Ausgabe 6/2011 - Webway
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46 NIEDERÖSTERREICH | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN<br />
Marktfahrer fühlen sich<br />
von Gemeinden ausgesackelt<br />
Teure Standgebühren, hohe<br />
Treibstoffpreise und Abgaben sowie<br />
ein unvorteilhaftes Image<br />
machen den rund 650 heimischen<br />
Marktfahrern das Leben schwer.<br />
„Märkte sind nicht in allen Gemeinden<br />
willkommen. Wir wünschen<br />
uns von lokalen Politikern<br />
geringere Marktstandgebühren<br />
und eine bessere Akzeptanz unseres<br />
Berufsstandes“, teilt Gerhard<br />
Lackstätter, Gremialobmann<br />
der niederösterreichischen<br />
Marktfahrer, dem NÖ Wirtschaftspressedienst<br />
mit.<br />
Märkte gibt es das ganz Jahr<br />
Bürgermeister Zeitung 6/<strong>2011</strong><br />
über in den Sommermonaten naturgemäß<br />
mehr als in der kalten<br />
Jahreszeit. In 144 niederösterreichischen<br />
Gemeinden wird allein<br />
im Juni ein Jahrmarkt oder<br />
Kirtag abgehalten. Aber nicht in<br />
allen Ortschaften fühlt sich die<br />
Berufsgruppe der „Marktstandler“<br />
willkommen. Lob zollt Lackstätter<br />
den Gemeinden Neulengbach,<br />
Pernitz, Hollabrunn, Eggenburg<br />
und Krems, die sich den<br />
fahrenden Kaufleuten gegenüber<br />
als besonders gastfreundlich zeigen<br />
würden. Sie verlangen vergleichsweise<br />
geringe Standgebühren,<br />
die zwischen einem und<br />
fünf Euro pro Laufmeter Marktstand<br />
variieren können.<br />
„Wir geben Spesen und Gebühren<br />
nicht an unsere Kunden<br />
weiter. Unsere Stärke sind niedrige<br />
Verkaufspreise. Darum sind<br />
wir vom Wohlwollen der Ortspolitiker<br />
und deren Standplatzforderungen<br />
abhängig“, berichtet<br />
der Kammerfunktionär. Die Konsequenz<br />
sei für seine Berufskollegen<br />
oft fatal. Jene, die sich der<br />
Pensionierung nähern, würden<br />
noch durchhalten. Für jüngere<br />
Mitglieder und Neueinsteiger jedoch<br />
seien die Spesen eine exis -<br />
tenzbedrohende Belastung. Mit<br />
LH Pröll nahm Verleihung der „Goldenen Kelle“ vor<br />
Jahr für Jahr wählen die Leserinnen und Leser der Broschüre „NÖ gestalten“<br />
die Gewinner der „Goldenen Kelle“, des Preises für vorbildliche<br />
Bauten in Niederösterreich. Am 10. Mai nahm Landeshauptmann<br />
Dr. Erwin Pröll in Korneuburg die Verleihung der „Goldenen Kelle<br />
2010“ vor. In den vergangenen Jahren hätten sich die Anforderungen<br />
an Bauwerke sehr verändert, sagte Landeshauptmann Pröll im Gespräch<br />
mit Moderator Peter Madlberger. Die Mobilität sei eine andere<br />
geworden, auch die Familienstrukturen hätten sich gewandelt. Der<br />
Landeshauptmann. „Heimat ist mehr als ein Dach über dem Kopf.<br />
Heimat ist die Summe von Lebensgefühl und Versorgungseinrichtungen,<br />
Heimat ist dort, wo man spürt: Hier bin ich gerne zuhause.“ Gerade<br />
in der raschlebigen Zeit von heute sei es von besonderer Bedeutung,<br />
„in Generationen zu denken und die Augen zu öffnen, dass wir<br />
in Harmonie mit Landschaft und Natur den Menschen wieder mehr<br />
spüren können.“ Es sei wichtig, „dass auch die Generationen nach<br />
uns in Gestaltungsfragen stolz sein können“, so Pröll.<br />
Gewinner<br />
Mit der „Goldenen Kelle 2010“ ausgezeichnet wurden: ein Neubau in<br />
Rohrendorf (Gewinner der Goldenen Kelle: Helga und Josef Rosenberger,<br />
