AUSBILDUNG IM BAUHANDWERK - Handfest-Online
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JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS<br />
Job und Karriere:<br />
Verbotene Liebe-Star<br />
Friederike Sipp im Interview<br />
6 | 2004<br />
| ENERGIEGELADEN: FORSCHERTALENTE IN DER SCHULE |<br />
| STARTKLAR: LEHRSTELLEN 2005 |<br />
| OHNE STAU: <strong>AUSBILDUNG</strong> <strong>IM</strong> <strong>BAUHANDWERK</strong> |
Möglichkeiten und Chancen<br />
Stellt euch vor, ihr landet auf einer einsamen Insel. Mitten in der<br />
Südsee. Romantisch? Na ja. Alles, was ihr retten konntet, ist euer<br />
Leben und ein Handy. Der Akku aber wird leerer und leerer. Was tun?<br />
Plötzlich findet ihr einen Karton. Darin: eine Fuel Cell Box. Die<br />
Rettung? Könnte sein – nur: Wie könnt der darin enthaltenen<br />
Brennstoffzelle Strom für euer Handy entlocken? So lautete die<br />
Aufgabe des Schülerwettbewerbs. Wir haben Schüler der<br />
Marienschule in Lippstadt gefragt, wie sie ihr Handy wieder zum<br />
Sprechen gebracht haben. Sie haben nämlich die Aufgabe am<br />
pfiffigsten gelöst und den 1. Preis der Landesinitiative Zukunftsenergie<br />
NRW gewonnen.<br />
Weihnachtseinkäufe sind die Hölle. Verstopfte Citys, abgeräumte<br />
Grabbeltische, keine Parkplätze und genervte Verkäuferinnen – wer<br />
erst kurz vor Toresschluss losrennt, guckt in die Röhre, darf bestenfalls<br />
nehmen, was übrig bleibt. Bei der Suche nach einem<br />
Ausbildungsplatz ist es nicht viel anders als beim Weihnachtseinkauf.<br />
Wichtig ist hier wie da: vorausschauen, sich schon mal jetzt<br />
informieren und wissen, was man will. In dieser Ausgabe stellen wir<br />
eine Menge Möglichkeiten vor: Werdet doch Klavier- und<br />
Cembalobauer. Oder Goldschmied. Dachdecker, Bäcker,<br />
Konditor, Fleischer, Speiseeishersteller, Straßenbauer,<br />
Tischler oder geht während eurer Ausbildung ins Ausland. Und<br />
ganz nebenbei können wir euch nicht nur Chancen auf dem<br />
Arbeitsmarkt vermitteln, sondern – mit ein bisschen Glück – vielleicht<br />
auch ein Weihnachtsgeschenk. Im Rätsel.<br />
Eine schöne Zeit wünscht euch euer handfest-Team<br />
03
04 Inhalt<br />
06 Service<br />
08 Porträt Klavier- und Cembalobauerin &<br />
Gold- und Silberschmiedin<br />
12 - 17 Hintergrund<br />
12 Startklar: Lehrstellen 2005<br />
16 Energiegeladen: Forschertalente in der Schule<br />
18 - 33 Karriere<br />
18 Ein Tag ganz ohne Stau<br />
22 Geschmacksache<br />
01803.212127 • www.handfest-online.de<br />
INHALT<br />
Nr. 6/2004<br />
Auf jeden Fall Limp Bizkit<br />
Lena-Marai Müllges (21) ist Klavier- und Cembalobauerin, ihre Schwester Lisa (19) demnächst<br />
Goldschmiedin. Die Geschichte der beiden zeigt: Manchmal kann eine Absage auch was Gutes<br />
haben.<br />
Seite 8<br />
Ein Tag ganz ohne Stau<br />
Mal wieder im Stau gestanden? Straßen- und Tiefbauer arbeiten manchmal Tag und Nacht,<br />
damit das ewige Warten im Stau an Baustellen nicht ganz so lange dauert. Wir haben drei<br />
Straßenbauer von morgens Sechs bis abends Fünf begleitet – und kein einziges Mal im Stau<br />
gestanden.<br />
Seite 18<br />
„Berlin ist mein Zuhause“<br />
„Zufall“, sagt Atila Tuc. Zufall, dass er Tischler geworden ist. Mittlerweile ist er sogar<br />
Tischlermeister – einer der besten. Er hat sich seinen eigenen Betrieb in Berlin-Kreuzberg aufgebaut:<br />
Er ist 28 und äußerst mutig.<br />
Seite 28<br />
Gefragt: die Idee, um was zu unternehmen<br />
Schülerwettbewerb „Jugend gründet“: Mehr als 2.000 Schüler haben sich im vergangenen Jahr<br />
daran beteiligt, eine Gründungsidee in einen Businessplan zu entwickeln, um anschließend ein<br />
virtuelles Unternehmen aufzubauen. Bewerbungen sind bis zum Januar 2005 möglich.<br />
Seite 33<br />
„Streich zwei Fragen, mir reicht eine“<br />
Friederike Sipp ist jeden Abend ab fünf vor Sechs Jana Brandner in der ARD-Soap „Verbotene<br />
Liebe“. Wir haben die 23-jährige quirlige und schlagfertige Schauspielerin in Köln bei den<br />
Dreharbeiten getroffen und eine Drehpause zum Interview genutzt. In der Kantine – und nicht<br />
im „No Limits“.<br />
Seite 38<br />
28 „Berlin ist mein Zuhause“<br />
30 Mit Dictionary, Händen und Füßen<br />
32 Europameister Norbert Franke<br />
33 Gefragt: die Idee, um was zu unternehmen<br />
34 Service<br />
35 Warsaw Village Band<br />
36 Rätsel /Gewinne<br />
38 Interview/Vorschau Friederike Sipp
Noch<br />
Fragen?<br />
Das <strong>Online</strong>-Serviceangebot der Handwerkskammern bietet<br />
rund um das Thema berufliche Ausbildung individuelle und<br />
kompetente Beratung. Zahlreiche Schüler, Lehrer, Eltern<br />
und Auszubildende nutzen den kostenfreien Service bereits<br />
regelmäßig unter: www.ausbildungsberatung-nrw.de.<br />
Zur einfachen Bearbeitung steht ein <strong>Online</strong>-Formular zur<br />
Verfügung. Hier geben die Nutzer ihre Anfragen ein und<br />
senden sie dann direkt an die Ausbildungsberater des<br />
Handwerks. Innerhalb eines Tages erfolgt die präzise<br />
Beantwortung auf der <strong>Online</strong>-Plattform.<br />
Wer seine Frage lieber nicht im Internet veröffentlicht sehen<br />
möchte, findet über eine Datenbank gleichfalls den direkten<br />
Kontakt zur gewünschten Beratung.<br />
Ein hervorragender Service, für alle, die mitten in der<br />
Berufsvorbereitung stecken oder anderen dabei behilflich<br />
sind: www.ausbildungsberatung-nrw.de.<br />
Themenauswahl:<br />
| Ausbildung und Beruf | Praktikum | Ausbildungsvertrag |<br />
Berufsschule | Prüfung | Kündigung |<br />
www.ausbildungsberatung-nrw.de<br />
antwortet!<br />
05
06 Service<br />
Wege zum Aufstieg<br />
Besser<br />
geht´s nicht<br />
Erfolgreicher<br />
Abschluss<br />
Bayern vor<br />
Thüringen<br />
Schneller, höher, weiter - besser<br />
82 Prozent aller Betriebe finden es gut, dass es weitere Angebote zur<br />
Zusatzqualifikation gibt. Das geht aus einer Kurzumfrage des<br />
Ausbildungsportals AusbildungPlus unter 250 Betrieben hervor. Duale<br />
Studiengänge, Auslandsaufenthalte, Technischer Betriebswirt, Kfz-<br />
Service-Mechaniker, Betriebswirt des Handwerks – Möglichkeiten<br />
genug, sich weiterzubilden und zu verbessern. www.ausbildungplus.de<br />
KONSTANZ. Wer gut in der Ausbildung ist, wird belohnt. 9+3 nennt sich das Modell, das<br />
Hauptschülern mit einem guten Ausbildungsabschluss die Mittlere Reife – ohne weitere<br />
Schulbesuche oder Weiterbildungen – anerkennt. In Baden-Württemberg ist ein Notenschnitt<br />
aus Hauptschulzeugnis, Berufsabschlusszeugnis und Kammerprüfung von 2,5 nötig, um den<br />
mittleren Bildungsabschluss zu erhalten. Im gesamten Bundesgebiet gilt: Das<br />
Abschlusszeugnis der Berufsschule darf nicht schlechter als 3,0 sein, zudem müssen ein mindestens<br />
fünfjähriger Fremdsprachenunterricht sowie die bestandene Gesellenprüfung nachgewiesen<br />
werden.<br />
Handwerkskammer Konstanz<br />
Telefon: 07531/205-341 | www.hwk-konstanz.de | www.handwerks-power.de<br />
LÜNEBURG. Starke Leistung wird stark<br />
belohnt. Das hat Jan-Carsten Wieckhorst aus<br />
Uelzen erfahren. Der 23-Jährige hat seine<br />
Gesellenprüfung zum Kfz-Mechatroniker mit<br />
der Traumnote 1/1 bestanden: „Sehr gut“ in<br />
der Praxis, „sehr gut“ in der Theorie. Dafür<br />
hat ihm das Autozentrum Havemann in<br />
Lüneburg, wo er nach dem Abitur seine<br />
Ausbildung absolviert hat, zur Belohnung<br />
eine Übernachtung im Wolfsburger Luxushotel<br />
Ritz-Carlton für zwei Personen geschenkt. Für<br />
die Tour dahin stellt der Ausbilder dem<br />
Einser-Gesellen noch ein Audi Cabrio, inklusive<br />
Tankfüllung, zur Verfügung. Jan-Carsten<br />
Wieckhorst hat viele Möglichkeiten: Er hat<br />
sich an der Universität Braunschweig um ein<br />
Maschinenbau-Studium beworben, er kann<br />
aber auch ein Stipendium der<br />
Handwerkskammer in Höhe von 5.400 Euro<br />
annehmen.<br />
www.hwk-lueneburg-stade.de<br />
POTSDAM. 407 Azubis haben im Sommer vor den Prüfungsausschüssen der Handwerkskammer<br />
Potsdam in 21 Berufen ihr während der Lehrzeit erworbenes theoretisches und praktisches<br />
Wissen unter Beweis stellen müssen. 79, also fast 20% der Kandidaten fielen durch die<br />
Prüfung. 328, also 80,6% bestanden die Gesellen- bzw. Abschlussprüfung.<br />
Sie haben im Zentrum für Gewerbeförderung in Götz ihre Gesellenbriefe und Zeugnisse erhalten.<br />
www.hwk-potsdam.de<br />
BERLIN. 141.098 Lehrlinge haben ihre Gesellen- und Abschlussprüfungen im Jahr 2003 bestanden.<br />
Das sind 78,5% aller Prüfungsteilnehmer. Die besten waren die Bayern. Dort haben 84,6%<br />
ihre Prüfung absolviert. Zweitbeste: die Thüringer, wo 83,6% bestanden haben.<br />
www.zdh.de
BERLIN. Es bestätigt sich immer wieder: Frauen sind besser. Auch in Handwerksberufen. 84,5%<br />
aller Frauen haben im Jahr 2003 ihre Gesellenprüfung bestanden. Damit sind sie erheblich besser<br />
als ihre männlichen Kollegen, von denen nur 76,7% bestanden haben. Selbst in so männertypischen<br />
Berufen wie Steinmetz und Steinbildhauer, Maler und Lackierer, Metallbauer,<br />
Elektroinstallateur, Tischler und Bäcker waren Frauen erfolgreicher.<br />
www.zdh.de<br />
BERLIN. 64.255 Teilnehmer haben im Jahr 2003 erfolgreich an einer Fortbildungsprüfung im<br />
Handwerk teilgenommen. Das sind 3,7% mehr als im Jahr davor. Nummer 1 unter den<br />
Fortbildungen ist der Technische Fachwirt (HWK), gefolgt vom Betriebswirt (HWK), dem qualifizierten<br />
EDV-Anwender (HWK), dem Kraftfahrzeug-Servicetechniker, dem Gebäudeenergieberater<br />
(HWK) sowie der CNC-Fachkraft. Aber auch die zahlreichen Fortbildungsprüfungen in der<br />
Denkmalpflege, zur Fachkraft für Umweltschutz oder zur Qualitätssicherung, zum Polier, Gerüstbaukolonnen-<br />
oder Baumaschinenführer, zeigen ganz deutlich: qualifizierte Mitarbeiter sind<br />
gesucht. Dafür stehen auch 14.234 Teilnehmer, die im Jahr 2003 die Ausbildereignungsprüfung<br />
absolviert haben.<br />
www.zdh.de<br />
Karriere mit<br />
Technischem Betriebswirt<br />
LÜNEBURG. Die Handwerkskammer Lüneburg-Stade bietet erstmals die Ausbildung zum<br />
Technischen Betriebswirt an. Eine Verknüpfung aus Handwerksausbildung und betriebswirtschaftlichem<br />
