine HD Rd sind besonders<br />
robust und können selbst in schwierigen<br />
Prozessen mit erhöhter Schmutz- und Giftfracht<br />
oder in ölhaltigen Medien bei Temperaturen<br />
bis zu 135 °C und 13 bar Druck<br />
eingesetzt werden.<br />
Ein neu entwickeltes, großflächiges PTFE-<br />
Ringdiaphragma mit verbesserter Struktur<br />
sorgt für eine schnelle Ansprechzeit bei<br />
gleichzeitiger weitgehender Unempfindlichkeit<br />
gegen größere Schmutzfrachten<br />
oder öl- und fetthaltige Prozess- und Abwässer.<br />
Eine standardmäßig vorgesehene<br />
Doppelkammerarchitektur verhindert über<br />
den verlängerten Diffusionsweg den Elektrodenausfall<br />
bei eindringenden Elektrodengiften.<br />
Für langzeitstabile Messungen<br />
sorgt eine große Salzvorlage im Bezugssystem.<br />
Die pH-Ausführung ist auch mit integriertem<br />
Temperaturfühler Pt1000 erhältlich.<br />
Als pH-sensitives Membranglas kommt<br />
das bewährte Jumo HT-Glas zum Einsatz.<br />
Neben der erhöhten Temperaturbeständigkeit<br />
zeichnet sich dieses Glas auch durch<br />
eine hohe Linearität bei alkalischen pH-<br />
Werten (> 12) aus.<br />
Zusätzlich sollte bei dem Zuckerproduzenten<br />
in Ecuador zu Qualitätszwecken die<br />
Online pH-Wert Messung mit der pH-Wert<br />
Messung im Labor bei 25 °C verglichen<br />
03 Der Reinigungsprozess des Rohzuckers<br />
umfasst u. a. die Sulfitierung und die Kalkung<br />
– beides erfordert die Messung des pH-Wertes<br />
werden. Deshalb war beim beschriebenen<br />
Prozess eine Temperaturkompensation nötig.<br />
Das Messsignal hierfür lieferte der in der<br />
pH- Elektrode integrierte Temperaturfühler.<br />
Prozesssicherheit durch<br />
automatische Reinigung<br />
Eine weitere Erhöhung der Prozesssicherheit<br />
wurde durch den Einsatz eines automatischen<br />
Reinigungssystems mit pneumatischer<br />
Wechselarmatur erzielt. Damit<br />
konnte die pH-Elektrode problemlos aus<br />
dem Prozess entfernt und außerhalb des<br />
Prozesses in der Spülkammer der Wechselarmatur<br />
von den auskristallisierten Ablagerungen<br />
befreit werden. Die zugehörige<br />
Steuereinheit enthält ein praxisbewährtes<br />
Reinigungsprogram, welches einfach an die<br />
Anforderungen des Prozesses angepasst<br />
werden konnte.<br />
Durch all diese Maßnahmen erhöhte sich<br />
nicht nur die Qualität des Endprodukts<br />
deutlich, auch der Wartungsaufwand reduzierte<br />
sich durch die regelmäßige automatische<br />
Reinigung beträchtlich. Die Standzeit<br />
der Elektroden konnte in der Anwendung<br />
im Vergleich zu den bisher eingesetzten<br />
Elektroden nahezu verdoppelt werden.<br />
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Kompakte<br />
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SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />
Magnetoresistive Sensoren werden u.a. in Fahrzeugen,<br />
Werkzeugmaschinen, Industrierobotern oder Windturbinen<br />
für die Erfassung von Weg, Winkel, elektrischem Strom oder<br />
Magnetfeldern eingesetzt<br />
Smarte Sensoren<br />
Der magnetoresistive Effekt als zukunftsweisende Technologie für die<br />
Zustandsüberwachung und zerstörungsfreie Prüfung<br />
Rolf Slatter<br />
Miniaturisierte Sensoren sind eine der grundlegenden Bausteine für neue Systeme der<br />
Zustandsüberwachung und zerstörungsfreien Prüfung (ZfP). Dabei ist der magnetoresistive<br />
Effekt eine besonders vielversprechende Sensortechnologie in diesem wachsenden Feld.<br />
Sie erfassen Werkstoff-, Bauteil- oder Maschinencharakteristiken und liefern frühzeitig<br />
Informa tionen, die vor Schäden warnen. Zudem sind sie minimal-invasiv, robust,<br />
miniaturisiert und ermöglichen Messungen an nahezu jedem Ort.<br />
Das Interesse an neuen Ansätzen der Zustandsüberwachung<br />
steigt deutlich<br />
stärker als die „Industrie 4.0“ Initiative sich<br />
weiterentwickelt. Neue Methoden der Verfolgung<br />
von Maschinenparametern, um<br />
Veränderungen zu erkennen, die einen sich<br />
abzeichnenden Schaden oder Ausfall anzeigen,<br />
sind ein wichtiger Baustein der<br />
vorbeugenden Instandhaltung. Maschinenausfälle<br />
können häufiger vermieden und<br />
dadurch die Maschinenverfügbarkeit deutlich<br />
gesteigert werden. Unter dem Dachbegriff<br />
„Lebenszyklusmanagement“ sind<br />
verschiedene Methoden entstanden, die<br />
jedoch viele Gemeinsamkeiten haben. Alle<br />
nutzen Sensoren um Werkstoff-, Bauteiloder<br />
Maschinencharakteristiken zu erfassen,<br />
um eine Frühwarnung über entstehenden<br />
Schäden zu geben. Idealerweise<br />
sind diese Sensoren minimal-invasiv,<br />
robust und miniaturisiert, um Messungen<br />
an jedem Ort zu ermöglichen.<br />
Aufgrund verschiedener Faktoren haben<br />
sich in der letzten Zeit die Entwicklungen in<br />
diesem Bereich beschleunigt. Bei immer<br />
mehr Maschinen wird die Anwendung von<br />
Zustandsüberwachung durch die Verfügbarkeit<br />
von neuen Technologien für „Smart<br />
Sensors“, die stetige Steigerung (und Vergünstigung)<br />
von verfügbarer Rechenleistung<br />
sowie die Entwicklung von neuen<br />
Algorithmen für die schnelle Auswertung<br />
und Interpretation von Sensordaten ermöglicht.<br />
und Interpretation von Sensordaten<br />
er möglicht. Neue gesetzliche Regelungen<br />
spielen eine wichtige Rolle, z. B. die verpflichtende<br />
Anwendung von Zustandsüberwachung<br />
bei Offshore-Windturbinen.<br />
Dr. Rolf Slatter, CEO, Sensitec GmbH in Lahnau<br />
20 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
sensOr + test<br />
19. - 21. Mai <strong>2015</strong><br />
Halle 12 / Stand 228<br />
AMR GMR (Spin-Valve) TMR<br />
Signalstärke (ΔR/R) < 4 % < 15 % < 200 %<br />
Richtung des<br />
Stromflusses<br />
Unterschiede zwischen xMR-Technologien<br />
Parallel zur<br />
Schichtebene<br />
Parallel zur<br />
Schichtebene<br />
Senkrecht zur<br />
Schichtebene<br />
Topologie Mäander Mäander Punkt<br />
HOHe<br />
Messgenauigkeit.<br />
aucH bei niedrigen<br />
taupunkten.<br />
Sensoranforderungen, über<br />
die Leistungseigenschaften…<br />
Von der Werkstoffcharakterisierung, über<br />
die zerstörungsfreie Prüfung während des<br />
Produktionsprozesses sowie die Prüfung<br />
von Komponenten und Produkten, bis hin<br />
zur Zustandsüberwachung von Maschinen<br />
und Produkten im Betrieb, ist die Anzahl an<br />
Anwendungen für intelligente Sensoren<br />
sehr hoch. Methoden der zerstörungsfreien<br />
Prüfung werden üblicherweise für die periodische<br />
Prüfung von stationären Anlagen<br />
angewandt, oder während des Produktionsprozesses<br />
von Komponenten oder Maschinen,<br />
bevor sie in Betrieb gehen. Andererseits<br />
werden Methoden der Zustandsüberwachung<br />
hauptsächlich im Bereich von<br />
rotierenden Maschinen während des Betriebs<br />
angewandt. Interessanterweise sind<br />
die Anforderungen an Sensoren für beide<br />
Anwendungsarten sehr ähnlich.<br />
Die Anforderungen an Sensoren können<br />
in drei Gruppen unterteilt werden: Leistungseigenschaften,<br />
physikalische Eigenschaften<br />
und Funktionalität. Sind die zu<br />
beobachtenden Maschinenparameter identifiziert,<br />
erfolgt die Analyse der Charakteristiken<br />
dieser Parameter, z. B. Messbereich<br />
und Bandbreite. Diese Charakteristiken<br />
werden typischerweise aus historischen<br />
Messdaten oder Produktspezifikationen<br />
hergeleitet. Auf Basis dieser Informationen<br />
können die geforderten Leistungseigenschaften<br />
der Sensoren bestimmt werden. Es<br />
gibt viele Leistungseigenschaften, die in fast<br />
allen Anwendungen relevant sind, z. B. hohe<br />
Empfindlichkeit, hohe Dynamik, hohe absolute<br />
Genauigkeit und Wiederholgenauigkeit,<br />
hohe Auflösung, hohe Bandbreite und<br />
kurze Antwortzeit. Die bestmögliche Gesamtleistung<br />
bei den Sensoren ist anzustreben,<br />
um Unsicherheiten bei der Diagnose und<br />
Prognose zu vermeiden und die Effektivität<br />
der Zustandsüberwachung zu optimieren.<br />
… über die physikalischen<br />
Merkmale...<br />
Aber auch die physikalischen Eigenschaften<br />
der Sensoren sind bedeutsam. In vielen<br />
Anwendungen ist die physikalische Größe<br />
des Sensors das wichtigste Auswahlkriterium.<br />
Aufgrund des begrenzten Bauraums für<br />
die Integration des Sensors oder angesichts<br />
der Unzugänglichkeit der Orte, an denen<br />
gemessen werden soll. Die Masse des Sensors<br />
muss in vielen Anwendungen so niedrig<br />
wie möglich gehalten werden, um eine<br />
Veränderung der dynamischen Charakteristiken<br />
des Gesamtsystems zu vermeiden.<br />
Eine Unterbringung der Sensoren so nah<br />
wie möglich an der „idealen“ Messstelle<br />
kann die Zeit die zur Verfügung steht, um<br />
auf einen einsetzenden Schaden zu reagieren,<br />
maximieren. Viele erfolgreiche neue<br />
Anwendungen nutzen „embedded“ Sensoren,<br />
die tief in der zu überwachenden<br />
Maschine integriert sind, genau an der Stelle,<br />
wo ein Schaden entstehen könnte.<br />
… bis hin zur Funktionalität<br />
Weiterhin ist die Funktionalität des Sensors<br />
sehr wichtig. Ein niedriger Energiebedarf<br />
ist eine zunehmend wichtige Eigenschaft<br />
eines Sensorsystems, da es bedingt,<br />
wie lange der Sensor Messdaten erfassen<br />
kann, ohne Anschluss an eine externe<br />
Leistungsversorgung. Besonders in drahtlosen<br />
Anwendungen muss ein Sensorsystem<br />
über ausreichende Leistung verfügen,<br />
um den Leistungsbedarf regeln können,<br />
ansonsten werden die mögliche Datenrate<br />
und das Datenvolumen begrenzt. Ein<br />
nie driger Energiebedarf ermöglicht auch<br />
die Nutzung von neuen „Energy Harvesting“<br />
Methoden, um autonome Sensoren<br />
zu versorgen.<br />
Verschiedene Sensortechnologien sind<br />
erforderlich, um die unterschiedlichen mechanischen<br />
(Schwingung oder Bewegung),<br />
elektrischen, magnetischen, akustischen<br />
oder thermischen Größen, die verfolgt<br />
werden sollen, zu erfassen. Aufgrund ihrer<br />
prinzipiellen Robustheit sowie der Fähigkeit,<br />
Informationen durch ein Medium zu<br />
vermitteln, sind magnetische Sensoren<br />
besonders gut für die Erfassung von mechanischen,<br />
elektrischen oder magnetischen<br />
Parametern in der Zustandsüberwachung<br />
oder zerstörungsfreien Prüfung geeignet.<br />
ee355 - kompakter<br />
OeM taupunkmessumformer<br />
» Messbereich -60...60°C Td<br />
» Modbus RTU und 40...20mA Ausgang<br />
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Taupunktmessumformer von E+E Elektronik<br />
ermöglichen<br />
die<br />
exakte Messung besonders<br />
niedriger Taupunkte bis -60°C Td. Ein<br />
spezielles Autokalibrationsverfahren sorgt<br />
für eine hohe Messgenauigkeit von
02 Magnetischer Streufluss an einer Materialinhomogenität (links);<br />
Prinzip der magnetische Streuflussprüfung (rechts)<br />
03 Magnetische Streuflussprüfung<br />
von Wälzlagerringen<br />
Ideal für drahtlose, autonome<br />
Sensoranwendungen<br />
Magnetische Mikrosysteme in Form von<br />
magnetoresistiven (MR) Sensoren werden<br />
häufig in Fahrzeugen, Mobiltelefonen, medizinische<br />
Geräten, Windturbinen, Werkzeugmaschinen<br />
oder Industrierobotern<br />
eingesetzt, sei es für die Erfassung von Weg,<br />
Winkel, elektrische Strom oder Magnetfeldern.<br />
Diese Technologie wurde ursprünglich<br />
für die Datenspeicherung angewandt,<br />
wird aber zunehmend für Sensoren benutzt,<br />
sowohl in terrestrischen als auch in<br />
Raumfahrtanwendungen.<br />
MR-Sensoren sind robust, zuverlässig,<br />
präzise und miniaturisiert. Diese Kombination<br />
an Eigenschaften führt zu einem<br />
stetigen Wachstum des Anwendungsbereichs.<br />
Der extrem niedrige Leistungsbedarf<br />
von MR-Sensoren macht sie ideal für<br />
drahtlose, autonome Sensoranwendungen.<br />
Diese Eigenschaften eignen sich auch für<br />
Anwendungen in der zerstörungsfreien<br />
Prüfung und Zustandsüberwachung.<br />
Aktuell finden drei unterschiedliche<br />
Technologien, kollektiv xMR-Technologien<br />
genannt (siehe Bild 1 & Tabelle), in diesem<br />
Bereich Anwendung. Die drei Technologien<br />
sind komplementär und bieten vielfältige<br />
Vorteile für unterschiedlichste Einsätze,<br />
wie aus den anschließenden Anwendungsbeispielen<br />
deutlich wird.<br />
Zunehmender Einsatz in der<br />
zerstörungsfreien Prüfung<br />
In den letzten Jahren stieg das Interesse an<br />
GMR (giant magnetoresistive) Sensoren für<br />
Anwendungen in der zerstörungsfreien<br />
Prüfung stetig. Grundlage dafür ist die einmalige<br />
Kombination von Eigenschaften wie<br />
hohe Empfindlichkeit, hohe Ortsauflösung,<br />
kleine Abmessungen und vertretbare Kosten.<br />
GMR-Sensoren können auch in einem<br />
sehr weiten Frequenzbereich – von DC<br />
bis im MHz-Bereich – eingesetzt werden.<br />
Durch ihre Frequenzunabhängigkeit werden<br />
GMR-Sensoren sowohl für Wirbelstrom-basierte<br />
als auch für magnetische<br />
streuflussbasierte Verfahren angewandt.<br />
Wie in Bild 2 links dargestellt, entsteht ein<br />
magnetischer Streufluss an Stellen, wo die<br />
Permeabilität eines ferromagnetischen<br />
Bauteils sich aufgrund eines Materialfehlers<br />
z. B. ein Riss, verändert. Im Bild 2 rechts<br />
sind die wesentlichen Elemente eines<br />
Systems für die zerstörungsfreie Prüfung zu<br />
sehen, die auf diesem Effekt beruht.<br />
Dieses Prinzip wurde inzwischen mehrfach<br />
erfolgreich angewandt, zwecks zerstörungsfreier<br />
Prüfung von vielen unterschiedlichen<br />
Bauteilen oder Produkten.<br />
Beispiele sind nahtlose Stahlrohre für die<br />
Öl- und Gasindustrie, Innen- und Außenringe<br />
von Wälzlagern (Bild 3) sowie Untersuchungen<br />
von Eisen bahnschienen.<br />
Verglichen mit anderen Verfahren der<br />
zerstörungsfreien Prüfung erlauben die geringen<br />
Abmessungen der GMR-Sensoren<br />
oder Arrays, bestehend aus mehreren<br />
Sensoren, den Zugang zu Messstellen mit<br />
extrem begrenztem Platz, wo Messungen<br />
mit Hall-basierten oder SQUID-basierten<br />
Sensoren nicht möglich sind. Weiterhin<br />
ermöglicht die hohe Ortsauflösung und<br />
hohe Empfindlichkeit der GMR-Sensoren<br />
die zuverlässige Erfassung von sehr kleinen<br />
Defekten, sowohl an der Materialoberfläche,<br />
als auch innerhalb des Werkstücks.<br />
Die Sensoren sind auch die Grundlage für<br />
automatisierte Prüfungen, welche eine<br />
quantitative Bewertung von Defekten und<br />
deren Entwicklung ermöglichen.<br />
MR-Sensoren für die<br />
Zustandsüberwachung<br />
Bis vor kurzem wurden fast ausschließlich<br />
Beschleunigungsaufnehmer für die Erfassung<br />
von Maschinenschwingungen oder<br />
Wirbelstromsensoren für die hochauflösende<br />
Erfassung von Auslenkungen an<br />
Wellen und für die Zustandsüberwachung<br />
von rotierenden Maschinen eingesetzt.<br />
Das Schwingungsniveau oder der Schlag<br />
einer Welle werden mit historischen Daten<br />
verglichen, um den Zustand der Maschine<br />
zu beurteilen. In der letzten Zeit sind<br />
jedoch neue Verfahren entstanden, die<br />
hochgenaue magnetische Sensoren mit<br />
hoher Bandbreite nutzen.<br />
Forschungsprojekt<br />
„Intelligente Spindel“<br />
Im AiF-geförderte FuE Projekt „Intelligente<br />
Spindel“, kooperierten zwischen 2013 und<br />
<strong>2015</strong> Sensitec GmbH, das Institut für Produktionsmanagement,<br />
Technologie und<br />
Werkzeugmaschinen (PTW) der TU Darmstadt<br />
und der Hochfrequenzspindelhersteller<br />
Levicron GmbH in der Entwicklung<br />
eines neuartigen Systems für die Zustandsüberwachung<br />
von Maschinenspindeln auf<br />
Basis integrierter MR-Sensoren, um die<br />
Wellenauslenkungen und Geschwindigkeit<br />
hochauflösend zu erfassen.<br />
Bild 4 zeigt die Lage der GMR-Sensoren,<br />
die die Zustandsüberwachung einer luftgelagerten<br />
Hochfrequenzspindel möglich<br />
machen. Die Sensoren erfassen die axiale<br />
und radiale Auslenkung der Spindelwelle<br />
im Betrieb und können jegliche unerwartete<br />
Auslenkung erfassen, die durch Kollisionen,<br />
thermische Ausdehnung oder Eintritt<br />
von Debris im Luftlager aufgrund von überhöhten<br />
Schnittkräften, erfolgt.<br />
Das Funktionsprinzip ist in Bild 5 zu<br />
sehen. GMR-basierte Zahnsensormodule<br />
werden benutzt, um die absolute Bewegung<br />
von Zahnstrukturen, die direkt auf der<br />
Motorwelle angebracht sind, zu erfassen.<br />
Sie sind klein genug um direkt im Spindelgehäuse<br />
montiert werden zu können. Tests<br />
haben bewiesen, dass Wellenverlagerungen<br />
in axialer und radialer Richtung mit einer<br />
Auflösung von besser als 0,5 µm zuverlässig<br />
messbar sind. Weitere GMR-Sensoren kommen<br />
zum Einsatz, um die Drehgeschwindigkeit<br />
und die Winkel der Spindelwelle zu<br />
messen. Diese Informationen werden nicht<br />
nur für die grundlegende Funktionalität des<br />
Spindels benutzt, sondern auch in Verbindung<br />
mit den restlichen Sensordaten,<br />
um eventuelle Schäden oder Störungen<br />
eindeutig diagnostizieren zu können.<br />
Das neue System ermöglicht Messungen<br />
bei Spindeldrehzahlen bis 100 000 1/min.<br />
Es ist zu erwarten, dass dieser neue An -<br />
22 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
SPECIAL I SENSOR+TEST <strong>2015</strong><br />
satz die Verbreitung von Zustandsüberwachungssystemen<br />
bei Hochfrequenzspindeln<br />
deutlich erhöhen wird. Bisher ist<br />
die Nutzung solcher Systeme in der Praxis<br />
nur begrenzt vorzufinden.<br />
Ausblick und Perspektiven<br />
Es zeichnet sich ab, dass die Zustandsüberwachung<br />
eine der Anwendungen sein<br />
wird, welche durch die “Industrie 4.0“<br />
Initiative am stärksten profitiert. Die praktische<br />
Umsetzung hinkt jedoch den theoretischen<br />
Möglichkeiten hinterher. Neue<br />
magnetische Sensortechnologien können<br />
diesen Zustand demnächst ändern und<br />
es gibt weitere aktuelle Entwicklungen,<br />
beispielsweise im Bereich von extrem<br />
energieeffi zienten TMR (Tunnel magnetoresistive)<br />
Sensoren, die diesen Trend<br />
noch beschleunigen könnten. Die frühzeitige<br />
Berücksichtigung von zusätzlichen<br />
Sensoren bei der Auslegung von neuen<br />
Komponenten oder Produkten wird durch<br />
die Entwicklung von miniaturisierten<br />
Sensoren, von denen MR-Sensoren ein<br />
besonders vielversprechendes Beispiel<br />
sind, vereinfacht.<br />
Bilder: Aufmacher Fotolia, 03 BAM,<br />
04 Levicron GmbH<br />
www.sensitec.com<br />
04 Lage der GMR-Sensoren für Zustandsüberwachung<br />
an einer Hochfrequenzspindel<br />
05 Lage des Sensors für die Erfassung einer<br />
radialen Wellenauslenkung<br />
<br />
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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 23<br />
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SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />
Optische Charakterisierung von Oberflächen mithilfe interferometrischer Verfahren<br />
Wilfried Bauer, Benjamin Erler<br />
Die Forderung, kleine Toleranzen<br />
in der Qualitätskontrolle zu<br />
überprüfen, stellt eine Herausfor-derung<br />
für die Messtechnik<br />
dar: Neben der Genauigkeit muss<br />
gleichzeitig sichergestellt sein,<br />
dass der Sensor keine relevanten<br />
Informationen übersieht. Deshalb<br />
muss die gesamte Funktionsfläche<br />
charakterisiert werden. Berührende<br />
Messverfahren benötigen dazu<br />
jedoch viel Zeit. Die bessere Wahl<br />
sind optische Oberflächenmessgeräte,<br />
die schnell eine komplette<br />
Fläche charakterisieren.<br />
Dr. rer. nat. Wilfried Bauer, Dipl.-Ing. Benjamin<br />
Erler, beide Polytec GmbH<br />
In der optischen Oberflächenmesstechnik<br />
wirkt jedes Pixel einer Kamera als Sensor<br />
– zwei Millionen Pixel bedeuten zwei Millionen<br />
Messungen. Interferometrische Verfahren<br />
bieten dabei eine hohe Messgenauigkeit<br />
in vertikaler Richtung unabhängig<br />
von der Messfläche, dem sogenannten<br />
Gesichtsfeld. Daher bestimmt ein Weißlicht-Interferometer<br />
z. B. Ebenheiten, Parallelitäten<br />
oder flächige Stufen schnell und<br />
zuverlässig. Im Folgenden stellen wir Ihnen<br />
Ergebnisse von zwei verschiedenen Typen<br />
von Weißlicht-Interferometern vor, nämlich<br />
einen großflächig messenden Weißlicht-Interferometer<br />
für Formmessungen und ein<br />
Weißlicht-Interferometer-Mikroskop für<br />
feine Strukturen. Das Mikroskop bestimmt<br />
zusätzlich Texturparameter wie Rauheiten<br />
oder Strukturparameter.<br />
Flächenprofile vs. Linienprofile<br />
Im Vergleich zu Linienmessungen liefern<br />
Flächenmessungen etwa bei der Ebenheitsbestimmung<br />
mehr Informationen.<br />
Dadurch ist sichergestellt, dass sowohl der<br />
höchste als auch der niedrigste Punkt berücksichtigt<br />
und auch lokale Unebenheiten<br />
sicher erfasst werden. Diese lokalen<br />
Unebenheiten können zum Beispiel bei<br />
Kontaktflächen zu lokalen Belastungen<br />
führen, die wiederum die Lebensdauer<br />
eines Bauteils beeinflussen. Bild 1 zeigt<br />
eine solche Messung mit einem Weißlicht-<br />
Interferometer, wobei die Farben die<br />
Höheninformation repräsentieren.<br />
Bei ringförmigen Oberflächen kann das<br />
Instrument Kreisprofile erstellen. Bild 2<br />
zeigt ein solches Profil, welches zwischen<br />
den Kanten exakt in der Mitte verläuft und<br />
eine Ebenheitsabweichung von ± 100 nm<br />
aufweist, wobei die Ausrichtung an Ankerpunkten<br />
bzw. Kantenlinien eine hohe<br />
Reproduzierbarkeit gewährleistet. Dies gilt<br />
natürlich auch, wenn zwei Flächen miteinander<br />
in Beziehung gesetzt werden.<br />
Betrachtet man die beiden Flächen getrennt,<br />
so erkennt man, dass die untere<br />
(äußere) Höhenunterschiede von einigen<br />
µm aufweist und die obere (innere) 425 µm<br />
höher liegende Fläche konisch ist (Bild 3).<br />
Stufenhöhenmessungen zwischen zwei<br />
Punkten weisen größere Schwankungen<br />
auf, je nachdem welche Punkte auf den beiden<br />
Flächen jeweils ausgewählt wurden.<br />
Mithilfe der Flächenmessung können die<br />
Schwerpunkte von beiden Flächen sowie<br />
deren Parallelität bestimmt werden.<br />
Bei einem sogenannten telezen trischen<br />
Aufbau, wie er z. B. im TMS-100 oder TMS-<br />
500 verwirklicht ist, treten keine Abschattierungen<br />
auf. Dadurch ist es möglich, sehr<br />
weit auseinander- oder tiefliegende Bodenflächen<br />
zu charakterisieren. Ein Beispiel ist<br />
die Messung einer leicht gewölbten 40 mm<br />
tiefliegenden Oberfläche in einem Hohlzylinder,<br />
die zudem noch schief liegt. Die<br />
großflächig messenden Weißlicht-Interferometer<br />
TMS-100 und TMS-500 von Polytec<br />
haben einen Scanbereich von bis zu 70 mm,<br />
um auch Flächen mit größeren Höhendifferenzen<br />
charakterisieren zu können. Neben<br />
01 Ebenheitsmessung einer Kontaktfläche<br />
(gemessen mit TMS-100 TopMap<br />
Metro.Lab)<br />
02 Flächen- und Linienprofil einer<br />
ringförmigen Fläche (gemessen mit<br />
TMS-300 TopMap in.Line)<br />
03 Details der Ringflächen.<br />
Links: Flächenmessung mit einem<br />
Taster; rechts: Flächenmes sung<br />
mit einem Interferometer<br />
24 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
SPECIAL I SENSOR+TEST <strong>2015</strong><br />
der Ebenheit und Parallelität bestimmen sie<br />
damit auch Radien, Neigungswinkel und<br />
laterale Abstände.<br />
Die Beispiele zeigen, dass Sie mit einer<br />
optischen Flächenmessung wesentlich mehr<br />
Informationen gewinnen als mit traditionellen<br />
taktilen Methoden. Das Beispiel einer<br />
Münze in Bild 4 verdeutlicht dies: Hier ist<br />
eine Flächenmessung mit einem Taster dargestellt,<br />
bei der die Fläche aus Einzellinien<br />
zusammengesetzt ist. Daneben sieht man<br />
eine Flächenmessung mit einem Interferometer.<br />
Die Tastermessung benötigt 30 Minuten,<br />
die Flächenmessung weniger als eine.<br />
Kurze Messzeiten sind gefordert<br />
In der Qualitätssicherung spielen häufig<br />
nicht nur Messzeiten, sondern auch Reproduzierbarkeit,<br />
Rückführbarkeit und Vergleichbarkeit<br />
eine große Rolle. Die Vergleichbarkeit<br />
der Ergebnisse an verschiedenen<br />
Standorten muss dabei unabhängig vom<br />
Bediener gewährleistet sein. Auch sollten<br />
die Messungen automatisierbar sein und<br />
dies nicht nur für Routinemessungen,<br />
sondern auch für die Integration in die Fertigungslinie.<br />
Das folgende Beispiel einer Messung<br />
an kleinen Rädern soll dies erläutern:<br />
Um die Taktrate zu erhöhen, werden<br />
mehrere Räder im Gesichtsfeld platziert<br />
und gleichzeitig vermessen (Bild 5). Die<br />
Ersteinrichtung wird an einem Bauteil vorgenommen<br />
und Messablauf und Auswerte-<br />
Algorithmen festgelegt. Gleichzeitig erkennt<br />
der Sensor auch die Form des Erstbauteils<br />
und anhand dieser Informationen erkennt<br />
und vermisst er automatisch die anderen<br />
Bauteile. Im vorliegenden Fall dauerte diese<br />
Ersteinrichtung weniger als zwei Minuten.<br />
Diese kann gespeichert werden und steht<br />
dann benutzerunabhängig für alle folgenden<br />
Messungen zur Verfügung.<br />
Nach der Messung werden die Ergebnisse<br />
entweder exportiert oder als Gut-/Schlecht-<br />
Tabelle angezeigt. Wenn gewünscht, können<br />
schlechte Teile noch einmal in Augenschein<br />
genommen werden (Bild 6).<br />
Auch wenn die optionale Formerkennung<br />
nicht vorhanden ist, können Messung<br />
und Auswertung festgelegt und abgerufen<br />
werden. Damit sind benutzer- und ortsunabhängige<br />
Ergebnisse erzielbar.<br />
Bisher werden vornehmlich taktile<br />
Metho den für die Oberflächenmessungen<br />
eingesetzt. Daher beziehen sich fast alle<br />
internationalen Normen auf taktile Messungen.<br />
Mittlerweile finden optische Messinstrumente<br />
eine wachsende Verbreitung.<br />
Daher ist es nur konsequent, dass die internationale<br />
Normung die Flächenmessung<br />
und -auswertung beachtet und die optischen<br />
Messmethoden einbezieht.<br />
Wie die Beispiele zeigen, messen Weißlicht-Interferometer<br />
mit einer großen Präzision.<br />
Die Auflösungen (kleinste trennbare<br />
Stufenhöhe) liegen im Subnanometer<br />
Bereich, Texturparameter wie Rauheiten,<br />
Ebenheiten oder Stufenhöhen können mit<br />
nm-Genauigkeiten bestimmt werden.<br />
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04 Vergleich einer taktilen mit einer<br />
optischen Messung (TMS-100 TopMap<br />
Metro.Lab) am Beispiel einer Münze<br />
05 Gleichzeitige Messung von mehreren<br />
Rädchen; das umrahmte Rädchen wurde<br />
zum Einrichten verwendet (Messung mit<br />
TMS-500 TopMap)<br />
06 Eine in Augenschein genommene<br />
Einzelmessung<br />
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SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />
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Die stetig steigenden Qualitätsanforderungen<br />
und die strengen Fertigungstoleranzen<br />
in der produzierenden Industrie<br />
erfordern ein umfassendes System zur<br />
Qualitätssicherung sowie zur Aufzeichnung<br />
der Produktdaten für die lückenlose Rückverfolgung.<br />
Der Herstellungsprozess muss<br />
dafür so beschaffen sein, dass er nicht nur<br />
die individuellen Kundenanforderungen<br />
berücksichtigt, sondern eine geeignete<br />
Messtechnik zur Prozessüberwachung und<br />
Produktkontrolle in den Produktionsanlagen<br />
etabliert ist. Auf den Herstellungsprozess<br />
von Metallblechen beispielsweise wirkt eine<br />
Vielzahl unterschiedlicher Einflussgrößen<br />
– physikalische Komponenten sowie auch<br />
Faktoren, die ihren Ursprung in der Maschine<br />
selbst haben oder aus dem Prozess<br />
heraus entstehen. Um diese Wirkungszusammenhänge<br />
für eine qualitätsorientierte<br />
Fertigung sicherzustellen, muss der Anlagenbetreiber<br />
genaue Kenntnis über die Maschinen-,<br />
Prozess-, Material- und Produktdaten<br />
erhalten und diese auch langfristig archivieren<br />
können. Nur so kann er die einzelnen<br />
Prozessparameter überwachen, bei Nichteinhaltung<br />
vorgegebener Toleranzwerte<br />
oder beim Auftreten von Fehlern gezielte<br />
Maßnahmen zur rechtzeitigen Abstellung<br />
einleiten, damit letztlich die Produktqualität<br />
und vollständige Rückverfolgbarkeit der<br />
Die Thermo Scientific Messanlage besteht<br />
aus der Messmechanik mit Detektoren,<br />
dem Messstellenrechner, einer Visualisierungsstation<br />
und dem Langzeitarchiv. Für<br />
die Langzeitarchivierung der Messdaten<br />
und die übergreifende Prozess- und Qualitätsdatenanalyse<br />
wird das System der Iba<br />
AG aus Fürth eingesetzt. „Wenn der Anlagenbetreiber<br />
noch weitere Parameter zur<br />
Dicken- und Profilmessung hinzunimmt,<br />
Daten aus der Regelung in die Messung integriert<br />
werden oder Daten von mehreren<br />
Messanlagen gleichzeitig ausgewertet werden,<br />
behält man mit diesem System den<br />
Überblick“, erklärt Gerald Schöppner, Leiter<br />
Software Entwicklung bei Thermo Fisher<br />
Scientific. Das Iba-System ist ein PC-basiertes<br />
herstellerneutrales System, das den Produktionsprozess<br />
an mehreren Stellen isochron<br />
überwacht, analysiert und die Daten<br />
archiviert, um mehrere Prozesskomponenten<br />
zueinander in Beziehung zu setzen. Somit<br />
kann das Verhalten komplexer und<br />
schneller Prozesse sowie heterogener Automatisierungssysteme<br />
analysiert und optimiert<br />
werden.<br />
Optimierter Materialeinsatz<br />
und Produktionsprozesses<br />
Die Funktionsweise der Dicken- und Profilmessung<br />
wird am Beispiel einer Warmbreitbandstraße<br />
für die Stahlblechherstellung<br />
deutlich. Der C-Bügel kann für eine<br />
Bandbreite bis zu 2 200 mm und mehr<br />
ausgelegt werden und verfügt über ein<br />
Halb leiterdetektoren-Array mit einer hohen<br />
Profilauflösung und Genauigkeit. Gemessen<br />
werden neben dem Banddicken-Querprofil<br />
weitere Parameter wie das Temperatur<br />
profil, die Bandbreite und Bandgeschwindigkeit,<br />
Grate und Rillen sowie die<br />
Kantenform (edge drop). „Der Vorteil ist,<br />
dass unsere Messanlagen online und in<br />
Echtzeit die Absolutdicke und die Abweichung<br />
vom Dickensollwert generieren“, so<br />
Gerald Schöppner. Mit der Online-Messung<br />
kann der Anwender den Rohmaterialeinsatz<br />
und gleichzeitig den Produktionsprozess<br />
optimieren. Auf diese Weise vermindert<br />
sich der Ausschuss, die Produktqualität<br />
kann verbessert und nachgewiesen werden.<br />
26 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
„Die Dicken- und Profilprüfung ist für den<br />
Prozess unbedingt erforderlich“, erklärt<br />
Gerald Schöppner. Im Stahl- und Aluminiumblechwalzprozess<br />
werden die Messdaten<br />
von den Zwischenstichen genutzt,<br />
um das Walzmodell zu optimieren. Beim<br />
letzten Stich geht es um die Qualität des<br />
Produkts – darum, dass die vom Anwender<br />
bestellten Parameter für das gewalzte Band<br />
erfüllt sind.<br />
Die Fülle an Daten beherrschen<br />
Die am C-Bügel aufgenommenen Messsignale<br />
werden an die Bedienstation übertragen<br />
und auf dem Monitor als Quer- und<br />
Längsprofil grafisch angezeigt. „Die in unserer<br />
Messanlage berechneten Messwerte<br />
werden über eine Schnittstelle an das Iba-<br />
System übertragen“, bestätigt Gerald<br />
Schöppner. Diese Werte werden von dem<br />
Datenaufzeichnungssystem IbaPDA aufgezeichnet.<br />
Es nimmt zudem noch andere<br />
messsystemrelevante Einflussgrößen wie<br />
die Temperatur am Messkopf, die Materialtemperatur<br />
oder Randspuren auf. Auch<br />
Daten aus der Anlagenautomatisierung, die<br />
der Anlagenbetreiber zur Prozessanalyse<br />
benötigt, können einfach integriert werden.<br />
„Diese Fülle an Messdaten kann sowohl für<br />
den Prozessingenieur zur Wartung und<br />
Instandhaltung der Anlage interessant sein<br />
als auch für die Qualitätskontrolle am Ende<br />
der Produktionslinie“, ergänzt der Leiter<br />
Software Entwicklung. „Hier kommt der<br />
Vorteil des Datenaufzeichnungssystems<br />
zum Tragen: die breite Konnektivität zu den<br />
verwendeten unterschiedlichen Automatisierungen<br />
inklusive der verschiedenen<br />
Erfassungsmethoden für heterogene Anlagenkomponenten.<br />
Letztlich kann Iba an<br />
jedes Automatisierungssystem angeschlossen<br />
werden.“<br />
Langzeitanalysen zeigen<br />
Korrelationen auf<br />
Die Thermo Scientific Messanlagen nutzen<br />
das System zur Datenaufzeichnung, Analyse<br />
und Reporterstellung. Die Messwerte und<br />
Anlagenzustände werden in Messdateien<br />
(s. g. DAT-Files) aufgezeichnet und mit dem<br />
Analyseinstrument IbaAnalyzer dargestellt.<br />
Für die Erstellung der Messdateien gibt es<br />
verschiedene Möglichkeiten zum Beispiel<br />
über Profibus mit dem Profibus-Sniffer<br />
IbaBM-DPM-S. Mit ihm können bis zu<br />
512 Analog- und 512 Digitalsignale pro<br />
Millisekunde mitgelesen werden. Weder<br />
der Profibus noch die Steuerung werden<br />
zusätzlich belastet, da das Gerät selbst kein<br />
aktiver Teilnehmer am Bus ist. Mit dem Iba-<br />
Interface Generic TCP/IP lassen sich Daten<br />
einfach und flexibel über eine Ethernet-<br />
Verbindung von der Messanlage zum<br />
Datenaufzeichnungssystem IbaPDA übertragen<br />
und in Messdateien speichern. Bei<br />
einigen Messanlagen mit sehr großen<br />
Datenmengen erfolgt die Übertragung der<br />
Messdaten zum IbaPDA-System via Ankopplung<br />
über Reflective Memory.<br />
Umfangreiches Reporting<br />
Da alle gemessenen Daten als Iba-DAT-Files<br />
archiviert werden, können jederzeit detaillierte<br />
Analysen durchgeführt werden. Nach<br />
Extraktion wesentlicher Parameter in das<br />
datenbankgestützte Auswertesystem stehen<br />
mithilfe der Analysesoftware Funktionali-<br />
CDS4000<br />
Strom-<br />
Sensoren.<br />
Die neueste AMR-Generation.<br />
Messbereiche bis 450 A bei bis zu 65 % geringerem<br />
Volumen verglichen mit herkömmlichen<br />
closed-loop Stromsensoren mit integrierter<br />
Stromschiene.<br />
Hohe Bandbreite bis zu 750 kHz (-3 dB) und<br />
schnelle Antwortzeiten von bis zu 0,5 µs bei<br />
einer herausragenden Gesamtgenauigkeit von<br />
0,8 %.<br />
Typische Einsatzgebiete :<br />
• Solarwechselrichter<br />
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Sensor + Test , 12 - 443<br />
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01 Sondenbügel an einer Warmbreitbandstraße: Im oberen Bügelarm befinden<br />
sich die beiden Röntgenquellen, das Detektor-Array liegt im unteren Bügelarm<br />
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SENSOR+TEST <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />
täten wie umfangreiche Reporting-Werkzeuge<br />
mit Tages-, Wochen- und Monatsberichten<br />
sowie erweiterte Trending-Funktionalitäten<br />
zur Verfügung. Der Leiter Software<br />
Entwicklung erläutert: „Speziell die Anforderungen<br />
an die Rückverfolgbarkeit von Industrieprodukten<br />
sind mit dem System aufgrund<br />
der komfortablen Langzeitanalysen<br />
leicht zu realisieren.“ Der leistungsfähige Reportgenerator<br />
erlaubt das Erstellen maßgeschneiderter<br />
Analyseberichte. Die Ergebnisse<br />
werden als Ausdruck oder als Dokumentdatei<br />
(pdf, jpg etc.) ausgegeben. „Somit stehen<br />
die Messdaten langfristig zur Verfügung<br />
und dienen der Qualitätskontrolle und Produktfreigabe“,<br />
bestätigt Gerald Schöppner.<br />
Da Basisdaten aus dem Prozess umfassend<br />
in das Qualitätsmanagement integriert werden<br />
können, werden Zusammenhänge einzelner<br />
Messgrößen so erst sichtbar. „Einige<br />
unserer Kunden haben Iba bereits installiert<br />
und möchten an ihr vorhandenes System<br />
unsere Messanlage mitankoppeln“, so Gerald<br />
Schöppner. „Dies ist mit den verfügbaren<br />
Übertragungsmethoden leicht möglich.“ Ziel<br />
der Anwender ist es, aussagekräftige Kennwerte<br />
aller relevanten Maschinen-, Prozess-,<br />
Material- und Qualitätsdaten zu bekommen<br />
und signifikante Korrelationen zwischen<br />
diesen Daten zu erkennen.<br />
System-Einsatz im Prüffeld<br />
Das Iba-System wird bei dem Erlangener<br />
Unternehmen nicht nur online in den<br />
02 Architektur und Messgrößen der<br />
Thermo Scientific Messanlage Siporo<br />
Industrieanwendungen eingesetzt. Zusätzlich<br />
wird die Messtechnik im eigenen Prüffeld<br />
und bei der Inbetriebnahme der Messanlagen<br />
beim Anwender vor Ort genutzt.<br />
„Alle unsere Messsysteme werden bei uns<br />
am Standort zusammengebaut und dann im<br />
Prüffeld auf ihre Spezifikationen und Funktionen<br />
hin getestet. Die Anlagen werden<br />
komplett aufgebaut und geprüft“, so Gerald<br />
Schöppner. Das System auch im Prüffeld<br />
einzusetzen, hatte zum Ziel, die Prüfung zu<br />
automatisieren. Die Prüfer können direkt<br />
mit IbaPDA aufzeichnen, über den Ana lyzer<br />
automatisch Reports generieren und damit<br />
das Prüfprotokoll erstellen. Ohne das System<br />
wurden die Messwerte bisher über den<br />
Messstellenrechner ausgegeben und anschließend<br />
mit einem Terminal- Programm<br />
aufgezeichnet und in ein Text-Format gebracht.<br />
„Diese Vorgehensweise variierte von<br />
Anlage zu Anlage. Nun aber können wir<br />
standardisiert über einen Trigger festlegen,<br />
welche Werte zu welchem Zeitpunkt aufgezeichnet<br />
werden sollen“, ergänzt der Leiter<br />
Software Entwicklung. Über ausgewählte<br />
System-Variablen wird ein Trigger-Signal an<br />
das PDA-System geschickt, mit dem die Messung<br />
gestartet wird. Hat der Prüfer alle Einstellungen<br />
der Messanlage vorgenommen<br />
und mechanische Vorgaben erfüllt, wie etwa<br />
ein bestimmtes Muster in die Messanlage<br />
eingefügt, startet er auf der Bedienstation die<br />
Prüfung und damit die Aufzeichnung mit<br />
Iba. Durch Anpassung des Technostrings<br />
können die Messdateien den unterschiedlichen<br />
Tests eindeutig zugeordnet werden.<br />
Sicherheit und Transparenz<br />
im Produktionsprozess<br />
Bei der Inbetriebnahme der Messanlage beim<br />
Anwender vor Ort nutzt das Servicepersonal<br />
von Thermo Fisher Scientific ebenfalls die<br />
Messtechnik von Iba. Wie im Prüffeld werden<br />
sämtliche technische Daten und die Funktionalität<br />
der Anlage erneut überprüft. „Es werden<br />
die gleichen Tests gemacht wie im Prüffeld,<br />
damit man die Ergebnisse vergleichen<br />
kann und letztendlich dem Anwender vorlegen<br />
kann, dass alles passt“, so Schöppner.<br />
Auch bei der Inbetriebnahme führt die Analyse<br />
zu einer Automatisierung und Standardisierung<br />
und damit zu einer effizienteren<br />
Inbetriebsetzung. Auch Jahre nach Inbetriebnahme<br />
der Anlage besteht die Möglichkeit,<br />
erneut standardisierte Tests durchzuführen,<br />
um Veränderungen verfolgen zu können.<br />
Das sorgt für Sicherheit und Transparenz im<br />
kompletten Produktionsprozess.<br />
Fotos: Aufmacher Fotolia, Sonstige: iba AG<br />
www.iba-ag.com<br />
03 Analyse der Messergebnisse<br />
einer Sipro-Messanlage mit ibaAnalyzer<br />
28 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
Sensor+Test <strong>2015</strong><br />
Induktive Wegaufnehmer<br />
mit integrierter Elektronik<br />
Der optimierte und umweltfreundliche<br />
Wegaufnehmer<br />
von der Firma<br />
A.B. Jödden wertet die<br />
Induktivitätsänderung<br />
aus, die durch axiale Verschiebung<br />
eines Mu-Metallkerns<br />
hervorgerufen wird. Die Speise- und<br />
Auswerteelektronik ist im nur 10 mm dicken<br />
induktiven Wegaufnehmer der Firma Schreiber<br />
Messtechnik integriert. Mit der Betriebsspannung<br />
von 24 V DC benötigen die neuen Wegaufnehmer<br />
einen geringen Betriebsstrom von<br />
10 mA und liefern ein normiertes Ausgangssignal<br />
von 0 bis 10 V DC. Mit diesen Parametern<br />
wird auch der Einsatz in mobilen Systemen<br />
ermöglicht. Ein integrierter Mikrocontroller<br />
wertet die axiale Verschiebung des Mu-Metallkerns<br />
aus. Die induktiven Wegaufnehmer<br />
messen Wege bis zu 20 Millimeter mit hoher<br />
Auflösung. Die vergossene Bauweise (IP68)<br />
erlaubt den Einsatz der Sensoren auch bei<br />
extremen Umweltbedingungen wie Ölnebel,<br />
Regen, Staub sowie bei hohen Schock- und<br />
Vibrationsbelastungen.<br />
www.abjoedden.de<br />
Scanner für akustische Lecks<br />
Akustische Lecks mindern den Komfort von<br />
Fahrzeugen, Gebäuden und anderen Objekten.<br />
Mit dem Handheld-Gerät von ADM Messtechnik<br />
wird das Messobjekt aus geringer Entfernung<br />
akustisch und optisch<br />
gescannt. Ein Tablet-<br />
PC zeigt das Frequenzspektrum<br />
sowie den<br />
Schallpegel und gibt<br />
das fokussierte Geräusch<br />
auf einen Kopfhörer.<br />
Ein Bandpass-<br />
Filter begrenzt die Suche auf störende Frequenzen<br />
wie Brummen, Quietschen, Klappern, selbst<br />
wenn diese durch andere Geräusche überlagert<br />
sind. Die Schallsignale und Videobilder des Messobjektes<br />
können aufgezeichnet und am PC wiedergeben<br />
und analysiert werden. Spektren von<br />
mehreren Positionen lassen sich vergleichen,<br />
Maximalpegel in einem Frequenzband suchen<br />
oder ein Spektrogramm der gesamten Messung<br />
darstellen. Die störende Geräuschquelle wird<br />
dann anhand des Videobilds identifiziert.<br />
64-Kanal Sensor-Messbox<br />
für USB und Wifi<br />
An die Messbox Cebo-MSA64<br />
von Alldaq können bis<br />
zu 64 resistive (potenziome<br />
trische)<br />
Sensoren angeschlossen<br />
werden,<br />
aber auch eine Verbindung<br />
mit temperaturabhängigen<br />
Wider-ständen (NTC, PTC),<br />
lichtabhängigen Wider-ständen (Fotowiderstand,<br />
LDR), Dehnmessstreifen oder anderen<br />
resistive Sensoren ist denkbar. Die Abtastrate<br />
ist einstellbar und beträgt bis zu 12 800 Sensoren/s<br />
(200 Frames/s bei 64 Sensoren). Zusätzlich<br />
sind vier analoge Eingänge vorhanden,<br />
die zusammen mit den Sensoren abgetastet<br />
werden können. Durch eine Mehrpunkt-<br />
Kalibrierung für jeden einzelnen Sensor und<br />
die digitale Einstellbarkeit des Messbereichs<br />
können verschiedene Sensortypen oder<br />
Sensoren unterschiedlicher Empfindlichkeit<br />
verwendet werden. Eine Java-API zur Echtzeit-<br />
Einbindung der Messdaten in eigener Software<br />
ist ebenfalls verfügbar, ebenso Treiber und API<br />
