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DER KONSTRUKTEUR 9/2015

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19073<br />

9<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

September <strong>2015</strong><br />

Hart im Nehmen<br />

Flanschlager trotzen in Steinsägen<br />

rauen Betriebsbedingungen<br />

Konstruktionselemente<br />

S-förmige Verzahnung als<br />

kompaktes Verbindungselement<br />

Automatisierungstechnik<br />

Mit 3D-Simulation komplexe<br />

Systeme beherrschen<br />

Special Werkzeugmaschinen<br />

CNC erlaubt die einfache<br />

Anbindung von Robotern


EDITORIAL<br />

Die digitale Werkzeugmaschine<br />

Die Digitalisierung schreitet voran! Das gilt für alle Lebensbereiche – vom Smart Home über autonomes Fahren bis<br />

zur intelligenten Fabrik. Wesentliche Grundlagen dieser Entwicklungen sind Netzwerke wie Internet und Intranet,<br />

Cloud-Technologien und große zur Verfügung stehende Datenmengen, die es letztlich erlauben, von Produkten,<br />

Maschinen und Prozessen digitale Abbilder zu erstellen. Das Haus, das Auto oder die Produktionsanlage und<br />

selbst Fertigungsprozesse existieren dann nicht nur in der realen sondern auch in der digitalen Welt. Dies schafft<br />

Vorteile in allen Bereichen – Vorteile die zu revolutionären Entwicklungssprüngen und neuen Problemlösungsansätzen<br />

führen können: zum Beispiel bei Werkzeugmaschinen.<br />

Produktivität steigern, Energie sparen, Ressourcen schonen – das sind seit Jahren die Megatrends in der<br />

industriellen Produktion und damit auch die Anforderungen an das Konstruktionsumfeld von Werkzeugmaschinen.<br />

In der Tat hat hier der Konstrukteur bzw. der Maschinenbauer vielfältige Ansatzpunkte. In der<br />

Vergangenheit wurden viele Einzelmaßnahmen realisiert in Richtung Funktionsintegration,<br />

Verfahrenskombination und -substitution sowie Verbesserung der Leistung und Genauigkeit.<br />

Mit CAM und der kontinuierlichen automatischen Prozessüberwachung und -regelung<br />

durch die CNC-Steuerung wurde die Basis für Prozessstabilität und Prozesssicherheit<br />

gelegt. Mit der Digitalisierung kommt nun der nächste Schritt, der neues Kreativitätspotenzial<br />

in der Entwicklung freisetzen wird.<br />

Die Digitalisierung der Werkzeugmaschine wird daher auf der EMO im Oktober in<br />

Mailand bei vielen Ausstellern thematisiert werden. So wird zum Beispiel bei Deckel<br />

Maho ein „realer“ Prototyp einer „Werkzeugmaschine 4.0“ zu sehen sein, der vom<br />

Sensor bis in die Cloud bestehende Technik mit neuen digitalisierten<br />

Komponenten vernetzt. Bleibt festzuhalten: die reale Werkzeugmaschine wird<br />

nicht durch die digitale ersetzt – die reale wird mit Hilfe ihres digitalen Abbildes<br />

produktiver und effizienter.<br />

Dr. Michael Döppert<br />

Chefredakteur<br />

m.doeppert@vfmz.de<br />

Die Hohlwelle im Griff<br />

Die kompakten SPINEA Präzisionsgetriebe<br />

sind auch mit durchgehender Hohlwelle verfügbar. r.<br />

Dieses Konzept erlaubt einen platzsparenden Einbau<br />

u.<br />

Diese Getriebe werden eingesetzt, wenn Genauigkeit,<br />

hohes Drehmoment, kippsteife Abtriebslagerung und eine<br />

e<br />

kompakte Einbau gefordert ist. Die zentrale Hohlwelle kann zur<br />

Durchführung von Medien, Versorgungsleitungen, Wellen<br />

oder<br />

sogar Laserstrahlen durch die Mitte des Getriebes genutzt werden.<br />

Diese besondere Eigenschaft vereinfacht in vielen Applikationen<br />

erheblich die Konstruktion und spart somit Kosten, Bauraum,<br />

Entwickluns- und Montagezeit. Das Produktsortiment umfasst<br />

auch Sonderlösungen mit einer abgesetzte Vorstufe.<br />

N I E D E R L A S S U N<br />

G AUGSBURG<br />

Ansprechpartner<br />

Erik Pfundtner<br />

mobile: +49 175 780 9644<br />

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Branche: Antriebstechnik<br />

Produkte: Getriebe, Servoaktuatoren<br />

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Gründung: 1994<br />

Auszeichnungen: Produkt des Jahres 2010-2014<br />

VDMA-Mitglied seit: 2010<br />

N I E D E R L A S S U N G STUTTGART<br />

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Radoslav Ries<br />

mobile: +49 151 464 32586<br />

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Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 3


INHALT<br />

16<br />

34<br />

56<br />

Verbinden: Schürmann-Verzahnung als<br />

kompaktes Verbindungselement bietet<br />

große Festigkeit bei kleinem Bauraum<br />

Abfüllen: Kompakte Linearantriebe sorgen<br />

in vollautomatischen Füll- und Verschließmaschinen<br />

für Produktivität und Dynamik<br />

Übertragen: Induktive IO-Link-Koppler<br />

übermitteln in Bearbeitungszentren<br />

Messergebnisse zuverlässig und verlustfrei<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

6 KOMMENTAR Werkzeuge und Konstruktion:<br />

Welche Möglichkeiten können Sonderwerkzeuge<br />

in der Produktentwicklung eröffnen?<br />

7 Aktuell<br />

74 SERIE Wie wird die Infrastruktur der<br />

Industrie-4.0-Fertigung aussehen?<br />

73 Impressum und Inserentenverzeichnis<br />

75 Vorschau<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

8 TITEL Hart im Nehmen: Flanschlager trotzen in<br />

Blocksteinsägen rauen Betriebsbedingungen<br />

12 Entwicklungsaufwand reduzieren: System-<br />

Zahnstangentriebe für Automation und Robotik<br />

16 Kleiner Bauraum, große Festigkeit: Eine innovative<br />

Kreisbogen-Stirnverzahnung als kompaktes<br />

Verbindungselement<br />

20 Ein Werkstoff begeistert: Gewindespindeln aus<br />

Aluminium im Antrieb einer Bustür<br />

22 Intelligent geschmiert: Spezielles Compound löst<br />

Schmierungsprobleme in Wälzlagern<br />

24 Vorteilhaft eingebettet: Verbundseil als Tragmittel im<br />

Aufzugbau spart Platz und mindert Geräusche<br />

28 Zum Schutz der Maschine: Drehmomentbegrenzer<br />

überzeugen aus Funktions- und Betriebskostensicht<br />

15 Produkte<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

34 Flexibel abfüllen: Kompakte Linearantriebe sorgen in<br />

vollautomatischen Füll- und Verschließmaschinen für<br />

Produktivität und Dynamik<br />

37 Produkte<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

40 Parallelkinematik für Forschung und Industrie: Hexapod<br />

positioniert schwere Lasten auf den Mikrometer genau<br />

44 Komplexe mechatronische Systeme beherrschen:<br />

3D-Simulation in der Robotik und Automatisierungstechnik<br />

43 Produkte<br />

CAD/CAM/PLM<br />

48 Sauber ausgelegt: Software für die Planung von<br />

Abgasreinigungsanlagen für Schiffe<br />

50 Produkte<br />

WERKSTOFFTECHNIK<br />

52 Mit Elastomeren am Limit? Kunststoffe für Leichtbau<br />

und sportliche Höchstleistungen<br />

53 Produkte<br />

SPECIAL WERKZEUGMASCHINEN<br />

56 Im übertragenden Sinne: Induktive IO-Link-Koppler<br />

übermitteln in Bearbeitungszentren Messergebnisse<br />

zuverlässig und verlustfrei<br />

60 Von Plug-and-Play bis Industrie 4.0: Einbaufertige Linearsysteme<br />

für den Werkzeug- und Sondermaschinenbau<br />

64 Digitalisierung rund um die Werkzeugmaschine: CNC<br />

ermöglicht die einfache Anbindung von Robotern an die<br />

Werkzeugmaschine<br />

66 Auslaufmodell oder zukunftsfähig? Hydraulik in Werkzeugmaschinen<br />

- energieeffizient, intelligent und vernetzt<br />

68 Niedrigere Wellen schlagen: Torsionsschwingungen an<br />

Werkzeugmaschinen reduzieren mit der passenden<br />

Kupplung<br />

72 Flüssiger Wechsel: Hydraulisches Werkzeuglösen macht<br />

Werkzeugmaschinen produktiver<br />

59 Produkte<br />

Titelbild: Findling Wälzlager GmbH, Karlsruhe<br />

4 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


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AKTUELL<br />

Werkzeuge und Konstruktion<br />

KOMMENTAR<br />

Welche Möglichkeiten können Sonderwerkzeuge in der Produktentwicklung eröffnen?<br />

Für Konstruktionsabteilungen kann es sinnvoll sein, sich<br />

frühzeitig mit dem Thema Werkzeug auseinanderzusetzen. Auch<br />

weil im Prototypenstadium zunehmend Wert auf funktionsfähige<br />

und seriennah gefertigte Produktmuster gelegt wird. Und:<br />

Ein Großteil der späteren Kosten der Fertigung wird bereits in der<br />

Konstruktion festgelegt. Um also wirtschaftlich fertigen zu<br />

können, ist es sinnvoll bereits in der Konstruktionsphase alle<br />

Beteiligten – Konstrukteure, Zerspanungsspezialisten, Vorrichtungsbauer<br />

und Maschinenhersteller – an einen Tisch zu holen.<br />

Dr. Dirk Sellmer, Leiter Versuch und<br />

Entwicklung, Mapal Dr. Kress KG, Aalen<br />

Schon im Entwicklungsprozess können<br />

die optimalen Präzisionswerkzeuge<br />

zum Reiben, Bohren, Fräsen und<br />

Drehen sowie die passende Spanntechnik<br />

speziell auf die jeweilige Bearbeitungsaufgabe<br />

angepasst ausgelegt werden.<br />

Dabei helfen Werkzeugexperten.<br />

Wir von Mapal sind seit vielen Jahrzehnten<br />

auf Sonderwerkzeuge für die Bearbeitung<br />

kubischer Bauteile spezialisiert<br />

und verfügen daher über ein hohes<br />

Prozessverständnis. Wenn wir früh im<br />

Entwicklungsprozess einbezogen werden,<br />

kann dieses Know-how Kunden<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Wir können und wollen sie aktiv bei<br />

folgender Frage unterstützen: Wie komplex<br />

darf die Konstruktion werden, um<br />

die Funktionalität des Bauteils zu gewährleisten<br />

ohne eine wirtschaftliche<br />

Fertigung unmöglich zu machen? Zudem<br />

müssen die nötigen Form- und<br />

Lagetoleranzen zwischen Wirtschaft­<br />

lichkeit und Funktionalität richtig eingeordnet<br />

werden. Für Konstrukteure sind<br />

diese Aspekte oft ein Balanceakt. Denn<br />

außergewöhnliche Formen und Konturen<br />

in engen Toleranzen tragen zwar oft der<br />

Funktionalität Rechnung sind aber nicht<br />

oder nur schwer in Serie zu fertigen. Sonderwerkzeuge<br />

helfen hier, die gewünschten<br />

Geometrien zu erzeugen, ohne lange<br />

Bearbeitungszeiten und komplizierte Prozesse<br />

in Kauf nehmen zu müssen. So können<br />

mit speziell ausgelegten Werkzeugen<br />

mehrere Abschnitte der Kontur am Bauteil<br />

in nur einem Arbeitsschritt bearbeitet<br />

werden. Damit werden – trotz eventuell<br />

komplexer Formen – Bearbeitungszeit und<br />

damit Kosten eingespart. Dies ist elementar,<br />

denn Konstrukteure müssen immer<br />

mehr auf die wirtschaftliche Fertigung der<br />

Bauteile achten. Schlussendlich sind es die<br />

Stückkosten, die über den Profit entscheiden.<br />

Zudem bieten Sonderwerkzeuge die Möglichkeit,<br />

in extrem engen Toleranzen zu<br />

fertigen, es kann in anderen Toleranzbereichen<br />

als mit vielen Standardwerkzeugen<br />

gearbeitet werden. Denn nicht nur<br />

das Werkzeug kann speziell auf die individuellen<br />

Anforderungen abgestimmt werden,<br />

sondern auch die eingesetzte Schneide.<br />

So lässt sich in Sonderschneiden die<br />

Kontur des Werkstücks abbilden, beispielsweise<br />

bei Radien oder Fasen mit<br />

engen Form- und Lagetoleranzen. Zudem<br />

sind diese komplexen Schneiden im<br />

Werkzeug feinjustierbar, das heißt es kann<br />

auf Einflüsse während der Zerspanung<br />

entsprechend reagiert werden. Wenn allerdings,<br />

beispielsweise aufgrund sehr kurzer<br />

Vorlaufzeiten oder einer hohen Zahl an<br />

unterschiedlichen Varianten der Bauteile,<br />

auf Sonderwerkzeuge verzichtet<br />

werden soll, bieten wir von Mapal mit<br />

mechatronischen Werkzeugsystemen<br />

die nötigen Freiheiten sowohl für die<br />

Herstellung von Prototypen für die Erprobung<br />

als auch für die Fertigung in<br />

Großserie. So eröffnet das Aussteuersystem<br />

Tooltronic ein breites Einsatzspektrum<br />

und ist flexibel einsetzbar.<br />

Bearbeitungen von Bauteilen, die ansonsten<br />

nur mit Sondermaschinen oder<br />

mit sehr speziellen Werkzeugen ausführbar<br />

sind, werden durch das mechatronische<br />

System auch mit Standardwerkzeugen<br />

möglich. Runde Profilbohrungen<br />

und Einstiche rechtwinklig zur Achse,<br />

unterschiedlichste Konturen oder Hinterschnitte,<br />

sowie Formbohrungen im<br />

Pleuel und im Ventilblock werden bereits<br />

erfolgreich bei Kunden umgesetzt.<br />

Grundsätzlich gilt: Je flexibler Werkzeuge<br />

und Werkzeugsysteme sind,<br />

umso mehr Spielraum haben Konstrukteure<br />

bei der Entwicklung von Produktvarianten<br />

und neuen Produkten.<br />

Zusammengefasst sind es nicht nur die<br />

bauteil spezifischen Sonderwerkzeuge,<br />

die Möglichkeiten in der Produktentwicklung<br />

eröffnen. Auch mit Standardwerkzeugen<br />

und den entsprechenden<br />

mechatronischen Systemen sind zahlreiche<br />

Bearbeitungsaufgaben und<br />

Geometrien flexibel und schnell<br />

realisierbar.<br />

www.mapal.com<br />

6 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


Sensor+Test stabil auf hohem Niveau<br />

AKTUELL<br />

Auch in diesem Jahr hat die Sensor+Test in Nürnberg ihre Bedeutung<br />

als relevante Fachmesse für Sensorik, Mess- und Prüftechnik<br />

wieder nachhaltig bestätigt. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse der<br />

Besucher- und Ausstellerbefragung belegen kaum mehr steigerungsfähige<br />

Zufriedenheitswerte: So zeigten sich nicht weniger<br />

als 99 % aller befragten Besucher zufrieden bis sehr zufrieden mit<br />

dem Angebot und den Informations- und Kontaktmöglichkeiten<br />

auf der Sensor+Test <strong>2015</strong>. Dem durch den Bahnstreik am zweiten und dritten Messetag bedingten<br />

Besucherrückgang um insgesamt ca. 10 % steht eine Zunahme des Anteils von Besuchern<br />

aus Nicht-EU-Staaten und aus außereuropäischen Ländern gegenüber.<br />

Die Sensor+Test 2016 – mit dem Sonderthema „Messtechnik in der Cloud“ – wird vom<br />

10. bis 12. Mai wiederum im Nürnberg stattfinden, dann begleitet von der 18. GMA/ITG-<br />

Fachtagung „Sensoren und Messsysteme“ und der 36. European Telemetry and Test Conference<br />

etc2016. Außerdem wird die Messe im nächsten Jahr erstmals in den Hallen 1, 2 und 5<br />

des Messegeländes stattfinden. „Erstmals seit vielen Jahren können wir aktiv auf Wünsche<br />

nach Veränderung und Vergrößerung der Standflächen eingehen und auch neuen Ausstellern<br />

attraktive Platzierungen anbieten. Damit sind die Weichen für ein weiteres solides Wachstum<br />

der Sensor+Test gestellt“, so Holger Bödeker, Geschäftsführer der AMA Service GmbH.<br />

www.sensor-test.com<br />

Mayr Antriebstechnik setzt Expansionskurs fort<br />

Das Unternehmen Mayr Antriebstechnik expandiert und erweitert<br />

den Firmenkomplex am Stammsitz Mauerstetten im Allgäu.<br />

Im Laufe des Jahres soll mit dem Bau des neuen Kommunikationszentrums<br />

begonnen werden, in dem der Spezialist für Kupplungen<br />

und Bremsen künftig u. a. Tagungen, Schulungen und<br />

Sonderveranstaltungen abhalten möchte. Ein Ausbau der Fertigungs-<br />

und Lagerflächen soll in naher Zukunft folgen. „Die<br />

hohen Investitionen dienen der Stabilität und langfristigen<br />

Standortsicherung im Allgäu, wo unser Unternehmen seit seiner<br />

Gründung 1897 fest verwurzelt ist“, erläutert Geschäftsführer Günther Klingler.<br />

Neben Mauerstetten baut Mayr Antriebstechnik zurzeit auch die Standorte in China und<br />

Polen aus. So eröffnete das Unternehmen im Juni <strong>2015</strong> eine neue, 6000 m 2 große Produktionshalle<br />

für das Werk Mayr Polen in Ostrzeszow. Klingler: „Mit der neuen Halle schaffen<br />

wir Arbeitsplätze und sind gut aufgestellt, um auch in Zukunft erfolgreich zu arbeiten. Denn<br />

Mayr Polen – als großer Produktionsbereich mit derzeit rund 260 Mitarbeitern – ist ein<br />

wichtiger Garant für die zukünftige Entwicklung und den Erfolg der Mayr-Gruppe insgesamt.“<br />

Durch das Werk in Polen ließen sich am Stammsitz nicht nur Arbeitsplätze halten,<br />

sondern die Kapazitäten vor allem im Bereich der Schlüsseltechnologie auch erweitern<br />

und aufbauen.<br />

www.mayr.com<br />

Hybrid Expo <strong>2015</strong>: Elektronikbranche im Fokus<br />

„Die Kombination unterschiedlicher Werkstoffe bleibt eine große Herausforderung für die<br />

Zukunft. Bei den Entwicklern und in der Industrie wird immer stärker nicht nur an Lösungen<br />

aus einzelnen Materialien gedacht, sondern an deren geeignetes Zusammenspiel.“ Das<br />

ist eine zentrale Aussage des Ausblicks im Composites-Marktbericht 2014 der Industrievereinigung<br />

Verstärkte Kunststoffe e. V. (AVK).<br />

Vor allem in der automobilen Elektronik substituieren hybride Lösungen dank zahlreicher<br />

Vorteile zunehmend traditionell gefertigte Baugruppen. Doch die Experten verweisen darauf,<br />

dass „die Entwicklung von Hybridstrukturen eng mit der Entwicklung der entsprechenden<br />

Herstellungsverfahren verknüpft ist, die den spezifischen Anforderungen und Einschränkungen<br />

der beteiligten Werkstoffe gleichermaßen gerecht werden müssen“. Die internationale<br />

Fachmesse Hybrid Expo gibt Unternehmen, die sich mit solchen Prozessen beschäftigen<br />

und Produkte zur Marktreife bringen, eine Plattform. Vom 22. bis 24. September<br />

<strong>2015</strong> präsentieren sich auf der Messe in Stuttgart zahlreiche Aussteller aus diesem Bereich.<br />

www.hybrid-expo.com<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE I TITEL<br />

Hart im Nehmen<br />

Flanschlager trotzen in Blocksteinsägen rauen Betriebsbedingungen<br />

Der Einsatz in Baumaschinen stellt Gehäuselager vor extreme Herausforderungen:<br />

Staub und Dreck, hohe Temperaturschwankungen und<br />

nicht zuletzt Stöße und Vibra tionen sind an der Tagesordnung. Robuste<br />

Flanschlager haben mit diesen Extrembedingungen keine Probleme.<br />

Kernbohren, Tischsägen, Fugenschneiden,<br />

Wand-/Seilsägen und Schlamm-<br />

Recycling – Maschinen für diese vielfältigen<br />

Tätigkeiten bietet die Firma Gölz an. Zum<br />

Sortiment zählt auch die Blocksteinsäge<br />

BS650. Dabei handelt es sich um eine leistungsstarke<br />

Maschine zum Trennen von<br />

Großblocksteinen wie z. B. porosierte Mauerziegel,<br />

Bims, Kalksandstein, Gasbeton<br />

und Beton. Sie verfügt über einen verwindungssteifen<br />

Rohrrahmen mit Kranösen<br />

und einen gefederten Schneidkopf;<br />

per Handhebelvorrichtung ist die Maschine<br />

höhenverstellbar. Die BS650 ist für den<br />

Dauereinsatz auf der Baustelle konzipiert<br />

und dementsprechend robust ausgeführt –<br />

das gilt für alle Komponenten, so auch die<br />

verbauten Flanschlager, die Findling Wälzlager<br />

zuliefert.<br />

„Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit<br />

Findling zusammen“, sagt Herbert Schulte,<br />

Leiter Entwicklung und Konstruktion bei der<br />

Gölz GmbH. Der Baumaschinen-Hersteller<br />

schätzt die kostengünstigen und zugleich<br />

qualitativ hochwertigen Lager des Wälzlager-Experten<br />

und verbaut sie außer in der<br />

Blocksteinsäge noch in weiteren Produkten.<br />

Robust und wirtschaftlich<br />

In der Blocksteinsäge werden Flanschlager<br />

des Typs UCFL-206 verwendet, die die<br />

Motorwippe und die Schneidwelle lagern.<br />

Die Anforderungen dabei sind hoch: Die<br />

Schneidwelle wird mit einem Riementrieb<br />

vom E-Motor angetrieben. Die Drehzahl<br />

beträgt 1020 min -1 . Auf der Schneidwelle<br />

befindet sich ein Flansch zur Aufnahme der<br />

Diamant-Trennscheibe mit einem Durchmesser<br />

von 650 mm. Diese schneidet im<br />

Betrieb den Stein und wird dabei mit Wasser<br />

gekühlt. Dabei entstehen Hitze bzw.<br />

Abkühlung, Staub, Schlamm, Vibrationen<br />

und Stöße.<br />

Das Flanschlager des Typs UCFL-206<br />

kommt mit diesen besonderen Herausforderungen<br />

ohne Probleme zurecht. Die<br />

Lagereinheit besteht aus einem Zweiloch-<br />

8 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


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besitzt darüber hinaus ein großes Verständnis für die<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE I TITEL<br />

01 Die Rillenkugellager der Xforce-Serie bieten eine überdurchschnittliche Lebensdauer<br />

02 In den Blocksteinsägen von Gölz sind die<br />

Flanschlager harten Umgebungsbedingungen<br />

ausgesetzt<br />

flanschlagergehäuse des Typs FL-206 und<br />

einem passenden Lagereinsatz UC-206, den<br />

Gölz in einer D1-Ausführung bezieht. Es<br />

handelt sich dabei um ein Flanschlager mit<br />

Lebensdauer drastisch reduzieren kann.<br />

Die Nachschmierung kann jedoch Abhilfe<br />

schaffen: „Bei diesem Vorgang werden<br />

Fremdpartikel ausgestoßen und die<br />

Die Kombination aus robuster Konstruktion und optimaler<br />

Befettung wirkt sich positiv auf die Lebensdauer der Lager aus<br />

aus Blankmaterial bestehen, sodass keine<br />

speziellen Nachbearbeitungsprozesse notwendig<br />

sind, um die Fertigungstoleranzen<br />

für die Welle einzuhalten.“ Eine einfache<br />

Montage und Demontage ermöglicht kurze<br />

Wartungs- und Instandhaltungszeiten. Bei<br />

den Gehäuselagern der UC-Serie ist, dank<br />

der Befestigung über die beiden Madenschrauben,<br />

ein unkomplizierter Austausch<br />

der Lager gewährleistet.<br />

einer zylindrischen Bohrung, das mit zwei<br />

Madenschrauben an der Welle befestigt<br />

wird. D1-Ausführung bedeutet, dass der<br />

Anwender das Lager in regelmäßigen Zeitabständen<br />

von außen nachschmieren<br />

kann. Diese Lösung eignet sich gerade für<br />

Sägemaschinen optimal. Beim Sägevorgang<br />

entsteht sehr viel Staub, der in das<br />

Innere der Lager eindringen und somit die<br />

Lebensdauer wird durch einen neuen<br />

Schmierinhalt deutlich verlängert“, weiß<br />

Volkan Yilmaz, Anwendungstechniker bei<br />

Findling Wälzlager.<br />

Generell sind Gehäuselager nicht nur besonders<br />

robust, sondern auch eine wirtschaftliche<br />

Wahl. „Bei ihnen werden keine<br />

Passungen auf den Lagersitzen benötigt“,<br />

erklärt Volkan Yilmaz. „Die Welle kann also<br />

Langlebig unter<br />

extremen Belastungen<br />

Unter der Bezeichnung eXtreme findet sich<br />

bei Findling Lagertechnik für außergewöhnliche<br />

Einsatzbedingungen. Verfügbar<br />

sind vier Lagerserien u. a. solche für Washdown-Anwendungen<br />

für große Kälte und<br />

Hitze und hohe Geschwindigkeiten. Die in<br />

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10 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


TITEL I KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

den Blocksteinsägen zum Einsatz kommenden<br />

Lager gehören zur Xforce-Serie, mit der<br />

Findling robuste Lösungen für schwere Lasten<br />

bietet. Der Anbieter hat die Serie kürzlich<br />

um neue, besonders langlebige Gehäuselager<br />

für den Schwerlastbereich ergänzt.<br />

Diese trotzen auch hohen Belastungen und<br />

rauen Umgebungsbedingung und eignen<br />

sich somit zum Beispiel für den Einsatz in<br />

Förderstraßen, Baumaschinen, dem Anlagenbau,<br />

der Landwirtschaft oder im klassischen<br />

Schwermaschinenbau.<br />

Für extreme Belastungen der Gehäuse<br />

bietet Findling die Ausführung „Extra Solid“<br />

an. Durch eine verstärkte Basis ist das Gehäuse<br />

wesentlich unempfindlicher gegen<br />

Bruch, die Belastbarkeit erhöht sich um ein<br />

Vielfaches. „Durch die massive Befestigungsfläche<br />

wird ein Bruch der Stege durch<br />

Überbelastung vermieden“, erklärt Steffen<br />

Reinbold, Leiter Technik und Entwicklung<br />

bei Findling. „Während es im Test bei<br />

speziellen Überbelastungs-Szenarien zum<br />

Bruch des Lagereinsatzes kam, hielt das<br />

Gehäuse selbst den enormen Belastungen<br />

unversehrt stand.“<br />

Neben den konstruktiven Maßnahmen<br />

wird eine Verbesserung der Lebensdauer<br />

vor allem durch den Einsatz von Sonderfetten<br />

mit Hochlastadditiven, sprich EP-Zu-<br />

sätzen, erzielt. Diese haben besondere verschleißmindernde<br />

Eigenschaften und gewähren<br />

einen ausgezeichneten Korrosionsschutz.<br />

Die Kombination aus robuster<br />

Konstruktion und optimaler Befettung wirkt<br />

sich positiv auf die Lebensdauer der Lager<br />

aus: Gemäß repräsentativen Vergleichstests<br />

mit ausgewählten Typen konnte gegenüber<br />

Premium-Produkten mit handelsüblicher<br />

Standardbefettung und Ausstattung eine<br />

6- bis 15-fache Steigerung der Lebensdauer<br />

nachgewiesen werden. „Aber auch die<br />

Rillenkugellager der Xforce-Serie und generell<br />

alle Produkte unseres eXtreme-Sortiments<br />

bieten eine überdurchschnittliche<br />

Lebensdauer“, berichtet Reinbold.<br />

Bilder: Aufmacher: Fotolia, 01+ 03 Findling, 02 Gölz<br />

www.findling.com<br />

03 Beim Xforce-Gehäuselager (unten) ist die Basis im Vergleich zur Standard-Version<br />

(oben) verstärkt, das macht sie um ein Vielfaches belastbarer<br />

Spanntechnik|Normelemente |Bedienteile<br />

HEINRICH K IPP WERK<br />

Das HEINRICH KIPP WERK ist Hersteller<br />

von Spanntechnik, Normelementen und Bedienteilen.<br />

100%<br />

INNOVATIONNOVA<br />

Seit fast 100 Jahren sind wir ein zuverlässiger Partner der Industrie.<br />

Wir produzieren am Standort Deutschland mit einem großen Maschinenpark.<br />

www.kipp.com


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Entwicklungsaufwand reduzieren<br />

System-Zahnstangentriebe für Automation und Robotik<br />

Johannes Kübler<br />

Zahnstangentriebe punkten seit Jahren im Maschinen- und Anlagenbau<br />

mit hohen Verfahrgeschwindigkeiten, fast unbegrenzten Verfahrwegen<br />

und großer Positioniergenauigkeit. Erst in den letzten Jahren unterstützen<br />

die Hersteller mit kompletten Zahnstangentrieb-Systemen den Markt im<br />

Bereich der hochpräzisen und dynamischen Linearantriebe. Hier wird jetzt<br />

ein System vorgestellt, das Mid-End-Anwender aus der Automatisierungstechnik<br />

und Robotik anspricht.<br />

01 Ritzelbefestigung mit Spannsatz<br />

Johannes Kübler, STÖBER Antriebstechnik,<br />

Pforzheim<br />

Die vielfältigen Vorteile von Zahnstangentrieben<br />

wissen Ingenieure zu schätzen.<br />

Ihr Funktionsprinzip ist einfach und<br />

der Entwurf eines einfachen Zahnstangentriebes<br />

gehört zur Grundausbildung jeden<br />

Konstrukteurs. Unzählige dieser Eigenkonstruktionen<br />

versehen heute zuverlässig ihren<br />

Dienst in einer Vielzahl von Maschinen<br />

und Anlagen. Solide ausgelegt, erfüllen sie<br />

ihre Aufgaben.<br />

Betrachtet man die reinen Material kosten,<br />

sind diese Lösungen sehr kostengünstig. Bezieht<br />

man alle Entwicklungs-, Wartungsund<br />

Reparaturkosten in die Rechnung ein,<br />

entpuppen sich Eigenkonstruktionen oft als<br />

Kostenfalle. Zudem steigen die Anforderungen<br />

an die Linearantriebe kontinuierlich. Sie<br />

sollen kompakter, ein facher zu handhaben<br />

und prozesssicher werden. Entsprechend<br />

müssen die Zahnstangentriebe weiterentwickelt<br />

und optimiert werden.<br />

Im High End Segment der Werkzeugmaschinen<br />

haben sich seit einigen Jahren<br />

Zahnstangentrieb-Systeme etabliert. Es<br />

sind hocheffiziente Komplettlösungen.<br />

Mit seinem HighForce-System ZTRS hat<br />

der Antriebsspezialist Stöber bereits vor<br />

zwei Jahren Zeichen bei der Präzision, einfacher<br />

Montage, Leistungsdichte und der<br />

Dynamik gesetzt.<br />

Jetzt hat das Unternehmen sein Zahnstangentrieb-System<br />

ZV vorgestellt, das für<br />

den Bereich Automation und Robotik konzipiert<br />

ist. Es bietet montagefertige Lösungen<br />

im mittleren Anforderungsbereich, bei<br />

denen die Ansprüche an die Belastbarkeit<br />

und die Genauigkeit den Aufgaben entsprechend<br />

angepasst sind.<br />

Zahnstangentrieb mit System<br />

Basis für die ZV Zahnstangentrieb-Systeme<br />

sind einsatzgehärtete und geschliffene<br />

Ritzel der Verzahnungsqualität 7 sowie die<br />

darauf genau abgestimmten Zahnstangen<br />

des Kooperationspartners Atlanta mit speziell<br />

gehärteter und geschliffener Verzahnung.<br />

In dem umfassenden System sind<br />

die Ritzel u. a. für den Einsatz mit Stöber<br />

ServoFit Servogetrieben mit Vollwellenabtrieb<br />

ausgelegt. Dabei können die Anwender<br />

zwischen Ausführungen mit bündiger<br />

Ritzelverzahnung zum Wellenende oder<br />

zur Wellenschulter wählen. In dem System<br />

sind alle Welle-Nabe-Verbindungen spiel-<br />

12 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


Spitzenleistung entsteht im Team.<br />

Wir setzen auf Dialog.<br />

Vertrauen Sie dem Service<br />

des stärksten Partners.<br />

Unsere Kunden aus der Transport-, Linear- und Antriebstechnik stellen<br />

in der Zahnriementechnik die unterschiedlichsten Anforderungen. Wir<br />

erfüllen sie alle! Mit BRECO ® -, BRECOFLEX ® -, CONTI ® SYNCHROFLEXund<br />

CONTI ® SYNCHROCHAIN-Polyurethan-Zahnriemen und Zahnscheiben<br />

bieten wir auch Ihnen sichere Lösungen. Vertrauen Sie der führenden europäischen<br />

Gruppe für Polyurethan-Zahnriementechnik.<br />

Mulco. Bei uns stehen Sie im Mittelpunkt – mit Sicherheit!<br />

www.mulco.de | Tel.: +49 5131 4522-0


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

frei, schrumpfgeklebt und passfederverbunden<br />

realisiert.<br />

Für die unterschiedlichen Einsatzfelder<br />

steht eine Vielzahl von Getrieben zur Auswahl,<br />

angefangen von Planeten- und Präzisions-Planetengetrieben<br />

über Servowinkel-<br />

bis zu hochsteifen Winkelgetrieben.<br />

Mit ihnen lassen sich Beschleunigungs-<br />

Vorschubkräfte bis zu 16 kN realisieren. Da<br />

das zulässige Linearspiel des Ritzel-Zahnstangen-Systems<br />

im Wesentlichen von den<br />

Faktoren Getriebespiel, Durchmesser des<br />

Abtriebsritzels sowie der Bauart und<br />

Qualitätsklasse der Zahnstange abhängt,<br />

variiert es je nach Ausführung zwischen 11<br />

bis 99 μm.<br />

Perfekt eingestellt<br />

und geschmiert<br />

Bei Zahnstangentrieben bilden Ritzel und<br />

Zahnstange erst nach der Endmontage eine<br />

Einheit, die von den Monteuren exakt hergestellt<br />

werden muss. Wenn der Achsabstand<br />

zwischen Ritzel und Zahnstange<br />

nicht genau justiert ist, arbeiten die Zahnstangentriebe<br />

mit erhöhtem Verschleiß und<br />

unpräzise. Ohne unterstützende Einstell-<br />

hilfen ist eine exakte Justierung zeitaufwändig<br />

und kostspielig.<br />

Stöber hat für sein System eine kostengünstige<br />

und zeitsparende Lösung in Form<br />

von Einstellplatten entwickelt. Zwischen<br />

Maschinenwand und dem Getriebe montiert,<br />

lässt sich mit ihrer Hilfe der Achsabstand<br />

zwischen Ritzel und Zahnstange über<br />

eine Einstellleiste oder optional über vier<br />

Zylinderschrauben fein abgestimmt und<br />

exakt justieren.<br />

Speziell für die kontinuierliche Schmierung<br />

des ZV-Systems hat Stöber ein<br />

Schmiersystem entwickelt. Ein genau auf<br />

Zahnstange bzw. Ritzel abgestimmtes Filzzahnrad<br />

überträgt den Schmierstoff. Die<br />

Fettversorgung kann dezentral über einen<br />

automatisierten Schmierstoffgeber oder<br />

über eine zentrale Schmierstoffversorgung<br />

Maschinenbauer müssen ihre<br />

Zahnstangentriebe nicht selbst<br />

konstruieren und berechnen<br />

erfolgen. Ein auf das System abgestimmter<br />

Spannsatz rundet das Programm ab. Er ermöglicht<br />

es, auf einfache Weise das Ritzel<br />

kraftschlüssig mit dem nachgeschalteten<br />

Getriebe zu verbinden.<br />

Zum Zahnstangen-Antriebsstrang gehört<br />

auch ein umfassendes Angebot an kompakten,<br />

leistungsstarken Synchronmotoren<br />

und Antriebsreglern. Zudem stellt Stöbber<br />

Kunden auf Wunsch eine Konfigurationssoftware<br />

zur Verfügung, mit der sich die<br />

meisten Zahnstangentriebe zuverlässig<br />

auslegen lassen.<br />

02 System-Zahnstangentrieb mit Einstellplatte mit Justiereinrichtung und Schmierritzel<br />

www.stoeber.de<br />

Perforierte Stahlbänder beschleunigen Produktionsprozess<br />

Belt Technologies hat ein gelochtes Stahlband entwickelt, das bei<br />

einem technologisch führenden Unternehmen in der Verfahrensherstellung<br />

zur Trennung von Flüssigkeiten, Feststoffen und Gasen<br />

zur Anwendung kommt. Das Stahlband wird eingesetzt, um<br />

vorbeschichtete Blutfilterelemente durch eine Heißluft-Trockenkammer<br />

zu bewegen, wodurch der Produktionsprozess erheblich<br />

beschleunigt werden konnte. Damit wurde bei der Porous Media<br />

Corporation of St. Paul in Minneapolis der Maschinenwirkungsgrad<br />

auf 96-98 % angehoben.<br />

Die große Bandperforation ermöglicht maximalen Luftstrom durch<br />

ein oberes und ein unteres Band, wodurch eine komplette Trocknung<br />

der Flüssigbeschichtung stattfindet. Die nahtlose, nicht elastische<br />

Oberfläche des Bandes schaltet das Eindringen von angehäuften<br />

Partikeln in den Produktionsraum aus. Dadurch ist ein<br />

völlig sauberer Prozess gegeben, was laut Belt mit keinem anderen<br />

Bandmaterial zu diesem Standard ermöglicht werden kann.<br />

Gleichzeitig mit der<br />

Filterproduktion<br />

kann eine periodische<br />

Reinigung<br />

des Bandes stattfinden,<br />

wodurch<br />

unnötiges Anhalten<br />

der Produktion vermieden<br />

werden<br />

kann. Damit wird<br />

ein Maschinenwirkungsgrad<br />

von über 90 % erreicht. Durch die nichtelastischen<br />

Bandeigenschaften werden besseres Positionieren und höhere<br />

Genauig keiten ermöglicht.<br />

www.belttechnologies.co.uk<br />

14 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


Erhöhung der Lebensdauer von Spindellagern in Bearbeitungszentren<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Im Rahmen des „Added Value<br />

Programms“ (AIP) unterstützte NSK<br />

einen Automobilhersteller bei der<br />

Erhöhung der Lebensdauer von Spindellagern<br />

in Bearbeitungszentren. Die<br />

Spindellager der Bearbeitungszentren,<br />

die ein Automobilhersteller in einem<br />

Produktionsbereich einsetzte, erreichten<br />

nur eine Standzeit von etwa zwölf Monaten. Der Automobilhersteller<br />

wandte sich an die Wälzlager-Experten, die im Rahmen<br />

des AIP-Programms zunächst die Umgebungsbedingungen sowie<br />

die Lager selbst untersuchten. Dabei zeigte sich, dass die vorzeitigen<br />

Ausfälle der Hochgenauigkeits-Schrägkugellager auf externe<br />

Verunreinigungen zurückzuführen waren. Folglich empfahl NSK<br />

den Einsatz von abgedichteten Lagern mit berührungsloser<br />

Dichtung. Diese Empfehlung wurde zunächst probeweise an<br />

einem Bearbeitungszentrum umgesetzt. Das Ergebnis: Nach<br />

36 Monaten waren die abgedichteten Hochgenauigkeits-Schrägkugellager<br />

noch immer im Einsatz. Und da sich noch keine<br />

Ausfallerscheinungen bemerkbar machten, war bzw. ist eine noch<br />

längere Standzeit zu erwarten. Daraufhin beschloss der Automobilhersteller,<br />

sukzessive alle Spindellager in dieser Abteilung – je<br />

acht Spindellager an 15 Maschinen – entsprechend umzurüsten.<br />

Zum AIP-Programm gehört grundsätzlich auch eine Kostenbewertung<br />

der empfohlenen Maßnahmen. In diesem Fall ergibt<br />

sich eine jährliche Einsparung von rund 16 800 Euro, die im<br />

Wesentlichen aus dem Wegfall der Lagermontage und<br />

-demontage resultiert.<br />

www.nskeurope.de<br />

Mechatronische<br />

Antriebstechnik<br />

Wittenstein bietet ein umfangreiches<br />

Portfolio an Motoren,<br />

Getrieben, Antriebssystemen<br />

und mechatronischen<br />

Komplettlösungen. Eine der<br />

neuen Entwicklungen sind die<br />

spielarmen Planetengetriebe<br />

SP+ High Speed, die sich<br />

besonders für Applikationen<br />

mit höchsten Geschwindigkeiten<br />

im Dauerbetrieb eignen.<br />

Auch hat das Unternehmen<br />

Planetengetriebe mit EHEDG-<br />

Zertifizierung im Programm<br />

und deckt damit unter<br />

05.-08.10.<strong>2015</strong><br />

HALLE 8 | 8214<br />

05.-08.10.<strong>2015</strong><br />

HALLE 8 | 8214<br />

anderem die Anforderungen<br />

der lebensmittelverarbeitenden<br />

Industrie ab. Der Schritt von<br />

spielarm zu spielfrei gelang<br />

dem Hersteller mit dem<br />

Galaxie-Antriebssystem.<br />

Besonders hervorheben<br />

möchte Wittenstein die<br />

Linearaktuatoren Cyber Force<br />

Motors (Bild). Sie erlauben das<br />

Nachschmieren der Spindel im<br />

laufenden Betrieb – also ohne<br />

wartungsbedingten<br />

Maschinenstillstand.<br />

www.wittenstein.de<br />

DIE PRÄZISEN<br />

EXAKT UND SPIELFREI: UNSERE METALLBALGKUPPLUNGEN.<br />

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RW-KUPPLUNGEN.DE<br />

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DIE KUPPLUNG.<br />

DIE KUPPLUNG.


