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Universitätsklinikum Münster

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<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />

Qualitätsbericht 2005


Qualitätsbericht 2005<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />

Domagkstraße 5<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

www.klinikum.uni-muenster.de


Vorwort<br />

Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,<br />

sehr geehrte Angehörige, liebe Fachkollegen,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

wir freuen uns Ihnen hiermit den Qualitätsbericht des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Münster</strong> für das Jahr 2005 vorzulegen zu können. Er soll<br />

Ihnen einen Überblick über die Vielzahl der Leistungsangebote an unserem<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> geben und Ihnen eine Orientierungshilfe bieten. Sie finden hier eine<br />

Darstellung der Kliniken und Institute des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> mit ihren jeweiligen<br />

Angeboten, sowie Ihren Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern. Wir hoffen, Ihnen<br />

mit unserem Qualitätsbericht 2005 einen hilfreichen Führer durch das <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

<strong>Münster</strong> zu überreichen.<br />

Der finanzielle Druck auf alle Krankenhäuser nimmt unter den veränderten Rahmenbedingungen<br />

im Gesundheitswesen zu. Trotz oder gerade wegen dieser veränderten<br />

Rahmenbedingungen ist es wichtig, eine hohe Versorgungsqualität aufrecht zu erhalten.<br />

Qualität im Leistungsangebot und Qualität in der Versorgung werden aller Voraussicht<br />

nach zunehmend das Entscheidungskriterium bei der Auswahl eines Krankenhauses sein.<br />

Für Sie als zuweisenden Arzt bzw. Sie als Patient, wird es immer wichtiger, das<br />

Krankenhaus nach qualitativen Gesichtspunkten auszuwählen. Der Qualitätsbericht bietet<br />

eine Möglichkeit für diese Auswahl wichtige Informationen über ein Krankenhaus zu<br />

erhalten. So können Sie beispielsweise die Antwort darauf finden, in welchem Krankenhaus<br />

für die Behandlung einer bestimmten Erkrankung besonders viel Erfahrung vorliegt.<br />

Wir sind stolz darauf, Ihnen am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> eine Vielfalt von z.T.<br />

hochspezialisierten Behandlungs- und Untersuchungsmethoden anbieten zu können, in die<br />

auch die neuesten Erkenntnisse der Forschung einfließen. Zum Wohle unserer Patienten<br />

arbeiten hochkompetente Mitarbeiter der verschiedensten Fachrichtungen und Berufsgruppen<br />

intensiv zusammen.<br />

Damit sich unsere Patienten trotz der manchmal verwirrenden Größe und Komplexität<br />

eines <strong>Universitätsklinikum</strong>s gut aufgehoben fühlen, legen wir großen Wert auf<br />

Patientenfreundlichkeit und einen bestmöglichen Service, der unsere Patienten innerhalb<br />

des Hauses führen und stützen kann. Es ist uns wichtig, neben der guten medizinischen<br />

Versorgung ein Umfeld zu schaffen, in dem unsere Patientinnen und Patienten<br />

menschliche Nähe und Zuwendung erfahren. Dabei sind wir dankbar für Ihre Rückmeldungen<br />

und Verbesserungsvorschläge. Sie helfen uns damit, so gut wie möglich auf die<br />

Bedürfnisse unserer Patienten, Zuweiser und Partner im Gesundheitswesen einzugehen.<br />

Bitte scheuen Sie sich nicht, diesbezüglich auch mich als Ärztlichen Direktor des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> direkt anzusprechen.<br />

Prof. Dr. med. Norbert Roeder<br />

Ärztlicher Direktor


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis .........................................................................................3<br />

Abkürzungsverzeichnis .................................................................................6<br />

Einleitung ....................................................................................................12<br />

I. Allgemeine Struktur- und Leistungsdaten des Krankenhauses ................... 14<br />

1. Allgemeine Merkmale des Krankenhauses................................................. 14<br />

Statistische Leistungsdaten der klinische Fachabteilungen........................21<br />

2. Top-30 DRG / Hauptdiagnosen und Behandlungen des<br />

Gesamtkrankenhauses im Jahr 2005 ......................................................... 23<br />

3. Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote am UKM.. 27<br />

3. Apparative Ausstattung und therapeutische Möglichkeiten ........................ 62<br />

II. Klinische Fachabteilungen ............................................................................... 67<br />

Zentrum für Innere Medizin............................................................................... 67<br />

1. Medizinische Klinik und Poliklinik A –Innere Medizin Schwerpunkt<br />

Hämatologie und Internistische Onkologie, Hämostaseologie und<br />

Pneumologie ............................................................................................... 67<br />

2. Medizinische Klinik und Poliklinik B - Innere Medizin Schwerpunkt<br />

Gastroenterologie und Stoffwechselerkrankungen ..................................... 77<br />

3. Medizinische Klinik und Poliklinik C - Innere Medizin Schwerpunkt<br />

Kardiologie und Angiologie ......................................................................... 89<br />

4. Medizinische Klinik und Poliklinik D - Innere Medizin Schwerpunkt Nieren-<br />

und Hochdruckerkrankungen.................................................................... 109<br />

Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin ...................................................... 120<br />

5. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin -<br />

Allgemeine Pädiatrie ................................................................................. 120<br />

6. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Pädiatrische<br />

Hämatologie und Onkologie...................................................................... 138<br />

7. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin -Pädiatrische<br />

Kardiologie ................................................................................................ 146<br />

Zentrum für Chirurgie...................................................................................... 154<br />

8. Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie.................................... 154<br />

9. Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie............................................ 163<br />

10. Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie... 177<br />

11. Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie...................................................... 192<br />

12. Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie ...................... 201<br />

13. Klinik und Poliklinik für Urologie................................................................ 214<br />

Zentrum für Orthopädie................................................................................... 228<br />

14. Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie......................................... 228<br />

15. Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation .......... 235<br />

Zentrum für Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin.......................... 245<br />

17. Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ....................... 245<br />

18. Institut für Reproduktionsmedizin.............................................................. 262<br />

Zentrum für Augenheilkunde und Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde ...... 268<br />

19. Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde............................ 268<br />

20. Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie .............................. 275<br />

21. Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde.................................................... 284<br />

Zentrum für Nervenheilkunde......................................................................... 298<br />

22. Klinik und Poliklinik für Neurologie............................................................ 298<br />

23. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie........................... 307<br />

24. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und<br />

Jugendalters ............................................................................................. 316<br />

25. Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie .................... 325<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 3


Inhaltsverzeichnis<br />

26. Institut für Medizinische Psychologie ........................................................ 333<br />

27. Institut für Experimentelle Epilepsieforschung .......................................... 336<br />

Zentrum für Strahlenmedizin.......................................................................... 338<br />

28. Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin..................................................... 338<br />

29. Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie....................... 352<br />

30. Institut für Klinische Radiologie................................................................. 362<br />

Zentrum für Dermatologie............................................................................... 377<br />

31. Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten ................................................... 377<br />

Zentrum für Anästhesiologie und Laboratoriumsmedizin........................... 389<br />

32. Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin ... 389<br />

33. Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin -<br />

Zentrallaboratorium................................................................................... 402<br />

34. Institut für Transfusionsmedizin ................................................................ 414<br />

Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde............................................ 427<br />

35. Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie.................... 427<br />

36. Poliklinik für Kieferorthopädie ................................................................... 444<br />

37. Poliklinik für Parodontologie...................................................................... 449<br />

38. Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik ......................................................... 455<br />

39. Poliklinik für Zahnerhaltung....................................................................... 463<br />

Zentrum für Vorklinische Medizin .................................................................. 467<br />

40. Institut für Anatomie .................................................................................. 467<br />

41. Institut für Physiologie I - Neurophysiologie.............................................. 469<br />

42. Institut für Physiologie II – Vegetative Physiologie.................................... 473<br />

43. Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie .......................... 477<br />

Zentrum für Theoretische Medizin ................................................................. 480<br />

44. Institut für Medizinische Physik und Biophysik.......................................... 480<br />

45. Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin.............................. 485<br />

Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin I ................................................ 489<br />

46. Institut für Arbeitsmedizin.......................................................................... 489<br />

47. Institut für Humangenetik .......................................................................... 494<br />

48. Institut für Humangenetik / Frauengesundheitsforschung......................... 501<br />

49. Institut für Medizinische Mikrobiologie ...................................................... 504<br />

50. Institut für Hygiene .................................................................................... 512<br />

51. Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik............................ 516<br />

52. Institut für Sportmedizin ............................................................................ 519<br />

53. Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin............................................. 523<br />

Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin II ............................................... 527<br />

54. Institut für Neuropathologie....................................................................... 527<br />

55. Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie ................................................... 530<br />

56. Institut für Rechtsmedizin.......................................................................... 534<br />

Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) ............................. 539<br />

57. Institut für Infektiologie .............................................................................. 539<br />

58. Institut für Zellbiologie ............................................................................... 543<br />

59. Institut für Medizinische Biochemie........................................................... 545<br />

III. Fachabteilungsübergreifende Struktur- und Leistungsdaten des<br />

Krankenhauses...................................................................................................... 548<br />

1. Ambulante Operationen nach § 115 b SGB V .......................................... 548<br />

2. Personalqualifikation im Ärztlichen Dienst ................................................ 553<br />

3. Personalqualifikation im Pflegedienst ....................................................... 554<br />

IV. Qualitätssicherung .......................................................................................... 556<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Disease Management Programmen (DMP).. 557<br />

V. Mindestmengen................................................................................................ 560<br />

Systemteil .................................................................................................562<br />

I. Qualitätspolitik.................................................................................................... 562<br />

II. Qualitätsmanagement und dessen Bewertung .................................................. 565<br />

4 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Inhaltsverzeichnis<br />

III. Qualitätsmanagementprojekte im Berichtszeitraum .......................................... 568<br />

IV. Weitergehende Informationen............................................................................ 573<br />

Adressen ................................................................................................................ 574<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 5


Abkürzungsverzeichnis<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

ADHD /ADS Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung<br />

ADL Activity of daily living (Alltagsaktivität)<br />

ADPKD autosomal dominante polycystische Nierenerkrankung<br />

AFM Atomic Force Mikroskopie (Atomabsorptionsspektralphotometrie)<br />

AG Arbeitsgruppe<br />

AIDS Acquired Immuno Deficiency Syndrome (Erworbenes<br />

Immundefekt-Syndrom)<br />

AK Arbeitskreis<br />

ALL Akute lymphatische Leukämie<br />

AML Akute myeloische Leukämie<br />

AO Approbationsordnung<br />

APD Automatisierte Perritonealdialyse<br />

Apoptose programmierter Zelltod durch genetische Information der<br />

betroffenen Zelle<br />

BÄK Bundesärztekammer<br />

BAL Bronchoalveoläre-Lavage<br />

BG Berufsgenossenschaft<br />

BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

BQS Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung<br />

BSE Bovine Spongiforme Encephalopathie<br />

BVB Besondere Vertragsbedingungen<br />

BZÄK Bundeszahnärztekammer<br />

Ca Carzinom<br />

CAPD Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse<br />

CDC Center for Disease Control and Prevention<br />

CED Chronisch entzündliche Darmerkrankung<br />

CFTR-Protein cystic fibrosis transmembrane conductance regulator protein<br />

CeNTech Interdisziplinäres Zentrum für Nanoanalyse und Nano-Biotechnik<br />

CI Cochlea Implantat<br />

CML Chronisch myeloische Leukämie<br />

CMV Cytomegalie-Virus<br />

CT Computertomographie<br />

CVVH Chronisch veno-venöse Hämofiltration<br />

DAG-KBT Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Knochenmark- und<br />

Blutstammzelltransplantation<br />

6 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Abkürzungsverzeichnis<br />

DAR Deutscher Akkreditierungsrat<br />

DDG Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />

DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

DGK Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und<br />

Kreislaufforschung<br />

DGTI Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Hämatologie<br />

DGZMK Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde<br />

DHPLC Denaturating High Performance Liquid Chromatography<br />

DIN Deutsches Institut fur Normung<br />

DMP Disease Management Programm<br />

DNA Desoxyribonukleinsäure<br />

DRG Diagnosis Related Groups<br />

DSA Digitale Subtraktionsangiographie<br />

E. coli Escherichia coli<br />

EDV Elektronische Datenverarbeitung<br />

EEG Elektroenzephalographie<br />

EFQM European Foundation for Quality Management<br />

EHEC enterohämorrhagische Escherichia coli<br />

EKG Elektrokardiographie<br />

Em Elektronenmikroskopie<br />

EMG Elektro-Myographie<br />

EN Europa Norm<br />

EOG Elektrookulogramm<br />

ERCP Endoskopisch-Retrograde-Pankreatico-Duodenoskopie<br />

ERG Elektroretinogramm<br />

ESWL Extrakorporale Stosswellenlithotrypsie<br />

ETH Eidgenössische Technische Hochschule Zürich<br />

EU Europäische Union<br />

EUS Endosonographie<br />

Fg Fibrinogen<br />

FH Fachhochschule<br />

FISH Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung<br />

FM Fluoreszenz-Mikroskopie<br />

FMP Fluoreszenz-Mikrophotolyse<br />

Fn Fibronektin<br />

FRAP fluorescence recovery after photobleaching<br />

FSB Forschungsstelle Bioethik<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 7


Abkürzungsverzeichnis<br />

GABA Gammaaminobuttersäure (Neurotransmitter)<br />

GDI Gerhard-Domagk-Institut<br />

Genexpression Ausprägungsgrad einer Erbanlage<br />

GI Gastrointestinal<br />

GPOH Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie<br />

HBFG Hochschulbauförderungsgesetz<br />

HDL-Cholesterin High-Density- Lipoprotein-Cholesterin<br />

Heredität Vererbbarkeit<br />

Heterolog Ungleichartig<br />

HIV Human Immunodeficiency Virus (viral verursachtes Immundefekt<br />

Syndrom)<br />

HMSN Hereditäre motorisch-sensorische Neuropathie<br />

HSV Herpes simplex Virus<br />

HUS hämolytisch-urämische Syndrom<br />

HWZ Halbwertzeit<br />

ICD Implantierbarer Cardioverter/Defibrillator<br />

ICSI Intrazytoplasmatische Spermatozoeninjektion<br />

i. d. R. in der Regel<br />

IKR Institut für klinische Radiologie<br />

IMC International Medical College<br />

IMF Innovative Medizinische Forschung<br />

IMIB Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik<br />

IMPB Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />

IMPP Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen<br />

in vitro in einem lebenden Organismus<br />

in vivo außerhalb des lebenden Organismus<br />

IRM Institut für Reproduktionsmedizin<br />

ISO International Organization for Standardization<br />

IVF In-vitro-fertilisation<br />

IZKF Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung<br />

KAS Klinisches Arbeitsplatzsystem<br />

KKS Koordinierungszentrum für Klinische Studien<br />

KMT Knochenmarktransplantation<br />

KRINKO Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention<br />

KV Kassenärztliche Vereinigung<br />

KVWL Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe<br />

LDL-Cholesterin Low-Density- Lipoprotein-Cholesterin<br />

Long-QT- Anfallsweise Auftreten von Herzrasen durch eine<br />

8 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Abkürzungsverzeichnis<br />

Syndrom Erregungsleitungsstörung der Herzkammer<br />

M. Morbus<br />

MIC Minimal-invasive Chirurgie<br />

Migrieren einwandern<br />

MKG-Chirurgie Mund- und Kiefer-Gesichtschirurgie<br />

MMP Matrix-Metalloproteasen<br />

Monogen durch ein Gen bedingt<br />

MRA Magnet-Resonanz-Angiographie<br />

MRS Magnet-Resonanz-Spectroskopie<br />

MRSA Methicillin resistenter Staphylococcus aureus<br />

MRT Magnet-Resonanz-Tomographie<br />

MS Massenspektrometrie<br />

MSCT Mehrschicht-Spiral-Computertomographie<br />

MTA Medizinisch-technische Assistent/In<br />

mtDNA mitochondriale Desoxyribonukleinsäure<br />

MTRA Medizinisch-technische Radiologieassistent/In<br />

m. V. mit Verlegung<br />

Nano ein Milliardstel einer Einheit –Faktor 10 -9<br />

NIH National Institutes of Health<br />

NLG Nervenleitgeschwindigkeit<br />

NO Stickstoffmonoxid<br />

NRW Nordrhein-Westfalen<br />

OA/OÄ Oberarzt/Oberärztin<br />

OEG Opferentschädigungsgesetz<br />

OP Operation<br />

OPS Operationenschlüssel<br />

OSTR optische Einzeltransporter-Registrierung<br />

o.V. ohne Verlegung<br />

PCI Percutane coronare Intervention<br />

PCR Polymerase Chain Reaction (Polymerase Kettenreaktion)<br />

PD Privatdozent<br />

PDM Patienten-Daten-Management<br />

PE Probe-Exzision<br />

Peer Review Qualitätskontrolle durch Fachgruppen<br />

PEG Perkutane endoskopische Gastroduodenoskopie<br />

PET Positronen-Emissions-Tomographie<br />

pH Maß für die Wasserstoffionenkonzentration<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 9


Abkürzungsverzeichnis<br />

PJ Praktisches Jahr<br />

poL problemorientiertes Lernen<br />

PTA Perkutane transluminale Angioplastie<br />

PTCA Perkutane transluminale Coronarangioplastie<br />

QMS Qualitätsmanagementsystem<br />

Redox Status Ladungsverhältnis von Oxidation (Elektronenabgabe) und<br />

Reduktion (Elektronenaufnahme) in Atomen, Ionen und<br />

Molekülen<br />

RIT Radioiodtherapie<br />

RKI Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention<br />

RNA Ribonukleinsäure<br />

RR Blutdruck nach Riva-Rocci [mmHg].<br />

RSM Rastersondenmikroskopie<br />

RT-PCR Real Time Polymerase Chain Reaction<br />

S.aureus Staphylococcus aureus<br />

SARS Severe Acute Respiratory Syndrome (Schweres akutes<br />

Atemnotsyndrom)<br />

SCAMP Scanning Mikrophotolyse<br />

SCV Small Colony Variants<br />

SFB Sonderforschungsbereich<br />

SGB Sozialgesetzbuch<br />

SHT Schädel-Hirn-Trauma<br />

SIDS Sudden infant death syndrome (plötzlicher Säuglingstod)<br />

SIOP Société Internationale d’Oncologie Pediatrique<br />

SNP single nucleotide polymorphismus<br />

SPECT Single Photon Emission Computed Tomography<br />

SPZ Sozialpädiatrisches Zentrum<br />

SS Sommersemester<br />

STIPS Strukturierte therapeutische Intervention für Psychoseerkrankte<br />

Stroke Unit Akutversorgungsstation von Schlaganfällen<br />

TEP Totalendoprothese<br />

TMS Transkranielle Magnetstimulation<br />

TNF Tumornekrosefaktor<br />

TrinkwV Trinkwasserverordnung<br />

UKM <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />

VEGF Vaskulärer Endothelialer Wachstumsfaktor<br />

VEP Visuell evozierte Potentiale<br />

VLDL Very low density lipoproteins<br />

10 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Abkürzungsverzeichnis<br />

WHO World Health Organization (Weltgesundheitsorganisation)<br />

WS Wintersemester<br />

WWU Westfälische Wilhelms-Universität<br />

Y. enterocolitica Yersinia enterocolitica<br />

ZKRD Zentraler Knochenmarkspenderregister Deutschland<br />

ZMBE Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung<br />

ZMK Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

ZNS Zentralnervensystem<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 11


Einleitung<br />

Einleitung<br />

Mit diesem Bericht legt das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> seinen zweiten medizinischen<br />

Qualitätsbericht vor, der die Leistungen des Klinikums unter besonderer Berücksichtigung<br />

des universitären Leistungsspektrums darstellt.<br />

An einem <strong>Universitätsklinikum</strong> ist der Anteil der Patienten, die schwer krank sind oder<br />

ein komplexes Krankheitsbild aufweisen sehr hoch. Gerade diese schwer kranken<br />

Patienten, oder Patienten mit einer seltenen Erkrankung, die in anderen Versorgungsstufen<br />

nicht erfolgreich untersucht und behandelt werden konnten, haben die Hoffnung,<br />

dass ihnen in einem <strong>Universitätsklinikum</strong> geholfen werden kann.<br />

Die Qualität der Untersuchung und Behandlung von Patienten kann und sollte<br />

kontinuierlich verbessert werden. Dies ist der Anspruch des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Münster</strong> und sollte auch der Anspruch eines jeden Gesundheitsdienstleisters sein, der<br />

sich in der heutigen Zeit Qualitätsstandards gegenüber verpflichtet fühlt.<br />

Durch die Entwicklung und Anwendung neuer Untersuchungs- und Behandlungsverfahren<br />

beteiligen sich vor allem universitäre Fachabteilungen an der stetigen<br />

Verbesserung der medizinischen Versorgung. Denn Forschung ist die Basis des<br />

Fortschritts und der Weiterentwicklung in der Medizin.<br />

Der Patient steht im Mittelpunkt aller Prozesse in einem Krankenhaus. In der<br />

komplizierten Dreiecksbeziehung „Patient als Leistungsempfänger“ – „Arzt und<br />

Krankenhaus als Leistungserbringer“ – „Krankenversicherung als Kostenträger“ geht<br />

es primär um die Interessen und Bedürfnisse der Patienten. Medizinische Qualität kann<br />

somit beschreiben werden, inwieweit Erwartungen und Wünsche der Patienten erfüllt<br />

werden, technische und klinische Handlungen zu einer Verbesserung des<br />

Krankheitszustandes beitragen und die hierzu benötigten finanziellen Mittel sinnvoll<br />

und effizient eingesetzt werden.<br />

Ein Weg, den hohen Anforderungen, die wir an die Qualität unserer Leistungen stellen,<br />

gerecht zu werden, ist die Einführung eines umfassenden Qualitätsmanagementsystems.<br />

Qualitätsmanagement als Management- und Steuerungsinstrument umfasst alle<br />

Tätigkeiten, die sich mit der Planung, Kontrolle, Sicherung und Verbesserung von<br />

12 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Einleitung<br />

Qualität beschäftigen. Ziel eines Qualitätsmanagement ist es, die Leistungen des<br />

Gesamtsystems auf ein höheres Qualitätsniveau zu versetzen. Qualitätsmanagement<br />

zielt aber nicht nur auf die fortwährende Verbesserung der Qualität medizinischer<br />

Leistungen ab, sondern auch auf die Bereitstellung von Daten und Argumenten, die<br />

eine sinnvolle Verteilung der begrenzten finanziellen Ressourcen im Krankenhaus zum<br />

Wohle der Patienten ermöglichen.<br />

Das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> führt ein umfassendes Qualitätsmanagement ein,<br />

wesentliche Schritte sind bereits erfolgt. Der Veränderungsprozess erfordert eine<br />

Überprüfung und Reorganisation aller Prozesse. Die Standardisierung von Prozessen<br />

bei der Erbringung häufiger Leistungen sichert die Qualität und verbessert langfristig<br />

die Kostenstruktur.<br />

Mit dem vorliegenden Qualitätsbericht 2005 wollen wir den 2004 begonnenen Weg<br />

fortsetzen, unsere Qualität der interessierten Öffentlichkeit näher zu bringen.<br />

Das <strong>Universitätsklinikum</strong> nimmt neben der Krankenversorgung einschließlich der<br />

Hochleistungsmedizin auch Aufgaben in der Lehre und Forschung wahr. Dabei wird<br />

eine Verbindung der Krankenversorgung mit der Forschung und Lehre hergestellt.<br />

Beispielhaft kann hier das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung genannt<br />

werden, dass unter dem fachübergreifenden Leitthema „Die chronische Krankheit“<br />

forscht.<br />

Im Bereich der Forschung nimmt das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> einen herausragenden<br />

Platz ein und ist international und national bekannt. Die gesetzlichen<br />

Vorgaben des Qualitätsberichtes berücksichtigen diesen Aspekt nicht. Deshalb<br />

veröffentlicht das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> zusätzlich diesen erweiterten<br />

Qualitätsbericht, in dem auch die Institute des <strong>Universitätsklinikum</strong>s dargestellt werden,<br />

sowie die Forschungsprojekte und Forschungsergebnisse der einzelnen Kliniken und<br />

Institute und die Beteilungen an der Lehre. Dieser umfassende Qualitätsbericht kann<br />

unter der Webadresse des Klinikums www.klinikum.uni-muenster.de eingesehen<br />

werden.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 13


Allgemeine Merkmale des Krankenhauses<br />

I. Allgemeine Struktur- und Leistungsdaten des<br />

Krankenhauses<br />

1. Allgemeine Merkmale des Krankenhauses<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />

Domagkstraße 5<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

www.klinikum.uni-muenster.de<br />

Institutionskennzeichen des Krankenhauses<br />

260550131<br />

Name des Krankenhausträgers<br />

Bundesland Nordrhein-Westfalen<br />

Anzahl der belegbaren Betten im gesamten Krankenhaus nach § 108/109<br />

SGB V<br />

1.303<br />

Gesamtzahl der im abgelaufenen Kalenderjahr behandelten Patienten:<br />

Stationäre Patienten: 51.425<br />

Ambulante Patienten:<br />

Medizinische Polikliniken: 381.541<br />

Zahnmedizinische Polikliniken: 37.925<br />

14 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Organisation der Verwaltung<br />

Organisation der Verwaltung des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />

Die Organe des <strong>Universitätsklinikum</strong>s sind der Aufsichtsrat und der Vorstand.<br />

Dem Vorstand obliegt die Leitung des <strong>Universitätsklinikum</strong>s, während der<br />

Aufsichtsrat die betrieblichen Ziele des <strong>Universitätsklinikum</strong>s festlegt und die<br />

Geschäftsführung des Vorstands überwacht; außergewöhnliche, über den<br />

Rahmen des laufenden Geschäftsbetriebes hinausgehende Rechtsgeschäfte,<br />

Maßnahmen und Regelungen bedürfen seiner Zustimmung.<br />

Dem Vorstand gehörten im Jahre 2005 an:<br />

� Univ.-Prof. Dr. Dr. med. W. J. Kox, MBA, FRCP,<br />

� Univ.-Prof. Dr. med. Volker Arolt, Stellvertretender<br />

Ärztlicher Direktor,<br />

� Dr. h. c. Manfred Gotthardt, Kaufmännischer Direktor,<br />

� Michael Rentmeister, Pflegedirektor,<br />

� Univ.-Prof. Dr. med. Heribert Jürgens, Dekan der Medizinischen<br />

Fakultät<br />

Stabsstellen des Vorstands im Jahre 2005<br />

� Stabsstelle Medizincontrolling<br />

Leiter: Prof. Dr. med. Norbert Roeder<br />

� Stabsstelle IT-Servicezentrum<br />

Leiter: Peter Hahn<br />

� OP-Koordination<br />

Angelika Schröer (Leiterin des Bereichs Pflege)<br />

Prof. Dr. med. Hans-Georg Bone (ärztlicher OP-Koordinator)<br />

Zentrale Einrichtungen im Jahre 2005<br />

� Zentrale Fotoabteilung<br />

Leiter: Thomas Terrahe<br />

� Gemeinsam zu nutzende Einrichtungen des zentralen<br />

Operationsbereiches<br />

Leiter: Univ.-Prof. Dr. med. Hugo Karel Van Aken<br />

� Gemeinsam zu nutzende Einrichtungen der zentralen Physikalischen<br />

Therapie<br />

Ärztlicher Leiter: Univ.-Prof. Dr. Dr. med. Wolfgang J. Kox<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 15


Organisation der Verwaltung<br />

Stabstellen des Kaufmännischen Direktors<br />

� Arbeitsmedizinischer und Sicherheitstechnischer Dienst<br />

Leiter: Dr. med. Peter Czeschinski; Dr. med. Christoph Saße<br />

� Interne Revision und Betriebsberatung<br />

Leiterin: Gabriele Akens-Fries<br />

� Kultur, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit<br />

Leiter: Christian Heeck; Anna Wiesmann; Jutta Reising<br />

Dezernate<br />

1. Dezernat 01 Personal. Leiterin: C. Dutschmann<br />

2. Dezernat 02 Finanzen. Leiter H. Lambrecht<br />

3. Dezernat 03 Wirtschaft. Leiter: T. Lüchtefeld<br />

4. Dezernat 04 Technik. Leiter: D Goossens<br />

5. Dezernat 05 Justiziariat. Leiterin D.Kreuznacht<br />

6. Dezernat 06 Liegendschaften kommis.Leiter: G. Schoon<br />

16 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Zentren und Abteilungen<br />

Übersicht über die Kliniken und Institute des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Münster</strong><br />

Zentrum für Innere Medizin<br />

Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang E. Berdel<br />

Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Wolfram Domschke; FACG, FRCP<br />

Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Günter Breithardt<br />

Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hermann-Joseph Pavenstädt<br />

Zentrum für Chirurgie<br />

Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Norbert Senninger, FACS<br />

Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Michael J. Raschke<br />

Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans H. Scheld<br />

Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />

Leitende Ärztin: Dr. med. Kerstin Lohse<br />

Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hansdetlef Wassmann<br />

Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Lothar Hertle<br />

Zentrum für Kinderheilkunde<br />

Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Kinderheilkunde -<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Erik Harms<br />

Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Schwerpunkt Pädiatrische<br />

Kardiologie – Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Johannes Vogt<br />

Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Schwerpunkt Pädiatrische<br />

Hämatologie / Onkologie -<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Heribert Jürgens<br />

Zentrum für Dermatologie<br />

Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten - Allgemeine Dermatologie und Venerologie-<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Thomas A. Luger<br />

Institut für Experimentelle Dermatologie<br />

Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Johannes Roth<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 17


Zentren und Abteilungen<br />

Zentrum für Anästhesiologie und Laboratoriumsmedizin<br />

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hugo Van Aken, FRCA, FANZCA<br />

Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin - Zentrallaboratorium -<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Gerd Assmann, FRCP<br />

Institut für Transfusionsmedizin<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Walter Sibrowski<br />

Zentrum für Strahlenmedizin<br />

Institut für Klinische Radiologie - Röntgendiagnostik -<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Walter L. Heindel<br />

Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie -<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Normann Willich<br />

Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Otmar Schober<br />

Zentrum für Nervenheilkunde<br />

Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Erich Bernd Ringelstein<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Volker Arolt<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Tilman Fürniss<br />

Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Gereon Heuft<br />

Institut für Medizinische Psychologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Dipl.-Psych. Fritz A. Muthny<br />

Institut für Experimentelle Epilepsieforschung<br />

Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Hans-Christian Pape<br />

Zentrum für Augenheilkunde und Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Holger Busse<br />

Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Stoll<br />

Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. Antoinette G. Dinnesen<br />

Institut für Biomagnetismus und Biosignalanalyse<br />

Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christo Pantev<br />

18 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Zentrum für Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin<br />

Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Ludwig Kiesel<br />

Institut für Reproduktionsmedizin<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Eberhard Nieschlag, FRCP<br />

Zentrum für Orthopädie (Hüfferstiftung)<br />

Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Winfried Winkelmann<br />

Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans Henning Wetz<br />

Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer-Gesichtschirurgie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. h. c. Ulrich Klaus Joos<br />

Poliklinik für Kieferorthopädie<br />

Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. dent. Ulrike Ehmer<br />

Poliklinik für Parodontologie<br />

Komm. Geschäftsführender Leiter: Univ.-Prof. Dr. med. Dag Harmsen<br />

Komm. Klinischer Leiter: Priv.-Doz. Dr. med. dent. Benjamin Ehmke<br />

Poliklinik für Zahnerhaltung<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. dent. Klaus Ott<br />

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Friedhelm Bollmann<br />

Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE)<br />

Institut für Molekulare Virologie<br />

Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Stephan Ludwig<br />

Zentren und Abteilungen<br />

Institut für Infektiologie<br />

Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dipl.-Chemiker Dr. rer. nat. M. Alexander Schmidt<br />

Institut für Experimentelle Pathologie<br />

Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. phil. nat. Jürgen Brosius<br />

Institut für Zellbiologie<br />

Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dipl.-Biochemiker Dr. rer. nat. Dietmar Vestweber<br />

Institut für Medizinische Biochemie<br />

Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Volker Gerke<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 19


Zentren und Abteilungen<br />

Zentrum für Vorklinische Medizin<br />

Institut für Anatomie -<br />

Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Reinhard Hildebrand<br />

Institut für Physiologie I - Neurophysiologie –<br />

Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Hans-Christian Pape<br />

Institut für Physiologie II - Vegetative Physiologie –<br />

Geschäftsf: Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans Oberleithner<br />

Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie<br />

Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. phil. Peter Bruckner<br />

Zentrum für Theoretische Medizin<br />

Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />

Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Rudolf Reichelt<br />

Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin<br />

Geschäftsf. Direktorin: Univ.-Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert<br />

Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin I<br />

Institut für Arbeitsmedizin<br />

Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. Ute Witting<br />

Institut für Humangenetik<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen Horst<br />

Institut für Humangenetik / Frauengesundheitsforschung<br />

Direktorin: Univ.-Prof. Dr. rer. Soz. Irmgard Nippert<br />

Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Georg Peters<br />

Institut für Hygiene<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Helge Karch<br />

Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik<br />

Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. pol. Wolfgang Köpcke<br />

Institut für Sportmedizin<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Völker<br />

Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich Keil<br />

Institut für Neuropathologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Werner Paulus<br />

Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Werner Böcker<br />

Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin II<br />

Institut für Pharmakologie und Toxikologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Wilhelm Schmitz<br />

Institut für Rechtsmedizin<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Bernd Brinkmann<br />

20 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinische Fachabteilungen<br />

Statistische Leistungsdaten der klinische Fachabteilungen<br />

Schlüssel<br />

nach<br />

§ 301<br />

SGB V<br />

Name der Klinik Zahl<br />

der<br />

Ist-<br />

Betten<br />

0100 Medizinische Klinik D - Innere Medizin<br />

Schwerpunkt Nieren- und<br />

Hochdruckerkrankungen<br />

0300 Medizinische Klinik C - Innere Medizin<br />

Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie<br />

0500 Medizinische Klinik A - Innere Medizin<br />

Schwerpunkt Hämatologie und<br />

Internistische Onkologie<br />

0700 Medizinische Klinik B - Innere Medizin<br />

Schwerpunkt Gastroenterologie und<br />

Stoffwechselerkrankungen<br />

1000 Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine<br />

Pädiatrie<br />

1005 Kinder- und Jugendmedizin - Schwerpunkt<br />

Hämatologie und Onkologie<br />

1100 Kinder- und Jugendmedizin - Schwerpunkt<br />

Kardiologie<br />

Anzahl<br />

stationäre<br />

Patienten<br />

Anzahl<br />

Patienten<br />

Poliklink /<br />

Ambulanz<br />

53 5.186 4.442<br />

68 3.443 5.784<br />

71 1.627 4.593<br />

72 2.474 7.359<br />

94 3.020 10.580<br />

22 1.165 3.413<br />

22 524 2.302<br />

1300 Kinder- und Neugeborenenchirurgie 26 666 2.837<br />

1500 Allgemeine Chirurgie 73 2.017 5.686<br />

1600 Unfall-, Hand- und<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

52 2.527 7.062<br />

1700 Neurochirurgie 36 1.348 4.822<br />

2100 Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie 52 2.044 513<br />

2200 Urologie 33 1.873 6.782<br />

2300 Allgemeine Orthopädie 94 2.829 10.600<br />

2315 Technische Orthopädie und Rehabilitation 38 546 2.841<br />

2400 Frauenheilkunde und Geburtshilfe 52 2.076 10.081<br />

2600 Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde 67 3.288 10.459<br />

2600 Phoniatrie und Pädaudiologie - 1.958<br />

(teilstationär)<br />

2.264<br />

2700 Augenheilkunde 37 2.936 11.996<br />

2800 Neurologie 70 2.620 8.499<br />

2900 Psychiatrie und Psychotherapie 90 628 2.918<br />

3000 Kinder- und Jugendpsychiatrie 18 64 1.378<br />

3100 Psychosomatik/Psychotherapie 14 88 1.887<br />

3200 Nuklearmedizin 12 1.028 7.685<br />

3300 Strahlentherapie - Radioonkologie 20 615 8.424<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 21


Klinische Fachabteilungen<br />

3400 Klinik für Hauterkrankungen 53 2.636 17.091<br />

3500 Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie 28 1.435 2.090<br />

3600 Anästhesiologie und operative<br />

Intensivmedizin<br />

35 2.682 2.976<br />

3751 Institut für Klinische Radiologie 1 40 84.942<br />

3700 Zentrallaboratorium - - 63.050<br />

3700 Institut für Transfusionsmedizin - - 63.311<br />

3700 Poliklinik für Kieferorthopädie - -<br />

3700 Poliklinik für Parodontologie - -<br />

3700 Poliklinik für Zahnerhaltung - -<br />

3700 Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik - -<br />

Gesamt 1.377 50.574 381.541<br />

22 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


TOP-30 Hauptdiagnosen<br />

2. Top-30 DRG / Hauptdiagnosen und Behandlungen des<br />

Gesamtkrankenhauses im Jahr 2005<br />

Erklärung DRG<br />

DRG bedeutet „Diagnoses-Related Groups“ und bezeichnet eine Familie von<br />

medizinischen Klassifikationssystemen, z.B. Erkrankungen des Nervensystems,<br />

Erkrankungen der Atmungsorgane oder Erkrankungen des Kreislaufsystems. Die<br />

DRG-Fallgruppen teilen alle stationären und teilstationären Krankenhausfälle in<br />

medizinisch sinnvolle und nach ökonomischem Aufwand vergleichbare DRG-<br />

Gruppen ein. Dabei stehen der Ressourcenverbrauch (z.B. Sachmittel,<br />

Medikamente) und der damit verbundene ökonomische Aufwand bei der<br />

Einteilung der diagnosebezogenen Fallgruppen im Vordergrund. Die Zuweisung<br />

zu einer DRG erfolgt über verschiedene Parameter. Hierzu gehören die<br />

Hauptdiagnose, durchgeführte Prozeduren (z.B. Operationen, aufwändige<br />

diagnostische oder therapeutische Leistungen) und die Schweregradeinstufung<br />

durch eventuell vorhandene Nebendiagnosen. Auch das Alter, besonders<br />

aufwändige Behandlungen wie z.B. eine Langzeitbeatmung oder<br />

Chemotherapien können Auswirkung auf die Zuweisung einer DRG haben. Für<br />

die Festlegung der Hauptdiagnosen bzw. Prozeduren stehen entsprechende<br />

Kataloge zur Verfügung. Die Hauptdiagnosen werden nach einer internationalen<br />

Klassifikation der Krankheiten (ICD-Schlüssel nach dem Sozialgesetzbuch V)<br />

und die Prozeduren nach dem Operationen–Schlüssel (OPS-Schlüssel nach dem<br />

Sozialgesetzbuch V) verschlüsselt.<br />

Datengrundlage der aufgeführten Leistungszahlen<br />

Für den vorliegenden Qualitätsbericht sind die Eingaben und Verschlüsselungen<br />

der Hauptdiagnosen, Prozeduren und Schweregradeinteilung der stationär<br />

behandelteten Patienten Grundlage der aufgeführten Leistungsdaten. Dabei ist<br />

zu beachten, dass die im Qualitätsbericht aufgeführte Anzahl von<br />

Untersuchungen, z.B. Ultraschalluntersuchungen, nur die Anzahl der im<br />

Computersystem verschlüsselten und erfassten Untersuchungen bei stationär<br />

behandelten Patienten wiedergeben, jedoch nicht die tatsächliche Anzahl der<br />

durchgeführten Untersuchungen, z.B. Mehrfachuntersuchungen bei einem<br />

Patienten oder ambulante Untersuchungen. Die ambulanten Untersuchungen<br />

werden pauschal abgerechnet, so dass die einzelnen Leistungen nur teilweise<br />

verschlüsselt und erfasst werden.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 23


TOP-30 Hauptdiagnosen<br />

TOP 30-DRG aller stationären Patienten im Berichtsjahr 2005<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Invasive kardiologische Diagnostik außer bei akutem<br />

Myokardinfarkt, mit komplexem Eingriff, mit äußerst schweren<br />

F49 Begleiterkrankungen 866<br />

2<br />

Operationen an Nasennebenhöhlen, Mastoid, komplexe Eingriffe<br />

am Mittelohr und andere Operationen an den Speicheldrüsen, Alter<br />

D06 < 16 Jahre 762<br />

3 J66 Mäßig schwere Hauterkrankungen 738<br />

4<br />

Strahlentherapie bei endokrinen, Ernährungs- und<br />

K15 Stoffwechselkrankheiten 734<br />

5<br />

Neugeborenes, Aufnahmegewicht > 2499 g ohne signifikante<br />

operative-Prozeduren, ohne Beatmung > 95 Stunden, mit mehreren<br />

P67 schweren Begleiterkrankungen 585<br />

6<br />

Bösartige Neubildung des Bindegewebes einschließlich<br />

pathologischer Fraktur, Alter < 17 Jahre oder mit äußerst schweren<br />

I65 Begleiterkrankungen 584<br />

7<br />

Tonsillektomie außer bei bösartiger Neubildung oder verschiedene<br />

Operationen an Ohr, Nase, Mund und Hals ohne äußerst schwere<br />

D30 Begleiterkrankungen, mit aufwändigem Eingriff 571<br />

8<br />

Apoplexie mit Beatmung > 95 und < 178 Stunden oder mit<br />

intrakranieller Blutung und neurologischer Komplexbehandlung des<br />

B70 akuten Schlaganfalls, mehr als 72 Stunden 530<br />

9 R61 Lymphom und nicht akute Leukämie, mit Sepsis 525<br />

10<br />

Krampfanfälle mit äußerst schweren Begleiterkrankungen, Alter <<br />

B76 18 Jahre 518<br />

11<br />

Nicht operativ behandelte Erkrankungen und Verletzungen im<br />

Wirbelsäulenbereich, Alter > 55 Jahre oder mit äußerst schweren<br />

I68 oder schweren Begleiterkrankungen, mit komplexer Diagnose 468<br />

12<br />

Koronare Bypass-Operation ohne invasive kardiologische<br />

F32 Diagnostik, ohne komplizierende Prozeduren, ohne Karotiseingriff 465<br />

13 J67 Leichte bis moderate Hauterkrankungen mit Begleiterkrankungen 373<br />

14<br />

Vaginale Entbindung mit mehreren komplizierenden Diagnosen,<br />

mindestens eine schwer, Schwangerschaftsdauer bis 33 vollendete<br />

O60 Wochen 363<br />

15 L62 Neubildungen der Harnorgane 329<br />

16<br />

Operationen an Hüftgelenk und Femur mit Mehrfacheingriff, mit<br />

komplexer Prozedur oder Diagnose und mit äußerst schweren<br />

I08 Begleiterkrankungen 328<br />

17 C13 Operationen an Tränendrüse und Tränenwegen 326<br />

18 I32 Komplexe Operationen an Handgelenk und Hand 320<br />

19<br />

Komplexe therapeutische ERCP mit äußerst schweren<br />

H41 Begleiterkrankungen 315<br />

20<br />

Operationen bei Glaukom mit extrakapsulärer Extraktion der Linse<br />

C07 (ECCE) und andere Operationen an der Retina 311<br />

21<br />

Operationen an Kornea, Sklera und Konjunktiva und Operationen<br />

am Augenlid oder verschiedene Operationen an der Linse, Alter <<br />

C20 16 Jahre 300<br />

22<br />

Dakryozystorhinostomie (Operationen an der Tränendrüse oder den<br />

C05 Tränenwegen des Auges) 289<br />

23<br />

Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Intervention mit<br />

F57 äußerst schweren Begleiterkrankungen 282<br />

24<br />

Degenerative Krankheiten des Nervensystems bei Morbus<br />

Parkinson mit äußerst schweren oder schweren<br />

B67 Begleiterkrankungen 253<br />

25 R60 Akute myeloische Leukämie mit hochkomplexer Chemotherapie 247<br />

24 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


TOP-30 Hauptdiagnosen<br />

26<br />

Andere ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie oder Wechsel<br />

F26 eines Herzschrittmachers, Mehrkammersystem 247<br />

27<br />

Koloskopie mit äußerst schweren oder schweren<br />

G48 Begleiterkrankungen oder komplizierendem Eingriff 243<br />

28<br />

Erkrankungen der Leber außer bösartige Neubildung, Leberzirrhose<br />

und bestimmte nichtinfektiöse Hepatitiden, mit komplexer Diagnose<br />

H63 und äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen 241<br />

29 D37 Sehr komplexe Operationen an der Nase 240<br />

30 C10 Operationen an den Augenmuskeln mit erhöhtem Aufwand 234<br />

Die 30 häufigsten Hauptdiagnosen aller stationären Patienten im<br />

Berichtsjahr 2005<br />

Rang ICD-10<br />

Anzahl<br />

Titel<br />

Patienten<br />

1 I25 Chronische ischämische Herzkrankheit 1.358<br />

2 E05 Hyperthyreose [Thyreotoxikose] 547<br />

3 H04 Affektionen des Tränenapparates 493<br />

4 G40 Epilepsie 476<br />

5 I63 Hirninfarkt 455<br />

6 I47 Paroxysmale Tachykardie 436<br />

7 S02 Fraktur des Schädels und der Gesichtsschädelknochen 428<br />

8 I20 Angina pectoris 415<br />

9 C91 Lymphatische Leukämie 414<br />

10<br />

Bösartige Neubildung des Knochens und des<br />

C40 Gelenkknorpels der Extremitäten 398<br />

11 I21 Akuter Myokardinfarkt 389<br />

12 I48 Vorhofflattern und Vorhofflimmern 373<br />

13<br />

Komplikationen durch orthopädische Endoprothesen,<br />

T84 Implantate oder Transplantate 359<br />

14 C67 Bösartige Neubildung der Harnblase 347<br />

15 C61 Bösartige Neubildung der Prostata 347<br />

16 C92 Myeloische Leukämie 337<br />

17 J32 Chronische Sinusitis 333<br />

18 M51 Bandscheibenschäden 327<br />

19 I50 Herzinsuffizienz 301<br />

20 C73 Bösartige Neubildung der Schilddrüse 295<br />

21 C43 Bösartiges Melanom der Haut 284<br />

22 G47 Schlafstörungen 282<br />

23 H35 Affektionen der Netzhaut 255<br />

24 H33 Netzhautablösung und Netzhautriss 237<br />

25 C50 Bösartige Neubildung der Brustdrüse [Mamma] 236<br />

26<br />

Dentofaziale Anomalien [einschließlich fehlerhafter<br />

K07 Okklusion] 234<br />

27 H50 Strabismus 229<br />

28 J34 Krankheiten der Nase und der Nasennebenhöhlen 229<br />

29 Z38 Lebendgeborene nach dem Geburtsort 228<br />

30<br />

Bösartige Neubildung der Niere, ausgenommen<br />

C64 Nierenbecken 224<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 25


TOP-30 Prozeduren<br />

Die 30 häufigsten Untersuchungen und Behandlungen aller stationären<br />

Patienten im Berichtsjahr 2005<br />

OPS-301<br />

Anzahl<br />

Rang<br />

Behandlungen<br />

Patienten<br />

1<br />

3-008 /<br />

3-009 Sonographie des Oberbauchs / Abdomens<br />

Transfusion von Vollblut, Erythrozytenkonzentrat und<br />

8180<br />

2 8-800 Thrombozytenkonzentrat 5509<br />

3 8-522 Hochvoltstrahlentherapie 5351<br />

4 3-200 Native Computertomographie des Schädels 4095<br />

5 8-854 Hämodialyse 3948<br />

6 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 3760<br />

7 3-00c Sonographie des kleinen Beckens und der Leistenregion 3394<br />

8 1-632 Diagnostische Ösophagogastroduodenoskopie 3328<br />

9 3-00a Sonographie des Magen-Darm-Traktes, hochauflösend 3101<br />

10 1-275 Transarterielle Linksherz-Katheteruntersuchung 2671<br />

11 1-207 Elektroenzephalographie (EEG) 2651<br />

12 8-900 Intravenöse Anästhesie 2330<br />

13 8-919 Komplexe Akutschmerzbehandlung<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung<br />

2203<br />

14 8-931 des zentralen Venendruckes 2160<br />

15 3-225 Computertomographie des Abdomens mit Kontrastmittel 2153<br />

16 3-222 Computertomographie des Thorax mit Kontrastmittel 2138<br />

17 8-980 Intensivmedizinische Komplexbehandlung (Basisprozedur) 1799<br />

18 1-268 Kardiales Mapping 1704<br />

19 3-023 Transthorakale Echokardiographie mit Duplexsonographie 1688<br />

20 1-710 Ganzkörperplethysmographie (Lungenfunktionsdiagnosik)<br />

Perkutan-transluminale Gefäßintervention an Herz und<br />

1581<br />

21 8-837 Koronargefäßen 1568<br />

22 8-910 Epidurale Injektion und Infusion zur Schmerztherapie<br />

Magnetresonanztomographie des Schädels mit<br />

1543<br />

23 3-820 Kontrastmittel 1464<br />

24 3-800 Native Magnetresonanztomographie des Schädels 1380<br />

25 5-361 Anlegen eines aortokoronaren Bypass<br />

Transfusion von Plasma und Plasmabestandteilen und<br />

1286<br />

26 8-810 gentechnisch hergestellten Plasmaproteinen 1252<br />

27 1-650 Diagnostische Koloskopie<br />

Operativer äußerer Kreislauf (bei Anwendung der Herz-<br />

1234<br />

28 8-851 Lungen-Maschine) 1226<br />

29 3-220 Computertomographie des Schädels mit Kontrastmittel 1156<br />

30 3-052 Transösophageale Echokardiographie [TEE] 1145<br />

26 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />

3. Besondere Versorgungsschwerpunkte und<br />

Leistungsangebote am UKM<br />

Zentrum für Innere Medizin<br />

Tumorzentrum<br />

� Interdisziplinäre Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen, z.B.<br />

Leukämien (Blutkrebs), Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) und alle soliden<br />

Tumoren<br />

Knochenmarktransplantationszentrum<br />

� Durchführung einer Hochdosischemotherapie mit nachfolgender autologer<br />

(Eigenspende) oder allogener (Fremdspende) Stammzelltransplantation<br />

Gastroenterologie (Magen- Darmerkrankungen)<br />

� Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, des<br />

Dünn- und Dickdarms, Lebererkrankungen, Erkrankungen der Gallenblase, der<br />

Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse<br />

Endokrinologie und Diabetologie (Stoffwechselerkrankungen)<br />

� Diabetes mellitus und sämtlichen Folgeerkrankungen,<br />

� Schilddrüsenkrankheiten und Nebenschilddrüsenerkrankungen.<br />

� Pubertäts- und Fertilitätsstörungen,<br />

� Erkrankungen der Nebenniere und<br />

� Krankheiten des Knochenstoffwechsels<br />

� Diagnostik und Therapie der Tumoren der Hirnanhangsdrüse<br />

Rheumatologie und klinische Immunologie (Autoimmunerkrankungen)<br />

� Entzündungs- und Verschleißerkrankungen der Muskeln, Gelenke und<br />

Wirbelsäule<br />

� chronische Entzündungen des Bindegewebes<br />

Infektiologie<br />

� schwere Infektionskrankheiten (z.B. Lungenentzündungen, Sepsis,<br />

Tuberkulose), Infektionen bei immungeschwächten Patienten<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 27


Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />

Pneumologie (Lungenerkrankungen)<br />

� Diagnostik und Therapie von Lungenerkrankungen jeder Genese (z.B. Asthma<br />

bronchiale, chronisch-obstruktive Bronchitis, infektiöse und nicht-infektiose<br />

Entzündungen der Lunge) und von gut- und bösartigen Tumoren der Lunge<br />

Kardiologie (Herzerkrankungen)<br />

� Diagnostik und Therapie der chronische koronaren Herzkrankheit,<br />

Erkrankungen der Herzklappen, des Herzmuskels, des Herzbeutels und<br />

Herzrhythmusstörungen jeder Genese<br />

Angiologie (Gefäßerkrankungen)<br />

� Nicht-invasive und invasive Diagnostik und Behandlung von Patienten mit<br />

akuten und chronischen Erkrankungen der peripheren Gefäße (z.B. Gefäße der<br />

Arme oder Beine)<br />

Nieren- und Hochdruckerkrankungen<br />

� Diagnostik und Therapie von Nierenerkrankungen und des Bluthochdrucks,<br />

Durchführung von allen Dialysenverfahren („Blutreinigung“)<br />

Zentrum für Chirurgie<br />

Onkologische Chirurgie<br />

� Chirurgische Therapie von bösartigen Tumoren<br />

Transplantationschirurgie<br />

� Transplantation der Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, des Herzens und der<br />

Lunge<br />

Chirurgische Endokrinologie<br />

� Chirurgische Behandlung von gut- und bösartigen Erkrankungen der<br />

Schilddrüse und Nebenschilddrüse und anderen hormonbildenden Organen<br />

Chirurgische Gastroenterologie<br />

� Chirurgische Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus<br />

Crohn und Colitis ulcerosa)<br />

28 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />

Gefäßchirurgie<br />

� Chirurgische Therapie von Gefäßerkrankungen (Bypassoperationen,<br />

Operationen der Arterien und des Venensystems)<br />

Chirurgische Endoskopie<br />

� Chirurgische Therapie im Rahmen von Magen- und Darmspiegelungen<br />

Chirurgie der Adipositas per magna und Erschlaffung des Magens<br />

(Gastroparese)<br />

� Einlegen eines Magenbandes bei starkem Übergewicht, Einlegen von<br />

Magenschrittmachern bei Erschlaffung der Magenmuskulatur<br />

Unfallchirurgie - Trauma Zentrum für Unfallverletzte<br />

� Diagnostik und chirurgische Therapie von Schwerst- und Mehrfachverletzten<br />

(Polytrauma)<br />

� Diagnostik und chirurgische Therapie von Verletzungen der Hals-, Brust- und<br />

Lendenwirbelsäule<br />

� Behandlung schwieriger Verletzungen und Fehlbildungen der Hand<br />

� Kindertraumatologie<br />

� Replantationen<br />

� Gelenkersatz<br />

� Arhroskopische Chirurgie aller Gelenke<br />

� Behandlung von Komplikationen (z.B. Knocheninfektion)<br />

Herzchirurgie<br />

� aortokoronare Bypassoperationen (mit und ohne Herz-Lungen-Maschine, auch<br />

komplett arterielle Bypassversorgung)<br />

� Herzklappenersatzoperationen (auch minimal-invasiv)<br />

� Herzklappenrekonstruktionen<br />

� Herztumorentfernungen<br />

� Säuglings- und Kinderherzchirurgie (einfache und komplexe angeborene<br />

Herzfehler)<br />

� Herz-, Lungen- und Herz-Lungentransplantationen, auch im Säuglings- und<br />

Kindesalter<br />

� Operative Behandlung der Herzschwäche: Hochrisiko-Bypassoperation und -<br />

Herzklappeneingriff, Verkleinerung der linken Herzkammer (Batista-Operation),<br />

Ausschaltung von Herzwandaussackungen (Aneurysma)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 29


Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />

� Implantationen von Herzunterstützungssystemen (Kunstherz), auch im<br />

Säuglings- und Kindesalter<br />

Thoraxchirurgie<br />

� Thoraxchirurgie (alle Organe des Brustkorbes, Brustkorbwand), auch minimalinvasiv<br />

Chirurgie („Schlüssellochchirurgie“)<br />

� Korrektur von Brustkorbdeformitäten (Trichterbrust, Kielbrust)<br />

Neurochirurgie<br />

Chirurgische Therapie von Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems:<br />

� Neurochirurgische Schmerzbehandlung<br />

� Hirntumortherapie, Hypophysentumortherapie,<br />

� Periphere Nervenläsionen,<br />

� Spinale Erkrankungen, Nervenwurzelkompressionsysndrome,<br />

� Pädiatrische Neurochirurgie<br />

� Hirngefässerkrankungen, Karotisstenose, Hirngefäßmißbildungen mit<br />

Hirnblutungen<br />

� Interdisziplinäre Therapie der Spina-Bifida-Erkrankung (offener Rücken)<br />

Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />

� Fehlbildungschirurgie<br />

� Neugeborenenchirurgie<br />

� Thoraxchirurgie<br />

� Minimal-invasive-Chirurgie<br />

� Abdominelle Chirurgie des Heranwachsenden<br />

� Diagnostik und Therapie von bösartigen Erkrankungen im Kindes- und<br />

Jugendalter<br />

Urologische Klinik<br />

� Diagnostik und Therapie von gut- und bösartigen Erkrankungen des<br />

männlichen Urogenitalsystems und der weiblichen Harnorgane<br />

� Prostatazentrum<br />

30 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />

Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin<br />

Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

� Neuropädiatrie: Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des<br />

Nervensystems, z.B. Anfallsleiden, Entwicklungsverzögerung, Fehlbildungen<br />

(Spina bifida), Tumore des Gehirns<br />

� Pädiatrische Nephrologie: Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der<br />

Nieren, ableitenden Harnwege und Harnblase, z.B. Nierenfunktionsstörungen,<br />

Fehlbildungen, Stoffwechselerkrankungen, autoimmunologische Erkrankungen<br />

� Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters z.B. Essstörungen, psychische<br />

Probleme bei chronischen Erkrankungen<br />

� Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin: Behandlung von extrem<br />

unreifen Frühgeborenen, beatmungspflichtigen Kindern, schwer kranken<br />

Kindern<br />

� Angeborene Stoffwechselerkrankungen: Diagnostik und Behandlung<br />

angeborener Stoffwechselerkrankungen<br />

� Pädiatrische Endokrinologie: Diagnostik und Behandlung klein- und<br />

�<br />

großwüchsiger Kinder und Jugendliche<br />

Kinderrheumatologie und Immunologie: Diagnostik und Therapie von<br />

Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, entzündliche<br />

Systemerkrankungen, Fehlregulationen des Immunsystems<br />

� Pädiatrische Gastroenterologie: Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen<br />

der Verdauungsorgane z.B. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen,<br />

�<br />

Zöliakie, Leber- und Bauchspeicheldrüsenfunktionsstörungen<br />

Pulmologie: Diagnostik und Behandlungen von Erkrankungen der Lunge, z:B.<br />

Lungenfunktionseinschränkungen, angeborene Fehlbildungen<br />

� Diabetologie: Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit<br />

Diabetes mellitus<br />

� Mukoviszidose-Ambulanz: Diagnostik und Behandlung von Kindern und<br />

Jugendlichen mit Cystischer Fibrose (Mukoviszidose).<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 31


Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />

Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie<br />

und Onkologie<br />

Kinderonkologischen Zentrum<br />

Diagnostik und Behandlung hämatologischer Systemerkrankungen (Leukämien,<br />

Lymphome und myelodysplastische Syndrome) und solide Tumore (u.a.<br />

Rhabdomyosarkome, Neuroblastome, Nephroblastome, Hirntumore). Ein besonderer<br />

Schwerpunkt ist die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit akuten<br />

myeloischen Leukämien und mit Knochentumoren.<br />

Die Versorgungsschwerpunkte schließen das gesamte Spektrum der Pädiatrischen<br />

Hämatologie und Onkologie ein:<br />

� Akute Leukämien (ALL, AML)<br />

� Lymphome<br />

� Myelodysplastisches Syndrom und chronische myeloische Leukämien<br />

� Hirntumoren<br />

� Knochentumoren (Ewingsarkom, Osteosarkom)<br />

� Nephroblastom (Wilms-Tumor)<br />

� Weichteilsarkome<br />

� Keimzelltumoren<br />

� Hepatoblastome<br />

� Neuroblastome<br />

� Erworbene und angeborene Störungen der Blutbildung<br />

Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />

Diagnostik und Behandlung der funktionellen und organisch bedingten angeborenen<br />

und erworbenen Störungen des Herzens und des Kreislaufs bei Säuglingen, Kindern<br />

und Jugendlichen<br />

� Prä- und postoperative Versorgung angeborener Herzfehler im Kindes- und<br />

Jugendalter.<br />

� Diagnostik und Behandlung aller Arten von Herzrhythmusstörungen<br />

� Diagnostik und Behandlung von angeborenenen und erworbenenen<br />

Herzerkrankungen, z.B. Herzerkrankungen im Rahmen von Stoffwechselerkrankungen.<br />

� Kardiologische Betreuung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der<br />

Durchführung einer Chemotherapie<br />

32 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />

� Diagnostik und Behandlung von juvenilen Schlaganfällen und erworbenen<br />

Hämostasedefekten (z.B. Thrombosen, Gerinnungsstörungen)<br />

Zentrum für Augenheilkunde und Hals-, Nasen und<br />

Ohrenheilkunde<br />

Diagnostik und Therapie von Augenerkrankungen<br />

� Laserchirurgie<br />

� Linsenchirurgie<br />

� Netzhaut- und Glaskörperchirurgie<br />

� Augenmuskelchirurgie<br />

� Orbitachirurgie (Augenhöhle)<br />

� Lidchirurgie<br />

� Augenerhaltende Tumorchirurgie<br />

Diagnostik und Therapie von Hals, Nasen und Ohrenerkrankungen<br />

� Allergologie<br />

� Audiologie (Diagnostik und Therapie von Hörstörungen)<br />

� Experimentelle Audiologie (angegliedertes Forschungsinstitut)<br />

� Neurootologie (Diagnostik von Hör- und Gleichgewichtsstörungen)<br />

� Orbitachirugie (Behandlung von Tumoren und anderen Erkrankungen der<br />

Augenhöhle)<br />

� Plastische Operationen (Kosmetische Korrekturen von Ohren- und Nasen)<br />

� Schlafmedizin (Diagnostik und Therapie des obstruktiven<br />

Schlafapnoesyndroms und des Schnarchens)<br />

� Spezielle Hals-Nasen-Ohren-Chirurgie (z.B. Speicheldrüsen-,<br />

Nasennebenhöhlen- und Ohrchirugie)<br />

� Tumorchirurgie (Behandlung von bösartigen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich)<br />

Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

� Prävention, Diagnostik und Behandlung von Kommunikationsstörungen,<br />

� Untersuchungen, Beratungen und Therapien von Sprach-, Sprech-, Stimm- und<br />

Schluckstörungen bei Kindern und Erwachsenen<br />

� Diagnostik und Therapie von Hörstörungen im Säuglings-, Kleinkind- und<br />

Schulalter<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 33


Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />

Zentrum für Nervenheilkunde<br />

Diagnostik und Therapie von Neurologischen Erkrankungen<br />

� Diagnostik und Therapie des Schlaganfalls<br />

� Stroke unit (spezielle Intensivstation für Schlaganfallpatienten)<br />

� Diagnostik und Therapie neuroimmunologischer und neurodegenerativer<br />

Erkrankungen<br />

� Diagnostik und Therapie der Epilepsie (Krampfleiden)<br />

� Diagnostik und Therapie von neurologischen Schmerzen<br />

� Schlaflabor – Diagnostik und Therapie von Schlafkrankheiten und -störungen<br />

Diagnostik und Therapie von psychischen Erkrankungen<br />

� Depressionen aller Formen und Schweregrade<br />

� Bipolare affektive (manisch-depressive) Erkrankungen<br />

� Neurotische Erkrankungen (z.B. Angsterkrankungen, Essstörungen)<br />

� Psychotische Erkrankungen, insbesondere im jungen Erwachsenenalter<br />

� Störungen der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses<br />

Diagnostik und Therapie von psychosomatischen Erkrankungen<br />

� Behandlung psychogener EssstörungenSomatisierungsstörungen und<br />

somatoformen Schmerzstörungen<br />

� psychischen Traumatisierungen (Psychotraumatologie)<br />

� (Gerontopsychosomatik und Alterspsychotherapie)<br />

� Behandlung von Problemen bei der Krankheitsverarbeitung (Coping;<br />

Compliance)<br />

Diagnostik und Therapie von psychischen Erkrankungen des Kindes- und<br />

Jugendalters<br />

� Emotionale Störungen bei Kindern und Jugendlichen einschließlich<br />

Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen.<br />

� ADHD, ADS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und<br />

Störungsbilder mit vergleichbarer Symptomatik.<br />

� Essstörungen einschließlich Anorexia nervosa und Bulimie.<br />

� Posttraumatische Belastungsstörungen.<br />

� Psychogener Schmerz und andere psychosomatische Erkrankungen.<br />

� Seelische und entwicklungs- oder leistungsbezogene Schulproblematik.<br />

� Schizophrene Psychosen.<br />

34 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />

� Alterstypische Erkrankungen, wie Schulphobien, Mutismus, Tic-Störungen,<br />

Einnässen und Einkoten sowie umschriebene Entwicklungsstörungen.<br />

� Autistische Störungen (ambulante Diagnostik und Beratung).<br />

� Regulations-, Entwicklungs- und Interaktionsstörungen und allgemeinkinderpsychiatrische<br />

Störungen bei Säuglingen, Klein- und Vorschulkindern.<br />

Zentrum für Hauterkrankungen<br />

Diagnostik und Therapie von Hauterkrankungen, allergologischen Erkrankungen und<br />

Autoimmunerkrankungen<br />

� Allergologie, Umweltmedizin und Gewerbedermatologie<br />

� Autoiummundermatosen und Bindegewebserkrankungen<br />

� Dermatoonkologie (Krebserkrankungen der Haut)<br />

� Operative Dermatologie<br />

� Allgemeine Dermatologie und Venerologie<br />

� Ästhetische Dermatologie<br />

Zentrum für Anästhesiologie und Laboratoriumsmedizin<br />

Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

� Anästhesien bei allen Operationen (Vollnarkosen und Regionalanästhesien)<br />

� Schmerztherapie mit Akut-Schmerzdienst, Schmerzambulanz und<br />

Schmerztagesklinik<br />

� Behandlung von Schwersterkrankten (Intensivstation)<br />

� Rettungsmedizin und Notarztdienst<br />

Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

� Diagnostik von Blut und Körperflüssigkeiten<br />

� Fettstoffwechseldiagnostik<br />

� Autoimmundiagnostik<br />

� Transplantationsdiagnostik<br />

� Therapeutisches Drugmonitoring (Überwachung einer immunsuppressiven<br />

Therapie)<br />

� Infektionsdiagnostik<br />

� Hämostaseologie Blutungsleiden oder Thrombosen<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 35


Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />

� endokrinologische Diagnostik<br />

� onkologische Diagnostik<br />

� molekulargenetischen Diagnostik von Erb- und Viruskrankheiten<br />

Transfusionsmedizin<br />

� Zentrale Versorgung des Klinikums mit Blutprodukten<br />

� Spezielle Immunhämatologie<br />

� Herstellung, Aufbereitung und Charakterisierung von autologen (eigenen) und<br />

allogenen (fremden) Stammzelltransplantaten<br />

� Transplantationsimmunologie<br />

Zentrum für Strahlenmedizin<br />

Klinische Radiologie<br />

� Thoraxradiologie (Brustkorb)<br />

� muskuloskelettalen Radiologie (Skelett und Muskeln)<br />

� gastrointestinale Radiologie (Diagnostik von Leber-, Magen- und<br />

�<br />

Darmerkrankungen)<br />

uroradiologischen Verfahren (Diagnostik der Nieren und Harnwege)<br />

� kardiovaskulären Radiologie (Diagnostik der Herz- Kreislaufgefäße)<br />

� Mamma-Diagnostik-Zentrum (Röntgenuntersuchungen der Brust)<br />

� Interventionelle Radiologie (minimal-invasiver vaskulärer (Gefäße) und nichtvaskulärer<br />

Untersuchungen)<br />

Strahlentherapie<br />

� Strahlentherapie bei Tumoren mit den Schwerpunkten Teletherapie,<br />

Brachytherapie, Radiochemotherapie<br />

Nuklearmedizin<br />

� Durchführung von Untersuchungen mit radioaktiv markierten Substanzen<br />

� Positronen-Emissions-Tomographie (PET) (dreidimensionale Darstellung von<br />

Stoffwechselfunktionen)<br />

� Radioiodtherapie<br />

� Therapie mit markierten Liganden (Moleküle die aufgrund ihrer Struktur und<br />

elektrischen Ladung ein bestimmtes Zielorgan erreichen und dort gebunden<br />

werden, z.B. Iodid in der Schilddrüse, Antikörper an Tumorantigenen)<br />

36 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />

Zentrum für Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin<br />

� Brustzentrum:<br />

Diagnostik und Therapie des Brustkrebses<br />

� Gynäkologische Onkologie:<br />

Diagnostik und Therapie von bösartigen Tumoren der weiblichen<br />

Geschlechtsorgane<br />

� Operative Gynäkologie:<br />

Diagnostik und Therapie von gutartigen Erkrankungen der weiblichen<br />

Geschlechtsorgane<br />

� Pränatalmedizin und Geburtshilfe<br />

Diagnostik und Therapie des ungeborenen Kindes, Diagnostik und Therapie<br />

von Patientinnen mit Risikoschwangerschaften z.B. Präeklampsie, HELLP-<br />

Syndrom, Plazentainsuffizienz<br />

� Endokrinologie und Reproduktionsmedizin<br />

Diagnostik und Therapie von Hormonstörungen, Behandlung von Patientinnen<br />

mit unerfülltem Kinderwunsch<br />

� Behandlung von Fertilitätsstörungen (Unfruchtbarkeit)<br />

Zentrum für Orthopädie<br />

� Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Haltungs- und<br />

Bewegungsapparates(Knochen- und Weichteiltumoren, Wirbelsäule, Schulterund<br />

Ellenbogengelenk, Knie- und Hüftgelenk sowie Fußgelenk,<br />

Kinderorthopädie)<br />

� Einbau von Hüft-, Knie- und Schulterprothesen. Korrigierende Eingriffe im<br />

Bereich der Wirbelsäule sowie im Bereich der Extremitäten.<br />

� Zentrum zur Behandlung von Knochen- und Weichteiltumoren<br />

� Orthopädische Werkstatt<br />

� Anfertigungen von Orthesen und Korsetts nach Maß<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 37


Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />

Zentrum für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde<br />

� Diagnostik und Behandlung ausgedehnter Verletzungen des Kopf- und<br />

Halsbereiches,<br />

� operative Behandlung von Patienten mit bösartigen Tumoren der Lippe, der<br />

Mundhöhle und des Mund-Rachenraumes,<br />

� Versorgung von Patienten mit Fehlbildungen des Unter- und des Oberkiefers<br />

(Dysgnathien),<br />

� operative Behandlung und Betreuung von Patienten mit Fehlbildungen im<br />

Bereich des Kopfes und des Gesichtes.<br />

� chirurgische Zahnerhaltung, Zahnersatzmaßnahmen<br />

� Plastisch-rekonstruktive Chirurgie<br />

� Behandlung von Erkrankungen des Zahnfleisches, des Zahnhalteapparates,<br />

des zahntragenden Kieferknochens, der angrenzenden Mundschleimhäute und<br />

deren Folgen<br />

� Prophylaxe, Diagnostik und spezialisierten Behandlung von<br />

Zahnstellungsfehlern und Kieferlageabweichungen<br />

� Endodontie (Prüfung der Eigenschaften der Instrumente, Wirkung der<br />

Medikamente)<br />

� Kinderzahnheilkunde<br />

� Untersuchungszentrum Füllungswerkstoffe<br />

� Behandlung geistig und/oder körperlich behinderter Patienten<br />

� Zahnärztliche Prothetik (Behandlungen von Funktionsstörungen des Kauorgans<br />

und Fehlbildungen)<br />

38 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Pflege am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />

Pflegedirektor: Dipl. Pflegewirt Michael Rentmeister<br />

Stellv. Pflegedirektorin: Dipl. Pflegepädagogin Dipl. Pflegemanagerin Annemarie<br />

Schäper<br />

E-Mail: michael.rentmeister@mednet.uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/pflege/<br />

Pflege<br />

Der Pflegebereich<br />

Das Tätigkeitsspektrum des Pflegedienstes des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> ist sehr<br />

vielfältig und differenziert.<br />

Menschlichkeit, Partnerschaft, Einfühlungsvermögen und Kompetenz – mit diesen<br />

Stichworten ist unser Pflegeleitbild gekennzeichnet. Das persönliche Wohlergehen<br />

jedes/r einzelnen Patienten/in ist Aufgabe und Ziel der Betreuung.<br />

Um die bestmögliche Qualität zu erreichen, führen wir im <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />

geplante Pflege auf einem definierten Qualitätsniveau durch.<br />

Organisationsstruktur<br />

Die Pflegedirektion organisiert mit vier Kliniken-Pflegedienstleitungen den<br />

Personaleinsatz und koordiniert die Arbeitsabläufe in 29 Kliniken, 33 Polikliniken sowie<br />

im operativen Bereich für rund 1.900 Mitarbeiter.<br />

Unterstützt wird die Leitungsebene durch vier Stabsstellen mit den Schwerpunkten<br />

Prozessmanagement, Leistungserfassung, EDV und Controlling. Weitere wesentliche<br />

Bestandteile der Organisationsstruktur sind das Bildungszentrum Pflege und die<br />

Hauswirtschaft.<br />

Die oben beschriebene Organisationsstruktur konnte durch eine Umstrukturierung der<br />

mittleren Führungsebene erreicht werden. Die Anzahl der Kliniken-Pflegedienstleitungen<br />

wurde von neun auf vier reduziert. Der Aufgabenbereich der<br />

Pflegedienstleitungen umfasst nun schwerpunktmäßig die Kooperation der<br />

Berufsgruppen, die Personalentwicklung sowie alle anfallenden Managamentaufgaben.<br />

Jedem Bereich der Pflegedienstleitungen sind Stations- bzw. Funktionsleitungen<br />

zugeordnet, die in der Regel 30 – 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen. Durch<br />

die veränderte Struktur soll eine flache Hierarchie geschaffen werden, die ein<br />

effizienteres Arbeiten ermöglicht.<br />

Angestrebt ist des Weiteren die Einführung von Prozessbegleitern. Bislang wird diese<br />

Position z.B. im Bereich der Ernährungsberatung, insbesondere bei Diabetes mellitus,<br />

und in der Stomatherapie umgesetzt.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 39


Pflege<br />

Eine weitere geplante Veränderung in der Organisationsstruktur der Pflege bezieht sich<br />

auf die Schaffung neuer Pflegeeinrichtungen wie Kurzzeitpflege, Palliativpflege,<br />

ambulante Pflege und Überleitungspflege/Case Management. Ende 2004 wurde in<br />

Kooperation mit der Stabsstelle Medizincontrolling damit begonnen für häufig<br />

auftretende Krankheitsbilder Behandlungspfade zu erstellen.<br />

Bildungszentrum Pflege<br />

Das Angebot des Bildungszentrums ist vielfältig und wird von den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern individuell genutzt. Im Folgenden sind die einzelnen Angebote aufgeführt.<br />

Ausbildung<br />

Krankenpflegeschule<br />

Kinderkrankenpflegeschule<br />

Schule für operationstechnische Assistenten<br />

Berufsbegleitende Weiterbildung<br />

für Intensivpflege und Anästhesie und pädiatrische Intensivpflege und Anästhesie<br />

Pflege in der Onkologie<br />

für den Operationsdienst<br />

für Psychiatrie<br />

Stationsleitungskurs<br />

Innerbetriebliche Fort- und Weiterbildung<br />

z.B. fachliche Qualifikation:<br />

Mentorenkurs<br />

Grundkurs Kinästhetik<br />

Seminare zu pflegerischen Schwerpunktthemen (Ernährung bei Diabetes,<br />

Stomaversorgung, Wunden mit schlechter Heilungstendenz, u.v.m.)<br />

z.B. persönliche Qualifikation:<br />

Kurse zur Erweiterung der fachlichen, persönlichen und sozialen Kompetenz (z.B.: Das<br />

begleitende, beratende und unterstützende Gespräch mit dem Patienten,<br />

Konfliktgespräche etc.)<br />

Kurse zur Erweiterung und Festigung der mittleren Führungsebene<br />

Programme zur betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

Im Jahr 2005 konnte die Arbeitsgruppe „Bildungszentrum Pflege“ ihre Arbeit fortsetzen.<br />

Ziel ist die Bündelung personeller und räumlicher Ressourcen zur wirtschaftlichen<br />

40 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Pflege<br />

Gestaltung eines bedarfs- und zukunftsorientierten Bildungsangebotes. In<br />

Kleingruppen wurde an dem Konzept zur Etablierung zukunftsfähiger<br />

Bildungsangebote am UKM unter Berücksichtigung der gesetzlichen Neuregelungen<br />

gearbeitet. Im Jahr 2004 wurden weitere Arbeitspakete des Projektstrukturplanes<br />

bearbeitet und teilweise umgesetzt. Hauptaugenmerk lag auf der Erstellung eines<br />

Entwurfes zur Geschäftsordnung des Bildungszentrums. Des Weiteren wurde für die<br />

Bereiche Aus-, Fort- und Weiterbildung eine gemeinsame computergestützte<br />

Raumplanung sowie eine einheitliche Struktur für die Bibliotheken eingeführt.<br />

Pflegedokumentation<br />

Die Pflegedokumentation ist ein wichtiges Instrument zur ordnungsgemäßen<br />

Versorgung des Patienten. Neben der Zusammenführung aller relevanten Daten<br />

bezüglich des Pflege- und Behandlungsverlaufes enthält sie die Pflegeplanung. Dies ist<br />

ein wichtiges Instrument zur Umsetzung des Pflegeprozesses.<br />

In 2005 fanden wie in jedem Jahr Schulungen aller neuen Mitarbeiter zu den<br />

Grundsätzen der Pflegedokumentation statt. Darüber hinaus wurden stichprobenartige<br />

Prüfungen der Dokumentation vorgenommen. Die Analysen sollen fortgesetzt werden<br />

und im Ergebnis in ein Konzept zur dauerhaften Sicherstellung einer korrekten<br />

Pflegedokumentation führen. Gleichzeitig wurde auch die Umsetzung der bereits<br />

eingeführten, einheitlichen Dokumentation auf den Intensivstationen durch eine<br />

Arbeitsgruppe evaluiert, um auch hier eine korrekte Dokumentation der<br />

Pflegemaßnahmen zu gewährleisten.<br />

Zur Pflegedokumentation zählt ebenfalls die Implementierung und Anwendung von<br />

Pflegestandards, mit deren Hilfe die Pflegequalität langfristig gesichert wird. Im<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> existieren bereits drei Basispflegestandards, 33<br />

allgemeine Pflegestandards sowie rund 115 diagnosebezogene Standardpflegepläne.<br />

Sie geben Transparenz über Art, Inhalt und Umfang von Pflegeleistungen und<br />

erleichtern die Pflegedokumentation.<br />

Leistungserfassung<br />

Zielsetzung der Leistungserfassung ist die Darstellung von pflegerischem Aufwand,<br />

insbesondere in kostenintensiven Bereichen wie den Intensivpflegestationen, anhand<br />

dokumentierter Pflegeminuten pro Fall. Die Erfassung erfolgt auf den<br />

Allgemeinpflegestationen auf der Grundlage der Pflegepersonalregelung (PPR), in den<br />

psychiatrischen Bereichen mittels der Psychiatrie-Personalverordnung und auf den<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 41


Pflege<br />

Intensivstationen anhand eines individuell erstellten Tätigkeitskataloges für den<br />

Intensivbereich. Mit den Daten der Leistungserfassung ist es möglich, die Ist-Kosten<br />

der erbrachten Leistungen (Pflegeminuten) über den Verlauf des einzelnen Falles<br />

abzubilden und auf Basis der Daten strategisch zu planen.<br />

Neben der Personalbedarfsermittlung und der fallbezogenen Zuordnung von<br />

pflegerischem Aufwand werden die Daten der Leistungserfassung zur Reorganisation<br />

von Arbeitsstrukturen und zur Dienstplangestaltung genutzt. Darüber hinaus lassen<br />

sich auch Aussagen zum diagnosebezogenen Pflegeaufwand sowie zum<br />

Leistungsportfolio (z.B. zur Patientenstruktur) treffen.<br />

Pflegecontrolling<br />

Im Rahmen des Pflegecontrollings fanden in 2005 folgende Projekte statt:<br />

Berichtswesen<br />

Eine wichtige Grundlage bei der Steuerung der Pflegebereiche ist eine umfassende<br />

Information der Verantwortlichen hinsichtlich der relevanten Kennzahlen ihrer Bereiche.<br />

Aus diesem Grund wurde im Pflegecontrolling ein einheitliches Berichtswesen in<br />

Abstimmung mit der Pflegedirektion und den Klinikenpflegedienstleitungen erstellt. Im<br />

Rahmen dieses Berichtswesens werden den Pflegedienstleitungen seit 2004 in<br />

regelmäßigen Abständen Controllingberichte zur Verfügung gestellt.<br />

Ausfallstatistik<br />

Um eine einheitliche Erfassung des Ausfalls nach den gesetzlichen Vorgaben zu<br />

gewährleisten, wurde für den Pflegebereich ein einheitliches Verfahren zur Erfassung<br />

des Ausfalls eingeführt. Die in der Statistik aufgeführten Ausfallgründe sowie das<br />

Verfahren zur Erfassung des Ausfalls wurden im Rahmen der regelmäßig<br />

stattfindenden Leitungsrunden vorgestellt und erläutert. Seither erfasst jede<br />

Stationsleitung monatlich für ihren Bereich die Ausfallstatistik. Die Daten der<br />

Ausfallstatistik werden monatlich ausgewertet und stehen neben den Stationsleitungen<br />

auch der Pflegedirektion und den Klinikenpflegedienstleitungen zur Verfügung.<br />

Care – Konzept<br />

Das Care-Konzept sieht eine strukturelle Neuausrichtung der Stationen vor, welche<br />

sich nicht länger an den einzelnen Fachdisziplinen, sondern in erster Linie an der<br />

Pflegeintensität und Behandlungsbedürftigkeit der Patienten orientiert. Die klassische<br />

Zweiteilung Normalstation / Intensivstation wird von einem differenzierten System<br />

abgelöst, welches vier Stationstypen umfasst. Zusätzlich zu den Intensivstationen (high<br />

42 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Pflege<br />

care) und den Normalstationen (care) gibt es Stationen für kritisch Kranke, aber nicht<br />

unmittelbar vital bedrohte Patienten (Intermediate Care) sowie für fast Gesunde, die<br />

kaum noch einer pflegerischen Betreuung bedürfen (Low Care). Auf dieser Station wird<br />

es z.B. darum gehen, Untersuchungstermine zu koordinieren, Augentropfen zu<br />

verabreichen oder einen Verband zu wechseln. Im Rahmen der Erstellung des<br />

Konzeptes wurden die vier Behandlungsstufen anhand definierter Kriterien zunächst<br />

beschrieben. Auf Basis der Patientenzahlen erfolgte dann eine Analyse des künftigen<br />

Bettenbedarfs in den einzelnen Stufen. Die Umsetzung des neuen Konzeptes soll in<br />

2005 beginnen.<br />

Arbeitsprozesse<br />

Im Jahr 2005 fanden in zahlreichen Bereichen Prozessveränderungen statt mit dem<br />

Ziel der Optimierung von Arbeitsabläufen. Nachfolgend werden einzelne Analysen<br />

näher erläutert:<br />

Arbeitsablaufanalysen<br />

Im Bereich der Polikliniken sowie im stationären Bereich fanden im Jahr 2004<br />

strukturierte Arbeitsablaufanalysen statt. Die Erkenntnisse aus den Untersuchungen<br />

führten zu Umstrukturierungen der Arbeitsabläufe, einer Neuregelung der<br />

Aufgabenzuordnung sowie zu einer Anpassung der Arbeitszeiten und einer<br />

veränderten Terminplanung. Insgesamt konnte dadurch eine Optimierung der<br />

Prozesse sowie eine Verkürzung der Wartezeiten für die Patienten erreicht werden.<br />

Um eine nachhaltige Änderung zu erzielen, werden die Ergebnisse in regelmäßigen<br />

Abständen evaluiert.<br />

Rotation<br />

Um eine gleichmäßige und bedarfsorientierte Auslastung der OP-Säle zu<br />

gewährleisten, existiert im Bereich der OP-Pflege das Rotationsprinzip. Mitarbeiter, die<br />

den Wunsch danach äußern, werden in die Rotation einbezogen. Langfristig werden<br />

sämtliche Mitarbeiter in die Rotation einbezogen werden.<br />

Auch im stationären Bereich greift die Rotation bereits in vielen Bereichen, in denen ein<br />

geplanter Austausch zwischen ausgewählten Fachdisziplinen stattfindet. Für die<br />

Bereiche bedeutet die gegenseitige Unterstützung einen Zuwachs an Flexibilität, so<br />

dass Ausfallzeiten bzw. Phasen von hohem Arbeitsaufwand wechselseitig kompensiert<br />

werden können.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 43


Pflege<br />

Übergabe<br />

Um eine patientenorientierte Pflege zu gewährleisten, wurde in ausgewählten<br />

Bereichen des Klinikums die Übergabe am Patientenbett implementiert. Das bedeutet,<br />

der Patient wird in den Pflegeprozess einbezogen. Ziel ist es, die Übergabe am<br />

Patientenbett bis zum Jahr 2005 im gesamten <strong>Universitätsklinikum</strong> einzuführen.<br />

Pflegevisite<br />

Das Instrument der Pflegevisite wird zur Umsetzung von Pflegeprozess und<br />

Pflegeleitbild auf den Intensivstationen genutzt. Dabei handelt es sich um regelmäßige<br />

Besuche des Pflegeteams bei Patienten/Angehörigen, um im Gespräch sämtliche<br />

Schritte der Pflege zu erläutern. Im Jahr 2005 wurden auf allen Intensivstationen<br />

Pflegevisiten durchgeführt.<br />

Schmerzfreies Krankenhaus<br />

Ziel ist es, die Schmerztherapie am UKM in ausgewählten Bereichen einer Ist-Analyse<br />

durch ein externes Expertenteam zu unterziehen, und auf dieser Basis konstruktive<br />

Vorschläge zur Optimierung der Situation zu erhalten. Bei der Implementierung der<br />

Optimierungsprozesse erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem Expertenteam aus<br />

Pflege und Medizin. Auf diese Weise tragen Ärzte und Pflegende wesentlich dazu bei,<br />

die Schmerzen des Erkrankten zu lindern und unnötiges Leid zu vermeiden. Sie<br />

können das körperliche und seelische Leid der Patienten wesentlich verbessern.<br />

Infolge dessen benötigen Patienten weniger Medikamente, leiden weniger unter<br />

Nebenwirkungen von Schmerzmitteln und gewinnen somit an Lebensqualität. Die<br />

gewonnenen Erkenntnisse bzgl. des Schmerzmanagements werden zukünftig auf<br />

weitere Bereiche des Klinikums übertragen werden.<br />

Projekte der Pflege<br />

Im Jahr 2005 wurden verschiedene Arbeitsgruppen und Projekte mit dem Ziel einer<br />

Qualitätssicherung und/oder -verbesserung in der Pflege initiiert bzw. fortgeführt. Im<br />

Einzelnen waren dies:<br />

� Erstellung einer Infobroschüre „Perspektive Pflege am UKM“<br />

� Entwicklung von Stellenbeschreibungen für Stationsleitungen und Mentoren<br />

� Wundversorgung und Key-Person<br />

� Projekt „Integrative Wochenpflege“<br />

� Arbeitsgruppe „Mitarbeitergespräche“<br />

� Arbeitsgruppe „Schmerz“<br />

44 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Pflege<br />

� Arbeitsgruppe „Instrumentenaufbereitung in den externen Kliniken des UKM“<br />

� Arbeitsgruppe „Pflegerelevante Sachmittel“<br />

� Implementierung einer Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten<br />

� EDV-Dienstplanung mit positiver Zeitwirtschaft (Mitarbeiterschulung)<br />

� Beteiligung am Projekt „Einführung eines QM-Systems nach EFQM“ in der<br />

Hautklinik<br />

� Evaluation der Fortbildung für Stationsleitungen<br />

Die Hauswirtschaft<br />

Der Bereich der Hauswirtschaft umfasst rund 220 Mitarbeiter und wird von einem<br />

zweiköpfigen Team geleitet. Die Aufgaben der hauswirtschaftlichen Mitarbeiter<br />

erstrecken sich im Wesentlichen auf die Speisenvorbereitung und die Durchführung<br />

von Reinigungsarbeiten im stationären Bereich und in der Küche.<br />

In den Außenkliniken werden die Patienten mit dem Cook & Chill System versorgt. Mit<br />

der Einführung des Cook & Chill Verfahrens wird eine hochwertige Qualität der<br />

Speisen bis zum Servieren bei den Patienten erreicht. Eine flächendeckende<br />

Einführung wird angestrebt.<br />

Dies wird unterstützt durch die Einrichtung einer Musterküche nach dem HACCP-<br />

Konzept (Hazard Analysis Critical Control Point). Das System stellt die Einhaltung der<br />

hygienischen Anforderungen sicher. Für alle Mitarbeiter erfolgte eine praktische<br />

Unterweisung in der Musterküche, um das HACCP-Konzept zu erlernen und<br />

einzuüben. Insbesondere die Einarbeitung neuer Mitarbeiter erfolgt in der<br />

Musterküche.<br />

Weitere Projekte im Bereich der Hauswirtschaft beziehen sich auf die Optimierung der<br />

Arbeitsabläufe und Strukturen in sämtlichen Kliniken. Erreicht wurde dieses u.a. durch<br />

die Organisation des Personals in größeren Einheiten, so dass Ausfallzeiten besser<br />

kompensiert werden können. Um bei der Speisenversorgung einen reibungslosen<br />

Ablauf zu gewährleisten, wurde die Speisenversorgung der Begleitpersonen von der<br />

Station in die Mitarbeiterkantine überführt.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 45


Klinische Sozialarbeit<br />

Klinische Sozialarbeit am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />

Durch fortschreitende Veränderungen und zunehmende Ökonomisierung im<br />

Gesundheitswesen ist die Entwicklung von neuen Kommunikationsstrukturen und<br />

interdisziplinären Behandlungsansätzen erforderlich. Neue gesundheitspolitische<br />

Programme wie Integrierte Versorgung, Disease-Management- Programme, Klinische<br />

Behandlungspfade und hausarztzentrierte Versorgungsformen erfordern eine<br />

zunehmende Verzahnung des akutstationären, rehabilitativen und ambulanten<br />

Bereichs. Die ganzheitliche Sichtweise auf den Patienten und seine Mitwirkung am<br />

Behandlungs-prozess sind wesentliche Bestandteile dieser Programme. Hier setzt<br />

klinische Sozialarbeit im Rahmen des Entlassungsmanagements als<br />

multiprofessionelle Aufgabe in der Behandlungsstruktur im <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

<strong>Münster</strong> unter Miteinbeziehung ihrer Qualitätsstandards an.<br />

Auf der Basis der Sozialanamnese und der sozialen Situationsanalyse ermittelt<br />

Klinische Sozialarbeit den individuellen Bedarf des Patienten hinsichtlich<br />

psychosozialer Interventionen sowie der sozialen und wirtschaftlichen Sicherung.<br />

Durch die Einbeziehung der Alltagswelt des Patienten und der sozialen Aspekte der<br />

Erkrankung ergänzt Klinische Sozialarbeit die medizinische Behandlung und Pflege im<br />

Krankenhaus. Dabei begleitet und unterstützt die Fachabteilung Sozialdienst Patienten<br />

mit sozialen und persönlichen Fragestellungen und Problemen, die im Zusammenhang<br />

mit Krankheit, Krankenhausaufenthalt und/oder Behinderung stehen, um deren Folgen<br />

adäquat zu begegnen. Das Ziel der individuellen Beratung richtet sich auf die<br />

Verarbeitung und die Bewältigung der Krankheit und die Entwicklung angemessener<br />

Perspektiven nach stationärem Krankenhausaufenthalt.<br />

Beratungsschwerpunkte:<br />

� Beratung bei persönlichen Fragen<br />

� Koordination nachfolgender Versorgung des Patienten bei Entlassung in<br />

Zusammenarbeit mit dem sozialen Netz<br />

� Planung und Einleitung von nachsorgenden Angeboten und<br />

�<br />

Rehabilitationsmaßnahmen: medizinische, soziale und berufliche Rehabilitation<br />

Vermittlung in ambulante und stationäre Einrichtungen<br />

� Begleitung und Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung<br />

� Beratung bei sozialrechtlichen Fragestellungen<br />

� Beratung in wirtschaftlichen Fragen<br />

� Vermittlung ambulanter und stationärer Therapieplätze<br />

46 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinische Sozialarbeit<br />

� Klinische Sozialarbeit arbeitet interdisziplinär und vernetzend mit<br />

medizinischen, pflegerischen und ergänzenden Fachkräften, ambulanten und<br />

stationären Einrichtungen, örtlichen und überörtlichen Kostenträgern und<br />

Institutionen zusammen.<br />

� Im Jahr 2004 wurden 5.184 Patienten in 10.897 Einzel- /<br />

Angehörigenberatungen durch die Fachabteilung beraten: Schwerpunkte:<br />

berufliche und medizinische Rehabilitation (97,1%), Hilfen bei der<br />

Krankheitsbewältigung (64,2%), häusliche Versorgung (40,2%), Leistungen<br />

nach dem SGB IX (Schwerbehinderung 38,3%), Leistungen zur<br />

wirtschaftlichen Intervention (30,1%),<br />

Qualitätsmanagementprojekte<br />

In Zusammenarbeit mit der Stabsstelle für Medizincontrolling führte die<br />

Fachabteilung Sozialdienst im Oktober 2004 eine Befragung zum<br />

Leistungsangebot Klinischer Sozialarbeit am UKM durch. Diese Befragung wurde<br />

initiiert, um im Rahmen von Qualitätssicherung das derzeitige Leistungsangebot<br />

des Sozialdienstes zu überprüfen und gegebenenfalls Strukturen und Abläufe auch<br />

im Hinblick auf die Einführung der DRG´s und Entlassungsplanung zu verbessern.<br />

Befragt wurden dabei alle medizinischen und pflegerischen Teams der Stationen<br />

im UKM, die erwachsene Patientinnen und Patienten versorgen. Diese Befragung<br />

wurde sehr positiv aufgenommen und mit einem Rücklauf von 88 % honoriert.<br />

Insgesamt waren mit der Arbeit der Fachabteilung Sozialdienst 94 % der Befragten<br />

aus den somatischen und psychiatrischen Kliniken sehr zufrieden oder zufrieden.<br />

Informationen zu einzelnen Ergebnissen der Befragung: www.klinikum.unimuenster.de<br />

/sozialdienst<br />

Bei der Entwicklung zur Umsetzung von Projekten und Modellen zur Integrierten<br />

Versorgung, Disease-Management- Programmen und Klinischen<br />

Behandlungspfaden hat die Fachabteilung unter Berücksichtigung von<br />

sozialrechtlichen Voraussetzungen für Rehabilitation und dem Blickwinkel der<br />

psychosozialen Versorgung in zahlreichen Arbeitsgruppen im UKM und<br />

überregionalen Fachverbänden aktiv mitgearbeitet.<br />

Die Fachabteilung Sozialdienst beteiligte sich an der Unterrichtsgestaltung in den<br />

Klinikschulen im Bereich Kranken- und Kinderkrankenpflege, Weiterbildung<br />

Onkologie und Logopädie.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 47


Klinische Sozialarbeit<br />

Die Abteilung nahm regelmäßig an Veranstaltungen und Fortbildungen zu aktuellen<br />

Themen und Fragen im Besonderen innerhalb der Gesetzgebung und<br />

Veränderungen im Gesundheitswesen teil.<br />

Patientenservice<br />

In Ergänzung zu den im Klinikum tätigen Berufsgruppen wurden im Berichtsjahr 15<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter tätig, um u. a. Patienten während des stationären<br />

Aufenthaltes zu besuchen und / oder kleine Hilfsdienste zu übernehmen.<br />

48 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Physikalische Therapie<br />

Physikalische Therapie am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />

Die Physikalische Therapie am UKM ist ein fester Bestandteil des medizinischen<br />

Konzeptes. Das Ziel von Physiotherapie, Ergotherapie und Massage ist, nicht vorhandene<br />

oder verloren gegangene Funktionen wiederherzustellen oder zu fördern,<br />

damit der Betroffene bestmögliche Selbständigkeit und Unabhängigkeit erreicht.<br />

In den unterschiedlichen Fachbereichen sind Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und<br />

med. Bademeister/Masseure eng in das interdisziplinäre Team (Ärzte, Pflege,<br />

Therapeuten…) eingebunden.<br />

Organisationsstruktur<br />

Die Physikalische Therapie ist eine zentrale Einrichtung, die als Stabsstelle dem<br />

Vorstand des <strong>Universitätsklinikum</strong>s zugeordnet ist.<br />

Ein Gremium aus drei Physiotherapeutinnen und einem Ergotherapeuten leitet die<br />

Abteilung. Die Physiotherapeutinnen sind für die unterschiedlichen Bereiche<br />

(Westturm, Ostturm, dezentrale Kliniken) verantwortlich. Innerhalb dieser Struktur sind<br />

fachbezogene Teams gebildet, entsprechend der Qualifizierung der Therapeuten.<br />

Die Ergotherapie ist eine Abteilung mit 4 Fachbereichen.<br />

Qualifikation<br />

Die Therapeuten/Innen verfügen über eine hohe fachliche Qualifizierung durch<br />

regelmäßige Fort- und Weiterbildung in den unterschiedlichen Behandlungstechniken,<br />

sowie der persönlichen und sozialen Kompetenz.<br />

Durch Teilnahme an medizinischen Fachkongressen und Symposien sind sie auf dem<br />

aktuellsten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse.<br />

Lehrveranstaltungen / Projekte / Arbeitskreise<br />

� Referententätigkeit<br />

Lehrveranstaltungen<br />

bei Fachsymposien und innerbetrieblichen<br />

� Dozententätigkeit an klinikgebundenen Schulen<br />

� Mitarbeit an wissenschaftlichen Projekten z.B. im Ganglabor bei Entwicklung<br />

eines Hüftentlastungsganges für Patienten mit Hüftdysplasie bzw. beginnender<br />

Hüftarthrose,<br />

Amputationen<br />

Gehtraining mit speziellen Prothesenkniegelenken nach<br />

� Rückenschule und individuelle Arbeitsplatzgestaltung im Rahmen der<br />

betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 49


Physikalische Therapie<br />

� Arbeitskreis Qualitätssicherung<br />

Physiotherapie<br />

Das gesamte Spektrum der physiotherapeutischen Behandlungskonzepte und -<br />

methoden stehen dem Patienten durch das Team von 47 Therapeuten zur Verfügung.<br />

Durch dieses weit gefächerte Angebot besteht die Möglichkeit die optimale<br />

Therapieform auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abzustimmen:<br />

� Bobath<br />

� Vojta<br />

� Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF)<br />

� Manuelle Therapie<br />

� Cyriax<br />

� Maitland<br />

� E-Technik<br />

� Craniosakrale Therapie<br />

� Funktionelle Bewegungslehre (FBL)<br />

� Brügger<br />

� Kinesiologie<br />

� Feldenkrais<br />

� Orofaziale Regulationstherapie<br />

� Sensorische Integration<br />

� Pilates<br />

� Shiatsu<br />

� Osteopathie<br />

Aufgrund der in unserem Hause zu behandelnden seltenen Krankheitsbilder und<br />

speziellen operativen Eingriffen verfügen die Physiotherapeuten in folgenden<br />

Bereichen über zusätzliche Spezialisierungen:<br />

� Nachbehandlung nach Umdrehplastik und speziellen Tumoroperationen<br />

� Gehtraining nach Amputationen mit den unterschiedlichen Prothesensystemen<br />

� Frührehabilitation nach Schlaganfall, Schädelhirntrauma und neurochirurgischen<br />

Eingriffen<br />

� Frühgeborenenbehandlung<br />

� Entwicklungsdiagnostik im Kindesalter<br />

50 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Physikalische Therapie<br />

� Nachbehandlung nach Eingriffen am Bewegungsapparat bei Kindern mit<br />

zentralen Bewegungsstörungen (ZP)<br />

� Mobilisation nach Herztransplantation<br />

� Physiotherapie<br />

Fehlbildungen<br />

bei seltenen Syndromerkrankungen und angeborenen<br />

Ausstattung<br />

� Rollstuhlgerechte Therapieräume<br />

� 2 Turnhallen<br />

� Rollstuhlgerechte Bewegungsbäder mit Lift<br />

� Trainingsraum mit Pilatesgeräten<br />

� Trainingstherapiegeräte<br />

� Laufband<br />

Ergotherapie<br />

Die Ergotherapie verfügt über 7 Stellen:<br />

4 Mitarbeiter/innen sind in der Abteilung Zentralklinikum für die Bereiche Orthopädie,<br />

Pädiatrie und Neurologie zuständig und 3 Mitarbeiter/innen in der Abteilung<br />

Ergotherapie der Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie.<br />

Im Bereich Pädiatrie werden Kinder mit Störungen des Bewegungsablaufes infolge<br />

hirn-organischer Schädigungen (z.B. spastische Lähmungen, Anfallsleiden,<br />

Muskeldystrophien, etc.) oder Störungen der sensomotorischen Entwicklung (z.B.<br />

durch Frühgeburt) behandelt.<br />

Aufgabengebiet ist hier die spezielle Hilfsmittelanpassung und -versorgung,<br />

Elternberatung und Behandlung auf Grundlage der Sensorischen Integration und der<br />

neuromotorischen Entwicklungstherapie.<br />

Im Bereich Neurologie/Neurochirurgie wird bei Patienten nach Schlaganfall,<br />

Hirntumor, Multiple Sklerose, M. Parkinson und weiteren degenerativen Erkrankungen<br />

des ZNS die ergotherapeutische Behandlung von der Intensivstation, Stroke-Unit bis<br />

zur Tagesklinik nach Bobath, Perfetti oder Affolter durchgeführt. Ziel ist von Anfang an<br />

die Erhaltung und Wiederherstellung der Handlungsfähigkeit und Selbständigkeit der<br />

Patienten.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 51


Physikalische Therapie<br />

Im Bereich Orthopädie/Chirurgie werden Patienten mit entzündlich/ degenerativen<br />

Erkrankungen, traumatischen Veränderungen der Gelenke und Wirbelsäule und nach<br />

tumorbedingten Amputationen oder Einsatz von Tumorprothesen betreut. Die ergotherapeutischen<br />

Schwerpunkte liegen hier in der alltagsorientierten Rückenschule und<br />

Arbeitsplatzberatung, der Handtherapie und Handschienenversorgung und der<br />

Hilfsmittelversorgung für den häuslichen Bereich.<br />

Die Ergotherapeuten der Technischen Orthopädie haben sich auf individuelle<br />

Rollstuhlversorgung, Hilfsmittelanpassung, Selbsthilfetraining und Prothesengebrauchsschulung<br />

bei Patienten mit Amputationen, angeborenen Fehlbildungen und<br />

Schwerstmehrfachbehinderungen spezialisiert.<br />

Ausstattung<br />

� Therapieküche<br />

� Übungsbad<br />

� Einzel- und Gruppenbehandlungsräume<br />

Physikalische Therapie (Bäder/Massage)<br />

Der Aufgabenbereich der physikalischen Therapie umfasst den prä- und<br />

postoperativen sowie den rehabilitativen Bereich.<br />

Das Spektrum der Therapiemöglichkeiten:<br />

� Massagen (Narben-, Bindegewebs-, Klassische Massage<br />

� alle Formen der Elektrotherapie<br />

� Ultraschall<br />

� Hämatombehandlung<br />

� Lymphdrainage<br />

� Kompressionstherapie<br />

� Kryotherapie<br />

� Vierzellenbad<br />

� Spezielle Erfahrung besteht auf dem Gebiet der Medizinischen Fußpflege bei<br />

Risikopatienten z.B. Diabetes mellitus, periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />

(PAVK)<br />

Die Abteilung ist mit modernsten Therapiegeräten ausgestattet.<br />

52 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Serviceorientierte Leistungsangebote am UKM<br />

Serviceorientierte Leistungsangebote<br />

� Angebote für Eltern mit hörgeschädigten Kindern<br />

� Alternative Heilverfahren (z.B. Feldenkrais, Chi Gong)<br />

� Arzt-Patientenseminare<br />

� Aufenthaltsräume<br />

� Ausstellungen<br />

� Bewegungsbad<br />

� Behindertensport<br />

� Bringdienste<br />

� CellSaver-System (Maßnahmen zur Einsparung von Fremdblutgaben)<br />

� Computergestützte Patienteninfoprmationssysteme<br />

� Cook & Chill System – hochwertige Verpflegung, Menüauswahl<br />

� EC-Geldautomat<br />

� Elternwohnheim<br />

� Familienhaus<br />

� Fernsehgeräte und Telefon in Patientenzimmer<br />

� Fortbildungsangebote für Patienten und Angehörige<br />

� Friseur<br />

� Fußpflege<br />

� Herz-AG (Arbeitsgruppe zur Information von Eltern und Kindern)<br />

� Herzzentrums-Journal<br />

� Hilfsmittelversorgung durch klinikeigene Werkstätten<br />

� HotSpots (Funkstationen für einen drahtlosen Internetzugang)<br />

� Informationsbroschüren allgemein und klinikspezifisch<br />

� Informationsveranstaltungen<br />

� Internetportal<br />

� Kapelle<br />

� Kiosk<br />

� Klinikclowns<br />

� Krankenhausschule<br />

� Kultur im Pulse – Kulturveranstaltungen und Ausstellungen<br />

� Kummerkästen<br />

� Musikzimmer<br />

� Parkplätze / Parkhaus<br />

� Patientenbeschwerdestelle<br />

� Patientenbücherei<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 53


Serviceorientierte Leistungsangebote<br />

� Patientencafeteria<br />

� Patientenrestaurant<br />

� Postanästhesievisite (Zufriedenheitsbefragung nach Narkosen)<br />

� Prämedikationsambulanz<br />

� Psychoonkologische Betreuung für Erwachsene, Kinder und Jugendliche<br />

� Psychologische /psychosomatische Betreuung<br />

� Psychosozialer Betreuung für Erwachsene, Kinder und Jugendliche<br />

� Schmerzdienst<br />

� Schulungen für spezielle Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus,<br />

Bluthochdruck, Einschränkung der Nierenfunktion, Dialyse)<br />

� Seelsorge<br />

� Spezialsprechstunden<br />

� Spielzimmer<br />

� Stomadienst (künstlicher Ausgang)<br />

� Sozialdienst<br />

� Turnhalle<br />

� Unterbringung Begleitperson<br />

� Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen<br />

54 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Ambulante Behandlungen<br />

Ambulante Operationen am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />

Ambulante Operationen nach § 115 b Sozialgesetzbuch (SGB V)<br />

Am UKM werden folgende ambulante Operationen nach § 115 b SGB V durchgeführt:<br />

� Pränatale Diagnostik (z.B. Chorionzottenbiopsie, Fruchtwasseruntersuchungen)<br />

� Gynäkologische Operationen<br />

� Spiegelungen des Magen-Darmtraktes mit therapeutischer Intervention (z.B.<br />

Einlegen von Prothesen, Drainagen oder Ernährungssonden)<br />

� Operationen der Augen<br />

� Photodynamische Therapien der Augen<br />

� Operationen der Nase und Nasennebenhöhlen<br />

� Operationen im Bereich der Mundhöhle, des Rachenraumes und des<br />

Kehlkopfes<br />

� Operationen der Ohren<br />

� Urologische Untersuchungen und Operationen der Harnorgane<br />

� Urologische Wundversorgung<br />

� Operationen der Haut<br />

� Operationen an den Armen und Beinen (Muskeln, Sehnen, Druckentlastung<br />

von Nerven)<br />

� Spiegelungen der Gelenke<br />

� Operationen der Knochen und Gelenke<br />

� Operationen im Bauchraum (z.B. Nabelbrüche)<br />

� Opererationen im Bereich des Enddarmes (z.B. Hämorrhoidalbehandlungen,<br />

Fisteln)<br />

� Schrittmacheroperationen<br />

� Zahnbehandlungen und operative Eingriffe der Mundhöhle<br />

� Orthopädisch-chirurgische Leistungen<br />

� Strahlendiagnostik und Therapie<br />

� Gewebeentnahmen zur Brustkrebsdiagnostik<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 55


Ambulante Behandlungen<br />

Ambulante Behandlung durch Krankenhausärzte nach § 116 SGB V<br />

Eine persönliche Ermächtigung durch Krankenhausärzte nach § 116 SGB V besteht in<br />

folgenden Kliniken und Instituten:<br />

Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

� vor- und nachstationäre Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der<br />

Niere, Leber und der Bauchspeicheldrüse, Magen- und Darmspiegelungen,<br />

Transplantationssprechstunde<br />

Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

� Allergologische Diagnostik, spezielle Wundambulanz, Dermatohistologie<br />

Institut für Humangenetik<br />

� Genanalysen, humangenetische Beratungen;<br />

Klinik und Poliklinik Innere Medizin A<br />

� KMT-Ambulanz (Stammzell-Transplantationen), Gerinnungsambulanz,<br />

hämatologisch-onkologische Ambulanz<br />

Klinik und Poliklinik Innere Medizin B<br />

� Untersuchungen des Magen-Darmtraktes (Gastroenterologie): ambulante<br />

Durchführung endoskopischer Untersuchungen, ambulante Durchführung<br />

gastroenterologischer Funktionsdiagnostik,<br />

� Rheumaambulanz: Erstuntersuchung auf Bestehen einer entzündlich<br />

rheumatischen Erkrankung, Betreuung von systemischen<br />

Bindegewebserkrankungen und Vaskulitiden, Behandlung mit seltenen neuen<br />

Therapieformen wie Biologicals.<br />

Klinik und Poliklinik Innere Medizin C<br />

� Nachsorge herztransplantierter Patienten, ICD-Kontrolle (implantierbarer<br />

Cardioverter/Defibrillatoren), Indikationsstellung zu Herztransplantationen,<br />

Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen bei Patienten mit<br />

genetisch bedingten arrhythmogenen Erkrankungen, molekulargenetische<br />

Laboruntersuchungen<br />

56 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik Innere Medizin D<br />

� Nachsorge von Patienten nach Nierentransplantation<br />

Ambulante Behandlungen<br />

Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

� Diagnostik und Behandlung von angeborenen Stoffwechselerkrankungen<br />

Institut für Mikrobiologie<br />

� Virologische Leistungen;<br />

Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

� Leistungen im Rahmen der Neurochirurgie zur Abklärung der<br />

Operationsindikation bei unterschiedlichen Erkrankungen sowie bei<br />

pädiatrischer Neurochirurgie;<br />

Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />

� Untersuchung und Behandlung neurologischer Erkrankungen mit<br />

Botulinumtoxin, Behandlung einer Neuromanifestation der HIV-Infektion.<br />

Institut für Neuropathologie<br />

� Feingewebliche Untersuchungen von Gewebeproben des Nervensystems<br />

Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

� Nuklearmedizinische Untersuchungen und Behandlungen die im externen<br />

ambulanten Bereich nicht oder extrem selten erbracht werden (z.B.: Indium-111<br />

–Somatostatinrezeptor-Szintigraphie, Iod-123 mIBG-Szintigraphie).<br />

Institut für Pathologie<br />

� Feingewebliche Untersuchungen von Gewebeproben<br />

Institut für Radiologie (Röntgendiagnostik)<br />

� Radiologische Untersuchungen<br />

Institut für Reproduktionsmedizin<br />

� Diagnostik und Behandlung von endokrinologischen und andrologischen<br />

Erkrankungen von Männern<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 57


Ambulante Behandlungen<br />

Institut für Sportmedizin<br />

� Spezielle Herz-, Kreislaufuntersuchungen<br />

Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie- Radioonkologie<br />

� Hochvolttherapie, Bestrahlung von Maculadegeneration, Brachytherapie,<br />

Institut für Transfusionsmedizin<br />

� Durchführung besonderer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden im<br />

Rahmen der transfusions- und transplantationsimmunologischen Diagnostik;<br />

Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

� Behandlung von Knochen und Weichteilverletzungen<br />

Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

� Entnahme von Gewebeproben aus der Prostata<br />

Zentrallaboratorium<br />

� Spezielle Laboruntersuchungen<br />

Ambulante Behandlung durch Krankenhäuser bei Unterversorgung nach<br />

§ 116 a SGB V<br />

Zugelassene Krankenhäuser erhalten eine Institutsermächtigung für bestimmte<br />

medizinische Leistungen im ambulanten Bereich wenn eine Unterversorgung besteht.<br />

Eine Unterversorgung im ambulanten vertragsärztlichen Bereich besteht, wenn der im<br />

Bedarfsplan ausgewiesene bedarfsgerechte Versorgungsgrad in der allgemeinärztlichen<br />

Versorgung um 25 Prozent bzw. in der fachärztlichen Versorgung in einem Fachgebiet<br />

um 50 Prozent unterschritten wird. Das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> leistet einen<br />

wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung in den<br />

Bereichen wo eine Unterversorgung besteht.<br />

58 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institutsermächtigungen bestanden 2005 für folgende Bereiche:<br />

Ambulante Behandlungen<br />

Phoniatrie und<br />

Pädaudiologie Ambulante Untersuchungen auf dem Gebiet der Phoniatrie und<br />

Pädaudiologie (Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen<br />

sowie kindliche Hörstörungen)<br />

Innere Medizin D Diagnostik und Therapie bei Patienten mit erworbener<br />

Immunschwäche (HIV/AIDS-Erkrankte)<br />

Päd. Onkologie Aktive onkologische Therapie,.<br />

Knochenmarktransplantationszentrum – Kinder; Thrombosen im<br />

Kindesalter<br />

Allgem. Pädiatrie Kindernephrologische Behandlung im Rahmen einer<br />

Institutsermächtigung des KfH-Kuratoriums für Dialyse und<br />

Nierentransplantation<br />

Sozialpädiatrisches<br />

Zentrum Ambulante sozialpädiatrische Behandlung<br />

Psychosomatik und<br />

Psychotherapie Durchführung von Leistungen im Rahmen der Diagnostik<br />

psychosomatischer Erkrankungen<br />

THG-Chirurgie Durchführung besonderer Untersuchungs- und<br />

Behandlungsmethoden bei Patienten mit mechanischen<br />

Kreislaufunterstützungssystemen (Kunstherzsystem);<br />

Leistungszahlen der ambulanten Leistungen nach § 116 und<br />

§ 116 a SGB V<br />

Leistung Anzahl Patienten<br />

Onkologie Therapie Erwachsene 1.002<br />

Onkologie Therapie Kinder 1.478<br />

Phoniatrie und Pädaudiologie (Sprach-, Sprech-, Stimm- und<br />

Schluckstörungen sowie kindliche Hörstörungen)<br />

1.958<br />

Med Klinik B - ERCP/ Magen-Darmerkrankungen 54<br />

Medizinische Klinik D – HIV-Ambulanz 350<br />

HTP /ICD (Herzschrittmacher) 37<br />

Strahlentherapie 753<br />

Neurochirurgie 1.882<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 59


Ambulante Behandlungen<br />

Neurologie Botulinus-Vergiftung 926<br />

Sozialpädiatrisches Zentrum Allg. Pädiatrie 4.297<br />

Transplantation Allg. Chirurgie 114<br />

Transfusionsmedizin 1.548<br />

Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie Kunstherz 2<br />

Radiologie (MRT) 10<br />

Humangenetisches Gutachten 411<br />

Mikrobiologie 218<br />

Psycosomatische Medizin 953<br />

Psychiatrische Institutsambulanz gemäß § 118 SGB V<br />

Die Kliniken und Polikliniken für Psychiatrie und Psychotherapie und Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie besitzen eine Institutsermächtigung nach § 118 Sozialgesetzbuch<br />

(SGB V). Zu weiteren Informationen verweisen wir auf die Berichte der Kliniken (siehe<br />

Seiten 307 und 316).<br />

In der Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie wurden im Jahre 2005 1.534<br />

Patienten behandelt.<br />

In der Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie wurden 1.204 Patienten behandelt.<br />

Sozialpädiatrisches Zentrum gemäß § 119 SGB V<br />

Das Sozialpädiatrische Zentrum wird von der Klinik und Poliklinik für Allgemeine<br />

Pädiatrie betreut. Im sozialpädiatrischen Zentrum erfolgt eine Behandlung von Kindern,<br />

die wegen der Art, Schwere und Dauer ihrer Krankheit behindert oder von<br />

Behinderungen bedroht sind und nicht von geeigneteten Ärzten oder geeigneteten<br />

Frühförderstellen behandelt werden können. Zu weiteren Informationen verweisen wir<br />

auf den Bericht der zuständigen Klinik (siehe Seite 120). Im Jahre 2005 wurden 4.297<br />

Patienten im Sozialpädiatrischen Zentrum behandelt.<br />

Tageskliniken am UKM<br />

In den Tageskliniken werden Patienten teilstationär behandelt, das bedeutet, dass die<br />

Patienten während des Tages in der Klinik behandelt werden und zu Hause<br />

übernachten können.<br />

60 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Tageskliniken Anzahl Patienten<br />

TK Med. Klinik A – Hämatologie u.<br />

Onkologie 868<br />

TK Psychiatrie und Psychotherapie<br />

TK Psychiatrie und Psychotherapie des<br />

158<br />

Kindes- und Jugendalters<br />

TK Anästhesie u. operative<br />

93<br />

Intensivtherapie -Schmerztagesklinik 116<br />

TK Dermatologie 438<br />

TK Med. Klinik D - LDL-Apharese 193<br />

TK Phoniatrie und Pädaudiologie 2.264<br />

TK Päd. Hämatologie u. Onkologie 1.707<br />

TK Neurologie 431<br />

Gesamt teilstationär 6.268<br />

Ambulante Behandlungen<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 61


Apparative Ausstattung<br />

3. Apparative Ausstattung und therapeutische Möglichkeiten<br />

Apparative Ausstattung<br />

Geräte vorhanden 24-Stunden-<br />

Verfügbarkeit<br />

Abklinganlage Ja Ja<br />

Aktivimeter Ja Ja<br />

Angiographien Ja Ja<br />

Anomaloskopie (Diagnostik von<br />

Farbenfehlsichtigkeit)<br />

Ja Ja<br />

Audiometrie (elektroakustische Hörprüfung) Ja Ja<br />

Augenärztliche Untersuchungseinheiten Ja Ja<br />

Bodyplethysmograhie<br />

Ja Ja<br />

(Lungenfunktionsprüfungsmessplatz)<br />

Bronchoskopiegeräte Ja Ja<br />

Computergestützte Arthroskopieeinrichtung Ja Ja<br />

Computergestützte Navigationssysteme Ja Ja<br />

Digitale Stimmfelduntersuchung Ja Ja<br />

Digitale Subtraktionsangiographie Ja Ja<br />

Dunkeladaptometrie Ja Ja<br />

EEG-Messplätze Ja Ja<br />

EKG-Geräte Ja Ja<br />

Elektrocochleographie Ja Ja<br />

Elektroglottograph Ja Ja<br />

Elektromyographie /Nervenleitgeschwindigkeit-<br />

Messplätze<br />

Ja Ja<br />

Electro Occulogramm (EOG) Augen Biofeedback Ja Ja<br />

Elektrophysiologische endokardiale<br />

Ja Ja<br />

Mappingsysteme<br />

Elektrophysiologischer 32-Kanal Messplatz Ja Ja<br />

Elektroretinografie (ERG) Ja Ja<br />

Endoskopie der Tränenwege Ja Ja<br />

Endosonographie Ja Ja<br />

Ereignis-Recording Ja Ja<br />

Extrakorporale Stosswellenlithotrypsie<br />

Ja Ja<br />

(Steinzertrümmerung)<br />

Farbkodierte Duplexsonographie Ja Ja<br />

Fluoreszenz-Tomographen Ja Ja<br />

Gammacounter Ja Ja<br />

Gammakameras Ja Ja<br />

Ganglabor Ja Ja<br />

Ganzkörperzähler Ja Ja<br />

Gastroskopiegeräte Ja Ja<br />

Geräte für computergestützte logopädische<br />

Diagnose- und Therapieverfahren<br />

Ja Ja<br />

Geräte für computergestützte neurophysiologische<br />

Untersuchungen<br />

Ja Ja<br />

Geräte für Dialyse, Plasmapherese und<br />

Ja Ja<br />

Immunadsorption<br />

Geräte zur Durchführung von<br />

Elektrokrampftherapien (EKT-Einheit) und<br />

repetitiver Magnetstimulation<br />

Ja Ja<br />

Geräte für Lipidaphareseinheiten Ja Ja<br />

Geräte für minimal invasive Chirurgieverfahren<br />

Geräte zur intraoperativen Sonographie und Ja Ja<br />

62 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Apparative Ausstattung<br />

Endoskopie<br />

Geräte zur Überwachung der Funktionen bei<br />

Operationen, z.B. Überwachung der<br />

Nervenfunktion bei Schilddrüsenoperationen<br />

Ja Ja<br />

Herzkathetermessplätze für Kinder und<br />

Erwachsene<br />

Ja Ja<br />

Herz-Lungen-Maschinen, parakorporale und<br />

implantierbare Herzunterstützungssysteme<br />

Ja Ja<br />

High-dose-rate-Afterloading-Geräte Ja Ja<br />

Hirnstammaudiometrie Ja Ja<br />

Hörgerätemess- und programmierbox Ja Ja<br />

Intraaortale Ballonpumpen Ja Ja<br />

Kapselendoskopie Ja Ja<br />

Koloskopiegeräte Ja Ja<br />

Kolposkopie (Untersuchung der Gebärmutter) Ja Ja<br />

Laborgeräte für alle diagnostischen<br />

Untersuchungen: z.B. Fettstoffwechseldiagnostik,<br />

Autoimmundiagnostik, Transplantationsdiagnostik,<br />

Immunmonitoring, therapeutisches<br />

Drugmonitoring, Infektionsdiagnostik,<br />

hämatologische Diagnostik, Hämostaseologie,<br />

Endokrinologie, onkologische Diagnostik und<br />

molekulare Diagnostik<br />

Ja Ja<br />

Langzeit-EKG-Geräte Ja Ja<br />

Laparaskopiegeräte Ja Ja<br />

Lasertherapie; Laserchirurgie, Argon-Laser, Yak-<br />

Laser, CO2-Laser<br />

Ja Ja<br />

Linearbeschleuniger Ja Ja<br />

Magnetresonanztomographie<br />

/Kernspintomographie,<br />

MR-Spektroskopie, funktionelle<br />

Magnetresonzbildgebung<br />

Ja Ja<br />

Mainzer Kindertische (Kinderaudiometrie) Ja Ja<br />

Mamma-Diagnostik-Zentrum:<br />

Mammographie, Sonographie, MR-<br />

Mammographie, bildgesteuerte Mammabiopsie<br />

Ja Ja<br />

Mediastinoskopie Ja Ja<br />

Mehrschicht-Spiral-Computertomographie Ja Ja<br />

Messplätze für otoakustische Emissionen Ja Ja<br />

Messplätze für visuell evozierte Potenziale VEP Ja Ja<br />

Narkosegeräte Ja Ja<br />

Oesophagusmanometrie (Druckmessung in der<br />

Speiseröhre)<br />

Ja Ja<br />

Operationsmikroskope Ja Ja<br />

Ophthalmometer Ja Ja<br />

Orthopädische Werkstatt Anfertigung von<br />

Orthesen und Korsetts nach Maß)<br />

Ja Ja<br />

Pedobarographie (Fußdruckmessung) Ja Ja<br />

Perimetrie Ja Ja<br />

ph-Metrie (Säuremessung im Magen-Darmtrakt) Ja Ja<br />

Phototherapiegeräte Ja Ja<br />

Positronenemissionstomographen Ja Ja<br />

Provokationstests (Allergiediagnostik) Ja Ja<br />

Rasterstereographie (dreidimensionale<br />

Darstellung der Wirbelsäule)<br />

Ja Ja<br />

Rhinomanometrie Ja Ja<br />

Röntgengeräte, intraoperative Röntgendiagnostik Ja Ja<br />

Schlaflabor Ja Ja<br />

Sonographie Ja Ja<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 63


Apparative Ausstattung<br />

Speicheldrüsendiagnostikgeräte Ja Ja<br />

Spiroergometrie (Lungenfunktionsprüfung unter<br />

Belastung)<br />

Ja Ja<br />

Spirometrie (Lungenfunktionsprüfung für<br />

Erwachsene u. Kinder), Säuglingslungenfunktionsmessplatz<br />

Ja Ja<br />

Strahlentherapie inkl. Spezialverfahren Ja Ja<br />

24-Stunden Blutdruckmessgeräte Ja Ja<br />

Systeme zur akustischen Sprachschallanalyse Ja Ja<br />

Szintigraphiegerääte Ja Ja<br />

Telekobalttherapiegerät Ja Ja<br />

Telepathologie Ja Ja<br />

Therapiesimulator, virtuelle CT-Therapiesimulation Ja Ja<br />

Urodynamische Messplätze Ja Ja<br />

Videonystagmographie (Diagnostik bei<br />

unwillkürlichen Augenbewegungen)<br />

Ja Ja<br />

Videoostroskopie (Untersuchung der Stimmlippen) Ja Ja<br />

Zahnärztliche Behandlungsstühle Ja Ja<br />

Zyklotron Ja Ja<br />

64 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Therapeutische Möglichkeiten<br />

Therapeutische Möglichkeiten am UKM für Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene<br />

� Physiotherapie (Krankengymnastik)<br />

� Physikalische Therapie (Bäder und Massagen)<br />

� Bewegungs-/Sporttherapie<br />

� Ergotherapie<br />

� Logopädie<br />

� Schmerztherapie<br />

� Schmerzpsychologische Behandlung<br />

� Psychoonkologische Behandlung<br />

� Sehschule mit Lehranstalt<br />

� Phototherapie<br />

� alle Formen der Hämo- und der Peritoneal-Dialyse (Blutreinigung durch<br />

Austausch von Blut oder Bauchfellflüssigkeit)<br />

� Lipidapherese (Therapeutisches Verfahren zur Entfernung von Cholesterin<br />

aus dem Blut)<br />

� Immunadsorption (Therapeutisches Verfahren zur Entfernung von Antikörpern<br />

aus dem Blut)<br />

� Plasmapherese (Trennung von flüssigen und festen Bestandteilen des Blutes)<br />

� Hämoperfusion bei Intoxikationen (Blutreinigung bei Vergiftungen)<br />

� Blutbank<br />

� Herzkatheteruntersuchungen<br />

� Strahlentherapie<br />

� Spiegelungen des Magen- Darmtraktes und der Lunge<br />

� Ultraschalluntersuchung des Herzens, der Organe des Brust- und<br />

Bauchraumes, des Gehirns und der Gefäße<br />

� präoperative Eigenblutspende<br />

� medikamentösen Auflösung von Blutgerinnseln (Thrombolyse)<br />

� therapeutischen Verfahren im Bereich der Radiologie (Strahlenheilkunde)<br />

� therapeutischen Verfahren mit radioaktiven Substanzen (Nuklearmedizin)<br />

� therapeutischen Verfahren zur Darstellung der Gefäße (Angiographien),<br />

Aufweitung der Gefäße durch Einlegen von Röhrchen (Stents) oder Aufblasen<br />

eines Ballons (Ballondilatation), Verschließen von Gefäßaussackungen<br />

(Aneurysma)<br />

� Allergiediagnostik<br />

� Prä- und Perinatalzentrum<br />

� Reproduktionsmedizin<br />

� Sport- / Leistungsmedizin<br />

� Versorgung von Schädel-Hirn-Verletzten<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 65


Therapeutische Möglichkeiten<br />

� Versorgung von Unfallverletzten und Schwerstverletzten (Polytrauma)<br />

� Spezielle Versorgung von Schlaganfallpatienten (Stroke Unit)<br />

� Onkologischer Schwerpunkt / Tumorzentrum<br />

� Neonatalzentrum<br />

� Psychotherapeutische Verfahren: Psychodynamische Psychotherapie,<br />

Verhaltenstherapie, supportive Psychotherapie<br />

� Psychosomatische Therapie<br />

� Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie<br />

� Arbeitstherapie,<br />

� Musiktherapie,<br />

� Mototherapie,<br />

� Kunsttherapie.<br />

66 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


II. Klinische Fachabteilungen<br />

Zentrum für Innere Medizin<br />

Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />

1. Medizinische Klinik und Poliklinik A –Innere Medizin<br />

Schwerpunkt Hämatologie und Internistische Onkologie,<br />

Hämostaseologie und Pneumologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang E. Berdel<br />

Albert-Schweitzer-Str. 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel.: 0251-83 47587<br />

E-Mail: berdsekr@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/meda/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Medizinische Klinik A, Hämatologie und Internistische Onkologie, Hämostaseologie<br />

und Pneumologie, umfasst 70 stationäre Betten, inklusive 10 tagesklinische Betten,<br />

sowie 10 Betten in der Knochenmarktransplantationseinheit (in Kooperation mit der<br />

Klinik für Pädiatrische Onkologie).<br />

Das Leistungsspektrum:<br />

� Diagnostik und Therapie akuter und chronischer Leukämien,<br />

� Diagnostik und Therapie Maligner Lymphome inklusive Multiples Myelom,<br />

� Diagnostik und Therapie solider Tumoren,<br />

� Autologe Stammzell-Transplantation nach Hochdosischemotherapie,<br />

� Internistische Intensivtherapie (insbes. Hämatoonkologische, pneumologische<br />

Patienten),<br />

� Allogene Knochenmark- / Stammzelltransplantation,<br />

� Spezielle Hämostaseologie.<br />

� Diagnostik und Therapie pulmonaler Erkrankungen<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 67


Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />

Stationäre, teilstationäre / tagesklinische Versorgung und Ambulanz sind eng verzahnt.<br />

Die durchschnittliche stationäre Belegung liegt über 90%.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Hämatologie / Internistische Onkologie:<br />

� Akute und chronische Leukämien,<br />

� Hodgkin-, Non-Hodgkin-Lymphome,<br />

� Multiples Myelom: Diagnostik, Chemotherapie und Transplantationsvor- und -<br />

nachsorge.<br />

� Aplastische Anämie (Antithymozytenglobulin, Transplantation).<br />

� Chemotherapie solider Tumoren, insbes. Bronchial-Ca (auch multimodale<br />

Therapie), Hoden-Ca., Sarkome, Darmtumoren, Mamma-Ca.<br />

� Hochdosis-Chemotherapie und autologe Transplantation.<br />

� Behandlung mit neueren Substanzen, z.B. zur Hemmung der Signalübertragung<br />

oder der Gefäßneubildung.<br />

� Psychoonkologische Betreuung<br />

Hämostaseologie:<br />

� Diagnostik und Therapie von Gerinnungsstörungen.<br />

� Konsiiliarische Mitbetreuung bei Gerinnungsstörungen perioperativ und während<br />

der Schwangerschaft<br />

Lungenfunktionsabteilung:<br />

� Bronchoskopie, Transbronchiale Biopsien, Lungenfunktionstests, Diagnose und<br />

Therapie von Asthma bronchiale und anderen Lungenerkrankungen, Therapie<br />

bei pulmonalarterieller Hypertonie, Schlafapnoe-Diagnostik und –Therapie.<br />

Intensivtherapie:<br />

� Internistische Intensivtherapie, insbesondere bei hämatoonkologischen<br />

Patienten und pneumologischen Patienten. Invasive und Nicht-invasive<br />

Beatmung, Sepsistherapie. Chronische veno-venöse Hämofiltration (CVVH),<br />

Lysetherapien.<br />

68 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />

Allogene Knochenmark-Stammzelltransplantation:<br />

� Transplantation mit Stammzellen verwandter und nicht-verwandter Spender,<br />

Mismatch-Transplantationen, Transplantationen mit volldosierter und mit<br />

reduziert-toxischer Konditionierung<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

� Diagnostik und Therapie der akuten myeloischen Leukämie, Ersterkrankung und<br />

Rezidiv, Behandlung der Komplikationen bei langen Aplasiephasen.<br />

Vorbereitung einer Transplantation.<br />

� Therapie maligner Lymphome, insbesondere teilstationär. Autologe<br />

Transplantation bei Lymphom-Rückfällen und Multiplem Myelom. Radioimmunkonjugat-Therapie,<br />