für Windows, Linux und Mac OS X. Die mitgelieferte<br />
Software CebomsaLab (nur für Windows)<br />
ermöglicht eine Visualisierung der Messergebnisse<br />
und die Ausgabe in Textdateien zur<br />
Offline-Weiterverarbeitung.<br />
www.alldaq.com<br />
Wireless-Datenlogger<br />
für die Umwelttechnik<br />
Einen kompakten Handheld-Datenlogger für<br />
die drahtlose Übertragung von Daten präsentiert<br />
Althen. Der GL100-WL kann Messdaten über<br />
Peer-to-Peer-, LAN- oder WAN-Verbindungen<br />
an Mobilgeräte oder PCs übertragen. Von besonderem<br />
Vorteil ist dies beim Einsatz außerhalb<br />
von Gebäuden, etwa in landwirtschaftlichen<br />
und Photovoltaik-Anlagen oder anderen Applikationen<br />
im Bereich der Umwelttechnik. Die<br />
gezielte Überwachung der Wachstumsbedingungen<br />
in der Landwirtschaft unterstützt<br />
Petitlogger GL100-WL durch seine Sensormodule<br />
für Temperatur und Feuchtigkeit, Kohlendioxidgehalt<br />
sowie Beleuchtungs- und UV-<br />
Stärke. Für die Auswertung dieser Messgrößen<br />
auf dem Endgerät bietet der Hersteller eine<br />
spezielle Software an.<br />
Schnell.<br />
Könnte es sein, dass Sie sich auch für besonders robuste, leichte,<br />
exakte, individuelle und günstige Gerätevarianten im Bereich<br />
von –50 °C bis +3000 °C interessieren? Oder für Infrarotkameras?<br />
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zu 1000 Messungen pro Sekunde.<br />
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Sensor+Test <strong>2015</strong><br />
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Schwingungsmesstechnik konzipiert<br />
Mit der Embedded-Lösung DT 7837,<br />
konzipiert für die Schall- und Schwingungsmesstechnik,<br />
bietet das Unternehmen<br />
Data Translation eine neue<br />
Generation ARM-basierter, autonomer<br />
Messgeräte. Das Modul verfügt über<br />
eine 24 Bit Messtechnik sowie einen ARM-Cortex-A8-Prozessor<br />
mit 2 GB Flash-Speicher, eine USB-, Ethernet- und RS232 -Schnittstelle<br />
und einen SD-Kartenslot. Damit lässt es sich unabhängig<br />
von einem PC einsetzen und macht Akustik- und Vibrationsmessungen<br />
deutlich kompakter und flexibler. Vier 24-Bit-A/D-<br />
Eingänge mit zuschaltbarer IEPE-Sensorspeisung erlauben eine<br />
simultane Datenerfassung mit jeweils 102,4 kS/s. Die Messwerte<br />
können onboard in Echtzeit weiter verarbeitet werden. Ein 24-Bit-<br />
Ausgang, ein Tacho-Input sowie jeweils acht digitale Ein- und<br />
Ausgänge, Counter/Timer und verschiedene Triggerfunktionen<br />
vervollständigen das Modul. Alle Funktionen werden von übersichtlichen<br />
APIs unterstützt, die die Entwicklung eigener<br />
Embedded-Applikationen vereinfachen.<br />
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Schnelle Drucktaupunktmessung<br />
Das tragbare Hygrometer MDM50 von Michell ermöglicht schnelle<br />
Taupunktmessungen für Druckluft. Die T95 von Sättigung auf<br />
- 35 °C Drucktaupunkt liegt bei < 5 min. Das zentrale Element sind<br />
neuartige Polymer-Sensorelemente, die Langzeitstabilität und<br />
Resistenz gegenüber vielen Chemikalien bieten. Dazu kommen<br />
ein integrierter Partikelfilter und ein Gehäuse, das bei geschlossenem<br />
Deckel Schutzart Nema 6 (IP68) hat. Das Gerät enthält<br />
ein komplettes Probenahmesystem mit Filtration und Durchflussregelung.<br />
Das Messgas wird einfach über die Schnell-Kupplung<br />
oder Swagelok-Verschraubung angeschlossen<br />
und das Gerät eingeschaltet. Das Hygrometer<br />
ist für den Messbereich von - 50<br />
bis + 20 °C Taupunkt optimiert (Anzeigebereich<br />
- 60/+ 60 °C Taupunkt) und ist 16 h<br />
lang betriebsbereit. Typische Anwendungen<br />
sind die Taupunktmessung in Druckluft-<br />
Trocknern und die Feuchtemessung<br />
in medizinischen Gasen, an Kunststoff-Trocknungsanlagen<br />
und zur<br />
Qualitätsüberwachung von<br />
Instrumentenluft.<br />
www.michell.de<br />
Widerstandsthermometer<br />
Thermoelemente<br />
Mantelfühler<br />
Präzisionssensoren<br />
Kundenspezifische<br />
Sonderanfertigungen<br />
Komponenten und<br />
Zubehörteile<br />
Sensorsystem für exakte Positionsbestimmung<br />
von Flurförderzeugen<br />
Der Spezialist für Indoor Lokalisierungs-Systeme Quantitec geht<br />
mit einem der größten Hersteller von Gabelstaplern, dem Unternehmen<br />
Linde Material Handling, eine strategische Partnerschaft<br />
ein. Der Staplerhersteller evaluiert ob, seine Flurförderzeuge künftig<br />
mit dem von Quantitec entwickelten Inertial-Sensorsystem IntraNav<br />
ausgestattet werden sollen. Das System ermöglicht eine zentimetergenaue Lokalisierung von Flurförderzeugen.<br />
Dazu werden die winzigen Sensoren auf den Staplern angebracht, wobei vier Sender eine<br />
„Indoor GPS-Zelle“ bilden, in der die exakte Positionsbestimmung der ausgerüsteten Fahrzeuge erfolgt.<br />
Das System erlaubt Ortung und Navigation mit einem nahtlosen Indoor-Outdoor-Übergang<br />
selbst über große Flächen hinweg. Zur Analyse der Datenmengen kooperiert das Unternehmen mit<br />
Amazon Web Services und stellt damit eine skalierbare IoT Cloud-Plattform zur Verfügung. Der offizielle<br />
IntraNav Product-Launch erfolgt auf der Messe „Sensor+Test“ im Mai <strong>2015</strong>.<br />
www.quantitec.de<br />
Der Spezialist für<br />
Temperaturmesstechnik<br />
Gewerbepark 6, D-98716 Geraberg<br />
Tel. +49 (0) 3677 / 79 56-0<br />
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E-Mail info@electrotherm.de<br />
www.electrotherm.de<br />
Wir stellen aus: Halle 12 Stand 12-284<br />
Sensoren für das „Internet of Things“<br />
Rutronik präsentiert unter dem Motto „Rutronik Smart“ eine breite Palette an MEMS, magnetischen<br />
und optischen Sensoren führender Hersteller wie Bosch Sensortec, STMicroelectronics, Panasonic,<br />
Micronas, Infineon, Vishay und Omron. „Rutronik Smart“ ist das gebündelte Angebot aus ausgewählten<br />
Sensoren, Wireless-Komponenten, Mikrocontrollern, Powermanagement und Sicherheitslösungen<br />
sowie Software und Services für Geräte innerhalb des Internet of Things. Auf der Messe Sensor+Test<br />
stehen Sensoren für das Environmental Sensing sowie HMI-Lösungen im Fokus. Eines der Highlightprodukte<br />
ist die integrierte Sensoreinheit BME280 von Bosch Sensortec für die schnelle und präzise<br />
Messung von Druck, Luftfeuchtigkeit und Temperatur in einem Gehäuse. Die 2,5 × 2,5 × 0,93 mm große<br />
Einheit ist für Anwendungen wie z. B.Indoor-Navigation, Smart Home u.v.m. konzipiert.<br />
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30 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong><br />
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Ladungsverstärker-Modul für direkte<br />
Integration piezoelektrischer Sensoren<br />
Mit dem ein- und vierkanaligen 24-Bit-Ladungs -<br />
verstärker-Einschub 5171A bietet das Unternehmen<br />
Kistler die Möglichkeit, bei der Integration<br />
von piezoelektrischer Kraft sowie<br />
Druck- oder Beschleunigungssensoren in<br />
NI CompactRio-Anwendungen auf Zusatzgeräte<br />
zu verzichten. Dies vereinfacht die<br />
Verkabelung sowie Konfiguration und führt<br />
nicht zuletzt auch zu einer höheren Signalqualität.<br />
Messbereiche von ± 1 000 bis ± 1 000 000 pC erlauben die<br />
hochauflösende Erfassung von Signalen unterschiedlicher Höhen.<br />
Je nach Ladungsbereich können Signale bis zu 20 kHz bei einer<br />
Sample-Rate bis zu 50,78 kSps erfasst werden.<br />
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Analysator zum Nachweis von Stickoxiden<br />
Die Chemilumineszenz-Detektoren von Knestel werden individuell<br />
auf Anwender-Anforderungen abgestimmt und entsprechend gefertigt.<br />
Dabei erlaubt das CLDflex-Konzept die Auswahl ausschließlich<br />
der Komponenten, welche für die Messaufgabe benötigt werden.<br />
Verfügbar sind ein- sowie zwei-kanalige Reaktionskammern<br />
mit unterschiedlichen Messbereichen und Nachweisgrenzen. Neben<br />
der Reaktionskammer bilden Ozonator und Ozonzerstörer die<br />
Grundfunktionen. Ferner können zusätzliche Funktionen wie<br />
ein NO x<br />
-Konverter zur Reduktion von höherwertigen Stickoxiden,<br />
Leitungsführungen in Schlauch oder Edelstahlverrohung,<br />
Heizungen oder Ausgangskarten<br />
und Kommunikationsprotokolle konfiguriert<br />
und kombiniert werden. Die Geräte<br />
sind für Rohgas-Messungen auf 191 °C beheizbar.<br />
Optional kann das Gerät um eine<br />
NDIR-Messbank zur Detektion weiterer Gase<br />
erweitert werden. Chemilumineszenz basiert<br />
auf der chemischen Reaktion von Stickstoffmonoxid und Ozon zu<br />
Stickstoffdioxid. Dabei wird in der Reaktionsphase Licht emittiert.<br />
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berührungslose Temperaturmessung<br />
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Sensors & Technologies (CST), startet den Ver -<br />
trieb des keramisch-kapazitiven Niederdruck-<br />
Sensors P1A. Er misst von Vakuum bis 16 bar<br />
und erreicht mit seiner keramisch-kapazitiven<br />
Technologie gute Langfrist-Leistungswerte für<br />
Stabilität, Präzision und Überdrucksicherheit. Der P1A kann<br />
mit verschiedenen analogen und elektrischen Ausgängen ausgerüstet<br />
und mit standardisierten Druckanschlüssen versehen<br />
werden. Die internen Dichtungen des Messfühlers werden je<br />
nach Anwenderspezifikation gestaltet. Der Sensor eignet sich für<br />
Industriemaschinen, Abfall- und Abwasser-Management, medizinische<br />
Geräte, industrielle OEM-Anwendungen sowie pneumatische<br />
oder Vakuum-aktivierte Anwendungen und Maschinen.<br />
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Neue digitale Wägezellen<br />
wie die FIT7A sind eine Alternative<br />
zu Sensoren basierend auf elektromagnetischer<br />
Kraftkompensation<br />
(EMK). Mit einem bis zu 60 % günstigeren<br />
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sorgen die DMS-basierten Wägezellen für die Entwicklung neuer<br />
Maschinentypen und Marktsegmente.<br />
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Druck- und Zugkräfte im Bereich von 2,5 bis 100 N mit hoher<br />
Genauigkeit gemessen werden. Der Verformungskörper aus<br />
Edelstahl verfügt über einen integrierten Überlastschutz mit<br />
einer Bruchkraft von 500 bis 1 000 % Fnom. Zur Erfassung der<br />
Kräfte kommen Dünnfilm-DMS zum Einsatz. Die Kraftsensoren<br />
sind mit DMS-Ausgang oder mit integriertem Verstärker<br />
mit einem Ausgangssignal von 4 - 20 mA ausführbar. Der Verformungskörper<br />
und der integrierte Verstärker sind in einem<br />
Aluminiumgehäuse untergebracht,<br />
womit Schutzgrad IP42 erreicht wird.<br />
Zur Einleitung von Druckkräften<br />
und Zugkräften stehen entsprechende<br />
Kalotten und Krafteinleitungsteile<br />
zur Verfügung.<br />
www.ast.de<br />
Kompakter und flexibler Controller für raue Umgebungen<br />
National Instruments stellt den neuen CompactDAQ-Controller<br />
mit acht Steckplätzen vor und erweitert so das Angebot für Anwendungen<br />
mit hoher Kanalanzahl in rauen Umgebungen. Durch<br />
Integration von Prozessor, Signalkonditionierung und I/O in ein<br />
einziges CompactDAQ-System können Anwender die Gesamtkosten<br />
und Komplexität von Systemen reduzieren<br />
und zugleich die Messgenauigkeit erhöhen. Integrierte<br />
Messsysteme verringern die Zahl der erforderlichen<br />
Komponenten, Verbindungen und<br />
Verkabelung, die häufig zu Rauschen führen und<br />
zusätzliche Kosten verursachen. Sowohl die Controller mit vier als<br />
auch mit acht Steckplätzen verfügen über einen Intel Atom Dual-<br />
Core-Prozessor, der Windows Embedded 7 oder NI Linux Real-Time<br />
unterstützt. Durch diese standardisierten Betriebssysteme lässt<br />
sich in Kombination mit der Systemdesignsoftware<br />
LabVIEW bestehender Programmcode mühelos<br />
von vorhandenen Messsystemen auf die neuen<br />
Controller übertragen.<br />
www.ni.com<br />
4-Kanal-Ausgangsmodul sorgt für mehr<br />
Flexibilität im Automatisierungsbereich<br />
Für das Mess-, Regel- und Automatisierungssystem mTron T<br />
von Jumo gibt es ein neues Ausgangsmodul mit vier universellen<br />
analogen Ausgängen für Strom oder Spannung. Diese können auf<br />
die Signale 0 - 10 V/2 - 10 V/0 - 20 mA/4 - 20 mA konfiguriert werden.<br />
Die Kanäle sind galvanisch getrennt, jeder Ausgang kann separat<br />
eingestellt werden. Auch das Ausgangsverhalten im Fehlerfall ist<br />
frei definier- und konfigurierbar. Zur Einstellung des Systems kann<br />
die Software oder das Multifunktionspanel genutzt werden. Für<br />
die Konfigurierung und die Anpassung der Parameter sind keine<br />
Programmierkenntnisse erforderlich, da diese Einstellungen über<br />
ein Setup-Programm mit integrierter<br />
Hardware-Erkennung vorgenommen<br />
werden können. In Verbindung<br />
mit dem Multifunktionspanel<br />
mTron T HMI 840 (Typ<br />
705060) können viele Parameter<br />
des Systems auch über vorkonfigurierte<br />
Bedienmasken ausgewählt<br />
und verändert werden.<br />
www.jumo.net<br />
Feuchtesensor mit einer integrierten<br />
Signalverarbeitung<br />
Die digitalen OEM-Sensoren HTU21 von<br />
Amsys sind eine miniaturisierte Kombination<br />
einer kapazitiven Messzelle mit<br />
einem integrierten Temperaturfühler. Die<br />
Messzelle arbeitet mit einem dielektrischen<br />
Polymerfilm, der sich zwischen zwei<br />
Elektroden befindet und feuchtigkeitsempfindlich<br />
ist. Der Temperatursensor wird mit<br />
einer integrierten Bandgap-Schaltung realisiert. Die Sensoren<br />
sind optional auch mit PTFE-Filter verfügbar. Mit der Kombination<br />
Feuchtigkeits- und Temperatursensor können in einem<br />
nachfolgenden Prozessor sowohl der Taupunkt als auch die absolute<br />
Feuchte berechnet werden. Die Sensoren werden in einem<br />
(Reflow-)lötbaren 3 × 3 mm DFN-Chipgehäuse mit 0,9 mm Höhe<br />
angeboten. Damit eignet sich der Sensor für Serienanwendungen<br />
mit größeren Stückzahlen und beschränktem Bauraum. Die Sensoren<br />
eignen sich zur Kontrolle der Feuchte/Temperatur in elektrischen<br />
Geräten, andererseits können damit Feuchtigkeits- und<br />
Temperaturtransmitter hergestellt werden.<br />
www.amsys.de<br />
32 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
Flexibler Stromwandler, konzipiert<br />
für unterbrechungsfreie Messungen<br />
EtherCAT-basierte Messmodule für<br />
Anwendungen mit vielen Messsignalen<br />
Signal Concept hat robuste Wandler entwickelt,<br />
die in einem Temperaturbereich von - 20 bis<br />
+ 55 °C einsetzbar sind. Sie ermöglichen ein<br />
unterbrechungsfreies Messen von Strömen in<br />
Leitern beliebiger Geometrie. Kombiniert mit<br />
frequenzselektiven Messgeräten sind sie zur<br />
frequenzselektiven Bestimmung von Wechselströmen<br />
im Bereich von etwa 20 bis etwa 100 kHz geeignet. Hierdurch<br />
kön nen kleine Signalströme im Beisein großer Störamplituden<br />
genau gemessen werden. Zudem kann damit ein großer Amplitudenbereich<br />
von wenigen Milliampere<br />
bis zu über 20 A abgedeckt<br />
werden. Gefertigt werden<br />
die Wandler in der Standardlänge<br />
von 750 mm wie auch in<br />
verschiedenen anwenderspezifischen<br />
Längen. Der Durchmesser,<br />
ebenfalls auf Wunsch anpassbar,<br />
beträgt ca. 18 mm.<br />
www.signalconcept.de<br />
AMSYS<br />
Mit ihren EtherCAT-basierten<br />
Messmodulen bietet CSM auch<br />
Messtechnik für Anwendungen<br />
mit vielen Messsignalen und hohen<br />
Messdatenraten an. Der für diese Messmodulserie entwickelte<br />
Protokollumsetzer XCP-Gateway verbindet die bislang von<br />
Prüfstandsanwendungen bekannte EtherCAT-Welt mit dem<br />
weit verbreiteten Standard XCP on Ethernet. Dadurch kann auch<br />
Standard-Software genutzt werden, die in mobilen Fahrversuchen<br />
verwendet wird. XCP-Gateway ermöglicht die Messdatenerfassung<br />
via EtherCAT mit einer<br />
HOCHGENAUE<br />
NIEDERDRUCKSENSOREN<br />
www.amsys.de<br />
Anzeige<br />
+ + + Sensor + Test • Halle 12 • Stand 523 + + +<br />
Synchronisierung aller Messsignale<br />
und setzt diese Daten<br />
in das Protokoll XCP on Ethernet<br />
um. Mit der Technologie<br />
des XCP-Gateway wird eine<br />
Genauigkeit der Zeitstempel<br />
der Messsignale von 1 µs<br />
erreicht.<br />
www.csm.de<br />
Vielseitige Feuchte- und<br />
Temperatursensoren-Serie<br />
Eigensichere Messumformer für den<br />
Einsatz in explosiver Umgebung<br />
Amsys.indd 1 08.04.<strong>2015</strong> 10:19:09<br />
Die Sensor-Serie SHT3x von Senisirion bietet<br />
Feuchte- und Temperatursensoren mit unterschiedlichen<br />
Genauigkeitsstufen und Features. Für sie wurden<br />
die Stärken der SHT1x-, der SHT2x- und der SHTC1-Serien<br />
verbunden. Dazu verfügt die Serie über eine vom Nutzer<br />
programmierbare Alarmfunktion, wodurch die Sensoren als<br />
Feuchte- und Temperaturwächter eingesetzt werden können.<br />
Eine besondere Neuheit ist ein analoger ratiometrischer<br />
Spannungsausgang. Es handelt sich dabei um den ersten vollkalibrierten<br />
und linearen Digital/Analog-Feuchte- und Temperatursensor.<br />
Die Serie bietet als Schnittstellen I2C und Voltage Out, der<br />
Betriebsspannungsbereich liegt zwischen 2,4 und 5,5 V. Das neue<br />
Modell basiert auf der CMOSens-Technologie, die eine geringe<br />
Grundfläche von 2,5 × 2,5 mm und eine Höhe von 0,9 mm ermöglicht.<br />
Das macht den neuen Sensortyp zu einem der kleinsten<br />
Feuchtesensoren für Anwendungen oberhalb von 2,4 V.<br />
www.sensirion.com<br />
Rotronic bietet Messumformer für die Messung von Feuchte und<br />
Temperatur in explosiver Umgebung an. Die Serie HF520-Ex und<br />
die austauschbaren HC2-Ex-Fühler sind nach ATEX und IECEx<br />
zugelassen und entsprechen damit den neuesten internationalen<br />
Standards (IEC 60079-0/11/18/26/31/7). Optional sind auch die<br />
Ausgabe des Taupunktes und weiterer berechneter Parameter<br />
möglich. Die Serie beinhaltet robuste Aluminium-Messumformer<br />
mit oder ohne Display. Die angeschlossenen<br />
digitalen Messfühler sind in ein Edelstahlrohr<br />
vergossen und für den Betrieb in Zone 0/20<br />
zugelassen. Der Messumformer selber ist für<br />
Zone 1/21 zugelassen. Im Vergleich zum<br />
Vorgängermodell ist bei dem neuen Gerät<br />
durch ein verändertes Schaltungsdesign mit<br />
galvanischer Trennung keine eigensichere<br />
Speisung mehr erforderlich.<br />
www.rotronic.de<br />
+ + + Sensor+Test • Halle 12 • Stand 512 + + + Sensor+Test • Halle 12 • Stand 512 + + +<br />
Präzision<br />
in Taupunkt<br />
TAUPUNKT • RELATIVE FEUCHTE • SAUERSTOFF<br />
Max-Planck-Str. 14 ∙ 61381 Friedrichsdorf ∙ Tel. 06172 5917-0 ∙ www.michell.de
Sensor+Test <strong>2015</strong><br />
Touchscreen-Datenlogger für den<br />
universellen Einsatz<br />
Mit dem Datenlogger Alemo 710 bringt<br />
das Unternehmen Ahlborn eine Neuheit<br />
im Bereich applikationsunabhängiger<br />
Messgeräte auf den Markt. Die Bedienung<br />
geschieht intuitiv und komfortabel über<br />
Icons auf einem hell beleuchteten,<br />
farbigen 5,7" Touchscreen. Bei aufkommenden<br />
Fragen stehen Softwareassistenten und Hilfetexte in<br />
Popup-Fenstern zur Verfügung. Mess-, Spitzen-, Mittel- und<br />
Grenzwerte können in Listen, Balken- und Liniendiagrammen<br />
angezeigt werden. Aufgrund des Pultgehäuses mit Gummischutz<br />
kann auch im Feldeinsatz oder unter schwieriger Industrieumgebung<br />
fehlerlos gemessen werden. Für eine Auswertung am<br />
PC werden die Messdaten in einem 8-MB-Flashspeicher hinterlegt,<br />
der auch als Ringspeicher aktiviert werden kann. Falls<br />
der Speicherplatz bei einer Messgeschwindigkeit von bis zu<br />
1 000 Messungen/s oder einer autarken Langzeitaufzeichnung<br />
im Sleepmode doch zu knapp wird, können externe Speicher<br />
mit Micro SD card einfach aufgesteckt werden.<br />
www.ahlborn.com<br />
Thermische Sensoren – geeignet<br />
für Messungen mit hoher Präzision<br />
Die GSkin-Sensoren des Unternehmens GreenTec generieren<br />
ein analoges Spannungssignal. Das Signal ist proportional zum<br />
Wärmefluss oder der Temperaturdifferenz, die durch den Sensor<br />
anliegt. Aufgrund eines skalierbaren Produktionsprozesses<br />
ermöglichen die Sensoren Messungen mit hoher thermischer<br />
Präzision. Zudem erkennen sie Temperaturgradienten im<br />
Nano-Kelvin-Bereich und Wärmeflüsse im Micro-Watt-Bereich.<br />
Die Sensoren sind in verschiedenen Formfaktoren erhältlich<br />
und werden für spezifische Anforderungen angepasst. Die<br />
Integration geschieht mithilfe von Löt-, Klemm- oder Klebeverbindungen.<br />
Eingesetzt werden die<br />
Sensoren zum Beispiel für Strömungsmessungen,<br />
nicht invasive Temperaturmessungen<br />
und Temperaturprofilerstellungen<br />
in Materialien und Flüssigkeiten.<br />
www.greenteg.com<br />
Beschleunigungssensor kombiniert<br />
zwei Sensorprinzipien<br />
Antriebswelle<br />
Pleuel-<br />
Telemetrie<br />
Temperaturmessung<br />
E-Motor<br />
(Hybrid Motor)<br />
Die Beschleunigungssensoren der 7705A-Serie von Dytran<br />
kombinieren die Merkmale von piezoelektrischen Sensoren<br />
und solchen mit variabler Kapazität in einem Gehäuse. Hierdurch<br />
erhält man die maximale Bandbreite von DC (0 Hz) bis<br />
10 kHz. Statische Beschleunigungen wie Kurvenfahrten, langsame<br />
Schwingungen unter 1 Hz und hochfrequente Vibrationen<br />
bis zu 10 kHz können nun mit dem gleichen Sensor gemessen<br />
werden. Die Extended-Low-Frequency-Beschleunigungsmesser<br />
werden mit Messbereichen von 20, 40 und<br />
200 g angeboten. Sie arbeiten mit einer 5 - 28-V<br />
DC-Versorgung bei 7 bis 9 mA Strom. Signal<br />
und Stromversorgung finden über einen vierpoligen<br />
M4.5 × 0,35 Steckeranschluss statt.<br />
www.sensoren.de<br />
Inputshaft<br />
Klimakompressorflansch<br />
Radübertrager<br />
Flexplate<br />
MANNER Sensortelemetrie<br />
Eschenwasen 20 ·78549 Spaichingen<br />
Tel. 07424 9329-0 ·Fax 07424 9329-29<br />
www.sensortelemetrie.de<br />
Ein Sensor für alle Systeme<br />
Der Smart Sensor S 2000 ist die Basis aller Sensorsysteme von<br />
Intenta. Die integrierte Software erfasst die Umgebung dreidimensional<br />
und erkennt Objekte und Personen. Der Sensor dient einerseits<br />
dem Erheben von Statistiken, zum Beispiel durch Personenzählung<br />
und Verweildauermessung, wobei eine Unterscheidung<br />
verschiedener Personengrößen erfolgen kann. Zum anderen wird<br />
er in Sicherheitsanwendungen eingesetzt wie Zutrittskontrolle,<br />
Verhaltensanalyse, beispielsweise Sturzerkennung, und das Steuern<br />
von Anlagen durch das Erkennen von An- und Abwesenheit<br />
von Personen, z. B. in der Strahlentherapie und<br />
bei Belüftungsanlagen in Lackieranlagen.<br />
www.intenta.de<br />
34 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong><br />
Manner.indd 1 20.04.<strong>2015</strong> 07:58:29
Schwingungserreger für tieffrequente<br />
Analysen von Sensoren<br />
Der neue Schwingungserreger SE-13 des Unternehmens<br />
Spektra eignet sich für tieffrequente<br />
Analysen und Kalibrierung von Sensoren für<br />
geophysikalische Untersuchungen. Der SE-13<br />
kann schwere Prüflinge mit einer Masse bis<br />
zu 50 kg und max. 350 mm Durchmesser bei<br />
starker Signalqualität anregen. Dazu wurde ein<br />
neues Luftlager entwickelt und zum Patent angemeldet,<br />
das sowohl eine reibungsfreie Führung des Schwingtisches<br />
erlaubt als auch hohe Prüflingsmassen tragen und in einer definierten<br />
Nulllage halten kann. Für die Kalibrierung von Sensoren<br />
werden im Frequenzbereich von 0 bis 400 Hz die Vorgaben der<br />
Norm ISO 16063-11 bezüglich Querschwingungen und harmonischer<br />
Verzerrungen übertroffen. Ein staatliches französisches<br />
Institut zählt zu den ersten Kunden und nutzt den SE-13 für<br />
Absolutkalibrierungen schwerer seismischer Sensoren mithilfe<br />
von Laservibrometer als Referenzaufnehmer.<br />
www.spektra-dresden.com<br />
Präzisions-Laser-Sensoren<br />
K1G – der kleinste und schnellste seiner Klasse<br />
Stark an transparenten Materialien<br />
Eine Kombination aus CMOS linear Bildsensor<br />
und modernster Lasertechnik garantiert eine<br />
extrem schnelle und hochauflösende Objekterkennung<br />
und Positionsmessung …<br />
Auflösung 0,1 µm<br />
Messzyklus 250 µs<br />
Erfassungsbreite 7mm<br />
Bauhöhe 8 mm (K1G-S07)<br />
4-Kanal-Auswertemodul<br />
Berechnungsroutinen<br />
Kantenerkennung<br />
Messgeräte nahtlos integrierbar<br />
Dewetron bietet die Dewe2-Messgeräte neben schlüsselfertigen<br />
Instrumentenlösungen nun auch als Open Systems an. Damit<br />
sind die Geräte offen für andere Software und können in bestehende<br />
Prüfstandsumgebungen eingebunden werden. Mit den<br />
offenen Systemen stehen auch Treiber-Bibliotheken für die<br />
grafischen Entwicklungs-Tools wie NI Labview und Dasylab<br />
bereit. Auch textbasierende Programmiersprachen wie C#<br />
werden unterstützt. Ebenfalls neu ist, dass neben Microsoft<br />
Windows (32 und 64 Bit) auch ein Linux-Treiber zum Angebot<br />
gehört. Das erleichtert die Einbindung der Messgeräte oder<br />
Kernelementen wie den analogen isolierten<br />
Signalverstärker DAQP/HSI,<br />
Orion A/D-Karten oder die neue Generation<br />
der Trion-Module in bestehende<br />
Prüfstandsumgebungen. Auch softwaretechnisch<br />
können sie nun nahtlos<br />
integriert werden.<br />
azbil Europe NV<br />
Zeppelinstraße 3<br />
85399 Hallbergmoos<br />
Tel: + 49 (0) 811 541 543 0<br />
Email: infogb@eu.azbil.com<br />
www.eu.azbil.com<br />
Schichtdickenmessung<br />
Abstandsmessung<br />
zbil_Anzeige_K1G_glas_91x132_03.indd 1 09.04.15 16:16<br />
Azbil.indd 1 28.04.<strong>2015</strong> 07:46:02<br />
ströMungstEchnik<br />
aus meisterhand<br />
www.dewetron.com<br />
Rauscharmer Single-mode DPSS-Laser<br />
für vielfältige Einsatzbereiche<br />
Das Unternehmen Frankfurt Laser Company (FLC) bietet eine<br />
neue Linie von wellenlängenstabilisierten „Single-mode DPSS“-<br />
Lasern mit cw-Ausgangsleistungen bis zu 3 W an. Erhältlich sind<br />
die Wellenlängen 355, 442, 515 und 1 064 nm. Der Strahl ist frei<br />
von Modensprüngen und Rückkopplungsverlusten. Mit einem<br />
Rauschverhältnis von weniger als 0,1 % rms haben diese Laser<br />
eine Strahlqualität, die sich vor<br />
allem für Anwendungen wie die<br />
DNA-Sequenzierung, Durchflusszytometrie,<br />
Raman-Spektroskopie<br />
wie auch die Fluoreszenz-Spektroskopie<br />
eignet.<br />
www.frlaserco.com<br />
Energieerzeugung<br />
Verfahrenstechnikenstechnik<br />
Wasseraufbereitungeitung<br />
Maschinenbau<br />
Anlagenbau<br />
Prozessindustrie<br />
contact@meister-flow.com | www.meister-flow.com | (+49) 6096 9720 279<br />
Besuchen Sie uns:<br />
MEORGA, MSR-Spezialmesse, Hamburg-Schnelsen, 10.06.<strong>2015</strong>, Standnummer N4<br />
Meister.indd 1 28.04.<strong>2015</strong> 07:55:12
Sensor+Test <strong>2015</strong><br />
Allrounder der digitalen Messtechnik<br />
Das digitale I/O-Gerät USB-<br />
OI16 mit Multifunktionszählern<br />
von BMC kann auch<br />
höhere Spannungen und<br />
Ströme isoliert und digital<br />
erfassen. Es eignet sich zum<br />
Beispiel zur Überwachung<br />
von automatisierten Produktionsprozessen,<br />
Steuerung von<br />
Maschinen und Anlagen oder Stückzahlerfassung. Das kompakte<br />
USB-Gerät ist zur Hutschienenmontage geeignet. Alle Funktionen<br />
eines digitalen I/O-Geräts, eines Inkrementalgeber-Messsystems<br />
und einer Optokoppler-Karte mit Halbleiterschaltern sind auf<br />
10 × 10 cm integriert. An je 16 digitalen Ein- und Ausgängen<br />
können Spannungen bis 32 V und Ströme bis 250 mA pro Ausgang<br />
galvanisch getrennt erfasst und ausgegeben werden. Die beiden<br />
32-Bit Zähler mit Quadraturdekoder ermöglichen nicht nur das<br />
einfache Zählen von Impulsen oder den Anschluss eines Up/Down-<br />
Counters, sondern auch die Bestimmung von Position und<br />
Frequenz mit Inkrementalgebern. Geeignet für Messungen im<br />
Niederfrequenzbereich ist die integrierte Periodenmessfunktion.<br />
www.bmcm.de<br />
Kalibriersysteme und<br />
Kalibrierdienstleistungen<br />
Schwing- und Stoßerreger für<br />
Qualitätssicherung<br />
in der Sensorherstellung<br />
MEMS-Tests<br />
Prüfen mikromechanischer<br />
Bauelemente<br />
Ermüdungstests<br />
Qualität durch<br />
Prüfen<br />
und Umweltsimulation<br />
www.spektra-dresden.com<br />
DAkkS Nr.: D-K-15183-01-00<br />
DIN EN ISO/ IEC 17025: 2005<br />
SENSOR+TEST<br />
DIE MESSTECHNIK-MESSE<br />
Nürnberg 03.– 05.05.2014<br />
Halle 11<br />
Stand 429<br />
SPEKTRA-Fachseminare 30.09.– 02.10.<strong>2015</strong><br />
Kalibrieren in der Schwingungstechnik und Akustik<br />
SPEKTRA Schwingungstechnik und<br />
Akustik GmbH Dresden<br />
Heidelberger Straße 12<br />
01189 Dresden, Germany<br />
Telefon +49 351 400 24-0<br />
Telefax +49 351 400 24-99<br />
sales@spektra-dresden.de<br />
is a subsidiary of SPEKTRA<br />
Exakte Zeitsynchronisation für externe<br />
Mess- und Automatisierungssysteme<br />
Mit dem Zeitsynchronisationsmodul Iba Clock können PDA- und<br />
PADU-S-IT-Systeme von Iba mit einer Genauigkeit von besser als<br />
1 µs synchronisiert werden. Iba Clock ermöglicht so eine zeitsynchrone<br />
Erfassung und Messung der Daten über Systemgrenzen<br />
hinweg. Zur Zeitsynchronisation<br />
externer Mess- und Automatisierungssysteme<br />
stehen mehrere<br />
Ausgangssignale wie DCF77, PPS<br />
oder Ethernet-basierte Netzwerkprotokolle<br />
zur Verfügung.<br />
Extrem kompakter Durchflussmesser<br />
Der FC50-EX-CA von Flow Vision ist ein extrem kompakter<br />
Durchflussmesser für die Zonen 2, 21 und 22. Er ist einsetzbar<br />
in Luft, Druckluft, Stickstoff und Sauerstoff und besitzt einen<br />
4 - 20 mA Analogausgang, einen Schalt- bzw. Pulsausgang und<br />
einen 10-fach LED-Balken zur Anzeige des gemessenen Durchflusses.<br />
Die Strömungs-/Durchflussmesser und Strömungswächter<br />
für alle explosionsgefährdeten Bereiche in Gruppe II<br />
(über Tage) arbeiten mit dem kalorimetrischen Messprinzip.<br />
Dieses ermöglicht eine direkte Massestrom-/Normvolumenstrommessung,<br />
Messung in leitfähigen und nicht leitfähigen<br />
Flüssigkeiten, in Gasen mit Unterdruck<br />
und bis zu 100 bar. Auch eine gleichzeitige<br />
Messung der Mediumstemperatur ist möglich.<br />
Die Sensoren werden aus Edelstahl<br />
1.4571 oder optional aus Sondermaterialien<br />
wie Hastelloy C4 2.4610 gefertigt.<br />
www.flowvision-gmbh.de<br />
www.iba-ag.com<br />
Modularer Druckregler für die<br />
wartungsfreundliche Kalibrierung<br />
Europascal bietet mit dem modularen Druckregler 6270A eine<br />
einfache und wartungsfreundliche Lösung zum Kalibrieren einer<br />
breiten Produktpalette von Druckmessgeräten und Sensoren. Der<br />
Druckregler deckt Druckbereiche von sehr niedrigen Differenzdrücken<br />
bis zu 200 bar (3 000 psi) Überdruck und damit die<br />
Anforderungen der meisten Druckmessgeräte und Sensoren ab.<br />
Zwei Genauigkeitsklassen, 0,02 % vom Bereichsendwert oder<br />
0,01 % vom Messwert, ermöglichen ein ausgewogenes Verhältnis<br />
zwischen Genauigkeit und Kosten. Aufgrund der modularen<br />
Auslegung bietet der Regler die nötige<br />
Flexibilität für den Einbau von Modulen<br />
mit unterschiedlichen Genauigkeitsklassen<br />
im selben Gehäuse.<br />
www.europascal.de<br />
36 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong><br />
Spektra.indd 1 20.04.<strong>2015</strong> 11:22:59
Vom Software-Datenlogger zum Echtzeitsystem<br />
für die Schwingungsanalyse<br />
Für seine Datenlogger-Software Quick DAQ bietet das Unternehmen<br />
Data Translation jetzt zwei Optionen an, die aus der Basisversion des<br />
Programms ein leistungsstarkes Tool für die Schall- und Schwingungsanalyse<br />
machen. In Verbindung mit den USB- und Ethernet-Messmodulen<br />
des Herstellers ermöglicht die Software eine kontinuierliche Erfassung von Messdaten<br />
inklusive Spektral und Modalanalysen, sowohl in Echtzeit als auch offline. Dabei stehen zahlreiche<br />
mathematische und grafische Funktionen für die Durchführung von FFT-Analysen über ein oder<br />
zwei Kanäle zur Verfügung. Dazu zählen im Bereich der 1-Kanal-FFT-Analyse die Berechnung des<br />
Spektrums, Auto-Spektrums sowie Autoleistungsspektrums (PSD). Für die FFT-Analyse über zwei<br />
Signale sind u. a. die Funktionen Frequenzantwort, Kreuzspektrum und Kohärenz vorhanden,<br />
ausgestattet mit flexiblen Windowing- und Averaging-Optionen (z.B. Hamming, Hanning, Blackman,<br />
Bartlett). Die Berechnung dynamischer Kenngrößen erfolgt automatisch. Dazu zählen Input Below<br />
Full Scale (IBF), Total Harmonic Distortion (THD), Signal-to-Noise Ratio (SNR) und weitere.<br />
Supporting your great ideas<br />
Kompetenz<br />
in der<br />
Sensorik<br />
Drucksensoren<br />
Von low cost bis high end<br />
Für Gase bis aggresive Medien<br />
www.datatranslation.de<br />
Füllstande berührungslos und eingriffsfrei messen<br />
Der neue Füllstandssensor SonoQ-Level im Vertrieb von Is-Line basiert auf der<br />
Ultraschall-Messtechnik der Firma Inoson. Er ermöglicht es, Füllstände in Tanks<br />
und Behältern zu messen, ohne diese zu öffnen oder zu schädigen. Das System<br />
besteht aus einem Ultraschall-Messkopf und der dazugehörigen Auswerteelektronik.<br />
Beim Messkopf gibt es zwei unterschiedliche Versionen. Der Dry-Coupling-<br />
Messkopf wird von unten an den Behälter gedrückt, wodurch der Behälter ohne<br />
Zusatzmittel ausgetauscht werden kann, zum Beispiel bei austauschbaren Einwegbehältern.<br />
Der zweite Messkopftyp wird mithilfe einer Klebebefestigung an der<br />
Behälteraußenwand befestigt. Durch Messung der Laufzeit des Ultraschalls zwischen dem Boden<br />
und dem reflektierenden Flüssigkeitsspiegel kann der Füllstand – auch in schäumenden Flüssigkeiten<br />
– sicher bestimmt werden.<br />
www.is-line.de<br />
Gassensoren<br />
0…25 % O 2 oder 0…95 % O 2<br />
Diffusion oder Durchfluss<br />
Hohe Genauigkeit<br />
Beschleunigungssensoren<br />
1- oder 3-achsig, ± 1 bis ± 6000 g<br />
Kapazitiv, piezoresistiv<br />
oder piezoelektrisch<br />
Hochgenaue Inertialsensoren mit hoher Auflösung<br />
Das Unternehmen First Sensor AG präsentiert eine neue Technologieplattform<br />
zur Herstellung hochgenauer Inertialsensoren zur Messung von Neigung, Beschleunigung<br />
und Vibration. Die kapazitiven Sensoren basieren auf einkristallinen Silizium-Sensorelementen<br />
und mikromechanischen Herstellungsverfahren. Zudem erreichen sie ein hohes Signal-<br />
Rausch-Verhältnis sowie eine gute Temperaturstabilität und erkennen kleinste Lage- oder Beschleunigungsänderungen.<br />
Des Weiteren minimiert die patentierte AIM-Technologie parasitäre Kapazitäten.<br />
Alle MEMS-Inertialsensoren können aufgrund der modularen Technologie flexibel an spezifische<br />
Anforderungen angepasst werden. Das kapazitive Sensorelement und die ASIC-Signalverarbeitung<br />
sind in ein hermetisch abgeschlossenes SMD-Gehäuse für die platzsparende Leiterplattenmontage<br />
integriert. Zusätzlich stehen verschiedene Entwicklungsplatinen für die einfache und<br />
schnelle Auswertung der Sensorsignale zur Verfügung.<br />
www.first-sensor.com<br />
Kit-Drehgeber<br />
bis 10 000 CPR, Ø ≥18 mm<br />
ABZ und UVW optional<br />
Kreisel/IMUs<br />
Von 75 bis 900 °/s, bis 200 g<br />
Analog- und Digital-Ausgang<br />
Kraftsensor – konzipiert zur Messung kleinster Kräfte<br />
Der Kraftsensor KD34s von ME-Messsysteme<br />
wurde zur Messung kleinster Kräfte ausgelegt.<br />
Durch den integrierten Anschlag<br />
gegen Überlast ist dieser Kraftsensor<br />
auch im Messbereich 0,5 N noch<br />
sicher in der Handhabung. In der<br />
Ausführung für 0,5 N werden Dehnungsmessstreifen<br />
aus einer Platin-<br />
Nickel-Legierung eingesetzt – mit einer um<br />
den Faktor 2 höheren Empfindlichkeit gegenüber<br />
herkömmlichen Dehnungsmessstreifen<br />
aus Konstantan. Der Messweg<br />
beträgt deswegen nicht mehr<br />
als 0,25 mm bei 0,5 N.<br />
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MESSE ACHEMA <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />
Prozesstechnik im Aufwind<br />
Achema stellt gleich drei Themen in den Mittelpunkt der Leitmesse<br />
Mit der Schwerpunktsetzung auf die Prozessanalytik, industrielle<br />
Wassertechnik und die biobasierte Produktion spiegelt das Weltforum<br />
der Prozessindustrie die allgemeinen wirtschaftlichen Trends in seinen<br />
Kernbranchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau und der chemischen<br />
Industrie wider. Zudem erwarten den Besucher Neuheiten aus<br />
den Bereichen Energieeffizienz, Werkstoffe und Materialprüfung sowie<br />
Sicherheitstechnik, die ebenso zu den diesjährigen „hot topics“ zählen.<br />
Vom 15. bis zum 19. Juni <strong>2015</strong> öffnet die<br />
Achema <strong>2015</strong> in Frankfurt am Main ihre<br />
Pforten. Etwa 3800 Aussteller werden dann<br />
ihre Produkte präsentieren – in diesem Jahr<br />
mit dem Fokus auf der Prozessanalytik, der<br />
industriellen Wassertechnik und der biobasierten<br />
Produktion. „Mit drei Schwerpunktthemen<br />
tragen wir der Breite der Achema<br />
Rechnung und richten gleichzeitig den<br />
Scheinwerfer auf Entwicklungen, die die<br />
Prozesstechnologie grundlegend verändern“,<br />
sagt Dr. Thomas Scheuring, Geschäftsführer<br />
der Dechema Ausstellungs-GmbH. Praktisch<br />
alle Bereiche der Prozessindustrie<br />
werden von den Schwerpunktthemen berührt.<br />
Sonderpublikationen und das Kongressprogramm<br />
sollen ein besonderes<br />
Augenmerk auf die Innovationen in diesen<br />
Bereichen quer durch alle Ausstellungsgruppen<br />
legen.<br />
Fokusthemen beeinflussen<br />
die Prozessindustrie<br />
Die Prozessanalytik bietet weit mehr als<br />
die zeitnahe Erfassung von Messwerten.<br />
Sie liefert Informationen für die Prozessoptimierung<br />
sowie Prozessautomation<br />
und macht so grundlegende Veränderungen<br />
in der Prozessführung wie die Einführung<br />
von „Quality by design“ überhaupt<br />
erst möglich. Von der Labor- und Analysentechnik<br />
über die Mess- und Regeltechnik<br />
bis hin zu den Verfahrensentwicklern<br />
und Zulieferern ist der Beitrag vieler<br />
Disziplinen gefragt, um die Möglichkeiten<br />
voll auszuschöpfen.<br />
25 Jahre Partner der Prozessmesstechnik<br />
Gasmesstechnik<br />
für O 2<br />
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38 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
Wussten Sie schon,<br />
dass türkische Maschinen<br />
in 200 Länder<br />
exportiert werden!<br />
Wussten Sie schon,<br />
dass mehr als 60 %<br />
der Maschinenexporte in die<br />
EU und USA gehen!<br />
Die industrielle Wassertechnik ist ein weiteres<br />
Thema, das international ganz oben<br />
auf der Agenda steht. Ob „zero liquid<br />
discharge“ oder emissionsarme Produktion<br />
– längst schon geht es nicht mehr darum,<br />
einen Filter ans Abwasserrohr zu<br />
setzen. Stattdessen stehen Konzepte für<br />
ein kosten- und energieeffizientes integriertes<br />
Wassermanagement im Fokus der<br />
Entwicklungen. Die Rückgewinnung von<br />
Energie, Roh- und Wertstoffen, der Umgang<br />
mit Konzentraten und die Planung<br />
und Steuerung von Wasser- und Stoffströmen<br />
sind zentrale Fragen. Sie treiben<br />
Verfahrenstechniker und Materialwissenschaftler<br />
ebenso um wie Chemiker, Anlagenplaner<br />
und Steuerungsexperten.<br />
Die „BiobasedWorld“ bildet wie schon<br />
2012 die biobasierte Produktion ab, die<br />
nach wie vor ein wesentliches Thema für<br />
Forschung und Industrie ist. Der Übergang<br />
in eine biobasierte Wirtschaft ist ohne biotechnologische<br />
Methoden nicht denkbar.<br />
Neben der Forschung und Prozessentwicklung<br />
sind aber auch die Hersteller von<br />
Komponenten, Anlagenbauer sowie Messund<br />
Regeltechniker gefragt, um die Vision<br />
einer Bioökonomie Wirklichkeit werden zu<br />
lassen.<br />
Achema-Praxisforen als<br />
neues Format<br />
Damit sich Besucher, deren Interesse einem<br />
speziellen Fokusthema gilt, zurechtfinden,<br />
entstehen im Vorfeld themenspezifische<br />
Publikationen mit Rundgängen, die auch in<br />
der Achema-App wiederzufinden sind.<br />
Zusätzlich wird es Markierungen in den<br />
Hallen und auf den Hallenplänen geben,<br />
die die schnelle Orientierung erleichtern.<br />
Mit neuen Formaten wollen die Veranstalter<br />
außerdem den Austausch zwischen<br />
A nwendern und Anbietern weiter fördern:<br />
Die Achema-Praxisforen befassen sich mit<br />
Themen wie Single-Use-Technologien,<br />
pharmazeutische Produktion, Komponenten<br />
und Apparate, Misch- und Trenntechnik,<br />
Sicherheit und Anlagenüberwachung.<br />
Neue Entwicklungen aus der Praxis werden<br />
hier in Kurzvorträgen in unmittelbarer<br />
Nähe der jeweiligen Ausstellungshallen<br />
präsentiert. Damit sollen für Besucher mit<br />
spezifischen Interessengebieten die Wege<br />
zwischen Vorträgen und Ständen verkürzt<br />
werden, so dass sie ihren Besuch noch effizienter<br />
gestalten können.<br />
Umfassend informiert sein<br />
Die Achema ist das Weltforum für chemische<br />
Technik, Verfahrenstechnik und Biotechnologie.<br />
Alle drei Jahre präsentieren bei<br />
der globalen Leitmesse der Prozessindustrie<br />
fast 4 000 Aussteller aus mehr als<br />
50 Ländern dem internationalen Fachpublikum<br />
neue Produkte, Verfahren und<br />
Dienstleistungen. Das Spektrum umfasst<br />
von Laborausrüstung, Pumpen und Analytikgeräten<br />
über Verpackungsmaschinen,<br />
Kessel und Rührer bis zu Sicherheitstechnik,<br />
Werkstoffen und Software alles, was in<br />
der chemischen Industrie, der Pharmaund<br />
Lebensmittelherstellung benötigt wird.<br />
Der begleitende Kongress ergänzt die<br />
Themenvielfalt der Ausstellung mit 800 wissenschaftlichen<br />
Vorträgen und zahlreichen<br />
Gast- und Partnerveranstaltungen.<br />
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Wussten Sie schon,<br />
dass die Türkei der 6. größte<br />
Maschinenhersteller<br />
Europas ist!<br />
Wussten Sie schon,<br />
dass es mehr als<br />
5.000 Maschinenhersteller<br />
in der Türkei gibt!<br />
Wussten Sie schon,<br />
dass sich die F&E Ausgaben<br />
des Maschinenbaus in der<br />
Türkei in den letzten 10 Jahren<br />
verdoppelt haben!<br />
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Hall 9.1, B84.