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Kleiner Bauraum, große Festigkeit<br />

Eine innovative Kreisbogen-Stirnverzahnung als kompaktes Verbindungselement<br />

Martin Möller, Johannes Thomas,<br />

Bernd Künne<br />

Verbindungselemente sind in<br />

einem System bei einer Übertragung<br />

von Kräften oder Momenten<br />

eine potenzielle Schwachstelle.<br />

Materialanhäufungen sollen dem<br />

oftmals entgegenwirken. Die<br />

Schürmann-Verzahnung als<br />

innovatives Verbindungselement<br />

benötigt nur geringen Bauraum<br />

bei einfacher Herstellung.<br />

M.Sc. Martin Möller, Johannes Thomas und<br />

Prof.Dr.-Ing. habil. Bernd Künne<br />

Technische Universität Dortmund, Fakultät<br />

Maschinenbau, Fachgebiet Maschinenelemente,<br />

Dortmund<br />

Der Ursprung einer Idee ist häufig in den<br />

einfachen Dingen zu finden. So ist die<br />

Quelle bei dieser innovativen Verzahnung<br />

bei dem unkomplizierten Buchstaben „S“<br />

zu finden. Die Weiterentwicklung dieses<br />

Gedankens ließ eine Plankeil-Kreisbogen-<br />

Stirnverzahnung entstehen, die durch die<br />

Fortführung der „S“-Kontur halbkreisförmige<br />

Verläufe eines Keilprofils aufweist.<br />

Benannt ist die Schürmann-Verzahnung<br />

nach ihrem Erfinder Herrn Prof. Dr. Erich<br />

Schürmann.<br />

Reib- und formschlüssig<br />

Diese patentierte Verzahnung ist im Gegensatz<br />

zu konventionellen Verbindungen<br />

sowohl reib- als auch formschlüssig. Dies<br />

ermöglicht die Aufnahme hoher Kräfte und<br />

Momente. Aufgrund der vollflächigen Verbindung<br />

wird der gesamte Stirnquerschnitt<br />

zur Übertragung der Kräfte und Momente<br />

verwendet. Durch den keilförmigen Querschnitt<br />

der Verzahnung wird eine spielfreie,<br />

reibschlüssige Kraftübertragung ermöglicht.<br />

Dadurch ist die Schürmann-Verzahnung<br />

besonders für dynamische Belastungen<br />

geeignet. Zusätzlich eingebrachte Bohrungen<br />

können für die Aufbringung einer<br />

axialen Verspannung der Verbindungselemente<br />

genutzt werden.<br />

Als nennenswerter Vorteil ist der geringe<br />

Bauraum der Schürmann-Verzahnung zu<br />

nennen, der lediglich durch die Tiefe des<br />

Profils gegeben ist. Je nach Gestaltung passen<br />

die beiden Verzahnungspartner entweder<br />

alle 180° oder alle 360° zu einander,<br />

wodurch eine sichere und einfache Montage<br />

gewährleistet wird. Aufgrund der zentrierend<br />

wirkenden, keilförmigen Nuten ist<br />

die Verbindung spielfrei. Justagearbeiten<br />

werden dadurch minimiert.<br />

Die Schürmann-Verzahnung ist aufgrund<br />

ihrer vorteilhaften Eigenschaften in einem<br />

weiten Anwendungsspektrum einsetzbar.<br />

Allgemein ist die Schürmann-Verzahnung<br />

überall dort sehr gut geeignet, wo Querkräfte,<br />

Längskräfte und Momente übertragen<br />

werden. So bestehen Anwendungsmöglichkeiten<br />

bei der Verbindung von Wellen, Ach-<br />

16 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


y ACE<br />

S E R V<br />

I C E


KONSTRUKTIONSELEMENTE I XXX<br />

01 Anwendungsbeispiel in Getrieben zur Verbindung von Wellen (links) und Achsen (rechts)<br />

02 Die Schürmann-Verzahnung angewendet<br />

auf eine Flanschverbindung<br />

03 Die geometrische Zusammensetzung des<br />

Schürmann-Verzahnungsbildes<br />

Auf einen Blick<br />

Die Eigenschaften der Schürmann-Verzahnung<br />

n Vollflächig<br />

n Formschlüssig<br />

n Reibschlüssig<br />

n Übertragung hoher Kräfte und<br />

Momente (Quer- und Längskräfte<br />

sowie Dreh- und Biegemomente)<br />

n Gut geeignet für dynamische<br />

Belastungen<br />

sen und Flanschen. Realisierbar sind<br />

z. B. Rad- oder Wellenverbindungen in<br />

Getrieben, da dort hohe Kräfte und Momente<br />

übertragen werden. Der geringe<br />

Platzbedarf der Verzahnung ist u. a. im<br />

Automobilbau ein entscheidender Vorteil,<br />

da vor allem bei Elektrofahrzeugen platzsparende<br />

Getriebe gesucht werden.<br />

Des Weiteren birgt die Nutzung der Verzahnung<br />

auf Flanschplatten das Potenzial<br />

einer enormen Steigerung der übertragbaren<br />

Kräfte und Momente, wodurch die Verbindung<br />

zu einem Hochleistungsflansch<br />

mit höchster Präzision wird. Durch die gegebene<br />

Möglichkeit der Demontage, die die<br />

Schürmann-Verzahnung mitbringt, besteht<br />

ein erheblicher Vorteil gegenüber Schweißverbindungen.<br />

So können beispielsweise<br />

Maschinengestelle zerlegt werden, um sie<br />

logistisch einfacher zu handhaben. Dies<br />

spart nicht nur Transportkosten, sondern<br />

erleichtert auch die innerbetriebliche<br />

Fertigung. Aufgrund der, durch die Verzahnung<br />

gegebene, eindeutigen Lage der<br />

Bauteile zueinander wird Montagefehlern<br />

vorgebeugt.<br />

n Spielfrei, da Nuten die Bauteile<br />

zentrieren (Flankenwinkel)<br />

n Bauteillage zueinander eindeutig<br />

ausrichtbar (zu 180° oder 360°)<br />

n Wiederholgenau<br />

n Minimaler Bauraum<br />

n Kostengünstige Herstellung<br />

n Fest sitzende, aber lösbare Verbindung<br />

Erzeugt wird die Schürmann-Verzahnung<br />

durch halbkreisförmige Nuten, die auf die<br />

Stirnfläche eingebracht werden. Übrig bleiben<br />

Stege, die idealerweise in die Nuten des<br />

korrespondierenden Verzahnungspartners<br />

passen. So kann die Verzahnung mit nur<br />

einem Fräsdurchgang (z. B. mit einem Fingerfräser)<br />

leicht gefertigt werden.<br />

Die Nuten verlaufen entlang von<br />

halbkreisförmigen Bahnen, die zu unterschiedlichen<br />

Radiusmittelpunkten gehören.<br />

Der Abstand der Radiusmittelpunkte<br />

muss ein ganzzahliges Vielfaches der<br />

Nutbreite sein, um einen stetigen Übergang<br />

zu gewährleisten.<br />

Auf dem Prüfstand<br />

Das Fachgebiet Maschinenelemente der<br />

TU Dortmund erforscht momentan die<br />

neu artige Kreisbogen-Stirnverzahnung intensiv<br />

in anwendungsorientierten Forschungsprojekten.<br />

Ziel dabei ist es Gestaltungs-<br />

und Auslegungsvorschriften zu entwickeln<br />

und so eine optimale Verzahnungsgeometrie<br />

für den jeweiligen Anwendungsfall zu<br />

finden. Eigens hierfür wurden Versuchsstände<br />

entworfen, mit denen sowohl statische als<br />

auch dynamische Belastungen aufgebracht<br />

und deren Auswirkungen messdatentechnisch<br />

erfasst werden können.<br />

Erste Untersuchungen lieferten maximale<br />

statische Drehmomente von 24 000 Nm bei<br />

Wellen aus Federstahl (52CrMoV4) mit<br />

einem Durchmesser von 72 mm. Für dynamische<br />

Belastungen wurde der Dauerfestigkeitsnachweis<br />

bei ± 3000 Nm erbracht.<br />

Weitere Informationen zur Schürmann-Verzahnung<br />

finden sich auf www.invenion.eu.<br />

Bilder: Invenion GmbH<br />

www.maschinenelemente.info<br />

18 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Drehmomentkugelbuchsen:<br />

Sortiment erweitert<br />

Dr. Tretter hat sein Angebot an<br />

Drehmomentkugelbuchsen<br />

erweitert und für die komplette<br />

Baureihe nun einen eigenen Katalog<br />

herausgegeben. Die Kugelbuchsen<br />

können Drehmomente übertragen<br />

und abstützen – jeweils bei gleichzeitiger<br />

Translation. Bei der Übertragung<br />

erfüllen sie die Funktion einer<br />

Vielkeilwelle. Durch das Wälzelement<br />

Kugel tritt kein Stick-Slip-Effekt<br />

auf, außerdem läuft die Kugel in<br />

eingeschliffenen Nuten und lässt<br />

damit höhere Belastungen zu.<br />

Translationsbewegung und Reversierbetrieb geschehen ruckfrei.<br />

Als Drehmomentabstützung übernimmt die Kugelbuchse die<br />

Aufgabe einer Profilschienenführung oder von zwei parallelen<br />

Rundführungen. Eine Variante ist die Drehmoment-Flanschkugelbuchse.<br />

Je nach Größe hat sie einen abgeflachten oder<br />

runden Flansch. Bei der Rotations-Drehmoment-Kugelbuchse ist<br />

der Außenring drehbar gelagert. Sie kann gleichzeitig Linear- und<br />

Rotationsbewegungen aufnehmen. Hier wurden zwei weitere<br />

Typen für höhere Drehzahlen ergänzt.<br />

www.tretter.de<br />

Stahlprofile nach Maß<br />

Promotech ist ein dynamisch wachsendes türkisches<br />

Unternehmen für die Entwicklung und Herstellung von<br />

kalt gezogenen Stahlprofilen und Spezialprofilen. In enger<br />

Zusammenarbeit mit den Kunden werden anwendungsspezifische<br />

Lösungen erarbeitet. Das Angebot reicht von der Entwicklung bis<br />

zur Serienfertigung. Die meist verarbeiteten Stahltypen sind<br />

42CrMo4, SAE8620, 18NiCrMo5, 14NiCr14, C45, X20Cr13 und<br />

X30Cr13. Es werden Profillängen nach Kundenanforderungen bis<br />

zu 9 m hergestellt, mit einer Geradheitstoleranz von 1 mm/m. Die<br />

Rauheit liegt im Allgemeinen bei Ra ≤3,2 ( wenn gewünscht auch<br />

besser). Die Toleranzen liegen bei ± 0,10 mm.<br />

www.promotech.com.tr<br />

WERKSTÜCKSPANNUNG<br />

…spannende<br />

Technik<br />

aus einer Hand !<br />

Neben dem umfangreichen Programm an<br />

standardisierten Spannelementen decken<br />

wir mit unserer Erfahrung und Produktvielfalt<br />

auch einen großen Bereich<br />

der Werkstückspannung ab.<br />

… und natürlich auch<br />

maßgeschneiderte<br />

Sonderlösungen<br />

nach Kundenwunsch.<br />

• Vorrichtungssysteme<br />

• Winkel, Würfel, Paletten<br />

und Platten<br />

• Normalien für die<br />

Werkstückspannung<br />

• Nullpunktspannsysteme<br />

Höchstleistungen<br />

direkt vom<br />

Hersteller!<br />

Verdrehsichere Montage<br />

Gabelköpfe und Gabelgelenke von<br />

MBO Oßwald sind jetzt mit einem<br />

Zusatzgewinde erhältlich, das ein<br />

verdrehsicheres Montieren der<br />

Gabelköpfe ermöglicht. Dafür wird<br />

diese Gabelkopf-Variante mit einem<br />

Gewindestift nach DIN 913/DIN EN<br />

ISO 4026 zusätzlich fixiert.<br />

Ausgewählte Modelle mit Anschlussgewinde<br />

M12 bis M36 sind direkt ab Lager und ab Stückzahl eins<br />

lieferbar. Sie können als Einzelteil oder als komplettes<br />

Gabel gelenk bezogen werden. Auch weitere Baugrößen der<br />

Gabelköpfe DIN 71752/DIN ISO 8140 mit Zusatzgewinde können<br />

auf Anfrage gefertigt werden.<br />

www.mbo-osswald.de<br />

www.halder.de<br />

Fordern Sie unser umfangreiches Produktmaterial an.<br />

Erwin Halder KG · Erwin-Halder-Str. 5-9 · 88480 Achstetten-Bronnen<br />

Telefon +49 7392 7009-0 · Telefax +49 7392 7009-160 · info@halder.de<br />

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 und EN 9100


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Ein Werkstoff begeistert<br />

Gewindespindeln aus Aluminium im Antrieb einer Bustür<br />

Ursula Schädeli<br />

Leichtbauwerkstoffe sind heute eine<br />

wesentliche Triebkraft für Innovationen<br />

in zahlreichen Branchen.<br />

Leichtere, belastungsfähige Materialien<br />

sind im Hinblick auf Energieund<br />

Ressourceneffizienz nicht nur in<br />

der Fahrzeugtechnik sondern<br />

zunehmend auch im Maschinenbau<br />

gefragt. Mechanische Antriebskomponenten<br />

wie Gewindespindeln aus<br />

Aluminium sind hier ein gutes<br />

Beispiel.<br />

Begeistert von der Vielfältigkeit des Werkstoffes<br />

Aluminium und angespornt<br />

durch den konstruktiven Dialog mit den<br />

Kunden entwickeln die Konstrukteure im<br />

Hause Eichenberger kontinuierlich. Nebst<br />

Kugelgewindetrieben, Rund- und Steilgewindelösungen<br />

aus Stahl werden Rundund<br />

Steilgewindetriebe in Aluminium für<br />

ein breites Anwendungsgebiet konstruiert<br />

und hergestellt. Das in der Schweiz beheimatete<br />

Unternehmen hat sich vornehmlich<br />

dem Rollen – also Kaltverformen – von Gewinden<br />

und der Fertigung von Kugel- und<br />

Gleitgewindetrieben (Spindel und Mutter)<br />

verschrieben.<br />

Hoher Anspruch an Mechanik<br />

Gewindespindeln aus Aluminium mit verschleißfreien<br />

Kunststoffmuttern bieten beste Gleiteigenschaften<br />

Ursula Schädeli, Marketing Eichenberger<br />

Gewinde AG, Burg (CH)<br />

Für seine Neuentwicklung recherchierte<br />

ein führender Hersteller von Hightech-<br />

Bustürsystemen nach progressiven Materialien,<br />

fortschrittlichen Fertigungsverfahren<br />

und flexiblen Entwicklungspartnern mit<br />

großem Know-how – und er wurde fündig:<br />

Die robusten, kaltgewalzten Aluminium<br />

Rund- und Steilgewindespindeln von<br />

Eichenberger. Heute managt eine perfekt<br />

integrierte, maßgeschneiderte Alu-Steilgewindetrieblösung<br />

Typ Speedy mit Spindel-<br />

Durchmesser 16 mm und einer Steigung<br />

von 90 mm in der innovativen Öffnungsmechanik<br />

die effektive Bewegung der<br />

Bustüren.<br />

Das Leichtmetall Aluminium, mit der<br />

Dichte von 2,7 g/cm³ besitzt eine hohe Festigkeit<br />

und zeichnet sich durch viele positive<br />

Materialeigenschaften aus. Bei einem<br />

Meter Gewindespindel Speedy 16 x 90 mm<br />

kommt so nur ein Gewicht von 0,533 kg zustande.<br />

Die Spindel in Stahl würde bei einem<br />

Meter 1,549 kg wiegen. Der Steilgewindetrieb<br />

erlaubt die effiziente Umsetzung<br />

von Linear- in Drehbewegung und<br />

höchste Verfahrgeschwindigkeiten bei<br />

niedrigen Drehzahlen. Weiter wird durch<br />

die optimale Kombination Aluminium,<br />

Mutter und Schmierung der beeindruckende<br />

Wirkungsgrad von 0,8 erreicht. Dies bietet<br />

dem Konstrukteur die Möglichkeit, auf<br />

kostengünstigere Teile zuzugreifen, wie<br />

z. B. auf einen kleineren Motor.<br />

Das neue Türsystem wird laut Bushersteller<br />

pro Fahrzeug dreimal benötigt. Dank<br />

dem Einsatz von Aluminium im gesamten<br />

Türbereich und der Unterstützung von<br />

Speedy wird im Vergleich zur herkömm-<br />

lichen Lösung eine Gewichtsreduktion von<br />

bis zu 35 kg pro Türe erzielt.<br />

Weitere Pluspunkte<br />

für Aluminium<br />

Der Hersteller des neuen Türsystems unterstreicht<br />

die hervorragende und wirtschaftliche<br />

Bearbeitbarkeit von Aluminium. Das<br />

silberweiße, leicht formbare Metall überzeugt<br />

rundum. In Bezug auf die Toleranzhaltigkeit<br />

steht Alu dem Stahl in keiner Weise<br />

nach. Bekanntlich kann mit hohen Schnittdaten<br />

gefahren werden. Der Werkzeugverschleiß<br />

fällt 10 bis 25 Mal geringer aus, als es<br />

bei Stahl der Fall ist. Auch präsentieren sich<br />

die Bearbeitungszeiten für die Endenbearbeitung<br />

im Produktionsprozess viel kürzer.<br />

Die Leichtmetall-Steilgewindespindeln<br />

16 x 90 sind im Einkauf bei Eichenberger<br />

5 bis 10 % günstiger als die aus Stahl.<br />

Die Anodisation ist ein bewährtes und<br />

gebräuchliches Verfahren zur Oberflächenveredelung<br />

von Aluminium. Das Ergebnis<br />

der Eloxierung ist eine extrem harte und<br />

kratzfeste Oberfläche, die eine Reibwertverminderung<br />

aufweist und einen verlässlichen<br />

Schutz gegen Korrosion garantiert,<br />

was maßgeblich zur langen Lebensdauer<br />

beiträgt. Die erzielbaren Schichthärten sind<br />

von der verwendeten Aluminiumlegierung<br />

abhängig und bewegen sich zwischen 350<br />

und 600 HV. Die Maßhaltigkeit des Werkstücks<br />

kann exakt berechnet werden, da<br />

sich Aluminium maßbeschichten lässt. Ein<br />

Drittel der erzeugten Beschichtung macht<br />

sich als Auftrag bemerkbar, zwei Drittel der<br />

Schicht diffundiert. Beim Eloxieren werden<br />

üblicherweise Schichtdicken von 5 bis 30 µm<br />

erzielt. Im Gegensatz zu anderen Metallbeschichtungen,<br />

die sich in der Bearbeitung<br />

anspruchsvoll zeigen und das Handling<br />

komplex ist, gilt die Handhabung von<br />

eloxierten Aluspindeln als einfach.<br />

www.gewinde.ch<br />

20 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Zahnriemen mit Carbonzugstrang<br />

für zwei Luftkissenfahrzeuge<br />

In zwei neuen Luftkissenfahrzeugen setzt der britische Hersteller<br />

Griffon Hoverwork Zahnriemen mit Carbonzugstrang der<br />

Contitech Power Transmission Group ein. Mit 5502 und 4956 mm<br />

handelt es sich dabei um die längsten Polyurethan-Riemen in<br />

unendlicher Ausführung, die der Hersteller bis dato gefertigt hat.<br />

Die zwei neuen Luftkissenfahrzeuge, die sich derzeit im Bau<br />

befinden, verfügen über je zwei Propeller und Turbinen, die im<br />

Zusammenspiel für die Fortbewegung der Luftkissenfahrzeuge<br />

sorgen. Angetrieben werden die Propeller und Turbinen per<br />

Zahnriemen. Aufgrund der hohen Kräfte, die beim Antrieb der<br />

Luftkissenfahrzeuge übertragen werden, eignet sich der Synchrochain<br />

Carbon gut für diese Anwendung. In den Fahrzeugen<br />

arbeiten je zwei Motoren mit 793 kW. Diese Leistung wird auch<br />

benötigt: Die Luftkissenfahrzeuge<br />

nehmen in etwa<br />

die Fläche eines Tennisplatzes<br />

ein und befördern<br />

bis zu 88 Personen.<br />

Herzstück des nahezu<br />

wartungsfreien Zahn -<br />

riemens ist der Carbonzugstrang,<br />

der sich bei<br />

gleicher Belastung noch<br />

weniger dehnt als ein Zugstrang aus Aramid. Hinzu kommt die<br />

hohe Steifigkeit des Cordes, wodurch Vorspannungsverluste<br />

minimiert werden.<br />

www.contitech.de<br />

Rollenketten und Zubehör in<br />

vielfältigen Varianten<br />

Basierend auf einem umfassenden<br />

Liefer- und Leistungsprogramm an<br />

Rollenketten (Ketten, Kettenräder,<br />

Ketten-Spannelemente, Spannritzel,<br />

Sicherheits-Rutschnaben,<br />

Kupplungen) in Norm-/Standardsowie<br />

in applikationsspezifischer<br />

Ausführung, und durch Konstruktionsservice<br />

sowie anwendungstechnischen<br />

Support unterstützt,<br />

erhalten die Kunden der Nozag AG montagefertige Komponenten<br />

oder anschlussfertige Komplettlösungen aus einer Hand. Der<br />

Hersteller bietet in seinem Programm eine große Anzahl an<br />

Kettentypen, die je nach Material und Auslegung vielfältigen<br />

Ansprüchen gerecht werden. Verfügbar sind Präzisions-Rollenketten<br />

aus Stahl und rostfreiem Stahl (DIN 8187, DIN 8188) in<br />

Standardausführung, dehnungsarme oder wartungsfreie<br />

Varianten sowie Ausführungen für den Dauerbetrieb bei hoher<br />

Feuchtigkeit und im Wasser. Das Sortiment gliedert sich u. a. in:<br />

Präzisions-Rollenketten, europäische Ausführung; Rollenkette<br />

Delta Titanium mit Eigenschaften Delta HR plus hohem Korrosionsschutz;<br />

Präzisions-Rollenkette, rostfrei, zum Betrieb in<br />

feuchter Umgebung und bei flüssigen Medien; Präzisions-Rollenkette<br />

Delta verte, wartungsfrei, für Anwendungen z. B. in der<br />

Lebensmittelindustrie; Präzisions-Rollenkette Ansi, amerikanische<br />

Ausführung; Kunststoff-Gleitschienen.<br />

www.nozag.ch<br />

Geprüft bis -40 °C<br />

Ihr zuverlässiger Partner<br />

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ist auch CCV drin.<br />

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bietet Ihnen die Sicherheit, dass alle relevanten<br />

Material- und Produkteigenschaften unter praxisnahen<br />

Bedingungen abgeprüft und freigegeben sind.<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Intelligent geschmiert<br />

Spezielles Compound löst Schmierungsprobleme in Wälzlagern<br />

Für eine hohe Lebensdauer von Wälzlagern ist die Schmierung entscheidend.<br />

Öl- und Fettschmierungen stoßen mitunter an ihre Grenzen. Ein<br />

Wälzlagerhersteller hat eine neuartige Schmierung entwickelt, die in<br />

Anwendungen mit geringen bis mittleren Drehzahlen herkömmliche<br />

Schmierungsprobleme lösen soll.<br />

Der Ausfall eines Wälzlagers kann eine<br />

ganze Maschine zum Stehen bringen.<br />

Die Ursache für Lagerschäden liegt sehr<br />

häufig in Schmierungsproblemen. Daher<br />

hat der Wälzlagerhersteller Koyo ein spezielles<br />

Compound entwickelt, das diese lösen<br />

soll: Solid Lubrication.<br />

Aufbau<br />

Solid Lubrication ist ein Compound, bestehend<br />

aus einem speziell entwickelten Polyethylen,<br />

synthetischem Öl und Additiven.<br />

70 % Öl werden in einem speziellen Mischverfahren<br />

mit 30 % PE und wenigen Additiven<br />

vermengt. Die Mischung kann anschließend<br />

mithilfe einer Spritzgussmaschine<br />

und einem entsprechenden<br />

Werkzeug in die freien Hohlräume eines<br />

Lagers gefüllt werden. Solid Lubrication besitzt<br />

eine offene, poröse Gelstruktur, die<br />

ständig Öl abgeben bzw. aufnehmen kann.<br />

Funktionsweise und Vorteile<br />

Bei der herkömmlichen Schmierung mit<br />

Fett wird dieses durch die normale Wälzbewegung<br />

in die freien Hohlräume gedrängt<br />

und fehlt dann unter Umständen an den<br />

Stellen, wo es dringend benötigt wird. Solid<br />

Lubrication füllt im Gegensatz dazu nahezu<br />

alle Hohlräume und gewährleistet dadurch<br />

eine permanente Zwangsschmierung. Das<br />

Compound enthält ca. dreimal mehr Öl als<br />

ein Fett aufnehmen kann.<br />

Solid Lubrication kann die Effizienz eines<br />

Lagers deutlich beeinflussen. Dies trifft besonders<br />

bei Anwendungen mit Schwenkbewegungen<br />

und hohen Lasten in Verbindung<br />

mit geringen bis mittleren Drehzahlen<br />

zu. In einigen Anwendungen wurde eine bis<br />

zu zehnmal höhere Lagerlebensdauer im<br />

Vergleich zu einer Fettschmierung erreicht.<br />

Die Wartungsinter valle sind höher, die Ausfallzeiten<br />

geringer als bei herkömmlichen<br />

Schmierungen. Gerade bei schwer zugänglichen<br />

Lagerungen führt das zu einer Verringerung<br />

des Wartungsaufwands. Eine aufwändige<br />

Zuführung des Schmierstoffs kann<br />

überflüssig werden.<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Bei Anwendungen in denen Schmierprobleme<br />

mit Schwenkbewegungen oder hohe<br />

Lasten mit geringen bis mittleren Drehzahlen<br />

vorliegen, kann Koyo Solid Lubrication eine<br />

sinnvolle Lösung sein. Eine weitere große Einsatzmöglichkeit<br />

sind wartungsfreie Wälzlagerlösungen.<br />

In einigen Fällen kann Koyo Solid Lubrication<br />

die Funktionen von anderen Lagerkomponenten<br />

übernehmen, wie z. B. die Nadelhalterung<br />

in einem vollrolligen Rollensatz anstelle<br />

Koyo-Solid-Lubrication-Wälzlager sind in<br />

Serienproduktion seit 2006. Die Schmiertechnologie<br />

wurde anfänglich an Nadel-<br />

einer Montagehülse als<br />

Transporthalterung.<br />

und Zylinderollenlagern<br />

für Anwendungen<br />

im Textilmaschinenbereich<br />

entwickelt.<br />

Die Solid-Lubrication-Technologie<br />

kann jedoch für viele weitere Lagerbauformen<br />

bis ca. 250 mm Außendurchmesser<br />

verwendet werden.<br />

Aufgrund der geringeren Drehzahlgrenze<br />

werden Solid-Lubrication-Lösungen meistens<br />

als vollrollige Version ausgeführt. Unter<br />

gewissen Voraussetzungen können<br />

sogar vollrollige Rollensätze verspritzt<br />

werden. Diese können dann vormontiert,<br />

lebensdauergeschmiert und ohne auf ­<br />

wendige Montagehülsen transportiert und<br />

einfach montiert werden.<br />

Als weitere Einsatzmöglichkeit wurden<br />

wartungsfreie Axiallager für Maschinen im<br />

Lebensmittelbereich konzipiert. Um den<br />

hohen Anforderungen gerecht zu werden,<br />

wurden Polyamid-Kerne verwendet, die<br />

mit Solid Lubrication umspritzt wurden.<br />

Diese sind dann für Maschinen im Lebensmittelbereich<br />

zugelassen, da in diesem Fall<br />

das Öl im Solid Lubrication eine NSF-H1-<br />

Zulassung besitzt. Weitere mögliche Anwendungsfelder<br />

sind:<br />

Textil- und Druckmaschinenmaschinen<br />

wie z. B. Webmaschinen mit ihren vielseitigen<br />

Schwenkbewegungen.<br />

n Achsen im Automobilbau, Agrar- oder<br />

Baumaschinenbereich – Achsschenkel<br />

und Gelenkverbindungen.<br />

n Hebel und Schwenkarme im Automobilbereich<br />

und Agrar- oder Baumaschinenbereich<br />

wie Bremshebel, Lenkung oder<br />

Radaufhängungen.<br />

n Verpackungsmaschinen im Lebensmittelbereich<br />

oder Streckblasvorrichtungen.<br />

n Führungsrollen in Hubgerüsten wie z. B.<br />

in Gabelstaplern.<br />

n Alle möglichen Arten von Stütz- und Kurvenrollen<br />

die wartungsfrei ausgelegt werden<br />

sollen.<br />

Der Temperaturbereich liegt zwischen -40<br />

und 85 °C für die Anwendung. Kurzzeitige<br />

Spitzen bis 100 °C können toleriert werden.<br />

Die statische und dynamische Tragzahl des<br />

Lagers bleiben nach dem Auftrag von Solid<br />

Lubrication unverändert.<br />

www.koyo.de<br />

22 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Belastbare und formstabile<br />

Sphäroguss-Kupplung<br />

Die Flender-N-Bipex von Siemens ist eine elastische Klauenkupplung<br />

mit optimierter Nockengeometrie und neu entwickelten<br />

Elastomeren als Werkstoffe für verbesserte Standzeiten. Verfügbar<br />

ist die aus Sphäroguss hergestellte Kupplung in zehn Baugrößen.<br />

Im Vergleich zu bisherigen Lösungen hat der Hersteller das<br />

Drehmoment um 10 bis 20 % erhöht. Die Elastomere sind in drei<br />

Shore-Härten erhältlich. Sie erlauben einen Einsatz im Temperaturbereich<br />

von -50 bis<br />

+100 °C und zeichnen sich<br />

durch hohe Druckbelastbarkeit,<br />

Abriebresistenz,<br />

Formstabilität und Verformungswilligkeit<br />

aus. Durch<br />

das angewandte Gießverfahren<br />

erhöhen sich die<br />

Freiheitsgrade für die<br />

Formgebung der Nocken.<br />

Somit ist es möglich, die<br />

Kontur so zu gestalten, dass die Flächen der Lastflanken optimal<br />

tragen. Dadurch ergibt sich eine Verschleißminimierung bei<br />

Leistungserhöhung. Die Kupplungen eignen sich für Applikationen<br />

mit Hydraulik und mit Getriebemotoren im Maschinenbau<br />

und in der Chemie-, Umwelt- und Stahlindustrie.<br />

www.siemens.de<br />

Dichtungen: Neuer Werkstoff<br />

für Pharmaindustrie und Medizintechnik<br />

Für die hochsensiblen Produktionsprozesse<br />

in der Pharmaindustrie,<br />

Biotechnologie und<br />

Medizintechnik hat der<br />

Dichtungshersteller C. Otto<br />

Gehrckens den EPDM-<br />

Compound AP 306 entwickelt.<br />

Der Werkstoff aus der Serie COG<br />

Hygienicseal verfügt über die<br />

wichtigsten Zulassungen für die Anwendungen in den anspruchsvollen<br />

Branchen. Neben der Unbedenklichkeitsprüfung gemäß<br />

FDA 21. CFR 177.2600 besitzt der AP 306 die Freigabe nach<br />

USP-Klasse VI im Chapter 88 bis +121 °C und Chapter 87. Auch<br />

den Test auf Zytotoxizität (nach ISO 10993-5:2009) hat der<br />

Compound bestanden. Die niedrigen Migrationswerte dieses<br />

EPDM-Compounds sind vor allem in Anwendungen gefordert, wo<br />

das Risiko einer Kontamination mit den abzudichtenden Medien<br />

besteht, z. B. bei der Zellkultivierung oder Insulinproduktion.<br />

Darüber hinaus beweist der Werkstoff eine hohe Widerstandsfähigkeit<br />

im Kontakt mit CIP- und SIP-Medien und ist zudem in<br />

Anwendungen mit WFI-Wasser geeignet. Der Einsatztemperaturbereich<br />

von -40 bis +150 °C macht den Werkstoff zur flexiblen<br />

Größe für die besonderen Anforderungen im Produktionsprozess.<br />

www.cog.de<br />

Augmented-Reality-App zeigt Kupplungen in neuer Dimension<br />

Mithilfe der neuen App der R+W Antriebselemente GmbH<br />

erscheint die Produktpalette in einer ganz neuen Dimension.<br />

Aufgrund der Augmented-Reality-Technologie verschmelzen<br />

hierbei die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt. Jede<br />

Produktabbildung in der Broschüre des Kupplungsherstellers ist<br />

mit zusätzlichen Informationen hinterlegt. Mithilfe eines<br />

Smartphones oder Tablet-PCs lassen sich diese in einer<br />

erweiterten Realität betrachten. Die App erkennt dabei die<br />

Produktabbildung als Scanvorlage und stellt die „Augmented-<br />

Reality-Inhalte dar. 3D-Modelle, Animationen, Videos und weitere<br />

Informationen warten so darauf, entdeckt zu werden.<br />

Die kostenlos verfügbare App ist über den Apple Store oder den<br />

Google Play Store erhältlich und für alle iOS-Geräte ab Version 7.0<br />

oder für Android ab Version 4.1 geeignet.<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

VLT® Midi Drive FC 280<br />

Passt sich Ihrer Anwendung an<br />

flexibel, kommunikativ,<br />

benutzerfreundlich<br />

So wandlungsfähig wie ein Chamäleon dank seiner<br />

Eigenschaften wie:<br />

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Tel. +49 69 8902-0, E-mail: vlt@danfoss.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Vorteilhaft eingebettet<br />