Studium, die in Betrieb, Berufsschule und Berufsbildungszentrum stattfindet. Den<br />
Absolventen werden beste Chancen im mittleren Management vorausgesagt. Denn: Der<br />
Technische Betriebswirt ist – über das Handwerk hinaus - bestens gerüstet für die Praxis.<br />
Davon profitieren nicht nur die Absolventen, sondern auch die Betriebe. Die TBW-Ausbildung<br />
ist eine optimale Vorbereitung auf Selbstständigkeit oder Betriebsübernahme. Die Ausbildung<br />
setzt einen guten Realschulabschluss, Abitur oder Fachabitur voraus.<br />
Handwerkskammer Lüneburg-Stade<br />
Kerstin Hansen | Telefon 04131/712349 | hansen@hwk-lueneburg-stade.de |<br />
www.hwk-lueneburg-stade.de<br />
SCHWERIN. Handwerkliche Ausbildung und betriebswirtschaftliches Studium in vier Jahren plus<br />
zwei Teilprüfungen der vierteiligen Meisterprüfung: Der „Technische Betriebswirt im Handwerk<br />
(TBW)“ stellt eine hochwertige Qualifikation am Arbeitsmarkt dar. Die Handwerkskammer<br />
Schwerin bietet den neuen Ausbildungsgang erstmals an.<br />
Bildungszentrum der HWK Schwerin<br />
Werkstraße 600 | 19061 Schwerin | Telefon: 0385/6435-130<br />
hwk-schwerin.fwp@t-online.de | hwk-schwerin.de<br />
REUTLINGEN. 1398 neue Ausbildungsverhältnisse im Jahre 2004 – dies sind 7,1% mehr als im<br />
Vorjahr. Das berichtet die Handwerkskammer Reutlingen. „Wir haben schon zum dritten Mal in<br />
diesem Jahr 8200 Handwerksbetriebe angeschrieben und um freie Ausbildungsplätze gebeten.<br />
Unsere Aktivitäten scheinen sich auszuzahlen“, sagt Präsident Joachim Möhrle.<br />
www.hwk-reutlingen.de | www.handwerks-power.de<br />
Wer sagt’s denn:<br />
Frauen sind besser<br />
Fortbildung boomt<br />
Fürs Management<br />
Aktivität hat Erfolg<br />
07
08 Porträt<br />
Auf jeden Fall<br />
Limp Bizkit - und nie ohne Uhr<br />
Was Lisa und<br />
Lena-Marai Müllges<br />
gemeinsam haben. Warum<br />
die eine Goldschmiedin und<br />
die andere Klavier- und<br />
Cembalobauerin wird.<br />
Wann eine Absage auch<br />
mal etwas Gutes hat, und<br />
wie ein Praktikum den<br />
richtigen Kick gibt.<br />
Klavier- und Cembalobauer | Bundesinnungsverband für das Musikinstrumenten-Handwerk | Postfach 103353 | 40024 Düsseldorf | Telefon: 0211/3670739<br />
| www.biv-musikinstrumente.de | Bund Deutscher Klavierbauer | Friedrich-Wilhelm-Straße 31| 53113 Bonn | Telefon: 0228/539700 | bdk@musikverbaende.de |<br />
www.bdk-piano.de | Bundesverband der Deutschen Musikinstrumenten-Hersteller | Tennelbachstraße 25 | 65193 Wiesbaden | Telefon: 0611/9545886 |<br />
info@musikinstrumente.org | www.musikinstrumente.org<br />
Gold- und Silberschmiede | Zentralverband der Deutschen Goldschmiede, Silberschmiede und Juweliere | Postfach 15 60 | 61452 Königstein | Telefon:<br />
06174/23462 | zv@goldschmied.com | www.zv-gold.com
Lena-Marai Müllges will mindestens 1000 Klaviere stimmen. „1000 braucht man, bis man es richtig kann. Aber da habe ich noch einige<br />
vor mir“, sagt die 21-Jährige, die seit 13 Jahren Klavier spielt. Im nächsten Jahr hat sie ihre Ausbildung zur Klavier- und<br />
Cembalobauerin abgeschlossen. Ihre zwei Jahre jüngere Schwester Lisa schmelzt, gießt, biegt und schmiedet Edelmetalle. Sie lernt<br />
Goldschmiedin, trägt am liebsten Silberschmuck und geht nie ohne ihre Uhr aus dem Haus.<br />
Wie viele Praktika ich gemacht habe<br />
Lena-Marai: „Fünf. Eins davon in einer Tischlerei. Das fand ich so toll,<br />
dass ich zuerst Tischlerin werden wollte.“<br />
Lisa: „Viele. Eins davon beim Goldschmied. Danach war mir klar: Das<br />
ist mein Beruf.“<br />
Wie ich mich beworben habe<br />
Lisa: „Statt Bewerbungen zu schreiben, bin ich direkt in die Goldschmieden<br />
gegangen. Mit Zeugnissen und meiner Mappe, in der ich<br />
Zeichnungen und Ohrring, Ring und Halskette hatte, die ich in einem<br />
Praktikum selbst angefertigt hatte. Meine Schwester hat die Goldschmiede<br />
Classen entdeckt und mir den Tipp gegeben. Ein<br />
Glückstreffer.“<br />
Lena-Marai: „Nur eine Bewerbung habe ich geschrieben. Bei Steinway<br />
in Hamburg habe ich mich um einen Ausbildungsplatz beworben. Aber<br />
da war natürlich keiner mehr frei. Gelohnt hat es sich trotzdem, denn<br />
bei Steinway hat man mir Piano Schmitz in Essen empfohlen. Da habe<br />
ich sofort angerufen und einen Termin ausgemacht. Ich hatte richtig<br />
Glück mit meinem Arbeitsplatz.“<br />
Was ich können muss<br />
Lena-Marai: „Klavier spielen. Das ist zwar keine Pflicht, aber sehr vorteilhaft.<br />
Ich spiele seit 13 Jahren Klavier. Das kommt mir zum Beispiel<br />
zu Gute, wenn ich ein Klavier stimmen muss. Denn dafür braucht man<br />
ein sehr gut geschultes Gehör. Trotzdem ist es jedes Mal wieder eine<br />
große Herausforderung. Hier gilt die Regel, dass man es erst nach 1000<br />
Instrumenten kann – da habe ich also noch einige vor mir.“<br />
Lisa:<br />
„Statt Bewerbungen zu schreiben, bin<br />
ich direkt in die Goldschmieden gegangen.“<br />
Lena-Marai:<br />
„Ich hatte richtig Glück mit meinem<br />
Ausbildungsplatz.“<br />
Lisa: „Als Goldschmiedin brauche ich gute Ideen, Kreativität, eine<br />
unglaublich gute Feinmotorik und Ruhe. Denn meine Arbeit kann sehr<br />
fummelig sein. Ich benötige viel Geduld, denn ich muss auf den<br />
Zehntelmillimeter genau arbeiten. Körperliche Kraft ist auch notwendig.<br />
Zum Beispiel, wenn ich schmiede. Was man sich ruhig so vorstellen<br />
darf, wie es der Begriff vorgibt: Mit dem Hammer am Amboss. Und<br />
da Edelmetalle kalt geschmiedet werden, muss ich schon mal kräftig<br />
zuhauen.“<br />
Was ich mache<br />
Lena-Marai: „Manches ähnelt der Arbeit eines Tischlers. Zum Beispiel<br />
dann, wenn ich einen Steg repariere, Messingstifte mit Hammer und<br />
Stecheisen befestige oder Furniere aufbringe. Aber es ist auch viel<br />
Kleinarbeit. Wenn ich zum Beispiel die Fläche des Hammerkopfes ebne,<br />
oder die Bändchen daran gerissen sind, brauche ich Fingerfertigkeit.<br />
Auch die Filze können hart oder von Motten zerfressen werden – dann<br />
muss ich sie auswechseln.“<br />
Lisa: „Zuerst besprechen wir die Entwürfe: ob wir Gold oder Silber für<br />
ein Schmuckstück nehmen oder welchen Stein wir einarbeiten. Am<br />
häufigsten arbeite ich mit Silber und Gold. Nachdem ich diese<br />
Materialien über einer Gasflamme geschmolzen, in die Form gegossen,<br />
gewalzt, in dünne Streifen gesägt und gebogen habe, werden sie<br />
weiterverarbeitet. Goldschmiedin zu sein macht mir Spaß, weil ich<br />
etwas mit meinen Händen entstehen lassen kann und weil ich meine<br />
eigenen Ideen einbringen darf.“<br />
Was ich höre: Pop oder Klassik<br />
Lena-Marai: „Ich höre mehr Pop als Klassik. Mein Lieblingskomponist<br />
ist Chopin. Weil seine Musik so abwechslungsreich, ausdrucksstark und<br />
romantisch ist. Wenn ich DJ wäre, würde ich auf jeden Fall Nelly<br />
Furtado, Norah Jones und Limp Bizkit auflegen.“<br />
Was ich trage: Gold oder Silber<br />
Lisa: „Goldschmuck trage ich selten. Für meinen Geschmack müssen<br />
Ringe groß und am liebsten aus Silber sein. Drei Schmuckstücke, ohne<br />
die ich ungern aus dem Haus gehen würde, sind meine Uhr, Ringe und<br />
Ohrringe.“<br />
INFOS: www.pianoschmitz.de | www.goldschmiede-classen.de<br />
09
10 Porträt<br />
Klavier- und Cembalobauer | ...bauen, restaurieren und reparieren<br />
Klaviere, Flügel, Cembali und Spinetts | ...stellen<br />
Resonanzböden und Gehäuse her, setzen Wirbel an, ziehen<br />
Saiten auf | ...stimmen das Klavier und können es in den allermeisten<br />
Fällen auch spielen | ...besitzen ein gutes Gehör |<br />
...können während der Ausbildung zwischen den Fachrichtungen<br />
Klavier-und Cembalobau wählen | ...bauen Saitenrahmen<br />
aus Gusseisen | ...umspannen die Saiten aus speziellem<br />
Saitenstahldraht mit Kupferdraht | ...fertigen Tasten aus Elfenbein,<br />
Ebenholz oder Kunststoff | ...können sich weiterbilden<br />
zum Klavier- und Cembalobaumeister, Ausbilder, Restaurator,<br />
Techniker für Betriebswissenschaft und mittels Studium zum<br />
Diplom-Ingenieur. Oder machen sich selbstständig.<br />
Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. | Bundesinnungsverband<br />
für das Musikinstrumenten-Handwerk |<br />
Postfach 103353 | 40024 Düsseldorf | Telefon: 0211/3670739<br />
| www.biv-musikinstrumente.de | Bund Deutscher Klavierbauer<br />
| Friedrich-Wilhelm-Straße 31| 53113 Bonn | Telefon:<br />
0228/539700 | bdk@musikverbaende.de | www.bdk-piano.de |<br />
Bundesverband der Deutschen Musikinstrumenten-Hersteller<br />
| Tennelbachstraße 25 | 65193 Wiesbaden | Telefon:<br />
0611/9545886 | info@musikinstrumente.org | www.musikinstrumente.org<br />
Gold- und Silberschmiede | ...fertigen nach Wünschen der<br />
Kunden, eigenen Ideen oder Vorlagen Ansteck-, Hals-, Ohr-,<br />
Hand- oder Armschmuck an | ...bearbeiten mit viel Fingerspitzengefühl<br />
Gold oder andere Edelmetalle | ...formen Schmuck<br />
und Schmuckteile | ...gestalten die Metalloberfläche zum<br />
Beispiel durch Ätzen, Hämmern und Ziselieren | ...fassen auch<br />
Edelsteine oder Halbedelsteine für das Schmuckstück ein |<br />
...fertigen Verschlüsse sowie Ohr- und Manschettenknopfmechaniken<br />
an | ...stellen neuen Schmuck her, führen Reparaturen<br />
durch oder arbeiten Familienschmuck um | ...können sich<br />
weiterbilden zum Goldschmiedemeister, Ausbilder, Restaurator,<br />
Techniker für Betriebswissenschaft und mittels Studium zum<br />
Diplom-Ingenieur. Oder machen sich selbstständig.<br />
Der Beruf wird in folgenden Fachrichtungen angeboten:<br />
Schmuck, Ketten, Juwelen. | Die Ausbildung dauert 3 1/2<br />
Jahre. | Zentralverband der Deutschen Goldschmiede,<br />
Silberschmiede und Juweliere | Postfach 15 60 | 61452<br />
Königstein | Telefon: 06174/23462 | zv@goldschmied.com |<br />
www.zv-gold.com<br />
Klavier- und Cembalobauer/-in<br />
Gold- und Silberschmied/-in
12 Hintergrund<br />
LEHR-<br />
STELLEN<br />
2005<br />
Schreckliches Gefühl:<br />
Schule ist aus - Bewerbungen<br />
müssen raus.<br />
Nein, viel schrecklicher noch:<br />
Sie müssen erstmal geschrieben<br />
werden. Aber: an wen überhaupt?<br />
Was will ich werden? Wir<br />
haben eine kleine Auswahl auf<br />
den folgenden Seiten für euch.
