Kinder & Jugend
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37 Allgemeiner Teil<br />
Eine besonders schwierige Lebenslage für junge Menschen<br />
in diesem Alter ist eine länger als sechs Monate<br />
andauernde Arbeitslosigkeit. Der Anteil an den Arbeitslosen<br />
dieser Altersgruppe mit einer Dauer von mehr als<br />
sechs Monaten lag in NRW in den Jahren 2010 bis 2013<br />
bei rund 31 Prozent (vgl. Pothmann 2014, S.53f).8,3<br />
Prozent der Erwerbspersonen im Alter von 18 und unter 30<br />
Jahren (das entspricht rund 140.000 jungen Erwachsenen)<br />
waren im Jahr 2014 von Erwerbslosigkeit betroffen. Dieser<br />
Anteil ist gegenüber dem Jahr 2010 um 1,7 Prozentpunkte<br />
gesunken, liegt jedoch deutlich höher als die Erwerbslosenquote<br />
insgesamt (5,7 %). Hierbei weisen junge Männer<br />
mit 9,3 Prozent eine höhere Erwerbslosenquote auf als<br />
junge Frauen (7,2%). Rund drei Viertel der 18- bis unter<br />
30-jährigen Erwerbslosen haben den Einstieg in das Erwerbsleben<br />
noch nicht gemeistert und waren bis dato nie<br />
erwerbstätig (vgl. MAIS 2016b, S.326ff).<br />
Zu beachten ist dabei auch, dass sich bei den Heranwachsenden<br />
die soziale Ungleichheit gewissermaßen<br />
fortschreibt. Denn jedes Jahr verlassen <strong>Jugend</strong>liche die<br />
Schule ohne einen Hauptschulabschluss. Für NRW lag<br />
dieser Anteil im Jahr 2014 bei 5,5, im Folgejahr bei 5,3<br />
Prozent. Im Jahr 2015 waren 11.054 junge Menschen betroffen<br />
– 6.462 Jungen und 4.592 Mädchen (vgl. IT NRW<br />
2016). Mehr als die Hälfte dieser <strong>Jugend</strong>lichen erreichte<br />
hingegen einen Abschluss an Förderschulen. All diese<br />
Heranwachsenden haben – wie Hinweise aus der <strong>Jugend</strong>sozialarbeit<br />
zeigen – oftmals nur geringe Chancen, sich<br />
zu verselbstständigen, da sie von der Unterstützung der<br />
Eltern abhängig sind und über längere Zeit auch bleiben<br />
werden.<br />
5. Aufwachsen in der<br />
Mediengesellschaft: Vielfältige<br />
Chancen, aber auch Risiken<br />
Seit Jahren entwickelt sich die Nutzung digitaler Medien<br />
im Alltag von <strong>Kinder</strong>n und <strong>Jugend</strong>lichen dynamisch und<br />
gehört heute zur Normalität. Schon im frühen Kindesalter<br />
erleben <strong>Kinder</strong> diese technische Entwicklung und werden<br />
von ihren Eltern z. T. schon früh in spielerischer Weise an<br />
die Nutzung der Technik herangeführt. Ihre Neugierde im<br />
Umgang mit der Technik, die Entdeckung der Möglichkeiten<br />
und die Faszination der Bilder und Formate eröffnen<br />
für sie den Zugang zur digitalen Medienwelt. Später, vor<br />
allem im frühen <strong>Jugend</strong>alter, werden Möglichkeiten der<br />
Information und Kommunikation, die den digitalen Medien<br />
innewohnen, offensiv genutzt und schnell zum regelhaften<br />
Kommunikationsinstrument.<br />
Abbildung 7: Medienbeschäftigung in der Freizeit 2015, zwölf- bis 19-Jährige <strong>Jugend</strong>liche<br />
Medienbeschäftigung in der Freizeit 2015<br />
Handy/Smartphone<br />
89<br />
5<br />
Internet*<br />
80<br />
12<br />
Fernsehen*<br />
Radio*<br />
MP3<br />
52<br />
56<br />
60<br />
28<br />
20<br />
16<br />
Digitale Fotos machen<br />
27<br />
27<br />
Computer-/Konsolen-/Onlinespiele<br />
Musik-CDs/-kassetten<br />
25<br />
30<br />
22<br />
17<br />
DVD/Video<br />
14<br />
25<br />
Bücher<br />
19<br />
17<br />
Tablet<br />
19<br />
11<br />
täglich<br />
Tageszeitung<br />
14<br />
11<br />
mehrmals pro Woche<br />
Computer (offline)<br />
12<br />
12<br />
Zeitschriften/Magazine<br />
8<br />
11<br />
Tageszeitung (online)<br />
Zeitschriften (online)<br />
Hörspielkassetten/-CDs<br />
6<br />
6<br />
8<br />
9<br />
9<br />
6<br />
Digitale Filme/Videos machen<br />
5<br />
7<br />
E-Books lesen<br />
Kino<br />
3<br />
2<br />
3<br />
0 25 50 75 100<br />
Quelle: JIM 2015, Angaben in Prozent; *egal über welchen Verbreitungsweg<br />
Basis: alle Befragten, n=1.200<br />
(Quelle: mpfs 2015, S.11)