Forschungskolleg 2016
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Bernd Kortmann<br />
Wissenschaftlicher<br />
Direktor<br />
FRIAS<br />
Zur Eröffnung der tagung<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren, Kolleginnen<br />
und Kollegen, liebe Impulsgeber (Peter Strohschneider,<br />
Wilhelm Krull, Enno Aufderheide, Gert<br />
Folkers), liebe Podiumsteilnehmer, sehr geehrter<br />
Ministerialdirigent Nelle, lieber Herr Wiarda, dear<br />
Michal Linial from the Israel Institute for Advanced<br />
Studies (IIAS) Jerusalem and Olivier Bouin,<br />
representing the French network of Institutes for<br />
Advanced Studies, dies ist schon jetzt ein wirklich<br />
beglückender Moment für die Organisatoren<br />
dieser Tagung, an dem wir diesen ehrwürdigen Saal<br />
so gut und hochkarätig besetzt sehen! Gemeinsam<br />
mit Ihnen freue ich mich auf ebenso anregende wie<br />
einsichts- und perspektivenreiche Impulsvorträge,<br />
Podiumsdiskussionen, Fragesessions und Gespräche<br />
untereinander in den Pausen.<br />
Warum diese Tagung? Warum<br />
jetzt? Warum hier? Und in<br />
FuSSnote: Warum wir?<br />
Warum diese Tagung? Nun, Deutschland verfügt<br />
über eine beachtliche Anzahl international renommierter<br />
<strong>Forschungskolleg</strong>s bzw. Institutes for Advanced<br />
Studies (IAS). Gemeinsam ist ihnen, dass sie<br />
die Förderung herausragender Einzelforscherinnen<br />
und -forscher durch Fellowship-Programme sowie<br />
die Stärkung interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />
verfolgen. Eine größere Zahl von ihnen ist in den<br />
vergangenen 10 Jahren etabliert worden. Jetzt ist es<br />
an der Zeit, einmal systematisch über deren Arbeit<br />
und deren Funktion im deutschen Wissenschaftssystem<br />
nachzudenken.<br />
Wir haben versucht, diese beachtliche Anzahl ganz<br />
grob – geographisch wie entwicklungshistorisch –<br />
zu visualisieren, ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />
erheben zu wollen:<br />
● Es beginnt 1968 mit dem ZIF als erstem <strong>Forschungskolleg</strong><br />
in Deutschland und mutmaßlich<br />
erstem universitären <strong>Forschungskolleg</strong> weltweit,<br />
mehr als 10 Jahre später gefolgt vom Historischen<br />
Kolleg in München (1980) und dem Wissenschaftskolleg<br />
zu Berlin (gegründet 1981).<br />
● In den folgenden gut zwei Jahrzehnten sehen<br />
wir Gründungen von anderen, mittlerweile in<br />
der deutschen Forschungslandschaft fest etablierten<br />
Kollegs wie dem Alfried-Krupp-Kolleg<br />
in Greifswald, dem Hanse-Wissenschaftskolleg<br />
in Delmenhorst oder dem Max-Weber-Kolleg in<br />
Erfurt.<br />
● In den Jahren 2006-10 erleben wir dann eine<br />
große Gründungswelle von universitätsbasierten<br />
Kollegs bzw. Institutes for Advanced Studies<br />
durch drei wichtige Programme: Gründungen<br />
im Kontext der Exzellenzinitiative, insgesamt 10<br />
Käte Hamburger Kollegs sowie mittlerweile mehr<br />
als ein Dutzend DFG-Kollegforschergruppen.<br />
● Neben all den genannten Einrichtungen gibt es<br />
einige weitere außeruniversitäre Einrichtungen<br />
mit Fellowship-Programmen, wie z.B. die American<br />
Academy hier in Berlin, die Herzog August<br />
Bibliothek Wolfenbüttel oder das Deutsche<br />
Literaturarchiv in Marbach.<br />
In der Summe halte ich dieses Gesamtbild – aus<br />
nationaler wie internationaler Perspektive – doch<br />
schon für sehr beachtlich, und viele hier im Raum<br />
werden diese Ansicht teilen. Beachtlich ist aber nicht<br />
nur die Quantität, sondern auch die Heterogenität<br />
dieser <strong>Forschungskolleg</strong>s oder forschungskollegartigen<br />
Institutionen in Deutschland. Wiederum ganz<br />
grob kann man einen Variationsraum aufspannen<br />
mittels Parametern wie den folgenden:<br />
● Ist ein Kolleg universitätsbasiert oder außeruniversitär?