Planer: Arch. DI Christian Mang), ein Neubau in Eichgraben<br />
(Gewinner: Dr. Torsten Kotter, Planer: BM Ing. Gerald Pöchhacker),<br />
ein Neubau in Gaiselberg (Gewinner: Martina und Helmut Aigner,<br />
Planer: Büro Lichtblau und Spindler), ein Umbau in Höflein (Gewinner:<br />
Michaela und Josef Gottschuly, Planer: Arch. DI Matthias Höchsmann<br />
und Andreas Havranek), das Dorfwirtshaus in Aineis (Gewinner:<br />
Dorf-Verein „Ameiserleben“), ein Neubau in Markt Piesting (Gewinner<br />
und gleichzeitig Planer: Arch. DI Peter Schackl) und ein Renovierungsprojekt<br />
in Zellerndorf (Gewinner: Petra und DI Franz Prechtl,<br />
Planer: Arch. DI Martin H. Steiner, Gartenarchitektin: DI Ulli Seher).<br />
dem geleisteten Arbeitseinsatz<br />
könne man laut Lackstätter „keine<br />
Luftsprünge mehr machen.“<br />
Der Marktfahrer ortet auch<br />
noch eine andere Entwicklung,<br />
die seine Berufsgruppe negativ<br />
zu spüren bekommt: „In Gegenden,<br />
wie dem Waldviertel, wo die<br />
Bevölkerung stark überaltert und<br />
weniger Kaufkraft vorhanden ist,<br />
sind Einkäufe am Markt weniger<br />
populär als in anderen Teilen Niederösterreichs.“<br />
Was seine Kunden<br />
dennoch bewegt, einen der<br />
vielen Märkte zu besuchen, ist<br />
dem traditionsbewussten Standesobmann<br />
klar: „Wo sonst noch<br />
bekommt man Bekleidung und<br />
Unterwäsche in seiner beliebten<br />
Größe und Fasson und wo findet<br />
man sonst noch eine so große<br />
Auswahl an Haushaltsgegenständen<br />
wie auf einem Markt?“<br />
Grundsteinlegung für<br />
Erweiterung der IMC<br />
Fachhochschule Krems<br />
Mit 45 Studierenden hat die<br />
IMC Fachhochschule Krems im<br />
Jahr 1994 ihren Anfang genommen,<br />
inzwischen verzeichnet<br />
sie rund 1.800 Studentinnen<br />
und Studenten. Am 16. Juni<br />
wurde mit der Grundsteinlegung<br />
für einen umfangreichen<br />
Erweiterungsbau der nächste<br />
Schritt in der Entwicklung dieser<br />
Einrichtung eingeleitet.<br />
Nach der Fertigstellung sollen<br />
insgesamt rund 2.500 Studierende<br />
in Krems ein ausgezeichnetes<br />
Bildungsangebot vorfinden.<br />
Der neue Zubau am Campus<br />
Krems soll die Studiengänge<br />
der Fachhochschule im Bereich<br />
Gesundheitswissenschaften räumlich<br />
zu einer „School of<br />
Health“ zusammenfassen. Das<br />
Angebot umfasst die Studiengänge<br />
Hebammen, Physiotherapie,<br />
Musiktherapie, Ergotherapie<br />
und Advanced Nursing<br />
Practice. Im Erdgeschoss<br />
des neuen Gebäudes wird ein<br />
multifunktionaler Seminar- und<br />
Veranstaltungsbereich errichtet,<br />
hier können Seminare und<br />
Workshops in Kleingruppen genauso<br />
stattfinden wie Konferenzen,<br />
Symposien und wissenschaftliche<br />
Veranstaltungen mit<br />
bis zu 600 Teilnehmern. Ergänzt<br />
wird die Infrastruktur<br />
durch einen modernen Bürotrakt<br />
für die Verwaltung sowie<br />
Lager- und Technikräume.<br />
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll nahm die Verleihung der „Goldenen Kelle“<br />
vor: Ausgezeichnet wurden unter anderem ein Neubau in Rohrendorf<br />
(Gewinner der Goldenen Kelle: Helga und Josef Rosenberger, Planer: Arch.<br />
DI Christian Mang). Foto: Pfeiffer<br />
Sonderpreis<br />
Einen Sonderpreis erhielt die Gemeinde Spillern für das Freiraum-<br />
Konzept in der Gemeinde, die Planer waren Arch. DI Anita Mayerhofer<br />
und Arch. DI Adolf Wocelka.