MESSE ACHEMA <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />
Explosionsschutzwissen kompakt<br />
Herausforderungen und Nachweis der Eigensicherheit von Geräten und Komponenten<br />
Stefan Heusel<br />
Die Maschinenbauindustrie exportiert mit ihren Anlagen auch Sicherheitsstandards<br />
in die globalen Märkte. Auf diesem Weg gewinnt die in Deutschland<br />
und Europa vorherrschende Zündschutzart „Eigensicherheit (Ex i)“<br />
zunehmend Verbreitung. Messgeräte dieser Kategorie erfordern im Fall<br />
von Wartung oder Austausch keine zusätzlichen Schutzvorkehrungen im<br />
Ex-Bereich. Das ist für den Anwender komfortabel. Aber es gibt eine nicht<br />
zu unterschätzende Herausforderung: den Nachweis der Eigensicherheit.<br />
Für jede Explosion, ob in einem Bergwerk<br />
oder in einer Industrieanlage, müssen<br />
drei Faktoren zusammentreffen: Sauerstoff,<br />
brennbares Gas oder ein zündfähiger Staub<br />
sowie ein Zündfunken. Daraus leiten sich<br />
die grundsätzlichen Maßnahmen zum Explosionsschutz<br />
ab. Sie gliedern sich in drei<br />
Hauptbereiche: Der primäre Explosionsschutz<br />
verhindert, dass sich eine gefährliche,<br />
explosive Atmosphäre bildet, beispielsweise<br />
durch Belüftung oder Absaugung.<br />
Der sekundäre Explosionsschutz<br />
schließt die Möglichkeit aus, dass ein Zündfunken<br />
das potenziell gefährliche Luftgemisch<br />
explodieren lässt. Der tertiäre<br />
Explosionsschutz begrenzt die Auswirkungen<br />
einer Explosion.<br />
MBA Dipl.-Ing. (BA) Stefan Heusel, Produktmanager,<br />
Industrial Instrumentation, Wika<br />
Alexander Wiegand SE & Co. KG, Klingenberg<br />
Die verschiedenen<br />
Zündschutzarten<br />
Bei allen elektronischen Betriebsmitteln<br />
besteht generell die Gefahr einer Funkenbildung<br />
im Gerät. Alle Maßnahmen, die<br />
einen Zündfunken von vorneherein unterbinden,<br />
seinen Austritt in die explosive<br />
Umgebung ausschließen oder seine Energie<br />
begrenzen, werden als Zündschutzarten<br />
bezeichnet: Konstruktionstechnische Möglichkeiten<br />
bei einem Druckmessumformer<br />
zum Beispiel sind das Vergießen der elektronischen<br />
Bauteile mit Öl oder Sand (Zündschutzart<br />
„Ex m“) oder deren druckfeste<br />
Verkapselung („Ex d“). „Eigensicherheit“<br />
(„Ex i“) hingegen meint eine elektronische<br />
Lösung. Sie besteht darin, die Energie in<br />
einem Bauteil – hier im Transmitter – soweit<br />
zu reduzieren, dass sie immer unter der<br />
minimalen Zündenergie für eine explosive<br />
Atmosphäre bleibt.<br />
Die „Ex i“ und die anderen Zündschutzarten<br />
unterliegen weltweit verschiedenen<br />
Normen, in Europa der Produktrichtlinie<br />
ATEX-94/9/EG. Die normgemäße Geräte-<br />
Kennzeichnung gibt Aufschluss, für welchen<br />
Ex-Bereich das jeweilige Produkt zugelassen<br />
ist. Bei dem im Beitrag beschriebenen<br />
Druckmessumformer von Wika handelt es<br />
sich um ein eigensicheres Gerät, das in<br />
einer dauerhaft explosiven Umgebung eingesetzt<br />
werden darf (Schutzart „Ex ia“). Die<br />
Geräteklasse „1/2G“ weist darauf hin, dass<br />
der Sensor zum Beispiel in die Seitenwand<br />
eines Tanks mit explosivem Inhalt eingeschraubt<br />
werden darf, die Elektronik jedoch<br />
außerhalb und daher in einer weniger gefährlichen<br />
Zone installiert ist (siehe Bild).<br />
Wie funktioniert „Eigensicherheit“<br />
(„Ex i“) im Detail?<br />
Grundsätzlich gilt: Je größer die elektrische<br />
Leistung, desto höher ist die von einem auftretenden<br />
Funken freigesetzte (Zünd)Energie.<br />
Bei Kapazitäten entstehen Funken beim<br />
Schließen des Stromkreises, bei Induktivitäten<br />
während des Öffnens. Explosionsschutz<br />
durch Eigensicherheit bedeutet also, die<br />
Energie des Funkens zu begrenzen. In einem<br />
eigensicheren Druckmessumformer<br />
wie dem IS-3 von Wika ist sowohl im Normalbetrieb<br />
als auch im Fehlerfall immer<br />
sichergestellt, dass die Mindestzündenergie<br />
des explosionsgefährdeten Bereichs, für<br />
den das Messgerät zugelassen ist, nicht<br />
überschritten wird. Zudem übersteigt die<br />
Oberflächentemperatur niemals die zugelassenen<br />
Werte und damit die Zündtemperatur<br />
des Gas- oder Staubgemischs gemäß<br />
der in der Norm definierten Temperaturklasse.<br />
Dies wird hauptsächlich durch die<br />
Begrenzung von Spannung und Strom erreicht.<br />
Kapazität und Induktivität werden<br />
ebenfalls reduziert, um die Energie von<br />
Schließ- und Öffnungsfunken zu limitieren.<br />
Das Design des Sensors ist auf diese<br />
niedrigen Strom- und Spannungswerte abgestimmt.<br />
Für die sichere Versorgung des<br />
Transmitters ist allerdings noch immer eine<br />
zusätzliche Barriere notwendig, zum Beispiel<br />
eine Zenerbarriere oder eine eigensichere<br />
Trennbarriere. Eine Zenerbarriere<br />
besteht maßgeblich aus einer Zenerdiode<br />
und einer Sicherung. Bei Arbeiten am<br />
Stromkreis (bei Installation oder Wartung),<br />
besteht jedoch das Risiko, dass ein Kurzschluss<br />
auftritt. In solch einem Fall wird die<br />
Sicherung in der Barriere zerstört und<br />
i. d. R. muss das komplette Gerät ausge<br />
40 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
SPECIAL I MESSE ACHEMA <strong>2015</strong><br />
tauscht werden. Daher empfiehlt sich die<br />
Nutzung einer eigensicheren Trennbarriere.<br />
Über einen Optokoppler – also eine integrierte<br />
Zusammenschaltung aus LED und<br />
Fotodiode – trennt dieses Gerät den eigensicheren<br />
vom nicht-eigensicheren Stromkreis<br />
galvanisch: Der Stromkreis wird auf<br />
diesem Weg erdpotentialfrei und ermöglicht<br />
somit auch eine saubere Trennung des<br />
Erdpotentials im sicheren und im gefährdeten<br />
Bereich. In manchen Fällen kann die<br />
Barriere bereits in der SPS integriert sein.<br />
Sie befindet sich dann außerhalb des Ex-<br />
Bereichs, während der Druckmessumformer,<br />
um bei dem Beispiel zu bleiben, in der<br />
gefährdeten Umgebung installiert ist. Die<br />
Verbindungskabel zwischen beiden Komponenten<br />
müssen fachgerecht verlegt und<br />
besonders gekennzeichnet sein.<br />
Hürden in der Beschaffung<br />
ATEX-konformer Geräte<br />
Die ATEX-Normen legen nicht nur die Parameter<br />
für die Eigensicherheit fest. Sie schreiben<br />
außerdem deren Nachweis vor,<br />
wenn ein „Ex i“-Gerät und ein dazugehöriges<br />
Betriebsmittel – in unserem Beispiel<br />
Druckmessumformer und Trennbarriere –<br />
zusammengeschaltet sind. Diese Maßgabe<br />
konfrontiert die Anwender mit einer komplexen<br />
Aufgabe.<br />
Das fängt schon damit an, sich über den<br />
aktuellen Standard der Normen zu informieren.<br />
Die Beschaffung der einzelnen<br />
Komponenten auf ATEX-Basis erfordert<br />
eine detaillierte Prüfung, z.B. für welche<br />
Zonen und Explosionsgruppen die einzelnen<br />
Bauteile zugelassen sind. Für den<br />
Nachweis der Eigensicherheit müssen anschließend<br />
die einzelnen Zulassungs- und<br />
Druckmessumformer IS-3 für Anwendungen in explosionsgefährdeten Bereichen;<br />
Kennzeichnung eines eigensicheren Drucksensors<br />
Sicherheitsdaten aller Bauteile zusammengetragen<br />
und lückenlos erfasst werden.<br />
Nicht jeder Hersteller stellt beispielsweise<br />
die benö tigte EG-Baumusterprüfbescheinigung<br />
zum Download zur Verfügung. Das<br />
Dokument muss in dem Fall also zusätzlich<br />
angefordert werden.<br />
„Ex i“-Druckmessumformer<br />
als All-inclusive-Lösung<br />
Sieht man einmal von petrochemischen<br />
Unternehmen ab, gehören Ex-Bereiche<br />
nicht zur Alltagsroutine der meisten Anlagenplaner<br />
und Maschinenbauingenieure;<br />
schnell verursachen die mit „Ex i“ verbundenen<br />
Tätigkeiten 2 - 3 zusätzliche Ingenieurstunden<br />
Aufwand. Alternativ dazu können<br />
sich Anwender an die Experten der Zulieferbetriebe<br />
wenden. Zusätzlich zu den eigensicheren<br />
Druckmessumformern bietet Wika<br />
das Paket aus passender Barriere sowie<br />
sämtliche Daten für den „Ex i“-Nachweis an.<br />
Dies vereinfacht das Einrichten einer ATEXgemäßen<br />
Messstelle und die Dokumentation.<br />
Bei dem Nachweis der Eigensicherheit<br />
handelt es sich, technisch gesehen, um eine<br />
Gesamtbetrachtung des Stromkreises: elektrische<br />
Größen von Messumformer, Trennbarriere<br />
und Kabel werden miteinander<br />
verglichen und festgehalten. Sind die in der<br />
Norm vorgegebenen Bedingungen eingehalten,<br />
gilt die zusammengeschaltete Messanordnung<br />
als eigensicher und kann verbaut<br />
werden. In der Dokumentation zur<br />
Eigensicherheit wird zudem die Anschlussbelegung<br />
des Gesamtsystems als Zeichnung<br />
dargestellt. Der „Ex i“-Nachwei s ist<br />
Teil des Kapitels Explosionsschutz der Anlagendokumentation.<br />
Der Betreiber gewährleistet<br />
damit, dass seine Anlage oder Maschine<br />
keine Gefahr für Leib und Leben birgt.<br />
Bilder: iStockphoto.com, Produktabbildung Wika<br />
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15. – 19. Juni <strong>2015</strong> | Frankfurt<br />
Halle 4.2 | Stand K47
MESSE ACHEMA <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />
Neues aus der Prozessmesstechnik<br />
Brennwertmessung in Prozessgasen mittels Festelektrolyt-Coulometrie<br />
Gase berechnet. Dieses Verfahren ist relativ<br />
teuer, aufwendig und liefert keine kontinuierlichen<br />
Messwerte. Moderne Brennwertkalorimeter,<br />
welche auf der direkten<br />
Messung der Verbrennungsenergie basieren,<br />
werden aufgrund der hohen Kosten<br />
oftmals nicht eingesetzt.<br />
Uwe Lawrenz<br />
Als relativ neues Verfahren besitzt die Festelektrolyt-Coulometrie<br />
gegenüber konventionellen Methoden zahlreiche Vorteile. Bislang<br />
kam dieses Messprinzip als Prüfgasgenerator zur Herstellung<br />
definierter Sauerstoffspuren in Testgasen zum Einsatz sowie zur<br />
parallelen Messung von Sauerstoff- und Feuchtigkeitsspuren in<br />
Industrieprozessen. Nun kommt noch eine neue Anwendung hinzu:<br />
die kontinuierliche Brennwertmessung in Prozessgasen.<br />
Brennwertmessung mittels<br />
Festelektrolyt-Coulometrie<br />
Jede Verbrennung von Gasen mit Sauerstoff<br />
lässt sich durch die entsprechende Reaktionsgleichung<br />
beschreiben, zum Beispiel:<br />
H 2<br />
+ ½ O 2<br />
→ H 2<br />
O,<br />
CH 4<br />
+ 2 O 2<br />
→ CO 2<br />
+ 2 H 2<br />
O oder<br />
C 2<br />
H 5<br />
OH + 3 O 2<br />
→ 2 CO 2<br />
+ 3 H 2<br />
O<br />
Die bei der Reaktion entstehende Energiemenge<br />
(Verbrennungsenthalpie) lässt sich<br />
aus thermodynamischen Tabellenwerten<br />
entnehmen. Bezieht man jetzt die Verbrennungsenthalpie<br />
auf ein bestimmtes Sauerstoffäquivalent<br />
der Reaktion (z. B. ½ O 2<br />
),<br />
stellt man fest, dass unabhängig von dem<br />
jeweiligen Brenngas die Verbrennungsenthalpie<br />
bezogen auf dieses O 2<br />
-Äquivalent<br />
nahezu gleiche Werte besitzt (Tab. 2):<br />
Ruß ist ein unscheinbares Produkt, welches<br />
aber eine wichtige Rolle in der Industrie<br />
spielt. Was im eigenen Kamin als<br />
unerwünschtes Ergebnis der Verbrennung<br />
entsteht, wird in Form von Industrieruß<br />
gezielt als Füllstoff oder Farbpigment hergestellt.<br />
2011 wurden weltweit 10,8 Mio. t<br />
Industrieruß produziert [1]. Industrieruß<br />
wird zu über 90 % als Füllstoff in der Gummi-Industrie<br />
verwendet, hauptsächlich für<br />
die Herstellung von Autoreifen. Für Autoreifen<br />
gibt es ca. 40 verschiedene Industrierußtypen,<br />
die dem Gummi jeweils spe <br />
zi fische Eigenschaften hinsichtlich der<br />
Abriebfestigkeit, der Bremswirkung oder<br />
des Rollwiderstandes vermitteln.<br />
Herstellung von Industrieruß<br />
Industrieruß kann individuell hergestellt<br />
werden und bietet dadurch eine enorme<br />
Anwendungsvielfalt. Gängigstes Verfahren<br />
ist die Pyrolyse (thermische Spaltung chemischer<br />
Verbindungen), d. h. die unvollständige<br />
Verbrennung von Erdgas oder Erdöl<br />
Dr. Uwe Lawrenz ist Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Zirox Sensoren & Elektronik<br />
GmbH in Greifswald<br />
bzw. von gasförmigen oder flüssigen Kohlenwasserstoffen.<br />
Das dabei entstehende fette<br />
Gas (Brenngasüberschuss) wird nach einer<br />
gewissen Verweilzeit, welche die Keimbildung<br />
und das Keimwachstum bestimmt,<br />
schlagartig abgekühlt (Quenchen). Nach<br />
dem eigentlichen Prozess verbleibt ein Abgas,<br />
das noch immer erhebliche Mengen<br />
reduzierender Gase enthält und als Energieträger<br />
genutzt wird. Je nach Ursprung<br />
des Primärenergieträgers und den Prozessbedingungen<br />
enthält das Abgas unterschiedliche<br />
Konzentrationen verschiedener Gase,<br />
deren Zusammensetzung wie folgt aussieht:<br />
Zusätzlich enthält<br />
Vol.-% min max<br />
das Gas als Spuren<br />
H 2<br />
12 20<br />
eine Vielzahl höherer<br />
CO 2<br />
3 5 Kohlenwasserstoffe.<br />
C Da der Brennwert<br />
2<br />
H 2<br />
0,1 0,9<br />
des Abgases erheblich<br />
schwankt, ist<br />
N 2<br />
58 64<br />
CH 4<br />
0,4 0,8 es für die optimale<br />
CO 12 16 energetische Nutzung<br />
notwendig, diesen<br />
kontinuierlich zu messen. Bislang wird<br />
i. d. R. die Gaszusammensetzung diskontinuierlich<br />
mittels Gaschromatograph gemessen.<br />
Der Brennwert wird anschließend<br />
aus den Konzentrationen der einzelnen<br />
Brenngas<br />
Verbrennungsenthalpie<br />
Verbrennungsenthalpie<br />
bezogen<br />
auf ½ O 2<br />
H 2<br />
- 242,0 kJ/mol - 242,0 kJ/mol<br />
CO - 283,2 kJ/mol - 283,2 kJ/mol<br />
CH 4<br />
- 890 kJ/mol - 222,5 kJ/mol<br />
C 2<br />
H 2<br />
- 1 300 kJ/mol - 260,0 kJ/mol<br />
C 2<br />
H 6<br />
- 1 560 kJ/mol - 222,9 kJ/mol<br />
C 4<br />
H 10<br />
- 2 878 kJ/mol - 221,4 kJ/mol<br />
C 6<br />
H 6<br />
- 3 320 kJ/mol - 220,1 kJ/mol<br />
C 7<br />
H 8<br />
- 3 910 kJ/mol - 217,2 kJ/mol<br />
C 2<br />
H 5<br />
OH - 1 409 kJ/mol - 234,8 kJ/mol<br />
Gegenüber den Kohlenwasserstoffen zeigen<br />
lediglich die beiden leichten Brenngase H 2<br />
und CO eine Abweichung der Verbrennungsenthalpie.<br />
Da jedoch bei Pyrolyseoder<br />
Wassergas diese beiden Gase aufgrund<br />
der Stöchiometrie des Primärgases in ungefähr<br />
gleicher Konzentration vorliegen und<br />
gleichzeitig gegenüber den anderen Brenngasen<br />
in wesentlich höherer Konzentration<br />
vorhanden sind (s. Tab. 1 links Gaszusammensetzung)<br />
ist es einfach, diesen Fehler<br />
rechnerisch zu kompensieren. Für Messungen<br />
mit größeren Genauigkeitsanforderungen<br />
ist es möglich, einen preiswerten<br />
NDIR-Sensor für CO oder einen WLD<br />
42 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
SPECIAL I MESSE ACHEMA <strong>2015</strong><br />
01 Die Grafik zeigt das Prinzip der Coulometrie für die Brennwertmessung<br />
von Gasen: Auf einem ZrO 2<br />
-Rohr ist eine großflächige<br />
Elektrolysezelle und eine potentiometrische Zelle kombiniert. Beide<br />
Zellen werden auf 750 °C aufgeheizt. Die Elektrolysezelle pumpt bis<br />
zum Erreichen einer definierten O 2<br />
-Konzentration Sauerstoff in das<br />
Brenngas. Der voreingestellte Wert an der potentiometrischen Zelle<br />
ist dabei die Regelgröße, auf die die Elektrolysezelle eingestellt wird.<br />
Der gemessene Elektrolysestrom ist dem Brennwert des Gases direkt<br />
proportional.<br />
02 Zellspannung einer potentiometrischen ZrO 2<br />
-Zelle in Abhängigkeit<br />
von der Luftzahl Lambda, die das Verhältnis der vorliegenden Luftmenge<br />
zu der für eine vollständige Verbrennung notwendigen Luftmenge angibt.<br />
Bei Lambda größer 1 liegt O 2<br />
im Überschuss vor (mageres Gemisch), bei<br />
Lambda kleiner 1 dagegen Brenngas (fettes Gemisch). Am Äquivalenzprunkt<br />
ändert sich die Spannung der Zelle sprunghaft.<br />
Sensor für H 2<br />
in das Gerät zu integrieren. Es<br />
genügt aber im Normalfall, wenn der Anwender<br />
weiß, ob er als Brenngas ein Pyrolyse-,<br />
Generator- oder Wassergas verwendet.<br />
In diesem Fall liegen H 2<br />
und CO in<br />
großem Überschuss vor und der Messwert<br />
wird ausgehend von dem jeweiligen Primärenergieträger<br />
rechnerisch korrigiert.<br />
Im anderen Fall wird Erdgas bzw. Erdöl<br />
als Brennstoff benutzt. Dann ist keine rechnerische<br />
Kompensation notwendig, da alle<br />
Kohlenwasserstoffe nahezu die gleiche Reaktionsenthalpie<br />
bezogen auf das Sauerstoff-Äquivalent<br />
besitzen (s. Tab. 2). Für<br />
spezielle Anwendungen ist noch der Einsatz<br />
von Alkoholen als Brenngas interessant.<br />
Auch für diesen Fall kann ein entsprechender<br />
Korrekturfaktor in die Auswertung der<br />
Messung einbezogen werden.<br />
Gerätetechnische Umsetzung<br />
der Brennwertmessung<br />
Kernstück des neuen Messgerätes ist eine<br />
Festelektrolytzelle, die neben einer großflächigen<br />
Elektrolysezelle eine kleine potentiometrische<br />
Messzelle enthält (Grafik 1).<br />
Mit der Elektrolysezelle wird bis zu einem<br />
definierten Punkt (z. B. dem Äquivalenzpunkt,<br />
an dem eine vollständige Verbrennung<br />
des Gasgemisches stattgefunden hat)<br />
Sauerstoff in das Brenngas dosiert. Die<br />
potentiometrische Zelle gibt dabei den Sollwert<br />
der Regelschaltung vor. Als Sollwert<br />
kann neben dem Äquivalenzpunkt bei<br />
Lambda gleich 1 (Grafik 2, z. B. 250 mV)<br />
auch ein beliebiger Punkt im fetten Bereich<br />
gewählt werden.<br />
Der Vorteil dabei ist, dass dann die notwendige<br />
Pumpleistung der Elektrolysezelle<br />
geringer wird. Wenn an die Elektrolysezelle<br />
eine Spannung von 400… 800 mV angelegt<br />
wird, fließt ein Elek trolysestrom, welcher<br />
der Stoffmenge des Sauerstoffs und damit<br />
dem Brennwert des Gases proportional ist:<br />
Bei Pyrolysegasen mit einem relativ hohen<br />
Anteil an Inertgas ist es meistens ausreichend<br />
amperometrisch zu arbeiten. Es wird ein<br />
kleiner, konstanter Brenngasdurchfluss eingestellt,<br />
der gemessene Strom der Elektrolysezelle<br />
ist dem Brennwert des Gases direkt proportional.<br />
Entscheidend für die Messgenauigkeit<br />
ist die exakte Regelung des Durchflusses.<br />
In Erdgas oder verdampftem Erdöl als<br />
Energieträger ist die Leistung der Elektrolysezelle<br />
oft nicht ausreichend. In diesem<br />
Fall wird eine echte coulometrische Messung<br />
durchgeführt, d. h. ein bestimmtes kleines<br />
Volumen des Brenngases wird über eine<br />
Kanüle an die Elektrolysezelle geführt. Das<br />
Zeitintegral des Stromes ist dann das Maß<br />
für die benötigte Stoffmenge an Sauerstoff<br />
und damit für den Brennwert des Gases.<br />
Zusammenfassung<br />
In vielen technischen Prozessen ist die<br />
Kenntnis des Brennwertes des eingesetzten<br />
Prozessgases wichtig für eine optimale<br />
Prozessführung. Die bislang verwendete<br />
Gerätetechnik hat bestimmte Nachteile. Mit<br />
dem neuen Verfahren der Festelektrolytcoulometrie<br />
ist es auf einfache Weise möglich,<br />
unabhängig vom ein gesetzten Energieträger<br />
den Brennwert kontinuierlich, einfach<br />
und exakt zu messen. Die eingesetzte<br />
Ge rätetechnik muss dabei nur entsprechend<br />
dem Brenngas modifiziert werden.<br />
Bild: Aufmacher Fotolia<br />
Quelle: [1] Carbon Black World Data Book 2012<br />
www.zirox.de<br />
Ausblick<br />
In INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2014<br />
berichteten wir über den Einsatz der<br />
Coulometrie in der parallelen Messung<br />
von Sauerstoff- / Feuchtigkeitsspuren<br />
in Industrieprozessen. Mit dem<br />
aktuellen Bericht gehen wir einen<br />
Schritt weiter in der Entwicklung dieses<br />
Verfahrens. Das Unternehmen Zirox<br />
wurde 1990 von Mitarbeitern der<br />
Forschungsgruppe Festelektrolyte der<br />
Universität Greifswald gegründet. Hier<br />
entstand 1958 das Weltbasispatent<br />
zur potentiometrischen Gasanalyse<br />
mit Festelektrolyten. Seitdem werden<br />
stetig neue Sensorsysteme mit<br />
erstaunlichen Leistungsparametern<br />
entwickelt. Auf der Basis einer neuen<br />
Elektronikplattform arbeitet Zirox<br />
neben dem im Artikel beschriebenen<br />
Gerät zur Brennwertmessung an<br />
weiteren marktfähigen Messgeräten,<br />
die in zahlreichen Anwendungen ihren<br />
Einsatz finden werden. Bereits<br />
etablierte Messsysteme sind z. B. in<br />
der Optimierung von Verbrennungsanlagen<br />
(Lambda-Bestimmung,<br />
O 2<br />
-Partialdruck) und damit in der<br />
Prozesskontrolle zu finden sowie zur<br />
Bestimmung von Sauerstoffspuren<br />
und zur Reinheitsüberwachung von<br />
inerten Schutzgasen für Anwendungen<br />
in der Halbleiterindustrie. Als Spezialist<br />
für Gasanalytik bringt Zirox nicht nur<br />
seine Ent wicklungsarbeiten kontinuierlich<br />
voran, sondern setzt seine Ergeb -<br />
nisse in nutzbare Messsysteme um!<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 43
AchemaSpecial<br />
Hydrostatische Füllstandmessung an<br />
offenen und drucküberlagerten Tanks<br />
Das Unternehmen Labom stellt sein neues Füllstandmessgerät<br />
Pascal Ci4 vor, mit dem an offenen und drucküberlagerten Tanks<br />
gemessen werden kann. Der Messwert kann als Füllhöhe,<br />
-volumen oder -gewicht angezeigt werden. Zudem unterstützt<br />
das Messgerät das Auslitern eines Tanks mit einem geführten<br />
Menü. Mit wenigen Schritten lässt sich dabei die Tankform<br />
abbilden, sodass aufwendiges Berechnen von Höhe und Literzahl<br />
in komplexen Tabellen entfällt. Auf<br />
Wunsch errechnet das Gerät aus einer<br />
ermittelten Füllhöhe auch die Dichte<br />
des Tankinhalts. Sein robustes<br />
Edelstahlgehäuse erreicht je nach<br />
Ausführung eine Schutzart von IP65/<br />
IP67 oder IP69K. Durch das Baukastensystem<br />
kann auch die neue Variante<br />
des Füllstandmessgerätes in Druckausführung<br />
mit allen Druckmittlern<br />
des Herstellers kombiniert werden.<br />
www.labom.com<br />
Gerätediagnose ohne Anlagenstillstand<br />
mithilfe von Heartbeat Technology<br />
Das Unternehmen Endress+Hauser stellt in diesem Jahr das<br />
Thema Anlageneffizienz in den Auftritt auf der Achema, die<br />
Internationale Leitmesse der Prozessindustrie. So bietet die<br />
neue Heartbeat Technology zum Beispiel<br />
exakte Geräte- und Prozessdiagnose für<br />
Durchflussmessgeräte. Anlagenstillstand<br />
oder Prozessunterbrechungen sind für die<br />
Diagnose nicht mehr erforderlich. Denn<br />
die Technologie ermöglicht in den neuen<br />
Geräten mit Zweileitertechnik die ständige<br />
Selbstüberwachung vom Sensor bis zum<br />
Ausgangssignal, liefert kategorisierte Prozess-<br />
und Gerätediagnosen gemäß NE107 sowie lückenlose und<br />
rückverfolgbare Verifikationsergebnisse. Heartbeat Technology<br />
eignet sich für den Einsatz in SIL-Schutzeinrichtungen, denn sie<br />
dokumentiert die geforderten Wiederholprüfungen und kann die<br />
Prüfintervalle deutlich verlängern. Bei Endress+Hauser werden<br />
alle relevanten Geräte nach IEC 61508 entwickelt.<br />
www.de.endress.com<br />
Füllstand<br />
Folgen Sie uns auf Twitter<br />
twitter.com/inautomation<br />
Altbewährtes hat ausgedient.<br />
Jetzt: Ultraschall-Grenzschalter von AFRISO!<br />
USG 20<br />
www.afriso.de/usg<br />
ACHEMA Frankfurt, Halle 11.1 Stand E3<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Molchfähig: Frontbündiger<br />
Einbau ohne Störkonturen<br />
für beste Reinigungsergebnisse<br />
Integrierbar, selbst bei<br />
kleinen Rohrquerschnitten<br />
Unterschiedliche Prozessanschlüsse<br />
für verschiedenste<br />
Einsatzmöglichkeiten:<br />
G½, G¾, G1, Einschweißmufffe,<br />
Tri-Clamp,<br />
Milchrohr, VARIVENT,<br />
u.v.m.<br />
Non-invasive Messung<br />
durch Kunststoffbehälter<br />
oder -Rohrwände möglich<br />
Automatisierungsstrukturen<br />
frühzeitig definieren<br />
Mit Preplanning von Eplan lässt sich die Automatisierungsstruktur<br />
von Maschinen und Anlagen in der Projektierungsphase frühzeitig<br />
definieren. Projektdaten aus der Vorplanung können ohne<br />
Medienbrüche in die Eplan-Plattform übernommen werden, um<br />
sie dort anzureichern, zu verwalten und weiterzuverarbeiten. So<br />
lässt sich z. B. eine<br />
erste Antriebsliste<br />
aus der Mechanik<br />
importieren, die<br />
nur grundlegende<br />
Informationen zu<br />
den geplanten<br />
Antrieben in einem<br />
Fördersystem enthält.<br />
Auch typische<br />
Abläufe in der<br />
Prozessautomation<br />
wie die Definition<br />
der Feldinstrumentierung werden unterstützt. Die ersten groben<br />
Anforderungen lassen sich bis hin zu detaillierten Spezifikationsdaten<br />
zur Auslegung von Feldgeräten sammeln, erfassen,<br />
auswerten und auf Template-Basis verwalten. Auf Knopfdruck<br />
können detaillierte Auswertungen wie beispielsweise Anforderungsspezifikationen<br />
generiert werden.<br />
www.eplan.de<br />
44 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong><br />
Afriso.indd 1 05.05.<strong>2015</strong> 14:03:57
Labor- und Reinraumroboter<br />
für die Prozesstechnik<br />
Der Roboter-Hersteller Yaskawa präsentiert<br />
zwei Motoman-Modelle. Das ist zum einen<br />
der speziell für Automatisierungsaufgaben<br />
im biomedizinischen Bereich entwickelte<br />
Motoman MH3BM sowie der menschenähnliche Roboter Motoman<br />
CSDA10F. Der Dual-Arm-Roboter CSDA10F ist für Hygieneanfor<br />
derungen im Laborbereich ausgelegt und kann mit nahezu<br />
jeder Standard-Laborausrüstung und herkömmlichen Analysegeräten<br />
umgehen. Der Handlingroboter MH3BM erfüllt höchste<br />
Hygienestandards und kann daher für die Entwicklung neuer<br />
Medikamente ebenso eingesetzt werden wie bei der Probenverarbeitung<br />
oder für pharmazeutische Dosierapplikationen. Die Zulassung<br />
für den Einsatz in der Reinraumklasse ISO5 ermöglicht<br />
eine Vielzahl von Montage-, Handling-<br />
und Verpackungsaufgaben<br />
in Labor- o. Produktionsanlagen.<br />
Zum Bild: Das Modell CSDA10F<br />
führt komplexe Labortätigkeiten<br />
in einer Live-Demozelle aus.<br />
www.yaskawa.eu.com<br />
Differenzdruckmesser<br />
für sehr hohen Druck<br />
Die neuen Magnetkolben-Manometer<br />
für Differenzdruck von Afriso wurden zur<br />
Messung bei hohem statischen Druck bis<br />
PN 400 konzipiert. MAG 80/100 I Dif sind<br />
für gasförmige und flüssige, nicht hochviskose, nicht anhaftende,<br />
aber auch für kritische und aggressive Medien einsetzbar. Sie überwachen<br />
Filterelemente und Pumpen in der Prozesstechnik. Geeignet<br />
sind sie für Umgebungstemperaturen von 0 bis 80 °C und Messstofftemperaturen<br />
bis 80 °C. Die Messbereiche erstrecken sich von<br />
0/0,25 bis 0/70 bar. Verfügbar sind die Geräte auch für den<br />
Tafeleinbau sowie für die Wandmontage.<br />
www.afriso.de<br />
Lösungen nach Maß. Seit 1968.<br />
Handgerät für<br />
alle Messgrößen<br />
im Ex-Bereich<br />
Das Flowtherm Ex, ein multifunktionales<br />
Handgerät mit Datenlogger<br />
ist zum Messen von Durchfluss,<br />
Strömungsgeschwindigkeit,<br />
Temperatur, Druck und weiteren<br />
Messgrößen für den Einsatz in<br />
explosionsgefährdeten Bereichen.<br />
Messungen können mit bis zu<br />
drei Sensoren parallel durchgeführt<br />
werden. Anwender haben<br />
die Wahl zwischen Momentanwertmessung<br />
und diversen<br />
Langzeitmessmodi. Durch die<br />
USB-Schnittstelle lässt sich das<br />
Gerät einfach konfigurieren und<br />
zugleich können die Messdaten<br />
auf einen PC übertragen werden.<br />
Für den Anschluss von Pt100-<br />
Sensoren steht eine Spannungsversorgung<br />
zur Verfügung, ebenso<br />
für externe Sensoren mit 4 bis<br />
20 mA- beziehungsweise 0 bis<br />
10 V-Ausgang.<br />
www.hoentzsch.com<br />
15.-19. Juni · Halle 11.1 · Stand F 46<br />
MEORGA MSR-Spezialmesse/Nord:<br />
10. Juni · Stand N7<br />
Füllstand<br />
LABOM zeigt im Juni den brandneuen Ci4 zur<br />
hydrostatischen Füllstandmessung. Er kann<br />
an offenen und drucküberlagerten Tanks<br />
eingesetzt werden und ermittelt Füllhöhe,<br />
-volumen oder -gewicht. Der Ci4 übernimmt<br />
sämtliche Berechnungen – komplizierte<br />
Tabellen sind Vergangenheit! Er berechnet<br />
den Tankinhalt sowie die Inhaltsdichte und<br />
besticht dabei mit intuitiver Bedienung<br />
und SIL2 / ATEX und IECEX-Zertifizierungen.<br />
Kommen Sie zur Messe?<br />
Lösungen für Druck- und Temperaturmesstechnik<br />
Tel. +49 (0) 4408 804-0 . www.labom.com
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Den Herzschlag überwachen<br />
Durchflussmessgeräte mit bisher unerreichtem Diagnosedeckungsgrad vom<br />
Messrohr bis zum Ausgang<br />
Antonella Colucci<br />
In der chemischen Industrie<br />
unterliegen Prozesse, Hilfskreisläufe<br />
und SIL-konforme Schutzeinrichtungen<br />
der Einhaltung<br />
gesetzlicher Vorgaben, Normen<br />
und Empfehlungen. Der Wunsch<br />
nach einer zuverlässigen und<br />
einfachen Überprüfung der<br />
Messgeräte ist hierbei groß. Und<br />
das idealerweise mit hoher<br />
Qualität und Prüftiefe und ohne<br />
Anlagenstillstand. Realisieren<br />
lässt sich dies mit der Heartbeat-<br />
Technology von Endress+Hauser.<br />
Antonella Colucci ist Produktmanagerin<br />
Durchfluss bei Endress+Hauser in Weil am Rhein<br />
Anlagenbetreiber müssen gesetzliche<br />
Anforderungen und strenge Qualitätsstandards<br />
erfüllen – und stehen dabei ständig<br />
unter hohem Kostendruck. Denn zahlreiche<br />
Normen und Empfehlungen wie IEC,<br />
VDI, Namur erfordern die permanente<br />
Überprüfung von Prozessen, Hilfskreisläufen<br />
und SIL-konformen Schutzeinrichtungen.<br />
Im folgenden Abschnitt nehmen<br />
wir zunächst die Anforderungen der Norm<br />
genauer unter die Lupe.<br />
Die Anforderungen der Norm<br />
Die IEC 61508 bzw. IEC 61511 und die<br />
Regelwerke VDI/VDE2180 sowie die Namur-<br />
Empfehlung NE79 definieren die Vorga <br />
ben zu den Wiederholprüfungen von SIL-<br />
Schutzeinrichtungen. Als übergeordnete<br />
Ziele der Wiederholprüfungen bestimmen<br />
diese Normen und Regelwerke im Wesentlichen<br />
zwei Punkte:<br />
n Gefährliche und unerkannte Fehler aufdecken<br />
– diese könnten zum Ausfall der<br />
Schutzeinrichtung führen.<br />
n Die einwandfreie Funktion einer Schutzeinrichtung<br />
nachweisen – in definierter<br />
Regelmäßigkeit.<br />
Die Normen geben zudem Auskunft über<br />
die Dauer und Häufigkeit von Prüfintervallen,<br />
sowie Prüfmethoden und Dokumentation<br />
der Wiederholprüfungen. Die<br />
Prüfintervalle sind abhängig von SIL-Kennwerten,<br />
der Prüftiefe und weiteren sicherheitstechnischen<br />
Kenngrößen wie Anforderungs<br />
rate, Redundanz und Fehlertoleranz.<br />
Als bewährte Praxis für die Prüfintervalle<br />
nennt die VDI/VDE2180 beispielsweise<br />
ein Jahr.<br />
Verlängerte Prüfintervalle<br />
anstreben<br />
Eines haben alle relevanten Normen und<br />
Regelungen gemeinsam: sie lassen ausdrücklich<br />
eine Flexibilisierung der Prüfintervalle<br />
zu. Die VDI/VDE2180 äußert sich<br />
beispielsweise so: „Eine Flexibilisierung der<br />
Intervalle ist u. a. bei vorhandener Diagnoseabdeckung<br />
und Betriebserfahrung<br />
möglich“. Auch die Namur NE 79 dokumentiert:<br />
„Es ist anzustreben, dass durch verbesserte<br />
automatische Diagnoseverfahren<br />
mit einem größeren Abdeckungsgrad eine<br />
Verlängerung der Prüfzeiten erreicht wird“.