Verbundseil als Tragmittel im Aufzugbau spart Platz und mindert Geräusche<br />

MSV Liberec. Das in der tschechischen<br />

Stadt Liberec ansässige Unternehmen ist<br />

seit rund 20 Jahren im Aufzugbau tätig. Vier<br />

Anlagen hat MSV Liberec bereits mit dem<br />

Verbundseil realisiert, eine fünfte wird in<br />

Kürze fertiggestellt.<br />

Drei der mit dem Polyrope ausgerüsteten<br />

Aufzüge installierte MSV Liberec in einer<br />

Wohnanlage in Decín, einer Stadt im Norden<br />

Tschechiens. Das Objekt: ein langgezogener,<br />

achtstöckiger Bau mit drei Eingängen.<br />

Die Aufzüge haben eine Nennlast von<br />

450 kg und befördern bis zu fünf Personen.<br />

Die alten Aufzüge waren störungsanfällig,<br />

genügten kaum noch aktuellen Sicherheitsanforderungen.<br />

Fahrkomfort und Optik<br />

ließen ebenfalls zu wünschen übrig. „Bei<br />

Über 100 Jahre war das Stahlseil als Tragmittel aus dem Aufzugbau nicht<br />

wegzudenken. Um die Jahrtausendwende entstanden mit robusten<br />

Polyurethanriemen erste Alternativen, die aus patentrechtlichen Gründen<br />

zunächst nur ausgewählten Aufzugkonzernen vorbehalten waren. Wie<br />

das Beispiel des Aufzugherstellers MSV Liberec zeigt, könnte sich diese<br />

Situation bald grundlegend ändern. Denn das tschechische Unternehmen<br />

setzt ein Verbundseil ein, das dem freien Markt und somit Aufzugbauern<br />

in der ganzen Welt zur Verfügung steht.<br />

Im Polyrope von ContiTech werden 2 mm<br />

starke Stahlseile, die aus 49 Einzellitzen bestehen,<br />

in einen Mantel aus Polyurethan eingebettet.<br />

Sie verleihen dem Verbundseil seine<br />

hohe Zug- und Bruchfestigkeit. Der Mantel ist<br />

abriebfest, hydrolysebeständig und weist sehr<br />

gute Traktionseigenschaften auf.<br />

Die Zulassung des Polyrope als Tragmittel<br />

für Aufzüge wurde vom niederländischen<br />

Liftinstituut nach erfolgreicher<br />

Baumusterprüfung im Jahr 2013 erteilt.<br />

Echte Pionierarbeit<br />

Tschechische Aufzugbauer gehören zu den<br />

ersten, die das Polyrope als Tragmittel für<br />

ihre Anlagen einsetzen. Großen Anteil daran<br />

hat Bohumil Kaplan, Geschäftsführer<br />

des tschechischen ContiTech-Partners<br />

Tyma. Im Rahmen der Interlift 2013, Weltleitmesse<br />

für Aufzugtechnik, nahm er das<br />

Verbundseil erstmals in Augenschein. „Das<br />

Polyrope hat mich auf Anhieb überzeugt, da<br />

es weder korrodiert noch gewartet werden<br />

muss, leichter ist und eine längere Lebensdauer<br />

aufweist als Stahlseile“, sagt Kaplan.<br />

Er stellte das Verbundseil zahlreichen<br />

tschechischen Aufzugbauern vor – und<br />

stieß dabei auf großes Interesse.<br />

Bevor das Polyrope jedoch eingesetzt<br />

werden konnte, galt es, echte Pionierarbeit<br />

zu leisten. Denn während der Markt für mit<br />

Stahlseilen betriebene Aufzüge Antriebe,<br />

Treibscheiben und Umlenkrollen in Hülle<br />

und Fülle bereithält, mussten diese für das<br />

neuartige Tragmittel erst entwickelt<br />

werden. Es fanden sich jedoch schnell<br />

tschechische Zulieferer, die die Marktchancen<br />

des Verbundseils erkannten. So entwickelte<br />

das Unternehmen EM Brno Antrieb<br />

und Treibscheibe, die Firma Z-Pro<br />

steuerte Umlenkrollen aus Stahl bei. Zur<br />

Befestigung des Polyrope an Aufzugkabine<br />

und Gegengewicht standen Endverbinder<br />

des deutschen Fördertechnikspezialisten<br />

Süther & Schön bereit. Dem Einsatz des<br />

Polyrope stand somit nichts mehr im Wege.<br />

Vorteile für die Konstruktion<br />

Zu den ersten Unternehmen, die das Polyrope<br />

eingesetzt haben, gehört die Firma<br />

Der Einsatz des Verbundseils<br />

spart Raum im Schacht<br />

näherer Betrachtung wurde klar, dass ein<br />

Komplettaustausch langfristig wirtschaftlich<br />

sinnvoller ist als eine Modernisierung“,<br />

berichtet Radim Jirasek, Leiter der technischen<br />

Abteilung von MSV Liberec.<br />

Doch warum entschied sich MSV Liberec<br />

für das Polyrope als Tragmittel? „Wir hatten<br />

es mit relativ engen Schächten zu tun. In<br />

dieser Hinsicht war das Polyrope interessant,<br />

da wir Treibscheiben und Umlenkrollen<br />

mit wesentlich kleinerem Durchmesser<br />

einsetzen konnten, was Raum im Schacht<br />

spart“, erklärt Jirasek. Durch den Einsatz des<br />

Verbundseils werden außerdem Antriebsmotoren<br />

möglich, die ohne Getriebe und<br />

ohne Maschinenraum auskommen. „Da in<br />

Decín Maschinenräume vorhanden waren,<br />

haben wir die Antriebe auch hier eingebaut.<br />

Nichtsdestotrotz konnten wir dank des<br />

Polyrope viel kompakter bauen“, sagt<br />

Jirasek. Das Verbundseil bringt zudem gute<br />

Traktionseigenschaften mit sich, ist biegefähiger<br />

und gleichzeitig leichter und bruchsicherer<br />

als ein Stahlseil.<br />

Vorteile im Betrieb<br />

Diese Vorzüge bei der Konstruktion sind jedoch<br />

nicht alles. Vor allem Nutzer profitieren<br />

vom Einsatz des Polyrope. Denn die<br />

Elastizität des Mantels aus Polyurethan mindert<br />

Abrollgeräusche und Vibrationen im<br />

Betrieb. „Dadurch ermöglicht das Polyrope<br />

einen wesentlich leiseren Aufzugbetrieb,<br />

auch der Fahrkomfort steigt“, sagt Jirasek.<br />

www.contitech.de<br />

24 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Gerollte Bronze-Gleitlager trotzen hohen Belastungen<br />

Wer Lagertechnik für raue Umgebungsbedingungen sucht, ist mit gerollten Bronze-<br />

Gleitlagern gut beraten. Die robusten Lösungen sind Teil des neuen Gleitlager-<br />

Sortiments von Findling Wälzlager. Die Klassifizierung nach Abeg setzt das<br />

Unternehmen auch bei den Gleitlagern um.<br />

Gerollten Bronzegleitlagern machen hohe Belastungen und lange Standzeiten nichts<br />

aus. Sie zeichnen sich durch einen geringen Verschleiß, ein hohes Druckaufnahmevermögen<br />

und eine gute Schmierung aus. Der Standardwerkstoff ist Zinn-Phosphorbronze<br />

(CuSn8P). Verfügbar ist eine große Auswahl an Legierungen, aus der anwendungsbezogen<br />

gewählt werden sollte. Bei diesen Modellen sind Schmierstoffreservoirs<br />

realisierbar; sie ermöglichen einerseits eine Einlagerung von Fremdkörpern und<br />

Abrieben und andererseits eine Verlängerung der Nachschmierintervalle. Die<br />

Reservoirs können in verschiedenen Formen ausgeführt werden: Bei einer Fettschmierung<br />

werden bevorzugt Rauten eingesetzt, Kalotten eignen sich bei flüssigen Schmierstoffen<br />

bzw. Ölen. Löcher sind sowohl für Fett als auch Öl verwendbar.<br />

www.findling.com<br />

Mineralgusssystem mit großer<br />

Gestaltungsfreiheit in der Formgebung<br />

Bei der Herstellung von Spannelementen aus Mineralguss setzt das<br />

Heinrich Kipp Werk auf individuelle Lösungen. Zu diesem Zweck<br />

nutzt das Unternehmen das System Kipp Block, das eine große Gestaltungsfreiheit<br />

in der Formgebung ermöglicht. Gewindeeinsätze und<br />

Führungen werden passgenau in der Gießform platziert. Lastanker<br />

sowie Luft- und Hydraulikanschlüsse sind ebenfalls leicht<br />

integrierbar. Kipp-Block-Elemente sind korrosionsfrei. Sie<br />

bestehen aus Mineralguss, einem 2-Stoff-Material, das im<br />

Kaltgießverfahren gegossen und anschließend ausgehärtet wird.<br />

Türme und Platten verfügen über gute Dämpfungseigenschaften<br />

und eine minimale Wärmeleitfähigkeit. Zudem haben sie ein geringes<br />

Eigengewicht. Mit einer Dichte von ca. 2,3 kg/dm³ ist der Werkstoff leichter als<br />

Aluminium.<br />

Anwendung findet das Mineralgusssystem u. a. im Vorrichtungs- und Spannmittelbau.<br />

Kipp-Block-Elemente sind in verschiedenen Größen (mit oder ohne Stahlmantel)<br />

verfügbar. Standardmäßig sind die Elemente mit Rastersystem in den Systemgrößen<br />

M12/F7 und 16/F7 mit Raster 40 und 50 erhältlich.<br />

www.kipp.com<br />

Flexibel und leicht: PET-Distanzelement<br />

Antriebstechnik, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie<br />

Luftfahrttechnik benötigen hochpräzise Distanzelemente<br />

für die schnelle und kostengünstige Montage.<br />

Speziell abgestimmt auf die Leichtbau-Ansprüche<br />

dieser Branchen entwickelte Martin die mehrschichtige<br />

Polyester-Zwischenlage M-Tech L PET: Statt der<br />

Verwendung vieler einzelner Einstellelemente schält<br />

der Anwender hier ab, was zu viel ist und setzt den<br />

passgenauen Rest ein. Dabei wiegt das Distanzelement<br />

mit einer Dichte von 1,38 g/cm 3 nur halb so<br />

viel wie die Alternative M-Tech L Alu. Zudem ist sie korrosionsfrei und preiswerter als<br />

Passscheiben aus nichtrostendem Metall. Die mechanische Druckbelastbarkeit ist hoch<br />

und die Hitzebeständigkeit reicht bis 85 °C. Ein weiterer Pluspunkt ist die Haptik: Die<br />

dünnen Folien der M-Tech L PET lassen sich einfach und ohne Verletzungsgefahr anbzw.<br />

abschälen, da sie keine scharfen Kanten haben. Die Distanzelemente sind in<br />

Folienstärken von 0,05 und 0,1 mm erhältlich. Die Gesamtdicken reichen in<br />

0,5-mm-Schritten bis 3,0 mm.<br />

www.georg-martin.de<br />

Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 25<br />

Isel.indd 1 10.08.<strong>2015</strong> 13:03:30


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Schallschlucker für die<br />

Kälte-, Luft- und Klimatechnik<br />

Das Vorleitgitter Flowgrid von EBM-Papst ist<br />

eine effiziente Maßnahme zur Schallreduzierung<br />

für die Luft- und Klimatechnik und<br />

zum Patent angemeldet. Bisher ist das<br />

Vorleitgitter für größere Axial- und Radialventilatoren<br />

bis Baugröße 990 bekannt. Seit<br />

kurzem bietet der Hersteller den Schallschlucker<br />

auch für kleine Radialventilatoren<br />

mit Durchmessern von 190 bis 250 mm an.<br />

Durch die Verwendung eines Vorleitgitters konnte bei einem<br />

Radialventilator der Baugröße 190, der in einem Lüftungsgerät<br />

eingebaut war, der saugseitige Schallleistungspegel um mehr als<br />

2 dB(A) und der Drehklang um 15 dB verringert werden. Das<br />

Vorleitgitter ist aus einem Verbundwerkstoff gefertigt und optional<br />

auch in der Materialqualität 5VA gemäß der Brennbarkeitsklasse<br />

nach UL94 erhältlich.<br />

www.ebmpapst.com<br />

Berechnungsmodell zur präziseren<br />

Bestimmung der Wälzlagerlebensdauer<br />

Das Unternehmen SKF hat ein<br />

Berechnungsmodell entwickelt, das<br />

zusätzliche Einflussfaktoren für die<br />

Wälzlagerlebensdauer berücksichtigt<br />

und eine realistischere Bestimmung<br />

der Lebensdauer ermöglicht. Mit dem<br />

neuen „SKF Generalized Bearing Life Model“ können<br />

Erstausrüster und Endanwender die tatsächlichen Anwendungsbedingungen<br />

genauer in die Wälzlagerauswahl einbeziehen und<br />

dadurch die Lagerlebensdauer verlängern. Letztendlich reduziert<br />

das Modell somit die Gesamt-Betriebskosten. Ein weiteres<br />

Merkmal des Berechnungsmodells ist die Möglichkeit zur Integration<br />

jüngster tribologischer und materialwissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse. Das bedeutet auch: Das Modell zur Berechnung der<br />

Lagerlebensdauer lässt sich zusammen mit dem wissenschaftlichen<br />

Fortschritt weiterentwickeln.<br />

www.skf.com<br />

Planetengetriebe-Baureihe mit geringem Getriebespiel<br />

Die Planetengetriebe-Baureihe HPN von Harmonic Drive ist in fünf<br />

Baugrößen mit acht Untersetzungen bei einem wiederholbaren<br />

Spitzendrehmoment zwischen 9 und 752 Nm verfügbar. Aufgrund<br />

des eingeschränkten Getriebespiels von


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Stoßdämpfer online berechnen und auswählen<br />

Die Zimmer Group bietet eine Online-Auslegungssoftware zur Berechnung und Auswahl von<br />

Stoßdämpfern an. Das Tool führt schnell zu fundierten Auswahlentscheidungen und vereint die<br />

Funktionen Berechnung, Auswahlhilfe sowie Konfigurator. Der Nutzer kann zwischen einer Vielzahl<br />

von verschiedenen Lastfällen den passenden auswählen. Dabei wird zwischen translatorischen und<br />

rotatorischen Bewegungen unterschieden. Aus den eingegebenen Werten berechnet die Software<br />

Werte wie etwa die Energieaufnahme pro Hub und pro Stunde, die Aufprallgeschwindigkeit sowie die<br />

jeweilige Auslastung. Die Ergebnisse lassen sich nach der Auslastung pro Hub oder pro Stunde sowie<br />

sämtlichen technischen Daten sortieren. Je nach Filter bietet die Software automatisch geeignetes<br />

Zubehör oder Ausstattungsoptionen an. Da die Stoßdämpferauswahlhilfe online zur Verfügung steht,<br />

muss der Kunde keinerlei Software installieren und kann nicht nur mit jedem PC oder Laptop,<br />

sondern auch mit Smartphones oder Tablets darauf zugreifen.<br />

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Neue Vierkant- und Rundprofile aus Aluminium<br />

BOT.indd 1 16.01.<strong>2015</strong> 10:20:38<br />

2014 stellte BeeWaTec ein System aus Vierkant- und Rundprofilen<br />

aus Aluminium vor. Das wandlungsfähige Rohrstecksystem kommt<br />

beim Auf-, Ab- und Umbau ohne besondere Spezialwerkzeuge aus.<br />

Das intelligente Baukastensystem mit seinen vielseitigen Verbindungs-<br />

und Anbauteilen wie Gelenkauslegern, Ablagen, Kabelhaltern,<br />

Lochwänden und Einhängeschienen für Greifschalen eignet<br />

sich zum Beispiel für vielfältige stabile und zuverlässige Lösungen<br />

wie Kanban-Systeme, Durchlaufregale, Transportwagen, Routenzüge<br />

und Arbeitsplätze. Die Aluminium-Vierkantprofile sind in den Standardprofilmaßen<br />

40 x 40 mm, 80 x 40 mm und – in Ergänzung zu den Vierkant-Stahlrohrprofil-Systemen<br />

– in 45 x 45 mm erhältlich. Für höchste Belastungen stehen Vierkantprofile mit den Maßen<br />

60 x 60 mm zur Verfügung, die durch integrierte Hubsysteme ergänzt werden können. Die neuen<br />

Aluminium-Rundprofile sind mit 28 mm Durchmesser lieferbar.<br />

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Broschüre: Antriebskomponenten aus Edelstahl<br />

Die Lebensmittelindustrie, die chemische Industrie, die medizintechnische und pharmazeutische<br />

Industrie oder die Vakuumtechnologie – Beispiele von Anwendungen, in denen antriebstechnische<br />

Komponenten hohe Anforderungen hinsichtlich ihrer gewählten Materialien erfüllen müssen. Orbit<br />

Antriebstechnik stellt hierfür eine aktuelle Broschüre vor, die sich diesem Thema widmet. In der<br />

Druckschrift findet der technische Anwender auf 36 Seiten ein umfassendes Programm an Antriebskomponenten,<br />

die komplett aus Edelstahl gefertigt sind oder für spezielle Branchen zugelassene<br />

Materialkombinationen besitzen, z. B. FDA-konforme Materialien oder minimalst ausgasende<br />

technische Kunststoffe für die Vakuumtechnologie.<br />

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Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 27


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Zum Schutz der Maschine<br />

Drehmomentbegrenzer überzeugen aus Funktions- und Betriebskostensicht<br />

Herzstück eines jeden Kunststoffextruders ist die Schnecke. In vielen Fällen<br />

verarbeiten die Maschinen unterschiedliche Ausgangsstoffe. Hierdurch<br />

kann es zu Blockaden der Schnecke kommen, die daher durch einen<br />

Drehmomentbegrenzer geschützt werden müssen.<br />

Kunststoffextruder werden in vielen<br />

Industriebereichen zur Produktion ganz<br />

unterschiedlicher flexibler und starrer Profile<br />

und Produkte eingesetzt. Oft wurde die<br />

Schnecke für eine ganz bestimmte Anwendung<br />

entwickelt und ist das teuerste Bauteil<br />

der Maschine. Im Betrieb muss sie deshalb<br />

so geschützt werden, dass sie im Falle einer<br />

Blockade oder Überlast keinen Schaden<br />

nimmt. Außerdem sollte es möglich sein,<br />

nach Beseitigung des Produktstaus die<br />

Schutzmechanismen an der Maschine zu<br />

reaktivieren und die normale Produktion<br />

schnellstmöglich fortzusetzen.<br />

Dass ein Sicherheitsmechanismus zum<br />

Schutz der Schnecke im Überlastfall eine<br />

sinnvolle Einrichtung ist, versteht sich<br />

von selbst.<br />

Nicht ohne Schutzkomponente<br />

Die Lösemomente der Drehmomentbegrenzer decken einen<br />

Einstellbereich von 450 Nm bis 15 000 Nm ab<br />

Bei der Entwicklung einer Maschine sollte<br />

der Drehmomentbegrenzer idealerweise so<br />

nah wie möglich an der potenziellen<br />

Blockadestelle angeordnet werden. So können<br />

Drehmoment und Massenträgheit des<br />

Systems schnell und effektiv vom blockierten<br />

Bereich entkoppelt werden. Das System<br />

kann dann im Leerlauf auslaufen ohne der<br />

Maschine weiteren Schaden zuzufügen.<br />

Bei der Konstruktion von Kunststoffextrudern<br />

muss einerseits die Gestaltung der<br />

Schraube auf die Anwendung und das Ausgangsmaterial<br />

abgestimmt werden und andererseits<br />

für ausreichend Antriebsleistung<br />

für diesen Prozess gesorgt werden. Die<br />

Einplanung einer Schutzkomponente zwischen<br />

diesen beiden Elementen ist unabdingbar<br />

für den Erhalt der teureren Komponenten<br />

im Fall einer Blockade oder<br />

Überlast.<br />

Modular und zuverlässig<br />

Die modularen Drehmomentbegrenzer der<br />

UEP-Serie (Ultimate Extruder Protection)<br />

von Bibby Turboflex, einem Unternehmen<br />

von Altra Industrial Motion, wurden im<br />

Hinblick auf maximalen Schutz vor Überlast<br />

bzw. kostspieligen Schäden und Ausfallzeiten<br />

entwickelt. Die wesentlichen Vorteile<br />

sind einfacher Einbau, präzise Wiederholbarkeit<br />

des Lösemoments bei minimalem<br />

Unterschied zwischen statischer und<br />

dynamischer Auslösung, einfache, schnelle<br />

Rückstellung von Hand und geringfügige<br />

Wartungskosten.<br />

Der UEP-Drehmomentbegrenzer ist das<br />

Ergebnis von über 30 Jahren Erfahrung in<br />

rauen Anwendungsumgebungen und kontinuierlicher<br />

Optimierung bis zum aktuellen<br />

Produktsortiment. Dank ihrer Erfolgs bilanz<br />

haben sich die UEP-Produkte zum Branchenstandard<br />

für Doppelschneckenextruder<br />

entwickelt.<br />

Die modularen Drehmomentbegrenzer<br />

der UEP-Serie wurden speziell als Alternative<br />

zum Scherstiftschutz für Antriebe mit<br />

hohen Drehmomenten konzipiert, bei denen<br />

durch konsistentes Lösemoment und<br />

schnelle Rückstellbarkeit die Ausfallzeiten<br />

deutlich reduziert werden sollen. Durch die<br />

relativ hohe Manipulationssicherheit können<br />

außerdem Unbefugte daran gehindert<br />

werden, das Lösemoment zu verändern,<br />

das je nach Anwendung von 450 Nm bis<br />

15 000 Nm reichen kann.<br />

Die UEP-Drehmomentbegrenzer wurden<br />

im Hinblick auf größtmögliche Flexibilität<br />

beim Einbau konstruiert. So kann der mittlere<br />

Teil des Moduls ausgebaut werden ohne<br />

zuvor den Motor oder das Getriebe zu<br />

bewegen. Ein weiterer Vorteil dieser Bauart<br />

ist die einfache Durchführung aller Wartungsarbeiten<br />

und einer eventuellen Neueinstellung.<br />

Zu diesem Zweck wird, ohne<br />

Austausch des gesamten Drehmomentbegrenzers,<br />

lediglich das mittlere Bauteil herausgenommen.<br />

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mit 1.700.000 bis 5.450.000 Nm<br />

Die neue PLANUREX® 3Serie bietet beispiellose Leistungsfähigkeit,<br />

außerordentliche Qualität und höchste Flexibilität.<br />

Das beweisen wir Ihnen mit dem besten Gewichts-<br />

Drehmoment-Verhältnis und einem Wirkungsgrad, der<br />

Maßstäbe setzt, mit maximaler Betriebssicherheit auch bei<br />

prozessbedingten Lastspitzen und mit einer generell um<br />

zwölf Monate erweiterten Gewährleistung. Was auch<br />

immer Sie von Ihrer Getriebelösung erwarten: Erwarten<br />

Sie mehr –von PLANUREX 3.<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

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Spindellager in P4-Genauigkeit<br />

Mutter für bündiges<br />

Einpressen<br />

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Die Typ-F4-Einpressmuttern<br />

von PEM<br />

eignen sich für alle<br />

Anwendungen,<br />

die ein beidseitig<br />

bündig abschließendes,<br />

tragfähiges<br />

Gewinde in dünnen<br />

Edelstahlblechen erfordern.<br />

Sie sind ab sofort über<br />

KVT-Fastening erhältlich. Für<br />

die Montage ist lediglich ein<br />

rundes Loch erforderlich, das<br />

vor dem Einpressvorgang nicht<br />

entgratet werden muss. Bei<br />

richtiger Installation bleiben<br />

die Ober- und Unterseite des<br />

Blechs flach, da nichts<br />

übersteht. Der Sechskantkopf<br />

der Einpressmutter und das<br />

PEM-Einpress-Design sorgen<br />

für eine hohe Auspress-, Zugund<br />

Verdrehfestigkeit. Das<br />

Blech lässt sich nach der<br />

Montage weiterverarbeiten.<br />

Die Muttern bestehen aus<br />

rostbeständigem Stahl (AISI<br />

400) und eignen sich für Bleche<br />

ab einer Stärke von 1,53 mm<br />

und bis zu einer Rockwell-<br />

Härte von HRB 88 beziehungsweise<br />

einem Brinell-Härtewert<br />

von HB 183. Für Bleche unter<br />

HRB 70 sollte der Typ F zur<br />

Verwendung kommen. Die<br />

Muttern gibt es in den<br />

Gewindegrößen M2 bis M6.<br />

Für einfache Frässpindeln mit Riemenantrieb oder auch schnelllaufende<br />

Elektromotoren bietet Schaeffler eine Reihe von Spindellagern<br />

in P4-Laufgenauigkeit an. Die offenen Einzellager sind mit einem<br />

wälzkörpergeführten Kunststoffkäfig und großen Stahlkugeln in der<br />

Durchmesserreihe B70 ausgestattet. Mit Druckwinkeln von 15 und<br />

25° und einer Standardvorspannung in der Klasse UL entsprechen<br />

die Lager bis auf die Genauigkeit mechanisch den P4S-Spindellagern<br />

der Reihe B70. Die verfügbaren Bohrungsdurchmesser reichen dabei<br />

von 25 bis 100 mm. Zusätzlich sind FAG-P4-Spindellager bereits mit<br />

einem Datamatrix-Code ausgestattet, der in Verbindung mit der App<br />

Precision Desk die Überprüfung der Echtheit des Lagers ermöglicht und zukünftig weitere Funktionalitäten<br />

bietet, z. B. den Abruf von Informationen zu Leistungsfähigkeit<br />

und<br />

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Einbau.<br />

www.schaeffler.de<br />

Tieftemperaturflexibler Dichtungswerkstoff<br />

Eine der zentralen Branchenforderungen der Armaturen- und Gasindustrie ist seit Jahren die nach<br />

einem Dichtungswerkstoff mit einer geeigneten Tieftemperaturflexibilität, normkonform nach DIN<br />

EN 14141. Bisher gab es hierfür keinen geeigneten FKM-Dichtungswerkstoff. C. Otto Gehrckens hat<br />

jetzt den kälteflexiblen FKM-Compound Vi 840 entwickelt. Dieser ist nach DVGW DIN EN 682 (Typ<br />

GBL) erfolgreich getestet. Darüber hinaus hält der Werkstoff aber auch die wichtige Tieftemperaturflexibilität<br />

von über -40 °C ein und entspricht damit den<br />

Anforderungen zur Erfüllung der DIN EN 14141. Mit einem<br />

TR-10-Wert von -40,1 °C eignet sich dieser Hightech-<br />

Compound für einen Einsatz bis -46 °C und erfüllt somit auch<br />

die wichtigen API 6A & 6D Normen. Zusätzlich stellt er seine<br />

Beständigkeit unter Beweis, belegt anhand der Norm DIN EN<br />

13787. Diese Kombination von Eigenschaften ist laut Hersteller<br />

für einen FKM-Dichtungswerkstoff im Markt bisher einzigartig.<br />

www.cog.de<br />

Kugellager-Gehäuseeinheiten-Baureihe erweitert<br />

Weiss.indd 1 17.03.2014 07:43:40<br />

Das Unternehmen Timken hat eine neue Produktlinie von Kugellager-Gehäuseeinheiten der<br />

UC-Baureihe entwickelt. Diese Produktlinie erweitert das Angebot an Gehäuseeinheiten und ist eine<br />

Reaktion auf die globale Nachfrage nach metrischen und zölligen Kugellager-Gehäuseeinheiten für<br />

Standardbelastungen. Verfügbar sind die Einheiten in einem breiten Größenbereich von 12 bis<br />

90 mm Wellendurchmesser. Die Einheiten werden nach präzisen Qualitätsstandards und strengen<br />

Anforderungen gefertigt. Ihre Leistung wird in umfassenden internen Prüfungen validiert.<br />

www.kvt-fastening.de<br />

www.timken.com<br />

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bis 42.000 Upm und 150 bar<br />

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Christian Maier GmbH & Co. KG<br />

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30 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong><br />

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1 31.01.2013 08:07:40


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Geteilte Zylinderrollenlager weiterentwickelt<br />

NSK beliefert die Anlagenhersteller und<br />

-betreiber der Stahlindustrie seit<br />

Jahrzehnten mit hochwertigen, langlebigen<br />

Wälzlagern und stellt nun eine optimierte<br />

Version der geteilten Zylinderrollenlager<br />

vor, die in den Führungsrollen zum Einsatz<br />

kommen. Die geteilte Bauweise bietet den<br />

Vorteil, dass die Lager bei ungeteilten<br />

Führungsrollen eingesetzt werden können.<br />

Die jetzt verfügbare optimierte Version<br />

dieser Lager ist u. a. mit einer neuen<br />

Labyrinthdichtung ausgestattet, deren<br />

Dichtwirkung unabhängig von der Ausdehnung<br />

bzw. Kontraktion des Lagerwerkstoffs ist, die durch Temperaturveränderungen in<br />

bzw. an der Walzanlage bedingt sind. Unabhängig von diesen Veränderungen behält die<br />

Dichtlippe immer den Kontakt zur Außenseite des Lagerinnenrings. Außerdem erlaubt<br />

die neue Dichtung die Verwendung von bis zu 30 % breiteren Zylinderrollen, die<br />

entsprechend höhere Kräfte aufnehmen können. Deshalb sind die neuen Lager für<br />

höhere Lasten geeignet, sodass kleinere Führungsrollen verwendet werden können.<br />

Zugleich konnten die Austauschintervalle verlängert werden. Eine weitere Neuerung<br />

gegenüber der Vorgängerversion ist die Eignung der Lager für Öl-Luft-Schmierung.Die<br />

neuen geteilten Zylinderrollenlager sind für Wellendurchmesser von 100 bis 190 mm<br />

lieferbar. Die Anschlüsse für Schmierung, Kühlung und Befestigung der Gehäuse<br />

werden vom Hersteller individuell nach den Anforderungen der Anwender gestaltet.<br />

www.nsk.com<br />

Hochwertige<br />

Materialien,<br />

modernste<br />

Technologien<br />

und optimale<br />

Arbeitsprozesse<br />

sind die Basis<br />

unserer Arbeit.<br />

Sensibilität<br />

und Erfahrung<br />

Flanschdichtung für aseptische Prozesse<br />

Die 2K-Flanschdichtung HD von Parker ist langfristig dicht, verschleißbeständig und für<br />

den Einsatz in hygienisch sensiblen Bereichen bestimmt. Sie eignet sich für aseptische<br />

Herstellprozesse in der Pharmaproduktion, der Biotechnik, der Kosmetikindustrie, der<br />

chemischen Verfahrenstechnik oder in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. Der<br />

nahezu bündige Übergang zur Anschlussstelle (± 0,008") verhindert Toträume und<br />

damit Medieneinschlüsse, die eine Kontaminierung des Systems begünstigen könnten.<br />

Eine Erosion des Elastomerwerkstoffs wird ebenfalls vermieden. Die Dichtwirkung<br />

ergibt sich aus einem beidseitig am inneren Durchmesser liegenden Dichtungswulst.<br />

Eine Kunststoffeinlage bei Dichtungselementen ab 1“ Durchmesser trägt zur Stabilisierung<br />

und dauerhaften Bündigkeit bei. Mit einer neuen Geometrie des äußeren<br />

Dichtungswulstes wird die Dichtwirkung ohne Nutüberfüllung erzielt. Ein äußerer Clip<br />

fixiert das Dichtungselement am Flansch.<br />

das Geheimnis<br />

unseres Erfolgs.<br />

www.parker.com<br />

Robuste Rotationsdichtungen<br />

SKF Economos bietet Rotationsdichtungen für<br />

die Abdichtung von Drehdurchführungen an,<br />

die verschleißfest, druckstabil und medienbeständig<br />

sind. Durch die mechanischen<br />

Eigenschaften des Werkstoffes Ecopur sind sie<br />

einfach zu montieren und robust gegenüber<br />

Kerbverletzungen. Die Dichtungen sind<br />

beständig gegenüber Kühl-Schmierflüssigkeiten<br />

und entsprechende Temperaturen. Sie<br />

werden per Schnappmontage in vorhandene<br />

Einbauräume eingebracht, eine Nachkalibrierung<br />

entfällt. Einsetzbar sind die Dichtungen als doppelt wirkende Drehverteilerdichtung<br />

oder einfach wirkend als Abschlussdichtung und in gedrehter oder gespritzter<br />

Ausführung realisierbar.<br />

www.skf.de/dichtungen<br />

TANDLER Zahnrad- und<br />

Getriebefabrik GmbH & Co. KG<br />

Kornstraße 297- 301<br />

D-28201 Bremen<br />

Fon: + 49 421 53 63 - 6<br />

Fax: +49 421 53 63 - 801<br />

www.tandler.de<br />

Video<br />

Wir sind TANDLER


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Planetengetriebe-Baureihe<br />

als Baukasten<br />

Die XP-Planetengetriebe von<br />

SEW-Eurodrive kommen<br />

überall dort zum Einsatz wo<br />

große Leistungen gefragt<br />

sind, z. B. in Rollenpressen,<br />

Zuckermühlen, Plattenbandaufgebern,<br />

Kugelmühlen,<br />

Schaufelradbaggern oder<br />

Raupenfahrwerken. Aus der<br />

Vielzahl der weltweiten Installation dieser Getriebereihe heraus<br />

hat der Hersteller Standards für die komplette Baureihe entwickelt<br />

und in einem modularen Konzept zusammengefasst. Der<br />

modulare Aufbau des Baukastensystems und die Kombinierbarkeit<br />

mit anderen Antriebslösungen des Herstellers bietet eine<br />

hohe Flexibilität, um unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen.<br />

Als Option sind auf der Antriebsseite verschiedene Varianten<br />

verfügbar, z. B. ein Motoradapter oder eine freie Antriebswelle mit<br />

einer Kardanwelle oder einer Sicherheitskupplung verbunden.<br />

Auf der Abtriebsseite sind standardisierte Abtriebswellen als<br />

Hohlwelle mit Schrumpfscheibe, Vollwelle mit Passfeder oder als<br />

Vierkantwelle erhältlich. Die Montage kann über eine Fuß- oder<br />

Flanschausführung geschehen oder mit einer Drehmomentstütze.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Kunststoffbauteile für die<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Seit Herbst 2014 greifen bei der Firma Murtfeldt Kunststoffe<br />

vernetzte Software- und Automatisierungsprozesse in den Fluss<br />

der Warenwirtschaft. Diese Lagerhaltung garantiert eine lückenlose<br />

Chargenrückverfolgbarkeit vom Fertigteil übers Halbzeug<br />

zurück bis zum Pulver.<br />

Seit Anfang <strong>2015</strong> sind alle Maschinen- und Anlagenbauer<br />

verpflichtet, gemäß EG 1935/2004 und 10/2011den Nachweis<br />

anzutreten, dass in ihren Anlagen nur Kunststoffe verbaut sind, die<br />

diesen EU-Verordnungen entsprechen. Die Unbedenklichkeit von<br />

Lebensmitteln müssen auch Hersteller garantieren, deren Produkte<br />

in unmittelbaren Kontakt mit diesen treten – sei es bei der Herstellung<br />

mit speziellen Maschinen, bei der Abfüllung, beim Transport,<br />

der Lagerung oder Auslieferung. Murtfeldt erfüllt diese Anforderungen,<br />

wie sie z. B. die gesamte<br />

Lebensmittelindustrie stellt, seit<br />

2011. Technische Kunststoffe des<br />

Anbieters werden als Kurven- und<br />

Kettenführungen in der Nahrungsmittelherstellung<br />

und der Getränkeindustrie<br />

eingesetzt sowie als Gleitund<br />

Antriebselemente in der<br />

Medizin- und Lebensmitteltechnik.<br />

www.murtfeldt.de<br />

Muttern und Bolzen für harte Bleche<br />

Die PEM-Einpressbefestiger von<br />

KVT-Fastening sind auf die<br />

Verarbeitung in besonders harten<br />

Blechen ausgelegt. Die Muttern SH<br />

und die Bolzen HFLH aus<br />

gehärtetem, legiertem Stahl eignen<br />

sich zur dauerhaften Installation<br />

in hochfesten Werkstoffen. Dort<br />

können sie in direkter Nähe zur Blechkante und bei beengten<br />

Platzverhältnissen verarbeitet werden.<br />

Anwendungsgebiete dafür finden sich industrieweit. Im Automotive-Bereich<br />

eignen sich die Befestiger für die Bauteilbefestigung<br />

an Karosserie, Halteblechen und Rahmen. Für den Einpressvorgang<br />

können normale Pressen verwendet werden, sodass eine<br />

entsprechende Automatisierung ermöglicht wird.<br />

www.kvt-fastening.de<br />

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Schneckengewindeschelle aus<br />

korrosionsbeständigem Stahl<br />

Die Schneckengewindeschelle ABA Original<br />

SMO (Syrafast Molybdenum) der Norma<br />

Group besteht aus korrosionsbeständigem<br />

SMO-Stahl, der ca. 20 % härter als<br />

gewöhnliche austenitische Stähle ist.<br />

Damit hält die Schelle starken Umwelteinflüssen<br />

und hohen industriellen<br />

Anforderungen, wie Salzwasser oder<br />

Chemikalien, zuverlässig stand. Die ABA<br />

Original SMO hat das gleiche Design wie<br />

die ABA-Original-Schelle mit einer Bandbreite<br />

von 12 mm. Verfügbar ist die Schneckengewindeschelle in<br />

20 Nennweiten.<br />

www.normagroup.com<br />

Standard Serie | Motorsport Serie | Hydraulik Serie | zöllige Serie | Sonderanfertigungen |<br />

Qualität ist maßgebend.<br />

FLURO-Gelenklager. Das komplette Programm für die Praxis. Gelenköpfe und<br />

Gelenklager. Winkelgelenke, Gabelgelenke, Gabelköpfe in Norm- oder Spezialausführung.<br />

Leistungsfähig, zuverlässig, vielseitig. Von Spezialisten entwickelt,<br />

hergestellt durch modernste Technologie in bewährter Schwäbischer Qualität.<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Saubere Schrauben<br />