Antikörpertherapie bei Lymphomen.<br />

� Allogene Transplantation als Erweiterung der o.g. Therapieformen, bei akuter<br />

myeloischer Leukämie, chronischer myeloischer Leukämie, chronischer<br />

�<br />

lymphatischer Leukämie, akuter lymphatischer Leukämie.<br />

Komplexe Chemotherapien bei akuter lymphatischer Leukämie und bei<br />

Sarkomen.<br />

� Koordination multimodaler Therapien (Chemotherapie, Strahlentherapie und<br />

Operation) des Bronchial-Ca und bei anderen soliden Tumoren.<br />

� Behandlung komplexer Gerinnungsstörungen, bei Lungenembolien, bei<br />

Hemmkörper-Hämophilie.<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

� Konsiliarische Beratung. Regelmäßige Konferenzen mit den niedergelassenen<br />

Hämatologen und Onkologen und Kollegen der anderen Krankenhäuser der<br />

Umgebung (Onkologischer Arbeitskreis).<br />

� Interdisziplinäre Tumorkonferenz der Tumorzentrums <strong>Münster</strong> und <strong>Münster</strong>land.<br />

� Diagnostik und Therapie bei pulmonalarteriellem Hochdruck,<br />

�<br />

Sauerstoffheimtherapie, vorbereitende Diagnostik zur Lungentransplantation.<br />

Diagnostik bei Blutungs- oder Thromboseneigung.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 69


Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />

Forschung<br />

Forschungsschwerpunkte und Therapiestudien:<br />

� Akute myeloische Leukämie,<br />

� Maligne Lymphome,<br />

� Multiples Myelom<br />

� Bronchialkarzinom,<br />

� Tumorneoangiogenese.<br />

� Psychoonkologie: Akute myeloische Leukämie / Bronchialkarzinom<br />

Klinik:<br />

Therapieverbesserung bei akuter myeloischer Leukämie (Studiengruppe AMLCG), bei<br />

Bronchial-Karzinom und bei Lymphomen des Magen-Darm-Traktes (Koordination der<br />

drei Studiengruppen bundesweit). Koordination früher klinischer Studien mit neuen<br />

Medikamenten (Phase I und II) bei Leukämien, Lymphomen und Multiplem Myelom.<br />

Teilnahme an zahlreichen anderen Studien, z.B. bei CML, ALL, Hodgkin- und Non-<br />

Hodgkin-Lymphomen, unterschiedlichen soliden Tumoren.<br />

Mitarbeit in deutschen und europäischen Kompetenznetzen zur Behandlung der Akuten<br />

Leukämien (Transplantation, Diagnostik, Forschungsansätze für neue<br />

Therapieverfahren) und zu Lymphomen.<br />

Psychoonkologische Studien zur Lebensqualität bei Akuten Leukämien und soliden<br />

Tumoren.<br />

Labor:<br />

Signalübertragungswege und molekulare Entstehungswege der akuten myeloischen<br />

Leukämie. Molekulare Risikofaktoren für das Lungenkarzinom. Gefäßneubildung durch<br />

Tumoren, auch bei Leukämien und multiplem Myelom. Untersuchungen zu<br />

gefäßbildenden Stammzellen. Untersuchung der Immunmodulation durch Lymphome.<br />

Untersuchungen zur zellulären Immuntherapie im Rahmen der Knochenmark-<br />

Stammzell-Transplantation.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

� Facharztweiterbildung für Innere Medizin (zusammen mit den anderen<br />

internistischen Kliniken) und für Hämatologie und Internistische Onkologie,<br />

sowie für Pneumologie.<br />

70 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />

� Mitarbeit in vorklinischen Kursen mit klinischen Anteilen (z.B.<br />

Gerinnungsphysiologie). Klinische Medizin: Vorlesungen und Praktika nach<br />

Curriculum (Neue Appropationsordnung). Innovativer dreiwöchiger Blockkurs<br />

inter-disziplinäre Tumormedizin mit Vorlesungen, Demonstrationen,<br />

�<br />

problemorientiertem Lernen in Kleingruppen und Praktikum am Krankenbett<br />

(poL-iT).<br />

Ähnlicher, einwöchiger Blockkurs zur Transplantationsmedizin.<br />

� Famulaturen und Ausbildung von Studenten im Praktischen Jahr.<br />

� Zweimal jährlich Tutorentraining „Problemorientiertes Lernen“ für die<br />

Medizinische Fakultät und externe Teilnehmer. Workshops zum Thema<br />

„Prüfungen“.<br />

Service<br />

Psychoonkologische Betreuung durch eigenen Service mit Psychologen.<br />

� Aufenthaltsraum auf Leukämiestation.<br />

� Informationsveranstaltungen zusammen mit Selbsthilfegruppe Leukämie des<br />

Erwachsenen.<br />

� Gutachtentätigkeit.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Internistische Therapie, pneumologische Therapie, Chemotherapie, Multimodale<br />

Therapie von Tumoren zusammen mit Strahlentherapie, Transplantation (allogen oder<br />

autolog), Ganzkörperbestrahlung im Rahmen der Transplantation, Radioimmun-<br />

Konjugat-Therapie z.B. bei malignen Lymphomen zusammen mit der Klinik für<br />

Nuklearmedizin, Orthopädie.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Lungenfunktionslabor:<br />

Bodyplethysmograhie, Blutgasanalyse, Spirometrie, Provokationstests, Schlaflabor,<br />

Bronchoskopie, Transbronchiale Biopsie, Bronchial- / BAL-Zytologie.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 71


Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />

Spezielle Hämatologie und Hämostaseologie:<br />

Differentialblutbilder und Morphologie mit Zytochemie des Blutes, Knochenmarkes und<br />

anderer Körperflüssigkeiten. Typisierung von Leukämie- und Lymphomzellen<br />

einschließlich spezieller Zytologie und Immunphänotypisierung, molekulargenetischer<br />

Leukämie-/Lymphom-Diagnostik, Transplantationsbezogene Diagnostik einschließlich<br />

Chimärismus-analysen.<br />

Gerinnungsphysiologisches Labor einschließlich Thrombophiliediagnostik, Einzelfaktorbestimmung,<br />

Hemmkörperbestimmungen und funktioneller Untersuchungen,<br />

Blutungszeit-bestimmung.<br />

Labordiagnostik:<br />

� Spezielle Zytologie und Immunphänotypisierung<br />

� spezielle Molekulargenetik<br />

� spezielle Gerinnungsdiagnostik<br />

� Lungenfunktionslabor<br />

� Schlaflabor<br />

Apparative Ausstattung<br />

Bronchoskopieausstattung und transbronchiale Biopsie, Sonographiegerät.<br />

Nicht-invasive Beatmung. Klinische Laminar-Flow-Sterileinheiten für Transplantation.<br />

Apparative Laborausstattung für Morphologie, Immunzytologie, molekulare Genetik,<br />

immunzytologische Zellsortierung im klinischen Maßstab (Stammzelltransplantation).<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Hämatologisch – onkologische Ambulanz:<br />

� Diagnostik akuten und chronischen Leukämien , malignen Lymphomen.<br />

� Therapie von chronischen Leukämien , malignen Lymphomen<br />

� Abklärung von Blutbildveränderungen (Anämien, Leukopzytopenien,<br />

Thrombozytopenien).<br />

� Vor- und Nachbereitung stationärer und teilstationärer Therapien.<br />

� Nachsorge autolog transplantierter Patienten.<br />

� Erhaltungstherapie bei akuter myeloischer Leukämie.<br />

� Spezialambulanz für Patienten mit multiplem Myelom (Plasmozytom).<br />

� Transplantationsambulanz für vor- und nachstationäre Betreuung allogen<br />

stammzell-transplantierter Patienten.<br />

72 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />

� Gerinnungsambulanz mit Diagnostik komplexer Gerinnungsstörungen. Beratung<br />

sowie Therapiesteuerung.<br />

Knochenmarktransplantations (KMT) -Ambulanz: Engmaschige Betreuung<br />

stammzell-transplantierter Patienten für vor- und nachstationäre Diagnostik und<br />

Therapie.<br />

Tagesklinik<br />

Chemotherapien maligner Lymphome und solider Tumoren. Therapie multipler<br />

Myelome. Diagnostik und Therapiekontrolle in unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang<br />

mit der Therapie, auch Koordination zusätzlicher Therapieverfahren, durchschnittlich 30<br />

Patienten pro Tag. Versorgung mit Blutprodukten. Kleinere Eingriffe (Punktionen von<br />

Ergüssen, Knochenmarkpunktionen, Gabe von Zytostatika in den Liquor usw.).<br />

Institutsermächtigung<br />

Persönliche Ermächtigungen für KMT-Ambulanz (Stammzell-Transplantationen),<br />

Gerinnungsambulanz, Hämatologisch-onkologische Ambulanz.<br />

Teilnahme an Disease-Management-Programmen und deren<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

Teilnahme am Interdisziplinären Brustzentrum <strong>Münster</strong> zur Versorgung von<br />

Patientinnen mit Mamma-Ca.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

� Besprechung diagnostischer / therapeutischer Probleme Di 13:00h bis 14:30h<br />

� Röntgenbesprechung (Konferenz gemeinsam mit Radiologie Mi 14:30h)<br />

� Interdisziplinäre Tumorkonferenz Di 16:00h bis 17:00h<br />

� Assistentenweiterbildung jeweils Mo 17:00h bis 18:30h<br />

� Transfusionsmedizinisches Qualitätsmanagement-Programm.<br />

� Qualitätsmanagement<br />

Krankenhaus“)<br />

in der Schmerztherapie (Projekt „Schmerzfreies<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 73


Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />

� Fortschreibung schriftlicher Standard-Arbeitsanweisungen (SOP) mit allen<br />

Studienprotokollen in der gültigen Version auf allen Stationen und Ambulanzen.<br />

� Dokumentation der Patienten zahlreicher klinischer Studien mit Erfassung der<br />

Nebenwirkungen / unerwünschten Wirkungen / Komplikationen.<br />

�� Zentraler Intranet-Ordner zur Entnahme von Chemotherapie-Anwendungsbögen<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Med. Klinik A<br />

Stationäre Patienten 1.627<br />

Durchschnittl. Verweildauer 14,46<br />

Ambulante Patienten 4.593<br />

Ambulante Behandlungen 8.939<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 AML (Akute myeloblastische Leukämie) 255 24,3<br />

2 Knochenmarktransplantationen 207 26,0<br />

3 Sarkome 149 5,7<br />

4 Sonstige Tumorerkrankungen 136 11,7<br />

5 Aggressive NHL (Non-Hodgkin-Lymphom) 131 11,3<br />

6 ALL (akute lymphatische Leukämie) 68 16,4<br />

7 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 64 11,3<br />

8 Multiples Myelom 62 8,6<br />

9 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 60 5,0<br />

10 Indolente NHL (Non-Hodgkin-Lymphom) 59 12,2<br />

11 Solide Tumore 58 6,6<br />

12 M. Hodgkin 46 15,6<br />

13 Infektionen 45 11,3<br />

14 gutartige hämatologische Erkrankung 28 11,3<br />

15 Myeloproliferative Syndrome 22 11,0<br />

16 Andere operative Eingriffe 14 19,6<br />

17 Myelodysplastische Syndrome 3 11,7<br />

18 Neubildungen ZNS/Meningen 1 7,0<br />

74 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Diagnostik und<br />

Behandlung der Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1 R61 Lymphom und nicht akute Leukämie, mit Sepsis 316<br />

2 R60 Akute myeloische Leukämie mit hochkomplexer Chemotherapie 228<br />

3<br />

Bösartige Neubildung des Bindegewebes einschließlich pathologischer<br />

I65 Fraktur, Alter < 17 Jahre oder mit äußerst schweren Komplikationen 151<br />

4 R65 Hämatologische und solide Neubildungen 89<br />

5 A42 Stammzellentnahme bei Eigenspender mit Chemotherapie 83<br />

6<br />

Knochenmarktransplantation / Stammzelltransfusion, autogen, Alter < 18<br />

A15 Jahre, mit In-vitro-Aufbereitung 77<br />

7<br />

Akute Leukämie mit hochkomplexer Chemotherapie, mit Dialyse oder Sepsis<br />

oder mit Agranulozytose oder Portimplantation oder mit äußerst schweren<br />

R63 Begleiterkrankungen 70<br />

8<br />

Knochenmarktransplantation / Stammzelltransfusion, allogen, mit In-vitro-<br />

A04 Aufbereitung, HLA-verschieden 42<br />

9<br />

Erkrankungen des retikuloendothelialen Systems, des Immunsystems und<br />

Q60 Gerinnungsstörungen mit komplexer Diagnose oder Begleiterkrankungen 36<br />

10<br />

Neubildungen der Atmungsorgane, mehr als ein Belegungstag, mit äußerst<br />

E71 schweren Begleiterkrankungen oder starrer Bronchoskopie 29<br />

11 Q61 Erkrankungen der Erythrozyten mit komplexer Diagnose 23<br />

12<br />

Fieber unbekannter Ursache mit äußerst schweren oder schweren<br />

T62 Begleiterkrankungen, Alter > 5 Jahre 20<br />

13<br />

Beatmung > 95 und < 250 Stunden mit hochkomplexem Eingriff oder<br />

A13 intensivmedizinischer Komplexbehandlung 19<br />

14 E63 Schlafapnoesyndrom 18<br />

15<br />

Bösartige Neubildungen der männlichen Geschlechtsorgane, mehr als ein<br />

Belegungstag, Alter < 11 Jahre oder mit äußerst schweren<br />

M60 Begleiterkrankungen 16<br />

16<br />

Infektionen und Entzündungen der Atmungsorgane bei Zustand nach<br />

Organtransplantation oder mit komplexer Diagnose, mit äußerst schweren<br />

E77 oder schweren Begleiterkrankungen 14<br />

17<br />

Strahlentherapie bei hämatologischen und soliden Neubildungen, weniger als<br />

10 Bestrahlungen, außer bei akuter myeloischer Leukämie, Alter < 19 Jahre<br />

R07 oder mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 14<br />

18<br />

Beatmung > 499 und < 1000 Stunden mit komplexer operativer Prozedur oder<br />

A09 Polytrauma, mit hochkomplexem Eingriff oder Alter < 16 Jahre 12<br />

19<br />

Strahlentherapie bei hämatologischen und soliden Neubildungen, mehr als 9<br />

Bestrahlungen oder bei akuter myeloischer Leukämie, Alter > 18 Jahre, ohne<br />

R06 äußerst schwere Begleiterkrankungen 9<br />

20<br />

Sepsis mit komplizierenden Prozeduren oder bei Zustand nach<br />

T60 Organtransplantation, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 8<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 75


Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 C92 Myeloische Leukämie 302<br />

2 C91 Lymphatische Leukämie 157<br />

3 C83 Diffuses Non-Hodgkin-Lymphom 143<br />

4 C90 Plasmozytom und bösartige Plasmazellen-Neubildungen 124<br />

5<br />

Bösartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels der<br />

C40 Extremitäten 60<br />

6 C81 Hodgkin-Krankheit [Lymphogranulomatose] 54<br />

7<br />

Bösartige Neubildung sonstigen Bindegewebes und anderer<br />

C49 Weichteilgewebe 53<br />

8 C82 Follikuläres [noduläres] Non-Hodgkin-Lymphom 51<br />

9 C85 Sonstige und nicht näher bezeichnete Typen des Non-Hodgkin-Lymphoms 51<br />

10<br />

Bösartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels sonstiger und<br />

C41 nicht näher bezeichneter Lokalisationen 39<br />

11 C62 Bösartige Neubildung des Hodens 34<br />

12 C34 Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge 33<br />

13 D69 Purpura und sonstige hämorrhagische Diathesen 26<br />

14 C84 Periphere und kutane T-Zell-Lymphome 23<br />

15 R50 Fieber unbekannter Ursache 20<br />

16 G47 Schlafstörungen 18<br />

17 E85 Amyloidose 17<br />

18 Z52 Spender von Organen oder Geweben 15<br />

19 J15 Pneumonie durch Bakterien, anderenorts nicht klassifiziert 11<br />

20 D57 Sichelzellenkrankheiten 11<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 1-710 Ganzkörperplethysmographie 1574<br />

2 1-620 Diagnostische Tracheobronchoskopie 739<br />

3 3-009 Sonographie des Abdomens 734<br />

4 3-008 Sonographie des Oberbauchs 679<br />

5 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 661<br />

6 8-831 Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse Gefäße 628<br />

7 3-00c Sonographie des kleinen Beckens und der Leistenregion 614<br />

8 3-00a Sonographie des Magen-Darm-Traktes, hochauflösend 586<br />

9 8-543 Mittelgradig komplexe und intensive Blockchemotherapie 403<br />

10 1-424 Biopsie ohne Inzision am Knochenmark 382<br />

11 1-711 Bestimmung der CO-Diffusionskapazität 313<br />

12 8-542 Nicht komplexe Chemotherapie 283<br />

13 3-00p Sonographie aller peripheren Lymphknotenstationen 236<br />

14 8-544 Hochgradig komplexe und intensive Blockchemotherapie 228<br />

15 8-805 Transfusion von peripher gewonnenen hämatopoetischen Stammzellen 135<br />

16<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des zentralen<br />

8-931 Venendruckes 116<br />

17 1-430 Endoskopische Biopsie an respiratorischen Organen 114<br />

18 3-003 Sonographie des Halses 105<br />

19 8-018 Parenterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 98<br />

20 8-547 Andere Immuntherapie 87<br />

76 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

2. Medizinische Klinik und Poliklinik B - Innere Medizin<br />

Schwerpunkt Gastroenterologie und<br />

Stoffwechselerkrankungen<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Wolfram Domschke, FACG FRCP<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47661<br />

E-Mail: domschke@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/medb/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Medizinische Klinik und Poliklinik B vertritt ein breites Spektrum der Inneren<br />

Medizin mit den Bereichen Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie,<br />

Diabetologie, Rheumatologie, Klinische Immunologie und Infektiologie. Durch<br />

dieses breite Spektrum ist sie besonders vorbereitet für internistische Erkrankungen<br />

mit übergreifenden Aspekten sowie unklaren Symptomen. Neben den typischen, im<br />

nächsten Bereich dargestellten Spezialambulanzen der Bereiche Gastroenterologie,<br />

Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Klinische Immunologie und Infektiologie<br />

sind insbesondere Patienten mit unklaren Erkrankungen im Bereich des Bauchraumes,<br />

der hormonproduzierenden Drüsen sowie der Muskeln und Gelenke sowie auch<br />

Patienten mit unklarem Fieber oder unklaren Entzündungssymptomen, auch mit<br />

Zuckerkrankheit, Ernährungsstörungen sowie anderen Stoffwechselerkrankungen in<br />

unserer Klinik richtig aufgehoben.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Folgende Behandlungsmethoden sind in den einzelnen Bereichen verfügbar:<br />

� In der Gastroenterologie werden sämtliche endoskopische Untersuchungsund<br />

Therapiemethoden wie Magenspiegelung (Oesophagogastroskopie),<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 77


Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

Dickdarmspiegelung (Koloskopie), Enddarmspiegelung (Rektoskopie/ Sigmoidoskopie),<br />

Spiegelung der Gallen- und Pankreaswege (ERCP).<br />

� Spiegelung mit extra langen Geräten bis in die oberen Dünndarmabschnitte<br />

� (Intestinoskopie), Doppelballonenteroskopie als einziges verfahren zur<br />

kompletten Spiegelung aller Abschnitte des Dünndarms, innerer Ultraschall der<br />

Speiseröhre und des Magens (Endosonographie), Miniultraschall in kleinen<br />

Gängen (intraduktaler Ultraschall) durchgeführt.<br />

An Therapieformen werden Tumorentfernungen durch Schleimhautabtragung<br />

(Mukosektomie) durchgeführt, außerdem alle Arten von Polypenentfernungen,<br />

Bougierungen, Laser- und Argonbeamer-Behandlungen. Zusätzlich Implantation von<br />

Prothesen und Röhrchen, z.B. in die verengte Speiseröhre oder verengte Gallengänge<br />

sowie Ableitung von Zysten (Pankreas-Pseudenzysten-Drainage); neuere Verfahren<br />

zur Verhinderung des Rückflusses von Magensäure in die Speiseröhre wie Endocinch<br />

oder Enteryx.<br />

Das Spektrum wird abgerundet durch die Möglichkeit zur extrakorporalen<br />

Stoßwellenlithotripsie und die Möglichkeit der TIPS-Anlage (transjugulärer<br />

intrahepatischer portosystemischer Stentshunt bei Speiseröhren-Krampfadern).<br />

Neben der umfangreichen Endoskopie ist eine komplette Ultraschall-Ausrüstung in<br />

modernstem Stand mit farbkodierter Dopplertechnik verfügbar, zusätzlich die komplette<br />

gastroenterologische Funktions-Diagnostik mit Druckmessungen (Manometrie),<br />

Messung des pH-Wertes, H2-Atemtest, 13 C-Atemtest und Pankreas-Funktionstest.<br />

Die folgende Zusammenstellung gibt einen Überblick über diagnostische und<br />

therapeutische Verfahren, die in der Endoskopieabteilung routinemäßig durchgeführt<br />

werden:<br />

� Ösophago-Gastro-Duodenoskopie<br />

� Doppelballon-Enteroskopie (einziges Verfahren zur Untersuchung des<br />

Dünndarms)<br />

� Ileokoloskopie<br />

� Proktoskopie, Rektoskopie<br />

� Push-Enteroskopie<br />

� Endoskopisch-Retrograde-Pankreatico-Duodenoskopie (ERCP)<br />

� Perkutane transhepatische Cholangiographie (PTCD)<br />

� Cholangioskopie<br />

� Polypektomie<br />

� Endoskopische Mukosektomie im oberen und unteren GI-Trakt<br />

78 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

� Papillektomie<br />

� Endoskopische Blutstillung im oberen und unteren GI-Trakt<br />

� Ligaturbehandlung von Ösophagusvarizen<br />

� Endosonographie (EUS) des oberen und unteren Gastrointestinaltraktes<br />

� Bougierung und Dilatation von Stenosen im oberen und unteren GI-Trakt<br />

� Argon-Plasma-Koagulation<br />

� Lasertherapie<br />

� Photodynamische Diagnostik und Therapie im oberen GI-Trakt<br />

� Chromoendoskopie<br />

� Hochauflösende Endoskopie/Zoomendoskopie<br />

� Bougierung/Dilatation von Stenosen<br />

� Botulinustoxinbehandlung bei Achalasie/Gastroparese<br />

� Plazierung von Metallstents im Ösophagus, Duodenum und Colon<br />

� Plazierung von Plastikstents und Metallstents im pankreato-biliären System<br />

� Konkrementextraktion aus dem Gallenwegsystem sowie aus dem<br />

Pankreasgangsystem<br />

� Papillenmanometrie<br />

� EUS-geführte diagnostische Punktion von Lymphknoten sowie<br />

Raumforderungen des oberen und unteren Gastrointestinaltraktes<br />

� EUS-geführte Pankreaspseudozystendrainage<br />

� EUS-geführte Nekrosektomie<br />

� EUS-geführte Plexus coeliacus Blockade/Neurolyse bei chronischer<br />

Pankreatitis bzw. bei Pankreaskarzinom<br />

� Minisondensonographie im oberen und unteren GI-Trakt<br />

� Intraduktaler Ultraschall im pankreato-biliären System<br />

� Endoskopische Antirefluxverfahren (Enteryx®, Endocinch®)<br />

� Extrakorporale Stosswellenlithotrypsie (ESWL)<br />

� Kapselendoskopie<br />

� Magenschrittmacher bei Gastroparese<br />

� Minilaparoskopie<br />

� Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Stent (TIPS)<br />

� Sonographie des Abdomens, Hals, Schilddrüse, Lymphknoten, Gefäße<br />

� Sonographisch gezielte Punktionen (Leber, Niere, Pankreas, Schilddrüse)<br />

� Kontrastmittelverstärkte Sonographie<br />

� Ösophagusmanometrie<br />

� pH-Metrie<br />

� H2-Atemtests (u.a.Laktose, Laktulose, Fruktose, Sorbit, Methacetin, Acetat)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 79


Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

� Pankreasfunktionstests<br />

Das Zentrum für Endokrinologie, Diabetologie und Ernährungsmedizin bietet<br />

sämtliche Methoden der Labordiagnostik einschließlich Funktionsuntersuchungen bis<br />

hin zur molekularbiologischen Diagnostik und in Kooperation mit dem Institut für<br />

Radiologie und der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin die Möglichkeit jeder Art der<br />

bildgebenden Diagnostik incl. MR Magnetresonanztomographie), PET/CT (Positronen-<br />

Emissions-Tomographie/ Computertomographie), etc., alle Arten der<br />

Insulinbehandlung einschließlich Insulinpumpen-Betreuung und spezielle Verfahren<br />

wie z.B. Magenschrittmacherimplantation bei diabetischer Gastroparese. Sämtliche<br />

Formen der enteralen und parenteralen Ernährung werden von speziell ausgebildeten<br />

Fachkräften betreut.<br />

Im Bereich Rheumatologie/Klinische Immunologie besteht neben der Ultraschall-<br />

Diagnostik in Kooperation mit dem Institut für Radiologie und der Klinik und Poliklinik<br />

für Nuklearmedizin die Möglichkeit jeder Art der bildgebenden Diagnostik incl. MR,<br />

PET/CT etc. In der Therapie liegen Schwerpunkte bei der Behandlung mit<br />

extrakorporalen Verfahren (Plasmapherese, Immunadsorption). Außerdem bestehen<br />

umfangreiche Erfahrungen im Einsatz modernster Therapieverfahren wie der<br />

Biological-Therapie, z.B. mit Anti-TNF-alpha-Inhibitoren).<br />

Der Schwerpunkt Infektiologie umfaßt die Diagnostik und Therapie schwerer und<br />

seltener Infektionskrankheiten (z.B. hochfiebriger seltener Virus- und Bakterien-<br />

Infektionen, Tuberkulose). Ein besonderer Schwerpunkt ist seit vielen Jahren die<br />

Betreuung von Patienten mit Immundefekten wie der AIDS-Erkrankung mit ihren<br />

zahlreichen und schwierigen infektiösen Komplikationen.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Schwerpunkt Gastroenterologie<br />

Fachärzte: Professor Dr. Dr. h.c. W. Domschke, Professor Dr. T. Kucharzik, Professor<br />

Dr. H. Schmidt, Prof. Dr. T. Pohle, Dr. H.J. Ullerich, Dr. D. Domagk, Dr. H. Johenning.<br />

In der Gastroenterologie werden sämtliche Erkrankungen der Speiseröhre, des<br />

Magens, des Dünn- und Dickdarms sowie der Leber, der Gallenblase und Gallenwege<br />

sowie der Bauchspeicheldrüse behandelt. Besondere Erfahrungen liegen in der<br />

80 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

Hepatologie (Lebererkrankungen wie z.B. der chronischen Hepatitis B und C sowie<br />

Leberzirrhose), in der Diagnose und Therapie von gutartigen und bösartigen<br />

Gallengangs- und Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen, der Diagnostik und Therapie<br />

von Entzündungen und Tumoren der Speiseröhre und des Magens sowie auch des<br />

Dünn- und Dickdarms vor.<br />

Schwerpunkt Endokrinologie und Diabetologie<br />

Fachärzte: Professor Dr. K. Hengst, Professor Dr. R. Stoll, Dr. R. Gellner<br />

In der Endokrinologie und Diabetologie werden Patienten mit Diabetes mellitus und<br />

sämtlichen Folgeerkrankungen, Schilddrüsenkrankheiten (M. Basedow, Hashimoto-<br />

Thyreoiditis, endokrine Orbitopathie, Schilddrüsenkarzinome), Pubertäts- und<br />

Fertilitätsstörungen, Erkrankungen der Nebenniere und Krankheiten des<br />

Knochenstoffwechsels wie Osteoporose, Nebenschilddrüsenerkrankungen u.a.<br />

behandelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in Diagnostik und Therapie der Tumoren<br />

der Hirnanhangsdrüse (Akromegalie, Prolaktinome, M. Cushing) in Zusammenarbeit<br />

mit der Klinik für Neurochirurgie. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychiatrie wird<br />

eine große Transsexuellenambulanz geführt. Ein weiterer Schwerpunkt umfaßt die<br />

Behandlung von Patienten mit neuroendokrin aktiven Tumoren. Die<br />

Ernährungsmedizin erstreckt sich auf Behandlung und Beratung bei sämtlichen<br />

erworbenen und angeborenen Stoffwechselstörungen und schließt die stationäre und<br />

ambulante Betreuung von Patienten mit künstlicher Ernährung ein<br />

(Portkathetersysteme, PEG-Sonden u.a.). Die Medizinische Klinik B ist von der<br />

Deutschen Diabetes-Gesellschaft anerkannt als Behandlungseinrichtung für Typ 2-<br />

Diabetiker.<br />

Schwerpunkt Rheumatologie/Klinische Immunologie<br />

Fachärzte: Priv.-Doz. Dr. M. Gaubitz, Priv.-Doz. Dr. H. Becker, Professor Dr. K.<br />

Hengst<br />

Im Bereich Rheumatologie/Klinische Immunologie werden sämtliche Entzündungs-,<br />

Verschleiß- und Muskelerkrankungen behandelt, insbesondere die rheumatoide<br />

Arthritis, der Morbus Bechterew und andere chronische Entzündungserkrankungen der<br />

Gelenke und Wirbelsäule. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Kollagenosen<br />

(systemischer Lupus erythematodes, Sklerodermie, Sjögren-Syndrom, Myositiden)<br />

sowie den Vaskulitiden (Wegenersche Granulomatose, Panarteriitis nodosa,<br />

mikroskopische Polyangiitis, Polymyalgia rheumatika).<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 81


Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

Schwerpunkt Infektiologie<br />

Fachärzte: Professor Dr. R. Stoll, Dr.Dr. T.Birkfellner<br />

In der Infektiologie werden alle schweren Infektionskrankheiten (schwere Lungenentzündungen,<br />

Sepsis, Tuberkulose) sowie auch Infektionen bei immungeschwächten<br />

Patienten, incl. Patienten mit einer HIV-Infektion diagnostiziert und behandelt.<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

� Strukturierte Schulungen für Typ1 Diabetiker und Typ 2 Diabetiker mit und ohne<br />

Insulintherapie nach den Richtlinien der DDG<br />

� Klinische Diätetik<br />

� Diätschule<br />

� Kooperatives Rheumazentrum <strong>Münster</strong>-Sendenhorst- Bad Bentheim e.V.<br />

� Kooperation mit zahlreichen Selbsthilfegruppen wie z.B. Selbsthilfegruppe<br />

Morbus Crohn, Lupus-Selbsthilfegruppe, Rheumaliga<br />

Forschung<br />

Forschungsschwerpunkte in der Gastroenterologie sind die chronisch entzündlichen<br />

Darmerkrankungen (insbesondere pathophysiologische Grundlagen, Pathogenese und<br />

Therapie mit modernen Biologika), Genetik und Pathophysiologie der chronischen<br />

Pankreatitis, Ursachen der Gastritis und Ulkusbildung im Magen,<br />

Therapiemöglichkeiten bei der chronischen Hepatitis B und C, Innovationen auf den<br />

Gebieten der Endoskopie und Sonographie. Einen wesentlichen<br />

Forschungsschwerpunkt in der Gastroenterologie stellt u.a. die Pathogenese chronisch<br />

entzündlicher Darmerkrankungen (CED) dar. Neben Fragen zu Veränderungen des<br />

intestinalen Immunsystems, werden auch neue Substanzen bzgl. ihrer potentiellen<br />

klinischen Anwendbarkeit bei CED untersucht (http://ced.uni-muenster.de). Weitere<br />

Forschungsschwerpunkte bilden die Pathophysiologie der chronischen Pankreatitis.<br />

Im Bereich Endokrinologie wird auf dem Gebiet der endokrinen Orbitopathie<br />

(Augenkrankheit bei Morbus Basedow), der Früherkennung von hormonellen<br />

Störungen der Hirnanhangsdrüse bei Hypophysentumoren, der Veränderung der<br />

Körperzusammensetzung bei Hormontherapie (Transsexualität, Patienten mit<br />

polycystischem Ovar-Syndrom) geforscht. Im Bereich der Diabetologie werden<br />

82 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

Projekte der telemedizinischen Betreuung unter ambulanten und stationären<br />

Bedingungen entwickelt.<br />

Im Bereich Rheumatologie/Klinische Immunologie bestehen Forschungsschwerpunkte<br />

auf dem Gebiet der genetischen Grundlagen systemischer<br />

Bindegewebserkrankungen (z.B. Zytokinpolymorphismen bei systemischem Lupus<br />

erythematodes und Sjögren-Syndrom), der Biological-Behandlung (speziell TNF alpha-<br />

Blockade) bei rheumatoider Arthritis, den Möglichkeiten und Grenzen der<br />

extrakorporalen Therapie z.B. Immunadsorption bei rheumatoider Arthritis und<br />

systemischem Lupus erythematodes sowie in Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten<br />

chronischer Schmerzkrankheiten (z.B. Fibromyalgie).<br />

Im Bereich der Infektiologie fokussiert sich das wissenschaftliche Interesse auf<br />

Studien zur Erweiterung der antiviralen HIV-Therapie.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Sämtliche Bereiche der Medizinischen Klinik und Poliklinik B werden auch in<br />

Fortbildung und Lehre dargestellt. Neben den Anteilen der Hauptvorlesungen in der<br />

Inneren Medizin bestehen unterschiedliche Angebote zur intensivierten Weiterbildung,<br />

z.B. Blockpraktika, PJ-Praktika. Ein großer Teil der Mitarbeiter der Medizinischen Klinik<br />

und Poliklinik B ist weitergebildet zu Tutoren in der Form des problemorientierten<br />

Lernens. Nach Vorbildern und in Kooperation mit der Harvard University Medical<br />

School Boston und der Ludwig-Maximilians-Universität München werden zunehmend<br />

Kurse nach dem poL-Prinzip in die studentische Lehre eingebaut und stark von<br />

Mitarbeitern der Medizinischen Klinik B mitbetreut. Zur internen Weiterbildung besteht<br />

wöchentlich eine Veranstaltung mit eigenen und eingeladenen Referenten.<br />

Zahlreiche Mitarbeiter, insbesondere der Direktor der Klinik und die Oberärzte sind<br />

intensiv in der ärztlichen Fortbildung im Bereich von Qualitätszirkeln, Kongressen und<br />

Vortragsveranstaltungen aktiv.<br />

Wissenschaftliche Publikationen sind weiterhin auf der Homepage der Medizinischen<br />

Klinik und Poliklinik B zu finden sowie unter den Eigennamen der Fachärzte in der<br />

Datenbank PubMed.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 83


Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

Service<br />

In den Ambulanzen der Medizinischen Klinik und Poliklinik B bestehen jeweils<br />

Spezialsprechstunden, z.B. für:<br />

� Patienten mit chronischer Hepatitis,<br />

� chronisch entzündlichen Darmerkrankungen,<br />

� Kollagenosen,<br />

� endokrinen Krankheiten,<br />

� künstlicher Ernährung etc.<br />

Es bestehen regelmäßig Informationsveranstaltungen mit den Patienten-<br />

Selbsthilfegruppen, z.B. für den Morbus Crohn, dem systemischen Lupus<br />

erythematodes sowie der Rheumaliga. Schulungen für Angehörige und Patienten mit<br />

Diabetets mellitus und künstlicher Ernährung werden regelmäßig individuell und in<br />

Form der Gruppenschulung angeboten.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Die Möglichkeiten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s sind besonders durch Kooperation mit den<br />

zahlreichen anderen Fachabteilungen gekennzeichnet. Für die Medizinische Klinik und<br />

Poliklinik B ist speziell die Kooperation mit dem Institut für Klinische Chemie und<br />

Labormedizin durch zahlreiche für die Diagnostik und den Therapieverlauf<br />

entscheidende Laboruntersuchungen wichtig. Außerdem werden sämtliche<br />

Untersuchungen der Radiologie und Nuklearmedizin in Kooperation mit den<br />

entsprechenden Instituten vorgehalten. Die Zusammenarbeit mit der Abteilung für<br />

Physiotherapie und Ergotherapie ist insbesondere im Bereich der Rheumatologie<br />

wichtig. Die Schmerztherapie der Schmerzpatienten wird in Kooperation sowohl mit der<br />

Abteilung für Anaesthesiologie/Schmerzambulanz wie auch der Abteilung für<br />

Psychosomatik gewährleistet. Im Bereich von Endokrinologie und Diabetologie ist auch<br />

der besonders enge interdisziplinäre fachliche Austausch mit der Klinik für<br />

Neurochirurgie, Allgemeinen Chirurgie, Technischen Orthopädie, Augenklinik,<br />

Nephrologie und Gynäkologie hervorzuheben.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Schwerpunkt ist die umfangreiche und technisch auf neuestem Stand befindliche<br />

Endoskopie-Abteilung. Hierin enthalten ist eine ebenfalls hoch moderne Ultraschall<br />

84 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

(Sonographie)-Abteilung. Weiterhin besteht eine Unterabteilung für<br />

gastroenterologische Funktionsdiagnostik. Es bestehen Speziallabore für den Bereich<br />

Stoffwechsel und Hormone sowie Rheumatologie/klinische Immunologie.<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Grundsätzlich bestehen drei große Sprechstundenkomplexe im Bereich<br />

Gastroenterologie, Endokrinologie/Diabetologie/Ernährungsmedizin und<br />

Rheumatologie/ klinische Immunologie.<br />

Folgende Spezialsprechstunden sind in diesen Ambulanzen enthalten:<br />

Gastroenterologie: Hepatitis-Sprechstunde, Crohn-Kolitis-Sprechstunde, Pankreatitis-<br />

Sprechstunde<br />

Rheumatologie: Spezielle Sprechstunden für Biological-Therapie und Kollagenosen,<br />

Frühsprechstunde Rheumatoide Arthritis<br />

Endokrinologie: Insbesondere Spezialsprechstunde für Hypophysen-Erkrankungen,<br />

Transsexualität, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetologie und Ernährungsmedizin.<br />

Institutsermächtigung<br />

Es besteht eine persönliche Ermächtigung für die Bereiche Gastroenterologie<br />

(ambulante Durchführung endoskopischer Untersuchungen), ambulante Durchführung<br />

gastro-enterologischer Funktionsdiagnostik sowie den Bereich Rheumatologie<br />

(Erstuntersuchung auf Bestehen einer entzündlich rheumatischen Erkrankung,<br />

Betreuung von systemischen Bindegewebserkrankungen und Vaskulitiden,<br />

Behandlung mit seltenen neuen Therapieformen wie Biologicals).<br />

Teilnahme an Disease-Management-Programmen und deren<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

Stationäre Behandlung von DMP-eingeschlossenen Patienten mit Diabetes mellitus<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Die Medizinische Klinik und Poliklinik B verfeinert und entwickelt mehrere Maßnahmen<br />

zum Qualitätsmanagement. Es sind zwei Qualitätssicherungsbeauftragte benannt und<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 85


Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

seit längerer Zeit aktiv. Die Fachärzte der Klinik sind in ständiger Kooperation mit den<br />

Fachärzten der Stadt und der Umgebung (teils in Qualitätszirkeln).<br />

Im Jahr 2004 wurde in Form einer Stärken-/Schwächen-Analyse mit kontrollierter<br />

Befragung sämtlicher ärztlicher und nichtärztlicher Mitarbeiter eine Analyse der<br />

aktuellen Situation mit Stärken und Schwächen, Bedarfsplanung sowie zukünftigen<br />

Positionierungsaspekten durchgeführt und in einem ausführlichen Bericht<br />

zusammengestellt.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Med. Klinik B<br />

Stationäre Patienten 2.474<br />

Durchschnittl. Verweildauer (Tage) 9,15<br />

Ambulante Patienten 7.359<br />

Ambulante Behandlungen 8.418<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Endoskopie des unteren Verdauungstraktes 521 9,6<br />

2 Endoskopie des oberen Verdauungstraktes 469 8,7<br />

3 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 293 6,9<br />

4 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 251 7,3<br />

5 Therapeutische Endoskopie Gallenwege und Pankreas 169 11,2<br />

6 Infektionserkrankungen der Verdauungsorgane 131 3,1<br />

7 Therapeutische Endoskopie unterer GI-Trakt (Magen-<br />

Darmtrakt) 96 8,2<br />

8 Endoskopie der Gallen- und Pankreaswege 96 11,2<br />

9 Therapeutische Endoskopie oberer GI-Trakt 52 12,4<br />

10 Andere operative Eingriffe 27 22,2<br />

11 Erkrankungen des unteren Gastrointestinaltraktes 22 4,2<br />

12 Bösartige Tumorerkrankungen der Verdauungsorgane 6 2,8<br />

13 Erkrankungen des hepatobiliären Systems 6 7,5<br />

14 Krankheiten des oberen Gastrointestinaltraktes 5 3,0<br />

15 Endokrine und Stoffwechselerkrankungen 4 6,3<br />

86 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Diagnostik und<br />

Behandlung der Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1 H41 Komplexe therapeutische ERCP mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 259<br />

2<br />

Erkrankungen der Leber außer bösartige Neubildung, Leberzirrhose und<br />

bestimmte nichtinfektiöse Hepatitiden, mehr als ein Belegungstag, mit<br />

komplexer Diagnose und äußerst schweren oder schweren<br />

H63 Begleiterkrankungen 210<br />

3<br />

Koloskopie mit äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen oder<br />

G48 komplizierendem Eingriff 207<br />

4<br />

Ösophagitis, Gastroenteritis und verschiedene Erkrankungen der<br />

Verdauungsorgane mit komplexer Diagnose und komplizierender Diagnose,<br />

G67 oder mit Dialyse oder Alter < 1 Jahr 155<br />

5<br />

Komplexe therapeutische Gastroskopie bei schweren Krankheiten der<br />

G46 Verdauungsorgane, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 108<br />

6<br />

Erkrankungen des Bindegewebes, mit mehreren komplexen Diagnosen oder<br />

I66 mit komplexer Diagnose, mit Dialyse 105<br />

7<br />

Bösartige Neubildung der Verdauungsorgane, mehr als ein Belegungstag,<br />

G60 mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 100<br />

8<br />

Bösartige Neubildung an hepatobiliärem System und Pankreas, mit<br />

H61 komplexer Diagnose, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 84<br />

9<br />

Leberzirrhose und bestimmte nichtinfektiöse Hepatitiden mit äußerst<br />

H60 schweren Begleiterkrankungen 65<br />

10<br />

Endokrinopathien, mit komplexer Diagnose und äußerst schweren<br />

K64 Begleiterkrankungen 63<br />

11<br />

Andere Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und<br />

Z64 Nachbehandlung nach abgeschlossener Behandlung 63<br />

12<br />

Andere Gastroskopie bei schweren Krankheiten der Verdauungsorgane,<br />

G47 ohne äußerst schwere oder schwere Begleiterkrankungen 55<br />

13 G64 Entzündliche Darmerkrankung mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 38<br />

14 G71 Andere mäßig schwere Erkrankungen der Verdauungsorgane 33<br />

15<br />

Gastroskopie bei nicht schweren Krankheiten der Verdauungsorgane, mit<br />

G50 äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen 27<br />

16 Q61 Erkrankungen der Erythrozyten mit komplexer Diagnose 24<br />

17<br />

Ausgedehnte operative Prozedur ohne Bezug zur Hauptdiagnose mit<br />

901 komplizierenden Prozeduren oder Strahlentherapie 23<br />

18<br />

Erkrankungen des retikuloendothelialen Systems, des Immunsystems und<br />

Q60 Gerinnungsstörungen mit komplexer Diagnose oder Begleiterkrankungen 20<br />

19<br />

Sepsis mit komplizierenden Prozeduren oder bei Zustand nach<br />

T60 Organtransplantation, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 20<br />

20<br />

Andere Eingriffe an Darm oder Enterostoma mit äußerst schweren<br />

G13 Begleiterkrankungen 19<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 87


Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 B18 Chronische Virushepatitis 151<br />

2 K21 Gastroösophageale Refluxkrankheit 105<br />

3 K83 Krankheiten der Gallenwege 99<br />

4 K50 Crohn-Krankheit [Enteritis regionalis] [Morbus Crohn] 84<br />

5 K70 Alkoholische Leberkrankheit 70<br />

6 M32 Systemischer Lupus erythematodes 58<br />

7 K74 Fibrose und Zirrhose der Leber 53<br />

8 K31 Krankheiten des Magens und des Duodenums 52<br />

9 C22 Bösartige Neubildung der Leber und der intrahepatischen Gallengänge 49<br />

10<br />

Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens der Mundhöhle und<br />

D37 der Verdauungsorgane 49<br />

11 Z08 Nachuntersuchung nach Behandlung wegen bösartiger Neubildung 48<br />

12 C25 Bösartige Neubildung des Pankreas 46<br />

13 K80 Cholelithiasis 45<br />

14 K22 Krankheiten des Ösophagus 43<br />

15 K51 Colitis ulcerosa 39<br />

16 K63 Krankheiten des Darmes 39<br />

17 K92 Sonstige Krankheiten des Verdauungssystems 38<br />

18 C18 Bösartige Neubildung des Kolons 31<br />

19 K86 Krankheiten des Pankreas 31<br />

20 K76 Krankheiten der Leber 24<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 1-632 Diagnostische Ösophagogastroduodenoskopie 2727<br />

2 3-008 Sonographie des Oberbauchs 2363<br />

3 3-009 Sonographie des Abdomens 2271<br />

4 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 2105<br />

5 3-00c Sonographie des kleinen Beckens und der Leistenregion 2000<br />

6 8-900 Intravenöse Anästhesie 1919<br />

7 3-00a Sonographie des Magen-Darm-Traktes, hochauflösend 1788<br />

8 1-650 Diagnostische Koloskopie 1026<br />

9 3-003 Sonographie des Halses 965<br />

10 1-444 Endoskopische Biopsie am unteren Verdauungstrakt 719<br />

11 3-055 Endosonographie der Gallenwege 543<br />

12 1-653 Diagnostische Proktoskopie 542<br />

13<br />

Endoskopische Biopsie an oberem Verdauungstrakt, Gallengängen und<br />

1-440 Pankreas 538<br />

14 3-051 Endosonographie des Ösophagus 509<br />

15 3-053 Endosonographie des Magens 497<br />

16 3-056 Endosonographie des Pankreas 445<br />

17 5-513 Endoskopische Operationen an den Gallengängen 441<br />

18 1-642 Diagnostische retrograde Darstellung der Gallen- und Pankreaswege 429<br />

19 3-054 Endosonographie des Duodenums 417<br />

20 3-02x Duplexsonographie 325<br />

88 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

3. Medizinische Klinik und Poliklinik C - Innere Medizin<br />

Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Günter Breithardt<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel.+49-(0)251-8347617<br />

E-Mail: g.breithardt@uni-muenster.de<br />

Homepage: http:// medc.uni-muenster.de/medc/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Medizinische Klinik und Poliklinik C (Schwerpunkte: Kardiologie und Angiologie)<br />

gehört zum Herzzentrum <strong>Münster</strong> – Herz- und Gefäßmedizin am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

<strong>Münster</strong>. Sie behandelt Patienten mit allen Krankheitsbildern des Herz-Kreislauf- und<br />

Gefäßsystems. Die Klinik ist auf alle diagnostische und Katheter-interventionelle<br />

Verfahren am Herzen und den Gefäßen spezialisiert. Besondere Schwerpunkte sind<br />

Eingriffe mittels Katheter an den Herzkranzgefäßen (PTCA bzw. PCI, Stents, etc.), den<br />

peripheren Gefäßen sowie die Diagnostik und Behandlung von angeborenen<br />

Herzerkrankungen im Erwachsenenalter, von erworbenen Herzklappenerkrankungen<br />

und aller Formen von Rhythmusstörungen, insbesondere bei Patienten mit potentiell<br />

lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen. Alle dreidimensionale Mapping-Verfahren,<br />

die Katheterablation sowie die Behandlung mit Schrittmachern und Defibrillatoren<br />

stehen zur Verfügung. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Behandlung der Herzinsuffizienz<br />

dar, sowohl bei akutem als auch chronischem Pumpversagen. Hierzu<br />

gehören neben einer Optimierung der medikamentösen Therapie elektrische<br />

Stimulationsverfahren, um den Ablauf der Kontraktionen der linken Herzkammer zu<br />

verbessern sowie der Einsatz von apparativen Kreislaufunterstützungsverfahren und<br />

die Herztransplantation. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Klinik und<br />

Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. H.H.<br />

Scheld).<br />

Diese Schwerpunkte im Bereich der Krankenversorgung werden von einem national<br />

und international anerkannten Forschungsprogramm begleitet.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 89


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Schwerpunkt Kardiologie:<br />

Patienten mit koronarer Herzkrankheit, Erkrankungen der Herzklappen, des<br />

Herzmuskels, des Herzbeutels und mit Rhythmusstörungen jeder Genese werden<br />

ambulant oder stationär diagnostiziert und behandelt. Bei genetisch bedingten<br />

Rhythmusstörungen besitzt die Klinik einen national und international bedeutsamen<br />

Schwerpunkt.<br />

Durch das Herzkatheterlabor mit 24-Stunden-Bereitschaft ist die Klinik auf oberster<br />

Versorgungsstufe Anlaufstelle für die notfallmäßige Versorgung aller Herzkrankheiten,<br />

insbesondere von Patienten mit akutem Koronarsyndrom (instabile Angina pectoris,<br />

akuter Herzinfarkt), akuter Herzschwäche und lebensbedrohlichen<br />

Rhythmusstörungen. Sowohl elektiv als auch notfallmäßig werden alle aktuellen<br />

Verfahren der Interventionen an den Herzkranzgefäßen (Ballondilatation;<br />

unterschiedliche Stentsysteme; Medikamenten-freisetzende Stents; Behandlung von<br />

Verengungen von Bypass-Gefäßen unter Zuhilfenahme von sog. Protektionssystemen;<br />

Hauptstammdilatationen unter mechanischer Kreislaufunterstützung; intraaortale<br />

Ballonpulsation) durchgeführt.<br />

Die regelmäßige interdisziplinäre kardiologisch-kardiochirurgische Konferenz,<br />

zusammen mit zuweisenden auswärtigen Ärzten, dient der gemeinsamen<br />

Entscheidungsfindung insbesondere in schwierigen Fällen.<br />

Schwerpunkt Angiologie:<br />

In diesem Schwerpunkt erfolgt die nicht-invasive und invasive Diagnostik und die<br />

medikamentöse und interventionelle (Katheter-) Behandlung von Patienten mit akuten<br />

und chronischen Erkrankungen der peripheren Gefäße, auch in fortgeschrittenen<br />

Stadien, z.B. bei schweren Veränderungen der Unterschenkeladern. In einer<br />

regelmäßigen, interdisziplinären, angiologisch-gefäßchirurgischen Konferenz wird die<br />

Entscheidung zwischen Katheterintervention oder Operation oder medikamentöser<br />

Behandlung insbesondere in komplizierten Fällen getroffen. Im Rahmen klinischer<br />

Studien werden bei Patienten mit fehlenden konventionellen Behandlungsoptionen<br />

auch gentherapeutische Verfahren angeboten.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Neben allen Verfahren der EKG-Diagnostik (Ruhe- und Belastungs-EKG, Langzeit-<br />

EKG, Tele-EKG, Signalmittelungs-EKG, Body Surface Mapping) zeichnet sich die<br />

Klinik vor allem durch die jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der gesamten<br />

90 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

invasiven Elektrophysiologie aus. Alle Schrittmacherverfahren inklusive der kardialen<br />

Resynchronisationstherapie zur Behandlung der Herzinsuffizienz sowie Implantationen<br />

von Kardiovertoren/Defibrillatoren werden auf höchstem Niveau durchgeführt.<br />

Regelmäßig werden elektrophysiologische Herzkatheteruntersuchungen mit neuartigen<br />

Mappingverfahren (CARTO®, CARTO-Merge®, Ensite®, NavX® LocaLisa®) im<br />

Rahmen der perkutanen Katheterablation von supraventrikulären und ventrikulären<br />

Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Durch die überdurchschnittlich hohe Zahl der<br />

Eingriffe bei Patienten in jeder Alterstufe hat die Klinik im Bereich der<br />

Elektrophysiologie einen besonderen nationalen und internationalen Ruf.<br />

Die Diagnostik und Behandlung von Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche ist<br />

eine weitere Besonderheit des Leistungsspektrums. Gemeinsam mit der Klinik und<br />

Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie werden geeignete Patienten auf die<br />

Herztransplantation vorbereitet, die perioperative Therapie durchgeführt und die<br />

Nachsorge gestaltet. Durch den Schwerpunkt der Herztransplantation hat sich am<br />

Herzzentrum <strong>Münster</strong> eine überregionale interdisziplinäre Herzinsuffizienzsprechstunde<br />

gebildet. In geeigneten Fällen können als Alternative zur<br />

Herztransplantation oder wenn diese nicht durchgeführt werden kann, eine kardiale<br />

Resynchronisationstherapie (biventrikulärer Schrittmacher/ICD) oder eine<br />

mechanische Herzunterstützung (Kunstherz) eingesetzt werden.<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

Weitere Leistungsangebote sind die Behandlung von Patienten mit angeborenen<br />

Herzfehlern, die im interdisziplinären Dialog mit der Klinik und Poliklinik für<br />

Kinderheilkunde, -Kardiologie und der Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und<br />

Gefäßchirurgie erfolgt. Zur Optimierung der Versorgung von Erwachsenen mit<br />

angeborenen Herzfehlern befindet sich ein überregionaler Schwerpunkt (EMAH-<br />

Zentrum; www.emah.de) im Aufbau, in dem diese wachsende Patientengruppe<br />

interdisziplinär versorgt werden wird. Zusätzlich werden häufig perkutane<br />

Ballonvalvulotomien bei hochgradiger Verengung der Mitralklappe und transvenöse<br />

Katheterokklusionen bei Defekten der Vorhofscheidewand durchgeführt,<br />

Katheterverfahren, durch die den Patienten in vielen Fällen eine operative Therapie<br />

erspart bleibt. Ebenso werden viele Patienten mit hypertrophischer obstruktiver<br />

Kardiomyopathie, bei denen die krankhafte Verdickung der Kammerscheidewand die<br />

Herzleistung behindert, mit Kathetertechnik (transkoronare Ablation der<br />

Septumhypertrophie) behandelt und müssen nur noch selten operiert werden.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 91


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Forschung<br />

Untersuchungen zur Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie von<br />

Herzrhythmusstörungen stellen einen traditionellen, wissenschaftlichen Schwerpunkt<br />

dar. Im Rahmen der experimentellen Elektrophysiologie werden Wirkmechanismen von<br />

Antiarrhythmika, elektrophysiologische Veränderungen bei genetisch bedingten<br />

arrhythmogenen Erkrankungen und genetische experimentelle Modelle in einem<br />

interdisziplinären Ansatz untersucht und insbesondere die Beziehungen zu den<br />

bekannten klinischen Krankheitsbildern erarbeitet. Das Spektrum der derartig<br />

untersuchten Rhythmusstörungen reicht vom Vorhofflimmern bis zu<br />

lebensbedrohlichen ventrikulären Herzrhythmusstörungen, die beim Patienten zum<br />

akuten Herztod führen. Hierbei interessiert besonders das Zusammenspiel zwischen<br />

Herzinsuffizienz und den Entstehungsmechanismen von Herzrhythmusstörungen.<br />

Hierzu gehören auch Patienten mit langem QT-Syndrom, Brugada-Syndrom,<br />

polymorphen Katecholamin-abhängigen Kammertachykardien, idiopathischen<br />

Erkrankungen des Erregungsleitungssystems sowie dem plötzlichen<br />

Säuglingstod (sudden infant death syndrome (SIDS)). Die Klinik überblickt eines der<br />

weltweit größten Patientenkollektive mit arrythmogener rechtsventrikulärer<br />

Kardiomyopathie. Durch ein weites Spektrum von Untersuchungen, reichend von<br />

molekular-genetischen und -biologischen Verfahren über echokardiographische und<br />

angiographische Techniken, nuklearmedizinischen Untersuchungen zur Funktion und<br />

Innervation des Herzens sowie der Langzeitbeobachtung konnten neue Kriterien zur<br />

Bewertung dieses, vor allem junge Patienten betreffenden Krankheitsbildes erarbeitet<br />

werden.<br />

Die Arbeitsgruppe Molekulargenetik hat alleine oder in internationaler<br />

Zusammenarbeit zur Aufdeckung, genetisch bedingter Erkrankungen, die zum akuten<br />

Herztod führen, beigetragen. Basierend auf den experimentellen<br />

elektrophysiologischen Untersuchungen konnten neue Erkenntnisse auch im Rahmen<br />

invasiver elektrischer Untersuchungen von Patienten mit Herzrhythmusstörungen<br />

gewonnen werden, aus denen sich neue therapeutische Ansätze ergeben.<br />

Im Rahmen des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung (IZKF) ebenso wie<br />

in dem ausgelaufenen Sonderforschungsbereich Herzinsuffizienz und Arrhythmien<br />

(SFB 556) wurde eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe zur phänotypischen<br />

Charakterisierung von Kleintiermodellen mittels nicht-invasiver und invasiver<br />

elektrophysiologischer Untersuchung, Echokardiographie, hämodynamischen<br />

92 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Messungen und nuklearmedizinischen Techniken (small-animal-PET) etabliert.<br />

Die Klinik nimmt an zahlreichen internationalen und nationalen klinischen Studien zur<br />

Versorgung von Patienten mit akutem Koronarsyndrom, lebensbedrohlichen<br />

Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz (Herzschwäche) teil. Die Arbeitsgruppe<br />

Rhythmusstörungen hat beim klinischen Einsatz moderner elektrischer<br />

Therapieverfahren Pionierarbeit geleistet, z.B. durch Implantation des ersten<br />

Defibrillators in Deutschland, des ersten transvenösen Kardioverters in Europa und<br />

des ersten Defibrillators der sog. 3. Generation mit transvenösen Elektroden weltweit,<br />

ferner durch erstmalige Anwendung der Hochfrequenzstromablation von<br />

Rhythmusstörungen beim Menschen.<br />

In Entwicklung befinden sich Methoden zur transoesophagealen Echokardiographie<br />

und zur Myokardperfusion am Kleintiermodell, Untersuchungen zu akuten und<br />

chronischen Schädigungen des Herzmuskels durch Sauerstoffmangel im<br />

experimentellen Modell sowie Untersuchungen zur heterotopen experimentellen<br />

Herztransplantation. Die durch akuten oder chronischen Sauerstoffmangel bedingte<br />

Schädigung des Herzmuskels ist Gegenstand eines langjährigen interdisziplinären<br />

Programms innerhalb des IZKF. In diesem chronisch-ischämischen Myokard<br />

werden elektrophysiologische Verfahren validiert (direkte intraoperative epikardiale<br />

Mapping, das Body Surface Potential Mapping) und mit funktionellen<br />

nuklearkardiologischen Veränderungen verglichen.<br />

Ein anderes, aktuelles Problem ist die Frage, wie geschädigter Herzmuskel z.B. bei<br />

Herzinfarkt wieder ersetzt werden kann. Bei experimentell erzeugtem Herzinfarkt<br />

werden Untersuchungen zur Stimulation des Knochenmarkes durch Medikamente oder<br />

Training und zur Möglichkeit, die Einwanderung von speziellen Knochenmarkzellen in<br />

den Herzmuskel zu fördern, sowohl molekularbiologisch als auch elektrophysiologisch<br />

durchgeführt.<br />

In enger Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Thorax- Herz- und<br />

Gefäßchirurgie werden bei Patienten vor und nach Herztransplantationen funktionelle<br />

und molekulare Parameter untersucht, um den Krankheitsverlauf zu analysieren. Ein<br />

besonderes Interesse in der letzten Zeit gilt dabei der Erholung der Herzmuskelfunktion<br />

nach vorübergehender Unterstützung der Herzfunktion durch Herzunterstützungssysteme<br />

(Kunstherz). Neue echokardiographische Marker dienen zur Risikostratifizierung<br />

von Patienten mit Herzinsuffizienz und mit operationswürdigen Mitralund<br />

Aortenklappenfehlern sowie zur Beurteilung der Vorhoffunktion bei Patienten mit<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 93


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Vorhofflimmern.<br />

Neben der seit mehr als 10 Jahren in der Herzchirurgie durchgeführten Herz- und<br />

Herz-Lungen-Transplantation werden gemeinsam Maßnahmen zur Verbesserung der<br />

Pumpfunktion der linken Herzkammer durch Schrittmacher-Stimulation und Schutz vor<br />

lebensbedrohlichen Arrhythmien durch implantierte Defibrillatoren evaluiert. Ein<br />

besonderes Interesse gilt hierbei der Vorhersage der langfristigen Wirksamkeit der<br />

kardialen Resynchronisationstherapie durch Analyse der mechanischen<br />

Asynchronie (Ausmaß der Störung des Kontraktionsablaufes) im Vergleich mit der<br />

elektrischen Asynchronie (Ausmaß der Störung des elektrischen Aktivierungsablaufes)<br />

des Herzens mittels Elektrokardiographie von der Körperoberfläche (Body Surface<br />

Potential Mapping).<br />

An der Klinik ist die Zentrale für das bundesweite, vom Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) geförderte Kompetenznetz Vorhofflimmern lokalisiert. Univ.-<br />

Prof. Dr. med. Dr. h. c. G. Breithardt ist Sprecher des Kompetenznetzes, lokaler und<br />

netz-übergreifender Koordinator ist Priv.-Doz. Dr. med. P. Kirchhof. Aufgabe der<br />

Zentrale unter Leitung des Geschäftsführers, Dr. rer. nat. Th. Weiß, ist es, das<br />

vielschichtige Kompetenznetz, das Grundlagenforscher, klinische Forscher ebenso wie<br />

in Klinik und Praxis tätige Ärzte miteinander verbindet, zu koordinieren. Die Gesamtlaufzeit<br />

des Projektes ist auf 5 Jahre ausgelegt.<br />

Ein besonderes Anliegen ist die Risikostratifizierung von Patienten mit<br />

Herzkranzgefäßerkrankungen im Hinblick auf Komplikationen bei Akut- und<br />

Langzeittherapie. Besonderes Augenmerk wird dabei den außerhalb des Herzens<br />

liegenden Risikofaktoren für den Krankheitsverlauf wie Blutarmut (Anämie) und<br />

Störungen der Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) gelegt. In einer soeben beendeten<br />

großen randomisierten Studie wurden Vor- und Nachteile verschiedener Maßnahmen<br />

zur Verhinderung einer durch Röntgenkontrastmittel induzierten Verschlechterung<br />

einer bereits bestehenden Niereninsuffizienz verglichen.<br />

Im interdisziplinären Ansatz werden Untersuchungen zur kardialen Bildgebung<br />

mittels Angiographie, Echokardiographie, nuklearmedizinischen Technik,<br />

Computertomographie und Magnetresonanz-Tomographie bei verschiedenen<br />

Krankheitsbildern durchgeführt. Diese Untersuchungen stellen die Grundlage für den<br />

Aufbau eines interdisziplinären und interfakultären Sonderforschungsbereiches<br />

Molekulare Bildgebung dar.<br />

94 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Zahlreiche Forschungsprojekte sind im Department Molekular-Kardiologie im Leibniz-<br />

Institut für Arterioskleroseforschung angesiedelt; der Klinikleiter ist gleichzeitig Leiter<br />

dieses Departments. Dort werden vor allem die molekular-genetischen und -<br />

biologischen Untersuchungen durchgeführt.<br />

Die Arbeitsgruppen im Institut beschäftigen sich zum einen mit der Regulation des<br />

Umbaus der Gefäßwand bei Arteriosklerose und bei Re-Stenose (Wiederverengung)<br />

nach Intervention an den Herzkrankgefäßen, insbesondere der Bedeutung von<br />

Zytokinen und ihrer Wirkung auf die vaskuläre extrazelluläre Matrix, die Regulation des<br />

Gefäßphänotyps, der Plaquestabilität, der Gefäßintegrität, den molekularen<br />

Mechanismen der Wachstumsfaktor-gesteuerten Signaltransduktion und der<br />

Zellzykluskontrolle in vaskulären Zellen sowie der Ermittlung von endogenen und<br />

exogenen Inhibitoren und Effektoren der Zellzyklus-Progression von Gefäßwandzellen.<br />

Experimentell werden ferner regenerative Therapieansätze zur Neubildung (sog.<br />

angiogenetische Gentherapie) verfolgt, weiterhin wird der Einsatz der Zytokin- und<br />

Stammzelltherapie zur Regeneration des Myokards. In klinischen Therapiestudien wird<br />

die Wirksamkeit und Sicherheit der lokalen Gentherapie zur Gefäßneubildung bei<br />

fortgeschrittenen peripheren Durchblutungsstörungen und bei Patienten mit koronarer<br />

Herzkrankheit untersucht.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Ausbildung von Medizinstudenten<br />

Die Klinik nimmt aktiv an der Ausbildung von Studenten des Studiengangs Medizin an<br />

der Universität <strong>Münster</strong> teil. Neben Pflichtvorlesungen, Seminaren, Kursen und der<br />

praktischen Ausbildung am Krankenbett werden auch weitere, praktisch orientierte<br />

Lehrveranstaltungen angeboten.<br />

Das studentische Lehrangebot wird ergänzt durch die praktische Anleitung am<br />

Krankenbett. Diese erfolgt in Kleingruppen (Kurse, Seminare), Praktika, Famulaturen<br />

und im Rahmen des Praktischen Jahres. Für Studenten im Praktischen Jahr wird<br />

zudem eine eigene Seminarreihe angeboten, welche alle wichtigen kardiologischen<br />

und angiologischen Krankheitsbilder im Sinne eines Repetitoriums abdeckt.<br />

Weitere Lehrangebote für Studenten umfassen die Teilnahme an den wöchentlichen<br />

kardiologisch-kardiochirurgischen sowie den angiologisch-gefäßchirurgischen Fall-<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 95


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

demonstrationen und Kolloquien sowie an den regelmäßigen internen und öffentlichen<br />

Fortbildungsveranstaltungen der Klinik.<br />

Doktoranden- / Postdoktorandenseminare, Forschungskonferenzen<br />

Für Doktoranden werden durch die Betreuer der Promotion themenbezogen Seminare<br />

und praktische Anleitungen angeboten.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF)<br />

<strong>Münster</strong> werden Doktoranden-Postdoktoranden-Seminare zu wissenschaftlichen<br />

Projekten aus dem kardiovaskulären Schwerpunkt des IZKF abgehalten. Zudem<br />

werden Forschungskonferenzen und Seminare aus den wissenschaftlichen<br />

Arbeitsgruppen und Sonderforschungsbereichen angeboten.<br />

Weiterbildung der Mitarbeiter<br />

Die Klinik bietet derzeit die Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin (in<br />

Kooperation mit den anderen internistischen Kliniken am UKM) und im Schwerpunkt<br />

Kardiologie, sowie die Internistische Intensivmedizin. Die Weiterbildung Innere Medizin<br />

erfolgt im Rahmen einer Rotation. Zudem ist im Rahmen der Weiterbildung zum<br />

Internisten für jeden Mitarbeiter ein mindestens 18-monatiger Weiterbildungsabschnitt<br />

auf der interdisziplinären internistischen Intensivstation vorgesehen.<br />

Nach Abschluss der Weiterbildung zum Internisten kann durch Erlangung zusätzlicher<br />

Qualifikationen durch weitere klinische Einsätze im Bereich der Intensivmedizin auch<br />

die Weiterbildung im Schwerpunkt Internistische Intensivmedizin erfolgen.<br />

Die Klinik bietet die volle Weiterbildung im Schwerpunkt Kardiologie an. Bereits<br />

während der Weiterbildung zum Internisten erfolgt der Einsatz auf kardiologischen<br />

Stationen und Funktionsbereichen. Nach Abschluss der Weiterbildung zum Internisten<br />

erfolgt eine intensivierte Weiterbildung in speziellen kardiologischen<br />

Schwerpunktbereichen, so dass eine umfassende Qualifikation in allen Bereichen der<br />

Kardiologie erreicht wird. Neben der klinischen Diagnostik und Therapie häufiger wie<br />

auch seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden im Rahmen der Weiterbildung<br />

auch spezielle Kenntnisse und Qualifikationen in der kardiovaskulären Bildgebung<br />

(Echokardiographie, Röntgendiagnostik, Angiokardiographie, MRT, CT,<br />

Nuklearkardiologie), der invasiven und interventionellen Koronartherapie, der<br />

diagnostischen und interventionellen Elektrophysiologie, der Therapie und Nachsorge<br />

von Patienten mit Herzschrittmachern, Defibrillatoren und der kardialen<br />

Resynchronisation vermittelt.<br />

Für Mitarbeiter der Krankenpflege und des medizinisch-technischen Personals beteiligt<br />

sich die Klinik an der fachspezifischen Ausbildung durch Einsatz und Training in den<br />

96 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

unterschiedlichen Funktionsbereichen der Klinik (Herzkatheter, Elektrophysiologie,<br />

Herzschrittmacher/Defibrillator, Echokardiographie, Angiologie, etc.). Hierzu gehört<br />

auch die Teilnahme an der Ausbildung „Anästhesie und Intensivpflege“ für<br />

Pflegepersonal (Unterricht, Einsätze auf der Intensivstation, praktische Anleitung,<br />

Fachprüfung). Zudem fördert die Klinik die Ausbildung zur Studienassistentin (Study<br />

Nurse), indem bereits mehrere Mitarbeiterinnen an zertifizierten Kursen (6 Monate) zur<br />

Erlangung dieser besonderen Qualifikation mit Unterstützung der Klinik erfolgreich<br />

teilgenommen haben.<br />

Fortbildung für Mitarbeiter<br />

Das Fortbildungsangebot für ärztliche Mitarbeiter umfasst abteilungsinterne und offene<br />

Fortbildungsveranstaltungen der Klinik zu allgemeinen internistischen und<br />

kardiovaskulären Themenkomplexen. Dies beinhaltet u.a. Fortbildungsreferate,<br />

tägliche Falldiskussionen, Röntgendemonstrationen und wöchentliche interdisziplinäre<br />

kardiologisch-kardiochirurgische sowie angiologisch-gefäßchirurgische Kolloquien mit<br />

Falldemonstrationen. Des Weiteren werden in Kooperation mit den anderen<br />

internistischen Kliniken am UKM Fortbildungsveranstaltungen aus dem Bereich der<br />

Inneren Medizin und der Internistischen Intensivmedizin angeboten. Dies schließt auch<br />

einen Vorbereitungskurs für die Facharztprüfung Innere Medizin ein, der von den<br />

Mitarbeitern der Klinik am Ende der Weiterbildung kostenfrei besucht werden kann.<br />

Zusätzlich wird in den Kliniken und Instituten des UKM sowie vom IZKF eine Vielzahl<br />

von klinischen und wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltungen, teils mit<br />

renommierten Gastreferenten, angeboten, die den Mitarbeitern der Klinik frei<br />

zugänglich sind. Zudem werden aus den wissenschaftlichen Arbeitsgruppen,<br />

Sonderforschungsbereichen und dem IZKF Forschungskonferenzen und Doktoranden-<br />

/Postdoktoranden-Seminare angeboten.<br />

Auch für die nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiter der Klinik werden<br />

Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Dies beinhaltet z.B. Vorträge und Seminare<br />

für kardiologisches Assistenzpersonal, welche z.T. auch als überregionale<br />

Fortbildungsveranstaltungen mit der Akademie für die Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

des Assistenzpersonals in der Kardiologie durchgeführt werden. Für die Teilnahme an<br />

diesen Veranstaltungen werden die Mitarbeiter auf Wunsch freigestellt.<br />

Fortbildungsveranstaltungen für niedergelassene Ärzte und Krankenhausärzte<br />

Die Klinik führt regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen für niedergelassene Ärzte und<br />

Krankenhausärzte durch. Das Spektrum reicht dabei von kleinen Arbeitskreisen<br />

(„Kardiologischer Gesprächskreis“, „Elektrophysiologisches Kolloquium“,<br />

„Interdisziplinäres Angiologisches Kolloquium“, „Kardiologisch-Kardiochirurgisches<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 97


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Kolloquium“) über Fortbildungsreferate (am UKM, für Ärztezirkel, die Akademie der<br />

Ärztekammer Westfalen-Lippe, etc.) bis hin zu großen Symposien im Hörsaalgebäude<br />

(200-400 Teilnehmer) und der Organisation von Fortbildungskongressen. Die<br />

Veranstaltungen finden dabei teils in Kooperation mit medizinischen<br />

Fachgesellschaften (DGK, Bundesverband der Niedergelassenen Kardiologen),<br />

Organen der Ärztekammer bzw. der Kassenärztlichen Vereinigung und regionalen<br />

Krankenhäusern statt. Die Fortbildungsangebote richten sich dabei sowohl an<br />

Kardiologen/Angiologen, Internisten und Allgemeinmediziner als auch an Intensiv-<br />

/Notfallmediziner und Herz-/Gefäßchirurgen sowie an Kollegen angrenzender<br />

Fachgebiete (z.B. Anästhesiologie, Radiologie, Nuklearmedizin, Neurologie, etc.) und<br />

sind stets gut besucht.<br />

Austausch mit anderen Universitäten<br />

Die Klinik verfügt über ein Netzwerk an klinischen und wissenschaftlichen<br />

Kooperationen mit anderen Universitäten im In- und Ausland. Dies spiegelt sich nicht<br />

nur in der Stellung der Klinik als überregionalem Referenz- und Zuweisungszentrum für<br />

die Diagnostik und Therapie bestimmter Krankheitsbilder wieder (z.B. angeborene<br />

Arrhythmien und Kardiomyopathien, komplexe elektrophysiologische Diagnostik und<br />

Therapie, kritische Beinischämie); auch in der Bearbeitung wissenschaftlicher<br />

Fragestellungen bestehen enge Kooperationen mit einer Vielzahl renommierter Partner<br />

im In- und Ausland. Beispielhaft bestehen enge Kooperationen mit den<br />

Universitätsklinika Aachen (AFNET), Hamburg (AFNET), Berlin (ARVC-Genetik),<br />

Mannheim (genetisch-bedingte Arrhythmien), Würzburg (transgene Mäuse,<br />

Bildgebung), Padua (ARVC), London (ARVC), Amsterdam (Brugada-Syndrom),<br />

Washington (kardiale Repolarisation) und viele andere mehr.<br />

Daneben bestehen intensive Kooperationen mit Forschungsinstituten (Nationales<br />

Genomforschungs-Projekt, Max-Delbrück-Centrum Berlin, Max-Planck-Institut für<br />

molekulare Genetik Berlin, etc.) und (inter)nationalen Institutionen und Stiftungen im<br />

Bereich der medizinischen Forschung und Versorgung (z.B. DFG, BMBF, NIH,<br />

Europäische Kommission, Leducq-Stiftung, etc.).<br />

Des Weiteren ist die Klinik bei der Planung, Konzeption und Durchführung großer<br />

nationaler und internationaler Register (Vorhofflimmern, Herzinsuffizienz, ARVC, etc.),<br />

bei multizentrischen Studien, sowie bei der Erstellung von medizinischen Leitlinien und<br />

Konsensus-Empfehlungen vertreten.<br />

98 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Nationale und internationale Symposien und Kongresse<br />

Der Leiter der Klinik hat seit 1980 wesentlich zur Entwicklung der seit 1988 jährlichen<br />

Kongresse der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie beigetragen, die inzwischen<br />

unmittelbar hinter dem Kongress der American Heart Association rangieren. Durch<br />

nationale und internationale Symposien konnte in den letzten Jahren der klinische und<br />

wissenschaftliche Austausch mit verschiedenen Partnern in Klinik und Wissenschaft<br />

weiter intensiviert werden.<br />

Die Klinik ist zudem durch eingeladene Referate und Abstract-Beiträge auf vielen<br />

nationalen und internationalen Fachtagungen (Symposien und Kongresse) vertreten.<br />

Des Weiteren wurde die Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie<br />

2000 in <strong>Münster</strong> organisiert (Programmgestaltung, lokale Organisation); auch an der<br />

Herbsttagung 2003 hat die Klinik mitgewirkt.<br />

Service<br />

Die Klinik bietet eine allgemeine kardiologische Ambulanz und verschiedene<br />

Spezialsprechstunden an. Hierzu gehören die Sprechstunden für Patienten mit<br />

Schrittmachern und Defibrillatoren sowie biventrikulären Schrittmacher- oder ICD-<br />

Systemen zur kardialen Resynchronisationstherapie. Zusätzlich bietet die Klinik<br />

(zusammen mit der Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie) eine<br />

Spezialsprechstunde für Patienten mit Herzinsuffizienz, vor und nach<br />

Herztransplantation sowie (zusammen mit der Klinik und Poliklinik für<br />

Kinderkardiologie) für Patienten mit angeborenen Herzfehlern im Erwachsenenalter an,<br />

ferner eine Spezialsprechstunde für Patienten mit genetisch bedingten<br />

Rhythmusstörungen. Den Patienten der interdisziplinären Herzinsuffizienz-<br />

Sprechstunde steht eine erfahrene Psychologin in allen psychosozialen Fragen vor und<br />

nach einer Herztransplantation zur Verfügung. Mitarbeiter des Sozialdienstes kümmern<br />

sich zeitnah um alle Belange des sozialen Umfelds nach Entlassung inklusive<br />

Beantragung und Organisation einer Anschlussheilbehandlung. Für die Mobilisation<br />

nach Herzinfarkt, nach Rekompensation einer dekompensierten Herzinsuffizienz oder<br />

nach einer Herzoperation stehen Physiotherapeuten(innen) zur Verfügung.<br />

Als Serviceleistung des Klinikums steht den Patienten (und Mitarbeiter) ein EC-<br />

Geldautomat zur Verfügung. Die öffentliche Cafeteria mit einer Auswahl an Getränken,<br />

kalten und warmen Speisen ist im Zentralklinikum von den Stationen der Klinik aus<br />

auch für gehbehinderte Patienten in wenigen Minuten erreichbar. Broschüren für<br />

Patienten und Angehörige werden nicht nur vom <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>, sondern<br />

speziell auch vom Herzzentrum angeboten und regelmäßig aktualisiert. Das<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 99


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Herzzentrum <strong>Münster</strong> gibt halbjährlich das Herzzentrums-Journal heraus, das sich an<br />

Patienten und Angehörige sowie Förderer wendet und über neue Entwicklung in der<br />

Vorbeugung, der Diagnostik und der Behandlung von Herzerkrankungen informiert.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Im universitären Klinikverbund stehen der Klinik alle Leistungen anderer Abteilungen<br />

zur Verfügung. Auch wenn bei Patienten mit schwerer koronarer Herzkrankheit in der<br />

Regel interventionelle (Ballondilatation und Stentimplantation) oder operative (Bypass-<br />

Operation) Maßnahmen helfen, besteht bei Beschwerdesymptomatik trotz optimaler<br />

medikamentöser Therapie die Möglichkeit der differenzierten Schmerztherapie durch<br />

die Schmerz-Ambulanz und Schmerz-Tagesklinik der Klinik und Poliklinik für<br />

Anästhesiologie und operative Intensivmedizin und durch die Klinik und Poliklinik für<br />

Neurochirurgie (Neurostimulation), die im Zentralklinikum auch für gehbehinderte<br />

Patienten in wenigen Minuten erreichbar sind.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Die Klinik besitzt vier komplette Herzkatheter-Labore sowie einen Notfallraum mit<br />

mobiler Durchleuchtung. Alle Herzkatheter-Labore sind mit digitaler Bildverarbeitung<br />

ausgerüstet; drei der vier Labore beinhalten biplane Anlagen, eine Anlage ist<br />

monoplan. Die monoplane Anlage, ebenso wie eine der biplanen Anlagen, wurden erst<br />

in jüngster Zeit installiert und stellen durch Einsatz von Flachbild-Detektoren den<br />

neuesten Stand der Röntgentechnik dar. Der mit biplaner Flachbild-Detektor Technik<br />

ausgestattete Raum wird überwiegend für komplexe elektrophysiologische<br />

Untersuchungen und Eingriffe genutzt, die unter Einsatz 3-dimensionaler Lokalisations-<br />

(Mapping)-Verfahren auch die Analyse komplizierter und schwerwiegender<br />

Herzrhythmusstörungen ermöglichen. Im Jahre 2005 konnten die Leistungszahlen im<br />

Herzkatheterlabor vor allem im elektrophysiologischen Bereich gesteigert werden.<br />

Das Echokardiographielabor der Klinik ist für die Durchführung der<br />

echokardiographischen Untersuchungen (Ultraschalldiagnostik des Herzens) des<br />

gesamten <strong>Universitätsklinikum</strong>s zuständig. Durch den zunehmenden Bedarf sowohl<br />

innerhalb der Medizinischen Kliniken als auch in den anderen Kliniken hat sich die Zahl<br />

der durchgeführten Untersuchungen innerhalb von 13 Jahren nahezu verdoppelt (von<br />

4042 Untersuchungen im Jahr 1992 auf 7929 Untersuchungen im Jahr 2005). Etwa die<br />

Hälfte der Patienten wird dabei ambulant untersucht. Die Untersuchungen der drei<br />

100 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

stationären Ultraschallgeräte (ViVid 7 Dimension, ViVid 3 und ViVid 4) werden dabei<br />

auf einem zentralen Ultraschallserver archiviert und sind über das Intranet des<br />

Klinikums in Form von Standbildern und Bildschleifen auf allen Rechnern der<br />

Medizinischen Klinik C und der Herz-Thorax-Gefässchirurgie abrufbar. Die<br />

Notfallversorgung im Klinikum wurde im letzten Jahr maßgeblich durch die<br />

Anschaffung eines tragbaren Ultraschallgerätes (ViVid Eye der Firma GE) verbessert.<br />

Dieses Gerät ist neben einem exzellenten 2-D-Bild mit den gängigen Dopplerverfahren<br />

und allen Messmodalitäten ausgestattet, so dass nunmehr auch eine qualitativ<br />

hochwertige Ultraschalluntersuchung bei Patienten in auswärtigen Kliniken (z.B.<br />

Allgemeinchirurgie einschließlich Schockraum) angeboten werden kann. Auch die mit<br />

diesem Handgerät durchgeführten Untersuchungen werden im Anschluss auf den<br />

zentralen Server transferiert. Durch den vereinfachten Transfer von Bilddaten konnten<br />

nicht nur die tägliche Versorgung der stationären und ambulanten Patienten, sondern<br />

auch Aus- und Weiterbildung maßgeblich verbessert werden.<br />

Im Echokardiographielabor sind zurzeit 2 Assistenzärzte in der Weiterbildung zum<br />

Facharzt für Innere Medizin vollzeitig eingesetzt. Hinzu kommt eine Arzthelferin, die für<br />

die Terminvergabe sowie die Vorbereitung der Patienten auf die Untersuchung<br />

verantwortlich ist. In regelmäßigen Abständen bilden sich Kollegen aus der<br />

Medizinischen Klinik, aber auch auswärtige Kollegen aus dem stationären oder<br />

ambulanten Bereich im Echokardiographielabor fort.<br />

Apparative Ausstattung<br />

� Herzkathetermessplatz (I) mit monoplaner Flachdetektortechnik<br />

� Herzkathetermessplatz (II) mit biplaner Flachdetektortechnik<br />

� Herzkathetermessplatz (III) mit biplaner Technik (Bildverstärker-Fernsehkette)<br />

� Herzkathetermessplatz (IV) mit biplaner Technik (Bildverstärker-Fernsehkette)<br />

� Monoplane C-Bogen-Durchleuchtungsanlage zur Einschwemmkatheteruntersuchung<br />

sowie zur transvenösen Herzmuskelbiopsieentnahme<br />

� Sechs High-End-Echokardiographiegeräte mit neuesten Bildgebungsmodalitäten<br />

und Applikationssoftware, u.a. Harmonic Imaging, Kontrast- bzw.<br />

Stress-Echokardiographie, Tissue Doppler Imaging, Acustic Quantification, cwund<br />

pw-Doppler, transösophageale Echokardiographie, Netz-gebundener<br />

zentraler Ultraschallserver<br />

� EKG und nicht-invasives elektrophysiologisches Labor: Ruhe-EKG, Belastungs-<br />

EKG, Langzeit-EKG, Ereignis-Recording (externe und implantierbare Systeme),<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 101


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

hochverstärktes signalgemitteltes EKG mit Spätpotentialanalyse,<br />

Herzfrequenzvariabilitätsanalyse, Baroreflexsensitivitätsbestimmung, T-Wellen-<br />

Alternanz-Bestimmung, Body-Surface-Potential-Mapping-System<br />

� Elektrophysiologische endokardiale Mappingsysteme: Endokardiales<br />

anatomisches Mapping-System (LocaLisa®), endokardiales<br />

elektroanatomisches Mapping-Systeme (CARTO®, CARTO-Merge®),<br />

endokardiales elektro-mechanisches Mapping-System (NOGA®), Non-contactmapping<br />

System (Ensite®), intraoperatives Mapping-System zur direkten<br />

epikardialen Elektrographie, Hochfrequenzstrom-Ablationssysteme, Cryo-<br />

Katheterablations-system<br />

Für experimentelle Untersuchungen:<br />

� Labor zur Messung renaler, kardiovaskulärer und insbesondere<br />

elektrophysiologischer Funktionsparameter bei Mäusen (Langzeit RR-Messung<br />

bei Mäusen, GFR, RPF, Proteinurie, FENa etc.), Ruhe-EKG, Langzeit-EKG,<br />

Echokardiographie, spezielles PET (in der Nuklearmedizin), Langendorff-<br />

Präparat.<br />

� Cardangiographieanlage für experimentelle Untersuchungen.<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Kardiologische Ambulanz<br />

In dieser allgemeinen Ambulanz werden erwachsene Patienten mit dem gesamten<br />

Spektrum von Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems betreut, die nicht zu einer<br />

Spezialambulanz überwiesen wurden.<br />

Herzinsuffizienz- und Herztransplantations-Ambulanz<br />

In dieser Ambulanz werden Herz- und Herz-Lungen-Transplantierte und Patienten mit<br />

fortgeschrittener Herzinsuffizienz betreut. Diese Ambulanz wird interdisziplinär<br />

gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie geführt.<br />

Herzschrittmacher- und Defibrillator-Ambulanz<br />

In dieser Ambulanz werden junge und erwachsene Patienten mit implantierten<br />

Herzschrittmachern und Defibrillatoren betreut und die implantierten Aggregate<br />

regelmäßig auf ihre Funktion geprüft. Es können Aggregate nahezu aller Hersteller<br />

geprüft werden.<br />

102 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Ambulanz für Patienten mit angeborenen Herzfehlern im Erwachsenenalter<br />

In dieser Ambulanz werden erwachsene Patienten mit angeborenen, teilweise<br />

komplexen Herzfehlern in Zusammenarbeit mit der Pädiatrischen Kardiologie der<br />

Kinderklinik betreut. Ferner besteht hier eine enge Kooperation mit der Klinik und<br />

Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie und der Risikosprechstunde der Klinik<br />

und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Die Ambulanz wird in das<br />

„Zentrum für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler“ (EMAH) integriert.<br />

Angiologische Ambulanz<br />

In dieser Ambulanz werden Patienten mit verschiedensten Erkrankungen des<br />

peripheren Gefäßsystems betreut und Therapieoptionen einschließlich<br />

Katheterintervention besprochen.<br />

Rhythmus-Ambulanz<br />

In der Rhythmus-Ambulanz werden Patienten mit einfachen und komplizierten<br />

Herzrhythmusstörungen betreut und die gesamte Breite von Therapiemöglichkeiten<br />

einschließlich moderner, interventioneller Therapieverfahren (z.B. für Vorhofflimmern)<br />

diskutiert.<br />

Spezialambulanz für Patienten mit angeborenen, arrhythmogenen Erkrankungen<br />

In der Spezialambulanz werden Patienten und Familienmitglieder mit familiären<br />

(genetisch-bedingten) Herzerkrankungen (Arrhythmien, Kardiomyopathien, Herzfehler)<br />

betreut und genetisch untersucht. Es findet eine enge Zusammenarbeit mit der<br />

Pädiatrischen Kardiologie der Kinderklinik und dem im Aufbau befindlichen „Zentrum<br />

für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler“ (EMAH) statt.<br />

Tagesklinik<br />

Im Rahmen der Tagesklinik in der Medizinischen Klinik und Poliklinik C werden Linksund<br />

Rechts-Herzkatheteruntersuchungen, Koronarangiographien und Herzmuskelbiopsieentnahmen<br />

ambulant durchgeführt.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 103


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Institutsermächtigung<br />

Die Institutsermächtigungen der Medizinische Klinik und Poliklinik C wurden Ende 2004<br />

in persönliche KV-Ermächtigungen für die Herzinsuffizienz- und Herztransplantations-<br />

Ambulanz, die Herzschrittmacher- und Defibrillator-Ambulanz und die Spezialambulanz<br />

für Patienten mit angeborenen, arrhythmogenen Erkrankungen überführt.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Die Medizinische Klinik und Poliklinik C nimmt aktiv am Qualitätsmanagement des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s teil. In Kongruenz mit dem Leitbildprozess des gesamten<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s wird in einem eigenen Steuerungsgremium der Medizinischen<br />

Klinik und Poliklinik C die Strategie festgelegt. Die ärztliche Entscheidungs- und<br />

Steuerungskompetenz für die spezifischen Ziele, Aufgaben und Interessen der<br />

Medizinischen Klinik und Poliklinik C liegt in den Händen dieses Steuerungsgremiums,<br />

dem der Direktor und die beiden leitenden Oberärzte der Klinik angehören. Die<br />

Methodenkompetenz obliegt dem Ärztlichen Qualitätsmanager der Klinik (OA Priv.-<br />

Doz. Dr. med. Christian Vahlhaus). Auf die Implementierung der Klinikpfade für das<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> durch die Stabsstelle Medizinisches Controlling ist die Klinik<br />

beispielsweise mit Vorarbeiten fachkompetenter Mitarbeiter vorbereitet. Gemeinsam<br />

mit der Stabsstelle Qualitätssicherung der Pflegedienstleitung wurde in 2004 ein<br />

Projekt zur Optimierung der Zeitabläufe im Herzkatheterlabor (Qualitätszirkel: Planung<br />

und Koordination der Herzkatheteruntersuchungen) begonnen und 2005 fortgesetzt. Im<br />

Qualitätszirkel Diagnostik- und Therapieplan wird arbeitstäglich die Arbeit an<br />

Routinefällen und an außergewöhnlichen Fällen reflektiert. Dieser Qualitätszirkel<br />

berichtet im Rahmen der wöchentlichen internen Fortbildung über anstehende<br />

Verbesserungen. Alle Aktivitäten des Qualitätsmanagements werden in der Klinik<br />

dokumentiert, um bei einer Eigenbewertung und bei einer zukünftigen Fremdbewertung<br />

durch Assessoren nach dem Modell der European Foundation for Quality Management<br />

(EFQM) zu bestehen. Die Medizinische Klinik und Poliklinik C nimmt koordiniert durch<br />

den eigenen Qualitätssicherungsbeauftragten und unterstützt durch die Stabsstelle<br />

Medizinisches Controlling des <strong>Universitätsklinikum</strong>s an der gesetzlich<br />

vorgeschriebenen externen vergleichenden Qualitätssicherung der<br />

Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung teil. Zusätzlich nimmt die Medizinische Klinik<br />

und Poliklinik C an qualitätssichernden Maßnahmen der Deutschen Gesellschaft für<br />

Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung teil und ist aktiv in deren Projektgruppen<br />

"Strategische Finanzplanung", "DRG's (Gebührenordnung, Sonderentgelte und<br />

104 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Fallpauschalen)," "Qualitätssicherung und Register“ sowie „Integrierte Versorgung“<br />

engagiert. Die Dokumentation aller Daten der Qualitätssicherung erfolgt per EDV.<br />

Die Klinik hat schon vor vielen Jahren als eine von zwei Universitätskliniken an dem<br />

nationalen Register zu Koronarinterventionen (PTCA) der ALKK (Arbeitsgemeinschaft<br />

der Leitenden Kardiologischen Krankenhausärzte) teilgenommen, in das alle Patienten<br />

auf einer sog. Intention-to-treat Basis gemeldet wurden. EURID-Deutschland, das erste<br />

und bisher einzige Qualitäts-Register für implantierbare Defibrillatoren wurde von<br />

Mitgliedern der Klinik ins Leben gerufen, die an der weiteren Gestaltung aktiv<br />

mitgewirkt haben.<br />

Seit 2003 nimmt die Klinik an der gesetzmäßig geforderten bundesweiten<br />

Qualitätssicherung für Koronardiagnostik und Interventionen sowie für Schrittmacher<br />

teil. Der Leiter der Klinik ist Mitglied der Fachgruppe Kardiologie der<br />

Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung (BQS) und der Landesqualitätssicherung<br />

NRW. Er war 10 Jahre lang Mitglied der für die Erstellung von Leitlinien zuständigen<br />

Kommission für Klinische Kardiologie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und<br />

derzeit Mitglied ihrer Projektgruppe Qualitätssicherung. Auf europäischer Ebene war er<br />

von 1992 bis 1994 verantwortlich für den Aufbau der Strukturen zur Erstellung von<br />

Leitlinien durch die Europäische Gesellschaft für Kardiologie und hat an mehreren<br />

deutschen, europäischen und europäisch-amerikanischen Leitlinien mitgearbeitet. Er<br />

ist derzeit Vorsitzender einer interdisziplinären Task Force für die Erstellung von<br />

Empfehlungen für die notwendigen Strukturen und die Qualität der Versorgung von<br />

Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern und die notwendigen Voraussetzungen für<br />

die Weiter- und Fortbildung von in diesem wachsenden Spezialgebiet tätigen Ärzte.<br />

Seit 2002 nimmt die Medizinische Klinik und Poliklinik C an einem bundesweiten<br />

Register zu Medikamenten-beschichteten Koronar-Stents teil (Cypher-Register). Diese<br />

Patienten werden systematisch erfasst und nachbeobachtet, so dass verlässliche<br />

Daten über die Prognose und den Erfolg dieser Stents erhoben werden.<br />

Seit Jahren hat sich die Klinik aktiv an verschiedenen Surveys der Europäischen<br />

Gesellschaft für Kardiologie zu Fragen der Prävention bei Patienten mit bekannter<br />

Koronarer Herzerkrankung (EuroHeartSurvey), mit Diabetes Mellitus und mit<br />

Vorhofflimmern beteiligt, ferner an verschiedenen ähnlichen nationalen Aktivitäten.<br />

Die Klinik stellt die Zentrale für das bundesweite Kompetenznetz Vorhofflimmern, in<br />

dem Grundlagenforschung, klinische Forschung und Versorgungsforschung bei diesem<br />

häufigen Krankheitsbild koordiniert und gefördert werden (s.o.).<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 105


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Med. Klinik C<br />

Stationäre Patienten 3.443<br />

Durchschnittl. Verweildauer 6,00<br />

Ambulante Patienten 5.784<br />

Ambulante Behandlungen 6.712<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Herzkatheter und Elektrophysiologische Untersuchungen<br />

(EPU) 1023 4,3<br />

2 Perkutan-transluminale Koronarinterventionen 766 4,9<br />

3 Ablationen 432 4,5<br />

4 Defibrillatoren 301 13,0<br />

5 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 192 5,4<br />

6 Perkutan-transluminale Gefäßinterventionen 67 4,5<br />

7 Schrittmacher 65 11,3<br />

8 Kardioversionen 47 5,3<br />

9 Andere operative Eingriffe 39 13,5<br />

10 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 36 11,2<br />

106 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Diagnostik und<br />

Behandlung der Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Invasive kardiologische Diagnostik außer bei akutem Myokardinfarkt mit<br />

F49 komplexem Eingriff, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 801<br />

2<br />

Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Intervention mit äußerst<br />

F57 schweren Begleiterkrankungen 277<br />

3<br />

ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie oder Wechsel eines<br />

F26 Herzschrittmachers, Mehrkammersystem 222<br />

4 F50 Ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie mit komplexem Mappingverfahren 193<br />

5<br />

Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Diagnose, mit äußerst<br />

F52 schweren Begleiterkrankungen 182<br />

6<br />

Neuimplantation Kardioverter / Defibrillator (AICD), Drei-Kammer-Stimulation,<br />

F01 mit zusätzlichem Herz- oder Gefäßeingriff 181<br />

7<br />

Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Diagnose und hochkomplexer<br />

Intervention oder mit perkutaner Angioplastie, mit äußerst schweren<br />

F24 Begleiterkrankungen 134<br />

8<br />

Invasive kardiologische Diagnostik außer bei akutem Myokardinfarkt mit<br />

F46 komplexer Diagnose 130<br />

9 F56 Perkutane Koronarangioplastie mit hochkomplexer Intervention 109<br />

10<br />

Nicht schwere kardiale Arrhythmie und Erregungsleitungsstörungen mit<br />

F71 äußerst schweren Begleiterkrankungen 96<br />

11<br />

Aggregatwechsel eines Kardioverters / Defibrillators (AICD), Ein-Kammer-<br />

F10 Stimulation 92<br />

12<br />

Mäßig komplexe Gefäßeingriffe ohne Herz-Lungen-Maschine mit äußerst<br />

F59 schweren Begleiterkrankungen 64<br />

13<br />

Invasive kardiologische Diagnostik bei akutem Myokardinfarkt mit äußerst<br />

F41 schweren Begleiterkrankungen 35<br />

14<br />

Herzinsuffizienz und Schock mit äußerst schweren Begleiterkrankungen, mit<br />

F62 Dialyse oder Reanimation oder komplizierender Diagnose 34<br />

15 F27 Ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie mit komplexer Ablation 30<br />

16 F58 perkutane Koronarangioplastie 30<br />

17 F12 Implantation eines Herzschrittmachers, Ein-Kammersystem 28<br />

18 F66 Koronararteriosklerose mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 27<br />

19<br />

Aggregatwechsel eines Kardioverters / Defibrillators (AICD), Zwei- oder Drei-<br />

F02 Kammer-Stimulation 26<br />

20 F95 Interventioneller Verschluss eines Atrium- oder Septumdefekts 21<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 107


Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 I25 Chronische ischämische Herzkrankheit 684<br />

2 I47 Paroxysmale Tachykardie 407<br />

3 I48 Vorhofflattern und Vorhofflimmern 337<br />

4 I21 Akuter Myokardinfarkt 324<br />

5 I20 Angina pectoris 258<br />

6 I50 Herzinsuffizienz 240<br />

7 Z45 Anpassung und Handhabung eines implantierten medizinischen Gerätes 127<br />

8 I42 Kardiomyopathie 117<br />

9 I70 Atherosklerose 87<br />

10 I49 Sonstige kardiale Arrhythmien 55<br />

11 R55 Synkope und Kollaps 41<br />

12 I45 Sonstige kardiale Erregungsleitungsstörungen 35<br />

13 Q21 Angeborene Fehlbildungen der Herzsepten 29<br />

14 I35 Nichtrheumatische Aortenklappenkrankheiten 24<br />

15<br />

Komplikationen durch Prothesen, Implantate oder Transplantate im Herzen<br />

T82 und in den Gefäßen 22<br />

16 I34 Nichtrheumatische Mitralklappenkrankheiten 21<br />

17 I44 Atrioventrikulärer Block und Linksschenkelblock 20<br />

18 I10 Essentielle (primäre) Hypertonie 16<br />

19 I33 Akute und subakute Endokarditis 14<br />

20 Z03 Ärztliche Beobachtung und Beurteilung von Verdachtsfällen 11<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 1-275 Transarterielle Linksherz-Katheteruntersuchung 2634<br />

2 1-268 Kardiales Mapping 1704<br />

3 8-837 Perkutan-transluminale Gefäßintervention an Herz und Koronargefäßen 1548<br />

4 1-265 Elektrophysiologische Untersuchung des Herzens, kathetergestützt 823<br />

5 8-835 Ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie 772<br />

6 1-273 Rechtsherz-Katheteruntersuchung 672<br />

7 3-603 Arteriographie der thorakalen Gefäße 338<br />

8<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />

8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 329<br />

9 8-831 Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse Gefäße 279<br />

10 1-266 Elektrophysiologische Untersuchung des Herzens, nicht kathetergestützt 258<br />

11 8-640 Externe elektrische Defibrillation (Kardioversion) des Herzrhythmus 246<br />

12 3-009 Sonographie des Abdomens 224<br />

13 5-399 Andere Operationen an Blutgefäßen 199<br />

14<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des zentralen<br />

8-931 Venendruckes 185<br />

15 8-836 Perkutan-transluminale Gefäßintervention 177<br />

16 3-605 Arteriographie der Gefäße des Beckens 142<br />

17 3-607 Arteriographie der Gefäße der unteren Extremitäten 138<br />

18 1-497 Transvenöse Biopsie 133<br />

19 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 126<br />

20 3-008 Sonographie des Oberbauchs 125<br />

108 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />

4. Medizinische Klinik und Poliklinik D - Innere Medizin<br />

Schwerpunkt Nieren- und Hochdruckerkrankungen<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hermann-Joseph Pavenstädt<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47516<br />

Fax +49-(0)251-83 46979<br />

E-Mail: paversth@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/medpol/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überbllck<br />

Die Medizinische Klinik und Poliklinik D betreut Patientinnen und Patienten mit<br />

Erkrankungen aus dem gesamten Bereich der Inneren Medizin. Die Schwerpunkte<br />

liegen auf der Diagnostik und Therapie von Nieren- und Hochdruckerkrankungen, der<br />

internistischen Notfallmedizin, der Versorgung von Nierentransplantierten Patienten<br />

und der ambulanten Betreuung von HIV-Patienten.<br />

Die Klinik verfügt über folgende Stationen und Ambulanzen:<br />

Stationen Liegendaufnahme Ost (Notaufnahmestation)<br />

13A und 13B Ost (Normalstationen)<br />

13A Ost Observationszimmer<br />

10A Ost Intensivstation (zusammen mit den Kliniken Med. A-C)<br />

10B Ost Observationsstation (zusammen mit den Kliniken Med. A-C)<br />

Ambulanzen<br />

� Allgemein-internistische Ambulanz<br />

� Ambulanz für erworbene Immunschwäche<br />

� Hypertonie-Ambulanz<br />

� Glomerulonephritis-Ambulanz<br />

� Urämiker-Ambulanz<br />

� Peritonealdialyse-Ambulanz<br />

� Nierentransplantations-Ambulanz<br />

� Transplantationszentrale<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 109


Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Nephrologie<br />

� Diagnostik und Behandlung glomerulärer Erkrankungen. Hier stehen der<br />

Abteilung alle technischen Maßnahmen (inklusive Nierenbiopsie) zur Diagnostik<br />

zur Verfügung.<br />

� Diagnostik und Therapie der Hypertonie<br />

� Mit Hilfe der Hämodialyse, Hämofiltration und Peritonealdialyse können akute<br />

oder chronische Nierenerkrankungen behandelt werden.<br />

� Plasmapherese und Immunadsorption stehen als weitere extrakorporale<br />

Therapieverfahren zur Verfügung.<br />

� Die Nierentransplantation wird gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für<br />

Allgemeine Chirurgie im Rahmen des Transplantationszentrums <strong>Münster</strong><br />

durchgeführt. Eine nephrologische Langzeitbetreuung nierentransplantierter<br />

Patienten findet in der Transplantationsambulanz statt.<br />

� Im Rahmen des Transplantationszentrums übernimmt die Klinik die Planung<br />

und die Vorbereitung der Nierentransplantation des Empfängers sowie des<br />

Spenders bei der Lebendnierenspende<br />

� In Kooperation mit den anderen internistischen Abteilungen werden auf der<br />

Intensivstation intensivpflichtige Patientinnen und Patienten behandelt.<br />

Allgemeinmedizin<br />

� Zum Verantwortungsbereich der Medizinischen Klinik und Poliklinik D in der<br />

Krankenversorgung gehört die Internistische Notfallaufnahme. Dort werden<br />

Patienten mit akuten und schweren Krankheitsbildern im Rahmen der<br />

stationären Erstversorgung betreut.<br />

� Die Medizinische Klinik und Poliklinik D betreut in der Ambulanz für erworbene<br />

Immunschwäche Patienten mit einer HIV-Infektion.<br />

� Als weiteres extrakorporales Therapieverfahren steht zur Behandlung von<br />

Fettstoffwechselstörungen die Lipidapherese zur Verfügung.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

� Versorgung von Patienten mit einem akuten Nierenversagen<br />

� Versorgung von Patienten mit glomerulären Erkrankungen<br />

� Akutversorgung von Patienten mit internistischen und neurologischen<br />

Erkrankungen in der Notfallaufnahme<br />

110 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />

� Versorgung von Patienten mit allgemeininternistischen Erkrankungen<br />

� Versorgung von Patienten nach Nierentransplantation<br />

� Versorgung von Patienten mit Bluthochdruck<br />

Der Abteilung stehen umfassende diagnostische Mittel zur Verfügung, mit denen die<br />

Genese einer Hypertonie abgeklärt wird. Bei diesen Patienten wird das Muster der<br />

kardiovaskulären Gefährdung erstellt. Darüberhinaus können wir ein genetisches<br />

Risikoprofil zu ermitteln. Mit Hilfe unterschiedlicher Ultraschalltechniken ermitteln wir<br />

Gefäßschäden bei Patienten mit Hypertonie, Niereninsuffizienz und bei<br />

Nierentransplantierten.<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

Spezielle Sprechstunden für<br />

� Patienten mit Hypertonie<br />

� Patienten mit glomerulären Erkrankungen<br />

� Patienten mit Niereninsuffizienz<br />

� Patienten mit Peritonealdialyse<br />

� Patienten mit erworbener Immunschwäche<br />

� Duplexsonographie<br />

Forschung<br />

Die wissenschaftlichen Aktivitäten der Medizinischen Klinik und Poliklinik D umfassen<br />

ein breites Spektrum der klinischen und experimentellen Forschung. Im Bereich<br />

„Experimetelle Nephrologie“ werden physiologische und pathophysiologische<br />

Transportprozesse im Tubulus und Mechanismen der akuten und chronischen<br />

Nierentransplantatabstoßung untersucht.<br />

Weitere experimentelle Forschungsprojekte der Medizinischen Klinik und Poliklinik D<br />

beinhalten die Untersuchung der Pathogenese der Proteinurie, die Erforschung von<br />

Mechanismen der salzsensitiven Hypertonie und die Bedeutung extrazellulärer<br />

Matrixproteine bei der Fibroseentwicklung der Niere.<br />

In der klinisch-experimentellen Forschung wird die Bedeutung von Kandidatengenen<br />

für die Pathogenese der essentiellen Hypertonie und assoziierter Erkrankungen beim<br />

Menschen untersucht. Parallel hierzu werden mittels neuester Ultraschalltechniken die<br />

Auswirkungen einer Hypertonie auf Gefäßwandeigenschaften charakterisiert.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 111


Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />

Auf dem Gebiet der Nierentransplantation wurden Studien über die Effekte von<br />

Immunsuppressiva auf die chronische Transplantatabstoßung und über Gefäßwandeigenschaften<br />

durchgeführt.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

In der Lehre beteiligen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medizinischen<br />

Klinik D am problemorientierten Unterricht. Gemeinsam mit den 3 anderen<br />

Medizinischen Kliniken und Polikliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> gestaltet die<br />

Medizinische Klinik und Poliklinik D die Hauptvorlesung in der Inneren Medizin. Die<br />

Medizinische Klinik und Poliklinik D stellt dabei den Studentinnen und Studenten für<br />

das Lehrgebiet „Nieren- und Hochdruckkrankheiten“ ein Vorlesungsskript zur<br />

Verfügung.<br />

Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Medizinischen Klinik und Poliklinik D<br />

werden die Poliklinikvorlesung, spezielle Seminare in der Nephrologie und<br />

Hypertensiologie sowie Praktika für Innere Medizin betreut.<br />

Zusammen mit dem Institut für Pharmakologie werden Seminare zur klinischen<br />

Pharmakologie im Bereich Nephrologie und Hypertensiologie durchgeführt.<br />

Besonders großen Wert wird auf die Ausbildung im Praktischen Jahr gelegt. Neben der<br />

Arbeit auf den Stationen und in der Ambulanz finden regelmäßige Lehrvisiten und<br />

Seminare statt.<br />

Wöchentlich werden von den Assistenzärztinnen und Assistenzärzten neuste Artikel<br />

aus internationalen Zeitschriften vorgestellt. Leitlinien für das Management<br />

nephrologischer- und internistischer Erkrankungen werden wöchentlich von den<br />

Oberärztinnen/Oberärzten und dem Direktor der Klinik ausgearbeitet und vorgestellt.<br />

Service<br />

24-stündige Erreichbarkeit<br />

� für Patienten mit Nierenfunktionsstörungen und<br />

� für Patienten nach Nierentransplantation<br />

Patientenbroschüren für<br />

� Hypertonie<br />

� terminale Niereninsuffizienz.<br />

� Dialyseverfahren<br />

112 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />

Schulungen für<br />

� Hypertoniker<br />

� (terminal) Niereninsuffiziente<br />

� Dialysepatienten (Durchführung der Peritonealdialyse / Heimdialyse)<br />

Regelmäßige Arzt-Patienten-Seminare zu<br />

� Hypertonie und<br />

� Nierentransplantation<br />

Sozialdienst<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

� alle Formen der Hämo- und der Peritoneal-Dialyse<br />

� Lipidapherese<br />

� Immunadsorption<br />

� Plasmapherese<br />

� Hämoperfusion bei Intoxikationen<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

� Ultraschalleinheit<br />

� Nephrologisches Labor<br />

� Gentechnisches Labor<br />

Apparative Ausstattung<br />

� High End Ultraschallgeräte<br />

� neueste Geräte für Dialyse, Plasmapherese und Immunadsorption<br />

� Lipidapherseeinheiten<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

In der allgemein-internistischen Ambulanz können alle Patienten angemeldet werden,<br />

die nicht Spezialambulanzen zugeordnet werden können.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 113


Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />

In der Ambulanz für erworbene Immunschwäche, für die eine Ermächtigung vorliegt,<br />

werden HIV-infizierte Patienten in allen Stadien der Erkrankung einschließlich des<br />

Vollbildes AIDS betreut. Es wird die Diagnostik und Therapie der HIV-assoziiert<br />

auftretenden Erkrankungen (infektiöse und onkologische Krankheitsbilder)<br />

vorgenommen. Ein Schwerpunkt ist die Betreuung von HIV-infizierten Frauen,<br />

insbesondere in der Schwangerschaft. Es besteht eine intensive interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie und der Klinik für Gynäkologie des UKM.<br />

Studienzentrum für nationale und internationale klinische Studien zur antiretroviralen<br />

Therapie.<br />

Die Hypertonie-Ambulanz bietet sonographische Determinierung des Hypertonieassoziierten<br />

Gefäßschadens und eine Erstellung des individuellen genetischen<br />

Risikoprofils. Im Rahmen eines "Integrierten Versorgungskonzeptes für Hypertoniker"<br />

soll eine Verbesserung des Präventions- u. Therapie-Managements von Hypertonikern<br />

unter Einbeziehung neuester Erkenntnisse bzgl. individueller genetischer Risikoprofile<br />

sowie Mitbetreuung durch Internisten (Nephrologen, Hypertensiologen, Kardiologen),<br />

Gynäkologen (Schwangerschafts-Hypertonie), Psychologen/Psychosomatiker (u.a.<br />

Verbesserung der Compliance), Ernährungsberater, Sportmediziner (nichtmedikamentöse<br />

Therapie-Ansätze) sowie "Selbsthilfegruppen der Hochdruckliga" und<br />

"Gestose-Frauen" erreicht werden.<br />

In der Glomerulonephritis-Ambulanz werden Patienten mit entzündlichen Nierenerkrankungen,<br />

nierenkranke Patienten mit sytemischem Lupus, Vaskulitiden (z.B. M.<br />

Wegener, mikroskopische Polyangiitis) und anderen Autoimmunerkrankungen sowie<br />

diabetischer Nephropathie langfristig mit dem Ziel betreut, einer Verschlechterung der<br />

Nierenfunktion vorzubeugen.<br />

In der Urämiker-Ambulanz werden Patienten mit (prä)terminaler Niereninsuffizienz<br />

betreut, über Nierenersatzverfahren aufgeklärt und auf die Dialyse oder<br />

Nierentransplantation vorbereitet. Bezüglich der Dialyse bieten wir Hämodialyse (auch<br />

Heim-Hämodialyse) und Peritonealdialyse (manuelle [CAPD] und automatisierte<br />

Verfahren [APD]) an.<br />

In der Peritoneal-Dialyse-Ambulanz werden Patienten bezüglich der Bauchfell-Dialyse<br />

(kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse [CAPD], automatisierte Peritonealdialyse<br />

mittels Cycler [APD, IPD, NIPD, TPD] etc.) geschult und Komplikationen (z.B.<br />

114 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />

Infektionen des Peritoneums sowie des Katheter-Tunnels bzw. -Exits oder bei<br />

Drainageproblemen) behandelt.<br />

In der Nierentransplantations-Ambulanz, für die eine Ermächtigung vorliegt, wird die<br />

Nachsorge nierentransplantierter Patienten durchgeführt.<br />

Tagesklinik<br />

In der Dialyse-Abteilung und bei der Lipid-Apherese werden Patienten teilstationär<br />

betreut.<br />

Institutsermächtigung / persönliche Ermächtigung<br />

Es besteht eine Institutsermächtigung für die ambulante Betreuung vom Patienten mit<br />

erworbener Immunschwäche und eine persönliche Ermächtigung für die Nachsorge<br />

von Patienten nach Nierentransplantation.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Im Rahmen des "Integrierten Versorgungskonzeptes für Hypertoniker" wird die Qualität<br />

der Prävention und Therapie des arteriellen Hypertonus durch strukturierte Kooperation<br />

und fachlichen Austausch von Internisten (Nephrologen, Hypertensiologen,<br />

Kardiologen), Gynäkologen, Psychologen / Psychosomatikern, Ernährungs- und<br />

Sportmedizinern sowie Epidemiologen kontrolliert. Als Studienzentrum für nationale<br />

und internationale klinische Studien zur antihypertensiven Therapie hat die Abteilung<br />

strukturierte Kontakte zu zugehörigen auswärtigen Zentren.<br />

Am Transplantationszentrum des UKM werden zahlreiche nationale und internationale<br />

klinische Studien zur Immunsuppression nach Nierentransplantation durchgeführt. Als<br />

Studienzentrum pflegt die Klinik intensive Kontakte zu den zugehörigen Zentren.<br />

Mit den Kliniken für Neurologie und Gynäkologie des UKM pflegt die Ambulanz für<br />

Immunschwäche über die tägliche Zusammenarbeit hinaus einen intensiven<br />

interdisziplinären Austausch über gemeinsame Patienten / innen. Als Studienzentrum<br />

für nationale und internationale klinische Studien zur antiretroviralen Therapie hat die<br />

Ambulanz strukturierte Kontakte zu auswärtigen Studiengruppen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 115


Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />

Bezüglich der Betreuung von Patienten mit Peritonealdialyse-Behandlung besteht ein<br />

Austausch mit niederländischen Studienzentren.<br />

Weitere Qualitätssicherungsmaßnahmen:<br />

� Tägliche Abteilungsbesprechungen<br />

� Tägliche Besprechungen der Röntgenbefunde<br />

� Tägliche Oberarztvisiten auf den Stationen<br />

� Wöchentliche Chefarztvisiten<br />

� Wöchentliche Leitlinienkonferenzen (1 x pro Monat mit auswärtigen<br />

Nephrologen) - mit schriftlicher Ausarbeitung der Leitlinien<br />

� Wöchentliche Vorstellungen von neuesten Publikationen<br />

� Systematisierte<br />

Teilgebiete<br />

monatliche Austausche mit Spezialisten angrenzender<br />

� Teilnahme der Mitarbeiter der Abteilung (z.T. als Referenten) an nationalen und<br />

internationalen Fachkongressen<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Med. Klinik D<br />

Stationäre Patienten 5.186<br />

Durchschnittl. Verweildauer 3,05<br />

Ambulante Patienten 4.442<br />

Ambulante Behandlungen 6.716<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

116 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 634 4,6<br />

2 Niereninsuffizienzen und and. Nierenerkrankungen 370 9,6<br />

3 Transplantatversagen/-abstossung 144 10,5<br />

4 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 141 9,9<br />

5 Niereninsuffizienz u. and. Nierenerkrankungen mit<br />

Dialyseverfahren 131 17,5<br />

6 Hypertonie 105 5,9<br />

7 Andere operative Eingriffe 40 10,4<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Diagnostik und<br />

Behandlung der Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Versagen und Abstoßung eines Organtransplantates mit äußerst schweren<br />

A60 Begleiterkrankungen 123<br />

2 F67 Hypertonie mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 102<br />

3<br />

Niereninsuffizienz mit Dialyse, mit akutem Nierenversagen, mit äußerst<br />

L60 schweren Begleiterkrankungen 75<br />

4<br />

Andere Infektionen und Entzündungen der Atmungsorgane bei Zustand nach<br />

Organtransplantation oder mit komplexer Diagnose, mit äußerst schweren<br />

E77 oder schweren Begleiterkrankungen 62<br />

5<br />

Ösophagitis, Gastroenteritis und verschiedene Erkrankungen der<br />

Verdauungsorgane mit komplexer Diagnose und komplizierender Diagnose,<br />

G67 oder mit Dialyse oder Alter < 1 Jahr 51<br />

6<br />

Invasive kardiologische Diagnostik außer bei akutem Myokardinfarkt mit<br />

F49 komplexem Eingriff, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 44<br />

7 F73 Synkope und Kollaps 43<br />

8<br />

Chronischobstruktive Atemwegserkrankung mit äußerst schweren<br />

E65 Begleiterkrankungen oder starrer Bronchoskopie 36<br />

9<br />

Herzinsuffizienz und Schock mit äußerst schweren Begleiterkrankungen, mit<br />

F62 Dialyse oder Reanimation oder komplizierender Diagnose 35<br />

10<br />

Nicht schwere kardiale Arrhythmie und Erregungsleitungsstörungen mit<br />

F71 äußerst schweren Begleiterkrankungen 35<br />

11<br />

Andere Erkrankungen des Bindegewebes mit mehreren komplexen<br />

I66 Diagnosen oder mit komplexer Diagnose, mit Dialyse 32<br />

12<br />

Erkrankungen des retikuloendothelialen Systems, des Immunsystems und<br />

Q60 Gerinnungsstörungen mit komplexer Diagnose oder Begleiterkrankungen 32<br />

13<br />

Endokrinopathien, mit komplexer Diagnose und äußerst schweren<br />

K64 Begleiterkrankungen 27<br />

14 R61 Lymphom und nicht akute Leukämie, mit Sepsis 26<br />

15 L63 Infektionen der Harnorgane mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 25<br />

16 U60 Psychiatrische Behandlung 24<br />

17 F74 Thoraxschmerz 23<br />

18 E67 Beschwerden und Symptome der Atmung mit komplexer Diagnose 22<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 117


Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />

19<br />

20<br />

T60<br />

L69<br />

Sepsis mit komplizierenden Prozeduren oder bei Zustand nach<br />

Organtransplantation, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 22<br />

Andere schwere Erkrankungen der Harnorgane mit äußerst schweren oder<br />

schweren Begleiterkrankungen, Alter < 10 Jahre 20<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Versagen und Abstoßung von transplantierten Organen und<br />

T86 Geweben 123<br />

2 I10 Essentielle (primäre) Hypertonie 73<br />

3 N18 Chronische Niereninsuffizienz 55<br />

4 I11 Hypertensive Herzkrankheit 45<br />

5 R55 Synkope und Kollaps 38<br />

6 J44 chronische obstruktive Lungenkrankheit 36<br />

7 J18 Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet 34<br />

8 R07 Hals- und Brustschmerzen 29<br />

9 N17 Akutes Nierenversagen 28<br />

10 I48 Vorhofflattern und Vorhofflimmern 28<br />

11 I20 Angina pectoris 26<br />

12 A09 Diarrhoe und Gastroenteritis, vermutlich infektiösen Ursprungs 24<br />

13 I50 Herzinsuffizienz 24<br />

14 I25 Chronische ischämische Herzkrankheit 22<br />

15 I21 Akuter Myokardinfarkt 21<br />

16 J15 Pneumonie durch Bakterien, anderenorts nicht klassifiziert 19<br />

17 N39 Sonstige Krankheiten des Harnsystems 19<br />

18 A41 Sonstige Sepsis 19<br />

19 C90 Plasmozytom und bösartige Plasmazellen-Neubildungen 17<br />

20 C34 Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge 17<br />

118 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 8-854 Hämodialyse 3574<br />

2 8-820 Therapeutische Plasmapherese 351<br />

3 3-008/<br />

3-009 Sonographie des Oberbauchs / Abdomens 339<br />

4<br />

Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse<br />

8-831 Gefäße 246<br />

5 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 152<br />

6 8-855 Hämodiafiltration 147<br />

7 3-00c Sonographie des kleinen Beckens und der Leistenregion 141<br />

8 3-00a Sonographie des Magen-Darm-Traktes, hochauflösend 134<br />

9 8-857 Peritonealdialyse 74<br />

10 1-424 Biopsie ohne Inzision am Knochenmark 60<br />

11<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des<br />

8-931 zentralen Venendruckes 50<br />

12<br />

Perkutane Biopsie an Harnorganen und männlichen<br />

1-465 Geschlechtsorganen mit Steuerung durch bildgebende Verfahren 46<br />

13<br />

Perkutane (Nadel-)Biopsie an Harnorganen und männlichen<br />

1-463 Geschlechtsorganen 44<br />

14 8-701 Einfache endotracheale Intubation 37<br />

15 8-018 Parenterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 36<br />

16 8-853 Hämofiltration 29<br />

17 8-821 Immunadsorption 29<br />

18 8-017 Enterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 25<br />

19<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />

8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 25<br />

20 3-004 Transthorakale Echokardiographie 23<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 119


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin<br />

5. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin -<br />

Allgemeine Pädiatrie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Erik Harms<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47732<br />

Fax +49-(0)251-83 47735<br />

E-Mail: harms@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/paed<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

In der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Allgemeine Pädiatrie –<br />

unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. E. Harms werden Frühgeborene, Säuglinge,<br />

Kinder und Jugendliche aller Altersstufen und Krankheitsbilder betreut, sofern sie nicht<br />

durch die Kliniken für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Hämatologie und<br />

Onkologie versorgt werden.<br />

Das erkrankte Kind als Gesamtperson im Kontext seiner familiären Umgebung steht im<br />

Mittelpunkt unserer Bemühungen. Im Sinne des Kindes arbeiten die vielfältigen<br />

Schwerpunktbereiche innerhalb der Allgemeinen Pädiatrie zusammen, und wir<br />

koordinieren die Mitbehandlung durch weitere fachspezifische Abteilungen des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong>.<br />

Funktionsbereiche und Spezialambulanzen<br />

� Neuropädiatrie,<br />

� Pädiatrische Nephrologie,<br />

� Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters,<br />

� Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin,<br />

� Angeborene Stoffwechselerkrankungen,<br />

� Pädiatrische Endokrinologie,<br />

� Kinderrheumatologie und Immunologie,<br />

120 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

� Pädiatrische Gastroenterologie,<br />

� Pulmonologie,<br />

� Diabetologie,<br />

� Mukoviszidose-Ambulanz<br />

Ein Sozialpädiatrisches Zentrum ist in die Klinik integriert.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Klinik<br />

Im neuropädiatrischen Bereich unter der Leitung von Herrn Univ.-Prof. Dr. med. G.<br />

Kurlemann wird das gesamte Spektrum neuropädiatrischer Erkrankungen betreut.<br />

Der kindernephrologische Bereich wird als KfH Nierenzentrum für Kinder und<br />

Jugendliche (Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e. V.,www.kfhdialyse.de)<br />

geführt. Die Abteilung wird von Frau Univ.-Prof. Dr. M. Bulla geleitet. Hier<br />

werden Kinder mit angeborenen, erworbenen, akuten und chronischen Erkrankungen<br />

der Niere betreut. Nierenersatzverfahren wie Hämodialyse, CVVH werden angeboten<br />

sowie Plasmapherese und Peritonealdialysen. Angeborene Fehlbildungen werden<br />

operativ durch die Kinderurologen versorgt. Nierentransplantationen erfolgen durch die<br />

Kollegen der Chirurgie.<br />

In die Allgemeine Pädiatrie fest integriert ist der Bereich Psychosomatik mit<br />

psychotherapeutischer Station, Ambulanz und Konsiliararbeit unter Leitung von Univ.-<br />

Prof. Dr. E. Kammerer, in dem alle Formen psychosomatischer Störungen und<br />

Erkrankungen im Kindes- und Jugendlichenalter diagnostiziert und behandelt werden.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt bilden psychische Symptome bzw. Störungen bei<br />

Patienten mit chronischen körperlichen Erkrankungen.<br />

Im Bereich Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin ist die Betreuung<br />

sämtlicher Erkrankungen von Früh- und Neugeborenen sowie vital bedrohter Patienten<br />

bis zum 18. Lebensjahr zusammengefasst. Neben der extremen Frühgeburtlichkeit<br />

werden Kinder mit komplexen angeborenen Fehlbildungen und Herzfehlern betreut.<br />

Interdisziplinär werden Kinder nach Polytrauma, schwer verlaufenden Infektionen,<br />

onkologischen Erkrankungen sowie postoperativ nach Herz-Lungenmaschinen-<br />

Eingriffen oder sonstigen komplizierten operativen Eingriffen mit Nachbeatmung<br />

versorgt.<br />

Patienten mit angeborenen Stoffwechselstörungen bilden einen besonderen<br />

Schwerpunkt im Leistungsbereich der Klinik. Das gesamte Spektrum der<br />

Stoffwechselstörungen ist vertreten. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin verfügt<br />

über ein modern ausgestattetes Stoffwechsellabor, das zahlreiche metabolische<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 121


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Routine- und Spezialuntersuchungen anbietet. Durch die Verzahnung von Klinik und<br />

Labor werden bei klinisch auffälligen Befundkonstellationen die erforderliche Diagnostik<br />

und Therapie vor Ort durchgeführt.<br />

Die Allgemeine Pädiatrie verfügt über einen pädiatrisch-endokrinologischen<br />

Schwerpunkt unter Leitung von Herrn Prof. Dr. med. J. Brämswig, der die Diagnostik,<br />

Behandlung und Beratungstätigkeit angeborener und erworbener Funktionsstörungen<br />

der hormonbildenden Organe im Kindesalter einschließt.<br />

Die Arbeitsgruppe Diabetologie befasst sich mit Kindern mit Diabetes mellitus<br />

Erstmanifestation und betreut sie langfristig im Rahmen von Schulungen und ambulant.<br />

Des Weiteren erfolgt die Versorgung von Kindern mit Diabetes mellitus Typ II sowie<br />

seltenen Diabetes-Formen (z.B. MODY-Diabetes).<br />

Weitere Versorgungsschwerpunkte sind die pädiatrische Rheumatologie, hier<br />

werden Kinder mit angeborenen Immundefekten sowie entzündlichen<br />

Systemerkrankungen betreut<br />

Ein weiterer Schwerpunkt liegt im kinderpulmonologischen Bereich: hier werden<br />

Kinder mit chronisch neonataler Lungenerkrankung (Folgezustand nach extremer<br />

Frühgeburtlichkeit), sowie pulmonalen Manifestationen im Rahmen von<br />

Systemerkrankungen (z. B. angeborene Immunmangelkrankheiten)versorgt.<br />

Im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) erfolgt die Diagnostik und Behandlung von<br />

Kindern mit Entwicklungsstörungen und Behinderungen nach angeborenen oder<br />

chronischen Erkrankungen.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Klinik<br />

Im neuropädiatrischen Bereich werden schwerpunktmäßig Kinder mit Epilepsie<br />

(Anfallsleiden), Retardierung (Entwicklungsverzögerung), syndromalen Erkrankungen<br />

(angeborene Fehlbildungen eines oder mehrerer Organsysteme),<br />

Muskelerkrankungen, angeborenen Fehlbildungen sowie gut- und bösartigen Tumoren<br />

des Gehirnes, Stoffwechselerkrankungen, neurokutane Syndrome und Schlaganfällen<br />

im Kindesalter betreut. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurochirurgie werden<br />

Kinder mit angeborenen Fehlbildungen des Nervensystems, z.B. Spina bifida-<br />

Patienten, langfristig behandelt.<br />

Versorgungsschwerpunkt des Bereiches Kindernephrologie ist die umfassende<br />

Betreuung von Patienten mit drohendem oder bereits bestehendem Verlust der<br />

122 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Nierenfunktion. Für die zugrunde liegenden Erkrankungen (z. B.<br />

nephritisches/nephrotisches Syndrom, Tubuluserkrankungen, Vitamin D-<br />

Stoffwechselstörungen, renale Manifestation von Stoffwechselerkrankungen,<br />

autoimmunologische Erkrankungen, angeborene Fehlbildungen der Nieren und<br />

ableitenden Harnwege, neurogen bedingte Blasenentleerungsstörungen, z. B. bei<br />

Spina bifida, Nierensteinen) wird ein umfassendes Behandlungskonzept unter<br />

Einbezug der erforderlichen medizinischen Subspezialitäten erstellt, durchgeführt und<br />

überwacht. Im Bereich der Nierenersatztherapie werden Patienten über mögliche<br />

Verfahren, wie Peritoneal- oder Hämodialyse informiert, vorbereitet, behandelt und<br />

wenn möglich interdisziplinär in das Transplantationsprogramm eingeführt.<br />

Ein Indikationsschwerpunkt der Psychosomatik stellen Essstörungen aller<br />

Altersstufen dar. Dabei werden im Rahmen von Mutter-Kind-Aufnahmen auch frühe<br />

Interaktionsprobleme (Schwerpunkt Fütter- bzw. frühe Essstörungen,<br />

Regulationsstörungen, z. B. nach Frühgeburtlichkeit) bearbeitet. Weitere<br />

Indikationsschwerpunkte stationärer Arbeit sind somatoforme und dissoziative<br />

Störungen sowie psychische Probleme bei chronischen körperlichen Erkrankungen.<br />

Versorgungsschwerpunkte im Bereich der Neonatologie bilden die Betreuung extrem<br />

unreifer Frühgeborener (im Berichtszeitraum 2005 53 Kinder mit einem<br />

Geburtsgewicht < 1500 g, davon 35 Kinder < 1000 g). Die prä- und postnatale<br />

Betreuung (in Zusammenarbeit mit dem Bereich Pränatalmedizin und Geburtshilfe der<br />

Universitäts-Frauenklinik) erstreckt sich ferner auf die Betreuung von Patienten mit<br />

komplexen angeborenen Fehlbildungen. Postnatal erfolgt die Betreuung in enger<br />

Zusammenarbeit mit allen operativen Fachbereichen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s,<br />

schwerpunktmäßig mit der Klinik für Kinder- und Neugeborenenchirurgie sowie der<br />

Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie.<br />

Auf der pädiatrischen Intensivstation werden sämtliche beatmungspflichtige<br />

Patienten bis zum 18. Lebensjahr betreut. Es bestehen besondere Erfahrungen mit<br />

organunterstützenden Maßnahmen wie Nierenersatzverfahren, differenzierten<br />

Beatmungsverfahren wie Hochfrequenzoszillationsventilation, NO-Therapie,<br />

postoperativer ECMO-Therapie nach kardiochirurgischen Eingriffen sowie<br />

Kreislaufunterstützungssysteme (z. B. Linksherz-Assist) in Zusammenarbeit mit den<br />

Kliniken für Kinderkardiologie und Thorax-Herz- und Gefäßchirurgie.<br />

Innerhalb des Stoffwechselbereiches befassen wir uns als Referenzzentrum im<br />

Rahmen des neonatalen Screenings (Tandem-Massenspektrometrie) mit der<br />

frühestmöglichen Diagnosestellung und Behandlung angeborener<br />

Stoffwechselerkrankungen möglichst vor der klinischen Erstmanifestation. Besondere<br />

Schwerpunkte bilden dabei die angeborenen Störungen des Harnstoffzyklus und der<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 123


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Glycosylierung von Proteinen (CDG-Syndrome). Hier werden sowohl biochemische als<br />

auch molekulargenetische Untersuchungen durchgeführt. Im Stoffwechselbereich ist<br />

ferner die Enzymersatztherapie bei bestimmten Speichererkrankungen etabliert.<br />