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Umsetzung der Norm mit<br />
Heartbeat-Technology<br />
Genau das bietet die Heartbeat-Technology<br />
von Endress+Hauser für alle neuen Proline-<br />
Durchflussmessgeräte. Sie gewährleistet<br />
eine vollumfängliche, permanente Geräteüberprüfung<br />
direkt in der Rohrleitung, also<br />
ohne Ausbau. Dank der hohen Gesamtprüftiefe<br />
von 95 % werden unerkannte gefährliche<br />
Fehler weitgehend aufgedeckt.<br />
Dadurch steigt die mittlere Versagenswahrscheinlichkeit<br />
(PFDavg) deutlich geringer<br />
an und es verlängert sich die mögliche<br />
Betriebsdauer. Betreiber von Schutzeinrichtungen<br />
können Art und Umfang der<br />
Wiederholungs prüfungen optimieren. Die<br />
akzeptierte Prüfmethode mit Heartbeat-<br />
Technology ist eine echte Alternative zu<br />
aufwendigen Re-Kalibrierungen oder Anfahren<br />
der Auslösepunkte.<br />
Was heißt das für den Anlagenbetreiber?<br />
„Nach den heute gültigen Normen zur<br />
‚Funktionalen Sicherheit‘ ist es im Rahmen<br />
von Wiederholprüfungen möglich und von<br />
Betreibern gewünscht, die Prüfintervalle<br />
durch geeignete Diagnoseverfahren mit<br />
einem größeren Abdeckungsgrad zu verlängern,<br />
ohne dabei den Sicherheitsaspekt zu<br />
vernachlässigen. Hierbei müssen natürlich<br />
geeignete Prüfmethoden angewandt werden<br />
und das Prüfergebnis muss dokumentiert<br />
sein. Den Normen entsprechend können<br />
bei Durchflussmessgeräten damit die Prüfintervalle<br />
für aufwendige Re-Kalibrierungen<br />
verlängert werden“, erklärt Hans-Peter<br />
Maier – Experte für Anlagensicherheit bei<br />
der Firma Endress+Hauser.<br />
01 Die Heartbeat-Technology gewährleistet mit einer Gesamtprüftiefe<br />
von 95 % höchste Fehleraufdeckung<br />
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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 47
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
02 Deutlich geringerer Aufwand bei Wiederholprüfungen im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Durchflussmessgeräten<br />
03 Die Durchfluss-Messgeräte Proline<br />
profitieren von der Heartbeat-Technology<br />
Das Konzept<br />
Die Heartbeat-Technology ist in den neuen<br />
Durchflussmessgeräten der Proline Gerätelinie<br />
werksseitig eingebettet; so zum Beispiel<br />
in den Coriolis Massedurchflussmessgeräten<br />
Promass 200 in Zweileitertechnik<br />
oder den neuen Vortex Durchflussmessgeräten<br />
Prowirl 200. Zugang und Steuerung<br />
der Software ist über alle Bedien- und Systemschnittstellen<br />
an den Geräten möglich.<br />
Drei Eigenschaften charakterisieren die<br />
neue Technologie: Diagnosefunktionalität<br />
durch kontinuierliche Selbstüberwachung<br />
(Heartbeat Diagnostics), Verifikation von<br />
Durchflussmessgeräten in der Anwendung<br />
(Heartbeat Verification) sowie die Ausgabe<br />
zusätzlicher Messgrößen an ein externes<br />
Condition Monitoring System (Heartbeat<br />
Monitoring).<br />
Heartbeat Diagnostics sorgt für die<br />
fortlaufende Prüfung und Überwachung<br />
der Diagnoseparameter gegenüber festgelegten<br />
Grenzwerten. Heartbeat Verification<br />
bietet hiermit den Betreibern „Verifikation<br />
auf Knopfdruck“, also die dokumentierte<br />
Geräteprüfung auf Anforderung;<br />
so wird die Messgerätefunktionalität sicher<br />
be stätigt. Heartbeat Monitoring ist die<br />
Ausgabe ausgewählter Diagnoseparameter<br />
zur Bewertung und Aufzeichnung im<br />
Rahmen „vorbeugender Wartung“.<br />
Vorteile für Anlagenbetreiber<br />
Jede der neuen Eigenschaften bietet Anlagenbetreibern<br />
klare Vorteile. Zunächst<br />
erhalten sie Prozess- und Gerätediagnosemeldungen<br />
gemäß NE 107 mit klaren<br />
Handlungsanweisungen. Zudem geben<br />
die Geräte eindeutige und sichere Messstellenbewertungen<br />
„Bestanden / Nicht-<br />
Die Heartbeat-Technology gewährleistet für alle neuen<br />
Proline-Durchflussmessgeräte eine vollumfängliche,<br />
permanente Geräteüberprüfung direkt in der Rohrleitung.<br />
Bestanden“ sowie Prüfdokumentationen<br />
aus. Schließlich lassen sich auch frühzeitig<br />
Veränderungen beziehungsweise Trends<br />
erkennen, systematische Fehler erkennen<br />
und Prozesseinflüsse vermeiden.<br />
Alle Prüfungen mit Heartbeat-Technology<br />
werden auf einen unveränderlichen Werkszustand<br />
zurückgeführt und interne Referenzen<br />
während des Fertigungsprozesses<br />
rückführbar kalibriert. Diese Referenzen<br />
sind redundant in den Geräten ausgeführt.<br />
Mithilfe dieses Verfahrens ist eine perma-<br />
nent gegenseitige Überwachung durch<br />
einen Synchron-Lauftest sichergestellt.<br />
Hierbei können Drifts und Alterung der<br />
Referenzelektronik-Komponenten sicher<br />
erkannt werden.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Heartbeat-Technology gewährleistet<br />
höchste Sicherheit im Messbetrieb durch<br />
kontinuierliche Selbstüberwachung des<br />
gesamten Durchflussmessgerätes, vom<br />
Sensor bis zum Ausgangssignal, unabhängig<br />
von Prozess- und Umgebungsbedingungen.<br />
Die Technik ist unkompliziert in der<br />
Handhabung und kann über die Vor- Ort-<br />
Anzeige sowie über alle gängigen Asset<br />
Management Systeme ohne Prozessunterbrechung<br />
aktiviert werden. Dies verringert<br />
den Prüfaufwand, bietet Sicherheit bei der<br />
Geräteprüfung und gewährleistet hohe<br />
Anlagenverfügbarkeit. Diagnosefunktionen<br />
für alle Durchflusstechnologien der neuen<br />
Proline Gerätelinie sichern einen zuverlässigen<br />
Messbetrieb mit gleichbleibender<br />
Qualität. Die Verifikation ermöglicht lückenlose<br />
und rückverfolgbare Ergebnisse auf<br />
Knopfdruck. Die eindeutigen und manipulationssicheren<br />
Prüfergebnisse garantieren<br />
eine sichere Messstellenbewertung, die<br />
jederzeit abrufbar ist.<br />
Bilder: Hintergrund Fotolia, Sonstige Beitragbilder<br />
Endress+Hauser<br />
www.de.endress.com<br />
48 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Compact Vision System<br />
für USB3-Vision-Kameras<br />
National Instruments hat<br />
eine kompakte Lösung<br />
für Hochgeschwindigkeits-<br />
Bildverarbeitungsanwendungen vorgestellt. Das NI CVS-1459RT<br />
ist ein kleines, robustes Bildverarbeitungssystem mit einem Intel<br />
Atom Quad-Core Prozessor und zwei dedizierten USB-3.0-Anschlüssen<br />
für USB3-Vision-Kameras. Bildverarbeitungssystem<br />
wird entweder mit der firmeneignen Systemdesignsoftware oder<br />
dem Vision Builder for Automated Inspection (AI) programmiert.<br />
Der robuste Formfaktor eignet sich für industrielle Anwendung<br />
bis zu 55 °C. Die Synchronisation mit Automatisierungsgeräten<br />
für Kamera- und Beleuchtungs-Triggering ist über integrierte<br />
industrielle I/O möglich. Zwei USB-3.0-Anschlüsse sorgen als<br />
Kameraschnittstelle mit hoher Bandbreite für Kompatibilität mit<br />
den neuen kostengünstigen USB3-Vision-Kameras und der Einsatz<br />
der Anschlüsse mit Peripheriegeräten, zum Beispiel einem<br />
externen Speicher für das Datenloggen, ist ebenfalls machbar.<br />
www.ni.com<br />
Shunt-basierter Stromsensor in<br />
Frequenzumrichtern für niedrige Ströme<br />
Das Unternehmen Isabellenhütte hat den Stromsensor ILF im<br />
niedrigen Ampere-Bereich entwickelt, der einen Strommessbereich<br />
bis 60 A abdeckt. Der Stromsensor eignet sich mit seinem<br />
kompakten IC-Gehäuse für die<br />
SMD-Montage und kommt in<br />
Frequenzumrichtern in industriellen<br />
Anwendungen oder in<br />
Solarinvertern zum Einsatz.<br />
Die Strommessung basiert auf<br />
der Shunt-Technologie des<br />
Unternehmens. Die Messgenauigkeit<br />
liegt über den ganzen<br />
Strommessbereich bei weniger als 1 % Abweichung vom Messwert.<br />
Der ILF ist kompatibel mit einer Versorgungsspannung<br />
von 3,3 oder 5 V. Die Anschlüsse des Sensors bestehen aus<br />
zwei Laststromkontakten sowie vier Signal- und Versorgungskommunikationskontakten.<br />
www.isabellenhuette.de<br />
Sensoren-Auswahl im Internet<br />
Mit einem neuen Tool erleichtert der Sensorikspezialist Autosen<br />
aus Essen die Auswahl der richtigen Sensoren im Internet. Die<br />
virtuelle Produktberatung erfolgt über die Anwendung, nicht<br />
über die technischen Daten. Die Online-Produktberatung folgt<br />
als nächster Schritt nach der<br />
Einführung des Produktvergleichs,<br />
über den Kunden die<br />
Kompatibilität der Sensoren<br />
prüfen können. Der Kunde<br />
kann nun in direkten Kontakt<br />
mit einem autosen-Experten<br />
treten, oder er findet den<br />
passenden Sensor über das<br />
Beratungstool. Der Nutzer<br />
wird Schritt für Schritt durch<br />
die Anwendung geführt, bis<br />
hin zur Bestellung und Lieferung innerhalb von 24 Stunden. Das<br />
Angebot umfasst das gesamte Portfolio. Das Unternehmen bietet<br />
unter eigenem Label eine Auswahl induktiver und optischer<br />
Sensoren etablierter Hersteller an.<br />
www.autosen.com<br />
Datenlogger erfasst Pegel,<br />
Leitfähigkeit + Temperatur<br />
Mit den neuen CTD-Versionen der hochgenauen<br />
DCX-Pegel-Datenlogger für Tiefen<br />
bis 200 m bietet die Keller AG für Druckmesstechnik<br />
eine hochintegrierte Komplettlösung<br />
für die Wasserwirtschaft. Der Datenlogger für Langzeitbeobachtungen<br />
speichert nicht nur über 50.000 Pegel-Messwerte mit<br />
Zeitstempel sondern auch die jeweils zugehörigen Messwerte<br />
für Leitfähigkeit und Temperatur. Mit einem Durchmesser von<br />
22 mm empfehlen sich die Kombisonden für alle Peilrohre ab<br />
1" Nennweite. Keller liefert zudem Leitfähigkeitssonden in<br />
Kombination mit Drucksensorbasierten Pegelsonden. Diese<br />
integrierten Messsysteme sind u. a. zur Kontrolle des Eintrags<br />
von Meerwasser, Gülle oder Dünger in das Grundwasser, in<br />
Flüsse und Seen sinnvoll, für Überwachungsaufgaben bei Baumaßnahmen<br />
oder zur Beobachtung lokaler Verschmutzungen<br />
im Wasser. Je nach Einsatz sind die Pegelsonden mit integriertem<br />
Datenlogger der Serie DCX-22 CTD nicht nur im Edelstahl-<br />
Gehäuse sondern auch in anderen Materialien lieferbar.<br />
www.keller-druck.com<br />
Mass Flow Management für Gas in Industrieprozessen<br />
Beim neuen Mass Flow Controller (MFC) / Mass Flow Meter (MFM)<br />
Typ 8741 hat Bürkert steuerungsrelevante Elemente herausgelöst.<br />
Diese Steuerungsaufgaben übernimmt eine übergeordnete<br />
Steuerung, die Sensor-Aktor-Module wie<br />
Mass Flow Controller über einen Systembus<br />
anspricht. Die MFC / MFM sind mit<br />
einer Schnittstelle für den proprietären<br />
Bürkert-System-Bus (büS) ausgestattet.<br />
Enthielt bisher jeder MFC/MFM eigene<br />
Steuerungshardware, kommt jetzt die<br />
Systemsteuereinheit (SCU) Typ ME2X<br />
zum Einsatz. Diese kann bis zu 16 Regelkreise<br />
auf einmal kontrollieren und fun-<br />
giert als Gateway zwischen Industrial Ethernet und dem büS.<br />
Damit kann die Feldgeräteebene direkt an Industrial Ethernet<br />
angebunden werden. Typ 8741 ist für die direkte Durchflussmessung<br />
in Gasen mit MEMS-Technologie<br />
ausgestattet und für Nenndurchflüsse<br />
von 0,01 bis 80 Nl/min (bezgl.<br />
Stickstoff) ausgelegt. Er überzeugt durch<br />
hohe Genauigkeit, schnelle Reaktionszeiten<br />
und exzellente Wiederholgenauigkeit.<br />
Im Prozess erreicht er sehr kurze<br />
Ausregelzeiten.<br />
www.burkert.com<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATIO 3/<strong>2015</strong> 49
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Berührungslos übertragen<br />
Zuverlässige und verlustfreie Messergebnis-Übermittlung im Mikrometerbereich<br />
dank induktiver IO-Link-Koppler<br />
Wolfgang Zosel<br />
Wo Werkstückträger in ständiger<br />
Bewegung sind und es wie in<br />
Bearbeitungszentren buchstäblich<br />
um bis zu 360° rund geht, stellt die<br />
Datenübertragung von mobilen<br />
zu fixen Teilen der Anlage Elektrokonstrukteure<br />
regelmäßig vor eine<br />
Herausforderungen. Abhilfe schaffen<br />
induktive Kopplersysteme, die<br />
digitalisierte Daten, Signale und<br />
sogar Energie über einen schmalen<br />
Luftspalt übertragen. Wie diese<br />
Technik funktioniert, lesen Sie hier.<br />
Ein skandinavischer Automobilhersteller<br />
bringt derzeit seine Fertigungslinie für<br />
Lkw-Motoren auf den Stand der Technik.<br />
20 Bearbeitungszentren stehen dort in Reih<br />
und Glied, die Schritt für Schritt aus den<br />
angelieferten Gussrohteilen nahezu vollständig<br />
automatisiert montagefertige Motorenblöcke<br />
fertigen. Dabei setzt das Unternehmen<br />
auf die Kompetenz der Gebr. Heller<br />
Maschinenfabrik (Hauptsitz in Nürtingen).<br />
Horizontale Bearbeitungszentren, 5-Achs-<br />
Bearbeitungszentren, Fräs-Dreh-Zentren<br />
sowie flexible Fertigungssysteme zählen<br />
zu den Kernprodukten des Werkzeugmaschinenherstellers<br />
mit etwa 2 500 Beschäftigten<br />
weltweit.<br />
Zwei dieser Bearbeitungszentren mit<br />
einem Footprint von rund acht mal vier und<br />
einer Höhe von gut drei Metern absolvieren<br />
derzeit ihre finalen Funktionstests im<br />
Nürtinger Werk. Ein automatisiertes Ladesystem<br />
hievt den noch unbearbeiteten<br />
Gussmotorenblock von oben auf einen um<br />
360° schwenkbaren Rundtisch, der auch in<br />
Z-Achse verfahrbar ist. Im hinteren Bereich<br />
ist sowohl ein Werkzeugwechsler als auch<br />
eine entlang der Horizontal- und Vertikalachse<br />
verfahrbare Arbeitseinheit angebracht,<br />
die erste Bohr- und Fräsaufgaben<br />
ausführen wird.<br />
Genaue Messwertermittlung<br />
durch Längenmesstaster<br />
Doch zunächst muss der Rohling mithilfe<br />
einer hydraulischen Spannvorrichtung<br />
sicher auf der Auflagefläche des Rundtisches<br />
fixiert werden. Weil Rohgussblöcke<br />
herstellungsbedingt meist divergierende<br />
Abmessungen aufweisen, muss im Zuge<br />
des Aufspannverfahrens die relative Lage<br />
des Werkstücks auf dem Rundtisch ermittelt<br />
und der Steuerung mitgeteilt werden.<br />
Dazu erfasst ein auf der Grundplatte sitzender<br />
Bolzen die auf der Unterseite des Motorenblocks<br />
angebrachte Indexbohrung,<br />
bevor vier massive Schwenkspanner das<br />
Werkstück nach hinten ziehen und 16 induktive<br />
Sensoren von Balluff schließlich<br />
den exakten Sitz bestätigen. Während das<br />
Gussteil in seine Bearbeitungsposition<br />
gefahren wird, registriert ein induktiver<br />
Messtaster quasi nebenbei, welchen Weg<br />
der Bolzen in der Indexbohrung mitsamt<br />
dem Werkstück zurückgelegt hat. Sitzt der<br />
Gussblock schließlich in seiner Bearbeitungsposition,<br />
sind die Lage- und Abmessungsdaten<br />
bereits erfasst und an die Steuerungsebene<br />
übermittelt. Die Bearbeitung<br />
des Motorenblocks kann beginnen.<br />
Ein Längenmesstaster wie der hier eingesetzte<br />
von Marposs dient der präzisen<br />
Messwertermittlung im Zuge der Werkzeugbearbeitung<br />
und Qualitätskontrolle. Er<br />
gleicht quasi die unvermeidlichen Schwankungen<br />
bei den Abmessungen der Gussteile<br />
aus und stellt somit genaue und identische<br />
Bearbeitungsergebnisse sicher. Marposs ist<br />
Hersteller von Fertigungsmesstechnik für<br />
In-Prozess- und Post-Prozess-Werkstattanwendungen.<br />
Das Unternehmen mit Hauptsitz<br />
im italienischen Bentivoglio beschäftigt<br />
2800 Mitarbeiter weltweit, zentraler Standort<br />
für Deutschland ist Weinstadt.<br />
Wolfgang Zosel, freier Fachjournalist, Reutlingen
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
01 Die induktiven Koppler befinden sich unten links im aufgespannten<br />
Motorenblock, der aus Gussrohteilen nahezu automatisiert gefertigt wird<br />
02 Die Spannvorrichtung ist mit einem Messverstärker und einem<br />
Sensorhub ausgestattet, der die induktiven Sensoren sammelt<br />
Einfacher Signal- und Datenaustausch<br />
bis zur Steuerungsebene<br />
Bereits in der Entwurfsphase stellt sich die<br />
Frage, auf welche Weise Signale und Daten<br />
vom beweglichen und drehbaren Werktisch<br />
zur Maschinenbasis und damit zur Steuerungsebene<br />
gelangen sollen. „Den hohen<br />
Produktivitäts- und Zuverlässigkeitsanforderungen<br />
unseres Auftraggebers entsprechend,<br />
kamen konventionelle Verkabelungslösungen<br />
ebenso wenig in Frage wie<br />
Schleifringsysteme: zu aufwändig, anfällig,<br />
verschleißbehaftet und damit unzuverlässig“,<br />
sagt Peter Frommer, Projektleiter Steuerungstechnik<br />
bei Heller. Zudem stellt der<br />
Längenmesstaster in Verbindung mit einem<br />
Messverstärkter von Marposs zunächst<br />
lediglich ein analoges Signal zur Verfügung.<br />
Dies hätte die Übertragung über<br />
ein spezielles geschirmtes Kabel notwendig<br />
gemacht. Im Wartungsfall wäre dies<br />
eine Lösung, die mit hohen Kosten verbunden<br />
wäre.<br />
Damit war nicht nur eine Technik gefragt,<br />
die Daten zuverlässig vom mobilen zum<br />
fixen Anlagenteil übertragen kann, sondern<br />
gleichzeitig auch eine Lösung für das einfache<br />
und verlustfreie Handling analoger<br />
Messdaten. Gleich mehrere Gründe, warum<br />
man bei Heller auf das induktive Kopplersystem<br />
(BIC) von Balluff setzte. Es überträgt<br />
Signale und Energie berührungslos<br />
über einen Luftspalt von bis zu 5 mm. Seine<br />
Leistungsfähigkeit und Einfachheit verdankt<br />
das berührungsfreie Übertragungssystem<br />
seiner Auslegung nach IO-Link. Die<br />
bidirektionale Schnittstelle sorgt unterhalb<br />
der Busebene für einen unkomplizierten<br />
Signal- und Datenaustausch und vereinfacht<br />
Installations- und Verkabelungsprozesse.<br />
Denn für sämtliche Übertragungs-<br />
aufgaben kommt ein gewöhnliches ungeschirmtes<br />
dreiadriges Standardkabel zum<br />
Einsatz. IO-Link ist abwärtskompatibel zu<br />
allen Standardsensoren und unempfindlich<br />
gegenüber Störeinflüssen.<br />
Verschleißfrei auch unter<br />
extremen Bedingungen<br />
Bei den von Heller hergestellten Bearbeitungszentren<br />
stehen sich der Sender (Remote)<br />
und Empfänger (Base) in der Be- und<br />
Entladeposition austauschbereit gegenüber.<br />
Im vorliegenden Fall ist das System<br />
doppelt ausgelegt: Ein Kopplerset ist für die<br />
Übertragung des Längenmesswertes, das<br />
andere für die Übermittlung der Positionsabfragedaten<br />
im 1/1 000-mm-Bereich zuständig.<br />
Aus dem analogen Signal des Längenmesstasters<br />
erzeugt ein Analog-Adapter<br />
(AD-Wandler) von Balluff ein IO-Link-<br />
Signal, das per Standardkabel direkt an den<br />
Remote-Sender gelangt. Ein Sensorhub<br />
sammelt die 16 induktiven Sensoren ein<br />
und das gebündelte IO-Link-Signal wird<br />
an den zweiten Remote-Koppler übertragen.<br />
Selbst unter extremen Bedingungen arbeiten<br />
die in der Schutzart IP 67 ausgelegten<br />
berührungslosen Koppler verschleiß- und<br />
ausfallfrei, Späne und Kühlschmierstoffe<br />
beeinträchtigen die Übertragung nicht.<br />
„Die induktiven Kopplersysteme ermöglichen<br />
einen kompakten konstruktiven<br />
Aufbau, die Installation wie auch der Austausch<br />
der Geräte sind einfach. Gleiches gilt<br />
für Parametrierung und Diagnose“, betont<br />
Peter Frommer.<br />
03 Durch unterschiedliche IO-Link-Master<br />
können die Devices einfach über IO-Link mit<br />
nahezu allen Feldbussen kommunizieren<br />
Grundsätzlich sind die bidirektionalen IO-<br />
Link-Induktivkoppler überall dort sinnvoll,<br />
wo eine feste Verdrahtung von Sensoren<br />
und Aktoren stört oder wo man das Risiko<br />
unvorhersehbarer Ausfälle aufgrund von<br />
Materialermüdung nicht eingehen will. Als<br />
schnell trennbare Einheiten bieten die<br />
intelligenten Übertragungssysteme maximale<br />
Flexibilität bei Formatwechseln, sie<br />
sparen Rüstzeiten und ermöglichen die<br />
Ankopplung von bis zu 16 Sensoren. In<br />
Kombination mit einem IO-Link-Master<br />
kann das System an nahezu jeden marktüblichen<br />
Feldbus an geschlossen werden.<br />
www.balluff.com<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 51
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Unikate am Fließband<br />
Vollautomatisierte Montageanlage für Injektordüsen setzt auf die Präzision eines RFID-Systems<br />
Achim Weber ist Vertriebsspezialist<br />
bei Turck in Mülheim<br />
Die Herausforderung bei dieser Montageanlage<br />
für Injektordüsen lag darin, im<br />
Zusammenspiel der hochpräzisen Messungen<br />
mit den ebenso präzisen Montagen eine<br />
Toleranz unter einem Mikrometer<br />
einzuhalten. Und das wiederholbar<br />
in einer laufenden Produktionsanlage.<br />
Und dabei müssen wir uns auf<br />
jede verbaute Komponente – und<br />
natürlich auch auf jeden Sensor –<br />
zu hundert Prozent verlassen<br />
können.<br />
Manuel Lehner,<br />
Projektleiter, Sonplas<br />
01 An jeder einzelnen Station des Montagebands sitzen<br />
RFID-Schreibleseköpfe und uprox+ Näherungsschalter von Turck<br />
Achim Weber<br />
Der Sondermaschinenbauer Sonplas entwickelte und baute zwei Maschinen<br />
zur Montage von hochpräzisen Injektordüsen. Um die Anforderungen des<br />
Kunden an Präzision und Wiederholgenauigkeit zu erfüllen, müssen<br />
Düsen und Komponenten im Prozess genau identifiziert werden. Zum<br />
Einsatz kommen ein RFID-System sowie Näherungsschalter, mit denen<br />
die Maschine Aluminium-Werkstückträger im Förderband erkennt.<br />
Injektordüsen von Einspritzanlagen bestehen<br />
– grob vereinfacht – aus einer Düsenspitze,<br />
der Nadel mit Federsitz, Feder, Hülse<br />
und einer Art Deckel, die das Ganze verschließt.<br />
Ihre Montage ist komplex, denn die<br />
Bauteile jeder einzelnen Injektordüse sind<br />
allesamt Einzelstücke. Damit ist auch jeder<br />
Injektor ein Unikat. Die Nadel oder die<br />
Feder der einen Düse können nicht ohne<br />
Qualitätsverluste einfach auf eine andere<br />
Düse getauscht werden. Viele Komponenten<br />
einer Düse, vom Federsitz über die Feder<br />
bis zur einzeln geschliffenen Nadel, sind<br />
exakt vermessen und aufeinander abgestimmt.<br />
Dennoch werden die Düsen-Unikate<br />
vollautomatisiert am Fließband montiert.<br />
Möglich machen dies Sondermaschinenbauer<br />
wie Sonplas in Straubing. Die Firma<br />
hat sich auf Montage- und Prüfanlagen für<br />
Automobilzulieferer spezialisiert, insbesondere<br />
auf Maschinen, die Zulieferteile montieren<br />
oder prüfen, durch die im Fahrzeug<br />
später Treibstoff fließt. Viele internationale<br />
Automobilzulieferer schätzen das knapp<br />
200 Mitarbeiter starke Unternehmen genau<br />
wegen dieses Know-hows.<br />
Ende 2012 erhielt Sonplas den Auftrag,<br />
zwei Maschinen zur Montage von Injektordüsen<br />
zu konstruieren und zu bauen. „Das<br />
Besondere an den Maschinen ist, dass wir<br />
vor jeder Montagestation immer messen<br />
und dann abhängig von dieser Messung das<br />
Werkstück bearbeiten“, erläutert Sonplas-<br />
Vertriebsleiter Hermann Pankofer eine besondere<br />
Herausforderung bei der Maschinenkonstruktion.<br />
So wird zum Beispiel die<br />
Feder des Injektors nicht einfach auf die<br />
Nadel gesteckt. Zuerst misst die Maschine<br />
an einer Station die Kraft der Feder und<br />
presst den Federsitz dann entsprechend der<br />
Messergebnisse auf. Die Feder wird dann<br />
52 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
02 Der Reader liest den Tag am Werkstückträger aus, um die einzelnen<br />
Komponenten zu identifizieren; der Tag wird direkt im Aluminium-Werkstückträger montiert<br />
03 Über das BL67-Gateway mit RFID- Modulen<br />
gelangen die Daten der Schreibleseköpfe zur<br />
Datenbank der Maschine<br />
auf die Nadel gesetzt und eine andere Maschine<br />
prüft die Höhe der Feder bei einer<br />
definierten Gegenkraft. Die Höhe muss mit<br />
einer Toleranz unter 1 µm gemessen werden,<br />
denn Stärke und der Sitz der Feder<br />
wirken sich später im Motor auf das Einspritzverhalten<br />
der Injektordüse aus.<br />
Jedes Einzelteil wird nachverfolgt<br />
Das komplexe Zusammenspiel von Messungen<br />
und Montageprozessen erfordert,<br />
die entsprechenden Messdaten nachzuhalten<br />
und eindeutig zuordnen zu können.<br />
Dazu wird jedes Bauteil nachverfolgt. Um<br />
die Bauteile einer Düse zuzuordnen, fahren<br />
sie auf dem Werkstückträger der Düse mit.<br />
Der eigens für die Anlage optimierte Werkstückträger<br />
bietet für jedes benötigte Injektorbauteil<br />
einen gesonderten Platz. RFID-<br />
Reader lesen die Datenträger (Tags) aus,<br />
die an jedem einzelnen Werkstückträger<br />
montiert sind.<br />
Für die Montagemaschinen suchte Sonplas<br />
ein RFID-System, das platzsparend in<br />
der Maschine montiert werden kann. Hohe<br />
Schreibleseabstände waren weniger das<br />
Problem, aber der Tag musste direkt auf das<br />
Aluminium des Werkstückträgers montiert<br />
werden können. Im umfangreichen Portfolio<br />
des Turck-RFID-Systems fand sich der<br />
ideale Tag: der Datenträger TW-Q25L12,<br />
5-M-B128 – nicht viel größer als ein Daumennagel<br />
– erfüllt alle Vorgaben. Als Schreib -<br />
leseköpfe zur Identifikation der Werkstückträger<br />
sind elf Geräte im M18-Gewindebauform<br />
vom Typ TN-M18-H1147 in jeder der<br />
beiden Maschinen verbaut.<br />
Anforderungsprofil kam letztlich nur ein<br />
uprox+ Sensor von Turck in Frage. Andere<br />
Näherungsschalter schaffen es nicht, mit<br />
derselben Zuverlässigkeit einen so hohen<br />
Schaltabstand auf Aluminium zu garantieren.<br />
Für einen Sensor im M8-Gehäuse sind<br />
die 4 mm Schaltabstand des eingesetzten<br />
NI4U-EG08-AP6X beachtlich. In jeder der<br />
beiden Montagemaschinen verbaute Sonplas<br />
56 Sensoren dieses Typs. Sie erkennen<br />
die Werkstückträger am Band und steuern<br />
Stopp- und Positioniervorgänge, um einen<br />
Stau auf der Anlage zu vermeiden.<br />
„Dass der Turck-Sensor Aluminium so gut<br />
erkennt, war für uns ein großer Vorteil. Das<br />
ersparte uns umständliche Alternativlösungen.<br />
Die Bearbeitung eines Werkstückträgers<br />
aus Stahl wäre viel aufwändiger.“ so<br />
Projektleiter Manuel Lehn. Die Werkstückträger<br />
hat Sonplas auf Basis eines Standardträgers<br />
selbst entwickelt. Auch das Gewicht<br />
der Werkstückträger auf dem Transportband<br />
wäre bei einer Stahlausführung zu hoch gewesen.<br />
„Bei 30 Werkstückträgern für jede der<br />
beiden Maschinen macht das schon einen<br />
erheblichen Unterschied“, erklärt Lehner.<br />
Datenkommunikation vom<br />
Gateway zur Maschine<br />
Die Prüfdaten an den einzelnen Messstationen<br />
werden über die RFID-Schreibleseköpfe<br />
mit der Identifikationsnummer auf<br />
den Datenträgern verknüpft und in einer<br />
Datenbank abgelegt. Mit Turcks BL67-Gateway<br />
gelangen die Daten über Profibus zur<br />
Datenbank der Maschine. „Die Herausforderung<br />
bei dieser Maschine lag darin, im<br />
Zusammenspiel der hochpräzisen Messungen<br />
mit den ebenso präzisen Montagen<br />
eine Toleranz unter einem Mikrometer einzuhalten.<br />
Und das wiederholbar in einer<br />
laufenden Produktionsanlage.<br />
Alles hängt hier zusammen, jedes Rädchen<br />
greift in ein anderes“, fasst Projektleiter<br />
Lehner die besonderen Anforderungen<br />
der Montageanlage zusammen und<br />
ergänzt: „Dabei müssen wir uns auf jede<br />
verbaute Komponente – und natürlich auch<br />
auf jeden Sensor – zu hundert Prozent verlassen<br />
können.“<br />
www.turck.com<br />
Hoher Schaltabstand<br />
auf Aluminium<br />
Zum Erkennen der Materialträger auf dem<br />
Band und insbesondere zum Überprüfen<br />
der richtigen Werkstückträger-Position zum<br />
Lesen der Datenträger suchte Sonplas induktive<br />
Sensoren als Initiatoren. Gefragt<br />
war ein kompakter Schalter mit hohem<br />
Schaltabstand auf Aluminium. Mit diesem<br />
04 Die Prüf- und Einstellanlagen von Sonplas sind für<br />
Einspritzsysteme in der Automobilindustrie konzipiert<br />
und müssen hohen Anforderungen gerecht werden<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 53
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Forschung leistet Pionierarbeit im Bereich der Hochdruck-Kalibrierung<br />
Das Forschungszentrum von Michell Instruments veröffentlicht, in Zusammenarbeit<br />
mit dem National Physical Laboratory (NPL), bedeutende Fortschritte für das gemeinsame<br />
Projekt zur Verbesserung der aktuellen Hochdruck Taupunkt Generator Technologie.<br />
Die Wissenschaftler von Michell kooperieren hierbei mit dem NPL, welches<br />
wissenschaftliche Beratung und Bewertungsleistungen erbringt. Ziel des Projektes<br />
ist es, eine Kalibrierung des Wasser- und Kohlenwasserstoff-Taupunktes in einer<br />
Druckleitung außerhalb von nationalen meteorologischen Instituten zu ermöglichen.<br />
Die neuesten Ergebnisse haben bedeutende Auswirkungen für die Erdgasindustrie,<br />
insbesondere für Gastransportunternehmen, da die Möglichkeit von Kalibrierungen<br />
für Wasser- und Kohlenwasserstoff-Taupunkt unter Druckbedingungen das Vertrauen<br />
in die Messung dieser beiden Gasqualitätsparameter sowohl beim grenzüberschreitenden<br />
Gastransport als auch für installierte Vertragsmessungen erhöht. Das System<br />
bietet die Flexibilität, bei Drücken bis zu 100 bar zu arbeiten, bei einer Auswahl an<br />
Trägergasen wie Methan, um Prozessanwendungsbedingen zu simulieren.<br />
Im Bild (v.l.n.r.): Andy Benton (Michell Instruments<br />
Ltd.), Andy Sellars (Technical Strategy Board), Kevin<br />
Downes (Smart project monitoring officer)<br />
www.michell.com<br />
Digitalanzeigen-Programm erweitert<br />
Mit dem Typ DI32-1 erweitert das Unternehmen Wika sein Digitalanzeigen-Programm.<br />
Das Gerät ist multifunktional und eignet<br />
sich mit seinen kompakten Abmessungen<br />
(48 × 24 × 52 mm) für bauraumkritische<br />
Applikationen. Der<br />
Multifunktionseingang der Digitalanzeige<br />
DI32-1 verfügt über zwei<br />
Transistor-Schaltausgänge, deren<br />
Schaltverhalten unabhängig voneinander parametrierbar ist.<br />
Zudem bietet die Anzeige 23 Eingangskonfigurationen, womit<br />
sich die Messwerte von Messumformern mit Strom- und Spannungssignalen<br />
sowie von Widerstandsthermometern und<br />
Thermoelementen anzeigen lassen. Außerdem ist der DI32-1<br />
zur Frequenz- und Drehzahlmessung sowie als Auf- beziehungsweise<br />
Abwärtszähler einsetzbar. Die Anzeige ermöglicht außerdem<br />
die Linearisierung von Sensorwerten mit bis zu fünf Stützpunkten<br />
und hat eine Tara-Funktion.<br />
www.wika.de<br />
Wieder bestätigt: Wägezellen für<br />
explosionsgefährdete Bereiche<br />
Mit der aktuellen Baumusterprüfbescheinigung wurde für fast<br />
alle Wägezellen-Bauarten von HBM die Verwendung in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen neu bestätigt. Damit ist sowohl<br />
Gerätegruppe I, d. h. Geräte zur Verwendung im Bergbau, als<br />
auch Gerätegruppe II mit den Kategorien 1, 2, und 3 abgedeckt.<br />
Außerdem erhielt die Bauart C16 mit der Schutzart druckfeste<br />
Kapselung Ex d IIC T6 zur Verwendung in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen ein weiteres Zertifikat nach IECEx. Somit ist auch der<br />
Export außerhalb der EU möglich. Da übliche Wägeindikatoren<br />
meist außerhalb des explosionsgefährdeten Bereichs installiert<br />
sind, benötigen die druckfesten<br />
Wägezellen in der Regel keine<br />
zusätzlichen Sicherheitsbauteile<br />
und können ohne großen Aufwand<br />
installiert werden.<br />
www.hbm.com<br />
Sicherheitslichtgitter vereint die<br />
Vorteile von zwei Produktserien<br />
In der Entwicklung der Sicherheitslichtgitter-Serie SF4C hat<br />
Panasonic durch ein reines Polycarbonat-Gehäuse auf ein sehr<br />
geringes Gewicht und auf eine möglichst kleine Baugröße gesetzt,<br />
wohingegen bei der Serie SF4B mechanische Robustheit im Vordergrund<br />
stand. Mit der Serie SF4B-C werden die Vorteile beider<br />
Produktserien in einem kombinierten Kunststoff-/Aluminiumgehäuse<br />
vereint, welches es ermöglicht, eine Schutzhöhe von bis<br />
zu 1 623 mm realisieren zu können. Funktionalitäten wie die<br />
ortsfeste oder bewegliche Ausblendung, zeitweise Überbrückung<br />
sowie Störlicht- und Interferenzunterdrückung stehen ebenfalls<br />
zur Verfügung. Die Serie wird sowohl als Handschutz mit 20 mm<br />
als auch als Armschutzversion mit 40 mm Strahlabstand<br />
angeboten. Um bei der Inbetriebnahme<br />
die Ausrichtung des Schutzgitters schnell<br />
und ohne Aufwand durchführen zu<br />
können, sind die Lichtgitter mit Strahlausrichtungsindikatoren<br />
ausgestattet.<br />
www.panasonic-electric-works.de<br />
Transmitter Pt200 für<br />
Abgastemperatursensoren<br />
In Abgasnachbehandlungssystemen<br />
findet man immer mehr Widerstandsthermometer<br />
auf Basis von<br />
zweiadrigen Pt200 Sensorelementen.<br />
Diese sind sehr zuverlässig und<br />
präzise. EngineSens entwickelte<br />
einen Transmitter auf Basis<br />
bewährter Komponenten, der die<br />
Widerstandswerte von Pt200 Thermometern<br />
in ein 4…20 mA-Signal umsetzt. Gegenüber der sonst<br />
üblichen Umwandlung in Spannungswerten spielt die Leitungslänge<br />
keine Rolle mehr, der Einfluss von Steckverbindungen und<br />
elektromagnetischen Wellen wird vernachlässigbar. Der Messbereich<br />
des Transmitters Pt200 reicht von 20 bis zu + 950 °C.<br />
Die Versorgungsspannung des Transmitters Pt200 liegt zwischen<br />
12 und 30 V DC. Beim Einschalten erfolgt ein Selbsttest, nach<br />
etwa einer Sekunde liegt das Messsignal kontinuierlich an.<br />
www.motorsensor.de<br />
54 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Leitfähigkeitsmessung mit separaten<br />
Komponenten für mehr Flexibilität<br />
Das Unternehmen Baumer hat mit dem CombiLyz AFI5 sein<br />
Leitfähigkeitsmessgerät um ein Modell erweitert. Das Messgerät<br />
beinhaltet zwei einzelne Komponenten: das induktive Sensorelement<br />
und den Transmitter mit dem integrierten CombiView<br />
Display, die getrennt voneinander<br />
installiert und mit einem<br />
Kabel verbunden werden. Der<br />
Transmitter mit integriertem<br />
Display lässt sich vibrationsgeschützt<br />
anbringen. Durch seine<br />
Beständigkeit bei bis zu 85 °C<br />
Umgebungstemperatur und<br />
zuverlässigen Messungen auch<br />
bei extremen Bedingungen ist<br />
der CombiLyz AFI5 vielseitig<br />
einsetzbar – u. a. in CIP- und SIP-Prozessen, zur Überwachung<br />
von Konzentrationen in Flüssigkeiten oder zur Phasentrennung<br />
verschiedener Medien. Die Messergebnisse liefert der Sensor mit<br />
einer maximalen Abweichung von < 1 %. Zusätzlich zeigt die<br />
Hintergrundfarbe des Displays nach einem Ampel-System (rot/<br />
grün) an, ob die Messergebnisse einen kritischen Wert erreicht<br />
haben, der ein Eingreifen notwendig macht. Änderungen an den<br />
Einstellungen können einfach über das Touchscreen-Display<br />
durchgeführt werden – auch während des laufenden Prozesses.<br />
www.baumer.com<br />
Portables CCD-Mikro-Spektrometer<br />
für den universalen Einsatz<br />
Das portable CCD-Mikro-Spektrometer MR-16 V4 von Wammes<br />
& Partner, das durch die Display-Tochter i-sft GmbH vertrieben<br />
wird, basiert auf einem MEMS-Spectrochip zur Erfassung der<br />
Photonen und einem damit gekoppelten linearen CCD, der die<br />
Photonen in Elektronen umwandelt. Das digitalisierte Signal<br />
wird vom integrierten Mikrocomputer aufbereitet und auf einem<br />
Touch-Display ausgegeben. Als universelles Hilfsmittel für schnelle<br />
Kontrollen im laufenden Betrieb von Anlagen, aber auch bei der<br />
Qualitätssicherung in der Herstellung sowie bei Testaufgaben in<br />
der Forschung ermöglicht es u. a. spektrale Messungen, Lichtstärke-Messungen<br />
und Farbverteilungs-Analysen. Das Produkt<br />
eignet sich für lichttechnische Messungen, wie sie unter anderem<br />
in den Bereichen Lichttechnik, Medizin, Architektur und Energieberatung<br />
gebraucht werden.<br />
Das nur 148 × 96 × 35 mm<br />
große und 550 g schwere<br />
Gerät wird mit einem auf -<br />
ladbaren Lithium-Ionen-<br />
Akku betrieben. Zwei<br />
Varianten verfügen über<br />
spezielle Software für zusätzliche<br />
Aufgaben: MR-16 V4-BINS unterstützt die Sortierung von<br />
LED-Lichtquellen nach Farben, das Binning. MR-16-V4 PPF kann<br />
zusätzlich auch die photosynthetische Photonen-Dichte messen.<br />
www.i-sft.de<br />
omega-<strong>Industrielle</strong>-automation-03-185-130:Layout 1 27.04.<strong>2015</strong> 14:23 Seite 1<br />
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ihnen hängt ab, wie effizient, flexibel und schnell<br />
Arbeitsprozesse durchgeführt werden können. Eine<br />
Lösung bietet ein Leichtbauroboter eines dänischen<br />
Unternehmens, der in einem Betrieb die Bestückung<br />
einer CNC-Maschine automatisiert. Welche Vorteile<br />
das mit sich bringt, lesen Sie hier.<br />
01Die Roboter eignen sich für Prozesse<br />
wie Verpacken, Palettieren, Montage und<br />
Pick & Place<br />
Fries Maschinenbau, ein klassischer Zulieferer<br />
von Dreh- und Frästeilen für die<br />
Industrie, ist als kleines Unternehmen stets<br />
einem steigenden Kostendruck ausgesetzt.<br />
Aus diesem Grund ist Firmengründer Anton<br />
Fries darum bemüht, seine Produktionsmethoden<br />
immer effizienter und Arbeitsprozesse<br />
für seine zehn Mitarbeiter angenehmer<br />
zu gestalten. An einen bestimmten<br />
Prozess dachte er dabei schon länger: Die<br />
Bestückung einer CNC-Maschine. Diese erfolgte<br />
bisher manuell in einer kurzen Taktzeit<br />
von 25 bis 45 s mit variierenden Stückzahlen.<br />
Ähnlich geht es anderen kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen: Steigender<br />
Kostendruck und schwankende Nachfragen<br />
stellen sie vor die Herausforderung, ihre<br />
Produktionen flexibler zu gestalten. Die Lösung<br />
liegt darin, besonders monotone Fertigungsschritte<br />
zu automatisieren und die<br />
freigewordene Arbeitskraft mit anspruchsvolleren<br />
Tätigkeiten zu betrauen. Das spart<br />
zeitliche sowie finanzielle Ressourcen und<br />
ermöglicht gerade kleinen Firmen wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben.<br />
Leichtbauroboter mit<br />
integriertem Sicherheitsmodus<br />
Systemintegrator Klaus Volland von Inex<br />
Werkzeugmaschinen empfahl Fries einen<br />
sechsachsigen Leichtbauroboter des dänischen<br />
Herstellers Universal Robots. Die<br />
Modelle UR5 und UR10 wiegen nur 18 bzw.<br />
28 kg und verfügen über eine Reichweite<br />
von 85 bzw. 110 cm sowie eine Hebekraft<br />
von fünf bzw. zehn kg. „Ein Vorteil ist der<br />
integrierte Sicherheitsmodus der Roboter.<br />
Denn damit dürfen sie je nach Anwendung<br />
und unter bestimmten Bedingungen ohne<br />
Schutzzaun in nächster Nähe zum Menschen<br />
arbeiten. Im Gegensatz zu großen<br />
Robotern eignen sich die kleinen UR-Roboter<br />
daher auch für den Einsatz in kleinen<br />
und mittleren Produktionen mit beschränkten<br />
Platzverhältnissen. Eine Risikoanalyse<br />
ist jedoch im Vorfeld erforderlich“, erklärt<br />
Volland. Dank ihrer intuitiven Benutzerführung<br />
können auch ungeübte Mitarbeiter die<br />
Roboter schnell bedienen.<br />
Damit erfüllten die Leichtbauroboter bereits<br />
eine wesentliche Voraussetzung für<br />
Anton Fries, für den Robotertechnologie<br />
ein völlig neues Feld war: „Roboter waren<br />
für mich bisher vor allem teuer und erforderten<br />
Spezialwissen – einen Mitarbeiter<br />
mehrere Wochen auf Schulung zu schicken,<br />
um den Roboter bedienen zu können, hätte<br />
ich mir nicht leisten können.“<br />
Zudem sollte die Roboterlösung leicht<br />
transportabel sein, um in dem kleinen Betrieb<br />
an verschiedenen Maschinen eingesetzt<br />
werden zu können. Das Greifwerkzeug<br />
Dieter Pletscher, Area Sales Manager DACH<br />
bei Universal Robots<br />
56 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
02 Mit einem Arbeitsradius von bis<br />
zu 1 300 mm bietet der UR10 eine hohe<br />
Effizienz bei Aufgaben, die eine größere<br />
Arbeitsfläche erfordern<br />
sollte so gestaltet sein,<br />
dass eine Vielzahl an<br />
Bauteilen aufgenommen<br />
werden kann: „Wir entschieden,<br />
dass eine kompakte<br />
Komplettanlage, in die der Roboter<br />
integriert wird, die Lösung<br />
für unsere Ansprüche darstellt“,<br />
erklärt Anton Fries.<br />
Optimale Ansteuerung<br />
und schnelle Umrüstung<br />
Für die Entwicklung der Konstruktion<br />
wurde das Konstruktionsbüro Juka mit an<br />
Bord geholt, das die Gestaltung in CAD<br />