Der Verbindungstechnik-<br />

Hersteller Ejot hat sich<br />

im Marktsegment der<br />

technischen Sauberkeit<br />

durch den Einsatz neuer<br />

Reinigungstechnologien<br />

ein umfassendes<br />

Know-how unter dem<br />

Markennamen Ejoclean<br />

aufgebaut. So wurde ein<br />

Verpackungskonzept entwickelt, welches es ermöglicht, den<br />

Sauberkeitszustand von Schrauben nach der Feinstreinigung zu<br />

konservieren. Die Teile werden dabei unmittelbar nach dem<br />

Säubern in einem Reinraum portioniert und in ESD-fähigen<br />

Vakuumbeuteln verpackt. Durch das Evakuieren ist es gelungen,<br />

die Relativbewegung der Teile während des Transports zu<br />

eliminieren. Bei der Reinigung von gleitbeschichteten Schrauben<br />

für die Metall-Direktverschraubung werden in der Regel bei der<br />

selbstfurchenden Verschraubung von Metallen Gleitmittel<br />

eingesetzt. Diese Art der Beschichtung besitzt jedoch keine ausreichende<br />

Stabilität gegenüber einem Reinigungsprozess. Daher hat<br />

Ejot mit Ejoseal 4C ein Gleitmittel entwickelt, welches den Einsatz<br />

eines abschließenden Reinigungsprozesses auch nach der<br />

Gleitmittelbeschichtung ermöglicht.<br />

www.industrie.ejot.de<br />

Monitoring-Lösungen<br />

für Pitch-Bremsen<br />

In der<br />

Windkraft<br />

rückt<br />

derzeit das<br />

Monitoring<br />

von elektromagnetischen<br />

Pitch-Bremsen<br />

immer mehr in<br />

den Fokus. Mit Bremsenansteuermodulen<br />

zur sensorlosen<br />

Zustandsüberwachung und<br />

Bremsmomentregelung setzt das<br />

Unternehmen Mayr Antriebstechnik<br />

deshalb neue Standards.<br />

So kann das Modul Roba-brakechecker<br />

Bremsen nicht nur<br />

bestromen, sondern auch<br />

sensorlos überwachen. Das<br />

Modul erkennt den Schaltzustand<br />

des Aktors und Verschleiß der<br />

Bremsbeläge. Damit werden<br />

sicherheitskritische Zustände vor<br />

ihrem Eintritt detektiert. Das<br />

Bremsmoment-Steuermodul<br />

Roba-torqcontrol teilt diese<br />

Eigenschaften und kann darüber<br />

hinaus durch gezielte Beeinflussung<br />

von Strom und Spannung<br />

die Höhe des Bremsmoments im<br />

Betrieb verändern. Zusätzlich hat<br />

das Unternehmen einen<br />

Näherungsinitiator zur Zustandsüberwachung<br />

der Bremsen vom<br />

Typ Roba-stop-M CCV entwickelt.<br />

Dieser Initiator für elektromagnetische<br />

Pitch- und Yaw-Bremsen<br />

ist vom Hersteller für Anwen -<br />

dungen bis -40 °C zugelassen. Ein<br />

neuer Reibbelag, mit dem die<br />

Bremsen höhere Bremsmomente<br />

erreichen, sorgt zudem für eine<br />

höhere Leistungsdichte der<br />

Mayr-Windkraftbremsen.<br />

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Kanten, Breiten,<br />

Lücken intelligent<br />

messen.<br />

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15:52<br />

Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 33


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Flexibel abfüllen<br />

Kompakte Linearantriebe sorgen in vollautomatischen Füllund<br />

Verschließmaschinen für Produktivität und Dynamik<br />

Ernst Blumer<br />

Bereits seit 2002 vertraut die Zellwag AG bei der Realisierung ihrer vollautomatischen<br />

Füll- und Verschließmaschinen für pharmazeutische und<br />

kosmetische Produkte auf Linearmotoren. Sie machen Maschinen<br />

besonders produktiv, flexibel und wirtschaftlich. Jetzt hat der Anlagenbauer<br />

sein Portfolio mit der modularen Maschinenplattform Z-110g für<br />

große Chargen nach oben abgerundet und dabei wieder auf die Vorzüge<br />

der dynamischen und kompakten Linearmotoren gesetzt.<br />

Dipl.-Ing. Heinrich Thoma, Geschäftsführer<br />

der Zellwag AG berichtet, „als<br />

wir 2002 an entscheidenden Stellen unserer<br />

Füll- und Verschließmaschinenplattform<br />

Z-201 pneumatische Antriebe durch Linearmotoren<br />

ersetzt haben, hatte das gewichtige<br />

Gründe“. Der Übergang in Richtung Direktantriebe<br />

war damals nicht an der Tagesordnung.<br />

„Doch nur mit Linearmotoren<br />

konnten wir die Flexibilität und Performance<br />

der Maschinen so anheben, wie es<br />

uns und den Anwendern vorschwebte.“<br />

Entscheidend sind hier die im Vergleich zu<br />

Pneumatikzylindern höhere Verfahrgeschwindigkeit,<br />

die höhere Präzision und die<br />

besseren Möglichkeiten zur Regelung und<br />

Synchronisierung der Linearmotoren.<br />

„Druckluftgetriebene Zylinder haben<br />

außerdem den Nachteil, dass sie sich je<br />

nach Umgebungstemperatur unterschiedlich<br />

verhalten und deshalb mit ihnen die erforderliche<br />

Wiederholgenauigkeit kaum zu<br />

erreichen ist“, gibt Heinrich Thoma zu bedenken.<br />

Und Pneumatikzylinder müssen<br />

gewartet werden, während Linearmotoren<br />

faktisch wartungsfrei sind.<br />

Produktwechsel auf Knopfdruck<br />

Doch es gibt einen Punkt, der die Produktivität<br />

noch stärker beeinflusst, gerade bei<br />

kleinen Losgrößen: die Möglichkeit, dass<br />

sich die Ansteuerparameter bei elektrischen<br />

Direktantrieben über die Software<br />

ändern lassen. Diese hat die Zellwag AG genutzt<br />

und ihre Maschinen für die Verarbeitung<br />

unterschiedlicher Gebindearten und<br />

-größen konzipiert. Ein Produktwechsel ist<br />

so auf Knopfdruck ganz ohne aufwändige<br />

Umbauten und Justierungen möglich.<br />

Seit einigen Jahren wandert aber auch<br />

eine weitere Eigenschaft der Linearmotoren<br />

unaufhaltsam in das Blickfeld der Anwender:<br />

die ausgezeichnete Energieeffizienz.<br />

„Der Druckluftverbrauch von Pneumatikaktoren<br />

ist hoch, bei Schraubprozessen<br />

sogar extrem hoch“, stellt der Zellwag-Geschäftsführer<br />

fest. Da Druckluft mit hohem<br />

Energieeinsatz erzeugt werden muss, davon<br />

aber wegen des schlechten Wirkungsgrads<br />

des Druckluftsystems am Aktor nur wenig<br />

in Form von Arbeitsleistung ankommt, bietet<br />

der Einsatz der elektrischen Antriebe mit<br />

einem Wirkungsgrad von über 90 % für den<br />

Anwender eine Möglichkeit, Betriebskosten<br />

zu senken und die Ökobilanz zu verbessern.<br />

Entscheidung bekräftigt<br />

Vor dem Start der neuen Maschinenplattform<br />

Z-110 führte Zellwag eine neuerliche<br />

interne Bewertung der verfügbaren Tech-<br />

Ernst Blumer: Leiter Vertrieb NTI AG, LinMot,<br />

Spreitenbach (CH)<br />

34 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01 Linearachse mit Linearmotor und<br />

zusätzlich aufmontierter Rotationsachse<br />

zum Greifen, Platzieren und Aufschrauben<br />

von Pumpsprühköpfen oder Drehkappen<br />

02 Eine magnetische Feder kompensiert<br />

das Eigengengewicht vertikaler Achsen und<br />

entlastet den Linearmotor, so dass dieser<br />

präziser und dynamischer reagieren kann<br />

nologien durch. Darin wurden die vorteilhaften<br />

technischen, ökonomischen und<br />

ökologischen Eigenschaften der Linearmotoren<br />

von LinMot erneut bestätigt. Dies und<br />

über 100 verkaufte Z-201-Anlagen mit etwa<br />

500 verbauten Linearachsen ohne nennenswerte<br />

Ausfälle haben die Verantwortlichen<br />

der Zellwag AG dazu bewogen, auch<br />

Je nach Ausstattung schafft die Anlage bis<br />

zu 7200 Einheiten pro Stunde.<br />

Motor und Regler sparen Platz<br />

Die Maschine nimmt nur eine Stellfläche<br />

von 3350 x 2280 mm in Anspruch und das,<br />

obwohl Zellwag in puncto Ergonomie und<br />

Da die Maschine bis zu 16 Direktantriebe umfassen kann,<br />

war die kompakte Bauform der Linearachsen besonders wichtig<br />

SERVOMOTOREN<br />

Wir bewegen.<br />

bei der neuen Maschinenplattform die entscheidenden<br />

Verarbeitungsschritte mit<br />

Linearmotoren von LinMot zu realisieren.<br />

Dazu gehören das Befüllen, genauer gesagt<br />

das Verfahren der Dosiereinheiten, das<br />

Greifen und Platzieren des Stopfens und<br />

Verschraubdeckels sowie das Zentrieren<br />

des Steigrohrs, für den Fall, dass Pumpsprayköpfe<br />

als Verschluss eingesetzt<br />

werden.<br />

Die so entstandene Z-110 zeichnet sich<br />

durch einen konsequent modularen Aufbau<br />

aus und ist dank der Direktantriebe<br />

und zahlreicher Optionen höchst flexibel<br />

einsetzbar. Sie ist für das Abfüllen von Flüssigkeiten<br />

unterschiedlichster Viskosität bis<br />

hin zu Pulvern ausgelegt, wobei Ampullen<br />

und Glasflaschen mit einem Durchmesser<br />

zwischen 15 bis 40 mm und einer Höhe von<br />

24 bis 100 mm verarbeitet werden können.<br />

Zugänglichkeit keine Kompromisse eingegangen<br />

ist. Wesentlichen Anteil an der<br />

guten Zugänglichkeit hat die sehr kompakte<br />

Bauweise der LinMot-Lösungen, die<br />

es EPS Automation, dem Lieferanten der<br />

Verschraubachsen für die Z-110 und Systemintegrator<br />

von LinMot in Deutschland,<br />

erlaubt hat, hohe Leistung mit minimaler<br />

Baugröße zu ver einen. So sind die gleich<br />

mehrfach verbauten Linearachsen vom<br />

Typ EDM30-300 EL nur 58 mm breit, vertragen<br />

aber in X- und Y-Richtung jeweils<br />

40 Nm und in Z-Richtung 30 Nm als Momente<br />

am Greiferflansch. Über den gesamten<br />

Hub von 300 mm stellen sie konstant<br />

eine Kraft von über 250 N (bei wVersorgung<br />

durch einen 15-A-Regler) zur Verfügung.<br />

Durch die bis zu vier unabhängig verfahrbaren<br />

Pumpstationen und maximal<br />

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Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 35<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

03 Die Ansteuerung der Linear- und<br />

Servomotoren übernehmen besonders<br />

kompakte Servoregler mit Profibus-Schnittstelle<br />

(DP) und 15 A Maximalstrom<br />

04 Die neue modulare Maschinenplattform<br />

für die Abfüllung pharmazeutischer und<br />

kosmetischer Produkte ist durch den Einsatz<br />

der Linearmotoren besonders flexibel und<br />

produktiv<br />

vier Pick-and-Place-Achsen mit aufmontierten<br />

elektrischen Servomotoren als Drehachsen<br />

kann die Maschine bis zu 16 Direktantriebe<br />

umfassen. Daher war die kompakte<br />

Bauform der Linearachsen bei der Konstruktion<br />

der Z-110 besonders wichtig.<br />

„Anwender fordern fahrbare Maschinen,<br />

sodass wir den Schaltschrank direkt in den<br />

Maschinenkörper eingebaut haben“, fügt<br />

der Zellwag-Geschäftsführer an. „Daher<br />

mussten wir hier mit dem Platz ebenfalls<br />

sparsam umgehen.“ Auch hier hatte LinMot<br />

die passende Lösung im Programm: Die<br />

Servoregler aus der E1130-Serie des Unternehmens<br />

sind nur 40 mm breit, 250 mm<br />

hoch und 180 mm tief, obwohl sie in der<br />

HC-Variante einen Spitzenstrom von 15 A<br />

bereitstellen können. Diese leistungsfähigen<br />

Regler übernehmen in der Z-110 seitdem<br />

sowohl die Ansteuerung der Linearmotoren<br />

als auch der rotativen Servomotoren<br />

und kommunizieren mit der Maschinensteuerung<br />

über die optionale<br />

Profibus-Schnittstelle (DP).<br />

Magnetische Feder<br />

entlastet Linearmotor<br />

Mechanisch unterstützt werden die in der<br />

Z-110 vertikal eingebauten Linearmotorachsen<br />

durch MagSprings. Diese magnetische<br />

Feder von LinMot liefert über den<br />

ganzen Hubbereich eine konstante Kraft,<br />

die unabhängig von Position, Geschwindigkeit<br />

oder Einbaulage ist und kompensiert so<br />

die Gewichtskraft der Linearachse. Der Motor<br />

muss nur noch die dynamischen Kräfte<br />

aufbringen und kann entsprechend schneller<br />

agieren und kleiner dimensioniert werden.<br />

Wird die Kraft der MagSpring größer<br />

gewählt als die Gewichtskraft der Lastmasse<br />

ist, kann die Last bei einer Stromunterbrechung<br />

in eine sichere Position gebracht<br />

werden. MagSprings sind zudem wartungsfrei,<br />

unempfindlich gegenüber Verschleiß<br />

und nehmen nur wenig Platz in Anspruch.<br />

STATEMENT<br />

Martina Bopp, Redakteurin<br />

Sicherheit, Dynamik, Bauraum,<br />

Gewicht, Energieeffizienz: Ein<br />

Ausgleich des Eigengewichts von<br />

Linearantrieben in vertikaler<br />

Einbaulage bringt in verschiedenen<br />

Bereichen einen Gewinn. Klassischerweise<br />

geschieht die Gewichtskompensation<br />

über Gegengewichte,<br />

pneumatisch oder über eine<br />

mechanische Feder. Die hier<br />

eingesetzte magnetische Feder<br />

bietet zahlreiche Vorteile: Sie<br />

benötigt keine Energiezufuhr,<br />

erzeugt die Kraft wegunabhängig,<br />

ist kompakt und wartungsfrei. Ein<br />

vielversprechendes Eigenschaftsprofil,<br />

das auch für andere Anwendungen<br />

interessant sein dürfte.<br />

Fazit<br />

„Das Gesamtpaket von LinMot bzw. EPS<br />

Automation ist herausragend“, urteilt<br />

Heinrich Thoma abschließend. „Es hat zwar<br />

schon viele Wettbewerber gegeben, die bei<br />

uns zum Zuge kommen wollten. Es zeigte<br />

sich dann aber im weiteren Verlauf, dass sie<br />

sich der Aufgabe letztlich nicht stellen<br />

konnten oder wollten. Das bestätigt uns in<br />

der Überzeugung, dass es richtig war und<br />

ist, auf EPS Automation und LinMot zu setzen.“<br />

www.linmot.com<br />

Kegelradgetriebe – auch für explosionsgefährdete Bereiche<br />

Die Kegelradgetriebe der Serie A von Bonfiglioli mit Nenndrehmomenten<br />

von 1000 bis 14 000 Nm sind nun auch in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen (Gerätegruppe II) einsetzbar. Die Atexkonforme<br />

Serie A beinhaltet nun zusätzlich Kegelradgetriebe mit<br />

Nenndrehmomenten von 5000 bis 14 000 Nm. Dabei handelt es<br />

sich um die Typenbezeichnungen A 70 (5000 Nm), A 80 (8000 Nm)<br />

und A 90 (14 000 Nm). Die Kegelradgetriebe-Serie entspricht<br />

damit den Vorschriften der aktuellen Europäischen Norm<br />

2014-34-UE, vorher 94/9/EG und zwar klassifiziert unter den in<br />

der Norm beschriebenen Gerätekategorien 2 und 3.<br />

Nach ihrer Klassifikation in die Gerätegruppe II dürfen die<br />

Ge triebe in Bereichen eingesetzt werden, deren Atmosphären<br />

entweder aus einer Mi schung<br />

explosiver Gase bestehen<br />

(Zonen 1 und 2) oder mit<br />

explosionsgefährdetem Staub belastet<br />

sind (Zonen 21 und 22). Auch in Kombination<br />

mit Vorschaltgetrieben verschiedener Bauart<br />

sind Einsätze möglich. Bei den Vorschaltgetrieben handelt es sich<br />

in erster Linie um Schneckengetriebe und Kegelradgetriebe die<br />

mit einem Planetengetriebe kombiniert werden können. Nahezu<br />

das ganze Produktprogramm ist damit inzwischen zugelassen.<br />

www.bonfiglioli.de<br />

36 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Bürstenlose Gleichstrommotoren<br />

mit 44 mm Außendurchmesser<br />

Die bürstenlosen Gleichstrommotoren der<br />

Serie EC044A von Pittman Motors, einem<br />

Unternehmen der Ametek Precision<br />

Motion Control-Gruppe, sind in drei<br />

Motorlängen und 24 Wicklungsvarianten<br />

verfügbar. Somit eignen sich die Motoren<br />

für eine Vielzahl von Anwendungen. Um<br />

die potenziellen Einsatzbereiche zu erweitern,<br />

sind optional individuelle Motorlängen<br />

und Wicklungsvarianten erhältlich. Das Motorgehäuse hat<br />

einen Durchmesser von 44 mm und bietet Leerlaufdrehzahlen von<br />

bis zu 15 000 min -1 . Ausgelegt ist der kleinformatige Motor für ein<br />

kontinuierliches Ausgangsdrehmoment von max. 0,11 Nm.<br />

Das Motorgehäuse besteht aus Aluminium und der Motor hat<br />

eine Antriebswelle aus Edelstahl. Der 4-polige Rotor ist mit Hochleistungs-Neodymmagneten<br />

ausgestattet. Eine interne Steuerplatine,<br />

die drei um 120° versetzt angeordnete Hallsensoren enthält,<br />

erzeugt das für die Kommutierung nötige Feedback.<br />

Ausstatten lassen sich die Motoren mit Encodern, Bremsen und<br />

Getrieben des Herstellers. Getriebe sind bis zu einem Ausgangsdrehmoment<br />

von 24 Nm erhältlich. Zu den weiteren Standardmerkmalen<br />

zählen vorgespannte und geschützte Kugellager, ein niedriges<br />

Rastmoment und hohe Laufruhe. Ausführungen mit integrierter<br />

Steuerung, höherer IP-Schutzklasse sowie anderen mechanischen<br />

und magnetischen Anpassungen sind ebenfalls verfügbar.<br />

www.pittman-motors.com<br />

Kompakte Frequenzumrichter<br />

für die Automation<br />

Mit den Baureihen BDI50 und VDI100 entwickelte das Unternehmen<br />

Gefran platzsparende Frequenzumrichter, die flexibel<br />

unterschiedliche Automationsanforderungen erfüllen.<br />

Der Frequenzumrichter VDI100 (Value Drive Industrial) verfügt<br />

bereits ab Werk über eine integrierte Soft-SPS mit benutzerfreundlicher<br />

Anwendungs- und Programmiersoftware. In Verbindung<br />

mit ebenfalls programmierbaren Ein- und Ausgängen<br />

und vordefinierten Applikations-Makros lassen sich unterschiedliche<br />

Automatisierungsfunktionen realisieren. Der VDI100<br />

ist sowohl für Asynchronmotoren als auch für Synchronmotoren<br />

mit und ohne Geber einsetzbar. Dabei sind die Frequenzumrichter<br />

dieser Baureihe mit Dual Rating mit 120 % oder 150 %<br />

Überlast konfigurierbar.<br />

Die Serie BDI50 (Basic Drive Industrial) umfasst Modelle mit und<br />

ohne EMV-Filter. Bereits integriert sind ein BACnet-Protokoll und<br />

ein Keypad mit Potentiometer. Beide Serien sind für Betriebstemperaturen<br />

von -10 bis +50 °C geeignet und besitzen lackierte<br />

Platinen. Die Umrichter mit U/f bzw.<br />

sensor loser Vektorregelung sind wahlweise<br />

für die einphasige Spannungsversorgung<br />

mit 230 V AC (BDI50) oder für die dreiphasige<br />

Versorgung mit 230 bzw. 400 V AC<br />

erhältlich. Der Umrichter BDI50 deckt den<br />

Leistungsbereich zwischen 0,4 bis 11 kW ab,<br />

der VDI100 den Bereich von 0,75 bis 160 kW.<br />

www.gefran.com<br />

Tool zur Berechnung von IE- bzw. IES-Klassen<br />

Das Tool Ecosmart von Danfoss eignet sich für die Berechnung<br />

neuer Effizienzklassen für Frequenzumrichter sowie für die Kombination<br />

Frequenzumrichter plus Motor. Damit lassen sich die Teillastverluste<br />

für eine bestimmte VLT-Frequenzumrichter-/Motorkombination<br />

errechnen – egal von welchem Hersteller die Motoren<br />

stammen. Das Softwarewerkzeug erlaubt es auch, ein Zertifikat für<br />

den Antrieb zu erstellen. Der VLT-Frequenzumrichter kann alle gängigen<br />

Motorarten steuern. So hat der Anwender die Wahlfreiheit, den<br />

für seine Applikation besten Motor auszuwählen. Mit dem Tool lässt<br />

sich dann wiederum belegen, wie es um die Energieeffizienz steht.<br />

www.danfoss.de<br />

koehler-partner.de<br />

HIGH SPEED DRIVE<br />

Frequenzumrichter SD2S für<br />

Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />

bis 55 kVA bzw. 8000 Hz<br />

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Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 37


ANTRIEBSTECHNIK<br />

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Alternative für<br />

Kegelrad und Schnecke<br />

Vorteile bezüglich Bauraum, axialer Freiheit,<br />

Wirkungsgrad, Achsenwinkel.<br />

Ausführliche Information<br />

erhalten Sie hier:<br />

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HBI ANTRIEBE<br />

Leistungsfähig dank<br />

integrierter Regelelektronik<br />

• Drehstrom- Synchronmotor für den<br />

dezentralen Betrieb<br />

• Positionierfunktionalität<br />

(Stand-Alone, CANopen®)<br />

• kundenspezifische Ausführungen<br />

www.engelantriebe.de<br />

Produktseite<br />

HBI Antriebe<br />

Robuste Spezialmotoren für<br />

Honigschleuder<br />

Der fränkische Anbieter<br />

von Imkerei-Bedarf<br />

Bienen Ruck bezieht seit<br />

20 Jahren Spezialantriebe<br />

von Groschopp<br />

für seine Tangentialund<br />

Selbstwende-Honigschleudern.<br />

Der<br />

Fachhändler entwickelt<br />

die Honigschleudern in<br />

verschiedenen Ausführungen<br />

selbst. Die<br />

Motoren müssen für diese Anwendung vor allem robust und langlebig<br />

sein, da nur zwei bis drei Mal pro Jahr Honig geschleudert<br />

wird. Eine weitere spezielle Anforderung ergibt sich bei den Selbstwende-Schleudern:<br />

Sie wechseln alle paar Minuten die Richtung<br />

und schleudern so den Honig aus den Waben. Der Motor muss<br />

diesen Rechts- und Linkslauf unterstützen. Auf Anfrage des<br />

Kunden verstärkte Groschopp vor einigen Jahren das Getriebe<br />

von 80 auf 110 W, um den Antrieb kraftvoller, robuster und<br />

ausfallsicherer zu machen.<br />

www.groschopp.de<br />

Rührwerksantriebe mit<br />

erweitertem Lagerabstand<br />

Die Industriegetriebe-Baureihe<br />

X von SEW- Eurodrive<br />

ist für große Drehmomente<br />

konzipiert. Zusätzlich zum<br />

übertragenen Drehmoment<br />

wirken bei Antrieben<br />

für Rühr werke vielfach<br />

hohe Radial- oder Axialkräfte<br />

auf die Abtriebswelle<br />

ein. Hier bietet der Hersteller<br />

durch sein flexibles<br />

Produktkonzept eine standardisierte<br />

Lösung mit<br />

einer lastspezifischen Lagerung.<br />

Für kleine Lasten<br />

im Drehmomentbereich von 6,8 bis 475 kNm ist eine Ausführung<br />

mit dem universell einsetzbaren Gehäuse für Stirnrad- und Kegelstirnradgetriebe<br />

(von 2- bis 4-stufig) erhältlich. Im Drehmomentbereich<br />

22 bis 90 kNm stehen für mittlere und schwere Belastungen<br />

zwei Ausführungen zur Verfügung, die durch ein Wälzlagerkonzept<br />

mit vergrößerten Lagerabständen gekennzeichnet sind.<br />

Die erste Ausführung gibt es ausschließlich als 3-stufiges Stirnradgetriebe.<br />

Aufgrund der Verwendung eines mit Kühlrippen und<br />

Axiallüfter thermisch optimierten vertikalen Gehäuses ist die<br />

Wärmegrenzleistung dieser Ausführung erhöht. Die zweite, auf<br />

der Kombination eines universell einsetzbaren Gehäuses mit<br />

verstärktem Lagerkonzept basierende Variante ist als 2- bis 4-stufiges<br />

Stirnrad- und Kegelstirnradgetriebe erhältlich.<br />

Alle Antriebe eignen sich für Atex-Einsatzfälle und können in der<br />

Kombination mit den Standardoptionen Drywell-Dichtung,<br />

Druckschmierung/Badschmierung, Flanschkupplung, Lüfterkühlung,<br />

Fuß- oder Flanschmontage verwendet werden.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

38 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong><br />

Engel.indd 1 20.08.<strong>2015</strong> 22:36:49


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Antriebsregler für Servoachsen<br />

Software-Tool zur Antriebssteuerung<br />

Stöber erweitert seine modulare Systemtechnik für Antrieb und<br />

Automatisierung um den Antriebsregler SD6. Zusammen mit dem<br />

hochauflösenden EnDat-2.2-Encoder sorgt ein 32-Bit-Prozessor<br />

für hohe Positioniergenauigkeit und Geschwindigkeit. Für die<br />

Soll-/Istwert-Schnittstelle steht ein 32-Bit-Format zur Verfügung.<br />

Der Regler berechnet Lage-, Drehzahl- und Drehmomentregelung<br />

der Servoachsen alle 62,5 μs neu. Dies ermöglicht eine hohe<br />

Dynamik und Präzision der Antriebe mit kurzen Ausregelzeiten<br />

und schnellen Reaktionen auf Sollwertänderungen und Lastsprünge.<br />

Alle SD6-Regler verfügen optional über die Möglichkeit<br />

der Zwischenkreiskopplung, um die generatorisch entstehende<br />

Energie des Antriebs<br />

einem anderen Antrieb<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Um eine sichere<br />

und effiziente Zwischenkreiskopplung<br />

aufzubauen, hat Stöber<br />

das Schienenverbindungssystem<br />

Quick<br />

DC Link entwickelt.<br />

Als Hinterbauelement<br />

verbindet es die einzelnen Regler über Stromschienen. Die Antriebsregler<br />

stehen für Leistungen von 0,37 bis 50 kW zur Verfügung.<br />

www.stoeber.de<br />

Software-Tools<br />

wie Lasal von<br />

Sigmatek unterstützen<br />

die<br />

Steuerung<br />

elektrischer<br />

Antriebstechnik.<br />

Das für die<br />

Bewegungsregelung<br />

zuständige<br />

Paket<br />

Lasal Motion ist nahtlos in die Programmier- bzw. Projektierungssoftware<br />

Lasal Class eingebunden. Mit nur einem Kommandoaufruf<br />

lassen sich mehrere Achsen untereinander synchronisieren.<br />

Die Synchronisation kann über Geschwindigkeit, Position,<br />

Positionsversatz mit Getriebeübersetzung auf reale oder auch auf<br />

virtuelle Achsen erfolgen. Die Bewegungsansteuerung ist unabhängig<br />

von der eingesetzten Hardware. So ist es beispielsweise<br />

aus Sicht der Kundenapplikation unerheblich, ob eine hydraulische<br />

Achse, ein Servomotor oder ähnliches angesteuert wird.<br />

Für häufig benötigte Funktionen steht in der Lasal-Antriebsbibliothek<br />

eine große Auswahl an vorgefertigten Bewegungs-Funktionsbausteinen<br />

zur Verfügung. Das Spektrum reicht von einfachen<br />

Einachs- bis hin zu komplexen Multiachs-Anwendungen.<br />

www.sigmatek-automation.com<br />

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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Parallelkinematik für<br />

Forschung und Industrie<br />

Hexapod positioniert schwere Lasten auf den Mikrometer genau<br />

Birgit Schulze, Ellen-Christine Reiff<br />

Wenn es um komplexe Bewegungsführung<br />

bzw. Positionierung im dreidimensionalen<br />

Raum geht, bieten Hexapoden mit ihrer<br />

Parallelkinematik außerordentliches<br />

Potenzial. Sie können zum Beispiel<br />

mikrometergenau selbst tonnenschwere<br />

Lasten bewegen, wie im folgenden Beispiel<br />

einer Anwendung zur Materialforschung<br />

im Forschungszentrum DESY in Hamburg.<br />

01 Prinzipaufbau: Bei parallelkinematischen<br />

Systemen wirken alle Aktoren unmittelbar auf<br />

die gleiche Plattform<br />

Dipl.-Phys. Birgit Schulze, Physik Instrumente<br />

(PI), Karlsruhe,<br />

Ellen-Christine Reiff, M.A., Redaktionsbüro<br />

Stutensee<br />

Hexapoden sind parallelkinematische<br />

Positioniersysteme, die es heute in vielen<br />

Ausführungen mit Stellwegen bis zu einigen<br />

Hundert Millimetern gibt. Sie können<br />

Lasten von einigen Kilogramm bis zu einigen<br />

Hundert Kilogramm oder sogar mehrere<br />

Tonnen auf den Mikrometer genau positionieren,<br />

und das in beliebiger Raumorientierung,<br />

also unabhängig von der Montage-<br />

Richtung.<br />

Die Vorteile gegenüber seriellen, also gestapelten<br />

Systemen, sind vor allem die<br />

deutlich bessere Bahntreue, Wiederholgenauigkeit<br />

und Ablaufebenheit, die geringere<br />

bewegte Masse und damit eine höhere<br />

und für alle Bewegungsachsen gleiche<br />

Dynamik, kein Kabelmanagement und ein<br />

deutlich kompakterer Aufbau. Positioniert<br />

wird mit bis zu sechs Freiheitsgraden: drei<br />

linearen und drei rotatorischen Bewegungsachsen.<br />

Dabei sind abhängig von der<br />

Geometrie des Hexapoden Bewegungen<br />

von einigen Grad bis zu 60 Grad und bei der<br />

Linearbewegung von einigen Millimetern<br />

bis zu mehreren Zentimetern möglich. Die<br />

Reproduzierbarkeit erreicht ebenso wie die<br />

kleinste Schrittweite Werte bis unter einem<br />

Mikrometer.<br />

Durch die geringe Masse der bewegten<br />

Plattform sind bei den Hexapoden die Einschwingzeiten<br />

beim Positionieren deutlich<br />

kürzer als bei konventionellen, gestapelten<br />

Mehrachssystemen. Diese Eigenschaften<br />

lassen sich in den unterschiedlichsten Anwendungen<br />

nutzen. Die Palette reicht von<br />

Maschinenbau und Robotik bis zu Medizintechnik<br />

und eben auch der Materialforschung<br />

am Forschungszentrum DESY, wo<br />

mithilfe des Speicherrings PETRA-III-Röntgenstrahlung<br />

erzeugt wird, die stärker und<br />

gebündelter ist als bei allen anderen Speicherringen<br />

der Welt.<br />

Fit für die Materialforschung<br />

Die erzeugten Röntgenstrahlen sind bis zu<br />

5000 mal feiner als ein menschliches Haar,<br />

womit sich extrem kleine Proben untersuchen<br />

lassen, z.B. winzige Kristalle aus Proteinen<br />

oder Nanokristalle für Speichermedien<br />

der Zukunft. Außerdem stellt PETRA<br />

III aber auch sehr harte, also kurzwellige<br />

40 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Positioniersysteme<br />

tatsächlich in der Industrie so ablaufender<br />

Prozesse – beim Schneiden von Werkstücken,<br />

Beschichten von Oberflächen zur<br />

Härtung oder Verbesserung tribologischer<br />

Eigenschaften, Verformen, Schweißen,<br />

Wärmebehandeln, auch Kombinationen<br />

dieser Techniken – ermöglicht erst unser<br />

hochsteifer Hexapod mit seiner enormen<br />

Die Palette der Anwendungen reicht von Maschinenbau und<br />

Robotik über Medizintechnik bis zur Materialforschung<br />

Röntgenstrahlung zur Verfügung, die tief in<br />

die Materie eindringen und auch größere<br />

Materialstärken durchdringen kann. Damit<br />

lassen sich z. B. Schweißnähte prüfen, Ermüdungserscheinungen<br />

an Werkstücken<br />

messen, um Aufschluss über zu erwartende<br />

Standzeiten und Lebensdauer zu erhalten,<br />

oder neue Metalllegierungen zu analysieren.<br />

Dabei können Effekte nachgewiesen<br />

werden bis hinunter zu Domänen- und<br />

Kristallstrukturen.<br />

Die Möglichkeiten, die sich daraus für die<br />

Materialforschung ergeben, macht sich das<br />

Helmholtz-Zentrum Geesthacht zunutze,<br />

z. B. für In-situ-Messungen von Materialeigenschaften,<br />

die während Umformprozessen<br />

auftreten. Die mechanische Belastung<br />

führt zu Zug- und Dehnspannungen<br />

innerhalb des Materials. Die Untersuchung<br />

mithilfe des Röntgenstrahls zeigt dann den<br />

zeitlichen Verlauf der Effekte innerhalb des<br />

Materials auf kristalliner Ebene in mikrometergroßen<br />

Domänenbereichen.<br />

Kräftiges Positioniersystem<br />

Herzstück der entsprechenden Experimentierkammer<br />

ist ein Hexapod, der von der<br />

Karlsruher Firma Physik Instrumente (PI)<br />

entwickelt wurde. Dr. Norbert Schell, verantwortlicher<br />

Wissenschaftler der HEMS-<br />

Beamline, erklärt die Zusammenhänge:<br />

„Für eine immer größer werdende Reihe<br />

von In-situ-Untersuchungen realer, d. h.<br />

Tragfähigkeit und mikrometergenauen Positionierung<br />

die Durchführung und damit<br />

die wissenschaftliche Durchleuchtung der<br />

dabei auftretenden Strukturänderungen<br />

auf atomarer Ebene. Das ist hochinteressant<br />

und auch wichtig für ein Verständnis<br />

der ablaufenden Prozesse, die letztendlich<br />

für maßgeschneiderte Materialien optimiert<br />

werden.“<br />

Das parallelkinematische Sondermodell,<br />

der M-850K (Bild 1), bietet mikrometergenaue<br />

Positionierung für Lasten bis<br />

zu einer Tonne in jeder Orientierung. Er ist<br />

ca. 700 mm hoch und hat einen Durchmesser<br />

von 800 mm (obere Plattform, mit großer<br />

Apertur) bzw. 900 mm (unten). Die untere<br />

Plattform ist auf einem 360°-Drehtisch<br />

montiert; die Verkabelung wurde schleppkettentauglich<br />

ausgelegt. Durch seine große<br />

Tragfähigkeit von bis zu einer Tonne<br />

kann der Hexapod den vollständigen Messaufbau<br />

tragen mitsamt der Vorrichtung<br />

zum Aufbringen der mechanischen Beanspruchung.<br />

Dabei positioniert der Hexapod auch<br />

große Massen über Strecken von 400 mm<br />

IEF jetzt auch auf:<br />

Linearantriebe für Präzision, dynamisches<br />

Verfahren oder kraftvolles<br />

Bewegen:<br />

neue Ideen und raffinierte Lösungen<br />

für anspruchsvolle Handhabungsaufgaben<br />

tausendfach erprobte Antriebskomponenten<br />

Sicherheit im Hinblick auf Qualität,<br />

Termine und Kosten<br />

02 PETRA III am Forschungszentrum DESY bietet Wissenschaftlern aus aller Welt<br />

exzellente Experimentiermöglichkeiten<br />

ief-<br />

.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

03 Das parallelkinematische Sondermodell<br />

bietet mikrometergenaue Positionierung für<br />

Lasten bis zu einer Tonne in jeder Orientierung<br />

mit einer Genauigkeit von ± 1 µm und Drehbewegungen<br />

von ± 20° bei einer Auflösung<br />

bis 0,5 µrad. In der Experimentierkammer<br />

lassen sich so z.B. ganze Motorblöcke, Turbinenteile,<br />

Sinteröfen oder Schweißvorrichtungen<br />

präzise für die geplanten Untersuchungen<br />

ausrichten und während der Analyse<br />

entsprechend verfahren. Trotz der hohen<br />

Kräfte wird die erreichte Position stabil<br />

gehalten. Die in den Hexapod-Beinen integrierten<br />

bürstenlosen Gleichstrommotoren<br />

sind mit Bremsen ausgestattet.<br />

Komfortable Ansteuerung<br />

Für die entsprechende Ansteuerung des<br />

Hexapod-Systems kommuniziert der Hexapod-Controller<br />

mit der übergeordneten<br />

Steuerung der Messeinrichtung. Die Positionen<br />

werden in kartesischen Koordinaten<br />

vorgegeben. Alle Transformationen für die<br />

Einzelantriebe übernimmt der Controller.<br />

Per Softwarebefehl ist die Festlegung eines<br />

praktisch beliebigen Punktes im Raum als<br />

Rotationszentrum möglich. Dieser frei definierbare<br />

Drehpunkt bleibt unabhängig von<br />

der Bewegung erhalten. Die Bewegung der<br />

Hexapod-Plattform lässt sich so präzise auf<br />

die jeweilige Aufgabenstellung abstimmen.<br />

Ähnliches gilt auch für viele andere Anwendungsbereiche.<br />

Hexapoden gibt es<br />

schließlich in unterschiedlichen Varianten<br />

und mit verschiedenen Antriebskonzepten.<br />

Sie werden je nach Anwendungsanforderungen<br />

von hochpräzisen Antriebsspindeln und<br />

exakt ansteuerbaren DC-Motoren oder direkt<br />

von Linearmotoren, z. B. auf Basis<br />

piezokeramischer Aktoren, angetrieben.<br />

Mittlerweile haben sie sich bereits in vielerlei<br />

Branchen bewährt, angefangen vom Maschinenbau<br />

und der Werkzeugbearbeitung<br />

bis hin zu Halbleiterfertigung, Astronomie,<br />

Biotechnologie oder Life Sciences.<br />

Bilder: Anlaufbild PI / Helmholtz-Zentrum<br />

Geesthacht; Bilder 01 und 03 PI; Bild 02 DESY/Reimo<br />

Schaaf<br />

www.pi.de<br />

Im Einsatz für die Materialforschung<br />

STATEMENT<br />

Dr. Michael Döppert, Chefredakteur<br />

Lassen Sie es mich so beschreiben:<br />

Für mich ist die Parallelkinematik<br />

der Hexapoden heute<br />

eine der interessantesten<br />

Umsetzungen mechatronischer<br />

Maschinenkonzepte. Zum einen<br />

sind hier die Anforderungen an<br />

mechanische und elektronische<br />

Bauteile hinsichtlich Präzision<br />

und Kraftdichte enorm, zum<br />

anderen aber auch an die<br />

Software der Steuerungstechnik,<br />

um die extrem komplexen und<br />

hochgenauen Bewegungsführungen<br />

in allen Achsen sicher auf<br />

den Punkt zu beherrschen. Die<br />

Parallelkinematik wird sich nicht<br />

nur im Zuge der Miniaturisierung<br />

im Maschinenbau noch viele<br />

neue Anwendungen erschließen<br />

können.<br />

PETRA III ist eine Röntgenlichtquelle am Forschungszentrum DESY in Hamburg. Seit<br />