Im endokrinologischen Bereich liegt der Schwerpunkt in der Betreuung klein- und<br />

hochwüchsiger Patienten aufgrund familiärer Belastung, isolierter Störungen der<br />

endokrinen Organe sowie im Rahmen von komplexen Syndromen (z. B. Turner-<br />

Syndrom).<br />

Im pädiatrisch-immunologischen und rheumatologischen Schwerpunktbereich<br />

werden Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, entzündliche Systemerkrankungen,<br />

Vaskulitiden und andere Fehlregulationen des Immunsystems<br />

behandelt. Ferner werden Patienten mit angeborenen und erworbenen Immundefekten<br />

sowie chronischen Entzündungssyndromen betreut.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Kinderpulmonologie: hier werden Patienten mit<br />

angeborenen Fehlbildungen der Lungen sowie Lungenfunktionseinschränkungen nach<br />

extremer Frühgeburtlichkeit betreut. Es können flexible Bronchoskopien auch bei<br />

kleinen Säuglingen durchgeführt werden. In einem selbständigen Schwerpunkt widmet<br />

sich die Klinik der Betreuung von Kindern mit Cystischer Fibrose (Mukoviszidose).<br />

Der gastroenterologische Funktionsbereich deckt den gesamten Bereich kindlicher<br />

Erkrankungen der Verdauungsorgane ab: chronisch-entzündliche Darmerkrankungen,<br />

Zöliakie, sowie Leber- und Pankreas-funktionsstörungen. Es können Biopsien des<br />

oberen und unteren Verdauungstraktes sowie Leberbiopsien auch bei kleinen Kindern<br />

durchgeführt werden.<br />

Schwerpunkte des Sozialpädiatrischen Zentrums sind die Frühgeborenensprechstunde<br />

mit Entwicklungsdiagnostik, Beratung sämtlicher Frühgeborenenprobleme,<br />

wie Fütterstörungen, Schlafproblemen und Verhaltensauffälligkeiten sowie<br />

die Betreuung komplex mehrfach behinderter Kinder. Weitere Schwerpunkte liegen in<br />

der Betreuung von Kindern mit frühkindlicher Entwicklungsstörung,<br />

Alkoholembryopathie, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Spina bifida, Epidermolysis<br />

bullosa und Komplikationen bei chronischen Erkrankungen. Es wird eine umfangreiche<br />

psychologische und neuropsychologische Diagnostik im Schul- und Kleinkindalter<br />

angeboten.<br />

124 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

Der kindernephrologische Bereich bietet im Rahmen seiner Konsiliar- und<br />

Beratungstätigkeit zusätzlich Diagnostik und Therapie bei Miktionsstörungen mit und<br />

ohne Inkontinenz und Enuresis (nächtlichem Einnässen) an. In Kooperation mit der<br />

Kinderonkologie werden Patienten mit Folgeschäden nach Nieren-schädigender<br />

Medikation betreut. Im Rahmen eines gemeinsamen Konzeptes mit der Universitäts-<br />

Frauenklinik und der Neonatologie werden schon während der Schwangerschaft<br />

Beratungskonzepte bei pränatal auffälligen Fehlbildungen der Nieren und ableitenden<br />

Harnwege angeboten.<br />

In der Ambulanz des psychosomatischen Bereichs im Rahmen des SPZ erfolgt auch<br />

die Betreuung von Kindern mit Orofacial- und Fütterstörungen, mit Störungen von<br />

Stimme, Sprache und Sprechen, umschriebenen und komplexen<br />

Entwicklungsstörungen sowie Schulleistungsstörungen v.a. in Form spezifischer<br />

Diagnostik, anschließender Elternberatung sowie Anbahnung externer Hilfen.<br />

Aus dem Bereich Neonatologie wird eine umfangreiche pränatalmedizinische<br />

Beratung von Schwangeren mit Frühgeburtsbestrebungen sowie pränatal bekannten<br />

kindlichen Erkrankungen und Fehlbildungen durchgeführt. Jährlich werden ca. 2000<br />

Neugeborene betreut, die in der Universitäts-Frauenklinik und drei weiteren<br />

geburtshilflichen Abteilungen, mit denen eine enge Kooperation besteht, geboren<br />

werden.<br />

Der diabetologische Schwerpunkt bietet neben der konventionellen und<br />

intensivierten konventionellen Therapie auch die Pumpentherapie an, wobei in<br />

Zusammenarbeit mit niedergelassenen pädiatrischen Diabetologen auch das<br />

ambulante und stationäre Schulungsprogramm weiter ausgebaut wird. Eine<br />

Versorgung von Patienten mit Diabetes mellitus Typ II sowie mit anderen seltenen<br />

Diabetesformen wird ebenfalls gewährleistet.<br />

Das Sozialpädiatrische Zentrum bietet einmal pro Monat einen Gesprächskreis für<br />

Eltern mit behinderten Kindern an, der durch die Mitarbeiter des SPZ geführt und<br />

vorbereitet wird (mit gleichzeitiger Kinderbetreuung). Für Eltern von Kindern mit<br />

Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom werden Seminare durch die Psychologin des SPZ<br />

angeboten. Einmal pro Jahr in den Herbstferien organisiert und veranstaltet das SPZ<br />

eine einwöchige Ferienfreizeit für Ein-Eltern-Familien mit behinderten Kindern und<br />

deren Geschwister.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 125


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Forschung<br />

Die Pädiatrische Nephrologie ist in klinisch orientierter interdisziplinärer Forschung<br />

bezugnehmend auf pädiatrisch-nephrologische und urologische Krankheitsbilder sowie<br />

multizentrische Kooperation im Rahmen der Kinderdialysezentren des KfH<br />

eingebunden.<br />

Im Bereich der Neuropädiatrie liegen Forschungsschwerpunkte auf der Therapie der<br />

BNS-Epilepsie (Hypsarrhythmie) mit Sultiam; innovativen Behandlungsmöglichkeiten<br />

von Epilepsien und Epilepsiesyndromen im Kindesalter; neuropsychologischen<br />

Befunden bei Kindern mit benigner Partialepilepsie mit zentro-temporalen Spikes und<br />

Waves; Bedeutung des evozierten Potentials P50 bei benigner Partialepilepsie; der<br />

Charakterisierung der Phänotyp/Genotypkorrelation der hereditären motorischen und<br />

sensiblen Neuropathie; der Epilepsieentwicklung nach Schlaganfällen im Kindesalter;<br />

der Erforschung neurokutaner Erkrankungen; der Unterdrückung epileptischer Aktivität<br />

durch Aktivierung der Mundmotorik; der Bedeutung des körpereigenen Hormons<br />

Melatonin bei der Schlafinduktion von Kindern mit Epilepsie und<br />

Entwicklungsverzögerung; der Bedeutung von hormonellen Veränderungen im<br />

Rahmen von Wachstum und Pubertät bei Kindern mit Epilepsie; der verstärkten<br />

Thromboseneigung bei porenzephalen Gehirnzysten im Kindesalter.<br />

Im Berichtszeitraum 2005 hat sich der psychosomatische Bereich als<br />

Forschungsschwerpunkt den jugendpsychiatrischen Aspekten von Sehbehinderung<br />

und Blindheit, der qualitativen und quantitativen Analyse des Sinnerlebens bei<br />

chronisch kranken Jugendlichen und jungen Erwachsenen und der Förderung<br />

interaktioneller Kompetenzen bei Medizinstudenten im Rahmen der Entwicklung und<br />

Evaluation eines Curriculums für den Psychosomatikunterricht gewidmet. Aktuell wird<br />

in Zusammenarbeit mit der Kinderkardiologie die Lebenszufriedenheit junger und<br />

jugendlicher Erwachsener unter laufender Defibrillatorbehandlung evaluiert sowie in<br />

Zusammenarbeit mit dem Bereich Neuropädiatrie der Entwicklungsstand, psychische<br />

Probleme sowie interfamiliäre Beziehungsrisiken bei älteren Kindern und Jugendlichen<br />

mit Fieberkrampfanamnese erforscht. Weiterhin erfolgt eine prospektiv angelegte<br />

Studie zur fortlaufenden Evaluierung von psychosomatischer Konsiliararbeit.<br />

Im Bereich Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin wurden folgende<br />

Fragestellungen im Rahmen von Studien interdisziplinär bearbeitet: Kiefer- und<br />

Gesichtsentwicklung bei Frühgeborenen im Vergleich zu reifgeborenen Kindern,<br />

posttraumatisches Erleben von Müttern frühgeborener und perinatal verstorbener<br />

Kinder, Einführung neuer früher immunologische Parameter zur Charakterisierung der<br />

neonatalen Sepsis. In Kooperation mit dem Institute of Child Health in London erfolgt<br />

eine prospektive Studie zur Erforschung der unabhängigen Effekte von<br />

126 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Frühgeburtlichkeit und verschiedenen neonatologischen Therapiemodi auf<br />

Lungenfunktionsparameter im Säuglings- und Kleinkindesalter. Die Notwendigkeit der<br />

Heparinisierung zentral venöser Katheter im Bereich der Neonatologie und die<br />

Erfassung und Bewertung neonatologischer und pädiatrischer intensivmedizinischer<br />

Maßnahmen werden im Rahmen von Dissertationen untersucht. Der Einfluss der<br />

modifizierten pränatalen Steroidtherapie von Schwangeren mit drohender<br />

Frühgeburtlichkeit auf das pulmonale Outcome im Säuglingsalter ist ein weiteres<br />

Thema.<br />

Forschungsschwerpunkte des Stoffwechselbereiches bilden die Charakterisierung<br />

und molekulargenetische Differenzierung seltener angeborener Stoffwechseldefekte.<br />

Insbesondere werden Störungen im Bereich des Harnstoffzyklus und des<br />

Homocysteinmetabolismus untersucht, sowie die weitere Klassifizierung und<br />

Differenzierung von Erkrankungen im Spektrum der Congenital Disorders of<br />

Glycosylation (CDG) vorgenommen. Ein neuer Forschungsschwerpunkt untersucht die<br />

molekularen Ursachen frühzeitiger Arterienverkalkung.<br />

Forschungsschwerpunkte des endokrinologischen Bereiches liegen im Bereich von<br />

Diagnostik, Therapie und Langzeitergebnissen bei Klein- und Hochwuchs-Patienten.<br />

Im rheumatologisch-immunologischen Bereich liegt der Forschungsschwerpunkt<br />

auf dem angeborenen Immunsystem, der Erforschung des<br />

Monozyten/Makrophagensystems und der damit korrelierenden<br />

Entzündungsmediatoren sowie der Endothelbiologie. Das Spektrum der<br />

Forschungslabore umfasst alle gängigen Methoden der Molekular- und Zellbiologie.<br />

Darüber hinaus werden Expressionsstudien mittels cDNA-Microarray-Technologie<br />

durchgeführt. Die Arbeitsgruppe hat in den letzten Jahren mehrere europäische<br />

Forschungspreise erhalten. Neben den Grundlagen-orientierten Arbeiten führt die<br />

Kinderrheumatologie der Universität <strong>Münster</strong> auch klinische Studien durch und ist das<br />

Zentrum einer europäischen Studie zur Methotrexat-Therapie der juvenilen<br />

idiopathischen Arthritis.<br />

Im Bereich der Kinderpneumologie konzentrieren sich unsere wissenschaftlichen<br />

Bemühungen auf die Entwicklung und Validierung von Lungenfunktionsparametern für<br />

Frühgeborene und kleine Säuglinge sowie auf die Erforschung der unabhängigen<br />

Effekte von prädisponierenden Faktoren, Frühgeburtlichkeit und neonataler Therapie<br />

auf die pulmonale Entwicklung im Säuglings- und Kleinkindesalter.<br />

Aus der Forschungstätigkeit der Mitarbeiter der Allgemeinen Pädiatrie sind im Jahr<br />

2005 insgesamt 53 Publikationen in hochrangigen wissenschaftlichen Journalen<br />

hervorgegangen. Außerdem konnten erfolgreich öffentliche Drittmittel eingeworben<br />

werden, so daß die Allgemeine Pädiatrie der Klinik und Poliklinik für Kinder- und<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 127


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Jugendmedizin erneut innerhalb der „Top 10“ der Kliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Münster</strong> evaluiert wurde.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Alle Schwerpunktbereiche der Allgemeinen Pädiatrie beteiligen sich an der<br />

Hauptvorlesung Kinder- und Jugendmedizin, dem Praktikum Kinderheilkunde für<br />

Studierende, der Betreuung von Promovenden sowie der Ausbildung von<br />

Medizinstudenten im „Praktischen Jahr“.<br />

Während der Semester werden monatliche Fortbildungen zu aktuellen Themen der<br />

allgemeinen Kinderheilkunde für niedergelassene Kollegen angeboten.<br />

Besondere Lehrangebote des neuropädiatrischen Bereiches bestehen in einem EEG-<br />

Seminar sowie einer kinderneurologischen Visite für Fortgeschrittene, einem<br />

neurologisch-neuroradiologischen Seminar sowie einem neuropädiatrischen<br />

Examenskolloquium. Jährlich wird in Zusammenarbeit mit dem Pädiatrischen<br />

Epilepsie-Zentrum Bethel ein überregionales Neuropädiatrie – Praxis Seminar zu<br />

aktuellen neuropädiatrischen Themen veranstaltet.<br />

Seitens des kindernephrologischen Bereiches wird neben der Betreuung von<br />

Promotionsstudenten eine regelmäßige ärztliche Fortbildung für niedergelassene und<br />

auswärtige Krankenhausärzte sowie nationale und internationale Workshops für<br />

pädiatrische Nephrologen angeboten.<br />

Der psychosomatische Bereich bietet ein Seminar zur psychosomatischen<br />

Konsilarbeit in der Kinder- und Jugendmedizin an, ein Modellseminar zur Förderung<br />

interaktioneller Kompetenz von Medizinstudierenden, Seminare zur Musiktherapie mit<br />

Kindern und Jugendlichen als Einführung in die Musiktherapie sowie Musiktherapie mit<br />

essgestörten Patientinnen. (Zusatzstudiengang Musiktherapie der WWU), ferner ist die<br />

Abteilung in Kooperation mit der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie des<br />

Erwachsenenalters am Pflichtunterricht im Fach Psychosomatik/Psychotherapie<br />

beteiligt. Die leitenden Mitarbeiter des psychosomatischen Bereiches kooperieren mit<br />

der Akademie für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie in Osnabrück,<br />

einschließlich Supervisionstätigkeit und Anleitung von Jahrespraktikanten.<br />

Im Bereich Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin werden fachspezifische<br />

Fortbildungsveranstaltungen für niedergelassene und klinisch tätige Kollegen in<br />

Zusammenarbeit mit der Universitäts-Frauenklinik in einem regelmäßigen<br />

perinatalmedizinischen Symposium durchgeführt. Lehrtätigkeit im<br />

Weiterbildungsstudiengang für neonatologische und pädiatrische<br />

128 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Intensivkrankenpflege. Ferner koordinieren wir die spezifische Weiterbildung im<br />

Rahmen des „Neonatologischen Arbeitskreises <strong>Münster</strong>land/Emsland“.<br />

Service<br />

Alle Schwerpunktbereiche der Allgemeinen Pädiatrie stehen als Referenzzentren und<br />

Berater regional und überregional für niedergelassene Kinder- und Jugendmediziner<br />

sowie kinder- und jugendmedizinische Fachabteilungen zur Verfügung. Sie verstehen<br />

sich ferner als Ansprechpartner für einzeln betroffene Patienten und Familien sowie<br />

Patienten-Selbsthilfe-Organisationen.<br />

Im Bereich der Kindernephrologie des KfH Kuratorium für Dialyse und<br />

Nierentransplantation wird ein ausgebautes psychosoziales Betreuungsteam mit<br />

Sozialarbeitern, Psychologen, Sozialpädagogen und Pädagogen vorgehalten. Im<br />

Rahmen des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation wird eine aktive auf<br />

Prävention ausgerichtete Aufklärungsarbeit unterstützt, sowie die Bereitschaft zur<br />

Organspende gefördert.<br />

Die psychosomatische Ambulanz im Rahmen des Sozialpädiatrischen Zentrums<br />

bietet eine Beratertätigkeit für niedergelassene und Krankenhauskollegen sowie<br />

insbesondere bei Entwicklungsproblemen und Schullaufbahnfragen betroffenen<br />

Patienten und deren Eltern an. Im Rahmen des sozialpädiatrischen Zentrums und des<br />

psychosomatischen Bereiches wird die psychologische Begleitung chronisch kranker<br />

und vital bedrohter Patienten und ihrer Familien angeboten.<br />

Im Rahmen der regionalen neonatologischen Zusammenarbeit bieten wir die<br />

Beratung kooperierender Kinderkliniken bei der Behandlung vital bedrohter Patienten<br />

der besonderen Schwerpunkte unserer Abteilung (extreme Frühgeburtlichkeit, multiple<br />

Fehlbildungen, schweres Lungenversagen, angeborene und erworbene Herzfehler,<br />

angeborene Stoffwechselerkrankungen) an. Wir führen regelmäßig Schulungen in der<br />

speziellen pädiatrischen Notfallbehandlung und Erstversorgung für Mitarbeiter des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s sowie Notärzte durch.<br />

Die Universitäts-Kinderklinik bietet eine ausgebaute und lang etablierte Diätberatung<br />

und Schulung insbesondere bei angeborenen Stoffwechselerkrankungen und Diabetes<br />

an.<br />

Auf allen Stationen der allgemeinen Pädiatrie finden sich speziell eingerichtete<br />

„Spielzimmer“ und Betreuungsangebote. Durch den psychosozialen Dienst der<br />

Klinik werden die Kinder während ihres Aufenthaltes intensiv betreut und ferner in<br />

Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kinderärzten, Förderstellen und dem<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 129


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Sozialpädiatrischen Zentrum Konzepte für die nachstationäre Betreuung erarbeitet und<br />

koordiniert.<br />

In das stationäre Betreuungskonzept integriert ist die am UKM angesiedelte „Helen<br />

Keller“-Krankenhausschule.<br />

Eltern bzw. engste Bezugspersonen können auf den Stationen mit aufgenommen<br />

werden, ergänzend steht das „Familienhaus“ des UKM zur Verfügung.<br />

Mit mehreren Initiativen besteht eine enge Kooperation zur Betreuung unserer<br />

Patienten und ihrer Familien:<br />

� „Das Frühgeborene Kind <strong>Münster</strong> e.V.“,<br />

� „Kleine Welt e.V.“ – Verein zur Unterstützung und Förderung<br />

intensivmedizinisch behandelter Kinder und Ihrer Familien,<br />

� „Arbeitsgemeinschaft Kind und Krankenhaus im Kinderschutzbund <strong>Münster</strong>“<br />

(Besuchsdienst für Kinder)<br />

� Kinderneurologie-Hilfe <strong>Münster</strong> e.V.<br />

� Das „Brücken-Team“ der Universitäskinderklinik<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Für den neuropädiatrischen Bereich steht ein komplettes elektrophysiologisches Labor<br />

zur Verfügung.<br />

Die Kindernephrologie mit KfH Nierenzentrum für Kinder und Jugendliche verfügt<br />

über eine großzügig ausgestattete Ambulanz sowie ein Labor zur Wasserzystometrie,<br />

Uroflowmetrie, Sonographie/Dopplersonographie, Urindiagnostik und 24-h-<br />

Blutdruckmessung.<br />

Im Bereich der Intensivstation besteht ein Notfalllabor, in direkter räumlicher<br />

Nachbarschaft das 24-Stunden-besetzte Hauptlabor der Kinderklinik, welches die<br />

gesamte Notfalldiagnostik unter Verwendung von Mikromethoden angepasst an die<br />

z.T. extrem kleinen Patienten anbietet.<br />

Die Allgemeine Pädiatrie betreibt neben dem Hauptlabor ein spezialisiertes<br />

Stoffwechsellabor, welches das gesamte Spektrum der Diagnostik angeborener<br />

Stoffwechselstörungen und der Therapieüberwachung ermöglicht (Aminosäuren,<br />

organische Säuren, Orotsäure, isoelektrische Transferrinfokussierung, HPLC-Analytik,<br />

Analytik von lysosomalen Enzymen, Molekulargenetik), Tandemmassenspektrometrie<br />

(in Zusammenarbeit mit dem Labor Becker & Olgemöller in München).<br />

130 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Das klinische Labor des rheumatologisch-immunologischen Schwerpunktes ist<br />

ausgewiesen in der Testung von Phagozytenfunktionen.<br />

Im Bereich Kinderpneumologie befindet sich derzeit ein Lungenfunktionslabor zur<br />

Messung bei Säuglingen und Kleinkindern im Aufbau. In der Poliklinik steht ein<br />

Lungenfunktionsmessplatz (Spirometrie) ab dem Vorschulalter zur Verfügung, ferner<br />

eine flexible Larynotracheobronchoskopie-Einheit.<br />

Im Rahmen der pädiatrischen Gastroenterologie wird die obere und untere<br />

Endoskopie ab dem Neugeborenenalter angeboten, ferner in Zusammenarbeit mit der<br />

Gastroenterologie der Inneren Medizin H2-Atemteste, 24-h-Oesophagus-pH-Metrie und<br />

Manometrie.<br />

Die verschiedenen Funktionsbereiche des interdisziplinär arbeitenden<br />

Sozialpädiatrischen Zentrums gliedern sich in die Professionen: Kinderheilkunde<br />

(Medizin), klinische Psychologie, Psychotherapie, Neuropsychologie,<br />

Kinderkrankenpflege (und case management), Sozialpädagogik und Heilpädagogik.<br />

Apparative Ausstattung<br />

Im elektrophysiologischen Labor des neuropädiatrischen Bereiches stehen 3 digitale<br />

EEG–Messplätze in Doppelbildtechnik zur Verfügung, ein mobiler digitaler EEG-<br />

Messplatz, sowie die Möglichkeit der 24-h-EEG-Ableitung zur Verfügung. Ein<br />

Messplatz zur Elektromyografie und Ableitung evozierter Potentiale sowie Messung der<br />

motorischen und sensiblen Nervenleitgeschwindigkeit, ebenso ein Messplatz zur<br />

Doppleruntersuchung der hirnversorgenden Gefäße.<br />

Der Kindernephrologie steht sowohl im Bereich des Ambulanzzentrums des KfH<br />

Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation als auch auf den Stationen der<br />

Universitäts-Kinderklinik das gesamte Instrumentarium zur Durchführung der o. g.<br />

akuten und chronischen Nierenersatztherapien zur Verfügung, einschließlich eines<br />

Systems zur venovenösen Hämofiltration ab dem Neugeborenenalter.<br />

Der Bereich Psychosomatik verfügt zu diagnostisch-therapeutischen Zwecken über<br />

je 1 stationäre sowie mobile Video-Beobachtungseinheit.<br />

Im Bereich der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin kommen<br />

Beatmungsgeräte der Firma Dräger (Babyloc und Evita), Siemens (Servo 300 und 900<br />

C), Hochfrequenzoszillation (Sensormedics 3100), NO-Inhalation, Hämodialyse und<br />

venovenöse Hämofiltration sowie in Zusammenarbeit mit der THG-Chirurgie die<br />

extrakorporale Membranoxigenierung zum Einsatz. Zur nichtinvasiven Beatmung oder<br />

Atmungsunterstützung stehen CPAP-Systeme (Infantflow) und nichtinvasive<br />

Beatmungsgeräte (Evita, Ultra) zur Verfügung. Sonographie, (Farb-<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 131


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Dopplersonographie. Sämtliche 16 Intensivplätze sind mit einem umfangreichen<br />

Monitoring ausgestattet, die eine kontinuierliche Herzfrequenz, Atemfrequenz,<br />

Sauerstoffsättigung, invasive Blutdruckmessung, ZVD-Messung inclusive EEG-<br />

Überwachung erlaubt.<br />

Der pulmonologische Bereich verfügt über einen Säuglingslungenfunktionsmessplatz<br />

(VIASYS-Jäger-MasterScreen Babybodyplethysmograph), eine ZAN-<br />

Spirometrieeinheit, sowie eine videodokumentierte flexible Endoskopie.<br />

Der gastroenterologische Bereich verfügt über eine digitale transportable<br />

Endoskopieeinheit mit Endoskopen adaptiert an die Versorgung ab dem<br />

Neugeborenenalter.<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Im Rahmen der Hochschulambulanz bestehen im neuropädiatrischen Bereich neben<br />

der allgemeinen diagnostischen und epileptologischen Sprechstunde<br />

Spezialsprechstunden für Patienten mit Hydrocephalus und Myelomeningocelen<br />

(Spaltbildungen der Wirbelsäule), Spezialsprechstunden für Botulinumtoxin-Therapie,<br />

neurokutane Erkrankungen und Epilepsie-Patienten im Teenageralter.<br />

Die Nachsorge neonatologischer Patienten erfolgt in den entsprechenden<br />

Sprechstunden des Sozialpädiatrischen Zentrums.<br />

Im Rahmen der Hochschulambulanz (Poliklinik) werden Spezialsprechstunden für<br />

angeborene Stoffwechseldefekte mit separaten Sprechstunden für Patienten mit<br />

Mukoviszidose und für Kinder mit Diabetes angeboten. Zusätzliche Sprechstunden gibt<br />

es mit folgenden Schwerpunkten: Gastroenterologie, Rheumatologie, Immunologie,<br />

Infektionskrankheiten wie konnatale Toxoplasmose.<br />

Das Sozialpädiatrische Zentrum ist für die ambulante Versorgung nach § 119 SGB<br />

ermächtigt.<br />

Institutsermächtigung<br />

Die Ambulanztätigkeit der Kindernephrologie wird im Rahmen des KfH<br />

Nierenzentrums für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Ziel ist eine möglichst<br />

komplette ambulante Versorgung aller Patienten mit angeborenen oder erworbenen<br />

Störungen bzw. Funktionsverlusten der Nieren und ableitenden Harnwege. Die<br />

kindernephrologische ambulante Betreuung erfolgt im Rahmen einer<br />

Institutsermächtigung des KfH-Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation.<br />

132 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Das Stoffwechsellabor der Allgemeinen Pädiatrie besitzt eine Ermächtigung zur<br />

Durchführung von Wahlleistungsaufträgen im gesamten Bereich der<br />

Stoffwechseldiagnostik einschließlich molekulargenetischer Sicherung und<br />

Charakterisierung der Erkrankung. Darüberhinaus besitzt Univ.-Prof. Dr. Harms eine<br />

persönliche Ermächtigung nach § 119 SGB für die ambulante Versorgung von<br />

Patienten mit angeborenen Stoffwechselerkrankungen.<br />

Das Sozialpädiatrische Zentrum hat eine Ermächtigung für die gesamte Versorgung<br />

nach § 119 SGB in der Behandlung von Entwicklungsstörungen und Behinderungen im<br />

Kindes- und Jugendalter bis zum Abschluss des 18. Lebensjahres.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Die Allgemeine Pädiatrie ist intensiv an Qualitätssicherungsmaßnahmen beteiligt.<br />

Im neuropädiatrischen Bereich findet zusätzlich über den „Berliner Arbeitskreis“ und<br />

„Königssteiner Arbeitskreis“ ein Qualitätszirkel statt. Monatlich wird ein EEG-Seminar<br />

für Kliniker und niedergelassene Pädiater organisiert, das von der Liga gegen Epilepsie<br />

zerfiziert wird. Einmal jährlich findet in Zusammenarbeit mit der Neuropädiatrie Bethel<br />

ein Neuropäd.-Symposium statt.<br />

In der Psychosomatik wird seit 5 Jahren ein Konzept zur Falldokumentation mit Hilfe<br />

einer ausführlichen Basisdokumentation erfolgreich betrieben, aktuell erfolgt im<br />

Rahmen einer prospektiven Verlaufsstudie die Evaluation stationärer Psychotherapie<br />

bei psychosomatisch kranken Jugendlichen mit Hilfe eines Fragebogens zur Erfassung<br />

persönlicher Ziele. Darüber hinaus wird seit diesem Jahr in Kooperation mit der der<br />

DGKJ angeschlossenen, neu gegründeten AGPPS (Arbeitsgruppe Pädiatrische<br />

Psychosomatik) intensiv an einer DRG-gerechten Leistungserfassung stationärer,<br />

psychotherapeutischer Arbeit gearbeitet.<br />

Im Rahmen der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin wurde ein<br />

intensives Programm zum Erfassen, Dokumentieren, Auswerten und Vermeiden von<br />

Risikosituationen (Incident Reports, Near Missed Events) implementiert. Die<br />

Neonatalerhebung erfolgt entsprechend den Vorgaben der Ärztekammer –<br />

Geschäftsstelle Qualitätssicherung. Die Qualitätsindikatoren werden regelmäßig<br />

analysiert. 4mal jährlich wird ein Treffen des neonatologischen Arbeitskreises<br />

„<strong>Münster</strong>land/Emsland“ organisiert, an dem 15 Kinderkliniken teilnehmen, und das von<br />

der Ärztekammer zertifiziert wird.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 133


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Der endokrinologische Bereich beteiligt sich 4 x jährlich an dem Qualitätszirkel NRW<br />

(Endo West).<br />

Der diabetologische Schwerpunkt engagiert sich in der Qualitätssicherung über<br />

Teilnahme am „Osnabrücker Kreis“ und Erfassung der Patientendaten mit dem<br />

standardisierten Programm DPV sowie bundesweiter Auswertung.<br />

Das Sozialpädiatrische Zentrum beteiligt sich an allen Maßnahmen zur Entwicklung<br />

der Qualitätssicherung der Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialpädiatrischer Zentren in<br />

Deutschland und ist innerhalb eines Qualitätszirkels zur Ressourcendiagnostik<br />

mitverantwortlich für ein bundeseinheitliches Qualitätsmanagement.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Allgemeine<br />

Pädiatrie<br />

Stationäre Patienten 3.020<br />

Durchschnittl. Verweildauer 9,29<br />

Ambulante Patienten 10.580<br />

Ambulante Behandlungen 12.347<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Diagnostik und Behandlung von Neugeborenen 371 17,8<br />

2 Erkrankungen des Nervensystems 335 5,7<br />

4 Erkrankungen des Stoffwechsels 216 7,0<br />

5 Uro- und nephrologische Erkrankungen 192 3,0<br />

6 Gastrointestinale Erkrankungen 176 4,8<br />

7 Erkrankungen des Atmungssystems 159 5,2<br />

8 Symptome und Beobachtung 146 3,6<br />

10 Bösartige Erkrankungen 138 10,1<br />

11 Psychische Erkrankungenund Verhaltensstörungen 88 3,9<br />

134 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Krampfanfälle ohne komplexe Diagnostik und Therapie, mit äußerst<br />

B76 schweren Begleiterkrankungen, Alter < 18 Jahre 214<br />

2<br />

Ösophagitis, Gastroenteritis und verschiedene Erkrankungen der<br />

Verdauungsorgane mit komplexer Diagnose und komplizierender<br />

G67 Diagnose, oder mit Dialyse oder Alter < 1 Jahr 179<br />

3<br />

Neugeborenes, Aufnahmegewicht > 2499 g, ohne Beatmung > 95<br />

P67 Stunden, mit mehreren schweren Begleiterkrankungen 177<br />

4 B81 Erkrankungen des Nervensystems 90<br />

5 K63 Angeborene Stoffwechselstörungen 82<br />

6 L68 mäßig schwere Erkrankungen der Harnorgane 51<br />

7<br />

Sepsis mit komplizierenden Prozeduren oder bei Zustand nach<br />

T60 Organtransplantation, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 51<br />

8 L70 Krankheiten und Störungen der Harnorgane 50<br />

9 D63 Otitis media oder Infektionen der oberen Atemwege 49<br />

10 E60 Zystische Fibrose (Mukoviszidose) 47<br />

11<br />

Infektionen und Entzündungen der Atmungsorgane bei Zustand nach<br />

Organtransplantation oder mit komplexer Diagnose, mit äußerst<br />

E77 schweren oder schweren Begleiterkrankungen 46<br />

12<br />

Bronchitis und Asthma bronchiale, Alter > 55 Jahre oder mit äußerst<br />

E69 schweren oder schweren Begleiterkrankungen 41<br />

13 K62 Verschiedene Stoffwechselerkrankungen 40<br />

14<br />

Neugeborenes, Aufnahmegewicht 2000 - 2499 g, ohne Beatmung ><br />

P66 95 Stunden, mit mehreren schweren Begleiterkrankungen 37<br />

15<br />

Infektionen der Harnorgane mit äußerst schweren<br />

L63 Begleiterkrankungen 36<br />

16<br />

Neubildungen des Nervensystems mit äußerst schweren<br />

B66 Begleiterkrankungen 35<br />

17<br />

Ess-, Zwangs- und Persönlichkeitsstörungen und akute psychische<br />

U66 Reaktionen oder psychische Störungen in der Kindheit 34<br />

18<br />

Diabetes mellitus und schwere Ernährungsstörungen, Alter < 11<br />

K60 Jahre 33<br />

19<br />

Neugeborenes, Aufnahmegewicht 1500 - 1999 g, ohne Beatmung ><br />

P65 95 Stunden, mit mehreren schweren Begleiterkrankungen 30<br />

20<br />

Endokrinopathien, mit komplexer Diagnose und äußerst schweren<br />

K64 Begleiterkrankungen 29<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 135


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 G40 Epilepsie 200<br />

2 A09 Diarrhoe und Gastroenteritis, vermutlich infektiösen Ursprungs 89<br />

3<br />

Störungen im Zusammenhang mit kurzer Schwangerschaftsdauer<br />

P07 und niedrigem Geburtsgewicht 76<br />

4 A41 Sepsis 54<br />

5<br />

Angeborene obstruktive Defekte des Nierenbeckens und<br />

Q62 angeborene Fehlbildungen des Ureters 52<br />

6 E84 Zystische Fibrose (Mukoviszidose) 48<br />

7 J20 Akute Bronchitis 37<br />

8 E10 Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-1-Diabetes] 32<br />

9<br />

Akute Infektionen an mehreren oder nicht näher bezeichneten<br />

J06 Lokalisationen der oberen Atemwege 31<br />

10 E74 Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels 30<br />

11 J18 Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet 28<br />

12 F45 Somatoforme Störungen 26<br />

13 S06 Intrakranielle Verletzung 26<br />

14 A08 Virusbedingte und sonstige näher bezeichnete Darminfektionen 25<br />

15<br />

Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit<br />

F98 und Jugend 22<br />

16 F50 Essstörungen 22<br />

17 R11 Übelkeit und Erbrechen 22<br />

18<br />

Störungen des Stoffwechsels verzweigter Aminosäuren und des<br />

E71 Fettsäurestoffwechsels 22<br />

19 R50 Fieber unbekannter Ursache 21<br />

20 G41 Status epilepticus 19<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 1-207 Elektroenzephalographie (EEG) 1730<br />

2 9-401 Psychosoziale Interventionen 536<br />

3<br />

Applikation von Medikamenten und Elektrolytlösungen über das<br />

8-010 Gefäßsystem bei Neugeborenen 294<br />

4 1-204 Untersuchung des Liquorsystems 224<br />

5<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />

8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 199<br />

6 9-262 Postpartale Versorgung des Neugeborenen 193<br />

7 8-903 (Analgo-)Sedierung 166<br />

8 3-000 Sonographie des Kopfes 157<br />

9 8-854 Hämodialyse 147<br />

10 3-00b Sonographie der Harnorgane 145<br />

11 3-023 Transthorakale Echokardiographie mit Duplexsonographie 132<br />

12 8-016 Parenterale Ernährung als medizinische Hauptbehandlung 130<br />

13 1-208 Registrierung evozierter Potentiale 124<br />

14 8-711 Maschinelle Beatmung bei Neugeborenen 120<br />

15 9-500 Patientenschulung 116<br />

16<br />

Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse<br />

8-831 Gefäße 114<br />

17 8-018 Parenterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 104<br />

136 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />

18 8-015 Enterale Ernährung als medizinische Hauptbehandlung 95<br />

19 8-560 Lichttherapie 94<br />

20 9-402 Psychosomatische Therapie 89<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 137


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />

Onkologie<br />

6. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin -<br />

Pädiatrische Hämatologie und Onkologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Heribert Jürgens<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47742<br />

E-Mail: paedonc@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/paedonc/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Zentrale Aufgabe der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie/Onkologie ist<br />

die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit bösartigen Erkrankungen. Bedingt<br />

durch den großen Einzugsbereich und die Zentralisierung der Behandlung dieser<br />

Erkrankungen ist die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische<br />

Hämatolgie und Onkologie in <strong>Münster</strong> eines der größten kinderonkologischen Zentren<br />

in Deutschland. Das klinische Leistungsspektrum umfasst sowohl die hämatologischen<br />

Systemerkrankungen (Leukämien, Lymphome und myelodysplastische Syndrome) als<br />

auch die soliden Tumore (u.a. Rhabdomyosarkome, Neuroblastome, Nephroblastome,<br />

Hirntumore). Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Patienten mit<br />

akuten myeloischen Leukämien und Patienten mit Knochentumoren (Ewingsarkom und<br />

Osteosarkom), deren Behandlung durch die mit der Klinik assoziierten<br />

Studienzentralen bundesweit bzw. europaweit koordiniert werden (siehe Forschung<br />

und Lehre).<br />

Für die Versorgung dieser Patienten stehen der Klinik im Zentrum für Kinderheilkunde<br />

eine 18-Betten-Station, 4 Zimmer auf der Infektionsstation, 4 Zimmer auf der<br />

Knochenmark-transplantations-Station (siehe unten) und eine Ambulanz und<br />

Tagesklinik zur Verfügung. Aufgrund der hohen diagnostischen Anforderungen und der<br />

multimodalen Therapieansätze werden die Patienten im Rahmen eines<br />

interdisziplinären Netzwerks behandelt, das u.a. die diagnostisch orientierten Fächer<br />

Pathologie, Neuropathologie, Radiologie und Nuklearmedizin, die chirurgischen<br />

Disziplinen Kinderchirurgie, Urologie, Thoraxchirurgie, Leberchirurgie, Neurochirurgie,<br />

138 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />

Onkologie<br />

sowie zahlreiche weitere Fachdisziplinen, wie Strahlentherapie, Transfusionsmedizin,<br />

Mikrobiologie und Laboratoriumsmedizin, einschließt.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Ausgewiesener Schwerpunkt der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und<br />

Onkologie ist die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Erkrankungen des<br />

blutbildenden Systems und mit bösartigen Erkrankungen. Bedingt durch ein<br />

weitreichendes Einzugsgebiet und hohe Qualitätsstandards ist die Klinik eines der<br />

größten kinderonkologischen Zentren in Deutschland. Das Leistungsspektrum umfasst<br />

hämatologische Systemerkrankungen (z.B. Leukämien, Lymphome und<br />

myelodysplastische Syndrome) und solide Tumoren (u.a. Sarkome, Blastome und<br />

Hirntumoren). Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Patienten mit<br />

akuten Leukämien, Patienten mit Knochentumoren (Ewing-Sarkom und Osteosarkom)<br />

und Hirntumoren. Die Klinik ist darüber hinaus Sitz einer Internationalen Studie zu<br />

Ewing-Sarkomen.<br />

Für die Patientenversorgung stehen der Klinik als Teil des Zentrums für Kinder- und<br />

Jugendmedizin eine 18-Betten-Station, 4 Zimmer auf der Kinder-Infektionsstation, 4<br />

Zimmer auf der Knochenmarktransplantations-Station (siehe unten) und eine<br />

Ambulanz und Tagesklinik zur Verfügung. Auf Grund hoher Anforderungen an die<br />

Diagnostik und multimodaler Behandlungsansätze werden unsere Patienten in einem<br />

interdisziplinären Netzwerk betreut. Dies schließt u.a. die Fächer Pathologie,<br />

Neuropathologie, Radiologie und Nuklearmedizin, die chirurgischen Disziplinen<br />

Kinderchirurgie, Urologie, Thoraxchirurgie, Leberchirurgie, Neurochirurgie sowie<br />

zahlreiche weitere Fachdisziplinen, wie Strahlentherapie, Transfusionsmedizin,<br />

Mikrobiologie und Laboratoriumsmedizin, ein.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Die Versorgungsschwerpunkte schließen das gesamte Spektrum der<br />

Pädiatrischen Hämatologie und Onkologie ein:<br />

� Akute Leukämien (ALL, AML)<br />

� Lymphome<br />

� Myelodysplastisches Syndrom und chronische myeloische Leukämien<br />

� Hirntumoren<br />

� Knochentumoren (Ewing-Sarkom, Osteosarkom)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 139


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />

Onkologie<br />

� Nephroblastom (Wilms-Tumor)<br />

� Weichteilsarkome<br />

� Keimzelltumoren<br />

� Hepatoblastome<br />

� Neuroblastome<br />

� erworbene und angeborene Störungen der Blutbildung<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

In Ergänzung zu klassischen Therapieindikationen der Hämatologie und Onkologie<br />

wurde zusammen mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik A und in Kooperation mit<br />

dem Institut für Transfusionsmedizin ein Knochenmark- und Blutstammzell-<br />

Transplantationsprogramm aufgebaut. In <strong>Münster</strong> werden jährlich ca. 30<br />

Transplantationen - davon etwa 20 allogene und 10 - 15 autologe - bei Kindern und<br />

Jugendlichen durchgeführt. Das 1999 eröffnete Knochenmarktransplantationszentrum<br />

hat sich als eines der größten in Deutschland etabliert. Neben Kindern mit Leukämien<br />

werden in zunehmendem Maße auch Kinder und Jugendliche mit ausgewählten<br />

Stoffwechselstörungen (z.B. Morbus Farber, Morbus Hurler) und angeborenen<br />

Defekten der Blutbildung bzw. des Immunsystems (z.B. aplastische Anämie)<br />

transplantiert.<br />

Ein wichtiger Schwerpunkt liegt in der klinischen Betreuung und Beratung von Kindern<br />

und Jugendlichen mit Schlaganfällen und anderen z. T. angeborenen Neigungen zu<br />

Thrombosen. Die Klinik verfügt über eine der größten Gerinnungsambulanzen in<br />

Deutschland und hat als Referenzzentrum sowohl überregionale als auch<br />

internationale Bedeutung.<br />

Obwohl in der Kinderonkologie etwa 2/3 der Kinder mit bösartigen Erkrankungen mit<br />

multimodaler Therapie (Chemotherapie, Operation, Bestrahlung) geheilt werden<br />

können, bleiben die Palliativmedizin und Schmerzbehandlung ein wichtiges Anliegen.<br />

Daher wurde ein pflegerisches und ärztliches Überleitungsteam etabliert, das die<br />

Patienten zu Hause mitbetreut und die Koordination der ambulanten Pflegedienste,<br />

Apotheken und Haus-/Kinderärzte übernimmt. Es besteht eine enge Kooperation mit<br />

dem Institut für Kinderschmerztherapie und pädiatrische Palliativmedizin an der<br />

Kinderklinik in Datteln.<br />

140 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />

Onkologie<br />

Forschung<br />

Die Forschungsaktivitäten der wissenschaftlichen Arbeitsgruppen reichen von der<br />

naturwissenschaftlich orientierten Grundlagenforschung bis hin zur klinischen<br />

patientennahen Forschung, von Untersuchungen genetischer Veränderungen und der<br />

Inaktivierung von Tumorsuppressor-Genen in Hirntumoren über die Entwicklung von<br />

gerichteten Immuntherapien für Leukämien und solide Tumoren zur Charakterisierung<br />

von Stammzellen von Knochentumoren bis hin zur Entwicklung innovativer<br />

Therapiemethoden für Knochensarkome und Hirntumoren.<br />

Die patientennahe Forschung beinhaltet u.a. Analysen zur angeborenen<br />

Thromboseneigung bei Kindern und pharmakokinetische Untersuchungen zur<br />

Zytostatikatherapie. Zentraler Forschungsschwerpunkt der Klinik ist die<br />

multizentrische europäische Therapie-Optimierungsstudie zur Behandlung von Ewing-<br />

Tumoren (EURO-E.W.I.N.G. 99). Daneben baut die Pädiatrische Hämatologie und<br />

Onkologie in enger Kooperation mit dem Koordinierungszentrum für Klinische Studien<br />

(KKS) ein Zentrum für Phase I/II-Arzneimittel-prüfungen bei Kindern auf. Die<br />

Forschungsprojekte der Klinik sind wesentlich gefördert durch das BMBF, die DFG,<br />

die Deutsche Krebshilfe, die José-Carreras-Stiftung sowie durch weitere Förderer und<br />

Stiftungen.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Die Klinik sieht sich als Ausbildungsstätte für werdende Kinderärzte und zukünftige<br />

Wissenschaftler. Sie gestaltet daher aktiv Kurse, Praktika und Seminare für Studenten<br />

der Kinder- und Jugendmedizin, aber auch für medizinische und<br />

naturwissenschaftliche Doktoranden sowie Postdoktoranden. Weiterhin wirken die<br />

MitarbeiterInnen der Klinik regelmäßig aktiv an nationalen und internationalen<br />

Tagungen mit.<br />

Ausblick auf 2006<br />

Zentrale Aufgabe in 2006 ist es, trotz des zunehmenden finanziellen Drucks durch die<br />

Übergangsphase des DRG-Systems die Arbeitsabläufe zu optimieren und innovative<br />

Impulse und Perspektiven in Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu entwickeln.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 141


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />

Onkologie<br />

Service<br />

Neben der medizinischen Versorgung stehen den Patienten und deren Familien die<br />

MitarbeiterInnen eines hochqualifizierten psychosozialen Teams, bestehend aus<br />

Musik- und Kunsttherapeuten, Lehrern und Sozialarbeitern, zur Verfügung. Der<br />

kliniknahen Unterbringung von Angehörigen dienen ein vom Verein zur Förderung<br />

krebskranker Kinder <strong>Münster</strong> e. V. unterstütztes Elternhaus sowie das Familienhaus<br />

des <strong>Universitätsklinikum</strong>s.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

� Bettenstation der Kinderonkologie<br />

� Tagesklinik und Ambulanz<br />

� interdisziplinäre KMT-Station und –Ambulanz<br />

� hämostaseologische Spezialdiagnostik<br />

� nationale und internationale Studienzentrale: EURO-E.W.I.N.G. 99<br />

Tagesklinik<br />

Um den stationären Aufenthalt für Kinder und Jugendliche mit bösartigen<br />

Erkrankungen so kurz wie möglich zu halten, stehen der Klinik in der Ambulanz zwölf<br />

tagesklinische Betten für ambulante und tagesklinische Therapieverfahren zur<br />

Verfügung.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Die Behandlung der Patienten erfolgt im Rahmen national und international<br />

standardisierter Behandlungsprotokolle, deren Ergebnisse einer ständigen externen<br />

nationalen und internationalen Kontrolle unterliegen.<br />

142 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />

Onkologie<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Päd. Onkologie<br />

Stationäre Patienten 1.165<br />

Durchschnittl. Verweildauer 5,45<br />

Ambulante Patienten 3.413<br />

Ambulante Behandlungen 8.022<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Sarkome 305 4,1<br />

2 ALL (akute lymphatische Leukämie) 211 5,5<br />

3 Infektionen 93 5,7<br />

4 Neubildungen ZNS/Meningen 75 3,7<br />

5 Aggressive NHL (Non-Hodgkin-Lymphom) 61 6,6<br />

6 Sonstige Tumorerkrankungen 56 5,3<br />

7 Knochenmarktransplantationen 39 15,7<br />

8 Neuroblastom 36 8,2<br />

9 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 25 5,2<br />

10 Wilms-Tumor 24 2,0<br />

11 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 16 1,9<br />

12 AML (Akute myeloblastische Leukämie) 13 8,2<br />

13 Solide Tumore 9 3,6<br />

14 benigne hämatologische Störungen 8 7,1<br />

15 Andere operative Eingriffe 5 8,2<br />

16 M. Hodgkin 5 5,0<br />

17 Myelodysplastische Syndrome 4 3,5<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 143


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />

Onkologie<br />

Top-10 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Bösartige Neubildung des Bindegewebes einschließlich<br />

pathologischer Fraktur, Alter < 17 Jahre oder mit äußerst schweren<br />

I65 Begleiterkrankungen 297<br />

2<br />

akute Leukämie mit hochkomplexer Chemotherapie, mit Dialyse oder<br />

Sepsis oder mit Agranulozytose oder Portimplantation oder mit<br />

R63 äußerst schweren Begleiterkrankungen 162<br />

3<br />

Neubildungen des Nervensystems mit äußerst schweren<br />

B66 Begleiterkrankungen 68<br />

4 R61 Lymphom und nicht akute Leukämie, mit Sepsis 67<br />

5 R65 Hämatologische und solide Neubildungen 63<br />

6<br />

Sepsis mit komplizierenden Prozeduren oder bei Zustand nach<br />

T60 Organtransplantation, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 47<br />

7<br />

Fieber unbekannter Ursache mit äußerst schweren oder schweren<br />

T62 Begleiterkrankungen, Alter > 5 Jahre 30<br />

8 L62 Neubildungen der Harnorgane 26<br />

9 A42 Stammzellentnahme bei Eigenspender mit Chemotherapie 19<br />

10<br />

Bösartige Neubildung der weiblichen Geschlechtsorgane, Alter < 19<br />

N60 Jahre oder äußerst schwere Begleiterkrankungen 18<br />

Die 10 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 C91 Lymphatische Leukämie 218<br />

2<br />

Bösartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels der<br />

C40 Extremitäten 210<br />

3 C83 Diffuses Non-Hodgkin-Lymphom 74<br />

4 C71 Bösartige Neubildung des Gehirns 71<br />

5<br />

Bösartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels<br />

C41 sonstiger und nicht näher bezeichneter Lokalisationen 68<br />

6 A41 Sepsis 47<br />

7<br />

Bösartige Neubildung sonstigen Bindegewebes und anderer<br />

C49 Weichteilgewebe 38<br />

8 C64 Bösartige Neubildung der Niere, ausgenommen Nierenbecken 24<br />

9 C74 Bösartige Neubildung der Nebenniere 23<br />

10<br />

Bösartige Neubildung der peripheren Nerven und des autonomen<br />

C47 Nervensystems 21<br />

11 C56 Bösartige Neubildung des Ovars 19<br />

12 C92 Myeloische Leukämie 15<br />

13 C62 Bösartige Neubildung des Hodens 9<br />

14<br />

Bösartige Neubildung der Leber und der intrahepatischen<br />

C22 Gallengänge 8<br />

144 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />

Onkologie<br />

Die häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 8-543 Mittelgradig komplexe und intensive Blockchemotherapie 475<br />

2 8-544 Hochgradig komplexe und intensive Blockchemotherapie 252<br />

3 1-204 Untersuchung des Liquorsystems 244<br />

4 8-541 Instillation von zytotoxischen Materialien und Immunmodulatoren 233<br />

5 9-401 Psychosoziale Interventionen 226<br />

6 8-542 Nicht komplexe Chemotherapie 116<br />

7 8-018 Parenterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 108<br />

8 1-424 Biopsie ohne Inzision am Knochenmark 105<br />

9 9-410 Einzeltherapie 90<br />

10 9-500 Patientenschulung 74<br />

11 8-919 Komplexe Akutschmerzbehandlung 69<br />

12 8-547 Immuntherapie 40<br />

13<br />

Transfusion von peripher gewonnenen hämatopoetischen<br />

8-805 Stammzellen 28<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 145


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />

7. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin -<br />

Pädiatrische Kardiologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Johannes Vogt<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47752<br />

Fax +49-(0)251-83 47765<br />

E-Mail: vogtj@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.kinderkardiologie-muenster.de<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Kinderkardiologie ist spezialisiert auf die Diagnostik und<br />

Behandlung der funktionellen und organisch bedingten angeborenen und erworbenen<br />

Störungen des Herzens und des Kreislaufs bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen.<br />

Die Klinik führt die gesamte nicht-invasive und invasive Diagnostik einschl. der<br />

modernen Verfahren der interventionellen Kardiologie durch und ist mit allen hierfür<br />

erforderlichen modernen Geräten ausgestattet. Zunehmend werden im<br />

Herzkatheterlabor auch interventionelle Verfahren durchgeführt (Ballonvalvuloplastie,<br />

Einbringen von Stents, Verschluß des offenen Ductus arteriosus, Verschluß von<br />

Vorhofseptumdefekten). Zur Optimierung operativer Verfahren hat die Klinik als erste in<br />

Deutschland routinemäßig die transoesophageale Echokardiographie im<br />

Operationssaal während der Korrekturoperation angeborener Herzfehler eingeführt.<br />

Eine gemeinsame Sprechstunde für Patienten mit angeborenem Herzfehler im<br />

Erwachsenenalter besteht in enger Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik und<br />

Poliklinik – Innere Medizin C.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Invasive Diagnostik: Rechts- und Linksherzkatheteruntersuchung, Ventriculographie,<br />

Angiographie der großen Gefäße, transoesophageale Echokardiographie,<br />

elektrophysiologische Untersuchung (Innere Medizin C).<br />

146 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />

Nicht-invasive Diagnostik: Echokardiographie, Dopplerechokardiographie, Farbdopplerechokardiographie<br />

stationär und ambulant, 3-D-Echokardiographie,<br />

Elektrokardiographie, Phonokardiographie.<br />

Spezialsprechstunde für Marfan-Patienten, Spezialsprechstunde für herztransplantierte<br />

Kinder, Spezialsprechstunde für angeborene Herzfehler im Erwachsenenalter<br />

(zusammen mit der Inneren Medizin C).<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Der wesentliche Schwerpunkt der Pädiatrischen Kardiologie liegt in der prä- und<br />

postoperativen Versorgung angeborener Herzfehler im Kindes- und Jugendalter.<br />

Daneben werden alle Arten von Herzrhythmusstörungen und angeborenene sowie<br />

erworbenene Herzerkrankungen behandelt. Hierzu zählen insbesondere auch<br />

Herzerkrankungen im Rahmen von Stoffwechselerkrankungen.<br />

In Zusammenarbeit mit der Pädiatrischen Onkologie werden die Kinder, die Chemotherapie<br />

erhalten haben, kardiologisch betreut.<br />

Juvenile Insulte und erworbene Hämostasedefekte: Die Arbeitsgruppe<br />

Hämostasiologie in der Pädiatrischen Kardiologie befasst sich mit Thrombosen in<br />

Zusammenhang mit kardialen Grunderkrankungen. Es werden genetische<br />

Risikofaktoren und der Einfluß auf katheter-induzierte Gefäßverschlüsse erfasst.<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

Patienten mit Noonan-Syndrom, die häufig Verengungen (Stenosen) der<br />

Pulmonalarterien aufweisen, werden klinisch und molekulargenetisch untersucht und<br />

betreut.<br />

Gemeinsam mit der geburtshilflichen Abteilung des Hauses werden bei Ungeborenen<br />

Ultraschalluntersuchungen des Herzens (fetale Echokardiographien) durchgeführt und<br />

so Herzfehler bereits vor der Geburt erkannt, wodurch eine optimale Versorgung nach<br />

der Geburt gewährleistet ist.<br />

Zur Erweiterung der Diagnostik von angeborenen und erworbenen Herzfehlern ist die<br />

MRT-Untersuchung des Herzens in Vorbereitung und wird im Laufe des Jahre 2006<br />

zur Anwendung kommen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 147


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />

Forschung<br />

Derzeitige Projekte:<br />

• 3-D-Angiographie<br />

• 3-D-Echokardiographie<br />

• Interventionelle Therapie angeborener Herzfehler<br />

• Kardiovaskuläre Probleme bei kindlichem Marfan-Syndrom<br />

• Juvenile Insulte und erworbene Hämostasedefekte<br />

• Intra- und perioperative Echokardiographie<br />

• QT-Syndrome<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Service<br />

� Hauptvorlesung Pädiatrie<br />

� Akute Notfälle und ärztliche Hilfe<br />

� Pädiatrische Kardiologie: Unterricht am Krankenbett<br />

� Kardiologisch-angiologisch-chirurgisches Kolloquium mit<br />

Falldemonstrationen<br />

� Kolloquium der Kinderheilkunde<br />

� Ausbildung von Medizinstudenten im praktischen Jahr<br />

� Praktikum der Kinderheilkunde<br />

� Pädiatrisch-kardiologisch-herzchirurgisches Kolloquium<br />

� Betreuung der Studenten im Rahmen des problemorientierten Lernens<br />

vaskulärer Medizin (pol.-vasc.)<br />

� Pädiatrisch-kardiologisch-herzchirurgisches Kolloquium zum Thema<br />

Herztransplantation<br />

� Herzzentrum <strong>Münster</strong>: Zusammenschluß von Kliniken und Instituten der<br />

Universität <strong>Münster</strong> zur gemeinsamen Betreuung von Patienten.<br />

� Herz-AG: Die kardiologische Arbeitsgruppe hilft Eltern und Kindern durch<br />

umfassende Informationen.<br />

� Elternverein „Herzkranke Kinder e.V.“<br />

� Psychosoziale Betreuung von Kindern und Eltern durch eine Psychologin<br />

und eine Sozialarbeiterin<br />

� Spielzimmer auf der kinderkardiologischen Station.<br />

148 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />

� Visite durch die Krankenhaus-Clowns<br />

�� Elternzimmer auf der Station.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

� Physiotherapie<br />

� Logopädie<br />

� Schmerztherapie<br />

� Psychologe<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

� Herzkatheterlabor<br />

� Echokardiographielabor<br />

� Transportable Echokardiographie<br />

� EKG-Labor<br />

� Langzeit-EKG<br />

� Belastungs-EKG<br />

� 24-Stunden-Blutdruckmessung<br />

� Event-Recording<br />

� Kipptisch-Untersuchung<br />

� Notfalllabor auf der integrierten Intensivstation der Kinderklinik<br />

Apparative Ausstattung<br />

Der Kinderkardiologie steht ein modern ausgestattetes Herzkatheterlabor zur<br />

Verfügung. Zur Anwendung kommen hier alle diagnostischen und interventionellen<br />

Verfahren.<br />

Ferner stehen drei High-End-Echokardiographiegeräte sowie ein transportables<br />

Echokardiographiegerät zur Verfügung, die sämtliche moderne Untersuchungsverfahren<br />

erlauben:<br />

3-D-Echokardiographie, Doppler- und Farbdopplerechokardiographie, fetale<br />

Echokardiographie, Belastungs-Echokardiographie. Drei EKG-Geräte und zwei<br />

Phonokardiographiegeräte stehen zur Verfügung, ferner ein modernes Langzeit-EKG<br />

mit QT-Analyse sowie ein 24-Stunden-Blutdruckmessgerät.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 149


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Jährlich werden bei etwa 2.500 ambulanten Kindern kardiologische Untersuchungen<br />

durchgeführt (Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit angeborenem<br />

Herzfehler).<br />

Alle Arten angeborener Herzfehler werden hier vor und nach Therapie betreut. Kinder,<br />

bei denen Herzgeräusche festgestellt wurden, werden zur Abklärung untersucht. Alle<br />

Arten von Herzrhythmusstörungen werden in der Ambulanz diagnostiziert und teilweise<br />

über Jahre behandelt. Spezialsprechstunden werden für Patienten mit Marfan-<br />

Syndrom, für herztransplantierte Patienten und für Erwachsene mit angeborenen<br />

Herzfehlern (in Zusammenarbeit mit der Inneren Medizin C) durchgeführt.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Regelmäßig finden interne Fortbildungen für die Mitarbeiter der Kinderkardiologie und<br />

der Allgemeinen Kinderheilkunde statt.<br />

Die Abteilung organisiert seit 3 Jahren regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen für<br />

kinderkardiologisch interessierte Ärzte.<br />

Qualitätsbeauftragter ist OA Dr. Stege.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Päd. Kardiologie<br />

Stationäre Patienten 486<br />

Durchschnittl. Verweildauer 12,67<br />

Ambulante Patienten 2.370<br />

Ambulante Behandlungen 2.482<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

150 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Leistungsgruppen<br />

Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 113 4,3<br />

2 Angeborene Herzfehler mit Herzkatheter 54 5,7<br />

3 Herzrhythmusstörungen 37 6,0<br />

4 Andere Eingriffe am Herzen (Herzkatheter oder Intervention) 32 5,2<br />

5 Andere Eingriffe bei angeborenem Herzfehler 22 8,4<br />

6 Angeborene Herzfehler mit Intervention 21 4,8<br />

7 Andere operative Eingriffe 17 11,6<br />

8 Untersuchungen mit Magnetresonztomographie 10 9,2<br />

9 Angeborene Herzfehler mit Operation 5 8,2<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Invasive kardiologische Diagnostik außer bei akutem Myokardinfarkt,<br />

F46 mit komplexer Diagnose 54<br />

2<br />

perkutantransluminale Intervention an Herz, Aorta und<br />

F19 Lungengefäßen mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 22<br />

3 F73 Synkope und Kollaps 21<br />

4<br />

Invasive kardiologische Diagnostik außer bei akutem Myokardinfarkt,<br />

F49 mit komplexem Eingriff, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 16<br />

5 F68 Angeborene Herzkrankheit 16<br />

6<br />

Nicht schwere kardiale Arrhythmie und Erregungsleitungsstörungen<br />

F71 mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 15<br />

7<br />

Neugeborenes, Aufnahmegewicht > 2499 g, ohne Beatmung > 95<br />

P67 Stunden, mit mehreren schweren Begleiterkrankungen 14<br />

8<br />

Infektionen und Entzündungen der Atmungsorgane bei Zustand nach<br />

Organtransplantation oder mit komplexer Diagnose, mit äußerst<br />

E77 schweren oder schweren Begleiterkrankungen 8<br />

9<br />

Krankheiten des Kreislaufsystems mit äußerst schweren<br />

F75 Begleiterkrankungen oder Hautulkus 8<br />

10<br />

Anfälle, ohne komplexe Diagnostik und Therapie, mit äußerst<br />

B76 schweren Begleiterkrankungen, Alter < 18 Jahre 6<br />

11 D63 Otitis media oder Infektionen der oberen Atemwege 5<br />

12 F12 Implantation eines Herzschrittmachers, Ein-Kammersystem 5<br />

13<br />

ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie oder Wechsel eines<br />

F26 Herzschrittmachers, Mehrkammersystem 5<br />

14<br />

Ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie mit komplexem<br />

F50 Mappingverfahren 5<br />

15 F95 Interventioneller Verschluss eines Atrium- oder Septumdefekts 5<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 151


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

G67<br />

P66<br />

F43<br />

F62<br />

I66<br />

Ösophagitis, Gastroenteritis und verschiedene Erkrankungen der<br />

Verdauungsorgane mit komplexer Diagnose und komplizierender<br />

Diagnose, oder mit Dialyse oder Alter < 1 Jahr 5<br />

Neugeborenes, Aufnahmegewicht 2000 - 2499 g, ohne Beatmung ><br />

95 Stunden, mit mehreren schweren Problemen 5<br />

Beatmung > 24 Stunden bei Krankheiten und Störungen des<br />

Kreislaufsystems mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 4<br />

Herzinsuffizienz und Schock mit äußerst schweren<br />

Begleiterkrankungen mit Dialyse oder Reanimation oder<br />

komplizierender Diagnose 4<br />

Erkrankungen des Bindegewebes, mit mehreren komplexen<br />

Diagnosen oder mit komplexer Diagnose, mit Dialyse 4<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 Q21 Angeborene Fehlbildungen der Herzscheidewände 106<br />

2 Q25 Angeborene Fehlbildungen der großen Arterien 32<br />

3 Q23 Angeborene Fehlbildungen der Aorten- und der Mitralklappe 24<br />

4 I45 Erregungsleitungsstörungen des Herzens 21<br />

5 Q20 Angeborene Fehlbildungen der Herzhöhlen und verbindender<br />

16<br />

Strukturen<br />

6 I37 Pulmonalklappenkrankheiten 13<br />

7 I50 Herzschwäche (Herzinsuffizienz) 12<br />

8 Q22 Angeborene Fehlbildungen der Pulmonal- und der Trikuspidalklappe 12<br />

9 I47 Anfallsweises Herzjagen (plötzliche Phase mit zu schnellem<br />

Herzschlag, 150-220/min)<br />

11<br />

10 R55 Ohnmacht und Kreislaufkollaps 9<br />

11 T82 Komplikationen durch Ersatzstücke (Prothesen, Implantate,<br />

Transplantate) im Herzen und Gefäßen<br />

9<br />

12 Q24 angeborene Fehlbildungen des Herzens 7<br />

13 I44 Unterbrechung der Erregungsleitung des Herzens (atrioventrikulärer 5<br />

Block und Linksschenkelblock)<br />

14 I27 Herzkrankheiten durch die Lunge bedingt 5<br />

15 I35 Nichtrheumatische Aortenklappenkrankheiten 4<br />

16 I42 Erkrankung des Herzmuskels mit Funktionsstörung 4<br />

17 J18 Lungenentzündung, Krankheitserreger nicht näher bezeichnet 4<br />

18 P29 Kardiovaskuläre Krankheiten mit Ursprung in der Phase um die<br />

Geburt<br />

4<br />

19 Z45 Anpassung und Handhabung eines einpflanzbaren medizinischen<br />

4<br />

Gerätes<br />

20 Q87 näher bezeichnete angeborene Fehlbildungskrankheitsbilder mit<br />

Beteiligung mehrerer Systeme<br />

152 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005<br />

3


Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 3-023 Transthorakale Echokardiographie mit Duplexsonographie 1546<br />

2<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />

8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 342<br />

3 1-273 Rechtsherz-Katheteruntersuchung 197<br />

4<br />

Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse<br />

8-831 Gefäße 151<br />

5 1-274 Transseptale Linksherz-Katheteruntersuchung 142<br />

6 1-272 Kombinierte Links- und Rechtsherz-Katheteruntersuchung 102<br />

7<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des<br />

8-931 zentralen Venendruckes 78<br />

8 3-052 Transösophageale Echokardiographie [TEE] 67<br />

9 8-903 (Analgo-)Sedierung 67<br />

10 1-276 Angiokardiographie als selbständige Maßnahme 63<br />

11<br />

Applikation von Medikamenten und Elektrolytlösungen über das<br />

8-010 Gefäßsystem bei Neugeborenen 54<br />

12 8-700 Offenhalten der oberen Atemwege 43<br />

13<br />

Entfernung, Wechsel und Korrektur eines Herzschrittmachers und<br />

5-378 Defibrillators 42<br />

14 8-018 Parenterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 38<br />

15 3-000 Sonographie des Kopfes 35<br />

16 1-275 Transarterielle Linksherz-Katheteruntersuchung 35<br />

17 9-500 Patientenschulung 31<br />

18 9-401 Psychosoziale Interventionen 30<br />

19 8-701 Einfache endotracheale Intubation 29<br />

20 8-711 Maschinelle Beatmung bei Neugeborenen 25<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 153


Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />

Zentrum für Chirurgie<br />

8. Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />

Leitende Ärztin: Dr. med. Kerstin Lohse<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47724<br />

Fax +49-(0)251-83 48045<br />

E-Mail: kinderchirurgie@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/kichi<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie ist als eigenständige, in erster<br />

Linie der Krankenversorgung dienende Einrichtung Teil sowohl des Zentrums für<br />

Kinderheilkunde, als auch Teil des Zentrums für Chirurgie.<br />

Die Abteilung verfügt über eine Station mit 24 Betten, sowie über Belegungsrecht auf<br />

der Kinderintensivstation, auf der ständig ein kinderchirugischer Assistenzarzt<br />

mitarbeitet. Die Abteilung verfügt über zwei OP-Säle und einen Ambulanzbereich, es<br />

besteht ein 24-h Präsenzdienst und eine Oberarztrufbereitschaft. Das chirurgische<br />

Team besteht aus 1 leitenden Ärztin, 3 Oberärzten und 5 Assistenten.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

� Chirurgie und Fehlbildungschirurgie des Neugeborenen<br />

� Onkologische Kinderchirurgie<br />

� Minimal -Invasive Kinderchirurgie<br />

� Kindertraumatologie<br />

� Thoraxwandchirurgie<br />

� Abdominalchirurgie<br />

� Chirurgie des äußeren Genitales<br />

� Plastische Chirurgie<br />

� Proktologie<br />

154 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


� Kinderchirurgische Diagnostik<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />

� Fehlbildungschirurgie und Chirurgie des Neugeborenen:<br />

Zwerchfellhernie, Oesophagusatresie, Darmatresien und –stenosen,<br />

Analatresie, M.Hirschsprung, Gastroschisis, Omphalocele, angeborene Zysten,<br />

Halsfisteln, nekrotisierende Enterocolitis (NEC)<br />

Die Versorgung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den<br />

Pränataldiagnostikern, Geburtshelfern und Neonatologen des Klinikums; Eltern<br />

bei deren Kind bereits intrauterin eine Fehlbildung diagnostiziert wurde, werden<br />

regelmässig bis zur Geburt mit beraten, notwendige Operationen werden bei<br />

Kindern unter 1000g auf der Intensivstation durchgeführt.<br />

� Minimalinvasive Chirurgie<br />

In den letzten Jahren konnte die Einführung der minimalinvasiven Chirurgie in<br />

der Kinderchirurgie weitergeführt werden. Minimal-invasiv durchführbare<br />

Operationen sind zum Beispiel diagnostische Laparoskopien, Appendektomien,<br />

Hernienoperationen, Desinvaginationen, Anti-Reflux-Operationen, Lösen von<br />

Verwachsungen (Adhäsiolyse).<br />

� Onkologische Kinderchirurgie:<br />

In enger Zusammenarbeit und Absprache mit der Klinik Pädiatrische Onkologie<br />

werden diagnostische Schritte geplant, Biopsien entnommen und die<br />

Tumoroperationen durchgeführt, sowie zentralvenöse Zugänge implantiert.<br />

� Thoraxwandchirurgie:<br />

Trichterbrust, Kielbrust, Gynäkomastie …<br />

<strong>Münster</strong> ist seit über 25 Jahren Zentrum zur Behandlung von Deformitäten der<br />

vorderen Brustwand, wie Kiel- oder Trichterbrust. Angeboten wird eine<br />

konservative Verlaufskontrolle in Zusammenarbeit mit der Kinderkardiologie<br />

und der Sportmedizin, Beratung und Anleitung bei der Behandlung mit der<br />

Saugglocke und die operative Korrektur durch das neue Operationsverfahren<br />

nach Nuss oder die konventionelle, offene Methode.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 155


Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />

� Traumatologie ( D-Arzt-Zulassung vorhanden)::<br />

Weichteilverletzungen, Frakturen, Verbrennungen …<br />

� Plastische Chirurgie:<br />

Hämangiome, Lymphangiome, Narben, Naevi, abstehende Ohren, Syn- und<br />

Polydaktylie<br />

Für die Behandlung von Hämangiomen kommt je nach Erfordernis das<br />

Kryotherapiegerät oder der Laser (Nd:Yag- Laser) offen oder interstitiell,<br />

gelegentlich auch die Operation zum Einsatz<br />

Alle Operationen werden nach Möglichkeit tageschirurgisch durchgeführt.<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

� Abdominalchirurgie: Appendicitis, Leistenhernien, Nabelhernien,<br />

�<br />

Meckelsches Divertikel, innere Hernien, Invagination …<br />

Proktologie: Analfissuren, Obstipation, Inkontinenz<br />

� Kinderchirurgische Diagnostik: Sonographie, Endoskopie (starr und flexibel)<br />

Rectomanometrie<br />

� Gutachten<br />

� Beratung, zweite Meinung<br />

Forschung<br />

� Weiterentwicklung der minimal-invasiven-Chirurgie im Kindesalter<br />

� Optimierungsmöglichkeiten in der Implantation venöser Verweilkatheter<br />

Fortbildung und Lehre<br />

� regelmäßige Fortbildungen zusammen mit der Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />

zu ausgewählten Themen für niedergelassene Ärzte<br />

� ein überregionaler, internationaler Kongress (EUPSA) zur Erarbeitung neuer<br />

Behandlungskonzepte bei Bauchwandfehlbildungen<br />

� Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Kinderchirurgische Onkologie der DGKCH<br />

156 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />

� Mitarbeit in der Sektion Kindertraumatologie der DGU<br />

� Betreuung der Studierenden im Rahmen von Klein- und<br />

Kleinstgruppenunterrichten am Patientenbett<br />

� Ausbildung von Studierenden im Praktischen Jahr<br />

� Famulaturen<br />

Service<br />

� Kinderspielzimmer<br />

� Bei Kindern unter 6 Jahren stets Mitaufnahme eines Elternteils (die Möglichkeit,<br />

beim Kind mit zu übernachten, besteht aber in jedem Fall).<br />

� Sozialdienst (Betreuung von Eltern und Kind durch ehrenamtliche Helferinnen und<br />

Helfer)<br />

� Informationsbroschüren zu verschiedensten Themen<br />

� ausführliches Internetangebot<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

� perioperative Schmerztherapie in Zusammenarbeit mit der Klinik für<br />

Anästhesiologie und operative Intensivmedizin (z.B durch Patientengesteuerte<br />

Schmerzpumpen)<br />

� schnelle perioperative Rehabilitation nach Eingriffen am Skelettsystem in<br />

Zusammenarbeit mit der Abteilung für Physiotherapie<br />

� besondere physiotherapeutische Betreuung Früh- und Neugeborener (z.B.<br />

nach Bobath oder Vojta)<br />

Funktionsbereiche<br />

� Poliklinik / Ambulanz zur Versorgung von kleinen kinderchirurgischen Eingriffen<br />

(Wundversorgung, Abszess-Spaltung, etc.) und zur ambulanten Diagnostik<br />

(Manometrie, Sonographie, etc.)<br />

� Endoskopie/Proktoskopie zur Diagnostik von Erkrankungen des Magen-Darm-<br />

Kanals, ambulant und stationär<br />

� Bettenstation 16 A West (26 Betten)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 157


Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />

� Untersuchungen speziell bei Veränderungen der Brustwand (Spirometrie,<br />

Thoraxvermessung)<br />

� Operationsbereich: 1 OP-Saal an 5 Tagen/Woche, bei Bedarf Nutzung eines<br />

weiteren möglich.<br />

� Interdisziplinäre Kinderintensivstation 19 B West<br />

� Kinderchirurgische Station mit Intensivobservationsbetten 16 A West<br />

Apparative Ausstattung<br />

� Endoskopie: Gastroskopie, Coloskopie, Rektoskopie, Bronchoskopie.<br />

�<br />

Ausstattung mit Endoskopen verschiedener Größen, Instrumentarium zur<br />

endoskopischen Versorgung / Entnahme von pathologischen Befunden;<br />

Dokumentations-möglichkeit durch Videoaufzeichnung<br />

Neodym-Yag-Laser zur extrakoporalen, interstitiellen und intraluminalen<br />

Anwendung<br />

� Operations-Instrumentarium: Cusa, Ultracision, Diathermie, bipolares<br />

Instrumentarium, Dermatom, komplettes traumatologisches Instrumentarium.<br />

Saugbiopsiegerät zur Entnahme von Proben aus dem Dickdarm.<br />

� Laparoskopie: Mehrere Sets mit Instrumentarium. Verschiedene Größen der<br />

Instrumente und Trokare. Phantom zur praktischen Erlernung von<br />

laparoskopischen Techniken.<br />

� Intraoperative Röntgendiagnostik mit C-Bogen, Ultraschalluntersuchung,<br />

�<br />

Bilddokumentation<br />

2 Ultraschallgeräte zur Untersuchung des Abdomen, Kopfes, der Extremitäten<br />

etc. Eines der Geräte ermöglicht zudem durch die integrierte Dopplerfunktion<br />

die Beurteilung der Durchblutung von Körperabschnitten oder Organen<br />

� Manometrie: Durch die Anwendung der Manometrie (Druckmessung) können<br />

Verschlußsysteme (z.B. der Anus, der Ösophagus) auf ihre Funktion überprüft<br />

oder im Verlauf einer Therapie in Ihrer Funktion überwacht werden.<br />

�� Operationsmikroskop<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Allgemeine Sprechstunde tgl. 8.30 – 15.00 Uhr; Notfälle und<br />

Berufsgenossenschaftliche Versorgung nach Unfall (D-Arzt) jederzeit<br />

Spezialsprechstunden auf Anfrage:<br />

� Thoraxdeformitäten (z.B. Trichterbrust)<br />

158 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


� Hämangiome im Kindesalter<br />

� Obstipation<br />

Tagesklinik<br />

Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />

Die kinderchirurgische Tagesklinik ist in die kinderchirurgische Station integriert. Am<br />

Tag vor dem geplanten Eingriff erfolgt die Vorbesprechung sowohl mit der Anästhesie,<br />

als auch mit der Kinderchirurgie. Die Aufnahme findet dann am Operationstag statt.<br />

Nach durchgeführter Operation kann das Kind bei stabilem Allgemeinzustand am<br />

Nachmittag die Klinik wieder verlassen.<br />

Institutsermächtigung<br />

Ermächtung zur Eröffnung des D-Arztverfahrens bei Kindergarten- und Schulunfällen<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Bezüglich des Qualitätssicherungsmanagement erfolgt eine engmaschige Kontrolle<br />

durch das Führen von Qualitätssicherungsbögen bei folgenden Erkrankungen<br />

(Operationen): Leistenhernie und Appendizitis.<br />

Die Benennung eines Qualitätssicherungsbeauftragten garantiert die reibungslose<br />

Protokollierung der Qualitätssicherung.<br />

Die regelmäßige Teilnahme an, sowie das Ausrichten von Fortbildungsveranstaltungen<br />

und Kongressen sorgen für einen anhaltend hohen Ausbildungs- und Wissensstand<br />

der Mitarbeiter der Abteilung für Kinderchirurgie.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Kinder- und<br />

Neugeborenenchirurgie<br />

Stationäre Patienten 666<br />

Durchschnittl. Verweildauer 5,20<br />

Ambulante Patienten 2.837<br />

Ambulante Behandlungen 3.788<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 159


Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Eingriffe an Darm und Anus ohne Appendektomie 99 26,8<br />

2 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 98 2,2<br />

3 Operationen Haut und Hautanhang 82 3,3<br />

4 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 65 4,1<br />

5 Andere operative Eingriffe 57 9,2<br />

6 Herniotomie 56 5,7<br />

7 Eingriffe an Testes, Scrotum 54 6,0<br />

8 Große Eingriffe am Thorax 53 12,7<br />

9 Venöse Katheterverweilsysteme, Implantation und Wechsel,<br />

Revision und Entfernung 46 5,0<br />

10 Frakturbehandlung und Operation am Knochen 25 6,9<br />

11 Operation am Penis 21 9,9<br />

12 Appendektomie 9 7,3<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

DRG<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Operationen bei Leisten und Schenkelhernien, Alter > 0 Jahre oder<br />

G25 Operationen bei Hernien, Alter < 1 Jahr 53<br />

2 M04 Eingriffe am Hoden mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 37<br />

3<br />

operative-Prozeduren an den Atmungsorganen mit aufwändigem<br />

E02 Eingriff 29<br />

4 B80 Kopfverletzungen 23<br />

5<br />

Operationen an Haut, Unterhaut und Mamma mit mäßig komplexer<br />

J11 Prozedur 22<br />

6 R65 Hämatologische und solide Neubildungen 20<br />

7 J65 Verletzung der Haut, Unterhaut und Mamma, Alter > 70 Jahre oder 18<br />

160 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />

8<br />

schwere Begleiterkrankungen<br />

Lungenresektionen, Biopsie an Thoraxorganen und Eingriffe an der<br />

E06 Thoraxwand 16<br />

9<br />

Ösophagitis, Gastroenteritis und verschiedene Erkrankungen der<br />

Verdauungsorgane mit komplexer Diagnose und komplizierender<br />

G67 Diagnose, oder mit Dialyse oder Alter < 1 Jahr 16<br />

10<br />

Plastische Operationen an Haut, Unterhaut und Mamma bei<br />

J10 bösartiger Neubildung 16<br />

11<br />

Bösartige Neubildung des Bindegewebes einschließlich<br />

pathologischer Fraktur, Alter < 17 Jahre oder mit äußerst schweren<br />

I65 Begleiterkrankungen 15<br />

12<br />

Neugeborenes, Aufnahmegewicht > 2499 g mit signifikanter<br />

operativer Prozedur oder Beatmung > 95 Stunden, mit mehreren<br />

P06 schweren Begleiterkrankungen, mit Beatmung > 120 Stunden 15<br />

13<br />

Abdominalschmerz oder mesenteriale Lymphadenitis, Alter > 55<br />

G66 Jahre und mit Begleiterkrankungen 14<br />

14 G26 Eingriffe am Anus 12<br />

15<br />

Pyloromyotomie oder Anoproktoplastik und Rekonstruktion von Anus<br />

G11 und Sphinkter, Alter < 10 Jahre 10<br />

16 G18 Eingriffe an Dünn- und Dickdarm 10<br />

17<br />

Erkrankungen des retikuloendothelialen Systems, des Immunsystems<br />

und Gerinnungsstörungen mit komplexer Diagnose oder<br />

Q60 Begleiterkrankungen 10<br />

18<br />

Operationen bei Bauchwandhernien, Nabelhernien und anderen<br />

Hernien, Alter > 0 Jahre oder beidseitige Operationen bei Leistenund<br />

Schenkelhernien, Alter > 0 Jahre und < 56 Jahre oder<br />

G24 Operationen bei Leisten- und Schenkelhernien, Alter > 55 Jahre 9<br />

19<br />

Infektion / Entzündung der Haut und Unterhaut mit äußerst schweren<br />

J64 Begleiterkrankungen 9<br />

20 M03 Operationen am Penis 9<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 K40 Hernia inguinalis 54<br />

2<br />

Angeborene Muskel-Skelett-Deformitäten des Kopfes, des<br />

Q67 Gesichtes, der Wirbelsäule und des Thorax 43<br />

3 D18 Hämangiom und Lymphangiom 35<br />

4 Q53 Nondescensus testis 28<br />

5 S06 Intrakranielle Verletzung 26<br />

6 C91 Lymphatische Leukämie 20<br />

7<br />

Angeborene Fehlbildungen des Muskel-Skelett-Systems,<br />

Q79 anderenorts nicht klassifiziert 19<br />

8<br />

Erkrankungen im Zusammenhang mit kurzer<br />

P07 Schwangerschaftsdauer und niedrigem Geburtsgewicht 12<br />

9 S00 Oberflächliche Verletzung des Kopfes 12<br />

10 R10 Bauch- und Beckenschmerzen 12<br />

11 C83 Diffuses Non-Hodgkin-Lymphom 11<br />

12 K59 Sonstige funktionelle Darmstörungen 11<br />

13 S52 Fraktur des Unterarmes 10<br />

14 K60 Fissur und Fistel in der Anal- und Rektalregion 10<br />

15 L02 Hautabszess, Furunkel und Karbunkel 10<br />

16 K56 Paralytischer Ileus und mechanischer Ileus ohne Hernie 9<br />

17 Q54 Hypospadie 9<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 161


Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />

18 Q40 angeborene Fehlbildungen des oberen Verdauungstraktes 9<br />

19<br />

Bösartige Neubildung sonstigen Bindegewebes und anderer<br />

C49 Weichteilgewebe 9<br />

20 Q41 Angeborene(s) Fehlen, Atresie und Stenose des Dünndarmes 8<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 5-399 Operationen an Blutgefäßen 212<br />

2 3-009 Sonographie des Abdomens 112<br />

3<br />

Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse<br />

8-831 Gefäße 97<br />

4 5-530 Verschluß einer Hernia inguinalis 83<br />

5 8-102 Fremdkörperentfernung aus der Haut ohne Inzision 57<br />

6 5-915 Entfernung von erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 51<br />

7<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />

8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 46<br />

8 5-541 Laparotomie und Eröffnung des Retroperitoneums 46<br />

9 8-018 Parenterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 46<br />

10 5-469 Operationen am Darm 45<br />

11 5-894 Lokale Exzision von erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 44<br />

12 5-892 Inzision an Haut und Unterhaut 42<br />

13 8-121 Darmspülung 42<br />

14 5-624 Orchidopexie 40<br />

15 8-020 Therapeutische Injektion 40<br />

16 5-640 Operationen am Präputium (Vorhaut) 39<br />

17<br />

Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] und Entfernung von<br />

5-893 erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 36<br />

18 5-349 Operationen am Thorax 28<br />

19 5-467 Rekonstruktion des Darmes 27<br />

20 8-101 Fremdkörperentfernung ohne Inzision 27<br />

162 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

9. Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Norbert Senninger<br />

Waldeyerstraße 1<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 56304<br />

E-Mail: senning@uni-muenster.de<br />

Homepage: www.chirurgie.uni-muenster.de<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie zählt zu den großen universitären<br />

chirurgischen Zentren in Deutschland. Wesentliche Schwerpunkte der Klinik sind die<br />

Behandlung von bösartigen Neubildungen des Gastrointestinaltraktes sowie endokriner<br />

Organe. Weitere Schwerpunkte sind die Transplantation von Leber, Pankreas und<br />

Niere, die Therapie entzündlicher Darm- und Pankreaserkrankungen sowie die<br />

Gefäßchirurgie. Neben dem breiten Spektrum konventioneller chirurgischer Techniken<br />

werden auch sämtliche in der Allgemein- und Gefäßchirurgie gängigen Verfahren der<br />

“minimal invasiven Chirurgie“ durchgeführt. Die Operationsabteilung verfügt über<br />

modernste apparative Ausstattung. Besonders sind hier die Möglichkeiten der<br />

intraoperativen Doppler-/Duplex-Sonografie, die intraoperative Radiofrequenzablation<br />

(RFA) bei Tumoren der Leber sowie die intraoperative Strahlentherapie (IORT) zu<br />

erwähnen. Der Therapieerfolg sowie die erfolgreiche Schmerzausschaltung nach<br />

chirurgischen Eingriffen wird interdisziplinär durch eine kompetente Intensiveinheit<br />

(Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin) sowie eigene<br />

Intensiv-oberservationseinheiten gewährleistet.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

1. Onkologische Chirurgie<br />

Das operative Behandlungsspektrum schließt sämtliche resezierenden und<br />

rekonstruktiven Verfahren für Patienten mit Malignomen des Gastrointestinaltraktes<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 163


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

und endokriner Organe ein. Auch multimodale Therapiekonzepte, wie die neoadjuvante<br />

Radiochemotherapie, die in Zusammenarbeit mit der hiesigen Strahlentherapie<br />

durchgeführt wird, kommen bei Patienten mit bestimmten lokal fortgeschrittenen<br />

Malignomen zur Tumorverkleinerung und Verbesserung der lokalen Operabilität zum<br />

Einsatz. Über eine Kooperation mit dem Institut für Klinische Radiologie stehen auch<br />

interventionelle Verfahren wie die laserinduzierte Thermoablation (LiT) und die<br />

Chemoembolisation zur Verfügung. Die intraoperativ durchgeführte Sonografie des<br />

Pankreas und der Leber bildet dabei eine der wesentlichen Stützen bei der<br />

Entscheidung für das chirurgische Vorgehen.<br />

2. Chirurgische Onkologie<br />

Als Besonderheit verfügt die Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie über eine<br />

Sektion "Chirurgische Onkologie". Diese führt Chemotherapien überwiegend in<br />

ambulanter Form durch. Dies bedeutet für den Patienten eine deutliche<br />

Lebensqualitätsverbesserung im Vergleich zu einer stationären Behandlung. Zum<br />

Spektrum der Sektion "Onkologie" gehören auch innovative Therapiekonzepte, wie z.<br />

B. die neoadjuvante Therapie des Ösophagus- oder Magenkarzinoms. Die<br />

regelmäßige Teilnahme an Multicenterstudien und Initiierung nationaler und<br />

internationaler Studien dient der Qualitätssicherung in der Onkologie, der Entwicklung<br />

von Standard- bzw. Referenztherapien und der Evaluierung innovativer<br />

Therapiekonzepte.<br />

3. Transplantationschirurgie<br />

An der Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie werden die Organe Leber,<br />

Pankreas und Niere transplantiert. Kooperationspartner ist hierbei das Zentrum für<br />

Innere Medizin. Im Rahmen der Lebertransplantation besteht eine enge Kooperation<br />

mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik B (Gastroenterologie). Beide Kliniken<br />

unterstützen zu gleichen Teilen die neu geschaffene C3 Professur “Experimentelle<br />

Transplantations-Hepatologie“. Im Rahmen der Nieren und Pankreastransplantation<br />

wird mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik D (Nephrologie) kooperiert. Mit der<br />

Einführung der Lebendnierenspende durch Angehörige oder Ehe-/Lebenspartner ist es<br />

gelungen, für einen Teil der Patienten die ansonsten sehr lange Wartezeit erheblich zu<br />

verkürzen. Der Anteil der Lebendspende an der Gesamtzahl der durchgeführten<br />

Nierentransplantationen steigt ständig und betrug im Berichtsjahr fast 25%. Bezüglich<br />

des Nierentransplantationsprogramms gehört <strong>Münster</strong> weiter zu den größten<br />

Transplantationszentren Deutschlands.<br />

164 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

4. Chirurgische Endokrinologie<br />

Hierzu zählt neben der Struma-Chirurgie bei gutartiger Schilddrüsenvergrößerung die<br />

chirurgische Behandlung von Schilddrüsenkarzinomen (papillär, follikulär, C-Zell-<br />

Karzinom). Bei der operativen Therapie von Erkrankungen der Nebenschilddrüse<br />

(Hyperpara-thyreoidismus) wird ein antikörperbasiertes modernes Verfahren zur<br />

schnellen intraoperativen Parathormonbestimmung eingesetzt. Zur Vermeidung von<br />

Verletzungen der Nervi recurrentes werden sämtliche Operationen im Bereich der<br />

Schilddrüse und Nebenschilddrüse unter Einsatz der Lupenbrille durchgeführt. In<br />

besonderen Fällen bringt ein intraoperatives Nervus recurrens Monitoring zusätzliche<br />

Sicherheit. Nebennierentumoren werden routinemäßig in minimal-invasiver Technik<br />

laparoskopisch entfernt. Auch neuroendokrine Tumoren im Bereich des<br />

Gastrointestinaltraktes inklusive der Bauch-speicheldrüse gehören zum Spektrum der<br />

Klinik.<br />

5. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen - Morbus Crohn und Colitis<br />

ulcerosa<br />

Als Zentrum für die chirurgische Behandlung von Patienten mit Morbus Crohn und<br />

Colitis ulcerosa führt die Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie das<br />

Gesamtspektrum der operativen Maßnahmen für diese Erkrankungen durch.<br />

Anlaufstelle im prä- und postoperativen Verlauf sind die kooperierenden<br />

Spezialsprechstunden für chronisch entzündliche Darmerkrankungen der eigenen<br />

Klinik und der Medizinischen Klinik und Poliklinik B. Hier wird neben den<br />

diagnostischen Verfahren der Koloproktologie auch die Schließmuskeldruckmessung<br />

angeboten. Über die eigene Spezialsprechstunde sowie die Kooperation mit Hausarzt,<br />

Patientenselbsthilfengruppen und der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin B<br />

(Gastroenterologie) kann die Behandlung auch über den stationären Aufenthalt in der<br />

Chirurgie hinaus erfolgreich weitergeführt werden. Für Patienten mit einem künstlichen<br />

Darmausgang bestehen eine Spezialsprechstunde sowie eine besondere Kooperation<br />

zwischen stationärem und ambulantem Bereich.<br />

6. Gefässchirurgie<br />

Neben interventionellen Verfahren zur Behandlung kurzstreckiger arterieller Stenosen<br />

und der interventionellen Aortenstentimplantation, welche in Kooperation mit dem<br />

Institut für Klinische Radiologie durchgeführt werden, gehört die gesamte Bypass-<br />

Chirurgie zum Spektrum der Klinik. Des Weiteren werden Erkrankungen des<br />

Venensystems sowie die Shuntchirurgie durchgeführt. Überwiegend ambulant erfolgt<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 165


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

die Implantation von venösen Verweilkathetern zur parenteralen Ernährung,<br />

Chemotherapie oder Knochenmarkstransplantation.<br />

7. Chirurgische Endoskopie<br />

Neben dem Spektrum endoskopischer Standardverfahren zur präoperativen<br />

Diagnosesicherung wie Gastroskopie, Bronchoskopie, Koloskopie, Prokto -<br />

Rektoskopie und ERCP wird der Bereich der perioperativen diagnostischen und<br />

therapeutischen Endoskopie insbesondere durch den endosonographischem Sektor<br />

(u.a. hochauflösende Mini-Endosonographie) erweitert. Hinzu kommen minimal<br />

invasive endoluminale Techniken, die das chirurgische Therapiespektrum erweitern. Zu<br />

nennen sind u.a. Interventionen zur Blutstillung (Clipapplikation), zur Tumorresektion-<br />

(endoskopische Mukosaresektion) oder Destruktion (Argon Laser Plasma Koagulation),<br />

zur Endoprothetik (Stentimplantation) und Rekanalisation von Stenosen jedweder Art.<br />

8. Chirurgie der morbiden Adipositas und der Gastroparese<br />

Zur chirurgischen Therapie der morbiden Adipositas bietet die Chirurgische Klinik die<br />

zumeist in laparoskopischer Technik durchgeführte Implantation eines Magenbandes,<br />

das sog. Gastric banding und die sogenannte gastric Bypass Operation an. Hiermit<br />

gelingt es vielen Patienten ihr Körpergewicht signifikant zu reduzieren. In Kooperation<br />

mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik - Innere Medizin B führt die Klinik<br />

routinemäßig auch die operative Implantation von sog. Magenschrittmachern bei<br />

Patienten mit diabetischer Gastroparese durch.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Onkologische Chirurgie einschließlich multiviszeraler Resektion<br />

Hierzu zählt die chirurgische Therapie des Speiseröhren- und Magenkarzinoms mit<br />

abdominellem (transhiatalem) bzw. abdomino-thorakalem Zugang, die an unserer<br />

Klinik in grosser Zahl durchgeführt wird. Auch Patienten mit einem lokal<br />

fortgeschrittenen Karzinom der Speiseröhre oder des Magens können dank<br />

vorgeschalteter moderner neoadjuvanter Therapiekonzepte (isolierte oder kombinierte<br />

Radio-Chemotherapie in Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für<br />

Strahlentherapie – Radioonkologie) schließlich erfolgreich chirurgisch behandelt<br />

werden.<br />

Auch die differenzierte chirurgische Behandlung der entzündlichen bzw. prämalignen<br />

und malignen Erkrankungen des Pankreas wird häufig durchgeführt. Sämtliche<br />

166 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

resezierende Verfahren, wie z.B. Whipple-Operation oder traverso-longmire,<br />

duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion, Pankreaslinksresektion, sowie<br />

transduodenale Papillenplastik und Drainageoperation bei Pankreaspseudozysten<br />

werden angeboten.<br />

In der Behandlung von Lebertumoren und Lebermetastasen werden sämtliche<br />

chirurgische Verfahren angewandt und durch modernste Ablationsverfahren wie z.B.<br />

die Radiofrequenzbehandlung (RITA) ergänzt.<br />

Die Chirurgie des Kolorektums schließt sämtliche resezierenden und rekonstruktiven<br />

Verfahren, sowohl für den lokal begrenzten als auch den lokal fortgeschrittenen Tumor<br />

ein. Zusätzlich können Tumore des Enddarms durch ein minimal-invasives transanales<br />

endoskopisches Verfahren (TEM) chirurgisch therapiert werden. Grundlage für die<br />

Verfahrenswahl ist hier die transanal durchgeführte Endosonografie. Beim tiefen<br />

Rektumkarzinom werden kontinenzerhaltende Verfahren mit Reservoirbildung<br />

angewandt. Beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom oder Rektumkarzinomrezidiv<br />

kann in Zusammenarbeit mit der Strahlentherapie eine intraoperative Bestrahlung des<br />

Tumorbettes (IORT) zur Erniedrigung der lokalen Rezidivrate durchgeführt werden.<br />

Wie beim Ösophaguskarzinom kann durch neoadjuvante Radio-<br />

Chemotherapiekonzepte die Rate der chirurgisch angehbaren fortgeschrittenen<br />

Rektumkarzinome deutlich erhöht werden.<br />

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen - Morbus Crohn und Colitis ulcerosa<br />

In der chirurgischen Behandlung von Patienten mit Morbus Crohn wird, wo immer<br />

möglich, darmerhaltenden Verfahren (z.B. Strikturoplastik bei kurzstreckigen Stenosen)<br />

der Vorrang vor resezierenden Verfahren gegeben. Als besonders schonende<br />

Operationsverfahren stehen minimal invasive Techniken (MIC) wie z.B.<br />

laparoskopische OP-Techniken zur Verfügung. Die differenzierte chirurgische Therapie<br />

von Fisteln des Darmtraktes wie auch Fisteln der Perianalregion gehört zur täglichen<br />

Routine. Mit der Pouchoperation (Ileum-J-Pouch) ist ein operatives Verfahren etabliert,<br />

welches bei Patienten mit Colitis ulcerosa und der familiären adenomatösen Polyposis<br />

coli zur Anwendung kommt und durch Entfernung des Kolo-Rektums sowohl den<br />

Manifestationsort der Erkrankung radikal eliminiert, als auch die natürliche Kontinenz<br />

erhält.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 167


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

Forschung<br />

Neben der Teilnahme an zahlreichen klinischen Multicenter-Studien, insbesondere auf<br />

dem Gebiet der Transplantation, haben sich folgende Forschungsschwerpunkte<br />

herauskristallisiert:<br />

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen<br />

Experimentelle Colitis / Ileitis, intestinale Mikrozirkulation, Zelladhäsion, intestinale<br />

Permeabilität, enterozytäre Transportmechanismen, experimentelle Modelle zur<br />

Anastomosenheilung, Lebensqualität.<br />

Abteilung Chirurgische Forschung<br />

Mikrozirkulation Darm / Leber / Pankreas, experimentelle Modellentwicklung in der<br />

Transplantation, orthotope - / auxiliäre Lebertransplantation, Organkonservierung,<br />

Transplantations-Immunologie, Ischämie / Reperfusions Schaden, Vasoregulation -<br />

Endothelin / NO, Trauma, Knochenersatz, Fraktur-, Sehnenheilung, OP-Techniken<br />

Molekularbiologisches Labor<br />

Angioneogenese, Apoptose, Prognoseparameter des kolorektalen Karzinoms,<br />

Cytokine und abdominelle Sepsis, Cytokeratin-positive Zellen ("Mikrometastasen"),<br />

Tumormarkersiebe, Krebspräventions-Studien, NSAIDs als Additive bei konventioneller<br />

Chemotherapie<br />

Pankreas<br />

Mikrozirkulation, Pankreatitis, Pankreaskarzinom, Papillenadenom,<br />

Tumormarkerdiagnostik Bildgebung, Zytokin / Wachstumsfaktordiagnostik.<br />

Neben dem Ausbau klinischer Schwerpunkte werden auch im Bereich der Forschung<br />

weitere Fortschritte zu erwarten sein. Das Molekularbiologische Forschungslabor in der<br />

Chirurgie befindet sich im Ausbau. Verschiedene Kooperationen mit nationalen und<br />

internationalen Forschergruppen wurden im Rahmen der experimentellen<br />

Tumorforschung ausgebaut. Die Laborräume sind durch das Landesumweltamt als<br />

gentechnischer Sicherheitsbereich der Stufe 1 (“S1 Labor“) genehmigt. Durch<br />

Einwerben von DFG und IMF-Drittmitteln sowie ein durch die Deutsche Krebshilfe<br />

gefördertes Projekt konnten weitere wissenschaftliche Mitarbeiter bzw. Medizinisches<br />

Personal für die Mitarbeit im Labor gewonnen werden.<br />

Im Bereich experimenteller Untersuchungen zur Pathogenese chronisch entzündlicher<br />

Darmerkrankungen wurden wissenschaftliche Kooperationen durch Entsendung von<br />

168 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

jeweils einem Mitarbeiter als “Postdoctoral Fellow“ an zwei Zentren der<br />

Entzündungsforschung in den U.S.A. (Louisiana State University in Shreveport und<br />

Emory University in Atlanta) fortgesetzt. Beide Projekte werden jetzt erfolgreich von der<br />

DFG gefördert und haben bereits zu hochrangigen Publikationen geführt.<br />

Sämtliche in der Abteilung “Chirurgische Forschung“ vorhandenen mikrochirurgischen<br />

Operationsplätze wurden erneuert. Eine “S1-Zulassung“ wurde beim Landesumweltamt<br />

beantragt. Für den wissenschaftlichen Nachwuchs wurde das Aus- und<br />

Fortbildungsprogramm um einen OP-Kurs “Experimentelle Nieren- und<br />

Lebertransplantation“ erweitert. Erfolgreich konnten die mehrjährigen<br />

Forschungsprojekte im Bereich der experimentellen Transplantationsforschung und der<br />

Knochenbruchheilung weitergeführt werden. Hier konnten intensive Kooperationen mit<br />

dem Institut für Pathobiochemie und der Klinik für Hand- und Unfallchirurgie fortgesetzt<br />

werden, die durch die DFG gefördert werden.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Die Medizinische Ausbildung innerhalb der Chirurgischen Klinik konnte im Berichtsjahr<br />

weiter erfolgreich intensiviert werden. Die Investitionen von finanziellen und<br />

personellen Ressourcen sowie das Know-how zeigten in der fakultätsweit<br />

durchgeführten Online – Evaluation entsprechend gute Ergebnisse: Das<br />

Blockpraktikum der Chirurgie wurde von den Studierenden weiter als eine der besten<br />

Veranstaltung der Fakultät bewertet. Insgesamt wurde die Lehrleistung der<br />

Chirurgischen Klinik nach den Regeln der Kommission für leistungsorientierte<br />

Mittelvergabe in der Lehre als die innerhalb der klinischen Fachdisziplinen der Fakultät<br />

am höchsten zu dotierende bewertet.<br />

Für die Weiterbildung der Mitarbeiter finden während des Semesters wöchentlich<br />

Fortbildungen von extern eingeladenen Referenten statt. Des Weiteren erfolgt in<br />

regelmässigen Abständen die Teilnahme an interdisziplinären Kolloquien insbesondere<br />

zu den Bereichen Transplantation, Gefässchirurgie und Onkologie.<br />

Seit Jahren werden jährlich Operations-, Endoskopieworkshops sowie Arzt-<br />

Patientenseminare in den Bereichen Transplantation und chronisch entzündliche<br />

Darm-erkrankungen angeboten. Mit der Medizinischen Klinik B wurde ein<br />

interdisziplinäres Kolloquium chronisch entzündliche Darmerkrankungen etabliert.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 169


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

Service<br />

Stomatherapie/Sozialdienst<br />

Um die Schwerpunkte Chirurgischen Onkologie und entzündliche Darmerkrankungen<br />

in der Chirurgischen Klinik auch qualitätssichernd zu unterstreichen, ist seit 1989 die<br />

Stomatherapie eingerichtet worden. Enterostomatherapeuten sind Mitarbeiter in der<br />

Pflege, mit einer speziellen Fachausbildung, für die Betreuung und Versorgung von<br />

Patienten mit künstlichen Darm- und Urinausgang, Fisteln etc.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Stomatherapie ist seit 1997 die Versorgung von Wunden<br />

mit schlechter Heilungstendenz mittels modernen Wundmanagements.<br />

Im Rahmen dieses Qualitätsmanagement werden in unserer Klinik seit 1989<br />

regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen im Bereich der Stomatherapie, sowie des<br />

Wundmanagement für die Mitarbeiter aus dem Pflege- und ärztlichen Bereich, aber<br />

auch für Externe angeboten.<br />

Seit 1998 ist innerhalb der Stomatherapie durch die Bildung von speziellen<br />

Arbeitsgemeinschaften zum Thema Stomatherapie und der modernen<br />

Wundversorgung ein „Key-Person-Netz entstanden, um moderner Pflege – und<br />

Behandlungspfade auf den einzelnen Chirurgischen Stationen zu erzielen und die<br />

Patienten fachkompetent zu betreuen.<br />

In Zusammenarbeit mit dem in der Chirurgischen Klinik etablierten Sozialdienst, der<br />

sich um Anträge zur Anschlussheilbehandlung, Kurzzeitpflege etc. kümmert, ist die<br />

Aufgabe der Stomatherapie, den Patienten in seiner für ihn neuen, aber auch<br />

schweren Situation zu unterstützen und neue Perspektiven aufzuzeichnen, ihm aber<br />

auch durch eine gutes suffizientes Überleitungsmanagement eine zügige Entlassung<br />

aus der Klinik zu ermöglichen.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Schmerztherapie<br />

Am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> werden jährlich durch die Klinik und Poliklink für<br />

Anästhesiologie und operative Intensivmedizin etwa 2.500 Patienten mit einer<br />

kontinuierlichen, patienten-kontrollierten Schmerztherapie in der ersten postoperativen<br />

Phase versorgt. In der chronischen Schmerztherapie werden sowohl stationäre und<br />

170 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

ambulante Patienten als auch Patienten in der Tagesklinik medizinisch und<br />

psychologisch betreut. Das Behandlungskonzept für die Tumorpatienten sieht neben<br />

der optimierten Schmerztherapie mittels unterschiedlicher Applikationstechniken<br />

palliativmedizinische Massnahmen zur Symptomkontrolle vor sowie die Koordination<br />

psychosozialer Unterstützungsmassnahmen, um den Patienten das Verbleiben in der<br />

häuslichen Umgebung zu ermöglichen.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

An der chirurgischen Klinik bestehen folgende Funktionsbereiche/Labore:<br />

� Endoskopie<br />

� Proktologie mit Sphinktermanometrie<br />

� Lungenfunktion<br />

� klinisch-chemisches Labor, EKG<br />

� Radiologie mit Multislice CT, Angiographieplatz Ultraschall, konventionelles<br />

Röntgen<br />

Apparative Ausstattung<br />

� Nervus recurrens Monitoring bei Schilddrüsenoperationen<br />

� Parathormonschnelltest bei Nebenschilddrüsenoperationen<br />

� Intraoperative Sonografie und Endoskopie (z.B. bei Ösophagus, Leber-<br />

/Pankreasoperationen<br />

� Radio-Frequenzbehandlung bei Lebertumoren<br />

� Intraoperative Radiotherapie, insb. bei lokal fortgeschrittenen oder rezidiv.<br />

Rektumkarzinomen<br />

� Flap Implantation zur Strahlentherapie in afterloading Technik<br />

� Interventionelle Aortenstentimplantation<br />

� Telepathologie<br />

� TEM Instrumentarium für tiefsitzende Rektumtumoren<br />

� Carotis OP mit Monitoring<br />

� Spezialinstrumentarium zum blutungsarmen Operieren im Bereich der Leber<br />

(Ultraschalldissektor, Ligasure, Cusa)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 171


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Spezialsprechstunden für:<br />

� Chronisch entzündliche Darmerkrankungen<br />

� Proktologische Erkrankungen<br />

� Familiäre adenomatöse Polyposis coli<br />

� Transplantation<br />

� Gefässchirurgie<br />

� Onkologische Nachsorge<br />

Tagesklinik<br />

In der Onkologie werden Patienten auf 2 Plätzen ambulant chemotherapiert. Während<br />

der Chemotherapie werden die Patienten von einem ärztlichen Mitarbeiter und einem<br />

Psychologen mitbetreut.<br />

Institutsermächtigung<br />

Persönliche Ermächtigungen bestehen für:<br />

1. Endoskopieabteilung durch Herrn OA Dr. D. Tübergen<br />

2. Transplantationssprechstunde durch Herrn Ltd. OA Priv.-Doz. Dr. C.F.<br />

Krieglstein<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Im Januar 2003 war die Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie Gastgeber für die<br />

XI. Jahrestagung der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung der<br />

Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Mit dem Jahreswechsel 2003 / 2004 wurde der<br />

Direktor der Klinik Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung.<br />

Im Rahmen der Qualitätssicherungsprogramme der Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />

nimmt die Klinik an der externen Überwachung der Versorgungsqualität teil. Dazu<br />

werden gegenwärtig Qualitätsparameter zu folgenden Operationen an die<br />

Ärztekammer weitergeleitet: Karotis-Rekonstruktion und Cholecystektomie. Diese<br />

beiden operativen Eingriffe dienen als Indikatoren für die Qualitätskontrolle im Bereich<br />

der Allgemeinchirurgie.<br />

172 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

An der Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie sind seit mehreren Jahren<br />

Qualitätssicherungsbeauftragte tätig. Diese überwachen regelmäßig die Meldungen im<br />

Rahmen des Qualitätssicherungsprogramms der Ärztekammer Westfalen-Lippe sowie<br />

die Dokumentationsqualität innerhalb der Klinik. Des Weiteren besteht eine<br />

Zusammenarbeit mit dem Onkologischen Schwerpunkt (Krebsregister Westfalen-<br />

Lippe), bei dem u. a. im Rahmen der Datenerhebung eine Qualitätskontrolle der<br />

onkologischen Dokumentation erfolgt.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Allgemeine Chirurgie<br />

Stationäre Patienten 2.017<br />

Durchschnittl. Verweildauer 10.21<br />

Ambulante Patienten 5.686<br />

Ambulante Behandlungen 8.073<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Operationen am Gastrointestinaltrakt (Magen-, Darmtrakt) 529 17,2<br />

2 Andere operative Eingriffe 321 9,6<br />

3 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 255 3,6<br />

4 Operationen hepatobiliär (Leber, Galle und Pankreas) 215 19,1<br />

5 Operationen an Gefäßen 175 14,3<br />

6 Operationen an endokrinen Organen (z.B. Schilddrüse) 104 8,1<br />

7 Hernienchirurgie 104 7,3<br />

8 Nierentransplantation 81 22,6<br />

9 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 77 6,8<br />

10 Komplexe Pankreaseingriffe 56 31,7<br />

11 Komplexe Oesophaguseingriffe 47 29,1<br />

12 Lebertransplantation 20 57,0<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 173


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1 G18 Operationen an Dünn- und Dickdarm 103<br />

2 A17 Nierentransplantation 80<br />

3 G26 Operationen am Anus 59<br />

4<br />

Operationen an Pankreas und Leber und portosystemische Shunt-<br />

H01 Operationen mit großem Eingriff oder Strahlentherapie 57<br />

5<br />

Bösartige Neubildung der Verdauungsorgane, mit äußerst schweren<br />

G60 Begleiterkrankungen 54<br />

6 G03 Große Operationen an Magen, Ösophagus und Duodenum 50<br />

7<br />

Operationen an Pankreas und Leber und portosystemische Shunt-<br />

Operationen, ohne großen Eingriff, ohne Strahlentherapie, mit<br />

H09 äußerst schweren Begleiterkrankungen 49<br />

8<br />

Operationen an Dünn- und Dickdarm mit komplexem Eingriff oder<br />

G02 komplizierender Diagnose 48<br />

9 G71 mäßig schwere Erkrankungen der Verdauungsorgane 47<br />

10<br />

Operationen bei Bauchwandhernien, Nabelhernien und anderen<br />

Hernien, Alter > 0 Jahre oder beidseitige Operationen bei Leistenund<br />

Schenkelhernien, Alter > 0 Jahre und < 56 Jahre oder<br />

G24 Operationen bei Leisten- und Schenkelhernien, Alter > 55 Jahre 44<br />

11<br />

Ösophagitis, Gastroenteritis und verschiedene Erkrankungen der<br />

Verdauungsorgane mit komplexer Diagnose und komplizierender<br />

G67 Diagnose, oder mit Dialyse oder Alter < 1 Jahr 43<br />

12<br />

Komplexe therapeutische ERCP mit äußerst schweren<br />

H41 Begleiterkrankungen 43<br />

13<br />

Laparotomie und mäßig komplexe Operationen an Gallenblase und<br />

H05 Gallenwegen 40<br />

14<br />

Operationen an Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Ductus<br />

thyreoglossus, außer bei bösartiger Neubildung, ohne zusätzliche<br />

Parathyreoidektomie, äußerst schwere oder schwere<br />

K12 Begleiterkrankungen 40<br />

15<br />

Komplexe Rekonstruktion der Bauchwand, Alter > 0 Jahre, mit<br />

G08 äußerst schweren Begleiterkrankungen 37<br />

16<br />

Beatmung > 95 und < 250 Stunden mit hochkomplexem Eingriff oder<br />

A13 intensivmedizinischer Komplexbehandlung 34<br />

17<br />

Versagen und Abstoßung eines Organtransplantates, mit äußerst<br />

A60 schweren Begleiterkrankungen 34<br />

18 G12 operative Prozeduren an den Verdauungsorganen 32<br />

19<br />

Adhäsiolyse am Peritoneum, Alter > 3 Jahre und ohne äußerst<br />

schwere oder schwere Begleiterkrankungen oder andere<br />

Operationen an Darm oder Enterostoma ohne äußerst schwere<br />

G21 Begleiterkrankungen 32<br />

20<br />

Appendektomie bei Peritonitis mit äußerst schweren oder schweren<br />

Begleiterkrankungen oder kleine Operationen an Dünn und Dickdarm<br />

G07 ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen 31<br />

21<br />

Gastroskopie bei schweren Krankheiten der Verdauungsorgane,<br />

G47 ohne äußerst schwere oder schwere Begleiterkrankungen 31<br />

22 K11 Operationen an Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Ductus 31<br />

174 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

thyreoglossus, außer bei bösartiger Neubildung, mit zusätzlicher<br />

Parathyreoidektomie oder äußerst schweren oder schweren<br />

Begleiterkrankungen<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 C15 Bösartige Neubildung des Ösophagus 103<br />

2 N18 Chronische Niereninsuffizienz 86<br />

3 C20 Bösartige Neubildung des Rektums 80<br />

4 C25 Bösartige Neubildung des Pankreas 65<br />

5 K43 Hernia ventralis 58<br />

6<br />

Sekundäre bösartige Neubildung der Atmungs- und<br />

C78 Verdauungsorgane 54<br />

7 K80 Cholelithiasis 47<br />

8 C16 Bösartige Neubildung des Magens 44<br />

9 K63 Krankheiten des Darmes 44<br />

10 K35 Akute Appendizitis 43<br />

11 K40 Hernia inguinalis 39<br />

12 E04 nichttoxische Struma 38<br />

13 K51 Colitis ulcerosa 37<br />

14<br />

Versagen und Abstoßung von transplantierten Organen und<br />

T86 Geweben 37<br />

15 I71 Aortenaneurysma und -dissektion 37<br />

16 K83 Krankheiten der Gallenwege 36<br />

17 C18 Bösartige Neubildung des Kolons 34<br />

18<br />

Bösartige Neubildung der Leber und der intrahepatischen<br />

C22 Gallengänge 33<br />

19 K56 Paralytischer Ileus und mechanischer Ileus ohne Hernie 32<br />

20 I70 Atherosklerose 31<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 5-541 Laparotomie und Eröffnung des Retroperitoneums 594<br />

2 1-632 Diagnostische Ösophagogastroduodenoskopie 555<br />

3 3-027 Duplexsonographie der Nieren 534<br />

4 5-469 Operationen am Darm 292<br />

5 5-399 Operationen an Blutgefäßen 241<br />

6 1-650 Diagnostische Koloskopie 192<br />

7<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des<br />

8-931 zentralen Venendruckes 165<br />

8 1-654 Diagnostische Rektoskopie 164<br />

9 5-513 Endoskopische Operationen an den Gallengängen 151<br />

10 5-511 Cholezystektomie 146<br />

11 5-572 Zystostomie 141<br />

12<br />

Therapeutische Spülung des Bauchraumes bei liegender Drainage<br />

8-176 und temporärem Bauchdeckenverschluß 140<br />

13 5-455 Partielle Resektion des Dickdarmes 115<br />

14 1-642 Diagnostische retrograde Darstellung der Gallen- und 114<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 175


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

15 5-892<br />

Pankreaswege<br />

Inzision an Haut und Unterhaut 108<br />

16 3-993 Quantitative Bestimmung von Parametern 106<br />

17<br />

Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] und Entfernung von<br />

5-893 erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 105<br />

18 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 101<br />

19 8-137 Einlegen, Wechsel und Entfernung einer Ureterschiene 95<br />

20 8-980 Intensivmedizinische Komplexbehandlung 94<br />

176 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

10. Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Michael J. Raschke<br />

Waldeyerstraße 1<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 56337<br />

E-Mail: Michael.Raschke@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www-klinikum.uni-muenster.de/institute/uhchir/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Das Team aus Unfall-, Handchirurgen und Orthopäden der Klinik und Poliklinik für<br />

Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie kümmert sich an allen Tagen des<br />

Jahres rund um die Uhr um sämtliche Verletzungen und Erkrankungen des<br />

Bewegungs- und Skelettsystems von Kindern und erwachsenen Patienten.<br />

Die Klinik nimmt in der Region eine zentrale Stellung bei der Versorgung von<br />

unfallverletzten Patienten ein. Das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> als Haus der höchsten<br />

Versorgungsstufe (Maximalversorgung) stellt überregional die effektive und qualifizierte<br />

Behandlung von Schwerstverletzten aller Altersgruppen sicher. Die Klinik ist zum<br />

Schwerverletztenverfahren (§ 6- Verfahren) der Berufsgenossenschaften zugelassen.<br />

Die Ärzte der Klinik besetzten darüber hinaus auch das vor Ort stationierte<br />

Notarzteinsatzfahrzeug der Berufsfeuerwehr <strong>Münster</strong> und sind z.T. auch zum<br />

„Leitenden Notarzt“ ausgebildet.<br />

Selbstverständlich werden aber auch sämtliche kleinere Verletzungen und chronische<br />

Erkrankungen rund um die Uhr ernst genommen und nach modernsten Standards<br />

behandelt.<br />

Besondere Schwerpunkte der Klinik sind:<br />

� Polytraumaversorgung<br />

� Behandlung von frischen und veralteten Verletzungen der Hals-, Brust- und<br />

Lendenwirbelsäule<br />

Operationsverfahren<br />

unter Verwendung moderner minimal invasiver<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 177


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

� die arthroskopische Chirurgie sämtlicher Gelenke<br />

� die Sporttraumatologie (Knie- Schulter – Sprunggelenk – Sehnenverletzungen)<br />

� die Endoprothetik (auch minimal-invasiv)<br />

� Replantationen<br />

� Gesamtes Spektrum der Handchirurgie (kindliche Fehlbildungen –<br />

�<br />

Fehlstellungen – degenerative Erkrankungen)<br />

Behandlung von Komplikationen wie Frakturheilungsstörungen – Fehlstellungen<br />

und Infektionen<br />

� Kindertraumatologie<br />

� Fußchirurgie (Frakturen und degenerative Veränderungen z.B. Hallux valgus)<br />

Als universitäre Einrichtung ist es für uns selbstverständlich, dass u.a. in einem<br />

leistungsfähigen unfallchirurgischen Forschungslabor grundlagenwissenschaftliche<br />

Erkenntnisse gewonnen werden und diese dann so schnell wie möglich zum Wohle<br />

des Patienten umgesetzt werden.<br />

Die Ausbildung von Medizinstudenten, Ärzten, Krankenpflegekräften und<br />

Physiotherapeuten hat einen hohen Stellenwert, nicht nur bei Fort- und<br />

Weiterbildungsveranstaltungen sondern auch in der täglichen Praxis. So sind auch die<br />

jüngeren Mitarbeiter fester Bestandteil des Teams und an der Betreuung unserer<br />

Patienten von Anfang an beteiligt.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Neben der Notfallversorgung von Verletzungen und der Behandlung von chronischen<br />

Unfallfolgen werden sämtliche anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates in der<br />

Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie behandelt. Um eine<br />

besonders hohe Behandlungsqualität zu gewährleisten, wurden Spezialsprechstunden<br />

eingerichtet, bei denen besonders qualifizierte und spezialisierte Ärzte sich um die<br />

Patientenversorgung kümmern.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Als Klinik der Spitzenversorgung werden vorwiegend alle frischen Verletzungen aber<br />

auch alle chronischen Erkrankungen des muskulo - skelettalen Systems behandelt.<br />

Wegen der hohen Fachkompetenz werden uns täglich schwierige Fälle aus anderen<br />

178 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

Krankenhäusern aus dem großen Einzugsgebiet vorgestellt oder zur Weiterbehandlung<br />

zuverlegt.<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

� Teilnahme am Rettungsdienst und Notarztwesen der Berufsfeuerwehr <strong>Münster</strong><br />

� Ambulante Operationen auf Facharztniveau<br />

� Qualitätssicherung durch tägliche Indikationskonferenzen durch den<br />

�<br />

Klinikdirektor oder seine Vertreter<br />

Wöchentliche Fortbildungsveranstaltung gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik<br />

für Orthopädie (von der Ärztekammer zertifiziert)<br />

� Leitung der monatlichen interdisziplinären Polytraumakonferenz (von der<br />

Ärztekammer zertifiziert)<br />

� Monatliche Morbiditätskonferenz gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für<br />

Orthopädie (von der Ärztekammer zertifiziert)<br />

� Ausrichtung eines Unfallchirurgischen Kolloquiums zur Erlangung des neuen<br />

Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

� Regelmäßige Doktoranden- und wissenschaftliche Kolloquien<br />

� Regelmäßige Sportmedizinische Fortbildungsveranstaltungen (von der<br />

�<br />

Ärztekammer zertifiziert)<br />

Leitung und Teilnahme an verschiedenen nationalen und internationalen<br />

Studien zur Verbesserung und Beschleunigung der Frakturheilung<br />

� Leitung der Arbeitsgemeinschaft „Alterstraumatologie“ der Deutschen<br />

Gesellschaft für Unfallchirurgie<br />

� Evaluation von Implantat - Prototypen zur Verbesserung der<br />

Osteosynthesetechniken<br />

Forschung<br />

Die Forschung der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und<br />

Wiederherstellungschirurgie beschäftigt sich mit Heilungsvorgängen des Stütz und<br />

Bewegungsapparates. Für deren Erforschung wurde ein mit modernsten Geräten<br />

ausgestattetes Forschungslabor komplett neu installiert. Hier stehen der Klinik ein<br />

histologisches und ein molekularbiologisches Labor sowie eine Zellkultur und eine<br />

biomechanische Abteilung zur Verfügung<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 179


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

Histologielabor:<br />

In der Histologie werden Paraffin- und Kunstharzeinbettungen (Hartschnitte) von<br />

Geweben des Stütz und Bindegewebsapparates durchgeführt. Neben histologischen<br />

Färbungen (HE, van Gieson, Masson Goldner, Elastika Azan, Toluidinblau, Alcianblau<br />

Sudanschwarz) werden auch immunhistologische und Immunfluoreszenz Färbungen<br />

durchgeführt. Für die histomorphometrische Auswertung steht ein Mikroskop mit<br />

Fluoreszenz-Einheit, und eine umfassende automatische Bildanalyse (Chromaphor<br />

Image Pro Plus) zur Verfügung.<br />

Molekularbiologisches Labor:<br />

Die Analyse der Genexpression von verschiedenen Zellen und Geweben unter<br />

unterschiedlichen Bedingungen erfolgt in unserem molekularbiologischen Labor mit<br />

Standardausstattung für RNA/DNA Analyse. Verschiedene Methoden wie PCR, RT-<br />

PCR, Gen-Arrays, Expressionsanalysen, Westernblot, ELISA, oder<br />

Agarosegelelektrophorese kommen dabei zur Anwendung.<br />

Biomechanik:<br />

Herzstück des biomechanischen Labors stellt eine servohydraulische<br />

Materialprüfmaschine (Instron 3520) dar. Daneben stehen dem Forschungslabor mit<br />

den spindelbetriebenen Materialprüfmaschinen (Zwick/Roell Z005) und (Lloyd LR5K<br />

Plus) zwei weitere Testgeräte (Materialprüfmaschinen) für axiale und torsionale<br />

Belastung zur Verfügung. Hier werden Versagenskräfte, Steifigkeiten sowie<br />

Implantatlockerungen unter dosiertem Krafteinfluss bestimmt.<br />

Ein KUKA - Robotersystem kann für kinematische Untersuchungen insbesondere der<br />

Gelenke und der Wirbelsäule genutzt werden<br />

In Kooperation mit der feinmechanischen Werkstatt werden Halterungen für spezielle<br />

Anwendungen gefertigt. (z.B. Kryoklemmen für die Stabilitätsprüfungen von Sehnen<br />

und Sehnennähten).<br />

Zellkultur<br />

Die Untersuchung der Heilungsvorgänge auf zellulärer Ebene erfolgt hier an isolierten<br />

primären Zellen verschiedener Gewebe. Die Analyse erfolgt bezüglich der Proliferation<br />

(MTT, BrdU), Migration (trans Well) und Differenzierung (Kalzifizierungsassay,<br />

Kapillarbildungsassay, Genexpressionsanalysen. Für die Untersuchungen steht ein<br />

Zellkulturlabor mit Standardausstattung wie Sicherheitswerkbank Klasse 2, inverses<br />

Fotomikroskop und CO 2 -Brutschrank zur Verfügung.<br />

180 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

In der unfallchirurgischen Forschung werden mit Hilfe seines breiten Methodenspektrums<br />

folgende Schwerpunkte bearbeitet:<br />

� Angiogenese<br />

� Wachstumsfaktoren/spezielle Peptide<br />

� Osteoporose<br />

� Infektionen<br />

� Sporttraumatologie<br />

� Implantattestung<br />

� Nahttechniken<br />

� Arthrose<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Als Universitätsklinik wird der Ausbildung von Medizinstudenten und Ärzten ein sehr<br />

großer Stellenwert beigemessen. Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen sind<br />

selbstverständlich, die Medizinstudenten sind z.B. als Famulanten oder Studenten im<br />

Praktischen Jahr voll im Klinikbetrieb integriert. In den Semestern findet eine Vielzahl<br />

von Veranstaltungen statt. Nähere Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem<br />

Vorlesungsverzeichnis.<br />

Regelmäßig nimmt die Klinik Wissenschaftler aus anderen Ländern zur Hospitation im<br />

Rahmen eines Austauschprogrammes auf, welches von der internationalen Arbeitsgemeinschaft<br />

für Osteosynthesefragen (AO) finanziert wird, auf.<br />

Außerdem sind die Ärzte der Abteilung in den angeschlossenen Fachschulen an der<br />

Aus- und Weiterbildung von Krankenpflegekräften und Physiotherapeuten beteiligt.<br />

Junge Ärzte werden schrittweise an die klinische Tätigkeit herangeführt und z.T. in<br />

einer Rotation mit Nachbarabteilungen (z.B. Orthopädie, Allgemeine Chirurgie)<br />

vielseitig ausgebildet. Durch eine regelmäßige interdisziplinäre Polytrauma- und<br />

Komplikationskonferenz werden die Kenntnisse auf diesem Gebiet vertieft.<br />

Der Direktor der Klinik Herr Professor Dr. med. Michael Raschke verfügt z. Zt. über<br />

folgende Weiterbildungsbefugnisse:<br />

� Gebietsbezeichnung Chirurgie: 60 Monate (gemeinsame Befugnis mit der Klinik<br />

für Allgemein- und Visceralchirurgie – Dir.: Univ. – Prof. Dr. Norbert Senninger)<br />

� Gebietsbezeichnung Unfallchirurgie und Orthopädie<br />

� Schwerpunktbezeichnung Unfallchirurgie: 36 Monate<br />

� Zusatzbezeichnung Handchirurgie: 36 Monate<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 181


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

Wichtige wissenschaftliche Kooperationspartner innerhalb der Fakultät:<br />

Klinik und Poliklinik für Allgemeinchirurgie<br />

� Interdisziplinäre Polytraumaversorgung<br />

� Gemeinsame Nutzung der Chirurgischen Intensivstation<br />

� Gemeinsame Ausbildung zum Facharzt<br />

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

� Interdisziplinäre Polytraumaversorgung<br />

� Klinische Intensivmedizin<br />

� Schmerztherapie<br />

� Ambulante Operationen<br />

Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

� Interdisziplinäre Polytraumaversorgung<br />

Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />

� wöchentliche gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen<br />

� gemeinsame Komplikationskonferenz<br />

� gemeinsame Planung und Durchführung von Kongressen<br />

� Forschungsprojekte im Bereich Wirbelsäule und Ganganalyse<br />

� enge klinische Kooperation bei Problempatienten<br />

� Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />

� Labor für Experimentelle Biomechanik<br />

� Institut für Klinische Radiologie<br />

� Akademie für Manuelle Medizin<br />

� Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />

� Osteoporosescreening und -therapie<br />

Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung der Universität <strong>Münster</strong><br />

(IZKF)<br />

� Institut für Medizinische Mikrobiologie (Univ. – Prof. Dr. G. Peters)<br />

� Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin (Univ. – Prof. Dr. O. Schober)<br />

� Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie (Univ. – Prof. Dr. P.<br />

Bruckner)<br />

Wichtige wissenschaftliche Kooperationspartner außerhalb der Fakultät:<br />

� Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie (AGA)<br />

182 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Service<br />

Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

� Sportärztebund Westfalen Lippe<br />

� Forschungsinstitut der AO (Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen –<br />

Davos)<br />

� Muskuloskeletales Zentrum der Charité (Humboldt – Universität zu Berlin)<br />

� Orthopädische Gemeinschaftspraxis Straubing<br />

� Klinik für Orthopädie der Universität Magdeburg<br />

� Anatomisches Institut und Chirurgische Klinik der CAU – Kiel<br />

� Firma Clinical Voice (Synthes)<br />

� Firma Karl Storz<br />

� Firma Stryker<br />

� Firma Novo – Nordisk (Dänemark)<br />

� Health Care GmbH Lohmann & Birkner – Berlin<br />

� Leitung der Arbeitsgemeinschaft „Alterstraumatologie“ der Deutschen<br />

Gesellschaft für Unfallchirurgie<br />

� Kooperation mit der Krankenkassen der VdAK (Verband der Allgemeinen<br />

Krankenkassen)<br />

� Sozialdienst<br />

� Kiosk mit Cafeteria<br />

� Regelmäßige Arzt-Patienten-Seminare<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

� Krankengymnastik<br />

� Akuter und chronischer Schmerzdienst mit Schmerzambulanz und<br />

Tagesklinik (Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative<br />

Intensivmedizin)<br />

� Mehrzeilen-CT und Kernspintomographie 24 Stunden<br />

(Institut für Klinische Radiologie)<br />

• CT – gestützte Operationstechniken (in Kooperation mit dem Institut für<br />

Klinische Radiologie)<br />

� Notfalllabor ( 24 Stunden)<br />

� Blutbank (24 Stunden)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 183


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

� Ambulantes Operieren<br />

� Ultraschall des Bewegungsapparat<br />

� Operationsabteilung<br />

� Drei allgemeine und private Pflegestationen<br />

� Intensivstation<br />

� Interdisziplinäre Überwachungsstation<br />

� Poliklinik mit Schockraum und Notfalleingriffsmöglichkeit (24 Stunden)<br />

Apparative Ausstattung<br />

� Ultraschall<br />

� intraoperative Röntgendiagnostik<br />

� computerunterstützte Arthroskopieeinrichtung<br />

� Mikrochirurgie<br />

� Computertomographie<br />

� Kernspintomographie<br />

� Navigation<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Für die z.T. längerfristige ambulante Betreuung unserer Patienten wurden<br />

Spezialsprech-stunden eingerichtet, in denen die Patienten mit ihren Problemen von<br />

besonders kompetenten Experten behandelt und beraten werden (Terminvereinbarung<br />

unter Tel.: 02 51 / 83 56 313):<br />

Spezialsprechstunden<br />

� Privatsprechstunde<br />

� BG- Sprechstunde (Arbeitsunfälle)<br />

� Handsprechstunde<br />

� Sportverletzungen / Arthroskopie<br />

� Alterstraumatolgie / Endoprothetik<br />

� Wirbelsäule / Becken / Problemfrakturen<br />

� Kindertraumatologie / Fußchirurgie<br />

184 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

Arbeitsunfälle (BG)<br />

Für jeden Notfall stehen wir natürlich rund um die Uhr zur Verfügung, was wir durch die<br />

regelmäßige Annahme Schwerstverletzter über das Notarztsystem einschließlich des<br />

Rettungstransporthubschraubers täglich unter Beweis stellen. Zur Nachbehandlung<br />

von Arbeitsunfällen haben wir eine Spezialsprechstunde eingerichtet, um die<br />