übernahm. Gleichzeitig testeten Systemintegrator<br />
Volland und Anwender Fries den<br />
Roboter auf verschiedene Aufgaben und<br />
Anwendungen hin. Seit Mai 2013 ist die nur<br />
Eurogitterbox große Komplettlösung Rohan<br />
im Einsatz. Zwei Vorratsschubladen mit Ladungsträgern<br />
für die jeweils zu handelnden<br />
Werkstücke sind auf einem Palettensystem<br />
befestigt. Darauf montiert ist der Roboterarm<br />
UR10, der wahlweise mit einem Einfach-<br />
oder Doppelgreifer mit integrierter<br />
Mikroventilinsel ausgestattet ist. So können<br />
die Werkstücke optimal angesteuert werden.<br />
Über ein Schnellwechselsystem lassen<br />
sich die Greiferbacken oder auch ein Parallelgreifer<br />
in wenigen Sekunden auf einen<br />
Dreibackengreifer umrüsten. Elektroleitungen<br />
und Schläuche werden im Roboter verbaut<br />
und sind weniger verschleißanfällig<br />
im Vergleich zu einer Montage außen.<br />
„Rohan ist eine steckerfertige, CE-konforme<br />
Komplettlösung, die sofort für verschiedene<br />
Einsatzgebiete, zum Beispiel für<br />
Induktivhärteprozesse oder bei Montageaufgaben,<br />
in Betrieb genommen werden<br />
kann. Je nach Größe und Gewicht der zu<br />
bearbeitenden Roh- oder Fertigteile kann<br />
der Robotertyp UR5 oder UR10 integriert<br />
werden“, erläutert Klaus Volland.<br />
Flexibler Einsatz an<br />
mehreren Maschinen<br />
Bei Fries Maschinenbau ist die Komplettlösung<br />
aktuell an einer CNC-Maschine im<br />
Einsatz und handelt dort einen Hartdrehprozess.<br />
Der Roboter nimmt dabei mit<br />
einem Doppelgreifer Drehteile von den<br />
Ladungsträgern auf, fährt zu einer Umgreifstation,<br />
um in die richtige Position zu gelangen.<br />
Von dort fährt er geradeaus nach vorne<br />
in die CNC-Maschine, deren Schiebehaube<br />
sich automatisch öffnet, und spannt das Teil<br />
zwischen die Drehbankspitzen der Maschine.<br />
Anschießend fährt der Roboter<br />
wieder heraus, die Schiebehaube schließt<br />
sich. Dann holt sich der UR10 das nächste<br />
Drehteil von den Ladungsträgern und der<br />
Prozess beginnt erneut. Vor dem Einspannen<br />
des neuen Teils holt der Roboter das<br />
bereits bearbeitete Bauteil heraus und legt<br />
dann erst das neue ein. Alle sicherheitsrelevanten<br />
Befehle der CNC-Maschine werden<br />
dabei über den Roboter abgefragt und<br />
kommuniziert.<br />
Dasselbe gilt für die Greifer. „Der Roboter<br />
unterstützt uns beim Bearbeiten von Stückzahlen<br />
zwischen 500 und 1 000. Da der<br />
UR10 aber so einfach umzuprogrammieren<br />
ist und effizient arbeitet, setzen wir ihn<br />
auch bei sehr kleinen Serien von nur etwa<br />
50 Stück ein“, erklärt Anton Fries.<br />
„Innerhalb weniger Stunden haben meine<br />
Mitarbeiter gelernt, den Roboterarm zu<br />
programmieren und zu bedienen“, freut<br />
sich Anton Fries, der inzwischen darüber<br />
nachdenkt, weitere Roboter zur Optimierung<br />
von Bearbeitungsprozessen anzuschaffen.<br />
„Der Mitarbeiter, der früher die<br />
CNC- Maschine bedient hat, kümmert sich<br />
heute um weitere Maschinen, ohne in<br />
Stress zu geraten. Außerdem kann er sich<br />
auf die Qualitätskontrolle konzentrieren.“<br />
Dank der Komplettanlage konnte Anton<br />
Fries zudem seine Produktivität steigern.<br />
In spätestens zwei Jahren haben sich<br />
damit die Kosten für die gesamte Anlage<br />
amortisiert.<br />
www.universal-robots.de<br />
Live-Demonstration auf der Hannover Messe<br />
Auf der Hannover Messe <strong>2015</strong> stellte Universal Robots erstmals<br />
seinen neuen Roboterarm vor. Der UR3 soll der weltweit flexibelste,<br />
kollaborierende Leichtbau-Tischroboter sein, der direkt neben dem<br />
Menschen arbeiten kann. „Mit nur 11 kg Eigengewicht, hat er<br />
gleichzeitig eine Traglast von 3 kg, eine 360°-Rotation an allen<br />
Drehgelenken sowie eine endlose Rotation an der Werkzeugschnittstelle“,<br />
erläutert Dieter Pletscher die einzigartigen Funktionen. Der<br />
Roboter eignet sich für leichte Montageaufgaben und automatisierte<br />
Werkbankszenarien in unterschiedlichsten Anwendungen. Seine<br />
unkomplizierte Programmierung macht es zudem noch einfacher,<br />
zwischen verschiendenen Fertigungsaufgaben zu wechseln. „Mit<br />
dem UR3-Roboter werden Endanwender in der Lage sein, Robotik<br />
für Branchen einzusetzen, in denen <strong>Automation</strong> bisher noch nicht<br />
möglich war“, resümiert Dieter Pletscher abschließend.<br />
Die Redaktion traf Dieter Pletscher, Area Sales Manager DACH bei Universal Robots<br />
auf der diesjährigen Hannover Messe.<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 57
STEUERN UND ANTREIBEN<br />
Safety & Security<br />
in der Robotik<br />
Motherboards für Robotersteuerung mit zusätzlichen<br />
Sicherheitsfunktionen<br />
Peter Hoser<br />
Robotertechnik hat in jüngerer<br />
Vergangenheit viele Lebens- und<br />
Arbeitsbereiche revolutioniert.<br />
Robotikspezialist Kuka vollführte<br />
mit Einführung einer neuen<br />
Steuerung eine eigene kleine<br />
Revolution. Die Steuerung nutzt<br />
offene Industriestandards und<br />
hat eine komplette Sicherheitssteuerung<br />
als Softwarefunktion<br />
integriert. Als Basis dienen<br />
Mainboards von Fujitsu.<br />
Ob mit dem Robocoaster, der in Freizeitparks<br />
sicher Menschen durch die Luft<br />
wirbelt, oder den neuen Leichtbaurobotern,<br />
die mit „Fingerspitzengefühl“ Teile<br />
zusammenfügen und direkt mit dem Menschen<br />
zusammenarbeiten können, Kuka<br />
hat mit seinen Innovationen die Welt der<br />
Automatisierung in den letzten Jahren<br />
mitgeprägt. Als Basis seiner Steuerungen<br />
setzen die Roboterspezialisten bereits seit<br />
vielen Jahren Mainboards von Fujitsu ein.<br />
Spezialanforderungen im<br />
Standardlayout<br />
Mainboards müssen als zentrale Komponente<br />
der Steuerung hohen Anforderungen<br />
genügen: Neben der garantierten Verfügbarkeit<br />
aller Einzelkomponenten ist eine<br />
stabile Funktion aller Systeme unter rauen<br />
Fertigungsbedingungen unverzichtbar.<br />
„Unsere Steuerungssysteme müssen<br />
24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche<br />
bei Umgebungstemperaturen bis 45 °C die<br />
hohen Anforderungen an Safety und<br />
Peter Hoser, Sales Director OEM<br />
Systemboard bei Fujitsu in Augsburg<br />
Security zuverlässig erfüllen können“,<br />
erklärt Heinrich Munz, Senior Developer<br />
System Engineering bei Kuka.<br />
Im Rahmen einer langfristigen Entwicklungspartnerschaft<br />
kennt Fujitsu die speziellen<br />
Anforderungen von Kuka bereits aus<br />
vorausgegangenen Generationen. Dank<br />
einer frühzeitigen Einbindung von Kuka in<br />
die Entwicklung von neuen Produkten<br />
bereits vor Beginn des Designs kann Fujitsu<br />
flexibel auf Kundenwünsche hinsichtlich<br />
Layout, Sonderfunktionen und BIOS eingehen.<br />
Statt teure Sonderanfertigungen speziell<br />
für Kuka zu fahren, übernimmt Fujitsu<br />
solche Wünsche in das Standardlayout<br />
seiner Industriemainboards.<br />
Die Spezialanforderungen, die Kuka an<br />
Fujitsu heranträgt, haben in erster Linie mit<br />
Sicherheitsfragen zu tun, um genau zu sein<br />
mit Functional Safety. Nach Aussage von<br />
Heinrich Munz müsse gerade in der Robotik<br />
genau zwischen „Safety“ und „Security“<br />
unterschieden werden. Der allzu allgemeine<br />
deutsche Begriff „Sicherheit“ führe sonst<br />
immer wieder zur Vermischung von Bereichen,<br />
die den Steuerungsentwickler vor<br />
ganz unterschiedliche Anforderungen<br />
stellen. Pointiert lässt sich der Unterschied<br />
laut Munz auf die Formel bringen: „Safety<br />
schützt den Menschen vor der Maschine,<br />
Security schützt die Maschine vor dem<br />
Menschen.“<br />
Functional Safety als Kernaufgabe<br />
In der Industrierobotik gibt es mehrere<br />
Haupttasks. Die Steuerung KR C4 von Kuka<br />
weist diese verschiedenen Cores eines<br />
Multicore-Prozessors zu. Der Multicore-<br />
Prozessor mit unabhängig voneinander<br />
operierenden Rechenkernen erlaubt also<br />
auf der Software-Ebene die Integration von<br />
Komponenten zur Sicherheitssteuerung,<br />
Regelung usw., die zuvor als externe Komponenten<br />
implementiert wurden.<br />
Die unterste Task-Ebene ist die Antriebsregelung.<br />
Hier ist ein sehr hoher, deterministischer<br />
Echtzeit-Takt erforderlich.<br />
Da rüber ist die eigentliche Robotersteuerung<br />
angesiedelt, die bestimmt, wohin die<br />
Motorkraft geregelt werden soll. Die nächsthöhere<br />
Ebene belegt die Functional Safety,<br />
die Funktionen wie Betriebsartenwahl,<br />
Zustimmtaster und Nothalt umfasst. Auf der<br />
höchsten Ebene ist das Human-Machine-
STEUERN UND ANTREIBEN<br />
01 Der Schrank mit der Steuerung:<br />
35 % weniger Hardware und 50 %<br />
weniger Verkabelung im Vergleich<br />
zum Vorgängermodell<br />
Interface angesiedelt, das im Fall von Kuka<br />
auf Windows basiert.<br />
Diese vier Aufgaben verteilen die Entwickler<br />
von Kuka auf zwei Cores – denn die<br />
Safety-Anforderungen werden u. a. durch<br />
Redundanz erfüllt. Das bedeutet: Zwei unabhängige<br />
Cores führen dieselben safetyrelevanten<br />
Rechenoperationen durch.<br />
Wenn der Abgleich der Ergebnisse eine<br />
Übereinstimmung ergibt, ist das System im<br />
sicheren Bereich.<br />
Die integrierte Sicherheitssteuerung ge -<br />
währleistet nicht nur die Standard-Robotersicherheit<br />
nach ISO 10218 durch Nothalt,<br />
Betriebsartenwahl und Zustimmtaster,<br />
sondern auch erweiterte Sicherheit durch<br />
Überwachung von sicheren Arbeitsräumen,<br />
sicheren Geschwindigkeiten, sicheren Beschleunigungen<br />
und sicherem Halt. Komplett<br />
in Software (und somit ohne teure<br />
Anbauschaltgruppen) realisiert sind sichere<br />
Protokoll-Stacks für FailSafe over EtherCAT,<br />
ProfiSafe over Profinet und CIP-Safe over<br />
Ethernet/IP.<br />
Aus den Anforderungen an den fertigen<br />
Roboter leiten sich Anforderungen ab, die<br />
Kuka an die Zulieferer seiner safety-relevanten<br />
Komponenten stellt. Lieferanten,<br />
deren Schwerpunkt Robotik-Komponenten<br />
sind, dokumentieren deren Einhaltung<br />
bereits in einem speziellen Sicherheitshandbuch,<br />
das sich direkt an den einschlägigen<br />
Normen orientiert. Bei Herstellern,<br />
die auch in andere Zielbranchen liefern,<br />
findet die Dokumentation in anderer Form<br />
statt und wird von Kuka selbst in den<br />
Hausstandard „übersetzt“. Das betrifft<br />
nicht nur die Mainboards von der Firma-<br />
Fujitsu, die auch in anderen Branchen der<br />
Em bedded-Industrie wie Digital Signage<br />
und Medizintechnik breiten Einsatz finden,<br />
sondern auch die Speicherkomponenten<br />
und Intel-Prozessoren, mit denen der<br />
Roboterhersteller die Boards für seine<br />
speziellen Zwecke ausrüstet.<br />
Regelfall: vor unbefugtem Remote-Zugriff<br />
von außen. Die Vernetzung von Maschinen<br />
im Zeichen von Industrie 4.0 bietet hier<br />
mehr potenzielle Einfallstore. Kuka setzt<br />
daher im Sinne der Prävention darauf, dass<br />
die Robotersteuerungen in der Regel nicht<br />
direkt ans Internet angeschlossen werden.<br />
Trotzdem gibt es mehrere Verteidigungslinien:<br />
Ein spezieller TCP/IP-Stack (nicht<br />
Windows) fungiert als erster Berührungspunkt<br />
mit der Außenwelt (Kuka Line Interface).<br />
Ein Software-basiertes Bridging und<br />
Network Address Translation (NAT) sorgen<br />
dafür, dass die zu öffnenden Protokolle und<br />
Ports explizit konfiguriert und freigeschaltet<br />
werden müssen. Broadcast Storm Detection<br />
und Überlast-Erkennungen in den Netzwerk-Treibern<br />
sind weitere Sicherheits-<br />
maßnahmen zur Erkennung von Denial-of-<br />
Service-Angriffen (DoS), also zur Erkennung<br />
verdächtiger Zugriffsmuster. Unter<br />
Windows operiert zudem eine Computer<br />
Protection by Certification (CPC). Das Resultat:<br />
Nur zertifizierte, freigegebene und<br />
auf der Steuerung registrierte EXEs und<br />
DLLs können gestartet werden, nicht registrierte<br />
Executables werden hingegen nicht<br />
ausgeführt. All diese Maß nahmen sowie<br />
die Kooperation mit Fujitsu führen zu<br />
einem Endergebnis: die „Safety“ des Menschen<br />
und die „Security“ der Roboter sind<br />
gewährleistet.<br />
Bilder: Fotolia, Kuka Roboter GmbH<br />
www.fujitsu.com/de<br />
Sicher vernetzt<br />
Wenn Security den Schutz der Maschine<br />
vor dem Menschen meint, so heißt dies im<br />
02 Die Roboter aus Augsburg kommen in<br />
verschiedenen Anwendungen zum Einsatz,<br />
beispielsweise in der Automobilfertigung<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 59
STEUERN UND ANTREIBEN<br />
Karosserie- und Fahrwerksysteme<br />
für den weltweiten Einsatz<br />
Modernisierung einer Pressenstraße schafft hohe Verfügbarkeit und einen effizienten Betrieb<br />
Andreas Thanassakis<br />
Mit mehr als 130 000 Mitarbeitern und rund 312 Produktionsstandorten<br />
zählt Magna zu einem der Top-Player in der Automobilzulieferindustrie.<br />
Reibungslose und effiziente Fertigungsprozesse sowie einwandfreie<br />
Komponenten sind dabei Eckpfeiler des Erfolges. Regelmäßigen<br />
Modernisierungen von Anlagen und Maschinen kommen daher eine<br />
hohe Bedeutung zu. Der Beitrag beschreibt, wie ein umfassendes<br />
Retrofit von Steuerung und Regelung sowie Sensorik, Aktorik und<br />
Hydraulik einer bestehenden Pressenstraße bei einer Magna-Tochter<br />
in Nordamerika wieder den Anschluss auf ein hohes Niveau brachte.<br />
Cosma International, eine 100 %ige Tochtergesellschaft<br />
der Magna International,<br />
ist einer der weltweit führenden Automobilzulieferer<br />
im Bereich der Metallumformung.<br />
Die Produktpalette umfasst<br />
Fahrwerksmodule und komplette Karosseriesysteme<br />
sowie Engineering-Leistungen.<br />
Niederlassungen sowie eigenständige Gesellschaften<br />
befinden sich in Nordamerika,<br />
Südamerika, Europa und Asien. Einer der<br />
Erfolgsfaktoren des Konzerns ist die stetige<br />
Verbesserung der Produkte, die Optimierung<br />
und Effizienzsteigerung von Prozessen<br />
sowie die Einführung neuer Technologien.<br />
Einer der Produktionsstandorte befindet<br />
sich in Piedmont/South Carolina mit<br />
dem Tochterunternehmen Automotive<br />
Industries of America Inc. Hier sollte das<br />
Steuerungssystem der vorhandenen Pressenstraße<br />
im Rahmen eines umfassenden<br />
Retrofit-Projekts durch modernere Lösungen<br />
auf den aktuellen Stand der Technik<br />
Andreas Thanassakis, Geschäftsführung<br />
bei der TR-Electronic GmbH in Trossingen<br />
gebracht werden. Ziel war einerseits die<br />
Verfügbarkeit der Pressenstraße zu erhöhen<br />
sowie den Durchsatz und die Effizienz in<br />
der Produktion weiter zu steigern. Andererseits<br />
sollte die Anlagenbedienung komfortabler<br />
und die Kosten reduziert werden.<br />
Diese Aufgabe übernahm das Unternehmen<br />
TR-Electronic. Mit 350 Mitarbeitern sowie<br />
eigenen Tochtergesellschaften und technischen<br />
Vertriebspartnern in Europa, USA,<br />
Kanada, Brasilien und Asien, entwickelt,<br />
fertigt und vertreibt das Unternehmen<br />
Sensoren und Aktuatoren für Industrieanwendungen,<br />
vorrangig in der Automatisierungstechnik,<br />
u. a. in der Logistik, der<br />
Druck-, Papier- und Verpackungsindustrie,<br />
der Metall-, Kunststoff- und Holzverarbeitung,<br />
der Veranstaltungstechnik sowie den<br />
Erneuerbaren Energien. Wichtigster Abnehmer<br />
ist der Maschinen- und Anlagenbau.<br />
Die Business Unit <strong>Automation</strong> der<br />
Tochterfirma TRsystems GmbH unterstützt<br />
Unternehmen beim Neuaufbau und der<br />
Modernisierung von Automatisierungssystemen<br />
– von der Planung und Entwicklung<br />
bis zur Inbetriebnahme, Anwenderschulung,<br />
Dokumentation und Wartung.<br />
Modernisierung der<br />
Pressenanlage und -straße<br />
Die Pressenstraße umfasst Platinenlader<br />
mit Entstapelfeeder, Platinenwagen, Spreizstation,<br />
Förder- und Zwischenband, Doppelblechkontrolle/-auswurf,<br />
Sprüheinheit<br />
sowie eine Zentrierstation. Die Gesamtanlage<br />
umfasst insgesamt fünf Pressen, ein<br />
Wender, drei Orientierstationen sowie<br />
jeweils fünf Belade- und Entnahmefeeder.<br />
Zunächst erfolgten Prüfung und Austausch<br />
der in der Anlage befindlichen fehlerhaften<br />
und abgekündigten Hydraulikkomponenten.<br />
Anschließend wurde die komplette<br />
elektrische Steuerung und Regelung und die<br />
Sensorik/Aktorik sowie das bestehende<br />
Anlagenbediensystem durch moderne Technologien<br />
und Komponenten ersetzt.<br />
Nun folgte die Schulung der Anwender<br />
hinsichtlich einfachere Nutzbarkeit des Systems.<br />
Um den Schulungsaufwand hierbei<br />
so gering wie möglich zuhalten, nahm man<br />
das vorhandene Bedienkonzept als Vorlage<br />
für die neue Lösung. Dadurch konnte eine<br />
hohe Akzeptanz des Bedienpersonals erreicht<br />
werden, sodass die Anlage bereits in<br />
kurzer Zeit produktiv zum Einsatz kam.<br />
60 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
STEUERN UND ANTREIBEN<br />
Visualisierung der Anlage<br />
mit Diagnosefunktionen<br />
Das Anlagenbediensystem TRproVi von<br />
TRsystems besteht aus einem Panel-PC mit<br />
der Visualisierungssoftware und einem vernetzten<br />
IPC mit der Steuerungs-/Regel-<br />
Software. Die Visualisierung dient zur Daten-<br />
und Prozessanzeige, Dateneingabe<br />
und Korrektur. TRproVi basiert auf dem<br />
Microsoft.Net Framework und ist in eine<br />
Client/Server-Architektur integriert.<br />
Die Visualisierungssoftware besticht<br />
durch klaren Aufbau und einfache, intuitive<br />
Bedienung. Die Bedienoberfläche lässt sich<br />
durch anlagenspezifische Eingabemasken<br />
der jeweiligen Betriebsart und den benötigten<br />
Funktionen variabel anpassen. Neben<br />
der komfortablen Anlagendarstellung<br />
stehen vielseitige Diagnosefunktionen, z. B.<br />
für Meldungen, SPS-Abläufe sowie statische<br />
und dynamische Prozesssignale zur Verfügung.<br />
TRproVi bietet zudem eine integrierte<br />
Sprachumschaltung und Benutzerverwaltung.<br />
In die Visualisierung lassen<br />
sich windowsbasierte Programme wie etwa<br />
Media Player oder Adobe Reader problemlos<br />
einbinden.<br />
Intelligente Steuerung mit<br />
Ethernet-Kommunikation<br />
Die nachgeschaltete TwinCAT-Steuerung<br />
übernimmt die Anlagensteuerung und<br />
koordiniert den Datentransfer via Realtime<br />
Ethernet (Kommunikation zwischen den<br />
einzelnen Stationen). Die Sicherheit der<br />
Anlage wird mit einer Pilz Sicherheits-SPS<br />
gewährleistet. Die Kommunikation zwischen<br />
den Bedienpanels (Clients) und der Steuerung<br />
(Server) erfolgt über Ethernet (Data-<br />
Net bzw. RemoteNet).<br />
Auf Basis dieser neuen Technologieplattform<br />
wurden die bestehenden Steuer- und<br />
Regelalgorithmen der Pressenstraße ebenfalls<br />
modernisiert. Die Druckregelung des<br />
Ziehkissens der Kopfpresse (BZE) erhielt<br />
(mithilfe des Kennlinienfeldes) eine intelligente<br />
Vorsteuerung. Die Automatisierungsgeräte<br />
wurden mit einer intelligenten<br />
Bahnsteuerung ausgestattet. Auf dieser<br />
Grund-lage können nun Bahnprofile auf<br />
einfache Art und Weise erstellt werden.<br />
Um die Stillstandzeit der Anlage zu verkürzen,<br />
wurde das Bedienpersonal parallel<br />
zur Inbetriebnahmephase direkt an der<br />
Anlage geschult. Die kundenspezifische<br />
Dokumentation zur gesamten Anlage<br />
bietet bei Bedarf den Überblick über sämtliche<br />
Funktionen und die Eigenschaften<br />
des Systems.<br />
Mehr Leistung und Verfügbarkeit<br />
Durch das Retrofit konnte sowohl die<br />
Verfügbarkeit als auch der Durchsatz der<br />
gesamten Pressenstraße deutlich gesteigert<br />
werden. Dies hängt in erster Linie damit<br />
zusammen, dass die Bewegungsabläufe der<br />
einzelnen Automatisierungsgeräte nun<br />
reibungslos funktionieren. Auch das Zusammenspiel<br />
zwischen Automatisierungsgeräten<br />
und Pressen läuft nun harmonisch.<br />
Darüber hinaus konnte die elektrische und<br />
hydraulische Leistungsfähigkeit der Pressen<br />
erheblich verbessert werden. Alles in allem<br />
01 Die Pressen 1 bis 5 der Pressenstraße wurden<br />
auf den aktuellen Stand der Technik gebracht<br />
02 Die Bildschirmansicht der intuitiv<br />
bedienbaren Visualisierungssoftware<br />
zeigt das Grundbild des Platinenladers<br />
sorgt das Retrofit für ein Plus an Effizienz,<br />
durch das sich die Investitionen in kürzester<br />
Zeit bezahlt machen.<br />
Fotos: Aufmacher: Fotolia; 01: Drive Automotive<br />
Industries of America Inc; 02: TRsystems GmbH<br />
www.tr-automation.de<br />
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Weg- und Winkelmessung<br />
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Novotechnik wegweisend<br />
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STEUERN UND ANTREIBEN<br />
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Für mobile Anwendungen und feste Industrie-Installationen<br />
ist der lüfterlose und kompakte Box-PC Nuvo-3616 von Acceed<br />
geeignet, der über 16 Ethernet-PoE-Anschlüsse mit insgesamt<br />
160 W Leistung verfügt. Weitere Merkmale sind wahlweise ein<br />
i5- oder i7-Quad-Core-Prozessor von<br />
Intel, bis zu vier 2,5"-Sata-HDDs mit<br />
RAID-Support in Easy-Swap-Trays.<br />
Videoüberwachung, Machine Vision,<br />
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der Fabrikautomation gehören zu<br />
den bevorzugten Einsatzbereichen<br />
des Nuvo-3616. Das robuste Industrie<br />
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und seiner Speicherkapazität, die auf bis zu vier 2,5"-Sata-HDDs<br />
mit insgesamt 8 TB ausgebaut werden kann, ist das Gerät zum<br />
Beispiel in der Lage, Aufgaben eines digitalen Langzeit-Recorders<br />
zu übernehmen. Zwei der bis zu vier HDDs lassen sich mithilfe<br />
der Easy-Swap-Trays wechseln. Auch der Einsatz von SSDs wird<br />
unterstützt. Das RAID-System ermöglicht einen schnellen Datentransfer<br />
mit bis zu 1 GB/s je Disk. Mit 8 bis 35 V DC steht ein<br />
breiter Bereich für die Spannungsversorgung zur Verfügung.<br />
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Drehmomentmessflansch für<br />
Drehzahlen bis zu 24 000 min -1<br />
Die Anforderungen an die Drehmomentmesstechnik in Bezug<br />
auf Drehzahl sowie konstant hoher Präzision steigen zunehmend,<br />
vor allem in Prüfständen für Elektromotoren und Generatoren.<br />
Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen HBM Test and<br />
Measurement (HBM) einen Drehmomentaufnehmer entwickelt,<br />
der in der Standardausführung mit einer maximalen Dauerdrehzahl<br />
von 20 000 min -1 und in der Highspeed-Version von<br />
24 000 min -1 verfügbar ist. Dabei<br />
schafft der Aufnehmer vom Typ<br />
T40B die Voraussetzungen für eine<br />
Messgenauigkeit hinsichtlich der<br />
Linearitätsabweichung einschließlich<br />
relativer Umkehrspanne von<br />
0,03 %. Darüber hinaus unterstützt<br />
der Drehmomentaufnehmer das<br />
EtherCAT-Schnittstellenmodul TIM-<br />
EC vollständig. Zur Steigerung der<br />
Flexibilität können Anwender über dasselbe Frontend sowohl<br />
das Drehmoment- als auch das Drehzahlsignal der Messflansche<br />
in EtherCAT-Netzwerke integrieren.<br />
www.hbm.com<br />
Elektronisches Steuergerät rüstet<br />
Luftmassenmessern auf<br />
Mit dem elektronischen Steuergerät FlowSupply der EngineSens<br />
Motorsensor GmbH können Luftmassenmesser zu einem universell<br />
einsetzbaren Strömungsmesser aufgerüstet werden. Dabei<br />
wird das Steuergerät an eine 230-V-Steckdose angeschlossen und<br />
übernimmt die Ansteuerung der Heizelemente<br />
ebenso wie das Transformieren und Stabilisieren<br />
der Speisespannung für die Auswerteelektronik.<br />
Bei anliegender Strömung werden in<br />
Abhängigkeit der Geschwindigkeit 1 bis 4,5 V<br />
ausgegeben. Weitere Anwendungsgebiete sind<br />
die Überwachung von Strömungen in Luftkanälen,<br />
in der Gebäude- und Klimatechnik,<br />
die Überwachung des Luftpfades bei Stationärmotoren und<br />
Blockheizkraftwerken und bei Motorprüfständen. FlowSupply<br />
ermöglicht die Strömungsüberwachung mit einem einfachen<br />
Multimeter oder einer analogen SPS-Karte.<br />
www.motorsensor.de<br />
Kompaktlösung für die Extrusion<br />
Das kompakte Steuersystem für die<br />
Kunststoff-Extrusion eXtru+ von<br />
Gefran zeichnet sich durch kurze<br />
Rüstzeiten aus und ist vollständig<br />
programmierbar. Mit einem Energie-Management-System<br />
überwacht es nicht nur die Temperatur<br />
regelung, sondern auch die Effizienz der Maschine. Zudem<br />
verfügt es über Diagnosefunktionen, die sicherstellen, dass alle<br />
Betriebszustände in der Maschine zum richtigen Zeitpunkt und<br />
mit minimalem Energieaufwand erreicht und gehalten werden.<br />
Diese und andere Dienste können mit einer Ethernet-Schnittstelle<br />
auch per Remote-Zugriff bedient werden. Die Kommunikation<br />
zu den I/O-Modulen erfolgt per CANopen-Protokoll, um die<br />
Integration von Fremdgeräten zu erleichtern. Die Genauigkeit der<br />
Temperaturregelung und Steuerung wird von einer SPS sichergestellt,<br />
die alle Regelkreise, die Synchronisation der Motoren, die<br />
Alarme und den Massedruck regelt sowie Alarmmeldungen und<br />
sonstige Prozessdaten für die Qualitätskontrolle abspeichert.<br />
www.gefran.com<br />
Vielseitiges Motion-Control-System in einem Industrie-PC<br />
Mit Simotion P320-4 stellt das Unternehmen Siemens ein PC-basiertes Motion-Control-System<br />
für raue Einsatzbedingungen vor. Dieses ist in zwei Prozessorvarianten als Simotion P320-4<br />
Embedded mit einem Intel-Core-i3-Prozessor sowie als Simotion P320-4 Standard mit einem<br />
Core-i7-Prozessor von Intel verfügbar. Die verwendeten Intel-Prozessoren verdoppeln die<br />
Leistungs fähigkeit gegenüber der vorhergehenden Systemgeneration. Siemens hat Simotion<br />
P320-4 ohne mechanische Verschleißteile konstruiert und ein Solid-State Drive (SSD) oder<br />
CFast-Card-Massenspeicher eingebaut. Durch den platzsparenden Aufbau ist das Motion-<br />
Control-System bei maximaler Prozessorleistung und einer Umgebungstemperatur bis 55 °C<br />
wartungsfrei einsetzbar. Einsatzgebiete sind u. a. Produktionsmaschinen, Abfüllanlagen oder<br />
Anwendungen in der Solarindustrie.<br />
www.siemens.de<br />
62 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
STEUERN UND ANTREIBEN<br />
Steuerung und PC in einem<br />
Der <strong>Automation</strong> PC 2100<br />
von B&R vereint die PC-Welt<br />
mit Anwendungen in harter<br />
Echtzeit. Auf Mehrkern prozessoren<br />
mit Intel-Atom-<br />
Technologie können <strong>Automation</strong><br />
Runtime und Windows<br />
parallel laufen. Trotz<br />
des sehr kompakten Gehäuses<br />
ist er ein vollwertiges<br />
PC-System. Die Prozessorleistung ist voll skalierbar, das Gerät wird<br />
wahlweise mit Single-, Duo- oder Quadcore-Prozessoren geliefert.<br />
Alle Varianten kommen ohne Lüfter oder weitere rotierende Teile<br />
aus. Zwei Gigabit-Ethernet-Schnittstellen, eine USB-2.0- und eine<br />
USB-3.0-Schnittstelle sind integriert, Feldbusanschlüsse wie<br />
Powerlink oder CAN können konfiguriert werden. Als Datenträger<br />
kommen CFast-Karten zum Einsatz, die auf MLC-Basis auch mit<br />
60 GB und mehr zur Verfügung stehen. Die von den Core-i-<br />
Prozessoren abgeleitete Grafik-Engine der Intel-Atom-Prozessoren<br />
bietet eine Grafikverarbeitung, die auch Bildschirme in<br />
Full-HD-Auflösung unterstützt. Neu in diesem Segment ist die<br />
Unterstützung von DirectX 11.<br />
www.br-automation.com<br />
Box-PC für den direkten Anschluss<br />
von 16 GigE-Kameras mit PoE<br />
Mit dem Box-PC Camcollect 316 von Aprotech lassen sich<br />
Anforderungen von stationären und mobilen Videoüberwachungssystemen<br />
erfüllen. Dabei ist der mit einem kompakten<br />
lüfterlosen Gehäuse ausgestattete<br />
PC nicht nur zur<br />
Aufnahme der 16 Videostreams,<br />
sondern auch für<br />
die High-End-Videoanalyse<br />
verantwortlich. Ein typisches<br />
Video-Über wachungssystem nutzt einen NVR (Netzwerk-Videorecorder),<br />
um IP-Kameras anzuschließen und um die Videostreams<br />
auf einer Disk aufzuzeichnen. Ähnlich wie ein NVR<br />
zeichnet der Camcollect 316 die Videostreams von bis zu 16 PoE+<br />
ports, auf bis zu vier integrierte HDDs/SSDs auf. Dazu können die<br />
vier Laufwerke via RAID 0/1/5/10, bei einer Datenrate von 1 GB/s,<br />
auf insgesamt 8 TB verteilt werden. Zwei der vier HDD/SSD-Laufwerke<br />
sind von außen zugänglich und hot-swapable wechselbar.<br />
Der weite Eingangsspannungsbereich von 8 bis 35 Volt DC macht<br />
den 3,8 kg schweren PC unempfindlich gegen Spannungsschwankungen.<br />
www.aprotech.de<br />
Lüfterlose PC-Power und Multitouch in einem Einbaugerät<br />
Die Einbau-Panel-PCs CP27xx von Beckhoff sind lüfterlos und<br />
kompakt, bieten dabei aber Multitouch in Verbindung mit der<br />
hohen Rechenleistung eines 1,4-GHz-Intel-Celeron-Prozessors<br />
oder einer Intel-AtomTM-CPU mit bis zu vier Cores. Zur Verfügung<br />
stehen sieben Displaygrößen von 12<br />
bis 24" (im Landscape- oder Portraitformat),<br />
mit denen sich – je nach Betriebssystem –<br />
Dualtouch- bis hin zu 5-Finger-Multitouch-<br />
Applikationen realisieren lassen. Die Anwendung<br />
wird dadurch erleichtert, dass sich alle<br />
Anschlüsse unten auf der Rückseite befinden<br />
sowie alle Komponenten bei dem hinten zu<br />
öffnenden PC leicht erreichbar sind. Weiterhin<br />
sind zwei Slots für CFast-Karten von außen zugänglich. Eine<br />
Steckerblende ermöglicht das Herausführen von Motherboard-<br />
Schnittstellen im Anschlussbereich. Ausklappbare Klemmhebel<br />
sorgen außerdem für eine schnelle Installation ohne lose Teile.<br />
Durch die beiden unabhängigen Ethernet-<br />
Schnittstellen sind die Panel-PCs für den Einsatz<br />
als kompakte Zentraleinheit einer Ether-<br />
CAT-Steuerung geeignet. Optional wird eine<br />
dritte unabhängige Ethernet-Schnittstelle<br />
angeboten. Als Anschlüsse können vier USB-<br />
2.0-Ports genutzt werden.<br />
www.beckhoff.de<br />
Neuer Roboterarm für leichte Montageaufgaben und<br />
automatisierte Werkbankszenarien<br />
Universal Robots, der dänische Vorreiter für kollaborierende Roboter, präsentiert einen neuen, kleineren<br />
Roboter für leichte Montageaufgaben und automatisierte Werkbankszenarien. Der kompakte Tischroboter<br />
wiegt nur 11 kg, hat gleichzeitig eine Traglast von 3 kg, eine 360°-Rotation an allen Drehgelenken sowie<br />
eine endlose Rotation an der Werkzeugschnittstelle. Laut Anbieter machen diese Funktionen den UR3<br />
zum flexibelsten Leichtbau-Tischroboter auf dem Markt, der direkt neben dem Menschen arbeiten kann.<br />
Die Anwendungen des Roboters umfassen die komplette Fertigungsindustrie – von Medizinprodukten bis<br />
hin zu elektronischen Komponenten. Ein wichtiger Faktor für eine hohe Nachfrage wird die Automatisierung<br />
in geschlossenen Umgebungen sein. Denn es gibt eine ganze Bandbreite an Einsatzszenarien für den<br />
UR3 als ein automatisiertes Hochleistungswerkzeug, das besonders dort hilfreich ist, wo eingeschränkte<br />
räumliche Kapazitäten eine Herausforderung darstellen. Der Roboter kann damit in Montage- und<br />
Fertigungsbereichen zum Einsatz kommen, wo große Schutzvorrichtungen undenkbar wären. Er hat<br />
15 fortgeschrittene, justierbare Sicherheitsfunktionen. Eine davon ist der Kraftregler, der es dem UR3<br />
ermöglicht, die Kräfte bei Kontakt zu begrenzen. Darüber hinaus verfügt der Roboter über eine Wiederholgenauigkeit<br />
von 0,1 mm. Die Programmierung erfolgt intuitiv durch das Führen des Roboterarms mit<br />
der Hand. Im Programmiermodus werden die gewünschten Wegpunkte gespeichert.<br />
www.universal-robots.com<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 63
INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />
überwacht werden können. Diese Konverter<br />
verfügen über einen Controller, der<br />
mehr Speicherkapazität bietet als der Chip<br />
der Standard-Ausführungen, und eine andere<br />
Firmware. So lassen sich die Statusinformationen,<br />
die bisher über die LEDs an<br />
den Geräten angezeigt wurden, zusätzlich<br />
für die Ferndiagnose aufbereiten.<br />
Der Manager, dessen Controller einen<br />
ähnlichen Funktionsblock hat wie das Pendant<br />
in den Konvertern, fragt diese Geräte<br />
ständig der Reihe nach ab. Über eine RJ45-<br />
Schnittstelle, die Fast Ethernet unterstützt,<br />
können die Resultate via Browser auf einem<br />
Monitor angezeigt werden.<br />
Automatische Erkennung der<br />
Konverter durch den Manager<br />
Ins rechte Licht rücken<br />
Monitoring optischer Profibus-Netze via Webbrowser<br />
Christian Gieseler<br />
Bisher waren die Strecken von Lichtwellenleitern (LWL) für den Profibus-<br />
Master nicht sichtbar. Dies lag daran, dass die Konverter, mit denen die<br />
elektrischen Signale der Sensoren und Aktoren in optische umgewandelt<br />
werden, transparent sind. Ein Lichtwellenleiter-Spezialist hat nun eine<br />
webbasierte Lösung entwickelt, mit der optische Profibus-Netze in Ringoder<br />
Linientopologie zentral überwacht werden können.<br />
Profibus wird seit über 20 Jahren erfolgreich<br />
in der Automatisierung eingesetzt.<br />
Mit Lichtwellenleitern (LWL) lässt sich die<br />
Leistungsfähigkeit hinsichtlich Übertragungsentfernung<br />
und Störfestigkeit nochmals<br />
deutlich steigern. Jedoch ist das Management<br />
der Netze nicht so komfortabel<br />
wie bei einer Kupferverkabelung. Denn<br />
Statusmeldungen der aktiven Komponenten,<br />
also die Konverter, können nur vor Ort<br />
abgelesen werden, was vor allem bei ausgedehnten<br />
Installationen sehr aufwändig ist.<br />
Profibus arbeitet nach dem Master-<br />
Slave-Prinzip, oder anders ausgedrückt:<br />
Die Steuerungen (Master) fragen die Daten<br />
Dipl.-Ing. Christian Gieseler ist Mitarbeiter der<br />
Entwicklungsabteilung der eks Engel GmbH & Co.<br />
KG in Wenden<br />
der angebundenen Sensoren und Aktoren<br />
(Slaves) ab und verteilen sie dann weiter.<br />
Da moderne Steuerungen eine Netzwerkschnittstelle<br />
haben, lassen sich bei einer<br />
Kupferverkabelung die Ein- und Ausgänge<br />
der Applikationen auf einem Monitor grafisch<br />
darstellen. Dort werden auch Fehler<br />
angezeigt, jedoch keine näheren Infor -<br />
ma tionen zu Ort und Ursache.<br />
LWL-Strecken für Profibus-<br />
Master unsichtbar<br />
Bei LWL-Installationen war eine grafische<br />
Darstellung aufgrund der transparenten<br />
Konverter bisher nicht möglich. Mit ‚Net-M‘<br />
gibt es jetzt eine Lösung, um Fehler in optischen<br />
Profibus-Netzen schnell zu lokalisieren<br />
und zu analysieren. Herzstück ist ein<br />
webbasierter Manager, über den bis zu<br />
254 spezielle Konverter der D-light-Familie<br />
Was ist bei der Installation zu beachten?<br />
Zunächst müssen überall dort, wo längere<br />
Strecken überbrückt werden sollen oder<br />
starke elektromagnetische Felder vorhanden<br />
sind, Konverter eingeplant werden.<br />
Nachdem diese in Betrieb genommen<br />
worden sind, werden sie vom Manager<br />
automatisch erkannt. Anhand der grafischen<br />
Übersicht lässt sich dann kontrollieren,<br />
ob das Netz mit der Planung übereinstimmt.<br />
Bei Einsatz eines Routers kann der<br />
Zugriff auf den Manager nahezu von überall<br />
auf der Welt erfolgen.<br />
Um via Webbrowser auf das Profibus-<br />
Netz zugreifen zu können, müssen die<br />
Netzwerkschnittstelle des Managers konfiguriert<br />
und anschließend alle in der Ringoder<br />
Linientopologie vorhandenen Konverter<br />
abgespeichert werden. Damit ist die<br />
grundlegende Netztopologie festgelegt<br />
und ausgefallene beziegungsweise entfernte<br />
oder hinzugefügte Geräte werden<br />
vom Manager erkannt. Außerdem kann<br />
der Benutzer für jeden Konverter einen<br />
Namen vergeben oder Kommentare hinzufügen,<br />
die Informationen über den<br />
jeweiligen Standort bereithalten und so<br />
die Diagnose weiter vereinfachen. Nachdem<br />
die Alarmeinstellungen für den Fehlerfall<br />
vorgenommen worden sind, ist die<br />
Grundkonfiguration abgeschlossen.<br />
Über den Manager werden sowohl die<br />
Konverter als auch die einzelnen LWL-<br />
Strecken des Netzes visualisiert. Grün<br />
signa lisiert, dass die Datenübertragung<br />
reibungslos funktioniert. Zudem sind alle<br />
Konverter in einer Tabelle aufgelistet, die<br />
neben Nummer und Status des Geräts bei<br />
einer Störung auch eine summarische<br />
Fehlermeldung enthält. In diesem Fall werden<br />
die betroffene LWL-Strecke oder der<br />
defekte Konverter rot markiert. Per Mausklick<br />
lassen sich detaillierte Informationen<br />
abrufen. Bei Problemen, die nur kurzzeitig<br />
aufgetreten sind und keine permanenten<br />
Auswirkungen hatten, werden die betroffenen<br />
Komponenten gelb markiert und die<br />
entsprechenden Informationen unterlegt.<br />
64 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />
Ampel-Prinzip erleichtert<br />
das Monitoring<br />
Auch das Budget der LWL-Strecken,<br />
das sonst nur durch aufwändige Messungen<br />
ermittelt werden kann, wird<br />
nach dem Ampel-Prinzip überwacht.<br />
So lässt sich am Monitor erkennen, ob<br />
es im grünen, gelben oder roten<br />
Bereich liegt. Bei Gelb bewegt es sich<br />
gerade noch innerhalb der definierten<br />
Systemreserve von 3 dB.<br />
Im Unterschied zu Statusmeldungen,<br />
die häufig interpretiert werden müssen,<br />
ist das Ampel-Prinzip eindeutig und allgemein<br />
verständlich. Zudem ermöglicht die<br />
Gelbphase ein vorausschauendes Handeln.<br />
Denn die Dämpfung ist noch nicht zu hoch,<br />
d. h. die LWL-Strecke funktioniert weiterhin.<br />
Jedoch sollten jetzt Wartungs- bzw.<br />
Instandsetzungsmaßnahmen eingeleitet<br />
werden, um einem Ausfall vorzubeugen.<br />
Darüber hinaus können alle Ereignisse<br />
auf ein internes Fehlerrelais im Manager<br />
geschaltet, in einer Logdatei erfasst oder via<br />
SMTP-Server als E-Mail verschickt werden.<br />
Außerdem lässt sich der Manager mit<br />
einem Zeitserver verbinden, um die Uhrzeit<br />
der Ereignisse exakt zu bestimmen. Dazu<br />
muss lediglich die IP-Adresse des Servers<br />
eingegeben werden. Ferner lassen sich<br />
sämtliche Einstellungen per TFTP (Trivial<br />
File Transfer Protocol) auf einen PC herunterladen<br />
und so sichern.<br />
Da Profibus-Netze mit ‚Net-M‘ eine<br />
Schnittstelle zu Ethernet-Netzwerken erhalten,<br />
kommt – anders als bei herkömmlichen<br />
Installationen – auch das Thema Datensicherheit,<br />
also Security, aufs Tapet. Dazu<br />
ist zunächst anzumerken, dass über den<br />
Manager keine Daten in das Profibus-Netz<br />
geschickt, sondern nur bei den Konvertern<br />
abgefragt werden können. Die Kommunikation<br />
läuft also nicht wie bei Gateways, mit<br />
denen sich Profibus in Profinet integrieren<br />
03 Über den Manager werden alle Konverter<br />
eines Profibus-Netzes erkannt und ihr Status<br />
angezeigt; 'Gelb' signalisiert eine kurzzeitige<br />
Störung ohne permanente Auswirkungen<br />
02 Profibus-<br />
Konverter der<br />
D-light-Familie<br />
wandeln elektrische<br />
Signale<br />
in optische um<br />
01 Mit dem ‚Net-M‘-<br />
Manager kann via<br />
Webbrowser auf<br />
das Profibus-Netz<br />
zugegriffen werden<br />
lässt, in zwei Richtungen. Um auf Nummer<br />
sicher zu gehen, sollte jedoch beim Zugriff<br />
aus externen Netzen zusätzlich zum vorhandenen<br />
Passwortschutz eine Firewall<br />
eingesetzt werden, was in den meisten<br />
Unternehmen ohnehin der Fall ist.<br />
Verfügbarkeit optischer<br />
Profibus-Netze wird erhöht<br />
Ein webbasiertes, zentrales Monitoring von<br />
Profibus-Netzen ermöglicht, wie eingangs<br />
erwähnt, vor allem in ausgedehnten Installationen<br />
eine effiziente Lösung. Denn die<br />
sonst erforderliche Überwachung der LWL-<br />
Konverter vor Ort kostet Zeit und damit<br />
Geld. Aber auch überall dort, wo der<br />
Zugang zu diesen Geräten beschwerlich ist<br />
– etwa durch schmale Versorgungsgänge –<br />
wird die Diagnose erleichtert, was wiederum<br />
zu einer höheren Verfügbarkeit des<br />
Netzes beiträgt. Typische Applikationen<br />
sind u. a. Windenergieanlagen oder Tunnel.<br />