Sportlich? Erste Voraussetzung.<br />
Torsten Sonn bildet Dachdecker aus.<br />
Torsten Sonn ist Sportler. Er spielt aktiv Fußball und war früher aktiver<br />
Kickboxer. Er ist ein Mensch mit Sportsgeist. Er weiß, was es<br />
heißt, zu verlieren. Aber er weiß auch, wie man gewinnt: „Indem man<br />
die Ärmel hochkrempelt und kämpft.“ Deshalb ist Sport aus seiner<br />
Sicht ein wichtiges Merkmal, wenn es um die Vergabe von<br />
Ausbildungsplätzen geht. „Wer bei mir einen Ausbildungsplatz will,<br />
muss sportlich sein. Denn das ist die erste Voraussetzung dafür, dass<br />
sich jemand bewegen kann – und will“, sagt der Dachdeckermeister<br />
aus Dortmund. Darüber hinaus zählen für ihn die Zeugnisnoten, vor<br />
allem die in Mathematik. Einen Einstellungstest gibt’s nicht, aber ein<br />
Vorstellungsgespräch.<br />
Von seinen Mitarbeitern verlangt Torsten Sonn, dass sie zuverlässig<br />
arbeiten und dass sie ordentlich und höflich im Umgang mit den<br />
Kunden sind. In seinem Betrieb lernen Auszubildende, was Dachdecker,<br />
Bauklempner, Zimmerer und Gerüstbauer machen. Und sie<br />
erhalten Einblicke in Spezialarbeiten, wie zum Beispiel Stehfalzarbeiten<br />
aus Kupfer. „Wer bei mir ausgebildet wird, lernt früh, selbstständig<br />
zu arbeiten. Und er wird zum Allrounder.“<br />
Torsten Sonn bildet aus, „weil unser Beruf nicht aussterben darf und<br />
guter Nachwuchs gebraucht wird.“ 35 Lehrlinge hat er in der ganzen<br />
Zeit schon ausgebildet. Für soviel Engagement ist er von der Handwerkskammer<br />
Dortmund mit einem Zertifikat für besondere Verdienste<br />
um die Ausbildung ausgezeichnet worden.<br />
Torsten Sonn (39) war 15, als er 1980 mit Fachoberschulreife und<br />
einem Notendurchschnitt von 2,0 seine Ausbildung zum Dachdecker<br />
begonnen hat.<br />
„Ich wollte immer unabhängig sein, schon während meiner Lehre war<br />
das mein Ziel“, sagt der Dachdeckermeister aus Dortmund. Heute<br />
beschäftigt er 45 Mitarbeiter und bildet aus.<br />
INFOS/BEWERBUNGEN | Torsten Sonn GmbH, Bedachungen, Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik | Beylingstraße 30 | 44329 Dortmund |<br />
Telefon: 0231/891118 | Mehr zum Beruf: www.dachdecker.de<br />
13
14 Hintergrund<br />
Starke Ideen? Willkommen. Michael Nobis bildet<br />
Bäcker und Bäckereifachverkäuferinnen aus.<br />
Michael Nobis braucht Leute mit Ideen. „Unser Angebot ist vielfältig,<br />
und es wechselt 14-tägig. Wenn wir neue Ideen entwickelt haben,<br />
probieren wir sie aus. Wenn es uns schmeckt, nehmen wir das neue<br />
Produkt in unser Sortiment.“<br />
Michael Nobis ist Bäckermeister und Geschäftsführer der Firma Nobis<br />
Printen e.K. in Aachen. Neben Printen, dem würzigen Wahrzeichen der<br />
alten Kaiserstadt an der Grenze zu Belgien und Holland, gehören verschiedene<br />
Backwaren zum Sortiment seines Betriebes: 36 Sorten<br />
„Kein Beruf wie jeder andere“<br />
„Natürlich hatte ich zunächst Respekt, als Frau in eine Männerdomäne<br />
einzufallen. Aber das war absolut unbegründet. Zwar ist der<br />
Anblick der Verstorbenen manchmal schwierig und vor allem auch der<br />
Umgang mit den Angehörigen. Aber ich kann behaupten, dass ich<br />
meinen Traumberuf gefunden habe und gerne zur Arbeit gehe. Auch<br />
wenn es nicht immer einfach ist. Denn das ist kein Beruf wie jeder<br />
andere. Man wacht morgens auf und weiß noch nicht, was einem der<br />
Tag alles bieten wird: Genau das reizt mich an dieser Branche.<br />
Ich habe das Glück, einen Ausbildungsbetrieb gefunden zu haben, der<br />
mir unterstützend zur Seite steht und mich vorbildlich führt. Nach<br />
meinem Realschulabschluss habe ich ein Praktikum auf der Inneren<br />
Station im Krankenhaus absolviert. Dort wurde ich schon früh mit<br />
dem Tod von Patienten konfrontiert. Schnell wurde mir klar, dass die<br />
Aufgabe, kranke und leidende Menschen zu pflegen, sie aber oftmals<br />
dann doch zu verlieren, nichts für mich ist: Es rief ein Gefühl der Hilflosigkeit<br />
in mir hervor, mit dem ich mich nicht abfinden wollte. Mein<br />
Ziel ist es, Trauernden zu helfen, die einen geliebten Menschen verloren<br />
haben. Ihnen alle Formalitäten abzunehmen, die in einem Sterbefall<br />
wichtig sind, bedeutet mir sehr viel.“<br />
Michael Nobis (39) war schon mit<br />
23 Bäckermeister und Betriebswirt<br />
im Handwerk und mit 29<br />
Geschäftsführer der Firma Nobis<br />
Printen e.K. mit 23 Filialen und<br />
rund 230 Mitarbeitern. Besondere<br />
Spezialität des seit 1858 bestehenden<br />
Bäckereiunternehmens:<br />
21 verschiedene Printen- und<br />
Lebkuchenspezialitäten, die nach<br />
einem streng gehüteten<br />
Familienrezept gebacken werden.<br />
Brötchen, etwa 60 Brotsorten, 200 Feingebäckartikel, wie zum<br />
Beispiel Weckmänner. Und natürlich der Printen-Versand.<br />
Michael Nobis bietet für das Ausbildungsjahr 2005 sechs Plätze für die<br />
Ausbildung zur Bäckereifachverkäuferin und drei für die Ausbildung zum<br />
Bäcker an. Er erklärt: „Solange ich mich erinnern kann, haben wir in<br />
unserem Betrieb immer ausgebildet. Zurzeit bilden wir 12 bis 14 junge<br />
Leute aus, das sind rund acht Prozent unserer Belegschaft. Einer der<br />
Hauptgründe dafür ist: Wir wollen jungen Leuten eine Perspektive bieten.<br />
Aber wir haben auch einen gewissen Eigennutz dabei. Denn wir<br />
rekrutieren aus den von uns selbst ausgebildeten Fachkräften unsere<br />
Facharbeiter. Viele, die heute in Führungspositionen in unserem<br />
Unternehmen tätig sind, haben bei uns ihre Ausbildung absolviert.“<br />
INFOS/BEWERBUNGEN | Nobis Printen e.K. | Michael Nobis | Charlottenburger Allee 30 | 52068 Aachen | Telefon: 0241/968000 | info@nobisprinten.de<br />
| Internet: www.nobis-printen.de | Mehr zum Beruf: | www.baeckerhandwerk.de<br />
Verena Himler (18), die in NRW einzige Frau, die den neuen Ausbildungsberuf<br />
zur Bestattungsfachkraft ergriffen hat, ist Auszubildende<br />
im zweiten Jahr im Bestattungshaus Kleikemper im westfälischen<br />
Ahlen bei Münster. Mehr Infos zum Beruf: www.bestatter.de
Gut in Englisch? Von Vorteil.<br />
Antonius Finke bildet Anlagenmechaniker für<br />
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik aus.<br />
Wer kann schon während seiner Ausbildung in England lernen und arbeiten?<br />
Das ist etwas Besonderes. Antonius Finke kann das bieten. Er wird<br />
mit seiner Firma für Solar- und umweltschonende Heiztechnik ab sofort<br />
auch in England tätig sein. Dort stattet er Häuser mit luxuriösen 280-<br />
450 Quadratmetern Wohnfläche komplett im Sanitärbereich aus. Dazu<br />
installiert er die nötige Technik, um regenerative Energie nutzen zu<br />
können. „Dahin nehmen wir unsere Azubis natürlich mit. Vorausgesetzt,<br />
die Schulzeit lässt das zu“, sagt der Firmeninhaber.<br />
INFOS/BEWERBUNGEN | Antonius Finke, Solar- und umweltschonende Heiztechnik | Porschestraße 5 | 48703 Stadtlohn | a59finke@aol.com<br />
Mehr zum Beruf: www.zentralverband-shk.de<br />
„Natürlich war ich nervös“<br />
„Natürlich war ich nervös an meinem ersten Arbeitstag. Schließlich<br />
erwartete mich viel Neues: neues Umfeld, neue Kollegen. Aber das hat<br />
sich schnell gelegt. Spätestens nach dem Gespräch mit unserem<br />
Meister Wilhem Meiwes, der superfair ist, und nachdem mir<br />
Auszubildende aus dem zweiten und dritten Lehrjahr die Werkstatt<br />
gezeigt haben, war ich drin. Die große Umstellung war es auch nicht.<br />
Denn Schulbeginn ist um Acht, Arbeitsbeginn um halb Acht – ich muss<br />
also nicht so viel früher aufstehen. Außerdem hat mich mein dreiwöchiges<br />
Praktikum bei Ottomeyer sehr gut auf den Beruf vorbereitet.<br />
Das hat mich so sehr begeistert, dass ich mich gleich nach meinem<br />
Realschulabschluss beworben habe. Landmaschinenmechaniker ist ein<br />
vielseitiger Beruf. Ein Beruf, der mir sehr viel Spaß macht - obwohl<br />
ich überhaupt nicht aus der Landwirtschaft komme. Hier mache ich<br />
eigentlich alles, was so an Reparaturen anfällt – natürlich immer<br />
zusammen mit einem Gesellen. Ich lerne so viel hier, und ich werde so<br />
vielseitig ausgebildet, dass ich sage: ein toller Beruf.“<br />
Benjamin Hein (17) ist im zweiten Ausbildungsjahr zum Landmaschinenmechaniker<br />
bei der Firma Ottomeyer Landtechnik, einem Betrieb<br />
mit bundesweit 260 Beschäftigten in Steinheim/Westfalen.<br />
INFOS/BEWERBUNGEN |www.ottomeyer.de<br />
Mehr Infos zum Beruf: www.landmaschinenverband.de<br />
Antonius Finke (45) hat nach<br />
seiner Mittleren Reife eine<br />
Ausbildung zum Gas- und<br />
Wasserinstallateur absolviert. Den<br />
Meistertitel hat er gleich in zwei<br />
Berufen gemacht. Er ist Gas- und<br />
Wasserinstallateur-Meister sowie<br />
Zentralheizungs- und<br />
Lüftungsbauer-Meister. Heute<br />
führt er seinen eigenen Betrieb<br />
in Stadtlohn und bildet aus.<br />
Damit ist auch schon das erste Merkmal genannt, wenn es um die<br />
Vergabe von Ausbildungsplätzen in dem Stadtlohner Betrieb für Solarund<br />
umweltschonende Heiztechnik geht: „Wer gut Englisch spricht, ist<br />
natürlich im Vorteil.“ Überhaupt achtet Antonius Finke verstärkt aufs<br />
Zeugnis, vor allem auf die Noten in Physik und Mathe. Denn: „In unserem<br />
Beruf erhält die Technik einen immer höheren Stellenwert. In der<br />
Heizungstechnik wird beispielsweise fast nur mit Computersteuerung<br />
gearbeitet.“<br />
Seine Auszubildenden erhalten „viele Einblicke in alle Facetten dieses<br />
vielseitigen Berufes. Zum Beispiel in den Kundendienst, Reparaturen,<br />
Heizkesselwartung oder die regenerative Energieerzeugung.“ Dafür<br />
verlangt er, dass seine Mitarbeiter „sich ins Team einfügen und<br />
freundlich, ehrlich und leistungsbereit“ sind.<br />
15
16 Hintergrund<br />
Die Insel,<br />
das Handy,<br />
die Brennstoffzelle<br />
– die Lösung<br />
Die Brennstoffzelle ist schon alt.<br />
Über 160 Jahre alt. Bereits 1839 wurde sie<br />
erfunden, aber so richtig wieder<br />
entdeckt hat man sie erst vor 45 Jahren.<br />
Und heute gilt sie als Energieträger der Zukunft.<br />
Umweltverträglich und erneuerbar.<br />
Denn die Brennstoffzelle wandelt chemische<br />
Energie aus Wasserstoff und Sauerstoff in<br />
elektrische Energie um. Direkt.<br />
Es wird also nichts dabei verbrannt.<br />
Und alles, was dabei entsteht, ist Wasser.<br />
„Das war etwas Neues. Total interessant. Ich habe viel Wissen über die<br />
Brennstoffzelle erworben. Aber nicht nur das: Ich habe zum Beispiel<br />
einen Vermerk aufs Zeugnis bekommen, dass ich daran teilgenommen<br />
habe. Und ich glaube, dass sich die Urkunde in meinen späteren<br />
Bewerbungen gut macht. Denn das dokumentiert, dass ich während<br />
meiner Schulzeit Eigeninitiative gezeigt habe. Ich kann nur jedem<br />
empfehlen, bei diesem Projekt mitzumachen. Denn man lernt dabei<br />
viele Dinge, die man in der Schule nicht lernen würde. Außerdem<br />
macht es sehr viel Spaß.“<br />
Der 15-jährige Stefan Premke geht in die zehnte Klasse des<br />
Gymnasiums Marienschule in Lippstadt. Seine Lieblingsfächer<br />
sind Physik, Chemie und Mathematik.
„Vorher wusste ich von der Brennstoffzelle, dass es sie gibt – mehr<br />
nicht. Durch den Wettbewerb habe ich viel dazu gelernt, weil ich mich<br />
intensiv mit dem Thema beschäftigt habe. Ich habe mitgemacht, weil<br />
mich Physik interessiert. Und ich glaube, dass ich das, was ich in diesem<br />
einen Jahr gelernt habe, ganz sicher auch später gebrauchen<br />
kann. Was ich beruflich machen will? Am liebsten irgendwas in<br />
Richtung Autodesign, ganz sicher aber etwas, das mit Technik zu tun<br />
hat.“<br />
Thorben Hülsdünker ist 16 Jahre alt und geht in die zehnte Klasse<br />
des Gymnasiums Marienschule in Lippstadt. Sein Lieblingsfach ist<br />
Physik.<br />
Eine einsame Insel. Kein Mensch weit und breit. Nur Wasser. Stefan<br />
Premke und Thorben Hülsdünker sind allein. Alles, was sie retten<br />
konnten, ist ihr Handy. Aber schon nach den ersten Notrufen ist der<br />
Akku leer. Plötzlich schwappt eine Holzkiste an den Strand. Eine „Fuel<br />
Cell Box“ mit Solarzelle, Elektrolyseur, Wasserstoffspeicher,<br />
Brennstoffzelle sowie vielen Schläuchen und Klammern – Anschlusszubehör<br />
eben. Die Rettung? Ja, wenn man’s richtig anstellt. Stefan und<br />
Thorben haben mit Hilfe der Brennstoffzelle soviel Strom erzeugt, dass<br />
der Akku ihres Handys eine Viertelstunde länger hielt als normal.<br />
Danach haben sie alle überflüssigen Funktionen des Handys abgeschaltet<br />
– wie zum Beispiel die Beleuchtung. „Das brachte noch mal fünf<br />
Minuten“, erklärt Stefan. Außerdem hatten die beiden Zehntklässler<br />
der Lippstädter Marienschule eine Idee, wie sie noch mehr Leistung aus<br />
dem Akku herauskitzeln können. Danach hielt der Akku 15,7 Stunden.<br />
So lange, wie bei keiner anderen Gruppe. Damit haben Stefan und<br />
Thorben den „Fuel Cell Box Wettbewerb“ des NRW-Wirtschaftsministeriums<br />
gewonnen. Neben vier weiteren Teams, die auch mit viel<br />
Tüftelei, starken Ideen und der Brennstoffzelle ihr Handy zum Sprechen<br />
brachten und sich von der einsamen Insel retteten.<br />
Physik, Chemie oder Mathe sind keine trockenen Unterrichtsstoffe,<br />
sondern spannende Zukunftsthemen. Das macht der „Fuel Cell Box“-<br />
Schülerwettbewerb deutlich, den die Landesinitiative Zukunftsenergien<br />
NRW auch 2005 weiterführt. NRW-Wissenschaftsministerin<br />
Hannelore Kraft hat erneut die Schirmherrschaft übernommen. Sie<br />
sagt: „Wer fit für die Zukunft sein will, muss vielseitig gebildet sein,<br />
innovativ denken und kreativ handeln. Und genau das haben die<br />
Jugendlichen bewiesen. Ich bin begeistert von ihren professionellen<br />
und kreativen Umsetzungen. Sie zeigen, dass sie sich mit Freude und<br />
Ideenreichtum mit der Brennstoffzellen-Technik auseinander gesetzt<br />
haben.“<br />
INFOS | Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, NRW-Wirtschaftsministerium<br />
| Haroldstraße 4 | 40213 Düsseldorf | Telefon: 0211/<br />
866420 | www.energieland.nrw.de | www.brennstoffzelle-nrw.de |<br />
www.fuelcellbox.de<br />
17
18 Karriere<br />
Ein EinT Tag ag ganz ganzoh ohne ne Sta Stau u<br />
Im Stau hat wohl jeder schon mal gestanden. Das kostet Zeit und<br />
Nerven. Alexander, Maik und Stefan stehen oft im Stau. Aber beruflich.<br />
Die drei sind Straßenbauer im Tiefbauunternehmen „Wilhelm Heikaus“ in<br />
Krefeld. handfest hat sie von morgens Sechs bis abends Fünf begleitet –<br />
und kein einziges Mal im Stau gestanden.<br />
Alexander Urban<br />
Sportlich – und gut in Mathe<br />
Pech. Es regnet. „Das kann dir immer passieren“,<br />
sagt Alexander Urban, während er seine<br />
Fleecejacke hervorkramt, „gerade noch läuft<br />
dir der Schweiß in Strömen runter, und eine<br />
halbe Stunde später regnet es volle Kanne.“<br />