Rehabilitation und Wiedereingliederung in den Beruf eventuell auch mit Hilfe eines<br />

Berufshelfers zu organisieren. Unsere Gutachtenstelle ist vormittags unter 83 56363<br />

erreichbar.<br />

Oberärzte: Dr. med. A. Rübberdt und Dr. med. U. Frerichmann<br />

(Mo./Mi./Fr. 8.00-11.00 Uhr)<br />

Kindertraumatologie und Fußchirurgie<br />

Kinder sind nicht kleine Erwachsene, Knochenbrüche heilen in der Regel schneller,<br />

oftmals ohne Operation. Es können jedoch alters- und verletzungsabhängig<br />

kinderspezifische Risiken wie Fehlwachstum oder Funktionseinschränkungen<br />

auftreten, über die wir Sie informieren müssen. Wenn ein Eingriff unvermeidlich<br />

erscheint, haben wir ein dem wachsenden Skelett angepasstes minimal invasives<br />

Vorgehen etabliert, mit dem auch schwierige Frakturen sicher zur Ausheilung gebracht<br />

werden können.<br />

Zweiter Schwerpunkt dieser Sprechstunde bildet die Behandlung von unfallbedingten<br />

und degenerativen Veränderungen des Fußes. Um eine schmerzgelinderte Funktion<br />

wiederherzustellen bieten wir eine große Zahl operativer und konservativer<br />

Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der Klinik für allgemeine Orthopädie (Univ.-Prof.<br />

Dr. Winkelmann) und der technischen Orthopädie (Univ.-Prof. Dr. Wetz) an.<br />

Frau OÄ Dr. med. S. Ochman - (Fr. 8.00-12.00 Uhr).<br />

Handchirurgie, Mikrochirurgie<br />

Die Handchirurgie hat am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> eine lange Tradition. <strong>Münster</strong><br />

gehörte zu den ersten Universitätskliniken mit einer speziellen Handchirurgie.<br />

Das Spektrum der Handchirurgie umfasst:<br />

� Alle Verletzungen (Haut, Weichteilen, Strecksehnen, Beugesehnen,<br />

�<br />

Gefäßen, Nerven, Bändern, Gelenken und Knochen)<br />

Replantationen<br />

� die gesamte Wiederherstellungschirurgie der Hand<br />

� Fehlbildungen, einschließlich Epidermiolysis bullosa<br />

� Dupuytren-Kontrakturen<br />

� Nervenkompressionssyndrome<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 185


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

� Tumore der Hand<br />

� Sehnenscheidenengen<br />

� Verbrennungen und Infektionen<br />

Sind unsere jüngsten Patienten manchmal nur wenige Tage alt, gibt es nach oben<br />

keine Grenzen, da wir in allen Altersgruppen individuell nach lokalen Problemen<br />

fahnden und effektiv gezielt Schmerzen lindern oder Funktion verbessern können.<br />

Oberarzt Dr. med. M. Langer und Frau OÄ Dr. med. S. Ochman<br />

(Dienstag 8.00-12.00 Uhr).<br />

Sportverletzungen und Arthroskopie<br />

Ein Großteil der sportmedizinischen Operationen an Gelenken ist heutzutage mit<br />

minimal invasiven Verfahren möglich (Arthroskopie). Daher sind die arthroskopischen<br />

Behandlungstechniken an Kniegelenk, Schulter, Handgelenk, Sprunggelenk und<br />

Ellenbogen ein besonderer Schwerpunkt. An erster Stelle stehen<br />

Bandersatzoperationen am Kniegelenk, bei denen ein gerissenes vorderes- oder<br />

hinteres Kreuzband durch eine körpereigene Sehne ersetzt wird. Aber auch am<br />

Schultergelenk kommen nach einer Verrenkung (Luxation), einem Sehnenriss, oder<br />

einer Enge des Schulterdaches (Impingementsyndrom) arthroskopische Verfahren zum<br />

Einsatz.<br />

Die Knorpelzelltransplantation, die Knorpel-Knochentransplantation oder Korrekturen<br />

der Beinachsen zum Ersatz oder Erhalt von Knorpel sind jedoch auch heute nur als<br />

offene Operation möglich. Die operative Korrektur der Beinachse erlebt Dank moderner<br />

Verfahren zur Stabilisierung des Knochens eine Renaissance. Bei einseitigem<br />

Kniegelenksverschleiß (Arthrose) kann die Implantation eines Kunstgelenkes<br />

(Endoprothese) durch eine Umstellungsosteotomie um etliche Jahre verzögert werden.<br />

Viele Stabilisationsverfahren ermöglichen eine Nachbehandlung ohne die Verwendung<br />

von Gipsruhigstellungen.<br />

Unser Ziel ist stets eine möglichst frühe Rückkehr zur sportlichen und beruflichen<br />

Aktivität und die Wiedererlangung der vollen sportlichen Leistungsfähigkeit.<br />

Oberarzt Priv.-Doz. Dr. med. W. Petersen (Mi. 8.00-12.00 Uhr)<br />

Alterstraumatologie und Endoprothetik<br />

Aufgrund der besonderen biologischen Voraussetzungen kommt es bei älteren<br />

Menschen zu typischen Verletzungen und Knochenbruchformen (z.B.<br />

Schenkelhalsfraktur). Da es gerade für diese Patienten besonders wichtig ist, schnell<br />

wieder das alte Aktivitätsniveau zu erreichen und eine drohende Pflegebedürftigkeit zu<br />

186 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

vermeiden, werden besondere Operationsverfahren und modernste Implantate<br />

eingesetzt. Nur so ist es z.B. auch bei Patienten mit einer schweren Osteoporose<br />

möglich, dass schon einem Tag noch der operativen Behandlung einer<br />

Schenkelhalsfraktur, wieder die ersten Schritte unter Vollbelastung des betroffenen<br />

Beines gemacht werden können. Durch die intensive Nachsorge in unserer<br />

Sprechstunde kann der Aufenthalt im Krankenhaus verkürzt und die<br />

Wiedereingliederung in das häusliche Umfeld beschleunigt werden.<br />

Eine zunehmende Zahl von – nicht nur alten - Menschen leidet unter Gelenkverschleiß<br />

oder –zerstörung degenerativ oder nach Unfällen. Viele von ihnen benötigen Hilfe, in<br />

dem das betroffene Gelenk durch ein künstliches Gelenk - Endoprothese - ersetzt wird.<br />

Durch diese Maßnahmen gelingt es in aller Regel Schmerzen zu nehmen und eine<br />

gute Mobilität wiederzugewinnen. Wir bieten in unserer Klinik nahezu alle Verfahren<br />

zum Gelenkersatz von Voll- oder Teil-Endoprothesen, d.h. auch minimal-invasive<br />

Verfahren an:<br />

� Schultergelenk<br />

� Ellenbogengelenk und Speichenköpfchen<br />

� Handgelenk<br />

� Daumensattel- und Fingergelenke<br />

� Hüftgelenk<br />

� Kniegelenk<br />

� Sprunggelenk<br />

Oberarzt Priv.-Doz. Dr. med. M. Schult (Mo. 8.00-12.00 Uhr)<br />

Wirbelsäule, Becken und Problemfrakturen<br />

Wirbelsäulen- und Beckenverletzungen treten oft im Rahmen von<br />

Hochrasanzverletzungen auf und können teils sehr schwere Dauerfolgen hinterlassen.<br />

Moderne Operationsverfahren teils mit Ersatz von Wirbelkörpern tragen hierbei zu<br />

einer deutlichen Verbesserung bei. Solche Verletzungen erfordern ein differenziertes<br />

Vorgehen mit viel Erfahrung. Gleiches gilt für Behandlung von Komplikationen aus<br />

Problemfrakturen, die in eine chronische Knochenentzündung (sog. Osteitis) oder in<br />

Fehlverheilung (z.B. Pseudarthrosen) münden können. Zur Lösung des Problems ist<br />

oft die Kompetenz des ganzen Teams beansprucht. Die Verschiebung und<br />

Verlängerung von Knochen über Nägel und Fixateure spielen hierbei eine wesentliche<br />

Rolle.<br />

Ltd. Oberarzt Priv.-Doz. Dr. R. H. Meffert (Do. 8.00-12.00 Uhr)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 187


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

Zulassung zum D-Arztverfahren der Berufsgenossenschaft<br />

Die Abteilung ist voll zum D-Arztverfahren und zum Schwerverletztenverfahren (§ 6)<br />

der Berufsgenossenschaften zugelassen.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Die Klinik ist an den qualitätssichernden Maßnahmen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

beteiligt. Durch den Qualitätssicherungsbeauftragen wird die Umsetzung von<br />

Standards überwacht und durchgesetzt. Die regelmäßige Nachuntersuchung und<br />

Befragung unserer Patienten ist ein Bestandteil unserer wissenschaftlichen Tätigkeit,<br />

die Ergebnisse werden nach ihrer statistischen Auswertung regelmäßig veröffentlicht.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Unfall-, Hand- und<br />

Wiederherstellungs-<br />

chirurgie<br />

Stationäre Patienten 2.527<br />

Durchschnittl. Verweildauer 6,649<br />

Ambulante Patienten 7.062<br />

Ambulante Behandlungen 11.963<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Frakturversorgung/Knochenchirurgie 541 10,4<br />

2 Handchirurgie 533 3,4<br />

3 Andere operative Eingriffe 284 7,1<br />

4 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 255 3,5<br />

5 Arthroskopische Eingriffe 248 3,5<br />

188 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

6 Metallentfernungen 138 4,2<br />

7 Polytraumata 78 29,3<br />

8 Wirbelsäulen-Eingriffe 71 14,4<br />

9 Endoprothetik 57 23,3<br />

10 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 57 6,0<br />

11 Nicht operative Wirbelsäulenbehandlung 40 3,5<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1 I32 Komplexe Operationen an Handgelenk und Hand 319<br />

2<br />

Lokale Exzision und Entfernung von Osteosynthesematerial an<br />

Hüftgelenk und Femur oder komplexe Operationen an<br />

I21 Ellenbogengelenk und Unterarm 126<br />

3<br />

Komplexe Operationen an Humerus, Tibia, Fibula und Sprunggelenk<br />

mit Mehrfacheingriff oder komplexer Prozedur oder komplexer<br />

I13 Diagnose 109<br />

4<br />

Andere Operationen an Hüftgelenk und Femur mit Mehrfacheingriff,<br />

mit komplexer Prozedur oder Diagnose und mit äußerst schweren<br />

I08 Begleiterkrankungen 106<br />

5<br />

Operationen an peripheren Nerven, Hirnnerven und anderen Teilen<br />

des Nervensystems ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen oder<br />

Operationen bei zerebraler Lähmung, Muskeldystrophie oder<br />

Neuropathie ohne äußerst schwere oder schwere<br />

B17 Begleiterkrankungen, Alter > 18 Jahre 101<br />

6<br />

Lokale Exzision und Entfernung von Osteosynthesematerial außer an<br />

Hüftgelenk und Femur mit komplexer Entfernung von<br />

I23 Osteosynthesematerial 101<br />

7<br />

Wenig komplexe Operationen an Kniegelenk, Ellenbogengelenk und<br />

I18 Unterarm, Alter < 16 Jahre 95<br />

8<br />

Operationen bei anderen Verletzungen mit äußerst schweren<br />

X06 Begleiterkrankungen 71<br />

9 I30 Komplexe Operationen am Kniegelenk 64<br />

10 I26 Operationen an Handgelenk und Hand 62<br />

11<br />

Operationen am Weichteilgewebe mit äußerst schweren<br />

I27 Begleiterkrankungen 57<br />

12 I16 Operationen am Schultergelenk 56<br />

13<br />

Mäßig komplexe Operationen an Humerus, Tibia, Fibula und<br />

I57 Sprunggelenk mit Mehrfacheingriff 54<br />

14 B80 Kopfverletzungen 53<br />

15<br />

Nicht operativ behandelte Erkrankungen und Verletzungen im<br />

Wirbelsäulenbereich, Alter > 55 Jahre oder mit äußerst schweren<br />

I68 oder schweren Begleiterkrankungen, mit komplexer Diagnose 48<br />

16<br />

Operationen am Fuß mit mehreren komplexen Eingriffen oder<br />

I20 hochkomplexem Eingriff 46<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 189


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

17<br />

Verletzung der Haut, Unterhaut und Mamma, Alter > 70 Jahre oder<br />

J65 schwere Begleiterkrankungen 42<br />

18 I31 Mehrere komplexe Operationen an Ellenbogengelenk und Unterarm 40<br />

19 X60 Verletzungen und allergische Reaktionen 30<br />

20 I09 Wirbelkörperfusion mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 28<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Fraktur des Unterschenkels, einschließlich des oberen<br />

S82 Sprunggelenkes 163<br />

2 S52 Fraktur des Unterarmes 148<br />

3 S72 Fraktur des Femurs 104<br />

4 M84 Veränderungen der Knochenkontinuität 95<br />

5 S42 Fraktur im Bereich der Schulter und des Oberarmes 90<br />

6 S32 Fraktur der Lendenwirbelsäule und des Beckens 85<br />

7 S06 Intrakranielle Verletzung 80<br />

8 S62 Fraktur im Bereich des Handgelenkes und der Hand 77<br />

9 M72 Fibromatosen 67<br />

10 M23 Binnenschädigung des Kniegelenkes [internal derangement] 66<br />

11 S22 Fraktur der Rippe(n), des Sternums und der Brustwirbelsäule 58<br />

12<br />

Luxation, Verstauchung und Zerrung des Kniegelenkes und von<br />

S83 Bändern des Kniegelenkes 58<br />

13 G56 Mononeuropathien der oberen Extremität 57<br />

14 S64 Verletzung von Nerven in Höhe des Handgelenkes und der Hand 47<br />

15 M19 Arthrose 45<br />

16<br />

Verletzung von Muskeln und Sehnen in Höhe des Handgelenkes<br />

S66 und der Hand 44<br />

17 M17 Gonarthrose [Arthrose des Kniegelenkes] 35<br />

18<br />

Luxation, Verstauchung und Zerrung von Gelenken und Bändern in<br />

S63 Höhe des Handgelenkes und der Hand 35<br />

19 S68 Traumatische Amputation an Handgelenk und Hand 35<br />

20 M18 Rhizarthrose [Arthrose des Daumensattelgelenkes] 34<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] und Entfernung von<br />

5-893 erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 672<br />

2 5-787 Entfernung von Osteosynthesematerial 431<br />

3<br />

Geschlossene Reposition einer Fraktur oder Epiphysenlösung mit<br />

5-790 Osteosynthese 403<br />

4 5-984 Mikrochirurgische Technik 334<br />

5 5-892 Inzision an Haut und Unterhaut 316<br />

6<br />

Offene Reposition einer Mehrfragment-Fraktur im Gelenkbereich<br />

5-794 eines langen Röhrenknochens mit Osteosynthese 294<br />

7 5-840 Operationen an Sehnen der Hand 293<br />

8 5-811 Arthroskopische Operation an der Synovialis 224<br />

9<br />

Arthroskopische Operation am Gelenkknorpel und an den<br />

5-812 Menisken 216<br />

190 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

10 5-810 Arthroskopische Gelenkrevision 210<br />

11<br />

Einfache Wiederherstellung der Oberflächenkontinuität an Haut<br />

5-900 und Unterhaut 207<br />

12 5-916 Temporäre Weichteildeckung 197<br />

13 5-800 Offen chirurgische Revision eines Gelenkes 156<br />

14 5-841 Operationen an Bändern der Hand 142<br />

15 5-782 Exzision und Resektion von erkranktem Knochengewebe 141<br />

16 5-780 Inzision am Knochen, septisch und aseptisch 139<br />

17<br />

Offene Reposition einer einfachen Fraktur im Gelenkbereich eines<br />

5-793 langen Röhrenknochens 135<br />

18 5-056 Neurolyse und Dekompression eines Nerven 128<br />

19 5-784 Knochentransplantation und -transposition 118<br />

20 5-783 Entnahme eines Knochentransplantates 103<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 191


Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

11. Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hansdetlef Wassmann<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47472<br />

E-Mail: neuroch@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.neurochirurgie-zns.info<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie befasst sich mit der operativen Behandlung<br />

von Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Es handelt sich<br />

hierbei um Verletzungen, Tumoren und Missbildungen von Schädel, Gehirn,<br />

Rückenmark und Nerven, ferner um Blutungen, Gefäßfehlbildungen,<br />

Nervenwurzelkompressionssyndrome durch Bandscheibenvorfälle oder Einengungen<br />

des Rückenmarkskanals (Hals- oder Lendenwirbelsäule), aber auch um funktionelle<br />

Störungen wie Schmerz, Epilepsie und Bewegungsstörungen. Die Neurochirurgie am<br />

UKM versteht sich als klinische Wissenschaft, die Behandlungsmodalitäten und -<br />

ergebnisse in kontrollierten nationalen und internationalen Studien erfasst. In der<br />

Lehre werden Erkrankungen, die akute irreversible Schäden des Nervensystems<br />

verursachen können, als Grundlage für jeden klinisch tätigen Arzt in einer<br />

Blockvorlesung und in Praktika dargestellt. Die Klinik für Neurochirurgie beteiligt sich<br />

an den problembasierten Unterrichtsveranstaltungen des medizinischen Curriculums<br />

(PoL-Kurse, z.B. Tumor, Gefäßerkrankungen). In der Forschung bestreitet die Klinik<br />

diverse z.T. drittmittelgeförderte Projekte; u.a. wird im Bereich der Zerebroprotektion<br />

(Schutz des Hirns vor Schlaganfallfolgen), der Anwendung mikroelektronischer<br />

Implantate in der funktionellen Neurochirurgie, der Epilepsieforschung, der hyperbaren<br />

Oxigenierung (HBO) und der Neurotraumatologie gearbeitet.<br />

192 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

Schwerpunkte für Diagnostik und Behandlung:<br />

� Hirngefäßerkrankungen, Karotisstenose, Hirngefäßmissbildungen mit<br />

Hirnblutungen (Beteiligung an klinischen Studien)<br />

� Hirntumoren (klinische Studien), Hypophysentumoren,<br />

� Erkrankungen der Wirbelsäule (klinische Studien),<br />

Nervenwurzelkompressionssyndrome,<br />

� Funktionelle Neurochirurgie (Parkinson, Dystonie; klinische Studien)<br />

� Neurotraumatologie (klinische Studien),<br />

� Pädiatrische Neurochirurgie,<br />

� Interdisziplinäre Therapie der Spina-bifida-Erkrankung,<br />

� Schmerzbehandlung,<br />

� Schädigungen peripherer Nerven<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Es sind Spezialsprechstunden eingerichtet für:<br />

� Erkrankungen der Hals- und Hirnschlagadern,<br />

� Hypophysenerkrankungen,<br />

� Hirntumoren,<br />

� therapieresistente Schmerzzustände,<br />

� Wirbelsäulenneurochirurgie,<br />

� Pädiatrische Neurochirurgie (Hydrozephalus-Ambulanz, Behandlung vorzeitig<br />

verschlossener Schädelnähte oder von Schädeldeformitäten, Spina-bifida-<br />

Ambulanz),<br />

� periphere Nervenläsionen einschl. Plexus-brachialis-Läsionen,<br />

� funktionelle Neurochirurgie (Parkinson, Dystonie).<br />

Forschung<br />

� Erforschung zerebroprotektiver Substanzen und Verfahren an einem<br />

�<br />

interdisziplinären Laborarbeitsplatz am Hypoxiemodell (in Kooperation mit dem<br />

Institut für Neurophysiologie).<br />

Schädel-Hirn-Trauma beim Schaf mit multimodalem Monitoring (in Kooperation<br />

mit der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin).<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 193


Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

� Klinisch orientierte Forschung zur Neurotraumatologie: Intrakranielle Druck- und<br />

Compliance-Messungen am Phantomkopf (in Kooperation mit der Klinik und<br />

Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie).<br />

� „Image-Fusion" von funktionellen Daten aus der Magnetenzephalographie und<br />

funktionellen Magnetresonanztomographie für die Operationsplanung am<br />

Computer.<br />

� Erforschung des Zusammenhangs zwischen endothelständigen Entzündungsmediatoren<br />

und Gefäßspasmen bei Subarachnoidalblutungen.<br />

� Experimentelles Labor für Hyperbare Medizin zur Erforschung des Effektes und<br />

der Dosierung der hyperbaren Oxigenierung bei Läsionen des zentralen<br />

Nervensystems mit Sauerstoffmangelzuständen.<br />

� Untersuchungen zur pränatalen, intrauterinen Behandlung von dysrhaphischen<br />

Fehlbildungen.<br />

� Beteiligung an der Task Force des Robert-Koch-Instituts Berlin zur Minimierung<br />

des Risikos einer iatrogenen Übertragung der Creutzfeld-Jacob-Erkrankung.<br />

� Weiteres: Neurobionik - Simulation einer Stand-Gang-Prothese, Neuroprothetik<br />

im Bereich des Sehsystems (Projekt „Solaris"), Untersuchungen zur<br />

Schädigung von Nervengewebe bei chronischer Stimulation, Makro- und<br />

Mikroanatomie des Conus medullaris beim Menschen, dualselektive<br />

Scannerelectrode, bidirektionales Blasenimplantat - Hardwareentwicklung<br />

(Projekt „Alpha"),<br />

Einbindung der Klinik in überregionale klinische Studien (aktuell und<br />

abgeschlossen):<br />

� Nationale randomisierte prospektive Studie zur Behandlung von solitären<br />

Hirnmetastasen (NOA-6, erste Einschlüsse 2006)<br />

� Internationale offene randomisierte Phase II-Studie zum Effekt von Imatinib und<br />

Hydroxiharnstoff bei fortschreitendem Glioblastom (PDGF-Rezeptor-Inhibition;<br />

erste Einschlüsse 2006)<br />

� Internationale offene Phase IIb-Studie zum Effekt einer intratumoralen<br />

Anwendung von Antisense-Oligonukleotiden bei malignen Gliomen<br />

(komplementär zur mRNA des TGF-β2, „Antisense“-Studie; geschlossen,<br />

Auswertung läuft)<br />

� Internationale randomisierte Multicenter-Doppelblindstudie zur Hypothermie bei<br />

der Aneurysmachirurgie (IHAST - „Intraoperative Hypothermia for Aneurysm<br />

Surgery Trial“)<br />

� Prospektive offene Studie beim Polytrauma mit SHT (Dexanabinol)<br />

194 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

� Internationale Multicenter-Studie zur Beurteilung der operativen/konservativen<br />

Therapie von intrazerebralen spontanen Blutungen (STICH, STICH II)<br />

� Weiteres: Neurochirurgische Zugangsplanung in der Orbitachirurgie für<br />

Ersatzimplantationen im Bereich des Sehnerven, Studie zur<br />

Rückenmarkstimulation, Studie zur elektrischen Deafferenzierung bei<br />

Temporallappenepilepsie, klinische und angiographische Studie zur Erholung<br />

nach Versorgung eines hirnarteriellen Aneurysmas.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

� 4.7.2005 Akkreditierung der Klinik als Ausbildungszentrum bei der<br />

Europäischen Vereinigung neurochirurgischer Fachgesellschaften (EANS). Die<br />

neurochirurgische Ausbildung (volle Weiterbildungsbefugnis) erfolgt nach den<br />

Vorschlägen der EANS in einem 6-jährigen Zyklus.<br />

� Weiterbildungsbefugnis „Neurochirurgische Intensivmedizin“<br />

� Herausgabe eines Handbuchs zur Facharztausbildung in der Neurochirurgie<br />

(Moskopp, Wassmann; Schattauer 2004).<br />

� Organisation der Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin als<br />

Schnittstelle zwischen vorklinisch-theoretischer, klinischer und<br />

niedergelassener Neuromedizin. Das jeweils aktuelle Programm dieser<br />

Weiterbildungsreihe ist auf der Internet-Seite der Klinik (www.neurochirurgieukm.de)<br />

abzurufen.<br />

� Interdisziplinärer mikroneurochirurgisch – neuroanatomisch – neuropathologischer<br />

Kurs<br />

� Mitorganisation des Kurses zum Erwerb der Zusatzbezeichnung „Spezielle<br />

Schmerztherapie“. Lehrbuch zur Therapie chronischer Schmerzzustände.<br />

� Beteiligung der Neurochirurgie an den problemorientierten<br />

Unterrichtsveranstaltungen (z.B. Tumor, Gefäßerkrankungen)<br />

� Entwicklung von problemorientierten Fragen für das IMPP.<br />

Service<br />

� WLAN auf der Normalstation (Pilotprojekt, voraussichtlich ab Juni 2006)<br />

� Telemedizinische Beratung akut zuweisender Kliniken (Pilotprojekt, voraussichtlich<br />

ab Oktober 2006)<br />

� Sozialdienst mit Planung von Weiterbehandlung und Rehabilitationsmaßnahmen<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 195


Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

� Physiotherapie,<br />

� Ergotherapie,<br />

� Logopädie,<br />

� Bewegungsbad<br />

Funktionsbereiche und klinische Labors<br />

� Ambulanzbereich mit drei Untersuchungsräumen<br />

� Elektrophysiologisches Labor für EEG, EMG/NLG, EKG, SEP,<br />

� Ultraschalllabor: Doppler-Untersuchung der hirnversorgenden Gefäße<br />

� HPLC-Labor (Bestimmung von Aminosäuren und Neurotransmittern)<br />

� HBO-Labor (experimentelle Anwendung der hyperbaren Oxigenierung)<br />

Apparative Ausstattung<br />

Für die operativen Leistungen stehen in zwei Sälen zur Verfügung:<br />

�� Zwei universell nutzbare OP-Mikroskope mit Videoanbindung<br />

�� ein Neuronavigationssystem mit Anbindung an das Operationsmikroskop für<br />

computernavigationsunterstützte Hirn- und Wirbelsäulenoperationen,<br />

�� Röntgen-Durchleuchtungseinrichtung mit Möglichkeit zur digitalen Subtraktionsangiographie<br />

und Bildspeicher,<br />

�� Zwei Stereotaxie-Einrichtungen (Hirnbiopsien, stereotaktisch geführte<br />

Hirnoperationen, funktionelle stereotaktische Eingriffe),<br />

�� Neodym-YAG-Laser,<br />

�� intraoperative digitale Dokumentationsmöglichkeit des Operationssitus mit<br />

Kommentar des Operateurs,<br />

�� intraoperatives elektrophysiologisches Monitoring und mikrovaskulärer Doppler,<br />

�� Multimodales intrakranielles Monitoring (Hirndruck, Compliance,<br />

Neurotransmitter und zerebrale Metabolite per Mikrodialyse,<br />

Sauerstoffpartialdruck, interstitielle Temperatur)<br />

Alle mikroneurochirurgischen Verfahren einschließlich endoskopischer minimalinvasiver<br />

neurochirurgischer Eingriffe werden angeboten. Zusätzlich Möglichkeit zur<br />

intraoperativen Bestrahlung von Hirntumoren in Zusammenarbeit mit der Klinik für<br />

Strahlentherapie.<br />

196 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

Für die ambulante neurochirurgische Patientenversorgung bestehen persönliche<br />

Ermächtigungen. Die Indikationsklärung neurochirurgischer Eingriffe erfolgt unter<br />

Zuhilfenahme des elektrophysiologischen Untersuchungsspektrums: EMG, NLG, SEP,<br />

EEG; zusätzlich Doppler-Sonographie (extra- und transkraniell). Es sind<br />

Spezialsprechstunden eingerichtet für Erkrankungen der Hals- und Hirnschlagadern,<br />

Hypophysenerkrankungen, Hirntumoren, therapieresistente Schmerzzustände,<br />

Wirbelsäulenneurochirurgie, pädiatrische Neurochirurgie (Hydrozephalus-Ambulanz,<br />

Behandlung vorzeitig verschlossener Schädelnähte oder von Schädeldeformitäten,<br />

Spina-bifida-Ambulanz), periphere Nervenläsionen einschl. Plexus-brachialis-Läsionen,<br />

geburtstraumatische Armnervenläsionen, funktionelle Neurochirurgie (extrapyramidale<br />

Bewegungsstörungen, M. Parkinson).<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Die Akkreditierung der Klinik als Ausbildungszentrum bei der Europäischen<br />

Vereinigung neurochirurgischer Fachgesellschaften (EANS) erfolgte im Jahr 2005.<br />

Qualitätssicherungsprojekte bestehen aktuell für<br />

� operative Eingriffe bei peripheren Nervenkompressionssyndromen,<br />

� Karotisstenosen<br />

� Halsbandscheibenoperation bei zervikalen Wurzelkompressionssyndromen mit<br />

Bandscheibenersatz.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Neurochirurgie<br />

Stationäre Patienten 1.348<br />

Durchschnittl. Verweildauer 8,12<br />

Ambulante Patienten 4.822<br />

Ambulante Behandlungen 5.621<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 197


Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Operationen an der Wirbelsäule 393 11,0<br />

2 Operationen an Schädel, Gehirn und Hirnhäuten 339 17,3<br />

3 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 225 5,5<br />

4 Andere operative Eingriffe 136 13,1<br />

5 Eingriffe an Schädel, Gehirn und Hirnhäuten bei bösartiger<br />

Neubildung 101 19,1<br />

7 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 29 10,1<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1 B20 Kraniotomie oder große Wirbelsäulen-Operation 168<br />

2<br />

Operationen an der Wirbelsäule ohne äußerst schwere<br />

I56 Begleiterkrankungen, ohne komplexen Eingriff 155<br />

3<br />

Komplexe Kraniotomie oder Wirbelsäulen-Operation oder andere<br />

aufwändige Operationen am Nervensystem mit Beatmung > 95<br />

B02 Stunden, mit Strahlentherapie, mehr als 8 Bestrahlungen 116<br />

4<br />

Operationen an der Wirbelsäule ohne äußerst schwere<br />

I53 Begleiterkrankungen, mit komplexem Eingriff 112<br />

5 B14 Mäßig komplexe Kraniotomie 106<br />

6 I09 Wirbelkörperfusion mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 71<br />

7<br />

Apoplexie mit Beatmung > 95 und < 178 Stunden oder mit<br />

intrakranieller Blutung und neurologischer Komplexbehandlung des<br />

B70 akuten Schlaganfalls, mehr als 72 Stunden 46<br />

8<br />

Neubildungen des Nervensystems mit äußerst schweren<br />

B66 Begleiterkrankungen 39<br />

9<br />

Nicht operativ behandelte Erkrankungen und Verletzungen im<br />

Wirbelsäulenbereich, Alter > 55 Jahre oder mit äußerst schweren<br />

I68 oder schweren Begleiterkrankungen, mit komplexer Diagnose 35<br />

10 K03 Operationen an der Nebenniere bei bösartiger Neubildung oder 30<br />

198 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

11<br />

Operationen an der Hypophyse<br />

Operationen an Wirbelsäule und Rückenmark außer bei bösartiger<br />

Neubildung, ohne äußerst schwere oder schwere<br />

B18 Begleiterkrankungen oder Revision eines Ventrikelshuntes 27<br />

12 B78 Intrakranielle Verletzung 24<br />

13<br />

Beatmung > 249 und < 500 Stunden mit hochkomplexem Eingriff<br />

A11 oder intensivmedizinische Komplexbehandlung 23<br />

14 B09 Operationen am Schädel 23<br />

15 B81 Erkrankungen des Nervensystems 22<br />

16<br />

Operationen an peripheren Nerven, Hirnnerven und anderen Teilen<br />

des Nervensystems ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen oder<br />

Operationen bei zerebraler Lähmung, Muskeldystrophie oder<br />

Neuropathie ohne äußerst schwere oder schwere<br />

B17 Begleiterkrankungen, Alter > 18 Jahre 20<br />

17<br />

Beatmung > 95 und < 250 Stunden mit hochkomplexem Eingriff oder<br />

A13 intensivmedizinischer Komplexbehandlung 19<br />

18<br />

Operationen bei nicht akuter Para- / Tetraplegie oder Operationen an<br />

Wirbelsäule und Rückenmark bei bösartiger Neubildung oder mit<br />

schweren Begleiterkrankungen oder Operationen bei zerebraler<br />

Lähmung, Muskeldystrophie, Neuropathie mit äußerst schweren<br />

B03 Begleiterkrankungen 17<br />

19<br />

Ausgedehnte operativeProzedur ohne Bezug zur Hauptdiagnose mit<br />

901 komplizierenden Prozeduren oder Strahlentherapie 11<br />

20 B80 Kopfverletzungen 11<br />

21 I45 Implantation und Ersatz einer Bandscheibenendoprothese 11<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 M51 Bandscheibenschäden 254<br />

2 S06 Intrakranielle Verletzung 94<br />

3 C71 Bösartige Neubildung des Gehirns 93<br />

4 M50 Zervikale Bandscheibenschäden 86<br />

5 I60 Subarachnoidalblutung 67<br />

6 I61 Intrazerebrale Blutung 55<br />

7 G91 Hydrozephalus 44<br />

8 D32 Gutartige Neubildung der Meningen 42<br />

9 M48 Spondylopathien 35<br />

10 I62 nichttraumatische intrakranielle Blutung 34<br />

11<br />

Gutartige Neubildung sonstiger und nicht näher bezeichneter<br />

D35 endokriner Drüsen 33<br />

12 C79 Sekundäre bösartige Neubildung an sonstigen Lokalisationen 31<br />

13 I67 zerebrovaskuläre Krankheiten 30<br />

14<br />

Gutartige Neubildung des Gehirns und anderer Teile des<br />

D33 Zentralnervensystems 29<br />

15 I63 Hirninfarkt 29<br />

16<br />

Komplikationen durch sonstige interne Prothesen, Implantate oder<br />

T85 Transplantate 22<br />

17<br />

Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens des Gehirns<br />

D43 und des Zentralnervensystems 19<br />

18 D18 Hämangiom und Lymphangiom 13<br />

19 S02 Fraktur des Schädels und der Gesichtsschädelknochen 10<br />

20<br />

Verschluss und Stenose präzerebraler Arterien ohne resultierenden<br />

I65 Hirninfarkt 9<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 199


Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 5-010 Schädeleröffnung über die Kalotte 631<br />

2 5-984 Mikrochirurgische Technik 618<br />

3 5-831 Exzision von erkranktem Bandscheibengewebe 371<br />

4<br />

Zugang zur Lendenwirbelsäule, zum Os sacrum und zum Os<br />

5-032 coccygis 315<br />

5 5-021 Rekonstruktion der Hirnhäute 240<br />

6 5-022 Inzision am Liquorsystem 232<br />

7 5-020 Kranioplastik 215<br />

8 5-013 Inzision von Gehirn und Hirnhäuten 162<br />

9 5-015 Exzision und Entfernung von erkranktem intrakraniellem Gewebe 139<br />

10 5-030 Zugang zum kraniozervikalen Übergang und zur Halswirbelsäule 104<br />

11<br />

Exzision von erkranktem Knochen- und Gelenkgewebe der<br />

5-832 Wirbelsäule 96<br />

12 5-839 Operationen an der Wirbelsäule 95<br />

13 5-023 Anlegen eines Liquorshuntes [Shunt-Implantation] 76<br />

14 5-835 Osteosynthese an der Wirbelsäule 73<br />

15 5-024 Revision und Entfernung von Liquorableitungen 62<br />

16 5-988 Anwendung eines Navigationssystems 57<br />

17 5-038 Operationen am spinalen Liquorsystem 52<br />

18 1-511 Stereotaktische Biopsie an intrakraniellem Gewebe 52<br />

19 5-012 Inzision der Schädelknochen [Kraniotomie und Kraniektomie] 52<br />

20<br />

Exzision und Entfernung von erkranktem Gewebe des<br />

5-035 Rückenmarkes und der Rückenmarkhäute 49<br />

200 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

12. Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans H. Scheld<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47401<br />

Fax +49-(0)251-83 48316<br />

E-Mail: info@ukmuenster.de<br />

Homepage: http://www.thg.uni-muenster.de<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> verfügt über 50 Normalstationsbetten auf zwei<br />

Stationen. Im Rahmen des Direktionsrechts des Klinikumvorstandes wurde die bis<br />

dahin unter chirurgischer Leitung stehende Intensivobservationsstation im Juni 2005 zu<br />

einer interdisziplinären operativen Intensivstation unter anästhesiologischer Leitung für<br />

einen vorerst einjährigen Probebetrieb umgewandelt.<br />

Das Aufgabenspektrum der Klinik umfasst die gesamte Säuglings-, Kinder- und<br />

Erwachsenenherzchirurgie, die Behandlung der übrigen intrathorakalen Organe<br />

(Lunge, Luftröhre, Mittelfell, Zwerchfell, Brustwand) und die Chirurgie der Gefäße<br />

oberhalb des Zwerchfelles, namentlich die Versorgung der Brustschlagader und der<br />

hirnzuführenden Arterien. Es besteht ein aktives Transplantationsprogramm der<br />

thorakalen Organe (Herz, Lunge, Herz-Lunge) für Erwachsene und Kinder, das auch<br />

die Versorgung von Transplantationskandidaten mit Kunstherzsystemen einschließt.<br />

Im Aufbau befindet sich derzeit ein überregionales Zentrum für Patienten mit<br />

angeborenen Herzfehlern, die inzwischen das Erwachsenenalter erreicht haben<br />

(EMAH-Zentrum). Die Behandlung der Patienten erfolgt interdisziplinär mit der Klinik<br />

und Poliklinik für Kinderheilkunde – Kinderkardiologie – und der Medizinischen Klinik<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 201


Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

und Poliklinik C – Kardiologie und Angiologie –. Jährlich werden mehr als 3.000<br />

operative Eingriffe durchgeführt, davon über 1.500 am Herzen.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Alle Eingriffe werden sowohl elektiv als auch notfallmäßig durchgeführt.<br />

Herzchirurgie<br />

� aortokoronare Bypassoperationen (mit und ohne – minimalinvasiv –) Herz-<br />

Lungen-Maschine, auch komplett arterielle Bypassversorgung)<br />

� Herzklappenersatzoperationen (auch minimal-invasiv)<br />

� Herzklappenrekonstruktionen (auch minimal-invasiv)<br />

� Kombinationseingriffe: Bypassoperationen mit gleichzeitigem<br />

�<br />

Herzklappeneingriff, Ersatz / Rekonstruktion mehrerer Herzklappen<br />

Aortenchirurgie (Aortenaneurysma, Aortendissektion)<br />

� Herztumorentfernungen<br />

� Säuglings- und Kinderherzchirurgie (einfache und komplexe angeborene<br />

Herzfehler)<br />

� Herz-, Lungen- und Herz-Lungentransplantationen, auch im Säuglings- und<br />

Kindesalter<br />

� Operative Behandlung der Herzschwäche: Hochrisiko-Bypassoperation und -<br />

Herzklappeneingriff, Verkleinerung der linken Herzkammer (Batista-Operation),<br />

Ausschaltung von Herzwandaussackungen (Aneurysma)<br />

� Implantationen von Herzunterstützungssystemen (Kunstherz), auch im<br />

Säuglings- und Kindesalter<br />

� Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren, besonders auch<br />

biventrikuläre Systeme<br />

� Antitachykarde Operationen<br />

� Operative Ablation von Vorhofflimmern<br />

Thoraxchirurgie<br />

� Gesamte Thoraxchirurgie (alle Organe des Brustkorbes, des Mediastinums<br />

(Mittelfell), Zwerchfell, Brustkorbwand), auch minimal-invasiv, im Säuglings-,<br />

Kindes- und Erwachsenenalter<br />

� Laser-gestütze Metastasen-Chirurgie<br />

202 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

� Korrektur von Brustkorbdeformitäten (Trichterbrust, Kielbrust)<br />

Gefäßchirurgie:<br />

� Operationen an der Körperhauptschlagader (Aortenaneurysma, -dissektion) im<br />

Bereich des Brustkorbes<br />

� Operationen an den supraaortalen Ästen (Truncus brachiocephalicus, Arteria<br />

sublavia, Arteria carotis)<br />

� Operationen an der Vena cava<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Herzchirurgie:<br />

� aortokoronare Bypassoperationen (mit und ohne Herz-Lungen-Maschine, auch<br />

komplett arterielle Bypassversorgung)<br />

� Herzklappenersatzoperationen (auch minimal-invasiv)<br />

� Herzklappenrekonstruktionen<br />

� Aortenchirurgie (Aortenaneurysma, Aortendissektion)<br />

� Herztumorentfernungen<br />

� Säuglings- und Kinderherzchirurgie (einfache und komplexe angeborene<br />

Herzfehler)<br />

� Herz-, Lungen- und Herz-Lungentransplantationen, auch im Säuglings- und<br />

Kindesalter<br />

� Operative Behandlung der Herzschwäche: Hochrisiko-Bypassoperation und -<br />

Herzklappeneingriff, Verkleinerung der linken Herzkammer (Batista-Operation),<br />

Ausschaltung von Herzwandaussackungen (Aneurysma)<br />

� Implantationen von Herzunterstützungssystemen (Kunstherz), auch im<br />

�<br />

Säuglings- und Kindesalter<br />

Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren, besonders auch<br />

biventrikuläre Systeme<br />

Thoraxchirurgie:<br />

� Gesamte Thoraxchirurgie (alle Organe des Brustkorbes, des Mediastinums<br />

(Mittelfell), Zwerchfell, Brustkorbwand), auch minimal-invasiv, im Säuglings-,<br />

Kindes- und Erwachsenenalter<br />

� Laser-gestütze Metastasen-Chirurgie<br />

� Korrektur von Brustkorbdeformitäten (Trichterbrust, Kielbrust)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 203


Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

Gefäßchirurgie:<br />

� Operationen an der Körperhauptschlagader (Aortenaneurysma, -dissektion) im<br />

Bereich des Brustkorbes<br />

� Operationen an den supraaortalen Ästen (Truncus brachiocephalicus, Arteria<br />

sublavia, Arteria carotis)<br />

� Operationen an der Vena cava<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

Am 05.11.1997 wurde das neue Transplantationsgesetz verabschiedet. Nach §10 ist<br />

die psychosoziale Betreuung vor und nach Transplantation eine gesetzlich<br />

vorgeschriebene Aufgabe der Transplantationszentren. In unserer Klinik hat die<br />

psychologische Betreuung bereits seit 1990 einen festen Platz:<br />

� Psychologische Betreuung durch eine erfahrene klinische Psychologin<br />

� Informationsveranstaltungen für Patienten gemeinsam mit den<br />

Selbsthilfegruppen (herztransplantierte Patienten, Patienten mit implantiertem<br />

Defibrillator)<br />

� Fachkardiologische, fachpneumologische, interdisziplinär onkologische<br />

�<br />

Betreuung aller Patienten<br />

Interdisziplinäre Herzinsuffizienz-/Herztransplantationsambulanz (zusammen<br />

mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik C - Kardiologie und Angiologie -):<br />

� Beratung, Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Herzschwäche,<br />

Erstellung von individuell angepassten Behandlungskonzepten, Behandlung<br />

und Versorgung von Patienten vor und nach Herztransplantation<br />

� Interdisziplinäre CME-zertifizierte Tumorkonferenz: individuell angepasste<br />

Behandlungskonzepte<br />

Rezidiverkrankungen<br />

bei fortgeschrittenen Tumorleiden oder<br />

� Tägliche Operationskonferenz<br />

� Wöchentliche CME-zertifizierte gemeinsame kardiologisch-kardiochirurgische<br />

Konferenz zur gemeinsamen Entscheidungsfindung mit zuweisenden<br />

�<br />

auswärtigen Kollegen<br />

Wöchentliche kinderkardiologisch-kardiochirurgische Konferenz<br />

� Wöchentliche thoraxchirurgisch-onkologisch-radiotherapeutische Konferenz<br />

� Wöchentliche CME-zertifizierte radiologisch-kardiochirurgische Konferenz<br />

� Wöchentliche interdisziplinäre pathologisch-kardiochirurgische Konferenz<br />

204 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

� Wöchentliches CME-zertifiziertes Transplantationsseminar<br />

Im Aufbau befindet sich derzeit ein überregionales Zentrum für Patienten mit<br />

angeborenen Herzfehlern, die inzwischen das Erwachsenenalter erreicht haben<br />

(EMAH-Zentrum). Die Behandlung der Patienten erfolgt interdisziplinär mit der Klinik<br />

und Poliklinik für Kinderheilkunde – Kinderkardiologie – und der Medizinischen Klinik<br />

und Poliklinik C – Kardiologie und Angiologie –. Die Berufungsverfahren für<br />

Stiftungsprofessuren in diesem Gebiet stehen inzwischen kurz vor dem<br />

Abschluss.<br />

Forschung<br />

Ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Behandlung der<br />

Herzschwäche (Insuffizienz). Neben der Erforschung des Zusammenhanges zwischen<br />

Immunsystem und Herzinsuffizienz, liegt ein besonderes Augemmerk auf der Analyse<br />

der Auswirkung von Herzunterstützungspumpen auf die Hämodynamik und die<br />

Gerinnungsphysiologie. Mit mehr als 200 Implantationen verschiedener Systeme in<br />

den vergangenen 11 Jahren ist <strong>Münster</strong> in diesem Bereich ein führendes Zentrum, das<br />

an zahlreichen internationalen Studien teilnimmt und diese teilweise auch geleitet hat<br />

(z. B. INDESTINY = INcor as DEStination Therapy, CARGO = Cardiac Allograft<br />

Rejection Gene Expression Observational Study). Im Bereich der<br />

Transplantationsmedizin ist die Klinik an der prospektiv-randomisierten<br />

Mulicenterstudie VENINAHTx (= VEbesserung der NIerenfunktion NAch Herz<br />

Transplantation) beteiligt, die die potentielle Verbesserung der Nierenfunktion und die<br />

Auswirkungen auf die Transplantatfunktion unter der alleinigen Gabe des<br />

Immunsuppresivums Rapamycin untersucht.<br />

In einem interdisziplinären Forschungsprojekt im Rahmen des Interdisziplinären<br />

Zentrums für Klinische Forschung (IZKF) wird die durch akuten und chronischen<br />

Sauerstoffmangel des Herzmuskels untersucht. Dabei werden elektrophysiologische<br />

und bioptische Befunde mit funktionellen nuklearkardiologischen und<br />

molekularbiologischen Veränderungen verglichen.<br />

In enger Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik C – Kardiologie<br />

und Angiologie – werden bei Patienten vor und nach Herztransplantation funktionelle<br />

und molekulare Parameter untersucht, um den Krankheitsverlauf zu analysieren. Ein<br />

besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Erholung der Herzfunktion nach<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 205


Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

vorübergehender Unterstützung der Herz- und Kreislauffunktion durch<br />

Herzunterstützungspumpen.<br />

Gemeinsam mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik C – Kardiologie und Angiologie<br />

– werden Defibrillatoren zum Schutz vor den Auswirkungen lebensbedrohlicher<br />

Herzrhythmusstörungen implantiert und die Ergebnisse evaluiert. Zunehmend kommen<br />

dabei Systeme zur elektrischen Stimulation auch der linken Herzkammer zum Einsatz,<br />

die zur Verbesserung der Pumpfunktion erheblich beitragen können. Die Vorhersage<br />

der langfristigen Wirksamkeit der Resynchronisationstherapie des Herzens wird durch<br />

verschiedene Analysen untersucht.<br />

Im Rahmen dieser Forschungsprojekte nimmt die Klinikm an zahlreichen nationalen<br />

und internationalen klinischen Studien zur Behandlung von Patienten mit<br />

lebensbedrohlichen Herzrhyhtmusstörungen und Herzschwäche (Herzinsuffizienz) teil.<br />

Ausdruck dieser Forschungsaktivitäten und der Vorreiterrolle war die erste<br />

Defibrillatorimplantation in Deutschland, die erste transvenöse Kardioverterimplantation<br />

in Europa und die erste Implantation eines Defbrillators der 3. Generation weltweit<br />

jeweils in <strong>Münster</strong>.<br />

Im thoraxchirurgischen Bereich ist die Klinik federführend an einer Studie zur<br />

multimodalen Therapie des lokal fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen<br />

Bronchialkarzinoms beteiligt. Dieses Projekt wird durch die Deutsche Krebshilfe<br />

unterstützt.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Ein starkes Engagement besteht in der Lehre, Ausbildung und Förderung der<br />

Studierenden und des ärztlichen Nachwuchses. Neben der Hauptvorlesung, diversen<br />

Praktika, der Beteiligung am Einführungskurs in die Klinische Medizin für Studenten<br />

des 1. Semesters (Lehrmodell Herzoperation) und klinischen Lehrvisiten, werden<br />

regelmäßig Gastvorlesungen und Fortbildungsveranstaltungen mit auch international<br />

bekannten Referenten angeboten.<br />

� In der Klinik können alle gebietsbezogenen Weiterbildungen absolviert werden.<br />

� Moderner, klinikorientierter Studentenunterricht:<br />

� Lehrmodell „Herzoperation“ für Studierende des 1. vorklinischen Semesters<br />

� Problemorientiertes Lernen: Tumormedizin und vaskuläre Medizin<br />

206 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

� Wöchentliche Fortbildungen für den herzchirurgischen Nachwuchs<br />

(Erwachsenen-, Kinder- und Transplantationschirurgie)<br />

� Wöchentliche Fortbildungen für Pflegepersonal und Kardiotechniker<br />

�<br />

(Erwachsenen-, Kinder- und Transplantationschirurgie)<br />

Regelmäßiger Unterricht an der Schule für Operationstechnische Assistenten /innen<br />

(OTA)<br />

� Regelmäßiger Unterricht an den Weiterbildungsstätten für:<br />

� Intensivpflege und Anästhesie<br />

� Operationsdienst<br />

� Regelmäßige Schulung für Patienten am Kunstherz und deren Angehörige<br />

� Regelmäßige CME-zertifizierte Fortbildung zu Themen der Säuglings- und<br />

Kinderkardiologie und Säuglings- und Kinderherzchirurgie<br />

� Jährliches CME-zertifiziertes Transplantationssymposium zu aktuellen Themen<br />

aus dem Bereich der thorakalen Organtransplantation<br />

� Jährliche CME-zertifizierte Fortbildung zu neuen Aspekten der Thorax-, Herzund<br />

Gefäßchirurgie für Hausärzte<br />

Service<br />

� fachpsychologische Betreuung<br />

� mehrsprachige eigene Homepage mit Informationen zu den häufigsten<br />

Krankheitsbildern<br />

� zentraler Sozialdienst für das UKM<br />

� gesonderte Aufenthaltsräume auf beiden Normalstationen<br />

� Informationsmaterial: Herzzentrumsjournal, Transplantationsbroschüre, Buch „Das<br />

demaskierte Herz“<br />

� Fachbücher für Aus- und Weiterbildung (Herzchirurgie, Thoraxchirurgie,<br />

Kinderherzchirurgie, Transplantationschirurgie, Intensivmedizin)<br />

� EC-Geldautomat<br />

� öffentliche Cafeteria<br />

� Kiosk<br />

� Broschüren und Informationsmaterial des <strong>Universitätsklinikum</strong>s für Patienten<br />

und Angehörige<br />

� Bücherei<br />

� Medikamentenverkauf über die hauseigene Apotheke<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 207


Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

� Kooperation mit zahlreichen Selbsthilfegruppen (Organtransplantierte,<br />

Patienten mit Herzrhythmusstörungen, Patienten mit implantierten<br />

Defibrillatoren, Patienten mit angeborenen Herzfehlern)<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

� eigene Physiotherapeuten<br />

� Schmerztherapie mit 24 Stunden Dienst (durch die Klinik und Poliklinik für<br />

Anästhesiologie und operative Intensivmedizin) im Projekt „Das schmerzfreie<br />

Krankenhaus“<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Eigene Labore für Notfalldiagnostik mit 24-Stunden-Bereitschaft, Lungenfunktion,<br />

Elektrokardiogramme, Phonokardiographie.<br />

Apparative Ausstattung<br />

� modern ausgestattete Operationssäle (4) mit 24-Stunden-Bereitschaft<br />

� Echokardiographie (transthorakal und transösophageal)<br />

� Endoskopieeinheit (Thorakoskopie, Mediastinoskopie)<br />

� Parakorporale und implantierbare Herzunterstützungssysteme (Novacor, TCI<br />

Heartmate, Medos, Thoratec, Excor, Incor)<br />

� ECMO (extrakorporale Membranoxygenation), ECLS (extracorporeal life<br />

support)<br />

� intraaortale Ballonpumpen<br />

� Rechtsherzkathetermessplatz<br />

� Spiroergometrieeinheit<br />

� Monoplane C-Bogen-Durchleuchtungsanlage<br />

� EpiCor-Vorhofflimmerablationsgerät<br />

� tragbares Ultraschallgerät<br />

�� Laser<br />

208 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

� Sprechstunde mittwochs ganztätgig oder nach gesonderter Vereinbarung mit<br />

Vorstellungen von Erkrankungen aus dem gesamten Fachgebiet<br />

� Sprechstunde für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern<br />

� Sprechstunde für Kunstherzpatienten<br />

� Sprechstunde für Patienten vor und nach Herz-, Lungen- und Herz-Lungen-<br />

Transplantation (zusammen mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik C –<br />

Kardiologie und Angiologie –, seit 1990)<br />

� spezielle Wundsprechstunde<br />

Institutsermächtigung<br />

� Ambulante Versorgung von Patienten mit Kunstherzsystem<br />

Teilnahme an Disease-Management-Programmen und deren<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

� Medikamentöse und chirurgische Behandlung von Vorhofflimmern<br />

� Ambulante Rehabilitation nach kardiochirurgischen Eingriffen (Zentrum für<br />

ambulante Rehabilitation)<br />

� Telemedizinisch überwachte ambulante Rehabilitation nach kardiochirurgischen<br />

Eingriffen (zusammen mit dem Institut für angewandte Telemedizin in Bad<br />

Oeynhausen)<br />

� Integriertes Versorgungsmodell für Patienten mit koronarer Herzkrankheit<br />

(zusammen mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik C – Kardiologie und<br />

Angiologie – des UKM und der III. Medizinischen Klinik – Herz- und<br />

Gefäßerkrankungen – des St. Franziskus-Hospitals in <strong>Münster</strong>)<br />

� Telemedizinische Vernetzung mit fast allen kardiologischen Partnern zur<br />

elektronischen Befund- und Terminübermittlung<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Seit 1989 Teilnahme an der bundesweiten herzchirurgischen Qualitätssicherung mit<br />

jährlicher Veröffentlichung der Ergebnisse<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 209


Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

� Teilnahme an der gesetzlich vorgeschriebenen externen vergleichenden<br />

bundesweiten Qualitätssicherung der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung<br />

(BQS)<br />

- Herzchirurgie (isolierte Koronarchirurgie, isolierte<br />

Aortenklappenchirurgie, kombinierte Koronar- und<br />

Aortenklappenchirurgie)<br />

- Transplantationen (Herztransplantation)<br />

� Aktive Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung der<br />

Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

� Eigene Abteilung für Dokumentation und Qualitätssicherung mit:<br />

- DRG-Controlling<br />

- Betreuung der online-Datendokumentation<br />

- Datenexport an die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS)<br />

(Module: Herzchirurgie, Herztransplantation, Karotischirurgie)<br />

- Betreuung des klinikinternen Qualitätsmanagemnentsystems<br />

(Anwenderebene)<br />

� Aktive Teilnahme am Qualitätsmanagement des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

� Stärken-/Schwäche-Analysen mit Befragung von Patienten, Angehörigen<br />

und Ärzten<br />

� Ausarbeitung von Leitlinien<br />

� Entwicklung klinischer Behandlungspfade<br />

�� Ernennung eines Qualitäts- und Risikobeauftragten<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Thorax-, Herz- u.<br />

Gefäßchirurgie<br />

Stationäre Patienten 2.044<br />

Service-Operationen 1.112<br />

Durchschnittl. Verweildauer 8,93<br />

Ambulante Patienten 513<br />

Ambulante Behandlungen 768<br />

210 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Koronarchirurgie 716 14,2<br />

2 Klappenchirurgie 312 19,9<br />

3 Thoraxchirurgie 263 19,6<br />

4 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 88 7,7<br />

5 Kinder-Herz-Thorax-Chirurgie (< 16 Jahre) 71 20,7<br />

6 Schrittmacher 54 12,6<br />

7 Andere operative Eingriffe 53 26,5<br />

8 Gefäßchirurgie 48 14,6<br />

9 Defibrillatoren und Schrittmacher (ohne Gerät) 43 15,6<br />

10 Herzkatheter und Elektrophysiologische Untersuchungen<br />

(EPU) 25 37,5<br />

11 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B.<br />

Transfusionen, Immuntherapie, Spülungen) 22 17,6<br />

12 Transplantationen 19 136,4<br />

13 Andere Operationen an Herz und Perikard 14 15,1<br />

Kunstherz 10 88,6<br />

Defibrillatoren 1 32,0<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Koronare Bypass-Operation ohne invasive kardiologische Diagnostik,<br />

F32 ohne komplizierende Prozeduren, ohne Karotiseingriff 464<br />

2<br />

Herzklappeneingriff mit Herz-Lungen-Maschine, Zweifacheingriff oder<br />

bei angeborenem Herzfehler, mit Reoperation oder invasiver<br />

F11 Diagnostik 107<br />

3 F22 Anderer Herzklappeneingriff mit Herz-Lungen-Maschine 101<br />

4<br />

Operationen mit HerzLungenMaschine, Alter < 1 Jahr oder mit<br />

F07 komplizierenden Prozeduren oder komplexer Operation 94<br />

5 E05 große Operationen am Thorax bei bösartiger Neubildung 88<br />

6 A13 Beatmung > 95 und < 250 Stunden mit hochkomplexem Eingriff oder 66<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 211


Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

7<br />

intensivmedizinischer Komplexbehandlung<br />

Koronare Bypass-Operation mit invasiver kardiologischer Diagnostik,<br />

ohne komplizierende Prozeduren, ohne Karotiseingriff, ohne<br />

F23 Reoperation, ohne Infarkt 65<br />

8<br />

Operationen mit HerzLungenMaschine, Alter > 0 Jahre, ohne<br />

F31 komplizierende Prozeduren, ohne komplexe Operation 63<br />

9<br />

Andere Lungenresektionen, Biopsie an Thoraxorganen und<br />

E06 Operation an der Thoraxwand 60<br />

10<br />

Herzklappenoperationen mit Herz-Lungen-Maschine, mit<br />

F03 komplizierenden Prozeduren 59<br />

11<br />

Beatmung > 249 und < 500 Stunden mit hochkomplexem Eingriff<br />

A11 oder intensivmedizinische Komplexbehandlung 34<br />

12<br />

Koronare Bypass-Operation ohne invasive kardiologische Diagnostik,<br />

F06 mit komplizierenden Prozeduren oder Karotiseingriff 33<br />

13<br />

Kardiothorakale oder Gefäßoperationen bei Neugeborenen mit<br />

P02 Beatmung > 143 Stunden 33<br />

14 F12 Implantation eines Herzschrittmachers, Ein-Kammersystem 22<br />

15<br />

Beatmung > 499 und < 1000 Stunden mit komplexer ooperativer<br />

Prozedur oder Polytrauma, mit hochkomplexem Eingriff oder Alter <<br />

A09 16 Jahre 21<br />

16<br />

Koronare Bypass-Operation mit invasiver kardiologischer Diagnostik,<br />

F05 mit komplizierenden Prozeduren oder Karotiseingriff 18<br />

17<br />

Andere ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie oder Wechsel<br />

F26 eines Herzschrittmachers, Mehrkammersystem 18<br />

18<br />

Revision eines Herzschrittmachers oder Kardioverters / Defibrillators<br />

F18 (AICD) ohne Aggregatwechsel 16<br />

19 A05 Herztransplantation mit Beatmung > 179 Stunden 15<br />

20<br />

Koronare Bypass-Operation mit invasiver kardiologischer Diagnostik,<br />

ohne komplizierende Prozeduren, ohne Karotiseingriff, mit<br />

F16 Reoperation oder Infarkt 15<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 I25 Chronische ischämische Herzkrankheit 638<br />

2 I20 Angina pectoris 128<br />

3 I35 Nichtrheumatische Aortenklappenkrankheiten 126<br />

4 I71 Aortenaneurysma und -dissektion 74<br />

5<br />

Sekundäre bösartige Neubildung der Atmungs- und<br />

C78 Verdauungsorgane 60<br />

6 C34 Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge 58<br />

7 I34 Nichtrheumatische Mitralklappenkrankheiten 54<br />

8 Q21 Angeborene Fehlbildungen der Herzsepten 39<br />

9 T81 Komplikationen bei Eingriffen, anderenorts nicht klassifiziert 34<br />

10<br />

Anpassung und Handhabung eines implantierten medizinischen<br />

Z45 Gerätes 32<br />

11 I21 Akuter Myokardinfarkt 30<br />

12 I42 Kardiomyopathie 26<br />

13 I50 Herzinsuffizienz 24<br />

14 Q25 Angeborene Fehlbildungen der großen Arterien 24<br />

15<br />

Angeborene Fehlbildungen der Herzhöhlen und verbindender<br />

Q20 Strukturen 23<br />

16 J98 Sonstige Krankheiten der Atemwege 22<br />

17 T84 Komplikationen durch orthopädische Endoprothesen, Implantate 22<br />

212 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

18 I33<br />

oder Transplantate<br />

Akute und subakute Endokarditis 21<br />

19<br />

Komplikationen durch Prothesen, Implantate oder Transplantate im<br />

T82 Herzen und in den Gefäßen 18<br />

20 R55 Synkope und Kollaps 17<br />

Die häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 5-361 Anlegen eines aortokoronaren Bypass 1286<br />

2<br />

Operativer äußerer Kreislauf (bei Anwendung der Herz-Lungen-<br />

8-851 Maschine) 1223<br />

3<br />

Entfernung, Wechsel und Korrektur eines Herzschrittmachers und<br />

5-378 Defibrillators 346<br />

4 5-377 Implantation eines Herzschrittmachers und Defibrillators 311<br />

5 5-340 Inzision von Brustwand und Pleura 276<br />

6 5-351 Ersatz von Herzklappen durch Prothese 253<br />

7 5-379 Operationen an Herz und Perikard 200<br />

8 5-322 Atypische Lungenresektion 144<br />

9<br />

Andere therapeutische Katheterisierung und Kanüleneinlage in<br />

8-839 Herz und Blutgefäße 115<br />

10 8-152 Therapeutische perkutane Punktion des Thorax 107<br />

11<br />

Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] und Entfernung von<br />

5-893 erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 98<br />

12 1-691 Diagnostische Thorakoskopie und Mediastinoskopie 94<br />

13 5-341 Inzision des Mediastinums 85<br />

14 5-357 Operationen bei kongenitalen Gefäßanomalien 84<br />

15<br />

Anlegen eines aortokoronaren Bypass durch minimalinvasive<br />

5-362 Technik 81<br />

16<br />

17<br />

5-333 Adhäsiolyse an Lunge und Brustwand 76<br />

5-346 Plastische Rekonstruktion der Brustwand 70<br />

18 1-620 Diagnostische Tracheobronchoskopie 67<br />

19 5-384 Resektion und Ersatz (Interposition) an der Aorta 66<br />

20<br />

Plastische Rekonstruktion des Herzseptums (bei angeborenen<br />

5-356 Herzfehlern) 66<br />

21 5-375 Herz- und Herz-Lungen-Transplantation 18<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 213


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

13. Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Lothar Hertle<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

E-mail: urologie@uni-muenster.de<br />

homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/urologie<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Urologie befasst sich mit der Vorbeugung, Früherkennung,<br />

Diagnose, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Erkrankungen (gutartige und<br />

bösartige Tumore, Entzündungen und Steine), Funktionsstörungen, Fehlbildungen und<br />

Verletzungen des männlichen Urogenitalsystems und der weiblichen Harnorgane bei<br />

Erwachsenen und Kindern..<br />

Abteilungen:<br />

� Urologische Klinik mit den Bettenstationen 16 B Ost, 16 A Ost, 14 A Ost<br />

� Bereich Kinderurologie mit der Bettenstation 18 A West<br />

� Urologische Poliklinik<br />

� Prostatazentrum<br />

� Urologischer OP-Trakt<br />

� Intensivobservationsstation 19 B OST<br />

� Studienzentrale<br />

� Tagesklinik<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Medizinische Leistungen:<br />

� Vorbeugung, Erkennung, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von<br />

Erkrankungen, Infektionen, Verletzungen und Fehlbildungen des männlichen<br />

Urogenitalsystems und der weiblichen Harnorgane sowie Notfallversorung<br />

� Vorbeugung, (Früh-)Erkennung, Behandlung und Nachsorge von urologischen<br />

Tumorerkrankungen<br />

214 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

� Urologische Tumortherapie (operativ und medikamentös) einschließlich der<br />

Indikationsstellung zur urologischen Strahlentherapie<br />

� Betreuung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten<br />

� Erkennung und Behandlung andrologischer Erkrankungen (Infertilität,<br />

�<br />

Hypogonadismus, urologische Endokrinologie) einschließlich der erektilen<br />

Dysfunktion und weiterführende Behandlung<br />

Familienplanung und Sexualberatung des Mannes und des Paares<br />

� Mikrochirurgische und (Re-)Fertilisierung des Mannes und Sterilisation<br />

� Erkennung und Behandlung urologischer hormonell bedingter<br />

Alterungsprozesse<br />

� Erkennung proktologischer Erkrankungen und Indikationsstellung zur<br />

�<br />

weiterführenden Behandlung<br />

Ernährungsberatung und Diätetik bei urologischen Erkrankungen<br />

� Indikationsstellung zur operativen Behandlung und Risikoeinschätzung sowie<br />

prognostischen Beurteilung der Nierentransplantation<br />

� Endoskopische und minimal-invasive Operationsverfahren<br />

� Instrumentelle und funktionelle Untersuchungsmethoden einschließlich<br />

urodynamischer Verfahren<br />

� Behandlung von psychogenen Symptomen, somatopsychischen und<br />

�<br />

psychosozialen Reaktionen im urogenitalen Fachgebiet<br />

Laboruntersuchungen einschließlich zytodiagnostischer Verfahren<br />

� Wundversorgung und Wundbehandlung einschließlich der Beratung von<br />

Stomaträgern<br />

� Urologische Arzneimitteltherapie<br />

� Physikalische Therapiemaßnahmen<br />

� Erkennung und Behandlung akuter Notfälle<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Versorgungsschwerpunkte und besondere Spezialisierungen:<br />

� Urologische Tumortherapie (operativ und medikamentös)<br />

� Interdisziplinäre Tumorchirurgie<br />

� Rekonstruktive Chirurgie bei urologischen Erkrankungen<br />

� Gutartige und bösartige Nierenerkrankungen<br />

� Gutartige und bösartige Blasenerkrankungen<br />

� Gutartige und bösartige Prostataerkrankungen<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 215


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

� Gutartige und bösartige Erkrankungen des Hodens<br />

� (Operative) Andrologie<br />

� Erektionsstörungen (Erektile Dysfunktion)<br />

� Kinderurologie<br />

� Interstitielle Zystitis<br />

� Harninkontinenz<br />

� Harnsteinerkrankungen<br />

� Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie und interventionelle, endourologische<br />

Steintherapie<br />

Operative Leistungen:<br />

Urologische Eingriffe und Operationen einschließlich endoskopischer,<br />

laparoskopischer, lasertherapeutischer, ultraschallgesteuerter und anderer Verfahren:<br />

� an Niere, Harnleiter, Retroperitonealraum<br />

(z. B. Nephrektomie, Ureterorenoskopie, Nierenbeckenplastik, perkutane<br />

Steinentfernung)<br />

� an Harnblase und Prostata<br />

(z. B. Harn-Inkontinenzoperation, Prostataadenomektomie einschließlich<br />

transurethraler Prostata- und Blasentumoroperationen)<br />

� am äußeren Genitale und der Harnröhre<br />

(z. B. Hodenbiopsie einschließlich Spermienextraktion mit Kryokonservierung,<br />

Sterilisation, Vasovasostomie, Zirkumzision, Orchidopexie,<br />

Varikozelen/Hydrozelen-Operation, Urethrotomie, rekonstruktive<br />

Harnröhrenchirurgie)<br />

� in der Kinderurologie<br />

(z.B. Hodenhochstand, Anti-Refluxoperation, Nierenbeckenplastik,<br />

Tumorchirurgie)<br />

Operative Schwerpunkte:<br />

Radikaloperationen bei urologischen Krebserkrankungen von Mann und Frau:<br />

� Radikale Prostatektomie (mit Nerverhaltung)<br />

� Radikale Zystoprostatektomie einschl. kontinenter und inkontinenter<br />

Harnableitungsverfahren (Urostoma, Nabelpouch, Neo-Blase)<br />

� Radikale Tumornephrektomien<br />

� Retroperitoneale Lymphadenektomien, Salvage-Lymphadenektomien und<br />

Residualtumorresektionen<br />

216 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

� Interdisziplinäre Tumorchirurgie<br />

� Kinderurologische Operationen<br />

� Prothetische Chirurgie (künstlicher Blasenschließmuskel und<br />

Schwellkörperprothesen)<br />

� Mikrochirurgie<br />

� Urologischje Laparoskope<br />

- retroperitoneoskopische Nieren- und Nebenniereneingriffe<br />

- extraperitoneale laparoskopische radikale Prostatektomie<br />

Prostatazentrum:<br />

Das Prostatazentrum bündelt sämtliche Aktivitäten in Diagnostik und Therapie des<br />

Prostatakarzinoms:<br />

Rund 35.000 Männer sind im vergangenen Jahr in Deutschland an Prostata-Krebs<br />

erkrankt. Damit ist der bösartige Tumor dieses etwa walnussgroßen, auch als<br />

Vorsteherdrüse bezeichneten Organs hier zu Lande mittlerweile vor Lungen- und<br />

Darmkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Anders als bei den meisten<br />

anderen Krebserkrankungen gilt beim Prostatakarzinom jedoch nicht in jedem Fall die<br />

pauschale Regel ‚Je früher und aggressiver die Behandlung desto besser der Erfolg'.<br />

Die besten Chancen für den einzelnen Patienten im Hinblick auf Behandlungsergebnis<br />

und Lebensqualität liegen hier vielmehr in einer „maßgeschneiderten" interdisziplinären<br />

Therapie, die nicht nur das Tumorstadium, sondern auch das Lebensalter und nicht<br />

zuletzt auch persönliche Wünsche des Betroffenen berücksichtigt. Die Versorgung<br />

betroffener Patienten auf dieser Grundlage weiter nachhaltig zu verbessern, ist Ziel des<br />

gegründeten und in dieser Form bislang bundesweit einmaligen Prostatazentrums am<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> (UKM).<br />

Die Gründung des Prostatazentrums, in dem alle in die Diagnostik und Therapie dieser<br />

Krebserkrankung einbezogenen Kliniken und Institute des UKM eng kooperieren,<br />

erfolgt nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der stetig steigenden Zahl an<br />

Neuerkrankungen. Ursache für das vermehrte Auftreten dieser Tumorerkrankung ist<br />

unter anderem die steigende Lebenserwartung, denn mit dem Älterwerden wächst<br />

auch das Risiko für diesen Krebs.<br />

Für die Diagnose und Therapie eines Prostatakarzinomes bedarf es einer möglichst<br />

engen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Kliniken und Instituten, die am besten<br />

im Rahmen eines Prostatazentrums gewährleistet werden kann.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 217


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

Die rasche Entwicklung sonografischer Biopsietechniken, standardisierte<br />

histopathologische Aufarbeitung der Gewebeproben und die Notwendigkeit einer<br />

exakten Lokalisations- und Stadiendiagnostik sind von besonderer Bedeutung, da nur<br />

so die für den Patienten beste Therapieform ausgewählt werden kann. Gemeinsam mit<br />

der Klinik für Strahlentherapie können so operative oder strahlentherapeutische<br />

Therapieverfahren alleine oder in Kombination eingesetzt werden. Die interdisziplinäre<br />

Behandlung des Prostatakarzinomes hat das Ziel, die Nebenwirkungen der<br />

Behandlung so gering wie möglich zu halten, ohne den Therapieerfolg zu gefährden.<br />

Vor jeder Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Behandlungsstrategie steht bei<br />

der Vielfalt der Behandlungsmöglichkeiten ein ausführliches Gespräch mit den<br />

Experten des Prostatazentrums. Damit die zum Teil von weither nach <strong>Münster</strong><br />

anreisenden Patienten möglichst alle wichtigen Informationen rund um ihre Erkrankung<br />

und über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten im Rahmen eines einzigen<br />

Besuchs im Klinikum erhalten, halten Urologen und Strahlentherapeuten ihre<br />

Sprechstunden jetzt zur selben Zeit ab. Es gibt mit dem Prostatazentrum eine zentrale<br />

Stelle, von der aus alle Anfragen ohne Zeitverzug an die kompetente Institution<br />

weitergeleitet und Untersuchungstermine in verschiedenen Kliniken koordiniert werden.<br />

Kein Patient soll sich erst mühsam durchfragen müssen, um für sein Anliegen den<br />

richtigen Ansprechpartner zu finden.<br />

Gemeinsam mit dem Patienten wird erörtert, welche Therapie für ihn persönlich am<br />

sinnvollsten ist. Neben der operativen Entfernung der Prostata oder der Bestrahlung<br />

des Organs besteht auch die Möglichkeit einer Hormonentzugsbehandlung, bei der die<br />

das Tumorwachstum fördernde Produktion männlicher Hormone medikamentös oder<br />

operativ unterdrückt wird.<br />

Jede dieser Therapien, die von Fall zu Fall entweder allein oder auch in Kombination<br />

miteinander angewandt werden, hat ihre Vor- und Nachteile. Die Entwicklung auf<br />

diesem Gebiet ist in den letzten Jahren nicht stehen geblieben und hat dazu geführt,<br />

dass die Behandlungschancen insgesamt deutlich verbessert werden konnten.<br />

Sämtliche derzeit zur Verfügung stehenden modernen Verfahren stehen am UKM zur<br />

Verfügung, so dass das Prostatazentrum seinen Patienten eine individuell<br />

zugeschnittene und am aktuellen Stand der Technik orientierte Behandlung anbieten<br />

kann. Ein Beispiel dafür ist etwa die so genannte Brachytherapie, bei der die Prostata<br />

über eingeführte Hohlnadeln oder über dauerhaft in das Organ implantierte winzige<br />

218 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

radioaktiv gefüllte Kapseln, so genannte Seeds, von innen her unmittelbar vor Ort mit<br />

hoher Dosis bestrahlt wird.<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

Untersuchungs- und Behandlungsverfahren:<br />

Urologische Früherkennungsuntersuchungen<br />

Urologisches Labor:<br />

� Ejakulatuntersuchungen<br />

� kulturelle bakteriologische und mykologische Untersuchung im Urin, im<br />

Prostatasekret und im Ejakulat<br />

� Keimzahlbestimmungen<br />

� Nachweis antimikrobieller Wirkstoffe mittels Hemmstofftest sowie<br />

Resistenzbestimmungen<br />

� Blutserumdiagnostik: Tumormarker einschl. PSA-Wert, Nierenretentionswerte<br />

� Ultraschalluntersuchungen der Urogenitalorgane, des Retroperitoneums und<br />

Abdomens einschließlich Doppler-/Duplex-Sonographien der Gefäße des<br />

Urogenitaltraktes sowie transrektale Sonographie, transrektal-sonographisch<br />

gesteuerte Prostatabiopsie<br />

� Digitale Röntgendiagnostik<br />

� Punktions- und Katheterisierungstechniken einschließlich suprapubischer<br />

Zystostomie, Harnleiterschienung, perkutaner Nephrostomie und Legen von<br />

Drainagen<br />

� Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie, enterale und parenterale<br />

Ernährung einschließlich Sondentechnik<br />

� Lokal- und Regionalanästhesien<br />

� Urodynamische Untersuchungen einschließlich Provokationstests und<br />

Uroflowmetrie<br />

� Extrakorporale Stoßwellenbehandlung (Steinzertrümmerung)<br />

Forschung<br />

Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie (AUO) der Deutschen<br />

Krebsgesellschaft auf nationaler Ebene sowie im Rahmen der European Organisation<br />

for Research and Treatment of Cancer (EORTC) auf internationaler Ebene wurden für<br />

die Tumorerkrankungen von Niere, Harnblase, Prostata und Hoden zahlreiche<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 219


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

Patienten für die Teilnahme an onkologischen Studienprotokollen rekrutiert, wodurch<br />

die Behandlung maligner Tumoren mit modernsten Therapieverfahren gewährleistet<br />

wird. Ausdruck des erfolgreichen Engagements unserer Abteilung auf diesem Gebiet<br />

ist die Auszeichung als „Rekrutierungs- und Dokumentationszentrum 2003“<br />

durch die AUO der Deutschen Krebsgesellschaft. Zur Koordination der Studien und<br />

zur Qualitätssicherung bzw. zum Monitoring der Studiendurchführung wurde ein<br />

Studiensekretariat eingerichtet. Die Klinik und Poliklinik für Urologie des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> ist Mitglied im Deutschen Prostatakarzinom<br />

Konsortium (DPKK).<br />

Forschungsfelder:<br />

Ein wesentlicher klinisch-experimenteller Forschungsschwerpunkt stellen<br />

Untersuchungen im Bereich des Prostatakarzinoms für den Tumormarker<br />

prostataspezifisches Antigen (PSA) dar. PSA nimmt die zentrale Rolle bei der<br />

Früherkennung und Verlaufskontrolle des Prostatakarzinoms ein. Klinische Studien,<br />

zum Teil als Phase III-Studien, betreffen die Behandlung des hormonrefraktären<br />

Prostatakarzinoms und des fortgeschrittenen Urothelkarzinoms (Chemotherapie und<br />

"Molecular Targeted Therapy") sowie im andrologischen Arbeitsgebiet die erektile<br />

Dysfunktion, die Induratio penis plastica sowie die Diagnostik und Therapie im Zuge<br />

von Verfahren der assistierten Fertilität in enger Kooperation mit dem Institut für<br />

Reproduktionsmedizin. Darüber hinaus wurden erste Initiativen zur klinischen<br />

Erforschung der Bedürfnisse des „Alternden Mannes“ und des therapiebedingten<br />

Hypogonadismus onkologischer Patienten fortgeführt. In der klinischen Forschung<br />

stehen ferner Fragestellungen im Hinblick auf die Effektivität der kombinierten Immun-<br />

Chemo-Radiotherapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms, die Evaluation von<br />

Prognosefaktoren onkologischer Tumoren, die Überprüfung risikoadaptierter<br />

Therapiestrategien beim Hodentumor und ihr Einfluss auf die Fertilität sowie die<br />

Evaluation verschiedener Aspekte der Lebensqualität urologischer Patienten mit<br />

Krebskrankheiten im Vordergrund.<br />

Im Bereich der experimentellen Forschung wurden Studien zur Regeneration der<br />

Harnblase in Zusammenarbeit mit der University of California (San Francisco, USA) im<br />

Rahmen DFG geförderter Forschungsprojekte und Stipendien durchgeführt („tissue<br />

engineering“) und urodynamische und in-vitro-Studien zur Funktionsweise des äußeren<br />

Schließmuskels fortgeführt. Darüberhinaus wurde die Evaluation neuer diagnostischer<br />

und therapeutischer Strategien bei der interstitiellen Zystitis vorangetrieben. Die<br />

Kooperation mit dem hiesigen Institut für Pathologie und dem Gießener Institut für<br />

220 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

Veterinäranatomie im Bereich der grundlagenorientierten, klinisch-experimentellen<br />

Forschung zum Blasen- und Prostatakarzinom sowie zum Hodentumor konnte weiter<br />

intensiviert werden (uropathologische Grundlagenforschung, molekularbiologische<br />

Methoden, Prognosemarker, Angiogenesemarker).<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Lehre<br />

Die Ausbildung der Studierenden erfolgt durch Hauptvorlesungen, Stationspraktika und<br />

praktische Übungskurse. Im Verlauf des Jahres 2003 wurde das „Praktikum der<br />

Urologie“ vollständig neu strukturiert und organisiert, die Gruppengrößen verkleinert<br />

und dem praktischen Unterricht am Patientenbett ein größerer Stellenwert eingeräumt.<br />

Diese Veranstaltungen wurden von den Studierenden zahlreich besucht und auch<br />

positiv beurteilt.<br />

Fortgeführt wird seit dem SS 2000 die regelmäßige Schulung der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im „Problemorientierten Lernen (POL/PBL)“ und die Teilnahme an der<br />

Durchführung des Blockkursus „Interdisziplinäre Tumormedizin“ seit dem WS<br />

2000/2001. Mittlerweile ist der POL-Kurs „Entzündungsmedizin und Transplantation“<br />

etabliert, an dem sich die Urologie in Form einer Vorlesung ebenfalls aktiv beteiligt.<br />

Im Rahmen der Weiter- und Fortbildung hielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Klinik zahlreiche Vorträge auf regionalen, überregionalen und internationalen<br />

Veranstaltungen und sind aktiv in den Arbeitskreisen der Fort- und<br />

Weiterbildungskommission der Deutschen Urologen (AK Andrologie, AK Alternder<br />

Mann, AK Mikrochirurgie, AK Kinderurologie, AK Labordiagnostik, AK Infektiologie, AK<br />

Proktologie) vertreten.<br />

Weitere Angebote:<br />

� Praktisches Jahr (PJ)<br />

� Betreuung von Doktoranden<br />

� Kooperationspartner des Ausbildungszentrums der europäischen<br />

andrologischen Gesellschaft (EAA)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 221


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

Service<br />

� Informationsmaterial für Patienten<br />

� Prostatakrebs – Wert des PSA-Tests in der Diagnostik<br />

� Die Prostatastanziopsie (Gewebeentnahme aus der Prostata)<br />

� Die Radikaloperation der Prostata beim Prostatakarzinom<br />

� Patienten-Pässe<br />

� Blasenkrebs – Harnblasenentfernung und die unterschiedlichen Formen der<br />

operativen Harnableitung<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

� Interdisziplinäre Tumortherapie<br />

� Akute und chronische Schmerztherapie<br />

� Brachytherapie des Prostatakarzinoms<br />

� Reproduktionsmedizin (assistierte Fertilisation: IVF, ICSI)<br />

� Neurourologie (Blasenschrittmacher)<br />

� Physiotherapie<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Funktionsbereiche:<br />

� Urologische Endoskopie<br />

� Urologische Röntgendiagnostik<br />

� Urologischer Ultraschall<br />

Labor:<br />

� Urologisches Speziallabor<br />

Apparative Ausstattung<br />

� Extrakorporaler Stoßwellenlithotripter (Steinzertrümmerung)<br />

� Flexible und starre Endoskopie, Videoendoskopie<br />

� Photodynamische Diagnostik (PDD)<br />

� Urodynamik<br />

222 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

� Modernste Ultraschallgeräte einschließlich Doppler-/Duplex-Sonographie sowie<br />

transrektaler Sonographie<br />

� Digitale Röntgenanlage<br />

� Endourologisches und laparoskopisches OP-Instrumentarium<br />

� Operations-Mikroskop<br />

� Laser<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Allgemeine Sprechstunde<br />

Montag bis Freitag:<br />

� Allgemeine Urologie<br />

� Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie<br />

Spezialsprechstunden<br />

Montag:<br />

� Nierentumorsprechstunde<br />

� Kinderurologische Sprechstunde<br />

Dienstag:<br />

� Prostatasprechstunde<br />

� Sprechstunde für Interstitielle Zystitis<br />

� Inkontinenzsprechstunde<br />

Mittwoch:<br />

� Sprechstunde für erektile Dysfunktion<br />

Donnerstag:<br />

� Sprechstunde für operative Andrologie<br />

� Hodentumorsprechstunde<br />

� Blasentumorsprechstunde<br />

� Sprechstunde für das hormonrefraktäre Prostatakarzinom<br />

Freitag:<br />

� Privatsprechstunde<br />

� Sprechstunde für Harnsteinerkrankungen<br />

� HPV-Sprechstunde<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 223


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

Tagesklinik<br />

� Tumortherapie einschl. Chemotherapie<br />

� Ambulante Operationen<br />

� Steintherapie<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

� Externes Qualitätsmanagement bzw. externe Qualitätssicherung operativer<br />

Leistungen<br />

� Untersuchung der Patientenzufriedenheit nach radikaler Prostatektomie<br />

(Nebenwirkungen und Langzeiterfolge)<br />

� Risikomanagement<br />

� Entwicklung klinischer Behandlungspfade<br />

� Interdisziplinäres Projekt zum Qualitätsmanagement: Optimierung der G-DRG-<br />

Codierung in den Kliniken für Urologie und Neurochirurgie<br />

� Erfassung der Patientenzufriedenheit und der Wartezeiten in der urologischen<br />

Poliklinik<br />

� Qualitätssicherungsbeauftragte mit kontinuierlicher Fortbildung<br />

� Zertifizierte Fortbildung (CME) der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU)<br />

� Zusammenarbeit / Kooperation mit Klinischen Sozialdienst<br />

Sonderfunktionen und Zuständigkeiten ab 01. Januar 2005<br />

� Arbeitsschutz PD Dr. van Ophoven, Dr. Herrmann<br />

� Bibliothek Dr. Bögemann, Dr. Herrmann<br />

� EDV OA Dr. Brinkmann, Dr. Pühse<br />

� DRG Dr. Pühse, Dr. Bierer, Fr. Dr. Balster,<br />

incl. Qualitätssicherung Fr. Dr Nitsche<br />

incl. Dokumentation<br />

� Forschung + Lehre OÄ PD Dr. Kliesch, PD Dr. Wülfing, Fr. Dr.<br />

Nitsche<br />

incl. LOM, incl. Studien<br />

incl. Fortbildung und Seminare<br />

� Gutachten OA Prof. Piechota, OA PD Dr. Semjonow<br />

� Homepage PD Dr. Wülfing, PD Dr. van Ophoven<br />

� Hygiene OA Prof. Piechota, Dr. Weining<br />

� Strahlenschutz OA Prof. Piechota, OA PD Dr. Semjonow,<br />

OÄ PD Dr. Kliesch, OA Dr. Brinkmann<br />

224 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

� Tierschutz Dr. Pühse, Dr. Bode<br />

� Transfusionswesen OA Prof. Piechota, Dr. Bögemann<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Urologie<br />

Stationäre Patienten 1.873<br />

Durchschnittl. Verweildauer 5,04<br />

Ambulante Patienten 6.782<br />

Ambulante Behandlungen 8.698<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B.<br />

Transfusionen, Immuntherapie, Spülungen) 446 3,6<br />

2 Transurethrale oder sonstige Eingriffe an der Harnblase 209 4,5<br />

3 Radikale Prostatektomie 181 10,6<br />

4 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 152 3,3<br />

5 Eingriffe bei angeborenen Fehlbildungen 124 5,1<br />

6 Sonstige Eingriffe an der Niere und Eingriffe an Ureter und<br />

Urethra 108 6,8<br />

7 Eingriffe an Skrotum und Hoden/Nebenhoden 107 3,3<br />

8 Diagnostik von Nieren-, Harnblasen- und<br />

Prostataerkrankungen 103 4,4<br />

9 Nephrektomie 98 12,6<br />

10 Andere operative Eingriffe 72 9,2<br />

11 Sonstige Eingriffe an der Prostata 67 6,5<br />

12 Eingriffe am Penis 56 2,9<br />

13 sonstige offen chirurgische Eingriffe an der Niere 48 10,7<br />

Kutane Harnableitung oder Zystektomie ohne<br />

Harnblasenersatz 41 16,1<br />

Extrakorporale Stoßwellen-Lithotrypsie (ESWL -<br />

Steinzertrümmerung) ohne operativen Eingriff 34 6,8<br />

Ersatz der Harnblase 27 18,6<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 225


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1 L62 Neubildungen der Harnorgane 294<br />

2<br />

Große Operationen an den Beckenorganen beim Mann mit äußerst<br />

M01 schweren Begleiterkrankungen 214<br />

3<br />

Bösartige Neubildungen der männlichen Geschlechtsorgane, Alter <<br />

M60 11 Jahre oder mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 188<br />

4<br />

Transurethrale Operationen außer Prostataresektion und komplexe<br />

Ureterorenoskopien ohne extrakorporale Stoßwellenlithotripsie<br />

L20 (ESWL) 158<br />

5 M04 Operationen am Hoden mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 153<br />

6<br />

Nieren-, Ureter- und große Harnblaseneingriffe außer bei Neubildung,<br />

L04 ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen, Alter < 3 Jahre 146<br />

7<br />

Nieren, Ureter und große Harnblasen-Operationen bei Neubildung,<br />

L13 mit Begleiterkrankungen 95<br />

8<br />

Infektionen der Harnorgane mit äußerst schweren<br />

L63 Begleiterkrankungen 81<br />

9 M02 Transurethrale Prostataresektion 49<br />

10 L17 Operationen an der Urethra 39<br />

11<br />

Urethrastriktur, andere leichte bis moderate Erkrankungen der<br />

Harnorgane oder Beschwerden und Symptome der Harnorgane oder<br />

L66 Urethrozystoskopie 39<br />

12 M05 Zirkumzision 38<br />

13<br />

Harnsteine und Harnwegsobstruktion, Alter > 75 Jahre oder mit<br />

L64 äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen 34<br />

14<br />

Nieren-, Ureter- und große Harnblasen-Operationen bei Neubildung,<br />

Alter < 19 Jahre oder mit äußerst schweren Begleiterkrankungen<br />

oder außer bei Neubildung, mit äußerst schweren<br />

L03 Begleiterkrankungen 33<br />

15<br />

Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) bei Harnsteinen ohne<br />

L43 auxiliäre Maßnahmen 26<br />

16 M03 Operationen am Penis 22<br />

17<br />

Kleine Operationen an der Harnblase mit äußerst schweren<br />

L06 Begleiterkrankungen 21<br />

18 L10 Blasenrekonstruktion und kontinenter Pouch bei Neubildung 21<br />

19 M62 Infektion / Entzündung der männlichen Geschlechtsorgane 18<br />

20 L68 Andere mäßig schwere Erkrankungen der Harnorgane 16<br />

226 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 C67 Bösartige Neubildung der Harnblase 337<br />

2 C61 Bösartige Neubildung der Prostata 310<br />

3 C64 Bösartige Neubildung der Niere, ausgenommen Nierenbecken 191<br />

4 C62 Bösartige Neubildung des Hodens 126<br />

5 N13 Obstruktive Uropathie und Refluxuropathie 98<br />

6 N20 Nieren- und Ureterstein 85<br />

7 N40 Prostatahyperplasie 64<br />

8 N30 Zystitis 63<br />

9 Q53 Nondescensus testis 60<br />

10<br />

Angeborene obstruktive Defekte des Nierenbeckens und<br />

Q62 angeborene Fehlbildungen des Ureters 47<br />

11 N47 Vorhauthypertrophie, Phimose und Paraphimose 37<br />

12 C65 Bösartige Neubildung des Nierenbeckens 25<br />

13 N35 Harnröhrenstriktur 24<br />

14 N46 Sterilität beim Mann 21<br />

15 Q64 angeborene Fehlbildungen des Harnsystems 18<br />

16 C66 Bösartige Neubildung des Ureters 16<br />

17 N10 Akute tubulointerstitielle Nephritis 15<br />

18 N48 Krankheiten des Penis 14<br />

19<br />

Krankheiten des Urogenitalsystems nach medizinischen<br />

N99 Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert 13<br />

20 N45 Orchitis und Epididymitis 13<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 1-661 Diagnostische Urethrozystoskopie 653<br />

2 8-132 Maßnahmen an der Harnblase 647<br />

3 3-00b Sonographie der Harnorgane 483<br />

4 1-336 Harnröhrenkalibrierung 266<br />

5 8-139 Maßnahmen am Harntrakt 246<br />

6 8-137 Einlegen, Wechsel und Entfernung einer Ureterschiene 218<br />

7<br />

Transurethrale Inzision, Exzision, Entfernung und Resektion von<br />

5-573 (erkranktem) Gewebe der Harnblase 191<br />

8 5-604 Radikale Prostatovesikulektomie 185<br />

9 8-542 Nicht komplexe Chemotherapie 166<br />

10 8-544 Hochgradig komplexe und intensive Blockchemotherapie 145<br />

11 5-640 Operationen am Präputium 115<br />

12 5-554 Nephrektomie 103<br />

13<br />

Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie [ESWL] von Steinen in den<br />

8-110 Harnorganen 86<br />

14 5-568 Rekonstruktion des Ureters 73<br />

15 5-572 Zystostomie 72<br />

16 8-547 Immuntherapie 68<br />

17 5-624 Orchidopexie 63<br />

18 5-585 Transurethrale Inzision von (erkranktem) Gewebe der Urethra 55<br />

19 5-601 Transurethrale Exzision und Entfernung von Prostatagewebe 52<br />

20 5-622 Orchidektomie (Entfernung des Hodens) 46<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 227


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />

Zentrum für Orthopädie<br />

14. Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Winfried Winkelmann<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47902<br />

E-Mail: orthop@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/orthop/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie zählt zu den größten<br />

orthopädischen Universitätskliniken im Bundesgebiet. Es werden Erkrankungen des<br />

Haltungs- und Bewegungsapparates sowohl ambulant als auch stationär, konservativ<br />

und operativ behandelt. Ambulante Operationen werden ebenfalls durchgeführt. Die<br />

Klinik ist eines der größten europäischen Zentren zur Behandlung von Knochen- und<br />

Weichteiltumoren und hat für diese Patienten ein entsprechend großes Einzugsgebiet.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

� Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates (Knochen- und<br />

Weichteiltumoren, Wirbelsäule, Schulter- und Ellenbogengelenk, Knie- und<br />

Hüftgelenk sowie Fußgelenk, Kinderorthopädie).<br />

� Einbau von Hüft-, Knie-, Schulter- und Sprunggelenksprothesen. Korrigierende<br />

Eingriffe im Bereich der Wirbelsäule sowie im Bereich der Extremitäten.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Konservativ:<br />

� Ambulante Behandlung von degenerativen Gelenkerkrankungen, Behandlung<br />

von Patienten mit Cerebralparesen, konservative Behandlung von Wirbel-<br />

228 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />

säulendeformitäten und –veränderungen, Nachsorge nach<br />

Knochentumoroperationen<br />

Operativ:<br />

� Operative Behandlung von Knochen- und Weichteiltumoren,<br />

gliedmaßenerhaltende Tumorchirurgie, Einbau von Tumorspezialprothesen,<br />

biologische Rekonstruktionen, Einbau von Hüft-, Knie-, Schulter- und<br />

Sprunggelenksprothesen insbesondere Revisionsoperationen. Operationen bei<br />

Fehlbildungen der Wirbelsäule und der Extremitäten mit Einbau von<br />

Implantaten, arthroskopische Operationen im Bereich des Schultergelenkes,<br />

des Knie- und Sprunggelenkes<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

� Ultraschalluntersuchungen, insbesondere bei Kindern<br />

� Orthopädische Physiologie:<br />

� Pedobarographie (Fußdruckmessung),<br />

� Ganguntersuchung,<br />

� Rasterstereographie (Oberflächenuntersuchung des Rückens) in der Poliklinik<br />

� Orthopädische Werkstatt:<br />

� Anfertigung von Orthesen und Korsetts nach Maß<br />

Forschung<br />

� Knochentumoren<br />

� Arthroseforschung<br />

� Gelenkersatz<br />

� Wirbelsäulendeformitäten<br />

� Kinderorthopädie<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Fortbildung:<br />

� einmal wöchentlich interne Fortbildung zu orthopädischen Themen,<br />

� jährlich wiederkehrende Tagung „<strong>Münster</strong>aner Streitgespräch“<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 229


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />

� Operationskurse Wirbelsäule, Schulter, Knie<br />

� Deutsches Zentrum für Orthopädische Ausbildung: Vorbereitung von<br />

Studierenden und wissenschaftlichem Nachwuchs auf die Arbeit in<br />

Wissenschaft und Forschung mit regelmäßigen Tagungen<br />

Lehre:<br />

� Hauptvorlesung<br />

� Kurs der allgemeinen klinischen Untersuchung<br />

� Kleingruppenpraktika auf der Station, in der Ambulanz, im Operationssaal<br />

� POLEM Entzündungsmedizin,<br />

� POLVASC Kurs Vaskuläre Medizin,<br />

� POLIT Interdisziplinäre Tumormedizin,<br />

Service<br />

� Knochenbank: Bereithaltung von Knochenpräparaten<br />

� exp. Biomechanik (andere Kliniken der Med. Einrichtungen):<br />

Anfertigung von Werkzeugen und Implantatteilen als Einzelanfertigung,<br />

� Beratung von Patienten durch Sozialdienst,<br />

� Spielzimmer<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

� Physiotherapie: balneophysikalische Maßnahmen, krankengymnastische<br />

�<br />

Übungsbehandlung, Ergotherapie,<br />

Schmerztherapie in Kooperation mit der Klinik für Anästhesiologie und<br />

operative Intensivmedizin,<br />

� Schmerzpsychologische Betreuung durch Diplompsychologen im Hause<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

� Orthopädische Werkstatt<br />

� Orthopädische Physiologie<br />

� Labor für Experimentelle Physiologie/Zellbiologie<br />

� Experimentelle Biomechanik<br />

230 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Apparative Ausstattung<br />

Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />

� Ultraschall,<br />

� Rasterstereographie zur dreidimensionalen Darstellung der Wirbelsäule,<br />

� Ganglabor<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Die Klinik verfügt über eine Ambulanz mit 12 Spezialsprechstunden:<br />

� Allgemeinorthopädische Sprechstunde<br />

� Kindersprechstunde,<br />

� Schmerzsprechstunde<br />

� Tumorsprechstunde,<br />

� Skoliosesprechstunde<br />

� Totalendoprothese (TEP)-Sprechstunde<br />

� Rückensprechstunde<br />

� Cerebralparese (CP)-Sprechstunde<br />

� Arthroskopie/Sportsprechstunde<br />

� Arthrosesprechstunde<br />

� Schultersprechstunde<br />

� Fixateur-Sprechstunde<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Qualitätssicherungsbeauftragter OA PD Dr. Rödl<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Allgemeine Orthopädie<br />

Stationäre Patienten 2.829<br />

Durchschnittl. Verweildauer 8,70<br />

Ambulante Patienten 10.600<br />

Ambulante Behandlungen 13.102<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 231


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Nicht operativ behandelte Erkrankungen und Verletzungen im<br />

Wirbelsäulenbereich, Alter > 55 Jahre oder mit äußerst schweren<br />

I68 oder schweren Begleiterkrankungen, mit komplexer Diagnose 358<br />

2<br />

Operationen an Hüftgelenk und Femur mit Mehrfacheingriff, mit<br />

komplexer Prozedur oder Diagnose und mit äußerst schweren<br />

I08 Begleiterkrankungen 220<br />

3 I16 Operationen am Schultergelenk 141<br />

4<br />

Diagnostische Operationen an Knochen und Gelenken einschließlich<br />

I25 Biopsie 120<br />

5<br />

Operationen am Weichteilgewebe mit äußerst schweren<br />

I27 Begleiterkrankungen 120<br />

6 I69 Knochenkrankheiten und spezifische Arthropathien 96<br />

7<br />

Implantation einer Tumorendoprothese mit Operationen am<br />

I95 Kniegelenk 87<br />

8<br />

Komplexe Wirbelkörperfusion mit äußerst schweren<br />

I06 Begleiterkrankungenoder komplexer Operation an der Wirbelsäule 86<br />

9<br />

Bösartige Neubildung des Bindegewebes einschließlich<br />

pathologischer Fraktur, Alter < 17 Jahre oder mit äußerst schweren<br />

I65 Begleiterkrankungen 81<br />

10<br />

Revision oder Ersatz des Hüftgelenkes mit komplizierender Diagnose<br />

oder Arthrodese oder beidseitige Operationen oder mehrere große<br />

Operationen an Gelenken der unteren Extremität mit komplexem<br />

I03 Eingriff 75<br />

11 I46 Prothesenwechsel am Hüftgelenk 69<br />

12<br />

Andere Erkrankungen des Bindegewebes mit komplexer Diagnose<br />

I76 oder äußerst schwere Begleiterkrankungen 69<br />

13<br />

Wenig komplexe Operationen an Kniegelenk, Ellenbogengelenk und<br />

I18 Unterarm, Alter < 16 Jahre 68<br />

14 I09 Wirbelkörperfusion mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 63<br />

15<br />

Operationen am Fuß mit mehreren komplexen Eingriffen oder<br />

I20 hochkomplexem Eingriff 56<br />

16<br />

Komplexe Operationen an Humerus, Tibia, Fibula und Sprunggelenk<br />

mit Mehrfachoperationen oder komplexer Prozedur oder komplexer<br />

I13 Diagnose 53<br />

17<br />

Implantation einer bikondylären Endoprothese oder andere<br />

I44 Endoprothesenimplantation / -revision am Kniegelenk 53<br />

18<br />

Lokale Exzision und Entfernung von Osteosynthesematerial an<br />

Hüftgelenk und Femur oder komplexe Operationen an<br />

I21 Ellenbogengelenk und Unterarm 52<br />

19<br />

großer Gelenkersatz oder Revision oder Ersatz des Hüftgelenkes<br />

ohne komplizierende Diagnose, ohne Arthrodese, ohne komplexen<br />

I05 Eingriff, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 49<br />

20<br />

Revision oder Ersatz des Kniegelenkes mit komplizierender Diagnose<br />

I04 oder Arthrodese 46<br />

232 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Komplikationen durch orthopädische Endoprothesen, Implantate<br />

T84 oder Transplantate 293<br />

2 M54 Rückenschmerzen 167<br />

3 M75 Schulterläsionen 142<br />

4 M21 erworbene Deformitäten der Extremitäten 141<br />

5<br />

Bösartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels der<br />

C40<br />

Extremitäten 118<br />

6<br />

Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens an sonstigen<br />

D48 und nicht näher bezeichneten Lokalisationen 110<br />

7 M41 Skoliose 102<br />

8 M16 Koxarthrose [Arthrose des Hüftgelenkes] 80<br />

9 M48 Spondylopathien 72<br />

10 M51 Bandscheibenschäden 70<br />

11 M86 Osteomyelitis 67<br />

12 C79 Sekundäre bösartige Neubildung an sonstigen Lokalisationen 66<br />

13 D16 Gutartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels 66<br />

14<br />

Bösartige Neubildung sonstigen Bindegewebes und anderer<br />

C49 Weichteilgewebe 66<br />

15 M42 Osteochondrose der Wirbelsäule 61<br />

16 M17 Gonarthrose [Arthrose des Kniegelenkes] 59<br />

17 M19 Arthrose 54<br />

18 Q65 Angeborene Deformitäten der Hüfte 50<br />

19 M24 näher bezeichnete Gelenkschädigungen 48<br />

20 M23 Binnenschädigung des Kniegelenkes [internal derangement] 43<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 5-786 Osteosynthese von Knochen 358<br />

2<br />

Injektion eines Medikamentes in Gelenke der Wirbelsäule zur<br />

8-917 Schmerztherapie 355<br />

3 3-00g Sonographie der Hüftgelenke beim Säugling 355<br />

4 5-782 Exzision und Resektion von erkranktem Knochengewebe 352<br />

5<br />

Injektion eines Medikamentes an Nervenwurzeln und<br />

8-914 wirbelsäulennahe Nerven zur Schmerztherapie 316<br />

6 5-829 gelenkplastische Eingriffe 291<br />

7<br />

Zugang zur Lendenwirbelsäule, zum Os sacrum und zum Os<br />

5-032 coccygis 205<br />

8 5-820 Implantation einer Endoprothese am Hüftgelenk 201<br />

9<br />

Arthroskopische Refixation und Plastik am Kapselbandapparat des<br />

5-814 Schultergelenkes 199<br />

10 5-780 Inzision am Knochen, septisch und aseptisch 186<br />

11 5-835 Osteosynthese an der Wirbelsäule 184<br />

12 5-787 Entfernung von Osteosynthesematerial 184<br />

13 1-503 Biopsie an Knochen durch Inzision 184<br />

14 5-031 Zugang zur Brustwirbelsäule 174<br />

15 5-800 Offen chirurgische Revision eines Gelenkes 173<br />

16 1-697 Diagnostische Arthroskopie 172<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 233


Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />

17 5-839 Operationen an der Wirbelsäule 161<br />

18 5-783 Entnahme eines Knochentransplantates 158<br />

19<br />

Revision, Wechsel und Entfernung einer Endoprothese am<br />

5-821 Hüftgelenk 152<br />

20 5-781 Osteotomie und Korrekturosteotomie 149<br />

Behandlungsschwerpunkte der Klinik unterteilt nach Krankheitsarten<br />

Operative Fälle<br />

Tumorerkrankungen<br />

Wirbelsäule<br />

Hüftgelenksprothetik<br />

Kniegelenksprothetik<br />

Gelenkendoprothetik<br />

an Schulter,<br />

Sprunggelenk<br />

Kinder<br />

Arthroskopie<br />

Andere<br />

Konservative Fälle<br />

(nicht operativ)<br />

Wirbelsäule<br />

Andere<br />

Beschreibung Anzahl<br />

Tumorreferenzzentrum für zahlreiche internationale<br />

Studien, Operative Behandlung von primären und<br />

sekundären Knochentumoren, von Tumoren des Bindeund<br />

Weichteilgewebes, Implantation von Tumorspezialprothesen,<br />

gliedmaßenerhaltende Tumorchirurgie,<br />

minimalinvasive Behandlung gutartiger Knochentumore<br />

Operative Behandlung von Wirbelsäulendeformitäten, von<br />

Tumoren der Wirbelsäule, von degenerativen und<br />

entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule<br />

Implantation und Wechsel von künstlichen Hüftgelenken<br />

(Standardprothesen, Individualprothesen, Sonderprothesen)<br />

Implantation und Wechsel von künstlichen Kniegelenken<br />

(Standardprothesen, Individualprothesen, Sonderprothesen)<br />

Implantation und Wechsel von künstlichen Schulter- und<br />

Sprunggelenken (Standardprothesen, Individualprothesen,<br />

Sonderprothesen)<br />

Operative Behandlung von Achsdeformitäten der oberen<br />

und unteren Extremitäten, von Fußdeformitäten, von<br />

Huftluxationen und Hüftdysplasien bei Kindern,<br />

Verlängerung von Extremitäten, operative Behandlung von<br />

Kindern mit ICP (Infantile Cerebral Parese)<br />

Arthroskopische Operationen am Schulter-, Knie-,<br />

Ellenbogen- und oberen Sprunggelenk<br />

Operative Behandlung von Deformitäten bei<br />

ausgewachsenen Patienten, von entzündlichen<br />

Knochenerkrankungen, von Deformitäten am Fuß<br />

Konservative Behandlung von Wirbelsäulendeformitäten,<br />

von degenerativen und entzündlichen<br />

Wirbelsäulenerkrankungen<br />

Konservative Behandlung von angeborenen und<br />

erworbenen Deformitäten, degenerativen Gelenkerkrankungen,<br />

Osteogenesis imperfecta, Behandlung von<br />

Patienten mit Cerebralparesen, CT-gesteuerte Biopsien,<br />

Ultraschall-gesteuerte Biopsien, Nachsorge nach<br />

Knochentumoroperationen<br />

234 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005<br />

457<br />

281<br />

220<br />

128<br />

29<br />

271<br />

296<br />

251<br />

471<br />

268


Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />

15. Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und<br />

Rehabilitation<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans Henning Wetz<br />

Robert-Koch-Straße 30<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 56764<br />

Fax +49-(0)251-83 56776<br />

E-Mail: wetz@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/techorth/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation wurde in<br />

ihren Ursprüngen bereits 1965 gegründet und verfügt daher über einen enormen<br />

Erfahrungsschatz in der Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit angeborenen<br />

und erworbenen Fehlbildungen des Haltungs- und Bewegungsapparates. Ein<br />

hochspezialisiertes und langjährig ausgebildetes Team aus Ärzten,<br />

Orthopädietechnikern, Physio- und Ergotherapeuten sowie ebenfalls besonders<br />

geschulten Pflegekräften widmet sich der Aufgabe, die ihm anvertrauten Patienten<br />

bestmöglich in ihrer Mobilität wiederherzustellen und in ihren Alltag zu integrieren.<br />

Dafür kommen konservative Heilverfahren einschließlich der Versorgung mit<br />

Hilfsmitteln und Apparaten und operative Therapien zur Anwendung. Aufgrund der<br />

Kombination aus Tradition und moderner universitärer Spitzenmedizin werden so gute<br />

Behandlungserfolge erzielt, dass unser Einzugsgebiet mittlerweile die Grenzen der<br />

Bundesrepublik Deutschland überschreitet.<br />

Besondere Schwerpunkte der Klinik:<br />

� Das gesamte Spektrum der Amputationschirugie und Stumpf-verbessernder<br />

Operationen der oberen und unteren Extremitäten<br />

� Das Diabetische Fußsyndrom, hier vor allem die Extremität-erhaltende<br />

operative Therapie beim Charcot-Fuß<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 235


Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />

� Konservative und operative Therapie bei neuromuskulären Erkrankungen in<br />

enger Kooperation mit den Kliniken für Neurologie, Neurochirurgie und<br />

Pädiatrie<br />

� Anpassung von Prothesen, Orthesen, Sitzschalen und anderen Hilfsmitteln in<br />

komplexen Fällen einschließlich Rehabilitation und Gebrauchsschulung<br />

Der Sitz des einzigen Lehrstuhls für Technische Orthopädie in Deutschland beinhaltet<br />

gleichzeitig die Verpflichtung, die hier gewonnenen Erkenntnisse aus klinischer und<br />

bio-mechanischer Forschung konsequent in die Patientenversorgung einfließen zu<br />

lassen.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

� Angeborene und erworbene Fehlbildungen des Haltungs- und<br />

Bewegungsapparates<br />

� Operative Korrektur von Deformitäten, Versorgung mit Prothesen und Orthesen<br />

� Neuromuskuläre Erkrankungen, insbesondere Infantile Zerebralparese, Spina<br />

bifida, Folgezustände der Poliomyelitis, andere spastische und schlaffe<br />

Lähmungen<br />

� Orthopädietechnische und operative Therapie von Gelenkkontrakturen,<br />

Anwendung von Botulinum-Toxin, Versorgung mit Apparaten und<br />

Mobilitätshilfen<br />

� Ulzerationen und Deformitäten beim diabetischen Fußsyndrom und anderen<br />

neuropathischen Fußerkrankungen<br />

� Dreidimensionale knöcherne Achskorrekturen von Charcot-Füßen,<br />

rebalancierende Sehnenchirurgie, minimal invasive Resektionen, Minor-<br />

Amputationen, Anpassen von druckreduzierenden oder fixierenden Orthesen,<br />

strukturierte phasenorientierte Wundbehandlung<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Die der Klinik angeschlossene eigene orthopädische Werkstatt versorgt mit weit<br />

überregionalem Einzugsgebiet Patienten mit Amputationen, Fehlbildungen und<br />

Lähmungserkrankungen. Diese ambulant oder stationär erbrachte Leistung beinhaltet<br />

eine intensive interdisziplinäre Kooperation der Orthopädietechniker mit unseren<br />

Ärzten und Physiotherapeuten. Die Versorgung orientiert sich am aktuellen Stand der<br />

technischen Möglichkeiten, insbesondere bei der Prothetik der oberen Extremitäten.<br />

236 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />

Vor allem Kinder mit Skelettfehlbildungen werden umfassend betreut und während<br />

ihrer gesamten Entwicklung fachgerecht medizinisch begleitet. Das besondere<br />

Einfühlungsvermögen in die Problematik liegt in der jahrzehntelangen Expertise gerade<br />

mit diesen seltenen Krankheitsbildern begründet.<br />

Spezialsprechstunden für:<br />

� Diabetisches Fußsyndrom<br />

� Infantile Zerebralparese u. a. neuromuskuläre Erkrankungen im Kindesalter<br />

� Orthopädische Hilfsmittel<br />

� Kindersprechstunde<br />

� Fußsprechstunde<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

Die Klinische Prüfstelle für Orthopädische Hilfsmittel ist im Auftrag des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft und Soziales unserer Klinik angegliedert.<br />

Prothesen, Orthesen, Rollstühle und andere Hilfsmittel werden einer umfassenden<br />

klinischen und biomechanischen Prüfung unterzogen und hinsichtlich ihres<br />

medizinischen Nutzwertes beurteilt. Besondere Expertise konnte erworben werden bei<br />

der Prüfung moderner computerisierter Kniepassteile mit der Methode der<br />

dreidimensionalen Bewegungsanalyse. Auch für individuelle Versorgungen können<br />

daher aussagefähige Bewertungen und Vorschläge mit einem hohen Maß an<br />

Objektivität formuliert werden. Die klinische Prüfung orthopädischer Hilfsmittel ist Teil<br />

des Qualitätssicherungsprogramms des Gesetzgebers und gewinnt in der<br />

sozialmedizinischen Begutachtung zunehmend an Bedeutung.<br />

Orthopädische Werkstätten der Technischen Orthopädie<br />

Leistungsangebot für stationäre und ambulante Patienten:<br />

� Das gesamte Spektrum der Armprothetik und Hilfen sowie myoelektrische<br />

Prothesen,<br />

� Prothetik der unteren Extremitäten bei einseitigen sowie doppelseitigen<br />

Versorgungen auch mit dem Einsatz Mikroprozessor gesteuerter Knie-Gelenke,<br />

� Individuelle Orthesen und Orthoprothesen Versorgungen der unteren<br />

Extremitäten,<br />

� Sitzschalenanpassung und individuelle Hilfsmittel als Sonderbau.<br />

2004 wurden von den Werkstätten ca. 500 individuelle Hilfsmittel für Patienten<br />

angepasst. Die Versorgungen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

ärztlichen und therapeutischen Team der Klinik.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 237


Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />

Forschung<br />

Siehe auch Forschungsbericht der Universität <strong>Münster</strong>.<br />

Die klinische Forschung wird wesentlich durch ein Drittmittelaufkommen von mehr als<br />

400.000 Euro jährlich ermöglicht. Im Vordergrund steht die Rehabilitations- und<br />

Versorgungsforschung<br />

1. Klinische Prüfung orthopädischer Hilfsmittel mit den Schwerpunkten:<br />

� Indikationen für das Kniegelenk 3C 100<br />

� Vergleichende Untersuchung elektrischer Zusatzantriebe für handbetriebene<br />

Rollstühle<br />

� Klassifizierung von Schaftsystemen und Stumpfbettungen<br />

� Klassifizierung von Kniepassteilen<br />

� Absatzhöhe und Körperstatik<br />

� Propriozeptive Einlagen und Körperstatik<br />

� Afferenzverstärkende Einlagen bei Spastik<br />

� Aktivitätsmonitoring bei Diabetikern<br />

� Drehachsenbestimmung am Knie und Ellenbogengelenk<br />

2. Diabetischer Fuss<br />

� Immunologische Bedingungen der Charcot Arthropathien<br />

� Gangbildveränderungen bei Diabetikern<br />

� Rekonstruktive Fusschirurgie<br />

� Amputationschirurgie (outcome)<br />

3. Optische Oberflächenvermessung<br />

� Anatomische Bezugspunkte am Fuss<br />

� Antomische Bezugspunkte am Knie<br />

4. Passteilforschung<br />

� Kardanische Aufhängung für Oberarmprothesen<br />

� Armprothetik (outcome)<br />

� Kindgerechte Armprothetik (Lego/ Fresenius /O.Bock)<br />

� Polyzentrische Kniegelenke<br />

� Verschlußsyteme für Silikon Liner<br />

5. Implantatforschung<br />

� Entwicklung einer Totalendoprothese für das OSG<br />

238 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />

� Externe Fixationssysteme für Charcot Arthropathie<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Fortbildung:<br />

� Seminar Technische Orthopädie Di. 13 –14<br />

� Seminar Technische Orthopädie und Biomechanik Do. 17-18 (invited speaker)<br />

� 25. Symposium Technische Orthopädie und Biomechanik jeweils 1.Märzwochenende<br />

� Jahreskongress Technische Orthopädie in Garmisch Partenkirchen, jeweils 1.<br />

Mai -Wochenende<br />

� Curriculum Technische Orthopädie für Fachärzte 4X jährlich<br />

Lehre:<br />

� Kooperation mit der FH <strong>Münster</strong> im Studiengang Technische Orthopädie<br />

� Vorlesung Rehabilitation<br />

� Vorlesung Technische Orthopädie, Tutorentätigkeit bei den POL Kursen<br />

Service<br />

� Sozialdienst<br />

� Psychosomatische Betreuung<br />

� Spiel – Musikzimmer<br />

� grosser Aufenthaltsraum<br />

� individuelle Austattung mit Telefon -und Fernsehgerät<br />

� Diätberatung<br />

� Alternative Heilverfahren (Feldenkrais, Chi Gong etc.)<br />

� Grosses beheiztes Bewegungsbad<br />

� Turnhalle mit Fitnessareal bes. für Behinderte<br />

� Hilfsmittelversorgung durch klinikeigene Werkstätten<br />

�� Behindertensport<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 239


Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Physiotherapie:<br />

� auf neurophysiologischer Basis (n. Bobath, Bruncow,<br />

Brügger, E-Technik)<br />

� MTT<br />

� Prothesengebrauschsschulung (klinische Prüfstelle)<br />

� Gangschulung<br />

(Ganglabor)<br />

Fussreflextherapie<br />

Fussgymnastik für Erwachsene und Kinder<br />

Manuelle Therapie (Chirotherapie), Osteopathie<br />

Physikalische Therapie<br />

� Bäder, Kneipsche Anwendungen, Packungen, Massagen<br />

� Elektrotherapie<br />

� Podologie<br />

�<br />

Neuraltherapie<br />

Alle modernen Rehabilitationsverfahren zur Rehabilitation<br />

Körperbehinderter unter Berücksichtigung der gebräuchlichen Standarts<br />

(Assessmentverfahren, ICF, etc.)<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Ganglabor mit:<br />

� 3.D Bewegungsanalyse<br />

� elektronischer Pedobarografie<br />

� Rasterstereografie<br />

� Activity monitoring (Cuela System)<br />

� Elektronische Ichnografie (Gait rite system)<br />

Biomechanisches Labor (gemeinsam mit allg. Orthopädie und Unfallchirurgie)<br />

240 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />

Feinmechanische Werkstatt<br />

4. Forschungswerkstatt für Passteile<br />

5. Orthopädische Werkstatt<br />

6. Reha-Technik<br />

7. Biomedizinische Technik (gemeinsam mit FH <strong>Münster</strong>)<br />

Apparative Ausstattung<br />

� Sonografie<br />

� Vicon System<br />

� Cuela System<br />

� Gait rite System<br />

� Pedar System<br />

� Parotec System<br />

� Fastscan System<br />

�� Rasterstereografie<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

� Fußsprechstunde für Diabetiker<br />

� Fußchirurgische Sprechstunde<br />

� Sprechstunde für neuromuskuläre Erkrankungen(incl ICP, MCC)<br />

� Allg Poliklinik für Körperbehinderte<br />

� Sprechstunde für Technische Kinderorthopädie<br />

� Abnahmesprechstunde für Hilfsmittel<br />

� (Qualitätssicherung gemeinsam mit klin. Prüfstelle)<br />

Tagesklinik<br />

Für Diabetiker geplant<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

� QM Beauftragter<br />

� Zertifiziert nach ISO 9000<br />

� Leitlinienorientierte, EBM basierte Hilfsmittelversorgung<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 241


Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />

� Integrierte Versorgung bei Diabetischem Fußsyndrom (DFS)<br />

� Qualitätssicherung orthopädischer Hilfsmittel durch ständige klinische und<br />

Biomechanische Prüfung<br />

� Outcome management<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Technische<br />

Orthopädie<br />

Stationäre Patienten 546<br />

Durchschnittl. Verweildauer 22,88<br />

Ambulante Patienten 2.841<br />

Ambulante Behandlungen 4.760<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

g<br />

Text Fallzahl<br />

1 I73 Nachbehandlung bei Erkrankungen des Bindegewebes 116<br />

2 I14 Revision eines Amputationsstumpfes 43<br />

3<br />

Verschiedene Operationen bei Diabetes mellitus mit Begleiterkrankungen,<br />

ohne Frührehabilitation und ohne geriatrische frührehabilitative<br />

K01 Komplexbehandlung, mit Gefäßeingriff 42<br />

4 K60 Diabetes mellitus und schwere Ernährungsstörungen, Alter < 11 Jahre 39<br />

5 I27 Operationen am Weichteilgewebe mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 38<br />

6 K13 Verschiedene Operationen bei Diabetes mellitus mit Begleiterkrankungen 37<br />

7<br />

Ausgedehnte operativeProzedur ohne Bezug zur Hauptdiagnose mit<br />

901 komplizierenden Prozeduren oder Strahlentherapie 31<br />

8<br />

Operationen am Fuß mit mehreren komplexen Operationen oder<br />

I20 hochkomplexer Operation 27<br />

9<br />

Erkrankungen des Bindegewebes mit komplexer Diagnose oder äußerst<br />

I76 schwere Begleiterkrankungen 17<br />

10 I07 Amputation mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 14<br />

11 I28 Komplexe Operationen am Bindegewebe 14<br />

12<br />

Prozeduren bei endokrinen, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten, Alter<br />

K09 < 7 Jahre oder äußerst schwere Begleiterkrankungen 11<br />

242 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />

13<br />

Lokale Exzision und Entfernung von Osteosynthesematerial außer an<br />

I23 Hüftgelenk und Femur mit komplexer Entfernung von Osteosynthesematerial 6<br />

14<br />

Operationen bei zerebraler Lähmung, Muskeldystrophie oder Neuropathie,<br />

B06 Alter < 19 Jahre 5<br />

15<br />

Komplexe Operationen an Humerus, Tibia, Fibula und Sprunggelenk mit<br />

I13 Mehrfacheingriff oder komplexer Prozedur oder komplexer Diagnose 5<br />

16 J11 Operationen an Haut, Unterhaut und Mamma mit mäßig komplexer Prozedur 5<br />

17<br />

Erkrankungen an Hirnnerven und peripheren Nerven mit komplexer<br />

Diagnose, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen oder bei Para- /<br />

B71 Tetraplegie mit äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen 4<br />

18 F28 Amputation mit zusätzlichem Gefäßeingriff 4<br />

19<br />

Operationen an peripheren Nerven, Hirnnerven und anderen Teilen des<br />

Nervensystems ohne äußerst schwere Komplikationen oder Operationen bei<br />

zerebraler Lähmung, Muskeldystrophie oder Neuropathie ohne äußerst<br />

B17 schwere oder schwere Begleiterkrankungen, Alter > 18 Jahre 3<br />

20<br />

Lokale Exzision und Entfernung von Osteosynthesematerial an Hüftgelenk<br />

I21 und Femur oder komplexe Operationen an Ellenbogengelenk und Unterarm 3<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 E11 Nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-2-Diabetes] 128<br />

2 Z44 Versorgen mit und Anpassen einer Ektoprothese 105<br />

3 T87 Komplikationen, die für Replantation und Amputation bezeichnend sind 62<br />

4 M21 erworbene Deformitäten der Extremitäten 35<br />

5 E10 Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-1-Diabetes] 34<br />

6 M86 Osteomyelitis 29<br />

7<br />

Versorgen mit und Anpassen von anderen medizinischen Geräten oder<br />

Z46 Hilfsmitteln 22<br />

8 M24 näher bezeichnete Gelenkschädigungen 14<br />

9 G60 Hereditäre und idiopathische Neuropathie 9<br />

10 I70 Atherosklerose 8<br />

11 Q66 Angeborene Deformitäten der Füße 6<br />

12 M62 Sonstige Muskelkrankheiten 5<br />

13<br />

Komplikationen durch orthopädische Endoprothesen, Implantate oder<br />

T84 Transplantate 4<br />

14<br />

Krankheiten der Haut und der Unterhaut, anderenorts nicht<br />

L98 klassifiziert 4<br />

15 L08 lokale Infektionen der Haut und der Unterhaut 2<br />

16 L03 Phlegmone 2<br />

17 G62 Polyneuropathien 2<br />

18<br />

Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens, anderenorts nicht<br />

M53 klassifiziert 2<br />

19 M67 Krankheiten der Synovialis und der Sehnen 2<br />

20 Q72 Reduktionsdefekte der unteren Extremität 2<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 243


Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] und Entfernung von<br />

5-893 erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 180<br />

2 5-787 Entfernung von Osteosynthesematerial 119<br />

3 5-780 Inzision am Knochen, septisch und aseptisch 65<br />

4 5-800 Offen chirurgische Revision eines Gelenkes 60<br />

5 5-866 Revision eines Amputationsgebietes 60<br />

6 5-854 Rekonstruktion von Sehnen 39<br />

7 5-788 Operationen an Metatarsale und Phalangen des Fußes 34<br />

8 5-865 Amputation und Exartikulation Fuß 30<br />

9 5-786 Osteosynthese von Knochen 29<br />

10 5-782 Exzision und Resektion von erkranktem Knochengewebe 28<br />

11 5-851 Durchtrennung von Muskel, Sehne und Faszie 21<br />

12 5-781 Osteotomie und Korrekturosteotomie 18<br />

13 5-894 Lokale Exzision von erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 12<br />

14 5-864 Amputation und Exartikulation untere Extremität 12<br />

15 5-892 Inzision an Haut und Unterhaut 12<br />

16 5-79b Offene Reposition einer Gelenkluxation 10<br />

17 8-310 Aufwendige Gipsverbände 10<br />

18 5-041 Exzision und Destruktion von erkranktem Gewebe von Nerven 9<br />

19 5-808 Arthrodese 8<br />

20 5-852 Exzision von Muskel, Sehne und Faszie 7<br />

244 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Zentrum für Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin<br />

17. Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Ludwig Kiesel<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 48202<br />

E-Mail: l.kiesel@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.unifrauenklinik-muenster.de<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ist für <strong>Münster</strong> und die<br />

weitere Umgebung Westfalens die führende Klinik der Maximalversorgung ihres<br />

Fachgebiets. Sie bietet aufgrund ihrer akademischen Ausrichtung die Möglichkeit, bei<br />

allen gynäkologischen und geburtshilflichen Erkrankungen außer nach konventionellen<br />

Verfahren jederzeit auch nach den aktuellsten diagnostischen und therapeutischen<br />

Methoden behandelt zu werden.<br />

Im ambulanten Bereich wird ein differenziertes Angebot von Spezialsprechstunden<br />

und Funktionsbereichen vorgehalten. Dieses unterstützt die niedergelassenen Frauenärztinnen<br />

und -ärzte in ihrer Tätigkeit durch besondere Erfahrungen und Möglichkeiten<br />

auf dem jeweiligen speziellen Gebiet und bietet Patientinnen die Möglichkeit einer<br />

Versorgung auf höchstem Niveau. Für unsere Patienten besteht dadurch die Option<br />

zur bestmöglichen prästationären Abklärung, so dass sich stationären Liegezeiten<br />

verkürzen lassen und eine Vielzahl von Operationen problemlos ambulant durchgeführt<br />

werden kann.<br />

Im stationären Bereich wird besonderer Wert auf eine individuelle Betreuung gelegt,<br />

die uns von unseren Patientinnen sowohl als Kontrast zu ihren Erwartungen an eine<br />

große Universitätsklinik als auch im Vergleich mit anderen Häusern einhellig<br />

bescheinigt wird. Ausdruck dessen ist eine familienorientierte Geburtshilfe und eine<br />

Unterbringung in Zimmern mit einer zeitgemäßen Ausstattung, die nahezu<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 245


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

ausschließlich mit höchstens zwei Patientinnen belegt werden, und einer Verlagerung<br />

der Intensivobservationsbetten auf die Stationen, so dass Patientinnen auch nach<br />

größeren Eingriffen in aller Regel auf ihrer Station verbleiben können.<br />

Die medizinische Versorgung erfolgt unter der Leitung des Klinikdirektors Univ.-<br />

Professor Dr. Ludwig Kiesel (Präsident des Dachverband für Reproduktionsmedizin<br />

DVR e. V. und der Deutschen Menopause Gesellschaft DMG e. V.) durch ein Team<br />

von 30 ärztlichen Mitarbeitern, von denen mehr als die Hälfte als Fachärzte auf einem<br />

oder mehreren Gebieten über eine spezielle Expertise verfügt. Zahlreiche Ärzte wirken<br />

bei medizinischen Kongressen oder durch ihre Mitgliedschaft in den<br />

Fachgesellschaften (z.B. Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Gesellschaft für<br />

Senologie, Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Deutsche<br />

Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin, Fetal Medicine Foundation, Internationale<br />

Gesellschaft für Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen) durch<br />

wissenschaftliche Beiträge mit. Ihnen stehen unter Leitung von Oberschwester Frau<br />

Hildegard Ney auf pflegerischer Seite fünfzig Krankenschwestern auf den Stationen, elf<br />

Krankenschwestern im ambulanten Bereich, zehn Operations-Schwestern und neun<br />

Hebammen zur Seite.<br />

Sowohl im ambulanten wie im stationären Bereich profitiert die Klinik nicht nur von<br />

einer hervorragenden apparativen Ausstattung, sondern besonders auch von der guten<br />

Kooperation mit den Kliniken angrenzender Fachgebiete unter demselben Dach.<br />

So bildet die Klinik zusammen mit der Kinderklinik und anderen Kliniken der Universität<br />

das Perinatalzentrum <strong>Münster</strong>s und seiner Umgebung, das Neugeborene mit allen<br />

medizinischen Problemen adäquat versorgen kann. Den werdenden Müttern wiederum<br />

können durch die Übernahme der meisten Leitungsanästhesien durch die Klinik für<br />

Anästhesiologie zeitgemäße, aber anderswo nicht selbstverständliche Verfahren, wie<br />

die patientenkontrollierte Periduralanästhesie angeboten werden. Die Kooperation mit<br />

der Klinik für Strahlentherapie bietet die Möglichkeit für zukunftsweisende Verfahren<br />

wie die der intraoperativen Bestrahlung bei bestimmten bösartigen Erkrankungen, vor<br />

allem beim Brustkrebs. Die Tatsache, dass das <strong>Universitätsklinikum</strong> neben allen<br />

klinischen Disziplinen natürlich auch über ein eigenes Institut für Pathologie verfügt,<br />

ermöglicht regelmäßige interdisziplinäre Konferenzen mit einer optimalen prä- und<br />

postoperativen Therapieplanung. Die Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />

Reproduktionsmedizin ermöglicht die Behandlung beider Partner bei ungewollter<br />

Kinderlosigkeit und die Durchführung aller Verfahren der assistierten Befruchtung.<br />

Durch das Institut für Transfusionsmedizin steht der Frauenklinik die problemlose<br />

246 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Versorgung mit Eigenblutkonserven zur Verfügung oder durch das Institut für<br />

Mikrobiologie die klinische Konsultation eines Mikrobiologen am Krankenbett.<br />

Medizinische Leistungsbereiche und Versorgungsschwerpunkte<br />

Die Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe kann ein breites<br />

Spektrum an Spezialisierungen anbieten und verfügt somit über besondere<br />

Schwerpunkte in jedem der drei großen Bereiche der operativen und onkologischen<br />

Gynäkologie, der Geburtshilfe und Perinatalmedizin und der Endokrinologie und<br />

Reproduktionsmedizin.<br />

Gynäkologische Onkologie<br />

Ein Schwerpunkt in der gynäkologischen Onkologie ist zweifelsohne die Behandlung<br />

des Mammakarzinoms. Zusammen mit anderen Kliniken der Umgebung hat die<br />

Universitätsfrauenklinik ein Brustzentrum gegründet. Mithilfe ambulant durchgeführter<br />

Stanzbiopsien wird eine Vielzahl unnötiger Operationen vermieden oder die Diagnose<br />

eines bösartigen Tumors bereits vor der eigentlichen Operation bestätigt.<br />

Interdisziplinäre Konferenzen werden vor und nach der Operation zur<br />

Therapieoptimierung abgehalten. Vor der Primäroperation erfolgt in der Regel eine<br />

