Kinder & Jugend
10-kinder-und-jugendbericht_nrw_web_0
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11 Einführung<br />
im September 2015 ihren ersten Familienbericht seit<br />
25 Jahren vorgestellt (vgl. MFKJKS 2015) und dem<br />
Landtag zugeleitet. Er legt nicht nur die gesellschaftliche<br />
Rolle der Familie dar, ihre Bedeutung als Erziehungsund<br />
Bildungsinstanz für <strong>Kinder</strong> und ihre allgemeine<br />
gesellschaftliche Rolle einschließlich der Vielfalt ihrer<br />
Formen, sondern geht auch auf einzelne Leistungen der<br />
<strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfe ein, besonders in Bezug auf die<br />
Förderung der Familie.<br />
Auch die in anderen Berichten der Landesregierung<br />
dargestellten und auf <strong>Kinder</strong> und <strong>Jugend</strong>liche bezugnehmenden<br />
Analysen, Feststellungen und Aussagen,<br />
wie sie z. B. in der kontinuierlichen Sozialbericht erstattung<br />
(vgl. sozialberichte.nrw.de) oder dem Teilhabe- und<br />
Integrationsbericht NRW (vgl. MAIS 2016 – integrationsmonitoring.nrw.de)<br />
etc. getroffen worden sind, werden hier<br />
im Wesentlichen nicht erneut aufgegriffen.<br />
Im Zeitraum der Erstellung des vorliegenden 10. <strong>Kinder</strong>und<br />
<strong>Jugend</strong>berichts der Landesregierung ist die Frage der<br />
Zuwanderung zu einem bestimmenden, wenn nicht dem<br />
bestimmenden Thema der Landespolitik – und damit auch<br />
der <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>politik – geworden. Seit einigen<br />
Jahren ist in NRW ein starker Zuwachs der Zuwanderung<br />
von EU-Bürgerinnen und -Bürgern aus Polen,<br />
Bulgarien und Rumänien sowie aus weiteren Ländern<br />
Südosteuropas (Albanien, Kosovo, Serbien, Mazedonien,<br />
Bosnien und Herzegowina sowie Montenegro) zu<br />
verzeichnen. Mitte 2014 setzte zudem die Zuwanderung<br />
von Menschen aus den Kriegsgebieten vor allem Syriens,<br />
des Iraks und Afghanistans ein. Dieser Bericht greift die<br />
neue Zuwanderung an verschiedenen Stellen auf und legt<br />
die von der Landesregierung ergriffenen und für diesen<br />
Bericht relevanten Maßnahmen zur Integration von neu<br />
zugewanderten <strong>Kinder</strong>n und <strong>Jugend</strong>lichen sowie ihrer<br />
Familien dar. Dabei ist es nicht immer möglich gewesen,<br />
die Zuwanderung nach Nordrhein-Westfalen in allen Fällen<br />
statistisch adäquat abzubilden, da überwiegend keine<br />
verlässlichen amtlichen (Prognose-) Daten – wie z. B. mit<br />
Blick auf die Bevölkerungszahlen – zur Verfügung stehen.<br />
Der Berichtsauftrag umfasst auch die Einbeziehung von<br />
<strong>Kinder</strong>n und <strong>Jugend</strong>lichen. Angesichts der methodischen<br />
Schwierigkeiten, junge Menschen in die Berichterstattung<br />
einzubeziehen, wurde von einer direkten Beteiligung von<br />
<strong>Kinder</strong>n und <strong>Jugend</strong>lichen abgesehen. Aufgenommen<br />
wurden stattdessen Ergebnisse einschlägiger <strong>Jugend</strong>studien<br />
(wie z. B. Maschke/Stecher u.a. 2013, Shell<br />
2015, Krell/Oldemeier 2015) oder empirische Ergebnisse<br />
aus Untersuchungen wie der Medikus-Studie (Grgic/<br />
Züchner 2013) und der AiD:A-Studie (Rauschenbach/Bien<br />
2012). Dieser Bericht speist sich zudem aus Daten der<br />
<strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfestatistik und aus Befunden und<br />
Erkenntnissen der Praxisforschung in Teilbereichen der<br />
<strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfe.<br />
Für ihre Unterstützung bei der Erstellung dieses Berichtes<br />
ist zu danken den zahlreichen Vertreterinnen und<br />
Vertretern der Wohlfahrtsverbände und den landesweiten<br />
Trägerzusammenschlüssen, der <strong>Jugend</strong>verbände,<br />
der offenen <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>arbeit und der<br />
<strong>Jugend</strong>sozialarbeit, der örtlichen <strong>Jugend</strong>ämter und der<br />
Landesjugendämter, die zu ausgewählten Tätigkeitfeldern<br />
und Trägerbereichen im Rahmen besonderer<br />
Fachgespräche zur Verfügung standen. Dank gilt darüber<br />
hinaus der Arbeitsstelle für <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfestatistik<br />
im Forschungsverbund TU Dortmund/DJI e.V. für die<br />
direkte Mitwirkung an der Aufnahme amtlicher Daten aus<br />
der <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfestatistik und den zahlreichen<br />
fachlichen Hinweisen zum Stand der Entwicklungen in<br />
einzelnen Feldern der <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfe in NRW.<br />
Die dadurch zusammengetragenen Informationen zum<br />
Stand der Entwicklungen in der <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfe<br />
wurden ergänzt durch Expertisen zu folgenden Themen<br />
(veröffentlicht unter www.mfkjks.nrw):<br />
• <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfe in der Weiterentwicklung –<br />
Fachliche und strukturelle Herausforderungen vor<br />
dem Hintergrund der Stärkung präventiver Ansätze.<br />
Prof.‘in Dr. Karin Böllert, Universität Münster.<br />
• Hilfen zur Erziehung: Stärkung/Veränderung vorhandener<br />
Leistungs- und Handlungsstrukturen oder<br />
neue Wege durch sozialräumliche Konzepte?<br />
Prof. Dr. Holger Ziegler, Universität Bielefeld.<br />
• Stand und Stellenwert kultureller Bildung als Feld<br />
der <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>arbeit und der Kultur.<br />
Prof. Dr. Werner Thole und Marina Stuckert, Universität<br />
Kassel.<br />
• Teilhabe und soziale Kompetenz durch die Nutzung<br />
von sozialen Netzwerken: Herausforderungen für die<br />
<strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>politik. Prof.‘in Dr. Nadia Kutscher<br />
und Dominik Farrenberg, Universität Vechta.<br />
• Formen der sozialen Arbeit mit <strong>Jugend</strong>lichen unterschiedlicher<br />
sozialer Herkunft und Lebenslagen am<br />
Beispiel von Fanszenen.<br />
Prof. Dr. Jochem Kotthaus und Sven Kathöfer, Hochschule<br />
Dortmund.<br />
• Der Ausbau von Ganztagsschulen und die Rolle außerschulischer<br />
Bildungsakteure – Auswirkungen auf<br />
und Effekte für die <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfe.<br />
Dr. Carola Gröhlich, Institut für soziale Arbeit, Münster.