Alexander arbeitet diese Woche auf einer<br />
Baustelle in Geldern. Eine knappe Dreiviertelstunde<br />
fährt er morgens um Sechs mit seinen<br />
Kollegen dahin. Nachmittags um Vier rollt der<br />
Bulli wieder auf den Hof der Firma „Heikaus“<br />
in Krefeld. Feierabend. Ein langer Tag geht zu<br />
Ende. „Abends weiß man schon, was man<br />
tagsüber getan hat. Deshalb sollte man fit<br />
sein – und auch gut in Mathe. Das ist ein<br />
Beruf, der nie langweilig wird und viel Spaß<br />
macht“, sagt Alexander.<br />
Alexander ist 19. Fast 70 Bewerbungen hat er<br />
geschrieben - und fast 70 Absagen erhalten.<br />
Entmutigen ließ er sich davon nicht. Ob er<br />
ein ehrgeiziger Typ ist? „Ja klar. Ich wollte<br />
unbedingt einen Ausbildungsplatz – und zwar<br />
einen als Straßenbauer.“ Also hat Alexander<br />
nicht gewartet, sondern nach seinem Hauptschulabschluss<br />
sechs Wochen lang ein Praktikum<br />
bei seiner jetzigen Ausbildungsfirma<br />
gemacht, bevor er in diesem Sommer seine<br />
Ausbildung begonnen hat. „Ich arbeite mit<br />
vielen schweren Maschinen und moderner<br />
Technik: Radlader, Minibagger, Walzen,<br />
Rüttler. Natürlich gehören Schaufel und<br />
Spitzhacke auch zu meinen Werkzeugen“,<br />
beschreibt er, was ihn an seinem Beruf begeistert.<br />
Der 19-jährige Krefelder steht zwar<br />
erst am Anfang seiner beruflichen Laufbahn,<br />
hat sich aber schon Ziele gesetzt: „Wenn alles<br />
klappt, möchte ich mich nach bestandener<br />
Gesellenprüfung gerne zum Polier weiterbilden.“
„Die „Die Theorie The orie ist ist das da Schwierigste.<br />
s Schwi erigste.<br />
Vor allem in Mathe<br />
muss<br />
M athe<br />
muss man m an topfit to pfit sein.“ sei n.“<br />
Straßenbauer<br />
...kümmern sich um Ausbau,<br />
Instandhaltung und Verbesserung von<br />
Straßen, Plätzen, Rollbahnen oder<br />
Gleisanlagen<br />
...pflastern, verlegen oder asphaltieren<br />
...verbauen Naturstein oder Beton<br />
...arbeiten mit schwersten Maschinen und<br />
modernster Technik<br />
...bepflanzen Anlagen oder legen beim<br />
Bau von Fußgängerzonen Pflanzenoasen<br />
und Ruheplätze an<br />
...können sich zum Vorarbeiter, Geprüften<br />
Polier, Bautechniker, Meister qualifizieren.<br />
Spezialtiefbauer<br />
...setzen Fundamente für Wolkenkratzer,<br />
große Brücken oder<br />
Autobahnbefestigungen<br />
...stellen Gründungspfähle her, die riesige<br />
Lasten tragen können<br />
...führen Bohrungen zur Wassergewinnung<br />
oder Grundwasserabsenkung durch<br />
...können sich zum Vorarbeiter, Werkpolier,<br />
Geprüften Polier, Meister qualifizieren.<br />
Rohrleitungsbauer<br />
...fertigen, montieren und warten<br />
Rohrleitungssysteme und Armaturen<br />
...können sich zum Vorarbeiter, Werkpolier,<br />
Geprüften Polier, Meister qualifizieren.<br />
Knifflig – wie ein Puzzle<br />
„Die meisten Leute glauben, dass ein<br />
Straßenbauer fit und kräftig sein muss. Das<br />
stimmt ja auch. Aber das ist längst nicht<br />
alles“, erklärt Stefan van de Mötter und verweist<br />
auf seine Gesellenprüfung, die er in<br />
diesem Sommer bestanden hat: „Die Theorie<br />
ist das Schwierigste. Vor allem in Mathe muss<br />
man topfit sein. Flächen- und Volumenberechnung<br />
kommen häufig vor. Aber wenn man<br />
ehrliches Interesse und Bereitschaft zeigt,<br />
geht das alles gut.“<br />
Stefans Einsatzort ist zurzeit eine Großbaustelle<br />
im Bayer-Werk in Uerdingen. „Nächste<br />
Woche kann ich schon wieder ganz woanders<br />
eingesetzt sein. Das ist es ja gerade, was<br />
Spaß macht: Der Beruf bietet viel Abwechslung.<br />
Außerdem bin ich den ganzen Tag an<br />
der frischen Luft. Klar ist es anstrengend –<br />
aber in welchem Job kommt man schon ohne<br />
Anstrengung weiter?“ Am liebsten verlegt er<br />
Natursteinpflaster. Das sind würfelähnliche<br />
Steine, mal etwas größer, mal etwas kleiner,<br />
Stefan van de Mötter<br />
mit schroffen Ecken und Kanten. Natur eben.<br />
„Diese Steine, in einer Einfahrt oder einer<br />
Fußgängerzone, passend zu legen ist knifflig.<br />
Ungefähr wie ein Puzzle legen“, erklärt<br />
Stefan.<br />
Stefan hatte, nachdem er die Realschule mit<br />
der Mittleren Reife abgeschlossen hatte,<br />
„einfach keine Lust, weiter zur Schule zu<br />
gehen.“ Er hat ein Praktikum gemacht und<br />
sich sofort beworben – jetzt ist er Straßenbauer<br />
im Tiefbauunternehmen „Heikaus“ in<br />
Krefeld und verdient gutes Geld. Was für ihn<br />
aber längst nicht das Wichtigste ist. Dank<br />
seiner guten Noten in der Gesellenprüfung<br />
besitzt er sehr gute Aufstiegschancen. „Nach<br />
ein paar Gesellenjahren will ich mich zum<br />
Polier oder zum Meister weiterbilden. Aber<br />
erst mal muss ich eine Persönlichkeit in der<br />
Firma werden, um vielleicht mal eine Baustelle<br />
selbstständig führen zu können“, sagt<br />
er selbstbewusst.<br />
19
20 Karriere<br />
„Lehrstelle?<br />
Sofort „Le - hrstelle? bei<br />
Sofort guten - bei Noten“<br />
gu ten No ten“<br />
Diplom-Ingenieur Joachim Selzer<br />
INFOS:<br />
Wilhelm Heikaus GmbH & Co KG<br />
Straßen- und Tiefbau<br />
Hafenstraße 57-59<br />
47809 Krefeld<br />
www.wilhelm-heikaus.de<br />
handfest: Der Ansturm auf die Stellen im<br />
kommenden Ausbildungsjahr ist eröffnet –<br />
wann treffen bei Ihnen die ersten<br />
Bewerbungen ein?<br />
Joachim Selzer: „Leider erst sehr spät. Die<br />
ersten Bewerbungen gehen in der Regel erst<br />
etwa vier Monate vor Ausbildungsbeginn bei<br />
uns ein. Manche sogar noch später.“<br />
Das ist sehr spät. Woran liegt das?<br />
„Wahrscheinlich daran, dass der Bau nicht<br />
das beste Image besitzt. Jeden Tag draußen,<br />
bei Schnee, Regen und Hitze - dazu kommen<br />
die scheinbar schlechten Perspektiven...“<br />
...die ja eigentlich als sehr gut zu bezeichnen<br />
sind.<br />
„Sind sie auch. So komisch sich das angesichts<br />
der steigenden Arbeitslosenzahlen<br />
anhört: Qualifizierte Facharbeiter sind sehr<br />
gesuchte Leute. Wer sich im Tiefbau durch<br />
eine gute Ausbildung qualifiziert hat, besitzt<br />
sehr gute Chancen am Arbeitsmarkt. Viele<br />
Meister gehen in Rente – das schafft riesige<br />
Lücken für nachrückende Facharbeiter, aber<br />
mit Ausbildung.“<br />
17 Ausbildungsberufe im Baugewerbe – über 1000 Chancen<br />
„Wir bilden selbst aus,<br />
weil wir qualifizierten<br />
Nachwuchs brauchen“,<br />
sagt Diplom-Ingenieur<br />
Joachim Selzer.<br />
Der 44-jährige Geschäftsführer<br />
der „Wilhelm Heikaus GmbH“<br />
beschäftigt 85 Mitarbeiter,<br />
darunter fünf Auszubildende<br />
im Straßen- und Tiefbau.<br />
Welche Aufgaben warten zum Beispiel auf<br />
einen ausgebildeten Straßen- und Tiefbauer?<br />
„In erster Linie die technisch anspruchsvollen<br />
Aufgaben. Zum Beispiel erstellt er mit<br />
Mess- und Lasergeräten Absteckungen, an<br />
denen sich andere Firmen orientieren müssen.<br />
Zudem bedient er den Maschinenpark.<br />
Gerade den Umgang mit den Maschinen halte<br />
ich neben der Teamarbeit für das Spannende<br />
an diesem Beruf. Ich bin mir sicher, dass in<br />
zehn Jahren schon kein Bagger mehr ohne<br />
Computer über eine Baustelle fahren wird.<br />
Unser Beruf wird mehr und mehr technisiert.“<br />
Was muss jemand haben, um einen<br />
Ausbildungsvertrag bei Ihnen zu erhalten?<br />
„Der Bewerber würde sofort einen Ausbildungsplatz<br />
erhalten, wenn ein Zeugnis mit<br />
guten Noten in den Hauptfächern Deutsch,<br />
Mathe und Sachkunde vorgewiesen werden<br />
könnten. Wobei nicht entscheidend ist, ob<br />
Real- oder Hauptschulabschluss. Wichtig ist<br />
das Interesse an dem Beruf. Außerdem dürfen<br />
Kommunikationsfreude und Freundlichkeit im<br />
Umgang mit Kunden nicht fehlen. Wer dazu<br />
noch ein gutes Auftreten, eben eine positive<br />
Persönlichkeit besitzt, wird eingestellt.“<br />
Hochbau, Ausbau oder Tiefbau - das Baugewerbe bietet 17 interessante Ausbildungsberufe. Zum Beispiel: Beton- und Stahlbetonbauer,<br />
Maurer, Feuerungs- und Schornsteinbauer. Oder Betonstein- und Terrazzohersteller, Zimmerer, Stuckateur, Estrichleger, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger,<br />
Wärme-, Kälte und Schallschutzisolierer sowie Trockenbaumonteur. Und Straßenbauer, Spezialtiefbauer, Rohrleitungsbauer, Gleisbauer,<br />
Kanalbauer, Brunnenbauer, Baugeräteführer. Die 36-monatige Ausbildung wird mit der Gesellenprüfung abgeschlossen, die Voraussetzung für die<br />
Meisterprüfung ist. Dank der Stufenausbildung kann man schon nach zwei Jahren die Prüfung als Hochbau-, Ausbau- oder Tiefbaufacharbeiter<br />
ablegen. Für jeden der genannten Berufe gilt: Nach Fachabitur oder Meisterprüfung kann man an einer Fachhochschule zum Beispiel<br />
Architektur oder Ingenieurwesen studieren.<br />
Mehr über die Bauberufe:<br />
Zentralverband Deutsches Baugewerbe | Kronenstraße 55-58 | 10117 Berlin | Telefon: 030/203140 | info@zdb.de | www.zdb.de
„Sportlich „Sportlic sollte h sol lte<br />
man sein und eine ei ne gute<br />
Kondition Kon dition besitzen.“<br />
besit zen.“<br />
Maik Schwertfeger<br />
Kanalbauer<br />
...sichern Kanalbaugruben, mauern<br />
Kanalschächte, schalen aus und verlegen<br />
Rohre aus unterschiedlichen<br />
Materialien nach vorgegebenen<br />
Lageplänen<br />
...verrohren Wassergräben, formen<br />
Bachläufe und bauen<br />
Entwässerungsanlagen<br />
...können sich zum Vorarbeiter, Werkpolier,<br />
Geprüften Polier, Meister qualifizieren.<br />
Brunnenbauer<br />
...entnehmen Wasser- und Bodenproben<br />
...legen Brunnenschächte an<br />
...montieren Pumpen oder Armaturen in<br />
Brunnenschächten oder Pumpenhäusern<br />
...können sich zum Vorarbeiter, Werkpolier,<br />
Geprüften Polier, Meister qualifizieren.<br />
Gleisbauer<br />
...verlegen und erneuern Gleise<br />
...walzen und planieren Gleisbette<br />
...können sich zum Vorarbeiter, Werkpolier,<br />
Geprüften Polier, Meister qualifizieren.<br />
Baugeräteführer<br />
...transportieren Maschinen zur Baustelle,<br />
richten Baustellen ein, stellen Baukräne<br />
auf<br />
...heben Baugruben oder Gräben aus<br />
...sorgen als Kranführer für den<br />
Materialnachschub<br />
...warten und reparieren Maschinen<br />
...können sich zum<br />
Baumaschinenfachmeister oder<br />
Baumaschinenmeister qualifizieren.<br />
Info: www.bauberufe.net<br />
Glatt – wie der Walk of Fame<br />
Eine Nebenstraße in Krefeld. Rotweiße<br />
Pfosten deuten darauf hin: Vorsicht! Da passiert<br />
was. Ein Kanal wird angeschlossen, die<br />
Straße aufgebrochen. Ein Loch entsteht. 18<br />
Zentimeter tief, vier Mal zwei Meter groß.<br />
„Das ist eher klein“, urteilt Maik<br />
Schwertfeger und beschreibt, wie es weitergeht:<br />
„Darauf kommt jetzt ein Kunststopfen.<br />
In knapp einer Stunde sind wir hier fertig und<br />
fahren zur nächsten Baustelle.“<br />
Maik ist 18. Er ist im zweiten Jahr der<br />
Ausbildung zum Straßenbauer. Er wird komplett<br />
mit in die Arbeitsabläufe eingebunden.<br />
Zusammen mit Vorarbeiter Heinz Lauffer und<br />
einem Kollegen geht’s an die Arbeit.<br />
Zunächst haben sie das Loch fein säuberlich<br />
ausgeschnitten, genau 18 Zentimeter tief<br />
ausgeschachtet, und 15 Zentimeter mit grobkörnigem<br />
Bitukies wieder gefüllt. Maik hat<br />
den Kies platt gewalzt, damit er richtig gut<br />
verdichtet und fest liegt. Auf den Bitukies<br />
haben sie eine drei Zentimeter dicke Schicht<br />
einer speziellen Feindecke direkt aus einem<br />
Mischer fließen lassen: ein Asphaltgemisch,<br />
180 Grad heiß. Maik schwitzt. Weil’s heiß und<br />
anstrengend ist. „Sportlich sollte man sein<br />
und eine gute Kondition besitzen“, sagt er,<br />
„aber man muss auch in Mathe gut sein und<br />
räumliches Vorstellungsvermögen haben.“<br />
Für Maik ein Traumberuf, wie er verdeutlicht:<br />
„Weil ich immer draußen an der frischen Luft<br />
bin, viel Abwechslung habe und jede Menge<br />
lerne. Zum Beispiel lerne ich während meiner<br />
Ausbildung, Rohre zu verlegen, zu mauern,<br />
Gehwege zu pflastern, Bordsteine zu setzen,<br />
einen Kanal zu bauen, auch Fliesen zu legen,<br />
und sogar den Holzbau.“<br />
Gleich ist Frühstückspause. Vorher aber verteilen<br />
und walzen sie das Ganze und verschließen<br />
die Nähte mit einem Spezialkleber.<br />
„Absolut dicht. Das muss jetzt noch auskühlen.“<br />
Deshalb bleiben die rotweißen Pfosten<br />
als Absperrungen stehen. Damit niemand aus<br />
Versehen auf die heiße Feindecke tritt und<br />
dort seinen Fußabdruck verewigt. Ist ja<br />
schließlich nicht der Walk of Fame in<br />
Hollywood, sondern eine Nebenstraße in<br />
Krefeld. Die hat zwar nicht die über 2000<br />
Sterne weltbekannter Stars, ist aber jetzt<br />
genauso glatt und flach wie die berühmte<br />
Prachtstraße im Vorort von Los Angeles.<br />
21
22 Karriere<br />
GESCHMACK<br />
SACHE<br />
Über Geschmack kann man streiten. Tun wir aber nicht.<br />
Wir lassen vier Menschen, die sich jeden Tag,<br />
jede Minute um Geschmack kümmern und unseren Geschmack treffen wollen,<br />
erzählen, was für sie Geschmack bedeutet:<br />
Speiseeishersteller Andrea Sagui,<br />
Konditormeisterin Sabine Hüsgen,<br />
Bäckermeisterin Barbara Röttges<br />
und Fleischermeister Max Gruber.<br />
Gut zu wissen,<br />
...dass der Mensch mit der Zunge nur vier<br />
Geschmacksrichtungen wahrnehmen kann:<br />
süß, salzig, sauer und bitter. Alle anderen<br />
Geschmackswahrnehmungen werden nicht<br />
geschmeckt, sondern gerochen.<br />
...dass Baumkuchen, auch „König der<br />
Kuchen“ genannt, nun schon über 200<br />
Jahre lang zum festen Bestandteil der<br />
Konditorei gehört und zum Symbol für das<br />
Konditorenhandwerk geworden ist.<br />
...dass im Fleisch viel gut verfügbares Eiweiß<br />
enthalten ist und der menschliche Körper<br />
tierisches Eiweiß besser verwerten kann als<br />
pflanzliches.<br />
...dass in Deutschland mehrere hundert<br />
Brotsorten hergestellt werden. Dabei<br />
unterscheidet man zwischen Broten aus<br />
den Brotgetreidearten Weizen und Roggen<br />
sowie Spezialbroten.<br />
...dass Vitamin B12, das zum Aufbau der<br />
roten Blutkörperchen gebraucht wird, ausschließlich<br />
in tierischen Produkten vorkommt<br />
und schon 150 g Rindfleisch die<br />
empfohlene Tagesdosis von 2 μg enthalten.<br />
...dass in Deutschland etwa 70 Kilo<br />
Kartoffeln pro Kopf im Jahr verzehrt werden,<br />
größtenteils auch veredelt, zum<br />
Beispiel als Pommes.<br />
...dass Rindfleisch ein bedeutender Lieferant<br />
für Eiweiß, viele wichtige Vitamine und<br />
Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Selen ist.<br />
...dass Fett im Körper eine Reihe wichtiger<br />
Aufgaben erfüllt. Unter anderem ist Fett<br />
für die Aufnahme der fettlöslichen<br />
Vitamine A, D, E und K zuständig.