Sentinel (Wächter-) lymphknoten-Markierung zur schonenderen Operation der<br />

Achselhöhle. Bei der Mehrzahl der Frauen kann eine brusterhaltende Operation<br />

durchgeführt werden. Diesen Frauen wird eine intraoperative Bestrahlung angeboten,<br />

die unter anderem den sonst erforderlichen Zeitraum der Bestrahlung nach der<br />

Operation reduziert.<br />

Beim Mammakarzinom wie auch bei anderen gynäkologischen Tumoren beteiligt sich<br />

die Frauenklinik an zahlreichen Therapiestudien der medizinischen<br />

Fachgesellschaften. Chemotherapien werden in einer eigens dafür eingerichteten<br />

Ambulanz durchgeführt.<br />

Sämtliche Operationen zur Behandlung der anderen gynäkologischen Tumore, wie<br />

Eierstockkrebs, Gebärmutterkrebs oder Vulvakrebs, werden an der Frauenklinik<br />

regelmäßig durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit der Klinik für Chirurgie, der Klinik für<br />

Urologie und anderen Kliniken erlaubt die Durchführung auch ultraradikaler und<br />

ausgedehnter plastisch - rektonstruktiver Operationen. Ein Ziel ist jedoch auch die<br />

Erweiterung der minimalinvasiven Eingriffsmöglichkeiten, wie beispielsweise die der<br />

laparoskopischen Lymphknotenentfernung.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 247


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Brustzentrum <strong>Münster</strong><br />

Zusammen mit anderen Kliniken der Umgebung hat die Universitätsfrauenklinik ein<br />

kooperatives Brustzentrum gegründet. Die Universitätsfrauenklinik ist anerkannte Klinik<br />

für die strukturierte Versorgung von Frauen im Rahmen der Disease Management<br />

Programme im Land Nordrhein-Westfalen. Durch die qualitätsgesicherte Betreuung<br />

wird dadurch eine Behandlung auf überdurchschnittlichem Niveau für Frauen mit Brusterkrankungen<br />

gewährleistet.<br />

Frauen mit unklaren Veränderungen der Brust können sich in der<br />

Mammasprechstunde vorstellen. Für die Betreuung von Frauen mit erhöhtem<br />

familiärem Risiko steht in Kooperation mit dem Institut für Humangenetik eine Spezielle<br />

Hochschulambulanz „Familiäres Mamma- und Ovarialkarzinom“ zur Verfügung, um<br />

betroffenen Familien bezüglich einer Riskoberechnung oder einer genetischen Testung<br />

zu beraten.<br />

Durch ambulant durchzuführende minimal-invasive Abklärungsmöglichkeiten<br />

(Stanzbiopsien, ultraschallgesteuerte Vakuumbiopsie (Mammotome ® ) wird eine rasche<br />

Diagnose ermöglicht und eine Vielzahl unnötiger Operationen vermieden. Mehrmals<br />

wöchentlich werden interdisziplinäre Konferenzen mit den Kollegen aus der<br />

Diagnostischen Radiologie, Pathologie, Strahlentherapeutie und Nuklearmedizin<br />

durchgeführt um vor und nach einer ggf. notwendigen Operation eine optimale<br />

individualisierte Therapieplanung zu ermöglichen. Die Operation bzw. die häufig auch<br />

durchzuführende Abklärung der Lymphknoten der Achselhöhle erfolgt in der Regel<br />

durch eine schonende Biopsie des Wächterlymphknotens<br />

(Sentinellymphknotenbiopsie). Bei der Mehrzahl der Frauen kann eine brusterhaltende<br />

Operation durchgeführt werden – zur maximalen Sicherheit wird in der Folgezeit eine<br />

Bestrahlung ergänzt. Am <strong>Universitätsklinikum</strong> kann diesen Frauen eine intraoperative<br />

Bestrahlung angeboten werden, die den Zeitraum der Bestrahlung nach der Operation<br />

deutlich reduziert. Es besteht auch die Möglichkeit der kosmetischen Korrektur der<br />

Brust auf der Gegenseite wie z.B. durch eine Bruststraffung (Mastopexie) oder einer<br />

Brustverkleinerung (Reduktionsmastektomie).<br />

Sollte eine Entfernung der Brust notwendig sein, werden der Patientin plastischrekonstruktive<br />

operative Behandlungsverfahren (z.B. gleichzeitiger Brustaufbau durch<br />

Eigengewebe oder Prothese) angeboten. Während des stationären Aufenthaltes mit<br />

einer belastenden Diagnose werden unsere Patientinnen zusätzlich durch die<br />

Psychoonkologin der Frauenklinik betreut.<br />

Beim Mammakarzinom wie bei den anderen gynäkologischen Tumoren beteiligt sich<br />

die Frauenklinik an zahlreichen Studien nationaler und internationaler medizinischer<br />

Fachgesellschaften. Dadurch haben wir die Möglichkeit unseren Patienten modernste<br />

248 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Therapieansätze früher als andere Kliniken anbieten zu können. Für die Durchführung<br />

von Chemotherapien steht in eine eigens dafür eingerichtete Ambulanz zur Verfügung.<br />

Die Weiterbildung des ärztlichen und auch des Pflegepersonals wird strukturiert<br />

durchgeführt. Zahlreiche Ärzte wirken bei Kongressen oder durch ihre Mitgliedschaft in<br />

den Fachgesellschaften (z.B. Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Gesellschaft für<br />

Senologie) durch ihre wissenschaftlichen Beiträge mit. Die Tätigkeit eines Mitarbeiters<br />

als Auditor der Deutschen Krebsgesellschaft unterstreicht den Stellenwert unseres<br />

Brustzentrums. Durch 4x jährlich stattfindende Quartalsfortbildungen findet ein<br />

regelmäßiger Austausch mit der niedergelassenen Ärzteschaft über Neuentwicklungen<br />

in der Behandlung von Brusterkrankungen statt. Einmal jährlich veranstaltet das<br />

Brustzentrum einen Patientinnentag um besonders auch Patientinnen und deren<br />

Angehörigen über aktuelle Ergebnisse zu informieren. Weiterhin besteht eine enge<br />

Kooperationen mit Selbsthilfegruppen und Einrichtungen, die betroffene Frauen im<br />

weiteren Verlauf unterstützen. Die poststationäre Betreuung ist als gemeinsame<br />

abwechselnde Nachsorge durch eine spezielle Sprechstunde in engem Kontakt mit<br />

den niedergelassenen Kollegen organisiert. Somit ist das Brustzentrum <strong>Münster</strong> unter<br />

der Leitung der Universitätsfrauenklinik regional und überregional eine zentrale Einheit<br />

in der ganzheitlichen Versorgung für Frauen und im Einzelfall auch Männern mit<br />

Erkrankungen der Brust.<br />

Operative Gynäkologie<br />

Neben Patientinnen mit einer bösartigen Erkrankung der Brust werden auch<br />

Patientinnen mit andere Erkrankungen der Brust oder kosmetischen bzw.<br />

funktionellen Problemen nach einer Operation an der Brust in einer<br />

Spezialsprechstunde betreut. Diesen Patientinnen. kann ein entsprechende operative<br />

Behandlung wie eine Bruststraffung (Mastopexie), eine Brustverkleinerung<br />

(Reduktionsmastektomie) oder einer Brustvergrößerung (Augmentation) angeboten<br />

werden.<br />

Bereits traditionell ist die Behandlung der Endometriose und des Uterus<br />

myomatosus ein Schwerpunkt unserer Klinik, und neben der Patientenversorgung<br />

auch einer der Forschungsschwerpunkte. Eine spezielle Sprechstunde unterstützt<br />

niedergelassene Kollegen in der konservativen Behandlung und dient der optimalen<br />

Therapieplanung vor operativen Eingriffen. Spezielle diagnostische Verfahren, die nur<br />

an wenigen Zentren in Deutschland eingesetz werden, wie die Fluoreszenzdiagnostik<br />

während einer Operation erlauben eine verbesserte Erkennung und Behandlung von<br />

Endometrioseherden.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 249


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Bei der Endometriose und der organerhaltenden Operation des Uterus myomatosus<br />

sind minimalinvasive Operationsmethoden eine Hauptsäule der Therapieverfahren.<br />

Diese spielen jedoch auch eine wesentliche Rolle beispielsweise bei der totalen<br />

laparoskopischen Hysterektomie oder der laparoskopischen Entfernung von<br />

Eierstockstumoren, beides Eingriffe, die neben den konventionellen Verfahren an der<br />

Klinik regelmäßig durchgeführt werden.<br />

Minimalinvasive Methoden spielen auch bei der Behandlung der Harninkontinenz eine<br />

Rolle. Hier kommen jedoch auch andere vaginale (wie zum Beispiel das vaginal Band)<br />

oder abdominale Operationsverfahren zum Einsatz, die ebenfalls regelmäßig an der<br />

Klinik durchgeführt werden. Zur ambulanten Therapieplanung und Erfolgskontrolle<br />

nach einer Operation steht unseren Patientinnen eine separate Sprechstunde mit<br />

einem modernen urodynamischen Meßplatz zur Verfügung.<br />

Einen wesentlichen Schwerpunkt in der Gynäkologie bildet die Behandlung<br />

dysplastischer Veränderungen der Portio (Gebärmutterhals / -mund) und der Vulva.<br />

Hierfür stehen eine spezielle Sprechstunde und ein eigenes Zytologisches Labor zur<br />

Verfügung. Falls notwendig können wir unseren Patientinnen moderne operative<br />

Verfahren, wie die Abtragung von Gewebe mit einer elektrischen Schlinge oder mit<br />

einem LASER ambulant anbieten.<br />

Pränatale Medizin und Ultraschalldiagnostik<br />

In diesem Bereich werden jährlich mehr als 8000 Ultraschalluntersuchungen<br />

durchgeführt. Damit gehört diese Spezialambulanz zu den größten in Deutschland mit<br />

einem Einzugsbereich weit über Westfalen hinaus. Speziell in der Ultraschalldiagnostik<br />

ausgebildete Ärzte, die auch die Aus- und Weiterbildung der Frauenärzte im<br />

Kammerbereich Westfalen-Lippe durchführen und über spezielle Weiterbildungsnachweise<br />

der DEGUM (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin) und der<br />

FMF (Fetale Medicine Foundation, London) verfügen, sowie hochmoderne 3D-fähige<br />

Ultraschallgeräte der High-End-Klasse bieten ein höchstes Maß an Qualität und<br />

Sicherheit. Die digitale Archivierung der Ultraschallbilder, 3D-Datensätze und Video-<br />

Loops ermöglicht den direkten Vergleich mit Vorbefunde und die Demonstration in<br />

täglichen Befund-Konferenzen.<br />

In der Pränataldiagnostik werden alle etablierten Verfahren zur Diagnostik und<br />

Therapie des ungeborenen Kindes angeboten. Ein Schwerpunkt ist die erweiterte<br />

Diagnostik im 1. Schwangerschafts Drittel mit der Nackentransparenzmessung,<br />

kombinierter mütterlicher Blutuntersuchung (PaPP-A und HCG) und hochauflösendem<br />

250 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

1. Trimester-Organ-Ultraschall. Besonders für Deutschland ist die Option, direkt am<br />

Vorstellungstag daraus ein individuelles Risikoprofil für kindliche<br />

Chromosomenstörungen zu erhalten und eine Beratung bzw. ggf. eine<br />

Chorionzottenbiospie (Mutterkuchenbiopsie zur Chromosomendiagnostik bei dem<br />

Kind) anschliessen zu können (OSCAR: One Stop Clinics Assessment of Risk). Ein<br />

spezielles Angebot ist neben der Mutterkuchengewebeentnahme über die Bauchdecke<br />

die sogenannte transvaginale Technik, die von den Frauen häufig als weniger<br />

belastend empfunden wird. Im 2. und 3. Trimester der Schwangerschaft wird eine<br />

spezielle Organultraschalluntersuchung des Kindes (meist ca. 20.<br />

Schwangerschaftswoche), eine fetale Echokardiografie (spezielle Herzuntersuchung<br />

des Kindes) sowie Doppler-Untersuchungen des fetalen und mütterlichen<br />

Gefässsystems angeboten. Bei Auffälligkeiten des Ungeborenen stehen alle etablierten<br />

Verfahren der modernen Pränatalmedizin, wie Amniocentese<br />

(Fruchtwasseruntersuchung), Cordocentese (Nabelschnurpunktion), Nabelschnurbluttransfusion<br />

und Eingriffe zur Therapie des Feten zur Verfügung. Ein<br />

hochspezialisiertes ärztliches Team aus Pränatalmedizinern, Humangenetikern,<br />

Neonatologen, Kinderkardiologen, Kindernephrologen, Kinderneurologen, Kinderchirurgen,<br />

Neurochirurgen und Herzchirurgen ermöglicht eine umfassende zeitnahe<br />

Beratung. Durch eine einzigartigen Kooperation mit einer vom Land NRW geförderten<br />

Spezialambulanz der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie des UKM und einer Vor-Ort-<br />

Beratung von Profamilia kann das Zentrum für Pränatale Medizin eine umfassende<br />

psychologische, psychiatrische und psycho-soziale Beratung in den extrem<br />

belastenden Situationen bei Vorliegen einer Erkrankung des ungeborenen Kindes<br />

gewährleisten.<br />

Im Bereich Mammasonografie (Brustultraschalluntersuchung) werden hochmoderne<br />

Matrix-Ultraschallköpfe mit excellenter Darstellungsqualität eingesetzt. Innovative<br />

Techniken wie Kontrastmittel- und 3D-Sonografie erweitern das Spektrum der<br />

Mammadiagnostik. Im Brustzentrum <strong>Münster</strong> werden sonografisch gesteuerte<br />

Gewebeentnahmen, Vacuumsaugbiopsien und Befundmarkierungen direkt vor einer<br />

Operation durchgeführt. Tägliche Befundkonferenzen garantieren ein Maximum an<br />

diagnostischer Sicherheit.<br />

Auf Überweisung werden alle Ultraschalluntersuchung des inneren weiblichen Genitale<br />

(Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke) durchgeführt. Modernste, farbcodierte<br />

Durchblutungsdarstellungen ermöglichen ein weites Spektrum nicht-invasiver<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 251


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Untersuchungsmöglichkeiten und können so z. B. unnötige Operationen vermeiden<br />

helfen.<br />

Die Beschäftigung mit wissenschaftlichen Fragestellungen zum Thema<br />

Ultraschalldiagnostik stützt diesen Schwerpunkt und ermöglicht eine Diagnostik auf<br />

internationalem Top-Niveau. Die Qualität der biochemischen Untersuchungen im<br />

Rahmen des 1. Trimester-Screenings wird durch die Teilnahme an internationalen<br />

Ringversuchen ständig geprüft.<br />

Geburtshilfe<br />

Wir praktizieren für unsere Patientinnen eine familienorientierte Geburtshilfe. Es<br />

existieren neben der klinischen Geburtshilfe zahlreiche Angebote zur Unterstützung<br />

werdender Eltern -wie zum Beispiel Kurse in der Schwangerengymnastik,<br />

Geburtsvorbereitungs Kurse durch Hebammen unserer Klinik. Ein Entspannungsbad<br />

erlaubt unseren Patientinnen ein Kräftesammeln für die Geburt. Unsere wohnlichen<br />

Kreißsäle sind mit modernen Kreißbetten, Gebärhocker und Gebärstühlen<br />

ausgestattet, die für unsere Patientinnen eine individuelle Gebärposition erlaubt. In<br />

einem großen Familienbett können beide Partner das Wunder der Geburt gemeinsam<br />

erleben. Ein enger Kontakt zwischen Mutter und Kind wird in unserer Klinik durch das<br />

Rooming-in unterstütz. Eine eingehende Stillberatung und Stillförderung sind für<br />

unsere Ärzte und Pflegepersonal eine Selbstverständlichkeit.<br />

Neben der klassischen Medizin kommen vor, unter und nach der Geburt Methoden der<br />

Homöopathie und Akupunktur zur Anwendung. Zur Überwachung der Kinder unter der<br />

Geburt stehen moderne Verfahren, wie die computergestützte Auswertung der<br />

Herztonkurve (CTG) zur Verfügung. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen<br />

der Anästhesie erreichen wir eine optimale Schmerztherapie unter der Geburt.<br />

Unser Standardverfahren bei der Schnittentbindung ist der sogenannte „sanfte<br />

Kaiserschnitt“ (Misgav-Ladach).<br />

Im Bereich der familienorientierten Geburtshilfe profitiert die Klinik aber auch von der<br />

Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinderheilkunde, die es ermöglicht, dass auch<br />

Kinder mit Anpassungsstörungen und Auffälligkeiten häufig bei der Mutter verbleiben<br />

können, zumindest aber unter dem gleichen Dach untergebracht sind. Die<br />

Zusammenarbeit mit der Kinderklinik ermöglicht die optimale Betreuung und<br />

Entbindung von Kindern mit pränatal bekannten Auffälligkeiten. Diese Kinder werden<br />

unmittelbar nach der Geburt von den Kinderärzten in Empfang genommen sodaß die<br />

weitere Behandlung optimal durchgeführt werden kann.<br />

252 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Ein Schwerpunkt in der Risiko-Geburtshilfe ist die Behandlung von Patientinnen mit<br />

Präeklampsie, HELLP-Syndrom und Plazentainsuffizienz. Eine spezielle<br />

Sprechstunde für Risikoschwangerschaften dient auch der Mitbetreuung von<br />

Patientinnen, die eine solche Komplikation in einer vorausgegangenen<br />

Schwangerschaft hatten und nun erneut schwanger sind. Daneben bilden Patientinnen<br />

mit Diabetes mellitus, Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis (Lupus)<br />

oder Gerinnungsstörungen einen wesentlichen Anteil dieser Sprechstunde. Im<br />

Übrigen dient diese Sprechstunde der besonderen Betreuung von Patientinnen mit<br />

seltenen Vorerkrankungen, die im Zusammenhang mit der Schwangerschaft zu<br />

Komplikationen führen können.<br />

Ein schon traditioneller geburtshilflicher Schwerpunkt unter den geburtshilflichen<br />

Abteilungen in <strong>Münster</strong> ist die Betreuung und – wenn gewünscht und möglich – die<br />

vaginale Entbindung von Zwillingsschwangerschaften und Beckenendlagen an<br />

der Universitätsfrauenklinik.<br />

Endokrinologie und Reproduktionsmedizin<br />

Im Bereich der Endokrinologie steht den Patientinnen mit hormonellen Erkrankungen<br />

eine spezielle „Hormonsprechstunde“ zur Verfügung, in der unter anderem<br />

Patientinnen mit polyzystischen Ovarien, übermäßiger Behaarung, adrenogenitalem<br />

Syndrom, Hyper-prolaktinämie, Gelbkörperschwäche, anderen Zyklusstörungen, aber<br />

auch mit Gonadendysgenesie betreut werden. Eine separate Sprechstunde existiert<br />

zur Behandlungen von Patientinnen im Klimakterium (Wechseljahre).<br />

Ein großer Schwerpunkt der Klinik ist die Behandlung von Patientinnen mit<br />

unerfülltem Kinderwunsch. Hier besteht eine Sprechstunde zur Abklärung und<br />

medikamentösen Behandlung. Die Behandlung des Paares erfolgt in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut für Reproduktionsmedizin, mit deren Mitarbeitern regelmäßige<br />

interdisziplinäre Therapiebesprechungen erfolgen. Im Funktionsbereich der assistierten<br />

Reproduktion werden instrumentelle Inseminationen und in vitro Fertilisationen (IVF)<br />

mit und ohne intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) durchgeführt. Die<br />

Termine für die Zyklusüberwachung werden früh im Tagesverlauf (ab 7 15 Uhr)<br />

angeboten, so dass eine Beeinträchtigung der normalen Berufstätigkeit weitmöglich<br />

vermieden wird. Viel Wert wird auf eine fundierte Diagnostik der Kinderlosigkeit gelegt,<br />

deren Ergebnisse durch erfahrene und spezialisierte Fachärzte mit dem Paar<br />

eingehend besprochen werden. Die in Frage kommenden Behandlungsmethoden<br />

werden gemeinsam erörtert. Sie kommen maßgeschneidert zum Einsatz und<br />

berücksichtigen immer die Ursache der zugrunde liegenden Störung. So sind in einigen<br />

Fällen auch weniger aufwändige Methoden der assistierten Reproduktion<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 253


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

aussichtsreich. Dem Paar kann dann die Chance gegeben werden, auf „einfache“<br />

Weise schwanger zu werden, z.B. durch Insemination. Anderenfalls stehen alle<br />

weiteren Behandlungsverfahren wie IVF, ICSI, TESE, Kryokonservierung zur<br />

Verfügung, so dass z.B. auch bei starker Einschränkung des Spermiogramms gute<br />

Chancen für den Eintritt einer Schwangerschaft bestehen. Neben einer medizinisch<br />

hochwertigen Versorgung mit überdurchschnittlichen Erfolgsraten und geringen Risiken<br />

steht dabei immer eine einfühlsame und menschlich zugewandte Betreuung der Paare<br />

im Vordergrund. Unsere Klinik ist Studienzentrale für endokrinologische<br />

Behandlungsverfahren, und ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt liegt auf<br />

diesem Gebiet.<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

An der Frauenklinik arbeitet eine Mitarbeiterin für Psychotherapie und<br />

Psychoonkologie. Die Psychoonkologie beschäftigt sich mit dem Einfluss<br />

psychischer, somatischer und sozialer Faktoren auf das Erleben und Verarbeiten von<br />

Krebserkrankungen und ihrer Therapien. Das Angebot zur psychologischen Betreuung<br />

richtet sich aber auch an andere Patientinnen der Frauenklinik, so z.B. bei seelischen<br />

Belastungen in der Schwangerschaft, ungewollter Kinderlosigkeit, dem Tod eines<br />

Kindes, seelischen Problemen im Klimakterium und bei allen anderen Lebenskrisen. In<br />

jedem Falle besteht sowohl die Möglichkeit zu Einzelgesprächen als auch zu Paaroder<br />

Familiengesprächen während und nach dem stationären Aufenthalt.<br />

Forschung<br />

Wissenschaftliche Projekte bestehen unter anderem auf folgenden Gebieten:<br />

1. Mammakarzinom:<br />

� Diagnostische Möglichkeiten der Frühformen und invasive Tumoren bei<br />

Mammakarzinom (Schnellschnitt an Stanzbiopsien, Angiogenesefaktoren)<br />

� Zielorientierte Therapiemodalitäten (neue endokrine und chemo-therapeutische<br />

Therapieformen, Angiogenese , Signalkaskaden, intra-operative Bestrahlung)<br />

� Hormonelle Regulation der Brustdrüse (Steroidbiosynthese, Sulfatase)<br />

254 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

2. Operative Gynäkologie und Onkologie<br />

� Neue diagnostische und operative Verfahren in der Therapie der Endometriose<br />

(intraoperative Fluoreszenzdiagnostik, Marker zur Aktivitätsbestimmung der<br />

Erkrankung)<br />

� Minimal invasive Behandlung der Harninkontinenz<br />

� online Referenzatlas der Zytologie<br />

� HPV Diagnostik und Immunisierung<br />

� Gewebebank<br />

� Teilnahme an Multizenterstudien zu Hormon- und Chemotherapien bei<br />

verschiedenen Erkrankungen<br />

3. Geburtshilfe<br />

� Prädiktive Faktoren in der Diagnostik bei der Präklampsie<br />

� Diagnostik an kindlicher Erbsubstanz im mütterlichen Blut<br />

� Neuentwicklungen der Ultraschalldiagnostik (3D /4D)<br />

� Fetale Überwachungs- und Sonographietechniken<br />

4. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin<br />

� Diagnostik und Behandlungsformen des Polyzystischen Ovarsyndroms (Polymorphismen<br />

des Androgenrezeptors, Metformin, Angiogenese,<br />

�<br />

Wachstumsfaktoren, Bidungsproteine)<br />

Regulation der Granulosazellen (Insulin Rezeptor Substrat)<br />

� Hormonelle Stimulationsformen bei der Sterilität (Gonadotropine, Rezeptorpolymorphismen)<br />

� Medikamentöse Therapien in der Peri-und Postmenopause<br />

Wissenschaftliche Preise<br />

Wissenschaftspreis NWGGG, Düsseldorf 2005<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Pia Wülfing<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Die studentische Lehre findet bislang vor allem im zweiten bis fünften klinischen<br />

Semester statt. Darüber hinaus bildet die Klinik jedes Tertial bis zu fünf Studierende im<br />

Praktischen Jahr aus. Sie beteiligt sich an verschiedenen interdisziplinären<br />

Lehrveranstaltungen wie zum Beispiel an den drei Kursen problembasierten Lernens,<br />

den arzneimitteltherapeutischen Konferenzen und anderen Veranstaltungen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 255


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Kennzeichnend für die didaktischen Bemühungen der Frauenklinik ist neben den<br />

üblichen Vorlesungen und Kursen ein besonderes Engagement für den<br />

Kleingruppenunterricht in der curricularen Lehre. Dieses Engagement, wie z. B. im<br />

interdisziplinären Kurs Notfallmedizin, stößt allseits auf sehr positive Resonanz. Die<br />

Aktivitäten in der Lehre spiegeln sich in dem zweitbesten Ergebnis unter den klinischen<br />

Fächern in der leistungsorientierten Mittelzuweisung wieder.<br />

In der Fortbildung sind tägliche Kurzvorträge zu aktuellen Veröffentlichungen und<br />

Studienergebnissen, wöchentliche Fortbildungsseminare auch zu interdisziplinären<br />

Themen, ein Journalclub, eine Laborkonferenz, ein interdisziplinäres Tumorboard und<br />

regelmäßige perinatologische Fallbesprechung etabliert. Von unseren ärztlichen<br />

Mitarbeitern wurden ein Symposium des Brustzentrums, ein Intensivkurs der<br />

gynäkologischen Endokrinologie und Reproduktionsmedizin und den Richtlinien der<br />

Ärztekammer entsprechende Ausbildungsveranstaltungen der pränatalen Diagnostik<br />

und der Mammasonographie durchgeführt. Selbstverständlich haben auch dieses Jahr<br />

wieder zahlreiche Mitarbeiter regionale und überregionale Fortbildungsvorträge<br />

gehalten. Die Klinik ist beteiligt an der Lehre in der Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule,<br />

der Schule für Physiotherapie, der Hebammenschule und der MTA-<br />

Schule.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Einen wesentlichen Fortschritt in der Behandlung des Geburtsschmerzes stellt die<br />

kontinuierliche patientenkontrollierte Periduralanästhesie dar, die es der Patientin<br />

ermöglicht, die Analgesie bedarfsgerecht weitgehend selber zu steuern. Ebenfalls<br />

durch die Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin werden Patientinnen<br />

unmittelbar nach größeren operativen Eingriffen mit einer kontinuierlichen,<br />

patientenkontrollierten Schmerztherapie versorgt. Besondere Bedeutung kommt der<br />

chronischen Schmerztherapie bei Patientinnen mit Schmerzen z. B. durch<br />

Tumorerkrankungen zu, die stationär konsiliarisch und ambulant durch die Tagesklinik<br />

der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin behandelt werden.<br />

Apparative Ausstattung<br />

� Drei High-end Ultraschallgeräte (Toshiba Aplio und Siemens Elegra) und<br />

weitere (Hitachi, Siemens etc.)<br />

� Computergestützte Ultraschalldokumentation und -auswertung (PIA Viewpoint)<br />

256 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

� Computergestützte Kolposkopiedokumentation<br />

� Computergestützte CTG Auswertung<br />

� Computergestützte Laparoskopie-Dokumentation (AIDA)<br />

� Urodynamischer Meßplatz<br />

� OP-LASER<br />

� Spezialinstrumentarium zum blutungsarmen Operieren<br />

� Intraoperative Bestrahlung<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

� Privatsprechstunde<br />

� Allgemeine Sprechstunde<br />

� Onkologische Ambulanz<br />

� Ambulante Chemotherapie<br />

� Dysplasiesprechstunde<br />

� Mammasprechstunde<br />

� Endometriose- und Uterus myomatosus Sprechstunde<br />

� Urogynäkologische Sprechstunde<br />

� Risikoschwangerschaftssprechstunde<br />

� Pränataldiagnostik und Ultraschall<br />

� Hormonsprechstunde<br />

� Kinderwunschsprechstunde<br />

� Assistierte Reproduktion<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Die Qualitätssicherung in der Geburtshilfe im Rahmen der Perinatalerhebung, wie sie<br />

durch die Bayrische Perinatalerhebung in den Siebzigerjahren eingeführt wurde,<br />

gehörte zu den ersten landesweiten qualitätssichernden Maßnahmen in der Medizin in<br />

Deutschland. Die Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe nimmt seit<br />

den Anfangszeiten des entsprechenden Projekts der Ärztekammer Westfalen-Lippe an<br />

dieser Erhebung teil. Die Auswertungen und Berichte der Perinatalerhebung werden<br />

jeweils unmittelbar auf ihre Konsequenz für den klinischen Ablauf geprüft und<br />

erforderlichenfalls schriftliche Anweisungen oder Standardarbeitsanleitungen erlassen.<br />

In der Gynäkologie nimmt die Klinik ebenfalls seit Einführung der gesetzlichen<br />

Bestimmungen zur Qualitätssicherung mit einer vollständigen Erhebung an den<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 257


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

vorgeschriebenen Maßnahmen teil. Die Ergebnisse der Auswertungen werden analog<br />

zur Geburtshilfe in die klinische Routine eingebracht.<br />

Im Bereich der assistierten Reproduktion erfolgen Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

durch komplette prospektive Erfassung über das deutsche IVF-Register.<br />

Die Ärzte des Bereichs für Ultraschall und Perinatologie sind für das<br />

Ersttrimesterscreening durch die Fetal Medicine Foundation London zertifiziert. Die<br />

Zertifizierung wird durch Einsendung der erhobenen Befunde und Ergebnisse jährlich<br />

reevaluiert.<br />

Weitere Informationen zu unserer Klinik und verschiedenen Krankheitsbildern und<br />

diagnostischen Möglichkeiten finden sie auf unserer Internetseite.<br />

Statistische Leistungsdaten für 2005<br />

Fachabteilung Gynäkologie<br />

Stationäre Patienten 2.076<br />

Durchschnittl. Verweildauer (d) 6,02<br />

Ambulante Patienten 10.081<br />

Ambulante Behandlungen 16.570<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Andere operative und konservativ, therapeutische<br />

Maßnahmen im Rahmen der Schwangerschaft und Geburt 440 4,3<br />

2 Versorgung des Neugeborenen 407 5,1<br />

3 Vaginale Entbindungen 399 5,7<br />

4 Kaiserschnittentbindungen 209 12,3<br />

5 Mammachirurgie 196 7,5<br />

6 Operationen an der Gebärmutter 174 7,5<br />

7 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 170 3,8<br />

8 Operationen an Ovarien und Parametrien 155 4,5<br />

258 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

9 Andere operative Eingriffe 134 8,7<br />

10 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 83 5,8<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Neugeborenes, Aufnahmegewicht > 2499 g, ohne Beatmung > 95 Stunden,<br />

P67 mit mehreren schweren Begleiterkrankungen 391<br />

2<br />

Vaginale Entbindung mit mehreren komplizierenden Diagnosen, mindestens<br />

O60 eine schwer, Schwangerschaftsdauer bis 33 vollendete Wochen 363<br />

3<br />

Sectio caesarea mit mehreren komplizierenden Diagnosen,<br />

O01 Schwangerschaftsdauer bis 25 vollendete Wochen 209<br />

4 O65 vorgeburtliche stationäre Aufnahme mit intrauteriner Therapie des Feten 209<br />

5 O40 Abort mit Dilatation und Kürettage, Aspirationskürettage oder Hysterotomie 80<br />

6<br />

Operationen an Uterus und Adnexen außer bei bösartiger Neubildung, ohne<br />

N25 komplexe Diagnose oder diagnostische Laparoskopie 78<br />

7 J23 Große Operationen an der Mamma bei bösartiger Neubildung 75<br />

8<br />

Bösartige Neubildungen der Mamma, mit äußerst schweren<br />

J62 Begleiterkrankungen 75<br />

9<br />

Bösartige Neubildung der weiblichen Geschlechtsorgane, Alter < 19 Jahre<br />

N60 oder äußerst schwere Begleiterkrankungen 74<br />

10<br />

Operationen an Uterus und Adnexen außer bei bösartiger Neubildung, mit<br />

N07 komplexer Diagnose 52<br />

11<br />

Operationen an Vagina, Zervix und Vulva oder Brachytherapie bei<br />

Krankheiten und Störungen der weiblichen Geschlechtsorgane ohne äußerst<br />

N09 schwere Begleiterkrankungen 50<br />

12 O61 Stationäre Aufnahme nach Entbindung oder Abort 46<br />

13<br />

Hysterektomie außer bei bösartiger Neubildung, ohne äußerst schwere oder<br />

N21 schwere Begleiterkrankungen ohne komplexe Operation 43<br />

14<br />

Kleine Operationen an der Mamma bei bösartiger Neubildung ohne äußerst<br />

J25 schwere oder schwere Begleiterkrankungen 42<br />

15 N23 rekonstruktive Operationen an den weiblichen Geschlechtsorganen 40<br />

16<br />

Vaginale Entbindung mit komplizierender Prozedur, Schwangerschaftsdauer<br />

O02 bis 33 vollendete Wochen 36<br />

17 O64 Frustrane Wehen 32<br />

18<br />

Kleine Operationen an der Mamma mit axillärer Lymphknotenexzision oder<br />

äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen bei bösartiger<br />

J07 Neubildung 31<br />

19 O62 Drohender Abort 29<br />

20 N10 Diagnostische Kürettage, Hysteroskopie, Sterilisation, Pertubation 26<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 259


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 Z38 Lebendgeborene nach dem Geburtsort 228<br />

2 C50 Bösartige Neubildung der Brustdrüse [Mamma] 217<br />

3 O70 Dammriss unter der Geburt 97<br />

4<br />

Betreuung der Mutter wegen sonstiger festgestellter oder vermuteter<br />

O36 Komplikationen beim Feten 96<br />

5 N80 Endometriose 87<br />

6 D25 Leiomyom des Uterus 76<br />

7<br />

Krankheiten der Mutter, die anderenorts klassifizierbar sind, die<br />

O99 jedoch Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett komplizieren 67<br />

8 O42 Vorzeitiger Blasensprung 66<br />

9 C56 Bösartige Neubildung des Ovars 58<br />

10 O04 Ärztlich eingeleiteter Abort 54<br />

11<br />

Betreuung der Mutter bei festgestellter oder vermuteter Anomalie<br />

O35 oder Schädigung des Feten 44<br />

11<br />

Betreuung der Mutter bei festgestellter oder vermuteter Anomalie der<br />

O34 Beckenorgane 40<br />

13 Z39 Postpartale Betreuung und Untersuchung der Mutter 37<br />

14 O63 Protrahierte Geburt 37<br />

15<br />

Neugeborenenikterus durch sonstige und nicht näher bezeichnete<br />

P59 Ursachen 36<br />

16<br />

Komplikationen bei Wehen und Entbindung durch fetalen Distress<br />

O68 [fetal distress] [fetaler Gefahrenzustand] 34<br />

17 O60 Vorzeitige Wehen und Entbindung 34<br />

18 C53 Bösartige Neubildung der Cervix uteri 33<br />

19 D27 Gutartige Neubildung des Ovars 33<br />

20 O71 Verletzungen unter der Geburt 32<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 9-262 Postpartale Versorgung des Neugeborenen 430<br />

2 5-749 Sectio caesarea (Kaiserschnitt) 215<br />

3<br />

Rekonstruktion weiblicher Geschlechtsorgane nach Ruptur, post<br />

5-758 partum [Dammriß] 196<br />

4 9-260 Überwachung und Leitung einer normalen Geburt 181<br />

5 9-261 Überwachung und Leitung einer Risikogeburt 172<br />

6 1-672 Diagnostische Hysteroskopie 120<br />

7 5-401 Exzision einzelner Lymphknoten und Lymphgefäße 116<br />

8 1-694 Diagnostische Laparoskopie (Peritoneoskopie) 105<br />

9<br />

Partielle (brusterhaltende) Exzision der Mamma und Entfernung<br />

5-870 von Mammagewebe ohne axilläre Lymphadenektomie 99<br />

10 5-738 Episiotomie und Naht 98<br />

11 5-651 Lokale Exzision und Entfernung von Ovarialgewebe 97<br />

12 5-683 Uterusexstirpation [Hysterektomie] 94<br />

13 5-690 Therapeutische Kürettage [Abrasio uteri] 88<br />

14 9-280 Stationäre Behandlung vor Entbindung im gleichen Aufenthalt 81<br />

15 5-667 Insufflation der Tubae uterinae 78<br />

16 5-681 Exzision und Entfernung von erkranktem Gewebe des Uterus 68<br />

17 1-424 Biopsie ohne Inzision am Knochenmark 68<br />

260 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

18<br />

Adhäsiolyse an Ovar und Tuba uterina ohne mikrochirurgische<br />

5-657 Versorgung 63<br />

19 5-469 Operationen am Darm 63<br />

20 5-756 Entfernung zurückgebliebener Plazenta (postpartal) 56<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 261


Institut für Reproduktionsmedizin<br />

18. Institut für Reproduktionsmedizin<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Eberhard Nieschlag, FRCP<br />

Domagkstr. 11<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-56097<br />

E-Mail: nieschl@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/repro/<br />

Das Institut<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Seit 1976 beschäftigt sich das Institut für Reproduktionsmedizin (IRM),<br />

hervorgegangen aus der Max-Planck-Forschungsgruppe für Reproduktionsmedizin, mit<br />

wissenschaftlichen und klinischen Fragestellungen der Fortpflanzung und der<br />

Gesundheit des Mannes. Neben anderen Kooperationen besteht eine enge<br />

Zusammenarbeit mit der Frauenklinik bei der Behandlung infertiler Paare. Das IRM und<br />

die Frauenklinik führen gemeinsam das Programm zur assistierten Reproduktion (ICF<br />

und ICSI) durch. Der Leiter des Instituts (Prof. Dr. E. Nieschlag) und der Oberarzt (PD<br />

Dr. Michael Zitzmann) sind Internisten mit der Schwerpunkbezeichnung Endokrinologie<br />

und dem Zusatzgebiet Andrologie. Entsprechend werden Männer mit verschiedensten<br />

Hormonstörungen von der Pubertät bis ins hohe Alter behandelt, auch in<br />

Fragestellungen, die über die Fertilität hinausgehen wie Hypogonadismus,<br />

Testosteronmangel, erektile Dysfunktion und Altersbeschwerden. Die<br />

Forschungsschwerpunkte liegen daher neben der Reproduktion in der Erforschung der<br />

Wirkung von Hormonen auf den männlichen Organismus. Unter anderem wird hier die<br />

Entwicklung einer hormonellen Kontrazeptionsmethode für den Mann maßgeblich<br />

vorangetrieben. Vier weitere klinisch tätige Ärzte sowie die Leiterin des Hormonlabors,<br />

Univ.-Prof. Dr. M. Simoni und der Leiter des Molekularbiologischen Labors, Prof. Dr. J.<br />

Gromoll sowie 10 weitere Naturwissenschaftler, arbeiten dabei eng interdisziplinär<br />

zusammen. Das IRM ist das weltweit einzige WHO-Kollaborationszentrum für die<br />

Gesundheit des Mannes und eines der vier deutschen Ausbildungszentren der<br />

Europäischen Akademie für Andrologie.<br />

262 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

Institut für Reproduktionsmedizin<br />

Das IRM behandelt Paare mit Fertilitätsproblemen und Männer mit hormonellen<br />

Störungen, insgesamt bereits über 17.000 Patienten. Dabei handelt es sich um<br />

Männer/Jungen mit verzögertem Pubertätseintritt, Störungen der Hirnanhangsdrüse<br />

und übergeordneter hormonell aktiver Hirnstrukturen oder Funktionseinbußen der<br />

Hoden sowohl bei Testosteronmangel als auch bei Störungen der Spermienbildung.<br />

Männer mit verschiedenen erblichen Erkrankungen (z.B. Klinefelter- und Kallmann<br />

Syndrom) werden ebenso behandelt wie ältere Patienten mit internistischen<br />

Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Hormonstörungen stehen (hierzu gehören<br />

z.B. auch Erektionsprobleme). Bei Patienten mit bösartigen Erkrankungen, deren<br />

Zuweisung von anderen Kliniken erfolgt, werden Samenproben vor einer<br />

Chemotherapie oder Bestrahlung kryokonserviert. Die Diagnostik erfolgt zum großen<br />

Teil im IRM selbst (Ultraschall [Hoden, Prostata, Samenblasen, Oberbauch, Nieren,<br />

Schilddrüse und Gefäßfunktion], Hormonanalysen, Samenproben,<br />

molekularbiologische und -genetische Untersuchungen, Knochendichtemessung),<br />

ansonsten in weiteren Einrichtungen des UKM (Zentrallabor, Humangenetik,<br />

Röntgenabt.). Behandlungsmethoden sind verschiedene Maßnahmen der assistierten<br />

Befruchtung (Insemination, IVF und ICSI) und diffizile Hormonersatztherapien der<br />

unterschiedlichen Hormonachsen, je nach Erkrankung und Behandlungsziel. Dabei<br />

wird für Maßnahmen der operativen Andrologie die Zusammenarbeit mit der<br />

Urologischen Klink genutzt. Die Forschung widmet sich dabei dem besseren<br />

Verständnis und der Therapieoptimierung der genannten Felder (genaueres siehe<br />

unten).<br />

Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />

Innerhalb der o.g. Behandlungs- und Therapiegebiete gibt es Felder, auf denen das<br />

IRM national und international eine führende Stellung einnimmt. Dies wird durch<br />

Patientenbesuche nicht nur aus dem gesamten Bundesgebiet sondern auch aus dem<br />

restlichen Europa, Rußland und dem Nahen Osten deutlich. Die Patienten suchen Rat<br />

bezüglich hormonell oder erblich bedingter Störungen der Spermienproduktion und<br />

seltenerer Formen des Testosteronmangels (Deletionen von Genen des Y-<br />

Chromosoms, Kallmann Syndrom, idiopathischer hypogonadotroper Hypogonadismus,<br />

komplette oder partielle Ausfälle der Hirnanhangsdrüse mit den zugehörigen<br />

Hormonachsen, ererbte Aplasie der Samenleiter, Klinefelter Syndrom, adrenogenitales<br />

Syndrom, verschiedene Formen von sexuellen Differenzierungsstörungen, ererbte<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 263


Institut für Reproduktionsmedizin<br />

Resistenzen gegen Hormone). Dabei können durch die apparative und<br />

Laborausstattung sowohl die genetische als auch hormonelle Diagnostik im IRM<br />

durchgeführt werden. Die z.T. einmaligen Einrichtungen werden auch von anderen<br />

Abteilungen des UKM genutzt. Trotz der Seltenheit der Erkrankungen befinden sich<br />

jeweils Dutzende bis Hunderte der speziellen Patienten in dauerhafter Betreuung des<br />

IRM. Die Besonderheit des Instituts wird durch die persönliche Ermächtigung zur<br />

Behandlung von Kassenpatienten, die Prof. Dr. E. Nieschlag und Dr. M. Zitzmann<br />

besitzen, unterstrichen. Es findet sich nämlich im weiteren Umfeld, im Prinzip auch<br />

deutschlandweit, keine vergleichbare Einrichtung.<br />

Forschung<br />

Das IRM bietet Grundlagenforschern und klinischen Forschern die seltene Gelegenheit<br />

einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit. Dabei werden Aspekte der<br />

Fortpflanzung und systemischen Hormonwirkung von beiden Standpunkten simultan<br />

untersucht. Hormonell gesteuerte Vorgänge und genetisch determinierte Faktoren<br />

können durch den großen Patientenstamm sowohl klinisch als auch<br />

molekularbiologisch erforscht werden. Zudem werden die Effekte von Sexualhormonen<br />

auf die Gesamtphysiologie des Mannes untersucht (kardiovaskuläre Risikofaktoren,<br />

Körperzusammensetzung, Entzündungsreaktionen, Gefäßfunktionalität, geistige<br />

Funktionen und psychische Aspekte). Patientengruppen, die einen besonderen<br />

Stellenwert in der Forschung des IRM einnehmen, sind Männer mit Klinefelter-<br />

Syndrom und ältere Männer. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt stellt die<br />

Entwicklung einer Kontrazeptionsmethode für den Mann dar. Innerhalb des UKM<br />

bestehen Kooperationen mit der Urologie und Frauenklinik, der Psychosomatik und<br />

dem Institut für funktionelle Genomik. Auf dem Gebiet der männlichen Kontrazeption<br />

besteht eine enge Zusammenarbeit mit der WHO (Genf) und dem Population Council<br />

(New York) sowie Forschungszentren in Finnland, Italien, Großbritannien, den USA<br />

und Australien. Das IRM besitzt Affen- und Mäusekolonien für Forschungsansätze im<br />

Tiermodell.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Neben Vorlesungen aus den Arbeitsgebieten bietet das IRM Studenten der klinischen<br />

Semester die jährlichen interdisziplinären Sommerakademien an, die sich seit 14<br />

Jahren einer großen Beliebtheit erfreuen. Doktoranden der medizinischen und<br />

biologischen Fakultäten arbeiten im IRM. Am IRM wurden insgesamt 120 Doktoranden<br />

264 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Reproduktionsmedizin<br />

promoviert und 10 Mitarbeiter haben sich habilitiert. Wöchentlich findet ein Journal-<br />

Club statt, indem die Mitarbeiter neue Publikationen diskutieren. Innerhalb einer<br />

weiteren wöchentlichen Konferenz werden Forschungsstrategie, aktuelle Projekte und<br />

deren Umsetzung diskutiert. Klinische Forscher und Grundlagenwissenschaftler<br />

anderer Universitäten aus Europa und Übersee besuchen das Institut regelmäßig, um<br />

besondere Fertigkeiten zu erlangen. Andererseits arbeiten Mitarbeiter des Instituts<br />

häufig in anderen Arbeitsgruppen insbesondere in den USA, um dem Institut neue<br />

Techniken zuzuführen. Medizinisch-technische Assistenten aus ganz Europa besuchen<br />

das IRM, um in standardisierten Kursen die WHO-konforme Samenanalyse zu<br />

erlernen. Das IRM unterhält eine eigene umfangreiche Bibliothek, die auch von<br />

Mitarbeitern des restlichen UKM genutzt wird. Im Jahre 2005 wurde erstmalig der<br />

Kongress des Dachverbandes der Reproduktionsmedizinischen Gesellschaften (DVR)<br />

in <strong>Münster</strong> durchgeführt. Zusammen mit der Frauenklinik hat das IRM hier maßgeblich<br />

die Organisation und Durchführung des Kongresses übernommen. Mit ca. 450<br />

Teilnehmern und 45 Rednern war der Kongress ein überaus erfolgreiches Treffen von<br />

Medizinern und Naturwissenschaftlern. Innerhalb eines Jahres werden gewöhnlich<br />

mehrfach Radio- und Fernsehsendungen ausgestrahlt, in denen<br />

Forschungsergebnisse des IRM vorgestellt oder den Zuschauern klinisch relevante<br />

Informationen vermittelt werden.<br />

Service<br />

Eine besondere Stärke des IRM liegt in der persönlich engen und intensiven<br />

Betreuung der Patienten. Einzelgespräche dauern häufig bis zu einer Stunde und die<br />

Patienten haben die Möglichkeit, die betreuenden Ärzte jederzeit telefonisch zu<br />

sprechen. Es gibt einen komfortablen Patientenwarteraum mit einer Terrasse. Die<br />

Patienten können sich in einer Broschüre über das IRM und Verfahren der assistierten<br />

Befruchtung informieren. Bezüglich der Informationsveranstaltungen durch Radio- und<br />

Fernsehsendungen siehe oben.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Das IRM bietet Paaren mit Infertilität in Zusammenarbeit mit der Frauenklinik<br />

verschiedene Möglichkeiten der assistierten Befruchtung an (Insemination, in-vitro<br />

Fertilisation = IVF, intracytoplasmatische Spermieninjektion = ICSI). In<br />

Zusammenarbeit mit der urologischen Abteilung können Spermien auch operativ aus<br />

Hodengewebe gewonnen (TESE) und für eine assistierte Befruchtung genutzt werden.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 265


Institut für Reproduktionsmedizin<br />

Patienten mit Tumorerkrankungen können vor einer Radio- oder Chemotherapie<br />

Kryokonservate von Spermien einlagern. Patienten mit verschiedenen Hormondefiziten<br />

können durch diffizile Ersatztherapien, für die einen sonst schwer zu findende<br />

Expertise im IRM besteht, ein normales Leben führen und z.T. auch Fertilität erlangen.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt des IRM ist die Behandlung mit Testosteron und die<br />

Entwicklung neuer Testosteronpräparate.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

� Spermatologisches Labor (Leiter: Dr. T. G. Cooper)<br />

� Reproduktionsmedizinisches Labor (Leiter: Dr. V. Nordhoff)<br />

� Endokrinologisches Labor (Leiter: Prof. Dr. M. Simoni)<br />

� Molekularbiologisches Labor (Leiter: Prof. Dr. J. Gromoll)<br />

� Morphologisches Labor (Leiter: Dr. L. Luetjens)<br />

� Ultrasonographie: (Leiter: PD Dr. M. Zitzmann)<br />

� Flow-Zytometrie (Leiter: Dr. C.-H. Yeung)<br />

Apparative Ausstattung<br />

Ultraschallgeräte, Knochendichteultrasonographie, automat. Pipettierstation,<br />

Autodelfiageräte zur Hormonbestimmung, Gamma –und Beta-Counter, PCR- und<br />

Sequenzierungsgeräte, TaqMan PCR-Gerät, Mikroskope, Mikromanipulatoren, Flow-<br />

Zytometrie, computerassistierte Spermienanalyse (CASA), Zellkulturlaboratorien,<br />

Sterilbänke, Inkubatoren, Zentrifugen, N2-Einfrierstation für die Kryokonservierung.<br />

Institutsermächtigung<br />

Die Besonderheit des Instituts wird durch die persönliche Ermächtigung zur<br />

Behandlung von Kassenpatienten, die Prof. Dr. E. Nieschlag und Dr. M. Zitzmann<br />

besitzen, unterstrichen. Es findet sich nämlich im weiteren Umfeld, im Prinzip<br />

deutschlandweit, keine vergleichbare Einrichtung. Die Ermächtigung bezieht sich auf<br />

die endokrinologische und andrologische Behandlung von Männern. Prof. Dr. E.<br />

Nieschlag ist von der Landesärztekammer Westfalen-Lippe zur Weiterbildung im<br />

Teilgebiet Endokrinologie ermächtigt.<br />

266 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Institut für Reproduktionsmedizin<br />

Das IRM hat seit 1987 den Status eines WHO- Kooperationszentrum zur Erforschung<br />

der männlichen Reproduktion.<br />

1994 wurde das IRM nach Begutachtung durch ein internationales Gremium zum<br />

Ausbildungszentrum für Klinische Andrologen der Europäischen Akademie für<br />

Andrologie (EAA) ernannt. Nach erneuter Begutachtung im Jahre 2001 wurde der<br />

Status erneuert.<br />

Als erstes Institut am UKM wurde das IRM im Jahr 1999 durch die Zertifizierungsstelle<br />

des TÜV Rheinland nach DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich<br />

„Patientenversorgung und klinische Forschung in der Reproduktionsmedizin,<br />

Andrologie und Endokrinologie“ zertifiziert. Im Jahr 2005 erfolgte eine Rezertifizierung<br />

für weitere 3 Jahre.<br />

Die beiden vom IRM in den letzten Jahren initiierten Qualitätssicherungsprogramme<br />

zum Nachweis von Mikrodeletionen auf dem Y-Chromosom und zur morphologischen<br />

Bewertung der Spermien (Quadega) wurden sehr erfolgreich weitergeführt. An dem<br />

europaweiten Programm der Y-chromosomalen Diagnostik nehmen 84 Labore aus<br />

ganz Europa teil. Wir haben auch im Jahre 2005 die Bedingungen des Ringversuches<br />

zur molekularen Diagnostik von Y-chromosomalen Mikrodeletionen voll erfüllt.<br />

Im Rahmen der vom IRM ins Leben gerufene QuaDeGA (Qualitätskontrolle der<br />

Deutschen Gesellschaft für Andrologie) werden MTA-Schulungen und Ringversuche<br />

vorbereitet und durchgeführt (siehe Anlage).<br />

Für die Labordiagnostik nimmt das IRM regelmäßig an den Ringversuchen der DGKL<br />

(Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e.V.)<br />

teil.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Institut für<br />

Reproduktionsmedizin<br />

Ambulante Patienten 2.604<br />

Ambulante Behandlungen 2.861<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 267


Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Zentrum für Augenheilkunde und Hals-, Nasen- und<br />

Ohrenheilkunde<br />

19. Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Stoll<br />

Kardinal-von-Galen-Ring 10<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 56803<br />

E-Mail: hnoorg@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/hno/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde ist ein überregionales<br />

Zentrum für die Versorgung von Patienten mit Erkrankungen des Fachgebiets. Im<br />

Rahmen des Versorgungsauftrags wird die gesamte Bandbreite der HNO-Heilkunde,<br />

Kopf- und Halschirurgie einschließlich der fachbezogenen Schädelbasis-Chirurgie und<br />

der Kochlea-Implantation angeboten. Eine bundesweite Bedeutung besitzt die Klinik<br />

vor allem bezüglich der Diagnostik und Therapie von Schwindelerkrankungen und der<br />

funktionell-ästhetischen Nasenchirurgie.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

� Allergologie<br />

� Ambulate Operationen<br />

� Diagnostik und Therapie von Hörstörungen<br />

� Experimentelle Hörforschung (angegliedertes Forschungsinstitut)<br />

� Neurootologie (Diagnostik von Hör- und Gleichgewichtsstörungen)<br />

� Orbitachirugie (Behandlung von Tumoren und anderen Erkrankungen der<br />

Augenhöhle)<br />

� Plastische Operationen (Kosmetische Korrekturen von Ohren- und Nasen)<br />

268 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

� Schlafmedizin (Diagnostik und Therapie des obstruktiven<br />

Schlafapnoesyndroms und des Schnarchens)<br />

� Schwindelambulanz (Diagnostik und Therapie von Erkrankungen mit dem<br />

Symptom „Schwindel“)<br />

� Spezielle Hals-Nasen-Ohren-Chirurgie (z.B. Speicheldrüsen-,<br />

Nasennebenhöhlen- und Ohrchirugie)<br />

� Tinnitussprechstunde (Psychologische Betreuung von Patienten mit<br />

Ohrgeräuschen)<br />

� Tumorchirugie des Fachgebietes (Behandlung von bösartigen Tumoren im<br />

Kopf-Hals-Bereich)<br />

� Tumornachsorgesprechstunde (Engmaschige Kontrolle aller Patienten nach<br />

Tumoroperationen)<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Die Schwerpunkte der operativen Tätigkeit liegen quantitativ in der Chirurgie der Nase<br />

und des Nasennebenhöhlensystems, in der Tumorchirurgie des Kehlkopfes, des<br />

Halses und der Schädelbasis sowie in der chirurgischen Behandlung entzündlicher<br />

Mittelohrerkrankungen. Erkrankungen der Augenhöhle werden interdisziplinär in<br />

Zusammenarbeit mit der Augenklinik versorgt während Tumoren der Frontobasis<br />

gemeinsam mit den Kollegen der Neurochirurgie operiert werden.<br />

In Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie wird<br />

erfolgreich ein Programm zur Kochlea-Implantation ertaubter Patienten betrieben.<br />

Erkrankungen des vestibulären Systems und multifaktorielle Schwindelerkrankungen<br />

können unter Zuhilfenahme modernster Untersuchungsmethoden umfassend abgeklärt<br />

und einer Therapie zugeführt werden.<br />

Chronische Entzündungen der Nase einschließlich allergischer Erkrankungen werden<br />

in der Allergie-Sprechstunde umfassend diagnostiziert und einer spezifischen Therapie<br />

zugeführt.<br />

Forschung<br />

Die klinische und experimentelle Forschung gliedert sich in zwei große Teilbereiche.<br />

Schwindel und Gleichgewichtsstörungen werden unter besonderer Berücksichtigung<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 269


Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

des Otolithen-Organs und der visuell-vestibulären Interaktionen wissenschaftlich<br />

bearbeitet.<br />

Die rhinologischen Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit der Charakterisierung von<br />

Prozessen der chronischen Entzündung in Nase und Nasennebenhöhlen unter<br />

besonderer Berücksichtigung der Polyposis nasi und der Funktionsstörungen des<br />

Mucoziliarapparates. Hier bestehen Kooperationen mit verschiedenen Instituten der<br />

Universität sowie Forschungseinrichtungen im In- und Ausland.<br />

Darüber hinaus ist die Abteilung für experimentelle Audiologie (Kommissarischer<br />

Direktor: Prof. Dr. B. Lütkenhöner) als primäres Forschungsinstitut der Hals-Nasen-<br />

Ohrenklinik angegliedert. Diese Abteilung beschäftigt sich vornehmlich mit<br />

wissenschaftlichen Fragestellungen bezüglich der zentralen Hörbahn und der<br />

Entstehung von Tinnitus.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Fortbildung:<br />

Nachfolgend aufgeführte Kurse für HNO-Ärzte in der HNO-Klinik des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Münster</strong> haben sich etabliert:<br />

1. <strong>Münster</strong>aner Felsenbeinpräparierkurs am 25. und 26.02.05 in <strong>Münster</strong>.<br />

6. <strong>Münster</strong>aner Kurs für klinische Audiometrie und Vestibularisdiagnostik am 11. und<br />

12.03.2005.<br />

17. Rhinologischer „Intensivkurs“ am 03 – 05.11. 2005<br />

Lehre:<br />

Die Ausbildung von Medizinstudenten nahm während der Semesterwochen einen<br />

großen Raum in der täglichen Arbeit der wissenschaftlichen Mitarbeiter ein. Sie erfolgt<br />

im Rahmen einer Hauptvorlesung, eines Untersuchungskurses sowie im Rahmen<br />

eines ganztägig zu absolvierenden Blockpraktikums. Im Rahmen dieser Praktika<br />

wurden die Studenten in alle Bereiche der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

eingeführt und es wurde ihnen Gelegenheit gegeben, eigene praktische Erfahrungen in<br />

der Untersuchungstechnik des Fachgebietes zu erlangen.<br />

Service<br />

� Sozialdienst<br />

� Cafeteria<br />

270 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


� Park<br />

� Zimmer teilweise mit Terrasse<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

� Minimal invasive Chirurgie (Endoskopische und mikropskopische Operationen)<br />

� Computergestütze Operationen im Bereich der Nasennebenhöhlen und der<br />

Schädelbasis<br />

� Laserchirugie des Kehlkopfes<br />

� Cochlea-Implantation<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Labor zur Diagnostik für allergologische Erkrankungen<br />

Apparative Ausstattung<br />

� Sonographie<br />

� Dopplersonographie<br />

� Röntgen<br />

� Operationsmikroskope<br />

� Computergestütztes Navigationssystem<br />

� CO2-Laser, NdYAG-Laser<br />

� Drehstuhl<br />

� Hubstuhl<br />

� Videonystagmographie<br />

� Otoakustische Emissionen<br />

� BERA/CERA<br />

� Elektrocochleographie<br />

� Rhinomanometrie<br />

� Flexible und starre Bronchoskopie und Ösophagoskopie<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

� Allgemeine poliklinische Sprechstunde<br />

� CI-Sprechstunde<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 271


Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

� Allergiesprechstunde<br />

� Tumornachsorgesprechstunde<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Qualitätsbeauftragter:<br />

Prof. Dr. med. Frank Schmäl<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung HNO<br />

Stationäre Patienten 3.288<br />

Durchschnittl. Verweildauer 5,49<br />

Ambulante Patienten 10.459<br />

Ambulante Behandlungen 14.100<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Andere operative Eingriffe 660 5,5<br />

2 NNH endonasal 452 6,0<br />

3 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 356 2,9<br />

4 Eingriffe am Mastoid, komplexe Eingriffe am Mittelohr 245 6,7<br />

5 Septorhinoplastiken 239 5,5<br />

6 Tonsillektomie ohne Adenotomie 235 7,6<br />

7 Akute Infektionen der oberen Atemwege 197 3,7<br />

8 Diagnostische Endoskopien bei bösartiger Neibildung 170 5,3<br />

9 Akuter Hörverlust 144 6,0<br />

10 Komplexe Hautplastiken und große Eingriffe an Kopf und Hals 105 15,3<br />

11 Septumplastiken 104 4,8<br />

12 NNH von außen oder kombiniert von außen und endonasal 102 8,7<br />

13 Parotidektomien 85 6,8<br />

14 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 82 3,7<br />

272 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

15 Mediane und laterale Halszysten 34 4,6<br />

16 Endoskopische Eingriffe bei bösartiger Neibildung 21 5,3<br />

17 Grosse Eingriffe mit Rekonstruktionen an der Kopf und Hals 14 15,4<br />

18 Kochlea-Implantation 12 5,8<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Operationen an Nasennebenhöhlen, Mastoid, komplexe Operationen<br />

am Mittelohr und Operationen an den Speicheldrüsen, Alter < 16<br />

D06 Jahre 693<br />

2<br />

Tonsillektomie außer bei bösartiger Neubildung oder verschiedene<br />

Operationen an Ohr, Nase, Mund und Hals ohne äußerst schwere<br />

D30 Begleiterkrankungen, mit aufwändiger Operationen 564<br />

3 D37 Sehr komplexe Operationen an der Nase 238<br />

4<br />

Bösartige Neubildungen an Ohr, Nase, Mund und Hals, mit äußerst<br />

D60 schweren oder schweren Begleiterkrankungen 187<br />

5 D66 Krankheiten an Ohr, Nase, Mund und Hals 155<br />

6 D61 Gleichgewichtsstörungen (Schwindel) mit Hörverlust oder Tinnitus 140<br />

7 D12 aufwändige Operationen an Ohr, Nase, Mund und Hals 100<br />

8 D38 Mäßig komplexe Operationen an der Nase 80<br />

9<br />

Komplexe Hautplastiken und große Operationen an Kopf und Hals<br />

D24 mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 79<br />

10 D05 Komplexe Parotidektomie 77<br />

11 D63 Otitis media oder Infektionen der oberen Atemwege 74<br />

12 D13 Kleine Operationen an Nase und Ohr 64<br />

13 D62 Epistaxis (Nasenbluten) 54<br />

14 D36 Sehr komplexe Operationen an den Nasennebenhöhlen 51<br />

15<br />

Mäßig komplexe Operationen an Kopf und Hals bei bösartiger<br />

D25 Neubildung 39<br />

16<br />

hämatologische und solide Neubildungen mit großen operativen<br />

R12 Prozeduren, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 34<br />

17 B14 Mäßig komplexe Kraniotomie 32<br />

18 D15 Tracheostomie mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 26<br />

19 B09 Operationen am Schädel 24<br />

20<br />

operative Prozeduren an den Atmungsorganen mit aufwändiger<br />

E02 Operation 23<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 273


Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 J32 Chronische Sinusitis 319<br />

2 J34 Krankheiten der Nase und der Nasennebenhöhlen 222<br />

3 J35 Chronische Krankheiten der Gaumen- und Rachenmandeln 220<br />

4<br />

erworbene Deformitäten des Muskel-Skelett-Systems und des<br />

M95 Bindegewebes 166<br />

5 H71 Cholesteatom des Mittelohres 142<br />

6 C32 Bösartige Neubildung des Larynx 133<br />

7 H91 Hörverlust 112<br />

8 H66 Eitrige und nicht näher bezeichnete Otitis media 102<br />

9 S02 Fraktur des Schädels und der Gesichtsschädelknochen 90<br />

10 R04 Blutung aus den Atemwegen 79<br />

11 J36 Peritonsillarabszess 69<br />

12 J38 Krankheiten der Stimmlippen und des Kehlkopfes 66<br />

13 H80 Otosklerose 65<br />

14 D11 Gutartige Neubildung der großen Speicheldrüsen 65<br />

15 D14 Gutartige Neubildung des Mittelohres und des Atmungssystems 64<br />

16 C10 Bösartige Neubildung des Oropharynx 59<br />

17<br />

Sekundäre und nicht näher bezeichnete bösartige Neubildung der<br />

C77 Lymphknoten 57<br />

18 C13 Bösartige Neubildung des Hypopharynx 56<br />

19 H70 Mastoiditis und verwandte Zustände 54<br />

20 H90 Hörverlust durch Schallleitungs- oder Schallempfindungsstörung 52<br />

21 H65 Nichteitrige Otitis media 52<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 5-221 Operationen an der Kieferhöhle 598<br />

2 1-610 Diagnostische Laryngoskopie 515<br />

3 5-223 Operationen an der Stirnhöhle 513<br />

4 5-224 Operationen an mehreren Nasennebenhöhlen 477<br />

5<br />

Submuköse Resektion und plastische Rekonstruktion des<br />

5-214 Nasenseptums 441<br />

6 1-611 Diagnostische Pharyngoskopie 423<br />

7 1-630 Diagnostische Ösophagoskopie 405<br />

8 1-620 Diagnostische Tracheobronchoskopie 369<br />

9 5-281 Tonsillektomie (ohne Adenotomie) 346<br />

10 5-215 Operationen an der unteren Nasenmuschel [Concha nasalis] 309<br />

11 5-200 Parazentese [Myringotomie] 248<br />

12<br />

Plastische Rekonstruktion der inneren und äußeren Nase<br />

5-218 [Septorhinoplastik] 246<br />

13 1-421 Biopsie ohne Inzision am Larynx 242<br />

14 5-203 Mastoidektomie 205<br />

15 5-852 Exzision von Muskel, Sehne und Faszie 205<br />

16 5-403 Radikale zervikale Lymphadenektomie [Neck dissection] 191<br />

17 1-422 Biopsie ohne Inzision am Pharynx 163<br />

18<br />

Tympanoplastik (Verschluß einer Trommelfellperforation und<br />

5-195 Rekonstruktion der Gehörknöchelchen) 142<br />

19 5-180 Inzision am äußeren Ohr 141<br />

20 5-222 Operation am Siebbein und an der Keilbeinhöhle 125<br />

21 5-285 Adenotomie (ohne Tonsillektomie) 125<br />

274 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

20. Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. Antoinette G. Dinnesen<br />

Kardinal-von-Galen-Ring 10<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251- 83-56859<br />

E-Mail: a.g.dinnesen@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/phon/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

„Phoniatrie und Pädaudiologie“ ist das medizinische Fachgebiet für die Prävention,<br />

Diagnostik und Behandlung von Kommunikationsstörungen. In der Klinik und Poliklinik<br />

für Phoniatrie und Pädaudiologie werden Untersuchungen, Beratungen und Therapien<br />

von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen bei Kindern und Erwachsenen<br />

sowie Hörstörungen im Säuglings-, Kleinkind- und Schulalter durchgeführt. Unter<br />

ambulanten und tagesklinischen Bedingungen werden mehr als 4000 Patienten<br />

jährlich durch ein erfahrenes interdisziplinäres Team von Fachärzten, Logopäden,<br />

Pädaudiologieassistenten, Hörgeräte-Akustikern, Heilpädagogen, Pädagogen,<br />

Physikern und Psychologen/Psychotherapeuten untersucht und behandelt.<br />

Als universitäre Einrichtung ist die Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und<br />

Pädaudiologie darüber hinaus fest in die universitäre Lehre und Forschung<br />

eingebunden.<br />

An die Klinik ist eine staatliche Schule für Logopädie angegliedert. In drei Kursen<br />

werden insgesamt 45 Studierende in ihrer dreijährigen theoretischen und praktischen<br />

Ausbildung betreut.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Das klinische Spektrum umfasst ambulante und teilstationäre Krankenversorgung für<br />

Menschen, die aufgrund der im Folgenden aufgeführten Erkrankungen einer<br />

phoniatrisch-pädaudiologischen Diagnostik und Therapie bedürfen:<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 275


Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

� Kindliche Hörstörungen<br />

� Kindliche Sprach- und Sprechstörungen<br />

� Störungen der Nasalität (z.B. bei Kindern mit Gaumenspalten)<br />

� Redeflussstörungen (Stottern, Poltern)<br />

� Stimmstörungen (organisch, funktionell, psychogen)<br />

� Anbahnung einer Ersatzstimme nach Laryngektomie<br />

� Schluckstörungen (Dysphagien)<br />

� sprechmotorische Störungen aufgrund einer Schädigung des zentralen<br />

Nervensystems (Dysarthrien)<br />

� zentrale Sprachstörungen (Aphasien)<br />

� Störungen der Muskelspannung und Bewegungsmuster der äußeren und<br />

inneren Mundmuskulatur (myofunktionelle Störungen)<br />

� kindliche Mehrfachbehinderung mit Kommunikationsstörungen<br />

� auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen<br />

� Lese-Rechtschreibstörungen.<br />

Die Klinik trägt neben einem hohen Lehrkontingent im klinisch-akademischen<br />

Unterricht und in der staatlichen Logopädenausbildung als regionales und<br />

überregionales Zentrum zu großen Teilen die Versorgungsaufgaben für diese<br />

Erkrankungen. Trotz steigender Anzahl niedergelassener Fachärzte für Phoniatrie und<br />

Pädaudiologie ist der zunehmende Bedarf an fachspezifischer phoniatrischpädaudiologischer<br />

Diagnostik und Behandlung kaum zu decken.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

In der Krankenversorgung liegt ein Schwerpunkt im Bereich der Früherkennung und<br />

Frühversorgung kindlicher Hörstörungen unter Nutzung der heutigen technischen<br />

Möglichkeiten, wie Cochlea-Implantaten (CI, elektronische Innenohrprothese) und<br />

knochenverankerten Hörgeräten.<br />

Dem CI-Team der Klinik obliegen die präoperative diagnostische Arbeit zur<br />

Indikationsstellung und postoperativ die Sprachprozessor-Einstellung sowie die Hör-<br />

/Sprachtherapie. Die Cochlea Implantation ist bei gehörlosen Kindern schon ab dem 8.<br />

Lebensmonat möglich und wird in der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und<br />

Ohrenheilkunde durchgeführt.<br />

Zu den weiteren klinischen Schwerpunkten gehört die Behandlung von<br />

Sprachentwicklungsstörungen einschließlich „Unterstützter Kommunikation“ (z.B.<br />

Gebärden, Gestik, Mimik, Sprachcomputer/Talker), die Diagnostik und Therapie von<br />

276 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen, die Versorgung von<br />

komplexen Stimmstörungen (auch bei Defektzuständen) und Dysphagien (z.B. nach<br />

Tumorerkrankungen oder infolge neurologischer Erkrankungen).<br />

Eine weitere Spezialisierung findet sich in der neuropsychologischen<br />

Differentialdiagnostik phoniatrisch-pädaudiologischer Erkrankungen (z.B. Störungen<br />

der Aufmerksamkeit, der Merkfähigkeit oder der exekutiven Funktionen).<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

Als medizinisches Fachgebiet für Kommunikationsstörungen integriert das Fach<br />

Phoniatrie und Pädaudiologie Aspekte der HNO-Heilkunde, der Kinderheilkunde und<br />

Neurologie, der Logopädie sowie (Neuro-)Psychologie und Psychotherapie. Die Klinik<br />

macht Studierenden unterschiedlicher Berufsgruppen (z.B. der Musiktherapie, der<br />

Sprachwissenschaften oder der Zahnmedizin) Angebote zu Hospitationen und<br />

Praktika.<br />

Darüber hinaus bieten wir eine Sprechstunde für 'Professional Voice Disorders' und<br />

eine Sänger-Sprechstunde an. Tauglichkeitsuntersuchungen im Zusammenhang mit<br />

Berufswahlentscheidungen und Fachgutachten gehören zum weiteren<br />

Leistungsangebot der Klinik.<br />

Forschung<br />

Die wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte und ihre Themen :<br />

Kommunikationsgenetik<br />

� Klinische Phänotypisierung und molekulargenetische Analysen bei familiärer<br />

Innenohr-Schwerhörigkeit einschließlich Testung auf Mutationsmarker<br />

� Klinische Phänotypisierung und molekulargenetische Analysen bei familiärer<br />

auditorischer Neuropathie<br />

� Klinische Phänotypisierung bei spezifischer Sprachentwicklungsstörung,<br />

phonologischer Störung, Stottern, Poltern und Lese-/Rechtschreibstörung<br />

Cisplatin-Ototoxizität<br />

� Molekulargenetische Untersuchungen zur Cisplatin-Ototoxizität<br />

� Klinische Untersuchungen zur Prädiktion der Ototoxizität von Cisplatin<br />

� Cisplatin-induzierte Hörstörungen in Abhängigkeit von der Irispigmentierung<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 277


Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

� Die <strong>Münster</strong>aner Klassifikation: Eine neue Einteilung der<br />

Hochtonschwerhörigkeit nach Cisplatingabe<br />

Zentrale Hörverarbeitung<br />

� Messungen zur Reorganisation des auditorischen Cortex nach Cochlea-<br />

Implantation mit Hilfe der Elektro- und Magnetoenzephalographie<br />

� Objektivierung der Elektrostimulation zur Prognose des Sprachverständnisses<br />

nach Cochlea Implantation<br />

� Die binaurale Interaktionskomponente der frühen akustisch evozierten<br />

Hirnstammpotentiale bei Kindern mit Selektionsstörungen<br />

� Evaluierung einer Funkübertragungsanlage als Maßnahme zur Verbesserung<br />

der Signalqualität bei auditiven Selektionsstörungen<br />

� Melatonin als Alternative zur Sedierung bei Kindern in der<br />

Hirnstammaudiometrie<br />

� Untersuchung der auditorischen Verarbeitung beim idiopathischen Stottern mit<br />

Hilfe der Magnetoenzephalographie<br />

Hochauflösende optische Schwingungsanalyse und Taxonomie funktioneller Stimmstörungen<br />

� Evaluierung des Prototypen des digitalen Hochgeschwindigkeitskamerasystems<br />

HS-Endocam zur Kehlkopffunktionsdiagnostik im Rahmen einer<br />

multizentrischen Studie<br />

� Psychosomatische Komorbidität bei Stimmstörungen<br />

� Klassifikation von Stimmstörungen<br />

Früherkennung von kindlichen Sprach- und Schriftsprachentwicklungsstörungen<br />

� Multicenterstudie zur Evaluierung der Hör-Sprachentwicklung nach Cochlea-<br />

Implantation mit Hilfe der Elternfragebögen ELFRA I und II<br />

� Ergebnisvergleich zweier Verfahren zur Überprüfung der<br />

Rechtschreibkompetenzen: Hamburger Schreibprobe und Salzburger<br />

Rechtschreibtest<br />

� Modellorientierte Erhebung der Schriftsprachkompetenzen bei Schulkindern mit<br />

Cochlea Implantat<br />

278 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Fortbildung und Lehre<br />

Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

Die Klinik ist in die curriculare Lehre im Rahmen der HNO-Heilkunde, der<br />

Psychosomatik und Zahnmedizin, in den Querschnittsbereichen Altersmedizin und<br />

Rehabilitation sowie als Wahlfach durch Blockpraktika und Vorlesungen und<br />

Veranstaltungen zum problemorientierten Lernen fest eingebunden. Weiterhin werden<br />

extra-curriculare Veranstaltungen, auch für Studenten/-innen der<br />

Sprachwissenschaften und der Musiktherapie angeboten. Ein hohes<br />

Stundenkontingent stellen die Tätigkeiten für die Schule für Logopädie dar: Unterricht,<br />

Prüfungstätigkeit, Untersuchungen von Bewerbern, Betreuung von Hospitationen. Es<br />

werden regelmäßige Fortbildungsreihen zu spezifischen phoniatrischpädaudiologischen<br />

Schwerpunkten (z.B. Orofaciale Dysfunktionen und Dysmorphien,<br />

Aktuelle Aspekte der Stimmheilkunde, Redeflussstörungen, Genetik) mit externen und<br />

internen Referenten in der Klinik organisiert. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen<br />

Berufsverband der Fachärzte für Phoniatrie und Pädaudiologie , der Abteilung für<br />

Phoniatrie und Pädaudiologie am Elisabeth-Krankenhaus Bochum, der Klinik für<br />

Phoniatrie und Pädaudiologie der MH Hannover und der Akademie für Ärztliche<br />

Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe richtet die Klinik jährlich zwei gut<br />

besuchte Fortbildungsveranstaltungen zu aktuellen phoniatrisch-pädaudiologischen<br />

Aspekten (z.B. Aktuelle Aspekte bei der Diagnostik und Behandlung von<br />

Stimmlippenlähmungen, Störungen des Laut- und Schriftspracherwerbs:<br />

Auswirkungen auf Schulleistungen) aus.<br />

Service<br />

In der Tagesklinik stehen ein Spielzimmer und Aufenthaltsräume zur Verfügung.<br />

Die Klinik unterstützt durch Bereitstellung von Räumen, aber auch durch inhaltliche<br />

Beiträge von Mitarbeitern die Selbsthilfegruppe der Cochlea-Implantatträger, die sich<br />

mehrmals im Jahr zum Informationsaustausch in der Klinik trifft.<br />

Regelmäßig organisieren wir Angebote für Eltern mit hörgeschädigten Kindern in Form<br />

von Festen oder gemeinsamen Freizeitaktivitäten. Hier konnten schon oft Kontakte<br />

zwischen Eltern geknüpft werden, die sich dann im Alltag als sehr hilfreich erwiesen<br />

haben.<br />

Ein Förderverein unterstützt die Klinik in ihrem Bemühen um die individuell<br />

bestmögliche Diagnostik und Behandlung durch Bereitstellung von Therapiematerial<br />

(z.B. Technische Hilfsmittel für die unterstützte Kommunikation oder<br />

Computerprogramme zu Hör- und Sprachförderung), Zwischenfinanzierung von<br />

Personalstellen, Übernahme von aufwendigen Behandlungskosten (z.B. Kosten für<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 279


Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

Cochlea-Implantaten bei ausländischen Kindern) und Förderung des Austausches der<br />

Eltern und Kinder (Feste, Freizeitaktivitäten) untereinander. Ein mobiler<br />

Ringschleifenverstärker (Induktionsanlage) für Räume bis ca. 200 qm steht für<br />

Hörgeräte- oder CI-Träger zur Verfügung.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Die imposanten Erkenntnisgewinne der letzten Jahre in der kindlichen<br />

Sprachentwicklungsforschung, der technische Fortschritt bei den Hörhilfen und<br />

wesentliche neue Erkenntnisse zu pathophysiologisch begründeten Stimm- und<br />

Schluckbehandlungen waren und sind Grundlage für die rasante Entwicklung<br />

eigenständiger diagnostischer und therapeutischer Methoden innerhalb der Phoniatrie<br />

und Pädaudiologie. Auf der Grundlage des jeweils aktuellen Wissenstandes werden<br />

die erforderlichen therapeutischen Maßnahmen extern von uns eingeleitet oder –je<br />

nach Indikationsstellung-_ durch unsere Therapeuten im Hause vorgenommen.<br />

Regelmäßige Nachuntersuchungen und eine intensive Kooperation mit dem<br />

überweisenden Arzt und den externen Therapeuten/Bildungseinrichtungen<br />

ermöglichen eine genaue Kontrolle des Therapieerfolges. Das Angebot regelmäßiger<br />

tagesklinischer Behandlungen hat sich besonders bei Mehrfachbehinderung, auditiven<br />

Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen, in der Hör- /Sprachtherapie in<br />

komplizierten Fällen nach Cochlea-Implantation und bei komplexen Stimm- und<br />

Schluckstörungen bewährt.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Die Klinik unterhält ein Stimmlabor und ein neuropsychologisches Labor.<br />

Apparative Ausstattung<br />

Die Klink verfügt über DIN-Norm- konforme Audiometrieräume sowie zwei spezielle<br />

Regiometrieräume und hat Zugriff auf einen maximal akustisch gedämmten Raum<br />

(Camera silens) für spezielle Untersuchungen früher, mittlerer und später akustisch<br />

evozierter Hirnstammpotentiale in Ruhe, in Melatonin-induziertem Schlaf oder in<br />

Narkose.<br />

280 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

Die apparative Ausstattung enspricht dem derzeitigen Stand der Technik und den<br />

Vorschriften für phoniatrisch -pädaudiologische Untersuchungen:<br />

� Endoskopie mit starren und flexiblen Optiken, auch kindgerecht<br />

� Digitale Videostoboskopie-Anlagen<br />

� Digitale Hochgeschwindigkeitskamera zur Stimmlippenschwingungsanalyse<br />

� Elektroglottograph<br />

� Elektromyograph<br />

� Systeme zur akustischen Sprachschallanalyse (Speechstudio, Göttinger<br />

Heiserkeitsdiagramm)<br />

� Digitale Stimmfelduntersuchung<br />

� Spirometer<br />

� Hirnstammaudiometer (auch frequenzspezifisch, AMFR)<br />

� Screening-Hirmstammaudiometer<br />

� Geräte zur Messung otoakustischer Emissionen<br />

� Tympanometer<br />

� Digitale Audiometer<br />

� Mainzer Kindertische<br />

� Hörgerätemess- und programmierbox<br />

� In-situ-Anlagen<br />

� Computergestützte logopädische Diagnose- und Therapieverfahren<br />

� Computergestützte neuropsychologische Testverfahren.<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Jährlich werden in unserer Poliklinik Kinder und Erwachsene mit Sprach-, Sprech-,<br />

Stimm- und Schluckstörungen sowie Säuglinge und Kinder mit Hörstörungen<br />

untersucht. Nach einer ausführlichen pädaudiologischen und logopädischen<br />

Diagnostik entscheidet sich, ob eine weitere ambulante oder ggf. auch teilstationäre<br />

Diagnostik und Behandlung in unserer Klinik oder extern notwendig ist.<br />

Tagesklinik<br />

In der Tagesklinik werden jährlich unter teilstationären Bedingungen bis zu 1300<br />

Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit schweren Sprachstörungen,<br />

Hörstörungen, auch in Kombination mit Entwicklungsstörungen, sowie komplizierten<br />

Stimm- oder Schluckstörungen untersucht und behandelt.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 281


Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

Institutsermächtigung<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat der Klinik für die<br />

ambulante Behandlung auf dem Gebiet der Phoniatrie und Pädaudiologie die<br />

Institutsermächtigung bis Mitte 2006 verlängert. Sie ermöglicht die ambulante<br />

Behandlung von Patienten überweisender Vertragsärzte aus dem Bereich der KVWL.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Wir sind bemüht, die Qualität unserer medizinischen Versorgung durch unterschiedliche<br />

Maßnahmen und Projekte kontinuierlich zu evaluieren und zu verbessern:<br />

� Entwicklung und Überarbeitung von evidenzbasierten Leitlinien im Auftrag der<br />

Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

� Entwicklung klinischer Behandlungspfade als lokal konsentierte<br />

Behandlungskonzepte<br />

� Wissenschaftliche Evaluation bestehender diagnostischer und therapeutischer<br />

Vorgehensweisen<br />

� Initiierung von Längsschnittuntersuchungen zum Erfolg therapeutischer<br />

Maßnahmen (Multicenterstudien)<br />

� Benennung eines Qualitätssicherungsbeauftragten<br />

� Einrichtung eines Kummerkastens für Patienten<br />

� Regelmäßige Abteilungsbesprechungen<br />

� Teilnahme von Mitarbeitern (z.T. als Referenten) an nationalen und internationalen<br />

Fachkongressen<br />

� Teilnahme an Qualitätszirkeln<br />

� Fortbildung von Mitarbeitern im Personal- und Projektmanagement<br />

� Regelmäßige interne Fortbildungsveranstaltungen mit internen und externen<br />

Referenten<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Phoniatrie und<br />

Pädaudiologie<br />

Ambulante Patienten 2.264<br />

Ambulante Behandlungen 2.652<br />

Teilstationär (Tagesklinik) 1.290<br />

282 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

TOP Hauptdiagnosen in 2004 für ambulante und teilstationäre Patienten<br />

Diagnosen Text Anzahl<br />

F80.1 Expressive Sprachstörung 850<br />

F80.2 Rezeptive Sprachstörung (incl. auditiver Verarbeitungs-<br />

und Wahrnehmungsstörungen)<br />

H90.3 Beidseitiger Hörverlust durch Schallempfindungsstörung 300<br />

R49.0 Dysphonie 300<br />

H90.4 Einseitiger Hörverlust durch Schallempfindungsstörung<br />

bei nicht eingeschränktem Hörvermögen der anderen<br />

Seite<br />

F83 Kombinierte umschriebene Entwicklungsstörung 200<br />

R13 Dysphagie 30<br />

F98.5 Stottern [Stammeln] 50<br />

R47.0 Dysphasie und Aphasie 50<br />

TOP Prozeduren in 2004 für ambulante und teilstationäre Patienten<br />

Prozeduren Text Anzahl<br />

1-242 Audiometrie 2.150<br />

1-208.8 Registrierung evozierter Potentiale: Otoakustische<br />

Emissionen<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 283<br />

450<br />

150<br />

1.850<br />

1-610.1 Diagnostische Laryngoskopie: Indirekt 950<br />

1-243 Phoniatrie 750<br />

9-301 Therapeutische Maßnahmen für Stimm-, Sprech- und<br />

Sprachstörungen<br />

9-300 Therapeutische Maßnahmen für angeborene oder<br />

frühkindlich erworbene Hörstörungen<br />

1-208.1 Registrierung evozierter Potentiale: Früh-akustisch<br />

(FAEP/BERA)<br />

550<br />

300<br />

200


Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

21. Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Holger Busse<br />

Domagkstraße 15<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 56004<br />

E-Mail: busseho@mednet.uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/augenheilkunde/klinik/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde ist eine Einrichtung der überregionalen<br />

Maximalversorgung, in der Behandlungsangebote in sämtlichen Gebieten der<br />

konservativen und operativen Augenheilkunde durchgeführt werden. Neben den<br />

umfangreichen stationären und teilstationären Behandlungsmöglichkeiten stellt unsere<br />

Poliklinikambulanz eine individuelle bedarfsorientierte Behandlung aller unserer<br />

Patienten sicher. In unserer poliklinischen Ambulanz und zahlreichen<br />

Spezialsprechstunden bieten wir niedergelassenen augenärztlichen Kollegen täglich<br />

die Möglichkeit, Notfälle und Problempatienten zur Weiterbehandlung vorzustellen.<br />

Durch die Einrichtung einer eigenen Forschungsabteilung wird darüber hinaus die enge<br />

Verflechtung zwischen Klinik und Forschung intensiviert.<br />

Besondere Schwerpunkte der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> sind:<br />

die Tränenwegschirurgie, plastische rehabilitative u. kosmetische Chirurgie, Netzhautund<br />

Glaskörperchirurgie, Linsenchirurgie, Versorgung von Verletzungen und schwerst<br />

traumatisierten Patienten, Kinderaugenheilkunde, Behandlung von Makuladegenerationen<br />

mit Anpassung vergrößernder Sehhilfen, Kontaktlinsenanpassung,<br />

Orthoptik, Endokrinologie, Frühgeborenenbehandlung, Onkologie, Elektrophysiologie,<br />

Ultraschall und Ultraschallbiomikroskopie zu diagnostischen Zwecken,<br />

Hornhautbanking, Neuroophthalmologie, Orbitachirurgie, Glaukombehandlung,<br />

Sehbehindertenambulanz, Behandlung mit Botox bei unterschiedlichen Indikationen,<br />

284 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

interdisziplinäre Behandlung bei Lese-Rechtschreibstörungen u. visueller<br />

Wahrnehmungsstörung; refraktive Chirurgie (Lasik, Lasek, PRK, ORK)<br />

Laserchirurgie:<br />

� refraktive Laserchirurgie<br />

� phototherapeutische Laserchirurgie<br />

� Argon-Laser-Chirurgie<br />

� YAG-Laser-Chirurgie<br />

� Zyklophotokoagulation (Laserchirurgie des Glaukoms)<br />

� photodynamische Therapie zur Behandlung alterskorrelierender<br />

Makuladegenerationen<br />

Hornhautchirurgie:<br />

gesamtes Spektrum der Hornhautchirurgie mit eigener Hornhautbank, lamelläre und<br />

perforierende Keratoplastiken, Hornhautdegenerations-Diagnostik, Amnionmembrantransplantationen<br />

Glaukome:<br />

gesamtes Spektrum der operativen Versorgung sowohl kindlicher als auch<br />

erwachsener Glaukome. Wir führen sowohl die primären, sekundären und<br />

komplizierten Glaukom-operationen bei Erwachsenen und Kindern, einschl.<br />

filtrierender, fistulierender und zyklodestruktiver Eingriffe durch.<br />

Linsenchirurgie:<br />

Wir führen sämtliche refraktive und kurative Chirurgie der kindlichen und erwachsenen<br />

Katarakte, einschl. Implantation von faltbaren Kunstlinsen sowie in Kombination mit<br />

hornhautchirurgischen, antiglaukomatösen sowie glaskörperchirurgischen Eingriffen<br />

durch, Implantation von intraokularen Speziallinsen.<br />

Netzhaut- und Glaskörperchirurgie:<br />

Es werden an unserer Klinik sämtliche Erkrankungen des Glaskörpers und der<br />

Netzhaut einschl. schwerer proliferativer Glaskörpernetzhauterkrankungen infolge<br />

entzündlicher, traumatischer oder diabetischer Erkrankungen unter Verwendung von<br />

Endotamponaden wie expandierenden Gasen, schweren sowie hochviskösen Ölen<br />

durchgeführt.<br />

Weiterhin führen wir sowohl die chirurgischen als auch laser- und kältetherapeutischen<br />

Operationen, u.a. bei Frühgeborenenretinopathien, durch.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 285


Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

Augenmuskelchirurgie:<br />

An unserer Klinik werden sämtliche Techniken der Augenmuskeloperationen der<br />

geraden und schrägen Augenmuskeln bei Kindern und Erwachsenen einschl.<br />

Blickverlagerungs-operationen und Transpositionsoperationen durchgeführt.<br />

Orbitachirurgie:<br />

Es werden sämtliche orbitachirurgische u. diagnostische Maßnahmen für<br />

endokrinologische, entzündliche u. Tumorerkrankungen, sowie angeborene<br />

Mißbildungen, teilweise in Zusammenarbeit mit der Hals-Nasen-Ohren-, Mund-Kiefer-<br />

Gesichtschirurgie und Neurochirurgie behandelt.<br />

Lidchirurgische Maßnahmen:<br />

An unserer Klinik werden sämtliche plastische chirurgische Maßnahmen der Augen- u.<br />

Periorbitalregion durchgeführt mit Transplantation-, Verschiebe- u.<br />

Transpositionstechniken zur Behandlung von Narbenkorrekturen, Lidfehlstellungen,<br />

„tränensackchirurgische“ Maßnahmen zur funktionellen und ästhetischen<br />

Wiederherstellung durchgeführt.<br />

Tränenwegschirurgie:<br />

Unsere Klinik stellt auf dem Gebiet der Tränenwegschirurgie in Deutschland u. Europa<br />

einen der wichtigsten Versorgungsschwerpunkte dar. Hier werden sämtliche<br />

chirurgische, endoskopische, primäre und sekundäre Rekonstruktionen der<br />

Tränenwege, einschließlich der Implantationschirurgie, durchgeführt. (Ausbildung u.<br />

Hospitation nationaler u. internationaler ärztlicher Kollegen)<br />

Augenerhaltende Tumorchirurgie:<br />

In Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Strahlentherapie führen wir<br />

augapfelerhaltende Behandlungen mit z. B. Rutheniumplomben bei Aderhaut- u.<br />

Ziliarkörpermelanomen durch. Weiterhin werden sämtliche extrakorporale<br />

Bestrahlungsbehandlungen bei Augentumoren durch uns aktiv und konsiliarisch mit<br />

begleitet.<br />

Behandlung und Therapie von Makulaerkrankungen:<br />

In Spezialsprechstunden werden zurzeit an mehreren Tagen der Woche<br />

Makulaerkrankungen diagnostiziert, sofort und kurzfristig behandelt. Des Weiteren<br />

werden Forschungen und Studien zur exsudativen und trockenen alterabhängigen<br />

Makuladegeneration.<br />

286 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Untersuchung und Begutachtungen :<br />

� gesetzliche Unfall- u. Sozialversicherungen<br />

� Sehbehinderten- u. Blindenbegutachtung<br />

� Fahrerlaubnisbegutachtungen<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

In der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> werden ambulante als auch stationäre und<br />

teilstationäre Behandlungen durchgeführt. Weiterhin stellen die ambulante poliklinische<br />

Versorgung sowie die orthoptische Sehschulbehandlung von Kindern und<br />

Erwachsenen einen Schwerpunkt unserer Klinik dar.<br />

Neben der allgemeinen ophthalmologischen Therapie und Diagnostik haben wir für<br />

unsere Patienten mehrere Spezial- und Einzelsprechstunden eingerichtet. Hierzu<br />

zählen:<br />

� Botulinumtoxinsprechstunde<br />

� Endokrine Orbitopathie<br />

� Orbitasprechstunde<br />

� Sprechstunde frühkindliche Sehbehinderung, Nystagmus<br />

� Hornhaut/Keratoplasitk-Sprechstunde<br />

� Sprechstunde für refraktive Chirurgie<br />

� Kontaktlinsen-Sprechstunde (Anpassung von Speziallinsen)<br />

� Sprechstunde für Makuladegenerationen (hereditär u. altersabhängig)<br />

� Sprechstunde für Sehbehinderte mit Anpassung von vergrößernden Sehhilfen<br />

� Glaukomsprechstunde<br />

� Tumorsprechstunde für intra- und extraokulare Tumoren<br />

� Frühgeborenen-Sprechstunde<br />

� Uveitissprechstunde<br />

� Sonographische und Ultraschall-, biomikroskopische Untersuchungen<br />

� Elektrophysiologie ERG (Elektroretinogramm), EOG (Elektrookulogramm), VEP<br />

(visuell evozierte Potentiale)<br />

� Onkologiesprechstunde ( Lider, Tränenwege, Orbita)<br />

� Refraktive Sprechstunde<br />

Für diese Sprechstunden können Patienten wie auch niedergelassene zuweisende<br />

Augenärzte über unser Koordinationsbüro jederzeit Termine vereinbaren.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 287


Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

Forschung<br />

Experimentelle Ophthalmologie<br />

In der Universitäts-Augenklinik ist eine Abteilung für „Experimentelle Ophthalmologie“<br />

unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. S. Thanos mit Forschungszielen<br />

im Bereich des Auges, der Sehbahn und der Sehzentren eingerichtet. Diese Abteilung<br />

ist interdisziplinär besetzt und wird überwiegend mit eingeworbenen Drittmitteln<br />

getragen.<br />

Folgende Forschungsschwerpunkte werden hier durchgeführt:<br />

� Regeneration des Sehnervs und der Netzhaut in Tiermodellen ( Ratten u. Affen)<br />

� Proteomische u. genomische Analyse der Retina bei Erkrankung und<br />

Regeneration<br />

� Glaukom und Resistenzgrenze beim Glaukom des Menschen<br />

� Glaukom in eigens entwickelten Tiermodellen<br />

� Entwicklung des visuellen Systems und Mechanismen der Retinotopie in der<br />

Embryonalentwicklung<br />

� Migrationsmechanismen von neuronalen Tumoren am Beispiel des<br />

Glioblastoms<br />

� Entwicklung neuer Verfahren zur Keratoplastik und Abstoßungsabwendung<br />

Auf aktuelle Forschungsergebnisse und Publikationen dieser Abteilung verweisen wir<br />

auf die Internetseite: www.experimentelle-ophthalmologie.de .<br />

Die Grundlagenforschung wir durch klinische Forschungsprojekte im Bereich der<br />

Tränenwege, der Amblyopie und der Aufdeckung seltener Krankheitsbilder ergänzt.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

An der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> wird klinische und basiswissenschaftliche<br />

Forschung durchgeführt.<br />

In der klinischen Forschung werden u. a. Themen wie:<br />

� Der Effekt der Zyklophotokoagulation bei den verschiedenen Glaukomformen<br />

� Der Effekt der Aufnähung von Amnionmembran auf trophisch gestörte<br />

Hornhäute<br />

288 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

� Die Wirkung von Lucentis-R und anderen Medikamenten auf vasoproliferative<br />

Vorgänge in der Makula<br />

Langzeitstudien beschäftigen sich mit Techniken und Ergebnissen in der<br />

endoskopischen Tränenwegs-Chirurgie sowie den Ergebnissen der Ruthenium-<br />

Bestrahlung bei Aderhautmelanomen.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Augenärzte, der Deutschen<br />

Ophthalmologischen Gesellschaft werden zahlreiche wissenschaftliche Fortbildungsveranstaltungen<br />

von überregionaler Bedeutung organisiert und abgehalten. Die<br />

aktuellen Termine und Themen der Fortbildungsveranstaltungen können jederzeit auf<br />

der Homepage der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> und auf der Homepage des<br />

Berufsverbandes der Augenärzte abgerufen werden.<br />

Für alle wissenschaftlichen Mitarbeiter der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> findet eine<br />

wöchentliche Fortbildung zu aktuellen Themen der Ophthalmologie statt, zu der alle<br />

interessierten Kolleginnen und Kollegen herzlich eingeladen sind.<br />

Die aktuellen studentischen Lehrpläne und Fortbildungsveranstaltungen entnehmen<br />

Sie bitte der Homepage des Universitäts-Klinikums <strong>Münster</strong> www.klinikum.unimuenster.de.<br />

Alle genannten Veranstaltungen finden in unserem renovierten hauseigenen Hörsaal<br />

mit Dia-, Beamer- und Videoprojektionen oder im Hörsaalgebäude des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s statt.<br />

Buchempfehlungen<br />

� Taschenbuch der Augenheilkunde (Küchle/Busse/Küchle)<br />

� Atlas der Augenkrankheiten (Küchle/Busse/Küchle)<br />

� Bärentatzen und andere ophthalmologische Besonderheiten (Wagner/Busse)<br />

� Augenerkrankungen im Kindesalter (Busse/Küchle)<br />

Service<br />

Die Universitäts-Augenklinik ist eine sog. Außenklinik. Sie befindet sich nicht in dem<br />

Turmkomplex des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> und behält somit eine persönliche<br />

private Atmosphäre.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 289


Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

Nach der verwaltungstechnisch notwendigen Anmeldung, die sich im Warteraum der<br />

Poliklinik befindet, werden Sie zu den einzelnen Abteilungen (Poliklinik, Station,<br />

Abteilung für Orthoptik, Sehschule, Spezialsprechstunden) vermittelt. Hierfür<br />

notwendige Hilfsmittel wie Rollstühle oder Begleitpersonen werden Ihnen zur Seite<br />

gestellt. Für unsere jüngsten Patienten stehen sowohl ein Wickelraum als auch ein<br />

kleines Spielzimmer zur Verfügung. Für alle ambulanten Patienten ist eine<br />

automatisierte Cafeteria eingerichtet, die mehrmals täglich mit frisch belegten<br />

Brötchen, Kuchenstücken, Getränken u. Snacks u. Ä. bestückt wird.<br />

Um den Aufenthalt der ambulanten Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten,<br />

liegen Zeitschriften, Informationsmappen zu den verschiedensten Krankheitsbildern<br />

aus. Weiterhin steht ein Fernsehgerät mit Satellitenanschluss im Wartezimmer der<br />

Poliklinik zur Verfügung. Sollten Sie zu einer stationären Aufnahme kommen, werden<br />

wir Sie nach der Anmeldung auf die Station begleitet, auf der Sie von unserem<br />

Pflegeteam aufgenommen werden. Unsere Einzel-, Doppel- und Dreibettzimmer sind<br />

alle mit einem Bad und einem WC ausgestattet. Die Doppel- und Einzelzimmer<br />

verfügen zusätzlich über eine Duschgelegenheit. Jedes Zimmer ist mit einem eigenen<br />

Telefonanschluss, einem kleinen Fernseher und einem Radio ausgestattet.<br />

Die Mahlzeiten Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Abendessen werden gemeinsam in<br />

einer sehr familiären Atmosphäre in unserer hauseigenen „Mensa“ im Erdgeschoss<br />

eingenommen.<br />

Auf den Stationen selbst stehen Ihnen zu jeder Tages- und Nachtzeit Getränke wie<br />

Wasser, verschiedene Tees und Säfte zur Verfügung.<br />

Zwischen den Einzelbehandlungen besteht die Möglichkeit, die Grünanlagen des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s zu besuchen.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Als Zentrum der Maximalversorgung bietet die Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong><br />

sämtliche therapeutische ophthalmologische wie auch nicht ophthalmologische<br />

Möglichkeiten. Sollten z. B. physiotherapeutische oder schmerztherapeutische<br />

Behandlungen notwendig werden, sind wir jederzeit in der Lage, Sie in den<br />

verschiedenen Abteilungen vorzustellen und behandeln zu lassen.<br />

Sollten ergänzende Untersuchungen im Rahmen der präoperativen Diagnostik<br />

notwendig werden, würden auch diese jederzeit durch die anderen Fachabteilungen (z.<br />

290 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

B. Innere Medizin, HNO, ZMK, Neurologie, Orthopädie, Chirurgie usw.) durchgeführt<br />

werden.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

� Poliklinische Untersuchungen (kassenärztliche Behandlungen, Arbeitsunfälle,<br />

Versorgung von Notfallpatienten, Konsiliardienst, usw.)<br />

� Orthoptische Abteilung (Sehschule mit Lehranstalt<br />

� Privatsprechstunde (Univ.-Prof. Dr. med. H. Busse)<br />

� Privatstation (Univ.-Prof. Dr. med. H. Busse)<br />

� Stationäre Behandlung (Station II)<br />

� Ambulant operatives Zentrum (Station I)<br />

� Laserabteilung<br />

� therapeutische u. refraktive Laserchirurgie der Hornhaut<br />

� Nd-YAG-Laser-Behandlung<br />

� Fotodynamische Therapie<br />

� Elektrophysiologie (ERG, EOG, VEP)<br />

� Sehbehindertenambulanz/vergrößernde Sehhilfen<br />

� Kontaktlinsen/Keratokonuslinsen<br />

� Hornhautbank<br />

� Ambulante Operationen<br />

� Stationäre Behandlung<br />

� Röntgendiagnostik<br />

� Mikrobiologisches Labor<br />

� Fotoabteilung<br />

� Angiographie<br />

� Dunkeladaptation<br />

� Mesoptometer/Nyktometer<br />

� Ultraschalldiagnostik / Ultraschallbiomikroskopie / Biometrie / Pachymetrie<br />

Liste der Beauftragten:<br />

Laserschutz: Dr. C. Uhlig; Dr. T. Stupp<br />

Röntgenschutz: Dres. Grenzebach, Grewe, Uhlig, Grintzalis<br />

Hygiene: Dr. Mönnig-Assmann<br />

Qualitätsmanagement: Dr. Grewe, Dr. Grenzebach<br />

DRG-Beauftragter: Dr. Grewe<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 291


Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

Transfusionsbeauftragter: Dr. Grenzebach<br />

IT-Beauftragter: Dr. Grewe<br />

Gentechnik: Prof. Dr. Thanos<br />

Chemiekalienabfall: Frau Langkamp-Flock<br />

Tierschutzbeauftragter: Prof. Dr. Thanos<br />

Apparative Ausstattung<br />

In der Universitäts-Augenklinik stehen in 4 Operationssälen 4 voll ausgestattete<br />

Operationsmikroskope zur Verfügung. Diese können teilweise mit der aktuellsten<br />

Video-/DVD-Version betrieben werden.<br />

Weitere 3 Operationsmikroskope stehen der Experimentellen Ophthalmologie zur<br />

Verfügung.<br />

Verschiedene Lasersysteme:<br />

1. Excimer-Laser-System zur Behandlung von refraktiven und therapeutischen<br />

Hornhautveränderungen<br />

2. Farbstofflaser<br />

3. Dioden-Laser<br />

4. Neodym-YAG-Laser<br />

5. Zyklophotokoagulation<br />

� Photodynamische Therapie<br />

� Transpupilläre Thermokauterisation<br />

� Optische Coherenz Tomographie OCT<br />

� Glaucomnervenfaserdiagnostik Gdx<br />

� Hornhautpachymetrie (Ultraschall)<br />

� Tränenwegsendoskopie<br />

� Hornhauttopographie<br />

� Automatische Perimetrie<br />

� Manuelle Perimetrie<br />

� Anomaloskopie<br />

� Dunkeladaptometrie<br />

� Elektrophysiologie (ERG, EOG und VEP)<br />

� Ultraschallabor (A-Bild, B-Bild, Ultraschallbiomikroskopie, Biometrie)<br />

� Fotoabteilung<br />

292 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

� Angiographie (Diagnostik von Zirkulationsstörungen der Netzhaut mittels NaFl<br />

u. ICG-Angiographie)<br />

� Laserinteferenzvisus<br />

� Mehrere automatische Ophthalmometer<br />

� 17 komplett ausgestattete augenärztliche Untersuchungseinheiten<br />

� komplette Vernetzung und elektronisches Einbestellsystem mit<br />

Patientenverwaltung<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Die Poliklinik der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> stellt die Eingangsplattform zur<br />

ambulanten Untersuchung dar. Hier werden täglich sowohl Terminpatienten als auch<br />

Notfälle, konsiliarische Untersuchungen aus dem <strong>Universitätsklinikum</strong> und den<br />

akademischen Lehrkrankenhäusern, berufsgenossenschaftliche Unfälle,<br />

Gutachtenpatienten untersucht. Auf Grund des überregionalen Einzugsgebietes<br />

handelt es sich hierbei um ein sehr heterogenes Patientengut.<br />

Für alle ihre Belange wie stationäre und ambulante Termine, Nachfragen zu<br />

Patientenbefunden und Suche nach Ansprechpartnern der Klinik, steht Ihnen unser<br />

Koordinationsbüro montags bis donnerstags von 7.30 – 15.30 h und freitags von 7.30 –<br />

14.00 h zur Verfügung.<br />

Allgemeines Koordinationsbüro:<br />

Telefon-Nr.: 02 51/ 8 35 60 -17/ - 18<br />

8 35 60 20<br />

Fax-Nr.: 02 51/ 8 35 25 49<br />

E-mail: augenklinik@uni-muenster.de<br />

Sehschule/Orthoptik:<br />

Für Terminvereinbarungen zur orthoptischen Vorstellung (Sehschule, endokrine<br />

Orbitopathien oder Orthoptische-Sprechstunde, Botox) steht ein separates<br />

Koordinations-büro unter der Rufnummer 02 51/83 5 60 44, Fax-Nr. 02 51/8 35 25 49<br />

zur Verfügung.<br />

E-mail: orthoptik@uni-muenster.de<br />

Terminvereinbarung Privat /-Wahlleistungssprechstunden:<br />

Prof. Dr. Busse: Tel.-Nr. 02 51/8 35 60 06 (Frau Gerlach)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 293


Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

Sekretariat Prof. Dr. Busse:<br />

Tel.-Nr.: 02 51/8 35 60 04 (Frau Muhmann)<br />

Fax-Nr.: 02 51/8 35 60 03<br />

Terminvereinbarung Traumatologie des Auges u. Sehnerven:<br />

Sekretariat Univ.-Prof. Dr. Dr. S. Thanos: Tel.: 0251-8356033 ( Frau Reis )<br />

Tagesklinik<br />

An der Universitäts-Augenklinik befindet sich unsere augenärztliche Tagesklinik in der<br />

3. Etage auf der Station I. Hier werden alle ambulant zu operierenden Patienten<br />

(Katarakt-Operation, laserchirurgische Eingriffe jeder Art, Tränenwegsoperationen<br />

(Endoskopien und einfache Tränenwegsrekonstruktionen, plastische Eingriffe,<br />

Blepharochalase-Operation), Tumorchirurgie und vieles mehr durchgeführt.<br />

Kinderophthalmochirurgische Eingriffe soweit möglich.<br />

Zulassung zum D-Arztverfahren der Berufsgenossenschaft<br />

Die Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> ist im D-Arzt-Verfahren der Berufsgenossenschaften<br />

zugelassen und behandelt und begutachtet diese regelmäßig.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

An der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> in Zusammenarbeit mit dem<br />

Medizincontrolling finden regelmäßige Fortbildungen im Qualitätsmanagement statt.<br />

Vorbereitungen für eine Zertifizierung sind angelaufen.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Augenheilkunde<br />

Stationäre Patienten 2.936<br />

Durchschnittl. Verweildauer (Tage) 3,06<br />

Ambulante Patienten 11.996<br />

Ambulante Behandlungen 15.842<br />

294 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Eingriffe an den Tränenwegen 503 1,8<br />

2 Extrakapsuläre Extraktion der Linse (ECCE) und andere<br />

Operationen an der Retina 288 2,6<br />

3 Übrige Eingriffe an Retina, Choroidea und Corpus vitreum 284 3,7<br />

4 Eingriffe an den Augenmuskeln 246 2,1<br />

5 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 232 3,8<br />

6 Vitrektomie (Entfernung oder Teilentfernung des Glaskörpers) 222 5,4<br />

7 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 193 2,6<br />

8 Operationene an der Kornea 187 5,6<br />

9 Senkung Augeninnendruck 182 3,0<br />

10 Eingriffe an den Augenlidern 174 2,2<br />

11 Operation an Tränendrüse oder Tränenwegen des Auges<br />

(Dakryozystorhinostomie) 146 2,9<br />

12 Operationen an Orbita und Augapfel 82 3,7<br />

13 Operationen an der Konjunktiva 71 5,3<br />

14 Andere operative Eingriffe 33 3,4<br />

15 Übrige Eingriffe an der Linse 30 2,5<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1 C13 Operationen an Tränendrüse und Tränenwegen 323<br />

2<br />

Operationen bei Glaukom mit extrakapsulärer Extraktion der Linse<br />

C07 (ECCE) und andere Operationen an der Retina 311<br />

3<br />

Operationen an Kornea, Sklera und Konjunktiva und Operationen am<br />

Augenlid oder verschiedene Operationen an der Linse, Alter < 16<br />

C20 Jahre 294<br />

4<br />

Dakryozystorhinostomie (Operation an Tränendrüse oder<br />

C05 Tränenwegen des Auges) 288<br />

5 C10 Operationen an den Augenmuskeln mit erhöhtem Aufwand 234<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 295


Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

6 C08 Extrakapsuläre Extraktion der Linse (ECCE) 217<br />

7<br />

Operationen bei Glaukom ohne extrakapsuläre Extraktion der Linse<br />

C19 (ECCE) 159<br />

8 C14 Andere Operationen am Auge 155<br />

9 C63 Andere Erkrankungen des Auges 149<br />

10<br />

Operationen an der Retina mit Pars-plana-Vitrektomie und andere<br />

komplexe Prozeduren ohne extrakapsuläre Extraktion der Linse<br />

C17 (ECCE) 105<br />

11 C01 Operationen bei penetrierenden Augenverletzungen 86<br />

12 C61 Neuro-ophthalmologische und vaskuläre Erkrankungen des Auges 73<br />

13 C62 Hyphäma und konservativ behandelte Augenverletzungen 69<br />

14 C60 Akute und schwere Augeninfektionen 65<br />

15<br />

Enukleationen und Operationen an der Orbita bei bösartiger<br />

C02 Neubildung und Strahlentherapie bei bösartiger Neubildung 63<br />

16 C18 Große Operationen an Kornea, Sklera und Konjunktiva 52<br />

17<br />

Hornhauttransplantation mit extrakapsulärer Extraktion der Linse<br />

C04 (ECCE) 40<br />

18 C06 Komplexe Operationen bei Glaukom 34<br />

19 C12 Rekonstruktionen der Augenlider 28<br />

20 C64 Glaukom, Katarakt und Erkrankungen des Augenlides 25<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 H04 Affektionen des Tränenapparates 488<br />

2 H35 Affektionen der Netzhaut 250<br />

3 H33 Netzhautablösung und Netzhautriss 237<br />

4 H50 Strabismus 226<br />

5 H40 Glaukom 167<br />

6 H25 Cataracta senilis 136<br />

7 H26 Kataraktformen 129<br />

8 S05 Verletzung des Auges und der Orbita 125<br />

9<br />

Angeborene Fehlbildungen des Augenlides, des Tränenapparates<br />

Q10 und der Orbita 123<br />

10 H02 Affektionen des Augenlides 111<br />

11 H16 Keratitis 88<br />

12 H18 Affektionen der Hornhaut 69<br />

13 H34 Netzhautgefäßverschluss 66<br />

14<br />

Verbrennung oder Verätzung, begrenzt auf das Auge und seine<br />

T26 Anhangsgebilde 65<br />

15 E11 Nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-2-Diabetes] 56<br />

16 Z48 Nachbehandlung nach chirurgischem Eingriff 38<br />

17 C44 bösartige Neubildungen der Haut 36<br />

18 S01 Offene Wunde des Kopfes 34<br />

19 H05 Affektionen der Orbita 32<br />

20 H43 Affektionen des Glaskörpers 31<br />

296 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 5-086 Rekonstruktion des Tränenkanals und Tränenpunktes 478<br />

2 5-154 Operationen zur Fixation der Netzhaut 432<br />

3 5-144 Extrakapsuläre Extraktion der Linse [ECCE] 344<br />

4 5-152 Fixation der Netzhaut durch eindellende Operationen 299<br />

5 5-158 Pars-plana-Vitrektomie 297<br />

6 5-088 Rekonstruktion der Tränenwege 188<br />

7 5-10b Schwächende Eingriffe an einem geraden Augenmuskel 185<br />

8 5-10a Verstärkende Eingriffe an einem geraden Augenmuskel 176<br />

9 5-137 Operationen an der Iris 165<br />

10<br />

Dakryozystorhinostomie (Operation an der Tränendrüse oder den<br />

5-087<br />

Tränenwegen des Auges) 152<br />

11<br />

Senkung des Augeninnendruckes durch Operationen am Corpus<br />

5-132 ciliare 140<br />

12 5-093 Korrekturoperation bei Entropium und Ektropium 130<br />

13 1-220 Messung des Augeninnendrucks 121<br />

14 5-156 Operationen an der Retina 118<br />

15 5-097 Blepharoplastik 117<br />

16 5-155 Destruktion von erkranktem Gewebe an Retina und Choroidea 99<br />

17 5-092 Operationen an Kanthus und Epikanthus 90<br />

18 5-10g Schwächende Eingriffe an einem schrägen Augenmuskel 86<br />

19 8-170 Therapeutische Spülung (Lavage) des Auges 82<br />

20 5-123 Exzision und Destruktion von (erkranktem) Gewebe der Kornea 75<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 297


Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />

Zentrum für Nervenheilkunde<br />

22. Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Erich Bernd Ringelstein<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 48172<br />

Fax +49-(0)251-83 48181<br />

E-Mail: neurologie@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://neurolog.uni-muenster.de/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Neurologie versorgt das gesamte Spektrum der zentralen<br />

und peripheren neurologischen Erkrankungen in einem Klinikum der<br />

Maximalversorgung. Die Klinik umfasst zwei bettenführende Allgemeinstationen, eine<br />

voll ausgerüstete Intensivstation mit 6 Beatmungsbetten, eine Stroke Unit mit 8 Betten,<br />

eine Tagesklinik sowie eine Poliklinik mit Spezialsprechstunden.<br />

Die besonderen Schwerpunkte der Klinik liegen in der Versorgung und Erforschung<br />

zerebrovaskulärer, neuroimmunologischer, epileptischer, neurodegenerativer und<br />

neurogenetischer Erkrankungen sowie neurologischer Schmerzerkrankungen,<br />

Schlaferkrankungen und Neuromanifestationen der HIV-Infektion. Außerdem ist der<br />

Klinik ein umfangreiches Spektrum therapeutischer Abteilungen zugeordnet, u.a.<br />

Physiotherapie, Logopädie, Neuropsychologische Diagnostik und Rehabilitation,<br />

Ergotherapie.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Die Klinik für Neurologie versorgt das gesamte Spektrum neurologischer Krankheiten.<br />

Besondere Leistungsbereiche der Klinik und Poliklinik für Neurologie sind die<br />

intensivmedizinische Versorgung neurologischer Schwersterkrankungen, die<br />

Akutversorgung von Schlaganfällen (Stroke Unit) sowie die tagesklinische oder<br />

298 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />

ambulante Behandlung von Bewegungsstörungen, Schmerzerkrankungen,<br />

entzündlichen Erkrankungen, Epilepsien, Muskelerkrankungen, Neuromanifestation der<br />

HIV-Infektion und die Nachsorge von Gefäßerkrankungen. Im diagnostischen Bereich<br />

werden sämtliche Verfahren der klinischen Neurophysiologie und der fachspezifischen<br />

Ultraschallverfahren eingesetzt. Außerdem besteht direkter Zugriff auf sämtliche<br />

neuroradiologischen und nuklearmedizinischen Verfahren. Im neurologischen Labor<br />

werden neurogenetische Erkrankungen direkt diagnostiziert, Analysen des Liquors<br />

(Nervenwasser) werden mit den Schwerpunkten bei entzündlichen und<br />

neurodegenerativen Krankheiten durchgeführt. Die Bestimmung von Blutspiegeln der<br />

Antiepileptika erfolgt im klinikeigenen Labor, außerdem werden histologische<br />

Untersuchungen peripherer Nerven eigenständig durchgeführt.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Die Klinik und Poliklinik für Neurologie versorgt insbesondere zerebrovaskuläre<br />

Erkrankungen. In der Versorgung von Schlaganfallpatienten finden sämtliche<br />

modernen Verfahren incl. systemischer und lokaler Lysetherapie sowie operativer und<br />

interventioneller Verfahren ihre Anwendung.<br />

Ein weiterer Versorgungsschwerpunkt besteht in der ambulanten und stationären<br />

Behandlung neurologischer Schmerzpatienten. Hier ist die Klinik eingebunden in ein<br />

Verbundnetz von Schmerzambulanzen mit einer interdisziplinären Schmerzkonferenz.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Behandlung neuroimmunologischer<br />

Erkrankungen mit sämtlichen Verfahren der intravenösen medikamentösen und<br />

extrakorporalen Therapie.<br />

Weiterhin liegt ein Schwerpunkt der Klinik in der Epileptologie mit einer Ambulanz für<br />

Patienten mit Epilepsien und einem stationären prächirurgischen Monitoring sowie der<br />

Möglichkeit der Epilepsiechirurgie (in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für<br />

Neurochirurgie). Schließlich liegt ein Versorgungsschwerpunkt noch in der Behandlung<br />

neurodegenerativer Erkrankungen. Der neuromuskuläre Arbeitsbereich ist Teil des<br />

Muskelzentrums <strong>Münster</strong>/Westfalen und stellt ein Zentrum zur Diagnostik und Therapie<br />

dieser Erkrankungen im nordwestdeutschen Raum dar.<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

Zusätzlich versorgt die Klinik und Poliklinik für Neurologie mit ihrem Neurobiologischen<br />

oder Neuromedizinischen Labor auch andere Kliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s und<br />

externe Krankenhäuser, insbesondere in der Neurogenetik und der Liquoranalyse.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 299


Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />

Das Schlaflabor der Klinik wurde kürzlich zu einem interdisziplinären Zentrum des UKM<br />

unter Federführung der Klinik für Neurologie ausgebaut. Hier können sämtliche<br />

Untersuchungen der ambulanten und stationären Schlafdiagnostik und –therapie<br />

durchgeführt werden.<br />

Eine stark frequentierte Spezialsprechstunde für die Behandlung mit Botulinumtoxin<br />

stellt einen weiteren Versorgungsschwerpunkt dar.<br />

Die Klinik und Poliklinik für Neurologie unterhält eine Tagesklinik, in der teilstationär<br />

akute und chronische neurologische Erkrankungen behandelt werden können. Ein<br />

Schwerpunkt dieser Einrichtung liegt in der Funktionsdiagnostik und in der<br />

physiotherapeutischen und neuropsychologischen Behandlung.<br />

Forschung<br />

Die Klinik und Poliklinik für Neurologie ist in mehreren Funktionsbereichen auch<br />

international forschend aktiv. Die Klinik und Poliklinik für Neurologie ist eingebunden in<br />

mehrere Forschungsverbunde, z.B. mit dem Leibniz-Institut für<br />

Arterioskleroseforschung (LIFA) in <strong>Münster</strong> (darin eigenes Department). Außerdem<br />

erfolgt eine umfangreiche Drittmittelförderung durch die Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft und das BMBF, eine Nachwuchsforschergruppe des Landes<br />

NRW, das Forschungsprojekt Elektrosmog der Forschungsgemeinschaft Funk und des<br />

Bundesumweltministeriums, das Kompetenznetzwerk Schlaganfall, das<br />

Kompetenznetzwerk HIV/AIDS, das BMBF-Projekt Chronische Schmerzen und das<br />

Kompetenznetz Chronisches Vorhofflimmern.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Die Klinik und Poliklinik für Neurologie nimmt in vollem Umfang an der curricularen<br />

Lehre nach der Approbationsordnung teil. Darüber hinaus werden fakultative<br />

Veranstaltungen angeboten zur Schmerztherapie (incl. Curriculum zur Speziellen<br />

Schmerztherapie der Ärztekammer Westfalen-Lippe), zur Examensvorbereitung in der<br />

Neurologie (Repetitorium) und zu neuen Methoden in der Neurologie. Die Klinik führt<br />

regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen durch, einmal pro Woche klinikintern und<br />

einmal pro Woche auch für externe Gäste mit externen Wissenschaftlern als<br />

Referenten. Außerdem werden mehrfach im Jahr halb- oder ganztägige<br />

Fortbildungsveranstaltungen zu einzelnen Krankheiten oder Krankheitsfeldern der<br />

Neurologie durchgeführt. Hinzu kommen nationale und internationale Kongresse.<br />

300 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Service<br />

Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />

Die Serviceleistungen des gesamten <strong>Universitätsklinikum</strong>s stehen in vollem Umfang<br />

auch den Patienten der Klinik und Poliklinik für Neurologie und der Neurologischen<br />

Tagesklinik zur Verfügung.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Neben dem gesamten intensivtherapeutischen Spektrum und den spezifischen<br />

pharmakologischen Therapieverfahren der Neurologie und werden auch die folgenden<br />

Therapieverfahren in der Klinik eingesetzt, wenn diese indiziert sind:<br />

� Lysetherapie und Schlaganfallversorgung in einem interdisziplinären Team auf<br />

der Stroke Unit.<br />

� Medizinische Heil- und Hilfsverfahren (Physiotherapie, Ergotherapie,<br />

Logopädie, neuropsychologische Rehabilitation).<br />

� Intravenöse Gabe von Immunglobulinen, Plasmapherese,<br />

Botulinumtoxinbehandlung.<br />

� Interdisziplinäre Schmerztherapie, in Zusammenarbeit mit anderen Kliniken.<br />

� Radiologische Interventionsverfahren (z.B. Versorgung von<br />

Hirnarterienaneurysmen, Perkutane Katheterangioplastie und Stent-<br />

Implantation an hirnversorgenden Arterien, systemische und intraarterielle<br />

Lyse) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Klinische Radiologie.<br />

� Stimulationsverfahren des ZNS inkl. transkranielle Magnetstimulation und<br />

stereotaktische Implantation von Tiefenelektroden (z.T. in Zusammenarbeit mit<br />

der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie).<br />

� Verfahren der ambulanten und stationären Psychotherapie und<br />

neuropsychologischer Trainingsverfahren (z.T. in Zusammenarbeit mit der<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und der Klinik und Poliklinik für<br />

Psychosomatik).<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Die Klinik und Poliklinik für Neurologie unterhält die folgenden<br />

Funktionsbereiche, die diagnostisch und therapeutisch eigenständig arbeiten:<br />

� Intensivtherapie<br />

� Stroke Unit (Spezialstation für die Versorgung von Schlaganfallpatienten).<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 301


Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />

� Neurovaskuläre Gefäßdiagnostik inkl. Ultraschalllabor und Therapie.<br />

� Epileptologie inkl. EEG-Monitoring und prächirurgischer Epilepsiediagnostik.<br />

� Schmerztherapie, insbesondere Diagnostik und Therapie von<br />

Kopfschmerzerkrankungen und allen Formen neurogener Schmerzen.<br />

� Schlaflabor mit Schwerpunkt in der Behandlung neurologischer<br />

Schlaferkrankungen und interdisziplinäre Schlafsprechstunde.<br />

� Neuroimmunologische Erkrankungen (insbesondere entzündliche Neuropathien<br />

und Multiple Sklerose).<br />

� Neuromuskuläre Erkrankungen mit umfassender elektromyographischer<br />

Diagnostik. Die nervenbioptische Diagnostik erfolgt in eigener Regie der Klinik<br />

für Neurologie. Die bioptische Muskeldiagnostik erfolgt in Zusammenarbeit mit<br />

dem Institut für Neuropathologie.<br />

� Botulinumtoxin zur Behandlung von Dystonien, anderen Bewegungsstörungen<br />

und bei schwerer Spastik.<br />

� Neurodegenerative Erkrankungen, insbesondere Morbus Parkinson und<br />

Demenzerkrankungen.<br />

� Neuropsychologische Diagnostik und Therapie.<br />

� Neurogenetik. Mutationsanalysen mehrerer bekannter neurogenetischer<br />

Erkrankungen und Beratungen solcher Patienten. Der Schwerpunkt liegt bei<br />

den Hereditären Neuropathien.<br />

� Neuromanifestation der HIV-Infektion (sog. Neuro-AIDS).<br />

� Neurochemisches Labor (insbesondere die gesamte moderne Liquordiagnostik<br />

bezüglich entzündlicher und neurodegenerativer Erkrankungen).<br />

Apparative Ausstattung<br />

Die Klinik und Poliklinik der Neurologie verfügt über sämtliche apparative Diagnostik<br />

der Klinischen Neurophysiologie, der Neurochemie und Neurogenetik, der<br />

Neurohistologie und, in Kooperation mit dem Institut für Klinische Radiologie, über die<br />

apparative Ausstattung der Neuroradiologie incl. einem 3-Tesla-MRT. Außerdem<br />

können in Kooperation mit der Klinik für Nuklearmedizin SPECT- und PET-Methoden<br />

mit verschiedenen Tracern eingesetzt werden.<br />

302 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />

Die Klinik und Poliklinik für Neurologie unterhält eine Poliklinik, die an allen Tagen der<br />

Woche vormittags geöffnet ist. Vorstellungen können nur mit einem festen Termin und<br />

mit Überweisung eines niedergelassenen Kassenarztes erfolgen. Außerdem besteht<br />

eine Privatambulanz.<br />

In die Poliklinik integriert sind Spezialsprechstunden für folgende Erkrankungen:<br />

� Schlaganfall- und Gefäßsprechstunde<br />

� Neurologische Schmerzambulanz<br />

� Spezialsprechstunde für Epilepsien<br />

� Spezialsprechstunde für Multiple Sklerose<br />

� Spezialsprechstunde für Neuromuskuläre Erkrankungen als wichtigste<br />

Repräsentanz des Muskelzentrums <strong>Münster</strong>/Westfalen der Deutschen<br />

�<br />

Gesellschaft für Muskelkranke<br />

Spezialsprechstunde für Botulinumtoxin-Therapie<br />

� Spezialsprechstunde für Schlaferkrankungen<br />

� Spezialsprechstunde für Morbus Parkinson und andere Bewegungsstörungen<br />

� Spezialsprechstunde für Neuromanifestationen der HIV-Infektion<br />

� Spezialsprechstunde für Neurogenetik<br />

Tagesklinik<br />

Die Klinik und Poliklinik für Neurologie unterhält eine Tagesklinik, in der teilstationär<br />

akute und chronische neurologische Erkrankungen behandelt werden können. Ein<br />

Schwerpunkt dieser Einrichtung liegt in der Funktionsdiagnostik und in der<br />

physiotherapeutischen und neuropsychologischen Behandlung. Das Spektrum der<br />

Tagesklinik umfasst zahlreiche neurologische Erkrankungen.<br />

Institutsermächtigung<br />

An der Klinik und Poliklinik für Neurologie bestehen folgende Institutsermächtigungen:<br />

� Behandlung neurologischer Erkrankungen mit Botulinumtoxin.<br />

� Neuromanifestation der HIV-Infektion.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 303


Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Aktuelles Projekt ist die Entwicklung eines Behandlungspfades Schlaganfall. Weiterhin<br />

besteht ein QM-System in der Hämotherapie. In der studentischen Lehre und<br />

ärztlichen Fortbildung finden regelmäßig Qualitätsevaluationen statt. Außerdem<br />

werden über die Stiftung Neuromedizin <strong>Münster</strong> Patientenbefragungen durchgeführt.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Neurologie<br />

Stationäre Patienten 2.620<br />

Durchschnittl. Verweildauer 9,01<br />

Ambulante Patienten 8.499<br />

Ambulante Behandlungen 9.133<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Schlaganfälle 579 12,5<br />

2 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 358 9,2<br />

3 Schlafmedizin 273 1,7<br />

4 Epilepsiediagnostik und -behandlung 248 7,5<br />

5 Nerven- und Muskelerkrankungen 198 10,2<br />

6 Multiple Sklerose (MS) -Diagnostik und -Therapie 178 6,3<br />

7 Sonstige Infektionen des Nervensystems 107 15,3<br />

8 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 100 9,7<br />

9 Kopfschmerzen 73 7,3<br />

10 Diagnostik- und Therapie des Parkinsonsyndroms 47 13,4<br />

11 Demenz 46 12,4<br />

13 Andere operative Eingriffe 17 14,4<br />

304 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Apoplexie mit Beatmung > 95 und < 178 Stunden oder mit<br />

intrakranieller Blutung und neurologischer Komplexbehandlung des<br />

B70 akuten Schlaganfalls, mehr als 72 Stunden 446<br />

2<br />

Krampfanfälle ohne komplexe Diagnostik und Therapie, mit äußerst<br />

B76 schweren Begleiterkrankungen, Alter < 18 Jahre 272<br />

3<br />

Degenerative Krankheiten des Nervensystems bei Morbus Parkinson<br />

B67 mit äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen, 209<br />

4<br />

Multiple Sklerose und zerebellare Ataxie mit äußerst schweren oder<br />

B68 schweren Begleiterkrankungen, 175<br />

5 E63 Schlafapnoesyndrom 164<br />

6 U64 Angststörungen oder andere affektive und somatoforme Störungen 132<br />

7<br />

Erkrankungen an Hirnnerven und peripheren Nerven mit komplexer<br />

Diagnose, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen, oder bei Para-<br />

/ Tetraplegie mit äußerst schweren oder schweren<br />

B71 Begleiterkrankungen, 129<br />

8<br />

Transitorische ischämische Attacke (TIA) und extrakranielle<br />

Gefäßverschlüsse mit äußerst schweren Begleiterkrankungen, und<br />

B69 neurologischer Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls 97<br />

9 B77 Kopfschmerzen 70<br />

10 B81 Erkrankungen des Nervensystems 64<br />

11<br />

Infektion des Nervensystems außer Virusmeningitis, Alter > 80 Jahre<br />

B72 oder mit äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen, 59<br />

12 C61 Neuro-ophthalmologische und vaskuläre Erkrankungen des Auges 35<br />

13 D61 Gleichgewichtsstörungen (Schwindel) mit Hörverlust oder Tinnitus 29<br />

14<br />

Eingriffe an peripheren Nerven, Hirnnerven und anderen Teilen des<br />

Nervensystems ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen, oder<br />

Eingriffe bei zerebraler Lähmung, Muskeldystrophie oder Neuropathie<br />

ohne äußerst schwere oder schwere Begleiterkrankungen,, Alter > 18<br />

B17 Jahre 28<br />

15 B63 Demenz und andere chronische Störungen der Hirnfunktion 22<br />

16 F73 Synkope und Kollaps 21<br />

17<br />

Andere Erkrankungen des Bindegewebes, mit mehreren komplexen<br />

I66 Diagnosen oder mit komplexer Diagnose, mit Dialyse 20<br />

18 S64 HIV-Krankheit 15<br />

19 U60 Psychiatrische Behandlung 15<br />

20<br />

Muskel und Sehnenerkrankungen oder Verstauchung, Zerrung und<br />

I71 Luxation an Hüftgelenk, Becken und Oberschenkel 14<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 305


Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-10<br />

Text Fallzahl<br />

1 I63 Hirninfarkt 385<br />

2 G40 Epilepsie 249<br />

3 G47 Schlafstörungen 234<br />

4 G35 Multiple Sklerose [Encephalomyelitis disseminata] 162<br />

5 G45 Zerebrale transitorische Ischämie und verwandte Syndrome 100<br />

6 G12 Spinale Muskelatrophie und verwandte Syndrome 49<br />

7 I67 zerebrovaskuläre Krankheiten 49<br />

8 G20 Primäres Parkinson-Syndrom 46<br />

9 I61 Intrazerebrale Blutung 45<br />

10 F44 Dissoziative Störungen [Konversionsstörungen] 42<br />

11 G61 Polyneuritis 42<br />

12 G44 Kopfschmerzsyndrome 34<br />

13 G93 Krankheiten des Gehirns 32<br />

14 G04 Enzephalitis, Myelitis und Enzephalomyelitis 32<br />

15 G43 Migräne 31<br />

16 G25 extrapyramidale Krankheiten und Bewegungsstörungen 30<br />

17 G62 Polyneuropathien 29<br />

18 F45 Somatoforme Störungen 27<br />

19 G72 Myopathien 24<br />

20 G70 Myasthenia gravis und sonstige neuromuskuläre Krankheiten 24<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 1-208 Registrierung evozierter Potentiale 995<br />

2 3-010 Eindimensionale Dopplersonographie der Hirngefäße 961<br />

3 3-020 Duplexsonographie der Hirngefäße 933<br />

4 3-022 Duplexsonographie der Halsgefäße 918<br />

5 3-014 Eindimensionale Dopplersonographie der Halsgefäße 916<br />

6 1-207 Elektroenzephalographie (EEG) 907<br />

7 1-204 Untersuchung des Liquorsystems 748<br />

8 8-981 Neurologische Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls 516<br />

9 1-206 Neurographie 420<br />

10 1-790 Kardiorespiratorische Polysomnographie 368<br />

11 1-205 Elektromyographie (EMG) 318<br />

12 3-009 Sonographie des Abdomens 134<br />

13 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 131<br />

14 3-008 Sonographie des Oberbauchs 124<br />

15<br />

Einstellung einer nasalen oder oronasalen Überdrucktherapie bei<br />

8-717 schlafbezogenen Atemstörungen 119<br />

16 3-00c Sonographie des kleinen Beckens und der Leistenregion 115<br />

17 3-00a Sonographie des Magen-Darm-Traktes, hochauflösend 115<br />

18<br />

Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse<br />

8-831 Gefäße 102<br />

19<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />

8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 99<br />

20 1-902 Testpsychologische Diagnostik 75<br />

306 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

23. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Volker Arolt<br />

Albert-Schweitzer-Straße 11<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251- 83-56604<br />

E-Mail:sekre.arolt@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/psych/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist fachlich und räumlich in<br />

das <strong>Münster</strong>aner <strong>Universitätsklinikum</strong> eingebunden und gliedert sich in eine Klinik, eine<br />

Tagesklinik und eine Institutsambulanz. Zurzeit wird die Klinik durch Um- und Ausbaumaßnahmen<br />

modernisiert.<br />

Neben Aufgaben im Rahmen der Pflichtversorgung für den Sektor <strong>Münster</strong>-West<br />

werden aus der ganzen Region und weit überregional Patienten aufgenommen. Alle<br />

diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung psychischer<br />

Erkrankungen sowie begleitender körperlicher Erkrankungen stehen zur Verfügung.<br />

Unser Ziel ist es, für unsere Patienten die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.<br />

Hierfür ist nach dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand eine<br />

Integration von psycho-therapeutischen, pharmakotherapeutischen und<br />

sozialtherapeutischen Therapieverfahren notwendig, wobei die gewählten Verfahren<br />

jeweils individuell abgestimmt werden.<br />

Entsprechend unseres Auftrags in der Pflichtversorgung werden Patienten mit allen<br />

psychischen Störungen in unserer Einrichtung behandelt. Um eine bestmögliche<br />

Diagnostik und Therapie zu gewährleisten, haben wir uns darüber hinaus jedoch auf<br />

bestimmte Erkrankungsformen spezialisiert:<br />

� Depressionen aller Formen und Schweregrade einschließlich<br />

Bipolarer affektiver (manisch-depressiver) Erkrankungen<br />

� Neurotische Erkrankungen (z.B. Angsterkrankungen, Essstörungen)<br />

� Psychotische Erkrankungen, insbesondere im jungen Erwachsenenalter<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 307


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

� Störungen der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses<br />

Auf eine sorgfältige Diagnostik und Behandlung zusätzlich bestehender körperlicher<br />

Erkrankungen oder Risiken legen wir großen Wert. Im <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />

bestehen hierzu hervorragende Möglichkeiten.<br />

Unsere Klinik ist auch eine Forschungs- und Lehreinrichtung. Wir engagieren uns<br />

insbesondere in der Grundlagenforschung, die auf die Aufklärung der psychischen<br />

Erkrankungen zugrundeliegenden Ursachen ausgerichtet ist. Von hier schlagen wir die<br />

Brücke zu modernen therapeutischen Verfahren.<br />

Die wesentlichen Forschungsschwerpunkte sind:<br />

� Molekulare Psychiatrie mit den Schwerpunkten Molekularbiologie und<br />

Neurobiologie<br />

� Kognitive Neuropsychiatrie mit den Schwerpunkten Neuropsychologie und<br />

Bildgebung<br />

� Psychotische Erkrankungen im jungen Erwachsenenalter<br />

� Therapieforschung<br />

Erkrankungen<br />

bei schizophrenen und (manisch-)depressiven<br />

� Psychotherapieforschung<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Entsprechend unseres Auftrags in der Pflichtversorgung werden Patienten mit allen<br />

psychischen Störungen in unserer Einrichtung behandelt. Die Notfallversorgung im<br />

Rahmen der Sektorversorgung wird dabei im Wesentlichen von der geschützten<br />

Intensivbehandlungsstation wahrgenommen.<br />

Um eine bestmögliche Diagnostik und Therapie zu gewährleisten, halten wir darüber<br />

hinaus Stationen vor mit Spezialangeboten zur Behandlung von<br />

� Depressionen aller Formen und Schweregrade einschließlich<br />

Bipolarer affektiver (manisch-depressiver) Erkrankungen<br />

� Psychotische Erkrankungen, insbesondere im jungen Erwachsenenalter<br />

� Neurotische Erkrankungen (z.B. Angsterkrankungen, Essstörungen)<br />

Je nach Bedarf stehen die vollstationäre Behandlung auf den Spezialstationen, die<br />

teilstationäre Behandlung in der Tagesklinik und die ambulante Behandlung in<br />

308 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Spezialambulanzen zur Verfügung. Im Rahmen der verschiedenen Spezialambulanzen<br />

werden umfangreiche diagnostische und therapeutische Angebote vorgehalten.<br />

Insbesondere kann im Neuropsychologischen Labor kann eine umfangreiche<br />

Diagnostik neuropsychologischer Funktionen bei den verschiedensten psychischen<br />

Erkrankungen im Rahmen der stationären oder teilstationären, aber auch der<br />

diagnostischen Abklärung im Rahmen der Spezialambulanzen durchgeführt werden.<br />

Im Neurophysiologischen Labor werden EKG- und EEG-Ableitungen durchgeführt.<br />

Für eine Behandlung nach dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand ist<br />

eine Integration von psychotherapeutischen, pharmakotherapeutischen und<br />

sozialtherapeutischen Therapieverfahren notwendig, wobei die gewählten Verfahren<br />

jeweils individuell abgestimmt werden. Speziell vorgehalten werden dabei<br />

Psychotherapeutische Methoden:<br />

� Psychodynamische Psychotherapie,<br />

� Verhaltenstherapie,<br />

� supportive Psychotherapie.<br />

Pharmakotherapeutische und andere somatotherapeutische Methoden:<br />

� Moderne Pharmakotherapie unter Einbeziehung der neuesten Präparate mit<br />

dem Ziel einer optimalen Wirksamkeit bei geringsten möglichen<br />

Nebenwirkungen,<br />

� Lichttherapie,<br />

� Wachtherapie,<br />

� Elektrokrampftherapie,<br />

� Physiotherapie,<br />

� Physikalische Therapie.<br />

Sozialtherapeutische und komplementärtherapeutische Methoden:<br />

� Ergotherapie,<br />

� Arbeitstherapie,<br />

� Musiktherapie,<br />

� Mototherapie,<br />

� Kunsttherapie.<br />

� Strukturierte therapeutische Intervention für Psychoseerkrankte (STIPS).<br />

� Life-Chart-Gruppe für PatientInnen mit bipolarer affektiver Störung (manischdepressive<br />

Erkrankung).<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 309


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Die Einheiten für Ergo- und Arbeitstherapie sowie der Physiotherapie unterstützen<br />

komplementär im Sinne eines mehrdimensionalen Therapieansatzes die psycho- und<br />

pharmakotherapeutischen Therapien. In der Elektrokrampftherapie-Einheit, bestehend<br />

aus Umkleide- und Wartebereich, Behandlungsraum und Aufwachraum, werden bei<br />

therapieresistenten Depressionen Elektrokrampftherapien nach dem modernsten<br />

Standard entsprechend den aktuellen Leitlinien durchgeführt.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Entsprechend unseres Auftrags in der Pflichtversorgung werden Patienten mit allen<br />

psychischen Störungen aus dem Sektor <strong>Münster</strong>-West in unserer Einrichtung<br />

behandelt. Im präventiven Bereich beteiligen sich Mitarbeiter der Klinik auch am<br />

Krisennotdienst der Stadt <strong>Münster</strong>, betreuen verschiedene sozialpsychiatrische<br />

Einrichtungen und wirken an der Gesundheitsplanung der Stadt <strong>Münster</strong> mit.<br />

Um eine bestmögliche Diagnostik und Therapie zu gewährleisten, haben wir uns<br />

darüber hinaus im Rahmen des <strong>Münster</strong>aner Psychiatrienetzes und überregional auf<br />

bestimmte Erkrankungsformen spezialisiert:<br />

� Depressionen aller Formen und Schweregrade einschließlich<br />

Bipolarer affektiver (manisch-depressiver) Erkrankungen<br />

� Neurotische Erkrankungen (z.B. Angsterkrankungen, Essstörungen)<br />

� Psychotische Erkrankungen, insbesondere im jungen Erwachsenenalter<br />

� Störungen der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses<br />

Die sorgfältige Diagnostik und Behandlung zusätzlich bestehender körperlicher<br />

Erkrankungen oder Risiken wird in Kooperation mit den anderen Kliniken am<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> durchgeführt und ist ein wesentlicher Grund für<br />

überregionale Zuweisungen.<br />

Durch die enge Verbindung zwischen klinischer Versorgung und Forschung finden die<br />

neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse unmittelbar Eingang in die Versorgung der<br />

PatientInnen.<br />

Forschung<br />

In unserer Klinik wird eine intensive klinische Forschung betrieben. Hierzu wurden im<br />

Jahre 2003 zwei grundlagenorientierte, organisatorisch eigenständige<br />

310 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Forschungsbereiche geschaffen, die jeweils über eigene Laboratorien sowie über eine<br />

entsprechende personelle Ausstattung verfügen.<br />

� Der Bereich Molekulare Psychiatrie gliedert sich in zwei sich ergänzende<br />

Forschungsgruppen, die Arbeitsgruppe Molekularbiologie und die<br />

Arbeitsgruppe Neurobiologie. Beide Arbeitsgruppen kooperieren eng mit<br />

anderen Forschungseinrichtungen innerhalb und außerhalb des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s.<br />

� Im Bereich Kognitive Neuropsychiatrie werden kognitivneurowissenschaftliche<br />

Fragestellungen mit den Methoden der<br />

Neuropsychologie und der Bildgebung ebenfalls von zwei Arbeitsgruppen,<br />

eine davon eine IZKF-Forschergruppe, bearbeitet. Beide Arbeitsgruppen<br />

kooperieren eng mit der Klinischen Radiologie und dem Institut für<br />

Biomagnetismus zusammen<br />

Von diesen grundlagenorientierten Forschungsbereichen wird eine Brücke zur<br />

unmittelbar patientenorientierten Forschung geschlagen; jeweils eigene Arbeitsgruppen<br />

haben sich für Affektive Störungen, Psychoseerkrankungen,<br />

Psychotherapieforschung sowie psychopharmakologische Forschung<br />

(einschließlich einer Studienambulanz) etabliert. Die Aktivität der Arbeitsgruppen<br />

wird gefördert durch eine hochspezialisierte klinische Praxis, einschließlich hierauf<br />

abgestimmter klinischer Dokumentationssysteme. Die enge Durchdringung<br />

grundlagenorientierter und patienten/-anwendungsorientierter Forschungs-aufgaben<br />

stellt eine herausragende Möglichkeit aber auch eine besondere Herausforderung für<br />

unsere Klinik und ihre Wissenschaftler dar.<br />

Die inhaltlichen Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeitsgruppen sind auf der<br />

Klinik-Home Page dargestellt unter http://medweb.unimuenster.de/institute/psych/forschung/<br />

index.html.<br />

Ein zusammmenfassender Bericht über die Forschungsaktivitäten der Jahre 2003-<br />

2004 ist einzusehen unter http://www.uni-muenster.de/Rektorat/Forschungsberichte-<br />

2003-2004/ fo05x.htm .<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 311


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Ein umfangreiches Lehrprogramm wird für StudentInnen der Medizin und Psychologie<br />

angeboten. Darüber hinaus engagieren wir uns in der Fort- und Weiterbildung von<br />

ÄrztInnen, PsychologInnen, Krankenpflegepersonal, PhysiotherapeutInnen und<br />

LogopädInnen. In regelmäßigen Abständen gestalten wir Fortbildungsangebote für<br />

Laien.<br />

Detaillierte Angaben über die Lehrangebote finden Sie unter http://medweb.unimuenster.de/institute/psych/lehre/index.html<br />

Service<br />

Ein eigener Sozialdienst unterstützt die Patienten bei der Regelung ihrer sozialen<br />

Angelegenheiten und der Vermittlung von rehabilitativen Maßnahmen. Ärztlich<br />

begleitete Angehörigengruppen ermöglichen Angehörigen von Patienten den<br />

Austausch von Erfahrungen. Der Kontakt zu Selbsthilfegruppen wird vermittelt, wenn<br />

dies gewünscht wird.<br />

Flyer informieren über die Angebote der Poliklinik, von ambulanten und stationären<br />

Spezialangeboten, sowie die Tagesklinik.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Im Rahmen der interdisziplinären Schmerzsprechstunde kann die Kompetenz der<br />

Schmerzambulanz und anderer Kliniken genutzt werden.<br />

Funktionsbereiche, Klinische Labore und apparative Ausstattung<br />

Neuropsychologisches Labor:<br />

Im Neuropsychologischen Labor kann eine umfangreiche Diagnostik<br />

neuropsychologischer Funktionen bei den verschiedensten psychischen Erkrankungen<br />

im Rahmen der stationären oder teilstationären, aber auch der diagnostischen<br />

Abklärung im Rahmen der Spezialambulanzen durchgeführt werden.<br />

Neurophysiologisches Labor:<br />

Im Neurophysiologischen Labor werden EKG- und EEG-Ableitungen durchgeführt.<br />

312 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Elektrokrampftherapie-Einheit:<br />

In dieser Einheit bestehend aus Umkleide- und Wartebereich, Behandlungsraum und<br />

Aufwachraum können in Kooperation mit der Anästhesie unter strenger<br />

Indikationsstellung bei Vorliegen einer gegenüber allen anderen Behandlungsformen<br />

therapieresistenten schweren Depression Elektrokrampftherapien nach dem<br />

modernsten Standard und entsprechend den aktuellen Leitlinien durchgeführt.<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Die Poliklinik der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie bietet neben<br />

einer allgemeinen Sprechstunde im Rahmen einer Institutsambulanz<br />

Spezialsprechstunden für therapieresistente (also bisher therapeutisch nicht<br />

gebesserte) und bipolare affektive Erkrankungen, für Früherkennung und<br />

Frühbehandlung von Psychosen, für Angsterkrankungen, für Essstörungen, für<br />

Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen im Erwachsenenalter einschl. ADHS, für<br />

Trauernde Eltern nach dem Frühtod ihres Kindes und für Transsexualität.<br />

Darüber hinaus wird durch die Poliklinik der Konsiliardienst für das<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> und die Privatambulanz koordiniert. Gesprächstermine<br />

werden nach Zuweisung durch einen niedergelassenen Arzt telefonisch vergeben.<br />

Über die Institutsambulanz können auch Therapieangebote der Klinik ambulant<br />

wahrgenommen werden, insbesondere die Arbeitstherapie.<br />

Telefon: 0251/8356676, Telefax: 0251/8256612<br />

Tagesklinik<br />

Die Tagesklinik der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie liegt zentral<br />

in der <strong>Münster</strong>aner Innenstadt. Ihr Schwerpunkt ist die gemeindenahe Betreuung von<br />

Patienten mit psychischen Erkrankungen. Sie bietet die Möglichkeit einer intensiven<br />

mehrdimensionalen Behandlung unter Beibehaltung oder Wiederherstellung der<br />

Integration in das psychosoziale Bezugsystem der Betroffenen. Die Aufnahme erfolgt<br />

auf Zuweisung und nach einem Vorstellungsgespräch. Neben psycho- und<br />

pharmakotherapeutischen Behandlungen werden vor allem auch soziotherapeutische<br />

Therapien angeboten. Entsprechend dem therapeutischen Angebot werden derzeit vor<br />

allem Patienten mit Psychosen, affektiven und neurotischen Erkrankungen behandelt.<br />

Insgesamt stehen 18 Plätze zur Verfügung.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 313


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Adresse: Am Wegesende 6, 48143 <strong>Münster</strong>. Telefon: 0251 / 414830, Telefax: 0251 /<br />

4148319.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Durch eine umfassende Dokumentation mit fortlaufender, wissenschaftlich fundierter<br />

Evaluation der Therapieangebote, durch die Möglichkeit, neueste<br />

Forschungsergebnisse direkt zur Verbesserung der Therapieangebote einzubeziehen,<br />

sowie die kontinuierliche Fortbildung der Mitarbeiter wird die bestmögliche<br />

Behandlungsqualität für unsere Patienten sichergestellt. Beauftragte für die relevanten<br />

Bereiche (Sicherheit, Hygiene, Datenschutz und Qualität) sorgen für die Einhaltung der<br />

betreffenden Standards. Sämtliche Instrumente des Qualitätsmanagements werden<br />

vorgehalten. Die Vorgaben der Psychiatrie-Personalverordnung (PsychPV) werden in<br />

allen Bereichen eingehalten. Die Psychiatrie-Personalverordnung wurde Anfang der<br />

90er Jahre eingeführt und schreibt einen Personalschlüssel für die Mindestanzahl der<br />

erforderlichen Ärzte, Psychologen, Schwestern, Pfleger und Sozialarbeiter in<br />

Abhängigkeit von der Zahl, Art und Schwere der behandelten Patienten in der<br />

Erwachsenen- und Kinder- und Jugendpsychiatrie vor. Durch die Einhaltung dieser<br />

Vorgaben ist gewährleistet, dass in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie ausreichend qualifizierte Ärzte, Pflegekräfte, Psychologen und<br />

Sozialarbeiter für die Patienten und Patientinnen zur Verfügung stehen.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Psychiatrie und<br />

Psychotherapie<br />

Stationäre Patienten 628<br />

Durchschnittl. Verweildauer 49,78<br />

Ambulante Patienten 2.918<br />

Ambulante Behandlungen 5.606<br />

Institutsambulanz<br />

Anzahl Patienten in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (nach § 118 SGB V)<br />

1.534.<br />

314 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Hauptdiagnosen im Berichtsjahr 2005<br />

Rang ICD-10<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Text Fallzahl<br />

135<br />

F33 Rezidivierende depressive Störung<br />

128<br />

F32 Depressive Episode<br />

89<br />

F20 Schizophrenie<br />

60<br />

F31 Bipolare affektive Störung<br />

Reaktionen auf schwere Belastungen und<br />

F43 Anpassungsstörungen 33<br />

28<br />

F50 Essstörungen<br />

27<br />

F25 Schizoaffektive Störungen<br />

20<br />

F23 Akute vorübergehende psychotische Störungen<br />

18<br />

F10 Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol<br />

14<br />

F60 Spezifische Persönlichkeitsstörungen<br />

Hauptprozeduren im Berichtsjahr<br />

Zu den regelmäßig durchgeführten Therapiemaßnahmen gehören:<br />

� Psychotherapeutische Einzelgespräche<br />

� Mototherapie als Einzeltherapie<br />

� Psychotherapeutische Angebote in Gruppen wie<br />

� Interaktionelle Gruppentherapie, Musiktherapie und Kunsttherapie<br />

� Soziotherapie einzeln und in Gruppen<br />

� Somatische Therapien wie<br />

� Lichttherapie, Wachtherapie und Elektrokrampftherapie.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 315


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />

24. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

des Kindes- und Jugendalters<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Tilman Fürniss<br />

Schmeddingstraße 50<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251- 83-56250<br />

Fax +49-(0)251- 83-56249<br />

E-Mail:furniss@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/kjp/<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik<br />

Die Klinik ist im Um- und Ausbau begriffen. Es bestehen zurzeit drei Behandlungseinheiten.<br />

Ab Herbst 2006 wird die Klinik um eine weitere vollstationäre Abteilung<br />

erweitert.<br />

� Vollstationäre Behandlung für Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren<br />

� Familientagesklinik für junge Patienten zwischen 0 und 6 Jahren und deren<br />

Eltern<br />

� Institutsambulanz / Poliklinik<br />

� Konsilar- und Liasondienst für die anderen Fachabteilungen des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

Die Klinik behandelt Kinder und Jugendliche mit dem gesamten Spektrum seelischer<br />

Störungen von früher Kindheit bis zum Erreichen des Erwachsenenalters.<br />

Ausgenommen sind manifeste Suchterkrankungen und die stationäre Behandlung von<br />

geistig behinderten Patienten mit kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen.<br />

316 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />

Behandlungsschwerpunkte der Klinik sind:<br />

� Emotionale Störungen bei Kindern und Jugendlichen einschließlich<br />

�<br />

Depressionen<br />

Phobische- und Angststörungen<br />

� Zwangsstörungen<br />

� ADHD, ADS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und Störungsbilder<br />

mit vergleichbarer Symptomatik.<br />

� Essstörungen einschließlich Anorexia nervosa und Bulimie.<br />

� Anpassungs- und posttraumatische Belastungsstörungen.<br />

� Psychogener Schmerz und andere psychosomatische Erkrankungen.<br />

� Seelische und entwicklungs- oder leistungsbezogene Schulproblematik.<br />

� Schizophrene Psychosen.<br />

� -Alterstypische Erkrankungen, wie Schulphobien, Mutismus, Tic-Störungen,<br />

Einnässen und Einkoten sowie umschriebene Entwicklungsstörungen.<br />

� Autistische Störungen (ambulante Diagnostik und Beratung).<br />

� Regulations-, Entwicklungs- und Interaktionsstörungen und allgemeinkinderpsychiatrische<br />

Störungen bei Säuglingen, Klein- und Vorschulkindern.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Klinik<br />

1. Der vollstationäre Bereich hat zwei offen geführte Stationen für Intensiv- und<br />

Regelbehandlung mit jeweils 9 Behandlungsplätzen, aufgeteilt in eine<br />

Kinderstation (6- bis 13-jährige Patienten) und eine Station für Jugendliche (14bis<br />

18-jährige Patienten).<br />

2. Die Familientagesklinik für Säuglinge, Klein- und Vorschulkinder, ihre Eltern<br />

und Familien mit insgesamt 10 Behandlungsplätzen ist ein bundesweit<br />

einmaliges Versorgungsangebot.<br />

3. Die Institutsambulanz dient der multiprofessionell fundierten kinder- und<br />

jugend-psychiatrischen Diagnostik und Behandlung sowie der Indikationsstellung,<br />

Vor- und Nachsorge stationärer und teilstationärer Therapiemaßnahmen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 317


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />

Versorgungsschwerpunkte der Klinik<br />

Besonderheiten im Leistungsspektrum:<br />

Die Behandlungskonzeption der Klinik ist methodenübergreifend, d.h. es kommen –<br />

eng aufeinander abgestimmt – sowohl verhaltenstherapeutische Verfahren als auch<br />

einsichtsorientierte Verfahren auf tiefenpsychologischem bzw. systemischem<br />

Hintergrund zum Einsatz, bei Bedarf ergänzt von Psychopharmakotherapie.<br />

Störungsspezifisch erhalten die Patienten Spieltherapie, Kunst-, Beschäftigungs- und<br />

Reittherapie. Bei allen Therapieangeboten ist die Unterstützung der Eltern zentrales<br />

Element der Gesamtbehandlung.<br />

Besonders spezialisierte Behandlungsansätze bieten wir für Patienten mit<br />

Essstörungen und ADHD, in der Kleinkindpsychiatrie und für Jungen mit emotionalen<br />

Störungen.<br />

Stationärer Behandlungsbereich:<br />

Zur kinder- und jugendpsychiatrischen Diagnostik bei stationärer Aufnahme gehören<br />

die Abklärung psychischer, sozialer und somatischer Symptomatik, von der Genetik<br />

über die Entwicklungsdiagnostik, Leistungsdiagnostik, psychosomatische Abklärung<br />

bis zu psychiatrischen, psychotherapeutischen und familientherapeutischen<br />

Fragestellungen.<br />

Die therapeutischen Angebote umfassen für die stationären Patienten die<br />

engmaschige fortlaufende Einzelpsychotherapie bzw. Spieltherapie, Kunst- und<br />

Gestaltungstherapie als Einzel- und Gruppenangebot, die Möglichkeit der Reittherapie<br />

und eine integrierte familienorientierte Unterstützung. Damit unsere Patienten in der<br />

Therapie auf die Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeiten ihrer<br />

Familienangehörigen zurückgreifen können, wird die Einzeltherapie zur Entwicklung<br />

familiärer Hilfs- und Lösungsmodelle in eine kontinuierliche Familientherapie integriert.<br />

Vielfältige Angebote dienen dazu, gemeinsam mit den Eltern neue<br />

Entwicklungsspielräume für die Patienten zu schaffen, und die Eltern im Umgang mit<br />

dem Patienten zu unterstützen. Dazu gehören Elternabende, die freie Eltern-Kind-<br />

Werkstatt in der Kunsttherapie, regelmäßige Interaktionszeiten für Eltern und<br />

Patienten, besonders zur Vorbereitung der Entlassung, z.B. auch die befristete<br />

tagesklinische Mitaufnahme von Eltern.<br />

318 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />

In der Behandlung steht neben der individuellen Arbeit an der Symptomatik die<br />

Gruppen- und Milieutherapie der Patienten auf der Station einschließlich<br />

Kunsttherapie,<br />

Gruppen.<br />

Theater- und Rollenspiel sowie beschäftigungstherapeutischen<br />

Forschung<br />

Die wissenschaftlichen Projekte befassen sich mit Fragestellungen aus der klinischen<br />

Praxis und der entwicklungspsychiatrischen Grundlagenforschung. Die einzelnen<br />

Projekte werden von Arbeitsgruppen durchgeführt, die sich aus Mitarbeitern der Klinik,<br />

Doktoranden und externen Wissenschaftlern zusammensetzen. Zwei Dissertationen zu<br />

den Themen „Temperament und Mutter-Kind-Interaktion im Säuglingsalter“ sowie<br />

„Reaktionen von Kinder und deren Eltern auf einen stationären Krankenhausaufenthalt“<br />

wurden mit einem Rigorosum im Jahr 2004 erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt<br />

konzentrieren sich die Forschungsarbeiten auf drei Schwerpunktbereiche:<br />

1. Kindliche Entwicklung der Bindungs- und Beziehungsfähigkeit<br />

Die Interaktion zwischen Mutter und Kind, das Temperament und das<br />

Bindungsverhalten der Kleinkinder wurde mit Hilfe von Fragebogen, Elterninterview,<br />

experimenteller Untersuchung und Verhaltensbeobachtung erforscht und dokumentiert.<br />

In aktuellen Promotionsvorhaben wurde das Längsschnittdesign über einen nunmehr<br />

sechsjährigen Zeitraum fortgesetzt und das Bindungsverhalten der 6-jährigen Kinder<br />

nachuntersucht.<br />

2. Seelische Gesundheit und Prävalenz psychiatrischer Auffälligkeiten im Vorund<br />

Grundschulalter<br />

Nachdem in einer ersten Erhebung die psychiatrischen Auffälligkeiten von<br />

Vorschulkindern untersucht worden waren, sind diese Kinder vier Jahre später im<br />

vierten Grundschuljahr noch einmal untersucht worden. Neben der Prävalenz wurden<br />

auch die Art der psychiatrischen Störung und die Häufigkeiten von belastenden<br />

Lebensereignissen ermittelt.<br />

Die Durchführung dieser Forschungsschwerpunkte erfolgte in enger Kooperation mit<br />

dem Leiter der Abteilung der Kinder- und Jugendgesundheitspflege des<br />

Gesundheitsamtes <strong>Münster</strong>.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 319


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />

3. Evaluation stationärer und teilstationärer Behandlung<br />

Nachdem 1997 mit der Familien-Tagesklinik das erste teilstationäre psychiatrische<br />

Behandlungssetting für Kinder im Alter von 0 – 7 Jahren und deren Familien in<br />

Deutschland eröffnet worden war, wurden von Beginn an soziodemografische Angaben<br />

zu den Patientenkindern und Eltern und weitere Basisdaten der Diagnostik und<br />

Behandlung dokumentiert und systematische Evaluationen der abgeschlossenen<br />

Behandlungsverläufe durchgeführt. Die Evaluation der teilstationären Behandlungen<br />

erfolgt im Rahmen der Arbeitsgruppe Kleinkindpsychiatrie und deren angegliederten<br />

aktuellen Promotionsarbeiten.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

� Vorlesungen, Seminare und Praktika für Medizin- und Psychologiestudenten<br />

(z.B. kinder- und jugendpsychiatrische Störungsbilder, familientherapeutische<br />

Interventionen, Diagnose und Therapie von sexueller Misshandlung).<br />

� Durchführung des Praktischen Jahres im Rahmen des letzten Teils der<br />

Medizinausbildung.<br />

� „Wahlfach“ Kinder- und Jugendpsychiatrie im klinischen Ausbildungsteil für<br />

Medizinstudenten.<br />

� Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen der Mitarbeiter im Rahmen der<br />

klinikinternen Fortbildung.<br />

� Durchführung der praktischen Tätigkeit im Rahmen der Ausbildung zum Kinderund<br />

Jugendlichenpsychotherapeuten.<br />

� Fort- und Weiterbildung für niedergelassene Ärzte, Mitarbeiter von<br />

Tageseinrichtungen, Kindergärten, Gesundheitsämtern, Beratungsstellen,<br />

Frühförderstellen.<br />

� Enge Kooperation der Klinik mit der Gesellschaft für Angewandte Psychologie<br />

und Verhaltensmedizin (APV) mbH in <strong>Münster</strong> und der Akademie für Kinderund<br />

Jugendlichenpsychologie in Osnabrück im Rahmen der Ausbildung von<br />

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, einschließlich<br />

Supervisionstätigkeit.<br />

Service<br />

Das Klinikum verfügt über eine große Klinikschule mit Unterrichtsmöglichkeiten für<br />

Kinder allen Alters zwischen 6 und 18 Jahren.<br />

320 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />

Die Helen-Keller-Schule bietet Unterricht für alle Schultypen (Hauptschule,<br />

Realschule, Gymnasium und Sonderschule L).<br />

Bei Bedarf erhalten Eltern kinder- und jugendpsychiatrisch fundierte Beratung und<br />

Unterstützung bei der Einleitung ergänzender oder nachstationärer sozial- und heilpädagogischer<br />

Hilfe, z.B. ambulante Familienhilfe, Tagesstätten oder Wohngruppen.<br />

Bei speziellen kinder- und jugendpsychiatrischen Fragestellungen wirkt die Klinik bei<br />

der Hilfeplanung der Jugendämter mit.<br />

Zu aktuellen Themen des Fachgebiets finden regelmäßig Informations- und<br />

Fortbildungsangebote für Ärzte und angrenzende Berufsgruppen statt.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Wenn erforderlich, steht unseren Patienten die konsiliarische Diagnostik,<br />

Mitbehandlung und Beratung durch alle Fachabteilungen des UKM nach Bedarf zur<br />

Verfügung. Dazu gehören z.B. Ernährungsberatung, pädaudiologische Diagnostik,<br />

pädiatrische und neuropädiatrische Abklärung sowie humangenetische Diagnostik.<br />

Apparative Ausstattung<br />

� EEG<br />

Die Tagesklinik<br />

Es besteht eine Familientagesklinik für Säuglinge, Klein- und Vorschulkinder und deren<br />

Eltern, in der Säuglinge, Klein- und Vorschulkinder der Altersgruppe 0- bis 6-jährige mit<br />

unterschiedlichen kinderpsychiatrischen Störungsbildern behandelt werden. Dazu<br />

gehören Regulationsstörungen der frühen Kindheit wie z.B. exzessives Schreien,<br />

Schlafstörungen, Fütter- und Gedeihstörungen, Bindungs- und emotionale Störungen.<br />

Im Klein- und Vorschulalter finden sich vermehrt emotionale und Verhaltensstörungen,<br />

Symptome von ADHD, Beziehungs- und Entwicklungsstörungen. Seelische Belastung<br />

der Eltern z. B. bei Überbelastung, Depressionen, Anpassungsstörungen u.a. können<br />

die Probleme unterhalten und stabilisieren und werden deshalb der Behandlung<br />

zugeführt.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 321


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />

Insgesamt stehen 10 tagesklinische Plätze zur Verfügung. Ein breitgefächertes<br />

multimodales diagnostisches und therapeutisches familienorientiertes<br />

Behandlungskonzept umfasst eine Kombination verschiedener Interventionen bei<br />

Kindern und Eltern sowie beider gemeinsam. Das diagnostische Spektrum umfasst<br />

somatisch-neurologische Diagnostik, Entwicklungsdiagnostik und Diagnostik der<br />

Fähigkeiten des Kindes, kinderpsychiatrische, heilpädagogische, ergotherapeutische,<br />

familien- und beziehungstherapeutische Diagnostik das gesamte Spektrum der<br />

Fachdiagnostik der altersspezifischen Störungen von Säuglingen, Klein- und<br />

Vorschulkindern. In die familienorientierte Therapie der Kinder sind Ärzte,<br />

Psychotherapeuten, Heilpädagogen, Ergotherapeuten und Pflegekräfte und, in<br />

Spezialfällen, weitere Berufsgruppen benachbarter Fachdisziplinen mit einbezogen.<br />

Individuelle Therapie- und Förderverfahren für die Kinder sind in eine integrierte<br />

Unterstützung der Eltern und Familien eingebunden, in deren Rahmen ggf. auch<br />

besondere Probleme der Lebenssituationen der Familien berücksichtigt und behandelt<br />

werden.<br />

Die Spezialambulanz für Säuglinge, Klein- und Vorschulkinder ist integrierter Teil der<br />

kinderpsychiatrischen Familientagesklinik und deren Eltern. In der Ambulanz werden<br />

seelische Probleme und Störungen der frühen Kindheit sowie des Klein- und<br />

Vorschulalters diagnostiziert und behandelt. Kinder- und familienpsychiatrische<br />

Diagnostik, kinderneurologische Grundbeurteilung einschließlich EEG-Untersuchung,<br />

Videogestützte Verhaltensbeobachtungen sowie standardisierte Beziehungsdiagnostik<br />

kommen zur Anwendung. Reichen ambulante Diagnostik und Therapie nicht aus, ist<br />

eine Überleitung in eine tagesklinische Behandlung möglich und umgekehrt. Auf diese<br />

Art und Weise werden im Sinne einer integrativen Versorgung die Behandlungs- und<br />

Beziehungskontinuität kinderpsychiatrischen Patienten sichergestellt.<br />

Die Institutsambulanz<br />

Die Institutsambulanz arbeitet nach der Vereinbarung gemäß § 118 Abs. 2 SGB V für<br />

psychiatrische Institutsambulanzen. Die Anmeldung erfolgt in der Regel über den<br />

Hausarzt, Kinderarzt oder einen anderen Facharzt, der eine Überweisung ausstellt.<br />

Eine Anmeldung ist aber auch direkt möglich.<br />

In der Klinik werden Kinder im Alter zwischen 0 und 18 Jahren, besonders in der vorund<br />

nachstationären Versorgung behandelt, meist unter Einbeziehung der Eltern und<br />

Bezugspersonen. Die Diagnostik und Behandlung erfolgt multiprofessionell im Team<br />

mit Ärzten, Psychologen, Heilpädagogen und Kunsttherapeuten.<br />

322 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />

Es findet eine ausführliche kinder- und jugendpsychiatrische Diagnostik,<br />

einschließlich Entwicklungs-, Leistungs- und Interaktionsdiagnostik, statt. Die<br />

Diagnosen erstrecken sich über das gesamte Spektrum kinder- und<br />

jugendpsychiatrischer Störungen und Erkrankungen, wobei in der Regel<br />

Mehrfachdiagnosen und schwere Verläufe diagnostiziert werden.<br />

Die Behandlung, umfasst Einzeltherapie, Gruppentherapie für Kinder und Eltern,<br />

Familientherapie, Interaktionstherapie z.T. unter Einsatz von Videoanalyse,<br />

Spieltherapie, Kunsttherapie, heilpädagogischer Förderbehandlung und, wenn<br />

notwendig, medikamentöser Therapie. Psychotherapeutisch werden je nach Indikation<br />

und Notwendigkeit Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische und systemische<br />

Therapie störungsspezifisch eingesetzt.<br />

Statistische Leistungsdaten Ihrer Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Psychiatrie und<br />

Psychosomatik des Kindes-<br />

und Jugendalters<br />

Stationäre Patienten 64<br />

Durchschnittl. Verweildauer 101,22 Tage<br />

Ambulante Patienten 1.378<br />

Ambulante Behandlungen 4.060<br />

Tagesklinik 1.751<br />

Institutsambulanz<br />

Anzahl Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie (nach § 118 SGB V) 1.204<br />

Hauptdiagnosen im Berichtsjahr 2005<br />

- Stationäre Patienten - jeder Patient hatte im Durchschnitt 2 kinder- und<br />

jugendpsychiatrische Diagnosen-<br />

Rang ICD TEXT Anzahl<br />

1 F93 Emotionale Störung des Kindesalters 51<br />

2<br />

Störungen des Sozialverhaltens und der<br />

F92 Emotionen 15<br />

3 F50 Essstörungen 11<br />

4 F98 Enuresis und Enkopresis (Einnässen und 11<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 323


Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />

5 F91<br />

Einkoten)<br />

Störungen des Sozialverhaltens 11<br />

6 F94 Bindungsstörungen 8<br />

7<br />

Anpassungsstörungen und posttraumatische<br />

F43 Belastungsstörungen 8<br />

8 F32 Affektive Störungen 7<br />

9 F42 Zwangsstörungen 5<br />

10<br />

Somatoforme Störungen (körperbezogene<br />

F45 Störungen) 5<br />

Hauptprozeduren im Berichtsjahr<br />

Multiprofessionelle Diagnostik und Therapie unter fachärztlicher Leitung, insbesondere:<br />

� Ärztliche kinder- und jugendpsychiatrische Diagnosestellung<br />

� testpsychologische Diagnostik<br />

� neuropsychiatrische Diagnostik einschließlich EEG-Diagnostik<br />

� Einzel- und Gruppenpsychotherapie, tiefenpsychologisch orientiert oder<br />

verhaltenstherapeutisch<br />

� Familientherapie integrativer und systemischer Orientierung<br />

� Spieltherapie<br />

� Interaktionstherapie und videogestützte Kommunikationsleitung<br />

� Kunst- und Gestaltungstherapie<br />

� Reittherapie<br />

� Theater- und Rollenspieltherapie<br />

� Milieutherapie in Form entwicklungsfördernder therapeutisch-pädagogischer<br />

Einzel- und Gruppenangebote (im stationären Bereich)<br />

� Einbezug der ganzen Familie durch besondere Angebote<br />

(s.u.Versorgungsschwerpunkte) in besonderen Fällen auch Mitaufnahme der<br />

Eltern in die Familientagesklinik<br />

� Psychopharmakotherapie<br />

324 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />

25. Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und<br />

Psychotherapie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Geron Heuft<br />

Domagkstraße 22<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251- 83-52901<br />

E-Mail:heuftge@mednet.uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/psom<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie gliedert sich<br />

� eine Institutsambulanz/Poliklinik<br />

� eine Trauma-Ambulanz nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG)<br />

� den Konsiliar- und Liaisondienst für die anderen Fachabteilungen des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s und<br />

� die Bettenstation<br />

Die Bettenstation im Gebäude der Augenklinik (Domagkstr. 15) dient der<br />

vollstationären Krankenhausbehandlung von Patienten mit so schwerwiegenden<br />

psychosomatischen Symptombildungen, dass eine ambulante Behandlung primär nicht<br />

ausreicht.<br />

Die Namen der einzelnen Mitarbeiter, Behandlungskonzepte und Hinweise zu<br />

wissenschaftlichen Publikationen der Klinik finden Sie auf der Homepage unter:<br />

http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/psom/<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Das stationäre Behandlungskonzept umfasst die nachfolgend beschriebenen fünf<br />

Versorgungsschwerpunkte. Alle Patienten erhalten eine Hochdosispsychotherapie mit<br />

13 Psychotherapiestunden/Woche im engeren Sinne. Hinzu kommen<br />

störungsspezifische Behandlungselemente. Beispielsweise umfasst der strukturierte,<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 325


Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />

auf die jeweilige Essstörung abgestimmte symptomzentrierte Behandlungsansatz eine<br />

Essbegleitung, den Einsatz des Esstagebuches und regelmäßige Wiege-Termine im<br />

Rahmen eines ggf. notwendigen gestuften Planes zur Normalisierung des<br />

Essverhaltens und zur Gewichtszunahme oder –abnahme. Im Rahmen des<br />

Pflegekraft-Bezugspersonensystems können Konfrontations-Behandlungen bei<br />

ängstlichem Vermeidungsverhalten oder eine Belastungserprobung im häuslichen<br />

Umfeld detailliert vorbesprochen und eingeübt werden.<br />

Zu den Behandlungsschwerpunkten im Einzelnen:<br />

Behandlung psychogener Essstörungen (Anorexia nervosa; Bulimia nervosa;<br />

Binge-Eating-Störung BED)<br />

Zusammen mit etwa 50 niedergelassenen ärztlichen und psychologischen<br />

Fachpsychotherapeuten wurde das „Kompetenznetzwerk Psychogene Essstörungen<br />

<strong>Münster</strong>land“ gegründet. Ziel dieses Kompetenznetzwerkes ist es, durch Austausch<br />

über die aktuellen Behandlungskonzepte eine bessere Verzahnung der ambulanten mit<br />

der stationären Behandlung durch gegenseitige Information und fallbezogene<br />

Diskussion zu erreichen. Wenn eine ambulante Behandlung nicht ausreichend ist,<br />

können PatientInnen mit psychogenen Essstörungen in einem spezialisierten<br />

stationären Behandlungssetting mit durchschnittlich sieben Behandlungsplätzen zu<br />

einer stationären psychosomatisch-psychotherapeutischen Krankenhausbehandlung<br />

aufgenommen werden.<br />

PatientInnen mit Somatisierungsstörungen und somatoformen<br />

Schmerzstörungen<br />

PatientInnen mit diesen Störungen leiden unter organisch nicht erklärbaren<br />

Körpersymptomen, die so einschränkend sein können, dass z. B. die Arbeitsfähigkeit<br />

anhaltend gefährdet ist. In solchen Fällen führen wir in einer weiteren<br />

Behandlungseinheit eine stationäre Hochdosis-Psychotherapie durch, in der neben<br />

verbalen einzel- und gruppentherapeutischen Interventionen insbesondere auch die<br />

kreativtherapeutischen Behandlungsansätze (Gestaltungstherapie; konzentrative<br />

Bewegungstherapie) zum Einsatz kommen.<br />

PatientInnen mit psychischen Traumatisierungen (Psychotraumatologie)<br />

Wenn eine stationäre Behandlung von PatientInnen nach psychischen<br />

Traumatisierungen angezeigt ist, kommen gemäß individueller Indikationsstellung<br />

326 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />

zusätzlich Stabilisierungstechniken und ggf. auch die EMDR-Behandlungstechnik (Eye<br />

Movement Desensitization and Reprocessing) zur Anwendung.<br />

PatientInnen in der zweiten Hälfte des Erwachsenenalters<br />

(Gerontopsychosomatik und Alterspsychotherapie)<br />

Ein besonderer Behandlungsschwerpunkt stellt die Kompetenz dar, auch ältere<br />

Menschen ohne Altersgrenze bei entsprechender Indikation (z. B. funktionelle<br />

Störungen; Schmerzsyndrome etc.) erfolgreich zu behandeln.<br />

Probleme der Krankheitsverarbeitung (Coping; Compliance)<br />

Nicht selten hängt der Behandlungserfolg in der Hochleistungsmedizin von der<br />

psychischen Stabilität der PatientInnen ab. PatientInnen mit Problemen der<br />

Krankheitsverarbeitung (z. B. maligne Erkrankungen; Transplantationspatienten;<br />

Patienten nach schweren Unfällen und Verletzungen) können auch stationär<br />

psychosomatisch-psychotherapeutisch behandelt werden.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Aus dem Abschnitt „Medizinscher Leistungsbereich“ lassen sich die Versorgungsschwerpunkte<br />

der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie ableiten.<br />

Die Klinik ist tiefenpsychologisch fundiert ausgerichtet (Definition entsprechend der<br />

Weiterbildungsordnung der Ärztekammer). Jedoch erfolgt die Indikationsstellung<br />

sowohl für ambulante wie auch stationäre psychosomatisch-psychotherapeutische<br />

Behandlungen nach einem differentiellen methodenadaptierten Behandlungskonzept.<br />

Neben den notwendigen somatischen und pharmakologischen Therapiemaßnahmen<br />

wird für den jeweiligen Patienten individuell geprüft, ob neben dem<br />

psychodynamischen Behandlungszugang, dem Einsatz der kreativtherapeutischen<br />

Verfahren auch kognitiv-behaviorale (verhaltenstherapeutische) oder<br />

traumatherapeutische Behandlungstechniken eingesetzt werden. Regelhaft wird auch<br />

ein Entspannungsverfahren vermittelt (beispielsweise Progressive Muskelrelaxation<br />

nach Jakobson PMR).<br />

Die Behandlungsdosis (die psychotherapeutischen Behandlungsstunden pro Woche)<br />

wird gemäß der Definition stationärer psychosomatisch-psycho therapeutischer<br />

Krankenhausbehandlungen nach dem Prozedurenkatalog OPS 301 2.1, Ziff. 9-402.0<br />

garantiert. Mit den PatientInnen werden vor der stationären Aufnahme bereits die<br />

Behandlungsziele nach Abschluss der Diagnostik besprochen und gemeinsam<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 327


Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />

vereinbart. Mit der stationären Aufnahme beginnt sofort die intensive Behandlungsphase.<br />

Forschung<br />

Im Jahre 2005 bestanden die folgenden, Drittmittel geförderten Forschungsprojekte (in<br />

Klammern sind die Drittmittel-Geber genannt):<br />

� Gerontopsychosomatik und Alterspsychotherapie zusammen mit dem Lehrstuhl<br />

für Gerontologie der Universität Heidelberg (Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

DFG: ELDERMEN-Study III);<br />

� Funktionelle Dyspepsie zusammen mit dem Lehrstuhl für Gastroenterologie und<br />

Hepatologie des <strong>Universitätsklinikum</strong>s Essen sowie der Klinik für<br />

Psychotherapie und Psychosomatik des <strong>Universitätsklinikum</strong>s Essen (Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft DFG: DYSPEPSIE-Study);<br />

� Krankheitsbewältigung und psychogene Comorbidität bei Prurigo zusammen<br />

mit der Klinik und Poliklinik für Dermatologie (Innovative Medizinische<br />

Forschung IMF: PRURIGO-Study);<br />

� Prospektive Studie zur Krankheitsverarbeitung bei schwer Unfalltraumatisierten<br />

Menschen zusammen mit der Klinik und Poliklinik für Unfall- und<br />

Handchirurgie sowie mit der Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und<br />

Rehabilitation (Forschungsverbund Rehabilitationswissenschaften NRW:<br />

TRAUMA-Study);<br />

� Entwicklung eines Instruments zur Erfassung der Arbeitsmotivation (GfR –<br />

Forschungsverbund Rehabilitationswissenschaften NRW);<br />

� Berufliche Belastungssituationen bei PolizeibeamtInnen (Bundesanstalt für<br />

Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin);<br />

� Androgenrezeptorfunktionalität<br />

Medizinische Forschung IMF).<br />

und psychische Störungen (Innovative<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Die Professur für „Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“ nimmt alle<br />

Aufgaben der Pflichtlehre nach der Approbationsordnung für Ärzte (scheinpflichtiger<br />

Kurs „Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“; Ausbildung im Praktischen<br />

Jahr; Hauptvorlesung) ebenso wahr wie die Lehre im Problemorientierten Blockkurs<br />

„Interdisziplinäre Tumormedizin“ und in den Querschnittsfächern „Umweltmedizin“<br />

sowie „Altersmedizin“. Darüber hinaus werden fakultative Lehrangebote<br />

328 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />

(Spezialseminare), die Doktorandenbetreuung und die Teilnahme an vernetztem,<br />

interdisziplinärem Studentenunterricht (Schmerztherapie; Ethik-Seminar) durchgeführt.<br />

Es werden jährlich mehrere Grund- und Aufbaukurse zur Operationalisierten<br />

Psychodynamischen Diagnostik (OPD) sowie in Kooperation mit der Ärztekammer<br />

Westfalen-Lippe und der Arbeitsgruppe Psychosomatische Grundversorgung für<br />

Gynäkologinnen und Gynäkologen Westfalen-Lippe der Deutschen Gesellschaft für<br />

Psychosomatische Gynäkologie und Geburtshilfe (DGPGG) das Curriculum zur<br />

Weiterbildung in Psychosomatischer Grundversorgung realisiert. Neben einer ganzen<br />

Reihe weiterer Fort- und Weiterbildungsangebote zusammen mit der Akademie für<br />

ärztliche Weiterbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe wird die Vortragsreihe<br />

„Körper und Psyche“ als medizinpsychologisch-psychosomatisches Kolloquium<br />

zusammen mit dem Institut für Medizinische Psychologie im Schloss der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität fortgeführt.<br />

Hinweise auf die aktuellen Veranstaltungen finden Sie im Internet unter:<br />

http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/psom/<br />

Service<br />

Wenn notwendig, können die PatientInnen während der stationären Behandlungszeit<br />

die Beratung durch den Sozialdienst des <strong>Universitätsklinikum</strong>s in Anspruch nehmen.<br />

Die Patientenzimmer sind sehr geräumig, umfassen alle eine abgetrennte Toilette<br />

sowie Waschmöglichkeit und verfügen über einen Tisch in normaler Arbeitshöhe. Die<br />

Zimmer sind bewusst nicht mit einem Fernseher ausgestattet, um diesen Bereich als<br />

„Ruhe- und Rückzugsmöglichkeit“ zu bewahren. Selbstverständlich ist das Hören von<br />

Musik/Radio möglich. Es ist jedoch auf der Station ein Wohnzimmer mit einem<br />

Fernseher verfügbar. Die Patienten erhalten vor der stationären Aufnahme<br />

schriftliches Informationsmaterial in Form von Behandlungsplänen, Hinweisen über<br />

Tagesstruktur und Stationsordnung sowie ggf. auch Literaturhinweise im Hinblick auf<br />

das Verständnis des eigenen Krankheitsbildes.<br />

Die Klinik arbeitet eng mit niedergelassenen psychologischen und ärztlichen<br />

Psychotherapeuten sowie Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen zusammen. Mit der<br />

Entlassungsplanung aus der stationären Krankenhausbehandlung wird mit jedem<br />

Patienten sorgfältig die mögliche ambulante Weiterbehandlung geplant.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 329


Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Im Falle einer somatischen Mitbehandlungsnotwendigkeit stehen sämtliche<br />

somatischen Fachabteilungen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s zur Verfügung. Für Patienten<br />

mit somatoformen Schmerzstörungen besteht eine enge Kooperation mit der<br />

Schmerzambulanz und Schmerz-Tagesklinik des UKM.<br />

Bei entsprechender Indikation bestehen die Möglichkeiten zur krankengymnastischen<br />

und balneologischen (Massage etc.) Mitbehandlung. Darüber hinaus ist das Nordic<br />

Walking, die Nutzung eines Schwimmbades im <strong>Universitätsklinikum</strong> sowie eines<br />

Fahrradergometers auch für sehr übergewichtige PatientInnen (Spezialausstattung)<br />

möglich. Für PatientInnen mit psychogenen Schluckstörungen ist eine logopädische<br />

Mitbehandlung möglich. Für noch Schulpflichtige kann der Schulbesuch der<br />

Klinikenschule organisiert werden.<br />

Apparative Ausstattung<br />

Es ist eine umfangreiche Testdiagnostik verfügbar.<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Die Hochschulambulanz verfügt zusätzlich über eine Institutsermächtigung und eine<br />

Trauma-Ambulanz nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG).<br />

Grundsätzlich können sich PatientInnen aus dem gesamten Spektrum des<br />

Fachgebietes Psychosomatik und Psychotherapie vorstellen. Besondere<br />

Schwerpunkte stellen psychogene Essstörungen, somatoforme Störungen und<br />

somatoforme Schmerzstörungen, psychisch traumatisierte Menschen und ältere<br />

Menschen (Schwerpunkt Gerontopsychosomatik und Alterspsychotherapie) dar.<br />

Institutsermächtigung<br />

Es liegt eine Institutsermächtigung nach § 31,1a Ärzte-ZV zur Teilnahme an der<br />

vertragstherapeutischen Versorgung der KV Westfalen-Lippe vor. Notwendig ist bei<br />

dem ersten Untersuchungstermin die Vorlage eines entsprechenden<br />

Überweisungsscheins von einem niedergelassenen Arzt/Ärztin.<br />

330 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />

Außerdem besteht eine Trauma-Ambulanz nach dem Opferentschädigungsgesetz<br />

(OEG). Aufgrund eines dreiseitigen Vertrages zwischen dem <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

<strong>Münster</strong>, dem Versorgungsamt <strong>Münster</strong> und dem Regierungspräsidium <strong>Münster</strong><br />

werden bei Menschen, die Opfer von Gewalttaten geworden sind, die Kosten für eine<br />

Beratung und ggf. auch traumatherapeutische Intervention vom Versorgungsamt<br />

<strong>Münster</strong> übernommen. Zum Einzugsbereich des Versorgungsamtes <strong>Münster</strong> gehören<br />

neben der kreisfreien Stadt <strong>Münster</strong> selber die Kreise Steinfurt, Borken, Coesfeld und<br />

Warendorf.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Seit Jahren erfolgt ein Qualitätsmanagement der stationären Behandlungsverläufe. Die<br />

Prozessqualität wird über die Sicherstellung der Behandlungsdosis (Therapieeinheiten)<br />

sowie die ausgearbeiteten Behandlungspläne für die Patienten und die Abläufe auf der<br />

Behandler-/Teamseite im Sinne einer Gesamtkonzeption sichergestellt.<br />

Die Ergebnisqualität wird fortlaufend reflektiert über die Evaluation der vor<br />

Behandlungsbeginn bereits prospektiv mit dem Patienten festgelegten individuellen<br />

Therapieziele (ITZ), den Einsatz von spezifischen psychometrischen Testinstrumenten<br />

im Prä-Post-Vergleich (vor Behandlungsbeginn und nach Behandlungsende) sowie ein<br />

auf die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD) gestütztes Prä-Post-<br />

Expertenrating mit Hilfe der Heidelberger Umstrukturierungsskala. Somit wird in der<br />

Reflexion der Ergebnisqualität sowohl die Perspektive der Consumer-Orientierung<br />

(Patientensicht) als auch die Expertensicht parallel berücksichtigt.<br />

Zur Optimierung der Vernetzung von stationären und ambulanten<br />

Behandlungsverläufen in einem ambulant-stationär-ambulanten Gesamtbehandlungsplan<br />

wurde das Kompetenz-netzwerk psychogene Essstörungen <strong>Münster</strong><br />

sowie das Akut-Trauma-Netzwerk zusammen mit niedergelassenen ÄrztInnen und<br />

PsychologInnen gegründet. Es erfolgen regelmäßige Arbeitstreffen in beiden<br />

Netzwerken.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 331


Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Psychosomatik und<br />

Psychotherapie<br />

Stationäre Patienten 88<br />

Durchschnittl. Verweildauer 57,02<br />

Ambulante Patienten 1.887<br />

Ambulante Behandlungen 2.362<br />

Institutsambulanz<br />

Patienten in der Psychosomatisch-psychotherapeutische Institutsambulanz: 953<br />

Die häufigsten Hauptdiagnosen im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-10<br />

Text Fallzahl<br />

1 F32.1 Mittelgradige depressive Episode 19<br />

2 F45.4 Anhaltende somatoforme Schmerzstörung 17<br />

3 F43.2 Anpassungsstörungen 14<br />

4 F50.8 Sonstige Eßstörungen 14<br />

5 F48.8 Sonstige neurotische Störungen 13<br />

6<br />

Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig<br />

F33.1 mittelgradige Episode 11<br />

7 F50.0 Anorexia nervosa 10<br />

8<br />

Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei<br />

F54 anderenorts klassifizierten Krankheiten 10<br />

9 F50.2 Bulimia nervosa 8<br />

10 F34.1 Dysthymia (chron. depressive Verstimmung) 7<br />

11 F45.0 Somatisierungsstörung 7<br />

Die häufigsten Therapien im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-301<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Psychosomatische und psychotherapeutische<br />

1-900 Diagnostik 608<br />

2 9-402 Psychosomatische Therapie 84<br />

3 9-410 Einzeltherapie 3<br />

332 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


26. Institut für Medizinische Psychologie<br />

Institut für Medizinische Psychologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Dipl.-Psychologe Fritz A. Muthny<br />

Von - Esmarch-Straße 52<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Durchwahl: +49 (0)2 51 / 83 - 5 54 93<br />

Fax: +49 (0)2 51 / 83 - 5 54 94<br />

E-Mail: postmaster.medpsych@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://medpsych.klinikum.uni-muenster.de<br />

Das Institut<br />

Das Institut gehört zum Zentrum für Nervenheilkunde und erfüllt Aufgaben der Lehre,<br />

Forschung und Patientenversorgung. Es gestaltet für alle Medizinstudierenden die in<br />

der Approbationsordnung vorgegebene Pflichtlehre in Form des ’Kurses der<br />

Medizinischen Psychologie und Soziologie’, der dazugehörigen Vorlesung und z.T.<br />

auch des ’Seminars für Medizinische Psychologie und Soziologie’. Der<br />

Forschungsschwerpunkt umfasst vor allem Themen der medizinischen Rehabilitation,<br />

der Krankheitsverarbeitung und Lebensqualitätsforschung. Versorgungs- und<br />

Serviceleistungen für das UKM werden in Form der Begutachtung im Vorfeld einer<br />

Lebendspende, als psychosoziale Konsiliarleistungen im Umfeld der Nieren- und<br />

Lebertransplantation sowie als psychosoziale Fortbildung für verschiedene<br />

Berufsgruppen in der medizinischen Versorgung erbracht.<br />

Forschung<br />

Schwerpunkte der Forschung bezogen sich sowohl auf Belastungen und<br />

psychosozialen Versorgungsbedarf von Patienten als auch auf den Bedarf und die<br />

Wirksamkeit psychosozialer Fortbildung von medizinischem Personal:<br />

- Krankheitsverarbeitung, Patientenzufriedenheit und Lebensqualität chronisch<br />

-<br />

Kranker im Vergleich verschiedener Diagnosen (Patienten mit Herzerkrankungen,<br />

orthopädischen Erkrankungen, HIV und Krebserkrankungen) ,<br />

Psychosoziale Belastungen von Mitarbeitern im Gesundheitswesen, "Burnout" und<br />

Möglichkeiten von Personalfortbildung und Supervision,<br />

- Vorhersageleistung der Reha-Motivation für den Rehabilitationserfolg,<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 333


Institut für Medizinische Psychologie<br />

- Situation von Angehörigen nach dem plötzlichen Tod eines nahestehenden<br />

Menschen,<br />

- Testmethodischer Vergleich gebräuchlicher Instrumente zur Krankheits-<br />

-<br />

verarbeitung und Lebensqualität,<br />

Interkultureller Vergleich von Laientheorien zu Gesundheit und Krankheit, sowie<br />

- Belastungen, Verarbeitungsprozesse und Unterstützungsbedarf von Eltern<br />

chronisch kranker Kinder.<br />

Drittmittelprojekte wurden im Bereich der Rehabilitation und im Rahmen des NRW-<br />

Forschungsverbundes Rehabilitationswissenschaften durchgeführt, Projektförderung<br />

erfolgte durch die Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (GfR) und das<br />

Forschungsinstitut Bad Waldliesborn. Forschungs-Serviceleistungen wurden in<br />

Kooperation mit UKM-Instituten und Reha-Kliniken des Umfelds geleistet.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Die Aufgaben in der Lehre umfassten vor allem die Durchführung der nach den<br />

Vorgaben der Approbation erforderlichen curricularen Lehre in Form von Kursen,<br />

Vorlesungen und Seminaren in der vorklinischen Ausbildung. Im Zentrum stand dabei<br />

die Gestaltung des zweistündigen Pflichtkurses der Medizinischen Psychologie und<br />

Soziologie (12 Parallelgruppen pro Semester), der in Kleingruppen mit max. 12<br />

Teilnehmern übungsintensiv (in der Regel im 2. Semester) durchgeführt wird.<br />

Grundlagen der Medizinischen Psychologie, auf denen der Kurs aufbaut, werden in 14<br />

Lehrstunden in den ersten beiden Semesterwochen als Blockvorlesung vermittelt.<br />

Zudem führt das Institut zwei der sieben Pflichtseminare durch (3. vorklinisches<br />

Semester). Zusätzliche Lehrangebote beziehen sich auf das Training von<br />

’Kommunikation in schwierigen klinischen Problemsituationen - Intensivtraining unter<br />

Einschluss von Schauspielern als Simulationspatienten’ (Wahlpflichtfach, 2 SWS), die<br />

eintägige Fortbildung 'Umgang mit Angehörigen plötzlich Verstorbener’ (1 SWS), das<br />

Forschungscolloquium (2 SWS) und das medizinpsychologisch-psychosomatische<br />

Colloquium, das zusammen mit der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin<br />

und Psychotherapie gestaltet wird. Weiter hat sich das Institut an anderen<br />

Lehrveranstaltungen beteiligt, z.B. an der EKM-Vorlesung und an den<br />

Querschnittsfächern ’Prävention und Gesundheitsförderung’ und ’Physikalische<br />

Medizin, Rehabilitation und Naturheilverfahren’.<br />

334 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Krankenversorgung und Service<br />

Institut für Medizinische Psychologie<br />

Versorgungsleistungen wurden als Konsiliarleistungen im Klinikum erbracht, vor<br />

allem in der medizinpsychologischen Abklärung von potentiellen Spendern und<br />

Empfängern im Vorfeld einer eventuellen Lebendspende und der Nachbetreuung der<br />

Patienten und Angehörigen.<br />

Lebendspenden-Nierentransplantation<br />

In Erfüllung der im Transplantationsgesetz von 1997 formulierten Bedingungen und<br />

Voraussetzungen für eine Lebendspende führt das Institut die medizinpsychologischethische<br />

Abklärung durch und erstellt die Gutachten, in denen die Freiwilligkeit der<br />

Spendebereitschaft beurteilt und vor der Spende psychologische Hinderungsgründe<br />

ausgeschlossen werden sollen.<br />

In der Regel werden hierfür drei Gespräche mit dem Spenderpaar geführt, ein<br />

Erstgespräch gemeinsam mit dem Patienten und dem vorgesehenen Spender und je<br />

ein Einzelgespräch mit dem Patienten und dem vorgesehenen Spender. Spender und<br />

Empfänger werden postoperativ nachbetreut. Zusätzliche psychologische<br />

Beratungsgespräche erfolgen nach Bedarf im Vorfeld, während des stationären<br />

Aufenthalts und in der Nachsorge.<br />

Im Jahr 2005 wurden am Institut für Medizinische Psychologie 20 Paare vorgestellt, die<br />

sich um eine Lebendspenden-Nierentransplantation bemühten. Im Rahmen der<br />

Begutachtung wurden insgesamt 54 Gespräche geführt und ausgewertet. 17<br />

abschließende Gutachten wurden erstellt.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt setzte das Institut in der medizinpsychologischen<br />

Fortbildung und Supervision, u.a. im Rahmen des bundesweit etablierten EDHEP-<br />

Fortbildungsprogramms für Ärzte und Pflegekräfte für die Gesprächsführung mit<br />

Angehörigen plötzlich Verstorbener und für Personal in der Rehabilitation<br />

unterschiedlicher Indikationsbereiche.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 335


Institut für Experimentelle Epilepsieforschung<br />

27. Institut für Experimentelle Epilepsieforschung<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Hans-Christian Pape<br />

Hüfferstr. 68<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Durchwahl: +49 (0)2 51 / 83 - 5 55 32<br />

Fax: +49 (0)2 51/ 83 - 5 55 51<br />

E-Mail: papehc@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://ee-research.uni-muenster.de/<br />

Das Institut<br />

Das Institut für Experimentelle Epilepsieforschung hat zum Ziel, den Kontakt zwischen<br />

ärztlich-klinischer Epileptologie und experimenteller Epilepsieforschung zu<br />

intensivieren. Dieses Ziel gründet sich auf der Einsicht, dass nur dann, wenn die<br />

Vertreter der klinischen und experimentellen Epileptologie eng zusammenarbeiten, die<br />

Ergebnisse der Laboratorien sinnvoll und schnell in die Klinik übertragen werden<br />

können, und umgekehrt die Klinik aus ihrer Erfahrung der Grundlagenforschung neue<br />

Anstöße geben kann.<br />

Forschung<br />

Das Institut für Experimentelle Epilepsieforschung steht in enger Kooperation mit dem<br />

Institut für Physiologie/Bereich Neurophysiologie. In einer intensiven Zusammenarbeit<br />

mit dem Epilepsie-Zentrum Bethel werden Untersuchungen an überlebendem<br />

menschlichen Hirngewebe durchgeführt, das bei epilepsiechirurgischen Eingriffen<br />

gewonnen wird. Diese Untersuchungen werden durch verschiedene morphologische<br />

Studien (C. und O. Vogt-Institut, Universität Düsseldorf, Prof. Zilles) ergänzt.<br />

Die wissenschaftliche Arbeit des Instituts für Experimentelle Epilepsieforschung<br />

umfaßt folgende Teilprojekte:<br />

� Elementarwirkungen konventioneller Antiepileptika<br />

� Entwicklung neuer Strategien in der medikamentösen Epilepsietherapie<br />

� Grundlagenuntersuchungen zur Genetik epileptischer Anfälle<br />

336 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Experimentelle Epilepsieforschung<br />

� Membranphysiologische Untersuchungen zur Entstehung epileptischer<br />

Entladungen einzelner Neurone<br />

� Beitrag von Transmitterstoffen zur Entstehung, Ausbreitung und Beendigung<br />

epileptischer Aktivität<br />

� Änderung des ionalen Mikromilieus bei epileptischer Aktivität<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 337


Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Zentrum für Strahlenmedizin<br />

28. Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Otmar Schober<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47362<br />

Fax +49-(0)251-83 47383<br />

E-Mail: schober.otmar@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.nuklearmedizin.uni-muenster.de<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Der Aufgabenbereich der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin umfasst die<br />

diagnostische und therapeutische Anwendung offener radioaktiver Substanzen.<br />

Die Patienten-versorgung erfolgt in einer diagnostischen Abteilung und auf einer<br />

Station. In der Diagnostik wird das gesamte Spektrum nuklearmedizinischer Verfahren<br />

einschließlich der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) für andere Kliniken<br />

und ambulante Patienten angeboten. Die Fusion funktioneller und morphologischer<br />

Bilder, auch mit Hilfe von Hybridgeräten (SPECT/CT, PET/CT), stellt einen besonderen<br />

Schwerpunkt dar. In der Schilddrüsenambulanz Patienten mit gutartigen und<br />

bösartigen Schilddrüsenerkrankungen untersucht und behandelt. Die systematische<br />

Betreuung und Nachsorge von Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom ist<br />

hierbei eine wichtige Aufgabe der Klinik.<br />

Auf der Station werden überwiegend Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen mit<br />

Radiojod behandelt, es stehen jedoch auch andere Therapieformen zur Verfügung.<br />

Neben der Betreuung von Patienten stellt die klinische und experimentelle Forschung<br />

besonders in den Bereichen Kardiologie, Onkologie und Neurologie einen genuinen<br />

Schwerpunkt der Klinik dar. Unter der Leitung der Klinik und Poliklinik für<br />

Nuklearmedizin startete am 01.07.2005 der Sonderforschungsbereich 656 „Molekulare<br />

kardiovaskuläre Bildgebung (MoBil) (Sprecher Univ.-Prof. Dr. Dr. O. Schober).<br />

338 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Die Wahrnehmung von Aufgaben im Strahlenschutz und die Entsorgung radioaktiver<br />

Abfälle für das gesamte Klinikum ist eine Serviceleistung der Klinik für Nuklearmedizin.<br />

Die Klinik ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000.<br />

Die Klinik ist, in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie– Radioonkologie-,<br />

eingebunden in ein interdisziplinäres Netzwerk (Schwerpunkt<br />

Tumormedizin des UKM und der Medizinischen Fakultät (http://campus.unimuenster.de/),<br />

Tumorzentrum <strong>Münster</strong>land e. V. (http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/tumorz/))<br />

zur Diagnostik, Behandlung und Nachsorge bei<br />

Tumorerkrankungen.<br />

Die Klinik ist Mitglied im Brustzentrum <strong>Münster</strong> (http://www.brustzentrum.tv/) und<br />

im Prostatazentrum am UKM.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Diagnostik: In der nuklearmedizinischen Diagnostik werden Untersuchungen mit<br />

radioaktiv markierten Substanzen durchgeführt. Es werden Stoffwechsel,<br />

Durchblutung, Rezeptordichte und Funktion unterschiedlicher Organsysteme wie Herz,<br />

Knochen, Lunge und Niere dargestellt und quantifiziert. Mit speziellen<br />

Untersuchungsverfahren werden auch Stoffwechseleigenschaften von Tumoren bildlich<br />

dargestellt und für die Tumorerkennung genutzt. Die metabolische Bildgebung erfolgt<br />

dabei überwiegend in Schnittbildtechnik, also als dreidimensionales Verfahren. Bei<br />

zeitabhängigen und relevanten Prozessen wird die Zeit als vierte Dimension genutzt.<br />

Poliklinik: Neben der Durchführung der oben genannten nuklearmedizinischen<br />

Verfahren werden Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen untersucht. Insbesondere<br />

wird bei Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion die Indikation für eine definitive<br />

Radiojodtherapie gestellt. Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkrebs werden auf<br />

ihre Therapie vorbereitet. Beide Patientengruppen werden gemäß den Vorschriften der<br />

Strahlenschutzverordnung auch nach der Radiojodtherapie im Rahmen ihrer<br />

Nachsorge betreut. Neben der Erhebung der Krankengeschichte, der klinischen<br />

Untersuchung und den szintigraphischen Verfahren steht auch der hochauflösende<br />

Ultraschall für diesen Zweck zur Verfügung. Zurzeit werden in der Klinik mehr als 1.800<br />

Patienten mit differenziertem und mehr als 50 mit dem selteneren medullären<br />

Schilddrüsenkarzinom nachgesorgt.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 339


Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Station: Auf der Station werden überwiegend Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen<br />

mit Radiojod behandelt. Die Radiojodtherapie (RIT) ist sehr wirksam zu Beseitigung<br />

einer Schilddrüsenüberfunktion. Sie kann auch alternativ zu einer Operation zur<br />

Verkleinerung einer vergrößerten Schilddrüse (Struma) genutzt werden. Zum anderen<br />

ist die RIT unerlässlich zur Behandlung und Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms.<br />

Zur Therapie werden dabei in der Regel höhere Dosen als zur Behandlung gutartiger<br />

Schilddrüsenerkrankungen angewendet. Das in der Klinik etablierte multimodale interdisziplinäre<br />

Behandlungskonzept setzt neben der effizienten Primärtherapie auf die<br />

möglichst frühe und präzise Erkennung von Tumorrezidiven (Wiederauftreten des<br />

Tumors) unter Einsatz aller modernen Möglichkeiten der ambulanten und stationären<br />

Diagnostik.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) stellt einen wichtigen Schwerpunkt<br />

bei der Bildgebung dar. Mit zwei PET-Geräten und einem Zyklotron mit Radiochemie<br />

liegen optimale Voraussetzungen für die dreidimensionale Darstellung von<br />

Stoffwechselfunktionen mit der bestmöglichen räumlichen Auflösung vor. Da eines der<br />

beiden PET-Geräte als Hybridgerät ausgelegt ist (d.h. in baulicher Einheit mit einem<br />

16-Zeilen-Spiral-CT, das für die Diagnostik vom Institut für klinische Radiologie<br />

betrieben wird), ist auch eine anatomische Zuordnung der funktionellen Information<br />

gewährleistet. Die PET wird überwiegend zur Diagnostik von Tumoren wie<br />

beispielsweise dem Bronchialkarzinom oder dem Melanom (schwarzer Hautkrebs)<br />

eingesetzt. Eine Besonderheit in <strong>Münster</strong> ist dabei der Einsatz der PET-CT zur<br />

Planung der Strahlentherapie in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für<br />

Strahlentherapie – Radioonkologie –. Durch Abgrenzung des Tumors gegen seine<br />

Umgebung wird dabei eine bestmögliche Schonung normalen Gewebes bei optimaler<br />

Behandlung des Zielgewebes beabsichtigt. Weitere Möglichkeiten liegen in der<br />

Untersuchung des Gehirns. So sind mit der PET Stoffwechselveränderungen als<br />

frühestes Zeichen einer Alzheimer-Erkrankung erkennbar. Auch in der Herzdiagnostik<br />

leistet die PET einen wichtigen Beitrag. Die Erkennung von überlebenden<br />

Herzmuskelanteilen nach einem Herzinfarkt kann beispielsweise dazu beitragen, das<br />

langfristige Überleben des Herzmuskels mit gezielten Maßnahmen zu sichern. Die<br />

morphologische Information über die Koronar-Arterien wird durch das Cardio-CT<br />

(Computertomographie) in Zusammenarbeit mit dem Institut für klinische Radiologie<br />

erhoben.<br />

340 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Die Bildfusion wird auch im Bereich der konventionellen Nuklearmedizin besonders<br />

gefördert. Auch in diesem Bereich ist der Einsatz der Schnittbild-Darstellung von<br />

Stoffwechseleigenschaften üblich. Für diesen Zweck steht ein zweites Hybridgerät zur<br />

Verfügung, bei dem die nuklearmedizinische Bildgebung mit der Single Photon<br />

Emission Computed Tomography (SPECT) durch ein Niedrigdosis-CT anatomisch<br />

„geeicht“ wird.<br />

Die Betreuung von Patienten mit Schilddrüsenkarzinom stellt eine Schnittstelle<br />

zwischen gezielter klinischer Versorgung von Patienten mit einem seltenen<br />

Krankheitsbild und der klinischen Forschung dar. Durch systematische Erhebung der<br />

Behandlungsdaten, insbesondere im Rahmen einer multizentrischen prospektiven<br />

Studie (MSDS) wird beständig an der Verbesserung der Patientenversorgung<br />

gearbeitet.<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

Strahlenschutz<br />

Beim Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen kommt dem Strahlenschutz eine<br />

besondere Bedeutung für Patienten, Personal und Umwelt zu.<br />

1. Serviceleistungen im Strahlenschutz<br />

Die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin ist verantwortlich für die korrekte Bestellung<br />

und Lieferung aller radioaktiven Substanzen, die im Zentralklinikum in den einzelnen<br />

Laboratorien zahlreicher Institute verwendet werden. Bei der Entsorgung fällt jährlich<br />

ein Volumen von ca. 20 m³ schwachradioaktiven Abfalls an. Diese Abfälle werden von<br />

Mitarbeitern der Klinik konditioniert, gemessen und nach Halbwertszeiten (HWZ)<br />

sortiert. Abfälle mit mittlerer HWZ (100 Tage) werden in Typ-A-Fässer verbracht<br />

und an die Landessammelstelle NRW in Jülich abgegeben.<br />

2. Ganzkörperzähler<br />

Als amtlich anerkannte und zugelassene Messstelle für Nordrhein-Westfalen und<br />

Niedersachsen betreibt unsere Klinik den Ganzkörperzähler des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Münster</strong>. Dabei handelt es sich um eine Messeinrichtung, mit der inkorporierte<br />

gammastrahlende radioaktive Stoffe in-vivo ermittelt werden können. Um<br />

hochempfindlich messen zu können, muss die stets vorhandene natürliche<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 341


Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Umgebungsstrahlung abgeschirmt werden. Dies geschieht in der Weise, dass sich die<br />

Messsonden in einer Stahlkammer befinden, die mit einer zusätzlichen<br />

Bleibeschichtung ausgekleidet ist. Dadurch ist es möglich, inkorporierte Nuklide bis in<br />

einen Bereich nachzuweisen, der unter der natürlichen Radioaktivität im Menschen<br />

liegt.<br />

Wichtigste Anwendungen im Strahlenschutz ist die Inkorporationskontrolle beruflich<br />

strahlenexponierter Personen aus nuklearmedizinischen Praxen und Krankenhäusern<br />

von Ostwestfalen bis zum Ruhrgebiet, sowie Inkorporationsmessungen bei<br />

außergewöhnlichen Vorkommnissen und gegebenenfalls bei Personen, die in<br />

Osteuropa tätig waren (Tschernobyl).<br />

Medizinisch kann über die effektive Halbwertszeit das biochemische Verhalten<br />

radioaktiv markierter Arzneimittel in-vivo bestimmt und zur Diagnostik bestimmter<br />

Mangelerkrankungen benutzt werden.<br />

3. Kompetente Beratung<br />

Die besondere Ausbildung und Erfahrung unserer Mitarbeiter ermöglicht es in allen<br />

Fragen des Strahlenschutzes, insbesondere bei der Befolgung von Vorschriften aus<br />

der Strahlenschutzverordnung, Dritte kompetent zu beraten und die Qualität des<br />

Strahlenschutzes zu verbessern. Weiterhin wird die in der Strahlenschutzverordnung<br />

geforderte Beratung nuklearmedizinischer Einrichtungen durch Medizinphysikexperten<br />

von unserer Klinik umliegenden Nuklearmedizinern angeboten.<br />

Forschung<br />

Die Forschungsinhalte orientieren sich an den von der Medizinischen Fakultät<br />

definierten und vorgegebenen Schwerpunkten. Die aktuellen Publikationsleistungen<br />

sind auf der Homepage der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin abrufbar. Bei den in<br />

der Literatur dokumentierten Forschungsleistungen, die zunehmend in Journalen mit<br />

hohem Impact-Faktor publiziert werden, nehmen die PET und die Molekulare<br />

Bildgebung einen besonderen Stellenwert ein.<br />

Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung<br />

Klinisch relevante Schwerpunkte bestehen in der Beurteilung und Verlaufskontrolle der<br />

koronaren Herzerkrankung und bei Rhythmusstörungen. In Zusammenarbeit mit der<br />

Kardiologie und Herzchirurgie dieses <strong>Universitätsklinikum</strong>s und z.T. der MRC Cyclotron<br />

Unit des Hammersmith Hospital, London, wird die sympathische Innervation des<br />

Herzmuskels bei verschiedenen Erkrankungen untersucht. Ein weiteres<br />

342 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Forschungsfeld ist die innovative molekulare Bildgebung der arteriosklerotischen<br />

Plaque durch radioaktiv markierte target-affine Substanzen. Dieses Forschungsthema<br />

wird von der DFG, der EU, dem IZKF <strong>Münster</strong> und der Industrie unterstützt. Durch eine<br />

HBFG-geförderte Beschaffung eines hochauflösenden Kleintier-PETs (quadHIDAC,<br />

Oxford Positrons Ltd., Oxford, UK) ist die Translation der Ergebnisse von Mensch zu<br />

Maus und zurück ideal realisiert.<br />

Die nuklearkardiologische Arbeitsgruppe ist in zahlreiche nationale und internationale<br />

Kooperationen eingebunden (z.B. EU 6th framework, DiMI). Unter der Leitung der<br />

Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin (Sprecher Univ.-Prof. Dr. Dr. O. Schober) hat<br />

am 01.07.2005 der Sonderforschungsbereich 656 „Molekulare kardiovaskuläre<br />

Bildgebung (MoBil) seine Arbeit aufgenommen.<br />

Neuromedizin<br />

Bei Patienten mit Epilepsie werden Stoffwechselfunktionen des Gehirns untersucht.<br />

Weiterhin wird die Stoffwechselaktivität von Hirntumoren mit Glukose und Aminosäuren<br />

(PET, SPECT) vor und nach chirurgischer und radiotherapeutischer Behandlung im<br />

Vergleich zu den morphologisch orientierten Verfahren (MRT, CCT) analysiert. Im<br />

Rahmen einer Grenzübergreifenden Kooperation, die von der Euregio gefördert wird,<br />

werden PET-Untersuchungen in der Frührehabilitation nach Schlaganfall durchgeführt.<br />

Onkologie<br />

Bei onkologischen Fragestellungen sind die soliden Tumore des Kindesalters, z. B.<br />

Osteosarkome, Ewingsarkome und Neuroblastome Gegenstand der Forschung.<br />

Kooperationen mit der pädiatrischen Onkologie und der Orthopädie betreffen auch<br />

Grundlagenforschung und Zellversuche. In Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für<br />

Strahlentherapie – Radioonkologie – werden mit der PET-CT Indikationsstellung und<br />

Planung der Strahlentherapie optimiert.<br />

Endokrinologie<br />

Die Therapie und Nachsorge von Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen bildet einen<br />

genuinen Schwerpunkt der Klinik. So wurden im Jahre 2005 121 Patienten mit neu<br />

aufgetretenem differenziertem Schilddrüsen-Karzinom primär auf der Station<br />

behandelt, in der Nachsorge werden mehr als 1.800 Patienten betreut. Der Direktor der<br />

Klinik ist Leiter einer prospektiven, randomisierten Multi-Center Studie bei Patienten mit<br />

differenziertem Schilddrüsenkarzinom und „high-risk-Profil“. Gemeinsam mit der<br />

Strahlentherapie des <strong>Universitätsklinikum</strong>s wird die Bedeutung der adjuvanten<br />

perkutanen Radiatio evaluiert.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 343


Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Medizinische Physik und Radiochemie<br />

Voraussetzungen, insbesondere für die Forschung, sind eine radiochemische<br />

Arbeitsgruppe, die auch neue Radiopharmaka in eigenen Synthesen herstellt (I-123-<br />

MMPs, F-18-Caspase-Inhibitoren, C-11-HED), sowie die Verwendung tomographischer<br />

Verfahren (SPECT, PET-CT, Animal-PET). Von zunehmender Bedeutung sind die<br />

Image-Fusion mit MR/CT, sowie die drei-dimensionale zeitabhängige Darstellung, etwa<br />

bei EKG-getriggerten Akquisitionen, und das Modelling.<br />

Die radioaktive markierte Glukose (F-18-FDG-Glukose) wird mit einem Zyklotron (RDS<br />

111) und Radiochemie auf der Ebene 01 wird vor Ort hergestellt. Zusätzlich werden<br />

quantitative Untersuchungen der regionalen Perfusion mit markiertem Wasser (H2O-<br />

15) und Ammoniak (N-13-H3), der sympathischen Innervation mit C-11-HED<br />

(Adrenalin-Analogon) und der Zellmembransynthese mit C-11-Cholin vorbereitet.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Im Rahmen der Anpassung der Lehre an die neue Approbationsordnung für Ärzte<br />

wurden die Inhalte des Faches Nuklearmedizin in die neue Themen-orientierte<br />

Blockstruktur der Vorlesungen der medizinischen Fakultät integriert. Dies bietet für das<br />

Querschnittsfach Nuklearmedizin die Chance, den Studierenden die<br />

nuklearmedizinische Diagnostik im krankheitsbezogenen Kontext präsentieren zu<br />

können. Erhalten geblieben sind nach der Umstrukturierung der Kurs<br />

"Strahlenmedizin", der zusammen mit den Instituten und Kliniken des Zentrum<br />

Strahlenmedizin durchgeführten wird, und der Blockkurs „Problemorientiertes Lernen“<br />

(POL) „Interdisziplinäre Tumormedizin“,an dem die Nuklearmedizin mit Vorlesungen,<br />

Praktika am Krankenbett und Tutorials intensiv beteiligt ist.<br />

Im Rahmen eines BMBF-geförderten Projekts „Neue Medien in der Bildung“ wurden<br />

die nuklearmedizinischen Inhalte in ein webbasiertes, multimediales, medizinisches<br />

Lehr- und Lernsystem eingebettet.<br />

Die Tradition der Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen inklusive eines Kurses zum<br />

Erhalt der Fachkunde im Strahlenschutz wurde erfolgreich fortgeführt.<br />

Service<br />

Das Informationsangebot der Klinik für Patienten wird bereits seit 2003 ausgebaut. Die<br />

Internetseiten der Klinik umfassen die derzeit umfangreichsten Informationen für<br />

344 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Patienten zu Behandlung und Nachsorge von Schilddrüsenkrebs innerhalb des<br />

deutschen Sprachraums. Die Seiten werden fortlaufend aktualisiert. Alle wichtigen<br />

Aussagen sind dabei mit Verweisen auf die wissenschaftliche Primärliteratur belegt.<br />

Auf der Link-Seite finden sich Verweise zu verschiedenen Selbsthilfegruppen. Ergänzt<br />

wird das Informationsangebot durch mehrere Broschüren zu Schilddrüsenkrebs wie<br />

auch gutartigen Schilddrüsenerkrankungen.<br />

Die Klinik unterstützt lokale Selbsthilfegruppen, inklusive der <strong>Münster</strong>aner<br />

Selbsthilfegruppe "Schilddrüsenkrebs", die sich jeden ersten Mittwoch im Monat um<br />

20.00 Uhr im Gesundheitshaus <strong>Münster</strong> (Gasselstiege 13) trifft.<br />

Bei dem 1. <strong>Münster</strong>aner Patientensymposium "Schilddrüsenkrebs" am 23.03.2004<br />

kamen vor 400 Teilnehmern im größten Hörsaal des Klinikums neben Klinikärzten auch<br />

die Betroffenen zu Wort. Im Zentrum des 2. Symposiums im April 2005 mit 350<br />

Teilnehmern stand das Thema Lebensqualität. Auch die Fortsetzung dieser<br />

Veranstaltung im rahmen eines 3. Symposiums stieß im April 2006 auf eine große<br />

Resonanz.<br />

Ergänzt wird das Serviceangebot der Klinik durch einen "Kummerkasten" sowie eine E-<br />

Mail-Adresse für Patientenanfragen unter nukinfo@uni-muenster.de<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Therapie und Nachsorge von Patienten mit Schilddrüsenkarzinomen bilden einen<br />

genuinen Schwerpunkt der Klinik. So wurden im Mittel der letzten drei Jahre in jedem<br />

Jahr mehr als 100 Patienten mit neu aufgetretenem, differenziertem<br />

Schilddrüsenkarzinom primär auf der Station behandelt. In der Nachsorge werden<br />

mehr als 1.800 Patienten betreut. Der Klinik-Direktor leitet eine prospektive, Multi-<br />

Center Studie bei Patienten mit Schilddrüsenkarzinom und „high-risk-Profil“.<br />

Gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie – Radioonkologie – des<br />

UKM wird die Bedeutung der adjuvanten perkutanen Radiatio evaluiert.<br />

Weiterhin werden Patienten mit benignen Schilddrüsenerkrankungen behandelt, wie<br />

der Schilddrüsenautonomie und dem Morbus Basedow. Letztere werden im Fall einer<br />

endokrinen Orbitopathie in enger Kooperation mit den Kliniken für Augenheilkunde und<br />

Strahlentherapie betreut.<br />

Darüber hinaus wird Patienten mit follikulärem Non-Hodgkin-Lymphom eine neu<br />

entwickelte Radioimmuntherapie angeboten.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 345


Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Weitere Therapieformen sind die Radionuklidtherapie der Osteosarkome, die<br />

Schmerztherapie bei Patienten mit Skelettmetastasen und die 131 I-MIBG-Therapie<br />

neuroendokriner Tumore.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

� Konventionelle Diagnostik: planare Szintigraphie, SPECT, SPECT-CT,<br />

Ultraschall<br />

� PET, PET-CT<br />

� Zyklotron<br />

� PET-Radiochemie<br />

� Kleintier-PET<br />

Ein klinisches Labor wird nicht betrieben.<br />

Apparative Ausstattung<br />

Bildgebende Systeme<br />

1. PET-CT (Siemens Biograph Sensation 16)<br />

Hybridscanner besteht aus PET (Positronen-Emissionstomograph) und 16zeiligen<br />

Multidetektor-CT zur simultanen Darstellung morphologischer und<br />

metabolischer Bilddaten.<br />

2. PET (Siemens ECAT Exact 921/47)<br />

Konventioneller PET-Scanner (Vollring)<br />

3. SPECT-CT (General-Electric Millennium VG-Hawkeye)<br />

SPECT-System mit CT zur Schwächungskorrektur und anatomischen<br />

Lokalisierung.<br />

4. SPECT-Kamera (Siemens E.CAM)<br />

SPECT-Kamera mit Transmissionsquellen zur Schwächungskorrektur für<br />

kardiologische Fragestellungen.<br />

5. SPECT-Kamera (Siemens Multispect 3)<br />

Konventionelle SPECT-Kamera<br />

6. Planare Doppelkopfkamera (Siemens Bodyscan)<br />

Gammakamera für Ganzkörperaufnahmen<br />

7. Planare Einkopfkamera (MIE SD-X 37)<br />

Gammakamera zur Schilddrüsendiagnostik.<br />

346 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

8. Ultraschall-Gerät (Hitachi EUB-5500); Farbdoppler-Sonographiegerät<br />

9. Ultraschall-Gerät (Picker Arcus 9200); Farbdoppler-Sonographiegerät<br />

10. Hochauflösendes Kleintier-PET (quadHIDAC, Oxford Positron Ltd.)<br />

Messtechnische Ausstattung:<br />

1. Aktivimeter (MED, ISOMED 2000)<br />

Zur Messung und Dosierung von Radiopharmaka in Diagnostik und Therapie<br />

2. Uptake-Messplatz (MED, ISOMED 162)<br />

In-vitro Messsystem für den Iod-131-Uptake<br />

3. Gamma-Counter (Wallac, Wizard)<br />

Gerät zur Aktivitätsmessung in Proben<br />

4. Ganzkörperzähler (Canberra-Eurisys, Bodycounter<br />

Inkorporationsmessplatz<br />

PET-Zentrum:<br />

Beschleuniger (CTI, RDS-111) zur Herstellung kurzlebiger Positronenstrahler mit einer<br />

maximalen Protonenenergie von 11 MeV. Chemische Synthesemodule zur Herstellung<br />

verschiedener Radiopharmaka.<br />

Abklinganlage:<br />

Anlage zur Sammlung kontaminierter Abwässer aus der Therapiestation.<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Entsprechend der Schwerpunkte der Klinik werden in der Poliklinik überwiegend<br />

Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen betreut. Diese werden auch im Rahmen der<br />

Nachsorge bei Patienten, die mit offenen Radioisotopen behandelt worden sind,<br />

entsprechend der Strahlenschutzverordnung vom 22. April 2002 untersucht.<br />

Institutsermächtigung<br />

Eine persönliche Institutsermächtigung hat der Klinikdirektor für Untersuchungen, die<br />

von den niedergelassenen Kollegen nicht erbracht werden (z.B.: In-111-Somatostatin-<br />

Rezeptorszintigraphie, I-123-mIBG-Szintigraphie).<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 347


Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin verfügt seit dem 17. Januar 2003 über ein<br />

zertifiziertes Qualitätsmanagement-System nach DIN EN ISO 9001:2000. Der<br />

Geltungs-bereich umfasst die Nuklearmedizinische Diagnostik und Therapie, sowie die<br />

Herstellung von Nukliden und Radiopharmaka einschließlich deren Entsorgung.<br />

Das Zertifikat wurde nach dem erfolgreichen Zertifizierungsaudit im Dezember 2002<br />

durch den akkreditierten Zertifizierungs- und Umweltgutachter „NIS-Zert“ vergeben. Die<br />

Wiederholungszertifizierung vom Januar 2006 bestätigte erneut die Konformität des<br />

Qualitätsmanagementsystems mit der DIN EN ISO 9001. Die Gültigkeitsdauer des<br />

Zertifikats wurde bis zum 06. Februar 2009 verlängert..<br />

Die internationale Akkreditierung durch die Europäische Gesellschaft für<br />

Nuklearmedizin (EANM) hat eine Gültigkeitsdauer bis zum August 2008.<br />

Eine Maßnahme zur Qualitätssicherung ist die systematische Befragung von Patienten<br />

und Überweisern.<br />

Der Qualitätszirkel Nuklearmedizin der Ärztekammer Westfalen-Lippe findet in den<br />

Räumlichkeiten der Klinik und mit Beteiligung der Klinikleitung statt.<br />

Der Klinikdirektor und mehrere Mitarbeiter sind für die Ärztliche Stelle tätig<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Nuklearmedizin<br />

Stationäre Patienten 1.028<br />

Durchschnittl. Verweildauer 4,04<br />

Ambulante Patienten 7.685<br />

Ambulante Behandlungen 7.941<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

348 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Leistungsgruppen<br />

Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Radiojodtherapie bei gutartigen Erkrankungen 533 4,0<br />

2 Nachsorge 257 3,2<br />

3 Radiojodtherapie > 5 GBq bei Tumorerkrankungen 199 5,6<br />

4 Schmerztherapie der Knochen 8 1,8<br />

5 MIBG-Therapie (Meta-Jod-Benzylguanidin – radioaktives<br />

Arzneimittel) 6 4,7<br />

6 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 6 2,0<br />

7 Andere nuklearmedizinische Therapie 5 5,0<br />

Top- DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1<br />

Strahlentherapie bei endokrinen, Ernährungs- und<br />

K15 Stoffwechselkrankheiten 731<br />

2 Z64 Nachbehandlung nach abgeschlossener Behandlung 191<br />

3<br />

Endokrinopathien, mit komplexer Diagnose und äußerst schweren<br />

K64 Begleiterkrankungen 77<br />

4<br />

Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen an Muskel-Skelett-<br />

I54 System und Bindegewebe, weniger als 9 Bestrahlungen 7<br />

5<br />

Bösartige Neubildung des Bindegewebes einschließlich<br />

pathologischer Fraktur, Alter < 17 Jahre oder mit äußerst schweren<br />

I65 Begleiterkrankungen 6<br />

Die häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr- Stationäre<br />

Patienten -<br />

Rang ICD-10<br />

3stellig<br />

Text Fallzahl<br />

1 E05 Hyperthyreose [Thyreotoxikose] 532<br />

2 C73 Bösartige Neubildung der Schilddrüse 267<br />

3<br />

Nachuntersuchung nach Behandlung wegen bösartiger<br />

Z08 Neubildung 191<br />

4 C79 Sekundäre bösartige Neubildung an sonstigen Lokalisationen 11<br />

5 C74 Bösartige Neubildung der Nebenniere 7<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 349


Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

- Stationäre Patienten -<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 3-990 Computergestützte Bilddatenanalyse mit 3D-Auswertung 1.624<br />

2 3-74x Andere Positronenemissionstomographie 1.165<br />

3 3-003.1 Sonographie des Halses: Schilddrüse 877<br />

4 8- Radiojodtherapie: Radiojodtherapie mit 5 und mehr GBq I-<br />

531.21 131: Mit Gabe von rekombinantem Thyreotropin (rh-TSH) 740<br />

5<br />

Teilkörper-Single-Photon-Emissionscomputertomographie<br />

3-724 ergänzend zur planaren Szintigraphie 544<br />

6<br />

Szintigraphie des Muskel-Skelettsystems: Ein-Phasen-<br />

3-705.0 Szintigraphie 474<br />

7<br />

Single-Photon-Emissionscomputertomographie des Herzens:<br />

3-721.0 Myokardszintigraphie in Ruhe 435<br />

8<br />

Resorptions- und Exkretionstests mit Radionukliden:<br />

3-70b.0 Radiojod-2-Phasentest 385<br />

9<br />

Single-Photon-Emissionscomputertomographie des Herzens:<br />

3-721.1 Myokardszintigraphie unter physischer Belastung 368<br />

10 3-701 Szintigraphie der Schilddrüse 315<br />

11<br />

Ganzkörper-Szintigraphie zur Lokalisationsdiagnostik:<br />

Ganzkörperszintigraphie mit Radiojod: Ohne Gabe von<br />

3-70c.00 rekombinantem Thyreotropin (rh-TSH) 255<br />

12 3-706.1 Szintigraphie der Nieren: Dynamisch 176<br />

13 3-740 Positronenemissionstomographie des Gehirns 168<br />

14<br />

Szintigraphie des Muskel-Skelettsystems: Mehr-Phasen-<br />

3-705.1 Szintigraphie 151<br />

15<br />

Szintigraphie des Lymphsystems: Planare Lymphszintigraphie<br />

3-709.0 zur Lokalisationsdiagnostik 117<br />

16 3-722 Single-Photon-Emissionscomputertomographie der Lunge 105<br />

17 3-707.0 Szintigraphie des Gastrointestinaltraktes: Speicheldrüsen 87<br />

18 3-009 Sonographie des Abdomens 72<br />

19<br />

Ganzkörper-Szintigraphie zur Lokalisationsdiagnostik:<br />

Tumorszintigraphie mit Antikörpern oder rezeptorgerichteten<br />

3-70c.1 Substanzen 67<br />

20 3-703.0 Szintigraphie der Lunge: Perfusionsszintigraphie 57<br />

Die 20 häufigsten Untersuchungen und Eingriffe der Fachabteilung im<br />

Berichtsjahr<br />

- ambulante und teilstationäre Patienten -<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 3-003.1 Sonographie des Halses: Schilddrüse 3.398<br />

3 3-990 Computergestützte Bilddatenanalyse mit 3D-Auswertung 843<br />

4 3-74x Andere Positronenemissionstomographie 625<br />

5<br />

Single-Photon-Emissionscomputertomographie des Herzens:<br />

3-721.1 Myokardszintigraphie unter physischer Belastung 563<br />

6<br />

Single-Photon-Emissionscomputertomographie des Herzens:<br />

3-721.0 Myokardszintigraphie in Ruhe 432<br />

7<br />

Szintigraphie des Muskel-Skelettsystems: Ein-Phasen-<br />

3-705.0 Szintigraphie 350<br />

8 3-724 Teilkörper-Single-Photon-Emissionscomputertomographie 306<br />

350 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

9<br />

ergänzend zur planaren Szintigraphie<br />

Szintigraphie des Lymphsystems: Planare Lymphszintigraphie<br />

3-709.0 zur Lokalisationsdiagnostik 208<br />

10<br />

Szintigraphie des Muskel-Skelettsystems: Mehr-Phasen-<br />

3-705.1 Szintigraphie 163<br />

11<br />

Ganzkörper-Messungen mit dem Ganzkörper-<br />

3-764 Inkorporationsmeßplatz 161<br />

12 1-859.0 Andere diagnostische Punktion und Aspiration: Schilddrüse 146<br />

13<br />

Ganzkörper-Szintigraphie zur Lokalisationsdiagnostik:<br />

Tumorszintigraphie mit Antikörpern oder rezeptorgerichteten<br />

3-70c.1 Substanzen 99<br />

14 3-706.1 Szintigraphie der Nieren: Dynamisch 86<br />

15 3-993 Quantitative Bestimmung von Parametern 74<br />

16 3-009 Sonographie des Abdomens 50<br />

17 3-740 Positronenemissionstomographie des Gehirns 40<br />

18 3-702.0 Szintigraphie anderer endokriner Organe: Nebenschilddrüse 28<br />

19<br />

Single-Photon-Emissionscomputertomographie des Gehirns:<br />

3-720.1 Mit rezeptorgerichteten Substanzen 23<br />

20 3-707.0 Szintigraphie des Gastrointestinaltraktes: Speicheldrüsen 17<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 351


Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />

29. Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Normann Willich<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47385<br />

Fax +49-(0)251-83 47355<br />

E-Mail: willich@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/radonk/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Aufgaben der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie –Radioonkologie –<br />

liegen in der Forschung, Lehre und Krankenversorgung auf den Gebieten der<br />

Radioonkologie und Strahlentherapie (siehe: http://medweb.uni-muenster.de/ institute/<br />

radonk/index.html).<br />

Zur Behandlung kommen ganz überwiegend Patienten mit bösartigen Tumoren, in<br />

geringem Umfang auch mit gutartigen Erkrankungen.<br />

Die Klinik ist eingebunden in ein interdisziplinäres Netzwerk (Schwerpunkt<br />

Tumormedizin des UKM und der Medizinischen Fakultät (http://campus.unimuenster.de/),<br />

Tumorzentrum <strong>Münster</strong>land e. V. (http://www.klinikum.uni-muenster.de/<br />

institute/tumorz/) zur Diagnostik, Behandlung und Nachsorge bei<br />

Tumorerkrankungen.<br />

Die Klinik ist Mitglied im Brustzentrum <strong>Münster</strong> (http://www.brustzentrum.tv/) und im<br />

Prostatazentrum am UKM.<br />

Die spezifischen Aufgaben der Klinik in der Tumorbehandlung werden in enger<br />

Kooperation mit den weiteren mit Tumortherapie befassten Kliniken des UKM sowie<br />

auswärtigen Kliniken durchgeführt. Der Einzugsbereich der Klinik umfasst Westfalen,<br />

darüber hinaus Teile von Niedersachsen.<br />

Etwa 80 % der Behandlungen werden ambulant, ca. 20% stationär durchgeführt.<br />

352 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />

Die Klinik führt Tumorbehandlungen in kurativer bzw. palliativer Intention bei allen<br />

Tumorentitäten des Kindes- und Erwachsenenalters durch. Die Behandlungen werden<br />

teils als alleinige Strahlentherapie, teils in Kombination mit Operation und/oder Chemo-<br />

/Hormon-/Immuntherapie durchgeführt. Es kommen alle Routinemethoden der<br />

modernen Strahlentherapie sowie Spezialverfahren zur Anwendung. Für die<br />

Behandlung stationärer Patienten steht eine Bettenstation mit 20 Betten zur Verfügung.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Die Klinik führt Strahlentherapie bei Tumoren mit den Schwerpunkten Teletherapie,<br />

Brachytherapie, Radiochemotherapie durch.<br />

Die Teletherapie erfolgt mit Photonen- und Elektronenstrahlung aus drei modernen<br />

Linearbeschleunigern und einem Telekobaltherapiegerät (http://medweb.unimuenster.de/institute/radonk/einricht.htm).<br />

Unter Zuhilfenahme verschiedenartiger<br />

Lagerungssysteme werden durch Multileafkollimatoren individuell angepasste<br />

Bestrahlungsfelder verwendet.<br />

Die Bestrahlungen werden in aufwendigen Verfahren vorbereitet und geplant. Hierfür<br />

werden spezialisierte Untersuchungsverfahren mit Computertomographie,<br />

Kernspintomographie, Ultraschall und Positronenemissionstomographie (PET-<br />

CT) verwendet (http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/einricht.htm). Die<br />

Bildinformationen werden elektronisch gematcht und dann für die Berechnung<br />

gewünschter Dosisverteilungen verwendet.<br />

Für diese Berechnungen stehen umfangreiche Computerausrüstungen mit<br />

Bestrahlungsplanungssoftware zur Verfügung. Die Berechnungen erfolgen<br />

dreidimensional, teilweise auch unter Berücksichtigung von zeitabhängigen<br />

Körperbewegungen (http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/einricht.htm).<br />

Die Übertragung der berechneten Bestrahlungspläne auf den Patienten erfolgt mit Hilfe<br />

eines speziellen Durchleuchtungsgeräts (Therapiesimulator) bzw. mit Hilfe der<br />

virtuellen CT-Simulation (http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/ virtsim.<br />

htm). Auf dieser Basis werden die Bestrahlungen in dreidimensional konformaler<br />

Technik ausgeführt. Da alle Planungs- und Bestrahlungsgeräte elektronisch vernetzt<br />

sind, ist eine fehlerlose Datenübermittlung zwischen allen Geräten möglich.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 353


Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />

Die Brachytherapie (http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/Afterloading.<br />

htm) wird mit einem High-dose-rate-Afterloading-Gerät mit Iridium-192 durchgeführt.<br />

Mit diesem Gerät werden intrakavitäre Behandlungen (z. B. bei gynäkologischen<br />

Tumoren), intraluminale Behandlungen (z. B. bei Tumoren der Speiseröhre) und<br />

interstitielle Behandlungen (z. B. bei Prostatakarzinom, Kopf- Halstumoren)<br />

durchgeführt. Für Behandlungen von Aderhautmelanomen stehen Rutheniumkalotten<br />

zur Verfügung, für weitere spezialisierte Behandlungen, vor allem im Augenbereich,<br />

auch Strontiumplatten. Für interstitielle Behandlungen bei Prostatakarzinomen und<br />

anderen Erkrankungen werden auch Jod-125-Seeds, die mit geringer Dosisleistung<br />

strahlen, verwendet.<br />

Bei vielen Tumoren wird die Behandlung als Kombinationsbehandlung mit<br />

Strahlentherapie und Chemotherapie simultan durchgeführt. Für die Behandlung<br />

verschiedenster Tumoren stehen diesbezügliche interne Protokolle zur Verfügung.<br />

In der Klinik werden alle Tumoren des Kindes- und Erwachsenenalters behandelt.<br />

Hierbei werden alle in einer modernen Strahlentherapie üblichen Routineverfahren<br />

angewendet. Darüber hinaus kommen folgende Spezialverfahren zum Einsatz:<br />

� Intraoperative Bestrahlung mit Elektronen (http://medweb.uni-<br />

muenster.de/institute/radonk/iort.htm) oder mit Flab-Brachytherapie<br />

(http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/Flab.htm), z.B. bei<br />

�<br />

Hirntumoren, Brustkrebs, Tumoren im Bauch-, Beckenbereich, Knochen- und<br />

Weichteiltumoren an Extremitäten und am Stammskelett.<br />

Ganzhautelektronenbestrahlung für die Behandlung von Hautlymphomen.<br />

� Photonen-Ganzkörperbestrahlung (http://medweb.uni-muenster.de/institute/<br />

radonk/ganzkoerper.htm) im Zusammenhang mit Knochenmark- und<br />

�<br />

Stammzelltransplantationen, z. B. bei Leukämien und Lymphomen sowohl im<br />

Kindes- als auch im Erwachsenenalter.<br />

Hochdosierte, primäre Strahlentherapie bei Prostatakarzinom mit einer<br />

Kombination von 3-D konformaler perkutaner Teletherapie und High-doserate-Afterloading-Brachytherapie(http://medweb.uni-<br />

muenster.de/institute/radonk/ prostata.htm).<br />

� Seed-Implantation zur interstitiellen low-dose Brachytherapie bei<br />

Prostatakarzinom (http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/prostata.<br />

htm).<br />

354 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />

� Stereotaktische Einzeitbestrahlung (Radiochirurgie) bei Hirntumoren und<br />

Tumoren im Kopf-Halsbereich (http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk<br />

/stereotaxie.htm).<br />

� Fraktionierte stereotaktische Bestrahlung (http://medweb.uni-muenster.de/<br />

institute/radonk/stereotaxie.htm).<br />

� Bei der kombinierten Radiochemotherapie werden sowohl<br />

�<br />

Standardprotokolle als auch interne Klinikprotokolle verwendet.<br />

Die Intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) wird als Hochpräzisionsstrahlentherapie<br />

v. a. bei Kopf-Hals-Tumoren zur Schonung der Speicheldrüse,<br />

beim Prostatakarzinom zur Darmschonung und bei Bestrahlungen in der Nähe<br />

strahlensensibler Organe durchgeführt.<br />

Besonders häufig in der Klinik behandelte Tumoren sind das Mammakarzinom,<br />

Prostatakarzinom, Tumoren im Kopf-Halsbereich, Bronchialkarzinom, maligne<br />

Lymphome, Sarkome, gastrointestinale Tumoren und Tumoren bei Kindern.<br />

Die Klinik betreibt ein umfassendes System der Registrierung von akuten<br />

Nebenwirkungen und späten Folgen der Strahlentherapie. Die Dokumentation der<br />

Nebenwirkungen erfolgt nach internationalen Klassifizierungen. Die Nebenwirkungen<br />

werden kontinuierlich im Rahmen der laufenden Behandlungen erfasst und<br />

dokumentiert, die späten Nachwirkungen der Bestrahlung werden im Rahmen einer<br />

umfangreichen Nachsorgeambulanz erhoben und dokumentiert.<br />

Forschung<br />

1. Klinisch orientierte Forschung<br />

� Die Klinik leitet ein nationales Register zur Erfassung von<br />

behandlungsassoziierten Spätfolgen nach Strahlentherapien maligner<br />

Erkrankungen im Kindesalter (RISK) (http://medweb.uni-muenster.de/institute<br />

/radonk/ radtox.htm).<br />

Die Klinik ist Referenzstrahlentherapie bei folgenden nationalen Multicenter Studien:<br />

� Studie gastrointestinale Lymphome – Deutsche Studiengruppe gastrointestinale<br />

Lymphome DSGL (http://medweb.unimuenster.de/institute/meda/dsgl/lymphom.pdf)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 355


Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />

� Ewingsarkomstudie der GPOH<br />

� Weichteilsarkomstudie im Kindes- und Jugendalter der GPOH<br />

� Bronchialkarzinom Studien<br />

� Multicenterstudie differenziertes Schilddrüsenkarzinom (http://www.uni-<br />

muenster.de/MSDS-Studie/)<br />

Die Klinik ist ferner in folgenden Studienleitungen vertreten:<br />

� Morbus Hodgkin bei Erwachsenen (Studienleiter Prof. Dr. Diehl, Köln)<br />

� Morbus Hodgkin bei Kindern (Studienleiter Prof. Dr. Körholz)<br />

� AMLL-Studie der GPOH<br />

� Ewingsarkomstudie der GPOH<br />

� Weichteilsarkomstudie CWS der GPOH<br />

� Weichteilsarkomstudie der SIOP<br />

� Patterns-of-Care-Studien zur Strahlentherapie nicht maligner Erkrankungen in<br />

Deutschland<br />

Die Klinik führt interne Studienprotokolle durch zu folgenden Themen:<br />

� HDR-Afterloading-Boost<br />

Prostatakarzinoms<br />

nach konformaler perkutaner Bestrahlung des<br />

� Rezidivbehandlung von HNO-Tumoren<br />

� Behandlung lokal fortgeschrittener Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-<br />

Bereich<br />

� Intraoperative Bestrahlung bei malignen Hirntumoren<br />

� Intraoperative Bestrahlung bei Rektumkarzinom<br />

� Intraoperative Bestrahlung beim Mammakarzinom<br />

� Virtuelle und konventionelle Simulation<br />

� Optimierung der Bestrahlungsplanung durch PET-CT<br />

� Intra-/präoperative Brachytherapie mittels Flab-Bestrahlungstechnik<br />

� Stellenwert der Selensubstitution bei der postoperativen Strahlentherapie bei<br />

Kopf-Hals-Tumoren und gynäkologischen Beckentumoren<br />

2. Technik - Strahlenschutz:<br />

� Qualitätssicherung in der Strahlentherapie<br />

� Neutronendosimetrie<br />

� Strahlenexposition außerhalb des Bestrahlungsfeldes durch Störstrahlung und<br />

Simulation<br />

� Intrakorporale Dosimetrie<br />

356 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />

3. Strahlenbiologie<br />

� Multiparametrische Untersuchungen an Strahlentherapiepatienten mit<br />

auffälligen Strahlenreaktionen.<br />

� Charakterisierung<br />

Durchflusszytometrie<br />

solider Tumoren mittels multiparametrischer<br />

� Signaltransduktion<br />

� Einfluss ionisierender Strahlung auf die Telomeraseaktivität in vitro und in<br />

vivo<br />

� Stellenwert einer Mikronukleus-Direktbestimmung zur Prädiktion der<br />

individuellen Strahlenempfindlichkeit.<br />

In den Forschungsberichten der Klinik für Strahlentherapie sind weitere ausführliche<br />

Informationen zu den Forschungsprojekten aufgeführt. Diese sind unter folgendem Link<br />

abrufbar: http://www.uni-muenster.de/Rektorat/Forschungsberichte-2001-2002/fo05ak.<br />

htm<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Die Klinik ist umfangreich an der studentischen Lehre beteiligt, hier insbesondere am<br />

Kurs der Radiologie einschließlich Strahlenschutzkurs sowie am PoLiT-Kurs<br />

(Problemorientiertes Lernen in der Tumormedizin). Darüber hinaus insbesondere<br />

thermenbezogene Vorlesungen und Seminare.<br />

Die Klinik führt wöchentlich Fortbildungsveranstaltungen zu Themen der<br />

Strahlentherapie durch. Schwerpunktartige öffentliche Fortbildungen erfolgen einmal<br />

pro Semester in Kooperation mit anderen Kliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s. Viermal<br />

im Jahr Fortbildungsveranstaltungen für die Strahlentherapeuten Westfalens.<br />

Daneben erfolgt Unterricht im Fach Strahlentherapie in der MTRA-Schule zur<br />

Ausbildung von Medizinisch Technischen Radiologie Assistentinnen.<br />

Daneben Durchführung eines einmal jährlich stattfindenden Aktualisierungskurses<br />

im Strahlenschutz nach Röntgenverordnung und Strahlenschutzverordnung<br />

(http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/aktuell.htm).<br />

Daneben Ausbildung von Medizinphysikexperten in Kooperation mit der<br />

Berufsakademie Karlsruhe.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 357


Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />

Service<br />

Die Klinik für Strahlentherapie – Radioonkologie – ist eingebunden in das<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>. Hier können der Sozialdienst, eine psychosoziale Betreuung,<br />

Seelsorge, Physikalische Therapie, Logopädie, Ergotherapie, Schmerztherapie u. a. in<br />

Anspruch genommen werden.<br />

Apparative Ausstattung<br />

Drei Linearbeschleuniger mit Multileafkollimator bzw. Minimultileafkollimator<br />

sowie ein Telekobalttherapiegerät für die Teletherapie. Ein Beschleuniger<br />

spezialisiert für stereotaktische Bestrahlungen (http://medweb.uni-<br />

muenster.de/institute/radonk/ einricht.htm).<br />

Brachytherapie mit HDR-Afterloading für intrakavitäre, intraluminale und interstitielle<br />

Brachytherapie.<br />

Bestrahlungsplanung mit Computertomografie (CT), Kernspintomografie (MR),<br />

PET-CT, Sonografie, Endosonografie, elektronischer Bildfusion, computerisierter<br />

Bestrahlungsplanung für Teletherapie, Brachytherapie, stereotaktische<br />

Bestrahlungstherapie, intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT).<br />

Therapiesimulator, virtuelle CT-Therapiesimulation.<br />

Elektronische Vernetzung aller Geräte.<br />

Teleradiologieeinheit zur Dokumentation von Bestrahlungsunterlagen einschließlich<br />

Bilddokumentation, auch zum elektronischen Austausch mit anderen Kliniken des UKM<br />

sowie auswärtigen Krankenhäusern.<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Etwa 80 % der Patientenbehandlungen werden ambulant, etwa 20 % stationär<br />

durchgeführt. Für die ambulanten poliklinischen Behandlungen besteht im<br />

Berichtszeitraum eine Ermächtigung. Daneben existiert eine umfangreiche<br />

Tumornachsorgeambulanz.<br />

Institutsermächtigung<br />

Im Berichtszeitraum bestand eine Ermächtigung für die gesamte Strahlentherapie<br />

einschließlich der dafür erforderlichen Planungsuntersuchungen.<br />

358 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />

Teilnahme an Disease-Management-Programmen und deren<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

Die Klinik ist Mitglied im Brustzentrum <strong>Münster</strong>land sowie im Prostatazentrum am<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>.<br />

Therapiestudien werden entsprechend den vorgeschriebenen Qualitätsrichtlinien<br />

durchgeführt.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Die Klinik nimmt regelmäßig am Qualitätszirkel Strahlentherapie Westfalen-Lippe teil.<br />

Die Qualitätskontrolle durch die Ärztliche Stelle der Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />

wurde ohne Einschränkungen erfolgreich durchlaufen.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

� In der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie werden durchschnittlich 80% der<br />

Patienten und Patientinnen ambulant behandelt. Davon werden viele Patienten<br />

primär stationär und im weiteren Therapieverlauf ambulant behandelt.<br />

Fachabteilung Strahlentherapie<br />

Stationäre Patienten 615<br />

Durchschnittl. Verweildauer 9,31<br />

Ambulante Patienten 8.424<br />

Ambulante Behandlungen 29.620<br />

Top-10 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

- Stationäre Patienten-<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 359


Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />

DRG<br />

Rang DRG<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

D20<br />

H61<br />

G29<br />

D19<br />

N16<br />

M10<br />

G60<br />

D60<br />

B16<br />

E08<br />

I54<br />

R06<br />

Text Fallzahl<br />

Andere Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen des Ohres,<br />

der Nase, des Mundes und des Halses, Alter > 70 Jahre oder mit<br />

äußerst schweren Begleiterkrankungen 100<br />

Bösartige Neubildung an hepatobiliärem System und Pankreas, mit<br />

komplexer Diagnose, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 85<br />

Andere Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen der<br />

Verdauungsorgane, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 52<br />

Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen des Ohres, der<br />

Nase, des Mundes und des Halses, mehr als 10 Bestrahlungen 43<br />

Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen der weiblichen<br />

Geschlechtsorgane, weniger als 10 Bestrahlungen 34<br />

Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen der männlichen<br />

Geschlechtsorgane 29<br />

Bösartige Neubildung der Verdauungsorgane, mit äußerst schweren<br />

Begleiterkrankungen 23<br />

Bösartige Neubildungen an Ohr, Nase, Mund und Hals, mit äußerst<br />

schweren oder schweren Begleiterkrankungen 16<br />

Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen des Nervensystems,<br />

weniger als 11 Bestrahlungen 14<br />

Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen der Atmungsorgane<br />

mit operativem Eingriff oder Beatmung > 24 Stunden 12<br />

Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen an Muskel-Skelett-<br />

System und Bindegewebe, weniger als 9 Bestrahlungen 12<br />

Strahlentherapie bei hämatologischen und soliden Neubildungen,<br />

mehr als 9 Bestrahlungen oder bei akuter myeloischer Leukämie,<br />

Alter > 18 Jahre, ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen 12<br />

Die 10 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr -<br />

stationäre Patienten-<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 C25 Bösartige Neubildung des Pankreas 99<br />

2 C15 Bösartige Neubildung des Ösophagus 47<br />

3 C53 Bösartige Neubildung der Cervix uteri 44<br />

4 C13 Bösartige Neubildung des Hypopharynx 35<br />

5 C10 Bösartige Neubildung des Oropharynx 33<br />

6 C79 Sekundäre bösartige Neubildung an sonstigen Lokalisationen 33<br />

7 C20 Bösartige Neubildung des Rektums 32<br />

8 C61 Bösartige Neubildung der Prostata 31<br />

9 C32 Bösartige Neubildung des Larynx 27<br />

10 C34 Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge 23<br />

360 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />

Die 10 häufigsten Hauptdiagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr -ambulante<br />

und teilstationäre Patienten-<br />

Rang ICD-10<br />

3-stellig<br />

Text Fallzahl<br />

1 C50 Brustkrebs 213<br />

2 C76 Kopf-Hals-Tumoren 111<br />

3 C85 Non-Hodgin Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) 62<br />

4 C95 Leukämie (Blutkrebs) 52<br />

5 C34 Lungenkrebs 49<br />

6 C71 Hirntumoren 45<br />

7 C61 Prostatakrebs (Krebs der Vorsteherdrüse) 44<br />

8 C18 Darmkrebs 39<br />

9 C41 Sarkome (Krebs des Knochens und des Gelenkknorpels) 36<br />

10 C81 Morbus Hodgin (Krebs des Lymphgewebes) 17<br />

Die häufigsten Therapien der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

- Stationäre Patienten -<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 8-522/<br />

8-523<br />

Hochvoltstrahlentherapie 5.724<br />

2 8-528 Bestrahlungssimulation für externe Bestrahlung und<br />

Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am Tumorgewebe)<br />

377<br />

3 8-529 Bestrahlungsplanung für Bestrahlung durch die Haut und<br />

Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am Tumorgewebe)<br />

254<br />

4 8-525 Sonstige Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am<br />

Tumorgewebe) mit umschlossenen radioaktiven Substanzen<br />

43<br />

5 8-524 Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am Tumorgewebe) mit<br />

umschlossenen radioaktiven Substanzen<br />

13<br />

Die häufigsten Therapien der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

- Ambulante und teilstationäre Patienten -<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 8-522/<br />

8-523<br />

Hochvoltstrahlentherapie 20.032<br />

2 8-528 Bestrahlungssimulation für externe Bestrahlung und<br />

Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am Tumorgewebe)<br />

1016<br />

3 8-529 Bestrahlungsplanung für Bestrahlung durch die Haut und<br />

Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am Tumorgewebe)<br />

745<br />

4 8-525 Sonstige Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am<br />

Tumorgewebe) mit umschlossenen radioaktiven Substanzen<br />

92<br />

5 8-524 Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am Tumorgewebe) mit<br />

umschlossenen radioaktiven Substanzen<br />

70<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 361


Institut für klinische Radiologie<br />

30. Institut für Klinische Radiologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Walter Heindel<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47301<br />

E-Mail:ikr@uni-muenster.de<br />

Homepage:http://www.radiologie-ms.de<br />

Das Institut<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Das Institut für Klinische Radiologie (IKR) versorgt alle stationären und ambulanten<br />

Patienten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> mit dem vollständigen Spektrum<br />

radiologischer Leistungen und Spezialverfahren einschließlich bildgesteuerter<br />

Behandlungsmaßnahmen (interventionelle Therapie). Als radiologisches Zentralinstitut<br />

verfügt es über eine gerätetechnisch komplette Ausstattung, die neben der<br />

Projektionsradiographie (digitale Radiographie einschließlich Flachdetektor-<br />

Technologie) die Sonographie (einschließlich farbkodierter Duplexsonographie), die<br />

Digitale Subtraktionsangiographie (DSA), die Mehrschicht-Spiral-Computertomographie,<br />

die Magnetresonanz-Verfahren sowie RIS und PACS einschließt. Das<br />

IKR ist im Zentralgebäude des <strong>Universitätsklinikum</strong>s untergebracht. Als<br />

Funktionseinheiten sind Pädiatrische Radiologie und Neuroradiologie integriert.<br />

Darüber hinaus verfügt das Institut über eigene Betten für das stationäre Monitoring<br />

von Patienten nach Angiographie oder interventionellen Maßnahmen. Da die<br />

Allgemeine Chirurgie und die Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie dezentral<br />

untergebracht sind, werden diese Kliniken durch eine strukturell dem IKR zugehörige<br />

Dependance in der Chirurgischen Klinik versorgt.<br />

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

Die radiologischen Leistungen orientieren sich am klinischen Spektrum der<br />

zuweisenden Kliniken, Polikliniken und Praxen:<br />

362 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für klinische Radiologie<br />

Die Thoraxradiologie – untersuchungstechnisch dominiert von digitaler<br />

Selenradiographie und Mehrschicht-Computertomographie - versorgt alle Patienten<br />

des Klinikums. Einen besonderen Schwerpunkt stellt die diagnostische Versorgung der<br />

im Zentralklinikum intensivmedizinisch betreuten sowie immunsupprimierten Patienten<br />

dar.<br />

Schwerpunkt der muskuloskelettalen Radiologie ist die bildgebende Diagnostik bei<br />

Patienten der Orthopädischen Klinik und der Klinik für Unfall-, Hand- und<br />

Wiederherstellungschirurgie. Neben der herkömmlichen Röntgenuntersuchung werden<br />

die Computertomographie und die Magnetresonanztomographie eingesetzt. Minimalinvasive<br />

Gewebeprobeentnahmen zur feingeweblichen Untersuchung unklarer<br />

Befunde werden unter computertomographischer und sonographischer Kontrolle<br />

durchgeführt. Bei Schmerzen aufgrund von degenerativen oder entzündlichen<br />

Gelenkerkrankungen sowie bei Nervenkompressionssyndromen kann CT-gesteuert<br />

eine gezielte lokale Schmerzmittel-injektion erfolgen. Schmerzen durch Frakturen bei<br />

Osteoporose oder Tumorinfiltration werden mittels gezielten Einbringens von<br />

Knochenzement in den betroffenen Wirbel (Vertebroplastie) oder Knochen<br />

(Osteoplastie) behandelt.<br />

Für die gastrointestinale Radiologie stehen alle Untersuchungsmodalitäten des<br />

Instituts zur Verfügung. Die Diagnostik von Leber- und Darmerkrankungen erfolgt in<br />

Ergänzung zur Sonographie vornehmlich mittels Computertomographie und<br />

Magnetresonanztomographie. Als Spezialverfahren werden die virtuelle<br />

Darmspiegelung durch die Mehrschicht-CT (CT-Kolonographie) und die MRT-gestützte<br />

Dünndarmuntersuchung (MR-Sellink) als Ergänzung zur<br />

Durchleuchtungsuntersuchung nach Sellink angeboten.<br />

Die uroradiologischen Verfahren werden überwiegend zur diagnostischen<br />

Versorgung urologischer, nephrologischer sowie gynäkologischer Patienten eingesetzt.<br />

Zu ihrem Spektrum gehört – neben digitaler Projektionsradiographie, MS-CT und<br />

Sonographie – auch die Magnetresonanztomographie (MR-Urographie).<br />

In der kardiovaskulären Radiologie bietet das Institut nicht-invasive Untersuchungen<br />

des Herzens, der Herzkranzgefäße sowie der intrakraniellen, thorakalen, abdominellen<br />

und peripheren Gefäße mittels Mehrschicht-Spiral-CT und<br />

Magnetresonanztomographie an. Zusätzlich stehen die Dopplersonographie und die<br />

farbkodierte Duplexsonographie zur Verfügung.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 363


Institut für klinische Radiologie<br />

Das Mamma-Diagnostik-Zentrum führt die Röntgenuntersuchung (Mammographie)<br />

und die Sonographie der Brust durch. Erweitert wird das Untersuchungsspektrum<br />

durch MR-Mammographie und bildgesteuerte Mammabiopsie (u.a.<br />

Vakuumsaugbiopsie nach stereotaktischer Markierung) sowie die röntgen- und MRmammographische<br />

Markierung von Herdbefunden vor einer Operation.<br />

Die Interventionelle Radiologie im IKR umfasst das gesamte Spektrum minimalinvasiver<br />

vaskulärer und nicht-vaskulärer Interventionen. Dazu gehören u.a. die<br />

Rekanalisation verschlossener oder eingeengter Gefäße mittels Fibrinolyse,<br />

Thrombektomie, Ballondilatation und Stentimplantation, außerdem die Behandlung<br />

traumatischer Gefäßverletzungen und pathologischer Aufweitungen (Aneurysmen) von<br />

Gefäßen mittels Stentprothesenimplantation (inklusive der thorakalen und<br />

abdominellen Aorta). Der gezielte Gefäßverschluss durch Gewebeklebstoff,<br />

Metallspiralen oder Partikel wird zur Behandlung von Blutungen und - ggf. in<br />

Kombination mit einer regionalen Chemotherapie - zur Tumorbehandlung eingesetzt.<br />

Zur perkutanen Therapie von inoperablen Lebertumoren stehen Laserkoagulation und<br />

Radiofrequenzablation zur Verfügung.<br />

Die Drainage von Abzessen oder anderen Flüssigkeitsansammlungen wird minimalinvasiv<br />

unter sonographischer oder computertomographischer Kontrolle durchgeführt.<br />

Die perkutane transhepatische Ableitung und ggf. Schienung der Gallenwege (PTCD)<br />

bei entzündlichen und tumorösen Erkrankungen erfolgt in der Regel unter<br />

fluoroskopischer Kontrolle.<br />

Das therapeutische Angebot wird ergänzt durch die bildgesteuerte diagnostische<br />

Gewebeprobeentnahme bei unklaren Erkrankungen. Zur Steuerung werden<br />

hauptsächlich Sonographie und Computertomographie eingesetzt, die jeweils eine<br />

exakte Platzierung der Biopsienadel selbst in normalerweise schwer zugänglichen<br />

Körperregionen erlauben.<br />

Die Funktionseinheit Neuroradiologie versorgt die neuromedizinischen Fächer mit<br />

sämtlichen diagnostischen und interventionellen Leistungen. Einen breiten Raum<br />

nimmt diesbezüglich die Diagnostik bei Patienten mit akuten Durchblutungsstörungen<br />

(Schlaganfall) ein. Hirndurchblutungsmessungen werden rund um die Uhr mittels CT-<br />

Perfusions-untersuchung oder MR-Diffusions- und MR-Perfusionsbildgebung<br />

durchgeführt. Einen Schwerpunkt der interventionellen Versorgung stellt die<br />

endovaskuläre Behandlung von Aufweitungen (Aneursyma-Coiling) und von akuten<br />

Verschlüssen (lokale Fibrinolyse) der hirnversorgenden Arterien dar.<br />

364 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für klinische Radiologie<br />

Die Funktionseinheit Kinderradiologie betreut das Zentrum für Kinder- und<br />

Jugendmedizin sowie die Kinderchirurgie. Neben der spezialisierten Röntgendiagnostik<br />

mit Strahlendosis- reduzierenden Techniken (Flachdetektor) liegt der Schwerpunkt auf<br />

dem Gebiet der Sonographie. Die Ausstattung des MR-Zentrums mit MR-fähigen<br />

Narkosegeräten ermöglicht es, auch das gesamte Spektrum der MR-Diagnostik für die<br />

pädiatrischen Fächer, insbesondere Neuropädiatrie und Pädiatrische Onkologie,<br />

anzubieten.<br />

Die Radiologie in der Chirurgischen Klinik ist mit konventionell-radiologischen<br />

Arbeitsplätzen, einem Mehrschicht-Computertomographen sowie einem<br />

Sonographiegerät ausgestattet und bietet neben der bildgebenden Diagnostik bei<br />

ambulanten und stationären Patienten der Allgemeinchirurgischen sowie<br />

Unfallchirurgischen Klinik auch bildgesteuerte Biopsien und Drainageanlagen an.<br />

Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />

In der muskuloskelettalen Radiologie stellt die interventionelle Behandlung von<br />

Osteiodosteomen mittels perkutaner Radiofrequenzablation einen besonderen<br />

Schwerpunkt dar. Die Versorgung dieser Patienten erfolgt in Kooperation mit der<br />

Orthopädischen Klinik. Nach exakter Lokalisation mittels Computertomographie wird<br />

der Herd perkutan CT-kontrolliert punktiert und nach Einbringen einer Sonde durch<br />

Hitze koaguliert. Dieser Eingriff vermeidet eine größere Operation und zeichnet sich<br />

durch seine hohe Erfolgsrate aus.<br />

Die nicht-invasive Gefäßdarstellung mittels kontrastmittelverstärkter MRT ist ein<br />

Schwerpunkt der kardiovaskulären Radiologie. Neben der hochaufgelösten<br />

Darstellung spezieller Regionen, wie z.B. der Nierenarterien bei Verdacht auf eine<br />