2010 gilt sie als die brillanteste Speicherring-Röntgenstrahlungsquelle der Welt.<br />

Hiervon profitieren vor allem Forscher, die sehr kleine Proben untersuchen wollen<br />

oder stark gebündeltes, sehr kurzwelliges Röntgenlicht für ihre Analysen benötigen.<br />

Die energiereiche Strahlung bis über 100 000 Elektronenvolt mit hoher Leuchtstärke<br />

bietet z. B. für das weite Feld der Materialforschung vielseitige Möglichkeiten, um<br />

Schweißnähte zu prüfen oder Ermüdungserscheinungen von Werkstücken zu<br />

untersuchen. Dazu müssen manchmal allerdings recht schwere Lasten auf den<br />

Mikrometer genau positioniert werden. „Herzstück“ der Strahlführung P07 ist deshalb<br />

ein Schwerlast-Hexapod, der dank seiner Genauigkeit erst In-situ-Messungen<br />

von Materialeigenschaften unter realistischen Prozessbedingungen ermöglicht.<br />

Konfigurierbare Linearsysteme und Kugelgewindetriebe schnell geliefert<br />

Die am häufigsten bestellten Komponenten der Lineartechnik hat<br />

das Unternehmen Rexroth bereits vor zwei Jahren im Vorzugsprogramm<br />

Goto zusammengefasst und liefert die Bestellungen innerhalb<br />

von drei bis fünf Tagen aus. Hinzu kommen aktuell auch<br />

konfigurierbare Linearsysteme, die in zehn Tagen ab Werk ausgeliefert<br />

werden. Gleiches gilt für Kugelgewindetriebe, die Konstrukteure<br />

und Einkäufer in Länge, Steigung, Endenbearbeitung und<br />

Mutternart individuell zusammenstellen können.<br />

Das Vorzugsprogramm fasst Rexroth in einem Katalog zusammen.<br />

Über Online-Tools auf der Website des Anbieters lassen sich die<br />

gewünschten Linearsysteme auch nach ihren Anforderungen<br />

www.boschrexroth.com<br />

konfigurieren. Bei jedem Schritt<br />

zeigt der Konfigurator an, ob die<br />

gewünschten Produktkonfigurationen<br />

Teil des Vorzugsprogramms<br />

sind. Der Nutzer kann<br />

alle Produktdaten und Leistungsmerkmale<br />

einsehen und erhält<br />

die CAD-Daten in allen gängigen<br />

Formaten per Download-Link.<br />

42 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Elektromechanischer Schwerlastzylinder<br />

in drei Varianten<br />

Mit dem SLZ 63 vergrößert RK Rose+Krieger<br />

sein Elektrozylinder-Portfolio um einen<br />

weiteren elektromechanischen<br />

Schwerlastzylinder. Aufgrund<br />

seiner quadratischen Form,<br />

Nuten im Außenprofil und<br />

Anschlussmaßen nach DIN<br />

ISO 15552 lässt sich der Elektrozylinder<br />

flexibel in applikationsspezifische<br />

Anwendungen<br />

integrieren. Der<br />

parallele Anbau des Motors sorgt für ein gutes Einbau-Hub-<br />

Verhältnis. Die maximale Hublänge beträgt 1000 mm, optional<br />

sind bis zu 1500 mm möglich. Standardmäßig sind die Varianten<br />

des Zylinders mit IP54 ausgestattet, optional ist die Schutzart<br />

IP65 realisierbar.<br />

Verfügbar ist der Schwerlastzylinder in drei Varianten: In der<br />

Fastline-Variante mit Kugelgewindetrieb erreicht der SLZ 63 eine<br />

Verfahrgeschwindigkeit bis 1250 mm/s. Die Powerline-Version<br />

mit Kugelgewindetrieb und die Powerline-Variante mit Trapezgewindetrieb<br />

sind mit Druck- und Zugkräften bis 10 000 bzw.<br />

15 000 N belastbar. Die Schwerlastzylinder mit Kugelgewindetrieb<br />

erlauben den Betrieb mit einer 100-prozentigen Einschaltdauer.<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

Integrierte Führung für<br />

pneumatische Linearantriebe<br />

Das Unternehmen<br />

Parker Hannifin<br />

präsentiert<br />

mit Basic<br />

Guide eine<br />

integrierte<br />

Führung für pneumatische Linearantriebe der Origa OSP-P Serie.<br />

Mit der direkt in das Zylinderprofilrohr integrierten Führung<br />

schließt Parker die Lücke zwischen dem kolbenstangenlosen<br />

Linearantrieb Origa OSP-P in Standardausführung und der Ausführung<br />

mit der externen Kunststoff-Gleitführung Slideline. Die<br />

Lebensdauer der Führungen verlängert sich aufgrund verschleißfester<br />

und auf Langlebigkeit getesteter Gleitelemente sowie dem<br />

integrierten Abstreifersystem erheblich. Wie bei allen Origa Zylindern<br />

verfügt auch die Basic Guide Serie über einstellbare Endlagendämpfungen<br />

und Magnetkolben sowie über jeweils um 90°<br />

drehbare Enddeckel. Zudem stehen Optionen wie integrierbare<br />

Wegeventile zur Energieeinsparung, einseitiger Luftanschluss,<br />

Viton-Dichtungen, Niro-Version und eine Langsamlauf-Ausführung<br />

für einen stick-slip-freien Betrieb zur Verfügung. Basic Guide<br />

eignet sich für Anwendungen, bei denen kompakte, langlebige<br />

Führungen mit hohen Belastungswerten und eine einfache<br />

Spieleinstellung gefordert sind.<br />

www.parker.com<br />

Vakuum- und Druckschalter eröffnen neue Kommunikationsmöglichkeiten<br />

J. Schmalz hat eine Serie an Vakuum- und Druckschaltern entwickelt,<br />

die neue Kommunikationsmöglichkeiten eröffnen und<br />

Prozesse transparenter machen. Die Version VSi lässt sich einfach<br />

in Anlagen integrieren und macht wichtige Prozessdaten sichtbar.<br />

Der Schalter kommuniziert per IO-Link in alle gängigen Feldbussysteme<br />

und ermöglicht darüber hinaus das Auslesen von<br />

Informationen mit dem Smartphone.<br />

Je nach Anwendung kann zwischen einer Druck-,<br />

Vakuum- oder einer kombinierten Version gewählt<br />

werden. Ein integriertes oder externes Bedien- und<br />

Anzeigedisplay visualisiert die Daten. Dabei kann die<br />

kompakte Sensoreinheit unabhängig vom Display in<br />

der Anlage verbaut werden, zum Beispiel direkt am<br />

Sauggreifer. Insbesondere in dezentralen Vakuum-Systemen vereinfacht<br />

dies die Überwachung des Prozesses.<br />

Der Anwender trägt sein Display gewissermaßen in der Tasche,<br />

wenn er ein NFC (Near Field Communication)-fähiges Smartphone<br />

besitzt. Die Schmalz-Entwicklung ermöglicht den Austausch von<br />

Daten per NFC über kurze Strecken.<br />

Der Schalter klärt per IO-Link und NFC über Basis- und Prozesseinstellungen<br />

auf. Umlaufende LEDs am Schalter machen auch<br />

aus der Entfernung gut sichtbar, ob Schaltpunkte erreicht wurden<br />

und Betriebsspannung anliegt. Service-Hinweise und detaillierte<br />

Fehlermeldungen erscheinen auf der Leitebene und dem Smartphone<br />

in Klartext und der Bediener kann schnell reagieren.<br />

Zum Einsatz in Handlingsystemen mit höchster Dynamik entwickelte<br />

Schmalz auch den Vakuum- und Drucksensor vom Typ VS.<br />

Der Sensor verfügt über ein analoges Ausgangssignal und arbeitet<br />

ohne IO-Link und ohne externes Display, ist jedoch ebenfalls über<br />

NFC per Smartphone ablesbar.<br />

www.schmalz.com<br />

SMARTER PRODUCT USABILITY<br />

SICHERHEITS-LASERSCANNER RSL 400 –<br />

JETZT ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />

www.leuze.de/rsl400<br />

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Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 43


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Komplexe mechatronische<br />

Systeme beherrschen<br />

3D-Simulation in der Robotik und Automatisierungstechnik<br />

Eine frühzeitige Physik-Simulation in der Maschinen- und Anlagenentwicklung<br />

verschafft dem Maschinenbau mehr interdisziplinäre Initiative<br />

im Entwicklungsprozess. Wie aufwandslos beispielsweise eine Simulation<br />

von Industrie robotik gelingt, zeigen die Ergebnisse einer Expertentagung<br />

und wie Simulationssoftware die Maschinenentwicklung effizienter<br />

gestaltet, zeigen die Erfahrungen eines Komplettanbieters in der<br />

Industrieautomation.<br />

Volkswagen macht es vor: laut dem<br />

Manager Magazin will man mit Robotik<br />

die Fertigungskosten weiter senken.<br />

Noch liegen in der deutschen Automobilindustrie<br />

die Arbeitskosten bei mehr als 40<br />

Euro pro Stunde, in Osteuropa sind es elf,<br />

in China gegenwärtig noch unter zehn Euro.<br />

Für den Maschinenbau hat diese Entscheidung<br />

eine klar erkennbare Strahlkraft,<br />

denn im Prozess der Maschinenentstehung<br />

gilt es, alle beteiligten Unternehmen,<br />

vom Komponentenhersteller über<br />

Systemintegrator bis zum Sondermaschinenbauer,<br />

mögliche Optimierungen zu realisieren,<br />

die zu mehr Effizienz in der Entwicklung<br />

und Produktion der Anlagen mit<br />

Robotik führen.<br />

Ein immer stärker genutztes Tool für<br />

robotikgestützte Projektierung sind 3D-<br />

Simulationen, mit denen man aufwandsreduziert<br />

Machbarkeits-, Erreichbarkeitsund<br />

Zykluszeitstudien durchführen kann.<br />

Insbesondere für die Planung moderner<br />

Roboteranlagen sind Simulation und Off-<br />

line-Programmierung eine zentrale Größe.<br />

Sie ermöglichen ohne reale Hardware die<br />

Roboterbewegungen zu simulieren, die<br />

Arbeitsabläufe zu programmieren und auch<br />

Taktzeiten zu bestimmen.<br />

Fragen zur kollisionsfreien Erreichbarkeit<br />

aller Punkte des Roboterprogramms erhalten<br />

mit der Simulation eine augenscheinliche<br />

Klärung. Mit echtzeitfähigen<br />

Simulationen lässt sich die Software für das<br />

System optimal entwickeln und testen, ohne<br />

dass man direkt in den Prozessablauf<br />

eingreifen muss. Crashfahrten und Ausschuss<br />

sind damit reduzierbare Risiken.<br />

3D-Simulation hinterfragt<br />

Während der letztjährigen Packaging Excellence<br />

Center-Veranstaltung von Schneider<br />

Electric „Potenziale einer virtuellen Inbetriebnahme<br />

durch Simulation“ demonstriert<br />

die 3D-Simulationssoftware Industrial<br />

Physics von Machineering die Vorteile eines<br />

Prozesses, bei dem die Bewegungssteuerung<br />

frühzeitig am 3D-Modell eingebunden<br />

44 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Simulation und Inbetriebnahme<br />

werden zu ineinandergreifenden<br />

Prozessen<br />

wird. Der Schwerpunkt des Events lag in der<br />

Darstellung der Machbarkeit einer Hardware<br />

in the Loop (HIL)-Anbindung für<br />

schnelle Verpackungsvorgänge sowie auf<br />

der Durchgängigkeit des Prozesses von<br />

CAD bis zur realen Steuerung.<br />

Was der Verpackungsbranche wichtig ist<br />

gilt analog auch für die robotergestützte<br />

Werkstückhandhabung in der Fabrikautomatisierung:<br />

hier kommt es auf die Roboterbewegung<br />

und die Steuerung der Abläufe<br />

durch hochflexible und intelligente Steuerungen<br />

an. Industrial Physics visualisiert individuelle<br />

Geometrien von Fördergut und<br />

Maschine, z. B. beim Aufnehmen der Werkstücke,<br />

beim Einfädeln in die Maschine, bei<br />

der Handhabung im Prozess sowie beim<br />

geordneten Stapeln. Fast jede Handhabungs-<br />

und Automatisierungsaufgabe lässt<br />

sich schnell und ohne reale Steuerung<br />

simulieren.<br />

Bezieht man die Steuerungstechniker in<br />

den frühen Entwicklungsphasen wertschöpfend<br />

mit ein, so lassen sich wesentliche<br />

Eigenschaften der Maschine interdisziplinär<br />

festlegen. Komplexe Anlagen und<br />

Roboter lassen sich schnell und einfach<br />

simulieren und Testläufe der erstellten SPS-<br />

Programmierung im Detail überprüfen. Für<br />

eine Offline-Programmierung liefert es<br />

wertvolle Erkenntnisse für das „Teachen“<br />

der realen Applikation.<br />

Laut Erkenntnissen von Schneider<br />

Electric lassen sich typische Robotik-Applikationen<br />

unterscheiden, die eine 3D-Simulation<br />

geradezu provozieren:<br />

Auf einem Band laufen x-Produkte,<br />

1/2/3-reihig, die es möglichst verlustlos zu<br />

palettieren gilt. Zu klären ist die Anzahl der<br />

Pickerzellen; zu untersuchen die Ausfallszenarien<br />

der Zellen. Erste Aufschlüsse ergeben<br />

sich durch die 3D-Simulation der<br />

Stückgüter.<br />

n Vorgabe sind Produkte auf einer Palette,<br />

die in definierten Abständen auf ein Band<br />

abzulegen sind. Definiert werden soll die<br />

erforderliche Bandgeschwindigkeit, um<br />

einen Produktstrom ohne Lücken zu<br />

gewährleisten.<br />

n Stehen Layout der Maschine und Anzahl<br />

der Picker fest, dann bleibt als offene Frage<br />

die Leistung, wie viele Produkte pro<br />

Minute und welche Leistungsreserven<br />

das System noch offen hat.<br />

n Fixe Vorgaben bezüglich der Anlage sind<br />

Layout der Maschine, Anzahl der Picker<br />

sowie Greiferzeiten und Verfahrwege des<br />

Roboters. Für Auslegung der Vormaschine<br />

und die Leistungsermittlung der Maschine<br />

ist eine Simulation erstrebenswert<br />

n Bei vorgegebenen Leistungsdaten sind<br />

Sortierungsaufgaben durchzuführen, z. B.<br />

farbliche Sortierung im Auslauf. Offene<br />

Fragestellungen nach Pufferstrecken und<br />

Anzahl der Picker lassen sich über eine<br />

Simulation klären.<br />

24. Fakuma<br />

Internationale<br />

Fachmesse für<br />

Kunststoffverarbeitung<br />

Spritzgießmaschinen<br />

Thermo-<br />

Umformtechnik<br />

Extrusionsanlagen<br />

Werkzeugsysteme<br />

Werkstoffe<br />

und Bauteile<br />

13.– 17.<br />

OKT. <strong>2015</strong><br />

FRIEDRICHS-<br />

HAFEN<br />

www.fakuma-messe.de<br />

01 Simulation hilft Komplexität zu beherrschen: Hier die optimale<br />

Anpassung der Pick-and-Place-Roboter an die Handhabungsaufgabe


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

02 Die Simulation kompletter<br />

Materialfluss- und Produktionssysteme<br />

bietet noch großes<br />

Wertschöpfungspotenzial<br />

Aus Sicht von Machineering ist dieses<br />

Variantenfeld eine typische und passende<br />

Bandbreite der Aufgabenstellung in der<br />

Handhabungstechnik. Mechatronische Anlagen<br />

und deren komplexe Bewegungssteuerungen<br />

im Einklang mit dem Produktstrom<br />

durch die Maschine zu entwickeln,<br />

ist ein aufwendiger und<br />

anspruchsvoller Prozess. Der Vorteil, eine<br />

realistische Simulation von Materialflüssen<br />

in Echtzeit zu visualisieren, verkürzt<br />

drastisch die Prozesse für die reale<br />

Inbetriebnahme.<br />

Bewertung des Nutzens<br />

der Simulation<br />

Interessant ist in diesem Zusammenhang<br />

die Bewertung einer Simulation aus der<br />

Sicht eines Anwenders, der die Belange der<br />

Maschinenbauer kennt. Was bringt es wirklich,<br />

alle Steuerungen vorzeitig programmieren<br />

und im virtuellen Betrieb testen zu<br />

können? Fundierte Aussagen über Erfahrungen<br />

mit der Software Industrial Physics<br />

kann AEM August Elektrotechnik GmbH in<br />

Hohenroda machen.<br />

Heutige Automatisierungslösungen erfordern<br />

kürzere Realisierungszeiträume,<br />

wobei Entwicklungs-und Umsetzungsprozesse<br />

stetig zu optimieren sind. Die geforderte<br />

hohe Transparenz in der Entwicklung<br />

verlangt vom Engineering ein „Yousee-how-it-works!“<br />

plus eine kurze Inbetriebnahme<br />

vor Ort. Eine von AEM<br />

durchgeführte Marktanalyse gängiger<br />

Simulationstools favorisierte die 3D-Simulation<br />

mit Industrial Physics, wobei auch<br />

die Schnittstellenkompatibilität der Software<br />

mit den eingesetzten Steuerungssystemen<br />

zugunsten der Machineering-<br />

Lösung entschied. Für AEM galt es nun,<br />

Entwicklungsarbeiten durchzuführen, die<br />

Systemkomponenten zur Simulation sowie<br />

die interne Simulationslogik und die Funktionsbausteinlogik<br />

im Automation Studio<br />

zu definieren.<br />

Im Resümée hat sich für das mittelständische<br />

Unternehmen nach sechs-monatigen<br />

Einsatz von Industrial Physics die Entwicklungsumgebung<br />

für eine Anlagensimulation<br />

ergeben, die hundert Antriebe<br />

inklusive deren Steuerung beinhaltet – ein<br />

Aufwand, der heute 3,5 Manntage Entwicklungszeit<br />

umfasst. In der kompletten<br />

Simulation sind Abläufe und Taktzeiten<br />

visualisiert, deren Optimierung ganz augenscheinlich<br />

ist. Die Live-Projektierung<br />

der Software am Simulationsmodell erleichtert<br />

die Softwareentwicklungszeit um<br />

derzeit etwa 20 %.<br />

Nicht exakt zu verifizieren ist der vertriebliche<br />

Nutzen durch das Anlagenmodell.<br />

Letztendlich schafft es eine starke Kundenbindung,<br />

die für weitere Projektgespräche<br />

hilfreich ist. Für die Inbetriebnahme sind die<br />

Zahlen überzeugend, denn am Schreibtisch<br />

erleichtert sich die virtuelle Inbetriebnahme<br />

um satte 75 %, wohingegen die Inbetriebnahme<br />

vor Ort derzeit eine Erleichterung von 25<br />

bis 35 % bringt. Die Erfahrungen haben gezeigt,<br />

dass die Potenziale mit einer 3D-Software<br />

längst nicht ausgeschöpft sind. Die<br />

Zahlen sind noch zu toppen, da die virtuelle<br />

Inbetriebnahme am Schreibtisch noch bis zu<br />

90 % steigen kann und bei der Inbetriebnahme<br />

vor Ort sogar die Hälfte des Aufwandes<br />

einzusparen ist. Die Tatsache, dass sich der<br />

Aufwand der Softwareprogrammierung mit<br />

Simulation sogar noch um 30 % reduzieren<br />

lässt, gibt dem mechatronischen Ansatz im<br />

Maschinenbau noch mehr Nahrung.<br />

www.machineering.de<br />

STATEMENT<br />

Dr. Michael Döppert, Chefredakteur<br />

Simulation ist längst nicht mehr<br />

nur ein Thema für die Luft- und<br />

Raumfahrt oder die Automobilindustrie.<br />

Auch im allgemeinen Maschinenbau,<br />

wie zum Beispiel in der<br />

Robotik, ist das Thema angekommen.<br />

Es reicht von der Werkstoff-,<br />

über die Bauteil-, Baugruppen- bis<br />

zur Bewegungs- und Steuerungssimulation.<br />

Simulationssoftware wird<br />

zunehmend zum zentralen<br />

Werkzeug des Konstrukteurs in<br />

einer immer stärker mechatronisch<br />

ausgebildeten Maschinenwelt<br />

werden. Simulations-Tools bieten<br />

heute schon weit mehr Optimierungspotenzial<br />

als klassische<br />

3D-CAD Software. Es ist für mich<br />

durchaus auch vorstellbar, dass in<br />

Zukunft 3D-CAD-Funkltionalität in<br />

Simulationssoftware integriert ist<br />

und nicht umgekehrt. Dann könnte<br />

es generell heißen: Am Anfang der<br />

Konstruktion steht die Simulation<br />

– und nicht mehr die geometrische<br />

Bauteilauslegung.<br />

46 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Lineareinheit für hohe axiale Kräfte<br />

Eisenloser Linearmotor<br />

Die Produktfamilie R-Plus System aus der Actuator Line von Rollon<br />

umfasst Linearachsen mit Zahnstangenantrieb. Die Lineareinheit<br />

RP-160 ist für hohe axiale Kräfte ausgelegt, effizient bei langen<br />

Hüben und auch für vertikale Anwendungen geeignet. Zusätzlich<br />

können auf dieser Linearachse mehrere Läufer unabhängig voneinander<br />

betrieben werden. Die Reihe R-Plus besteht aus selbsttragenden<br />

Aluminium-Strangpressprofilen, auf denen Linearschienen<br />

mit Kugelumlaufführungen und integrierter Kugelkette<br />

montiert sind. Alle Kugelumlaufführungen sind mit Kugelkäfig-<br />

Technologie ausgestattet. Die Laufrillen der Linearschienen sind<br />

im Rundbogenprofil geschliffen und haben einen Kontaktwinkel<br />

von 45°. Die Kraftübertragung geschieht über eine schrägverzahnte,<br />

gehärtete und getemperte Zahnstange (Modul 2, Qualität 6) mit<br />

geschliffenen Zähnen. Jede Lineareinheit wird komplett mit einem<br />

vorinstallierten Reduziergetriebe und einem integrierten Schmier-<br />

Kit zum Einfetten des Ritzels geliefert. Die Lineareinheit RP-160 ist<br />

auf hohe Tragzahlen ausgelegt und überbrückt Hübe von 800 bis<br />

5700 mm in einem Stück. Längere Hübe sind mit speziellen Verbindungen<br />

von Rollon möglich. Die maximale<br />

Wiederholgenauigkeit liegt bei ± 0,05 mm, die<br />

maximale Quergeschwindigkeit beträgt 3 m/s und<br />

die maximale Beschleunigung 20 m/s². Die<br />

RP-160 bewirkt einen linearen Vorschub<br />

von 167 mm pro Umdrehung. Das Gewicht<br />

je 100 mm Hub beträgt 2,3 kg und<br />

das Gewicht bei Nullhub 26 kg.<br />

www.rollon.de<br />

Das Unternehmen Hiwin<br />

erweitert den oberen Leistungsbereich<br />

seiner Linearmotorserie<br />

LMC um die<br />

Baugröße LMCF. Die neue Variante<br />

erreicht Dauerkräfte bis 684 N<br />

und kurzfristige Maximalkräfte bis<br />

2736 N; bei einer Abmessung des Motors inkl.<br />

Stator von 172 mm Höhe und 41,1 mm Breite.<br />

Aufgrund der Kombination mehrerer Statoren<br />

(Magnet bahnen) lassen sich beliebig lange Verfahrwege<br />

realisieren. Genauso können mehrere Forcer (Linearmotoren)<br />

auf einer Linearmotorachse betrieben werden, die sich entweder<br />

unabhängig voneinander oder zur Erhöhung des Vorschubs<br />

auch parallel schalten und ansteuern lassen. Das Forcer-Gewicht<br />

des Linearmotors LMCF beträgt je nach Ausführung zwischen<br />

2,5 und 7,5 kg. Die Synchron-Linearmotoren der Baureihe LMC<br />

zeichnen sich durch hohe Beschleunigungen und eine hohe<br />

Gleichlaufgüte aus. Durch den eisenlosen Forcer und den U-<br />

förmigen Statoraufbau mit optimierter Anordnung der Permanentmagneten<br />

treten zum einen zwischen Forcer und Stator<br />

keine Rastmomente auf und zum anderen werden keine magnetischen<br />

Anziehungskräfte in das Führungssystem eingeleitet.<br />

Zudem verfügt der Forcer durch seine kompakte, eisenlose<br />

Konstruktion und Epoxid-vergossene Spulen über ein geringes<br />

Eigengewicht.<br />

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Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 47<br />

Igus+Messe.indd 1 19.08.<strong>2015</strong> 07:55:12


CAD / CAM / PLM<br />

Sauber ausgelegt<br />

Software für die Planung von Abgasreinigungsanlagen für Schiffe<br />

Josef Zeilmann<br />

Die Antriebstechnik spielt nicht nur beim Auto, sondern auch bei Schiffen<br />

eine zentrale Rolle. Dabei geht es natürlich auch hier nicht nur um den<br />

Motor selbst. Um künftige Emissionsgrenzwerte einzuhalten, wird, je<br />

nach verwendetem Kraftstoff, neben einem System zur Stickoxidreinigung<br />

eine große Abgasreinigungsanlage für die Entschwefelung<br />

notwendig. Der Schiffsplaner benötigt frühzeitig möglichst präzise<br />

Angaben über den erforderlichen Platzbedarf. Ein Anbieter von Großdieselmotoren<br />

hat von einem Hersteller im Bereich elektronischer<br />

3D-Produktkataloge eine Software entwickeln lassen, die Konstrukteure<br />

hier bei der Auslegung unterstützt.<br />

Josef Zeilmann, Marine Application Engineer,<br />

MAN Diesel, Augsburg<br />

Wenn große Reedereien das Design von<br />

Schiffen planen, stellt sich wie auch<br />

beim Auto die Frage nach der Motorisierung<br />

und dem Treibstoff. Zur Auswahl stehen<br />

als Treibstoff u. a. preisgünstiges<br />

Schweröl oder der im Vergleich kostspieligere<br />

Schiffsdiesel. Hintergrund dieser Fragestellung<br />

ist die weltweite Verschärfung<br />

der Abgasnormen auch für die Seefahrt.<br />

Schweröl enthält bis zu 3 % Schwefel. Um<br />

künftige Emissionsgrenzwerte einzuhalten,<br />

wird neben einem System zur Stickoxidreinigung<br />

eine große Abgasreinigungsanlage<br />

für die Entschwefelung notwendig. Solche<br />

Abgas-Reinigungsanlagen können<br />

durchaus Dimensionen von 10 x 30 x 40 m<br />

erreichen. Deshalb benötigt der Schiffsplaner<br />

frühzeitig möglichst präzise Angaben<br />

über den erforderlichen Platzbedarf.<br />

Die Auslegung der unterschiedlichen<br />

Motoren inklusive der Abgasreinigung ist<br />

für Schiffsplaner eine komplexe Fragestellung.<br />

Die Anforderungen hängen ab vom<br />

Schiffstyp, von den verbauten Motoren,<br />

vom Fahrprofil und den verschiedenen<br />

weltweit gültigen und zukünftigen Abgas­<br />

48 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


CAD / CAM / PLM<br />

Kabeleinführungssysteme<br />

EMV Innovationen<br />

verordnungen für Schiffe. Beispielsweise ist<br />

eine Einfahrt in den Ärmelkanal nur mit gereinigtem<br />

Abgas nach aktuell strengster<br />

Vorgabe erlaubt. Die verschärften Abgaswerte<br />

müssen in den ECAs – Emission<br />

Control Areas –, derzeit Nord- und Ostsee<br />

und die Küsten Nordamerikas, eingehalten<br />

werden. All dies erfordert ein komplexes<br />

Detail-Wissen.<br />

Führung gefragt<br />

Die MAN Diesel & Turbo SE mit Sitz in<br />

Augsburg ist ein weltweit führender Anbieter<br />

von Großdieselmotoren und Turbomaschinen<br />

für maritime und stationäre Anwendungen.<br />

Das Unternehmen entwickelt<br />

Zweitakt- und Viertaktmotoren, die eine<br />

Leistung von 450 bis zu über 87 000 kW erbringen.<br />

Der Global Player für Schiffsdiesel<br />

war auf der Suche nach einem Dienstleister,<br />

der ihm eine hochspezialisierte Software<br />

zur Unterstützung seiner Kunden bei der<br />

Schiffsplanung liefert. Speziell gefragt war<br />

ein Expertensystem, das den Planer durch<br />

die einzelnen Produktvarianten bis zur Auslegung<br />

der Abgasanlage führt. Neben einer<br />

anwenderfreundlichen Benutzerführung<br />

mit Hinweisen und Hilfsgrafiken war eine<br />

01 Dimensionen der Abgasanlage<br />

im Vergleich zum Motor und den<br />

Deckaufbauten eines Frachters<br />

einfache Oberflächenführung durch die<br />

technischen Optionen wichtig.<br />

Ergebnis einer Auswahl sollte dann der<br />

Export einer 3D-CAD-Grafik vom Planungsergebnis<br />

zum Einbinden in die<br />

CAD-Systeme der Planer sein. Mit der<br />

KiM GmbH aus dem saarländischen<br />

St. Wendel fand das Unternehmen einen<br />

solchen Partner.<br />

KiM entwickelte auf Basis seines Systembaukastens<br />

CADClick eine hochspezielle<br />

Die hochspezialisierte Software führt den Konstrukteur durch die<br />

einzelnen Produktvarianten bis zur Auslegung der Abgasanlage<br />

Software nach den Wünschen von MAN<br />

Diesel & Turbo: den Clean Funnel Configurator.<br />

„Gemeinsam mit dem Software-Haus<br />

haben wir auf Basis der Zielsetzung ein Pro-<br />

Konfiguration, Auslegung und 3D-Visualisierung<br />

Die KiM GmbH ist Anbieter elektronischer 3D-Produktkataloge. Ihre CADClick-Technologie<br />

dient zur Konfiguration, Auslegung und 3D-Visualisierung von Produkten aus<br />

Maschinenbau, Bauwesen/Architektur, Elektrotechnik und artverwandten Branchen.<br />

2D- und 3D-Daten lassen sich einfach und schnell für die Verwendung in Marketing<br />

und Vertrieb aufbereiten und z. B. in elektronischen Produktkatalogen online oder<br />

offline verbreiten. Besonders bei variantenreichen oder konfigurierbaren Produkten<br />

kann das System seine Stärken ausspielen. Jeder Konfigurationsschritt kann live<br />

visualisiert werden. Aufgrund der offenen Architektur ist eine Ankopplung an<br />

bestehende Konfiguratoren oder ERP-Systeme problemlos möglich. Als Ergebnis<br />

liefert CADClick 2D/3D-CAD-Daten für alle gängigen CAD-Systeme, Pixelbilder (auch<br />

fotorealistisch), 3D-PDF-Datenblätter oder automatisiert aus den 3D-Modellen<br />

erzeugte 2D-Maßzeichnungen<br />

„Bei extremen Einsatzbedingungen<br />

kommt es<br />

auf die Zuverlässigkeit<br />

jeder Komponente an.“<br />

IP65<br />

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Kabeleinführung<br />

mit Schutzart IP65<br />

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einfach und schnell durchführbar<br />