Zitroneneis, Früchtebecher mit Sahne, knusprige Waffeln, oder Spaghetti-Eis:<br />
Andrea Sagui stellt die kalten Köstlichkeiten her.<br />
Der 20-jährige Italiener ist geprüfter Speiseeishersteller mit Diplom.<br />
In seinem Eiscafé Sagui in Mönchengladbach dreht sich fast täglich alles um Geschmack.<br />
Manche Menschen gehen ohne Frühstück zur Arbeit – du auch?<br />
Andrea Sagui: Ja, immer. Denn ich hab’s morgens immer sehr eilig. Da<br />
bleibt keine Zeit für ein ausgiebiges Frühstück. Aber sobald ich im Eis-<br />
Café alles vorbereitet habe, frühstücke ich: mit einer Tasse Kaffee und<br />
frischen Brötchen.<br />
Wie äußert sich Geschmack? Geschmack kann süß, fruchtig, säuerlich<br />
oder auch bitter sein. Wie unser Eis schmeckt, hängt von den<br />
Zutaten ab – wie zum Beispiel Eier, Sahne, Milch, Kakao oder<br />
Nusspaste. Weil wir nur mit natürlichen Produkten arbeiten, und weil<br />
die Früchte unterschiedlich reif sind, kann der Eis-Geschmack nie<br />
gleich sein.<br />
Du hast einen Bärenhunger, es muss schnell gehen – was kochst du?<br />
Wenn’s wirklich schnell gehen muss, mache ich mir ein Toast oder<br />
einen Salat mit Tomaten und Mozzarella. Aber ich habe einen super<br />
Vater – der kocht eigentlich immer was Leckeres.<br />
Was schmeckt dir am besten? Nudeln in allen Varianten.<br />
Dein Lieblingsrezept? Spaghetti à la Carbonara.<br />
Dein Lieblingsgewürz? Chilli – schon immer gewesen.<br />
Was darf in deinem Kühlschrank niemals fehlen? Süßigkeiten dürften<br />
nie fehlen. Immer in meinem Kühlschrank zu finden ist: Nutella,<br />
unsere Nr. 1.<br />
Was gibt’s zu essen, wenn überraschend Gäste kommen? Da koche<br />
ich was auf die Schnelle: meistens Nudeln mit immer wieder neuen<br />
Soßenvarianten.<br />
Dein erster selbstgebackener Kuchen? Eine Apfeltorte - vor drei<br />
Jahren.<br />
Was gibt’s zu Weihnachten zu essen? Fast schon traditionell gibt’s<br />
bei uns Braten, Kartoffeln, Gemüse und Fisch. Dazu verschiedene<br />
Vorspeisen, Prosecco und leckeren Rot- und Weißwein. Typisches<br />
Weihnachtsgebäck sind Panettone.<br />
Mehr zum Beruf<br />
Handwerkskammer Rhein-Main | Bockenheimer Landstraße 21 |<br />
60325 Frankfurt am Main | Wilfried Pawlik | Telefon: 069/97172165 |<br />
pawlik@hwk-rhein-main.de | www.hwk-rhein-main.de<br />
Verband der italienischen Speiseeishersteller (Uniteis) | Kapellenstraße<br />
15 | 63500 Seligenstadt | Telefon: 06182/93300 | uniteis@uniteis.com<br />
| www.uniteis.com<br />
23
24 Karriere<br />
Kandierte Früchte, Blätterteigtaschen mit Käsefüllung, Pralinés, Rumkugeln oder Torten:<br />
Was Sabine Hüsgen herstellt, kann süchtig machen.<br />
Die 29-jährige Konditormeisterin in der Feinbäckerei und Konditorei Schlüter in Düsseldorf<br />
hat jeden Tag mit Geschmack zu tun. Nicht nur beruflich.<br />
Was schmeckt dir am besten? Sabine Hüsgen: Die Küche meiner<br />
Mutter. Sie kocht gutbürgerlich mit frischen Zutaten, frischem Gemüse<br />
aus eigenem Garten.<br />
Manche Menschen gehen ohne Frühstück zur Arbeit – du auch?<br />
Ohne Frühstück bin ich unausstehlich. Es gibt immer Kaffee mit belegten<br />
Broten.<br />
Wie äußert sich Geschmack? Durch die richtige Menge an Gewürzen.<br />
Ein Teig ohne Salz ist leer und fade – aber zuviel Salz darf’s auch nicht<br />
sein, sonst schmeckt’s scheußlich.<br />
Du hast einen Bärenhunger, es muss schnell gehen – was kochst du?<br />
Es gibt Butterbrote mit Spiegelei und Tomaten oder Gurken. Oder<br />
Salat.<br />
Was ist dein Lieblingsrezept? Ein Lieblingsrezept habe ich nicht.<br />
Aber ich mache häufig für Freunde Crêpe. Die gehen schnell und<br />
schmecken jedem. Ein Rezept brauche ich dafür nicht.<br />
Was ist dein Lieblingsgewürz? Die Vanilleschote finde ich toll. Sie<br />
riecht gut und gibt einen klasse Geschmack. Dazu ist sie sehr vielseitig<br />
einzusetzen.<br />
Was darf in deinem Kühlschrank niemals fehlen? Ich hab immer<br />
Milch und Baileys für einen leckeren Kaffee im Kühlschrank. Eier und<br />
Butter dürfen auch nicht fehlen.<br />
Was gibt’s zu essen, wenn überraschend Gäste kommen? Mein<br />
Besuch bekommt einen erstklassigen Kaffee, einen leckeren Crêpe -<br />
und der Rest wird vom Pizza-Taxi erledigt.<br />
Dein erster selbstgebackener Kuchen? Marmorkuchen nach einem<br />
Rezept meiner Mutter. Das gelingt immer und ist bis heute ein gutes<br />
Rezept.<br />
Was gibt’s Weihnachten zu essen? Eine leckere Buttercremetorte<br />
darf nicht fehlen. Dazu selbst gebackenes Spritzgebäck – auch nach<br />
einem Rezept meiner Mutter.<br />
Mehr zum Beruf<br />
Deutscher Konditorenbund | Speicker Straße 13 | 41061 Mönchengladbach<br />
| Telefon: 02161/833137 | dkb@konditoren.de | www.konditoren.de
Croissants, Pflaumenkuchen, Mehrkornbrötchen oder Fitness-Brot:<br />
Barbara Röttges hat einen vielfältigen Beruf, in dem es auf Ideen ankommt.<br />
Die 28-jährige Bäckermeisterin mit eigener Bäckerei in Krefeld beweist täglich,<br />
dass sie viele Ideen hat – und jede Menge Geschmack.<br />
Manche Menschen gehen ohne Frühstück zur Arbeit – du auch?<br />
Barbara Röttges: Nein, nie.<br />
Du hast einen Bärenhunger, es muss schnell gehen – was kochst du?<br />
Da kommt nur eins in Frage: Pasta.<br />
Was schmeckt dir am besten? Ich bin ein Fan der italienischen<br />
Küche.<br />
Was ist dein Lieblingsrezept? Tiramisu – herrlich.<br />
Was gibt’s zu Weihnachten zu essen? Rinderfilet.<br />
Was ist dein Lieblingsgewürz? Zimt. Auf Pflaumen- oder<br />
Apfelkuchen. Oder auf Milchreis.<br />
Was darf in deinem Kühlschrank niemals fehlen? Buttermilch.<br />
Was gibt’s zu essen, wenn überraschend Gäste kommen? Klar:<br />
Pasta. Geht schnell, gelingt immer, schmeckt gut.<br />
Dein erster selbstgebackener Kuchen? Ein Sandkuchen.<br />
Mehr zum Beruf:<br />
Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks | Bondorfer Straße<br />
23 | 53604 Bad Honnef | Telefon: 02224/77040 | zv@baeckerhandwerk.de<br />
| www.baeckerhandwerk.de<br />
25
26 Karriere<br />
Schinken, Jagdwurst, Filet oder Bratwürstchen:<br />
Max Gruber verarbeitet und veredelt Fleisch.<br />
Im Leben des 28-jährigen Fleischermeisters mit eigener Fleischerei im<br />
fränkischen Großweingarten spielt Geschmack eine große Rolle.<br />
Manche Menschen gehen ohne Frühstück zur Arbeit – du auch?<br />
Max Gruber: Nein. Ich steh um halb Fünf auf, bereite schon mal einige<br />
Dinge in der Fleischerei vor, und frühstücke danach. Das ist dann<br />
meist so gegen Sechs.<br />
Wie äußert sich Geschmack? Durch geeignete, schonende<br />
Zubereitung und die Zugabe von Gewürzen. Ausgereiftes Fleisch, das<br />
frisch verarbeitet wird, schmeckt einfach besser. Das entspricht auch<br />
der so genannten Hausschlachtungs-Philosophie.<br />
Du hast einen Bärenhunger, es muss schnell gehen – was kochst du?<br />
In solchen Fällen esse ich ein Stück Wurst mit einer Scheibe Brot.<br />
Oder es gibt etwas Kurzgebratenes: Roastbeef oder Filet.<br />
Was ist dein Lieblingsrezept? Schweinebraten und Klöße esse ich für<br />
mein Leben gern. Der Braten, nur mit Salz, Pfeffer und ein wenig<br />
Kümmel, wird langsam gebraten, so dass er eine leckere Kruste erhält:<br />
Es gibt nichts Besseres.<br />
Was ist dein Lieblingsgewürz? Pfeffer – gebrauche ich am häufigsten.<br />
Was darf in deinem Kühlschrank nie fehlen? Wurst, Butter und<br />
Mineralwasser sind immer drin.<br />
Was gibt’s zu essen, wenn überraschend Gäste kommen? Eine fränkische<br />
Wurstplatte mit Brot.<br />
Dein erster selbstgebackener Kuchen? Ein Marmorkuchen. Genau<br />
nach Rezept gebacken.<br />
Was gibt’s zu Weihnachten zu essen? Wenn das Weihnachtsgeschäft<br />
vorbei ist, fällt erstmal eine ganze Menge Stress ab – danach habe ich<br />
garantiert keinen Hunger auf Gänsebraten oder so. Da wird’s bei uns<br />
etwas geben, was schnell geht und nicht lange vorbreitet werden<br />
muss: vielleicht ein Kalbsrückensteak oder Kalbsschnitzel.<br />
Mehr zum Beruf<br />
Deutscher Fleischer-Verband | Kennedyallee 53 | 60596 Frankfurt<br />
am Main | Telefon: 069/633020 | info@fleischerhandwerk.de |<br />
www.going-future.info
„Erster Gang,<br />
gleich bei den Kühltheken.“<br />
www.besser-vom-baecker.de<br />
besser, wir backen das Brot.<br />
die deutschen bäckermeister<br />
task/mcg
28 Karriere<br />
Atila Tuc ist 28, Tischlermeister<br />
mit eigenem Betrieb in<br />
Berlin-Kreuzberg<br />
und äußerst mutig.<br />
„Wenn<br />
man nur will“<br />
nur will“<br />
Auf den ersten Blick haben die<br />
„Trompete“ und die Cocktailbar des<br />
„Hotel Adlon“ nicht viel gemeinsam.<br />
Außer, dass beides in Berlin liegt. Aber<br />
sonst? Die „Trompete“ ist eine gut laufende<br />
Szene-Kneipe, Besitzer:<br />
Schauspieler Ben Becker. Das „Adlon“ ist<br />
ein geschichtsträchtiges Nobel-Hotel,<br />
Übernachtung: sündhaft teuer.<br />
Gemeinsam ist beiden, dass die<br />
Inneneinrichtung jeweils von Atila Tuc<br />
stammt. Der 28-jährige Tischlermeister<br />
aus Berlin-Kreuzberg hat im Mai seinen<br />
Meistertitel erworben und den 1. Preis<br />
des Gestalterhandwerks gewonnen.