Nierenarterienstenose, kann auch das ganze Gefäßsystem des menschlichen Körpers<br />

in einem Untersuchungsgang dargestellt werden. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die<br />

nicht-invasive Koronarangiographie mittels MRT und Mehrschicht-Spiral-CT dar. Bei<br />

Patienten mit atypischen Thoraxschmerzen kann auf diese Weise eine Verengung der<br />

Herzkranzgefäße und damit eine koronare Herzkrankheit nachgewiesen oder<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Das Mamma-Diagnostik-Zentrum ist mit einem System zur Vakuumsaugbiopsie<br />

(Mammotome) auffälliger Herdbefunde in der weiblichen Brust ausgestattet. Das<br />

Institut bietet diese minimal-invasive Abklärungsmethode als ambulante Alternative zu<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 365


Institut für klinische Radiologie<br />

der sonst üblichen offenen (operativen) Gewebeprobeentnahme an. Neben<br />

vergleichsweise kürzerer Prozedurzeit und insgesamt geringeren Kosten ist dieses<br />

Verfahren vor allem wegen seiner durch stereotaktisch geführte Punktion hohen<br />

Treffsicherheit besonders vorteilhaft. Auch aus kosmetischen Gründen stellt die<br />

Vakuumsaugbiopsie gegenüber der mit einem größeren Zugang verbunden Operation<br />

einen Fortschritt dar.<br />

Außer der gesamten Bandbreite etablierter diagnostischer Verfahren bietet die<br />

Funktionseinheit Neuroradiologie die kathetergestützte Behandlung von Aneurysmen<br />

der Hirngefäße an. Bei Nachweis eines Aneurysmas als möglicher Butungsquelle kann<br />

dieses durch Einbringen ablösbarer Metallspiralen über ein durch die Leistenarterie<br />

vorgeführtes Kathetersystem ausgefüllt und somit verschlossen werden (Aneurysma-<br />

Coiling). Diese Behandlungsmethode stellt eine minimal-invasive Alternative zur<br />

operativen Therapie (Clipping) dar, bei der nach Eröffnung des Schädels die betroffene<br />

Arterie freigelegt und durch Ausschaltung der Aussackung behandelt wird.<br />

Durch enge Nachbarschaft des MR-Zentrums zum Zentral-OP und zur<br />

Anästhesiologie sowie dessen Ausstattung mit großzügigen Vorbereitungsräumen<br />

einschließlich MRT-kompatibler Narkose- und Überwachungssysteme ergibt sich eine<br />

hervorragende Infrastruktur für die initiale Diagnostik und Nachsorge bei<br />

intensivmedizinisch betreuten Patienten sowie speziell auch bei<br />

untersuchungsbezogen narkosepflichtigen Kindern mit Tumorerkrankungen.<br />

Weitere Leistungsangebote des Institutes<br />

Das Institut verfügt zur Behandlung und Kontrolle von interventionell-radiologischen<br />

Patienten über eigene Betten im Zentralklinikum. Für die Beobachtung von Patienten<br />

im Anschluss an ambulant durchgeführte Interventionen, wie Infiltrationsbehandlung<br />

oder Gefäßrekanalisation, stehen entsprechende Räumlichkeiten und qualifiziertes<br />

Personal zur Verfügung.<br />

Das IKR betreut konsiliarisch zahlreiche klinische Konferenzen und demonstriert<br />

eigene wie auch auswärtig angefertigte bildgebende Untersuchungen jeder Art.<br />

Im Rahmen der externen Qualitätssicherung erfolgt eine Referenzbefundung von<br />

mammographischen Untersuchungen des Krankenhauses Gütersloh.<br />

366 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Forschung<br />

Institut für klinische Radiologie<br />

Das Institut für Klinische Radiologie (IKR) als zentrale Einrichtung für bildgebende<br />

Diagnostik und bildgesteuerte interventionelle Therapie hat seine Forschungaktivitäten<br />

auf die Schwerpunkte "Herz- und Gefäßmedizin", "Tumormedizin" und<br />

"Neuromedizin" der Medizinischen Fakultät konzentriert. Die modernen<br />

Schnittbildverfahren wie die Multidetektor-Spiral-Computertomographie (MDCT) und<br />

die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) weisen methodisch wie inhaltlich ein<br />

großes Entwicklungspotential auf. Während die CT heute durch die Mehrzeilen-<br />

Technologie hochaufgelöste isotrope Volumendatensätze in kurzer Zeit akquirieren<br />

kann, stehen bei den MRT-Verfahren der Einsatz hoher Magnetfeldstärken, die<br />

Anwendung schneller Gradiententechniken, die Erforschung neuer Kontrastmittel und<br />

innovativer Untersuchungstechniken wie z.B. die Quantifizierung der Gewebeperfusion<br />

und die funktionelle Bildgebung im Vordergrund. In der experimentellen<br />

Grundlagenforschung konnte der Schwerpunkt „Molekulare Bildgebung“ weiter<br />

ausgebaut werden, wobei insbesondere die Entwicklung neuer Kontrastmittel und<br />

deren Detektion mit MR-Techniken und mit optischen Verfahren im Vordergrund<br />

stehen. Darüber hinaus werden Studien auf den Gebieten „Experimentelle<br />

Radiologie“ und „Strahlenschutz“ durchgeführt.<br />

Herz- und Gefäßmedizin<br />

In der Nachsorge mittels endovaskulärer Prothese (Stent-Graft) versorgter thorakaler<br />

und abdomineller Aneurysmata galt die Spiral-CT bisher als Verfahren der Wahl.<br />

Prospektiv werden Magnetresonanzuntersuchugen inklusive MRA im Vergleich zur<br />

Spiral-CT durchgeführt und evaluiert. Bei optimierter Technik scheint die Aussagekraft<br />

bezüglich der Integrität des Stent-Systems bzw. der Entdeckung von Komplikationen<br />

die des CT zu übertreffen.<br />

Zur Optimierung der Magnetresonanz-Angiographie (MRA) werden mehrere<br />

Untersuchungen zur Darstellung der hirnversorgenden als auch der periphere Gefäße<br />

durchgeführt. Hierbei werden u.a. hochkonzentrierte extrazelluläre Kontrastmittel,<br />

ultrakleine Eisenoxydpartikel (USPIO) sowie hochmolekulare dendrimere<br />

Gadoliniumchelate als Kontrastmittel untersucht. Ferner werden spezielle<br />

Untersuchungssequenzen zur besseren Darstellung der Ober- und<br />

Unterschenkelgefäße getestet.<br />

Zur Detektion von Gefäßstenosen wird die nicht-invasive Angiographie der<br />

Koronararterien mittels MRT und MSCT im Vergleich mit der Katheterangiographie als<br />

derzeitigem Goldstandard evaluiert. Während die Technik der CT-Angiographie klinisch<br />

etabliert ist, erfolgt bei der MRT die weitere Optimierung diesbezüglicher<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 367


Institut für klinische Radiologie<br />

Untersuchungsstrategien in Kooperation mit der Arbeitsgruppe von R. Botnar, TU<br />

München.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Evaluierung von MRT und MSCT in der Diagnostik<br />

von Patienten mit rechtsventrikluärer Dysplasie (ARVCM) in Kooperation mit der<br />

Medizinischen Klinik C –Kardiologie-.<br />

Die Aussagekraft der MSCT des Herzens zur Analyse von globalen und regionalen<br />

Funktionsparametern wird im Vergleich mit der MRT untersucht. Erste Ergebnisse<br />

zeigen, dass Ejektionsfraktion und linksventrikuläre Volumina auch computertomographisch<br />

in guter Qualität zu bestimmen sind. Externer Kooperationspartner bei<br />

der Entwicklung von neuen Softwarelösungen zur automatisierten Bestimmung<br />

kardialer Funktionsparameter ist das Center for Medical Diagnostic Systems and<br />

Visualization (MeVis), Bremen.<br />

Tumormedizin<br />

In der Magnetresonanztomographie erfolgten Untersuchungen zum Stellenwert<br />

hochkonzentrierter Gadoliniumchelate (Gadobutrol) im Vergleich zu 0,5 M<br />

Standardkontrastmitteln in interindividuellen klinischen Studien bei Patienten mit Leberoder<br />

Nierentumoren.<br />

Zur Optimierung von Untersuchungs- und Präsentationsmodalitäten bei der CT von<br />

Lungenrundherden wurde ein Vergleich zwischen Einzelbildbefundung und der<br />

Befundung von Maximum-Intensitätsprojektionen (MIP´s) verschiedener Slab<br />

(Bildstapel)- Dicken durchgeführt. Um die Dignität von Lungenrundherden sicherer<br />

bestimmen zu können, wurden neue Methoden zur präzisen Quantifizierung ihres<br />

Kontrastmittelanreicherungsverhaltens und ihrer Wachstumsdynamik<br />

(Volumenänderung) entwickelt bzw. schon bestehende Techniken verbessert. Weitere<br />

Arbeiten befassten sich mit der automatische Erkennung von Lungenrundherden<br />

(CAD). Schließlich wird in einem multizentrischen Ansatz die Visualisierung der<br />

Tumorperfusion durch Entwicklung neuer Bildnachverarbeitungsverfahren (VICORA-<br />

Projekt) optimiert.<br />

Als mögliche Alternative zur endoskopischen Koloskopie bietet sich die<br />

hochauflösende Computertomographie unter Einsatz moderner 3D-<br />

Nachverarbeitungstechniken in Form der sog. virtuelle Kolonographie an. Der Einsatz<br />

der CT-Kolonographie zum Nachweis von kolorektalen Polypen und Karzinomen wurde<br />

im Vergleich zur endoskopischen Koloskopie in einer prospektiven Untersuchung in<br />

Kooperation mit der Medizinischen Klinik B getestet. Die Technik wird insbesondere<br />

unter Berücksichtigung des Dosisbedarfs weiterentwickelt.<br />

368 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für klinische Radiologie<br />

Im Rahmen einer DFG-Förderung wird in Kooperation mit der Klinik für Nuklearmedizin<br />

ein PET-CT betrieben. Einsatzmöglichkeiten und Stellenwert dieses Systems -<br />

insbesondere in der Tumormedizin - werden systematisch untersucht.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Center for Molecular Imaging Research (Massachusetts<br />

General Hospital, Boston, USA; Prof. Weissleder) erfolgten systematische Arbeiten zur<br />

Entwicklung und Testung neuer optischer Kontrastmittel, die eine nicht-invasive<br />

Detektion von Tumor assoziierten Proteasen ermöglichen. Im Rahmen weiterer<br />

experimenteller Untersuchungen wurden humane Tumorzellen mit Eisenoxiden<br />

markiert und daraufhin mittels MRT detektierbar. Diese Arbeiten sollen eine Grundlage<br />

für in vivo cell tracking-Untersuchungen bilden. Unter Verwendung langzeitig<br />

zirkulierender Eisenoxide wurde ein parametrisches Bildgebungsverfahren entwickelt,<br />

das eine Abschätzung der tumorinduzierten Mikrogefäßdichte zur Beurteilung des<br />

Tumoransprechens auf eine antiangiogene Therapie eingesetzt.<br />

Derzeit erfolgt im Rahmen einer Förderung durch die DFG die Entwicklung so<br />

genannter “Target-spezifischer“ optischer Kontrastmittel zu nicht-invasiven Detektion<br />

Tumor-spezifischer Antigene. Im Rahmen einer klinischen Oligocenterstudie wird<br />

darüber hinaus die Machbarkeit der Detektion von Mammakarzinomen mit Hilfe der<br />

Kontrastmittel-unterstützten optischen Tomographie untersucht<br />

Ferner wird der Stellenwert der diagnostischen Verfahren Mammographie,<br />

Sonographie und MR zur Früherkennung des Mammakarzinoms bei Frauen mit<br />

familiär erhöhtem Risiko prospektiv in einem von der Deutschen Krebshilfe geförderten<br />

Projekt untersucht.<br />

Neuromedizin<br />

Die MR-Spektroskopie (MRS) zur Charakterisierung psychiatrischer Erkrankungen<br />

(affektive Psychosen, Schizophrenie) wurde inzwischen im IKR etabliert, wobei<br />

Verlaufsbeurteilungen im Vordergrund stehen. Quantitative Analysen ermöglichen die<br />

Bestimmung von Stoffwechselparametern, die in hohem Maße stimmungsspezifisch<br />

(z.B. depressiv vs. manisch) sind.<br />

Für die funktionelle Magnetresonanzbildgebung (fMRT) des auditorischen Kortex<br />

(kortikale auditorische Reizverarbeitung) wurde ein experimentelles Modell entwickelt,<br />

das mit höherer zeitlicher Auflösung Informationen über regulative Funktionen<br />

vermittelt. Die Grundlage dieses Modells beruht auf der Vorstellung, dass depressive<br />

Syndrome mit einer ausgedehnten neuronalen Funktionsstörung auf kortikaler Ebene<br />

einhergehen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 369


Institut für klinische Radiologie<br />

Ferner wurden an einem Hirntumor erkrankte Patienten präoperativ mit der<br />

funktionellen Bildgebung untersucht, um deren Bewegungs- und Sprachzentren<br />

präzise lokalisieren und damit während des Eingriffs entsprechend schonen zu können.<br />

In einem multimodalen Schlaganfallskonzept wurde die CT-Perfusion klinisch etabliert<br />

und ihr Stellenwert im Hinblick auf Infarktgröße und Prognose des Patienten evaluiert.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Im Rahmen der Studentenausbildung werden zahlreiche Lehrveranstaltungen<br />

angeboten:<br />

� Hauptvorlesung Diagnostische und Interventionelle Radiologie<br />

� Kursus Radiologie und Strahlenschutz<br />

� Kursus Röntgenbildanalyse<br />

� Radiologischer Crash-Kurs für Examenssemester<br />

� Einführung in die Ultraschalldiagnostik mit praktischen Übungen<br />

� Blockunterricht in den Kursen Problemorientiertes Lernen (PoL) Tumormedizin,<br />

Entzündungsmedizin und Kardiovaskuläre Erkrankungen<br />

� Praktische Ausbildung in der Röntgendiagnostik für PJ-Studenten<br />

� Neuroradiologisch-neurochirurgisches Kolloquium<br />

� Neuroradiologisch-neurologisches Kolloquium<br />

� Urologisch-radiologisches Kolloquium<br />

� Magnetische Resonanz-Tomographie (MRT) und -spektroskopie (MRS)<br />

� Famulaturen für Medizinstudenten<br />

Ärztliche Mitarbeiter können die vollständige Weiterbildung zum Facharzt für<br />

Diagnostische Radiologie absolvieren und zusätzlich die<br />

Schwerpunktbezeichnungen Kinderradiologie sowie Neuroradiologie erlangen.<br />

Arbeitstäglich findet morgens eine institutsinterne Fortbildung für die ärztlichen<br />

Mitarbeiter statt. Einmal im Monat wird im Rahmen einer durch die Akademie für<br />

ärztliche Fortbildung zertifizierten Veranstaltung ein Spezialthema referiert<br />

(überwiegend von externen Fachvertretern).<br />

Radiologische Weiterbildung für andere Fachgebiete findet durch regelmäßige<br />

Rotation von Assistenzärzten der Strahlentherapie, Orthopädie und Kinderklinik in das<br />

IKR statt.<br />

In Zusammenarbeit mit der Akademie für ärztliche Fortbildung Westfalen-Lippe<br />

organisiert das Institut jährlich zwei Fortbildungsveranstaltungen für Radiologen und<br />

Ärzte anderer Fachrichtungen, in deren Rahmen jeweils ein aktuelles<br />

370 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für klinische Radiologie<br />

Schwerpunktthema sowohl klinisch als auch radiologisch von mehreren Referenten<br />

dargestellt wird.<br />

Jährlich veranstaltet das IKR einen mehrtägigen Kurs der MR-Diagnostik („MR-<br />

Aktuell“) für Ärzte und MTRA sowie mehrere mehrtägige Workshops der<br />

Computertomographie, Hands-on Kurse in MR-Tomographie (MR-Angiographie)<br />

und einen Workshop Interventionelle Radiologie jeweils für Radiologen.<br />

Ergänzt wird das Fortbildungsprogramm durch Strahlenschutzkurse (Grundkurs und<br />

Spezialkurs) für Ärzte sowie Kurse zur Aktualisierung der Fachkunde im<br />

Strahlenschutz, die in Kooperation mit der Ärztekammer Westfalen Lippe<br />

durchgeführt werden.<br />

Dem IKR angeschlossen ist die Schule für Medizinisch-technische<br />

Radiologieassistenten.<br />

Im Rahmen der qualitätsgesicherten Mammographie bietet das Institut einen<br />

zertifizierten Fortbildungskurs Mammographie für MTRA und medizinisches<br />

Assistenzpersonal gemäß den Richtlinien der Deutschen Röntgengesellschaft an.<br />

Service<br />

Im Jahre 2003 entstand durch umfangreiche Renovierungsmaßnahmen ein neuer<br />

Mitarbeiteraufenthaltsraum: Dieser gliedert sich in eine mit Sesseln und TV<br />

ausgestattete Ruhezone sowie einen Pausenbereich, der einen großen Tisch sowie<br />

eine Küchenzeile (Kaffeemaschine, Kühlschränke, Mikrowelle, Herd, Spülmaschine)<br />

enthält.<br />

Die Arzt- und Schreibzimmer werden sukzessive modernisiert und dabei mit<br />

funktionsgerechten Büromöbeln, zeitgemäßen PCs und 1G-LAN ausgerüstet.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Das angebotene Spektrum der bildgesteuert perkutan minimal-invasiven<br />

Behandlungsmöglichkeiten ist in den Abschnitten Leistungsbereiche und weitere<br />

Leistungsangebote dargelegt.<br />

Besonders hervorgehoben werden soll die ambulant durchführbare perkutane<br />

Schmerztherapie (periradikuläre Infiltration und Facettenblockade).<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 371


Institut für klinische Radiologie<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Für die zahlreichen klinischen Bilddemonstrationen verfügt das Institut derzeit über<br />

insgesamt drei jeweils mit Videoprojektionsanlage ausgestattete<br />

Demonstrationsräume.<br />

Im Haus Rosenbach ist ein Hochfeld-MR-Tomograph (3Tesla Ganzkörper-System)<br />

installiert, der für experimentelle und klinische Forschungsprojekte genutzt wird. Dabei<br />

sind mehrere Forschungsvorhaben interdisziplinär ausgerichtet.<br />

Apparative Ausstattung<br />

Das Institut verfügt über das gesamte Spektrum moderner radiologischer<br />

Bildgebungssysteme. Für die Röntgendiagnostik stehen mehrere Skelett- und<br />

Thoraxarbeitsplätze sowie darüber hinaus auch fahrbare Röntgengeräte zum Einsatz<br />

auf den Intensivstationen zur Verfügung. In der projektionsradiographischen<br />

Röntgendiagnostik wird neben Speicherfoliensystemen für die Thorax- und<br />

Skelettradiologie auch die Flachdetektortechnologie eingesetzt. Die Durchleuchtung<br />

erfolgt an einem dosissparenden digitalen System. Für die Angiographie/<br />

Neuroradiologie<br />

Verfügung.<br />

stehen zwei Angiographie-Arbeitsplätze (DSA-Anlagen) zur<br />

Mehrere Sonographiegeräte, unter anderem mit Farbduplex-Funktion sowie<br />

hochfrequenten Schallköpfen, sind im Einsatz. Das Institut verfügt zudem über drei<br />

Mehrschicht-Computertomographen (4 –/16-Zeilen-System), über drei<br />

Magnetresonanz-Tomographen (1,5- / 3-Tesla System) und ein gemeinsam mit der<br />

Klinik für Nuklearmedizin betriebenes PET-CT.<br />

In der Mammadiagnostik wird neben der analogen Technik zusätzlich ein digitales<br />

System mit Punktionstisch und Vakuumsaugbiopsieeinrichtung verwendet.<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Das Institut für klinische Radiologie versorgt die ambulanten Patienten des Klinikums<br />

mit sämtlichen Leistungen (s.o.).<br />

Institutsermächtigung<br />

Auf Überweisung als Auftragsleistung von niedergelassenen Vertragsärzten:<br />

372 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für klinische Radiologie<br />

Punktion der Leber, Milz, des Pankreas oder der Lunge, ggf. als Abszess- oder<br />

Kavernenpunktion, oder Gewebeentnahme aus der Pleura, ggf. einschließlich Punktion<br />

des Pleuraraums, oder Punktion eines Adnextumors, ggf. einschließlich des<br />

Douglasraums, oder Knochenstanze, ggf. einschließlich Entnahme von Knochenmark,<br />

Platzierung einer Drainage in den Gallen- oder Pankreasgang oder Entfernung.<br />

Auf Überweisung als Auftragsleistung der am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />

nachstehend benannten ermächtigten ärztlich geleiteten Einrichtungen im Rahmen der<br />

diesen Instituten erteilten Institutsermächtigung<br />

� Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

� Medizinische Klinik A<br />

� Medizinische Klinik C<br />

� Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />

Durchführung besonderer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden im Rahmen der<br />

Magnet-Resonanz-Tomographie.<br />

Teilnahme an Disease-Management-Programmen und deren<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

Die Radiologie nimmt im Rahmen des Brustzentrums <strong>Münster</strong> teil am DMP-Programm<br />

Mammakarzinom.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Sämtliche nach der Röntgenverordnung vorgeschriebenen Maßnahmen zur<br />

Qualitätssicherung in der Radiologie werden systematisch umgesetzt.<br />

Dementsprechend sind auch die relevanten Aufnahmeparameter einschließlich der<br />

Untersuchungsprotokolle für die Großgeräte MRT und CT in standardisierter Form<br />

dokumentiert und an den jeweiligen Arbeitsplatz mittels Intranet verfügbar. Diese<br />

standardisierten Untersuchungsprotokolle werden regelmäßig aktualisiert. Die<br />

Bildqualität wird arbeitstäglich kontrolliert und es finden regelmäßige Teamsitzungen in<br />

den Bereichen Computertomographie und Magnetresonanztomographie statt. Im<br />

Wochenrhythmus finden Qualitätszirkel mit den Mitarbeitern in der Röntgenabteilung in<br />

der Chirurgischen Klinik zur Kontrolle der Bildqualität der konventionellen Diagnostik<br />

statt.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 373


Institut für klinische Radiologie<br />

Für die Überwachung der Geräte, der Qualitätssicherungsmaßnahmen und des<br />

Strahlenschutzes steht ein Team speziell ausgebildeter Medizinphysiker zur<br />

Verfügung, die hinsichtlich der Strahlenexposition auch jederzeit von den Patienten<br />

konsultiert werden können.<br />

Sämtliche interventionelle Maßnahmen werden seit Jahren gemäß den Richtlinien der<br />

Arbeitsgemeinschaft Interventionelle Radiologie der Deutschen Röntgengesellschaft<br />

(AGIR) mittels EDV dokumentiert und jährlich in einem nationalen Register<br />

ausgewertet. Darüber hinaus nimmt das Institut seit 1999 am Bayerischen<br />

Qualitätssicherungsprogramm für Karotis-PTA und Stentimplantation teil. Ferner nimmt<br />

das Institut am bundesweiten Qualitätssicherungsprogramm der Bundesgeschäftsstele<br />

Qualitätssicherung (BQS) für periphere vaskuläre Interventionen teil.<br />

Das Institut ist an der Entwicklung klinischer Behandlungspfade in Kooperation mit der<br />

Stabsstelle Medizincontrolling und den jeweiligen Kliniken beteiligt (Schlaganfall,<br />

Bandscheibenprolaps).<br />

Die Zertifizierung des Instituts nach ISO 9001 ist in Vorbereitung. Eine externe<br />

Prozessanalyse unter Einbeziehung von Mitarbeiter- und Zuweiserbefragungen wurde<br />

abgeschlossen und die Verbesserungsvorschläge wurden im Laufe des Jahres 2004<br />

implementiert.<br />

Ein weiteres wichtiges Werkzeug der Qualitätssicherung sind regelmäßige und<br />

konsequente Mitarbeiterschulungen. Hierzu finden arbeitstäglich ärztliche<br />

Fortbildungen statt ergänzt durch wöchentliche Fortbildungen für MTRA und<br />

halbjährliche Belehrungen aller Mitarbeiter im Strahlenschutz.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Institut für Klinische<br />

Radiologie<br />

Stationäre Patienten 40<br />

Durchschnittl. Verweildauer 1,63<br />

Ambulante Patienten 84.942<br />

Ambulante Behandlungen 86.165<br />

374 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für klinische Radiologie<br />

Die häufigsten Untersuchungen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

- Stationäre Patienten -<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 3-200 Native Computertomographie des Schädels 4.041<br />

2 3-225 Computertomographie des Abdomens mit Kontrastmittel 2.147<br />

3 3-222 Computertomographie des Thorax mit Kontrastmittel 2126<br />

4 3-820 Magnetresonanztomographie des Schädels mit Kontrastmittel 1.429<br />

5 3-800 Native Magnetresonanztomographie des Schädels 1.364<br />

6 3-220 Computertomographie des Schädels mit Kontrastmittel 1.152<br />

7<br />

Native Computertomographie von Wirbelsäule und<br />

3-203 Rückenmark 763<br />

8 3-202 Native Computertomographie des Thorax 728<br />

9 3-20x Andere native Computertomographie 507<br />

10<br />

Native Magnetresonanztomographie von Wirbelsäule und<br />

3-802 Rückenmark 420<br />

11 3-207 Native Computertomographie des Abdomens 359<br />

12<br />

Computertomographie des Muskel-Skelett-Systems mit<br />

3-227 Kontrastmittel 310<br />

13 3-221 Computertomographie des Halses mit Kontrastmittel 285<br />

14 8-836 Perkutan-transluminale Gefäßintervention 272<br />

15<br />

Magnetresonanztomographie von Wirbelsäule und<br />

3-823 Rückenmark mit Kontrastmittel 255<br />

16 3-205 Native Computertomographie des Muskel-Skelettsystems 249<br />

17<br />

Magnetresonanztomographie des Abdomens mit<br />

3-825 Kontrastmittel 249<br />

18 3-804 Native Magnetresonanztomographie des Abdomens 213<br />

19 3-600 Arteriographie der intrakraniellen Gefäße 180<br />

20 3-821 Magnetresonanztomographie des Halses mit Kontrastmittel 156<br />

Die häufigsten Untersuchungen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

- ambulante und teilstationäre Patienten -<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 3-222 Computertomographie des Thorax mit Kontrastmittel 1258<br />

2 3-255 Computertomographie des Abdomens mit Kontrastmittel 1143<br />

3<br />

Native Computertomographie des Schädels (ohne<br />

3-200 Kontrastmittel) 649<br />

4 3-20x Andere native Computertomographie (ohne Kontrastmittel) 565<br />

5 3-820 Magnetresonanztomographie des Schädels mit Kontrastmittel 475<br />

6<br />

Native Computertomographie von Wirbelsäule und<br />

3-203 Rückenmark (ohne Kontrastmittel) 466<br />

7<br />

Native Computertomographie des Thorax (ohne<br />

3-202 Kontrastmittel) 224<br />

8 3-221 Computertomographie des Halses mit Kontrastmittel 206<br />

9<br />

Computertomographie des Muskel-Skelett-Systems mit<br />

3-227 Kontrastmittel 187<br />

10<br />

Magnetresonanztomographie des Muskel-Skelettsystems mit<br />

3-826 Kontrastmittel 178<br />

11<br />

Magnetresonanztomographie von Wirbelsäule und<br />

3-823 Rückenmark mit Kontrastmittel 159<br />

12 1-494.3 Perkutane Biopsie an anderen Organen und Geweben mit 138<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 375


Institut für klinische Radiologie<br />

13<br />

Steuerung durch bildgebende Verfahren: Mamma<br />

Native Magnetresonanztomographie von Wirbelsäule und<br />

3-802 Rückenmark (ohne Kontrastmittel) 128<br />

14<br />

Native Magnetresonanztomographie des Muskel-<br />

3-806 Skelettsystems (ohne Kontrastmittel) 127<br />

15 3-220 Computertomographie des Schädels mit Kontrastmittel 103<br />

16<br />

Native Computertomographie des Abdomens (ohne<br />

3-207 Kontrastmittel) 102<br />

17<br />

Native Computertomographie des Muskel-Skelettsystems<br />

3-205 (ohne Kontrastmittel) 100<br />

18 3-82a Magnetresonanztomographie des Beckens mit Kontrastmittel 99<br />

19<br />

Magnetresonanztomographie des Abdomens mit<br />

3-825 Kontrastmittel 84<br />

20<br />

Native Magnetresonanztomographie des Schädels (ohne<br />

3-800 Kontrastmittel) 64<br />

376 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Zentrum für Dermatologie<br />

31. Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Thomas A. Luger<br />

Von-Esmarch-Straße 58<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 56504<br />

Fax +49-(0)251-83 56522<br />

E-Mail: luger@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni.muenster.de/institute/derma/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

Die Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten ist im Zentrum für Dermatologie als<br />

klinische Abteilung des <strong>Universitätsklinikum</strong>s organisiert. In den Rahmenvorgaben der<br />

überörtlichen Versorgung werden regional und überregional sämtliche medizinische<br />

Spezialangebote der Dermatologie vorgehalten. Die Klinik stellt einen wichtigen<br />

Versorgungsschwerpunkt in Westfalen und Norddeutschland dar. Nach dem<br />

Landeskrankenhausplan stehen 85 Betten für die stationäre und teilstationäre<br />

Behandlung zur Verfügung. Der stationäre Sektor gliedert sich in drei Bereiche mit<br />

Schwerpunktausrichtung, eine Wahlleistungsstation sowie eine Tagesklinik. Für die<br />

ambulante Behandlung in den Hochschulambulanzen werden sämtliche<br />

diagnostischen und therapeutischen Einrichtungen zur Erkennung und Behandlung von<br />

Hauterkrankungen angeboten.<br />

Weitere Informationen: Jahresbericht 2005: http://www.klinikum.uni-<br />

muenster.de/institute/derma/ueberblick/Jahresbericht_Hautklinik_2005.pdf<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Stationäres Leistungsangebot<br />

� Allergologie, Umweltmedizin und Gewerbedermatologie<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 377


Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

� Autoiummundermatosen und Bindegewebserkrankungen<br />

� Gutartige und bösartige Tumorerkrankungen der Haut<br />

� Operative Dermatologie und Venenchirurgie<br />

� Allgemeine Dermatologie und Venerologie<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

� Allergologie<br />

� Allgemeine Dermatologie und Venerologie<br />

� Autoimmunkrankheiten<br />

� Dermatologische Onkologie und Chirurgie<br />

� Wundbehandlung<br />

� Juckreizbehandlung<br />

Besondere Leistungsmerkmale<br />

� Ultra-Rush-Hyposensibilisierungstherapie (Stationäre Hochdosis-<br />

�<br />

Kurzzeittherapie bei Bienen- und Wespengiftallergien)<br />

Extracorporale Photopherese<br />

� Photodynamische Therapie<br />

� Lymphomdiagnostik (Molekulare T-Zell-Rezeptor-Untersuchungen)<br />

� Wundbehandlung (Ultraschalldébridement, Vakuumversiegelung, Biochirurgie)<br />

� Ästhetische Dermatologie und Lasermedizin<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

Histologie<br />

� Histopathologie<br />

� Immunhistologie<br />

� Immunfluoreszenz<br />

� Elektronenmikroskopie<br />

� In-situ-Hybridisierung<br />

Mikrobiologie<br />

� Mykologie<br />

� Bakteriologie<br />

� Syphilis-Serologie<br />

378 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


� Elektronenmikroskopie<br />

Zellbiologie und Immuntherapie<br />

Molekulare Lymphomdiagnostik<br />

Allergologie<br />

� Klinisches Labor<br />

� Lungendiagnostik<br />

� Iontophorese<br />

� Berufs- und Gewerbedermatologische Gutachten<br />

Andrologie<br />

� Physikalisch-morphologische Ejakulatuntersuchungen<br />

� Biochemische Untersuchungen<br />

� Histologie Hodengewebe und Ejakulat<br />

� Chromatinbestimmung<br />

Forschung<br />

Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

Die klinischen Forschungs- und Studienprogramme werden im "Klinischen Zentrum für<br />

innovative Dermatologie" koordiniert. Darüber hinaus steht die experimentelle<br />

Grundlagenforschung im Vordergrund der wissenschaftlichen Aktivitäten, die durch das<br />

Ludwig-Boltzmann-Instituts für Zellbiologie und Immunbiologie der Haut mit zahlreichen<br />

wissenschaftlichen Einzelprojekten sowie durch die zahlreichen Arbeitsgruppen der<br />

Hochschulprofessoren und -dozenten getragen werden. Der strukturelle Aufbau<br />

klinischer und experimenteller Forschungseinheiten unter einer gemeinsamen<br />

wissenschaftlichen und klinischen Leitung schafft die Voraussetzungen für die<br />

notwendige Verzahnung von Wissenschaft und deren Anwendung in der<br />

Krankenversorgung.<br />

Forschungsschwerpunkte der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten liegen auf dem<br />

Gebiet der Photobiologie, Allergologie, Zellbiologie und Immunologie, der<br />

Neurobiologie der Haut sowie der Genetik. Insbesondere die Rolle von Zytokinen,<br />

Wachstumsfaktoren und Neuropeptiden wird im Rahmen von Entzündungsreaktionen<br />

sowie unter dem Einfluss von UV-Bestrahlung untersucht.<br />

Die Projekte der Klinik werden überwiegend über Drittmittel finanziert, insbesondere im<br />

Rahmen des Normalverfahrens der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie<br />

der Sonderforschungsbereiche 293, 492 und 629, des Interdisziplinären Zentrums für<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 379


Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

klinische Forschung (IZKF), des Forschungsfonds "Innovative Medizinische<br />

Forschung" (IMF) der Universität und der Industrie. Im Jahr 2004 nahm das vom<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte interdisziplinäre<br />

Kompetenznetzwerk "Ichthyosen und verwandte Verhornungsstörungen (NIRK)" seine<br />

Arbeit auf.<br />

Die zahlreichen wissenschaftlichen Projektbereiche gliedern sich in sechs<br />

übergeordnete Forschungsbereiche:<br />

� Ludwig Boltzmann Institut für Zellbiologie und Immunbiologie der Haut<br />

� Genetik und Biologie entzündlicher Hautkrankheiten<br />

� Dermatoimmunologie und Tumorimmunologie<br />

� Dermatohistologie<br />

� Allergologie<br />

� Klinische Neurodermatologie<br />

Eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Projektbereiche ist zu finden unter:<br />

http://www.uni-muenster.de/Rektorat/Forschungsberichte-2003-2004/fo05af.html<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Lehre<br />

Die Klinik beteiligt sich als Hochschulklinik der Medizinischen Fakultät der<br />

Westfälischen Wilhelms-Universität am kerncurricularen Lehrangebot für Studierende<br />

der Medizin und der Zahnheilkunde. Darüber hinaus bestehen zahlreiche<br />

Lehrangebote für die Ausbildung in den Pflegeberufen und den übrigen am UKM<br />

angebotenen Gesundheitsfachberufen.<br />

Regelmäßige Fortbildungen<br />

� Wöchentliche Diaklinik laufender klinischer Fälle<br />

� Regelmäßige Kurse in Dermatohistologie – praxisorientierte Mikroskopierkurse<br />

� Symposia zu aktuellen wissenschaftlichen oder klinischen Themen<br />

� Fortbildungsreihe im wöchentlichen Wechsel mit Diaklinik<br />

380 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Service<br />

Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

<strong>Münster</strong>aner Neurodermitisschulung<br />

Eltern und Betroffene können sich umfassend über alle Themen rund um die<br />

Neurodermitis informieren z.B. über medizinische Grundlagen, mögliche<br />

Auslösefaktoren oder familiäre Belastungssituationen bzw. Therapiemöglichkeiten<br />

hinsichtlich der Ernährung und ganz praxisnah, wie die Juckreiz-Kratz-Spirale<br />

durchbrochen werden kann, Empfehlungen zur Lokalbehandlung oder den Umgang mit<br />

Stress.<br />

Informationsgruppe Pruritus<br />

In regelmäßigen Abständen findet in Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für<br />

Psychosomatik und Psychotherapie in der Hautklinik die „Informationsgruppe Pruritus“<br />

statt. Das Angebot der regelmäßigen Gruppentreffen ist speziell an stationäre<br />

Patientinnen und Patienten mit Pruritus und Prurigo gerichtet und stellt eine<br />

therapeutische Ergänzung unseres Behandlungsangebots dar. Die Gruppe hat das<br />

Ziel, Patienten Informationen zum Thema „chronischer Juckreiz“ und gegenseitigen<br />

Austausch untereinander bzw. im Gespräch mit Experten anzubieten.<br />

Besondere Einrichtungen<br />

� Sozialdienst<br />

� Patientenrestaurant<br />

� Warteraum mit Automatencafé<br />

� Kiosk<br />

� TV und Radio an jedem Bett<br />

� Patientenbücherei<br />

� Grünanlagen<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Erkrankungen der Haut und der angrenzenden Schleimhäute erfordern häufig einen<br />

interdisziplinären Diagnostik- und Therapieansatz, der an einem Leistungszentrum wie<br />

dem UKM in der erforderlichen Breite geboten wird. Es werden zahlreiche Kooperationen<br />

mit Kliniken en und Instituten des UKM betrieben. Ebenso werden zahlreiche zentrale<br />

Leistungsangebote in Funktionsbereichen des UKM wahrgenommen (z.B. Physiotherapie,<br />

Zentrallabor, Fotolabor)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 381


Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Funktionsbereiche:<br />

� Labor Andrologie<br />

� Labor Allergologie<br />

� Labor Histologie<br />

� Labor Mikrobiologie<br />

� Labor Zellbiologie und Immuntherapie<br />

� Lymphomdiagnostik<br />

� Photobiologie und Phototherapie<br />

Apparative Ausstattung<br />

Phototherapie:<br />

1 Metec-Helarium (UVA/UVB-Bestrahlungsgerät)<br />

2 UVA1-Ganzkörper Bestrahlungsgeräte<br />

1UVA/UVB-Breitband Ganzkörper Bestrahlungsgerät<br />

1 Cosmedico-Ganzkörper Bestrahlungsgeraät (UVA/UVB-311)<br />

1 Cosmedico-Teilkörper Bestrahlungsgerät (UVA-Breitband)<br />

1 UVA1 Teilkörper Bestrahlungsgerät<br />

1 UVA-Breitband Teilkörper Bestrahlungsgerät<br />

1 UVB-Breitband Teilkörper Bestrahlungsgerät<br />

1 Aktilite Teilkörperbestrahlungsgerät (Photodynamische Therapie)<br />

1 Extracorporale Photophereseeinheit<br />

Phlebologie/Wundambulanz:<br />

1 Siemens G50 Sonoline Ultraschall (nativ und farbkodierter Duplex)<br />

1 TPM DUB-20 Digitales Ultraschall Bildgerät (Hochfrequenzultraschall)<br />

1 Elcat quantitativer Photopletysmograph (Lichtreflexionsrheologie)<br />

1 Söring Sonoca 180 Ultraschall-Dissektor (Ultraschalldebridement)<br />

Dermatochirurgie:<br />

1 VNUS – Venous Closure (Radiowellensklerotherapie)<br />

1 Gamma-Sonde (Wächterlymphknotenchirurgie)<br />

1 Tumeszenz-Pumpe (Tumeszenzanästhesie)<br />

1 Cryocare-Gerät, Fa. gbo (Hämangiomtherapie)<br />

382 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


1 Ellman-Surgitron (Hochfrequenz-Radiowellenchirurgie)<br />

1 Diamantfräse (Dermabrasio)<br />

Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

Lasermedizin:<br />

1 Ultragepulster CO2 –Laser (Oberflächenchirurgie, Skinresurfacing)<br />

1 Langgepulster Farbstofflaser (Vaskuläre Läsionen)<br />

1 Langgepulster Alexandrit Laser 755 nm (Pigmentierte Läsionen, Epilation)<br />

1 Langgepulster Nd:YAG Laser 1064 nm (Vaskuläre Läsionen, Besenreiser,<br />

Epilation bei dunklen Hauttypen)<br />

1 CW Nd:YAG-Laser 1064 nm (Vaskuläre Tumoren)<br />

1 Fraxel Laser: fraktionierte Photothermolyse (Skinrejuvenation,<br />

Dyspigmentationen, Lentigines solares, Melasmata, Chloasmata, Falten)<br />

Allergologie:<br />

1 Lungenfunktionsgerät Masterscreen IOS (FEV1 / Impulsoszillometrie)<br />

1 Tewameter PM 210 (Alkaliresistenzmessung)<br />

1 Rhinotest 2000 (Nasale Provokation)<br />

2 Überwachungsmonitore (Herz-Kreislauf-Überwachung)<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

Allgemeine Poliklinik<br />

� Diagnostik und Therapie akuter und chronischer Erkrankungen an Haut und<br />

Unterhaut: Allgemeine Dermatologie und Venerologie sowie<br />

Spezialsprechstunden:<br />

� Autoimmunambulanz<br />

� Psoriasis-Ambulanz<br />

� Genodermatosen-Ambulanz<br />

� Alopezia areata-Sprechstunde<br />

Onkologie<br />

� Melanom-Ambulanz<br />

� Lymphom-Ambulanz<br />

Allergologie<br />

Andrologie<br />

Phototherapie<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 383


Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

Wundambulanz<br />

Phlebologie und Proktologie<br />

Ästhetische Dermatologie<br />

Tagesklinik<br />

In der Tagesklinik werden Patienten aus allen Bereichen der allgemeinen Dermatologie<br />

und Venerologie behandelt. Die tagesklinische Behandlung gewährleistet die Nutzung<br />

der vorhandenen stationären Behandlungskonzepte für Patienten, die nicht<br />

vollstationär hospitalisiert werden müssen. In enger Kooperation mit den Stationen und<br />

Ambulanzen werden Patienten zur Initial- oder Weiterbehandlung in der Tagesklinik<br />

aufgenommen.<br />

Angebot<br />

� Multimodale dermatologische Komplexbehandlung<br />

� Überwachung potenziell lebensbedrohlicher Therapien<br />

� intensive ärztliche und pflegerische Behandlung<br />

Institutsermächtigung<br />

Persönliche Ermächtigungen nach § 116 SGB V:<br />

� Allergologie<br />

� Dermatohistologie<br />

� Wundbehandlung<br />

� Ambulante Operationen<br />

� Dermatologische Lasertherapie<br />

� Funktionsdiagnostik und ambulante Operationen bei Venenerkrankungen<br />

� Vaskuläre Anomalien<br />

� Sonographische Untersuchungen der Haut und Lymphknoten<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Im Rahmen der Einführung eines Qualitätsmanagements nach den Kriterien der EFQM<br />

sind folgende Projekte durchgeführt worden.<br />

384 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

Wartezeiten Poliklinik<br />

Gemeinsam mit den Ärzten und Pflegenden der Poliklinik wurde eine Projektgruppe zur<br />

Reduzierung der Wartezeiten gegründet. Im Rahmen einer Bestandsaufnahme wurden<br />

in einem Zeitraum von 14 Tagen bei sämtlichen Patienten der allgemeinen Poliklinik<br />

die Wartezeiten an verschiedenen Stationen des gesamten Behandlungsprozesses<br />

gemessen. Auf Basis statistischer Auswertungen wurden zahlreiche Verbesserungen<br />

eingeführt. Eine erneute Evaluation zur Erfolgsmessung ist im Jahr 2006 geplant.<br />

Informationsbroschüre<br />

Zur Verbesserung der Kommunikation mit den niedergelassenen bzw. einweisenden<br />

Fachärzten und deren Information über Neuigkeiten und Veränderungen in der<br />

Hautklinik wird seit dem Jahr 2005 eine Informationsbroschüre (Newsletter) versandt.<br />

Mittlerweile sind drei Ausgaben vorhanden, die unter http://derma.klinikum.unimuenster.de/aktuell/index.html<br />

bereit gestellt werden.<br />

Feedback-Management<br />

Das Ziel dieses Projekts war es, ein systematisches Feedbackmanagement für<br />

Patienten der Hautklinik zu entwickeln und einzuführen, das Patienten zu<br />

Meinungsäußerungen motiviert und Auskunft über Erwartungen und Bedürfnisse, aber<br />

Lob und Kritik geben soll. Die Patientenmeinung als Quelle und Chance für<br />

Verbesserungsmaßnahmen soll somit genutzt werden und gleichzeitig die<br />

Patientenzufriedenheit erhöhen und eine Patientenbindung erreicht werden. Dazu<br />

wurde ein Verfahren von der Bereitstellung und Zugänglichkeit der Mittel zur<br />

Meinungsäußerung ambulanter und stationärer Patienten bis hin zur systematischen<br />

Auswertung und Weiterleitung der inhaltlichen Ergebnisse entwickelt.<br />

Weitere Informationen zum Qualitätsmanagement siehe:<br />

http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/derma/ueberblick/Jahresbericht_Hautklinik_2004.pdf<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 385


Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Klinik für<br />

Hautkrankheiten<br />

Stationäre Patienten 2.636<br />

Durchschnittl. Verweildauer 6,07<br />

Ambulante Patienten 17.091<br />

Ambulante Behandlungen 24.307<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Dermatitis und Ekzem 433 8,2<br />

2 Primäre Neubildungen und Nachsorgeuntersuchungen 387 6,5<br />

3 Allergien und Unverträglichkeiten 372 2,6<br />

4 Autoimmunerkrankungen 319 7,3<br />

5 Sekundäre Neubildungen 190 3,6<br />

6 Infektionen der Haut und Unterhaut - infektiöse und parasitäre<br />

Krankheiten 182 7,3<br />

7 Urtikaria und Erythem (incl. Erkrankungen durch<br />

Strahleneinwirkung) 182 4,8<br />

8 Papulosquamöse Hautkrankheiten 162 9,3<br />

9 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />

Immuntherapie, Spülungen) 99 3,5<br />

10 Andere operative Eingriffe 98 7,2<br />

11 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 89 5,1<br />

12 Gefäß- und Ulcuserkrankungen 62 9,9<br />

386 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1 J66 Mäßig schwere Hauterkrankungen 715<br />

2 J67 Leichte bis moderate Hauterkrankungen mit Begleiterkrankungen 347<br />

3<br />

Schwere Erkrankungen der Haut, Alter > 17 Jahre mit äußerst<br />

J61 schweren Begleiterkrankungen oder Hautulkus bei Para- / Tetraplegie 177<br />

4<br />

Andere Hauttransplantation oder Debridement ohne komplexen<br />

Eingriff, ohne komplexe Diagnose, ohne äußerst schwere oder<br />

J22 schwere Begleiterkrankungen, mit Weichteildeckung 104<br />

5 J68 Erkrankungen der Haut, ein Belegungstag 104<br />

6 R61 Lymphom und nicht akute Leukämie, mit Sepsis 88<br />

7<br />

Plastische Operationen an Haut, Unterhaut und Mamma bei bösartiger<br />

J10 Neubildung 81<br />

8<br />

Infektion / Entzündung der Haut und Unterhaut mit äußerst schweren<br />

J64 Begleiterkrankungen 76<br />

9<br />

Andere Hauttransplantation oder Debridement mit<br />

J21 Lymphknotenexzision oder schweren Begleiterkrankungen 74<br />

10<br />

Andere Erkrankungen des Bindegewebes, mehr als ein Belegungstag,<br />

mit mehreren komplexen Diagnosen oder mit komplexer Diagnose, mit<br />

I66 Dialyse 66<br />

11<br />

Andere Eingriffe an Haut, Unterhaut und Mamma mit mäßig komplexer<br />

J11 Prozedur 63<br />

12 X60 Verletzungen und allergische Reaktionen 36<br />

13<br />

Andere Hauttransplantation oder Debridement mit komplexer<br />

Diagnose, mit zusätzlichem Eingriff an Kopf und Hals oder äußerst<br />

J08 schweren Begleiterkrankungen, mit komplexer Prozedur 23<br />

14<br />

Eingriffe an der Haut der unteren Extremität außer bei Ulkus oder<br />

J04 Infektion / Entzündung, Alter > 69 Jahre oder Begleiterkrankungen 22<br />

15<br />

Unterbindung und Stripping von Venen mit beidseitigem Eingriff oder<br />

F39 Ulzeration oder äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen 15<br />

16 E74 Interstitielle Lungenerkrankung 14<br />

17<br />

Erkrankungen des retikuloendothelialen Systems, des Immunsystems<br />

und Gerinnungsstörungen mit komplexer Diagnose oder<br />

Q60 Begleiterkrankungen 12<br />

18<br />

Andere Krankheiten des Kreislaufsystems mit äußerst schweren<br />

F75 Begleiterkrankungen oder Hautulkus 10<br />

19<br />

Lymphom und Leukämie mit bestimmter operativer-Prozedur, mit<br />

schweren Begleiterkrankungen oder mit anderen operativen<br />

R11 Prozeduren, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 10<br />

20 N60 Bösartige Neubildung der weiblichen Geschlechtsorgane, Alter < 19<br />

Jahre oder äußerst schwere Begleiterkrankungen 10<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 387


Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 C43 Bösartiges Melanom der Haut 264<br />

2 L50 Urtikaria 154<br />

3 L40 Psoriasis 125<br />

4<br />

Sonstige spezielle Untersuchungen und Abklärungen bei Personen<br />

Z01 ohne Beschwerden oder angegebene Diagnose 119<br />

5 L20 Atopisches [endogenes] Ekzem 114<br />

6 L10 Pemphiguskrankheiten 112<br />

7 L30 Sonstige Dermatitis 97<br />

8 C44 Sonstige bösartige Neubildungen der Haut 94<br />

9 L28 Lichen simplex chronicus und Prurigo 93<br />

10 C84 Periphere und kutane T-Zell-Lymphome 83<br />

11 L29 Pruritus 68<br />

12 L12 Pemphigoidkrankheiten 68<br />

13 Q82 Sonstige angeborene Fehlbildungen der Haut 59<br />

14 A46 Erysipel [Wundrose] 51<br />

15 L63 Alopecia areata 43<br />

16<br />

Dermatitis durch oral, enteral oder parenteral aufgenommene<br />

L27 Substanzen 36<br />

17 T78 Unerwünschte Nebenwirkungen, anderenorts nicht klassifiziert 36<br />

18 L73 Sonstige Krankheiten der Haarfollikel 34<br />

19 B02 Zoster [Herpes zoster] 34<br />

20<br />

Lichen ruber planus (lokale oder generalisierte, entzündliche,<br />

L43 juckende Erkrankung der Haut oder Schleimhäute) 30<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 8-971 Multimodale dermatologische Komplexbehandlung 381<br />

2 3-009 Sonographie des Abdomens 335<br />

3 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 323<br />

4<br />

Radikale und ausgedehnte Exzision von erkranktem Gewebe an<br />

5-895 Haut und Unterhaut 318<br />

5 3-008 Sonographie des Oberbauchs 312<br />

6 3-00c Sonographie des kleinen Beckens und der Leistenregion 311<br />

7 3-00a Sonographie des Magen-Darm-Traktes, hochauflösend 291<br />

8 5-903 Lokale Lappenplastik an Haut und Unterhaut 286<br />

9 3-003 Sonographie des Halses 271<br />

10 1-490 Biopsie ohne Inzision an Haut und Unterhaut 257<br />

11 3-00p Sonographie aller peripheren Lymphknotenstationen 257<br />

12 8-030 Spezifische allergologische Immuntherapie 224<br />

13 8-547 Immuntherapie 224<br />

14 8-542 Nicht komplexe Chemotherapie 213<br />

15 8-560 Lichttherapie 169<br />

16 5-913 Entfernung oberflächlicher Hautschichten 155<br />

17 1-700 Spezifische allergologische Provokationstestung 143<br />

18 5-894 Lokale Exzision von erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 121<br />

19 8-824 Photopherese 85<br />

20<br />

Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] und Entfernung von<br />

5-893 erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 80<br />

388 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

Zentrum für Anästhesiologie und Laboratoriumsmedizin<br />

32. Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative<br />

Intensivmedizin<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hugo Karel Van Aken, FRCA, FANZCA<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33<br />

49149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47252<br />

E-Mail: anaest@anit.uni-muenster.de<br />

Homepage: http://anaesthesie.uni-muenster.de<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Geschichte der Klinik<br />

Die heutige Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin ging<br />

im Jahr 1976 aus der Anästhesieabteilung der Chirurgischen Klinik hervor. An die<br />

Spitze der neu gegründeten Klinik wurde Herr Professor Dr. med. Peter Lawin als<br />

erster ordentlicher Universitätsprofessor berufen. Er leitete die Klinik bis zu seiner<br />

Emeritierung im Jahr 1995.<br />

Sein Nachfolger wurde Herr Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hugo Van Aken, der zuvor<br />

Lehrstuhlinhaber an der Katholischen Universität Leuven in Belgien war.<br />

Unter seiner Leitung wurde das Spektrum der Klinik in den Bereichen Patientenversorgung,<br />

Forschung und Lehre deutlich erweitert.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

Die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin gliedert sich<br />

im Wesentlichen in die Bereiche „Klinische Anästhesie“, „Intensivmedizin“,<br />

„Rettungsmedizin“ und „Schmerztherapie“<br />

Im Bereich der klinischen Anästhesie wurden im Berichtsjahr 2005 27.008<br />

Anästhesien erbracht. Dabei wurde in 17.561 Fällen eine Allgemeinanästhesie<br />

(Narkose) durchgeführt. Regionalanästhesien, wie z.B. rückenmarksnahe<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 389


Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

Betäubungen oder Nervenblockaden, kamen 7.439-mal zum Einsatz, entweder als<br />

alleiniges Verfahren oder als Ergänzung zur Allgemeinanästhesie. Weiterhin gehören<br />

der innerklinische Transport der Patienten der operativen Intensivstationen und die<br />

Anlage zentralvenöser Katheter (ZVK) als Serviceleistung für andere Fachabteilungen<br />

zu den Aufgaben der Klinik. 2005 wurden 456-mal beatmete und narkotisierte<br />

Intensivpatienten zu aufwändigen Untersuchungen, z.B. zur CT- oder MRT-<br />

Untersuchung, begleitet. Die Platzierung zentraler Venenkatheter als Service-Leistung<br />

in schwierigen Fällen erfolgte 2005 608-mal.<br />

Zur Sicherstellung der anästhesiologischen Patientenversorgung sind nachts sowie an<br />

Wochenenden und Feiertagen 5 Anästhesie-Bereitschaftsdienste im UKM anwesend.<br />

Zusätzlich sind weitere 2 Ärzte und 2 Oberärzte in Rufbereitschaft.<br />

In der ambulanten Patientenversorgung wurden 2005 1.677 Anästhesien durchgeführt.<br />

In der operativen Intensivmedizin wurden im Jahr 2005 2.698 Patienten nach großen<br />

Operationen, Unfällen oder andersbedingter Beeinträchtigungen lebenswichtiger<br />

Organ-funktionen behandelt. Dafür standen der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie<br />

und operative Intensivmedizin vier Intensivstationen mit insgesamt 44 Betten und ein<br />

Notfallbett zur Verfügung. Jede dieser Stationen ist rund um die Uhr mit einem<br />

Stationsarzt besetzt, tagsüber zusätzlich mit einem Oberarzt. Nachts sind zwei<br />

Oberärzte in Rufbereitschaft.<br />

Von den anästhesiologischen Intensivstationen aus wird auch der „Herzalarm-Dienst“<br />

für das UKM betrieben. Bei lebensbedrohlichen Notfällen ist so innerhalb kürzester Zeit<br />

ein erfahrenes Intensiv-Team zur Stelle, um erweiterte lebensrettende<br />

Sofortmaßnahmen zu ergreifen. Dies war im Jahr 2005 insgesamt 171 Mal erforderlich.<br />

Im Bereich der Rettungsmedizin betreibt die Klinik gemeinsam mit der Chirurgischen<br />

Klinik und dem Zentrum für Innere Medizin den Notarztdienst der Stadt <strong>Münster</strong>. Die<br />

Ärztliche Leitung des Rettungsdienstes der Stadt <strong>Münster</strong> wird ebenfalls durch einen<br />

Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

wahrgenommen.<br />

Der vierte Schwerpunkt in der Patientenversorgung ist die Schmerztherapie. Für die<br />

chronische Schmerztherapie stehen eine Schmerzambulanz und die<br />

Schmerztagesklinik zur Verfügung. In der Schmerzambulanz wurden 2005 1.050<br />

Patienten ambulant behandelt. Darüber hinaus wurden in der Schmerztagesklinik 116<br />

Patienten mit chronischen Schmerzen nicht-maligner Ursache in einem jeweils 3-4<br />

Wochen dauernden integrativen Schmerztherapieprogramm versorgt. Um eine gute<br />

390 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

Schmerztherapie nach großen Operationen sicherzustellen, besteht ein Akut-<br />

Schmerzdienst für die stationären Patienten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s, der im<br />

Berichtsjahr 2.362 Patienten nach operativen Eingriffen für jeweils 3-5 Tage betreut<br />

hat. Auch in diesem Bereich steht rund um die Uhr ein ärztlicher Mitarbeiter in der<br />

Klinik bereit.<br />

Im Rahmen des bundesweiten Projektes „Schmerzfreies Krankenhaus“, wird<br />

medizinisches und pflegewissenschaftliches Fachwissen gebündelt, um die<br />

schmerztherapeutische Versorgung stationärer Patienten weiter zu verbessern. Hierzu<br />

wurden am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> unter der Leitung der Klinik und Poliklinik für<br />

Anästhesiologie und operative Intensivmedizin interdisziplinäre Arbeitsgruppen<br />

gebildet, Fortbildungsveranstaltungen für verschiedenste Berufsgruppen durchgeführt,<br />

neue schmerztherapeutische Therapiemaßnahmen eingeführt. Die Umsetzung der neu<br />

eingeführten Maßnahmen wird anhand interner Qualitätskontrollen kontrolliert und<br />

weiter optimiert. Großen Wert wird hierbei auf die Prozessqualität im Sinne einer<br />

besseren Versorgung der Patienten gelegt.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Die Regionalanästhesieverfahren haben in unserer Klinik einen hohen Stellenwert.<br />

Durch den konsequenten Einsatz von thorakalen PDAs (= rückenmarksnahe<br />

Betäubung im Bereich der Brustwirbelsäule) in Kombination mit Allgemeinanästhesien<br />

werden gerade für den Risikopatienten deutliche Vorteile gegenüber der<br />

herkömmlichen Technik erreicht.<br />

Alle Arten der Regionalanästhesien werden auch im Kindes- und Neugeborenenalter<br />

eingesetzt. So ist es im Einzelfall möglich, eine Allgemeinanästhesie mit Beatmung bei<br />

schwerstkranken Neugeborenen zu vermeiden.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik liegt in der Durchführung von transösophagealen<br />

Echokardiographien (= Ultraschalluntersuchung des Herzens), die sowohl während<br />

der Operationen, als auch auf der Intensivstation und bei der Notfallaufnahme von<br />

Schwerverletzten durchgeführt werden. Dadurch kann frühzeitig auf<br />

Funktionsstörungen des Herzens reagiert und eine entsprechende Therapie eingeleitet<br />

werden.<br />

In der Intensivmedizin werden Patienten aus allen operativen Disziplinen behandelt.<br />

Hier ergeben sich die Schwerpunkte durch das operative Spektrum der chirurgischen<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 391


Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

Fächer, so z.B. die Behandlung von schwer unfallverletzten Patienten (Polytraumata,<br />

Schädel-Hirn-Traumata), die Leber- und Herztransplantationsmedizin oder die<br />

Versorgung von Patienten mit Kunstherz. Zusätzlich werden auch nicht-operative<br />

Patienten mit akuten lebensbedrohlichen Störungen, z.B. der Herz-Kreislauffunktion<br />

oder der Lungenfunktion auf den anästhesiologischen Intensivstationen behandelt.<br />

Forschung<br />

Die Forschungsaktivitäten der Klinik konzentrieren sich auf 13 Arbeitsgruppen, die eine<br />

Vielzahl von Projekten durchführen. Diese Projekte sind zum großen Teil an den<br />

Forschungsschwerpunkten der Fakultät orientiert. Details zu den Aktivitäten der<br />

einzelnen Gruppen sind im Forschungsbericht der Fakultät publiziert und im Internet<br />

abrufbar.<br />

(http://www.uni-muenster.de/Rektorat/Forschungsberichte-2003-2004/fo05ah.htm)<br />

Außerhalb der Fakultätsschwerpunkte, aber von integraler Bedeutung für das Fach<br />

Anästhesiologie sind zwei weitere Arbeitsgruppen wichtiger Bestandteil unserer<br />

Forschungsaktivitäten.<br />

� In der Arbeitsgruppe "Ernährung" wird der Postaggressionsstoffwechsel, das<br />

heißt die ”Pharmakonutrition” bei kritisch kranken Patienten während<br />

Intensivbehandlung mit Glutamin im Hinblick auf Morbidität und Immunkompetenz<br />

untersucht. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Arbeitsgruppe ist der Einfluss<br />

präoperativer Energydrinks auf den Postaggressionsstoffwechsel.<br />

� Im Bereich der Gruppe "Infektiologie" wird eine Infektionsdatenbank, die die<br />

lokale Infektionsepidemiologie auf den Operativen Intensivstationen charakterisiert,<br />

als Grundlage zur rationalen Behandlung und Prävention nosokomialer mikrobieller<br />

Infektionen genutzt.<br />

Publikationen<br />

Aus der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin sind im<br />

Jahr 2005 58 Publikationen hervorgegangen, die in nationalen und internationalen<br />

Fachzeitschriften veröffentlicht worden sind. Einzelheiten sind im Internet nachzulesen<br />

unter<br />

http://anaesthesie.klinikum.uni-muenster.de/forschung/publikationen/<br />

Gemessen an Bedeutung (impact factor) und Anzahl der Veröffentlichungen führt die<br />

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> weiterhin die Liste der Anästhesieabteilungen deutscher<br />

Universitätskliniken an. Das ergab eine Analyse, die von der Universität Bonn für die<br />

392 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

Jahre 1998 bis 2004 im Auftrag des Ordinarienkonvents Anästhesiologie durchgeführt<br />

wurde.<br />

Habilitationen<br />

Im Berichtsjahr habilitierten sich folgende 3 ärztliche Mitarbeiter der Klinik und wurden<br />

zu Privatdozenten ernannt: Frau Dr. med. D. Strümper, Herr Dr. med. L. Fischer und<br />

Herr Dr. med. K. Singbartl.<br />

Außerdem wurde Herr Priv.-Doz. Dr. F. Hinder und Herr H’Doz. Priv.-Doz. Dr. G.<br />

Knichwitz zu außerplanmäßigen Professoren ernannt.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Weiterbildung<br />

Herr Professor Dr. Dr. H. Van Aken ist als Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie<br />

und operative Intensivmedizin im Besitz der vollen<br />

Weiterbildungsermächtigung für das Gebiet der Anästhesiologie und der<br />

Zusatzweiterbildung Intensivmedizin. Weiterhin besteht eine gemeinsame<br />

Weiterbildungsermächtigung mit der Leiterin der Schmerzambulanz Frau Priv.-Doz. Dr.<br />

med. Dipl.-Psych. I. Gralow für die Zusatzweiterbildung „Spezielle Schmerztherapie“.<br />

Die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin ist von der<br />

European Academy of Anaesthesiology (EAA) und dem European Board of<br />

Anaesthesiology (EBA) als „European Centre for Training of Anaesthesiologists“ sowie<br />

von der European Society of Intensive Care Medicine (ESICM), der Union Européenne<br />

des Médecins Spécialistes (UEMS) und dem Multidisciplinary Joint Committee of<br />

Intensive Care Medicine (MJCICM) als „European Centre for Training in Intensive Care<br />

Medicine“ akkreditiert.<br />

Fortbildung<br />

<strong>Münster</strong>aner Anästhesie-Kolloquien<br />

In Zusammenarbeit mit allen <strong>Münster</strong>aner Anästhesieabteilungen wurde einmal im<br />

Monat ein Kolloquium über aktuelle Themen der Anästhesiologie oder Intensivmedizin<br />

abgehalten. Hierzu wurden renommierte Referenten aus dem In- und Ausland<br />

gewonnen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 393


Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

Workshop über Regionalanästhesieverfahren<br />

Auch im Jahr 2005 wurde wieder ein Workshop zum Thema „Thorakale Epiduralanästhesie“<br />

durchgeführt. In diesem Workshop wurden 20 Teilnehmer über drei Tage<br />

in die Theorie und Praxis dieses Anästhesieverfahrens eingewiesen.<br />

Repetitorien<br />

Gemeinsam mit der Deutschen Akademie für Anästhesiologische Fortbildung (DAAF)<br />

wurde ein einwöchiges Repetitorium „Anästhesie“ veranstaltet, an dem 200 Ärztinnen<br />

und Ärzte teilnahmen. Dabei wurden in komprimierter Form alle wesentlichen<br />

Themenbereiche der modernen Anästhesie vorgestellt. Die Repetitorien sind eine gern<br />

genutzte Gelegenheit, sich auf die anstehende Facharztprüfung vorzubereiten oder<br />

sich einfach noch einmal „auf den aktuellen Stand“ zu bringen.<br />

Weiterbildungsverbund<br />

Seit mehreren Jahren besteht mit der Fachklinik Hornheide, dem Evangelischen<br />

Krankenhaus Johannisstift in <strong>Münster</strong> und dem St. Josef-Stift in Sendenhorst ein<br />

Weiterbildungsverbund im Sinne der Bundesärztekammer. Während der viermonatigen<br />

Rotationen vertiefen die weiterhin am UKM angestellten Assistenzärztinnen und –ärzte<br />

ihre Kenntnisse in speziellen anästhesiologischen Techniken, wie z.B. fiberoptische<br />

Intubationen, periphere Nervenblockaden oder Anästhesien bei geburtshilflichen<br />

Eingriffen. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Ärztinnen und Ärzte in<br />

Weiterbildung die in der neuen Weiterbildungsordnung geforderten Zahlen<br />

nachzuweisender Tätigkeiten erreichen können.<br />

Hospitationen<br />

Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit mehrtägiger Hospitationen von Ärzten<br />

anderer Kliniken, um sich über spezielle Bereiche innerhalb der Klinik und Poliklinik für<br />

Anästhesiologie und operative Intensivmedizin zu informieren. Im Berichtsjahr haben<br />

18 auswärtige Ärzte von diesem Angebot Gebrauch gemacht.<br />

Kongresse<br />

Im Dezember 2005 fand zum 37. Mal das <strong>Münster</strong>aner Anästhesiesymposium in der<br />

Halle <strong>Münster</strong>land statt. Das Motto lautete: „Anästhesie: Katalysator der operativen<br />

Medizin“. 650 Teilnehmer kamen zu dieser überregional renommierten Veranstaltung.<br />

394 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

Studenten-Ausbildung<br />

Seit dem Sommersemester 2003 wurde die neue Approbationsordnung für die Klinik<br />

und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivtherapie in einem neu<br />

konzipierten Modul-System umgesetzt. Die bisherigen Vorlesungen entfielen<br />

zugunsten zweier Curricula: dem Curriculum Anästhesiologie, Intensivmedizin und<br />

Schmerztherapie und dem Curriculum Notfallmedizin. Die beiden jeweils eine Woche<br />

ganztags durchgeführten Curricula kombinieren Vorlesungen, Praktika und Seminare<br />

und haben eine sehr positive Resonanz bei den Studenten gefunden. Im Jahr 2005<br />

nahmen ca. 420 Studenten an diesen Veranstaltungen teil.<br />

Mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

wurde im Jahr 2003 ein "Full scale"-Anästhesiesimulator angeschafft, so dass auch im<br />

Jahr 2005 Simulatortrainingseinheiten unter realitätsnahen Bedingungen durchgeführt<br />

werden konnten.<br />

Im Rahmen der praktischen Ausbildung von Medizinstudenten wurden im Jahr 2005 25<br />

Famulanten und 54 Medizinstudenten im Praktischen Jahr betreut.<br />

Geräteeinweisungen nach dem Medizinproduktegesetz (MPG)<br />

Durch die Abteilung Medizintechnik der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und<br />

operative Intensivmedizin wurden im Berichtsjahr 76 Schulungstermine nach MPG<br />

angeboten, an denen insgesamt 658 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilgenommen<br />

haben.<br />

Service<br />

Für die Patienten und ihre Angehörigen wurden hauseigene, illustrierte<br />

Patientenbroschüren entworfen, um die Aufgaben der Klinik und Poliklinik für<br />

Anästhesiologie und operative Intensivmedizin transparenter zu machen. Anhand<br />

dieser Broschüren werden den Patienten die geplanten anästhesiologischen<br />

Maßnahmen im Rahmen des Prämedikationsgespräches von einem ärztlichen<br />

Mitarbeiter erläutert. Um den Ablauf der Aufklärungsgespräche vor geplanten<br />

Anästhesien zu optimieren, wurde die Prämedikationssprechstunde weiter ausgebaut.<br />

Die Patienten brauchen also nicht auf den Stationen zu warten, bis am Nachmittag ein<br />

Anästhesist für die Aufklärungsgespräche zur Verfügung steht. Zudem bleibt in den<br />

speziellen Räumen der Sprechstunde die Privatsphäre des Patienten gewahrt. Im Jahr<br />

2005 kamen 4.284 Patienten zu einem Vorbereitungsgespräch in die Prämedikationssprechstunde.<br />

Die nicht-gehfähigen Patienten werden selbstverständlich weiterhin auf<br />

ihren Zimmern besucht.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 395


Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

Nach großen Operationen werden die Patienten über mehrere Tage von unserem<br />

Akut-Schmerzdienst betreut, um die Schmerztherapie optimal durchführen zu können.<br />

Dabei kamen 2005 sowohl kontinuierliche Rückenmark-Betäubungen (Peridural-<br />

Analgesieverfahren, 1.722 Patienten), Schmerztherapie an Arm/Hand (axilläre<br />

Plexusblockaden, 234 Patienten), Schmerztherapie am Bein (z. B. Nervus-Femoralis-<br />

Katheter, 248 Patienten) als auch intravenöse Therapieverfahren (123 Patienten) zum<br />

Einsatz. Die Schmerztherapie wird als „patientenkontrolliertes Verfahren“ durchgeführt.<br />

Das bedeutet, dass sich der Patient bei Schmerzspitzen selbst eine „Extraportion“ des<br />

Schmerzmittels verabreichen kann. Durch den Einsatz moderner Pumpensysteme ist<br />

dabei aber eine versehentliche Überdosierung ausgeschlossen.<br />

Durch einen konsequenten Einsatz fremdblutsparender Massnahmen, wie z. B. das<br />

CellSaver-System, konnte in vielen Fällen auf die Gabe von Fremdblutprodukten<br />

verzichtet werden. So wurde das Risiko für die Patienten durch Fremdblutprodukte<br />

minimiert und die knappe Ressource Fremdblutprodukte effizient eingesetzt.<br />

Um den Patienten nach einer Anästhesie Gelegenheit zu bieten, Wünsche und<br />

Beschwerden in Bezug auf die Anästhesie mitteilen zu können, wird jeder Patient<br />

postoperativ noch einmal von einem Anästhesisten besucht und zu seiner<br />

Zufriedenheit befragt.<br />

Im Bereich der Intensivstationen erstreckt sich das Serviceangebot naturgemäß<br />

vermehrt auch auf die Angehörigen unserer Patienten. Der Verzicht auf feste<br />

Besuchszeiten, die Bereitstellung von Informationsbroschüren für Besucher und die<br />

jederzeitige Gesprächsbereitschaft der Ärzte mit den Angehörigen runden hier das<br />

Serviceangebot ab.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin besitzt seit<br />

1998 ein Hämostaseologie-Labor, in dem Spezialdiagnostik bei Erkrankungen der<br />

Thrombozyten (Blutplättchen) betrieben wird. Diese Spezial-Analysen werden auch<br />

von Patienten weit außerhalb des Einzugsbereichs des <strong>Universitätsklinikum</strong>s in<br />

Anspruch genommen. Eine weitere Dienstleistung ist die Qualitätskontrolle von<br />

Thrombozytenkonzentraten.<br />

396 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Apparative Ausstattung<br />

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

Die apparative Ausstattung der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative<br />

Intensivmedizin entspricht dem aktuellsten Stand der Technik. In der Abteilung<br />

Medizintechnik der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative<br />

Intensivmedizin sind drei Mitarbeiter für den störungsfreien Betrieb des umfangreichen<br />

Geräteparks der Klinik zuständig.<br />

Im Bereich der klinischen Anästhesie stehen moderne Narkosegeräte sowie ein<br />

vernetzbares Patientenmonitoring zur Verfügung. Darüber hinaus verfügt die Klinik<br />

über mehrere eigene Echokardiographie-Geräte sowie Spezialmonitore zur<br />

Bestimmung des Herzzeitvolumens.<br />

In der Intensivmedizin werden moderne Geräte, wie z. B. Monitore zur Überwachung<br />

der Herz-Kreislauffunktion, Beatmungs- und Blutfiltrationsgeräte eingesetzt. Darüber<br />

hinaus stehen auch hier Echokardiographiegeräte und Spezialmonitore für die<br />

Messung der Sauerstoffversorgung des Gehirns und zur Bestimmung der<br />

Pumpleistung des Herzens zur Verfügung.<br />

Die gesamte Dokumentation der intensivmedizinischen Behandlung erfolgt in einem<br />

elektronischen Dokumentationssystem (PDMS). Dabei werden automatisch Daten von<br />

den benutzten Medizingeräten und von anderen Computersystemen im Klinikum, wie<br />

z.B. Labor, Radiologie und Blutbank, übernommen und sind sofort an allen<br />

Arbeitsplätzen verfügbar.<br />

Für den Akutschmerzdienst stehen über 100 Schmerzpumpen zur Verfügung, so dass<br />

gewährleistet ist, dass jeder Patient nach einer großen Operation mit einer Pumpe<br />

ausgestattet werden kann.<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

In der Schmerzambulanz der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative<br />

Intensivmedizin werden Patienten mit chronischen Schmerzzuständen maligner oder<br />

nicht-maligner Ursache von Ärzten und Psychologen beraten und behandelt.<br />

Komplexe Fälle werden in einer interdisziplinären Konferenz mit Spezialisten aller<br />

relevanten Fachdisziplinen erörtert und es werden individuelle Therapiepläne erstellt.<br />

Im Jahr 2005 wurde dieses Angebot 3.258 Mal wahrgenommen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 397


Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

Tagesklinik<br />

In der Schmerztagesklinik werden Patienten mit chronischen Schmerzen nichtmaligner<br />

Ursache in einem jeweils 3-4 Wochen dauernden integrativen Schmerztherapieprogramm<br />

versorgt. Sie werden dabei von Ärzten, Psychologen, Kunst- und<br />

Musiktherapeuten, Krankenschwestern und Physiotherapeuten betreut. Im Jahr 2005<br />

wurden 116 Patienten in dieses Programm aufgenommen.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

In der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin haben<br />

sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Qualifikation zum „Qualitätsmanager“<br />

gemäß den Richtlinien der Bundesärztekammer erworben.<br />

Bereits seit mehreren Jahren werden klinikinterne Standards schriftlich fixiert und allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Für Standardsituationen sind<br />

verbindliche Verfahrensanweisungen erstellt worden, die die Mitarbeiter auch in<br />

elektronischer Form im klinikinternen Intranet an den PC-Arbeitsplätzen einsehen und<br />

ausdrucken bzw. auf ihre persönlichen Taschencomputer übertragen können und so<br />

jederzeit zur Verfügung haben.<br />

Ein wesentliches Instrument zur Überwachung der Qualität im Bereich der klinischen<br />

Anästhesie ist die Dokumentation sog. Anästhesieverlaufbeobachtungen (d.h.<br />

unerwartete Ereignisse während einer Narkose) auf den maschinenlesbaren<br />

Anästhesieprotokollen. Zusätzlich besuchen die Anästhesisten ihre Patienten nach<br />

einer Anästhesie (Postanästhesievisite) und erhalten so eine wertvolle Rückkopplung,<br />

wie der Patient die Anästhesie erlebt hat und ob es im Nachhinein Probleme mit der<br />

Anästhesie (z.B. Halsschmerzen oder Übelkeit) gegeben hat.<br />

Im Rahmen der wöchentlich stattfindenden Frühbesprechung werden Fortbildungen<br />

zur Qualitätssicherung durchgeführt. Darüber hinaus werden für ärztliches und<br />

pflegerisches Personal regelmäßige Wiederbelebungs-Trainingseinheiten am<br />

Simulator (Megacode) durchgeführt.<br />

Im Bereich der Schmerztherapie sind wir nach einer ersten Analyse des Ist-Zustandes<br />

hinsichtlich schmerztherapeutischer Versorgungs- und prozeßstrukturen im Jahr 2005<br />

in die 2. Projektstufe eingetreten, in der anhand einer detaillierten Defizitanalyse<br />

gezielte Interventionen zur Optimierung der Schmerztherapie in Zusammenarbeit mit<br />

allen Berufsgruppen am UKM erfolgen. Die Umsetzung dieser Interventionen wird<br />

anhand interner Qualitätskontrollen ständig kontrolliert und weiter optimiert.<br />

398 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

Im Bereich der Intensivstationen ist eine durchgehende elektronische Dokumentation<br />

etabliert worden, so dass alle Behandlungsdaten in einer auswertbaren Form vorliegen<br />

und für Zwecke der Qualitätssicherung eingesetzt werden.<br />

Für den besonders gewichtigen Bereich der Krankenhaushygiene und Infektiologie auf<br />

den Intensivstationen ist ein interdisziplinärer Qualitätszirkel eingerichtet worden, der<br />

auch von der Ärztekammer Westfalen-Lippe zertifiziert worden ist.<br />

Auch die Lehrveranstaltungen für die Medizinstudenten werden im Sinne eines<br />

Qualitätsmanagements evaluiert. Nicht nur die Veranstaltung als Ganzes, sondern<br />

jedes Teilpraktikum und jede Vorlesung wurde gesondert evaluiert. Anhand der<br />

Rückmeldungen der Studierenden werden weiterhin laufend Verbesserungen<br />

vorgenommen.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Anästhesiologie/Intensivmedizin<br />

Stationäre Patienten 2.682<br />

Durchschnittl. Verweildauer 4,28<br />

Ambulante Patienten 2.976<br />

Ambulante Behandlungen 3.258<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

(Alle stationären Patienten die in der Klinik für Anästhesiologie behandelt wurden<br />

unabhängig von der Verweildauer)<br />

Rang DRG<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

F32<br />

B02<br />

A13<br />

F07<br />

Text Fallzahl<br />

Koronare Bypass-Operation ohne invasive kardiologische Diagnostik, ohne<br />

komplizierende Prozeduren, ohne Karotiseingriff 459<br />

Kraniotomie oder komplexe Wirbelsäulen-OP mit schweren<br />

Begleiterkrankungen, ohne Beatmung > 95 Stunden oder mit großer<br />

intrakranieller Prozedur 184<br />

Beatmung > 95 und < 250 Stunden mit komplexer operativer-Prozedur<br />

oder hochkomplexem Eingriff 115<br />

Amputation mit zusätzlichem Gefäßeingriff oder andere Operationen mit<br />

Herz-Lungen-Maschine, Alter < 1 Jahr oder mit komplizierenden<br />

Prozeduren oder komplexer Operation 100<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 399


Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

5<br />

Große Operationen an den Beckenorganen beim Mann ohne äußerst<br />

M01 schwere Begleiterkrankungen 94<br />

6 F22 Herzklappenoperation mit Herz-Lungen-Maschine 89<br />

7<br />

Herzklappenoperation mit Herz-Lungen-Maschine, Zweifacheingriff oder<br />

bei angeborenem Herzfehler oder mit Reoperation oder invasiver<br />

F11 Diagnostik 85<br />

8<br />

Eingriffe mit Herz-Lungen-Maschine, Alter > 0 Jahre, ohne<br />

F31 komplizierende Prozeduren, ohne komplexe Operation 68<br />

9<br />

Beatmung > 249 und < 500 Stunden mit komplexer operativer<br />

A11 Prozedur oder hochkomplexem Eingriff 67<br />

10<br />

Koronare Bypass-Operation mit invasiver kardiologischer<br />

Diagnostik, ohne komplizierende Prozeduren, ohne Karotiseingriff,<br />

F23 ohne Reoperation, ohne Infarkt 66<br />

11<br />

Herzklappeneingriff mit Herz-Lungen-Maschine, mit<br />

F03 komplizierenden Prozeduren 59<br />

12 E05 große Eingriffe am Thorax bei bösartiger Neubildung 52<br />

13<br />

Beatmung > 499 und < 1000 Stunden mit komplexer operativer-<br />

A09 Prozedur oder Polytrauma oder hochkomplexem Eingriff 42<br />

14 B14 Mäßig komplexe Kraniotomie 39<br />

15<br />

Polytrauma mit Beatmung oder Kraniotomie, ohne<br />

Frührehabilitation, mit Beatmung > 263 Stunden,oder mit schweren<br />

W01 Begleiterkrankungen 36<br />

16 G03 GroßeOperationen an Magen, Ösophagus und Duodenum 32<br />

17 B61 Akute Erkrankungen und Verletzungen des Rückenmarks 27<br />

18 D24 Komplexe Hautplastiken und große Eingriffe an Kopf und Hals 25<br />

19<br />

Koronare Bypass-Operation ohne invasive kardiologische<br />

F06 Diagnostik, mit komplizierenden Prozeduren oder Karotiseingriff 24<br />

20<br />

Operationen an Wirbelsäule und Rückenmark außer bei bösartiger<br />

Neubildung, ohne äußerst schwere oder schwere<br />

Begleiterkrankungen oder Revision eines Ventrikelshuntes oder<br />

Eingriffe bei zerebraler Lähmung, Muskeldystrophie oder<br />

B18 Neuropathie, Alter < 19 Jahre oder schwere Begleiterkrankungen 22<br />

21<br />

Nieren-, Ureter- und große Harnblaseneingriffe bei Neubildung, mit<br />

L13 Begleiterkrankungen 22<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr 2005<br />

(Alle stationären Patienten die in der Klinik für Anästhesiologie behandelt wurden<br />

unabhängig von der Verweildauer)<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 I25 Chronische ischämische Herzkrankheit 623<br />

2 I20 Angina pectoris 119<br />

3 I35 Nichtrheumatische Aortenklappenkrankheiten 113<br />

4 C61 Bösartige Neubildung der Prostata 84<br />

5 S06 Intrakranielle Verletzung 83<br />

6 I71 Aortenaneurysma und -dissektion 79<br />

7 I34 Nichtrheumatische Mitralklappenkrankheiten 51<br />

8 I60 Subarachnoidalblutung 45<br />

9 C71 Bösartige Neubildung des Gehirns 42<br />

10 I61 Intrazerebrale Blutung 40<br />

11 C64 Bösartige Neubildung der Niere, ausgenommen Nierenbecken 39<br />

12 M50 Zervikale Bandscheibenschäden 38<br />

13 I21 Akuter Myokardinfarkt 33<br />

14 C78 Sekundäre bösartige Neubildung der Atmungs- und 31<br />

400 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

Verdauungsorgane<br />

15 C15 Bösartige Neubildung des Ösophagus 29<br />

16 C67 Bösartige Neubildung der Harnblase 25<br />

17 C34 Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge 24<br />

18 K07 Dentofaziale Anomalien [einschließlich fehlerhafter Okklusion] 24<br />

19 S02 Fraktur des Schädels und der Gesichtsschädelknochen 19<br />

20 I33 Akute und subakute Endokarditis 19<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 8-919 Komplexe Akutschmerzbehandlung 2099<br />

2 8-910 Epidurale Injektion und Infusion zur Schmerztherapie 1525<br />

3<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des<br />

8-931 zentralen Venendruckes 1438<br />

4 3-052 Transösophageale Echokardiographie [TEE] 1009<br />

5<br />

Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse<br />

8-831 Gefäße 729<br />

6<br />

Injektion eines Medikamentes an andere periphere Nerven zur<br />

8-915 Schmerztherapie 431<br />

7 8-900 Intravenöse Anästhesie 235<br />

8 5-311 Temporäre Tracheostomie 224<br />

9 1-620 Diagnostische Tracheobronchoskopie 195<br />

10 8-701 Einfache endotracheale Intubation 120<br />

11 8-152 Therapeutische perkutane Punktion des Thorax 118<br />

12<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />

8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 112<br />

13 8-642 Temporäre interne elektrische Stimulation des Herzrhythmus 112<br />

14 8-640 Externe elektrische Defibrillation (Kardioversion) des Herzrhythmus 112<br />

15 8-903 (Analgo-)Sedierung 99<br />

16 8-771 Kardiale Reanimation 99<br />

17<br />

Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des<br />

8-932 Pulmonalarteriendruckes 85<br />

18 8-855 Hämodiafiltration 69<br />

19 8-901 Inhalationsanästhesie 58<br />

20 8-144 Therapeutische Drainage der Pleurahöhle (z. B. Bülaudrainage) 52<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 401


Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

33. Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin -<br />

Zentrallaboratorium<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. G. Assmann<br />

Albert-Schweitzer-Str. 33<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-47222<br />

Fax +49-(0)251/83-47225<br />

E-Mail: assmann@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://wwwlabor.uni-muenster.de/<br />

Das Institut<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Im Zentrallaboratorium des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> werden Untersuchungen von<br />

Blut und anderen Körperflüssigkeiten durchgeführt, die von den Ärztinnen und Ärzten<br />

des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> zur Diagnostik und Therapiekontrolle bei ihren<br />

Patienten benötigt werden. Darüber hinaus erbringt das Zentrallaboratorium des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> Untersuchungsleistungen für andere medizinische<br />

Einrichtungen (insbesondere Krankenhäuser oder Arztpraxen), wenn diese<br />

Probenmaterialien mit einem entsprechenden Untersuchungsauftrag einsenden.<br />

Neben den beiden vorgenannten Aufgaben in der mittelbaren Krankenversorgung<br />

erbringt das Institut Leistungen in der unmittelbaren Krankenversorgung im Rahmen<br />

der Fettstoffwechselambulanz. Im Sinne des Auftrages eines <strong>Universitätsklinikum</strong>s für<br />

Forschung und Lehre werden außerdem Laboruntersuchungen für klinische Studien<br />

und andere wissenschaftliche Zwecke durchgeführt.<br />

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

Die hauptsächlichen labormedizinischen Arbeitsgebiete sind Klinische Chemie,<br />

Hämatologie, Hämostaseologie, Immunologie, Autoimmundiagnostik (inkl.<br />

Allergiediagnostik), Onkologische Chemie, Infektiologie, Endokrinologie,<br />

Stoffwechseldiagnostik, Therapeutisches Drug Monitoring und Transplantationsimmunmonitoring.<br />

Das Leistungsverzeichnis umfasst einschließlich der Notfallanalytik<br />

402 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

mehr als 700 unterschiedliche Messgrößen. Das Analysenspektrum ist in der Liste der<br />

akkreditierten Parameter aufgeführt und kann auf der Internetseite des Instituts<br />

(http://wwwlabor.uni-muenster.de/) eingesehen werden.<br />

Das Kompetenzzentrum Molekularbiologie und Stoffwechsel verfügt über ein breites<br />

Methodenspektrum in den Bereichen Gensequenzierung, Echtzeit-PCR, Genchip-<br />

Analysen, Bioinformatik, automatisierte DNA/RNA-Präparation, Durchflusszytometrie,<br />

Hochdruck-flüssigkeitschromatographie und Gaschromatographie/ Tandemmassenspektrometrie,<br />

das sowohl zur Bearbeitung von Routineparametern als auch für<br />

wissenschaftliche Fragestellungen und Studien eingesetzt wird.<br />

Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />

Fettstoffwechseldiagnostik<br />

Die Diagnostik von Fettstoffwechselstörungen ist im Sinne einer Stufendiagnostik<br />

angelegt: Als Eingangsuntersuchung werden die basalen Lipidparameter wie<br />

Cholesterin, LDL-, HDL-Cholesterin, Triglyzeride sowie des Lp(a), (ggfs. mit<br />

zusätzlicher Lipidelektrophorese) als Lipidprofil bestimmt. Diese Untersuchungen<br />

werden täglich für Patienten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s, aber auch von externen<br />

Einsendern wie niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern für Erwachsene, Kinder<br />

und Neugeborene angefordert. Insbesondere die im Folgenden aufgeführten speziellen<br />

Parameter des Lipidstoffwechsels werden auch von Einsendern aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet angefordert. Bei Auffälligkeiten erfolgt eine weitere Abklärung mittels<br />

Phänotypisierung von Apo AI, Apo B, Apo CII, Lp(a), sowie Bestimmung von VLDL-<br />

Cholesterin, Lipoproteinlipase, hepatischer Lipase und Saurer Lipase. Im Anschluss<br />

daran lassen sich molekulargenetische Untersuchungen des Apo E-Genotyps bzw. des<br />

Codon 3500 des Apo B 100-Gens, LDL-Rezeptors, ARH, PCSK9, Apo AI,<br />

Lipoproteinlipase, LCAT-Gens, ABC A1, ABC G5 und ABC G8 durchführen. Diese<br />

Untersuchungen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für<br />

Arterioskleroseforschung und ermöglichen auch die Abklärung bisher unbekannter<br />

Defekte im Cholesterinstoffwechsel im Sinne klinischer Grundlagenforschung.<br />

Spezielle, seltene angeborene Stoffwechselerkrankungen der Cholesterinsynthese,<br />

Gallensäurensynthese und der Phytosterole werden gaschromatographisch und<br />

massenspektrometrisch anhand auftretender Stoffwechselmetabolite erkannt. Dieses<br />

erfolgt bedarfsweise auch notfallmäßig in der Pränataldiagnostik wie bei V.a. Smith-<br />

Lemli-Opitz-Syndrom. Zur Bestimmung des Arterioskleroserisikos werden das<br />

Lipidprofil, die Lp(a)-Konzentration und der Homocysteinspiegel bestimmt sowie auch<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 403


Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

weitergehend ein Panel von genetischen kardiovaskulären Risikomarkern (Faktor II<br />

G20210A, alpha-Adducin Gly460Trp, Endotheliale NO-Synthetase G894T, Apo E-<br />

Genotyp, Glycoprotein IIIa Leu33Pro, PAI-1 5G/4G, P-Selektin Val640Leu, Interleukin<br />

4 C582T, MTHFR C677T).<br />

Autoimmundiagnostik<br />

Im Bereich der Autoimmundiagnostik werden vorwiegend Autoantikörper bei<br />

systemischen (z.B. Kollagenosen und Vaskulitiden) und organspezifischen<br />

Autoimmunerkrankungen (z.B. chronische Hepato- und Nephropathien) bestimmt. Im<br />

Rahmen stufendiagnostischer Prozesse kommen moderne Verfahren der<br />

serologischen Diagnostik inklusive der Immunfluoreszenz-Mikroskopie sowie<br />

qualitativer bzw. quantitativer Immunoassays (ELISA, Radioimmunoassay, Western<br />

Blot) zum Einsatz. Die Autoantikörperbestimmungen und weitere serologische<br />

Untersuchungen (z.B. Komplementfaktoren, Entzündungsmarker) unterstützen die<br />

Kliniker in der Diagnostik und Differentialdiagnostik, Prognostik sowie beim<br />

Therapiemonitoring. Enge Kooperationen bestehen insbesondere mit der<br />

Medizinischen Klinik und Poliklinik B sowie dem Rheumazentrum <strong>Münster</strong>. In<br />

Ergänzung zur serumbasierten Diagnostik werden schwerpunktmäßig<br />

immungenetische Fragestellungen bearbeitet.<br />

Neben der Autoimmundiagnostik bietet das Zentrallaboratorium den einsendenden<br />

Stationen und Ambulanzen ein breites Spektrum an Parametern zur Allergiediagnostik<br />

an.<br />

Transplantationsdiagnostik<br />

Spezielle Transplantationsuntersuchungen werden an allen Werktagen innerhalb von 4<br />

Stunden bearbeitet (Ausnahme: CMV-PCR 2 - 3 Tage). Um die besonderen Belange<br />

der Transplantationsmedizin zu berücksichtigen, stehen spezielle Transplantations-<br />

Anforderungsbögen wie auch -Befundformate zur Verfügung. Darüber hinaus stellt das<br />

Zentrallaboratorium nach Absprache das volle Untersuchungsspektrum sowohl allen<br />

nachbetreuenden Ärzten als auch anderen Zentren zur Verfügung. Dies garantiert die<br />

Kontinuität der transplantationsmedizinischen Versorgung während des stationären<br />

Aufenthalts, aber auch in der ambulanten Nachsorge.<br />

Immunmonitoring:<br />

Die Durchflußzytometrie von peripheren Blutlymphozyten und Monozyten erlaubt die<br />

Beurteilung des Ausmaßes der Immunsuppression bei transplantierten Patienten –<br />

sog. “funktionelles Drugmonitoring”. Das funktionelle Drugmonitoring erlaubt eine<br />

404 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

individualisierte und an die klinischen Rahmenbedingungen angepasste<br />

immunsuppressive Therapie. Die durchflußzytometrischen Untersuchungen erlauben<br />

weiterhin die Früherkennung von Komplikationen und geben bei klinisch nur schwer<br />

voneinander abzugrenzenden Zuständen wichtige differential-diagnostische Hinweise<br />

(z. B. Abstoßung vs. virale Infektion). Die Bestimmung humoraler Mediatoren wie<br />

Interleukin-6 (IL6) dient der empfindlichen Erfassung inflammatorischer Prozesse,<br />

Tumor-Nekrose-Faktor- (TNF-) dem Nachweis von Infektionen, während Procalcitonin<br />

(PCT) zur Abgrenzung lokalisierter von systemischen Infektionen eingesetzt wird.<br />

Therapeutisches Drugmonitoring (TDM):<br />

Die Überwachung der immunsuppressiven Therapie anhand der systemischen<br />

Medikamentenkonzentrationen verfolgt zwei Ziele: (i) Die Einstellung empfohlener<br />

therapeutischer Blutspiegel und (ii) Vermeidung toxischer Blutspiegel durch<br />

Muttersubstanz und/oder Metabolite, da insbesondere Nieren- und<br />

Leberfunktionsstörungen häufig und schnell zur Akkumulation toxischer Metabolite<br />

führen. Derartige Metabolite können mittels High Pressure [Performance] Liquid<br />

Chromatographie (HPLC) und Massenspektrometrie (MS) differenziert und quantifiziert<br />

werden.<br />

Infektionsdiagnostik:<br />

Im Zentrallaboratorium werden im 24-Stunden-Dienst infektionsserologische<br />

Untersuchungen durchgeführt. Spenderseitig umfassen diese Untersuchungen den<br />

Nachweis von Hepatitis-, HIV- und Cytomegalie (CMV) -Infektionen. Empfängerseitig<br />

erfolgt das regelmäßige Monitoring von CMV-Infektionen, wobei neben klassischen<br />

serologischen Techniken empfindliche molekularbiologische Nachweisverfahren (Real-<br />

Time PCR) zum Einsatz kommen.<br />

Hämatologie:<br />

Das Zentrallaboratorium bietet ein umfangreiches Spektrum hämatologischer<br />

Parameter an. Die Parameter des kleinen Blutbildes sind an 2 Standorten 24 Stunden<br />

verfügbar. Maschinelle und mikroskopische Differentialblutbilder werden während der<br />

Routinedienstzeiten erstellt und befundet.<br />

Hämostaseologie<br />

Die Diagnostik von Patienten mit Blutungsleiden oder Thrombosen stellt einen<br />

Schwerpunkt im Rahmen der speziellen Hämostaseologie-Diagnostik dar. Zur<br />

laboranalytischen Diagnostik plasmatischer und thrombozytärer Hämostasedefekte<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 405


Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

verfügt das Institut über ein differenziertes Methodenrepertoire einschließlich<br />

molekulargenetischer und durchflusszytometrischer Verfahren. Weiterer Schwerpunkt<br />

ist die Früherkennung von Gerinnungsstörungen als Ursache tiefer Venenthrombosen<br />

und arterieller Durchblutungsstörungen, die einen Schlaganfall oder Herzinfarkt<br />

auslösen können. Durch die eingesetzten klinisch-chemischen und<br />

molekulargenetischen Verfahren kann die Thrombosegefährdung bei Patienten und<br />

Familienmitgliedern erkannt werden. Dies betrifft das Problem 'Pille und Thrombose'<br />

ebenso wie die Thrombosegefährdung während Schwangerschaft und Wochenbett,<br />

den Schlaganfall im Kindesalter und die Interaktion von klassischen Herzinfarkt-<br />

Risikofaktoren mit Thrombophilie-Risikofaktoren.<br />

Endokrinologie<br />

Die endokrinologische Diagnostik im Zentrallaboratorium stellt ein wichtiges Bindeglied<br />

zu zahlreichen klinischen Fächern wie der Inneren Medizin, Pädiatrie, Nuklearmedizin,<br />

Reproduktionsmedizin und Gynäkologie dar. Durch den Einsatz moderner<br />

Analysevollautomaten bzw. der Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie (HPLC)<br />

wird eine qualitativ hochwertige Hormonanalytik, die den klinischen Erfordernissen an<br />

Schnelligkeit, Sensitivität und Präzision gerecht wird, sichergestellt. Zur Palette der<br />

angebotenen Untersuchungen gehören die Hormone der Schilddrüse, der Hypophyse<br />

und der Nebenniere, die Fertilitätshormone sowie die Hormone des<br />

Knochenstoffwechsels. Die endokrinologischen Basisuntersuchungen werden ergänzt<br />

durch Funktionstests und Spezialparameter aus dem Bereich der<br />

Osteoporosediagnostik.<br />

Onkologische Diagnostik<br />

Im Institut wurden diagnostische Verfahren für alle Belange der heutigen<br />

Hochleistungsonkologie etabliert, beispielhaft sind Überwachung von Patienten nach<br />

großen operativen Eingriffen, die mit kurzen Bearbeitungszeiten erfolgen müssen, als<br />

auch die Patientenvorbereitung zur Kurzzeitonkologie oder die Kontrolle der<br />

Organfunktionen bei Patienten in klinischen Therapiestudien, zu nennen. Darüber<br />

hinaus kann im Institut die Indikation und der Verlauf von etablierten Hormon-, Chemound<br />

Radiotherapien wie auch von neuesten Therapieverfahren des Mammakarzinoms,<br />

z.B. die Herceptintherapie, mit modernen immunologischen und molekularbiologischen<br />

Methoden bestimmt bzw. kontrolliert werden.<br />

406 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

Molekulare Diagnostik<br />

Besonders hervorzuheben ist der Ausbau der molekulargenetischen Diagnostik von<br />

Erb- und Viruskrankheiten durch automatisierte DNA-Sequenzierung und die<br />

Einführung von Real-Time PCR-Analysen. Es wurde darüber hinaus für diesen Bereich<br />

eine Infrastruktur geschaffen, die mit Hilfe von Pipettierrobotern die Bearbeitung von<br />

Studienproben mit molekulargenetischen Fragestellungen im Hochdurchsatz erlaubt<br />

(z.B. SNP-Screening). Durch den Abschluß eines Kooperationsvertrages mit dem<br />

Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie wurde ein Molekulardiagnostisches Zentrum<br />

etabliert, das u.a. die klinischen Einsatzmöglichkeiten von DNA-Array Chips und<br />

Expressionsmessungen evaluiert und bereits im Rahmen einer großen Studie zum<br />

Einsatz bringt.<br />

Forschung<br />

Im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit stehen insbesondere die Pathogenese,<br />

Genetik, Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prävention von Herz-<br />

Kreislauferkrankungen. Hierbei gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem Leibniz-<br />

Institut für Arterioskleroseforschung und Teilprojekten am Interdisziplinären Zentrum für<br />

Klinische Forschung (IZKF) der Medizinischen Fakultät. Schwerpunkt sind<br />

epidemiologische und klinische Studien zur Erkennung von Hochrisikopatienten für<br />

Herzinfarkt, Schlaganfall und venös-thromboembolische Erkrankungen sowie<br />

experimentelle Arbeiten zu Regulation und Funktionen von HDL-Stoffwechsel und<br />

zellulärer Cholesterinhomöostase. Insbesondere im Bereich der<br />

Arterioskleroseforschung werden im Zusammenhang mit der Einführung neuer<br />

Medikamente regelmäßig Routine- und Spezialparameter im Rahmen großer,<br />

internationaler Studien gemessen.<br />

Das Institut befasst sich in einem weiteren Arbeitsschwerpunkt mit der Sekundär- und<br />

Tertiärprävention von Tumorerkrankungen mittels genetischer Parameter und<br />

Funktionsmodellen. In der Erforschung des Nachweises und der Eigenschaften<br />

metastasierender Zellen des Mammakarzinoms hat es eine Vorreiterrolle<br />

eingenommen und eines der sensitivsten Methoden zu ihrem Nachweis in<br />

Körperflüssigkeiten entwickelt.<br />

In interdisziplinären Studien werden genetische Polymorphismen in immunologisch<br />

relevanten Molekülen (z.B. HLA-Antigene, Zytokine) im Hinblick auf ihre Bedeutung für<br />

Krankheitssuszeptibilität, Krankheitsmanifestationsformen, Prognostik und Wirksamkeit<br />

innovativer Therapiestrategien mit „Biologicals“ (z.B. Tumornekrosefaktorantagonistische<br />

Therapien bei rheumatoider Arthritis) evaluiert. Mit einer Reihe von<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 407


Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

Instituten und Kliniken gibt es Kooperationen bei der Erforschung der Genetik von<br />

Herzrhythmusstörungen und peripherer Neuropathien, der immungenetischen<br />

Prädisposition bei akuten und chronischen systemischen Entzündungserkrankungen<br />

sowie bei der wissenschaftlichen Validierung von Laborparametern, die den Verlauf<br />

nach Organtransplantation beurteilen helfen.<br />

Die Forschungsschwerpunkte im Bereich Organtransplantation sind auf die<br />

perioperative Phase sowie die Transplantationsnachsorge konzentriert.<br />

Gegenwärtig bearbeitete wissenschaftliche Fragestellungen sind:<br />

� Früherkennung und Differentialdiagnose von Abstoßungen,<br />

� Infektionen/Sepsis,<br />

� Transplantationsarteriosklerose,<br />

� therapeutisches und funktionelles Drugmonitoring,<br />

� immunsuppressive Wirkung von Statinen.<br />

Es besteht eine langjährige Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie<br />

und operative Intensivmedizin bei der Erforschung der Physiologie und klinischen<br />

Bedeutung natriuretischer Peptide bei Intensivpatienten und herzchirurgischen<br />

Patienten.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Das Institut ist zuständig für die Ausbildung der Studenten der Humanmedizin im Fach<br />

„Klinische Chemie und Hämatologie“. Das Kursangebot besteht aus Vorlesungen,<br />

Seminaren/Praktika, POL-Kursen und Laborführungen. Der Unterricht ist klinisch<br />

ausgerichtet und orientiert sich an der Methodik des „Problem-Orientieren Lernens<br />

(POL)“. Zu verschiedenen Forschungsschwerpunkten (Arteriosklerose, Onkologie,<br />

Intensiv- und Transplantationsmedizin) werden zudem Kleingruppenseminare<br />

angeboten. Auf der Internetseite http://zlab-lehre.uni-muenster.de/ finden sich aktuelle<br />

Informationen zum Lehrangebot, Empfehlungen zu Büchern und elektronischen<br />

Lernmedien, Unterrichtsmaterialien (Vorlesungs- und Praktikumsfolien, Kursskript)<br />

sowie Vorlesungsvideos.<br />

Das Institut stellt Dozenten für die Ausbildung Medizinisch-Technischer-<br />

Laborassistenten im Bereich „Klinische Chemie und Gerinnung“ und führt regelmäßig<br />

MTA-Fortbildungsveranstaltungen für die eigenen Mitarbeiter/innen durch. Im Rahmen<br />

der Ausbildung von MTA-Schülern/-innen bietet das Zentrallaboratorium regelmäßig<br />

Praktikumsplätze an.<br />

408 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Service<br />

Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

Das Zentrallaboratorium stellt über das Qualtitätsmanagementsystem und die Labor-<br />

EDV eine wichtige Infrastruktur für klinische Studien, insbesondere Therapiestudien,<br />

bereit. Es sorgt so für die Sicherstellung der Studienüberwachung durch den<br />

Auftraggeber und die Dokumentation der Ergebnisse. Im Servicecenter Molekulare<br />

Diagnostik können darüber hinaus komplette molekularbiologische Analysen, aber<br />

auch Teilschritte wie DNA-Präparation, Sequenzierungen, Echt-Zeit-PCR unter GLP-<br />

Bedingungen für klinische Forschergruppen im gesamten UKM, sowie<br />

Spezialambulanzen und externe Einsender durchgeführt werden.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin führt eine eigene<br />

Fettstoffwechselambulanz. In der Ambulanz wird das gesamte Spektrum von<br />

Fettstoffwechselstörungen behandelt. Bei hoher erblicher Komponente der<br />

Fettstoffwechselstörungen werden Familienuntersuchungen durchgeführt und<br />

Therapiekonzepte erstellt und in der Verlaufskontrolle geprüft. Insbesondere spezielle<br />

Ernährungsberatung und medikamentöse Therapie bei:<br />

� Typ I-Hyperlipidämie nach Fredrickson , Typ III-Hyperlipidämie , Typ II a<br />

Hypobeta,- Hypoalphalipoproteinämien<br />

� Metabolisches Syndrom: Ernährungsberatung, medikamentöse Korrektur aller<br />

Komponenten, ggfs. in Koorperation mit der Diabetes-Ambulanz im Hause<br />

� Abklärung aller bekannten Risikofaktoren und seltener Arterioskleroseursachen<br />

mit Primärprävention durch Ernährungsberatung, medikamentöse Einstellung<br />

� Sekundärprävention (asymptomatische Arteriosklerose und Hochrisikopatient<br />

ohne symptomatische Arteriosklerose)<br />

� Tertiärprävention (symptomatische Arteriosklerose), ggfs. mit zusätzlicher<br />

Anbindung an die Psychosomatik im Hause zur besseren<br />

Krankheitsbewältigung<br />

� Phytosterolämie<br />

� Kooperation mit dem Institut für Radiologie im Hause zur Abklärung des<br />

Gefäßstatus<br />

� Kooperation mit der Medizinischen Klinik C im Hause (Kardiologie)<br />

� Konsiliarische Empfehlungen für die Ambulanz für Herztransplantierte und die<br />

Ambulanz für Nierentransplantierte bei sekundärer Hyperlipidämie,<br />

� Empfehlungen nach koronarer Bypass-Versorgung und nach Apoplex<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 409


Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

� Abklärung der Notwendigkeit einer LDL-Apherese (Gutachten,<br />

Indikationsstellung)<br />

� Abklärung individueller Risikofaktoren (u.a. genetische Veranlagung)<br />

� Thrombophilie-Abklärung nach frühem Insult mit therapeutischen<br />

Empfehlungen<br />

� Therapiekonzeptionierung bei problematischer medikamentöser Therapie von<br />

Fettstoffwechselstörungen aus dem niedergelassenen Bereich<br />

(Patientenvorstellung, telefonische Beratung externer Kollegen)<br />

� Bestimmung und Beurteilung der Lipidprofile von Einsendermaterialien und<br />

Empfehlungen an die behandelnden Kollegen<br />

� Klinische Studien (Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung, Radiologie,<br />

Psychosomatik)<br />

Apparative Ausstattung<br />

Das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin verfügt über eine moderne<br />

und leistungsfähige technische Ausstattung, die dem breiten Methodenspektrum eines<br />

Universitätslabors entspricht. Die etwa hundert Geräte werden zu einem großen Teil<br />

von der eigenen technischen Abteilung betreut. Die Wartung, Überprüfung, Reparatur<br />

und sämtliche Daten der Geräte werden in einer EDV-Datenbank dokumentiert. Eine<br />

optimale Funktionstüchtigkeit der Geräte wird durch in Standardarbeitsanweisungen<br />

definierte regelmäßige Wartungsmaßnahmen (täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich)<br />

sichergestellt. Ein Teil des Methodenspektrums ist im folgendem anhand der<br />

analytischen Messprinzipien aufgeführt:<br />

1. Photometrische und reflektometrische Testverfahren<br />

Klinische Chemie<br />

2 Hitachi 747,<br />

3 Modular P-Module, DimensionRxL, ABL 625, ABL 825<br />

vitros 250<br />

2. Immunologische Testverfahren:<br />

Enzymimmunoassays, Chemilumineszenzassay, Elektro<br />

Chemilumineszenzassay, Mikropartikelenzym-Immunoassay,<br />

Radioimmunoassay Fluoreszenzpolarisationsimmunoassay,<br />

Immunologische Trübungstests, Immunfluoreszenztest, zelluläre<br />

Immunphänotypisierung, Immunologie, Rheumatologie, Klinische Chemie,<br />

Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologische Chemie, Infektiologie,<br />

410 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

Endokrinologie, Stoffwechseldiagnostik, Therapeutisches Drug Monitoring<br />

Transplantationsimmunmonitoring.<br />

2 Modular E-Module<br />

3 Elecsys 2010, Centaur,<br />

AxSym, Immunlite, Advantage, Kryptor,<br />

IMx, 2 BN2<br />

3. Hämatologische Untersuchungsverfahren<br />

Hämatologie<br />

SE9000; Coulter MD 2/8<br />

4. Hämostaseologische Testverfahren<br />

Hämostaselogie<br />

4 BCS<br />

5. Chromatographische Verfahren<br />

Medikamente, Hormone, Spezialanalytik<br />

6 HPLC-Anlagen, GC, GC-MS<br />

6. DNA-Amplifikation (PCR)<br />

Sequenzierreaktion und Kapillarelektrophorese<br />

Sequenzierung, Fragmentanalyse<br />

Sequencer ABI 3700/3730<br />

7. Spezielle PCR-Methoden<br />

Real-time PCR für die Bestimmung einzelner SNPs und Mutationen<br />

TaqMan-System (ABI HT 7900)<br />

8. Microarray-Methoden<br />

SNP-Analytik, Differentielle mRNA Expressionsanalyse<br />

Affymetrix-System<br />

9. Zellbasierte Methoden<br />

Immunphänotypisierung<br />

Sysmex SE 9500/9000 2x, Coulter MD II 2x,<br />

Durchflußzytometer Coulter XL 5x, Sorter EPICS ELITE 1x.<br />

10. Massenspektrometrie mit Vortrennung (HPLC, GC)<br />

Proteomics, Metabolomics<br />

Tandem-Massenspektometer<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 411


Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Das in 2002 etablierte Qualitätsmanagementsystem (QMS) wurde auf die neue Norm<br />

DIN EN ISO 15189 für medizinische Laboratorien angepaßt und seine Konformität mit<br />

den Normvorgaben durch ein Reaudit mit einem externen Gutachter bestätigt. Die<br />

Akkreditierung durch den Deutschen Akkreditierungsrat (DAR) ist deshalb auch bis<br />

2007 gesichert. Unter Mitarbeit der institutseigenen EDV-Abteilung konnte ein<br />

Dokumentensystem realisiert werden, das die Verwaltung und Lenkung der im<br />

Rahmen des Qualitätsmanagements erforderlichen Dokumente unterstützt.<br />

Im Institut werden EDV–Systeme betrieben und weiterentwickelt für die Bereiche<br />

Auftrags-bearbeitung, Warenwirtschaft, Dokumentation und Schulung. Informationen<br />

über das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (Zentrallaboratorium)<br />

können im Internet unter der Adresse http://wwwlabor.uni-muenster.de/ abgerufen<br />

werden. Über das "Einsender-Auskunft-System" EASY http://wwwlabor.unimuenster.de/easy/<br />

werden In-formationen des Zentrallaboratoriums z.B. zur<br />

Beauftragung von Analytik, zur Proben-abnahme und zu diagnostischen<br />

Fragestellungen angeboten. Das Informationssystem kann über das interne Datennetz<br />

des <strong>Universitätsklinikum</strong>s mit einer erweiterten Funktionalität (z.B. interaktive<br />

Bestellmöglichkeiten, aktuelle Hinweise zum Laborbetrieb) aufgerufen werden<br />

(Adresse http://wwwlabor.uni-muenster.de/dienstleistungen ).<br />

Das EDV–System für die Auftragsbearbeitung unterstützt alle Arbeitsplätze von der<br />

Auftrags-erfassung über das Probenmanagement, die technische Durchführung der<br />

Analysen, die Qualitätskontrolle und die labormedizinische Validation bis zur Ausgabe<br />

der Befunde. Hierbei wird auch die Durchführung von Studien mit einem optimierten<br />

Verfahren unterstützt. Unter anderem sind eine Vordefinition der Studienabschnitte und<br />

der für die einzelnen Abschnitte benötigten bzw. erwarteten Studienproben möglich.<br />

Laborbefunde werden in gedruckter Form ausgegeben und online im HL7–Format zu<br />

den Klinischen Arbeitsplatzsystemen (KAS) der Stationen und Ambulanzen übermittelt.<br />

Mit dem fortschreitenden Aufbau der Klinischen Arbeitsplatzsysteme im UKM können<br />

immer mehr Einsender die schnelle online-Übermittlung der Befunde nutzen. Bei<br />

Studienproben ist die elektronische Übermittlung der Studienresultate in Form von<br />

studienspezifisch strukturierten Datensätzen möglich.<br />

412 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Zentrallaboratorium<br />

Stationäre Patienten 51.425<br />

Ambulante Patienten 63.050<br />

Ambulante Behandlungen 453.752<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 413


Institut für Transfusionsmedizin<br />

34. Institut für Transfusionsmedizin<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Walter Sibrowski<br />

Domagkstr. 11<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-57690<br />

E-Mail: transmed.sekretariat@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/trans/<br />

Das Institut<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Das Institut für Transfusionsmedizin versorgt die Universitätskliniken mit allen<br />

diagnostischen, therapeutischen und präparativen transfusionsmedizinischen<br />

Leistungen. Zur Wahrnehmung der verschiedenen Aufgaben ist das Institut in drei<br />

verschiedene Arbeitsbereiche gegliedert:<br />

Im Arbeitsbereich „Blutspende / Hämapherese“ werden homologe Blutspenden,<br />

Eigenblutspenden sowie präparative und therapeutische Hämapheresen<br />

(Thrombozytenspende, Granulozyten-, Monozyten- und Lymphozytenspende,<br />

Stammzellapherese, Plasmapherese, Erythrozytapherese, Leukozytendepletion)<br />

durch-geführt. Mit Datum vom 01.01.2004 wurden zudem die Herstellung spezieller<br />

Zell-therapeutika und das Qualitätskontrolllabor (Arzneimittelherstellung) sowie die<br />

Spenderinfektionsdiagnostik organisatorisch der Blutspendeabteilung zugeordnet. Im<br />

Arbeitsbereich der Blutspende ist auch das Knochenmarkspenderregister<br />

untergebracht. Das Institut für Transfusionsmedizin ist Mitglied in der<br />

Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Knochenmark- und Stammzelltransplantation<br />

sowie der Gewinnung von Blutspendern in Westfalen-Lippe (AFK-WL).<br />

Im Arbeitsbereich „Blutbank“ erfolgen die Blutkomponentenherstellung und -<br />

lagerung, die immunhämatologische Diagnostik von Spender- und<br />

Patientenblutproben, die Durchführung der Verträglichkeitstestung und die Ausgabe<br />

der Blutkomponenten sowie die Spenderinfektionsdiagnostik. Im Arbeitsbereich<br />

„Blutbank“ ist zusätzlich ein Labor für Spezielle Immunhämatologie angesiedelt,<br />

414 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Transfusionsmedizin<br />

dessen diagnostische Schwerpunkte derzeit bei der klinisch-immunologischen<br />

Differenzierung der Autoimmunhämolysen sowie bei der molekularbiologischen<br />

Typisierung der Allele klinisch relevanter Blutgruppensysteme liegen.<br />

Im Arbeitsbereich „Transplantationsimmunologie“ erfolgen die Diagnostik im<br />

Rahmen von Transplantationen (Gewebetypisierung, Nachweis<br />

transplantationsrelevanter Antikörper) und die immunologische Diagnostik an<br />

Thrombozyten, Granulozyten und Leukozyten. Das dem Zentralen<br />

Knochenmarkspenderregister Deutschland angeschlossene Suchzentrum für<br />

Knochenmark- und Stammzellspender ist seit November 2004 der Abteilung Transplantationsimmunologie<br />

angeschlossen.<br />

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

Im Bereich der medizinischen Leistungen des Instituts ergeben sich vier<br />

Schwerpunkte.<br />

1. Zentrale Versorgung des Klinikums mit Blutprodukten<br />

� Standardblutprodukte und zahlreiche Spezialpräparate aus eigener Herstellung<br />

� Stammzelltransplantate, Lymphozytenpräparate, Monozytenpräparate aus<br />

eigener Herstellung<br />

� Eigenblutherstellung<br />

� ärztliche Beratungsleistungen im Rahmen der Versorgung, insbesondere der<br />

Therapie mit Blutprodukten<br />

� institutsübergreifende Koordination und Qualitätssicherung der<br />

transfusionsmedizinischen Leistungen am UKM im Rahmen der Arbeit der<br />

Transfusionskommission<br />

� Weiterentwicklung von Parametern zur Qualitätskontrolle zellulärer<br />

Blutprodukte<br />

� Etablierung eines Suchzentrums zur Kompatibilitätstestung und Vermittlung von<br />

national und international gewonnenen Stammzelltransplantaten an Patienten<br />

des UKM<br />

2. Therapeutische Leistungen als Auftragsleistungen bzw. Konsiliarleistungen<br />

für Kliniken des UKM<br />

� Plasmapheresen (z.B. Patienten mit thrombotisch-thrombozytopenischer<br />

�<br />

Purpura, ABO-major-inkompatible Stammzelltransplantation, Paraproteinämie)<br />

maschinelle Austauschtransfusionen (z.B. Patienten mit Sichelzellanämie)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 415


Institut für Transfusionsmedizin<br />

� Thrombozytendepletionen (z.B. Patienten mit idiopathischer Thrombozytose)<br />

� Leukapheresen (akute Leukämien)<br />

� Transfusion von Blutkomponenten (i. d. R. hämatologische Krankheitsbilder)<br />

� ärztliche Beratungs- und Aufklärungsgespräche für therapeutische Leistungen<br />

3. Leistungen im Rahmen der transfusionsmedizinischen Diagnostik<br />

� Blutgruppen- und Verträglichkeitsdiagnostik für die Bereitstellung von zellulären<br />

Blutprodukten und gefrorenem Humanplasma<br />

� spezielle immunhämatologische Diagnostik zur Erkennung immunologischer<br />

und immunhämatologischer Krankheitsbilder<br />

� infektionsimmunologische Diagnostik transfusionsassoziierter<br />

Infektionskrankheiten bei Transplantationen und gerichteten Blutspenden<br />

� transplantationsimmunologische Diagnostik (Gewebetypisierung, serologische<br />

Verträglichkeitsdiagnostik, Stammzelldiagnostik, Immunstatus) bei Stammzellund<br />

Knochenmarktransplantationen, soliden Organtransplantationen bei<br />

Therapie mit Lymphozyten-, Granulozyten- Monozyten- und<br />

Thrombozytenkonzentraten. Immunologische Diagnostik bei Krankheitsbildern,<br />

die diese Zellreihen betreffen (z.B. neonatale Alloimmunthrombozytopenie,<br />

Autoimmunthrombozytopenie,<br />

Thrombozytopenie Typ II)<br />

Autoimmungranulopenie, Heparin-induzierte<br />

� ärztliche Beratung und Konsiliartätigkeit für Kliniken im Rahmen der<br />

transfusionsmedizinischen Diagnostik, Teilnahme an klinischen Konferenzen,<br />

ärztliche Leistungen für die Herstellung und Zuordnung von Spezialpräparaten<br />

(z.B. Antigen-kompatible Erythrozytenkonzentrate, HLA-gematchte<br />

Thrombozyten-konzentrate, Auswahl geeigneter Transplantatspender etc.)<br />

4. Leistungen im Rahmen des Stammzellspender-Registers der Arbeitsgemeinschaft<br />

zur Förderung der Knochenmark- und Stammzelltransplantation<br />

sowie der Gewinnung von Blutspenden in Westfalen-Lippe<br />

(AFK-WL)<br />

� Gewebetypisierung von bereits über 15.000 spendewilligen Stammzellspendern<br />

in Kooperation mit anderen transfusionsmedizinischen Einrichtungen in<br />

Westfalen-Lippe<br />

� Gewinnung und Vermittlung von Stammzelltransplantaten aus dem Register<br />

des Instituts für Transfusionsmedizin bzw. der AFK-WL zur Vermittlung an<br />

Patienten in nationalen bzw. internationalen Transplantationszentren.<br />

416 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />

Institut für Transfusionsmedizin<br />

Ergänzend zu den Leistungsbereichen sind folgende Versorgungsschwerpunkte<br />

besonders hervorzuheben<br />

1. Spezielle Immunhämatologie (Laboraufträge UKM und externe Praxen;<br />

�<br />

Akkreditierung des Labors durch die ZLG beantragt):<br />

Differentialdiagnostik und Empfehlungen zum Transfusionsregime bei<br />

• Autoimmunhämolysen<br />

• Alloimmunhämolysen komplexer Genese<br />

• Mischformen der Immunhämolyse<br />

� Differenzierung komplexer Antikörpermischungen in der<br />

Schwangerenbetreuung, Abschätzung der klinischen Wertigkeit<br />

� Molekularbiologische Typisierung der Allele klinisch relevanter<br />

�<br />

Blutgruppensysteme mittels PCR-SSP-Methodik<br />

Entwicklung funktioneller Parameter zur Qualitätskontrolle von zellulären<br />

Blutprodukten<br />

2. Herstellung, Aufbereitung und Charakterisierung von autologen und<br />

allogenen Stammzelltransplantaten<br />

� Überwachung der Qualitätssicherung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben<br />

durch die zuständigen Landes- und Bundesoberbehörden<br />

� autologe Stammzelltransplantate: Transplantatgewinnung, Konservierung und<br />

Lagerung am Institut für Transfusionsmedizin<br />

� allogene Transplantate: Etablierung des kompletten Vorgangs der<br />

Spendersuche, Spenderevaluierung sowie der erweiterten immunologischen<br />

und infektiologischen Kompatibilitätsdiagnostik am Institut für<br />

Transfusionsmedizin<br />

3. Transplantationsimmunologie<br />

� Akkreditierung durch die European Federation of Immunogenetics (EFI)<br />

� gesamtes Untersuchungsspektrum der Transplantationsimmunologie<br />

einschließlich hochauflösender Typisierungen etabliert<br />

� durch die Etablierung des o. g. Registers und Suchzentrums für<br />

Stammzellspender liegen insbesondere am UKM optimale Voraussetzungen für<br />

die Versorgung des Knochenmarktransplantationszentrums mit geeigneten<br />

Spendern vor.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 417


Institut für Transfusionsmedizin<br />

Forschung<br />

Die Forschungsprojekte der 3 Arbeitsbereiche des Institutes sind im Folgenden<br />

zusammenfassend dargestellt:<br />

1. Blutspende mit Knochenmark-/Stammzellspenderregister<br />

� Untersuchung der Einflussgrößen bei der Gewinnung, Charakterisierung<br />

und Quantifizierung von hämatopoetischen Stammzellen zur<br />

Transplantation<br />

� Untersuchungen der Wechselwirkung von Blutgruppen-Antikörpern und<br />

hämatopoetischen Stammzellen<br />

2. Blutbank und Spezielle Immunhämatologie<br />

� Molekulare Charakterisierung veränderter IgM-IgG-Interaktionen bei der<br />

Autoimmunhämolyse vom Wärmetyp<br />

� Mechanismen der Induktion von Immuntoleranz und Alloreaktivität gegen<br />

Erythrozytenantigene<br />

� Funktionelle Charakterisierung therapeutisch applizierbarer<br />

Erythrozytenpräparationen in vitro mittels biomolekularer<br />

Interaktionsanalyse unter Real-Time-Bedingungen und<br />

�<br />

molekularbiologischer Techniken<br />

Ergebnisorientierte Qualitätssicherung der Hämotherapie<br />

3. Transplantationsimmunologie mit Knochenmark- /<br />

Stammzellspendersuchzentrum<br />

� Bedeutung thrombozytärer Wachstumsfaktoren für die Angiogenese und<br />

Osteogenese im Rahmen der Therapie von Knochendefekten (Kooperation<br />

mit der Klinik u. Poliklinik für spezielle Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie)<br />

� Lymphozytärer Mikrochimärismus bei Fertilitätsstörungen (Kooperation mit<br />

dem Institut für Reproduktionsmedizin)<br />

� Expression von Prionproteinen in Blutzellen (Kooperation mit dem Institut<br />

für Hygiene)<br />

� Erfassung transplantationsrelevanter Antikörper in ELISA-Systemen<br />

418 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Fortbildung und Lehre<br />

Institut für Transfusionsmedizin<br />

Lehre<br />

Das Unterrichtskonzept im Fach Transfusionsmedizin umfasst für das gesamte<br />

Studium 2 Teilveranstaltungen, die beide über die Einbindung in übergeordnete<br />

Veranstaltungen Präsenzpflicht erlangen. Im 3. Fachsemester erfolgt eine Einführung<br />

in die Transfusionsmedizin begleitend zu den integrierten Seminaren zum Thema Blut<br />

(Gruppenunterricht, 3 Stunden/Gruppe). Die Hauptvorlesung Transfusionsmedizin wird<br />

im 7. Fachsemester als Blockveranstaltung angeboten und durch Seminare und<br />

Praktika begleitet. Die Hauptvorlesung Transfusionsmedizin mit begleitenden<br />

Seminaren und Praktika ist in die Lehre im Querschnittsbereich<br />

Immunologie/Infektiologie eingebunden. Die Transfusionsmedizin ist damit in der<br />

Studentenausbildung am UKM schriftliches Prüfungsfach.<br />

Mitgliedschaften ärztlicher Mitarbeiter des Instituts in Fachgesellschaften<br />

Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI)<br />

(www.dgti.de)<br />

Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) (www.immunologie.de)<br />

Deutsche Gesellschaft für Immungenetik (DGI) (www.uni-kiel.de/dgi)<br />

European Macrophage Society (EMS) (www.macrophage.de)<br />

Deutsche Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) (www.gbm.uni-<br />

frankfurt.de)<br />

Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung (GQMG)<br />

(www.gqmg.de)<br />

Centrum für Krankenhausmanagement, CKM-Zirkel (www.ckm-cirkel.de)<br />

Arbeitsgemeinschaft staatlicher und kommunaler Blutspendedienste (www.stkb.de)<br />

Sonstige Tätigkeiten von Institutsmitgliedern – Mitarbeit in Gremien und<br />

Ausschüssen<br />

� Mitarbeit in der Arbeitsgruppe zur Akkreditierung von Stammzell-<br />

Fremdspender-Einrichtungen gemäß Standard der „World Marrow Donor<br />

Association“ (WMDA)<br />

� Gutachtertätigkeit für die Konzertierte Aktion Stammzelltransplantation der<br />

DAG-KBT (JACIE)<br />

� Mitgliedschaft bei der DGTI-Arbeitsgruppe im Sektorkomitee 5 der ZLG, Bonn,<br />

zur Erarbeitung von Checklisten zur Akkreditierung in der<br />

Transfusionsmedizin/Immunhämatologie<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 419


Institut für Transfusionsmedizin<br />

� Mitgliedschaft im wissenschaftlichen Beratungsausschuss „Neu auftretende und<br />

neu identifizierte Gesundheitsrisiken“ (SCENIHR) der Europäischen<br />

�<br />

Kommission<br />

Co-Herausgeberschaften für die Zeitschriften “Transfusion Medicine &<br />

Hemotherapy“ und "Current Pharmaceutical Design“<br />

Schulungen, Fortbildungen und Kongressbesuche der wissenschaftlichen und<br />

nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />

Von den wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Mitarbeitern erfolgte die<br />

Teilnahme an über 40 externen Fortbildungsveranstaltungen und internationalen<br />

wissenschaftlichen Fachkongressen im Jahr 2005.<br />

Vom Institut für Transfusionsmedizin organisierte Fortbildungsveranstaltungen<br />

„Administrative, diagnostische und präparative Praxis der allogenen<br />

Stammzellspende“, Workshop der ARGE-KMSB vom 18. bis 19.03.2005<br />

„Aktuelle Themen zur Transfusionsmedizin“, eine Vortragsreihe mit sieben Beiträgen<br />

im Zeitraum 21.4. bis 24.11.2005<br />

„Probleme der hämotherapeutischen Versorgung in der Transplantationsmedizin“,<br />

Fortbildungsveranstaltung der LÄK Westfalen-Lippe zur Qualifikation als<br />

Transfusionsveranwortliche und Transfusionsbeauftragte am 15.06.2005<br />

Fortbildungsveranstaltung für Pflegekräfte des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong>,<br />

11.05.2005 und 09.11.2005<br />

Institutsinterne Fortbildungen und Schulungen für Ärzte, MTA’s und Schwestern<br />

Im Jahr 2005 wurden insgesamt 33 institutsinterne Fortbildungsveranstaltungen mit<br />

eigenen Referenten und externen Referenten für die Schulung des institutseigenen<br />

Personals durchgeführt.<br />

Service<br />

Besondere Serviceleistungen werden insbesondere für Blutspender für die Steigerung der<br />

Spendebereitschaft erbracht. Neben der normalen Aufwandsentschädigung für Standard-<br />

Blutspenden gibt es:<br />

� Spenderaufenthalts- und Warteräume mit Angebot von warmen und kalten<br />

Getränken sowie belegten Brötchen und frischem Obst<br />

� Wechselnde spezielle Informationsangebote (z.B. Schutzimpfungen)<br />

� Vernissage-Veranstaltungen und Bilderausstellungen in der Blutspendeabteilung<br />

� Verlosungen und weitere Werbeveranstaltungen vor Ort und in den Medien<br />

420 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Transfusionsmedizin<br />

� Kinder-Spielecke in der Blutspendeabteilung<br />

� Verschiedene Informationsveranstaltungen zur Werbung von<br />

Knochenmarkspendern (2-3x jährlich)<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

� Ambulante Bluttransfusionen<br />

� Maschinelle Blutaustauschverfahren (Erythrozytapherese, Leukapherese,<br />

Plasmapherese)<br />

Apparative Ausstattung<br />

Im Bereich der Blutspende stehen verschiedene apparative Systeme zur Gewinnung<br />

von Vollblut und Blutkomponenten mittels Hämapherese zur Verfügung. Die zur<br />

Hämapherese bei Blutspendern vorgehaltenen Zellseparatoren werden bei Bedarf<br />

auch für präparative bzw. therapeutische Verfahren bei Patienten des UKM eingesetzt.<br />

Für die Therapie von Patienten mit den o. g. Verfahren stehen 2 Zellseparatoren der<br />

Marke Cobe Spectra separat zur Verfügung.<br />

Für die Aufbereitung und Qualitätskontrolle von Blutkomponenten gemäß<br />

Arzneimittelgesetz stehen darüber hinaus verschiedene apparative Systeme zur<br />

Fraktionierung (z. B. Beutelzentrifugen) von Blutkomponenten sowie zu deren<br />

immunhämatologischer und infektiologischer Testung zur Verfügung (z. B. Geräte zur<br />

serologischen und molekularbiologischen Infektionsdiagnostik). Daneben werden für<br />

spezielle Blutprodukte – wie z. B. für Stammzelltransplantate und zelluläre<br />

Immuntherapeutika – spezielle Einrichtungen und apparative Verfahren benötigt (wie z.<br />

B. Reinraumbereiche bzw. durchflusszytometrische Geräte zur Zellcharakterisierung).<br />

Verschiedene Systeme zur Lagerung von Blutprodukten in Kühl- und Gefrierschränken<br />

sowie in Stickstoff-Lagertanks werden vorgehalten<br />

Im Bereich der Blutbank/Immunhämatologie erfolgt auch die Patientendiagnostik mit<br />

teil- bzw. vollautomatisierten Geräten (wie z. B. die immunhämatologische Diagnostik<br />

mittels TANGO-System der Fa. BIOTEST).<br />

Im Laborbereich „Transplantationsimmunologie“ werden insbesondere apparative<br />