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CAD / CAM / PLM<br />

02 Eine Abgasreinigung erfordert die<br />

Planung umfangreicher Zusatzaggregate,<br />

wie z. B. Steuergeräte und Urea-Tank<br />

jekt definiert, das dann in Dienstleistung für<br />

uns umgesetzt wurde“, berichtetet Bernd<br />

Friedrich. „Gefallen hat uns, dass wir bei<br />

KiM Maschinenbau-Ingenieure als Ansprechpartner<br />

hatten, die sich schnell in<br />

diese Aufgabenstellung eingearbeitet<br />

haben. Dr. Matthias Müller und sein Team<br />

haben die Anforderungen an die Software<br />

eigenständig abgeleitet und ein sehr funktionelles<br />

Oberflächen-Design für das<br />

Programm erstellt.“<br />

Enger Zeitplan<br />

Nur wenige Monate nach dem ersten Kontakt<br />

hat KiM im März 2012 ein Pflichtenheft<br />

erstellt, in dem der Projektplan aufgestellt<br />

und die verschiedenen Aufgaben zugeteilt<br />

wurden. MAN Diesel & Turbo erhielt Excel-<br />

Tabellen als Pflegetool, um technische<br />

Parameter der unterschiedlichen Module<br />

einzutragen. Dies stellt sicher, dass die Software<br />

jederzeit und einfach aktualisiert werden<br />

kann. Der Zeitplan sah vor, den Clean<br />

Funnel Configurator im September 2012 auf<br />

der Schiffsmesse SMM in Hamburg vorzustellen.<br />

Die im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindende<br />

SMM ist in technischer Hinsicht<br />

ein maßgeblicher Trendsetter der Schifffahrt<br />

und so für MAN Diesel & Turbo von<br />

großer Bedeutung. KiM hat diesen Wunschtermin<br />

gut eingehalten. „Der Clean Funnel<br />

Configurator kam bei unseren potenziellen<br />

Kunden sehr gut an“, sagt Robert Brendel,<br />

Head of Gas & Emission Technologies MAN.<br />

„Auch erfreulich war, dass schon in der<br />

ersten Abstimmungsschleife nahezu keine<br />

Nachbesserungen notwendig waren.“<br />

Komplette Lösung<br />

Wenn ein Schiffsplaner jetzt in der ersten<br />

Planungsphase Informationen zur Dimensionierung<br />

der Abgasanlage benötigt, dann<br />

loggt er sich in das entsprechende Programm<br />

auf der MAN-Extranet-Seite ein und<br />

folgt der Menüführung. Er wählt zuerst die<br />

zu erfüllenden Umwelt-Normen, den gewünschten<br />

Motor und den Treibstoff aus.<br />

Nach und nach werden verschiedene Mög-<br />

lichkeiten abgefragt, während das System<br />

gleichzeitig das Modell der Anlage konfiguriert<br />

und eine 3D-Vorschau anzeigt. Die<br />

Software legt die komplette Lösung aus:<br />

Notwendige Module, Dimensionierung dieser<br />

Module, automatische Generierung und<br />

Darstellung der Abgas-Rohrleitungen. Für<br />

die Auslegung der Module zur Entschwefelung<br />

und Stickstoffreinigung erzeugt CAD-<br />

Click die technisch richtigen Rohrleitungen<br />

mit exaktem Durchmesser und zeigt deren<br />

Verlauf an. Die Module können je nach<br />

Schiffstyp flexibel angeordnet werden –<br />

quer oder längs bzw. waagerecht oder<br />

hochkant und dies in allen Kombinationen.<br />

Die 3D-CAD-Modelle mit genauen Angaben<br />

über Größe der Anlage, Anordnung der<br />

einzelnen Module und Rohrführung beinhalten<br />

zusätzlich auch den Raumbedarf für<br />

Servicebereich und Zusatzaggregate. Wichtig<br />

für die Anwender sind zudem die unterschiedlichen<br />

Exportoptionen der 3D-Geometrie<br />

für die Planungssysteme, als komplette<br />

Anlage und für jedes Modul einzeln.<br />

Die Ausgabe der technischen Dokumentation<br />

für die Gesamtlösung inklusive Datenblätter,<br />

3D-Vorschaugrafik und CAD-Dateien<br />

in der Anlage erfolgt zudem in einem<br />

PDF-Dokument.<br />

Der Zugang zu diesem Konstruktionsbereich<br />

ist per Passwort abgesichert. In den<br />

ersten zwei Jahren nach der Freischaltung<br />

haben sich 170 Konstrukteure so bei der<br />

Planung ihrer Abgasreinigungsanlage unterstützen<br />

lassen. Aufgrund der hohen Resonanz,<br />

arbeitet MAN mit KiM bereits an<br />

der nächsten Ausbaustufe des Clean Funnel<br />

Configurators. Um neuen technischen Entwicklungen<br />

Rechnung zu tragen, werden<br />

neue Module erstellt.<br />

www.cadclick.com<br />

Schnelles Berechnen von Getrieben über das Internet<br />

Kisssysweb ist ein neues Produkt von Kisssoft (Modul SYSweb)<br />

und erlaubt Firmen über einen externen Zugang einfach und<br />

rasch das Berechnen von Modellen über das Internet. Diese<br />

Anwendung ist besonders für Vertriebsmitarbeiter interessant,<br />

die schnell bestehende Getriebe mit neuen Belastungen<br />

nachrechnen möchten. Die Kisssys-Modelle werden in einem<br />

Strukturbaum ausgewählt und die dazugehörigen Belastungen<br />

definiert. Dabei können neben Drehmoment und Drehzahl auch<br />

Lastkollek tive sowie radiale und axiale Kräfte vorgegeben werden.<br />

Durch einen einzigen Klick wird das Getriebe berechnet und ein<br />

Protokoll mit Lebensdauer, Sicherhei ten,<br />

Wirkungsgraden und weiteren Ergebnissen erstellt.<br />

Dieser Bericht kann dann im PDF-Format<br />

weiterverwendet werden. Die Modelle liegen<br />

auf einem Webserver im Netzwerk<br />

der Firma, wobei die Applikation<br />

passwortgeschützt ist, sodass alle<br />

Daten sicher sind.<br />

www.kisssoft.ag<br />

50 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


CAD / CAM / PLM<br />

Rapid Prototyping: Werkzeuge<br />

per 3D-Druck erstellen<br />

Das Unternehmen Pöppelmann K-Tech<br />

wendet Verfahren der additiven Fertigung<br />

an, um schnell funktionsfähige Muster für<br />

technische Spritzgussteile aus Kunststoff zu<br />

erstellen. Diese kommen zum Beispiel im<br />

Bereich der erneuerbaren Energien, im<br />

Maschinen- und Apparatebau, der Elektrooder<br />

Automobil industrie zum Einsatz.<br />

Pöppelmann nutzt ein neues und äußerst schnelles Verfahren im<br />

Bereich des Rapid Prototyping. Um funktionale Proto typen<br />

anzufer tigen, werden zwar bereits Muster mithilfe des 3D-Druckverfahrens<br />

innerhalb weniger Tage erstellt. Der Trend in der generativen<br />

Fertigung geht jedoch hin zu belastbaren Mustern aus<br />

echtem Serien material. Die Idee: Nicht das Bauteil selbst, sondern<br />

das Werkzeug dafür wird gedruckt. Dann kann es in eine Stammform<br />

eingesetzt und mit Spritzgussmaterial gefüllt werden. So<br />

entsteht in kurzer Zeit ein voll funktionsfähiges Bauteil.<br />

www.poeppelmann.com<br />

App für Filetransfer-Plattform um<br />

Offline-Nutzung erweitert<br />

Procad hat die App für seine Filetransfer-Plattform Proom um<br />

eine Funktion zur Offline-Nutzung erweitert. Damit können<br />

Nutzer auch ohne bestehende Internetverbindung von unterwegs<br />

auf ihre Daten zugreifen, etwa Mitarbeiter der Projektabwicklung<br />

auf technische Dokumente und Projektpläne, der Vertrieb auf<br />

aktuelle Angebote oder Wartungstechniker auf Serviceunterlagen.<br />

Außerdem können nun auch Aktionen bei Android mit langem<br />

Gedrückthalten und bei iOS mit Nach-links-Streifen und Klick auf<br />

den Button „mehr“ ausgelöst werden. Die App steht für iOS 7 oder<br />

neuere Versionen und Android 4.x zur Verfügung.<br />

www.proom.de<br />

Automatisierungstechnik-Anbieter hat<br />

interaktive CAD-Daten online verfügbar<br />

Um in Produktentwicklungsprozessen zugekaufte Teile oder Komponenten<br />

zu modellieren oder nachzuzeichnen, investieren<br />

Unternehmen oft viel Zeit. Aus diesem Grund hat sich IEF-Werner<br />

entschlossen, den Anwendern interaktive CAD-Daten und häufig<br />

benötigte Dokumente wie Betriebsanleitungen kostenlos über das<br />

CAD-Portal Tracepartsonline.net zur Verfügung zu stellen. Der<br />

Nutzer kann hier auf ein breites Produktportfolio von IEF-Werner<br />

zugreifen – von manuellen Verstellern bis zu vielfältigen NC-Komponenten<br />

für lineares und rotatives Positionieren.<br />

Produktentwickler und Ingenieure haben über das Portal weltweit<br />

Zugang zu Millionen von 2D-Zeichnungen, 3D-CAD-Modellen<br />

und technischen Daten. Erhältlich sind die gängigen Austauschformate<br />

wie DXF und Step sowie Dokumente in den<br />

nativen Formaten wie Pro/Engineer, Solidworks und Solid Edge.<br />

Neben Downloads sind auch komplexe Konfigurationen möglich,<br />

bei denen längenabhängige Teile automatisch an die Wüsche des<br />

Kunden angepasst werden.<br />

Durch einen integrierten<br />

Viewer lassen sich die<br />

Konfigurationen als 3D-<br />

Modelle vor dem Herunterladen<br />

betrachten und<br />

überprüfen. Die Anwender<br />

können über das Portal<br />

auch Preisanfragen direkt<br />

auslösen, die umgehend bearbeitet werden.<br />

www.ief-werner.de<br />

Die volle Bandbreite<br />

kollaborierender Roboter<br />

für jede Anwendung bereit<br />

Computerkomplett Ascad baut Bereich<br />

„Fertigung und Simulation“ aus<br />

> Einfache Programmierung<br />

> Schnelles Einrichtenn<br />

> Flexibler Einsatz<br />

> Kollaborierend und sicher<br />

> Schnellste Amortisationszeit<br />

der Branche<br />

UR10<br />

Ein flexibles durchgängiges PLM liefert die Transparenz und<br />

Datenverfügbarkeit, die für die Realisierung von Industrie-4.0-Konzepten<br />

benötigt werden. Das Unternehmen Computerkomplett<br />

Ascad führt in seinem Portfolio die Lösungsbausteine zur Realisierung<br />

eines solchen durchgängigen PLM-Konzepts. Neben den klassischen<br />

PLM-Projekten im System Engineering rücken die Anforderungen<br />

der Produktion immer mehr in den Fokus.<br />

„Im Zuge des kontinuierlichen Ausbaus unserer PLM-Strategie<br />

werden wir die Entwicklung und Bereitstellung der PLM-Lösungen<br />

im Bereich der Fertigung und Fertigungssteuerung vorantreiben“,<br />

führt Oliver Spölgen (Bild), Geschäftsführer der Computerkomplett<br />

Ascad GmbH an.<br />

Seit Jahresanfang bündeln sich die PLM-<br />

Lösungen in der neuen Fachabteilung „Fertigung<br />

und Simulation“. Weitere Investitionen in<br />

die Entwicklung von Integrationskomponenten<br />

und der Ausbau der Kundenbasis stehen an.<br />

UR3<br />

UR5<br />

Der neue UR3<br />

von Universal Robots hat eine Reichweite von 500mm und eine<br />

Traglast von bis zu 3 kg. Damit ist der<br />

Roboterarm<br />

die perfekte Lösung für alle<br />

Unternehmen, die kleinteilige und präzise Aufgaben automatisieren möchten.<br />

Der UR5 (5 kg, 850 mm) oder der UR10 (10 kg, 1300 mm) sind ideal, wenn Sie<br />

einen Roboter mit einer höheren Traglast und größerer Reichweite suchen. Mehr<br />

über die gesamte UR-Familie erfahren Sie unter www.universal-robots.com.<br />

www.computerkomplett.de<br />

Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 51<br />

Universal-Robots.indd 1 30.07.<strong>2015</strong> 13:33:33


WERKSTOFFTECHNIK<br />

Mit Elastomeren am Limit?<br />

Kunststoffe für Leichtbau und sportliche Höchstleistungen<br />

Nicht nur im Maschinen- und Fahrzeugbau gilt es bewegte Massen<br />

möglichst gering zu halten, um energieeffiziente Konstruktionen zu<br />

ermöglichen. Auch bei Sportartikeln wie Laufschuhen sind Leichtgewichte<br />

Grundlage für sportliche Höchstleistungen. Hier wie da können<br />

Kunststoffe punkten – und das nicht nur mit geringem Gewicht.<br />

Kann ein Mensch 100 m in 9,29 s laufen?<br />

Oder sind doch 9,48 s das theoretische<br />

Limit? Während sich Wissenschaftler darüber<br />

streiten, versuchen die schnellsten<br />

Männer der Welt den derzeitigen Weltrekord<br />

von 9,58 s zu schlagen. Neben ihrer<br />

persönlichen Leistungsfähigkeit ist dabei<br />

das wichtigste Sportgerät der Schuh, z. B.<br />

der von Asics Corporation angebotene<br />

Spike Schuh Sonicsprint Elite, der in seiner<br />

Sohle das Polyamid 12 Elastomer Daiamid<br />

enthält.<br />

Komplexe Herausforderung<br />

Bewegung und Geschwindigkeit sind für<br />

die Materialforscher und Schuhentwickler<br />

eine Herausforderung. Sie arbeiten daher<br />

seit Jahren eng zusammen, um neueste<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse in die<br />

ideale Passform umzusetzen. Namhafte<br />

Sporthersteller setzten in der Vergangenheit<br />

bei vielen Sportschuhsohlenentwicklungen<br />

auf die wegen ihrer geringen Dichte<br />

von nahezu 1g/cm³ sehr leichten Polyamide<br />

12-Formmassen Vestamid von Evonik Industries,<br />

Essen, und Daiamid des Joint-<br />

Ventures Daicel-Evonik.<br />

Das geringe Gewicht eines Sportschuhs<br />

ist besonders wichtig, um das komplexe<br />

Zusammenspiel von Muskeln, Knochen<br />

und Bändern im Fuß optimal zu unterstützen.<br />

Auch sollte die eingeflossene Energie<br />

möglichst vollständig über eine Federwirkung<br />

an den Träger zurückgeben werden.<br />

Dies gelingt über die Eigenschaften der<br />

Sohle. Klaus Hülsmann, Key Account<br />

Manager bei Evonik für den Bereich Sport,<br />

ist sich sicher: „Bei der Entwicklung von<br />

neuen Polymeren für den Sportsektor ist es<br />

wichtig, den Bedürfnisses eines sich<br />

schnell wandelnden Marktes gerecht zu<br />

werden. Daher entwickeln wir mit unseren<br />

Partnern gezielt maßgeschneiderte Polyamide<br />

und Kunststoffsysteme für die<br />

jeweilige Disziplin.“<br />

Werkstoffeigenschaften und<br />

konstruktive Umsetzung<br />

Die Vestamid- und Daiamid-Typen aus der<br />

Polyamid 12-Familie sind steif, gleichzeitig<br />

jedoch so rückstellfähig, dass sie die beim<br />

Verformen aufgenommene Energie zum<br />

großen Teil beim Entspannen als Impuls<br />

wieder abgeben. Aufgrund der guten mechanischen<br />

Stabilität der Materialien kann<br />

durch konstruktive Maßnahmen weiter Gewicht<br />

eingespart werden, etwa dadurch,<br />

dass Sohlen nicht vollflächig ausgeführt<br />

sind oder – wie bei der Sohle des Asics<br />

Sprintschuhs – durch eine überlegene Verstärkungstechnik.<br />

„Die dadurch erzeugte<br />

Das weite Eigenschaftsprofil<br />

von Polyamiden anwendungsspezifisch<br />

nutzen<br />

Kombination aus Steifheit und Flexibilität<br />

verleiht dem Schuh die für Sprints am<br />

Startblock benötigte Explosivität“, erklärt<br />

Hiroaki Arita, Forschungsleiter und Leiter<br />

des Technikums bei Daicel-Evonik.<br />

Vestamid und Daiamid sind in unterschiedlichen<br />

Farben brillant einzufärben,<br />

laserverschweißbar und laserbeschriftbar.<br />

Sie werden eingesetzt vom Skistiefel über<br />

den Laufschuh bis zum Fußballschuh und<br />

können dabei Metallinserts für Clipverbindungen,<br />

z. B. für Metallstollen, sicher<br />

aufnehmen.<br />

Daicel-Evonik ist eine weitere Entwicklung<br />

gelungen: Die Sohle R-Compo ist ein<br />

Verbund aus Polyamid 12 und Gumminoppen<br />

mit einem ausgewogenen Verhältnis<br />

von exzellenter Griffigkeit und geringem<br />

Abrieb. Bei ihrer Entwicklung spielte<br />

die patentierte Kunststoff-Kautschuk-Verbundtechnologie<br />

eine wichtige Rolle. Dieser<br />

Prozess verbindet Polyamid und Gummi<br />

ohne zusätzlichen Haftvermittler fest<br />

miteinander.<br />

Unterstützung vom<br />

Kunststoffexperten<br />

Evonik unterstützt Kunden nicht nur durch<br />

seine Materialentwicklung, sondern auch<br />

bei der konstruktiven Entwicklung durch<br />

CAD und Form-Füll-Simulationen. Bei der<br />

Materialentwicklung setzt das Unternehmen<br />

zunehmend auch auf biobasierte<br />

Formmassen Vestamid Terra, die eine niedrigere<br />

CO 2<br />

-Bilanz aufweisen als erdölbasierte<br />

Polyamide. Sie können genau wie<br />

die herkömmlichen Formmassen in ihren<br />

Eigenschaften maßgeschneidert werden –<br />

von hart bis weich.<br />

www.evonik.com<br />

52 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


WERKSTOFFTECHNIK<br />

Polyamid ersetzt Aluminium im<br />

Fahrwerksbereich<br />

Den weltweit ersten<br />

Kunststoff-Getriebequerträger<br />

im Hinterachsrahmen<br />

haben Contitech<br />

Vibration Control und<br />

BASF für die S-Klasse von<br />

Mercedes-Benz<br />

entwickelt. Der Träger<br />

besteht aus dem tech -<br />

nischen Kunststoff Ultramid A3WG10 CR, einer hoch verstärkten<br />

und auf hohe mechanische Lasten optimierten Polyamidspezialität<br />

der BASF. Gegenüber dem Vorgängerträger aus Aluminiumdruckguss<br />

bietet das Bauteil eine Gewichtsersparnis um 25 %,<br />

eine bessere Akustik und gute mechanische Eigenschaften auch<br />

bei hohen Temperaturen und den aktuellen Crash-Anforderungen.<br />

Zu diesen Eigenschaften trug auch die Auslegungskompetenz<br />

der BASF mithilfe des Simulationstools Ultrasim bei. Als<br />

eine zentrale Komponente der Hinterachse stützt das Strukturbauteil<br />

einen Teil des Drehmoments ab, das vom Motor auf das<br />

Getriebe übertragen wird, und trägt die permanente Teillast des<br />

Differentialgetriebes. Um das Aluminium in dieser Anwendung zu<br />

ersetzen, hat der Kunststoff hohe mechanische Anforderungen zu<br />

erfüllen: Der zu 50 % kurzglasfaser-verstärkte Kunststoff Ultramid<br />

A3WG10 CR verfügt über eine optimale Festigkeit sowie Steifigkeit<br />

und zeigt eine geringe Kriechneigung unter Dauerlast. Darüber<br />

hinaus kann das Material hohe Biegemomente ertragen.<br />

www.basf.com<br />

Perfluorkunststoff hält Dauergebrauchstemperaturen<br />

bis 300 °C stand<br />

Ecctreme ECA ist eine neue Familie aus der Schmelze verarbeitbarer<br />

Hochtemperatur-Perfluorkunststoffe (HTP) von DuPont, die<br />

langzeitig Einsatztemperaturen bis zu 300 °C widerstehen und<br />

damit die bisher für Perfluorkunststoffe nach ISO 2578 geltende<br />

Obergrenze von 260 °C übertreffen. Zugleich bietet diese neue<br />

Werkstoffklasse die bekannten Merkmale der Perfluorkunststoffe,<br />

wie Chemikalien- und Permeationsbeständigkeit, gute dielektrische<br />

Eigenschaften und niedriger Reibwert. UL hat Ecctreme ECA<br />

nach mechanischen, elektrischen und Brandtests bei Dicken ab<br />

0,75 mm und darüber in die Brennbarkeitsklasse V-0 eingeordnet<br />

und elektrische sowie mechanische RTI-Werte von 300 °C<br />

bestätigt (RTI = Relativer Temperaturindex nach UL 746B als Maß<br />

für die thermische Alterungsbeständigkeit bei erhöhter<br />

Temperatur). Dies ist der höchste RTI-Wert aller in der<br />

UL-Datenbank (UL Component File E54681) verzeichneten<br />

Kunststoffe. Zu den Anwendungsmöglichkeiten des Perfluorkunststoffs,<br />

der auf den gleichen Maschinen und mit der gleichen<br />

Produktivität extrudiert, gepresst<br />

oder spritzgegossen werden<br />

kann wie die entsprechenden<br />

Perfluorkunststoff-Standardtypen,<br />

gehören Formteile, Rohre<br />

und Schläuche sowie Ummantelungen<br />

von Kabeln, Leitungen<br />

und Sensoren für raue<br />

Umgebungsbedingungen.<br />

www.dupont.de<br />

Biobasierter EPDM-Kautschuk als Basis<br />

für Dichtungswerkstoff<br />

Der Spezialchemie-Konzern Lanxess liefert seinen biobasierten<br />

Ethylene-Propylen-Diene-Monomer-Kautschuk<br />

(EPDM-Kautschuk) Keltan Eco an die Freudenberg Sealing<br />

Technologies. Die Freudenberg-Gruppe, Hersteller von<br />

Dichtungen und schwingungstechnischen Komponenten, hat in<br />

ihrer nordamerikanischen Tochtergesellschaft<br />

damit begonnen, Gummidichtungen<br />

auf Basis von Keltan Eco<br />

zu produzieren. Keltan Eco<br />

enthält bis zu 70 %<br />

Ethylen, das aus<br />

Zuckerrohr gewonnen<br />

wurde. Freudenberg<br />

Sealing Technologies<br />

hatte mit der Entwicklung<br />

des auf nachwachsenden<br />

Rohstoffen basierenden Compounds<br />

bereits im Jahr 2012 begonnen. Die Anwendungen für<br />

Compounds auf Basis von Keltan-Eco-Polymeren reichen von<br />

Dichtungen für Kühlmittel, Dampf und synthetische Hydrauliköle<br />

bis hin zu Bremsflüssigkeit und Hydraulikflüssigkeiten, wie sie in<br />

der Luftfahrt eingesetzt werden. Das neu entwickelte Material ist<br />

gegenüber Temperaturen von bis zu 150 °C beständig. Das<br />

Polymer, das Freudenberg Sealing Technologies verwendet, weist<br />

einen 45-prozentigen Anteil an biobasiertem Ethylen auf. Das<br />

führt schließlich zu einer reduzierten Freisetzung von CO 2<br />

in der<br />

Produktionskette.<br />

www.lanxess.de<br />

Schützen Sie Ihre Motorspindel,<br />

bevor es zu spät ist!<br />

Halle 11 | Stand G13<br />

JAKOB Antriebstechnik GmbH<br />

info@jakobantriebstechnik.de | www.jakobantriebstechnik.de<br />

Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 53<br />

Jakob-Antriebstechnik.indd 1 28.07.<strong>2015</strong> 07:38:22


WERKSTOFFTECHNIK<br />

Spektrum an Tribomaterial-<br />

Halbzeugen ausgebaut<br />

Igus hat sein Spektrum an<br />

Rundstäben und Platten zur<br />

weiteren Bearbeitung um Zwischengrößen<br />

ausgebaut. Die insgesamt 20<br />

verschiedenen Iglidur Hochleistungswerkstoffe<br />

als Halbzeuge<br />

ermög lichen eine individuelle<br />

Bearbeitung, um Sonderteile in<br />

kleinen Stückzahlen oder<br />

Prototypen zu fertigen. Eine Vielzahl<br />

an Werkstoffen ist in den Durchmessern<br />

15, 25, 35, 45, 55 und 65 mm<br />

direkt ab Lager bestellbar. Alle<br />

Halbzeuge – ob Rundstäbe, Plattenmaterial<br />

oder Profile – bestehen aus den auf Reibung und<br />

Verschleiß optimierten und im Labor getesteten Motion Plastics,<br />

Kunststoffe für die Bewegung. Dadurch lässt sich auch für diese<br />

Halbzeuge die Lebensdauer verlässlich berechnen und vorhersagen.<br />

Außerdem müssen sie nicht geschmiert werden und sind<br />

dadurch wartungsfrei.<br />

www.igus.de<br />

Hochleistungspolymer zur Substitution<br />

von Metallen für Ventilsysteme<br />

Solvay Specialty Polymers bietet das Hochleistungspolyamid<br />

(HPPA) Kalix 9000 für die Fertigung beispielsweise von<br />

Pneu matikventilsystemen an. Das teilaromatische HPPA vereint<br />

hohe mechanische Leistungsfähigkeit und ausgezeichnetes<br />

Fließvermögen mit außergewöhnlichem Oberflächenfinish. Diese<br />

Eigenschaften prädestinieren es zur Substitution von Metallen für<br />

Ventilsysteme in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie<br />

in der Automobil-, Elektronik- und Industriemaschinenbranche.<br />

Das Polymer ermöglicht<br />

die Reduzierung des<br />

Bauteilvolumens und<br />

Gewichtseinsparungen.<br />

Die gratfreie Verarbeitbarkeit<br />

erlaubt eine kompliziertere<br />

Fertigteilgestaltung<br />

bei gleichzeitiger Verbesserung<br />

der Reproduzierbarkeit.<br />

Trotz des leichteren, dünneren und kompakteren der<br />

Bauteile halten die Polymer-Bauteile Drücken bis 10 bar bei<br />

Temperaturen von -10 bis 60 °C stand.<br />

www.solvay.com<br />

Stranggussprofile in großen Abmessungen<br />

Die KS Gleitlager GmbH stellt<br />

seit kurzem Stranggussprofile<br />

mit einem Außendurchmesser<br />

von bis zu 500 mm her. Gefertigt<br />

wird diese, laut Anbieter<br />

international bislang einzigartige<br />

Abmessung an einer selbst<br />

konstruierten Vertikal-Stranggussanlage<br />

in Rohrlängen von bis zu 3800 mm. Verfügbar sind die<br />

Profile in diversen Rotguss- und Bronzelegierungen. Zusätzlich<br />

sind eine Vielzahl von neuen Liefermaßen in den Standard-<br />

Kupfer-Zinn-Legierungen CuSn7 und CuSn12 ab Lager erhältlich.<br />

Das Unternehmen hat seinen bisherigen Anlagenpark von neun<br />

Gießanlagen erweitert: Auf einer neuen, zehnten Anlage wird das<br />

Abmessungsspektrum von 11 bis 504 mm Liefermaß produziert.<br />

Außerdem befinden sich 4-Kant-Abmessungen bis 270 x 400 mm<br />

im Portfolio des Herstellers.<br />

www.kspg.com<br />

Verbindungstechnik für den Leichtbau<br />

Ejot bietet ein breites Portfolio leichtbaugeeigneter<br />

Ver bindungslösungen für vielfältige Anwendungsbereiche. Für<br />

Direktverschraubung in Kunststoffen eignet sich die<br />

Stahlschraube Delta PT. Alternativ lassen sich durch die Ausführung<br />

aus Aluminium bis zu 60 % Gewicht einsparen. Die Delta<br />

PT P aus Kunststoff für weiche Thermoplaste ist bis zu 85 %<br />

leichter als ihr Pendant aus Stahl – bei vergleichbarer verbindungstechnischer<br />

Sicherheit. Mit dem TSSD (Thermischer Stoff-<br />

Schluss-Dom) und dem dazugehörigen Fügeverfahren bietet<br />

das Unternehmen ein Produkt an, das es ermöglicht, Bauteile zu<br />

verbinden, von denen eines aus faserverstärktem Kunststoff<br />

besteht. Beim Fügevorgang wird der Kunststoffdom unter einer<br />

definierten Drehzahl und Axiallast in das Kunststoffbauteil<br />

gesetzt. Geschäumte Bauteile als alternative Leichtbaulösungen,<br />

gewinnen maßgeblich an Bedeutung im Markt. Für die Befestigung<br />

von Bauteilen aus EPP (Expanded Polypropylen) gibt es<br />

die Kunststoffschraube EPPsys.<br />

www.industrie.ejot.de<br />

n pneumatische Klemmung mit hohen Kräften<br />

n innen- und außenklemmende Wirkrichtung<br />

n Sicherheit - bei Ausfall der Pneumatik erfolgt Klemmung<br />

n kurze Reaktionszeiten<br />

n Werte hydraulischer Klemmungen werden erreicht und übertroffen<br />

n geringe Systemkosten im Vergleich zur Hydraulik<br />

n montagefreundlich<br />

n geeignet für alle Wellengrößen<br />

HEMA Maschinen- und<br />

Apparateschutz GmbH<br />

Seligenstädter Straße 82<br />

63500 Seligenstadt<br />

Tel.: +49 (0)6182 773-0<br />

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Die verschiedenen RotoClamp-Baureihen können über<br />

die sogenannte Booster-Funktion mit zusätzlicher Druckluft<br />

beaufschlagt werden, um die Klemmkraft zu erhöhen.<br />

www.hema-group.com<br />

Hema.indd 1 24.08.<strong>2015</strong> 14:41:22<br />

54 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


special<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Effizienzsteigerung, Flexibilität, intelligente<br />

Kommunikation, Simulation – diese Trends prägen<br />

auch den Werkzeug maschinenbau. Die Komponenten<br />

und Systeme entwickeln sich entsprechend weiter.<br />

Bild: Balluff GmbH, Neuhausen


WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />

Im übertragenden Sinne<br />

Induktive IO-Link-Koppler übermitteln in Bearbeitungszentren<br />

Messergebnisse zuverlässig und verlustfrei<br />

Wolfgang Zosel<br />

Wo Werkstückträger in ständiger Bewegung sind und es wie in Bearbeitungszentren<br />

buchstäblich um bis zu 360° rund geht, stellt die Datenübertragung<br />

von mobilen zu fixen Teilen der Anlage Elektrokonstrukteure vor<br />

Herausforderungen. Induktive Kopplersysteme übertragen digitalisierte<br />

Daten, Signale und sogar Energie zur Versorgung der eingesetzten Sensorik<br />

und Aktorik über einen schmalen Luftspalt. IO-Link bündelt die Prozessgeräte<br />

an Ort und Stelle und transferiert deren Daten per Dreidrahtkabel<br />

und IO-Link-Master an die Steuerung. Eine innovative Lösung, die nicht nur<br />

in der Automobilindustrie für mehr Produktivität sorgt.<br />

Wolfgang Zosel, freier Fachjournalist, Reutlingen<br />

Ein namhafter skandinavischer Automobilhersteller<br />

bringt derzeit seine Produktionslinie<br />

für LKW-Motoren auf den Stand<br />

der Technik. 20 Bearbeitungszentren stehen<br />

dort in Reih und Glied und fertigen Schritt<br />

für Schritt aus den angelieferten Gussrohteilen<br />

nahezu vollständig automatisiert<br />

montagefertige Motorenblöcke. Dabei setzt<br />

das Unternehmen auf die Kompetenz der<br />

Gebr. Heller Maschinenfabrik mit Hauptsitz<br />

in Nürtingen. Horizontale Bearbeitungszentren,<br />

5-Achs-Bearbeitungszentren, Fräs-<br />

Dreh-Zentren sowie flexible Fertigungssysteme<br />

zählen zu den Kernprodukten des<br />

Werkzeugmaschinenherstellers mit weltweit<br />

ca. 2500 Beschäftigten.<br />

Zwei dieser Bearbeitungszentren mit<br />

einer Grundfläche von rund 8 x 4 m und<br />

einer Höhe von gut 3 m absolvieren derzeit<br />

ihre finalen Funktionstests im Nürtinger<br />

56 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />

Werk. Ein automatisiertes Ladesystem hievt<br />

den noch unbearbeiteten Gussmotorenblock<br />

von oben auf einen um 360° schwenkbaren<br />

Rundtisch, der auch in Z-Achse verfahrbar<br />

ist. Im hinteren Bereich ist sowohl<br />

ein Werkzeugwechsler als auch eine entlang<br />

der Horizontal- und Vertikalachse verfahrbare<br />

Arbeitseinheit angebracht, die erste<br />

Bohr- und Fräsaufgaben ausführen wird.<br />

Die Lage des Werkstücks<br />

Doch zunächst muss der Rohling mittels einer<br />

hydraulischen Spannvorrichtung sicher<br />

auf der Auflagefläche des Rundtischs fixiert<br />

werden. Weil Rohgussblöcke herstellungsbedingt<br />

meist divergierende Abmessungen<br />

aufweisen, muss im Zuge des Aufspannverfahrens<br />

die relative Lage des Werkstücks auf<br />

dem Rundtisch ermittelt und der Steuerung<br />

mitgeteilt werden. Dazu erfasst ein auf der<br />

Grundplatte sitzender Bolzen die auf der Unterseite<br />

des Motorenblocks angebrachte Indexbohrung,<br />

bevor vier massive Schwenkspanner<br />

das Werkstück nach hinten ziehen<br />

und 16 induktive Sensoren von Balluff<br />

schließlich den exakten Sitz bestätigen.<br />

Während das Gussteil in seine Bearbeitungsposition<br />

gefahren wird, registriert ein induktiver<br />

Messtaster quasi nebenbei, welchen<br />

Weg der Bolzen in der Indexbohrung mitsamt<br />

dem Werkstück zurückgelegt hat. Sitzt<br />

der Gussblock schließlich in seiner Bearbeitungsposition,<br />

sind die Lage- und Abmessungsdaten<br />

bereits erfasst und an die Steuerungsebene<br />

übermittelt. Die Bearbeitung<br />

des Motorenblocks kann beginnen.<br />

Ein Längenmesstaster wie der hier eingesetzte<br />

von Marposs dient der präzisen<br />

Messwertermittlung im Zuge der Werkzeugbearbeitung<br />

und Qualitätskontrolle.<br />

Er gleicht quasi die unvermeidlichen<br />

Die induktiven Kopplersysteme<br />

erlauben einen kompakten<br />

konstruktiven Aufbau<br />

Schwankungen bei den Abmessungen der<br />

Gussteile aus und stellt somit exakte und<br />

identische Bearbeitungsergebnisse sicher.<br />

Das italienische Unternehmen Marposs ist<br />

Hersteller von Fertigungsmesstechnik für<br />

In-Prozess und Post-Prozess Werkstattanwendungen.<br />

Zwei Herausforderungen<br />

Bereits in der Entwurfsphase stellt sich die<br />

Frage, auf welche Weise Signale und Daten<br />

vom beweglichen und drehbaren Werktisch<br />

zur Maschinenbasis und damit zur<br />

Steuerungsebene gelangen sollen. „Den<br />

hohen Produktivitäts- und Zuverlässigkeitsanforderungen<br />

unseres Auftraggebers<br />

entsprechend kamen konventionelle Verkabelungslösungen<br />

ebenso wenig in Frage<br />

wie Schleifringsysteme: zu aufwändig, an-<br />

01 Spannvorrichtung mit Sensorhub und Messverstärker<br />

Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 57<br />

Rotor-Clip.indd 1 17.08.<strong>2015</strong> 08:38:09


WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />

02 IO-Link-Master<br />

04 Konstruktionsskizze<br />

03 Bearbeitungszentrum<br />

fällig, verschleißbehaftet und damit<br />

unzuver lässig“, sagt Peter Frommer, Projektleiter<br />

Steuerungstechnik bei Heller. Zudem<br />

stellt der Längenmesstaster in Verbindung<br />

mit einem Messverstärkter von<br />

Marposs zunächst lediglich ein analoges<br />

Signal zur Verfügung. Dies hätte die Übertragung<br />

über ein spezielles geschirmtes Kabel<br />

notwendig gemacht. Im Wartungsfall wäre<br />

diese Lösung mit hohen Kosten verbunden.<br />

Damit war nicht nur eine Technik gefragt,<br />

die Daten zuverlässig vom mobilen zum<br />

fixen Anlagenteil übertragen konnte, sondern<br />

eine, die gleichzeitig eine Lösung für<br />

das einfache und verlustfreie Handling analoger<br />

Messdaten anbot. Gleich mehrere<br />

Gründe, warum sich Heller für das induktive<br />

Kopplersystem (BIC) von Balluff entschied.<br />

Es überträgt Signale und Energie berührungslos<br />

über einen Luftspalt von bis zu<br />

5 mm. Seine besondere Leistungsfähigkeit<br />

und Einfachheit verdankt das berührungsfreie<br />

Übertragungssystem seiner<br />

Auslegung nach IO-Link. Die bidirektionale<br />

Schnittstelle sorgt unterhalb<br />

der Busebene für einen<br />

unkomplizierten Signal- und<br />

Datenaustausch und vereinfacht<br />

Installations- und Verkabelungsprozesse<br />

radikal.<br />

Denn für sämtliche Übertragungsaufgaben<br />

kommt ein gewöhnliches<br />

ungeschirmtes dreiadriges<br />

Standardkabel zum Einsatz.<br />

IO-Link ist abwärtskompatibel<br />

zu allen Standardsensoren und<br />

unempfindlich gegenüber Störeinflüssen.<br />

Bei den von Heller hergestellten Bearbeitungszentren<br />

stehen sich der Sender<br />

(Remote) und Empfänger (Base) in der Beund<br />

Entladeposition austauschbereit gegenüber.<br />

Im vorliegenden Fall ist das System<br />

doppelt ausgelegt: Ein Kopplerset ist<br />

für die Übertragung des Längenmesswerts,<br />

das andere für die Übermittlung der Positionsabfragedaten<br />

im 1/1000 mm Bereich<br />

zuständig. Aus dem analogen Signal des<br />

Längenmesstasters erzeugt ein Analog-Adapter<br />

(AD-Wandler) von Balluff ein<br />

IO-Link-Signal, das per Standardkabel direkt<br />

an den Remote-Sender gelangt. Ein<br />

Balluff-Sensorhub sammelt die 16 induktiven<br />

Sensoren ein und das gebündelte<br />

IO-Link Signal wird an den zweiten<br />

Remote-Koppler übertragen. Selbst unter<br />

extremen Bedingungen arbeiten die in der<br />

Grundsätzlich bietet sich der Einsatz der<br />

bidirektionalen IO-Link-Induktivkoppler überall<br />

dort an, wo eine feste Verdrahtung von Sensoren<br />

und Aktoren stört oder wo man das Risiko unvorhersehbarer<br />

Ausfälle aufgrund von Materialermüdung<br />

nicht eingehen will. Als schnell trennbare Einheiten<br />

bietet das intelligente Übertragungssystem hohe<br />

Flexibilität bei Formatwechseln, spart Rüstzeiten<br />

und ermöglicht die Ankopplung von bis zu 16<br />

Sensoren. In Kombination mit einem IO-Link-<br />

Master kann das System an nahezu jeden<br />

marktüblichen Feldbus angeschlossen<br />

werden.<br />

Schutzart IP67 ausgelegten berührungslosen<br />

Koppler verschleiß- und ausfallfrei,<br />

Späne und Kühlschmierstoffe beeinträchtigen<br />

die Übertragung nicht. „Die induktiven<br />

Kopplersysteme von Balluff erlauben einen<br />

kompakten konstruktiven Aufbau, die Installation<br />

wie auch der Austausch der Geräte<br />

sind denkbar einfach. Gleiches gilt für Parametrierung<br />

und Diagnose“, sagt Peter<br />

Frommer. Keine Frage, dass man bei Heller<br />

auch bei den nachfolgenden Bearbeitungszentren<br />

die induktiven IO-Link-Kopplersysteme<br />

von Balluff einsetzen wird.<br />

www.balluff.de<br />

58 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />

Spannfutter für leichte Zerspanungsaufgaben<br />

mit Mehrschneidenreibahlen<br />

Das Spannfutter Compensation von<br />

Mapal eignet sich perfekt für leichte<br />

Zerspanungsaufgaben mit Mehr -<br />

schneidenreibahlen. Das neue<br />

Spannfutter ist auf Basis der Mapal-<br />

Hydrodehnspanntechnologie<br />

aufgebaut. Zusätzlich kann an drei<br />

Verstell-Elementen der Rundlauf exakt<br />

eingestellt werden. Je nach Richtung<br />

des Fehlers wird mit einem Sechskantschlüssel<br />

der Rundlauf einfach und<br />

schnell korrigiert. Der Verstellbereich<br />

beträgt bis zu 10 µm und ist bis 15 µm<br />

erweiterbar. Keile im Spannfutter<br />

richten das Werkzeug aus, ein Klemmen des Werkzeugs wird<br />

dadurch verhindert. Das System ist selbsthemmend, selbstständiges<br />

Lösen während der Feinbearbeitung ist unmöglich. Ein<br />

feststehender Ring dichtet das Ausrichtsystem ab. Es ist infolgedessen<br />

wartungsarm und schmutzunempfindlich. Der perfekte<br />

Rundlauf sorgt für einen gleichmäßigen Eingriff der Schneiden,<br />

was eine erhöhte Werkzeugstandzeit zur Folge hat. Optimale<br />

Form- und Lagetoleranzen sowie hohe Schwingungsdämpfung<br />

sind weitere Vorteile, die das neue Spannfutter laut Hersteller<br />

bietet. Es ist in den Spanndurchmessern 12, 16, 20, 25 und 32 mm<br />

für HSK-63A sowie in den Spanndurchmessern 20,25 und 32 mm<br />

für SK50 lieferbar.<br />

www.mapal.com<br />

Minimalmengen-Schmierung<br />

im Großserieneinsatz<br />

Metallverarbeitende Unternehmen<br />

in Bayern und Baden-Württemberg<br />

sind seit Anfang <strong>2015</strong> verunsichert:<br />

Die bayerische Landesanstalt für<br />

Umwelt und die entsprechenden<br />

Baden-Württembergischen Dienststellen<br />

stuften mit Kühlschmierstoff<br />

getränkte Metallspäne nach einem Lkw-Unfall als gefährlichen<br />

Abfall ein. Als Alternative zu diesem süddeutschen Späne-Chaos<br />

empfiehlt Bielomatik Leuze die Minimalmengen-Schmiertechnik<br />

(MMS): Sie schont die Umwelt, spart Geld und sorgt für trockenen,<br />

recyclingfähigen Späneabfall.<br />

Eine Vielzahl von Werkzeugmaschinen-Spindeln ist bereits mit<br />

MMS ausgestattet: Die Kunden von Bielomatik, darunter nahezu<br />

alle namhaften Werkzeugmaschinen-Hersteller und Endanwender<br />

aus vielen Branchen, setzen bevorzugt die 2-Kanal-Technik ein<br />

– oft bei der Bearbeitung von Aluminiumdruckguss und Stahl oder<br />

kritischen Werkstoffen wie Grauguss. Großserien-Anwender dieser<br />

Technik sind u. a. die Autohersteller Ford und Volkswagen. Bei VW<br />

verringerten sich dadurch laut Bielomatik die CO 2<br />

-Emis sio nen um<br />

54 %, der Einsatz ölhaltiger Fluide um 98 % und der Wasserverbrauch<br />

um 90 %. Bei Ford sei der Energieverbrauch um 66 %<br />

gesunken, während der Bedarf an Schmierstoff<br />

auf fast null zurückgegangen sei (exakt: -99,8 %).<br />

Weitere Informationen zu den MMS-Systemen<br />

können Sie über den QR-Code aufrufen.<br />

www.bielomatik.de<br />

Sicherheitstechnik für d en Maschinenbau<br />

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WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />

Von Plug-and-Play bis Industrie 4.0<br />

Einbaufertige Linearsysteme für den Werkzeug- und Sondermaschinenbau<br />

Geprägt durch Trends wie Industrie 4.0, Energieeffizienz, Intellegence<br />

in Production und Condition Monitoring spielen mechatronische Komponenten<br />

und Einheiten, vernetzte Systeme und einbaufertige Baugruppen eine immer<br />

wichtigere Rolle. Maschinen- und Anlagenbauer fokussieren sich daher immer<br />

öfter auf Ihre Kernkompetenz und greifen auf multifunktionale Komponenten,<br />

auf die Anwendung angepasste Einheiten zurück.<br />

60 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />

Dieser Marktforderung stellt sich auch<br />

die Schaeffler Gruppe. Ein Blick auf die<br />

Entwicklung des Produkt- und Engineeringportfolios<br />

zeigt, dass es das Ziel ist,<br />

frühzeitig als Partner bei der Entwicklung<br />

mit eingebunden zu sein, ein entsprechendes<br />

Anwendungs- und Systemverständnis<br />

zu haben und von bedarfsgerechten Komponenten<br />

für die Vorschubachse bis zur<br />

„Ready-to-fit“-Systembaugruppe die ideale<br />

Lösung für die Aufgabe zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Wirtschaftliche Lösungen durch<br />

Funktionsintegration<br />

Um den sehr kurzen Entwicklungszeiten im<br />

Werkzeug- und Sondermaschinenbau gerecht<br />

zu werden, fordern die Hersteller von<br />

ihren Lineartechnik-Lieferanten heute<br />

nicht mehr allein Linear-Komponenten,<br />

sondern in erster Linie Plug-and-Play-fertige<br />

Subsysteme einschließlich Engineering,<br />

Antriebstechnik und weiterer Services. Das<br />

schließt auch die Endmontage, die Verkabelung,<br />

die Parametrierung der Steuerung<br />

und die Inbetriebnahme ein.<br />

Genau auf diese funktionsfertigen und<br />

projektspezifischen Linearsysteme hat sich<br />

Schaeffler Lineartechnik in Homburg mit<br />

dem Bereich Systemlösungen spezialisiert:<br />

Ein intelligenter Mix aus konfektionierbaren<br />

und leistungsfähigen Linearsystemkomponenten<br />

aus dem Schaeffler-Programm,<br />

mechanischen und elektrischen<br />

Antriebselementen von namhaften Zulieferern<br />

und Partnern bilden die Basis für funktionsfertige<br />

und wirtschaftliche Linearsysteme<br />

und Systemlösungen.<br />

In hauseigene und selbst entwickelte Aluminium-Strangpressprofile<br />

integrieren die<br />

Schaeffler-Ingenieure Linearführungen,<br />

Zahnriemenantriebe und Kugelgewindeantriebe,<br />

Planetengetriebe, Messsysteme,<br />

Drehgeber, Laufwagen, Schmiersysteme,<br />

Endschalter, Abdeckungen usw. Mit der<br />

Integration von vielen Funktionen in wenige<br />

Bauteile sind wirtschaftliche Linearsysteme<br />

realisierbar.<br />

Über die Standardkomponenten hinaus<br />

entwickelt und fertigt Schaeffler kundenindividuelle<br />

und maßgeschneiderte Linearsysteme.<br />

Diese werden mittels FEM speziell<br />

auf den jeweiligen Belastungsfall hin optimiert.<br />

Mit einem Programm an Direktantrieben,<br />

Servomotoren, Steuerungen und<br />

Sensoren werden die Linearsysteme auch<br />

elektrisch funktionsfertig entwickelt und<br />

gefertigt. In Verbindung mit dem umfangreichen<br />

Schaeffler-Programm an Wälz- und<br />

01 Ein Teleskopmodul in Verbindung mit einem<br />

Linearmodul als einbaufertige Lösung<br />

02 Beispiele aus dem Produktportfolio an Linearmodulen<br />

und Lineartischen (von links): Lineartisch<br />

LTS-KGT, Linearmodul MKUVE-KGT, Linearmodul MLF-ZR<br />

03 Individuelle Systemlösung mit Verbindungselementen<br />

und Antriebstechnik<br />

Sicherheit ist ...<br />

... nicht darüber nachdenken<br />

zu müssen.<br />

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WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />

Linearlagern sowie dem Wälzlager-Knowhow<br />

entstehen so immer wieder innovative<br />

Lösungen mit hohem Integrationsgrad, wie<br />

die zwei folgenden Beispiele zeigen.<br />

Teleskopmodul: Mehr Freiraum<br />

für Werkzeugmaschinen<br />

Teleskopachsen bieten im Vergleich zu<br />

Standard-Linearachsen den großen Vorteil,<br />

dass Sie sich nicht über den gesamten Verfahrweg<br />

erstrecken und so den Arbeitsraum<br />

für andere Maschinen und Prozesse freigeben<br />

können. Teleskopmodule als Nebenachsen<br />

eingesetzt, bieten dem Werkzeugmaschinenbau<br />

daher die Möglichkeit, seine<br />

Maschinen sehr viel flexibler zu gestalten.<br />

Auch die Übergabe in Bereiche hinter<br />

Schutzwänden oder getrennten Arbeitsräumen<br />

wird so möglich.<br />

Speziell für solche Nebenachsen, wie z. B.<br />

Pick-and-Place-Anwendungen oder die<br />

Werkzeugübergabe, entwickelte die<br />

Schaeffler-Lineartechnik das Teleskopmodul<br />

MTKUSE. Darin sind drei Präzisions-<br />

Kugelumlaufeinheiten so übereinander angeordnet,<br />

dass der mögliche Verfahrweg<br />

mehr als doppelt so lang ist wie das Basismodul<br />

selbst. Die Lineareinheit ist in beide<br />

Richtungen teleskopierbar. Ein Servogetriebemotor<br />

ist außen an das Aluminiumprofil<br />

angeflanscht und treibt über ein Zahnstangengetriebe<br />

das Modul an.<br />

Es können auf Kundenwunsch Servomotoren<br />

verschiedenster Hersteller und ent-<br />

sprechend vorbereitete spielarme Präzisions-Planetengetriebe<br />

montiert werden.<br />

Endschalter und Wegmesssysteme werden<br />

nach Kundenwunsch integriert. Über den<br />

Servoregler ist mittels Stromerfassung und<br />

Schleppfehlerüberwachung eine indirekte<br />

Zustandsauswertung des Reibmomentes<br />

und damit des Lagerzustandes möglich.<br />

Linearpräzisionstisch: Präzise<br />

und wiederholgenaue Bewegung<br />

Präzisionslineartische LTP kommen zum<br />

Einsatz, wenn Werkzeuge bei der Bearbeitung<br />

oder Kontrolle präzise und mit<br />

großer Wiederholgenauigkeit bewegt<br />

werden. Der Linearschlitten ist in einer<br />

hochgenau gefertigten Aluminumplatte<br />

auf präzisen Kugelumlaufeinheiten gelagert.<br />

Die Kugelumlaufeinheiten verleihen<br />

dem LTP-Tisch einen ruhigen, geräuscharmen<br />

Lauf mit gleichzeitig geringem<br />

Verfahrwiderstand.<br />

Angetrieben wird die Einheit über einen<br />

Servomotor und einen Kugelgewindetrieb.<br />

Alternativ ist auch eine direkt angetriebene<br />

Version möglich. Wegmesssysteme und<br />

Positionsschalter werden kundenspezifisch<br />

appliziert. Die Linearpräzisionstische LTP<br />

sind in drei Baugrößen und optional auch<br />

in einer schwingungsdämpfenden Graugussvariante<br />

erhältlich. Zum Schutz vor<br />

Fremdkörpern und Flüssigkeiten können<br />

die LTP mit Faltenbalg oder mit einer Metallteleskopabdeckung<br />

ausgestattet sein.<br />

Innovationsprojekt Werkzeugmaschine 4.0<br />

Schaeffler und Deckel Maho Pfronten haben gemeinsam mit weiteren Partnern ein<br />

Maschinenkonzept „Werkzeugmaschine 4.0“ entwickelt, das vom Sensor bis in die<br />

Cloud bestehende Technik mit neuen digitalisierten Komponenten vernetzt und ein<br />

konkreter Schritt in Richtung digitalisierte Produktion ist. Hierzu wurden zwei<br />

Prototypen auf der Basis von DMC 80 FD Duo Block der 4. Generation aufgebaut.<br />

Einer davon kommt in der Serienproduktion des Schaeffler-Werks Höchstadt im<br />

Segment Genauigkeitslager zum Einsatz. Der zweite Prototyp wird bei DMG Mori auf<br />

der EMO <strong>2015</strong> zu sehen sein.<br />

Als führender Zulieferer und Entwicklungspartner für antriebstechnische Komponenten<br />

in der Werkzeugmaschine verfolgt Schaeffler eine definierte Digitalisierungs-<br />

Strategie, mit dem Ziel, über Sensorik, Vernetzung und Analyse, die erhobenen Daten<br />

für unterschiedlichste Prozesse verfügbar zu machen und so seinen Kunden einen<br />

klaren Mehrwert zu bieten. Als Anwender von Werkzeugmaschinen erweist sich<br />

diese Industrie-4.0-Zielsetzung auch für die eigene Produktion bei Schaeffler als<br />

unmittelbar relevant. Die Aktivitäten von Schaeffler im Rahmen der Digitalisierung<br />

für Werkzeugmaschinen verstehen sich als Angebot an die gesamte Branche, die<br />

Chancen und Herausforderungen in enger Entwicklungspartnerschaft zwischen<br />

Hersteller, Zulieferer und Anwender konkret umzusetzen.<br />

STATEMENT<br />

Dr. Michael Döppert, Chefredakteur<br />

Es ist offensichtlich nur ein kurzer<br />

Weg vom Wälzlager zur Industrie<br />

4.0. Die Schritte gehen über<br />

intelligente Komponenten,<br />

einbaufertige individuelle Systeme<br />

und digitale Schnittstellen zur<br />

Werkzeugmaschine 4.0. Die Lagerstellen<br />

können hier essentielle<br />

Daten liefern, um zum Beispiel die<br />

Maschinenverfügbarkeit und<br />

-auslastung bzw. die Prozess- und<br />

Produktionsoptimierung voranzutreiben.<br />

Der Lagerhersteller bzw.<br />

das Lager kann zum Enabler der<br />

Digitalisierung der Werkzeugmaschine<br />

werden. Es spricht vieles<br />

dafür, dass in den kommenden<br />

Jahren der Wandel in der Produktion<br />

schneller als je zuvor sein wird.<br />

Um je nach Kundenwunsch Servomotoren<br />

verschiedenster Hersteller montieren zu<br />

können, wurde ein Kupplungsgehäuse<br />

KGEH als offene Schnittstelle entwickelt.<br />

Auch bei den LTP ist über den Servoregler<br />

eine indirekte Zustandsauswertung des Reibmoments<br />

und damit des Lager- bzw. Spindelzustands<br />

möglich. Einsatz finden die Linearpräzisionstische<br />

als Hilfsachsen an Werkzeugmaschinen,<br />

bei der Werkzeugübergabe<br />

oder auch als Antrieb für die Laserzuführung<br />

zur Werkzeugbeschriftung und Codierung.<br />

Entscheidende Komponenten<br />

In der Werkzeugmaschine sind die Lagerungen<br />

– sei es für rotative oder für lineare<br />

Bewegungen – entscheidende Komponenten<br />

für die Maschinenperformance, da<br />

sie nicht nur für die Funktionsfähigkeit der<br />

Maschine, sondern auch für die Qualität<br />

des Werkstücks maßgeblich sind. Das Anwendungs-<br />

und Leistungsspektrum reicht<br />

dabei von Spindelantrieben über die Vorschubachsen<br />

bis zu Haupt- und Nebenachsen.<br />

Daten, die intelligente Lagerlösungen<br />

in all diesen Anwendungen liefern können,<br />

die auf den aktuellen Zustand, aber auch<br />

auf zukünftiges Verhalten der Komponente<br />

zurückschließen lassen, bilden eine wichtige<br />

Basis für den Maschinenbetreiber. Das gilt<br />

schon heute und das wird in der Industrie<br />

4.0 noch grundlegender.<br />

www.schaeffler.com<br />

62 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />

Flexible Schwimmsattelbremse<br />

Die Bremsenspezialisten<br />

von KTR haben eine<br />

Schwimmsattelbremse<br />

entwickelt, die sowohl mit<br />

einer hydraulischen als<br />

auch elektromechanischen<br />

Ansteuerung ausgestattet<br />

werden kann. Kundenpräferenz<br />

und Rahmenbedingungen<br />

der Applikation<br />

entscheiden über die Wahl des richtigen Systems. Ob in hydraulischer<br />

oder elektromechanischer Ausführung: Beide Systeme der<br />

neuen Baureihe »XS« verfügen über dieselbe Grundkonstruktion<br />

und können aufgrund gleicher Anschlussmaße 1:1 gegeneinander<br />

ausgetauscht werden – ohne dabei die Geometrie der Anlage<br />

verändern zu müssen. Ein Vorteil für die Anwender, die gezwungen<br />

sind ihr Anlagenkonzept zu modifizieren. Die neuen<br />

Bremsen werden komplett aus Stahl gefertigt und erzeugen in der<br />

passiven Ausführung Klemmkräfte bis 15 kN und in der aktiven<br />

bis 16,5 kN. Die Bremsbeläge sind in zwei Materialien lieferbar<br />

und können leicht gewechselt werden. Die Montage der Bremsen<br />

erfolgt durch zwei Schrauben.<br />

www.ktr.com<br />

Wirksamer Schutz für die Motorspindel<br />

In Werkzeugmaschinen führen Kollisionen zwischen Werkzeug<br />

und Werkstück oftmals zu erheblichen Sachschäden. Jakob<br />

Antriebstechnik tritt diesem Problem mit dem Motorspindel-<br />

Schutzsystem MS³ entgegen. Dieses gewährleistet bei kontaktbedingter<br />

Überlast das unmittelbare Auskoppeln der Motorspindel<br />

aus dem Kraftfluss der Maschine. Das Auftreten schädigungsrelevanter<br />

Kraftspitzen wird dadurch wirksam verhindert.<br />

Die Kinematik des Systems umfasst ein formschlüssiges Flanschsystem,<br />

das in der Schnittstelle zum Spindelkasten installiert ist.<br />

Die Trennstelle der Flansche ist durch ein Magnetsystem<br />

kraftschlüssig gefügt. Die<br />

Grenzhaltekraft der Magnete<br />

des Schutzsystems wird<br />

gemäß der zulässigen Tragfähigkeit<br />

der Spindellager<br />

dimensioniert. Unter ­<br />

suchungen haben gezeigt,<br />

dass bei Schrupp-Bearbeitung<br />

sehr hohe Grenzspanungstiefen<br />

erreicht werden<br />

können. Ein unkontrolliertes<br />

Ausrücken der Spindel während<br />

der Bearbeitung tritt nicht auf.<br />

Dank I/O-Einheit werden konventionelle<br />

Schaltgeräte funktauglich<br />

Plettenberg.indd 1 21.01.<strong>2015</strong> 15:19:32<br />

Der Steute-Geschäftsbereich Wireless hat eine I/O-Einheit<br />

vorgestellt, mit der vorhandene mechanische Schaltgeräte wie<br />

z. B. Nockenschalter von Werkzeugmaschinen in Funksysteme<br />

integriert werden können. Bis zu vier dieser Schaltgeräte werden<br />

an die neue I/O-Box angeschlossen. Die Energieversorgung<br />

erfolgt über Batterie oder einen 24-V-DC-Anschluss. Das<br />

Funksystem erlaubt die Übertragung der Signale vor allem an<br />

beweglichen Teilen wie Greifern, Werkzeugen etc. ohne empfindliche<br />

Signalleitungen.<br />

Die Box sammelt die Signale von vier mechanischen Schaltern<br />

beliebiger Hersteller. Voraussetzung ist allerdings, dass diese<br />

Schalter keine eigene Energieversorgung benötigen. Bei der<br />

Batterie-Version können alternativ die Induktivsensoren aus dem<br />

Steute-Programm angeschlossen werden – zum Beispiel aus der<br />

Baureihe RF IS M8 – M 30. Sie wurden eigens für den Betrieb in<br />

batteriegestützten Funknetzen entwickelt und kommen mit einer<br />

Versorgungsspannung von 3,6 V aus. Die 24-V-DC-Variante der<br />

I/O-Box kann auch die Signale aller marktüblichen 24-V-PNP-<br />

Sensoren verarbeiten. Mit<br />

dieser Neuentwicklung zielt<br />

Steute auf Anwendungen, bei<br />

denen bisher kabelgebundene<br />

Schalter an beweglichen<br />

Maschinenkomponenten zum<br />

Einsatz kamen und eine<br />

aufwändige, verschleißanfällige<br />

Energiezuführung<br />

erforderlich war. Ein weiterer<br />

Einsatzbereich sind sehr<br />

kompakte Maschinen(-teile),<br />

in denen man auf Kabelkanäle<br />

verzichten möchte.<br />

www.jakobantriebstechnik.de<br />

www.steute.com<br />

www.pmbearings.de • +49 (0)170-99 53 167<br />

Präzisions-Führungssysteme<br />

Besuchen Sie uns auf der MOTEK <strong>2015</strong> in Halle 8 – Stand 8135<br />

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PMB-Bearings+Messe.indd 1 Der Konstrukteur 15.06.<strong>2015</strong>9/<strong>2015</strong> 10:39:04 63


WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />

Digitalisierung rund um<br />

die Werkzeugmaschine<br />

CNC ermöglicht die einfache Anbindung von Robotern an die Werkzeugmaschine<br />

Die Digitalisierung der Werkzeugmaschine<br />

hat längst begonnen<br />

und sie schreitet weiter voran.<br />

Dabei spielt unter anderem auch<br />

deren Einbindung in komplette,<br />

automatisierte Fertigungsabläufe<br />

eine wichtige Rolle. Werkzeugmaschine<br />

und Roboter müssen<br />

zusammenarbeiten.<br />

Der Messestand von Siemens auf der<br />

EMO <strong>2015</strong> in Mailand steht ganz im Zeichen<br />

der fortschreitenden Digitalisierung<br />

rund um die Werkzeugmaschinen. Unter<br />

dem Motto „On the way to Industrie 4.0<br />

Digitalization in Machine Tool Manufacturing“<br />

präsentiert das Unternehmen sein integriertes<br />

Portfolio aus Industriesoftware<br />

und Automatisierungstechnik. „Schon heute<br />

können Werkzeugmaschinenhersteller und<br />

fertigende Betriebe die Chancen der Digitalisierung<br />

nutzen und ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch unsere integrierten Produkte<br />

und Lösungen deutlich steigern“, erklärt<br />

Dr. Wolfgang Heuring, CEO der Siemens-<br />

Geschäftseinheit Motion Control.<br />

Digital Enterprise für die Werkzeugmaschinenindustrie<br />

Roboter werden in Zukunft<br />

auch zunehmend Bearbeitungsaufgaben<br />

übernehmen<br />

Siemens liefert bereits wichtige Bestandteile<br />

für die “Digital Enterprise”, also das digitale<br />

Unternehmen, an seine Kunden. Die Digital<br />

Enterprise Software Suite von Siemens besteht<br />

aus Softwareprodukten für die diskrete<br />

Industrie, die alle Anforderungen der industriellen<br />

Wertschöpfungskette abdecken:<br />

Diese Software-Suite verfügt über ein umfassendes<br />

Portfolio mit Product Lifecycle<br />

Management (PLM)-Software wie NX und<br />

Tecnomatix. Ihr Rückgrat ist Teamcenter,<br />

die weltweit am meisten genutzte Digital<br />

Lifecycle Management-Lösung. NX ist eine<br />

integrierte Lösung für Computer-Aided<br />

Design, Manufacturing und Engineering<br />

(CAD/CAM/CAE). Tecnomatix ist eine Software-Suite<br />

zum entwerfen, planen und<br />

simulieren der Digital Factory. In der realen<br />

Produktion sind Produkte wie das Manufacturing<br />

Execution System (MES) Simatic IT<br />

und die CNC Steuerungen Sinumerik sowie<br />

das Simatic S7-Controllerportfolio weltweit<br />

bewährt.<br />

Mit der Digitalisierung geht eine zunehmende<br />

Verzahnung von Prozessen und<br />

Anwendungen in der virtuellen und realen<br />

Welt einher. So zeigt Siemens auf der EMO,<br />

wie Maschinenbauer mit Hilfe des Integrated<br />

Engineering-Ansatzes Entwicklungskosten<br />

um bis zu 30 % reduzieren können.<br />

Von Vorteil ist hier eine durchgängige CAD/<br />

CAM-CNC-Prozesskette. Mit Sinumerik<br />

Integrate for production ermöglicht Siemens<br />

außerdem Lösungen für die Vernetzung<br />

von Maschinen sowie deren Anbindung<br />

in übergeordnete IT-Systeme.<br />

Werkzeugmaschine und Roboter<br />

Ein weiterer Schwerpunkt von Siemens auf<br />

der diesjährigen EMO sind automatisierte<br />

Zellen: An Werkzeugmaschinen angebundene<br />

Roboter stellen einen wichtigen Bestandteil<br />

einer automatisierten Zelle dar.<br />

Gemeinsam mit Kuka werden Lösungen für<br />

64 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />

01 Dr. Wolfgang Heuring, CEO der<br />

Siemens-Geschäftseinheit Motion Control:<br />

“Wir treiben die Digitalisierung rund um<br />

die Werkzeugmaschine voran“<br />

die Anbindung von Handlings- sowie von<br />

Bearbeitungsrobotern gezeigt. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei immer die Werkzeugmaschine<br />

mit ihrer Steuerung.<br />

„Siemens hat für Werkzeugmaschinenhersteller<br />

und fertigende Unternehmen eine<br />

schlagkräftige Antwort auf die Herausforderungen<br />

der Digitalisierung. Als einziger<br />

Anbieter verfügen wir über eine<br />

durchgängige CAD/CAM CNC Prozesskette<br />

sowie Lösungen für die Vernetzung von<br />

Werkzeugmaschinen und übergelagerten<br />

IT-Systemen. Diese horizontale und vertikale<br />

Integration kombinieren wir mit innovativen<br />

Lösungen für die Zerspanung, für<br />

die Anbindung von Robotern oder für Additive<br />

Manufacturing“, sagt Heuring.<br />

Siemens ermöglicht mit den Sinumerik<br />

828-Steuerungen die einfache Anbindung<br />

von Robotern an Werkzeugmaschinen.<br />

Über die Schnittstelle Sinumerik Integrate<br />

Run My Robot/Easy Connect lassen sich<br />

Roboter unterschiedlicher Typen und Hersteller<br />

über die CNC-Steuerungen Sinumerik<br />

828D und 828D Basic für Handling-Aufgaben<br />

an Maschinen anbinden. Mit der<br />

neuen Schnittstelle können Betriebe und<br />

Unternehmen aller Größen automatisierte<br />

Zellen ohne großen Aufwand und Zusatzkosten<br />

auch an Serienmaschinen realisieren<br />

– auch wenn unterschiedliche CNC-<br />

Steuerungen im Einsatz sind. Features für<br />

eine einfache Optimierung der Arbeitsabläufe<br />

an der Werkzeugmaschine sowie zur<br />

mobilen Zustandsüberwachung und Fernwartung<br />

runden die neue Lösung zur Einrichtung<br />

von automatisierten Zellen ab.<br />

Sinumerik Integrate Run My Robot/Easy<br />

Connect basiert auf dem vom VDW (Verein<br />

Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)/<br />

VDMA (Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau) definierten Standard zur<br />

Anbindung von Robotern oder Handlingsystemen<br />

an Werkzeugmaschinen. Für eine<br />

möglichst einfache Bedienung der Schnittstelle<br />

hat Siemens lediglich die zentralen<br />

Elemente aus dem umfassenden Standard<br />

übernommen. Die Anbindung der Roboter<br />

erfolgt per Ethernet (Profinet RT) oder über<br />

I/O-Signale. Mittels der neuen Schnittstelle<br />

kann der Anwender Abläufe zwischen<br />

Werkzeugmaschine und Roboter unkompliziert<br />

synchronisieren und so effiziente Abläufe<br />

in der automatisierten Zelle aufsetzen.<br />

Automatisierte Zellen<br />

einfach aufbauen<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Aufbau<br />

einer automatisierten Zelle sind durchgängig<br />

automatisierte Arbeitsabläufe rund um<br />

die Werkzeugmaschine. Angefangen bei der<br />

Arbeitsvorbereitung über den Zugriff auf<br />

alle notwendigen Informationen und Daten<br />

an der Maschine und die effiziente Bedienung<br />

der Maschine bis hin zur Nutzung<br />

mobiler Endgeräte zur Visualisierung von<br />

Maschinenzuständen. Hierfür bietet Siemens<br />

mit Smart Operation ein umfassendes<br />

Angebot. So ziehen smart Touch-Technologien<br />

in die Fertigung ein. Zugleich können<br />

Anwender auf Speicher im Netzwerk zugreifen<br />

und Auftragsunterlagen am Bedienfeld<br />

einsehen.<br />

Dr. Michael Döppert, Chefredakteur<br />

Industrie 4.0 beginnt in der<br />

Konzept- und Konstruktionsphase<br />

der Maschine. Hier wird der<br />

Grundstein der Digitalisierung<br />

auch der Werkzeugmaschine und<br />

des Fertigungsprozesses gelegt.<br />

Die CNC wird dann zur Schnittstelle<br />

zwischen virtueller und<br />

realer Maschine. Mehr noch, zu<br />

einem zentralen Knoten im<br />

Netzwerk der Industrie 4.0.<br />

Funktionen zur Ferndiagnose von Werkzeugmaschinen<br />

sind der dritte Bestandteil<br />

der Lösung zum Aufbau von automatisierten<br />

Zellen. Hierfür bietet Siemens mit Sinumerik<br />

Integrate Access MyMachine komfortable<br />

und sichere Funktionen für Ferndiagnose<br />

über ein Firmennetzwerk oder eine<br />

Internetverbindung. Die Basis-Anwendung<br />

Access MyMachine/P2P ermöglicht von<br />

einem Windows-PC aus den Datenaustausch<br />

mit angebundenen Maschinen. Die<br />

Adressierung innerhalb des Fabriknetzes<br />

erfolgt via IP-Adresse. Bei entsprechender<br />

Konfiguration kann ein Anwender auch per<br />

Internet von außerhalb des Firmennetzes<br />

auf die Maschine zugreifen.<br />

Daten und Wissen vernetzt<br />

Das umfangreichere Sinumerik Integrate<br />

Access My Machine/Ethernet (ASP) bietet<br />

neben dem Maschinenzugriff auch eine<br />

schnelle Übersicht über die Maschinenhistorie.<br />

Weiterhin können Maschinendaten,<br />

Dateien, Fahrtenschreiber sowie konfigurierbare<br />

PLC-Traces von der Sinumerik-<br />

Steuerung geladen oder auf die Steuerung<br />

geschrieben werden. Zudem kann die Anwendung<br />

das Bedienpersonal per SMS oder<br />

E-Mail über ungewöhnliche Maschinenzustände<br />

informieren. Damit ermöglicht ASP<br />

ein wirtschaftliches Monitoring von Fehlerzuständen<br />

sowie eine Integration der<br />

Maschinen in bestehende Service- und<br />

Instandhaltungsprozesse.<br />

www.siemens.com<br />

STATEMENT<br />

Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 65


WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />

Auslaufmodell oder zukunftsfähig?<br />

Hydraulik in Werkzeugmaschinen – energieeffizient, intelligent und vernetzt<br />

„Die Nachrichten über meinen Tod<br />

sind stark übertrieben.“ Dieses<br />

Zitat von Mark Twain beschreibt<br />

sehr anschaulich die Diskussion<br />

über die Hydraulik in Werkzeugmaschinen.<br />

Seit Jahrzehnten heißt<br />

es, dass die Fluidtechnologie hier<br />

keine Zukunft habe. Dennoch<br />

setzen die meisten Hersteller für<br />

Funktionen wie das Spannen und<br />

Klemmen oder den Gewichtsausgleich<br />

auch in ihren aktuellen<br />

Modellen auf die Fluid-technik.<br />

Mehr noch: intel ligente Hydraulik<br />

treibt in kompakten Rundtaktmaschinen<br />

der neuesten Gene -<br />

ration auch Vorschubachsen an.<br />

Die Verfechter der hydraulikfreien Werkzeugmaschinen<br />

zählen die Nachteile<br />

aus ihrer Sicht schnell auf: Zu energiehungrig,<br />

zu laut, fügt sich nicht in moderne Automatisierungen<br />

ein und benötigt ein Extra-<br />

Hydraulikaggregat. Die Befürworter der<br />

Hydraulik halten dagegen: Keine andere<br />

Antriebstechnologie stellt eine vergleichbare<br />

Kraftdichte bereit, erzeugt lineare Bewegungen<br />

direkt und ist so robust gegen<br />

Überlast oder Stöße. Diese bekannten Vorteile<br />

macht Rexroth durch die Verknüpfung<br />

mit elektronischen Steuerungen und Software<br />

zukunftsfähig: „In den vergangenen<br />

Jahren haben wir die intelligente, vernetzte<br />

Hydraulik fit für die Automatisierungskonzepte<br />

von morgen gemacht und die Energieeffizienz<br />

auf das Niveau elektrischer Antriebe<br />

gesteigert“, so Dr. Steffen Haack, im<br />

Vorstand von Bosch Rexroth zuständig für<br />

den Produktbereich Industrial Applications<br />

und den Vertrieb.<br />

Rundtaktmaschine mit<br />

hydraulischen Vorschubachsen<br />

achsen. Beispiel kompakte Rundtaktmaschinen:<br />

Sie sind häufig noch mechanisch<br />

synchronisiert, weil geringe Aufstellmaße<br />

von entscheidender Bedeutung in dieser<br />

Maschinenklasse sind. Elektromotoren<br />

nehmen zu viel Bauraum ein und würden<br />

die Abmessungen der Maschine stark vergrößern.<br />

Der Nachteil der mechanischen<br />

Lösung: Die Umrüstung auf neue Werkstücke<br />

dauert bis zu drei Schichten.<br />

Winema, ein mittelständischer Werkzeugmaschinenhersteller,<br />

wollte das nicht<br />

weiter hinnehmen. Vor einigen Jahren entwickelte<br />

er die kompakte Rundtaktmaschine<br />

RV Flexmaster für die Bearbeitung kleiner<br />

Neue Aggregate sind<br />

bereit für die Vernetzung<br />

von Industrie 4.0<br />

Bauteile ab 2 mm. Den Vorschub der<br />

Achsen übernehmen zehn kreisförmig angeordnete<br />

hydraulisch angetriebene Pinolen.<br />

Die Kraft dazu kommt über zwei Hydraulikleitungen.<br />

Die für hydraulische An-<br />

Einen Beleg für diese Behauptung liefern<br />

Motion Controls für Hydraulikantriebe.<br />

Diese Antriebsregler verknüpfen die hydraulische<br />

Antriebsphysik mit der SPS- und<br />

CNC- Welt. Damit eignen sich hydraulische<br />

Antriebe auch für moderne Vorschubtriebe<br />

entwickelte Regelelektronik wurde<br />

zunächst im Schaltschrank untergebracht.<br />

Sie schließt wie elektrische Servoantriebe<br />

den Regelkreis dezentral und gleicht die<br />

Nicht-Linearitäten der Fluidtechnologie<br />

aus. Ein weiterer Vorteil: Das Hydraulikmedium<br />

trägt die Wärme aus dem Arbeitsraum<br />

heraus und verhindert damit Ungenauigkeiten<br />

in der Bearbeitung durch<br />

thermische Einflüsse.<br />

In der neuesten RV Flexmaster setzt<br />

Winema die schaltschranklosen Einachsregler<br />

IAC-Multi-Ethernet ein, bei denen<br />

die NC-Funktionalität komplett im Ventil<br />

integriert ist. Die Inbetriebnahme erfolgt<br />

mit derselben Software wie die der elektrischen<br />

Antriebe und Steuerungen von<br />

Rexroth. Mit bis zu 1G Beschleunigung erreichen<br />

die hydraulisch angetriebenen<br />

Achsen eine hohe Eilganggeschwindigkeit<br />

von 30 m/min und die Präzision hydraulischer<br />

Bewegungen hängt einzig von den<br />

eingesetzten Messsystemen ab. Das Ergebnis:<br />

Eine Umrüstung der Maschinen dauert<br />

weniger als zwei Stunden und die Taktzeiten<br />

sind deutlich kürzer als bei den<br />

mechanischen Maschinen. Außerdem wird<br />

damit Platz im Schaltschrank gewonnen.<br />

66 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />

Servohydraulische Achse:<br />

Keine Berührung mit Hydraulik<br />

In einer ganzen Reihe von Werkzeugmaschinen<br />

kommen einzelne NC-gesteuerte<br />

Hydraulikachsen zum Einsatz. Zukünftig ist<br />

dazu nicht einmal ein Hydraulikaggregat<br />

notwendig. Das ist ein wichtiger Vorteil der<br />

neu entwickelten einbaufertigen Servohydraulischen<br />

Achsen von Rexroth mit einem<br />

eigenen dezentralen Fluidkreislauf. „Wir<br />

haben einen Baukasten autarker Achsen<br />

entwickelt, in denen identische Servoantriebe<br />

die Bewegungen entweder über<br />

mechanische Gewindetriebe oder über ein<br />

weil die Servohydraulischen Achsen als ein<br />

geschlossenes System ausgeliefert werden.<br />

Die Inbetriebnahme der elektromechanischen<br />

und elektrohydraulischen Achsen erfolgt<br />

über die gleichen Engineeringtools.<br />

Energieeffiziente<br />

Bedarfsregelung<br />

Für das Spannen und Klemmen ist Hydraulik<br />

nach wie vor in den meisten Werkzeugmaschinen<br />

erste Wahl. Elektrische<br />

Spannvorrichtungen benötigen mehr Bauraum,<br />

magnetische Lösungen erzeugen<br />

starke Störfelder. Aber gerade bei älteren<br />

Drehzahlvariable Pumpenantriebe reduzieren den<br />

Energiebedarf der Fluidtechnologie um bis zu 80 %<br />

verschleißfreies hydraulisches Getriebe erzeugen“,<br />

betont Haack. Servohydraulische<br />

Achsen haben einen eigenen geschlossenen<br />

Fluidkreislauf mit Pumpe, Steuerblock<br />

und einem kleinen Druckspeicher. Die<br />

Drehzahlregelung ersetzt die bisher etablierte<br />

Drosselsteuerung über Ventile durch<br />

eine direkte Steuerung des Verdrängers mittels<br />

Software, deren Parameter per Mausklick<br />

verändert werden können.<br />

Die Achsen sind komplett vormontiert.<br />

Bei der Inbetriebnahme kommen die Techniker<br />

nicht mit Hydraulik in Berührung,<br />

Werkzeugmaschinen und bei einfacheren<br />

Ausführungen sind oftmals noch ungeregelte<br />

Konstantantriebe im Einsatz. Parallel<br />

hat sich der Stand der Technik durch drehzahlvariable<br />

Pumpenantriebe, wie sie<br />

Rexroth mit der Sytronix-Familie anbietet,<br />

längst von herkömmlichen Drosselsteuerungen<br />

hin zu energieeffizienten Lösungen<br />

verändert.<br />

Die Antriebsregler senken bei Teillast die<br />

Drehzahlen bedarfsgerecht ab und sparen<br />

so bis zu 80 % Energie im Vergleich zu einem<br />

Konstantantrieb. Gleichzeitig senken<br />

sie die mittlere Geräuschemission um bis<br />

zu 10 dB(A) ab. So setzt z. B. der italienische<br />

Spezialmaschinenhersteller Sistech S.r.l. in<br />

seinem neuen Bearbeitungszentrum T0.5<br />

die Rexroth Sytronix ein. Vier Spindeln nehmen<br />

bis zu 120 verschiedene Werkzeugtypen<br />

auf. Während zwei Spindeln die Werkstücke<br />

bearbeiten, wechseln die beiden<br />

anderen parallel die Werkzeuge und reduzieren<br />

damit die Nebenzeit erheblich.<br />

50 % Energieeinsparung<br />

bei Wasserstrahlschneiden<br />

Aber auch bei anderen Bearbeitungs -<br />

ver fahren wie dem Wasserstrahlschneiden<br />

bieten drehzahlvariable Pumpenantriebe<br />

energetische Vorteile. So setzt das schwedische<br />

Unternehmen Projet System traditionell auf<br />

hydraulische Antriebe für die Hochdruckpumpensysteme.<br />

Um die Kundenanforderungen<br />

nach einer höheren Energieeffizienz<br />

zu erfüllen, ergänzte der Maschinenhersteller<br />

die bestehende Konstruktion einfach<br />

um einen Sytronix-Antriebsregler, der<br />

die Drehzahlen der Motor-/Pumpenkombination<br />

bedarfsgerecht regelt. Dadurch sinkt<br />

bei der ansonsten unveränderten Konstruktion<br />

der Energieverbrauch um bis zu 50 %.<br />

Dieser Ansatz lohnt sich nicht nur in<br />

Neumaschinen.<br />

STATEMENT<br />

Dr. Steffen Haack, Mitglied des<br />

Vorstands von Bosch Rexroth<br />

Die intelligente vernetzte<br />

Hydraulik kann alles was<br />

elektromechanische Antriebe<br />

können plus der spezifischen<br />

physikalischen Vorteile der<br />

Fluidtechnologie. Ich kann hier<br />

auf die Motion Controls für<br />

hydraulische Antriebe, in Software<br />

abgebildetes Anwendungs-Knowhow<br />

und auf die Vernetzbarkeit<br />

durch eigene Intelligenz in den<br />

Aggregaten verweisen. Ich bin fest<br />

davon überzeugt, dass auch<br />

zukünftige Werkzeugmaschinengenerationen<br />

von den Vorteilen<br />

der Hydraulik profitieren werden,<br />

wenn wir sie weiterhin kontinuierlich<br />

mit denen der Elektrik<br />

zusammenbringen.<br />

Intelligent und vernetzbar<br />

Mit der neuesten Aggregate-Baureihe<br />

ABPAC geht Rexroth jetzt sogar einen<br />

großen Schritt Richtung Hydraulik für Industrie<br />

4.0: „Diese Aggregate sind intelligent<br />

und vernetzbar“, erläutert Haack. Sie<br />

verfügen über eine eigene schaltschranklose<br />

Intelligenz, die mit Hilfe von Sensoren<br />

die Betriebszustände des Aggregats selbst<br />

überwacht und auswertet. Die Software<br />

analysiert den Zustand des Hydrauliköls,<br />

die Zahl der Schaltzyklen der Ventile und<br />

die Antriebsdaten des Reglers.<br />

Hydraulikspezialisten von Rexroth haben<br />

Lebensdauer-Modelle erarbeitet und in die<br />

Software der Aggregate integriert. Die aktuellen<br />

Betriebsdaten werden mit diesen Modellen<br />

verglichen. Bediener und Servicetechniker<br />

rufen die in einer Ampellogik aufbereiteten<br />

Zustände über die gängigen<br />

Ethernet-Protokolle oder drahtlos per App<br />

über ein Smartphone oder einen Tablet-PC<br />

ab. Derartiges Condition Monitoring verbessert<br />

die Verfügbarkeit der Hydraulik<br />

weiter und bietet damit heute die Basis für<br />

eine vollständige Vernetzung, wie sie Industrie<br />

4.0 anstrebt.<br />

www.boschrexroth.com<br />

Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 67


WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />

Niedrigere Wellen schlagen<br />

Torsionsschwingungen an Werkzeugmaschinen reduzieren mit der passenden Kupplung<br />