Migration Aus dem Lateinischen: Migratio bedeutet Wanderung. Vor über 40 Jahren begann die Geschichte der Migration ausländischer<br />
Arbeitnehmer („Gastarbeiter“) in die Bundesrepublik Deutschland. Im Jahre 1960 lebten 686.200 Ausländer in Deutschland, was 1,2% der<br />
Gesamtbevölkerung entsprach. Im Jahre 2002 war diese Zahl auf 7,33 Millionen Ausländer (8,9% der Gesamtbevölkerung) angestiegen. Die meisten<br />
davon stammten aus der Türkei (1,91 Millionen) und Italien (609.781), aus Polen stammten 317.603 Menschen.<br />
Türkei Hauptstadt: Ankara (3,6 Millionen Einwohner). Gesamtbevölkerung: 70,8 Millionen. Größe: ungefähr 815.000 Quadratkilometer (etwa<br />
2,3 mal so groß wie Deutschland). Staats-/Regierungsform: Republik, parlamentarische Demokratie. Wechselkurs: 1 Euro = 1.695.000 Türkische<br />
Lira. Nationalfeiertag: 29. Oktober (Tag der Republik, Ausrufung der Republik durch Atatürk im Jahr 1923).<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt; www.integrationsbeauftragte.de<br />
„Ich habe tagsüber gearbeitet und nachts<br />
gelernt. Das war anstrengend, natürlich. Aber<br />
was sollte ich anderes machen? Schließlich<br />
musste ich den Betrieb aufrechterhalten.“<br />
Atila Tuc war 26. Er ging noch zur Meisterschule,<br />
besaß aber gleichzeitig zu 40% eine<br />
Tischlerei. Das hieß: verdammt viel Verantwortung,<br />
jede Menge Stress, einen Haufen<br />
Arbeit und wenig Zeit für Freunde oder<br />
Fußballspielen, sein Hobby. Daran hat sich<br />
bis heute wenig geändert. Nur: Heute besitzt<br />
er die Tischlerei zu 100%, ist Tischlermeister<br />
und zwei Jahre älter.<br />
Atila Tuc ist waschechter Berliner. Seine<br />
Eltern sind vor über 30 Jahren aus der Türkei<br />
nach Deutschland gekommen, Atila ist in<br />
Berlin geboren. Ebenso wie seine Brüder: Der<br />
eine ist Dachdecker-, der andere Tischlermeister.<br />
Eben jener ältere Bruder hat Atila<br />
auf seinen heutigen Beruf aufmerksam gemacht:<br />
„Zufall. Ich hatte eigentlich fest vor,<br />
Kommunikationselektroniker zu werden. Aber<br />
die Arbeit in der Tischlerei meines Bruders<br />
hat mich auf den Geschmack gebracht.“ Die<br />
Ausbildung zum Tischler hat er allerdings in<br />
einem anderen Betrieb absolviert. „Das hat<br />
mir viel Spaß gemacht. Auch nach Feierabend<br />
habe ich immer viel ausprobiert, habe außerdem<br />
viele weiterführende Kurse abgeschlossen.“<br />
Sein Ausbildungsbetrieb war auf Innenausbau<br />
spezialisiert, Atilas Betrieb ist es heute<br />
auch. Und es läuft gut. „Ich habe soviel zu<br />
tun, dass ich es alleine gar nicht schaffen<br />
kann“, sagt er. Deshalb wird er auch im kommenden<br />
Jahr Verstärkung ins Boot holen,<br />
zusätzlich einen Auszubildenden einstellen,<br />
den er aus 30 Bewerbern ausgesucht hat und<br />
seinen Betrieb mit einer nagelneuen CNC-<br />
Maschine ausrüsten. Äußerst mutig in Zeiten<br />
wie diesen.<br />
Das Geschäft brummt, die Kunden sind zufrieden.<br />
Dafür arbeitet Atila hart. Manchmal<br />
zehn, zwölf Stunden am Tag, und am<br />
Wochenende sowieso. „Ich mache keine halben<br />
Sachen“, betont er. Mit dieser Einstellung<br />
hat der 28-jährige Berliner, der „höchstens<br />
noch alle drei Jahre mal in die Türkei<br />
fliegt“, auch die „Trompete“ und die Cocktailbar<br />
des „Adlon“-Hotels eingerichtet.<br />
Kontakt: Atila Tuc Innenausbau<br />
Möckernstraße 68 | 10965 Berlin-Kreuzberg<br />
Die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) fördert die Ausbildungsbeteiligung junger Migrantinnen und Migranten im<br />
Handwerk, verbessert deren Ausbildungschancen und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Nachwuchssicherung im Handwerk.<br />
Die ZWH ist eine bundesweite Einrichtung der Handwerkskammern, regionalen Handwerkskammertage und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks<br />
Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) | Sternwartstraße 27-29 | 40223 Düsseldorf | www.zwh.de<br />
Dr. Ute Pascher | Telefon: 0211/302009-18 | upascher@zwh.de | Seda Rass-Turgut | Telefon: 0211/302009-18 | srass-turgut@zwh.de<br />
Das Partnerprojekt: Networking Berlin<br />
Im BTZ der Handwerkskammer Berlin | Mehringdamm 14 | 10961 Berlin | Telefon: 030/25903456 | networking@prointecra.de<br />
29
30 Karriere<br />
Mit Dictionary,<br />
Händen und Füßen<br />
Die Handwerkskammer Düsseldorf bietet zusammen mit den Compagnons du Devoir, einer französischen<br />
Handwerkervereinigung, den Austausch für Tischler an. Das Deutsch-Französische<br />
Sekretariat fördert das Programm. Wer im ersten oder zweiten Ausbildungsjahr ist, Interesse<br />
an Frankreich hat und erleben will, wie dort gearbeitet wird, kann sich schon jetzt für den<br />
nächsten Austausch, der im Sommer 2005 stattfinden wird, anmelden.<br />
INFO | Handwerkskammer Düsseldorf | Britta Magnus | Georg-Schulhoff-Platz 1 | 40221<br />
Düsseldorf | Telefon: 0211/8795610 | magnus@hwk-duesseldorf | www.hwk-duesseldorf.de<br />
Europa-Assistent<br />
Schon während der Ausbildung weiter qualifizieren? Fit für den europäischen Arbeitsmarkt werden?<br />
Das geht. Der Europa-Assistent kommt. Zusammen mit Betrieben, Verbänden und Schulen<br />
entwickelt der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) ein Curriculum für speziellen interkulturellen<br />
Unterricht der zukünftigen Europa-Assistenten. Diese Zusatzqualifikation ist<br />
Bestandteil der Ausbildung, sie findet gleichzeitig statt. Und spart dadurch enorm viel Zeit.<br />
Wer im Ausland gearbeitet hat, kehrt motiviert zurück, kann besser und schneller mit ungewohnten<br />
Situationen klar kommen, kann besser improvisieren und ist flexibler als vorher. Das<br />
sagen alle, die bisher an einem Auslandsaustausch der Handwerkskammern teilgenommen<br />
haben: Meister wie Auszubildende. Beide Seiten profitieren von den gemachten Erfahrungen<br />
und von der Zusatzqualifikation Europa-Assistent.<br />
INFOS | Westdeutscher Handwerkskammertag | Stefanie Schönrath | Sternwartstraße 27-29 |<br />
40223 Düsseldorf | Telefon: 0211/3007716 | stefanie.schoenrath@handwerk-nrw.de | www.handwerk-nrw.de<br />
| Handwerkskammer Dortmund | Gabriele Robrecht | Reinoldistraße 7-9 | 44135<br />
Dortmund | Telefon: 0231/5493302 | gabriele.robrecht@hwk-do.de | www.hwk-do.de |<br />
Handwerkskammer Düsseldorf | Marie-Theres Lüttje | Georg-Schulhoff-Platz 1 | 40221<br />
Düsseldorf | Telefon: 0211/8795611 | luetje@hwk-duesseldorf.de | www.hwk-duesseldorf.de<br />
Nico Giebels<br />
Nico Giebels<br />
Alex Rohr<br />
„Interessant. Auf diese Weise gelangst<br />
du an überraschende und beeindruckende<br />
Einblicke in die Arbeitsweise<br />
und die Sprache anderer Länder. Kann<br />
ich jedem empfehlen, das auch zu<br />
machen. Die Kammern organisieren<br />
fast alles, und die Fahrt wird auch<br />
noch finanziell unterstützt.“<br />
Alex Rohr (18) ist im dritten<br />
Ausbildungsjahr zum Tischler.<br />
Bastian Odenthal<br />
„Meine Gastfamilie war sehr freundlich,<br />
zuvorkommend und nett. Ich<br />
habe mich richtig wohl gefühlt. Auch<br />
die Sprache stellte überhaupt kein<br />
Problem dar. Ich konnte vorher zwar<br />
kein Wort französisch sprechen, aber<br />
mit Dictionary, Händen und Füßen<br />
kommst du gut klar. Außerdem hast du<br />
keine andere Chance – du musst dich<br />
ja irgendwie verständlich machen. Und<br />
das klappt. Eine tolle Erfahrung!“<br />
Bastian Odendahl (19) macht seine<br />
Lehre zum Tischler beim WDR in<br />
Köln, hauptsächlich im Kulissenbau.<br />
„Jederzeit wieder. Ich habe viel gelernt<br />
und viel gesehen. Man kann von<br />
einem solchen Austausch nur profitieren:<br />
für den Beruf und für sich selbst.“<br />
Nico Giebels (18) ist im zweiten<br />
Ausbildungsjahr zum Tischler.<br />
Gabriel Penning
Bastian Odenthal<br />
Gabriel Penning<br />
Gerrit Neimke<br />
„Ich wollte wissen, wie in unserem<br />
Nachbarland gearbeitet wird, und wie<br />
das Arbeitsklima dort ist: es ist anders,<br />
angenehm, locker, aber sehr diszipliniert.<br />
Ich würd einen solchen Austausch<br />
jederzeit wiederholen.“<br />
Gerrit Neimeke (17) macht seine<br />
Ausbildung in einem Betrieb, der<br />
sich mit Türen- und Fensterbau beschäftigt.<br />
In Frankreich dagegen<br />
lernte er in einem Betrieb für<br />
Küchenbau, mit Furnieren zu arbeiten.<br />
Was er sehr interessant fand.<br />
Alex Rohr<br />
Martin Werners<br />
Gerrit Neimke<br />
„Unterschiede? Viele. Der Betrieb, in<br />
dem ich war, hat ausschließlich Massivholz<br />
verarbeitet, wenig Leim verwendet,<br />
alles sehr rustikal und in<br />
altem Stil. Es hat Spaß gemacht, so zu<br />
arbeiten, und diese Techniken kennen<br />
zu lernen. In Deutschland muss alles<br />
zack, zack, zack gehen. In Frankreich<br />
dagegen sieht man es etwas lässiger.<br />
Da hast du alle Zeit der Welt, etwas<br />
fertig zu machen. Aber ordentlich<br />
muss es sein. Die Franzosen sind sehr<br />
pingelig. Wenn irgendwas nicht so<br />
stimmt, wie’s sein soll, wird’s gleich<br />
neu gemacht.“<br />
Gabriel Penning (19) ist im dritten<br />
Lehrjahr und will nach seiner<br />
Ausbildung sein Fachabi machen.<br />
Sylver Constant<br />
Sylver Constant<br />
„Am spannendsten finde ich die speziellen<br />
Arbeiten in Deutschland. Wie<br />
zum Beispiel das Aufkleben von Furnieren<br />
– das kannte ich aus Frankreich<br />
gar nicht. Aber ich möchte erfahren,<br />
wie überhaupt in Deutschland gearbeitet<br />
wird.“<br />
Der Franzose Sylver Constant (16)<br />
ist im zweiten und abschließenden<br />
Lehrjahr. Nach seiner Ausbildung<br />
zum Tischler will er auf die Tour de<br />
France gehen. In Deutschland würde<br />
man sagen: auf Wanderschaft.<br />
Pierre Noble<br />
Martin Werners<br />
Judith Fuchs<br />
„Das französische Essen? Super. Diese<br />
Vielfalt: Vorspeise, Hauptgang, Nachspeise<br />
– und dann gibt’s noch Käse<br />
und Kaffee hinterher. Aber ich bin ja<br />
dahin gefahren, um zu erleben, wie in<br />
Frankreich gearbeitet wird: anders, auf<br />
jeden Fall. Beeindruckt hat mich, dass<br />
es in französischen Betrieben viel<br />
ruhiger zugeht als hier.“<br />
Martin Werners (18) ist im dritten<br />
Lehrjahr zum Tischler in Duisburg.<br />
Adelaide Plat<br />
Judith Fuchs<br />
„In Frankreich wird anders gearbeitet.<br />
Viel lockerer. Es ist interessant, das<br />
nicht nur zu sehen, sondern direkt zu<br />
erleben. Mein Lieblingsessen in Frankreich?<br />
Croque monsieur – ein Brot, mit<br />
Käse überbacken. Herrlich.“<br />
Judith Fuchs (21) ist im zweiten<br />
Lehrjahr zur Tischlerien beim WDR<br />
in Köln-Bocklemünd.<br />
Nadine Bolz<br />
„Sehr schön. In Frankreich wird ganz<br />
anders gearbeitet. Viel lässiger als bei<br />
uns. Bei uns in Deutschland geht’s<br />
immer nach dem Motto: Zeit ist Geld.<br />
Die Franzosen dagegen haben die Ruhe<br />
weg. Unterschiede? In Frankreich wird<br />
wohl mehr Massivholz verarbeitet als<br />
bei uns. Und man macht dort eineinhalb<br />
Stunden Mittagspause, arbeitet<br />
dafür dann allerdings auch bis 18<br />
Uhr.“<br />
Nadine Bolz (19), drittes Lehrjahr,<br />
Duisburg.<br />
Nadine Bolz<br />
Adelaide Plat<br />
„Klasse. Mir gefällt’s super in Deutschland.<br />
Interessant ist nicht nur die<br />
Arbeitswelt, sondern auch das Drumherum.<br />
Am aufregendsten fand ich bis<br />
jetzt das Gasometer in Oberhausen.“<br />
Adelaide Plat (18), ist im zweiten<br />
Jahr der Ausbildung zur Tischlerin.<br />
Pierre Noble<br />
„Eine Werkstatt, in der mit Furnieren<br />
gearbeitet wird – das war für mich neu<br />
und natürlich total interessant. Warum<br />
ich überhaupt den Aufenthalt in<br />
Deutschland toll finde: man lernt viel<br />
und nimmt viele Eindrücke mit nach<br />
Hause.“<br />
Der Franzose Pierre Noble (16) ist<br />
im zweiten und letzten Ausbildungsjahr<br />
zum Tischler.<br />
31
32 Karriere<br />
Norbert Franke (20)<br />
ist Europameister<br />
Schnell und<br />
ordentlich<br />
Wie man sich fühlt als Europameister?<br />
Norbert Franke nimmt’s locker und sagt:<br />
„Das will ich gar nicht so groß raushängen<br />
lassen. Natürlich bin ich ein bisschen stolz<br />
darauf, aber von mir aus würd’ ich das niemandem<br />
großartig auf die Nase binden.“<br />
Europameister mit 20: Norbert Franke hat seine Ausbildung zum Elektroinstallateur um ein halbes<br />
Jahr auf drei Jahre verkürzt. „So habe ich ein ganzes Jahr gewonnen.“ Nach Gesellenprüfung ist<br />
er Innungs-, Landes- und Bundessieger geworden. Und nun auch Europameister. Ein Jahr lang hat<br />
er die Fachoberschule für Technik in Oldenburg besucht und zurzeit macht er seinen<br />
Elektrotechnikermeister.<br />
Norbert Franke hat Elektroinstallateur gelernt<br />
und kommt aus Liebenau, einem Ort, der rund<br />
60 Kilometer von Niedersachsens Landeshauptstadt<br />
Hannover entfernt liegt. Seit<br />
knapp einem Jahr ist er Europameister im<br />
Elektrohandwerk. Der 20-Jährige hat bei der<br />
Europameisterschaft im dänischen Odense sieben<br />
Konkurrenten aus Dänemark, Deutschland,<br />
Frankreich, Norwegen, Österreich,<br />
Portugal, der Schweiz und Spanien abgehängt.<br />
„Wahrscheinlich, weil ich sauberer und schneller<br />
gearbeitet habe“, vermutet er. So musste<br />
er einen Büroraum mit dem Europäischen<br />
Installations Bus (EIB) versehen. Und das in<br />
17 Stunden. Das hieß: angucken, verstehen<br />
und wissen, welches Kabel wohin gehört.<br />
„Unter enormem Zeitdruck zu arbeiten, habe<br />
ich während meiner Ausbildung gelernt“,<br />
erklärt Norbert Franke, der als Europas Bester<br />
auch an der Weltmeisterschaft teilnehmen<br />
dürfte. Aber das steht noch in den Sternen.<br />
Denn erstmal will er einen anderen Titel: den<br />
Meister.
