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Am Ende steht und fällt die Überlegung einer gesundenden Gesellschaft, dass es nicht nur gepredigter, sondern auch gelebter common sense werden muss, dass sich Kind und Arbeitsfähigkeit auch im jungen Alter nicht ausschließen. Der psychologische Effekt, dass auch ein Kind zugunsten der beruflichen Effizienz prokrastiniert werden muss, ist mehr als ein synaptischer Fehlschuss unserer Gesellschaft. Wenn die Eltern immer älter werden, bevor sie Kinder bekommen, ist dies für den Erziehungsauftrag nicht unbedingt zuträglich. Nicht nur die Lücke zwischen den tatsächlich erfahrenen Lebenswelten wird immer größer, sondern auch die körperlichen und geistigen Standards entfernen sich immer weiter voneinander. Großeltern waren seit jeher ein wichtige emotionale Stütze, auch evolutionär gesehen. Sie waren und sind eine elementare, soziale Komponente, die mit sich die Konfrontation der Möglichkeit des Alterns und des Todes brachten. Die Botschaft war: ‚Ich bin nicht ewig‘. Die Modernität eines bewährten Familienmodells Je älter wir im Kinderkriegen und der Familienplanung werden, desto unglücklicher werden wir im Hinblick auf die Lebensbeschau des Werdens. Denn dann sind es eventuell schon unsere Eltern, die sich im großelterlichen Alter befinden, während wir gleichzeitig unseren Nachwuchs in der Wiege und im Arm schaukeln, während uns gleichzeitig vermeintlich die <strong>Karriere</strong> und das in die Zukunft geplante Leben wie feiner Sand durch die Finger rinnen. Und so sollten wir diese Überlegung mit der Freude und dem Glück von Thekla Wilkening und Pola Fendel über den kleinen Dante abschließen. Denn dieser hat nicht nur den Business-Plan ihrer erfolgreichen Geschäftsidee nachhaltig geprägt und gefördert, sondern dieses erhellende Gespräch über Dinge ermöglicht, die auf eine wunderbare Weise modern und weise sind. Julia Malz zog es 2001 aus dem Rheinland an die Elbe. Im neuen Heimathafen Hamburg schreibt sie seit 2009 als freie Journalistin und Autorin für Gesellschafts-, Kultur- und <strong>Wirtschaft</strong>sformate aller Couleur. Das Berufsfeld des Freien Schreibens ist für sie Herausforderung und Inspiration zugleich. Die Etablierung der eigenen Person als Marke bei gleichbleibender Authentizität, Flexibilität und konsequenter Leistungssteigerung sieht sie als wichtige Pfeiler erfolgreicher Selbstständigkeit. Der Text von Julia Malz ist ursprünglich auf bilanz.de erschienen. 12
Ausbildung top - trotzdem kein Job: Dann gründe ich eben jetzt! Interview mit Katharina Ley von MUKA Travel Katharina Ley ist 26 Jahre alt und kommt aus Bergisch Gladbach. Reisen und das Kennenlernen neuer Kulturen waren schon immer ihre Leidenschaft. Nach dem Abitur reiste sie 9 Monate lang mit dem Rucksack durch Australien, unternahm auf eigene Faust Backpacking-Touren durch Marokko und Myanmar und studierte in Köln und Spanien Tourismusmanagement. Trotz bester Ausbildung und Auslandserfahrung, blieb ihr ein passender Job in Deutschland verwehrt. Also machte sie aus der Not ein Tugend und wagte den Schritt in die Selbstständigkeit. Frau Ley, Sie haben das Reiseunternehmen MUKA Travel gegründet. Wo liegt Ihr Arbeitsschwerpunkt? Gemeinsam mit meinem äthiopischen Freund habe ich den ersten deutschen Spezial-Reiseveranstalter für Äthiopien gegründet. Wir bieten verschiedene Gruppen-, Kultur- und Aktivreisen sowie Privatreisen für Individualreisende an. Darüber hinaus organisieren wir Foto-Reisen und Uni-Exkursionen nach Äthiopien. Also so ziemlich alles rund ums Thema Äthiopien. Auf unseren Reisen besuchen wir die touristischen Highlights des Landes, aber auch Orte abseits der üblichen Touristenpfade. Schwerpunkt jeder Reise sind Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung, z.B. in Form eines Kochabends bei einer äthiopischen Familie, dem Besuch eines lokalen Imkers oder der Übernachtung in einem kleinen Dorf. Katharina Ley Uns ist es wichtig, den Reisenden authentische Einblicke in die Kultur Äthiopiens zu ermöglichen und gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung des Landes unterstützen. Was fasziniert Sie an Äthiopien so? Vor einigen Jahren habe ich durch Zufall meine Bachelorarbeit über Ökotourismus in Äthiopien geschrieben. Während meines Masterstudiums in Spanien lernte ich dann meinen Freund kennen, der Äthiopier ist. Daraufhin habe ich eine Zeit lang in Äthiopien in einem UNESCO Biosphärenreservat gearbeitet und bin sehr viel dort herumgereist. Das Land hat es mir sofort angetan… abwechslungsreiche Landschaften, die von Regenwäldern über Wüsten und Vulkane bis hin zu schroffen Gebirgen reichen; unglaublich liebe und gastfreundschaftliche Menschen; viele unterschiedliche Kulturen, die friedlich miteinander zusammenleben; und nicht zuletzt das sehr leckere Essen! → 13
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