Auch im Bergbau oder im Öl- und Gasbereich<br />
kann ‚Net-M‘ eingesetzt<br />
werden, denn die D-light-Konverter<br />
sind auch in einer eigensicheren<br />
Ausführung erhältlich.<br />
Bereits installierte Standard-Konverter<br />
lassen sich für das zentrale<br />
Monitoring nachrüsten. Dazu werden<br />
bei EKS Engel die Controller<br />
ausgetauscht und die entsprechende<br />
Firmware aufgespielt. Das kann auch<br />
nach und nach geschehen. Denn die<br />
Diagnose via LEDs ist auch weiterhin<br />
möglich. Sobald die Konverter jedoch<br />
an den Manager angeschlossen werden,<br />
müssen alle die neue Technologie an<br />
Bord haben. Sonst würden sie unsichtbar<br />
sein – zumindest auf dem Monitor.<br />
www.eks-engel.de<br />
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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 65<br />
LEG.indd 1 20.04.<strong>2015</strong> 08:11:53
INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION I STATEMENT<br />
„Agilität sollte das Ziel sein“<br />
M2M-Technologien in der Automatisierung – handelt es sich nur um einen Hype?<br />
Der Einsatz sogenannter Machine-to-Machine-Technologien in der<br />
Industrie nimmt rasant zu. Sie ermöglichen, dass Geräte, Maschinen und<br />
Fahrzeuge automatisch Daten über das Internet austauschen und diese<br />
für das Internet der Dinge (IoT) bereitstellen. Doch sind M2M-Technologien<br />
wirklich notwendig oder handelt es sich um einen neuen Hype? Diese<br />
und andere Fragen beantwortet Fred Yentz, President und CEO des<br />
Telit-Unternehmens ILS Technology.<br />
Mit dem Schlagwort der „Industrie 4.0“<br />
erreicht die digitale Vernetzung nun auch<br />
Fertigungsunternehmen, die in punkto<br />
Innovationen bislang eher konservativ<br />
waren. Was erwartet Unternehmen<br />
hierbei und sind Vorbehalte berechtigt?<br />
In der Pionierzeit des Internets gab es<br />
bereits Vorbehalte, dennoch musste die<br />
Old Economy dem Veränderungsdruck<br />
nachgeben. Im Vergleich zu heute war<br />
dieser allerdings fast schon entspannt:<br />
aktuell sehen sich global agierende Unternehmen<br />
mit einer wesentlich schnelleren<br />
Taktung von disruptiven Innovationen in<br />
gleich mehreren Disziplinen – etwa IT,<br />
Sensorik, Telematik, Robotik – konfrontiert,<br />
die schon für sich genommen ein<br />
extrem schnelles und überlegtes Handeln<br />
erfordern. Zum Glück funktioniert hier<br />
aber das „Internet of Things“ (IoT) ganz<br />
anders als das ursprüngliche Internet:<br />
Unternehmer, Wissenschaftler und freie<br />
Entwickler setzen Ideen zwar freier und<br />
dynamischer, aber auch kollaborativer<br />
um.M2M-Technolgien beispielsweise<br />
kommen schon heute in der Regel nicht<br />
mehr als Einzellösung auf den Markt,<br />
sondern integrieren bereits Dinge wie<br />
Cloud-Kommunikation oder Softwarelösungen,<br />
die eine Integration klassi -<br />
scher EPS- und Datenbanksysteme per<br />
„Plug&Play“ erlauben.<br />
Kollaborative Zusammenarbeit bedeutet<br />
doch auch Risiken – beispielsweise beim<br />
Schutz des geistigen Eigentums. Warum<br />
sollten Industrieunternehmen dieses<br />
Risiko eingehen?<br />
Fred Yentz ist President und CEO des Telit-<br />
Unternehmens ILS Technology in Florida, USA<br />
Ganz einfach: weil sie keine andere Wahl<br />
haben. Vergleichen Sie einfach mal den<br />
Reifegrad von M2M-Technologien,<br />
Kommunikation und Datenanalyse in der<br />
Automobilbranche mit dem eines<br />
Indus triezweiges wie dem Maschinenbau<br />
– von wenigen Ausnahmen abgesehen gibt<br />
es hier gravierende Unterschiede. Zum<br />
Beispiel haben Automobil-OEM schon vor<br />
Jahren begriffen, dass M2M-Technologie<br />
aus jedem Glied der Wertschöpfungskette<br />
wertvolle Impulse für Verbesserungen<br />
liefert. Nehmen wir nur Controlling-<br />
Ergebnisse aus der Produktion und<br />
Logistik, die auf einer Echtzeitmessung<br />
von unterschiedlichsten Geschäftsprozessen<br />
basieren. Solche Zahlen sind Gold<br />
wert, denn sie verschaffen der Geschäftsführung<br />
einen End-to-End- und Echtzeit-<br />
Überblick über die Vorgänge innerhalb des<br />
Unternehmens. Das ist in Zeiten volatiler<br />
Märkte aber auch für den Maschinenbau<br />
ein immens wichtiger Faktor, um interne<br />
Prozesse flexibel verändern zu können.<br />
Vorreiter wie Automobilhersteller (siehe<br />
auch Praxisbeispiel Honda) binden in<br />
diese Echtzeitauswertungen nicht nur<br />
mehrere Werke auf verschiedenen<br />
Kontinenten ein, sondern auch ihre<br />
Marketing- und den Vertriebsstrukturen.<br />
Gemeinsam mit externen wie Kunden und<br />
Zulieferern führt das zu einer wesentlich<br />
schnelleren, präziseren Kommunikation<br />
und einem agileren Handeln mit weniger<br />
Fehlentscheidungen. Diese Agilität sollte<br />
das Ziel sein, nicht Insellösungen aus<br />
Furcht vor Risiken.<br />
66 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
STATEMENT I INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />
Was leisten denn M2M-Anwendungen<br />
ganz konkret im Unternehmen?<br />
Sie erfüllen drei sehr wichtige Funktionen<br />
– erstens sammeln und verwalten sie<br />
Maschinendaten, damit diese zu prozessfähigen<br />
Echtzeitinformationen verarbeitet<br />
werden können, beispielsweise um<br />
Verzögerungen in der Fertigung direkt<br />
anzuzeigen oder automatische Warnmeldungen<br />
abzugeben. Zweitens stellen sie<br />
auf einer weiteren, höheren Ebene stellen<br />
eine Verbindung zwischen Produktionsmaschinen<br />
und -prozessen und herkömmlichen<br />
Unternehmenssystemen wie<br />
Enterprise Resource Planning (ERP)<br />
und Customer Relationship Management<br />
(CRM) her. Und drittens reduzieren sie<br />
mit Echtzeitinformationen aus der Personaleinsatzplanung<br />
außerplanmäßige<br />
Ausfallzeiten und damit Kosten, die<br />
je nach Branche und Produkt sehr<br />
schmerzhaft sein können.<br />
Nicht zu vergessen ist auch die immer<br />
größere Rolle von M2M-Technologien bei<br />
Fernüberwachungen und –steuerungen<br />
und der Verfolgung von Wirtschaftsgütern.<br />
Letztendlich werden sie immense<br />
Praxisbeispiel Honda – für die fortgeschrittene<br />
<strong>Automation</strong> gerüstet<br />
Die IT-Manager in Hondas nordamerikanischen Werken mussten unterschiedliche<br />
SPS-Systeme von Omron, Rockwell, Mitsubishi und anderen Herstellern in eigene<br />
Manufacturing Execution-Systeme integrieren. Um eine noch bessere Produktqualität<br />
zu erreichen, gestaltete Honda dazu nicht nur in einer, sondern gleich in mehreren<br />
Produktionsstätten den Einsatz von IT-Ressourcen mit einfachen und branchenüblichen<br />
Tools neu. Der OEM entschied ich sich für die Plattform deviceWise. Denn<br />
diese läuft auf mehreren Plattformen (Windows, Linux, AIX usw.), basiert auf einer<br />
einfache Konfigurationslogik und ist optimal für die fortgeschrittene <strong>Automation</strong><br />
ausgestattet. Honda konnte so deutlich mehr Geschäfts- und Gerätedaten erzeugen,<br />
die zu einer Verbesserung der Arbeitsabläufe beitrugen. Dabei vereinfachte das<br />
IT-Team Upgrade-Prozesse, reduzierte die Komplexität der SPS-Konfigurationen und<br />
erreichte eine höhere Datenqualität.<br />
M2M-Technologien werden letztendlich<br />
immense Entwicklungsimpulse setzen<br />
Entwicklungsimpulse setzen. Und das<br />
nicht nur in der Produktion, sondern auch<br />
in weiteren Teilen der Wertschöpfungskette,<br />
etwa beim Energie- und<br />
Umweltmanagement.<br />
Wie gelingt denn eine direkte<br />
Verknüpfung zwischen intelligenten<br />
Geräten in Produktionsstätten und<br />
der IT in Unternehmensnetzwerken?<br />
Wir haben zu diesem Zweck eine Application<br />
Enablement-Plattform entwickelt,<br />
die so genannte deviceWISE. Sie dient als<br />
Softwareüberbrückung zwischen den<br />
beiden Umgebungen und ermöglicht<br />
die Erstellung und den Einsatz von Endto-End-Lösungen.<br />
So kann man den<br />
gesamten Unternehmensbestand – von<br />
der Energieerzeugung über die Firmenwägen<br />
bis zu den Produktionsmaschinen<br />
– mit der Unternehmens-IT vernetzen.<br />
Die Plattform setzt im Produktionsbereich<br />
eine umfassende Sammlung an intelligenten<br />
Treibern ein, die mit häufig<br />
verwendeten Produktionsmaschinen<br />
wie allen gängigen SPS-Systemen von<br />
Siemens, Mitsubishi, Rockwell und Omron<br />
sowie RFID-Lesegeräten, Inspektionskameras<br />
und fast allen anderen Geräten<br />
aus der Industrieautomation verknüpft<br />
werden. Diese Seite erfasst Maschinendaten.<br />
Auf der anderen Seite befinden<br />
sich gleichermaßen umfangreiche Schnittstellen,<br />
die eine schnelle und einfache<br />
Verbindung zu ERP- und CRM-Systemen<br />
ermöglichen.<br />
www.ilstechnology.com<br />
Your Global <strong>Automation</strong> Partner<br />
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INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />
Evaluation Board mit opensafety<br />
lässt Sicherheit einfach integrieren<br />
Um opensafety einfach und kostengünstig<br />
in Produkte integrieren zu<br />
können, hat das Unternehmen<br />
Hilscher ein neues netsafety-Modul<br />
mit opensafety auf Powerlink entwickelt.<br />
Mit dem zugehörigen Evaluation<br />
Board wird die Entwicklungszeit<br />
einer Integration verkürzt. Hardund<br />
Software sind bereits aufeinander abgestimmt. Eine Vorzertifizierung<br />
durch den TÜV ist in Planung, der den Zertifizierungsprozess<br />
beschleunigen wird. Darüber hinaus können Designelemente<br />
der Hard- und Software für eigene Projekte übernommen<br />
werden. Das Modul eignet sich als Design-in-Lösung für zum<br />
Beispiel Panels, Frequenz- und Servoumrichter und Lichtgitter.<br />
Zudem vereinfacht es die Integration sicherer Signale in einem<br />
Gerät. Die sicherheitsgerichteten Signale werden direkt über das<br />
opensafety-Netzwerk übertragen. Eine Verdrahtung ist nicht<br />
mehr notwendig. Auf dem Evaluation Board sitzt ein netsafety-<br />
Modul mit netX-52-Netzwerk-Controller, sowie zwei F-CPUs,<br />
welche eine sichere und funktionale Kommunikation auf einem<br />
Board vereinen. Das Board verfügt über einen Aus- und drei<br />
Eingänge gemäß SIL3.<br />
www.ethernet-powerlink.org<br />
Mit Managementsystem den Energieverbrauch<br />
genau im Blick behalten<br />
Mit der KW1M-Serie des Energiezählers Eco-Power Meter bietet<br />
Panasonic ein Energiemanagementsystem, mit dem Energieverbräuche<br />
identifiziert und energetische Bedarfe der jeweiligen<br />
Teilprozesse transparent dargestellt werden. Der Energiezähler<br />
ist auch ohne Spannungswandler für den direkten Einsatz in industriellen<br />
Drehstromnetzen bis 400 V geeignet und beansprucht<br />
einen geringeren Energiebedarf als seine Vorgänger. Die Anzeige<br />
ist umschaltbar zwischen Energieverbrauch und Energiekosten<br />
und bietet die Möglichkeit, den<br />
CO 2<br />
-Wert darzustellen. Neben<br />
den Werten für Ströme und<br />
Spannungen werden unter<br />
anderem Wirkleistung, Frequenz<br />
und Leistungsfaktor<br />
angezeigt. Der interne Energieverbrauchskalender<br />
zeichnet<br />
zudem die Monats-, Wochenund<br />
Stundenwerte auf. Das Messgerät ist über die integrierte<br />
RS485-Schnittstelle (Modbus/RTU, Mewtocol) mit zentralen<br />
Leitstellen und Steuerungen vernetzbar. Alle Messwerte lassen<br />
sich mit der Software KW Monitor einfach auf dem PC anzeigen.<br />
Die Software ist kostenlos downloadbar unter:<br />
www.panasonic-electric-works.de<br />
Alternative zum 19-Zoll-IPC<br />
Das modular gestaltete Design des IPCs Powerbox<br />
3000 von Spectra unterstützt eine breite Palette an<br />
Ausbau- und Erweiterungsoptionen. Der grundsätzlich<br />
mögliche lüfterlose Betrieb, sowie der kabellose<br />
Aufbau des Grundgeräts sorgen für ein ausfallsicheres<br />
Arbeiten selbst bei heftigen mechanischen Einflüssen.<br />
Der kabellose Aufbau des Grundgeräts ermöglicht dabei den einfachen<br />
Aus- oder Umbau, da Komponenten oder Karten weitgehend<br />
nur noch gesteckt oder geschoben werden. Die Erweiterungsoptionen<br />
machen die Powerbox 3000 zur Alternative zum 19-Zoll-<br />
IPC. Mithilfe der Mini-PCIe-Karten lässt sich zum Beispiel die Zahl<br />
der verfügbaren USB-Anschlüsse ohne großen<br />
Aufwand von acht (4× USB 2.0, 4× USB 3.0) auf<br />
bis zu 20 ausbauen. Um im Bereich der PCI/PCIe-<br />
Einsteckkarten einem „Hotspot“ vorzubeugen,<br />
besteht die Option, den Rechner mit einem internen<br />
Lüfter auszustatten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit,<br />
am Gehäuse einen externen Lüfter anzuschließen. Eine „Wohlfühl“-LED<br />
zeigt jederzeit an, ob die Innentemperatur des Systems<br />
sich noch im zulässigen Betriebsbereich bewegt.<br />
www.spectra.de<br />
Einheit aus Panel-PC und Bedienfront<br />
Die Panel-PCs mit Bedienfront von TL Electronic eignen sich für<br />
raue Umgebungen. Das CPU-Sortiment bietet Core-i-Prozessoren<br />
der vierten Generation. Die Industrie-PC-Einheiten haben Schnittstellen<br />
wie RS232/422/485, USB 3.0 und Gigabit-Ethernet sowie<br />
bis zu 16 GB RAM und Festspeicher ab 500 GB als Festplatte bzw.<br />
64 GB als Solid-State-Drive. Bei den 4:3-LCDs wählt man Displaydiagonalen<br />
von 15 bis 19" mit Auflösungen von 1 024 × 768 bis<br />
1 280 × 1 024 Pixeln. Ein optionaler resistiver Touchscreen lässt sich<br />
auch mit Arbeitshandschuhen bedienen. In die 5 mm starken Frontplatten<br />
sind kratzfeste Industrie-Tastaturen integriert, die in verschiedenen<br />
Länderversionen durch Trackball, Touchpad oder<br />
Ziffernblock ergänzt werden. Die pulverbeschichtete<br />
Frontplatte hat eine umlaufende Dichtung für<br />
einbaufertigen IP65-Schutz. Rückseitige Gewindebolzen<br />
ermöglichen eine einfache Montage. Als<br />
Zubehör sind robuste Schutzgehäuse, Tragarmsysteme<br />
oder Standfüße erhältlich.<br />
www.tl-electronic.de<br />
<strong>Industrielle</strong>r LTE-Router<br />
goes WLAN<br />
Der LTE-WLAN-Router TK805L-EXW von der<br />
Firma Welotec unterstützt den WLAN-Standard<br />
IEEE 802.11b/g/n mit WPA2-Verschlüsselung<br />
und lässt sich als WLAN-Client oder WLAN-<br />
Access-Point betreiben. Im Clientmodus kann<br />
sich der Router über einen WLAN-Access-Point<br />
ins Internet einwählen, die LTE-Mobilfunkverbindung ist dann<br />
als Backup-Link nutzbar. Eingesetzt als WLAN-Access-Point lässt<br />
sich der Router über LTE oder auch kabelgebunden ans WAN-<br />
Netz anschließen. Als Zubehör verfügbar sind u. a. „Multiple Input<br />
Multiple Output“-Antennen. Diese sind mit vier Antennen (zwei<br />
SMA- und zwei Reverse-SMA-Antennen) ausgestattet. Lieferbar sind<br />
die 4-Port-Antennen in zwei Ausführungen: Sie können entweder<br />
direkt auf dem Schaltschrank und entsprechender Durchführung<br />
oder mit einem Magnetfuß schnell und einfach befestigt werden.<br />
www.welotec.com<br />
68 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />
Einsatz auch in rauen<br />
Umgebungsbedingungen<br />
Die Panel-PC-Familie Hygrolion SR von<br />
ICO Innovative Computer ist mit einem<br />
resistiven Touchscreen und übersichtlichen<br />
Widescreen inklusive Reflexionsschutz<br />
verfügbar. Aufgrund IP65-Schutz<br />
bieten die lüfterlosen Geräte auch bei<br />
widrigen Bedingungen im rauen Industriealltag<br />
Zuverlässigkeit. Für widerstandsfähigen<br />
Schutz gegen mechanische<br />
Einflüsse sorgen das robuste Aluminium-Druckguss-Gehäuse<br />
inklusive<br />
seiner glasfaserverstärkten Kunststoffblende<br />
in Kombination mit einer<br />
Vibrations- und Schockresistenz. Alle<br />
Panel-PCs, lieferbar in den Varianten<br />
Neue <strong>Automation</strong> Panels im 4:3-Format<br />
Neben großformatigen Widescreen-Panels bietet B&R in der zweiten Generation seiner<br />
<strong>Automation</strong> Panels nun auch Bildschirme im herkömmlichen 4:3-Format und mit Singletouch-Bedienung<br />
an. Für den Kunden bedeutet das eine 100-prozentige Kompatibilität<br />
zu bestehenden Systemen. Da die Panels Bestandteil der modularen Systemplattform<br />
sind, werden sie durch das entsprechende Modul zum vollwertigen Panel PC – mit<br />
skalierbarer Leistung bis hin zum Intel Core i7. Sollen<br />
Industrie-PC und Display voneinander abgesetzt werden,<br />
ist das auch kein Problem: Alle <strong>Automation</strong> Panels<br />
können mit dem Smart-Display-Link3-Receiver ausgestattet<br />
werden. Da mit können die Displays bis zu 100 m<br />
vom <strong>Automation</strong> PC abgesetzt werden. SDL3 überträgt<br />
alle benötigten Daten über ein gewöhnliches Ethernetkabel.<br />
Die schlanken RJ45-Stecker sind hervorragend für<br />
enge Durchführungen geeignet und zudem sehr günstig<br />
in der Beschaffung.<br />
www.br-automation.com<br />
EtherNet/IP-PROFINET-Einbindung – einfach direkt<br />
12, 15 und 21,5 Zoll, verfügen über 120 GB<br />
Speicherplatz und 4 GB (max. 8 GB)<br />
DDR3-Arbeitsspeicher.<br />
www.ico.de<br />
Aufrufsysteme für<br />
spezifische Einsätze<br />
Das Unternehmen Microsyst bringt<br />
mit der Produktlinie „micall“ eine neue<br />
Generation Aufrufsysteme auf den Markt,<br />
mit deren Einsatz Prozesse steuer- und<br />
kontrollierbar werden. Die Aufrufsysteme<br />
verfügen über einen modularen,<br />
variablen Aufbau und werden von der<br />
Systemanbindung bis hin zur visuellen<br />
Darstellungsform nach Betreiber anforderungen<br />
entwickelt und gefertigt. Zu -<br />
dem ist die Systemansteuerung auf eine<br />
simultane Bedienung über mehrere<br />
Bediengeräte ausgelegt und an diverse<br />
Einsatzbedingungen anpassbar. Für die<br />
Visualisierung der Aufrufdaten kommen<br />
je nach Anwendungsbereich und Umfeld<br />
diverse Anzeigetechnologien<br />
zum Einsatz.<br />
Sowohl TFT-<br />
Industriemonitore<br />
als auch<br />
modulare LEDs<br />
schaffen außerordentlich gute<br />
Ablesebedingungen der Aufrufdaten.<br />
www.microsyst.de<br />
Mit dem Fieldbus Gateway FG-260 etablieren Sie einen direkten Datenaustausch<br />
zwischen EtherNet/IP-Steuerungen und PROFINET-Maschinen.<br />
> Einfache Integration über Add-On Instructions<br />
> Zeitsparende Konfiguration des PROFINET-Controllers<br />
durch intuitive, einfach zu bedienende Engineering-Software<br />
> Integrierter Web-Server für Überwachung und Interaktion<br />
15.-19.06.<strong>2015</strong><br />
Besuchen Sie uns!<br />
Halle 11.0<br />
Stand E43<br />
Tel. +49 89 45656-340<br />
http://industrial.softing.com | info.automation@softing.comINDUSTRIELLE AUTOMATIO 3/<strong>2015</strong> 69
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Um die Ecke gedacht<br />
Winkelsteckverbinder lassen sich in vier Schritten verriegeln<br />
Flexibilität, sichere Datenübertragung auch bei elektrischen Störeinflüssen<br />
und nutzerfreundliche Montage – wichtige Aspekte bei Verkabelungsanwendungen.<br />
Telegärtner hat eine Variante seiner RJ45-Steckverbinder des<br />
Typs MFP8 vorgestellt, die unter anderem diese Vorteile bietet. Besonders<br />
der variable Kabelabgang bietet dem Anwender einen Mehrwert.<br />
Telegärtner hat seine Produktfamilie von<br />
feldkonfektionierbaren RJ45-Steckverbindern<br />
um eine Variante mit variablem<br />
Kabelabgang erweitert. Der geschirmte<br />
Steckverbinder MFP8-4x90 Cat.6 A<br />
erlaubt<br />
die Verriegelung des Kabelabgangs in vier<br />
90°-Schritten. Anwender erhalten eine flexible<br />
Lösung für Verkabelungsanwendungen<br />
in Bürogebäuden, Rechenzentren, Industrie<br />
und Heim.<br />
Jederzeit lösbare Verriegelung<br />
„Die Installation oder Anpassung bestehender<br />
Netzwerke vor Ort ist mit unserem neuen<br />
Winkelsteckverbinder noch einfacher,<br />
vor allem bei engsten Platzverhältnissen“,<br />
versichert Marcel Leonhard, Product Line<br />
Manager Data Voice Copper Solutions bei<br />
der Telegärtner Karl Gärtner GmbH. Der<br />
Steckverbinder MFP8-4x90 Cat.6 A<br />
ist eine<br />
Variante des MFP8, die zusätzlich einen<br />
rechtwinkeligen Kabelabgang ermöglicht.<br />
In 90°-Schritten lässt sich der Kabelabgang<br />
in alle vier Richtungen verriegeln. Diese<br />
Verriegelung kann jederzeit wieder gelöst<br />
und verändert werden. Ein langer Entriegelungshebel<br />
ermöglicht einfache Steck- und<br />
Ziehvorgänge auch bei engen Platzverhältnissen.<br />
Durch die kompakte Bauform ist der<br />
MFP8-4x90 Cat.6 A<br />
multiportfähig.<br />
Die Montage des neuen Steckverbinders<br />
mit dem genormtem RJ45-Steckgesicht erfolgt<br />
ohne Spezialwerkzeug mit einer Vielzahl<br />
der gängigen Kabeltypen im Office-,<br />
Industry- und Home-Umfeld. Ein praktisches<br />
4-Kammern-Adernmanagement mit<br />
Durchdring-Kontakten für Massiv- und Litzenleiter<br />
sowie eine Montagehilfe unterstützen<br />
fehlerfreies Konfektionieren. Die<br />
360°-Schirmung garantiert eine sichere<br />
Datenübertragung auch bei elektrischen<br />
Störeinflüssen von außen.<br />
PoE+ tauglich<br />
Der multiportfähige MFP8-4x90 Cat.6 A<br />
mit<br />
dem normkonformen Steckgesicht gemäß<br />
IEC 60603-7-51 ist in den farbkodierten<br />
Ausführungen T568A, T568B und PROFI-<br />
NET erhältlich und mit Übertragungsraten<br />
bis 10 Gigabit Ethernet außerdem PoE+<br />
Der Steckverbinder ist in den<br />
Ausführungen T568A, T568B<br />
und PROFINET erhältlich<br />
tauglich. Darüber hinaus erfüllt er die Vorgaben<br />
eines RJ45-Steckers nach IEC 60603-<br />
7-51 bis 500 MHz und die Vorgaben eines<br />
test free connectors im kritischen inneren<br />
Paar 3-6/4-5.<br />
Die Kabelzugentlastung für Kabeldurchmesser<br />
von 5,5-10,0 mm ist geeignet für<br />
die marktüblichen 2- und 4-paarigen, geschirmten<br />
Kabeltypen mit Kupfer-Innenleiter<br />
AWG26/1–22/1 und AWG27/7–22/7<br />
sowie AWG26/19-22/19. Mit der einfachen<br />
Montage lässt sich vorhandenes Kabelmaterial<br />
in der gewünschten Länge nach Bedarf<br />
jederzeit im Feld konfektionieren und<br />
eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung ohne Anschlussdose<br />
herstellen. Die Adern werden<br />
durch Zusammendrücken der Adernmanager<br />
mit einer einfachen Zange kontaktiert.<br />
Eine integrierte Montagehilfe schützt Platine<br />
und Durchdring-Kontakte. Das robuste<br />
Zink-Druckgussgehäuse sowie die aufgesetzte<br />
Schutzkappe schützen die Kontakte<br />
des Steckgesichts bis zur Inbetriebnahme<br />
zuverlässig vor Schmutz und Staub.<br />
www.telegaertner.com<br />
Der Steckverbinder erlaubt die Verriegelung<br />
des Kabelabgangs in 90°-Schritten<br />
70 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Gleichstrom und Wechselstrom auf einem<br />
Sammelschienensystem<br />
Rittal bietet mit Riline ein Sammelschienensystem<br />
an, das für AC- und<br />
DC-Anwendungen gleichermaßen<br />
ausgelegt ist. Damit reagiert das<br />
Unternehmen auf die wachsende Zahl der<br />
Gleichstrom-Anwendungen, die aber den<br />
Wechselstrom nicht verdrängen. Sie sind<br />
nach IEC 61439 und UL 845 in Verbindung mit UL 508 zugelassen.<br />
Das System verfügt über eine Stromtragfähigkeit bis 1 600 A,<br />
Bemessungsspannungen bis 1 500 V DC und eine Kurzschlussfestigkeit<br />
bis 40 kA. Die Schienen sind aus Kupfer, Aluminium oder<br />
Cuponal erhältlich. Aufbaukomponenten wie Anschlussadapter bis<br />
800 A, Geräteadapter (OM-Serie) mit Zugfeder-Klemmtechnik und<br />
Kompaktleistungsschalteradapter (CB-Serie) bis 250 A sind für<br />
DC-Anwendungen geeignet. Für Sicherungstechnik können die<br />
NH-Reitersicherungslasttrenner Größe 00-3 bis 630 A und die<br />
NH-Lastschaltleisten Größe 00 bis 160 A verwendet werden.<br />
DC-Sammelschienensysteme werden u. a. in Umrichter-Zwischenkreisen<br />
und bei Photovoltaiksystemen angewendet.<br />
www.rittal.de<br />
EMV-Textildichtung für Temperaturbereiche<br />
von bis zu 85 °C<br />
Zur EMV-Schirmung von Schroff Gehäusen, Baugruppenträgern<br />
und Systemen bietet Pentair eine EMV-Textildichtung für einen<br />
erweiterten Temperaturbereich bis 85 °C an. Bisher standen hier<br />
EMV-Textildichtungen bis 70 °C zur<br />
Wahl. Normen für Einsatzbereiche wie<br />
Bahn-, Verteidigungs- oder Medizintechnik<br />
geben einen Temperaturbereich<br />
bis 85 °C vor. Für solche<br />
Anwendungen wurden bislang vor<br />
allem Edelstahldichtungen eingesetzt.<br />
Textildichtungen sind jedoch<br />
einfacher in der Handhabung, da sie<br />
einfach aufgeklebt werden. Darüber<br />
hinaus können sie mit den stabileren<br />
U-Frontplatten kombiniert werden.<br />
Bei der neuen Textildichtung wird ein anderer Kleber eingesetzt.<br />
Der Kern besteht nicht mehr aus TPE-Schaum, sondern aus<br />
Silikon. Die Schirmungswerte sind zwischen 30 und 800 dB etwa<br />
8 bis 10 dB höher als bei der Textildichtung bis 70 °C.<br />
www.pentairprotect.com<br />
Hochbelastbare und flexible Energiekette für extreme Drehbewegungen<br />
Das Unternehmen Igus hat seine Energieführungsketten für Drehbewegungen<br />
um eine Heavy-Duty-Version erweitert. Mit dem<br />
spiralförmigen Twisterband HD sind Rotationen von bis zu 20-mal<br />
um die eigene Achse möglich. Besonders stabil wird<br />
das Band durch verstärkte Bandsegmente und eine<br />
Verbindung der Segmente mit einer kombinierten<br />
Bolzen- und Hakenlösung. Die Einzelteile sind vollständig<br />
aus dem Igus-Standardmaterial für E-Ketten<br />
gespritzt. Die Kette hält Temperaturen unter 0 °C aus<br />
und ist somit für Außeneinsätze geeignet. Außerdem<br />
ist sie mit einem Außerdurchmesser von 300 Millimeter<br />
und einer Höhe ab 250 Millimeter kompakt.<br />
Durch die Konstruktion sind zudem extreme Drehwinkel möglich:<br />
horizontal bis ca. 7 000°, vertikal bis etwa 3 000°. Der modulare<br />
Aufbau um die eigene Drehachse und das Konstruktionsprinzip<br />
bieten auch Potenzial für größere Varianten. Trotz<br />
dieser Rotationsfähigkeit bleiben die Leitungen<br />
geschützt. Tests im Labor kamen auf eine Lebensdauer<br />
von einer Millionen Drehzyklen und mehr.<br />
Dafür sorgt unter anderem der vordefinierte Mindestbiegeradius,<br />
der ein Abknicken der Leitungen<br />
verhindert.<br />
www.igus.de
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
App Finder mit Sicherheitslösungen<br />
für die Food-Branche<br />
Welche Sicherheits-Schaltgeräte und<br />
-Systeme sich für eine Anwendung<br />
eignen, zeigt der Application Finder<br />
von Schmersal. Neben einer Produktionsanlage<br />
für Verpackungen<br />
ist jetzt auch eine Fertigungslinie<br />
für die Lebensmittelherstellung als<br />
Animation online. Der erweiterte<br />
App Finder ist zudem nun außer für den PC auch für das iPad,<br />
Android- und Windows-Systeme downloadbar. Der App Finder<br />
zeigt Anwendungsbeispiele wie die Absicherung von Klappen<br />
an Verpackungslinien oder hygienegerechte Lösungen in der<br />
Lebensmittelherstellung, die anhand von Animationen dargestellt<br />
werden. Weitere detaillierte technische Daten, Betriebsanleitungen<br />
und downloadbare CAD-Modelle erhält der User<br />
über einen direkten Zugang zum Onlinekatalog. Darüber hinaus<br />
können sich Kunden im Rahmen des Application Consulting von<br />
Experten bei der Auswahl der Schutzeinrichtung beraten lassen.<br />
Download: www.schmersal.com/applicationfinder/<br />
www.schmersal.com<br />
Einfache Kennzeichnungsmöglichkeiten<br />
für Leitungen und Steckverbinder<br />
Die Farbringe von Escha, die der eindeutigen Kennzeichnung von<br />
Leitungen und Steckverbindern dienen, sind in elf verschiedenen<br />
Farben erhältlich. Sie können auf den Griffkörper eines M12x1-<br />
Rundsteckverbinders, die Leitung eines RJ45-Steckverbinders<br />
oder eines Flansches mit umspritzter Leitung geklipst werden.<br />
Für Anwendungen, in denen eine Farbcodierung nicht ausreicht,<br />
sondern mehr Informationen auf dem Steckverbinder vermerkt<br />
werden müssen, bietet das Unternehmen vier unterschiedlich<br />
große Bezeichnungsschildträger für eine individuelle Beschriftung<br />
an. Sie werden auf die Leitung aufgezogen und lassen sich<br />
dadurch schnell und einfach montieren. Verbindungsleitungen<br />
werden standardmäßig mit<br />
Bezeichnungsschildträgern<br />
ausge-liefert. Durch beide<br />
Lösungen wird die Übersichtlichkeit<br />
in der Anlage mit nur<br />
einem Handgriff erhöht. Die<br />
Steckverbinder können anschließend schneller identifiziert<br />
werden und der Arbeitsaufwand für Monteure wird reduziert.<br />
www.escha.net<br />
Teilbare Kabelverschraubung – mit dem<br />
Stecker durch die Wand in 50 Sekunden<br />
Die teilbare Kabelverschraubung KVT besteht aus zwei Halbschalen<br />
und – je nach metrischer Größe – einer, 2 oder 4 geschlitzten<br />
Kabeltüllen sowie einer Gegenmutter. Die geschlitzte<br />
Kabeltülle wird um das vorkonfektionierte Kabel montiert und<br />
danach in eine der beiden Halbschalen der Verschraubung<br />
eingeschoben. Anschließend werden beide Halbschalen<br />
werkzeuglos zusammen gerastet. Der Stecker wird dann durch<br />
die Gehäusewand geführt und die KVT mittels der beigelegten<br />
Gegenmutter gekontert. Egal ob 9-polige SUB-D, DVI-, Patch-,<br />
USB- oder Profibusstecker eingeführt und gemäß IP 54<br />
abgedichtet werden sollen, die KVT ermöglicht hierfür die<br />
Durchführung in kürzester Zeit. Die KVT ist in allen<br />
metrischen Größen von M20 bis M63<br />
lieferbar. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
werden durch alle<br />
wichtigen Zertifikate wie UL94-V0,<br />
IP, UR, NEMA, GL, DIN EN 45545-2<br />
ermöglicht.<br />
www.icotek.com<br />
Temperatur-Messsystem für die Automobilindustrie<br />
im Bereich Elektromobilität<br />
SAB Bröckskes hat mit seinem Partner<br />
CSM ein Temperatur-Messsystem für den<br />
Bereich der Elektromobilität entwickelt,<br />
bei dem Hochvolt-Batterien angesteuert<br />
werden und die Sicherheit des<br />
Anwenders gewährleistet sein muss.<br />
Neben diesen Hochvolt-Sensoren stellt<br />
das Unternehmen auch Konfektionen und Leitungen für Drucksensoren,<br />
Turbo-Drehzahlmesser und Durchflusssensoren her.<br />
Die konfektionierten Leitungen für Dehnmessstreifen, die durch<br />
Widerstandsänderungen die Dehnung und Stauchung von<br />
Messobjekten ermitteln, werden z. B. in der Automobilindustrie<br />
zur Bestimmung von Materialveränderungen am Kfz einge setzt.<br />
Hier wird die Veränderung des Metalls durch Erschütterungen<br />
auf der Straße gemessen. Effizienzsteigerung wird durch das<br />
TEDS-System erreicht. Ähnlich wie Plug & Play wird dieses System<br />
mit Plug & Measure bezeichnet. Es dient zur schnellen und<br />
direkten Auswertung gemessener Daten an Auswerteeinheiten.<br />
www.sab-worldwide.com<br />
Spannung und Strom an einem Gerät justieren – Einsatz auch für LED-Anwendungen<br />
Mean Well hat zwei neue Stromversorgungen für die Hutschienenmontage<br />
mit Ausgangsleistungen von 40 und 60 W entwickelt.<br />
Die Produktfamilien DRA-40 und DRA-60 bieten neben den<br />
üblichen Funktionen einer Hutschienen-Spannungsversorgung<br />
auch die Möglichkeit, den Ausgangsstrom<br />
einzustellen. Damit lassen sie sich<br />
auch für LED-Anwendungen einsetzen. Der<br />
Strompegel lässt sich auf drei Wegen einstellen:<br />
über eine Steuergleichspannung zwischen 1 und<br />
10 V, über ein PWM-Signal oder über einen Widerstand<br />
an einem dafür vorgesehenen Eingang. Die<br />
Geräte sind zur Montage auf DIN-Trageschienen der Typen<br />
TS-35/7 und TS-35/15 vorgesehen. Mit ihrem weiten Eingangsspannungsbereich<br />
von 90 bis 264 VAC sind sie universell<br />
einsetzbar. Am Ausgang stellen sie eine Gleichspannung<br />
von 12 oder 24 V zur Verfügung. Sie<br />
können über einen Arbeitstemperaturbereich<br />
von -30 bis +70 °C mit Konvektionskühlung<br />
betrieben werden. Zu beziehen sind die Stromversorgungen<br />
über die Emtron.<br />
www.emtron.de<br />
72 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Sicherheitsleitfaden für Energiespeicher<br />
veröffentlicht – Download im Web<br />
I/O-Box macht konventionelle<br />
Schaltgeräte funktauglich<br />
Um den sicheren Betrieb von Speichersystemen in Wohngebäuden<br />
zu verbessern, hat der Bundesverband Energiespeicher<br />
(BVES) mit führenden Verbänden den „Sicherheitsleitfaden<br />
Li-Ionen Hausspeicher“ veröffentlicht. Die BVES-Arbeitsgruppe<br />
„Richtlinien, Standards und Qualitätskriterien für Energiespeichersysteme”,<br />
die sich im<br />
November beim Systemanbieter<br />
Rittal in Herborn traf,<br />
definiert Qualitätskriterien<br />
und stellt Marktanforderungen<br />
für private Energiespeichersysteme<br />
zusammen.<br />
Als nächsten Schritt ist die<br />
Erstellung eines Labels für<br />
Energiespeicher sowie die<br />
Ausweitung des Leitfadens auf Industriesysteme geplant. „Der<br />
von Rittal mitgestaltete Leitfaden verbessert und vereinheitlicht<br />
die Sicherheitsstandards – bis die Normen für Speichersysteme<br />
final festgelegt sind”, erklärte Markus Buchborn, Business<br />
Development Energy bei Rittal. Zudem stärke er das Vertrauen<br />
der Anwender. Ein Download des neuen Sicherheitsleitfadens<br />
ist unter folgendem Link möglich: www.bves.de/news-reader-31/<br />
items/sicherheitsleitfaden-hausspeicher.html<br />
www.rittal.de<br />
Mit der I/O-Einheit von Steute können vorhandene mechanische<br />
Schaltgeräte wie Nockenschalter von Werkzeugmaschinen in<br />
Funksysteme integriert werden. Bis zu vier dieser Schaltgeräte<br />
werden an die neue I/O-Box angeschlossen. Die Energieversorgung<br />
findet über Batterie oder einen<br />
24-V DC-Anschluss statt. Das Funksystem<br />
ermöglicht die Übertragung der<br />
Signale vor allem an beweglichen<br />
Teilen wie Greifern und Werkzeugen<br />
ohne empfindliche Signalleitungen.<br />
Das erhöht die Verfügbarkeit der Gesamtanlage<br />
und vereinfacht die Konstruktion.<br />
Die Box sammelt die Signale<br />
von vier mechanischen Schaltern<br />
beliebiger Hersteller. Voraussetzung ist,<br />
dass diese Schalter keine eigene Energieversorgung<br />
benötigen. Bei der Batterie-Version können alternativ<br />
die Induktivsensoren aus dem Steute-Programm angeschlossen<br />
werden – z. B. die Baureihe RF IS M8 – M 30. Sie wurden für den<br />
Betrieb in batteriegestützten Funknetzen entwickelt und kommen<br />
mit einer Versorgungsspannung von 3,6 V aus. Die 24-VDC-<br />
Variante der I/O-Box kann auch die Signale aller marktüblichen<br />
24-Volt-PNP-Sensoren verarbeiten.<br />
www.steute.de<br />
igus ® meine-kette ... Energieführen leicht gemacht ... News ´15 ...<br />
Automatisch rückholen ...<br />
... blitzschnell montieren<br />
Schlankes Rückholsystem triflex ® RSE ... für Roboter<br />
Standzeiten erhöhen und Montagezeiten um 50 % senken<br />
Das Rückzugsystem triflex ® RSE für sichere Energiezuführung direkt am Roboter. Leichte,<br />
platzsparende und kostengünstige Lösung für geschlossene und aufklappbare triflex ®<br />
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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 73
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Sensorik<br />
Moderne Messtechnik übernimmt eine tragende Rolle<br />
in der industriellen <strong>Automation</strong>: Sie beschleunigt<br />
Fertigungsprozesse, erhöht die Präzision der Geräte<br />
und gestaltet die Zusammenarbeit von Mensch und<br />
Maschine sicherer. Mit zunehmend komplexen<br />
Anwendungen stoßen gängige Sensoren jedoch immer<br />
häufiger an ihre Grenzen. Das Münchner Startup<br />
Konux entwickelt Sensorlösungen, um Schwachstellen<br />
herkömmlicher Messtechnik zu beheben und die<br />
Sensorbranche zu modernisieren.<br />
Auf Basis seines patentierten optoelektonischen Messprinzips<br />
entwickelt Konux individuelle Sensoren, die ein breites Spektrum<br />
mechanischer Messgrößen präzise bestimmen. Zudem lassen<br />
sie sich einfach integrieren und stellen auch in anspruchsvollen<br />
Messbereichen oder Arbeitsumgebung eine robuste und<br />
zuverlässige Lösung dar. Im Bild v.l.n.r. die Drehmoment-,<br />
Kraft- und Winkelsensor von Konux.<br />
Das optoelektronische Messprinzip des jungen Unternehmens<br />
kommt in derzeit neun verschiedenen Sensortypen zum Einsatz<br />
und erfasst eine Vielzahl mechanischer und geometrischer<br />
Größen wie Drehmoment, Druck, Kraft oder Winkel. Anwendungsgebiete<br />
finden sich z. B. in der Verfahrenstechnik, in Prüfständen,<br />
Landmaschinen sowie in der industriellen Automatisierung.<br />
Konux-Sensoren bieten hohe Präzision und Wiederholbarkeit der<br />
Messergebnisse, problemlose Integration in komplexe Systeme<br />
sowie Unanfälligkeit gegenüber äußeren Einflüssen. Diese macht<br />
sie auch für den Einsatz in anspruchsvoller Arbeitsumgebung zu<br />
einer zuverlässigen Lösung.<br />
Die Sensoren liefern ein robustes Signal und können dank ihrer<br />
Auswertungszeiten im zweistelligen Mikrosekunden-Bereich in<br />
Steuerprozessen der Echtzeitklasse 3 eingesetzt werden. Anwender<br />
profitieren zudem von einer maximalen Kapazitätsauslastung der<br />
Maschinen. Sie wird u. a. durch die intelligente Selbstkalibrierung<br />
der Konux-Messtechnik sichergestellt. Die Sensoren passen sich<br />
während des laufenden Betriebs an veränderte Bedingungen an,<br />
wodurch Maschinenstillstand verhindert wird. Darüber hinaus<br />
ermöglicht die Sensorik vorausschauende Instandhaltung sowie<br />
eine mechanische Speicherung des Signals bei Ausfall der<br />
Versorgungsspannung. Sämtliche Produkte wurden für intelligent<br />
vernetzte Systeme konzipiert und können über industrielles<br />
Ethernet kommunizieren.<br />
Die Messtechnologie basiert auf einer Erfindung des Diplom-<br />
Ingenieurs Husam Ghanem. Nach jahrzehntelanger Arbeit in der<br />
Hardware- und Software-Entwicklung mit Schwerpunkt<br />
Messtechnik beschloss er, sich nicht mehr mit den Unzulänglichkeiten<br />
herkömmlicher Sensoren zufrieden zu geben, sondern eine<br />
überzeugende Alternative zu finden.<br />
Innerhalb von sieben Jahren entwickelte Ghanem daher ein<br />
neuartiges optoelektronisches Messprinzip und konnte in Andreas<br />
Kunze, Vlad Lata, Dennis Humhal und Michael Wax Mitstreiter<br />
und Geschäftspartner gewinnen. Im Frühjahr 2014 gründete das<br />
fünfköpfige interdisziplinäre Team die Konux GmbH (altgriech.<br />
Konus = Kegel, lat. Lux = Licht), die innerhalb kürzester Zeit zu<br />
einem Sensorunternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern wuchs.<br />
Der Hersteller bietet in erster Linie individualisierte Sensoren an,<br />
bei deren Entwicklung die spezifischen Anforderungen und<br />
Anwendungen des Kunden im Fokus stehen. Schwerpunkte<br />
sind derzeit Drehmomentlösungen für Schraubautomaten, automatisierte<br />
Fertigungsprozesse und Robotik sowie Drucksensoren.<br />
In den kommenden Monaten wird das Münchner Unternehmen<br />
zudem einen Präzisionssensor für Prüfstände entwickeln.<br />
www.konux.de<br />
74 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
Bildverarbeitung, optische Messtechnik und Inspektion<br />
www.industrie-service.de<br />
Neue USB3-Vision-<br />
Kameras vereinfachen<br />
komplexe Bildverarbeitungssysteme<br />
Vision for motion:<br />
Kamerasysteme<br />
in Motion-Control-<br />
Anwendungen<br />
3-D-Technik<br />
wird noch<br />
industrietauglicher<br />
Box-PC versus<br />
VisionBox<br />
Mehrdimensional im Raum<br />
<strong>Industrielle</strong> 6-D-Kamera mit<br />
lernfähiger Wahrnehmungstechnologie
BARE IS<br />
BEAUTIFUL.<br />
BASLER’S NEW DART IS SIMPLY STUNNING IN ITS SIMPLICITY.<br />
Sometimes you don’t need lot of bells and whistles. Or a fancy<br />
wrapper. Just the basics will do. Like performance. Reliability. Flexibility.<br />
And a price that makes sense for your system. Sometimes the stripped<br />
down solution is the right solution. And now you can get it from Basler.<br />
Basler’s board level dart camera is the smallest USB3 Vision compliant<br />
camera in the world. It is available as bare board and also with S and<br />
CS-lens mounts, weighing under 15 grams at 29 mm x 29 mm. The dart<br />
consumes less power, produces less heat and fits easily into systems<br />
with limited space. And Basler’s new dart hits the mark on both<br />
performance and price, offering higher image quality than any<br />
other board level camera and starting at just €99.<br />
At Basler, we have a unique vision of value.<br />
Learn more at baslerweb.com.