Schülerwettbewerb<br />
„Jugend gründet“:<br />
Bewerbungen bis<br />
zum Januar möglich<br />
Gefragt:<br />
die Idee, um was<br />
zu unternehmen<br />
Das Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung (BMBF)<br />
führt seinen Schülerwettbewerb<br />
zur Unternehmensgründung<br />
„Jugend gründet“ auch in diesem<br />
Jahr weiter. Im vergangenen Jahr<br />
haben sich mehr als 2.000 Schüler<br />
daran beteiligt.<br />
Teilnehmen können Schülerinnen<br />
und Schüler der Oberstufe sowie<br />
der Berufsschulen.<br />
Die Aufgabe:<br />
aus einer Gründungsidee einen<br />
Businessplan zu entwickeln, um<br />
anschließend ein virtuelles<br />
Unternehmen aufzubauen. Das<br />
Planspiel eignet sich auch hervorragend<br />
für den Unterricht. Die<br />
Bewerbungsunterlagen stehen<br />
unter www.jugend-gruendet.de<br />
bereit. Wer noch mitmachen will,<br />
muss sich beeilen:<br />
Einsendeschluss<br />
für die Geschäftspläne ist der<br />
31. Januar 2005.<br />
Weitere INFOS:<br />
www.jugend-gruendet.de<br />
www.bmbf.de<br />
33
„Damit habe ich nicht gerechnet“, freut sich<br />
Petra (17), die sich als Mediengestalterin bei<br />
einer großen Druckerei beworben hat. „Ich bin<br />
zu einem persönlichen Termin eingeladen worden<br />
– zum Einstellungstest!“ Doch schon alleine<br />
bei dem Wort „Einstellungstest“ wird ihr<br />
ganz mulmig. „Was kommt da auf mich zu?<br />
Wie kann ich mich optimal vorbereiten?“<br />
Warum gibt es Einstellungstests?<br />
Einstellungstests werden von großen Firmen<br />
als „Filter“ eingesetzt. Dieses Auswahlverfahren<br />
hilft ihnen, sich von den vielen Bewerbern<br />
einen ersten Eindruck zu verschaffen, bevor<br />
die Besten zum Bewerbungsgespräch eingeladen<br />
werden. Die Angst der Bewerber vor diesen<br />
Tests ist groß. Viele fürchten, ihre Chance<br />
auf einen Ausbildungsplatz oder einen Job zu<br />
verspielen. Dabei ist jeder Test auch immer<br />
eine Chance zu zeigen, was man wirklich drauf<br />
hat.<br />
Wie geht es bei den Einstellungstests zu?<br />
Es gibt zahlreiche verschiedene Tests. Die<br />
meisten von ihnen sind Multiple-Choice-Tests,<br />
die Standardthemen wie schriftliche Ausdrucksfähigkeit,<br />
logisches Denken, Konzentrationsfähigkeit,<br />
Allgemeinbildung und Mathekenntnisse<br />
überprüfen. Die Dauer der Tests ist<br />
sehr unterschiedlich, im Durchschnitt sind es<br />
ein bis drei Stunden. Ähnlich wie bei Klausuren<br />
sitzen alle Bewerber in einem Raum<br />
zusammen, um die Testfragen zu beantworten.<br />
Nach der Auswertung bekommt man eine<br />
Einladung zu einem Vorstellungsgespräch oder<br />
auch eine Absage.<br />
Kleine Tipps und Tricks<br />
Die beste Methode, einen Einstellungstest zu<br />
<strong>IM</strong>PRESSUM<br />
34 Service<br />
Bewerbungstipps:<br />
Keine Angst vor<br />
Einstellungstests!<br />
Die Bewerbungsphase<br />
für das Ausbildungsjahr 2005<br />
ist in vollem Gange.<br />
Viele Berufsstarter erhalten in<br />
diesen Tagen Einladungen zu<br />
Einstellungstests. Was es mit<br />
den Tests auf sich hat und<br />
wie man sie souverän<br />
meistert, verrät IKK spleens.<br />
Herausgeber:<br />
Deutscher Handwerkskammertag<br />
Mohrenstr. 20/21<br />
10117 Berlin<br />
Redaktion:<br />
Westdeutscher Handwerkskammertag<br />
Sternwartstr. 27-29<br />
40223 Düsseldorf<br />
Reiner Nolten (V.i.S.d.P.)<br />
Chefredakteur:<br />
Rolf Göbels<br />
Redakteur:<br />
Dieter Müller<br />
meistern, ist, locker und entspannt zu bleiben.<br />
Das ist leichter gesagt als getan, denn ein bischen<br />
Nervosität ist immer mit im Spiel. Doch<br />
keine Panik: Die anderen Mitbewerber sind<br />
auch nur Menschen und haben genauso viel<br />
Angst wie man selbst. Bei einigen Firmen werden<br />
besonders schwere Tests durchgeführt, die<br />
schon zeitlich oft nicht zu schaffen sind. Mit<br />
ihnen wollen die Unternehmen herausfinden,<br />
wie gut die Bewerber unter Stress arbeiten<br />
können. Hier lautet die oberste Regel: Ruhe<br />
bewahren! Manchmal gibt es ganz dubiose<br />
Fragen, wie z. B. nach der Länge eines 10 Euro<br />
Scheins. Aber auch solche Fragen werden<br />
meist nur zur Verwirrung gestellt. Ein weiterer<br />
Tipp: Werden im Test schriftliche Antworten<br />
verlangt, sollte man auf eine sorgfältige und<br />
ordentliche Handschrift achten – das macht<br />
einen guten Eindruck. Und wo schon einmal<br />
von gutem Eindruck die Rede ist: obwohl ein<br />
Einstellungstest kein Vorstellungsgespräch ist,<br />
sollte man auch hier angemessen gekleidet<br />
sein. Denn immerhin handelt es sich bei dem<br />
Einstellungstest um den ersten persönlichen<br />
Kontakt mit dem vielleicht zukünftigen<br />
Arbeitgeber.<br />
Durchgefallen? Aufstehen!<br />
Fällt man bei einem Test durch und erhält eine<br />
Absage, so ist das noch lange kein Grund zur<br />
Panik oder Verzweifelung. Petras Freund Bernd<br />
hat nach seinem ersten Test eine Absage<br />
Mitarbeiter(-innen) dieser Ausgabe:<br />
Anke Göbels, Clemens Urbanek,<br />
Dr. Axel Fuhrmann, Carsten Haack, Gerd Kistenfeger,<br />
Jörg Hamann, Ulrike Wittenbrink, Andreas Fischer<br />
Anzeigen & Vertrieb:<br />
for mat medienagentur + verlag gmbh<br />
0211/55 80 255<br />
format@t-online.de<br />
Gestaltung und Lithografie:<br />
for mat medienagentur + verlag gmbh<br />
Markus Kossack<br />
Druck:<br />
VVA Düsseldorf<br />
Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)<br />
bekommen. „Ich dachte zuerst, ich sei zu<br />
dumm und für den Beruf des Mechatronikers in<br />
einer großen Kfz-Werkstatt nicht geeignet“,<br />
erinnert sich der 18-Jährige. „Doch jetzt weiß<br />
ich, dass das völliger Quatsch ist. Gerade bei<br />
den ersten Tests hat man kaum Erfahrung und<br />
wird oft abgelehnt. Aber beim nächsten Mal<br />
weiß man dann schon genauer, wie man so<br />
etwas richtig angeht. Und im zweiten Anlauf<br />
hat es dann auch geklappt!“<br />
Petra hat sich inzwischen mit der IKK-<br />
Bewerbungs-CD „Job Now!“ auf ihren Test vorbereitet.<br />
Sie hat kaum mehr Angst und freut<br />
sich auf die bevorstehende Prüfung: „ Jetzt<br />
will ich zeigen, was ich kann.“<br />
Noch viel mehr Infos zum<br />
Thema Bewerbung und<br />
Einstellungstests und die<br />
kostenlose CD „Job now“ gibt<br />
es auf www.IKK-spleens.de in<br />
der Rubrik jobs & more.<br />
Auflage:<br />
136.050<br />
Abonnement:<br />
Bezugsabo 10,75 Euro p. a.<br />
Erscheinung: sechsmal jährlich<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />
unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.<br />
Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr<br />
übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion.<br />
Papier: Recyclingpapier<br />
handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht durch<br />
die Förderung des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit<br />
des Landes NRW
„Die beste Möglichkeit,<br />
seine Gefühle auszudrücken“<br />
Warsaw Village Band<br />
Sie sind ursprünglich, geradeaus und wild. Sie sind mit dem BBC World Music Award 2004 als beste Newcomer ausgezeichnet<br />
worden. Sie spielen Techno, Hip-Hop-Sassa, New Folk, tanzbare Melodien, Balladen und traditionelle Lieder der<br />
Landbevölkerung. Daraus mischen sie ihre ganz eigene Musik. Die Warsaw Village Band ist eine der herausragenden<br />
Bands, die Polen in den letzten Jahren hervorgebracht hat. 1997 zogen sechs junge Menschen von der polnischen<br />
Hauptstadt Warschau aus, um in den Dörfern die in Vergessenheit geratende musikalische Tradition zu sammeln. So lernten<br />
sie von den Alten, wie man die Suka, eine polnische Kniegeige spielt: nämlich mit den Fingernägeln. Und sie lernten<br />
den Weißen Gesang, ein Gesangsstil der Hirten, aus voller Kehle zu schreien. Ihre dritte CD haben sie soeben veröffentlicht.<br />
handfest-Mitarbeiterin Birthe Büttner hat die Warsaw Village Band vor deren Auftritt beim Krefelder<br />
„Folklorefest an der alten Kirche” zum Interview getroffen.<br />
Euer Heimatland ist seit kurzem Mitglied der Europäischen Union:<br />
Glaubt ihr, dass sich die Musik dadurch ändern wird? Ja, völlig!<br />
Momentan stehen wir noch ganz und gar am Anfang dieser Entwicklung,<br />
aber gerade in dieser Situation, in der sich so vieles verändert, drückt<br />
die Musik all die Gefühle aus, die die Menschen in diesem Moment des<br />
Umbruchs empfinden! In welche Richtung sich die Musik verändern<br />
wird, kann man jetzt zwar noch nicht sagen, aber verändern wird sie<br />
sich - garantiert!<br />
Wie beurteilt ihr denn den Beitritt Polens zur Europäischen Union?<br />
Das ist ein wichtiger Schritt in eine positive Zukunft! Die Mitgliedschaft<br />
wird in vielen Dingen hilfreich sein, es kommt fast einem Neuanfang<br />
gleich, und außerdem ist es sehr gut, wenn die Leute in Polen jetzt<br />
denken können: “Ja, jetzt bin ich auch ein echter Europäer!”<br />
Wie sieht ein ganz normaler Tag in eurem Leben als Musiker aus?<br />
Oh! Einen “ganz normalen Tag” gibt es gar nicht, aber charakteristisch<br />
ist wohl, dass wir oft unterwegs sind: reisen, reisen und noch mal reisen!<br />
Vor kurzem waren wir in Kanada und Amerika, und jetzt sind wir<br />
schon wieder auf dem Weg in die französische Hauptstadt Paris, um dort<br />
aufzutreten.<br />
Was macht Musik so wichtig? Musik ist einfach die beste Möglichkeit,<br />
seine Gefühle und Ansichten auszudrücken. Manchmal kann ich nicht in<br />
Worte fassen, was mich beschäftigt. Dann benutz ich die Musik, um<br />
meine Stimmung mitzuteilen.<br />
Was wollt ihr mit eurer Musik erreichen? Das ist schnell gesagt: Wir<br />
wollen selbst Spaß haben und gleichzeitig anderen Freude bereiten.<br />
Verdient ihr mit eurer Musik genug, oder müsst ihr nebenbei<br />
zusätzliches Geld verdienen? Nein, wir brauchen keine Nebenjobs.<br />
Das, was wir als Band mit unserer Musik verdienen, reicht aus, um davon<br />
zu leben. Und das schon seit Jahren.<br />
Ihr nutzt neben modernen Instrumenten und Techniken auch alte,<br />
fast schon vergessene Instrumente in einer althergebrachten Form.<br />
Sind Geschichte und Kultur wichtige Aspekte für euch und eure<br />
Musik? Ja, auf jeden Fall! Natürlich wollen wir Spaß und gute<br />
Stimmung durch unsere Musik vermitteln und wir wollen auch ein<br />
Gefühl von Freiheit ausdrücken. Aber uns ist es genauso wichtig, gerade<br />
jungen Leuten etwas über ihre Geschichte und ihre Kultur zu erzählen.<br />
WARSAW VILLAGE BAND Live | Dezember<br />
01.12. Halle (Objekt 5) | 02.12. Pforzheim (Kulturhaus Osterfeld) |<br />
03.12. Luzern (Boa) | 07.12. Bonn (Harmonie) | 08.12. Leuwarden<br />
(De Harmonie) | 09.12. Brüssel (Espace Senghor) | 10.12. Bremen<br />
(Schlachthof) | 11.12. Essen (Philharmonie) | 12.12. Rotterdam<br />
(Rasa) | 16.12. Hamburg (Fabrik) | 17.12. Osnabrück (Lagerhalle) |<br />
www.jaro.de<br />
35
36 Rätsel<br />
Cho-Jin | Spaßmarkt<br />
Harte Riffs, Zynismus, Ironie<br />
und Sarkasmus – geballte<br />
Kraft in Text und Musik. Die<br />
fünf Düsseldorfer nennen<br />
sich Übermenschen, so lautet<br />
die Übersetzung des<br />
japanischen Wortes „cho-jin“<br />
ins Deutsche. Spaßmarkt<br />
drückt aus: alles ist käuflich.<br />
www.cho-jin.de<br />
5x Die 101 häufigsten<br />
Bewerbungsfehler<br />
Claus Peter Müller-Thurau, Buch mit<br />
CD-ROM, 174 Seiten,<br />
Haufe-Verlag 2004,<br />
16,80 EURO, ISBN 3-448-06212-X.<br />
Capricorn | My own<br />
fairground<br />
Gefühlvolle Rocksongs, ein<br />
bisschen melancholisch, ein<br />
bisschen Ballade, ein bisschen<br />
poppig. 13 Songs über<br />
Liebe, Leid, Schönheit,<br />
Schmerz.<br />
www.capricornhome.de<br />
Mit diesem Buch kann man gezielt trainieren,<br />
wie man sich erfolgreich<br />
bewirbt. Es erklärt, warum man nie mehr<br />
als 1,44 EURO Porto für seine Bewerbung bezahlen und sie niemals<br />
per Einschreiben verschicken sollte. Es macht deutlich, warum es<br />
dumm ist, in seiner Bewerbung zu schummeln und warum das richtige<br />
Outfit im Vorstellungsgespräch so wichtig ist. Praktisch: Die<br />
beiliegende CD-ROM beinhaltet Formatvorlagen für Anschreiben,<br />
Deckblätter und Lebensläufe. Autor Claus Peter Müller-Thurau ist<br />
Diplom-Psychologe und ein Personalprofi. Er würzt seine<br />
Beschreibungen mit Insidertipps, Anekdoten, Übungen und Tests.<br />
