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Augsburger Kulturportal 2017

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Die Opernhausbetreiber<br />

WO PAPAGENO ZU SEINEM<br />

GLÜCK GESCHOBEN WIRD<br />

Viel Arbeit, Engagement und Können steckt<br />

im kleinsten Opernhaus des Landes<br />

„Multum in Parvo“, eine ganze Menge im Kleinen – der Name ist<br />

buchstäblich Programm. Denn das junge Papiertheater „Multum in<br />

Parvo“ in Mering bei Augsburg ist das kleinste Opernhaus bundesweit,<br />

ein entzückendes „Universum en miniature“ mit bezaubernd<br />

schön gearbeiteten Kulissen und Figuren aus fragilem Material.<br />

Manch einer wird die Kinderstuben-tauglichen Papiertheater mit<br />

zweidimensionalen Schiebefiguren noch aus eigenen frühen Tagen<br />

kennen. Im bürgerlich-romantischen 19. Jahrhundert kam kaum ein<br />

Haushalt ohne sie aus. Mit Bühnenportal und Vorhang, üppig bemalten<br />

Bühnenbildern, Figuren aus bekannten Opern und eventuell<br />

sogar Rollenbüchern in der Hand konnte die ganze Familie die Bühnenwerke<br />

nachstellen, die sie jüngst im echten Opernhaus gesehen<br />

hatte. Benno Mitschka und seine Frau Christine Schenk fanden für<br />

ihre beiden Kinder mit dem Papiertheater eine wunderbare Alternative<br />

zum Fernsehen.<br />

Mit „Rotkäppchen“ auf der selbst gebauten Papierbühne aus dem<br />

Hause Schreiber fing vor sechs Jahren alles an. Die Premiere in privatem<br />

Rahmen wurde ein rauschender Erfolg, der Papiertheatercharme<br />

sprang dauerhaft über und die Gründung eines Papiertheaterladens<br />

war nur ein logischer Folgeschritt.<br />

Mit handgefertigten Papiertheatern, Zubehör und Workshops machte<br />

sich das Ehepaar schnell überregional einen Namen. Doch die<br />

Erfolgsgeschichte geht weiter: Am 5. September 2014 schließlich hob<br />

sich der Vorhang für die Meringer Mini-Opernbühne. Mit Mozarts<br />

„Zauberflöte“ begann der Spielbetrieb am Meringer „Multum in<br />

Parvo“. Immerhin 94 Figuren bewegten Christine Schenk und Benno<br />

Mitschka innerhalb der Vorstellung, dazu kamen die Technik wie<br />

eine Nebelmaschine, das Licht und die Opern vom Band, die bis<br />

heute stets legendäre Opern-Einspielungen sind. Die Begeisterung<br />

im Publikum war in allen Altersstufen groß, das Medien-Echo „überwältigend“,<br />

so Schenk.<br />

Inzwischen haben die beiden Papiertheater-Intendanten sage und<br />

schreibe neun Opern von Mozart bis Wagner im Repertoire, für<br />

dieses Jahr stehen die Premieren von „Rigoletto“ und „Il trovatore“<br />

von Giuseppe Verdi auf dem Programm. Moderne Beleuchtungs- und<br />

Computertechnik rücken die Kulissen nach historischem Vorbild ins<br />

richtige Licht.<br />

Vor jedem Spielbeginn bietet das Theater für Kinder eine altersgerechte<br />

Werkeinführung mit den papiernen Hauptdarstellern an. Nach<br />

Vorstellungsende besteht für die Besucher die Möglichkeit, hinter<br />

die Kulissen zu schauen. Neuerdings gibt es sogar nach der Matinee<br />

am Sonntag einen „Theaterbrunch“. Buchbar sind darüber hinaus<br />

Sondervorstellungen – bis zu 30 Personen finden in dem wohnzimmergroßen<br />

Zuschauerrauem Platz. Immer noch ist das Theater ein<br />

reiner Familienbetrieb.<br />

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