EDITORIAL<br />
So kann Industrie 4.0<br />
„sehen“<br />
Egal wo man hinschaut – der deutsche Maschinenbau<br />
spricht von Industrie 4.0. Hier wird landauf, landab<br />
über die digitale Vernetzung, Smart Factory, intelligente<br />
Softwaresysteme der Cyber Physical Systems diskutiert. Welche Rolle spielt aber<br />
bei der Neuausrichtung der Produktionsabläufe die industrielle Bildverarbeitung?<br />
Bildverarbeitungssysteme entwickeln sich unaufhaltsam weiter. Waren<br />
Sie früher meist nur leistungsfähige Sensoren, so dehnen sich ihre Aufgaben<br />
mittlerweile auf das Gebiet des Datenaustauschs und der Datenverwaltung<br />
aus. Begreift man die vernetzte Fertigung als Nervensystem, dann nimmt die<br />
Bildverarbeitung in Zukunft dabei die wichtige Rolle des Auges ein. Sie stellt<br />
also die wichtigen Informationen zur Verfügung, die „Organe“ im System für<br />
ihre Aufgaben benötigen. Dazu müssen wiederum die notwenigen<br />
Softwaresysteme bereitstehen, die diese Datenmassen intelligent zur<br />
Verfügung stellen. Der Kreis schließt sich hier und es wird klar, dass die Zukunft<br />
der Industrie nicht nur von einer Technologie, sondern vom Zusammenspiel<br />
abhängt. Kameras & Co. gehören aber ganz vorne dazu.<br />
Dirk Schaar<br />
d.schaar@vfmz.de<br />
Was ist eigentlich...<br />
… Genlock? Externe Synchronisations möglichkeit<br />
für Kameras, der eine frei lauffende<br />
Kamera (Bildeinzug) mit einem externen<br />
Master (Framegrabber) synchronisiert.<br />
Quelle: www.vision-academy.org z<br />
22<br />
Zahl des Monats<br />
Prozent nahm der<br />
Konzernumsatz der<br />
Basler AG im Geschäftsjahr<br />
2014 zu<br />
Das sollten Sie nicht<br />
verpassen...<br />
Die bereits 13. EMVA European Machine<br />
Vision Business Conference findet vom<br />
11. bis 13. Juni <strong>2015</strong> in Athen statt. Ein<br />
Event, das sich lohnt, denn wieder werden<br />
die absoluten Experten der Bildverarbeitung<br />
erwartet, um sich über die neuesten<br />
Technologien aus zutauschen.<br />
Weitere Informationen unter<br />
folgendem Link:<br />
www.emva.org z<br />
English Corner: Smarter Inspection system for the beverage industry<br />
In the case of the new generation smart camera series, „smart“ stands above all for clever<br />
functions and a wide range of interfaces for intelligent networking and for integration in<br />
control systems. Bernhard Voigt from Voigt Technology e.K. uses the LSIS 400i smart cameras<br />
from Leuze electronic to realize smart inspection systems for the beverage industry.<br />
You can read this interesting article under: http://bit.ly/1ILiKrO z<br />
B I L D V E R A R B E I T U N G F Ü R T E C H N I S C H E , W I S S E N S C H A F T L I C H E U N D I N D U S T R I E L L E A N W E N D U N G E N<br />
Neue<br />
Perspektive<br />
Matrox<br />
Design Assistant 4.0<br />
Bildverarbeitung<br />
mit dem Flussdiagramm<br />
ready-to-use Aktionsblöcke<br />
visuelle Anwendungsentwicklung<br />
in kürzester Zeit<br />
n Robuste BV-Tools<br />
Mustererkennung, Feature-Detection,<br />
Vermessungen, 1D/2D Code-Lesen,<br />
OCR, Farbanalysen und vieles mehr<br />
n Freie Kamerawahl<br />
100% kompatibel mit GigE + USB3 Vision<br />
optimal für Multikamera Anwendungen<br />
n Freie Wahl der PC Plattform<br />
100% kompatibel mit allen Windows PCs<br />
Workstation, 19“ Server, Embedded PCs<br />
und Smart-Kameras<br />
n SPS und Roboter<br />
Industrieautomation mit Profinet, Modbus<br />
und nativen Roboter-Interfaces<br />
München, 22. bis 25. Juni <strong>2015</strong><br />
Halle A2 Machine Vision Pavillon<br />
RAUSCHER<br />
Telefon 08142/4 48 41-0 ·Fax 08142/4 48 41-90<br />
eMail info @ rauscher.de ·www.rauscher.de
IM FOKUS<br />
Basler erzielt erneut Bestmarken<br />
Die Basler AG, einer der weltweit führenden Hersteller von<br />
Industrie-Kameras, legte den testierten Jahresabschluss 2014<br />
vor. Der Konzernumsatz nahm im Geschäftsjahr 2014 um<br />
22 % auf 79,2 Mio. EUR (Vorjahr: 65,1 Mio. EUR) zu. Mit<br />
diesem Resultat wird die vom Unternehmen kommunizierte<br />
Prognose am oberen Rand erreicht. Der Cashflow aus betrieblicher<br />
Tätigkeit betrug 16 Mio. EUR (Vorjahr: 12,1 Mio. EUR;<br />
+ 32 %). Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2014 das<br />
beste Ergebnis in der über 25-jährigen Unternehmensgeschichte<br />
erzielt. Für das Geschäftsjahr <strong>2015</strong> rechnet der<br />
Konzern mit einem Anstieg der Umsatzerlöse auf 81 bis<br />
84 Mio. EUR. Aufgrund der attraktiven Wachstumschancen im<br />
Industriekamera-Markt werden die Investitionen in künftiges<br />
Umsatzwachstum mit unverminderter Intensität fortgesetzt.<br />
www.baslerweb.com<br />
Integrierte Lösung für die<br />
3-D-Bildverarbeitung<br />
Die 3D-Stereo-Zeilenkamera 3D<br />
Pixa von Chromasens kann ab<br />
sofort mit der Bildverarbeitungssoftware<br />
Halcon von MVTec angesteuert<br />
werden. Aufnahmen<br />
können von der Software aus erstellt<br />
und direkt mit 3D-Vision-Verfahren<br />
ausgewertet werden. So ist die gesamte Anwendung durchgängig<br />
in Halcon realisierbar. Integriert wird sie mit dem Halcon<br />
Extension Package, das ab der Version 11 einsetzbar ist und<br />
von Chromasens bereitgestellt wird. Die 3D Pixa kombiniert eine<br />
Zeilenkamera mit Stereomesstechnik. Mit mathematischen<br />
Algorithmen können über Grafikkarten 3-D-Messungen von<br />
Oberflächen in sehr hoher Geschwindigkeit und Präzision<br />
durchgeführt werden. Die optische Auflösung von 5 µm und<br />
die Höhenauflösung von bis zu 1 µm erlaubt eine drei- bis vierfach<br />
höhere Genauigkeit als herkömmliche 3-D-Lösungen auf<br />
Basis von Flächenkameras. Halcon ist eine Standardsoftware<br />
für die industrielle und medizinische Bildverarbeitung mit<br />
integrierter Entwicklungsumgebung.<br />
www.chromasens.de<br />
Stemmer Imaging baut Zusammenarbeit<br />
mit Z-Laser weiter aus<br />
In Deutschland, Großbritannien,<br />
Frankreich und in der Schweiz war<br />
Stemmer Imaging schon seit vielen<br />
Jahren als Vertriebsweg für die<br />
Laserbeleuchtungen von Z-Laser<br />
erfolgreich tätig. Zum 1. Januar <strong>2015</strong><br />
erfolgte die Erweiterung dieser<br />
Zusammenarbeit auch in die Benelux-Staaten Niederlande,<br />
Belgien und Luxembourg. Seit dem 1. Februar <strong>2015</strong> vertreibt<br />
Z-Laser seine Laserbeleuchtungen nun auch über die Stemmer<br />
Imaging-Niederlassungen in Schweden, Dänemark, Finnland<br />
und Polen sowie in den von dort aus betreuten Länder Estland,<br />
Island, Lettland, Littauen und Norwegen. Damit arbeiten beide<br />
Unternehmen nun in 19 Ländern zusammen. Der deutsche<br />
Hersteller Z-Laser bietet eine große Bandbreite von leistungsstarken,<br />
industriegetesteten Lasermodulen und -systemen, die<br />
u. a. in der Textil- und Lederindustrie, Holz-, Stein- und Metallverarbeitung,<br />
im Flug-, Fahrzeug- und Formenbau, sowie auch<br />
in medizinischen Anwendungen zum Einsatz kommen. Das<br />
Bild zeigt die dritte Generation der ZM18 Bildverarbeitungslaser,<br />
die in Bildverarbeitungssystemen als Beleuchtung oder<br />
als reiner Positionierlaser in der Industrie eingesetzt werden.<br />
www.stemmer-imaging.de<br />
Bi-Ber meldet Geschäftserfolg<br />
Der Berliner Bildverarbeiter Bi-Ber blickt auf ein erfolgreiches<br />
Jahr 2014 zurück. Bis zum Jahresende 2014 verzeichnete das<br />
Unternehmen eine Umsatzsteigerung von mehr als 50 %.<br />
Grund war die sehr gute Auftragslage im vergangenen Jahr.<br />
Bi-Ber hat 2014 zahlreiche neue Bildverarbeitungssysteme für<br />
Kunden konzipiert und implementiert, die z. B. zum Lesen und<br />
Prüfen von Seriennummern sowie für diverse Messaufgaben<br />
bei der Herstellung von Dokumenten eingesetzt werden. Diese<br />
Systeme basieren sowohl auf In-Sight-Kameras als auch auf der<br />
VisionPro-Programmbibliothek von Cognex. Erste Nachbestellungen<br />
liegen bereits vor. „Die aktuelle Auftragslage macht<br />
uns optimistisch“, erklärt der Bi-Ber-Geschäftsführer Ronald<br />
Krzywinski. „Wir erwarten, auch in absehbarer Zukunft sehr<br />
gut ausgelastet zu sein, und haben im vergangenen September<br />
eine neue Mitarbeiterin eingestellt, um alle Aufträge optimal<br />
zu bewältigen.“<br />
www.bilderkennung.de<br />
78 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
IM FOKUS<br />
Industrie 4.0 und Bildverarbeitung?!<br />
Kaum ein Tag vergeht, ohne dass uns nicht eines der mystischen Wunder-Kürzel „Industrie 4.0“,<br />
„Internet of things“ oder „cyberphysical systems“ begegnet. Dennnoch wird den Akteuren der<br />
beteiligten Industriezweige allmählich klar, dass dieses Thema auf jeden Fall viel mit Bildverarbeitung<br />
zu tun haben wird. Es zeichnet sich ab, dass Bildverarbeitung für Industrie 4.0 eine Fülle<br />
wichtiger Daten liefern wird: beim Erfassen teileaktueller visueller Daten, beim Ermitteln codierter<br />
Datenvorgaben sowie bei der Maschinensteuerung der individualisierten Massenproduktion.<br />
Längst geht es nicht mehr um die simple Kategorisierung von Endprodukten in „gut“ und „schlecht“.<br />
Als Basistechnologie vollzieht Bildverarbeitung komplexe Steuer- und Regelungs vorgänge an Maschinen<br />
und stellt im Produktionstakt in jedem Verarbeitungsschritt in-line zu 100% die Qualität der<br />
Produkte sicher.<br />
Was macht nun die Bildverarbeitung für Industrie 4.0 so geeignet? Zuvorderst die äußerst breit<br />
einsetzbare Technologie. Andererseits sehen Kameras anders und mehr als das menschliche Auge und<br />
gewähren die Erfassung viel weitreichenderer visueller Informationen. Hinzu kommen die Möglichkeiten,<br />
die hochentwickelte Bildverarbeitungs-Software bietet. Berührungsloses Messen und Prüfen<br />
mit Bildverarbeitung heißt darüber hinaus, schnell, flexibel und genau zu sein. Äußerst wichtige<br />
Eigenschaft für Industrie 4.0 ist, dass die Bildverarbeitung feldbusfähig geworden ist und in Echtzeit<br />
den Maschinen folgen, Daten liefern und mit ihnen austauschen kann.<br />
Der Maschinenbau der Zukunft wird also noch viel stärker als bisher visuelle Daten nutzen. Gut<br />
zu wissen, dass die Maschinenbauer bereits heute das Vertrauen in die Robustheit, Zuverlässigkeit<br />
und in die Fähigkeiten der Bildverarbeitung gewonnen haben. So haben sie einen<br />
weiteren Baustein in petto, um Deutschlands führende Rolle im Maschinenbau auch in Zeiten<br />
von Industrie 4.0 weiter voranzutreiben.<br />
Ihr Ingmar Jahr<br />
Dipl.-Ing. Ingmar Jahr ist Schulungsleiter<br />
der Vision Academy in Erfurt<br />
mvAnzRacer_1-2dtsRZ1.qxd 08.05.2014 15:33 Uhr Seite 1<br />
SPEED RACER<br />
Mit High Speed ans Ziel.<br />
Die mvBlueCOUGAR-XD ist der ultimative<br />
Rennwagen unter den mvKameras, deren Hochleistungsbauteile<br />
kompakt und sicher ins kleine,<br />
robuste Monocoque integriert sind. Der eingebaute<br />
Bildspeicher und die zwei GigE Schnittstellen<br />
ermöglichen richtig Speed von bis zu 270 fps.<br />
Mit außergewöhnlicher Serienausstattung und<br />
großer CCD und CMOS Sensorauswahl bis 12 MPix<br />
qualifiziert sich die „XD“ für eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Herausforderungen. Features für<br />
den perfekten Start: www.mv-speed-racer.de<br />
MATRIX VISION GmbH · Talstrasse 16 ·71570 Oppenweiler<br />
Tel.: 07191/9432-0 · info@matrix-vision.de · www.matrix-vision.de
Kamerabasierter Handleser für die sichere Lesung von anspruchsvollen gelaserten<br />
und genadelten Codes auf unterschiedlichen Oberflächen<br />
Über sogenannte DPM-Verfahren (Direkt Part Marking) lassen<br />
sich zumeist Data Matrix Codes ohne Umweg über Etiketten oder<br />
Verpackungen direkt auf Gegenständen aufbringen. Das Lesen<br />
dieser Codes gestaltet sich jedoch etwas aufwändiger, was auf die<br />
unterschied-lichen DPM-Verfahren sowie Hintergrundmaterialien<br />
zurückzuführen ist. Wir stellen Ihnen einen Handleser für DPM-Codes<br />
vor, der mit Extras wie Dual-Optik, Java-Script-Unterstützung und<br />
Ausgabestring-Formatierung punktet.<br />
1-D- und 2-D-Codes finden sich in allen<br />
Branchen und sind zum Identifizieren<br />
von Produkten aus der Logistik und dem<br />
Warenfluss nicht mehr wegzudenken. Als<br />
Trägermaterial dienen vielfach gewöhnliche<br />
Etiketten, die sich kostengünstig erstellen<br />
und einfach auf Produkte, Transportbehälter,<br />
Zeitschriften usw. aufkleben<br />
lassen. In bestimmten Arbeitsbereichen<br />
oder bei Zulieferteilen, zum Beispiel Metallkomponenten<br />
für Automobile, ist die<br />
Verwendung von Etiketten unter anderem<br />
wegen der rauhen Umgebung jedoch weniger<br />
sinnvoll. Hier kommt das Direkt Part<br />
Marking zum Einsatz, bei dem der Code<br />
direkt auf die Oberfläche von Metall-,<br />
Kunststoff oder Glasteilen aufgebracht wird.<br />
DPM-Codes erkennen<br />
und decodieren<br />
Gebräuchliche DPM-Verfahren sind das<br />
Nadeln der Codes, das Lasern sowie der<br />
Ink-Jet-Druck. Robuste gelaserte und genadelte<br />
Codes werden oftmals auf Metallteilen<br />
in der Automobilindustrie und im<br />
Maschinenbau eingesetzt. Kleine gelaserte<br />
Codes finden ihren Einsatz in der Elektronikbranche,<br />
beispielsweise bei Halbleiterprodukten<br />
und Leiterplatten. Bei Produk -<br />
ten aus Glas wiederum ist das Ink-Jet-<br />
Druckverfahren zumeist vorteilhafter. Allein<br />
die Betrachtung der verschiedenen<br />
DPM- Verfahren zeigt, dass das sichere Erkennen<br />
solcher Codes für die Lesegeräte<br />
mehr Aufwand bedeutet als es bei Codes<br />
auf typischen weißen Etiketten der Fall ist.<br />
So sind vor dem eigentlichen Decodiervorgang<br />
in einem zusätzlichen Schritt zunächst<br />
die Art und Beschaffenheit der Codes zu<br />
identifizieren. Denn jeder DPM-Code<br />
zeichnet sich durch spezielle Eigenschaften<br />
aus und erfordert eine entsprechende Behandlung.<br />
Auch die Material beschaffenheit,<br />
der Kontrast und der Reflexionsgrad des<br />
Code-Hintergrunds spielen eine wichtige<br />
Rolle. Um allen diesen in der Praxis auftretenden<br />
Problemstellungen gerecht zu werden,<br />
stellen DPM-Leser ins besondere an<br />
die Beleuchtung höhere Anforderungen.<br />
01 Der kamerabasierte<br />
Handleser<br />
OHV1000 liest gelaserte<br />
und genadelte<br />
Codes auf Metallen,<br />
Glas und Kunststoffen<br />
zum Lesen von großen gedruckten Codes,<br />
nicht jedoch für DPM-Codes und zum<br />
Decodieren der im Industriebereich teilweise<br />
sehr kleinen Modulgrößen. Beim<br />
Dank Dual-Optik und einer Auflösung<br />
von 1,2 MegaPixel kann der kamerabasierte Handleser<br />
sowohl sehr kleine als auch große Codes lesen<br />
Sie muss in der Lage sein, sich flexibel<br />
den jeweiligen Eigenheiten der DPM-Codes<br />
anzupassen.<br />
Handleser mit Performance<br />
Im Gegensatz zu stationären DPM-Lesegeräten<br />
wird die Luft sehr dünn, wenn man<br />
nach einen DPM-fähigen Handleser sucht.<br />
Schnell zeigt sich, dass der Markt fast nur<br />
Handleser bietet, die vornehmlich für die<br />
Handelsbranche bestimmt sind. Die zahlreichen<br />
Universal-Geräte eignen sich zwar<br />
OHV1000 von Pepperl+Fuchs handelt es<br />
sich dagegen um einen industrietauglichen<br />
Handleser zum Lesen von DPM-Codes<br />
unterschiedlichster Größen. Er ist mit einer<br />
Dom-Beleuchtung ausgestattet, die den<br />
Code von allen Seiten beleuchtet und sich<br />
durch ein spezielles diffuses Licht auszeichnet.<br />
Die Beleuchtung und die Intensität des<br />
Lichts sind veränderbar und stellen sich<br />
automatisch so ein, dass der jeweilige Code<br />
optimal decodierbar ist. Bei einem genadelten<br />
Code kommt es beispielsweise darauf<br />
an, aus welcher Richtung genadelt wurde.<br />
80 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
Andere spezielle DPM-Handleser können<br />
zwar DPM-Codes, aber dafür keine langen<br />
Barcodes lesen. Beide Fähigkeiten werden<br />
u.a. benötigt wenn der Anwender einen<br />
direkt markierten Code, aber auch gleichzeitig<br />
einen langen Barcode auf einer Auftragskarte<br />
oder Odette in der Produktion<br />
lesen muss. Und genau das bietet der Handleser<br />
OHV1000. Bei dem kamerabasierten<br />
Gerät mit 1,2 MP Auflösung kommt eine<br />
patentierte Dual-Optik zum Einsatz. Sie<br />
teilt den Lesebereich in einen Nah- und<br />
einen Fernbereich und erlaubt es, mit demselben<br />
Gerät sowohl kleine als auch große<br />
Codes zu lesen. Damit kann das Gerät auch<br />
sehr kleine Codes bis zu einer Modulgröße<br />
von 0,1 mm und gleichzeitig lange Barcodes<br />
sicher dekodieren.<br />
Von der String-Manipulation<br />
bis zum JavaScript-Programm<br />
Zu den weiteren Highlights zählen der<br />
„Vision Configurator“, Formatierung des<br />
Ausgabe-Strings sowie die JavaScript-Programmierbarkeit.<br />
Mit der Software Vision<br />
Configurator steht dem Anwender ein komfortables<br />
Windows-Programm zum Parametrieren<br />
des Codelesers zur Verfügung.<br />
Damit lässt sich der OHV1000 bequem am<br />
Bildschirm konfigurieren und somit auch<br />
komplexe Ausgabestringformatierungen<br />
einfach durchführen. Letzteres ermöglicht,<br />
ohne auf Programmierkenntnisse angewiesen<br />
zu sein, die Leseergebnisse durch<br />
String-Manipulationen genau an die jeweilige<br />
Unternehmenssoftware anzupassen.<br />
Die Daten sind dann ohne weiteren Aufwand<br />
oder Vorverarbeitungen direkt in die<br />
einzelnen Felder von Eingabemasken einspielbar.<br />
Falls das einmal nicht ausreichen<br />
sollte, bietet die Programmierbarkeit des<br />
DPM-Handlesers via JavaScript noch weitergehende<br />
Optionen mit allen denkbaren<br />
Freiheiten. Die Möglichkeiten reichen bis<br />
zur vollständigen Abbildung von Anwendungen<br />
auf dem Lesegerät ohne Verwendung<br />
eines PCs.<br />
Grundsätzlich verfügt der DPM-Leser<br />
über alle Fähigkeiten die auch der OHV100<br />
aus derselben Gerätefamilie beherrscht.<br />
Durch eine spezielle Technologie zur Vermeidung<br />
von Blendungen ist der Leser in<br />
der Lage, DPM-Codes auch auf stark reflektierenden,<br />
runden oder gewölbten Ober flächen<br />
zu Lesen. Er verarbeitet alle gebräuch -<br />
lichen 1-D- und 2-D-Codes und meistert<br />
anspruchsvollste Aufgaben problemlos,<br />
zum Beispiel wenn sich auf Begleitkarten<br />
oder Warenkennzeichnungs-/Identifi -<br />
ka tionssystemen gemäß Odette-Standard,<br />
zahlreiche unterschiedliche Codes verschiedener<br />
Größe von mehreren Zulieferern,<br />
Herstellern oder Zwischenstationen<br />
gleichzeitig befinden. Als Benutzer-Feedback<br />
lässt sich wahlweise ein optisches,<br />
02 Der Universal-<br />
Handleser für<br />
anspruchsvolle<br />
DPM- Codes<br />
und alle gängigen<br />
1-D-/2-D-Codes<br />
akustisches oder<br />
Vibrationssignal definieren.<br />
Der Handleser<br />
ist mit einer USB 2.0-<br />
sowie RS232-Schnittstelle<br />
ausgestattet und in einem<br />
robusten industrietauglichen Gehäuse<br />
der Schutzart IP54 untergebracht.<br />
Bild: Aufmacher Fotolia<br />
www.pepperl-fuchs.com<br />
JAHRE<br />
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PRODUKT-<br />
GARANTIE*<br />
DETEKTOR-<br />
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* nach System-Registrierung unter www.flir.com
Mehrdimensional im Raum<br />
<strong>Industrielle</strong> 6-D-Kamera mit lernfähiger Wahrnehmungstechnologie<br />
Uwe Furtner<br />
3-D-Kameras sind bei vielen Inspektionsaufgaben<br />
die bessere Lösung als<br />
2-D-Kameras. Dennoch haben sie einen<br />
schweren Stand, da sie oft als zu kompliziert<br />
angesehen werden und meistens nur für<br />
eine spezifische Anwendung ausgelegt<br />
sind. Eine etwas andere, universelle<br />
3-D-Kamera zeigt jetzt neue Wege auf.<br />
Sollen komplexe Formen wie Flaschen erkannt<br />
werden, unabhängig davon ob sich<br />
diese bewegen oder still stehen oder sollen<br />
verschiedenfarbige Objekte differenziert<br />
werden, stoßen bisherige Kamerasysteme an<br />
ihre Grenzen. Derartige Inspektionsaufgaben<br />
finden sich vor allem in der Logistik, in<br />
Verpackungsprozessen oder in Pick-andplace-Anwendungen.<br />
In diesen Branchen<br />
wird die Mehrzahl der Inspektionsaufgaben<br />
zweidimensional gelöst. Um etwa kleine<br />
Vertiefungen und Oberflächenstrukturen<br />
sichtbar zu machen, werden spezielle Beleuchtungen<br />
verwendet oder Aufnahmen<br />
mit verschiedenen Beleuchtungsrichtungen<br />
oder Farben nacheinander durchgeführt. Der<br />
Aufwand ist also recht hoch für etwas, das mit<br />
einem 3-D-Ansatz einfacher zu lösen wäre.<br />
Viele Anwendungen mit<br />
einer Kamera realisieren<br />
Der Kamerahersteller Matrix Vision hat die<br />
beiden Branchen Verpackung und Logistik<br />
genauer ins Visier genommen und legte damit<br />
den Grundstein für die Entwicklung<br />
und Herstellung einer 3-D-Kamera. Bisher<br />
gab es einige Argumente, die gegen eine<br />
3-D-Kamera-Lösung sprachen: zu teuer, jede<br />
Anwendung erfordert eine Sonderversion<br />
und es gibt nur wenige Systemintegratoren,<br />
die sich mit 3-D gut auskennen. Ausgehend<br />
von diesen Argumenten galt es zunächst,<br />
die vorhandenen 3-D-Verfahren zu evaluieren.<br />
Das Ziel war dabei, möglichst viele Anwendungen<br />
mit einer Kamera realisieren zu<br />
können. Gleichzeitig sollte es aber keine<br />
Me-too-Lösung werden. Idealerweise sollten<br />
alle Vorteile der bisherigen Verfahren<br />
zusammengefasst werden, ohne deren Einschränkungen<br />
zu übernehmen.<br />
Funktionsprinzipien, Vorteile,<br />
Nachteile gängiger 3-D-Verfahren<br />
Time of Flight (TOF) Systeme senden Licht<br />
aus und messen die Phasenverschiebung<br />
des reflektierten Lichts. Der Abstand des<br />
Objektes kann durch diese Verschiebung<br />
ermittelt werden. Die Messung erfolgt sehr<br />
schnell und bewegte wie auch stehende<br />
Objekte können gleichermaßen gut detektiert<br />
werden. Jedoch muss sich das ausgesendete<br />
Licht gegen das Umgebungslicht<br />
behaupten, was Anwendungen im Außenbereich<br />
erschwert.<br />
Bei der Laser-Triangulation wird eine<br />
Laser-Linie in einem definierten Winkel auf<br />
ein Objekt projiziert. Unter einem anderen<br />
Winkel wird die Szene von einer Kamera<br />
aufgenommen. Jede Höhenänderung führt<br />
zu einer Verschiebung der projizierten Linie<br />
im Bild. Damit lässt sich entlang einer einzelnen<br />
Linie ein Höhenprofil aufnehmen.<br />
Für die Erfassung wird das Objekt unter<br />
dem Aufnahmesystem bewegt, dabei muss<br />
die Aufnahmegeschwindigkeit mit der Bewegungsgeschwindigkeit<br />
des Objekts synchronisiert<br />
werden.<br />
Die Streifen-Projektion ähnelt der Laser-<br />
Triangulation. Hier werden aber gleich mehrere<br />
Streifen mittels eines Projektors auf die<br />
Szene projiziert. Anstatt das Objekt zu bewegen,<br />
verschiebt man die Streifen mit dem<br />
Projektor solange, bis sich das Streifenmuster<br />
wiederholt. Damit braucht dieses Verfahren<br />
nur 10 - 30 Bildaufnahmen anstatt hunderte.<br />
Die Messgenauigkeit ist sehr hoch. Sie hängt<br />
vom Projektionswinkel und von dem konstant<br />
zu haltenden Abstand zwischen Projektor<br />
und Kamera ab. Damit ist das System<br />
jedoch empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen<br />
und mechanischen Beanspruchungen.<br />
Mit einer zweiten Kamera<br />
kann man ein Stereosystem aufbauen. Damit<br />
Uwe Furtner, Technische Geschäftsleitung bei der<br />
Matrix Vision GmbH in Oppenweiler<br />
82 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
wird das Problem eliminiert, einen heißen<br />
Projektor in einer konstanten Position halten<br />
zu müssen. Die anderen Nachteile des<br />
Verfahrens bleiben jedoch erhalten.<br />
Ein weiteres Verfahren verwendet<br />
sogenanntes strukturiertes Licht. Hierbei<br />
projiziert eine statische Lichtquelle eine<br />
unregelmäßige Struktur auf das Objekt. Die<br />
Lichtquelle ist mit einem definierten<br />
Abstand zur Kamera angebracht. Das Messprinzip<br />
ist mit dem Stereoverfahren<br />
vergleichbar. Eine erweiterte Ausführung<br />
dieses Verfahrens verwendet zwei Kameras<br />
– Beleuchtungsquellen müssen im Winkel<br />
und Abstand nicht konstant gehalten<br />
werden. Die Szene wird mit einer einzigen<br />
Aufnahme erfasst und die Tiefeninformationen<br />
können berechnet werden. Allerdings<br />
ist die Messauflösung niedriger als<br />
bei der Streifenlichtprojektion.<br />
Typischerweise werden alle beschriebenen<br />
Systeme für einen vordefinierten Messbereich<br />
gebaut. Die Gegenüberstellung<br />
zeigt, dass jedes Verfahren gewisse Vorteile<br />
für individuelle Anwendungsfälle bietet.<br />
Die Lösung ist eine universelle<br />
Multistereo-Kamera<br />
Das Ergebnis der Entwicklungsarbeit von<br />
Matrix Vision, die u. a. auf der Basis der<br />
Bewertung der genannten 3-D-Verfahren<br />
erfolgte, ist die Perception Camera mvBlue<br />
Sirius. Sie basiert prinzipiell auf dem Stereo <br />
verfahren gepaart mit strukturiertem Licht.<br />
Um ein größeres Messfeld zu erreichen und<br />
um nicht unterschiedliche Kameraabstände<br />
sowie -winkel in der Produktion sonderfertigen<br />
zu müssen, wurde noch eine dritte<br />
Kamera inte griert. Dadurch ist es möglich,<br />
das System als eine universelle Multistereo-<br />
Kamera einzusetzen. Jede Kombination<br />
zweier Kameras ermöglicht unterschiedliche<br />
Arbeitsbereiche. Objekte in nahem<br />
Abstand zur Kamera werden von den<br />
Kameras mit dem kürzesten Abstand am<br />
besten erfasst und die fernen Objekte von<br />
den Kameras mit dem weitesten Abstand.<br />
Erstaunliche Ergebnisse: Farbe,<br />
Tiefeninformation, Bewegung<br />
Das Stereoverfahren lebt davon, dass in beiden<br />
Bildern die gleiche Struktur gefunden<br />
wird. Um auch die Messung von unstrukturierten<br />
Flächen zu ermöglichen, beleuchtet<br />
die mvBlueSirius das Objekt mit einem<br />
strukturierten Licht, womit dem Objekt<br />
eine zusätzliche Struktur hinzugefügt wird.<br />
Berechnet werden nicht nur die<br />
Tiefeninformationen, sondern auf Wunsch<br />
auch die Bewegungsinformationen. Auch<br />
diese liegen im 3-D-Raum als Vektoren (vx,<br />
vy, vz) vor. Somit handelt es sich bei dem<br />
neuen System um eine 6-D-Kamera, mit der<br />
auch bestimmt werden kann, ob sich ein<br />
Objekt von der Kamera weg ode r zu ihr hin<br />
bewegt. Diese Daten sind zusätzlich farbig<br />
und werden im RGB-Farbraum abgebildet.<br />
Somit ist die Kamera auch für zukünftige<br />
Farbanwendungen gewappnet.<br />
Mit integrierter Wahrnehmung<br />
Das Streifenlichtprojektionsverfahren oder<br />
das Lasertriangulationsverfahren allgemein<br />
haben eine hohe Auflösung, die eine Trennung<br />
auch eng aneinander liegender Objekte<br />
ermöglicht. Ein 3-D-System auf Basis<br />
des Stereoverfahrens benötigt hierzu eine<br />
Die 6-D-Kamera erfasst dynamische Objekte,<br />
erkennt und analysiert deren Position, Geschwindigkeit,<br />
Größe sowie das Bahnverhalten in Echtzeit<br />
Darstellung rechts im Bild: Die Streifen-<br />
Projektion ähnelt der Laser-Triangulation:<br />
gleich mehrere Streifen werden mithilfe<br />
eines Projektors auf die Szene projiziert; es<br />
wird nicht das Objekt bewegt, sondern man<br />
verschiebt die Streifen mit dem Projektor<br />
Key features der<br />
6-D-Kamera<br />
n hohe X-, Y-Auflösung (1 024 x 1 024 Px)<br />
n Messbereich von ca. 27 bis 250 cm mit<br />
nur einem Kamerasystem<br />
n Messauflösung ca. ± 40 μm bei 27 cm;<br />
ca. ± 3,5 mm bei 250 cm<br />
n Tiefenkarte mit einer Aufnahme<br />
n schnell bewegte Objekte sowie still<br />
stehende Objekte erlaubt<br />
n keine Pseudo-Objekte<br />
n Scanzeit = Shutterzeit (10 μs bis 30 ms)<br />
n nur eine Kamera für Nah und Fern<br />
n automatische Kalibration ohne Vorlage<br />
n hohe Messdichte durch hohe Sensorauflösung<br />
n Objektdarstellung in Video-Echtzeit<br />
(30 Hz)<br />
hohe X/Y-Auflösung, was wiederum das<br />
Sichtfeld einschränkt oder die Bildrate reduziert.<br />
Um nun eng aneinander liegende<br />
Objekte trennen zu können, wird mit der<br />
neu entwickelten Kamera eine zusätzliche<br />
strukturierte Beleuchtung auf die Szene<br />
projiziert. Die Verarbeitung der umfangreichen<br />
Bilddaten ist komplex und erheblich<br />
aufwendiger als das für ein 2-D-Graubild<br />
der Fall wäre. Deshalb wurde eine sogenannte<br />
Wahrnehmungsfunktion integriert.<br />
Mit weichen, formbeschreibenden Begriffen<br />
beschreibt der Anwendungs entwickler,<br />
welche Objekte ihn interessieren.<br />
Gerade diese Wahrnehmungsfunktion<br />
ermöglicht eine sehr einfache Anwendung<br />
der Kamera und macht damit erst den Masseneinsatz<br />
möglich. Typische Anwendungsgebiete<br />
der mvBlueSirius sind in der Logistik<br />
und Packaging unter anderem die<br />
Be reiche Paket-Kontrolle, Pick & Place und<br />
Palettierung sowie in Gebieten der Verkehrstechnik,<br />
Messtechnik, Fertigungskontrolle,<br />
Medizintechnik / Sport, Roboterführung,<br />
Food und Recycling.<br />
Bilder: Hintergrund Fotolia, Sonstiges Bildmaterial<br />
Matrix Vision<br />
www.matrix-vision.de<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 83
Khader Ghattas<br />
Nie wieder<br />
Kabelsalat<br />
Wie USB3-Vision-Kameras komplexe Bildverarbeitungssysteme<br />
vereinfachen und dabei auch den Kabelbedarf reduzieren<br />
Kompakte und kabellose Geräte sind im Zeitalter von Mobilfunkgeräten,<br />
Bluetooth- und WiFi-Übertragungstechnik gefragter denn je. Um komplexe<br />
Multikamera-Vision-Systeme mit möglichst wenig Kabeln und somit<br />
unkompliziert und kostengünstig zu realisieren, kommt eine USB3<br />
Vision-Kamera-Lösung zum Einsatz.<br />
Multikamera-Vision-Systeme sind heute<br />
fester Bestandteil unzähliger Anwendungen<br />
wie 3-D-Messverfahren, Bewegungsanalysen<br />
und Crashtests. Eine wichtige<br />
Aufgabe solcher Vision-Systeme ist es, die<br />
Szene im Augenblick des Geschehens von<br />
allen im System beteiligten Kameras gleichzeitig<br />
festzuhalten. Hierfür müssen die Kameras<br />
miteinander synchronisiert werden.<br />
So wird für jede Kamera ein zusätzliches<br />
Kabel nötig, über das bei analogen Kameras<br />
ein Sync-Signal und bei digitalen ein Hardware-Trigger-Signal<br />
eingespeist wird. Je mehr<br />
Kameras im System benötigt werden, desto<br />
komplexer und teurer gestaltet sich meist<br />
der Systemaufbau. USB3-Vision-Kameras<br />
bieten diverse Möglichkeiten zur Einsparung<br />
systemrelevanter Kabel.<br />
Zeitgleiche Aufnahmen<br />
mithilfe eines Zeitstempels<br />
Die USB3.0-Schnittstelle bietet u. a. eine hohe<br />
Übertragungsbandbreite (bis 400 MB/s),<br />
reduzierte Prozessorauslastung, relativ niedrigen<br />
Energieverbrauch, einen kleinen<br />
und schraubgesicherten Stecker sowie ein<br />
günstiges Standardkabel, das für die Datenübertragung,<br />
Gerätesteuerung und Spannungsversorgung<br />
verwendet werden kann.<br />
Bei der Kommunikation zwischen USB-<br />
Gerät und Host werden ähnlich wie bei<br />
USB2.0 die Datenströme, Statusinformationen<br />
und Steuerungsbefehle über Datenpakete<br />
übermittelt. Die USB3.0-Schnittstelle<br />
stellt neben dem „Transaction Packet“ (TP)<br />
und „Data Packet“ (DP) noch zwei weitere<br />
Datenpakete bereit: das „Link Management<br />
Packet“ (LMP) und das „Isochronous Timestamp<br />
Packet“ (ITP).<br />
Bei dem ITP sendet der Host periodisch,<br />
etwa alle 200 ns, isochron einen Zeitstempel<br />
(„Timestamp“) an alle aktiven USB-<br />
Geräte, die mit demselben Host-Controller<br />
verbunden sind. Dieser Zeitstempel wird<br />
von den USB3-Vision-Kameras als Taktgeber<br />
für die Synchronisation genutzt, was<br />
zeitgleiche Aufnahmen möglich macht. Der<br />
durchschnittliche Zeitversatz zwischen den<br />
Aufnahmen beträgt circa 200 bis 300 ns.<br />
Werden die Kameras über einen Hub angeschlossen,<br />
erhöht sich der Zeitversatz zwischen<br />
den Aufnahmen um weitere 200 ns:<br />
n Beispiel 1:<br />
4 × Kameras → USB3.0 Hub1 → PC1<br />
4 × Kameras → USB3.0 Hub2 → PC1<br />
→ Max. Zeitversatz zwischen den Aufnahmen<br />
sind 400 bis 600 ns.<br />
n Beispiel 2:<br />
1 × Kameras → PC1<br />
2 × Kameras → USB3.0 Hub1 → Hub3 → PC1<br />
3 × Kameras → USB3.0 Hub2 → Hub3 → PC1<br />
→ Max. Zeitversatz zwischen den Aufnahmen<br />
sind 600 bis 900 ns<br />
So bieten mit ITP ausgestattete USB3-Vision-Kameras<br />
eine weitere Option, bei der<br />
Kamerasynchronisation Kabel einzusparen:<br />
Bilddaten, Kamerasteuerung, Spannungsversorgung<br />
und jetzt auch Synchronisation<br />
erfolgen über ein einziges Kabel. Durch die<br />
reduzierte Kabelmenge minimieren sich für<br />
den Anwender die Kosten und Aufwände<br />
für Beschaffung und Verlegung sowie für<br />
Wartung und Fehlerdetektion, verbunden<br />
mit einer minimierten Fehleranfälligkeit<br />
und einer signifikanten Platzersparnis des<br />
Gesamtsystems. Für viele Anwendungen<br />
sind auf dem Markt bereits kostengünstige<br />
Kabel mit Längen von bis zu acht Metern<br />
verfügbar, die mit passiven Elementen gute<br />
Übertragungsqualitäten bieten. Für besonders<br />
weite Übertragungsstrecken sind Kabel<br />
mit aktiven Elementen erhältlich.<br />
Echtzeitverarbeitung durch<br />
USB3-Hardware-IP-Core<br />
Die ITP-Technologie hat Toshiba Teli bei<br />
ihren neuen USB3-Vision-Kameraserien in<br />
eine sogenannte „Bus-Synchronisations“-<br />
Funktion implementiert und zum Patent<br />
angemeldet. Um diese und weitere Vorteile<br />
der USB3-Technologie optimal nutzen zu<br />
können und eine Echtzeitverarbeitung zu<br />
ermöglichen, wurde ein eigenes USB3-<br />
Hardware-IP-Core entwickelt, das laut internen<br />
Tests bis 100-fach schneller ist als<br />
andere USB3-Vision-Lösungen mit All-in-<br />
One-USB-Chip – schneller beispielsweise<br />
im Hinblick auf das Lesen und Schreiben<br />
von Kameraregistern oder Ausführen von<br />
Software-Triggern.<br />
Bei einem mittels „Bus-Synchronisation“<br />
realisierten Multikamera-System müssen<br />
alle Kameras mit demselben Host-Controller<br />
verbunden sein. Deshalb sollte bei der<br />
Konzeption stets die maximale Übertragungsrate<br />
des USB3-Vision-Standard von<br />
ca. 400 MB/s sowie Anzahl, Auflösungen<br />
und Frameraten der beteiligten Kameras<br />
berücksichtigt werden. So produziert z. B.<br />
eine 4 MP-Kamera mit 90 fps Framerate<br />
und 8-bit Pixelauflösung rund 360 MB in<br />
der Sekunde. Will man eine zweite Kamera<br />
verwenden, muss die Framerate dann halbiert<br />
werden, in diesem Fall auf 45 fps.<br />
Unterscheiden sich die angeschlossenen<br />
Kameras hinsichtlich Pixelauflösung und<br />
Frameraten, sollte bedacht werden, dass<br />
sich die Framerate der Gesamtlösung stets<br />
auf die Bildfrequenz der langsamsten<br />
Kamera im System beschränkt. Sind die<br />
Kameras mit unterschiedlichen Belich-<br />
Khader Ghattas ist Produktmanager bei der<br />
MaxxVision GmbH in Stuttgart<br />
84 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
tungszeiten eingestellt, gilt zu beachten, dass die Belichtung<br />
aller Kameras im gleichen Augenblick endet.<br />
Event Notification ermöglicht Kabelersparnis<br />
Ein weiteres Merkmal des Toshiba Teli IP Cores ist die „Event<br />
Notification“-Funktionalität, welche Nachrichten über Kamerastati<br />
und -events mit nur wenigen Mikrosekunden Verzögerung<br />
an den Host übermittelt. So lassen sich noch mehr Kabel<br />
einsparen. Soll für eine exakte Maschinensteuerung beispielsweise<br />
ein bestimmter Kamera zustand übermittelt werden, so<br />
werden in der Regel GPIO-Ausgänge der Kamera verwendet,<br />
was für jede Kamera zwei zusätzliche Kabel notwendig macht:<br />
das Trigger-In- und das GP-Out- Kabel. Mit der „Event Notification“<br />
entfallen diese beiden Kabel.<br />
Die Anforderungen an Industriekameras hinsichtlich Sensorauflösung,<br />
Framerate, Skalierbarkeit und Komplexität könnten<br />
vielfältiger nicht sein. Deshalb werden sich auf Dauer nur jene<br />
Kamera- und Schnittstellentechnologien behaupten, die diesen<br />
Ansprüchen in besond erem Maße gerecht werden. Angesichts<br />
ihrer Bandbreite, Geschwindigkeit und Echtzeitfähigkeit dürfte<br />
die USB3.0-Schnittstelle schnell an Bedeutung gewinnen.<br />
Einige USB3-Vision-Kameras können sich von der Masse abheben,<br />
indem sie den Anwendern die Vorteile von USB3.0<br />
besonders gut erschließen.<br />
www.maxxvision.com<br />
Isochronous<br />
Timestamp<br />
Packet<br />
Etwa alle 20 ns sendet der Host einen Zeitstempel an alle an den<br />
Host-Controller angeschlossenen USB-Geräte und ermöglicht so<br />
zeitgleiche Aufnahmen<br />
AV_ <strong>Industrielle</strong><strong>Automation</strong>_4.5.<strong>2015</strong>_AV_Anzeige 05.05.15 00:16 Seite 1<br />
Einer für Alle<br />
Um die Standardisierung und somit die Optimierung seiner<br />
Kontrollsysteme für die Pharmaindustrie voranzutreiben,<br />
suchte Laetus nach modularen Bausteinen. Zusammen mit<br />
Allied Vision entwickelten die Laetus-Ingenieure das optimale<br />
Kameramodul: standardisiert und vielseitig zugleich.<br />
Lesen Sie mehr:<br />
AlliedVision.com/einerfueralle
Vision for motion<br />
Wie sich durch die Integration von Kamerasystemen<br />
hochdynamische Motion-Anwendungen automatisieren lassen<br />
Aufgrund extremer Klimabedingungen<br />
sind in einigen Ländern<br />
zusätzliche und ressourcen sparende<br />
Bewässerungsmaßnahmen von<br />
landwirtschaftlichen Nutzpflanzen<br />
unumgänglich. Durch einen in der<br />
Erde liegenden Bewässerungsschlauch<br />
werden sie direkt an der<br />
Wurzel bewässert. Hierfür werden<br />
Kamerasysteme integriert, welche<br />
die Qualität der Bohrungen<br />
gewährleisten und die Tropfer<br />
kontrollieren.<br />
Um eine gleichmäßige Bewässerung über<br />
die gesamte Länge des Schlauches zu<br />
gewährleisten, werden während der Extrusion<br />
so genannte Tropfer in die Schlauchwand<br />
integriert. Ein Tropfer ist ein etwa<br />
20 mm langes Kunststoffteil mit einer<br />
mäanderförmigen Innenstruktur, das für<br />
eine dosierte (tropfenweise) Bewässerung<br />
sorgt. Je nach Tropfer-Typ und Wasserdruck<br />
haben sie einen genau definierten Wasserdurchfluss<br />
pro Stunde, bei den s. g. „Nano<br />
Flat Drippern“ liegt der Nenndurchfluss<br />
zum Beispiel zwischen 0,64 oder 1,6 l/h.<br />
Die Herstellung der Bewässerungsschläuche<br />
stellt hohe Anforderungen an die Automa-<br />
tisierung, besonders an die Motionsteuerung,<br />
Antriebstechnik und Bildverarbeitung.<br />
Denn jeder Tropfer benötigt für den<br />
dosierten Wasseraustritt eine Bohrung an<br />
einer genau definierten Stelle. Die Bohreinheit<br />
muss daher exakt mit der Bandgeschwindigkeit<br />
von bis zu 250 m/min<br />
synchronisiert werden, um die Löcher positionsgenau<br />
und innerhalb eines bestimmten<br />
Zeitfensters zu bohren.<br />
Die Firma Advanced <strong>Automation</strong> Systems<br />
auf Zypern ist spezialisiert auf die<br />
Entwicklung und Produktion von Tropfern<br />
und konstruiert Anlagen zur Schlauchherstellung.<br />
Für ihre neue Produktionslinie<br />
(zur Herstellung von Nano Flat Dripper-<br />
Bewässerungsschläuchen) hat das Unternehmen<br />
Rex Automatisierungstechnik aus<br />
Erfurt eine anspruchsvolle Automatisierungs-<br />
und Bildverarbeitungslösung auf<br />
Basis der Systemtechnik von Eckelmann<br />
entwickelt. Die mechanische Konstruktion<br />
und Umsetzung lieferte das Unternehmen<br />
SMR Sondermaschinen.<br />
Bildverarbeitung bei<br />
Hochgeschwindigkeit<br />
Direkt nach dem Bohren folgen eine exakte<br />
Qualitätskontrolle der Löcher und eine<br />
automatische Feinkorrektur des Bohrprozesses.<br />
Dazu wird ein eigenes Kamerasystem<br />
mit applikationsspezifischer Bildverarbeitungssoftware<br />
eingesetzt. Mit der<br />
Anlage von Advanced <strong>Automation</strong>s Systems<br />
können bis zu 2 000 Tropfer pro Minute produziert<br />
werden – bei einer maximalen<br />
Bandgeschwindigkeit von 250 m/min.<br />
01 Die regelmäßigen Abstände der<br />
integrierten Tropfer ermöglichen eine<br />
gleichmäßige Bewässerung über die<br />
gesamte Schlauchlänge<br />
Alle 30 ms wird ein Tropfer in den Schlauch<br />
eingebracht und ein Loch gebohrt. Innerhalb<br />
einer Millisekunde bewegt sich der<br />
Schlauch maximal um 4,16 mm. Bei einer<br />
Bohrfenstergröße von 5 mm und einer Genauigkeitsanforderung<br />
von ± 1 mm stellt<br />
dies eine hohe dynamische Anforderung an<br />
das Gesamtsystem dar.<br />
Geschwindigkeit und Präzision zahlen<br />
sich aus: Die Anlage kann pro Tag 288 km<br />
Bewässerungsschlauch mit ca. 3 Mio. Tropfern<br />
produzieren. Möglich wird dies durch<br />
das technologische Know-how des Erfurter<br />
Unternehmens und den Einsatz einer<br />
hochdynamischen Motion-Steuerung von<br />
86 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
Eckelmann mit integrierter Inline-Vision-<br />
Lösung. Die Ingenieure von Rex setzten alle<br />
konfigurierbaren Maschinenfunktionen um<br />
und passten die Bewegungsregelung für die<br />
Bohreinheit und Schlauchzuführung dem<br />
Prozess an. Eine weitere Anforderung war,<br />
ein einheitliches Bildverarbeitungssystem<br />
zu integrieren, das die Echtzeitanalyse mit<br />
Lagekorrektur, die Qualitätskontrolle und<br />
die Rückverfolgbarkeit übernimmt.<br />
Alle Funktionseinheiten sollten möglichst<br />
effizient vernetzt werden, von der Sensorik<br />
und Aktorik über die Steuerungs- und<br />
Antriebstechnik bis hin zur integrierten<br />
Bildverarbeitung.<br />
Die passende Antriebslösung<br />
Für die Umsetzung dieser Anforderungen<br />
wurde auf optimal aufeinander abgestimmte<br />
Hard- und Softwarekomponenten<br />
zurückgegriffen. Darunter als Herzstück<br />
die E°EXC 66 Motion-Steuerung von Eckelmann<br />
sowie mehrere kompakte Antriebsregler<br />
E°Darc K von Ferrocontrol. Für die<br />
E°EXC 66 gibt es eine umfangreiche Motion-<br />
Funktions bibliothek nach PLCopen. Damit<br />
lassen sich anspruchsvolle Multi-Achssysteme<br />
mit hohen Anforderungen an<br />
Synchronität und Präzision steuern, wie<br />
man sie beispielsweise auch bei Druckmaschinen<br />
antrifft. Die Motionsteuerung<br />
ist dynamisch konfigurierbar.<br />
Das Kamerasystem liefert Informationen<br />
für eine optimale Qualitätskontrolle der<br />
Bohrung und Lagekorrektur des Schlauches<br />
während des Betriebs. Alle Subsysteme sind<br />
auch auf der Benutzerebene voll integriert.<br />
Das applikationsoptimierte HMI bietet dem<br />
Anwender vielfältige Möglichkeiten zur<br />
Konfiguration, Parametrierung und Prozessüberwachung.<br />
Dies gilt auch für die<br />
Bildverarbeitung, die einen integrativen<br />
Bestandteil der Lösung darstellt.<br />
Alle Teilkomponenten wie das SPS-Programm<br />
mit Motion, die Benutzeroberfläche<br />
(HMI) und die Bildverarbeitung sind zu<br />
einem abgestimmten Gesamtsystem zusammengefasst.<br />
Aufgrund der hohen<br />
Produktionsgeschwindigkeit wurde ein<br />
Konzept mit kürzester Kommunikationszeit<br />
aller Teilsysteme zueinander umgesetzt.<br />
Hierbei wurde eine Einheit mit Elementen<br />
der Steuerungstechnik und der Echtzeit-<br />
Bildverarbeitung geschaffen.<br />
Evaluierung der Tropfer<br />
mittels Kamerasystem<br />
Nachdem der Schlauch produziert und auf<br />
eine bestimmte Verarbeitungstemperatur<br />
abgekühlt wurde, wird er über Förderrollen<br />
in die Bohrstation geführt und an den<br />
Bohrern vorbei transportiert. Die Bohrstation<br />
besteht aus zwei einzelnen Bohrern,<br />
die abwechselnd die Tropfer bearbeiten.<br />
Dies ist notwendig, um die gewünschte<br />
Performance von bis zu 2 000 Tropfern pro<br />
Minute zu erzielen.<br />
Für eine kurze Zeit verfahren Bohrer und<br />
Schlauch mit dem Tropfer parallel zueinander.<br />
In diesem Bereich wird gebohrt.<br />
Nach dem Bohrprozess beginnt die Bildaufnahme<br />
und -verarbeitung. Das Kamerasystem<br />
besteht aus einer kompakten,<br />
IP54-geschützten Einheit: Integriert sind<br />
Kamera, Objektiv, Beleuchtung und eine<br />
individuelle Bildverarbeitungslösung. Jeder<br />
einzelne Tropfer wird vollständig evaluiert.<br />
Dazu wird die Lage des Tropfers und der<br />
Bohrung separat erfasst und direkt an die<br />
Motionsteuerung übermittelt. Die Bohrer-,<br />
Schlauch- und Kamerajustierung erfolgt<br />
über das HMI, das Rex entwickelt hat.<br />
Ist die Schlauchposition nicht korrekt,<br />
befindet sich der Tropfer, der durch das<br />
Kamerasystem erfasst wird, nicht mittig<br />
unter dem Fadenkreuz. Die Bohrer- und<br />
die Schlauchposition werden dann automatisch<br />
durch die Motionsteuerung korrigiert.<br />
Die Bildverarbeitungssoftware erkennt<br />
die Tropfer, kontrolliert sie und<br />
übernimmt on-the-fly Messaufgaben, die<br />
zur automatischen Feinjustierung der<br />
Schlauchbearbeitung in der Bohrstation<br />
genutzt werden. Integriert in die Software<br />
ist auch ein Funktionsmodul zur Kamerakorrektur<br />
und Kalibrierung des Vision-<br />
Systems.<br />
Steuerungstechnik und<br />
maschinennahe Bildverarbeitung<br />
Die Anwendung von Advanced <strong>Automation</strong><br />
Systems zur hochdynamischen Schlauchbearbeitung<br />
zeigt, wie sich Steuerungstechnik<br />
mit maschinennaher Bildverarbeitung<br />
zur optimalen Prozesssteuerung<br />
ergänzen können. Rex Automatisierungstechnik<br />
hat diese Lösung für das hochpräzise<br />
Bohren von Tropfern in Bewässerungsschläuchen<br />
entwickelt. Hierzu wurde auf<br />
Standard-Komponenten von Eckelmann<br />
und Ferrocontrol zurückgegriffen und ein<br />
eigenes anwendungsspezifisches Bildverarbeitungssystem<br />
integriert. Der hohe Integrationsgrad<br />
zeigt sich nicht nur an der guten<br />
Performance der Anlage (Genauigkeit<br />