www.haufe.de<br />
Feinripp is back. bruno banani, Trendsetter in Sachen Designer-<br />
Underwear, präsentiert in seiner Frühjahr/Sommer-Kollektion 2005 erstmals<br />
eine Cotton-Serie für Damen und Herren. Die neuen Linien überzeugen<br />
durch ausgezeichnete Trageeigenschaften, sportive Lässigkeit<br />
und coolen Streetwear-Style. Heiße Printmotive auf kultigem Feinripp<br />
passen ideal zur aktuellen Jeans- und Casualmode. Sportliche Retroschnitte,<br />
Trendfarben neben farblichen Klassikern, markante Aufdrucke,<br />
sexy Details oder überraschende Bi-Color-Optik sorgen dafür, dass Frau<br />
und Mann up to date sind, was das Drunter betrifft. Und machen Lust<br />
auf mehr.<br />
www.bruno-banani.de<br />
Stigma | Ewig im<br />
Moment<br />
Pop-Rock-Hymnen und Hardrock<br />
- das Düsseldorfer<br />
Quartett Stigma hat eine<br />
Menge draufgepackt, auf’s<br />
Debütalbum. Neu ist: die<br />
Alternativ-Rocker singen nicht<br />
mehr in englischer, sondern<br />
deutscher Sprache.<br />
www.join-stigma.de<br />
P:Lot | Debut<br />
Kölner Trio mit psycho-akustischem,<br />
elektronisch infiziertem<br />
Deutsch-Indie-Rock. Zwölf<br />
Lieder mit dynamischen<br />
Kompositionen und intensivem<br />
Gesang – meist tieftraurige<br />
Stücke.<br />
www.pilotmusik.de<br />
6 x Warsaw Village<br />
Band | Uprooting<br />
In Amerika nennt man es „New<br />
Folk“, sie selbst betonen die<br />
tranceartigen Rhythmen ihrer<br />
Musik: Was die sechs jungen<br />
Vollblutmusiker aus Polen auf<br />
„Uprooting“, ihrer dritten CD<br />
bieten, ist mit Folk kaum zu<br />
beschreiben. 16 Songs - jeder<br />
interessant, anders, überraschend,<br />
wild. „Woman in hell“ –<br />
polnisch: „Baba w piekle“ zum Beispiel ist ein Song über ein junges<br />
Mädchen, das eines Tages den Teufel trifft und ihn fragt, ob er<br />
sie mit in die Hölle nimmt. Dort bringt sie, das kluge und reine<br />
Mädchen, den Teufel um. Die Warsaw Village Band erzählt<br />
Geschichten zwischen Tradition und Moderne.<br />
www.wvb.terra.pl | www.jaro.de<br />
Frecher Feinripp: Je ein Outfit aus der bruno-banani-Kollektion Frühjahr/Sommer 2005 zu gewinnen
Wolfgang „Wölli“ Rohde trommelte 15 Jahre lang für „Die Toten<br />
Hosen“, jetzt trommelt er für den heimischen musikalischen<br />
Nachwuchs. Dazu hat er sein eigenes Label „Goldene Zeiten“<br />
gegründet und vier junge Bands unter Vertrag genommen. Wir verlosen<br />
je fünf aktuelle CD’s. www.goldene-zeiten-musik.de<br />
CD’s von<br />
Sigma, Cho-Jin,<br />
Warsaw Villlage Band,<br />
Pilot und Capricorn<br />
sowie Bücher<br />
„Die hundert häufigsten<br />
Bewerbungsfehler“ zu<br />
gewinnen!<br />
Die Aufgaben: Die Fragen beantworten,<br />
die Zahlen addieren und<br />
die Lösung an uns: Als Postkarte<br />
an Redaktion handfest,<br />
Niederkasseler Straße 61, 40547<br />
Düsseldorf, per E-Mail an<br />
mail@handfest-online.de oder per<br />
Telefon unter 01803-212127.<br />
Einsendeschluss ist der<br />
31. Dezember 2004.<br />
Vergesst bitte nicht,<br />
euren Wunschgewinn und<br />
eure Adresse anzugeben.<br />
Die Gewinner aus handfest 5/04. Lösung: 301<br />
Je eine handsignierte „Got the noise“ von The Donots<br />
Aileen Deutges, Grefrath-Oedt | Stefan Popp, Bochum | Anja<br />
Broschinski, Lübbenau<br />
Je einen Timer der Bundeszentrale für politische Bildung:<br />
Kaisa Rippl, Wülfrath | Christina Bracht, Salzkotten | Guido Krings,<br />
Selfkant | Jutta Müller, Kaiserslautern | Ina Hütte, Olsberg | Anna<br />
Lesemeister, Disnlaken | Emma Attwood, Aidlingen | Denise Ebers,<br />
Gelsenkirchen | Stefanie Wolf, Altenbeken | Andreas Heier,<br />
Hochdorf<br />
Je einen Tages-Skipass für die Skihalle in Neuss<br />
Annika Firmenich, Köln | Daniela Häfke, Grevenbroich | Karina<br />
Noth, Alpen | Annika Weber, Backnang | Yola-Monique Glitz,<br />
Iserlohn<br />
LanguageMan plus Englisch, das neue elektronische Wörterbuch von<br />
Langenscheidt<br />
Gabriele Krüsmann, Moers | Christopher Schütte, Olsberg/Wulmeringhausen<br />
| Dirk Lepping, Münster | Andreas Aichele, Boll | Ulrike<br />
Hutten, Düsseldorf<br />
Was beschlossen die Staatschefs der sechs verbliebenen Mitglieder<br />
des Militärbündnisses „Warschauer Pakt“ am 31. März 1991?<br />
(03) dessen Auflösung | (18) einen Museumsbesuch | (01) ein Fünf-<br />
Gang-Menü | (22) den Bau der Berliner Mauer<br />
Die Republik der Seychellen liegt östlich von Afrika und nördlich<br />
von Madagaskar im Indischen Ozean. Wie heißt die Hauptstadt des<br />
nur 455 Quadratkilometer großen und aus 115 Inseln bestehenden<br />
Staates?<br />
(12) Emma Lee | (74) Mel C. | (31) Victoria | (77) Mel B.<br />
Er ist Hollywoods berühmtester Tarzan, seine Worte „Ich Tarzan, du<br />
Jane“ sind Legende, er konnte schneller schwimmen, als ein<br />
Krokodil zubeißen kann. Außerdem schwamm er 1924 zu drei und<br />
1928 zu zwei olympischen Goldmedaillen – wer ist der Held des<br />
Dschungels und der Schwimmbecken, nach dem hier gefragt wird?<br />
(23) Mark Spitz | (45) Johnny Weißmuller | (76) Silvester Stallone | (93)<br />
Michael Groß<br />
Welche Partei ist am 29. März 1983 erstmals (die meisten in<br />
Turnschuhen) in den Bundestag eingezogen?<br />
(02) SPD | (63) FDP | (19) Die Grünen | (41) CSU<br />
„Jeszcze Polska nei zgin_a“ – „Noch ist Polen nicht verloren“. So<br />
beginnt der Text, den Józef Wybicki 1797 schrieb. Als was ist dieser<br />
Text seit 1926 bekannt?<br />
(26) Roman: „Krieg und Frieden“ | (41) offizielle polnische Nationalhymne<br />
| (53) Faust, erster Teil | (92) bedeutendste Märchensammlung<br />
der Welt<br />
Galileo Galilei ist 1564 geboren. Der italienische Gelehrte wurde<br />
von der Kirche wegen Ketzerei angeklagt und war zeitlebens ein<br />
Gefangener der Inquisition - weshalb?<br />
(58) er hatte 17 Kinder von 12 Frauen | (61) er spielte das verbotene<br />
Glücksspiel Skat | (37) er sah in der Sonne den Mittelpunkt des<br />
Planetensystems | (78) er trug Ohrringe<br />
Dem Wissenschaftler Ernest Rutherford, der 1908 den Nobelpreis<br />
erhalten hatte, gelang 1910 eine der wichtigsten Entdeckungen der<br />
modernen Physik – welche?<br />
(28) die Formulierung des ersten Lehrbuches | (82) der experimentelle<br />
Nachweis des Atomkerns | (59) die Vorführung des ersten Quantensprungs<br />
| (39) der Dreisatz des Pythagoras<br />
Was wurde am 24. Dezember 1818 im österreichischen Oberdorf an<br />
der Salzach uraufgeführt?<br />
(84) „Das Wunder von Bern“ | (51) „Stille Nacht, Heilige Nacht“ | (45)<br />
„Das Phantom der Oper“ | (29) „Rocky Horror Picture Show“<br />
Wie hieß der Kutter, auf dem kanadische Umweltaktivisten 1971<br />
gewaltfrei gegen US-Amerikanische Atomtests vor Alaska protestierten<br />
und aus dem eine der größten und einflussreichsten<br />
Umweltschutzorganisationen entstanden ist?<br />
(14) „Titanic“ | (21) „Enterprise“ | (33) „Greenpeace“ | (43) „M.S.<br />
Franziska“<br />
Resonanzboden ist ein Begriff aus dem Instrumentenbau vor allem<br />
bei Saiteninstrumenten, Klavieren oder Orgeln. Auf ihn werden die<br />
Schwingungen übertragen - als was fungiert ein Resonanzboden?<br />
(73) Pausenhocker | (54) Luftbefeuchter | (08) Lautsprecher | (83)<br />
Getränkehalter<br />
37
38 Vorschau<br />
„Streich zwei Wünsche –<br />
mir reicht einer“<br />
Friederike Sipp Geburtstag: 7. Februar 1981. Sternzeichen:<br />
Wassermann. Ausbildung: Schauspiel, Gesang, Tanz und Musical<br />
Repertory in der Hamburger Stage School. TV-Rollen vor VL:<br />
„Siska“, „Samt & Seide“, „Forsthaus Falkenau“. Hobbys:<br />
Schwimmen, Fitness, Modern Dance, Musik, Klavier, Saxophon.<br />
Jana Brandner in VL seit: Folge 1.833.<br />
Friederike Sipp spielt seit Folge 1.833 eine der Hauptrollen in der ARD-Daily-Soap „Verbotene Liebe“. Sie ist Jana Brandner. Aber als Star<br />
sieht sie sich überhaupt nicht: „Andere sitzen in ihrem Büro oder stehen vor einer Schulklasse – ich bin nun mal im Fernsehen zu sehen,<br />
stehe in der Öffentlichkeit. Das ist der einzige Unterschied.“ handfest-Redakteur Dieter Müller hat sich mit der 23-jährigen Schauspielerin<br />
in einer Drehpause zum Interview getroffen. Nicht im „No Limits“, sondern in der Studiokantine.<br />
Wie war das, als du dich für die Rolle als Jana Brandner beworben<br />
hast? Warst du aufgeregt beim Casting? Friederike Sipp: Und wie!<br />
Aber ich habe mir natürlich nichts anmerken lassen, sondern habe mich<br />
gegeben, als wäre ich die Coolste überhaupt. Dabei hatte ich gerade<br />
erst die Münchner Schauspielschule abgebrochen, sprang also direkt ins<br />
kalte Wasser.<br />
Kanntest du Verbotene Liebe vorher? Klar. Ich war absoluter Fan. Von<br />
der ersten Folge an habe ich VL geguckt. Aber komischerweise ließ mein<br />
Interesse daran nach, als so viele Neue eingestiegen sind. Und nun bin<br />
ich plötzlich auch eine von den Neuen.<br />
Wie warst du in der Schule? Nie wirklich gut, vor allem aber stinkfaul.<br />
Aber ich habe trotzdem das Abi bestanden – weil ich rechtzeitig aufgewacht<br />
bin.<br />
Aufgewacht? Wann? In der 12. Klasse. Ich hatte schon einmal eine<br />
Klasse wiederholt und wusste: Du musst was tun, sonst fliegst du durchs<br />
Abi! Das habe ich verdammt ernst genommen und monatelang gebüffelt.<br />
Nach dem Abi habe ich im Urlaub in Thailand relaxt und mich<br />
anschließend bei Schauspielschulen beworben.<br />
Wie haben deine Eltern reagiert? Sie fanden gut, dass ich mein Ziel<br />
so hartnäckig verfolgte und haben mich immer unterstützt. Mir war<br />
schon sehr früh klar, dass ich Sängerin oder Schauspielerin werden will.<br />
Jetzt bist du beides – denn du hast mit Freunden eine Band gegründet,<br />
in der du singst. Ist das nur Hobby? Irgendwann wollen wir<br />
schon professionell werden, aber wir werden nichts überstürzen. Wir<br />
haben ja erst zwei eigene Songs, und einen Band-Namen müssen wir<br />
uns auch noch ausdenken.<br />
Ist dein Beruf ein stressiger Beruf? Nein. Wichtig ist, sich die freie<br />
Zeit, die man hat, einfach zu krallen, um zwischendurch immer mal wieder<br />
aufzutanken. Ich verreise zum Beispiel gerne – auch mal spontan.<br />
Zum Beispiel übers Wochenende nach München.<br />
München ist deine Heimat – hängst du noch sehr daran? Ich hänge<br />
sehr an meiner Mutter, die in München lebt. Und natürlich an meinen<br />
Freundinnen. Früher haben wir uns mal eben verabredet, um was zu<br />
kochen und zu chillen. Das geht heute nicht mehr, und das fehlt mir.<br />
Warum bist du weg aus München? Nur wegen der Arbeit. Aber der<br />
Ortswechsel von München nach Köln war das Beste, was mir passieren<br />
konnte. Dadurch bin ich viel selbstständiger geworden. Früher war zum<br />
Beispiel immer jemand für mich da, jetzt muss ich meinen Haushalt<br />
alleine führen – eine ganz wichtige Erfahrung.<br />
Du machst einen glücklichen und zufriedenen Eindruck. Bin ich<br />
auch. Auch wenn mir immer wieder was auffällt, was ich an mir verbessern<br />
muss. Aber stell mir die Frage nach den drei Wünschen und ich sage<br />
dir: Streich zwei, mir reicht einer. Nämlich Zufriedenheit. Zufrieden sein,<br />
heißt glücklich sein. Dazu gehören Familie, Liebe, Gesundheit.<br />
Es geht auf Weihnachten zu. Wie wirst du feiern? Ganz traditionell.<br />
Mit meiner Mutter, meinem Bruder, mit Tante und Omi. Vielleicht kommt<br />
in diesem Jahr auch mein Freund mit nach München. Heiligabend gibt<br />
es gefüllten Truthahn, den meine Mutter und ich zusammen anrichten.<br />
Je älter ich geworden bin, desto wichtiger ist das gemeinsame Essen mit<br />
der Familie und desto unwichtiger die Bescherung. Nach dem Essen<br />
gehen wir ganz brav in die Christmesse und treffen uns hinterher noch<br />
mit vielen Freunden.<br />
Die nächste handfest-Ausgabe erscheint im Januar 2005
Bei Berufsunfähigkeit<br />
kann man sich auf unseren<br />
Job garantiert verlassen.<br />
Gut zu wissen: Es ist unser Job, Sie vor den finanziellen Folgen einer<br />
Berufsunfähigkeit zu schützen. Denn die Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
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Was die IKK sonst noch für dich tun kann, erfährst du unter<br />
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4552255 (6 Cent/Anruf) oder per E-mail unter:<br />
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