Heutige CNC-gesteuerte Werkzeugmaschinen stellen höchste Anforderungen<br />

an Gleichlaufeigenschaft und Positioniergenauigkeit sowie an das<br />

statische und dynamische Verhalten. Um den Ansprüchen hinsichtlich der<br />

Regeldynamik gerecht zu werden, muss das Gesamtsystem, bestehend aus<br />

der numerischen Steuerung, dem Transistorpulsumrichter, dem Vorschubantrieb<br />

und dem Wellenstrang der Werkzeugmaschine, optimal aufeinander<br />

abgestimmt sein. Durch die Wahl einer geeigneten Wellenkupplung<br />

ist eine wirtschaftliche Optimierung möglich.<br />

Die im drehenden Strang vorhandenen<br />

Maschinenbauteile sind elastische und<br />

massenbehaftete Elemente. Ungünstige<br />

Massen- und Steifigkeitsverteilungen führen<br />

zu Torsionseigenfrequenzen im Betriebsbereich,<br />

die in Wechselwirkung mit<br />

den Regelkreisen verstärkt werden können.<br />

Bei negativen Rückwirkungen der kritischen<br />

Resonanzen wird die Oberflächenqualität<br />

der Werkstücke dabei extrem vermindert.<br />

Zur Dämpfung dieser kritischen<br />

Resonanz sind prinzipiell zwei Wege möglich:<br />

der elektrische und der konstruktive.<br />

Bei der elektrischen Variante werden die<br />

Amplituden der Schwingung gedämpft, dadurch<br />

kommt es aber zu einer Phasenverzögerung,<br />

welche die Summe der kleinen<br />

Zeitkonstanten wesentlich erhöht und die<br />

Regelung dadurch verlangsamt. Eine Dynamikverbesserung<br />

kann bei derartigen Frequenzen<br />

nicht erreicht werden.<br />

Kritische Resonanz<br />

konstruktiv ändern<br />

Um die kritische Resonanz konstruktiv zu<br />

ändern, müssen Trägheitsmoment und<br />

Steifigkeit von An- und Abtriebsstrang berücksichtigt<br />

und aufeinander abgestimmt<br />

werden, da die Gesamtsteifigkeit der Positioniereinheit<br />

durch die Reihenschaltung der<br />

einzelnen Elemente gegeben ist. In dieser<br />

Anordnung wird die Steifigkeit allein durch<br />

das schwächste Glied der Kette, sprich<br />

durch die Axialsteifigkeit der Kugelrollspindel,<br />

bestimmt. Eine zu hohe Drehfedersteifigkeit<br />

der Kupplung, wie z. B. bei Ganzmetallkupplungen,<br />

begünstigt Schwingungen,<br />

die die Drehzahlregeldynamik begrenzen;<br />

zudem haben diese Kupplungen ein<br />

ungünstig hohes Trägheitsmoment.<br />

Um den hohen Anforderungen an die<br />

Positioniereinheiten in Sachen Gleichlaufeigenschaft,<br />

Positioniergenauigkeit sowie<br />

statisches und dynamisches Verhalten gerecht<br />

zu werden, empfiehlt sich bei der<br />

Kupplungsauslegung zu beachten, dass das<br />

Trägheitsmoment der Kupplung möglichst<br />

gering ist; dadurch benötigt der Motor beim<br />

Beschleunigungsvorgang weniger Moment,<br />

also Leistung. Des Weiteren muss die Steifigkeit<br />

der Kupplung nur höher sein als die<br />

geringste Steifigkeit der Achse. Zudem<br />

sollte die Kupplung gute Dämpfungseigenschaften<br />

besitzen. Spielfreie Elastomerkupplungen<br />

erfüllen die geforderten Eigenschaften<br />

und bieten viele Vorteile beim Einsatz<br />

in lagegeregelten Servoantrieben.<br />

Drehelastische Wellenkupplung<br />

Mit der Rotex GS hat KTR seit Jahrzehnten<br />

ein Kupplungssystem am Markt, das nicht<br />

nur sehr gute Ergebnisse an üblich ausgelegten<br />

Werkzeugmaschinenvorschub-<br />

68 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />

Wussten Sie schon,<br />

dass türkische Maschinen<br />

in 200 Länder<br />

exportiert werden!<br />

01 Darstellung der Einbausituation eines Kugelgewindetriebs mit einem Festlager<br />

Wussten Sie schon,<br />

dass mehr als 60 %<br />

der Maschinenexporte in die<br />

EU und USA gehen!<br />

antrieben erzielt. Auch in anspruchsvollen<br />

Antrieben hat sie sich unter extremen Bedingungen<br />

als einfache und hochdynamische<br />

Lösung bewährt. Der Kupplungstyp<br />

zeichnet sich durch ein geringes Trägheitsmoment<br />

und eine angepasste, dynamische<br />

Steifigkeit aus, die zwei- bis dreimal höher<br />

ist, als die eines Riementriebs. Damit erreicht<br />

die Kupplung eine Entkopplung<br />

höherfrequenter und störender Eigenfrequenzen,<br />

z. B.: Spindeltorsion, und bewirkt<br />

ein gutes Regelverhalten des gesamten Systems.<br />

Drehsteifigkeit und Dämpfung der Kupplung<br />

lassen sich auf einfache Weise durch<br />

Hohe Leistungsdichte<br />

Das Kupplungsprinzip der Rotex GS ermöglicht<br />

eine besonders einfache<br />

Steckmon tage. Durch axiales Ineinanderschieben<br />

von An und Abtriebsseite wird<br />

die Verbindung in einem geschlossenen<br />

Gehäuse geschaffen, ohne dass nachträglich<br />

Nabensicherungen durch eingeengte<br />

Gehäuseöffnungen vorgenommen werden<br />

müssen. Die verhältnismäßig große Zahnkranzbreite<br />

ermöglicht Axialverschiebungen<br />

mit Aufnahme von Winkel- und Radialverlagerungen<br />

infolge von Fertigungs- und<br />

Wussten Sie schon,<br />

dass die Türkei der 6. größte<br />

Maschinenhersteller<br />

Europas ist!<br />

Die steckbare Wellenkupplung entkoppelt<br />

höherfrequente und störende Eigenfrequenzen und<br />

bewirkt ein gutes Regelverhalten des Systems<br />

Wussten Sie schon,<br />

dass es mehr als<br />

5.000 Maschinenhersteller<br />

in der Türkei gibt!<br />

die Wahl aus fünf verschiedenen Zahnkranzhärten,<br />

zu erkennen an der unterschiedlichen<br />

Färbung der Zahnkränze,<br />

dem Einsatzfall anpassen. Bei herkömmlichen<br />

spielfreien Ganzmetallkupplungen ist<br />

dies nur durch Veränderung ihrer Masse<br />

oder der Stegstruktur möglich.<br />

Montageungenauigkeiten. Ein Nachjustieren,<br />

wie es üb licherweise bei einteiligen<br />

Kupplungen der Fall ist, ist nicht erforderlich,<br />

da je nach Kupplungsgröße eine Axialverlagerung<br />

von 1 bis 2 mm ohne Leistungsminderung<br />

und Standzeitverkürzung<br />

aufgenommen werden kann.<br />

Wussten Sie schon,<br />

dass sich die F&E Ausgaben<br />

des Maschinenbaus in der<br />

Türkei in den letzten<br />

10 Jahren verdoppelt haben!<br />

02 Verhältnis der Steifigkeit eines Linearsystems mit einem Festlager<br />

Hall 3, Stand 3502<br />

Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 69<br />

Turkish Machinery.indd 1 21.08.<strong>2015</strong> 11:12:01


WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />

Spannringnaben, die als Montagesicher bewertet<br />

werden, da ihre Verspannung auf der<br />

Welle mithilfe von mindesten vier Schrauben<br />

erzeugt wird.<br />

Hinsichtlich der Ausfallsicherheit und<br />

Maschinenkonzeption liefert KTR auf<br />

Wunsch die für die Dokumentation notwendigen<br />

B10d-Werte in Abhängigkeit der<br />

vorliegenden Belastung des Systems.<br />

03 Ursprünglich für Servoantriebe von<br />

Werkzeugmaschinen entwickelt, ist die<br />

Kupplung heute in der Positioniertechnik<br />

breit im Einsatz<br />

Ein weiterer Vorteil der Rotex GS ist ihre<br />

Durschlagsicherheit, die gerade hinsichtlich<br />

der sicherheitsrelevanten Aspekte in<br />

Vertikalachsen von besonderer Bedeutung<br />

ist. Hierbei ist die Nockengeometrie der<br />

Kupplung so widerstandsfähig ausgelegt,<br />

dass selbst im Falle eines unerwarteten Verschleißes<br />

des Elastomers das Drehmoment<br />

04 Resonanzverschiebungen sind innerhalb<br />

einer Kupplungsgröße ohne Massenänderung<br />

durch Austausch der Zahnkranz-Shorehärten<br />

möglich<br />

weiterhin formschlüssig übertragen wird. Je<br />

nach Gefährdungspotenzial des Antriebs<br />

und Auslegung der Kupplung, wird die<br />

Rotex GS in Aluminium oder, bei höheren<br />

Anforderungen, in Stahl gefertigt. Ist auf der<br />

An- und Abtriebsseite keine Passfeder vorhanden,<br />

empfiehlt sich bei sicherheitsrelevanten<br />

Anwendungen die Rotex GS mit<br />

Schlussbetrachtung<br />

Die immer weiter verfeinerten Baugruppen<br />

von Werkzeugmaschinen, in Verbindung<br />

mit der fortschreitenden Automatisierung,<br />

verlangen ein Kupplungssystem, das der<br />

Antriebsdynamik funktionsgerecht angepasst<br />

werden kann. Aufgrund der erheblich<br />

erhöhten, hochdynamischen Antriebsbedingungen<br />

wachsen damit die Qualitätsansprüche<br />

an die Kupplung. Durch die nach<br />

DIN EN ISO 13849 geregelten Sicherheitsfunktionen<br />

steigen hierbei auch die Anforderung<br />

in Sachen Maschinensicherheit.<br />

www.ktr.de<br />

Technikwissen für Ingenieure!<br />

gegnen<br />

Maschine<br />

. Die Drucklement<br />

ist<br />

ektierung<br />

lagen in der<br />

ngsfähigkeit<br />

sdauer von<br />

ssigkeit und<br />

len Verwen-<br />

Hydraulik-Fluide als Konstruktionselement Wolfgang Bock<br />

EDITION<br />

FACHWISSEN ENTSCHEIDET<br />

13.03.2007, 07:44<br />

Wolfgang Bock<br />

Hydraulik-Fluide als<br />

Konstruktionselement<br />

Das Hydraulik-Fluid als ein wichtiges Konstruktionselement ist in<br />

Planung, Projektierung und Inbetriebnahme von hydraulischen<br />

Anlagen immer mit einzubeziehen. Die Leistungsfähigkeit von<br />

Druckflüssigkeiten bezüglich der Lebensdauer von Anlagen und<br />

Komponenten, deren Zuverlässigkeit und Funktionalität ist<br />

unbe stritten, aber bei vielen Verwendern in Vergessenheit geraten.<br />

Das vorliegende Werk bringt Klarheit.<br />

Hydraulik-Fluide<br />

als Konstruktionselement<br />

von Wolfgang Bock<br />

144 Seiten, broschiert, ISBN 978-3-7830-0362-8<br />

nur 15,- € (zzgl. Versandkosten)<br />

JETZT<br />

auch in Englisch<br />

erhältlich!<br />

Nähere Informationen finden Sie im Shop auf<br />

unserer Homepage www.engineering-news.net<br />

Bitte bestellen Sie bei:<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz<br />

Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100 . E-Mail: vertrieb@vfmz.de<br />

Oder besuchen Sie unseren Shop im Internet: www.engineering-news.net<br />

70 OUP_Hydraulik_Fluide_185x130_<strong>2015</strong>_01.indd Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong><br />

1 20.01.<strong>2015</strong> 14:13:19


SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />

Gewindemuttern in fünf Hochleistungskunststoffen<br />

verfügbar<br />

Fünf unterschiedliche Werkstoffe für Gewindemuttern, um für<br />

jede Anwendung das richtige Produkt anbieten zu können – dies<br />

verspricht der Motion-Plastics-Spezialist Igus. Das Vollsortiment<br />

des Anbieters beinhaltet Muttern für Trapez- und Steilgewinde,<br />

in zylindrischer Bauform oder mit verschiedenen Flanschvarianten.<br />

Auch die passenden Spindeln, die Anwender sich in<br />

gewünschter Länge hinzukombinieren können, bietet der<br />

Hersteller in Stahl, Edelstahl oder Aluminium passend dazu an.<br />

Damit lassen sich Verstellungen aller Art einfach realisieren. Der<br />

Dauerläufer Iglidur W300 zeichnet sich beispielsweise durch<br />

seine hohe Belastbarkeit und hohe Verschleißfestigkeit aus.<br />

Seine Eigenschaften behält er auch bei besonders abrasiven<br />

Umgebungen bei und eignet sich dadurch für Einsätze im<br />

Innern von Werkzeugmaschinen. Iglidur J350 empfiehlt sich für<br />

die Branche aufgrund<br />

seiner Temperaturbeständigkeit<br />

bis 150 °C. In<br />

Kombination mit Gewindespindeln<br />

aus Stahl erreicht<br />

der Werkstoff außerdem<br />

niedrige Reibwerte und<br />

garantiert eine hohe<br />

Lebensdauer.<br />

www.igus.de<br />

Feldverteilerbox in IP67 für kompakte<br />

Installationen<br />

Die Feldverteilerbox-<br />

Serie ECP8 in Schutzart<br />

IP67 von Elco liefert für<br />

Stell- und Regeleinrichtungen<br />

in der automatisierten<br />

Fertigungsindustrie<br />

eine stabile<br />

Spannungsversorgung<br />

und einen sicheren<br />

Signalanschluss. Die<br />

Geräte sind mit LED-Betriebsanzeige, acht M8-Steckplätzen und<br />

2-m-Anschlusskabel in PUR-Ausführung mit freiem Kabelende<br />

ausgestattet. Die Schutzart und ein Betriebstemperaturbereich<br />

von -20 bis +80 °C ermöglichen gleichzeitig den Einsatz auch bei<br />

rauer Feld-Umgebung mit hohen Temperaturen, Staub und<br />

Feuchtigkeit. Mit dem PUR-Anschlusskabel können sie auch in<br />

ölhaltiger Umgebung verwendet werden. Die Verteilbox ist mit<br />

PNP- oder NPN-Ausgängen, speziellen Hochlastventilausgängen,<br />

Mehrfachausgang und mit weiteren Kabellängen verfügbar. Ihre<br />

Abmessungen betragen 13,5 x 3 cm. Geeignet ist sie für<br />

High-End-Anwendungen, unter anderem in der Automobilindustrie,<br />

dem Werkzeugmaschinenbau oder der<br />

Textilmaschinenindustrie.<br />

www.elco-automation.de<br />

Schrägverzahnte<br />

geschliffene Zahnstangen<br />

SPN fertigt schrägverzahnte geschliffene Zahnstangen bis zu<br />

einem Querschnitt von 100 x 100 mm. Dazu kommen schrägverzahnte<br />

geschliffene Zahnstangen bis Modul 10 für das kurzfristig<br />

lieferbare Katalogprogramm. Auf Anfrage sind auch deutlich<br />

größere Abmessungen und Module möglich. Die Zahnstangen<br />

kommen beispielsweise in Werkzeugmaschinen, im Handling<br />

oder in der Robotik zum Einsatz. Zu den Vorteilen geschliffener<br />

Zahnstangen gegenüber der ungeschliffenen Variante zählen<br />

insbesondere präzises Einstellen des kompletten Antriebs, eine<br />

gleichmäßige Kraftübertragung und eine geringere<br />

Lagerbeanspruchung.<br />

ONE STEP AHEAD<br />

ANSCHLUSSTECHNIK VON<br />

.EU<br />

www.spn-hopf.de<br />

Werkstücke direkt spannen<br />

Das Nullpunkt-Spannsystem „Speedy classic 2<br />

balance“ des Unternehmens Stark, einem<br />

Mitglied der Römheld-Gruppe, spannt<br />

Bauteile wahlweise durch Federkraft oder<br />

Hydraulik mit 20 kN. Da am Werkstück<br />

vorhandene Gewinde genutzt werden können,<br />

ist eine Passung nicht erforderlich. Aufgrund<br />

einer integrierten Ausgleichsfunktion über ± 0,75 mm lässt sich das<br />

Werkstück ohne zusätzliche Vorbereitung und weiteren Aufwand<br />

direkt spannen. Sicherheitsabfragen mit pneumatischer Spannund<br />

Lösekontrolle sind integriert, weitere Ausstattungsmerkmale<br />

wie eine Dritte-Hand-Funktion stehen optional zur Verfügung.<br />

Kühlwasseranschlüsse müssen in der Industrie einiges<br />

aushalten. Die Steckanschlüsse der Eisele-LIQUIDLINE<br />

sind die richtige Wahl, wenn es um optimalen Durchfluss,<br />

Beständigkeit und höchste Dichtigkeit geht. Für die meisten<br />

Anwendungen haben wir die geeignete Lösung.<br />

Eisele-Anschlusskomponenten sind 100 % made in Germany.<br />

www.roemheld-gruppe.de<br />

Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 71<br />

Du_AZ_Kopra_liquidline_90x130Konstrukteur9.indd 1 06.08.15 10:28<br />

Eisele.indd 1 06.08.<strong>2015</strong> 16:23:16


WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />

Flüssiger Wechsel<br />

Hydraulisches Werkzeuglösen macht<br />

Werkzeugmaschinen produktiver<br />

beitungszentren gehen daher vielfach dazu<br />

über, auch in einfacheren Maschinen die<br />

pneumatischen Lösesysteme durch hydraulische<br />

zu ersetzen. Die Leistung von<br />

Werkzeugmaschinen wird auch anhand der<br />

Span-zu-Span-Zeit beurteilt, das heißt, die<br />

Zeit vom Ende der Bearbeitung mit dem<br />

ersten Werkzeug bis zum ersten Eingriff des<br />

neuen Werkzeugs. Moderne Bearbeitungszentren<br />

erreichen Span-zu-Span-Zeiten<br />

von 1 bis 2 s.<br />

Optimales System<br />

In einem Bearbeitungszentrum verwandeln dutzende Werkzeuge in<br />

kürzester Zeit einen Stahlblock zu einem Werkstück. Entsprechend häufig<br />

werden die Werkzeuge beim Bearbeitungsvorgang gewechselt. Hydrauliksysteme<br />

können das Lösen der Werkzeuge beschleunigen und so wertvolle<br />

Zeit einsparen.<br />

Für die spanende Formgebung stehen in<br />

CNC-gesteuerten Maschinen Planfräser,<br />

Nutenfräser, Kugelfräser, Bohrer oder<br />

Gewindeschneider in einem Werkzeugmagazin<br />

zur Verfügung. Schruppbearbeitung,<br />

Schlichten, das Einbringen von Bohrungen<br />

und Gewinden sowie das Finishen<br />

erfordern häufig ein mehrmaliges Werkzeugwechseln<br />

in nur einer Minute: Die<br />

Spindel fährt in eine Wechselposition, das<br />

Werkzeug wird aus der Spannung gelöst,<br />

ein Wechslerarm greift das Werkzeug in der<br />

Spindel und gleichzeitig das nächste Werkzeug<br />

aus dem Magazin und tauscht diese<br />

gegeneinander aus. Das getauschte Werkzeug<br />

wird eingespannt und die Spindel<br />

fährt wieder in die Bearbeitungsposition.<br />

Dieser Vorgang dauert nur wenige<br />

Sekunden, dennoch ist die Maschine währenddessen<br />

unproduktiv und Zeit kostet<br />

Geld. Je kürzer der Wechselvorgang, desto<br />

niedriger sind die Bearbeitungskosten. Das<br />

Lösen des Werkzeugs spielt im Wechselvorgang<br />

eine wichtige Rolle. Daher lohnt es<br />

sich, die technische Umsetzung näher zu<br />

betrachten.<br />

Vorteile des hydraulischen Lösens<br />

Die Werkzeuge sind über Hohlschaftkegel<br />

(HSK) mit einem Tellerfederpaket kraftschlüssig<br />

gespannt. Die Kraft für das Werkzeuglösen<br />

muss sowohl die Federkraft als<br />

auch die Selbsthemmung des Spannkegels<br />

überwinden. Das kann pneumatisch oder<br />

hydraulisch erfolgen. Die Hydraulik bietet<br />

jedoch entscheidende Vorteile: Es steht ein<br />

deutlich höherer Druck zur Verfügung, das<br />

heißt, die Wirkflächen für den Lösedruck<br />

können kleiner gestaltet werden. Das zum<br />

Lösen benötigte Medienvolumen wird dadurch<br />

minimiert. Die Hersteller von Bear-<br />

Das optimale Hydraulik-System stellt einen<br />

großen Volumenstrom mit entsprechendem<br />

Druck in kürzester Zeit bereit und vermeidet<br />

Druckverluste. Wie kann das umgesetzt<br />

werden? Ein Hydraulikspeicher ist<br />

ideal, um einen großen Volumenstrom unmittelbar<br />

verfügbar zu haben. Damit einher<br />

geht der Vorteil, dass keine große Pumpenleistung<br />

verfügbar sein muss, um den<br />

Speicher zu füllen, denn das geschieht,<br />

während die Maschine die Werkstücke bearbeitet.<br />

Und wie lassen sich Verluste vermeiden?<br />

Kurze Wege und große Durchmesser<br />

sind hier die Lösung. Der Hydraulikspeicher<br />

sollte möglichst nahe an der<br />

Spindel montiert sein. Ventilblock sowie<br />

Leitungen müssen so dimensioniert sein,<br />

dass die Druckverluste minimal sind.<br />

Ventilblöcke von Hawe Hydraulik lassen<br />

sich nah an der Spindel positionieren. Der<br />

Hydraulikspeicher ist direkt an dem Block<br />

montiert, damit das erforderliche Hydraulikvolumen<br />

unmittelbar zur Verfügung<br />

steht. Darüber hinaus kann an den Blöcken<br />

ein Druckschalter vorgesehen werden, der<br />

den Lösevorgang und gegebenenfalls auch<br />

den Spannvorgang überwacht. Die Blöcke<br />

sind in verschiedenen Größen verfügbar,<br />

der größte Block erlaubt einen Volumenstrom<br />

von über 60 l/min.<br />

Das letzte hundertstel Sekunde holen<br />

Ventilspulen heraus. Mit ihnen ist eine<br />

Übererregung möglich, damit verkürzt sich<br />

die Schaltzeit der Ventile. So kann die Zeit<br />

für das Werkzeuglösen zusätzlich um bis zu<br />

50 ms reduziert werden.<br />

Das Hydraulikaggregat muss keine große<br />

Leistung bereitstellen, da der Hydraulikspeicher<br />

diese vorhält, elektrische Leistungsaufnahme<br />

und Baugröße sind entsprechend<br />

reduziert. Aufgrund der kompakten<br />

Maße findet das Aggregat an einer<br />

beliebigen Stelle in der Maschine Platz,<br />

Leitungsverluste zum Ventilblock mit dem<br />

Speicher beeinflussen die Leistung der<br />

Lösefunktion nicht. Darüber hinaus kann<br />

das Hydraulikaggregat noch viele weitere<br />

Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel<br />

das Klemmen von Achsen, das Spannen<br />

von Werkstücken oder das Betätigen des<br />

Palettenwechslers.<br />

www.hawe.com<br />

72 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />

Inserentenverzeichnis Heft 9/<strong>2015</strong><br />

Hochpräzises Kegelrad-Winkelgetriebe<br />

ACE Stoßdämpfer, Langenfeld17<br />

ASS AG, Düdingen (CH)38<br />

AVENTICS, Laatzen9<br />

Baumer Group, Friedberg33<br />

BOT, Kulmbach27<br />

Danfoss, Offenbach23<br />

Eisele, Waiblingen71<br />

ENGEL, Walluf38<br />

EUCHNER, Leinfelden-Echterdingen59<br />

Fluro-Gelenklager, Rosenfeld32<br />

Halder, Achstetten19<br />

HEIDENHAIN, Traunreut 4.US<br />

Helios, Neuenrade26<br />

HEMA, Seligenstadt54<br />

HIWIN, Offenburg35<br />

Icotek, Eschach49<br />

IEF Werner, Furtwangen41<br />

Igus, Köln47<br />

isel Germany, Dermbach25<br />

JAKOB, Kleinwallstadt53<br />

Kipp Werk, Sulz-Holzhausen11<br />

KNAPP, Waiblingen27<br />

Leuze, Owen43<br />

Limbach & Cie., Solingen30<br />

Maier, Heidenheim30<br />

Mayr, Mauerstetten21<br />

Mulco-Europe, Garbsen13<br />

Plettenberg, Baunatal63<br />

PM – BEARINGS, Meckesheim63<br />

R+W, Klingenberg15<br />

Rotor Clip, Somerset (USA)57<br />

Schall, Frickenhausen45<br />

Schrempp, Sulzbach27<br />

SIEB & MEYER, Lüneburg37<br />

Siemens, Bocholt29<br />

SITEMA, Karlsruhe61<br />

SLF Spindel, Fraureuth10<br />

Spinea, Presov (SVK)3<br />

TANDLER, Bremen31<br />

Turkish Machinery Promotion Group<br />

(TMPG)69<br />

TWK, Düsseldorf38<br />

Universal Robots, Odense51<br />

Waldmann, Villingen-Schwenningen7<br />

WEISS, Illertissen30<br />

WITTENSTEIN, Igersheim5<br />

Zimmer Group, Ettlingen39<br />

Beilage:<br />

NTI, Spreitenbach (CH)<br />

Winkelgetriebe müssen schnell, leise, zuverlässig und nachhaltig<br />

sein. Oberhalb von Eingangsdrehzahlen über 2000 min -1 ist die<br />

Beanspruchung und Leistung hoch. Die Kegelrad-Winkelgetriebe<br />

der Baureihe „Power Gear HS“ von MS-Graessner sind für den<br />

Einsatz in vielen Anwendungen bis 8500 min -1 konzipiert. Das<br />

einstufige Getriebe mit Gehäuse bietet unterschiedliche Übersetzungsvarianten<br />

an. Die Lagertechnik sowie optimierte Gleason-<br />

Zahnradtechnologie mit hoher Belastungsfähigkeit und geräuschoptimierter<br />

Bauweise sorgen für hohe Präzision, hohes Tempo<br />

und dies bei hoher Lebensdauer.<br />

Branchen wie Werkzeugmaschinen, E-Mobilität oder auch<br />

Handlingsysteme, die High-Speed-Getriebe einsetzen benötigen an<br />

deren Antrieb Kupplungen, Flansche oder Vollwellen. Dies erfüllt<br />

das „Power Gear HS“. Der Abtrieb über Voll- oder Hohlwelle sowie<br />

variable Übersetzungen ermöglichen einen Einbau bei optimalem<br />

Betriebspunkt. Der Wirkungsgrad in der Verzahnung von über 98 %<br />

sowie der Einsatztemperaturbereich von -30 bis +100 °C stellen eine<br />

Lebensdauer von mehr als 15 000 h sicher.<br />

www.graessner.de<br />

Werkstückwechsler ermöglicht Automatisierung in der µ-genauen Fertigung<br />

Kern Microtechnik ermöglicht Fertigungsbetrieben<br />

den einfachen Einstieg in die<br />

Automatisierung der Hochpräzisionsbearbeitung.<br />

Basis dafür ist ein neu<br />

entwickelter Werkstückwechsler (WSW),<br />

der sich für die Bearbeitungszentren Kern<br />

Micro eignet, die im Standard bereits mit<br />

einem Werkzeugwechsler für 101<br />

Werkzeuge ausgestattet sind. Ohne<br />

weiteren Platzbedarf lassen sich mit dem<br />

neuen WSW zusätzlich bis zu 30<br />

Werkstück rohlinge in „Erowa ITS72“ oder „System 3R Macro“-<br />

Paletten vorhalten. Sie dürfen bis zu 5 kg wiegen und maximale<br />

Abmaße von 75 x 75 x 150 mm haben.<br />

Der neue WSW wird komplett in das Werkzeugkabinett integriert<br />

und nutzt wesentliche vorhandene Komponenten wie den<br />

pneumatischen Antrieb, das lineare Zuführsystem und die<br />

Schwenkeinheit. Dadurch ist ein überschaubarer Aufwand für<br />

ergänzende Hardware notwendig, und es bedarf keiner zusätzlichen<br />

Software oder Schnittstelle.<br />

www.kern-microtechnik.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2015</strong> im 46. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dr. Michael Döppert (md), M.A.<br />

Tel.: 06131/992-238, (verantwortlich für den<br />

redaktionellen Inhalt)<br />

Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Martina Bopp (bo),<br />

Tel.: 06131/992-201,<br />

Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml), Tel.: 06131/992-233 ,<br />

Redaktionsassistenz: Gisela Kettenbach,<br />

Tel.: 06131/992-236, E-Mail: g.kettenbach@vfmz.de,<br />

Eva Helmstetter, Monika Schäfer, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Grafik und Layout<br />

Mario Wüst, Doris Buchenau, Anette Fröder,<br />

Conny Grothe, Melanie Lerch, Sonja Schirmer<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Brigitte Glückler, Anzeigenverwaltung,<br />

Tel. 06131/992-249, E-Mail: b.glueckler@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 45: gültig ab 1. Oktober 2014<br />

Leserservice:<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

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(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

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Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 73


SERIE<br />

Wie wird die Infrastruktur der<br />

Industrie-4.0-Fertigung aussehen?<br />

In Industrie 4.0 soll die industrielle Produktion effektiver, flexibler und<br />

leistungsfähiger werden. Anlagen werden modular aufgebaut, Steuerungsaufgaben<br />

werden in das System verlagert. Das Netzwerk wird zur entscheidenden<br />

Komponente. Aber welche Anforderungen kommen auf die<br />

Netzwerktechnologie und damit auch auf die Verbindungstechnik zu?<br />

?<br />

!<br />

Der Experte antwortet<br />

Mit der Standardisierung der Modulschnittstelle<br />

ist bereits ein entscheidender Schritt gemacht<br />

Industrie 4.0 ist geprägt durch die Integration von Cyber Physical<br />

Systems (CPS) in IT-Applikationen. Diese Integration soll möglichst<br />

flexibel erfolgen. Der starre Verbund von klassischen Produktionsanlagen<br />

wird damit aufgebrochen. Dabei entstehen zwei Bereiche,<br />

die miteinander in Verbindung gebracht werden müssen.<br />

In den ersten Umsetzungen hat sich gezeigt, dass die entscheidende<br />

Nahtstelle zwischen den autarken Anlagenmodulen liegt.<br />

Diese können konventionell aufgebaut sein, also mit Kopfsteuerung<br />

und dezentralen I/Os, diese können aber auch aus CPS aufgebaut<br />

sein. Was sie in jedem Fall auszeichnet ist, dass diese Module<br />

im Fertigungsablauf einen in sich vollständigen Service am realen<br />

Objekt durchführen. Der Aufbau der Module kann auch jetzt noch<br />

konventionell erfolgen, ohne die Vorteile von Industrie 4.0 zu<br />

gefährden.<br />

Module sollen in einer Fertigung an unterschiedlichen Orten<br />

extrem einfach und vor allem schnell in den Fertigungsprozess<br />

integriert werden. Und es sollen an diesen Orten unterschiedliche<br />

Module eingesetzt werden können. Mit diesen zwei Kernforderungen<br />

erhält die Verkabelung einen anderen Charakter. Der Einsatz<br />

an verschiedenen Orten führt zur Grundeinrichtung und die<br />

Verwendung mit unterschiedlichen Modulen zum Grunddienst.<br />

Die Verkabelung wird zur Infrastruktur.<br />

Die Infrastruktur der Smart Factory befindet sich in der Definitionsphase.<br />

Sowohl für die IT als auch für die Automatisierung<br />

kommt Ethernet zum Einsatz. Im Office-Gebäude besteht dazu eine<br />

anwendungsneutrale Verkabelung nach ISO/IEC 11801. Diese<br />

Norm beschreibt, wie eine passive Netzwerkinfrastruktur aufzubauen<br />

ist.<br />

Überträgt man diese Betrachtung auf die Produktionsanlage, so<br />

sollen unterschiedliche Module in das Netzwerk integriert werden.<br />

Dazu müssen alle Lebensadern der Industrie berücksichtigt werden.<br />

Das sind: die Kommunikation, die 400 V Power, Druckluft,<br />

Hilfsenergien und weitere Signale. Die benötigten Verbindungen<br />

sind also mannigfaltig und ein einfaches Plug-and-Produce wird<br />

erst dann möglich, wenn diese in eine Schnittstelle, einen Steckverbinder<br />

integriert werden. Mit der Standardisierung der Modulschnittstelle<br />

ist bereits ein entscheidender Schritt gemacht. Doch<br />

zum Aufbau einer Infrastruktur gehört mehr. Im Falle der industriellen<br />

Produktion muss die Modulschnittstelle unterschiedlichste<br />

Funktionen bieten, damit ein einfacher und<br />

vor allen Dingen sicherer Betrieb möglich<br />

wird. Neben der Modulanschluss-Schnittstelle<br />

sind das das<br />

Management respektive die Diagnose,<br />

das Identifizieren der Module,<br />

Energiemessung und Energie-<br />

Schalten, eine Absicherung der<br />

400 V sowie Safety und Kommunikation<br />

in Echtzeit. Diese Funktionen<br />

können durch aktive Netzwerkkomponenten<br />

sichergestellt<br />

werden.<br />

www.harting.de<br />

Andreas Huhmann,<br />

Manager Connectivity<br />

& Networks,<br />

HARTING<br />

Deutschland<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Minden<br />

74 Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 10/<strong>2015</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 29. 09. <strong>2015</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 14. 09. <strong>2015</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Leistungssprung im Leichtbau<br />

Neue Verstärkungstextilien und Simulationstools vergrößern die<br />

Leistungsfähigkeit und das Einsatzspektrum endlosfaserverstärkter,<br />

thermoplastischer Verbundwerkstoffe im Leichtbau.<br />

Bild: Lanxess, Köln<br />

02 Einbaufertig ausgestattet<br />

In der Handhabungs- und Montagetechnik gelten Linearmotor-Pick-&-<br />

Place-Einheiten wegen ihrer hohen Dynamik inzwischen als vollwertige<br />

Alternative zu pneumatischen Lösungen. Dabei sind sie in einen<br />

überschaubaren Preisrahmen gerückt.<br />

Bild: Jung Antriebstechnik, Wettenberg<br />

Der direkte Weg<br />

im Internet: www.DerKonstrukteur.de<br />

als E-Paper: www.engineering-news.net<br />

Redaktion: m.doeppert@vfmz.de<br />

Werbung: a.zepig@vfmz.de<br />

in sozialen Netzwerken:<br />

www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />

www.twitter.com/derkonstrukteu<br />

03 Bewegung mit Kraft und Präzision<br />

In Stellantrieben für lineare Bewegungen sorgen Spindelantriebe mit<br />

Steilgewinde und Kunststoffmutter für präzises Bewegen und Positionieren.<br />

Die Antriebe bewähren sich bereits im rauen Industrieeinsatz.<br />

Bild: igus, Köln<br />

04 Damit die Maschine im Takt bleibt<br />

In einer neu entwickelten Rundtaktmaschine für die Bearbeitung von<br />

Achsschenkeln sorgen spielfreie Profilschienenbremsen für höchste<br />

Funktionssicherheit.<br />

Bild: Mayr Antriebstechnik<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

Der Konstrukteur 9/<strong>2015</strong> 75


HEIDENHAIN auf der<br />

EMO – Mailand<br />

Halle 3 – Stand F06 H19<br />

Genauigkeit konsequent<br />

weiterentwickelt<br />

Absolute Längen- und Winkelmessgeräte von HEIDENHAIN setzen seit Jahren Maßstäbe für die Genauigkeit von<br />

Werkzeugmaschinen. Das wird auch bei den neuesten Generationen unserer Messgeräte so sein. Heute sind diese<br />

Produkte diagnosefähig, verfügen über weitere Schnittstellenvarianten und sind mit Funktionaler Sicherheit inklusive<br />

mechanischem Fehlerausschluss ausgestattet. Auf diese Weise haben wir bewährte Produkte konsequent weiterentwickelt,<br />

damit sie für die Anforderungen im modernen Maschinenbau bestens gerüstet sind.<br />

DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH, 83292 Traunreut, Germany, Telefon +49 8669 31-0, www.heidenhain.de<br />

Winkelmessgeräte Längenmessgeräte Bahnsteuerungen Positionsanzeigen Messtaster Drehgeber<br />

76 Der Konstrukteur 3/<strong>2015</strong>

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