von ± 1 mm bei Bandgeschwindig keiten<br />
von bis zu 250 m/min und Bearbeitungszeiten<br />
von 30 ms), sondern auch an der<br />
Benutzeroberfläche mit Prozessvisualisierung,<br />
über die sich sämtliche Funk tionen<br />
einschließlich der Bildverarbeitung komfortable<br />
parametrieren und konfigurieren<br />
lassen. Das System erfasst darüber hinaus<br />
Traceability-Daten und wertet den Prozess<br />
statistisch aus.<br />
www.rex-at.de<br />
02 Bis zu 2 000 Tropfer/min durchlaufen<br />
die Bohrstation, in der sie von zwei Bohrern<br />
im Wechsel bearbeitet werden<br />
Der Nano Dripper im Einsatz<br />
Dieses Video zeigt, wie die<br />
Tropfer in die Schlauchwand<br />
eingearbeitet werden<br />
http://bit.ly/Nano-Dripper
Es wird dreidimensionaler<br />
Warum die 3-D-Bildverarbeitung ein neues Maß an Industrietauglichkeit erreicht<br />
Tobias Kröger<br />
3-D-Vermessung hat in der Bildverarbeitung<br />
einen regelrechten<br />
Boom erlebt. Die weitgefächerte<br />
Nachfrage bringt jedoch auch<br />
neue Anforderungen mit sich.<br />
Diese beinhalten nicht nur präzisere<br />
Messergebnisse und höhere<br />
Messgeschwindigkeiten, sondern<br />
erfordern auch einen zuverlässigen<br />
Einsatz in rauen Umgebungen.<br />
Längst haben Bildverarbeitungssysteme<br />
die klinisch reinen Testlabore verlassen<br />
und finden sich in Produktionsanlagen wieder,<br />
wo sie z. B. zur In-Line-Qualitätsprüfung<br />
oder Anlagensteuerung eingesetzt<br />
werden. Viele Messmethoden stoßen hier<br />
allerdings an ihre Grenzen, da sie sensibel<br />
auf ihre Umgebungsbedingungen reagieren.<br />
So können bereits wechselhafte Lichtverhältnisse<br />
oder staubbelastete Atmosphären<br />
die Zuverlässigkeit eines Bildverarbeitungssystems<br />
beeinträchtigen.<br />
Auswertung mit HDR-3D<br />
Zum Beispiel kann eine verstärkte Sonneneinstrahlung<br />
dazu führen, dass am zu<br />
vermessenden Objekt Reflexionen hervorgerufen<br />
werden. Dieses hätte unauswert-<br />
bare Bildaufnahmen zur Folge, da die übersättigten<br />
Intensitätswerte im Sensorbild<br />
keine Informationen mehr zur Errechnung<br />
des Höhenprofils liefern. Um derartige Situationen<br />
zu vermeiden, wurde das HDR-3D-<br />
Verfahren entwickelt. Dabei umgeht man<br />
die Sättigung der Bildpunkte, indem man<br />
Grenzwerte für den zu erwarteten Lichteinfall<br />
festlegt. Werden diese Werte während<br />
einer Belichtung überschritten, wird die<br />
Ladung des Pixels auf den Grenzwert zurückgesetzt<br />
und die Lichtaufnahme wird<br />
fortgesetzt bis die Belichtung beendet ist.<br />
Manche 3-D-Sensoren verfügen zudem<br />
über die Eigenschaft des „Non-Destructive<br />
Read-Out“ (NDR), welches ein mehrfaches<br />
Auslesen des Sensor-Chips während einer<br />
Belichtung ermöglicht. Somit lässt sich ein<br />
Aufnahmebereich mit stark reflektierenden<br />
Objekten schon kurz nach dem Beginn der<br />
Belichtung auslesen, während ein dunklerer<br />
Bereich erst am Ende der Belichtungszeit<br />
ausgelesen wird. Aus der Kombination<br />
der Teilaufnahmen entsteht dann am Ende<br />
ein von Sättigung befreites HDR-Bild.<br />
Robuste Gehäuse<br />
Doch nicht nur die Bildauswertung benötigt<br />
Schutz vor äußeren Einwirkungen, auch<br />
die Hardware ist im Industrieeinsatz an<br />
besondere Anforderungen geknüpft. Den<br />
Kameras gilt dabei eine besondere Beachtung.<br />
Diese sind nicht nur empfindlich,<br />
sondern bilden auch das Herzstück eines<br />
jeden 3-D-Bildverarbeitungssystems. In<br />
industriellen Umgebungen ist es deshalb<br />
von Nöten, dass die Kameras mit robusten<br />
Gehäusen ausgestattet sind. Diese sollen<br />
den 3-D-Sensor nicht nur vor Schäden<br />
durch Stoßeinwirkungen bewahren, sondern<br />
auch ein Eindringen von Staub oder<br />
Spritzwasser verhindern. Hierzu muss<br />
durch das Gehäuse eine vollständige Trennung<br />
zwischen dem Kamerakern und der<br />
äußeren Umgebung bewerkstelligt werden.<br />
Eine Schwachstelle bildet dabei meist das<br />
Objektiv. Neuentwickelte Triangulationssensoren<br />
wie die C2- und C5-Serie von AT -<br />
<strong>Automation</strong> Technology sind deshalb optional<br />
mit einem Objektivschutz erhältlich,<br />
der an der Frontseite des Kameragehäuses<br />
aufgeschraubt wird und somit auch am Objektivbereich<br />
für ausreichend Schutz sorgt.<br />
Allerdings müssen auch die Anschlüsse<br />
auf der Rückseite ein Eindringen von Staub<br />
und Wasser verhindern, wenn die Kamera<br />
die Ansprüche einer entsprechenden<br />
Schutzart erfüllen soll. Auch hier haben die<br />
ersten Hersteller reagiert und ihre Kameramodelle<br />
mit M12-Rundsteckverbindungen<br />
ausgestattet. Neben der erforderlichen<br />
Schutzart (IP 67) weisen diese außerdem<br />
eine starke Zug- und Reißfestigkeit auf. Auf<br />
diese Weise wird gleichzeitig eine zuverlässige<br />
Datenübertragung und Stromversorgung<br />
sichergestellt.<br />
Eine weitere Möglichkeit, die sich bei der<br />
3-D-Vermessung mittels Laser-Triangulation<br />
oftmals anbietet, ist die erforderliche<br />
Lasertechnik mit im Gehäuse des 3-D-<br />
Tobias Kröger ist Marketingleiter bei der AT –<br />
<strong>Automation</strong> Technology GmbH in Bad Oldesloe
01 Bildaufnahme einer Glühbirne ohne HDR-3D (links) und mit HDR-3D (rechts)<br />
Sensors zu integrieren. Auf diese Weise wird<br />
der Laser vor äußeren Einflüssen geschützt<br />
und durch die statische Konstruktion wird<br />
sichergestellt, dass der für die Messung erforderliche<br />
Triangulationswinkel zwischen<br />
Sensor und Laser eingehalten wird.<br />
Schnelle Ausgabe von<br />
genauen Messdaten<br />
Da die Schnelligkeit der Produktionsabläufe<br />
und die Anforderungen an Qualitätsstandards<br />
stetig steigen, erhöhen sich auch die<br />
Ansprüche bei der Messgeschwindigkeit<br />
und Genauigkeit. In Applikationen wie der<br />
Inspektion von Halbleitern, Lotbumps oder<br />
BGAs (Ball Grid Arrays) werden 3-D-Messsystemen<br />
Höchstleistungen abverlangt. Bei<br />
solchen Anforderungen fällt das ansonsten<br />
breite Angebot an 3-D-Sensoren allerdings<br />
relativ gering aus. Denn nur wenige Hersteller<br />
verstehen sich darauf, die Auswertung<br />
der Laserlinie bereits in der Kamera<br />
durchzuführen. Anstatt des gesamten Bildmaterials<br />
werden so nur noch die relevanten<br />
Daten an das Bildverarbeitungssystem<br />
übergeben. Diese Datenreduzierung ermöglicht<br />
eine schnellere Ausgabe der<br />
Höhenprofile. Neue Sensorchips und Auswertealgorithmen<br />
verbessern die Leistung<br />
solcher Hochgeschwindigkeits-3-D-Sensoren<br />
zunehmend. So konnte z. B. kürzlich<br />
die Messgeschwindigkeit der 12-Megapixel-<br />
3-D-Kamera C4-4090-GigE von 7 kHz auf<br />
14 kHz angehoben werden.<br />
Um die Intensitätswerte der Laserlinienaufnahme<br />
zu errechnen und somit den Verlauf<br />
der Laserlinie zu bestimmen, sind die<br />
Hochgeschwindigkeits-3-D-Sensoren mit<br />
verschiedenen Auswertealgorithmen wie<br />
dem Schwerpunktverfahren (COG), Maximumverfahren<br />
(MAX) oder Schwellwertverfahren<br />
(TRSH) ausgestattet. Diese<br />
verfügen über verschiedene Stärken und<br />
erlauben bei einer größeren Auswahl eine<br />
flexiblere Anpassung an applikationsspe-<br />
02 C2-Sensor mit und ohne Objektivschutz<br />
„Sowohl Hardware als auch<br />
Software benötigen Schutz<br />
vor äußeren Einwirkungen“<br />
zifische Anforderungen. Zu den bewährten<br />
3-D-Algorithmen gesellt sich nun der neue<br />
FIR-PEAK-Algorithmus, der die Positionsbestimmung<br />
über eine mathematische<br />
Ableitung ermittelt. Dazu verwendet der<br />
Algorithmus im Vorfeld einen Glättungsfilter,<br />
der die Aufnahmedaten für die Auswertung<br />
optimiert. Dieser Filter kann aber<br />
auch in Verbindung mit den anderen Auswertungsalgorithmen<br />
verwendet werden,<br />
so dass Integratoren nun eine Vielzahl an<br />
Kombinationsmöglichkeiten erhalten, um<br />
präzise 3-D-Messergebnisse zu erlangen.<br />
Durch neue Auswerteverfahren und Bauweisen<br />
erreicht die 3-D-Bildverarbeitung<br />
ein neues Maß an Industrietauglichkeit.<br />
Robuste Gehäuse mit zug- und reißfesten<br />
Steckverbindern und die Integration von<br />
3-D-Sensor und Lasertechnik in einem<br />
kompakten Gehäuse, schützen 3-D-Anwendungen<br />
auf physischem Wege vor äußeren<br />
03 C5-Kompaktsensor mit<br />
integrierter Laserelektronik<br />
Störfaktoren. Die Verbesserung und Neuentwicklung<br />
von Auswertealgorithmen wie<br />
dem FIR-PEAK-Algorithmus oder das HDR-<br />
3-D-Verfahren zur Reflexionsverringerung<br />
machen die Auswertung zudem zuverlässiger,<br />
schneller und präziser.<br />
www.automationtechnology.de<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 89
eine Serienfertigung wird es aufwändig,<br />
eine ehrlich ausgefüllte Kosten-Tabelle<br />
adressiert hier auch die Gesamtkosten so<br />
eines Lösungsansatzes.<br />
Anforderungen: vielfältig,<br />
vielfältig<br />
Einer wird gewinnen<br />
Box-PC versus VisionBox - was sichert den Vorsprung in der<br />
Bildverarbeitung?<br />
Jede Anwendung lebt in einem Umfeld von<br />
Bildverarbeitungsperipherie und Maschinen-Schnittstellen<br />
sowie Branchenanforderungen.<br />
Und bis dato ist noch kein Wort<br />
über Rechenleistung und Betriebssystemverhalten<br />
verloren. Eine weitere Anforderung<br />
ist die Entwicklungsgeschwindigkeit<br />
mit der ein System oder Produkt auf den<br />
Markt kommen muss. Die Komplexität<br />
steigt an allen Stellen – und jeder möchte<br />
alles verstehen? Hier sind wir an einem<br />
Punkt, der sehr häufig Innovationen und<br />
Fortschritt verhindert. Einfache Box-PCs<br />
sind dann nicht die Lösung, im System hangelt<br />
man sich von Herausforderung zu Herausforderung.<br />
Viele Details werden einfach<br />
unterschätzt.<br />
Die Lösung liegt darin, die komplexen<br />
Themen besser zu abstrahieren, damit sich<br />
die Entwickler von Bildverarbeitungsapplikationen<br />
wieder auf ihr eigentliches Thema<br />
fokussieren können: Die Bildverarbeitung.<br />
In der IT spricht man von Middleware, d. h.<br />
von Softwareschichten, die das Verhalten<br />
von Komponenten und Peripherie in Funktionen<br />
und Bibliotheken kapseln und für<br />
den Anwender einfach bedienbar machen.<br />
Carsten Strampe<br />
Die marktführenden IBV-Systeme<br />
sind in vielen Details ausgefuchst<br />
und lassen sich nicht auf Kamera,<br />
Rechner und drei Bedienknöpfe<br />
reduzieren. Was bedeutet dies für<br />
die zentrale Steuereinheit, den<br />
Rechner? Können beliebige (Box-)<br />
PCs eingesetzt werden oder macht<br />
es Sinn, einen für die industrielle<br />
Bildverarbeitung ausgelegten<br />
embedded PC à la VisionBox<br />
einzusetzen?<br />
Ein Box-PC ist in der Regel ein lüfterloser<br />
Rechner mit Rechenleistungen in der<br />
Atom-, i3-, manchmal aber auch i5- oder i7-<br />
Klasse, ausgerüstet mit einigen typischen<br />
Schnittstellen. Gigabit-Ethernet und USB 3.0<br />
gehören schon häufiger zur Ausstattung,<br />
die serielle Schnittstelle taucht immer noch<br />
auf. Kann die Applikation auf den Umfang<br />
dieser Schnittstellen reduziert werden, so<br />
erhält man mit einem Box-PC ein gutes<br />
Preis-/Leistungsverhältnis. Ähnliches gilt<br />
generell für „normale“ PCs, wenn man weiter<br />
an der Preisschraube drehen möchte<br />
und den PC nicht noch einmal in einem<br />
halben Jahr genau so beschaffen möchte.<br />
Nur: Wo sind die Applikationen, mit<br />
denen dieses funktioniert? Gehen wir durch<br />
die Anforderungen: Eine serielle Schnittstelle<br />
ist sinnvoll, aber gleich zwei bis vier<br />
davon? Moderne Peripherie wird über<br />
Ethernet oder Feldbusse angesteuert. Die<br />
Anzahl der GigE-Schnittstellen ist in der<br />
Regel zu gering: Anschluss einer einzigen<br />
Kamera und des Firmen-Netzwerks, danach<br />
benötigt man schon einen Switch. Digitale<br />
I/Os sind begrenzt und nur selten optoentkoppelt<br />
bzw. häufig nicht schnell genug für<br />
präzises Timing. USB-Ports gibt es genügend,<br />
aber noch immer fehlt das Vertrauen<br />
in die Industrietauglichkeit der USB-Peripherie.<br />
Somit kommt es dazu, dass sich eine<br />
Reihe weiterer Boxen um den Box-PC gesellt:<br />
LED-Controller, I/O-Ansteuerungen,<br />
Ethernet-Switch usw. Entsprechend größer<br />
wird dann auch der Schaltschrank drum<br />
herum. Bis dieses Set mit allen erforderlichen<br />
Treibern und Kabeln funktioniert, vergeht<br />
kostbare Entwicklungszeit, die in der<br />
Applikationsentwicklung dann fehlt. Und in<br />
der „Bill of Material“ stehen am Ende viele<br />
Komponenten, Kabel und Lieferanten. Für<br />
Middleware-Experte VisionBox<br />
Die VisionBox der Imago Technologies, einer<br />
Familie von x86-basierten beziehungsweise<br />
echtzeitfähigen Bildverarbeitungsmaschinen<br />
ist das Ergebnis von 15 Jahren<br />
intensiver Produktentwicklungen – speziell<br />
für die Anforderungen der Bildverarbeiter.<br />
Das Beispiel soll verdeutlichen, was die<br />
VisionBox leisten kann:<br />
In einer Verpackungsmaschine liefern<br />
vier Sensoren das jeweilige Startsignal für<br />
Beleuchtung und Bildaufnahme von vier<br />
Einzelprüfungen. Schnelle, hochauflösende<br />
Kameras senden ihre Bilder über vier<br />
autarke GigE-Ports direkt in den Arbeitsspeicher<br />
der VisionBox. Die Bilder werden<br />
im Applikationsprogramm verarbeitet und<br />
auf einem Touch Screen in der GUI dargestellt.<br />
Statistiken und die Fernbedienung<br />
des Systems laufen über das Firmennetzwerk,<br />
während innerhalb der Maschine<br />
über ein Echtzeit-Ethernet-Feldbus kommuniziert<br />
wird.<br />
Dass dieses System die Echtzeitbedingungen<br />
erfüllt, wird mit echter Peripherie<br />
nachgewiesen. D. h. die vier Sensoren sind<br />
Dipl.-Ing. Carsten Strampe ist Gescjhäftsführer<br />
der Imago Technologies GmbH in Friedberg<br />
90 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
am Rand eines Drehtellers montiert, die Beleuchtung<br />
wird geblitzt, Kameras nehmen<br />
synchron dazu die Bilder auf. Die Statistik<br />
wird über das Firmennetzwerk versendet,<br />
während der VisionBox-Feldbus-Slave mit<br />
seinem Master Ergebnisse austauscht. Über<br />
die verstellbare Geschwindigkeit des Drehtellers<br />
wird die Prozesszeit von z. B. 35 ms<br />
nachgewiesen.<br />
Dieses Szenario wird mit Hilfe der Middleware,<br />
die aus dem RT-I/O-Controller der<br />
VisionBox, dem Feldbustreiber sowie dem<br />
Netzwerkinterface besteht, abgebildet. Ein<br />
Beispielprogramm demonstriert sämtliche<br />
Funktionen und bietet den Start/Rahmen<br />
für den Applikationsentwickler.<br />
Eine weitere, wichtige Aufgabe der Middleware:<br />
Was passiert im Fehlerfall? Kommen<br />
aussagekräftige Fehlermeldungen?<br />
Kann der Servicetechniker am anderen Ende<br />
der Welt damit etwas anfangen und den<br />
relevanten Experten Informationen liefern?<br />
Am Ende: Hardware<br />
Das Beispiel zeigt, dass es bei heutigen Bildverarbeitungsanwendungen<br />
nicht um die<br />
Hardwarefeatures allein geht, das ist einfach<br />
nicht weit genug gedacht. Es geht um<br />
die Systemlösung, in der sämtliche Peripherie<br />
eingebunden und bedient wird. Eine VisionBox<br />
selbst hat hierfür z. B. fünf GigE-<br />
Schnittstellen, vier LED-Controller mit präzise<br />
stromgeregelten Ausgängen, auf die<br />
Sensoren schnell reagierende optoentkop-<br />
01 VisionBox-Produktfamilie<br />
pelte Eingänge, ein integriertes Echtzeit-<br />
Ethernet und Schnittstellen für das Touch-<br />
Display. Dass diese Funktionalität mit Hilfe<br />
der Middleware ins Windows Embedded<br />
Betriebssystem eingebettet ist, sowohl<br />
Hardware als auch Firmware per Release<br />
verwaltet und somit langfristig kopierbar<br />
sind, versteht sich dann schon von selbst.<br />
Der Ausflug in die Vielfalt der Bildverarbeitungsanwendungen<br />
zusammen mit<br />
einer Beispielkonfiguration zeigt, dass Box-<br />
PCs keine Lösung darstellen. Ergänzend zu<br />
den Hardware-Schnittstellen kommt die<br />
Anforderung, dass eine intelligent aufgesetzte<br />
Middleware dafür sorgt, dass heutige<br />
und zukünftige, stets komplexer werdende<br />
Anwendungen auch robust und langfristig<br />
funktionieren – so wie mit der VisionBox.<br />
www.imago-technologies.com<br />
02 VisionBox - Beispielbeschaltung
Weltweit schnellstes Zeilenkamerasystem für die industrielle Produktkontrolle<br />
Dank eines Doppelzeilen-Sensors erreicht der<br />
Turbo CIS oder VS/VT CIS von Tichawa eine<br />
Zeilenrate von bis zu 250 kHz bei einer<br />
Auflösung von 300 dpi. Das macht ihn laut<br />
Anbieter zum weltweit schnellsten Zeilenkamerasystem<br />
für die industrielle Produktkontrolle.<br />
Der Turbo CIS erzeugt Bilddaten mit<br />
einer Scangeschwindigkeit von bis zu 21 m/s oder 1 270 m/min<br />
in hoher Bildqualität. Damit ist das Zeilenkamerasystem für die<br />
Qualitätskontrolle von Produkten schnell laufender Prozesse wie<br />
Druckbildern, beschichteten Filmen und Folien geeignet.CIS-<br />
Systeme bestehen aus einer Lesezeile, einer Optik und einer<br />
Lichtquelle. Sie arbeiten mit einem Abbildungsverhältnis<br />
von 1:1. Daher sind CIS-Systeme genauso<br />
groß wie ihre Vorlage und liegen in einem Arbeitsabstand<br />
von 8 bis 14 mm über dem abzubildenden<br />
Objekt. An Stelle eines einzelnen Objektivs tritt ein<br />
Array aus gestaffelten GRIN-Linsen. Jede einzelne<br />
Linse bildet einen kleinen Bereich des Objektes ab.<br />
Durch die gezielte Überlappung der Bildausschnitte entsteht ein<br />
scharfes Bild. Als Sensoren kommen CCD- oder CMOS-Sensoren<br />
zum Einsatz, die versetzt oder direkt anreihbar sind.<br />
www.tichawa.de<br />
Stereo-Kamerasystem für Roboter-Greifer<br />
Mit dem Safety-Multi-Camera-Gripper „Roberta“ hat die Firma Gomtec beim im Rahmen der Motek<br />
verliehenen Handling Award den zweiten Platz in der Kategorie „Innovative Neuentwicklung“ belegt.<br />
Ein Novum in der Roboter- und Automatisierungswelt ist das integrierte Stereo-Kamerasystem des<br />
Greifers. Als Basis dient die VC6210 nano cube dual von Vision Components. Die beiden 1/3"-CMOS-<br />
Sensoren der Kamera sind in kompakten Schutzgehäusen untergebracht, bieten eine Auflösung von<br />
572 ×480 Px und können 55 Bilder je Sekunde aufnehmen. Die Kamera erledigt alle Bildverarbeitungsaufgaben<br />
selbständig dank eines 700-MHz-Prozessor von Texas Instruments. Die Bilderkennung<br />
und Bildverarbeitung erfolgen somit komplett „on board“ im Greifsystem. Durch den simultanen<br />
Bildeinzug der beiden Sensoren sind daher auch 3-D-Messungen möglich.<br />
www.vision-components.com<br />
Maximale Auswahl. Maximale Präzision.<br />
Machine Vision Objektive von Fujifilm<br />
Spezielle Aufgaben in der Bildverarbeitung<br />
brauchen ein spezielles Objektiv. Fujifilm<br />
bietet Ihnen für fast jede Anwendung die<br />
passende Lösung. Ob mit hochauflösenden<br />
5 Megapixel oder 1.5 Megapixel<br />
Festbrennweiten, Zoomobjektiven, als<br />
Fisheye oder für 3 CCD Kameras – jedes<br />
Modell zeichnet sich durch die erstklassige<br />
Fujinon Qualität aus: hochauflösende,<br />
präzise Optik bei minimierter Verzeichnung<br />
für optimale Bildqualität. Durch das<br />
kompakte Design fügt es sich zudem<br />
ganz einfach in Ihr bestehendes System<br />
ein. Mehr auf www.fujifilm.eu/fujinon<br />
Fujinon. Mehr sehen. Mehr wissen.
Boardlevel-Kameras<br />
mit USB-Anschluss<br />
IDS bietet USB-Video-Class-Kameras<br />
(UVC) mit USB 2.0-Anschluss an. Bei<br />
den Boardlevel-Kameras für Windows,<br />
Linux oder Mac OS X muss kein zusätzlicher<br />
Treiber installiert werden, um sie in Betrieb zu nehmen.<br />
Neben der Variante UV-1552LE gibt es die Version UV-1551LE<br />
mit einem M12-Standardanschluss für S-Mount-Objektive. Beide<br />
sind mit dem 1/3" 2 MP CMOS-Sensor von Aptina ausgestattet<br />
und haben eine Auflösung von 1 600 × 1 200 Pixeln bei einem<br />
Seitenverhältnis von 4:3 und eine Framerate von 15 Bildern pro<br />
Sekunde. Weitere verfügbare Auflösungen sind VGA (640 × 480),<br />
SVGA (800 × 600) und HD (1 024 × 768). Helligkeit, Kontrast,<br />
Sättigung, Schärfe und Belichtungszeit sind manuell einstellbar.<br />
Mit Direct Show (Windows) oder Video4Linux (Linux) können<br />
Anwender eigene Applikationen implementieren. Die Kameras<br />
eignen sich für Machine Vision, Maschinen- und Kleingerätebau,<br />
Transportwesen, Prozessüberwachung oder Embedded- und<br />
Kiosksysteme.<br />
www.ids-imaging.de<br />
QM-Systeme einfach zertifizieren lassen<br />
Der BPM-Spezialist iGrafx hat seine aktuelle Software-Suite iGrafx<br />
<strong>2015</strong> auf den Markt gebracht. Wichtigste Neuerung ist das Tool<br />
zur Prozessautomatisierung „iGrafx Process <strong>Automation</strong>“. Dieses<br />
dient der lückenlosen Synchronisation von Modellen und der<br />
Bereitstellung des Prozess-Workflows. Unternehmensbereiche<br />
können damit eigene Prozesse in einem automatisierten Workflow<br />
umsetzen. Dies erleichtert es Unternehmen, betriebliche Abläufe<br />
zu standardisieren, ISO-Zertifizierungen zu erhalten und sicher<br />
durch das ISO-Audit zu gelangen. Bei ISO-Normen handelt es<br />
sich meist um Vorschriften, die zur System- und Prozessqualität<br />
beitragen und Fehler im Entwicklungs- und Produktionsprozess<br />
vermeiden. Etwa Lieferanten<br />
in der Automobilbranche<br />
sind angehalten, ihr Qualitätsmanagementsystem<br />
nach<br />
diesen Regularien aufzubauen<br />
und zertifizieren zu<br />
lassen.<br />
CloudLink-Schnittstelle zur Überwachung<br />
industrieller Bildverarbeitungs-Kontrollen<br />
Die Web-Benutzeroberfläche CloudLink ist ein Visualisierungstool<br />
für die industrielle Bildverarbeitung mit AutoVision, mit dem sich<br />
anhand von AutoVision-Software und Smart-Kameras durchgeführte<br />
Kontrollen in Echtzeit überwachen lassen. Die Schnittstelle<br />
ist auf jedem webfähigen Gerät (z. B. PC, Web-Oberfläche,<br />
Tablet-PC und Smartphone) über einen Webbrowser zugänglich.<br />
Kontroll-Jobs in AutoVision lassen sich unabhängig von Hardware,<br />
Software, Industriesystemen, mobilen Plattformen und Geräten<br />
übertragen. Die Web-Benutzeroberfläche CloudLink trägt laut<br />
Anbieter erheblich zur Erweiterung der plattformübergreifenden<br />
Flexibilität der Software bei, da die Kontrollabläufe jederzeit und<br />
von jedem Ort aus überwacht werden können. CloudLink kann<br />
Werte aus einem in der Software erstellten Kontroll-Job anzeigen,<br />
die mithilfe von Microscan Link, dem 1-Klick-Verbindungstool,<br />
über Industrieprotokolle mit einem Datenfreigabedienst verknüpft<br />
wurden. Dies können beispielsweise von der Spezialkamera<br />
aufgenommene Bilder und die Ergebnisse der angewendeten<br />
Kontrollfunktionen sein, zum Beispiel Mess-, Zählungs-,<br />
Dekodierungs- und Prüfergebnisse. Sobald<br />
die Werte empfangen wurden, können diese<br />
in CloudLink entsprechend den individuellen<br />
Einstellungen des Benutzers<br />
im Bild-, Text- oder Grafikformat<br />
angezeigt werden.<br />
www.microscan.com<br />
www.igrafx.de<br />
Leuchten mit bis zu 1 000 Lumen pro LED<br />
Beleuchtungen mit weißen FSN-Supernova-LEDs sind mit bis zu<br />
1 000 Lumen pro LED die hellsten Leuchten. Die FSN-Supernova<br />
von Falcon Illumination kann Imageprobleme aufgrund ihrer<br />
hohen Lichtintensität in Höchstgeschwindigkeits-Bildaufnahmen<br />
lösen. In dem Beispiel der FHPRSi100-R24 werden anlässlich<br />
des flachen Winkels und des weichen, diffusen Lichts störende<br />
Reflektionen vermieden. Phasen runder<br />
Metallteile, Wafer, reflektierende<br />
Aufdrucke sowie Flaschenhälse können<br />
hiermit selbst in Hochgeschwindigkeit<br />
gut ausgeleuchtet werden.<br />
www.falconillumination.de<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 93<br />
FRAMOS_DE_<strong>2015</strong>_whitepaperBV_90x130_fnl.indd 1 21.04.15 14:02<br />
Framos.indd 1 21.04.<strong>2015</strong> 14:58:31
Kompatible Optomechanik<br />
Genormte Gewindebohrungen, Stangenmaterialien mit festgelegten<br />
Durchmessern: Die optomechanischen Bauteile von<br />
Laser Components können mit denen anderer Hersteller verwendet<br />
werden. Häufig sind in einem Element verschiedene Gewindebohrungen<br />
untergebracht. Um Optikhalterungen flexibel auf<br />
Stangen zu befestigen, ist jede Stange mit zwei unterschiedlichen<br />
Gewindebohrungen ausgerüstet: eine M4 × 0.7 P auf der einen<br />
und eine M6 × 1.0 P Gewindebohrung auf der anderen Seite.<br />
Die zugehörigen Halter haben<br />
eine ähnliche Flexibilität, sie können<br />
Stangen mit Durchmessern<br />
von 12 bis 12,7 mm aufnehmen,<br />
die mit einer Gewindeschraube<br />
sicher arretiert werden. Ob Positioniersystem,<br />
justierbarer Optikhalter<br />
oder variable Blende, Laser<br />
Components‘ Modelle sind mit<br />
metrischen Gewinden ebenso<br />
verfügbar wie mit englischen.<br />
www.lasercomponents.com/de<br />
Camera-Link-Kameras mit<br />
USB3-Vision ausstatten<br />
Mit dem externen Frame Grabber iPort<br />
RT CL-U3 von Pleora stattet Framos<br />
Camera-Link-Anlagen mit den Plug-and-<br />
Play-Funktionalitäten von USB3-Vision aus. Die Frame-Grabber<br />
wandeln Bilder aus Camera-Link-Medien in USB3-kompatible<br />
Video-Streams um und übertragen das unkomprimierte Video<br />
über USB 3.0 direkt und mit geringer sowie gleichmäßiger Verzögerung<br />
an die Computerports. Da keine Frame-Grabber am<br />
PCIe-Slot benötigt werden, können Systemdesigner auf kleine<br />
und leistungssparende Plattformen wie Laptops, Embedded<br />
Systems oder Tablets zurückgreifen. Der integrierte PLC und die<br />
GPIO-Funktionen ermöglichen die direkte Steuerung, Auslösung<br />
und Synchronisierung der Kamera und weiterer optischer Systeme.<br />
Videomaterial, Strom und Steuerung werden über ein einziges<br />
USB-3.0-Kabel zwischen Kamera und Bildverarbeitungscomputer<br />
übertragen. Das verkürzt Implementierungs- sowie<br />
Umrüstzeiten und sorgt für kurze Produktionsläufe.<br />
www.framos.com<br />
Echtzeit-Lösungen für die Bildverarbeitung auch im High-End-Bereich<br />
Kithara Software präsentiert eine Palette von Echtzeit-Lösungen mit den Schwerpunkten<br />
GigE Vision, USB3 Vision, Bildverarbeitung mit Halcon und OpenCV<br />
sowie die Interaktion von maschinellem Sehen und EtherCAT-Automatisierung.<br />
Basierend auf Echtzeit-Ethernet-Treibern von Kithara können besonders für den<br />
High-End-Bereich auch GigE Vision-Industriekameras mit 10-GBit-Anschluss<br />
in Echtzeit angesprochen werden. Ebenfalls in Echtzeit werden zudem Kameras<br />
mit dem wachstumsstarken USB3 Vision-Standard unterstützt. Für die Bildverarbeitung<br />
wird eine Schnittstelle zu den Bibliotheken Halcon oder OpenCV bereitgestellt.<br />
Mit dem Halcon Logic Controller (HLC) ist es darüber hinaus möglich,<br />
direkt aus der Entwicklungsumgebung (HDevelop) Maschinen innerhalb von<br />
EtherCAT-Anlagen in Echtzeit anzusteuern.<br />
www.kithara.de<br />
It‘s what you make it.<br />
Unlimited possibilities: Intelligent camera platform with up to 6 remote sensors<br />
Freely programmable | Linux OS | 1 GHz ARM® Cortex-A8 | Floating point unit | 700 MHz DSP C674x | 2 GB RAM | 32 GB Flash<br />
Common Vision Blox Embedded | EyeVision | HALCON Embedded | OpenCV | Mono-compatible .NET interface<br />
www.vrmagic-imaging.com
Kamera mit USB 3.0-Schnittstelle für<br />
eine hohe und sichere Datenübertragung<br />
<strong>Industrielle</strong> Bildverarbeitung –<br />
präzise wie ein Schweizer Uhrwerk<br />
Die USB 3.0-Kameraserie pulse von Basler kann in den Branchen<br />
Medical & Life Science, Verkehr (ITS), Retail und für Mikroskopie-<br />
Applikationen eingesetzt werden. Die Kameras wiegen weniger<br />
als 60 g und haben Abmessungen von 38,8 × 28,2 mm (Durchmesser<br />
× Länge). In das Metallgehäuse ist ein Stativ-Adapter integriert.<br />
Als Objektivaufnahme enthalten sie einen CS-Mount, der sich in<br />
einen C- oder S-Mount umwandeln lässt. Durch die USB 3.0-<br />
Schnittstelle bieten die Kameras eine hohe und sichere Datenübertragungsrate<br />
und einen niedrigen Stromverbrauch von 1,3 Watt.<br />
Die CMOS-Sensortechnologie ermöglicht eine farbtreue Bildqualität.<br />
Global- und Rolling-Shutter-Sensoren bieten Bildauflösungen<br />
bis 5 MP und Bildwiederholraten bis 54 fps. Zu den Einsatzbereichen<br />
zählen Mikroskopie in Ausbildung, Laborroutine<br />
und Forschung, dermatoskopische Diagnostik, Personenerkennung,<br />
-zählung und -verfolgung<br />
oder automatische Nummernschilderkennung<br />
im Fahrzeug.<br />
www.baslerweb.com<br />
Wärmebildkamera mit Bildfrequenzen<br />
bis zu 1 000 Hz für schnelle Prozesse<br />
Neben den Merkmalen der Infrarotkameras aus<br />
dem Hause Optris wie der kompakten Größe,<br />
der USB-Schnittstelle und der lizenzfreien<br />
Software zeichnet sich die neue Wärmebildkamera<br />
PI 1M durch eine Bildfrequenz bis zu<br />
1 kHz und verschiedene Modi der Auflösung/<br />
Bildfrequenz aus. Konzipiert ist die Kamera für die Temperaturmessung<br />
auf Metalloberflächen, Grafit oder Keramik. Aufgrund<br />
des Temperaturmessbereichs von 450 bis 1 800 °C entfällt bei vielen<br />
Applikationen die Notwendigkeit der Messbereichsumschaltung<br />
und die Kamera ist flexibler einsetzbar. Der CMOS-Detektor<br />
erlaubt eine Auflösung von 764 × 480 Pixel bei einer Bildfrequenz<br />
von 32 Hz. Umschaltbar ist die Infrarotkamera auf 382 × 288 Pixel bei<br />
80 bzw. 27 Hz und 72 × 56 Pixel bei 1 000 Hz für schnelle Prozesse.<br />
www.optris.de<br />
Analyse von Nanometer-Strukturen<br />
in gehonten Zylindern<br />
Mit dem 3-D-Cylinder-Inspector von Opto können Produzenten<br />
von Zylinderkurbelgehäusen die Struktur der gehonten Zylinderlaufbahnen<br />
analysieren, optimieren und deren Fertigung überwachen.<br />
Damit können Automobilbauer unterstützt werden, ihre<br />
Motorentechnologie in Bezug auf reduzierten<br />
Verbrauch und somit geringere CO 2<br />
-Emissionen<br />
zu optimieren. Das System ermöglicht<br />
die Oberflächenanalyse bis in den<br />
Nanometer-Bereich. Kleinste Höhenunterschiede<br />
werden durch die Weißlicht-Interferometrie<br />
erfasst. Zudem können gehonte<br />
Eisenguss- oder Aluminium-Oberflächen<br />
ausgewertet werden.<br />
www.opto.de<br />
TRAUEN<br />
SIE UNSEREN<br />
AUGEN<br />
Sichern Sie Ihre Wettbewerbsfähigkeit durch das Know-how<br />
des europäischen Marktführers für Bildverarbeitung. Mit<br />
Lösungen von STEMMER IMAGING steigern Sie die Effizienz<br />
Ihrer Fertigung und reduzieren gleichzeitig Ihre Kosten. Wir<br />
bieten Ihnen langjährige Erfahrung, perfekten Service und<br />
das umfangreichste Bildverarbeitungssortiment in Europa –<br />
immer passend zu Ihrem Produkt und Ihrem Markt.<br />
TECHNOLOGY<br />
FORUM<br />
<strong>2015</strong><br />
TERMIN VORMERKEN!<br />
TECHNOLOGIEFORUM BILDVERARBEITUNG<br />
03./04. November <strong>2015</strong>, Hotel Dolce, Unterschleißheim<br />
Imaging is our passion.<br />
www.stemmer-imaging.de
Hochgenaue Messungen in der Bildverarbeitung<br />
Bi-telezentrische Opto-Messobjektive von Rauscher wurden für<br />
hochpräzise Messaufgaben entwickelt. Durch die objektseitige<br />
Telezentrie werden räumlich ausgedehnte Objekte ohne perspektivische<br />
Fehler abgebildet. Mit der bildseitigen Telezentrie ist das<br />
optische System weniger anfällig für mechanische Toleranzen<br />
der Kamera und zeigt eine einheitliche Abbildung auf dem Kamera-<br />
Chip ohne Vignettierung. Die Objektive sind für C-Mount-Kameras<br />
mit Chip-Größen bis 2/3" optimiert. Sie weisen eine erhöhte Lichtintensität<br />
und Lichtausbeute auf und eignen sich so für lichtkritische<br />
Anwendungen wie die Vermessung von Bohrungen oder<br />
die Erfassung verdeckter Kanten. Sie können mit der Opto Quadramount-Funktion<br />
für eine robuste, universelle Montage-Schnittstelle ausgerüstet werden. Das vereinfacht<br />
die Integration und Ausrichtung und macht sie weniger empfindlich gegen mechanische<br />
Belastung und Vibration.<br />
www.rauscher.de<br />
Qualitätssicherung<br />
mit Katzenaugen<br />
Für die Qualitätssicherung mit<br />
digitaler Bildverarbeitung ist<br />
ein guter Kontrast erforderlich,<br />
damit die Erkennung des zu<br />
beurteilenden Produkts sicher<br />
erfolgen kann. Zur Kontrolle<br />
der Fäden in der Textilverarbeitung<br />
werden üblicherweise<br />
Fadenwächter eingesetzt. Bei<br />
der von Opditex patentierten<br />
optischen Fadenkontrolle<br />
kommen zwei Technologien<br />
zum Einsatz: Retroreflektoren<br />
und in die Blickachse der<br />
Kamera eingespiegeltes Licht.<br />
Ein Retroreflektor hat den<br />
Katzenaugeneffekt, der das<br />
Licht in die Richtung zurück<br />
spiegelt, aus der er angestrahlt<br />
wird. Mit einer punktförmigen<br />
Beleuchtung werden die zu<br />
100<br />
prüfenden Fäden angeleuchtet.<br />
Hinter 95 ihnen befindet sich der<br />
Retroreflektor und wirft das<br />
75<br />
Licht nur außerhalb des Schattens<br />
vom Faden in die Kamera<br />
zurück. Das sorgt sogar bei<br />
transparenten Fäden zu einem<br />
25<br />
kontraststarken Bild.<br />
5<br />
www.opdi-tex.de<br />
Vibrationsfeste Objektiv-Serie<br />
Das Unternehmen Polytec stellt die neue 2/3"-Objektivserie<br />
vor, die Kowa für raue Industrieumgebungen entwickelt hat. Die<br />
JCM-V-Serie basiert auf Standard-JCM-Objektiven mit C-Mount-<br />
Anschluss von Kowa und eignet sich für Megapixel-Anwendungen,<br />
bei denen eine hohe optische Leistung gefragt ist, und für Sensorgrößen<br />
bis zu 2/3" (Bildkreis 11 mm). Die Beschleunigungsfestigkeit<br />
beträgt bis 5 g und der Vibrationsfrequenzbereich von 10 bis 500 Hz<br />
über 180 min. Die Fokussierung geschieht über ein Feingewinde<br />
und wird durch eine selbstsichernde Mutter fixiert. Um die Stabilität<br />
der Optik zu erhöhen, sind alle Glas-<br />
Elemente von innen am Gehäuse verklebt.<br />
Die Blende wird durch austauschbare feste<br />
Blendenringe definiert. So wird eine unbeabsichtigte<br />
Verstellung verhindert und<br />
mechanische Beschädigung vermieden.<br />
www.polytec.de<br />
Lüfterloser Controller für hohen<br />
Datendurchsatz in der Fabrikautomation<br />
Der Nuvo-4000 von acceed ist ein<br />
flexibler Controller für die Fabrikautomation,<br />
die In-Line-Produktionskontrolle<br />
oder anspruchsvolle<br />
Machine-Vision-Aufgaben. Mit einem<br />
lüfterlosen Gehäuse erlaubt er einen<br />
24-Stunden-Betrieb bei Umgebungstemperaturen<br />
von - 25 bis 60 °C und<br />
10 bis 90 % relativer Luftfeuchtigkeit. Der kompakte Industrie-<br />
PC hat vier Erweiterungssteckplätze. Die beiden PCIe-Slots stellen<br />
insgesamt 6 GB/s Bandbreite für High-Speed-Datenübertragung<br />
zur Verfügung. 48 W Leistung stehen für den x16-PCIe-Slot bereit,<br />
z. B. für einen PCIe-Framegrabber zur Verarbeitung von Kamerabildern.<br />
Alternativ lässt sich der Controller mit vier PCI-Karten<br />
für allgemeine Prüf- und Messaufgaben bestücken. Zur weiteren<br />
Ausstattung zählen I/O-Schnittstellen und drei unabhängige<br />
Full-HD-Grafikausgänge. Zwei interne Sata-Plätze für 2,5"-HDD<br />
oder SSD erlauben das Speichern großer Datenmengen direkt<br />
im Gerät. Optional lässt sich ein zusätzlicher Lüfter installieren.<br />
www.acceed.de<br />
0
Maschinen- und Anlagenausfälle<br />
mittels Thermografie vermeiden<br />
Robuste Inspektionskameras<br />
mit weitem Einsatzbereich<br />
Das Unternehmen PCE Deutschland hat<br />
die neue Wärmebild kamera PCE-TC 30<br />
auf den Markt gebracht, die vor allem<br />
in rauen Umgebungsbedingungen ein<br />
nützlicher Helfer für vorbeugende Wartungsarbeiten<br />
ist. Mit dem relativ geringen<br />
Gewicht von nur 755 g lassen sich Analysen<br />
von Maschinen und Anlagen schnell durchführen<br />
und erfordern keine Standzeiten. Signifikante<br />
Messergebnisse mit präzisen Infrarotbildern<br />
lassen Details am Messobjekt erkennen.<br />
Für die betriebliche Wartung lassen sich Lager und<br />
Lagergehäuse optisch überwachen und eine eventuelle Überhitzung<br />
wird direkt auf dem farbigen 3,5" großen LC-Display angezeigt.<br />
Die auf einer 4 GB großen SD-Speicherkarte gescherten<br />
Wärmebildaufnahmen können mit dem zugehörigen USB-Verbindungskabel<br />
und der integrierten Mini-USB-Schnittstelle an<br />
einen PC oder Laptop übertragen werden. Bei Auffälligkeiten<br />
kann das 3-fache Zoom für eine<br />
bessere Begutachtung angewendet<br />
werden. Die Wärmebildkamera<br />
hat einen Temperaturbereich<br />
von 0 bis 250 °C und der FAL<br />
Emissionsgrad ist frei einstellbar.<br />
www.warensortiment.de<br />
CON<br />
RS Components hat die Reihe der RS-Inspektionskameras<br />
um zwei preisgünstige Kits erweitert. Mit<br />
diesen Kameras können Techniker detaillierte<br />
Inspektionen an schwer erreichbaren Orten<br />
durchführen sowie Ausrüstungen und Kabel<br />
prüfen, um Korrosion, Lecks, Beschädigungen,<br />
defekte Teile oder Verstopfungen zu erkennen.<br />
Die Kameras sind besonders robust und wurden<br />
für den Dauerbetrieb innerhalb des Temperaturbereichs<br />
von 0 bis 55 °C ausgelegt, kurzzeitig auch<br />
für - 20 bis 80 °C. Sie sind auf Widerstandsfähigkeit<br />
gegen eine Vielzahl von Chemikalien und Lösungsmitteln<br />
geprüft. Das Basismodell TF3309H80 verfügt über<br />
eine Anzeige mit 640 × 480 Bildpunkten (VGA) und enthält im<br />
Lieferumfang eine 8-mm-Sondenkamera mit VGA-Auflösung,<br />
die in schwer erreichbare Bereiche eingeführt werden kann, um<br />
dort Bilder aufzunehmen. Die Sondenkamera hat einen weiten<br />
Betrachtungswinkel, ein 4-fach-Zoom, eine integrierte LED-<br />
Lampe und einen Detektor<br />
Anzeige<br />
Jetzt anfordern:<br />
Mail: katalog@falcon.lighting<br />
Phone: +49 7132 99 16 90<br />
FALCON ILLUMINATION MV GMBHCOKG<br />
LED Beleuchtungs-Katalog<br />
mit hoher Empfindlichkeit.<br />
Das Modell TF3319HLMX<br />
bietet die gleiche Auflösung<br />
und Sondenkamera, kann<br />
aber auch Videos aufnehmen.<br />
de.rs-online.com<br />
CoaXPress Kamera mit ultrahoher<br />
Auflösung für High-End-Applikationen<br />
Die kompakte digitale 25 MPx Hochgeschwindigkeitskamera<br />
EoSens 25CXP von Mikrotron mit leistungsstarker CoaXPress-<br />
Echtzeit-Datenschnittstelle erfüllt durch herausragende<br />
Leistungsmerkmale die hohen Anforderungen von High-End-<br />
Applikationen. Die Schnittstelle bietet mit einadrigem Kabel eine<br />
Datenübertragungsrate bis 6,25 Gbit/s und mit vier Adern bis zu<br />
25 Gbit/s. Über nur ein Kabel erfolgen der Datentransfer, die<br />
Kommunikation und Kontrolle zum PC sowie die Stromversorgung<br />
der Kamera - und das mit Übertragungsstrecken von über 100 m.<br />
Das sind entscheidende Vorteile für die einfache Integration in<br />
den Prozess. Bei einer Auflösung von 5 120 × 5 120 Pixel gewährleistet<br />
die Kamera eine Bildrate von 80 fps, bei Full-HD-Format<br />
880 fps und bei reduzierter Auflösung bis zu 100 000 fps. Der<br />
integrierte Global Shutter ermöglicht die Belichtung aller Pixel<br />
zum gleichen Zeitpunkt mit der kürzesten Belichtungszeit von bis<br />
zu 1 µs. Die stufenlos variable Gestaltung des Bildfeldes in Lage<br />
und Auflösung (RoI) erzielt eine hohe Anwendungsflexibilität. Die<br />
Kamera verfügt<br />
über eine Farbtiefe<br />
von 10 bit und<br />
einen Dynamikumfang<br />
von 53 db.<br />
Mit Abmessungen<br />
von nur<br />
80 × 80 × 53 Millimeter<br />
und robustem<br />
Design kann die EoSens auch unter beengten Bedingungen<br />
direkt vor Ort in den Prozess integriert werden.<br />
www.mikrotron.de<br />
Falcon.indd 1 29.01.<strong>2015</strong> 12:12:46<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 97<br />
Sill-Optics.indd 1 21.04.<strong>2015</strong> 11:18:02
Objektive für die DMD-Projektion<br />
Die Objektive von Sill Optics eignen sich für die Direktbelichtung<br />
von PCB-Leiterplatten, 3-D-Vermessung mithilfe der Stereoprojektion<br />
oder die Verwendung in 3-D-Druckern. Allen Anwendungen<br />
gemeinsam sind Objektive, die für den Einsatz mit dem<br />
DMD optimiert sind. DMDs werden in der Regel von oben<br />
beleuchtet. Dafür werden TIR-Prismen verwendet, die eine<br />
100-prozentige Nutzung der eingestrahlten Lichtmenge möglich<br />
machen. Dieses Prisma muss im optischen Design berücksichtigt<br />
werden und bedingt relativ lange Schnittweiten für die Objektive.<br />
Ebenso muss der dadurch entstehende Farbfehler kompensiert<br />
werden. Aufgrund der Geometrie des DMDs ist ein bildseitig<br />
telezentrisches Objektiv von Vorteil, da die Homogenität der<br />
Ausleuchtung optimiert wird. All diese Faktoren werden bei den<br />
Objektiven des Unternehmens berücksichtigt. Vergrößerungen<br />
von 0,5× bis zu 20× sind verfügbar. Zudem wurden diverse<br />
Objektive auch für Anwendungen<br />
mit energiereichem UV-Licht<br />
optimiert. Des Weiteren bietet das<br />
Unternehmen auch beidseitig<br />
telezentrische Objektive für hochgenaue<br />
Belichtungsaufgaben an.<br />
www.silloptis.de<br />
Inserentenverzeichnis Heft 3/<strong>2015</strong><br />
Afriso, Güglingen44<br />
Allied Vision Technologies, Stadtroda85<br />
AMA Service, Wunstorf7<br />
Amsys, Mainz33<br />
Azbil Europe NV, Hallbergmoos35<br />
Basler, Ahrensburg76<br />
Data Translation,<br />
Bietigheim-Bissingen19<br />
Delphin, Bergisch Gladbach5<br />
DunAn Sensing , USA-San Jose31<br />
E+E Elektronik, A-Engerwitzdorf21<br />
electrotherm, Geraberg30<br />
Endress+Hauser, Weil am Rhein50 a-d<br />
EPSG, Fredersdorf-Vogelsdorf17<br />
Falcon, Untereisesheim97<br />
Flir, Frankfurt81<br />
Framos, Taufkirchen93<br />
FuehlerSysteme, Nürnberg47<br />
Fujifilm, Düsseldorf92<br />
Heitronics, Wiesbaden31<br />
iC-Haus, Bodenheim13<br />
Idec, Hamburg3<br />
igus, Köln73<br />
InfraTec, Dresden91<br />
Jäger, Lorsch 4. US<br />
Labom, Hude45<br />
LEG, Viersen65<br />
LEJ, Jena96<br />
Manner, Spaichingen34<br />
Matrix Vision, Oppenweiler79<br />
Meister, Wiesen35<br />
Meorga, Nalbach10<br />
Messe München, München9<br />
Michell, Friedrichsdorf33<br />
National Instruments, München 2. US<br />
Novotechnik, Ostfildern61<br />
Omega, Deckenpfronn55<br />
Optris, Berlin29<br />
Pewatron, CH-Zürich37<br />
Rauscher, Olching77<br />
Sensitec, Lahnau27<br />
SIKA, Kaufungen23<br />
Sill Optics, Wendelstein97<br />
Softing, Haar69<br />
Spektra, Dresden36<br />
Stego, Schwäbisch Hall71<br />
Stemmer Imaging GmbH, Puchheim95<br />
STS Sensoren Transmitter,<br />
Sindelfingen23<br />
tec5 AG, Oberursel41<br />
Turck, Mülheim67<br />
Turkish Machinery Promotion Group<br />
(TMPG), TR-Ankara39<br />
VRmagic, Mannheim94<br />
Zirox, Greifswald38<br />
Beilage:<br />
Meorga, Nalbach (Teilbeilage)<br />
Kameraschutzgehäuse an aktuelle Modelle angepasst<br />
Autovimation hat seine Kameraschutzgehäuse der Reihe Gecko neu aufgelegt. Mit ihnen trägt der Hersteller<br />
dem Trend zu immer kleineren Kameras in der industriellen BV Rechnung. In die neuen Gehäuse passen<br />
beispielsweise die kompakten ax5-Wärmebildkameras von Flir oder die intelligenten Kameras der VC40XX-<br />
Reihe von Vision Components. Für die ax5 wurde eine speziell angepasste Halterung entwickelt, die mit allen<br />
Brennweiten kompatibel ist und eine Eckenverschattung auch bei den weitwinkligeren Optiken ausschließt.<br />
Für beide Typen sind die patentierten Heatguide/Quicklock-Kameramontagesysteme ab Werk verfügbar.<br />
www.autovimation.com<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2015</strong> im 28. Jahrgang, ISSN: 2194-1157<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar<br />
Tel.: 06131/992-345, E-Mail: d.schaar@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke,<br />
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
Peter Becker B. A., E-Mail: p.becker@vfmz.de<br />
Alexandra Pisek M.A., E-Mail: a.pisek@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Ulla Winter,<br />
Tel.: 06131/992-347, E-Mail: u.winter@vfmz.de,<br />
Eva Helmstetter, Gisela Kettenbach, Monika Schäfer<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Grafik und Layout<br />
Sonja Schirmer, Doris Buchenau, Anette Fröder,<br />
Conny Grothe, Melanie Lerch, Mario Wüst<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Anzeigen<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung<br />
Tel.: 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de<br />
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Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />
98 INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong>
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 4/<strong>2015</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 07.07.<strong>2015</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 22.06.<strong>2015</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
01 Produktionsautomatisierung mithilfe der Bildverarbeitung –<br />
der Beitrag gibt Antworten auf die komplexe Frage „Welches System<br />
verwende ich für meine Automatisierung?“<br />
04<br />
02 Komponenten für die kontaktlose Energie-, Signal- und Datenübertragung<br />
sichern die störungsfreie Funktion von Drehtischapplikation<br />
03 Um maschinelle Ausfallzeiten auf ein Minimum zu reduzieren, setzt<br />
ein deutscher Saft-Produzent auf die Online-Beschaffung seiner Sensoren<br />
Der direkte Weg<br />
Internet:<br />
www.industrielle-automation.net<br />
E-Paper:<br />
www.engineering-news.net<br />
Redaktion:<br />
n.steinicke@vfmz.de<br />
AUTOMATION TECHNOLOGIES:<br />
www.en.engineering-news.net<br />
04 High-Speed-Kameras ermitteln Fehler in der Reifenspike-Produktion<br />
frühzeitig und erhöhen so die Sicherheit bei Glätte für den Autofahrer<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/<strong>2015</strong> 99
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