Systeme zur serologischen und molekulargenetischen Typisierung eingesetzt (wie z. B.<br />

verschiedene Geräte zur Amplifikation und Identifizierung von PCR-Produkten)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 421


Institut für Transfusionsmedizin<br />

Institutsermächtigung<br />

Der ärztliche Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin ist für die Zeit vom<br />

01.10.2004 bis 30.09.2006 zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung zur<br />

Durchführung von Leistungen im Rahmen der transfusions- und<br />

transplantationsimmunologischen Diagnostik ermächtigt. Hierunter fallen Leistungen<br />

aus Überweisung von niedergelassenen Vertragsärzten sowie von persönlich<br />

ermächtigten Krankenhausärzten oder von ermächtigten ärztlich geleiteten<br />

Einrichtungen im Rahmen der diesen Ärzten / Instituten erteilten Ermächtigung bzw.<br />

Institutsermächtigung.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Am Institut für Transfusionsmedizin ist das vorgeschriebene Qualitätssicherungssystem<br />

sowohl im Rahmen der Arzneimittelherstellung als auch im Rahmen<br />

der Hämotherapie etabliert. Herstellungsleiter für Blutprodukte ist Herr Dr. Ahlke.<br />

Kontrollleiterin im Sinne des Arzneimittelgesetzes ist Fr. Dr. Tapernon.<br />

Qualitätssicherungsbeauftragte ist Fr. PD Dr. Stahl (Qualifikation für Ärztliches<br />

Qualitätsmanagement entsprechend dem Curriculum der BÄK).<br />

Selbstinspektionen aller Arbeitsbereiche am Institut für Transfusionsmedizin werden in<br />

regelmäßigen Abständen – mindestens einmal jährlich - entsprechend den Vorgaben<br />

des Qualitätsmanagementsystems des Institutes durchgeführt.<br />

Die Abteilung Transplantationsimmunologie ist akkreditiert bei der European<br />

Federation of Immunogenetics (EFI). Die Akkreditierung der immun-hämatologischen<br />

Labore und der Blutbank durch die ZLG ist beantragt.<br />

422 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Transfusionsmedizin<br />

Tabellarische Übersicht – Leistungszahlen Transfusionsmedizin 2005<br />

Arbeitsbereich Blutbank<br />

Bereitstellung<br />

Verbrauchte<br />

Blutpräparate Blutpräparate<br />

Erythrozytenkonzentrate 63.239 26.404<br />

Thrombozytenapheresekonzentrate<br />

..8.949 8.847<br />

Frischplasmen 16.621 16.305<br />

Stammzellpräparate ....273 94<br />

Immunhämatologische Diagnostik<br />

Blutgruppenbestimmungen<br />

17.943<br />

(Serologie)<br />

Blutgruppenbestimmungen<br />

40<br />

(Molekulargenetik)<br />

Antikörpersuchteste 31.707<br />

Antikörperdifferenzierungen 1.176<br />

Infektionsdiagnostik<br />

Hepatitis B Diagnostik 17.860<br />

Hepatitis C Diagnostik 17.997<br />

HIV 1/2 Diagnostik 17.866<br />

CMV Diagnostik 14.094<br />

Lues-Diagnostik (TPHA) 17.961<br />

HCV PCR 17.788<br />

HIV-1 PCR 17.804<br />

HBV PCR 18<br />

Erweiterte Infektionsdiagnostik ..8.760<br />

Arbeitsbereich Blutspende<br />

Herstellung von Blutkomponenten<br />

Erythrozytenkonzentrate,<br />

8.779<br />

Vollblutspende<br />

Erythrozytenkonzentrate,<br />

2.185<br />

Multikomponentenspende<br />

Thrombozytenapherese-<br />

8.883<br />

konzentrate<br />

Eigenblutkonserven 99<br />

Eigenblutkonserven durch<br />

Multikomponentenspende<br />

Präparative Apheresen<br />

Autologe Stammzellapheresen 175<br />

Allogene Stammzellapheresen<br />

26<br />

(Verwandte)<br />

Allogene Stammzellapheresen<br />

41<br />

(Fremdspender)<br />

Granulozytenspenden 7<br />

Lymphozytenspenden 13<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 423<br />

20


Institut für Transfusionsmedizin<br />

Monozytenspenden 7<br />

Knochenmarkaufbereitung 10<br />

Therapeutische Apheresen<br />

Leukozytendepletionen 33<br />

Therapeutischer<br />

Plasmaaustausch<br />

32<br />

Erythrozytenaustausch 11<br />

zugelassene Spender<br />

Vollblutspender 9.369<br />

davon Erstspender 2.855<br />

Thrombozytenspender 5.918<br />

Eigenblutspender 102<br />

Arbeitsbereich Transplantationsimmunologie<br />

Thrombozyten-Elisa<br />

Thrombozyten-Diagnostik<br />

2.286<br />

MAIPA 1.054<br />

Thrombozyten-Typisierung<br />

PCR<br />

173<br />

HIT-Antikörperdiagnostik 28<br />

HPA-Diagnostik am<br />

Durchflusszytometer<br />

538<br />

Thrombozyten-Crossmatch 56<br />

serologische HLA<br />

Typisierungen:<br />

- Klasse I: A+B-Merkmale<br />

DNA-Typisierungen - Klasse I<br />

(niedrig auflösend) und HLA-<br />

Klasse II (niedrig u.<br />

hochauflösend)<br />

HLA-Diagnostik<br />

- Patienten und Verwandte -<br />

424 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005<br />

899<br />

4.360<br />

HLA-Antikörperbestimmung 3.557<br />

HLA-Sequenzanalyse 1.314<br />

HLA-Crossmatch 217<br />

HLA-Diagnostik für das <strong>Münster</strong>aner<br />

Spenderegister bzw. die Suchzentrale<br />

Neue Spender insgesamt 1.183<br />

serologische HLA-<br />

Typisierungen:<br />

799<br />

- Klasse I: A+B-Merkmale<br />

niedrigauflösende HLA-Klasse<br />

1.272<br />

I-Typisierung<br />

niedrigauflösende DRB1*-<br />

404<br />

Typisierung<br />

hochauflösende DRB1*- 564


Typisierung<br />

Niedrigauflösende DQB1*-<br />

Typisierung<br />

niedrigauflösende DRB1*-<br />

Aufträge<br />

hochauflösende DRB*/DQ*<br />

Aufträge<br />

Institut für Transfusionsmedizin<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 425<br />

391<br />

308<br />

Probenverschickungsaufträge 50<br />

Untersuchte CT-Proben<br />

Suchzentrum HLA-<br />

A/B/C/DR/DQ, hohe Auflösung<br />

Bearbeitete<br />

Fremdspendersuchen<br />

CD-34 Monitoring im<br />

Spenderblut<br />

(CD-34 = Stammzellmarker)<br />

CD-34 Messung im<br />

Stammzellprodukt<br />

Spezielle Anreicherung von<br />

Stammzellen (Purging)<br />

Aufbereitung / Einfrieren von<br />

Stammzellen (autolog)<br />

Aufbereitung / Einfrieren von<br />

Stamm-zellen (allogen)<br />

Aufbereitung / Einfrieren von<br />

Kno-chenmark (allogen)<br />

Aufbereitung / Einfrieren von<br />

Lymphozyten (allogen)<br />

44<br />

161<br />

739<br />

Stammzellaufbereitung / Diagnostik<br />

722<br />

336<br />

13<br />

178<br />

Immunstatus 71<br />

Klonogenitätsassay 273<br />

Ausgabe / Retransfusion von<br />

Stammzellen, Knochenmark<br />

308<br />

bzw. Lymphozyten<br />

Qualitätskontrolle /<br />

Produktmessung allogene<br />

Stammzellen<br />

Qualitätskontrolle /<br />

Produktmessung allogene<br />

Lymphozyten<br />

73<br />

8<br />

17<br />

Stammzellaufbereitung / -diagnostik<br />

für Patienten in auswärtigen Kliniken<br />

Stammzellgewinnung in auswärtigen<br />

Kliniken für <strong>Münster</strong>aner Patienten<br />

Aufbereitung / Einfrieren von<br />

35<br />

Stammzellen (allogen)<br />

Qualitätskontrolle /<br />

Produktmessung allogene<br />

35<br />

Stammzellen<br />

Aufbereitung / Einfrieren von<br />

2<br />

Lymphozyten (allogen)<br />

Qualitätskontrolle /<br />

Produktmessung allogene<br />

2<br />

Lymphozyten<br />

Aufbereitung / Einfrieren von 8<br />

38<br />

15


Institut für Transfusionsmedizin<br />

Knochenmark (allogen)<br />

Qualitätskontrolle /<br />

Produktmessung allogenes<br />

Knochenmark<br />

Erklärung:<br />

allogen: Fremdspende, von einem genetisch anderen Individuum derselben Art stammend<br />

(z.B. Mensch-Mensch Transplantation),<br />

autolog: Eigenspende, zu demselben Individuum gehörig.<br />

426 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005<br />

8


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

35. Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer-<br />

Gesichtschirurgie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. h. c. Ulrich K. Joos<br />

Waldeyerstraße 30<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-83 47004<br />

Fax +49-(0)251-83 47184<br />

E-Mail: joos@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/chirurg/<br />

Die Klinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG-Chirurgie) mit<br />

dem Zentrum für experimentelle Zahnheilkunde ist eine Fachdisziplin der Zahn- Mundund<br />

Kieferklinik und des Zentrums für Chirurgie des UKM. Sie beschäftigt sich mit allen<br />

Aspekten des Faches, wobei folgende Schwerpunkte herauszustellen sind:<br />

� Diagnostik und Behandlung ausgedehnter Verletzungen des Kopf- und<br />

Halsbereiches,<br />

� operative Behandlung von Patienten mit bösartigen Tumoren der Lippe, der<br />

Mundhöhle und des Oropharynx,<br />

� Versorgung von Patienten mit Fehlbildungen des Unter- und des Oberkiefers<br />

(Dysgnathien),<br />

� operative Behandlung und Betreuung von Patienten mit craniofacialen<br />

Fehlbildungen im Bereich des Neurocraniums als auch des Vizerocraniums,<br />

� dentoalveolären Chirurgie, insbesondere chirurgische Zahnerhaltung,<br />

Implantologie.<br />

Die MKG-Chirurgie ist eine Klinik mit jährlich ca. 1700 stationären und 22.000<br />

ambulanten Patienten. In Spezialsprechstunden werden die stationären Patienten<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 427


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

ambulant weiter betreut. Jährlich werden ca. 5500 ambulante Operationen und<br />

chirurgische Eingriffe und ca. 1700 stationäre Operationen durchgeführt.<br />

Im Bereich Lehre stehen die Ausbildung von Studenten, die Weiterbildung der Ärzte<br />

sowie Weiterbildungsangebote für den pflegerischen Bereich im Mittelpunkt.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />

� Diagnostik und Behandlung ausgedehnter Verletzungen des Kopf- und<br />

Halsbereiches,<br />

� operative Behandlung von Patienten mit bösartigen Tumoren der Lippe, der<br />

Mundhöhle und des Oropharynx,<br />

� Versorgung von Patienten mit Fehlbildungen des Unter- und des Oberkiefers<br />

(Dysgnathien),<br />

� operative Behandlung und Betreuung von Patienten mit kraniofazialen<br />

Fehlbildungen im Bereich des Neurocraniums als auch des Vizerocraniums,<br />

(Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, Gesichtsspalten, Syndrome)<br />

� dentoalveolären Chirurgie, insbesondere chirurgische Zahnerhaltung,<br />

Implantologie.<br />

� Mikrogefäß- und Mikronervchirurgie<br />

� Kiefergelenkschirurgie<br />

� Orbitalchirurgie,<br />

� Distraktionsosteogenese<br />

� Plastisch-rekonstruktive Chirurgie<br />

Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />

Die Tätigkeitsschwerpunkte der Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer-,<br />

Gesichtschirurgie im Rahmen der Grund- sowie der hochspezialisierten Versorgung<br />

und ihre überregionale Bedeutung lassen sich in folgende Bereiche zusammenfassen:<br />

Kraniofaziale Anomalien: Die Patienten mit Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten,<br />

Fehlbildungen des Gesichtsschädels und der Schädelkalotte werden gemeinsam mit<br />

der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie im Bereich des Neuro- als auch des<br />

Viszerokraniums versorgt. Die MKG-Chirurgie ist Schwerpunktklinik der<br />

Elterninitiative für craniofaciale Fehlbildungen.<br />

428 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

Tumorchirugie: Die operative Therapie ausgedehnter Tumorleiden<br />

(Gefäßfehlbildungen wie Hämangiome, Lymphangiome, sonstige Fehlbildungen im<br />

Kopf-Halsbereich, Schädelbasis-tumoren), die knöcherne Rekonstruktion sowie die<br />

Wiederherstellungschirurgie der Weichgewebe und die daraus resultierenden<br />

Fähigkeiten im mikrochirurgischen Gewebetransfer werden interdisziplinär genutzt<br />

und in interdisziplinäre nicht chirurgische Behandlungskonzepte wie Strahlentherapie,<br />

Chemotherapie und Immuntherapie eingebettet. Spezielle mikrochirurgisch-operative<br />

Verfahren werden hier entwickelt und in die Praxis eingeführt.<br />

Traumatologie: Im Schnittpunkt von drei Rettungshubschrauberstandorten besteht ein<br />

ausgeweitetes Einzugsgebiet in der primären interdisziplinären Unfallversorgung.<br />

Moderne Osteosyntheseverfahren wurden hier zum Teil innovativ entwickelt und in die<br />

Praxis eingeführt.<br />

Orthognathe Chirurgie: Zusammen mit der Poliklinik für Kieferorthopädie erfolgt die<br />

Behandlung von Dysgnathiepatienten. Die von der Klinik begonnene Fortbildungsreihe<br />

für orthognathe Chirurgie genießt internationales Renomee.<br />

Implantologie: Zusammen mit der prothetischen Abteilung werden neben typischen<br />

Indikationen in besonderem Maße komplexe orale Rehabilitationen nach<br />

Tumoroperationen, Unfällen, extremen Kieferathrophien und bei Fehlbildungen<br />

durchgeführt. Implantate<br />

Bereitstellung spezieller Sprechstunden und Ambulanzen: Spalt- und<br />

Fehlbildungen, Dysgnathien, Mundschleimhauterkrankungen, Tumorrecall, Logopädie,<br />

Implantatversorgung, Risikopatienten, konsiliarische zahnärztliche Versorgung<br />

stationärer Patienten des Klinikums.<br />

Tracheotomienotdienst: Im Zusammenhang mit der Notfallversorgung hält die<br />

Abteilung 24 h einen Tracheotomienotdienst für das Klinikum bereit.<br />

Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />

� spezielle Sprachtherapie nach Tumor-Operationen, bei Fehlbildung und nach<br />

Traumaversorung<br />

� computergestützte dreidimensionale OP-Planung und Kontrolle für kraniofaziale<br />

Eingriffe<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 429


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

� Komplexe Rekonstruktion am Gesicht, Schädel, Hals und Extremitäten durch<br />

speziellen mikrovaskulären Gewebetransfer<br />

Operative Dienstleistungen 2005<br />

� 50 Tracheotomien Anästhesie, Innere Medizin, Herz-<br />

Thorax- und Gefäßchirurgie<br />

� 10 Mundschleimhautentnahmen Urologie<br />

� 21 Mikrovaskuläre Transplantate Orthopädie<br />

� 5 komplexe Tumoroperationen<br />

mit plastischer Rekonstruktion<br />

bei dermatologischen Patienten Dermatologie<br />

Forschung<br />

Forschungsschwerpunkte<br />

Die Präsenz bei zahlreichen nationalen und internationalen Kongressen zeigt die<br />

Bedeutung der Klinik.<br />

Forschungsschwerpunkte sind:<br />

� Knochenregeneration und Ersatzmaterialien, Biomineralisation, Tissue<br />

Engineering Die Einzelergebnisse werden im Verbundkonzept Tissue<br />

Engineering therapeutisch genutzt. Es wird die Entwicklung eines komplexen<br />

Systems bestehend aus Grundmatrix, Proteinen, Wachstumsfaktoren und<br />

Zellen angestrebt.<br />

Aktuelle Projekte:<br />

� Prinzipien der extrakorporalen Knochen- und Knorpelgeweberegeneration<br />

� Strukturierte und abbaubare Biopolymerkomposite für das Knochenengineering<br />

� Autologes Hartgewebsengineering mit Hilfe computergestützter Implantatformgebung<br />

� Mechanische und elektromagnetische Stimulation: Die Auswirkungen<br />

unterschiedlicher Implantatgeometrien auf die knöcherne Einheilung wurden<br />

optimiert, die Wirkung elektromagnetischer Felder wurde auf die Osteogenese<br />

im Tiermodell evaluiert.<br />

430 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

� Cytokinaktivierte Angiogenese: Mittels eines Carrier- Proteinkomplexes<br />

wurde die VEGF-aktivierte Angiogenese und Osteogenese sowie die<br />

Mikrozirkulation unter pathologischen Bedingungen im Tiermodell überprüft.<br />

Der Aufbau einer humanen Endothelzellkultur aus Nabelschnurvenen fließt in<br />

die Entwicklung eines komplexen dreidimensionalen Knochenersatzimplantates<br />

ein.<br />

� Biomineralisationsvorgänge und Biomaterialien: Mittels ultrastruktureller<br />

Untersuchungen sowie Elementanalysen wird die Induktion von Keimbildung<br />

und Reifung anorganischer Matrix sowie der Aufbau einer in vitro Mineralisation<br />

evaluiert. Es werde geeignete Biomaterialien entwickelt, die als Carrier für<br />

Proteine und Zellen dienen und ihr Zusammenspiel mit anderen Materialien<br />

evaluiert.<br />

Weitere Studien in 2005<br />

� Untersuchung der Nukleation und Strukturbildung von apatitischem Biomineral<br />

in zwei- und dreidimensionalen Osteoblastenzellkulturen sowie deren<br />

Beeinflußbarkeit durch mechanische Stimulation<br />

� In vitro Apatit-Mineralisierung: ein Beitrag zur Klärung der Keimbildung und<br />

primärer Reifung anorganischer apatitischer Minerale an einer fibrillären<br />

organischen Matrix<br />

� In vitro: Induzierte Keimbildung und Reifung anorganischer "Apatitischer<br />

Biominerale" an einer definierten organischen Matrix<br />

� Primäre Implantatstabilität bei unterschiedlichen<br />

Knochenaufbereitungstechniken<br />

� Bioinspirierte Entwicklung und Erprobung von strukturierten und abbaubaren<br />

Polymerkompositen für ein gezieltes Hartgewebsengineering<br />

� Optimierung der Applikation elektrischer und elektromagnetischer Felder zur<br />

gezielten Beeinflußung des Glykostoffwechsels im Zusammenhang mit<br />

Biomineralisationsvorgängen<br />

� Beeinflussung der Angiogenese durch VEGF während der<br />

Knochenregeneration<br />

� Verhalten von humanen Endothelzellen auf Kollagenoberflächen<br />

Tumorbiologie oraler Plattenepithelkarzinome<br />

Die Prognoserelevanz von Tumormarkern in der Ätiologie von Tumoren wird<br />

molekularbiologisch auf den Gen- und Proteinebene untersucht. Im Sreening<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 431


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

dieser Gene und Proteine wird versucht, geeignete molekulare Zielstrukturen für<br />

einen immunologischen bzw. gentechnischen Tumortherapieansatz zu finden.<br />

Klinische Therapieversuche und eine prospektive klinische Phase II Studie mit<br />

Antitoxinen sind angelaufen.<br />

Aktuelle Projekte:<br />

� Tumorbiologie,-immunologie und -therapie<br />

Genexpressionsanalysen oraler Plattenepithelkarzinome<br />

� Immunhistochemische Prognosefaktoren oraler Plattenepithelkarzinome<br />

Klinische Forschung<br />

Diese befasst sich mit Untersuchungen zur Qualitätskontrolle bei speziellen<br />

Therapiemöglichkeiten, die sich über alle Gebiete der MKG-Chirurgie erstrecken.<br />

Besonders zu erwähnen sind die Kontrolle und Evaluierung neuer Behandlungskonzepte<br />

bei Fehlbildungen des Kopf-Halsbereiches, wie Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten,<br />

Kraniostenosen, Fehlbildungen im Ober- und Unterkiefer, Gefäßanomalien. Hier wurden<br />

neue Operationstechniken entwickelt und in die Praxis eingeführt, deren Langzeiterfolge<br />

ständig kontrolliert werden.<br />

Daneben wurden onkologisch-klinische Kontrollen als Qualitätssicherung und zur<br />

Verbesserung der Behandlung bei Tumorpatienten durchgeführt. Dabei wird nicht nur<br />

Gewicht auf die eigentliche Therapie, sondern auch auf Prognoseverfahren (zusammen<br />

mit der onkologischen Grundlagenforschung, s.u.) sowie die Behandlung und Reduktion<br />

von Nebenwirkungen gelegt.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt beschäftigt sich mit kraniofazialen Verletzungen. Neue,<br />

einfachere Behandlungskonzepte mit klarer Indikationsstellung für unterschiedliche<br />

Frakturtypen wurden und werden erarbeitet und evaluiert. Neue Plattensysteme zur<br />

Osteosynthese wurden zusammen mit grundlagentheoretischen Erkenntnissen<br />

entwickelt.<br />

Neben diesen kieferchirurgischen Themen werden auch zahnärztlich-implantologische<br />

Fragestellungen bearbeitet. Auch in diesem Bereich wurden Qualitätskriterien erarbeitet<br />

und umgesetzt. Insbesondere wird die Verbindung von knochenaugmentierenden<br />

Maßnahmen mit Implantaten untersucht, um bei unterschiedlichen Indikationen die<br />

Langzeiterfolge festzustellen. In diesem Zusammenhang wird auch der Osteomyelitis ein<br />

besonderes Augenmerk gewidmet und nach neuen Lösungsansätzen gesucht<br />

432 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

Aktuelle Projekte:<br />

Vaskuläre Biologie der Mundhöhle<br />

� Die Bedeutung der Vaskularisation der oralen Mukosa für unterschiedliche<br />

Therapie Drüsen und Speichel<br />

� Angiogenese - Osteogenese<br />

� Osteoblasten und Endothelzellen - Mono- und Cokulturergebnisse<br />

� Klinische Bedeutung der Vaskularisation<br />

Qualitätssicherung: Ergebnisqualität kieferchirurgischer Eingriffe<br />

� Scoresystem für die Indikation elektiver Tracheotomien bei ausgedehnten<br />

Tumoroperationen in der Oropharynxregion<br />

� Die Genioplastik als Differentialtherapie zur operativen Behandlung des frontal<br />

offenen Bisses<br />

� Beurteilung der Ergebnisqualität bei Kieferhöhlenoperationen<br />

� Blutverlust und Transfusionshäufigkeit in der orthognathen Chirurgie<br />

� Transfusionshäufigkeit bei operativer Therapie oraler Plattenepithelkarzinome<br />

� Odontogene Foci - mögliche Ursache einer Urtikaria?<br />

� Randomisierte kontrollierte Studie zur protrahierten Freisetzung von Doxycyclin<br />

(AtridoxTM) für die Behandlung der Perimplantitis.<br />

Weitere Qualitätsstudien in 2005:<br />

� Frühere funktionelle Belastung enossaler Implantate im spongiösen<br />

Knochenlager des Oberkiefers<br />

� Subjektive Erfolgsbeurteilung nach Dysgnathieoperationen<br />

� Odontogener Fokus als Ursache einer Urtikaria<br />

Drittmittel<br />

Im Jahr 2005 standen der Klinik insgesamt 539.739,- € Drittmittel zur Verfügung.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

In Hauptvorlesungen, Seminaren, praktischen Übungskursen mit Fallbesprechungen<br />

erfolgt mit modernen multimedialen Ausbildungsstrukturen unter Einführung moderner<br />

Lehrmethoden sowie im Austausch mit befreundeten internationalen Institutionen die<br />

Ausbildung von Medizin- und Zahnmedizinstudenten.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 433


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

Kooperierende Kliniken und Institutionen:<br />

Prof. Dr. Dr. A. Hemprich Prof. Dr. Fouad Khoury<br />

Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, - Privat-Zahnklinik Schloß<br />

Kiefer und Plastische Gesichtschirurgie Schellenstein<br />

Nürnberger Str. 57 Am Schellenstein 1<br />

04103 Leipzig 59939 Olsberg-Bigge<br />

Mr. Anthony F. Markus Prof. Dr. Dr. Christopher Mohr<br />

Consultant Oral and Maxillofacial Surgeon Direktor der Klinik für Mund-<br />

Poole Hospital NHS Trust Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

Longfleet Road Universtitätskliniken Essen Mitte<br />

Poole Dorset BH 152 JB Evang. Huyssens-Stiftung<br />

Großbritannien Henricistr. 92<br />

45136 Essen –<br />

Prof. Dr. Edela Puricelli Prof. Dr. Dr. Dieter Weingart<br />

Depto. Cirurgia e Ortopedia Klinik für Kiefer- u. Gesichtschirurgie/<br />

Universidade Federal do Rio do Sul Plastische Operationen<br />

Porto Alegre Klinikum Stuttgart<br />

Brasilien Katharinenhospital<br />

Kriegsbergstr. 60<br />

70174 Stuttgart<br />

Prof. Dr. Dr. Elmar Esser Prof. Dr. Dr. med. Georg Habel<br />

Klinik f. Kiefer-u.Gesichtschirurgie Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie,<br />

Städt. Kliniken Hohenzollernring 59<br />

Am Finkenhügel<br />

49076 Osnabrück<br />

48145 <strong>Münster</strong><br />

PD Dr. Dr. Richard Werkmeister<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/<br />

Plastische Operationen<br />

Bundeswehrzentralkrankenhaus<br />

Rübenacher Str. 170<br />

56072 Koblenz<br />

Postgraduiertenausbildung:<br />

� Jährliches Symposium zur zahnärztlichen Fortbildung mit aktuellen Themen<br />

� Zweimal jährlich stattfindende internationale Fortbildungsreihe für orthognathe<br />

Chirurgie<br />

� Jährlich stattfindender Operationskurs Implantologie<br />

� Zweimal stattfindender Kurs: Aktualisierungskurs zum Erhalt der Fachkunde<br />

nach RöV für Zahnärzte<br />

434 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

� IMC Master Program: 2003 wurde das International Medical College (IMC) an<br />

der Universität <strong>Münster</strong> gegründet. Mit dem IMC Master Program wurde<br />

erstmalig ein international anerkannter berufsbegleitender Masterstudiengang<br />

im Bereich der Oralen Medizin mit dem Abschluss Master Of Oral Medicine In<br />

Implantology angeboten. Im Jahr 2005 konnte wiederum 48 Teilnehmern des<br />

Studiengangs der akademische Grad verliehen werden. Aufgrund der großen<br />

Nachfrage wurden Kooperationen mit den Universitäten Essen, Leipzig und<br />

Budapest geschlossen. Erstmalig konnte 2005 ein ungarischer Studiengang<br />

gestartet werden. Weitere Studiengänge im Bereich Tumorchirurgie,<br />

Traumatologie und Fehlbildungschirurgie sind in Vorbereitung.<br />

� Zentrale und dezentrale Kammerfortbildungen der Ärzte- und<br />

Zahnärztekammer Westfalen Lippe<br />

Nichtärztliche Fortbildungsveranstaltungen<br />

Schwesternausbildung<br />

� Logopädische Fortbildungsveranstaltung<br />

� Kooperation<br />

Dentaltechnik<br />

mit FH Osnabrück im Bereich der Ingenieursausbildung<br />

Weitere regionale, nationale und internationale theoretische und praktische<br />

Fortbildungen ergänzen das Angebot.<br />

Innerbetriebliche Fortbildung der Mitarbeiter:<br />

� Regelmäßige interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />

� tägliche ärztliche Frühbesprechung (Fallbesprechungen und –vorstellungen)<br />

� Journal Club<br />

� Notfallmedizin<br />

� Tägliche Frühbesprechung des Pflegepersonals<br />

� Firmenfortbildungsveranstaltungen für Pflegepersonal<br />

Externe Fortbildungsmaßnahmen<br />

� Operationskurse<br />

� Kongressteilnahmen<br />

� Qualitätsmanagement<br />

� Fortbildungsveranstaltungen für Pflegepersonal (Abrechnungsseminare,<br />

Controlling, etc.)<br />

� Zentrale und dezentrale Kammerfortbildungen der Ärzte- und<br />

Zahnärztekammer Westfalen Lippe<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 435


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

Service<br />

� Patienteninformationsveranstaltungen (Elterninitiative Apert-Syndrom)<br />

� Flexible Kostengestaltung für Implantatpatienten im Rahmen des<br />

Fortbildungsprogramms des IMC<br />

�� Logopädische Sprechstunden<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

� Logopädie<br />

� Schmerztherapie mit Anästhesie<br />

� Myoathropathiesprechstunde mit der Prothetik<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

� Endoskopie<br />

� Rhinomanometrie<br />

� Sprachuntersuchung<br />

� Sonografie<br />

� Zahnärztliches Röntgen und Schädelröntgen<br />

� Klinisches Labor<br />

Apparative Ausstattung<br />

Ultraschall, EKG, Labor, Speicheldrüsendiagnostik und Rhinomanometrie, Fotozytometrie<br />

bei Mundschleimhauterkrankungen, Robodent-System, Doppler-Sonografie, Contrave-<br />

OP-Mikroskop<br />

Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />

In der Poliklinik werden jährlich ca. 22.000 Patienten ambulant behandelt und ca. 4000<br />

operative Eingriffe durchgeführt. Die umfangreicheren Operationen erfolgen im<br />

poliklinischen Operationsbereich, während die kleineren Eingriffe in dafür vorgesehenen<br />

Räumen in der Poliklinik durchgeführt werden. In zunehmendem Maße werden auch<br />

multimorbide Risikopatienten - meist vor Organtransplantation - operiert. Neben den<br />

gängigen klinischen Untersuchungen werden apparative Untersuchungen, wie Ultraschall,<br />

EKG, Labor, Speicheldrüsendiagnostik und Rhinomanometrie usw. durchgeführt.<br />

436 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

Organisatorisch ist die Poliklinik in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt:<br />

1 Poliklinischer Operationsbereich<br />

2 Risikooperationsbereich<br />

3 Allgemeine Sprechstunden<br />

4 Spezialsprechstunden<br />

1 Poliklinischer Operationsbereich<br />

Hier werden größere operative Eingriffe ambulant in Lokalanästhesie durchgeführt wie<br />

z.B. operative Zahnentfernungen, Zysten, Implantate, benigne Tumoren, intraorale<br />

Speichelzysten usw.<br />

Zusätzlich wurde ein Erholungs- und Ruheraum für Patienten in diesem Bereich eröffnet.<br />

Damit ergibt sich die Möglichkeit der ambulanten Narkosen in Verbindung mit ambulanten<br />

Operationen, was heute ein dringendes Bedürfnis darstellt.<br />

2 Risiko-Operationsbereich<br />

Hier werden multimorbide Patienten im Sinne einer Fokussanierung, vor Herz-OP,<br />

Organtransplantation oder Chemo-Radiotherapie operativ saniert. Diese Behandlungen<br />

erfordern ein umfangreiches Monitoring unter ständiger ärztlicher Kontrolle durch<br />

erfahrene Kollegen.<br />

3 Allgemeine Sprechstunden<br />

Die Sprechstunden finden täglich von 8 bis 17 Uhr statt. In den allgemeinen<br />

Sprechstunden erfolgen bei ca. 22000 Patienten jährlich Beratungen, Untersuchungen,<br />

Nachbehandlungen nach Operationen sowie die Durchführung von ca. 4.000 kleineren<br />

operativen Eingriffen. Daneben werden Konsile für andere Kliniken der Medizinischen<br />

Einrichtungen durchgeführt sowie die Vorbereitungen für stationäre Aufnahmen. Die<br />

Dokumentation und Arztbriefvorbereitung erfolgt bei allen Neuaufnahmen mittels EDV, bei<br />

den übrigen Patienten mit schriftlichen Aufzeichnungen. Für besondere Erkrankungen<br />

sind Spezialsprechstunden eingerichtet worden, die immer zu definierten Zeitpunkten<br />

stattfinden.<br />

4 Spezialsprechstunden<br />

4.1 Dysgnathiesprechstunde<br />

Diese Sprechstunde wird interdisziplinär mit der Poliklinik für Kieferorthopädie abgehalten.<br />

Patienten mit Kieferfehlbildungen werden beraten, Behandlungspläne erstellt und diese<br />

mit niedergelassenen Kollegen abgestimmt. Nach entsprechender Vorbehandlung - meist<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 437


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

durch niedergelassene Kollegen - wird eine OP-Simulation mit umfangreicher Planung<br />

durchgeführt und die Art des operativen Eingriffes festgelegt. Erst dann erfolgt die<br />

Terminabsprache zur Eigenblutspende und Operation.<br />

In diesem Bereich konnten eigene spezielle Operationsverfahren sowie Spezial-<br />

Osteosyntheseplatten entwickelt werden, die zwischenzeitlich allgemein Verwendung<br />

finden (2005: 401 Patienten).<br />

4.2 Sprechstunde für kraniofaziale Fehlbildungen<br />

Patienten mit Fehlbildungen im Kopf-Halsbereich werden beraten, Behandlungen<br />

geplant und Operationen vorbereitet. Die Krankheitsbilder umfassen Kraniostenosen,<br />

komplexe Schädel- und Gesichtsfehlbildungen, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten sowie<br />

Gefäß- und Weichteilfehlbildungen. Mit integriert in diese Sprechstunde sind unsere<br />

Logopädinnen sowie nach Bedarf die Neurochirurgie, die HNO und Kieferorthopädie. In<br />

diesem Bereich wurden spezielle funktionelle Operationsverfahren entwickelt und<br />

allgemein eingeführt. Durch regelmäßigen Recall werden die Patienten von Geburt bis<br />

zum 16. Lebensjahr betreut, die Entwicklung überwacht, die Ergebnisse evaluiert und<br />

eventuell Korrektur-operationen geplant. (2005: 465 Patienten)<br />

4.3 Tumorsprechstunde<br />

Diese umfaßt die Nachsorge der stationär behandelten Tumorpatienten in einem<br />

regelmäßigen Recallsystem. Zur Früherkennung erfolgen routinemäßig eine klinische<br />

Inspektion, Sonographie, Röntgen und ggf. zytologische oder pathohistologische<br />

Untersuchungen. Auch die logopädische Betreuung der Patienten ist gewährleistet.<br />

Eine psychotherapeutische Mitbehandlung der Patienten wäre wünschenswert, ist<br />

jedoch aus personellen Gründen derzeit nicht möglich.<br />

Zur Verbesserung der Früherkennung werden z.T. spezielle bildanalytische Verfahren<br />

sowie Onkogenanalysen durchgeführt. (2005: 1241 Patienten)<br />

4.4 Schleimhautsprechstunde<br />

Diese dient zur Betreuung von Patienten mit unterschiedlichen Formen von<br />

Schleimhautveränderungen. Neben der Beratung erfolgt auch die Behandlung und<br />

regelmäßiger Recall, um bei Risikopatienten möglichst frühzeitig eine maligne Entartung<br />

zu erkennen und entsprechend zu therapieren. Hier besteht eine Kooperation mit der<br />

Klinik und Poliklinik für Hautklinik. (2005: 430 Patienten)<br />

438 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

4.5 Implantatsprechstunde<br />

In den letzten Jahren hat die Versorgung zahnloser Patienten mit Implantaten<br />

zunehmend an Bedeutung gewonnen. Einzelzahnverlust oder Freiendsituationen sind<br />

inzwischen typische Indikationen für die Implantatversorgung. Die orale Rehabilitation<br />

nach Unfällen, Tumoroperationen, Fehlbildungen oder extremer Atrophie sind<br />

Aufgaben, die zusätzlich zu der Standardimplantation immer weiter anwachsen.<br />

Spezielle Planungs- und Operationsverfahren wurden entwickelt und in die Praxis<br />

umgesetzt. Diese Patienten werden hier beraten und dann ggf. Behandlungspläne und<br />

Operationssimulationen erstellt. Auch ein regelmäßiges Recallsystem sorgt für<br />

optimale Betreuung.<br />

Diese Sprechstunde erfolgt zusammen mit der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik.<br />

(2005: 490 Patienten).<br />

Tagesklinik<br />

Der Aufbau einer Tagesklinik für ambulante Operationen befindet sich in der<br />

Umsetzung.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

In der MKG-Chirurgie wurde in 2003 mit dem Aufbau eines Qualitätsmanagement<br />

begonnen, mit dem Ziel einer kontinuierlichen Verbesserung von Arbeitsabläufen und<br />

Schaffung einer größeren Transparenz um letztendlich die Patientenversorgung zu<br />

optimieren und die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Zwei Mitarbeiter wurden als ärztliche<br />

Qualitätsmanager nach dem Curriculum der Bundesärztekammer ausgebildet.<br />

Folgende qualitätssichernde Maßnahmen wurden 2003 begonnen und in 2004 und<br />

2005 weitergeführt:<br />

� Verkürzung der Verweildauer durch praestationäre externe Diagnostik<br />

(insbesondere Tumorstaging)<br />

� Koordination und Optimierung des Behandlungsablaufes durch standardisierte<br />

und strukturierte Vorgaben<br />

� Optimierung der Entlassungsbriefe nach den Kriterien der Kostenträger unter<br />

dem Aspekt der Zeitoptimierung (elektronischer Arztbrief)<br />

� Strukturierte Einführung neuer Mitarbeiter (Laufzettel)<br />

� Optimierung und Adaption des ambulanten Operierens<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 439


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

� Qualitätssicherung im Tranfusionswesen<br />

� Weiterentwicklung des Klinikinformationssystems, Aufbau einer elektronischen<br />

Akte (Anamnese- und Befunddokumentation, Bilddokumentation, Diagnoseund<br />

Therapiedokumentation, elektronische Arztbriefschreibung)<br />

� Klinische Qualitätsstudien: Verfahren und Abläufe werden in retrospektiven und<br />

prospektiven Studien in unserer Abteilung evaluiert mit dem Ziel, diese Daten<br />

als Empfehlung für die Leitlinienkommission der Deutschen Gesellschaft für<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und der European Association for Cranio-<br />

Maxillofacial Surgery weiterzugeben.<br />

� Beteiligung an externer Qualitätssicherung<br />

Darüber hinaus wurden drei Qualitätszirkel eingeführt:<br />

� Optimierung und Adaption des ambulanten Operierens<br />

� Optimierung der Implantatsprechstunde<br />

� Teilnahme an der DRG-Evaluierungsstudie der Deutsche Gesellschaft für<br />

Mund- und Kiefer-Gesichtschirurgie in Zusammenarbeit mit der dem<br />

Medizincontrolling des UKM<br />

� Umsetzung und Optimierung ambulantes Operieren<br />

Ausblick auf das Jahr 2006<br />

Ziel ist die permanente Weiterentwicklung und Etablierung des QM-Systems.<br />

Folgende Schwerpunkte werden dabei gesetzt auf:<br />

� Qualitätssicherung in der Behandlung, Entwicklung von Behandlungsstandards,<br />

Patientenpfade<br />

� Risikomanagement und Fehlerursachenanalyse<br />

� Patienteninformationen und Patientenbefragung<br />

� Mitarbeiterqualifikation<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Fachabteilung Mund-, Kiefer- und<br />

Gesichtschirurgie<br />

Stationäre Patienten 1.435<br />

Durchschnittl. Verweildauer 5,82<br />

Ambulante Patienten 2.090<br />

Ambulante Behandlungen 3.114<br />

440 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

Leistungsgruppen<br />

Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />

dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />

ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />

Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />

Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />

Rang Text Fallzahl Mittlere<br />

VW in<br />

Tagen<br />

1 Fraktur- und Kiefergelenkbehandlung 216 7,6<br />

2 Entfernung Osteosynthesematerial 192 3,6<br />

3 Verlagerungsosteotomien 134 9,3<br />

4 Entfernung und Wiederherstellung von Zähnen 126 2,2<br />

5 Operationen an Zahnfleisch, Alveole, Kiefer 125 4,7<br />

6 Inzision, Exzision, Biopsie - Mund, Zunge 99 5,0<br />

7 Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten Operation 83 9,1<br />

8 Andere operative Eingriffe 65 9,0<br />

9 Äußere Inzision/Drainage Kiefer 49 7,0<br />

10 Operationen an NNH oder Inzision (Osteotomie) am<br />

Gesichtsschädelknochen 47 5,6<br />

11 Große Eingriffe an Mund, Gesicht mit und ohne<br />

Rekonstruktion 45 15,9<br />

12 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />

Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 41 3,7<br />

13 Platische Rekonstruktion und Augmentation an<br />

Maxilla/Mandibula 32 5,8<br />

14 Operationen an Augenliedern, Nase und Haut 30 7,2<br />

15 Neck Dissection ab 4 Regionen 26 19,5<br />

16 Mikrovaskuläre Transplantationen oder gestielte<br />

Fernlappen 19 25,8<br />

17 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B.<br />

Transfusionen, Immuntherapie, Spülungen) 6 2,8<br />

18 Tumortherapie, konservativ 5 2,6<br />

Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />

klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />

Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />

Rang DRG<br />

Text Fallzahl<br />

1 D16 Materialentfernung an Kiefer und Gesicht 164<br />

2<br />

Operationen an Mundhöhle und Mund außer bei bösartiger<br />

D22 Neubildung mit Mundboden- oder Vestibulumplastik 153<br />

3 D28 Monognathe Osteotomie und komplexe Operationen an Kopf 152<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 441


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

4 D40<br />

und Hals oder andere Operationen an Kopf und Hals bei<br />

bösartiger Neubildung<br />

Zahnextraktion und -wiederherstellung 147<br />

5<br />

Operationen am Kiefer und andere Eingriffe an Kopf und Hals<br />

D29 außer bei bösartiger Neubildung 118<br />

6<br />

Operationen an Nasennebenhöhlen, Mastoid, komplexe<br />

Operationen am Mittelohr und andere Operationen an den<br />

D06 Speicheldrüsen, Alter < 16 Jahre 69<br />

7<br />

Erkrankungen von Zähnen und Mundhöhle ohne Zahnextraktion<br />

D67 und -wiederherstellung 69<br />

8 D03 Operative Korrektur einer LippenKieferGaumenSpalte 57<br />

9<br />

Mäßig komplexe Operationen an Kopf und Hals bei bösartiger<br />

D25 Neubildung 49<br />

10 D04 Bignathe Osteotomie und komplexe Operationen am Kiefer 38<br />

11<br />

Komplexe Hautplastiken und große Operationen an Kopf und<br />

D24 Hals mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 29<br />

12 I17 Operationen am Gesichtsschädel 28<br />

13 D12 Andere aufwändige Operationen an Ohr, Nase, Mund und Hals 26<br />

14 D36 Sehr komplexe Operationen an den Nasennebenhöhlen 23<br />

15<br />

Operationen bei anderen Verletzungen mit äußerst schweren<br />

X06 Begleiterkrankungen 22<br />

16<br />

Komplexe Resektionen mit Rekonstruktionen an Kopf und Hals<br />

D02 mit komplexem Eingriff 17<br />

17<br />

Operationen an Mundhöhle und Mund bei bösartiger<br />

D08 Neubildung 16<br />

18 B14 Mäßig komplexe Kraniotomie 11<br />

19<br />

Beatmung > 95 und < 250 Stunden mit hochkomplexer<br />

A13 Operation oder intensivmedizinischer Komplexbehandlung 10<br />

20 B79 Schädelfrakturen 9<br />

Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang ICD-<br />

10<br />

Text Fallzahl<br />

1 S02 Fraktur des Schädels und der Gesichtsschädelknochen 301<br />

2 K07 Dentofaziale Anomalien [einschließlich fehlerhafter Okklusion] 234<br />

3 K02 Zahnkaries 98<br />

4 K12 Stomatitis und verwandte Krankheiten 95<br />

5 Q37 Gaumenspalte mit Lippenspalte 64<br />

6 K10 Sonstige Krankheiten der Kiefer 46<br />

7 K01 Retinierte und impaktierte Zähne 40<br />

8 C04 Bösartige Neubildung des Mundbodens 33<br />

9 K04 Krankheiten der Pulpa und des periapikalen Gewebes 32<br />

10 S01 Offene Wunde des Kopfes 31<br />

11 K08 Sonstige Krankheiten der Zähne und des Zahnhalteapparates 31<br />

12<br />

Bösartige Neubildung sonstiger und nicht näher bezeichneter<br />

C02 Teile der Zunge 22<br />

13 K09 Zysten der Mundregion, anderenorts nicht klassifiziert 21<br />

14 T81 Komplikationen bei Eingriffen, anderenorts nicht klassifiziert 18<br />

15<br />

Luxation, Verstauchung und Zerrung von Gelenken und Bändern<br />

S03 des Kopfes 18<br />

16<br />

Bösartige Neubildung sonstiger und nicht näher bezeichneter<br />

C06 Teile des Mundes 15<br />

17 Q35 Gaumenspalte 14<br />

18 J32 Chronische Sinusitis 14<br />

442 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />

19<br />

Bösartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels<br />

C41 sonstiger und nicht näher bezeichneter Lokalisationen 11<br />

20 C03 Bösartige Neubildung des Zahnfleisches 11<br />

Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />

Rang OPS-<br />

301<br />

Text Fallzahl<br />

1 5-230 Zahnextraktion 331<br />

2 5-779 Operationen an Kiefergelenk und Gesichtsschädelknochen 288<br />

3 5-249 Operationen an Gebiß, Zahnfleisch und Alveolen 199<br />

4 5-231 Operative Zahnentfernung (durch Osteotomie) 195<br />

5 5-769 Operationen bei Gesichtsschädelfrakturen 157<br />

6 5-242 Operationen am Zahnfleisch 135<br />

7 5-776 Osteotomie zur Verlagerung des Untergesichtes 103<br />

8 5-275 Palatoplastik 103<br />

9<br />

Reposition einer Fraktur des Corpus mandibulae und des<br />

5-764 Processus alveolaris mandibulae 101<br />

10 5-273 Inzision, Exzision und Destruktion in der Mundhöhle 99<br />

11 5-777 Osteotomie zur Verlagerung des Mittelgesichtes 77<br />

12 5-760 Reposition einer lateralen Mittelgesichtsfraktur 74<br />

13<br />

Äußere Inzision und Drainage im Mund-, Kiefer- und<br />

5-270 Gesichtsbereich 72<br />

14 5-232 Zahnsanierung durch Füllung 68<br />

15 5-778 Rekonstruktion der Weichteile im Gesicht 67<br />

16 5-244 Alveolarkammplastik und Vestibulumplastik 61<br />

17 5-311 Temporäre Tracheostomie 55<br />

18<br />

Submuköse Resektion und plastische Rekonstruktion des<br />

5-214 Nasenseptums 54<br />

19<br />

Replantation, Transplantation, Implantation und Stabilisierung<br />

5-235 eines Zahnes 50<br />

20 5-908 Plastische Operation an Lippe und Mundwinkel 49<br />

21 5-056 Neurolyse und Dekompression eines Nerven 49<br />

22 5-772 Partielle und totale Resektion der Mandibula 49<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 443


Poliklinik für Kieferorthopädie<br />

36. Poliklinik für Kieferorthopädie<br />

Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. dent. Ulrike Ehmer<br />

Waldeyerstraße 30<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel.: +49 (0)2 51 / 83 - 4 7099<br />

Fax: +49 (0)2 51 / 83 - 4 7187<br />

E-Mail: ehmer@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/kfo/<br />

Die Poliklinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Aufgaben und Möglichkeiten des Fachgebiets "Kieferorthopädie" liegen in der<br />

Prophylaxe, Diagnostik und spezialisierten Behandlung von Zahnstellungsfehlern und<br />

Kieferlageabweichungen und das praktisch in jedem Lebensalter.<br />

� Behandlung von Zahnstellungsfehlern<br />

� Behandlung von Kieferlageabweichungen<br />

Spezialsprechstunden:<br />

� Chirurgische Kieferorthopädie: initiale und Verlaufssprechstunde<br />

� Behinderte Säuglinge und Kleinkinder<br />

� Lippen-, Kiefer-, Gaumen-Spalten<br />

Internetadresse: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/kfo/<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Poliklinik<br />

Zahnstellungsfehler<br />

Hierbei sind Einzelzähne oder ganze Zahngruppen durch Engstände, Drehungen,<br />

Kippungen oder eine Stellung außerhalb des zahntragenden Knochens falsch<br />

angeordnet. Das führt für die Zähne selbst zu nicht achsengerechten schädlichen<br />

Fehlbelastungen, Gefahren für die Verankerung der Zähne im Knochen,<br />

444 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Poliklinik für Kieferorthopädie<br />

Zahnfleischerkrankungen, Schwierigkeiten beim Zähneputzen sowie gestörte<br />

Selbstreinigungsprozesse. Zahnstellungsfehler bedingen darüber hinaus einen<br />

falschen Zusammenbiß und diese sogenannten okklusalen Störungen verstärken die<br />

genannten Probleme und können darüber hinaus zu Störungen der Sprache, des<br />

Schluckens, der Atmung und des Kauens führen. Das Kauen der Nahrung ist die<br />

einzige mechanische Nahrungszerkleinerung, die den dann folgenden<br />

Verdauungsprozeß, der nicht von unserem Willen abhängig ist und chemisch verläuft,<br />

vorbereitet und ermöglicht. Störungen der Kau- und Abbißfunktion ziehen somit<br />

Probleme in der Verdauung und der Verstoffwechselung (Ausnutzung) der Nahrung<br />

nach sich.<br />

Kieferlageabweichung<br />

Bei einem großen Teil der Zahnfehlstellungen kommen zusätzlich wachstumsbedingte<br />

oder funktionsbedingte Fehler in der Größe und der Lage der Kiefer vor. Diese<br />

sogenannten skelettalen Dysgnathien sind verstärkt mit funktionellen Folgen für Kauen,<br />

Sprache, Schlucken, Lippenschluß, Atmung und Kiefergelenk verbunden.<br />

Entsprechend resultieren noch umfangreichere Auswirkungen nicht nur für das Gebiß<br />

sondern auch für die Gesamtgesundheit, die sich auch in ganzheitlichen Problemen<br />

wie Kopfhaltungsfehlern, Gesamthaltungsproblemen, Muskelverspannungen und<br />

Muskelschmerzen manifestieren können.<br />

Versorgungsschwerpunkte der Poliklinik<br />

� Komplexe Behandlungen bei kraniofazialen Dysmorphien<br />

� Kieferorthopädische Frühstbehandlung bei Säuglingen mit Syndromen<br />

� Kieferorthopädische Prävention<br />

� Kieferorthopädische Behandlung im Kindes- und Erwachsenenalter<br />

� interdisziplinäre Planung und orthodontische Behandlung bei orthognather<br />

Chirurgie<br />

� Behindertenbehandlung im Kindes- und Erwachsenenalter<br />

Weitere Leistungsangebote der Poliklinik<br />

Interdisziplinäre Beratungen und Ambulanzdienst (für ZMK-Klinik und UKM)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 445


Poliklinik für Kieferorthopädie<br />

Forschung<br />

� Materialeigenschaften der lichtpolymerisierten sowie autopolymerisierten<br />

�<br />

Kunststoffe für okklusale Schienen / gnathologische Operationssplints<br />

Prospektive, multizentrische Studie zur Evaluierung der Operationsgenauigkeit<br />

in der Kraniofazialchirurgie<br />

� Linguale Orthodontie: Artikulation / Motivationsstrukturen<br />

� Prospektive, interdisziplinäre Longitudialstudie zur orofazialen Entwicklung<br />

Frühgeborener<br />

� Wirbelsäulenhaltung und Okklusion<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Studentische Lehre<br />

kieferorthopädische Vorlesungen<br />

� Einführungs-Vorlesung<br />

� Hauptvorlesung KFO I<br />

� Hauptvorlesung KFO II<br />

kieferorthopädische Kurse<br />

� Kurs Kieferorthopädische Propädeutik und Technik<br />

� Kurs Kieferorthopädische Behandlung I<br />

� Kurs Kieferorthopädische Behandlung II<br />

Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie<br />

� 3-jährige Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie<br />

� abschliessende Püfung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie (mit<br />

Fallbeispielen) nach Weiterbildungsordnung/ZÄKWL<br />

Postgraduiertenprogramm UPO (University Postgraduate program in Orthodontics<br />

and orofacial Orthopedics)<br />

� 1-jähriges Weiterbildungsprogramm im Rahmen der Weiterbildung<br />

zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie nach vorher absolvierter 2jähriger<br />

Weiterbildungszeit in einer weiterbildungsberechtigten<br />

Fachpraxis<br />

446 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Service<br />

Poliklinik für Kieferorthopädie<br />

� Interne Fortbildungsaktivitäten mit anerkannten Fortbildungspunkten<br />

gemäß BZÄK/DGZMK<br />

� Wickelraum und Stillraum für Säuglinge<br />

� Mundhygieneaufklärung (Multimedia unterstützt) für Patienten und Eltern<br />

� Patienteninformationen (Broschüren und im Internet) http://medweb.uni-<br />

muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/ kfo/index.html<br />

� Einzelbehandlungszimmer für Spezial-Beratungen und -behandlungen<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

� myofunktionelle und logopädische Therapie: interdisziplinäre<br />

Beratung<br />

� interdisziplinäre Kooperation mit der MKG-Chirurgie (im Rahmen<br />

des gemeinsamen Therapiekonzeptes: Orthognathe Chirurgie)<br />

� interdisziplinäre Kooperation mit der MKG-Poliklinik und -Klinik bei<br />

LKGS-Spalten, Syndromen und kraniofazialen Dysmorphien<br />

Apparative Ausstattung<br />

� Zahnärztliche Behandlungsstühle mit entsprechender Ausstattung<br />

� Teilweise Multimedia-Ausstattung<br />

� Mundhygiene-Bereich<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

� netzwerkfähiges Qualitätsmanagementsystem im Aufbau<br />

� mehrere Qualitätszirkel in der initialen Phase<br />

� Qualitätssicherungsbeauftragte: OA Dr. Mischke, Herr J. Zimmer<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 447


Poliklinik für Kieferorthopädie<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Poliklinik für Kieferorthopädie Anzahl<br />

Ambulante Patienten - Neuzugänge 3..578<br />

Ambulante Patienten - Wiederkehrer 3.204<br />

Neuzugang: 1. Besuch pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />

Wiederkehrer: Anzahl Folgebesuche pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />

448 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


37. Poliklinik für Parodontologie<br />

Poliklinik für Parodontologie<br />

Komm. Geschäftsführender Leiter: Univ.-Prof. Dr. med. Dag Harmsen<br />

Waldeyerstraße 30<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49 (0)2 51 / 83 - 4 70 58<br />

Fax: +49 (0)2 51 / 83 - 4 71 34<br />

E-Mail: dharmsen@uni-muenster.de<br />

Komm. Klinischer Leiter: Priv.-Doz. Dr. med. dent. Benjamin Ehmke<br />

Waldeyerstraße 30<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Durchwahl: +49 (0)2 51 / 83 - 4 70 59/ - 4 70 62<br />

Fax: +49 (0)2 51 / 83 - 4 71 34<br />

E-Mail: ehmke@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/par/<br />

Die Poliklinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Poliklinik für Parodontologie <strong>Münster</strong> behandelt die an parodontalen Erkrankungen<br />

- d.h. Erkrankungen des Zahnhalteapparates - und den damit verbundenen<br />

Krankheiten leidenden Patienten nach der jeweils aktuell besten verfügbaren<br />

wissenschaftlichen Evidenz unter Berücksichtigung der eigenen reichen klinischen<br />

Erfahrung und der speziellen Wünsche und Vorstellungen der einzelnen Patienten.<br />

In der Ausbildung unterrichtet die Poliklinik für Parodontologie mit moderner Pädagogik<br />

die Studierenden das für diese Behandlung notwendige Wissen und die<br />

entsprechenden Fertigkeiten.<br />

In der Grundlagen- und in der angewandten klinischen Forschung will die Poliklinik für<br />

Parodontologie Spitzenleistungen im internationalen Vergleich erzielen.<br />

Bei diesen Aktivitäten ist die Mitarbeiterzufriedenheit und die Identifikation mit der<br />

Arbeit ein wichtiges Ziel.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 449


Poliklinik für Parodontologie<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Poliklinik<br />

Alle aktuellen parodontologischen Verfahren sind an der Poliklinik etabliert und werden<br />

ambulant durchgeführt. Hierzu gehören:<br />

� supra- und subgingivales Debridement,<br />

� mikrobiologische und genetische Diagnostik in einem der Klinik<br />

angeschlossenem mikobiologischen Labor,<br />

� Nachsorge für chronisch parodontalerkrankte Patienten in dem Prophylaxe-<br />

Zentrum der Poliklinik für Parodontologie,<br />

� medikamentöse Therapie,<br />

� Knochenchirurgie,<br />

� chirurgische Wurzeldeckung (Rezessionsdeckung),<br />

� gesteuerte Geweberegeneration,<br />

� Parodontalchirurgie vor prothetischer- oder orthodontischer Versorgung,<br />

� Implantologie,<br />

� Kieferkammaufbauten und<br />

� Behandlung stationärer Patienten (Hoch-Risiko-Patienten und Patienten mit<br />

Haut- oder Schleimhaut-Erkrankungen).<br />

Klinische Forschung<br />

Die Parodontologie <strong>Münster</strong> gehört nach dem Patientenaufkommen zu einer der<br />

größten parodontologischen Kliniken in Europa. Daher wurden und werden in <strong>Münster</strong><br />

eine Vielzahl von klinischen Studien (therapeutische und diagnostische) entsprechend<br />

der GCP Regeln durchgeführt. Statistische Analysen erfolgen nach den ICH-Leitlinien<br />

E3/E9 und entsprechend der CONSORT- und STARD-Statements. Zu dem eigens<br />

dafür eingerichteten klinischen Forschungszentrum gehören:<br />

� Zahnarzt mit einer Zusatzausbildung zum Studienleiter,<br />

� Zahnärzte mit einer Zusatzausbildung zum Prüfarzt im Prüfzentrum,<br />

� Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie,<br />

� Diplom Biologin und Informatiker,<br />

� Studienassistentin im Prüfzentrum („study nurse“) und<br />

� Kooperation mit dem KKS <strong>Münster</strong>.<br />

Grundlagenforschung<br />

Grundlagenforschungsschwerpunkte sind: quantitative und qualitative phylogenetische<br />

Feinanalyse des oralen Mikrobiom; Entwicklung von mikrobiologischen Testverfahren;<br />

450 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Poliklinik für Parodontologie<br />

Prognose und Risikoanalyse in der Parodontologie und Entwicklung von<br />

bioinformatischer Software zur Anwendung in der Mikrobiologie und Parodontologie.<br />

Besondere Laborausstattung<br />

� DNA-Sequenzierer<br />

� Real-time PCR mit Pipettierrobotor<br />

� Anaerobier-Kultivierung<br />

� Zellkultur- und S2 Molekularbiologielabor<br />

Kooperierende Kliniken/Institute national und International<br />

Es bestehen unter anderem aktive Kooperationen mit dem Centers for Disease Control<br />

and Prevention (CDC, Atlanta, NE, USA), ARUP Institute for Clinical and Experimental<br />

Pathology (Salt Lake City, UT, USA), China CDC (Beijing, PR China), Canadian<br />

Science Centre for Human and Animal Health - National Microbiology Laboratory<br />

(Winnipeg, Manitoba, Canada), Institut für Hygiene und Mikrobiologie (Universität<br />

Würzburg), AG Genominformatik (Universität Bielefeld - Technische Fakultät).<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Lehr- und Lernkonzept für Studierende (Vorlesungen, klinische Kurse, problemorientiertes<br />

Lernen [poL], Seminare)<br />

Curriculare Lehrveranstaltungen<br />

� Einführung in die Parodontologie (6. Semester)<br />

� Phantomkursus in der Parodontologie (6.Semester)<br />

� Parodontologie II (6. u. 7. Semester)<br />

� Parodontologie III (10. Semester)<br />

� Klinischer Kurs Parodontologie I und II (7. und 10. Semester)<br />

� poL-Kurs I und II (7. und 10. Semester)<br />

� Seminar Klinische Parodontologie (10 Semester)<br />

Weitere Angebote für Studierende<br />

� Mikobiologisches Laborpraktikum<br />

� Hospitationen in der Parodontologischen Klinik und Westfalenfleiß GmbH<br />

� WS 2006/07 Einführung einer eLearning Plattform<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 451


Poliklinik für Parodontologie<br />

Facharztausbildung<br />

Die Poliklinik für Parodontologie bietet deutschlandweit als einzige staatliche<br />

Hochschule eine Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Parodontologie an (Dauer<br />

insgesamt 4 Jahre; davon 3 Jahre fachspezifisch, 1 Jahr allgemein zahnärztlich).<br />

Nichtärztliches Fortbildungsangebot<br />

Eine halbjährliche kostenpflichtige Fortbildung zur Dentalhygienikerin (DH) wird in<br />

Zusammenarbeit mit der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe angeboten. Neben den<br />

Fortbildungszentren in Hamburg, Stuttgart und München ist dies der einzige Standort in<br />

Deutschland, an dem diese Fort- bzw. Ausbildung durchgeführt wird.<br />

Externe Fort- und Weiterbildung<br />

Alle Mitarbeiter der Poliklinik für Parodontologie sind in der Zahnärztlichen Fort- und<br />

Weiterbildung im In- und Ausland aktiv.<br />

Interne Fortbildung der Mitarbeiter<br />

� wöchentliche ärztliche Teambesprechung<br />

� Fortbildungsveranstaltungen von Firmen<br />

� wöchentliche ärztliche Fall- und Literaturbesprechung<br />

� wöchentliche Teambesprechung der DHs, ZMPs und ZMAs<br />

Service<br />

Die Poliklinik für Parodontologie bietet folgende zusätzlichen Patientenservices an:<br />

� gut organisiertes Prophylaxe-Zentrum mit speziell dafür ausgebildeten<br />

Mitarbeitern,<br />

� immer auf dem aktuellen Stand der Mundhygiene durch Fort- und<br />

Weiterbildung,<br />

� umfassende Beratungs- und Behandlungsplanung,<br />

� enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Zahnärzten,<br />

� Koordinierung übergreifender Behandlungsabläufe,<br />

� flexible Terminvergabe durch die Leitstelle oder den Behandler,<br />

� regelmäßige Erinnerung für die Parodontalenachsorge („recall“) und<br />

� Möglichkeit an Studien teilzunehmen.<br />

Spezialsprechstunden<br />

� Mundschleimhaut-Sprechstunde<br />

452 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


� Privatambulanz<br />

� Implantatsprechstunde<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Poliklinik für Parodontologie<br />

In Zusammenarbeit mit den anderen Polikliniken des Zentrums für Zahn-, Mund- und<br />

Kieferheilkunde können alle Erkrankungen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich<br />

diagnostiziert und behandelt werden. Weiterhin steht eine umfassende medizinische<br />

Betreuung innerhalb des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> zur Verfügung.<br />

Apparative Ausstattung<br />

� Röntgendiagnostik<br />

� dreidimensionale CT-Analyse für die Implantatchirurgie<br />

� OP-Mikroskope<br />

� klinische Befunderhebung mittels EDV unterstützten Parodontalsonden (Florida<br />

Probe)<br />

� mikrobiologische und molekularbiologisch eingerichtete Laboratorien<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Ein Qualitätsmanagement mit standardisierten Arbeitsanweisungen für den gesamten<br />

Bereich der Poliklinik für Parodontologie ist etabliert. Ein<br />

Qualitätssicherungsbeauftrager ist benannt.<br />

Folgende Maßnahmen zur Qualitätssicherung wurden ein- bzw. durchgeführt:<br />

� Optimierung und Koordinierung einzelner Behandlungsabläufe durch<br />

�<br />

standardisierte Arbeitsanweisung (SOPs),<br />

Optimierung der Terminierung,<br />

� optimierte Eingliederung neuer Mitarbeiter mit Hilfe von SOPs,<br />

� Patientenbefragungen und<br />

� Mitarbeiterbefragungen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 453


Poliklinik für Parodontologie<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Poliklinik für Parodontologie Anzahl<br />

Ambulante Patienten - Neuzugänge 5.593<br />

Ambulante Patienten - Wiederkehrer 2.730<br />

Neuzugang: 1. Besuch pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />

Wiederkehrer: Anzahl Folgebesuche pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />

454 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


38. Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Friedhelm Bollmann<br />

Waldeyerstraße 30<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49 (0)2 51 / 83 - 4 70 77<br />

Fax: +49 (0)2 51 / 83 - 4 71 82<br />

E-Mail: bollmaf@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/proth/<br />

Die Poliklinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik ist Teil des Zentrums für Zahn-, Mund- und<br />

Kieferheilkunde und deckt das gesamte Spektrum des Faches "Zahnärztliche Prothetik<br />

und Werkstoffkunde" in der Krankenversorgung, Lehre und Forschung ab. Das Fach<br />

"Zahnärztliche Prothetik" ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich schwerpunktmäßig<br />

mit der klinischen Betreuung und der oralen Rehabilitation bei fehlenden Zähnen oder<br />

ausgeprägter Zahnhartsubstanzschädigung befasst; es schließt alle damit<br />

zusammenhängenden biologischen, funktionellen, psychosozialen, materialkundlichen<br />

und technologischen Aspekte ein.<br />

Neben den klassischen Teilgebieten Kronen- und Brückenprothetik, Teilprothetik,<br />

Totalprothetik und Kiefer-Gesichtsprothetik umfasst die Zahnärztliche Prothetik auch<br />

die Spezialdisziplinen der<br />

� Implantatprothetik<br />

� Adhäsivprothetik<br />

� Dysgnathie-Prothetik<br />

� Prothetik bei Kindern und Jugendlichen<br />

� Gerontoprothetik<br />

� Funktionsdiagnostik und -therapie<br />

� Psychosomatik<br />

� Dentale Technologie<br />

� Werkstoffwissenschaften / Biomaterialien<br />

� Ästhetik<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 455


Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />

� Dental Public Health.<br />

Medizinische Leistungsbereiche der Poliklinik<br />

Die Aufgaben in der Krankenversorgung umfassen das gesamte Spektrum der<br />

Zahnärztlichen Prothetik zur Wiederherstellung der reduzierten oder gestörten<br />

Kaufunktion durch Fertigung von Kronen, Brücken, Teil- und Totalprothesen sowie<br />

implantatgestütztem Zahnersatz.<br />

Dabei erfolgt ein grosser Teil der Behandlungen im Rahmen von<br />

Spezialsprechstunden, deren Einrichtung erforderlich wurde, weil die Zahl schwieriger<br />

und schwierigster Behandlungsfälle, welche häufig eine interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit mit anderen zahnmedizinischen bzw. medizinischen Fachdisziplinen<br />

notwendig machen und damit den Rahmen der normalen zahnärztlichen Praxis<br />

sprengen, im Laufe der letzten Jahre stetig angestiegen ist, wobei ein weit über das<br />

<strong>Münster</strong>land hinausgehendes Einzugsgebiet abgedeckt wird. Folgende<br />

Funktionsbereiche / Spezialsprechstunden sind in der Poliklinik für Zahnärztliche<br />

Prothetik vorhanden:<br />

Allgemeine prothetische Ambulanz<br />

Beratung und Untersuchung von Patienten mit allgemein-prothetischen<br />

Fragestellungen, Selektion von Patienten für den Studentenkurs und die Aus- bzw.<br />

Weiterbildung der Assistenzzahnärzte der Abteilung.<br />

Myoarthropathiesprechstunde<br />

Die zunehmende Zahl der Patienten mit Myopathien, Arthropathien und Neuralgien im<br />

engeren Bereich des stomatognathen Systems, aber auch kraniozervikale und kraniovertebrale<br />

Funktionserkrankungen mit Bezug zum stomatognathen System forderte die<br />

Einrichtung einer täglich besetzten speziellen Ambulanz für Funktionsdiagnostik und<br />

-therapie, ausgestattet mit allen modernen Untersuchungsverfahren und<br />

instrumentellen Analysehilfen. Zur Erweiterung des Therapiespektrums ist außerdem<br />

ein physiotherapeutischer Behandlungsbereich eingerichtet.<br />

Kiefer-Gesichtsprothetische Sprechstunde<br />

Nach Tumoroperationen im Kiefer-Gesichtsbereich bleiben häufig ausgedehnte<br />

Defekte zurück, welche die Nahrungsaufnahme erschweren oder gar unmöglich<br />

machen, zum Verlust der Sprache führen und mit äußeren Entstellungen einhergehen.<br />

456 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />

In diesen Fällen wird mittels spezieller prothetischer Maßnahmen versucht, die<br />

Nahrungsaufnahme zu normalisieren, die Sprache wiederherzustellen und einen Ausgleich<br />

der gestörten Physiognomie zu schaffen, um dem Patienten die soziale<br />

Reintegration zu ermöglichen.<br />

Sprechstunde für Patienten mit unklaren Beschwerden im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich,<br />

Verdacht auf psychosomatische Erkrankung<br />

Für die zunehmende Zahl von Patienten, deren Symptome nicht allein<br />

organ-medizinische Ursachen haben, wurde eine Spezialsprechstunde eingerichtet,<br />

um ggf. auch vorhandene psychische Ursachen frühzeitig erkennen zu können. Die<br />

bereits seit den 80ziger Jahren an unserer Klinik bestehende Forschungsstelle für<br />

Psychopathologie und Psychosomatik in der Zahnheilkunde ist bisher einzigartig in<br />

Deutschland, was dazu führt, dass das Einzugsgebiet dieser Institution die gesamte<br />

Bundesrepublik umfaßt.<br />

Sprechstunde für Implantatprothetik<br />

Implantatgetragene Konstruktionen werden zunehmend häufiger als Alternative bzw.<br />

Ergänzung herkömmlicher prothetischer Therapiemittel eingesetzt und bieten<br />

insbesondere im zahnlosen Kiefer und bei unfall- oder tumorbedingten Defekten eine<br />

wertvolle Erweiterung des prothetischen Spektrums. Die implantologische Versorgung<br />

erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie.<br />

Dysgnathiesprechstunde<br />

Angeborene und erworbene Fehlbildungen des dentofazialen Komplexes umfassen ein<br />

weites Spektrum und reichen von Zahnhartsubstanzdefekten über die Nichtanlage von<br />

Zähnen bis hin zu komplexen Fehlbildungen. Um das in diesen Fällen gestörte<br />

Gleichgewicht innerhalb des stomatognathen Systems wiederherzustellen, ist eine<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kieferchirurg, Kieferorthopäde und<br />

Prothetiker erforderlich.<br />

Sprechstunde für Patienten mit besonderen Risiken<br />

Behandlung von Patienten mit allgemein-medizinischen Risiken und Multimorbidität,<br />

sowie von Patienten vor/nach Organtransplantation und von Patienten mit Infektionserkrankungen<br />

(HIV, Hepatitis).<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 457


Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />

Sprechstunde für behinderte Patienten<br />

Hierunter fallen all jene Patienten, bei denen wegen schwerer geistiger oder<br />

körperlicher Behinderung eine „normale“ prothetische Versorgung in der Praxis des<br />

niedergelassenen Zahnarztes nicht möglich ist. Vielfach erfolgt die Behandlung bei<br />

diesen Patienten in Intubationsnarkose.<br />

Weitere Leistungsangebote der Poliklinik<br />

� Beteiligung an interdisziplinärer Schmerzambulanz<br />

� Anfertigung von Strahlenapplikatoren in Zusammenarbeit mit der Klinik für<br />

Strahlentherapie<br />

� Interdisziplinäre Diagnostik bei Verdacht einer Allergie oder anderer Unverträglichkeitsreaktionen<br />

auf Zahnersatzmaterialien<br />

� Zusammenarbeit mit Gerichten zur Klärung mediolegaler Fragen<br />

Forschung<br />

Die Forschungsschwerpunkte der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik beschäftigen<br />

sich größtenteils mit klinischen, häufig auch interdisziplinären Fragestellungen und<br />

werden vielfach in enger Kooperation mit anderen medizinischen Instituten des In- und<br />

Auslandes durchgeführt.<br />

Gegenwärtige Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. die folgenden Bereiche:<br />

� Computergestützte Meßtechniken: Entwicklung von Techniken zur optischen<br />

3D-Koordinatenerfassung für spezielle Fragestellungen im Bereich der zahnärztlichen<br />

Prothetik.<br />

� Klinische Bewährung zahnärztlicher Restaurationsmaterialien und -<br />

techniken: Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Verunsicherung von<br />

Zahnärzten und Patienten durch paramedizinische Einflüsse müssen Fragen<br />

nach unerwünschten Nebenwirkungen und der biologischen Verträglichkeit<br />

sowie der Langzeitbewährung zahnärztlich-restaurativer Behandlungen geklärt<br />

werden.<br />

� Zahnmedizinische Qualitätssicherung / Forensik: Erarbeitung von Qualitätskriterien<br />

und Instrumentarien zur Qualitätsüberprüfung für den Bereich der restaurativen<br />

Zahnheilkunde.<br />

458 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />

� Funktionsstörungen des Kauorgans: Erarbeitung und Evaluation von<br />

Konzepten für Diagnose und Therapie cranio-mandibulärer Dysfunktionssyndrome<br />

im Rahmen mehrerer Multicenterstudien.<br />

� Psychosomatische Aspekte in der Zahnheilkunde: Erarbeitung von Diagnoseinstrumentarien<br />

zur Abgrenzung psychosomatisch bzw. somatopsychisch<br />

verursachter Beschwerden von rein somatisch bedingten Schmerzsyndromen<br />

im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich.<br />

� Gerontoprothetik: Erarbeitung von Therapiekonzepten für die prothetische<br />

Versorgung des älteren Menschen, der wegen nachlassender Adaptierfähigkeit,<br />

Multimorbidität und schwieriger Befunde spezieller Behandlungsstrategien<br />

bedarf.<br />

� Anlagebedingte u. erworbene Fehlbildungen im Bereich der Zähne und<br />

der Kiefer: Grundlagenforschung und befundbezogene Erarbeitung von interdisziplinären<br />

Therapiekonzepten.<br />

� Prothetische Aspekte bei Stimm- und Sprachstörungen: Für die Entstehung<br />

einer fehlerhaften Aussprache werden viele Faktoren als mitwirkende Ursachen<br />

verantwortlich gemacht. Die Kiefer- und Zahnstellungsanomalie spielt als eine<br />

dieser Faktoren eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang bearbeitete<br />

Fragestellungen beschäftigen sich mit dem Einfluß morphologischer<br />

Veränderungen an den Zähnen und am Zahnersatz auf die Lautbildung.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Der zahnmedizinische Studiengang unterscheidet sich vom humanmedizinischen insbesondere<br />

dadurch, dass bereits im Studium alle theoretischen und praktischen Ausbildungsbereiche<br />

erfasst werden, die es dem Absolventen unmittelbar nach Abschluss<br />

des Staatsexamens ermöglichen, selbständig den zahnärztlichen Beruf auszuüben.<br />

Diese Ausbildung zu vermitteln, ist Schwerpunkt in den zahnmedizinischen Einrichtungen.<br />

Die Lehrverpflichtungen der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik erstrecken sich<br />

sowohl auf den vorklinischen als auch den klinischen Unterricht und umfassen neben<br />

zahlreichen Pflichtvorlesungen und Seminaren (insg. 22 Semesterwochenstunden<br />

Lehrverpflichtung) sechs ganztägige praktische Behandlungs- bzw. Phantomkurse, in<br />

denen die Studenten (ca. 250 pro Semester) unter individueller Betreuung durch<br />

Assistenz- und Oberärzte selbständig Patienten mit herausnehmbarem und festsitzendem<br />

Zahnersatz versorgen (Klinik), bzw. Zahnersatz für Phantompatienten<br />

anfertigen (Vorklinik).<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 459


Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />

Dabei wurden in den letzten Jahren verstärkt neue Lehr- und Lernformen in die studentische<br />

Ausbildung eingeführt, wie z.B. Blockkurse in Kleingruppen mit praktischen<br />

Übungen zur Adhäsivprothetik, zur Teil- und Totalprothetik, zur Diagnose und Therapie<br />

kraniomandibulärer Dysfunktionen, zur Implantatprothetik sowie zur Beschaffung und<br />

Auswertung wissenschaftlicher Studien unter EbM-Gesichtspunkten.<br />

Darüberhinaus Durchführung postgraduierter Fortbildungen für Zahnärzte, Ärzte, Zahntechniker<br />

und zahnärztliche Helferinnen u.a. im Rahmen<br />

� der Spezialistenausbildung "Zahnärztliche Prothetik"<br />

� des Masterstudiengangs "Implantologie" des International Medical College<br />

� der Meisterschule für Zahntechniker<br />

� von Kursen nationaler und internationaler Fortbildungseinrichtungen.<br />

Service<br />

Die Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik bietet folgenden zusätzlichen Patientenservice<br />

an:<br />

� Umfassende Beratung und Behandlungsplanung<br />

� Enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen zahnärztlichen und ärztlichen<br />

Kollegen insbesondere auf dem Gebiet der manuelllen Therapie, Physiotherapie,<br />

Kiefer-Gesichtschirurgie<br />

� Koordinierung interdisziplinärer Behandlungsabläufe.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Kooperation mit anderen Therapieeinrichtungen sowohl innerhalb als auch außerhalb<br />

der Universität bei der Betreuung von Patienten mit:<br />

� chronischen Schmerzen,<br />

� Verdacht auf Materialunverträglichkeit,<br />

� Kiefer-Gesichtsdefekten infolge Tumor oder Trauma,<br />

� myofunktionellen Störungen,<br />

� psychogenen Eßstörungen (Anorexia und Bulimia nervosa),<br />

� anlagebedingten Fehlbildungen im Bereich der Zähne und Kiefer.<br />

460 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Labore für:<br />

� elektronische Funktionsanalyse<br />

� 3-D Profilometrie<br />

� Werkstoffprüfung<br />

Apparative Ausstattung<br />

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />

Neben der üblichen zahnmedizinischen Ausstattung verfügt die Poliklinik für Zahnärztliche<br />

Prothetik über zusätzliche Ausstattung im Bereich der Diagnostik und Therapie für<br />

� metallfreie prothetische Versorgung<br />

� Biofeedback<br />

� Elektromyographie<br />

� elektronische Bewegungsanalyse<br />

� Legierungsanalyse<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Fortlaufende Evaluierung von Diagnostik und Therapie vor dem Hintergrund des<br />

aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstandes.<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Anzahl<br />

Ambulante Patienten - Neuzugänge 6.405<br />

Ambulante Patienten - Wiederkehrer 7.695<br />

Neuzugang: 1. Besuch pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />

Wiederkehrer: Anzahl Folgebesuche pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 461


Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />

TOP-10 Hauptdiagnosen in 2005<br />

� Zahnverlust<br />

� Zahnzerstörung<br />

� Myoarthropathie<br />

� tumor- und traumabedingte Gewebedefekte<br />

� Erosionen<br />

� Abrasionen / Attritionen<br />

� generalisierte Schmelz- oder Dentinfehlbildungen<br />

� psychogene Prothesenunverträglichkeit<br />

� Adaptationsstörung<br />

TOP- Prozeduren in 2005<br />

� Einzelzahnrestauration<br />

� Brückenversorgung<br />

� Totalprothetik<br />

� Teilprothetik mit verschiedenen Verankerungselementen<br />

� Implantatprothetik<br />

� Kiefergesichtsprothetik<br />

� Gerontoprothetik<br />

� Funktionsanalyse und -therapie<br />

� psychosomatische Diagnostik<br />

� interdisziplinäre Betreuung komplexer Behandlungsfälle<br />

462 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


39. Poliklinik für Zahnerhaltung<br />

Poliklinik für Zahnerhaltung<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. dent. Klaus Ott<br />

Waldeyerstraße 30<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49 (0)2 51 / 83 - 4 70 39<br />

E-Mail: ottk@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/kons/<br />

Die Poliklinik<br />

Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />

Die Poliklinik für Zahnerhaltung verfügt über 68 gemeinsam genutzte<br />

Behandlungsstühle, davon sind 48 ausschließlich dem studentischen Unterricht<br />

vorbehalten.<br />

Versorgungsschwerpunkte in der Zahnerhaltungskunde:<br />

� Prävention und Prophylaxe<br />

� Füllungstherapie mit plastischen und laborgefertigten Restaurationen<br />

� Endodontie (Wurzelkanalbehandlung)<br />

� Kinderzahnheilkunde<br />

� Untersuchungszentrum Füllungswerkstoffe<br />

� Behandlung geistig und/oder körperlich behinderter Patienten<br />

Versorgungsschwerpunkte der Poliklinik<br />

� Kinderbehandlung<br />

� Versorgung behandlungsunwilliger Kinder<br />

� Behandlung behinderter Patienten<br />

� Zahnsanierung in Intubationsnarkose<br />

� Betreuung der Patienten vor / nach Organtransplantationen bzw.<br />

Herzoperationen<br />

� Behandlung infektiöser Patienten<br />

� Behandlung infektiöser Patienten<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 463


Poliklinik für Zahnerhaltung<br />

� Behandlung von Patienten vor / nach Chemotherapie<br />

� Behandlung von Patienten vor / nach Bestrahlung im Mund-/Kiefergesichts-<br />

Bereich<br />

� Behandlung von Patienten mit allgemeinmedizinischen Risiken<br />

Weitere Leistungsangebote der Poliklinik<br />

� Professionelle Zahnreinigung<br />

� Beratung unter wissenschaftlichen Aspekten („2. Meinung“)<br />

� Behandlung von Angstpatienten<br />

� Weiterbildungsmöglichkeiten für Zahnärzte<br />

� Abklärung von Unverträglichkeiten gegenüber Füllungsmaterialien (Amalgam,<br />

Komposite, Zemente) im überregionalen<br />

� „Untersuchungszentrum Füllungsmaterialien“<br />

Forschung<br />

� Erstellung einer Datenbank über Patienten mit Mineralisationsstörungen<br />

� Amalgamproblematik<br />

� allgemeine Füllungsmaterialien<br />

� Endodontie: Eigenschaften der Instrumente, Wirkung der Medikamente<br />

� Methoden der Kariesentfernung<br />

� Reaktionen der Pulpa auf Füllungsmaterialien<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Pro Jahr werden in der Poliklinik für Zahnerhaltung im Rahmen zweier Kurse ca. 200<br />

Studenten ausgebildet. Dafür stehen 48 der insgesamt 68 Behandlungseinheiten zur<br />

Verfügung. Vor der Behandlung von Patienten üben die Nachwuchs-Zahnärzte an<br />

sogenannten Phantomköpfen und an extrahierten Zähnen.<br />

Service<br />

�� (Zahn-) Schmerz-Ambulanz<br />

� Kindgerecht eingerichtetes Behandlungszimmer für die Behandlung von<br />

Kindern<br />

464 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Poliklinik für Zahnerhaltung<br />

� Prophylaxezimmer für drei examinierte Zahnmedizinische Prophylaxe-<br />

Assistentinnen<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Direkte Zusammenarbeit der einzelnen Kliniken innerhalb des Zentrums für Zahn-, Mundund<br />

Kieferheilkunde:<br />

� Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer-Gesichtschirurgie<br />

� Poliklinik für Kieferorthopädie<br />

� Poliklinik für Parodontologie<br />

� Poliklinik für Zahnerhaltung<br />

� Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />

Zusammenarbeit mit der Poliklinik für Allergologie der Univ.-Hautklinik.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

� Labor für Messungen in der Endodontie<br />

� Labor zur robotergestützten Analyse der Effektivität von Zahnbürsten<br />

Apparative Ausstattung<br />

� Übliche Geräte für zahnärztliche Behandlung.<br />

� Operationsmikroskop für Eingriffe im Rahmen der Endodontie.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

� Qualitätssicherungsbeauftragter<br />

� Kummerkasten<br />

� Fragebogen zur Patientenbefragung<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 465


Poliklinik für Zahnerhaltung<br />

Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />

Poliklinik für Zahnerhaltung Anzahl<br />

Ambulante Patienten - Neuzugänge 7.558<br />

Ambulante Patienten - Wiederkehrer 10.342<br />

Neuzugang: 1. Besuch pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />

Wiederkehrer: Anzahl Folgebesuche pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />

TOP- Hauptdiagnosen in 2005<br />

� Diagnosen<br />

� Karies<br />

� Parodontitis<br />

� Pulpitis<br />

� apikale Parodontitis<br />

� Erosionen<br />

TOP- Prozeduren in 2005<br />

� Prozeduren<br />

� Füllungen<br />

� Wurzelkanalbehandlungen<br />

� Kinderbehandlung<br />

� Behandlung von infektiösen Patienten<br />

466 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Zentrum für Vorklinische Medizin<br />

40. Institut für Anatomie<br />

Geschäftsführender Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Reinhard Hildebrand<br />

Vesaliusweg 2-4<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-55231<br />

Fax +49-(0)251/83-55241<br />

E-Mail: Reinhard.Hildebrand@ukmuenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/anat/<br />

Das Institut<br />

Institut für Anatomie<br />

Das Institut für Anatomie ist eine Einrichtung im Zentrum für vorklinische Medizin. Es<br />

gliedert sich in die Bereiche Anatomie/Embryologie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med.<br />

Franz Pera), Anatomie/Neuroanatomie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Werner<br />

Wittkowski) und Anatomie/Histo- und Cytochemie (Direktor: Univ.- Prof. Dr. med.<br />

Reinhard Hildebrand). Die wissenschaftlichen Schwerpunkte dieser eigenständigen<br />

Forschungsgruppen lassen sich im Wesentlichen einer strukturorientierten<br />

Molekularbiologie sowie der Klinischen Anatomie und Zellbiologie zuordnen.<br />

Forschung<br />

Die Forschungsprojekte sind mit den zugehörigen Publikationen auf der Homepage<br />

des Instituts ausführlicher dargestellt. Es handelt sich dabei um Grundlagenforschung<br />

zur Knochenbildung und- regeneration sowie zur Biomineralisation und zur<br />

Sehnenheilung; um Forschungen zu Grundlagen neuer therapeutischer Methoden vor<br />

allem auf dem Gebiet der Orthopädie; um Grundlagenforschung über kernlose<br />

Blutzellen; um telematische Anwendungen in der medizinischen Forschung und Lehre;<br />

um Grundlagenforschung an Hypothalamus und Hypophyse; um die Charakterisierung<br />

der Rolle von Adhäsionsmolekül-Modulatoren für die Limitierung des<br />

Reperfusionssyndroms und für die Regulation des Atherogenese-Prozesses an<br />

Modellen der Atherosklerose sowie um Untersuchungen zur Stabilisierung vulnerabler<br />

arteriosklerotischer Koronararterien-Plaques und um Grundlagenforschungen zu<br />

Ischämieschäden und zur Wundheilung an inneren Organen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 467


Institut für Anatomie<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Die am Institut für Anatomie durchgeführten Lehraufgaben für die Ausbildung der<br />

Studierenden der Human- und Zahnmedizin und Pharmazie beziehen sich auf die<br />

Gebiete der allgemeinen und speziellen Anatomie, der Histologie und mikroskopischen<br />

Anatomie, der Entwicklungsgeschichte sowie der angewandten und klinischen<br />

Anatomie. In enger Zusammenarbeit von Anatomie und Klinischer Radiologie –<br />

Röntgendiagnostik - wurde ein Kursus der Anatomie und Bildgebung entwickelt. Im<br />

Rahmen der ärztlichen Fortbildung werden Kurse zur Diagnostik und zu operativen<br />

Verfahren in einer Verbindung von Anatomie und Klinik veranstaltet.<br />

468 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


41. Institut für Physiologie I - Neurophysiologie<br />

Institut Physiologie I – Neurophysiologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Hans-Christian Pape<br />

Robert-Koch-Str. 27a<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-55532<br />

E-Mail: papehc@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/phys/neuro<br />

Das Institut<br />

Die Aufgaben des Instituts sind Forschung und Lehre. Die Lehre richtet sich nach den<br />

Kriterien der Approbationsordnung und umfasst alle Bereiche der allgemeinen und<br />

spezifischen Neurophysiologie. Forschungsschwerpunkte sind im Bereich der<br />

Hirnfunktion sowie der Epileptogenese angesiedelt. Die dazu erforderlichen<br />

Untersuchungen werden an lebendem menschlichen Hirngewebe (in vivo und in vitro)<br />

sowie mit Hilfe von tierexperimentellen Experimenten durchgeführt.<br />

Forschung<br />

Das Schwergewicht der Forschung im Institut liegt auf folgenden Teilgebieten:<br />

Perioperative Untersuchungen im Rahmen der Epilepsiechirurgie<br />

In präoperativen Untersuchungen werden in Positonsemissionstomographischen<br />

(PET)-Studien unter Verwendung spezieller radioaktiver Markersubstanzen GABAA-<br />

Rezeptoren und Adenosin A1-Rezeptoren nachgewiesen. In intraoperativen<br />

Untersuchungen werden durch Multielektrodenregistrierungen Einzelzellentladungen<br />

und lokale Feldpotentiale registriert und durch Mikrodialyse und anschließenden<br />

Nachweis durch Hochdruck-Flüssigkeits-Chromatographie Neurotransmitter und<br />

antiepileptisch wirksame Substanzen in dem Gewebeblock analysiert, der im Anschluß<br />

extirpiert wird. In postoperativen Untersuchungen werden an lebenden und an fixierten<br />

Hirnschnitten folgende Analysen durchgeführt:<br />

� Nachweis der Entstehung und Ausbreitung spontaner und evozierter<br />

neuronaler Aktivität durch funktionelle Bildgebung (spannungssensitive<br />

Farbstoffe);<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 469


Institut Physiologie I – Neurophysiologie<br />

� Registrierung der bioelektrischen Aktivität mit Vielfachelektroden und anschließender<br />

Strom-Quellen-Senken-Analyse (CSD-Analyse);<br />

� Messung von postsynaptischen Strömen in einzelnen Neuronen;<br />

� Nachweis von Enzymen, die in die oxidative Streßmodulation<br />

eingebunden sind, des GABAA- und GABAB-Rezeptors, der peripheren<br />

Benzodiazepin-Bindungsstelle, der Glutamat-Rezeptoren GluR2/4,<br />

�<br />

mGluR1a, der muscarinären Rezeptoren M1 – M4 sowie verschiedener<br />

Transporter für neuronale Überträgersubstanzen;<br />

Rezeptorautoradiographische Darstellung von 15 unterschiedlichen<br />

Bindungsstellen für klassische Transmitter;<br />

� molekularbiologische Untersuchungen zur Genexpression von Glutamat-<br />

Rezeptoren und ihrer funktionell bedeutsamen Varianten.<br />

� Zusammenarbeit mit: Epilepsiezentrum Bethel/Bielefeld, Universität<br />

Düsseldorf, Forschungsanlage Jülich.<br />

Mechanismen der Epileptogenese bei Hirntumoren<br />

Ein wesentliches Symptom glialer Hirntumoren sind epileptische Anfälle, die zu<br />

zusätzlichen klinischen Komplikationen führen können. Die Mechanismen dieser<br />

Epileptogenese sind nicht bekannt. In Untersuchungen an Hirngewebe von Tieren mit<br />

in-vivo etablierten Hirntumoren sollen folgende Fragen geklärt werden: treten<br />

Veränderungen der Erregbarkeit und des Erregungsniveaus des neuronalen<br />

Netzwerkes auf? Sind charakteristische räumlich-zeitliche Erregungsmuster in<br />

Beziehung zur Tumorlokalisation zu finden? Wie verändern sich die zellulären Eigenschäften?<br />

In dem interdisziplinären Projekt werden zur Klärung dieser Fragen die<br />

bioelektrischen Charakteristika von Hirngewebeschnitten mit Gliominvasion und<br />

einzelner Nervenzellen, die von Gliainfiltraten umgeben sind, zum einen mit<br />

konventionellen elektrophysiologischen und zum anderen mit optischen Methoden<br />

analysiert. Durch in vivo Mikrodialyse im Tumorgewebe und in Tumorrandbezirken<br />

werden Veränderungen der Transmitterkonzentrationen und essentieller Ionen (K + , Cl - )<br />

im Extrazellulärraum erfasst. Darüber hinaus werden immunhistochemische und<br />

rezeptorautoradiographische Untersuchungen Aufschluß über Transmitterbesatz und<br />

morphologische Besonderheiten des Gewebes liefern und so eine Korrelation<br />

zwischen funktionellen und strukturellen Veränderungen ermöglichen.<br />

Zusammenarbeit mit: Institut für Neuropathologie (Universität <strong>Münster</strong>), Institut für<br />

Hirnforschung (Universität Düsseldorf).<br />

470 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut Physiologie I – Neurophysiologie<br />

Periphere Oszillationen im ZNS: Nachweis und funktionelle Analyse von<br />

Melatonin-Rezeptoren im Hippocampus<br />

In diesem Schwerpunkt werden folgende Fragestellungen bearbeitet: Tageszeitabhängige<br />

Veränderungen von Lernprozessen unter Melatonin („Langzeitpotenzierung“);<br />

tageszeitabhängige Genexpression von Melatonin-Rezeptoren; Beteiligung von<br />

Melatonin-Rezeptoren an der Schmerzverarbeitung im Rückenmark.<br />

Zusammenarbeit mit: der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

(Westfälische Wilhelms-Universität).<br />

Neurotoxikologie: Schadstoffpotential umweltrelevanter Verbindungen<br />

Im Rahmen der DFG-Forschergruppe (Deutsche Forschungsgemeinschaft)<br />

„Metall(oid)organische Verbindungen in der Umwelt“ werden die Wirkungen der<br />

anthropogen in die Umwelt eingebrachten Verbindungen auf neuronale spannungsund<br />

ligandenoperierte Ionenkanäle, sowie auf synaptischen Übertragungsprozesse im<br />

Hippocampus untersucht.<br />

Zusammenarbeit mit Arbeitsgruppen aus der Analytischen Chemie, Physikalischen<br />

Chemie, Kolloidchemie, Mikrobiologie, Genetik und Toxikologie der Universität<br />

Gesamthochschule Essen, der Universität Gesamthochschule Duisburg und des<br />

Forschungszentrums Jülich.<br />

Funktionelle elektrophysiologische Analyse von Gendefekten in kardialen<br />

Ionenkanälen<br />

Die Herzmechanik und damit die Pumpfunktion des Herzens beruht auf elektrischen<br />

Erregungen des Herzmuskelgewebes. Störungen in den elektrischen Vorgängen<br />

können zu einer Entkopplung von Erregung und Pumpleistung führen, was mit<br />

Arryhthmien mit schwerwiegenden Folgen verbunden ist. Ursache hierfür kann eine<br />

Verlängerung der Plateauphase des ventrikulären Aktionspotentials sein. Für die<br />

verschiedenen Formen des Long-QT Syndroms (LQT1-3 u. LQT 5-7) wurden<br />

Gendefekte isoliert, die spannungsgesteuerte Ionenkanäle (KvLQT1, hERG, SCNA5)<br />

und akzessorische Untereinheiten (KCNE1-3) betreffen. In Zusammenarbeit mit der<br />

Klinik für Innere Medizin C werden verschiedenste Kaliumkanalmutationen (KvLQT1,<br />

hERG und KCNE1) von Patienten kloniert und heterolog in Eizellen des afrikanischen<br />

Krallenfrosches (Xenopus laevis) überexprimiert Dieses System erlaubt eine<br />

elektrophysiologische Struktur-Funktion-Analyse der mutierten Kaliumkanäle und<br />

gestattet Rückschlüsse auf das Krankheitsbild der Patienten.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 471


Institut Physiologie I – Neurophysiologie<br />

Spreading drepression- Reaktion als Grundlage hirnorganischer Störungen<br />

Spreading depression ist ein faszinierendes Phänomen, das nach chemischer Reizung<br />

des Kortex bei Nagetieren beobachten werden kann. Die Charakteristika sind eine<br />

Erniedrigung der EEG-Amplitude und eine Negativierung der kortikalen<br />

Gleichspannung, die sich mit einer Geschwindigkeit von 2-5 mm/min über den Kortex<br />

ausbreiten. „Spreading depression“ werden als potentielle pathogenetische Faktoren<br />

bei der Migräne, Epilepsie und dem Schlaganfall angesehen. Es werden<br />

pharmakologische Fragestellungen auf der Ebene einzelner Neurone, sowie<br />

neuronaler Netzwerke bearbeitet.<br />

Die Forschung wird aus Mitteln des Landes und aus Drittmitteln, insbesondere der<br />

Deutschen Forschungsgemeinschaft, getragen.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Die Lehraufgaben des Instituts für Physiologie I –Neurophysiologie- und Physiologie II -<br />

Vegetative Physiologie- betreffen zusammen die Ausbildung von Studierenden der<br />

Medizin, Zahnheilkunde, Psychologie und Pharmazie. Daneben werden Doktoranden<br />

und Diplomanden der Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie und Biologie betreut. In den<br />

Werkstätten des Instituts werden Lehrlinge der Feinmechanik und Elektromechanik<br />

ausgebildet.<br />

472 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut Physiologie II – Vegetative Physiologie<br />

42. Institut für Physiologie II – Vegetative Physiologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans Oberleithner<br />

Robert-Koch-Str-27 b (Innenhof)<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-55540<br />

E-Mail: oberlei@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/phys/vegphys<br />

Das Institut<br />

Die Aufgaben des Instituts sind Forschung und Lehre. Die Lehre richtet sich nach den<br />

Kriterien der Approbationsordnung und umfasst alle Bereiche der integrativen,<br />

zellulären und molekularen Physiologie. Forschungsschwerpunkt ist die Zell- und<br />

Membran-physiologie. Zurzeit forschen vier Arbeitskreise an den Themen:<br />

1. Steroide steuern Endothelien<br />

2. Ionentransport steuert die Zellmigration<br />

3. Molekulare Mechanismen der Mukoviszidose<br />

4. Regulation der Zellkernbarriere<br />

Folgende experimentelle Methoden bzw. Techniken werden eingesetzt:<br />

A. Atomic Force Mikroskopie<br />

B. Konfokale Laser-Scan-Mikroskopie<br />

C. Elektrophysiologie<br />

D. Einzelzellimaging<br />

E. Molekularbiologie und Zellkultur<br />

Der Entwicklungsschwerpunkt des Institutes liegt im Bereich der Nanophysiologie.<br />

Darunter wird das Zusammenspiel einzelner Moleküle, ihre Darstellung (z.B. mittels<br />

"Atomic Force" Mikroskopie) und Manipulation in möglichst natürlicher Umgebung<br />

verstanden. Medizinisch relevante Moleküle werden mit nanotechnologischen<br />

Werkzeugen aufgespürt und ihr Verhalten unter physiologischen bzw.<br />

pathophysiologischen Zuständen erfasst.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 473


Institut Physiologie II – Vegetative Physiologie<br />

Forschung<br />

Im Jahr 2005 wurden fünf Schwerpunkte bearbeitet:<br />

Endothelforschung<br />

Endothel besteht aus einem einschichtigen Zellrasen, der die Innenflächen der<br />

Blutgefäße auskleidet. Die Endothelzellen bilden dabei nicht nur eine intelligente<br />

Barriere zwischen Blut und Körperzellen, sondern tragen entscheidend zur Regulation<br />

von Blutgerinnung und Blutdruck bei. Humane Endothelzellen werden in der<br />

Kulturschale gezüchtet und die dem Blut zugewandte Oberfläche beschrieben. Mittels<br />

der "Atomic Force Mikroskopie" (AFM) konnte das Institut zeigen, dass Endothel<br />

ähnliche Eigenschaften wie Nierenepithel entwickeln kann. Damit rückt das Endothel<br />

stark ins Zentrum der Bluthochdruckforschung. Dieses Projekt wird aus Mitteln der EU<br />

gefördert.<br />

Epithelforschung<br />

Mukoviszidose ist eine der häufigsten Erbkrankheiten der westlichen Bevölkerung. Sie<br />

ist charakterisiert durch eine Fehlfunktion Salz- und Wasser-sezernierender Epithelien.<br />

Die Ursache liegt in Mutationen eines Gens, welches für das sog. cyctic fibrosis<br />

transmembrane conductance regulator (CFTR)-Protein kodiert. Dieses CFTR sitzt<br />

normalerweise in der Plasmamembran und reguliert dort Ionentransportprozesse. Die<br />

Beschreibung einer physiologischen "Nanoarchitektur auf der Zelloberfläche" und ihre<br />

Störung durch mutierte Proteine ist hier das Ziel. Dieses Projekt wird aus Mitteln des<br />

Sonderforschungsbereiches 629 gefördert.<br />

Steroidhormonforschung<br />

Arterielle Hypertonie führt zu Herz-Kreislauferkrankungen, Todesursache Nummer 1 in<br />

der westlichen Bevölkerung. Eines der Schlüsselhormone des menschlichen<br />

Organismus ist Aldosteron, ein Steroidhormon, welches den Salz- und Wassergehalt<br />

unserer Zellen reguliert und damit die Höhe des Blutdrucks bestimmt. Auch wenn es<br />

sich hier um ein sehr komplexes Thema handelt, das offensichtlich den gesamten<br />

Organismus betrifft, so liegt die Lösung um das Verständnis der Hypertonie in der<br />

Interaktion einzelner Moleküle. Ziel eines Forschungsschwerpunktes ist die<br />

"Routenbeschreibung des Hormons durch die Zelle". Es wurden Nano-Methoden<br />

erarbeitet, um diese Ein- bzw. Ausschleusungsprozesse durch die Poren der<br />

Zellkernhülle sichtbar bzw. funktionell messbar zu machen. Auch hier dient die Eizelle<br />

des afrikanischen Krallenfrosches als Modell. Ziel ist das molekulare Verständnis der<br />

474 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut Physiologie II – Vegetative Physiologie<br />

physiologischen Porenregulation und ihrer pharmakologischen Beeinflussung. Dieses<br />

Projekt wird aus Mitteln Volkswagenstiftung gefördert.<br />

Tumorphysiologie<br />

Tochtergeschwülste (Metastasen) von primären Tumoren entstehen durch die<br />

Fähigkeit von Tumorzellen, durch die Wände der Blutgefäße zu migrieren. Dazu setzt<br />

die Tumorzelle an ihrem Vorderende (leading edge) Enzyme wie z. B. Matrix-<br />

Metalloproteasen (MMP) frei, die sich auf enzymatische Weise den Weg durch die<br />

gesunden Gewebe bahnen. Es werden verschiedene Gewebe-ähnliche Matrices<br />

hergestellt und die Wechselwirkung dieser Strukturen mit in der Zellkultur gezüchteten<br />

Krebszellen untersucht. Die AFM-Technik (Atomic Force Mikroskopie) ermöglicht hier<br />

die Darstellung der 3-D-Matrix. Ziel ist das Verständnis der Umstrukturierung der Matrix<br />

(Stichwort: remodeling) durch die Tumorzelle selbst bzw. durch die von ihr sezernierten<br />

Enzyme. Dieses Projekt wird aus Mitteln der DFG und der Innovativen Medizinischen<br />

Forschung gefördert. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />

zelluläre und molekulare Physiologie der Yale Universität in New Haven, USA.<br />

Zellmigration<br />

Tumoren stehen mit den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ganz weit oben in der Liste der<br />

Todesursachen. Die Prognose einer Tumorerkrankung wird dabei maßgeblich von der<br />

Ausbildung von Tochtergeschwulsten beeinflusst. Eine der Voraussetzungen für die<br />

Tumormetastasierung ist die Fähigkeit der Tumorzellen zur Wanderung (Migration). Sie<br />

müssen sich vom Primärtumor entfernen, die Wand von Blut- oder Lymphgefäßen<br />

durchdringen, um nach dem Mitreißen durch Blut- oder Lymphstrom an einer anderen<br />

Stelle im Organismus wieder in das Gewebe einzuwandern. Ionenkanäle und<br />

Ionentransporter sind neben dem Zytoskelettal ein wichtiger Teil der zellulären<br />

"Migrationsmaschinerie". Ziel ist das Verständnis räumlichen Anordnung der<br />

Ionenkanäle und Ionentransporter in wandernden Zellen und die sich daraus<br />

ergebenden Funktionen dieser Transportproteine für die Migration von Tumorzellen.<br />

Dieses Projekt wird aus Mitteln der DFG gefördert.<br />

Lehre<br />

Das Lehrangebot des Instituts für Physiologie II – Vegetative Physiologie – welches gemeinsam<br />

mit dem Institut für Physiologie I – Neurophysiologie – angeboten wird,<br />

umfasst eine tägliche Vorlesung über zwei Semester, zwei Seminarreihen (schein-<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 475


Institut Physiologie II – Vegetative Physiologie<br />

pflichtig) über zwei Semester und ein Praktikum (scheinpflichtig), ebenfalls über zwei<br />

Semester.<br />

Der Bereich „Vegetative Physiologie“ versucht eine klinisch-relevante Physiologie zu<br />

vermitteln. Der Einstieg in einzelne Themen (z. B. Herz) beginnt häufig mit der<br />

Schilderung der Pathophysiologie (z. B. Infarkt) und führt dann über die Physiologie<br />

(z. B. Koronardurchblutung) bis in die Zelluläre bzw. Molekulare Physiologie (z. B.<br />

Endothelfunktion). An dieser Stelle wird auch die aus der gegenwärtigen Forschung<br />

sich entwickelnde Nanophysiologie (z. B. Nanolöcher in Endothelzellen) eingebracht.<br />

Die Vorlesung wird im Wesentlichen von den beiden Professoren des Instituts,<br />

Oberleithner und Schwab, gehalten und in regelmäßigen Abständen von den<br />

wissenschaftlichen Mitarbeitern durch Spezialthemen aus der Forschung ergänzt.<br />

476 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie<br />

43. Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. phil. Peter Bruckner<br />

Waldeyerstr. 15<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-55591<br />

E-Mail: peter.bruckner@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/pcpb/<br />

Das Institut<br />

Als Einrichtung der Vorklinik ist eine Hauptaufgabe des Instituts für Physiologische<br />

Chemie und Pathobiochemie die biomedizinische Grundlagenforschung. Sechs unabhängige<br />

Arbeitskreise sind unter einem Dach vereinigt. Derzeit sind 59 Personen<br />

z.T. teilzeitlich beschäftigt, darunter 28 wissenschaftliche Mitarbeiter, sowie 31 im<br />

technischen und im Hausdienstbereich, und in 4 Sekretariaten. Die zweite<br />

Direktionsstelle des Instituts wurde soeben mit Frau Prof. Lydia Sorokin wieder besetzt,<br />

womit das Institut die fünfte von 66 Einrichtungen der Fakultät unter der Leitung einer<br />

Frau wurde.<br />

Mehrere Institutsmitglieder verfügen über extern geförderte Forschungsprogramme,<br />

darunter Projekte mit Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), sowie Europäische<br />

Organisationen und private Geldgeber.<br />

Seit mehreren Jahrzehnten waren Direktoren des Instituts an der Einrichtung und der<br />

Organisation von DFG-Sonderforschungsbereichen beteiligt und stellten dabei den<br />

Sprecher, aktuell des SFB 492 „Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und<br />

zelluläre Wechselwirkungen“. Damit schafft das Institut einen wesentlichen Rahmen für<br />

Forschungsarbeiten aus den klinischen Einrichtungen.<br />

Der zweite wichtige Aufgabenbereich ist der Unterricht in biochemischen Grundlagen<br />

der Medizin und der Zahnmedizin. Gemäß den neuesten Evaluationen befindet sich<br />

das Institut zusammen mit den übrigen vorklinischen Einrichtungen an der Spitze der<br />

Fakultät in den Leistungen in der Lehre. Neben der fachspezifischen Lehre obliegen<br />

uns auch Aufgaben in der Organisation von vorklinischen Studienprogrammen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 477


Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie<br />

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

Das Institut unterstützt als Dienstleistung Forschungsprojekte in den Kliniken des<br />

UKMs durch die Einrichtung bzw. essentielle Kooperationen in Sonderforschungsbereichen<br />

und dem Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF). Es stellt<br />

seine Ressourcen (Arbeitskräfte, Einrichtungen) bei der Erforschung der molekularen<br />

Basis von Erkrankungen in Kooperation auch den Klinikmitarbeitern zur Verfügung. In<br />

der Krankenversorgung übernimmt die vorklinische Einrichtung keine direkten<br />

Aufgaben, trägt aber zur klinischen Ausbildung der Studierenden bei, soweit<br />

molekulare Grundlagen betroffen sind.<br />

Forschung<br />

Die Forschungsschwerpunkte sind die biologische Bedeutung von Basalmembranen,<br />

besonders der Blutgefässe, in der Organentwicklung, der Tumorentstehung und –<br />

Metastasierung, der Entzündung und des Immunsystems. Weitere Schwerpunkte sind<br />

die Struktur und Biogenese der extrazellulären Matrix von Knorpel, Knochen, Haut,<br />

Blutgefässen u.a.), die Biologie der extrazellulären Matrix bei der Differenzierung von<br />

Zellen des skeletalen Systems, Struktur-Funktionsbeziehungen bei Zell-Matrix-<br />

Wechselwirkungen über spezifische Matrixrezeptoren, die biologische Rolle von<br />

kleinen Proteoglykanen der Zelloberfläche in der Organentwicklung und bei der<br />

Wundheilung, die molekularen Mechanismen der Biogenese von Hyaluronsäure, sowie<br />

deren Bedeutung in der Pathogenese entzündlichen oder degenerativen<br />

Gelenkerkrankungen. Ferner werden die molekularen Grundlagen des endozytotischen<br />

und intrazellulären Transports von Makromolekülen erforscht.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Das Institut bietet sowohl in Sommer- als auch Wintersemestern alle kurrikularen<br />

Veranstaltungen des vorklinischen Unterrichts in Biochemie für Studierende der<br />

Medizin und der Zahnmedizin an. Dies schließt die beiden täglich stattfindenden<br />

Hauptvorlesungen Physiologische Chemie I und II, Praktikum, Seminare und Methodenkurse<br />

I und II, sowie in Kooperation mit den Instituten für Anatomie und Physiologie<br />

die Integrierten Seminarien I und II ein. Ein Teil dieses Angebots<br />

richtet sich auch als obligatorische Wahlveranstaltungen an Studierende anderer<br />

Fachbereiche der Westfälischen Wilhelms-Universität, sowie an Teilnehmer des<br />

478 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie<br />

geplanten Interfakultären Graduiertenprogramms in Experimentellen Lebenswissenschaften<br />

(iGEL).<br />

Service<br />

Das Institut unterhält ein Servicelabor für chemische Protein- und DNA-Sequenzierung.<br />

Dieses Angebot richtet sich zu Selbstkostenpreisen an Angehörige der Universität und des<br />

UKMs, sowie zu einem geringen Aufpreis an Auftraggeber außerhalb universitärer<br />

Einrichtungen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 479


Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />

Zentrum für Theoretische Medizin<br />

44. Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. Rudolf Reichelt<br />

Robert-Koch-Str. 31<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-55101<br />

E-Mail: reichru@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://medweb.uni-muenster.de/institute/impb/<br />

Das Institut<br />

Das Institut besteht aus vier selbständigen Arbeitsgruppen: Elektronenmikroskopie und<br />

Analytik (Leiter: Univ.-Prof. Dr. Rudolf Reichelt), Molekulare Zellbiologie (Leiter: Univ.-<br />

Prof. Dr. Reiner Peters), Biomedizinische Analytik (Leiterin: Univ.-Prof. Dr. Jasna<br />

Peter-Katalinic), und Laser-Massenspektrometrie (Leiter: Univ.-Prof. em. Dr.-Ing. Franz<br />

Hillenkamp). Gemeinsames Forschungs- und Lehrgebiet ist die Analyse biologischer<br />

Systeme auf molekularer und zellulärer Ebene mit vorwiegend physikalischen<br />

Methoden. Innerhalb dieses übergreifenden Themas haben die Arbeitsgruppen<br />

verschiedene Ziele und eigenständige Projekte. Die Arbeitsgruppen nehmen an vielen<br />

Kooperationen innerhalb des Instituts, des <strong>Universitätsklinikum</strong>s und der Universität<br />

<strong>Münster</strong> teil und sind an zahlreichen nationalen und internationalen Projekten beteiligt.<br />

Das Institut ist ein Leistungsträger des <strong>Universitätsklinikum</strong>s und der medizinischen<br />

Fakultät der Universität <strong>Münster</strong>. In der Leistungsübersicht der medizinischen Fakultät<br />

von 2005 belegt das Institut bei den Publikationen Rang 12 von 72 (2004: Rang 12).<br />

Die wissenschaftlichen Ergebnisse wurden 2005 in etwa 50 Publikationen in “peer<br />

reviewed” Fachzeitschriften und 7 Buchbeiträgen dargestellt sowie mit über 40<br />

Beiträgen auf nationalen und internationalen Kongressen vorgestellt<br />

(http://medweb.uni-muenster.de/institute/impb/main/forschung/fr_forschung.html). Es<br />

wurden mehrere wissenschaftliche Meetings / Kurse organisiert und durchgeführt<br />

sowie über 30 eingeladene Vorträge gegeben. Bei der Drittmitteleinwerbung nimmt das<br />

Institut Rang 11 (2004: Rang 6) ein. Drittmittel wurden dem Institut von der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft, die u.a. ein 4Pi-Mikroskop im Wert von knapp einer Million<br />

Euro finanzierte, sowie der Volkswagenstiftung und verschiedenen anderen<br />

480 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />

Institutionen, darunter dem Institute of National Health (NIH) der USA, zur Verfügung<br />

gestellt. Zwei Arbeitsgemeinschaften des Instituts (Peter-Katalinic, Reichelt) sind<br />

Mitglieder des EU-weiten Network of Excellence “Nano2Life”; das EU-Projekt SRPT1-<br />

Nano2Life WP7 wird von Prof. Peter-Katalinic koordiniert. Prof. Peters ist<br />

Vorstandsmitglied und Gruppenleiter des Center for Nanotechnology (CeNTech)<br />

<strong>Münster</strong>. Ferner sind zwei Arbeitsgruppen des Instituts an Sonderforschungsbereichen<br />

beteiligt (SFB 431 und 492).<br />

Leistungsbereiche und Forschung<br />

Elektronenmikroskopie und Analytik (Prof. Dr. R. Reichelt)<br />

Mikro- und Nanostrukturen von biologisch-medizinischen Objekten, Biomaterialien,<br />

Sonderwerkstoffen und ”functional materials” wurden mit hochauflösenden elektronen<br />

(em)- und rastersondenmikroskopischen (rsm) Verfahren untersucht. Die methodischinstrumentellen<br />

Entwicklungen sind anwendungsorientiert und dienen der<br />

Optimierung/Erweiterung des Methodeneinsatzes.<br />

Forschungsschwerpunkte sind u.a.:<br />

a) Immunogold-em Lokalisation des Graspollenallergen Phl p 13 in Pollen, elektronentomografische<br />

Darstellung der Pollenwand sowie Untersuchung der Kreuzreaktivität<br />

zwischen Pollenallergien (Pollen von Bäumen, Gräsern, Kräutern) und Allergien gegen<br />

verschiedene pflanzliche Lebensmittel (z.B. Obst- & Gemüsearten); b) Em Studien zu<br />

Stoffwechselvorgängen und deren Regulation in Bakterien; c) Rsm und em Studien<br />

struktureller und funktioneller Eigenschaften thermosensitiver Hydrogele; d) Hard- und<br />

Softwareentwicklungen zur Massenmessung von Biomolekülen und molekularen<br />

Aggregaten mit der Feldemissions-Rasterelektronenmikroskopie; e)<br />

Nanostrukturierung von metallischen Spitzen mit nichtreaktiven Ionen im<br />

Energiebereich 1 – 10 keV.<br />

Molekulare Zellbiologie (Prof. Dr. R. Peters)<br />

Die Arbeitsgruppe entwickelt Methoden, mit denen Transportvorgänge und chemische<br />

Reaktionen in subzellulären Domänen einzelner lebender Zellen analysiert werden<br />

können. 1974 entwickelte die Arbeitsgruppe die Fluoreszenz-Mikrophotolyse (FRAP),<br />

die inzwischen weite Verbreitung in der Zellforschung gefunden hat. 1994 folgte die<br />

Scanning Mikrophotolyse (SCAMP), eine Verschmelzung von Fluoreszenz-<br />

Mikrophotolyse und konfokaler Laser-Scanning-Mikroskopie. 1998 entstand die<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 481


Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />

Optische Einzeltransporter-Registrierung (OSTR), die es ermöglicht, die Aktivität<br />

einzelner Transporter in funktionell isolierten Membranbezirken zu messen. Der<br />

Vorstoß in nanoskopische Bereiche der Zellen wurde 2004 durch Anwendung und<br />

Adaptation der 4Pi-Mikroskopie eingeleitet. Die Arbeitsgruppe verwendet die von ihr<br />

entwickelten Methoden, um die Wechselwirkungen zwischen Zellkern und Zytoplasma<br />

zu analysieren. Dabei stehen strukturelle und funktionelle Eigenschaften des<br />

Kernporenkomplexes im Zentrum der Untersuchungen.<br />

Biomedizinische Analytik (Prof. Dr. J. Peter-Katalinic)<br />

Schwerpunktmäßig entwickelt die Arbeitsgruppe neue massenspektrometrischen (MS)<br />

Methoden, die der Untersuchung der molekularen Struktur und Funktion der<br />

Makromoleküle, die an den biologischen Prozessen der Entwicklung des Gehirns, bei<br />

Initiation von Entzündungen und bei hereditären Enzymdefekten beteiligt sind, dienen.<br />

Von besonderem Interesse sind die Expressionsmuster der ko- und posttranslationalen<br />

Modifikationen von Proteinen, wie N- und O-Glykosylierung, sowie die von<br />

Kohlenhydratepitopen in Glykolipiden als allgemeinen Bestandteilen von biologischen<br />

Membranen.<br />

Forschungsschwerpunkte sind insbesondere:<br />

a. Hochauflösende Fourier-Transform Ionen Zyklotron Resonanz<br />

Massenspektrometrie von Oligo- und polymeren komplexen Kohlenhydraten<br />

und Proteinen. Dieses Verfahren erlaubt die derzeit exakteste Bestimmung von<br />

Molekülmassen bei gleichzeitiger Unterscheidung kleinster Differenzen (kleiner<br />

als die Masse eines Elektrons);<br />

b. Entwicklung von Nanofluidiksystemen: Kombinierter Einsatz von<br />

Kapillarelektrophorese und ESI-nanoChip Robotersystemen, die koventionelle<br />

Elektrospray-Einlaßsysteme ersetzen und zur automatisierten<br />

Hochdurchsatzanalyse (serielles Abarbeiten von bis zu 100 Proben/Chip)<br />

genutzt werden können;<br />

c. Detektion von klinisch-relevanten Glykolipiden mit immunchemischen und MS<br />

Methoden (MALDI- und nanoESI-QTOF-MS);<br />

d. Struktur von Proteinen und Glykoproteinen mit Hilfe von Proteomik- und<br />

Glykomik Techniken;<br />

e. nicht-kovalente Wechselwirkungen von intakten Proteinen mit Liganden.<br />

482 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />

Laser-Massenspektrometrie (Prof. em. Dr.-Ing. F. Hillenkamp/PD Dr. K.<br />

Dreisewerd)<br />

Die Matrix-unterstützte Laserdesorptions-/Ionisations-Massenspektrometrie (MALDI-<br />

MS) wurde Mitte der 80er Jahre von der Arbeitsgruppe von Prof. Hillenkamp entwickelt<br />

und wird seither kontinuierlich methodisch erweitert und verbessert. Die MALDI-MS<br />

wird u.a. zur schnellen und exakten Analyse von großen Biomolekülen wie z.B.<br />

Proteinen, Nukleinsäuren und Kohlenhydraten eingesetzt. Schwerpunkte der<br />

Forschungstätigkeiten der Arbeitsgruppe sind zum einen innovative methodische und<br />

instrumentelle Entwicklungen (z.B. zur MALDI-MS mit gepulsten Infrarotlasern und zur<br />

direkten Kopplung mit chromatografischen Methoden wie der<br />

Dünnschichtchromatografie zur Lipid-Analytik), zum anderen werden neue<br />

Anwendungsfelder erschlossen (z.B. in der Kollagenanalye und zum ortsaufgelöste<br />

Molecular MALDI-MS Imaging von Gewebeschnitten). In Kooperation mit dem<br />

Fachbereich Physik werden darüber hinaus fundamentelle Arbeiten zu den<br />

Desorptions- und Ionisationsmechanismen der MALDI durchgeführt.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Die Lehraufgaben des IMPB (Institut für Medizinische Physik und Biophysik) bestehen<br />

in einer neu konzipierten Grundvorlesung mit Praktikum “Molekulare Biophysik der<br />

Zellen und Gewebe I und II” für Studierende der Medizin und Naturwissenschaften. Die<br />

Vorlesung “Methoden der molekularen Biophysik der Zellen und Gewebe” sowie das<br />

begleitende Praktikum wird gemeinsam mit dem Fachbereich (FB) Biologie<br />

veranstaltet; weitere Vorlesungen sind: “Structural Glycobiology and<br />

Glycobiotechnology I & II”, “Glycobiotechnology I & II” (gemeinsam mit der Univ.<br />

Bielefeld) “Biomedizinische Analytik” und “Biomedizinische Massenspektrometrie I &<br />

II“. Für Studierende der Medizin wird das Praktikum “Biologie für Mediziner” mitbetreut.<br />

Weiterhin werden für Studierende der Medizin Wahlfachangebote mit den<br />

Themenschwerpunkten Immunelektronenmikroskopie und biomedizinische<br />

Massenspektrometrie angeboten.<br />

Das IMPB bietet in Kooperation mit dem FB für Biologie ein Fortgeschrittenenmodul für<br />

Studierende des neuen MSc Studiengangs an (Biophysikalische Methoden der<br />

Molekularbiologie, Zellbiologie und Physiologie). Weiterhin wurden mit dem FB Physik<br />

jeweils ein Modul für den neuen Bachelor- und Masterstudiengang konzipiert.<br />

Bei der Betreuung von Diplom- und Doktorarbeiten werden Lehraufgaben aus den<br />

Fachbereichen der Naturwissenschaften erfüllt.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 483


Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />

Apparative Ausstattung<br />

Für die Strukturuntersuchungen biologischer Systeme von der molekularen bis zur<br />

zellulären Ebene kommen folgende Forschungsgeräte / -großgeräte zum Einsatz:<br />

� Feldemissions-Rasterelektronenmikroskope sowie verschiedene konventionelle<br />

Raster- und Transmissionselektronenmikroskope<br />

� 4π-Mikroskop, sowie verschiedene Fluoreszensmikrokope<br />

� FT-ICR Massenspektrometer, sowie verschiedene Typen von Massenspektrometern.<br />

484 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin<br />

45. Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin<br />

Direktorin: Univ.-Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert<br />

Von-Esmarch-Str. 62<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel.:0251 / 83-55291<br />

E-Mail: bseifert@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/itgm/<br />

Das Institut<br />

An diesem Institut wird geisteswissenschaftlich über weit gefächerte historische,<br />

begriffliche und normative Fragen der Medizin, der ärztlichen Tätigkeit und der<br />

biomedizinischen Forschung gearbeitet.<br />

Forschung und Lehre des Instituts fallen in drei - einander überlappende - Bereiche:<br />

Während die Medizingeschichte seit Jahrzehnten an allen medizinischen<br />

Fakultäten ein etabliertes Fach ist, ist die Medizintheorie nur an wenigen Orten so<br />

ausgebaut wie in <strong>Münster</strong>. Und auch in der Medizinethik gehört die Fakultät zu den<br />

wenigen, die dafür eine eigenständige Professur haben. Deren Einrichtung und<br />

Besetzung durch Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert im Jahr 2003 hat dem Institut ein<br />

wirkliches 3-Fächer-Profil gegeben.<br />

In Fragen der Medizinethik bestehen enge Kontakte und Kooperationen des Instituts<br />

mit verschiedenen anderen Instituten der Medizinischen Fakultät, den Theologen, dem<br />

Philosophischen Seminar und vor allem mit dem Centrum für Bioethik (CfB) der<br />

Universität <strong>Münster</strong> (Geschäftsführer Dr. Johann S. Ach), welches interdisziplinäre<br />

Aktivitäten und Projekte auf diesem Gebiet anregt, bündelt und vorantreibt.<br />

Das Institut besitzt eine umfassende Bibliothek mit ca. 26 000 Büchern und<br />

einschlägigen Fachzeitschriften. Das Mitarbeiter-Team besteht am Stichtag des<br />

Berichtszeitraums (31.12.2005) aus zwei ordentlichen Professoren, einem außerplanmäßigen<br />

Professor, vier wissenschaftlichen Mitarbeitern, fünf nichtwissenschaftliche<br />

Mitarbeitern für den Sekretariats- und Bibliotheksbereich sowie elf studentischen<br />

und wissenschaftlichen Hilfskräften.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 485


Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin<br />

Forschung<br />

In der Medizintheorie wird zur Zeit vorrangig über die Systematik der Medizintheorie,<br />

den Krankheitsbegriff, Theorien der Diagnose, medizinische Anthropologie, Theorien<br />

der Willensfreiheit, und den Gen-Begriff gearbeitet. (Prof. Dr. Dr. Peter Hucklenbroich<br />

und Dr. Petra Gelhaus).<br />

In der Medizingeschichte liegt der gegenwärtige Forschungsschwerpunkt des Instituts<br />

auf der Medizin im Dritten Reich unter besonderer Berücksichtigung der<br />

nationalsozialistischen Rassenhygiene. Es läuft ein DFG-Projekt "Eugenik<br />

(Rassenhygiene) und Bevölkerungswissenschaft in Deutschland" unter Leitung von<br />

Professor Hans-Peter Kröner (Mitarbeiterin: Heike Petermann M.A.). Das Projekt<br />

wurde 2005 um zwei weitere Jahre verlängert.<br />

In der Medizinethik liegen ältere Forschungsschwerpunkte u. a. in der Ethik der<br />

Humangenetik und der medizinethischen Didaktik. Mit der Besetzung der Ethik-<br />

Professur neu bzw. verstärkt aufgenommen wurden Arbeiten über Verteilungsgerechtigkeit<br />

in der Medizin, Probleme des so genannten Enhancement,<br />

Forschungsethik, interkulturelle Bioethik, medizinischen Paternalismus, Neuroethik,<br />

Sterbehilfe sowie Transplantationsmedizin (Dr. Johann S. Ach, Dr. Alena Buyx, M.A.,<br />

Dr. Petra Gelhaus, Prof. Dr. Dr. Peter Hucklenbroich, Dr. Silke Schicktanz, Prof. Dr.<br />

Bettina Schöne-Seifert und Davinia Talbot).<br />

Seit April 2004 wird ein 3-jähriges EU-Forschungsprojekt „Challenges of Biomedicine –<br />

Socio-Cultural Contexts, European Governance and Bioethics“ bearbeitet, in dem gemeinsam<br />

mit 9 weiteren internationalen Partnern zu bioethischen und<br />

sozialwissenschaftlichen Fragen der Transplantationsmedizin und der Gendiagnostik<br />

ländervergleichend geforscht wird (Dr. Silke Schicktanz).<br />

Ende 2005 wurden drei Forschungsprojekte des Instituts gutachterlich zur Förderung<br />

durch das BMBF vorgeschlagen, die Mitte des folgenden Jahres anlaufen und Fragen<br />

(1) der vorgeburtlichen Diagnostik, (2) der Forschungsethik und (3) des Neuro-<br />

Enhancement bearbeiten werden.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit dem Centrum für Bioethik kam es im Berichtsjahr:<br />

• zu einer Klausurwoche mit Nachwuchswissenschaftlern zu "ethischen, rechtlichen<br />

und sozialen Aspekten des Neuro-Enhancement" am Hanse-Wissenschaftskolleg in<br />

Delmenhorst (BMBF-gefördert);<br />

• zur Erstellung eines ausführliches Gutachtens zum moralischen Status von<br />

Embryonen angesichts neuer reproduktionsmedizinischer Möglichkeiten - im Auftrag<br />

486 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin<br />

des Kompetenznetzwerks Stammzellforschung NRW;<br />

• zu mehreren Expertengespräche zu aktuellen Fragen der medizinethischen<br />

Forschung. Mitarbeiter des Instituts arbeiten zudem inner- und außeruniversitär als<br />

Vortragende, Gutachter, Berater und Mitglieder verschiedener Kommissionen zu<br />

aktuellen Fragen der Medizinethik.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Mit der neuen Ausbildungsordnung für Mediziner ist der Querschnittsbereich<br />

"Geschichte, Theorie und Ethik" (GTE) zu einem neuen Pflicht- und Prüfungsfach<br />

geworden. Seit 2004 lernen Studierende des ersten klinischen Semesters GTE mit<br />

insgesamt 4 Semesterwochenstunden durch die Kombination aus einer GTE-<br />

Vorlesung und einem von sechs angebotenen Seminaren zu alternativen Themen.<br />

Veranstaltungen aus den drei Teilbereichen können überdies als Wahlpflichtfachangebote<br />

belegt werden; hierzu werden thematisch wechselnde Seminare<br />

angeboten. Daneben ist das Institut verantwortlich für die Vermittlung der<br />

medizinischen Fachsprache und ihrer Bildungsprinzipien (Kursus der Medizinischen<br />

Terminologie). Seit mehreren Semestern bietet das Institut einen "Medical-English"-<br />

Kurs als Blockveranstaltung zur Vermittlung alltagsnaher Sprachkenntnisse, wie sie<br />

etwa für Bewerbungsschreiben, Famulaturen oder PJ-Tätigkeit im englischsprachigen<br />

Ausland benötigt werden. Ab 2006 werden die Studierenden diesen Kurs als klinisches<br />

Wahlfach belegen können.<br />

Als andere dauerhafte Veranstaltungen bietet das Institut seit 2003 jedes Semester ein<br />

wöchentliches Kolloquium sowie im Sommersemester 14-tägig eine öffentliche Ringvorlesung<br />

"Aktuelle Probleme der Medizinethik", die sich an ein interdisziplinäres<br />

Auditorium richtet und auch interessierten Laien einen Einblick in die Forschung auf<br />

dem Gebiet der Medizinethik vermittelt.<br />

Prof. Dr. Schöne-Seifert und Dr. Johann Ach sind seit 2004 als Dozenten am neuen<br />

Weiterbildungsstudiengang "Angewandte Ethik" der Philosophischen Fakultät der<br />

Universität <strong>Münster</strong> beteiligt, der über 4 Semester läuft und die Möglichkeit zum Erwerb<br />

des Titels Master of Advanced Studies in Applied Ethics bietet.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 487


Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin<br />

Service<br />

Das Institut bietet regelmäßig öffentlich zugängliche Diskussions- und Vortragsveranstaltungen<br />

zu Fragestellungen aus Ethik, Geschichte oder Theorie der Medizin an,<br />

die nicht nur von Fachleuten und Studierenden, sondern auch von interessierten Bürgern<br />

besucht werden.<br />

Die umfangreiche Fachbibliothek des Instituts steht während der Öffnungszeiten allen<br />

Mitarbeitern des Klinikums und auch anderen Besuchern zur Verfügung. Es können vor<br />

Ort Recherchen durchgeführt werden.<br />

488 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin I<br />

46. Institut für Arbeitsmedizin<br />

Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. Ute Witting<br />

Robert-Koch-Str. 51<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-56262<br />

Fax +49-(0)251/83-56275<br />

E-Mail: witting@uni-muenster.de<br />

Das Institut<br />

Institut für Arbeitsmedizin<br />

Das Institut für Arbeitsmedizin ist als wissenschaftliche Einrichtung der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität <strong>Münster</strong> insbesondere der fachspezifischen Forschung und Lehre<br />

sowie den präventiv-medizinisch ausgerichteten ärztlichen Aufgaben des Faches<br />

verpflichtet. Ziel ist es, durch die Entwicklung geeigneter Strategien und Methoden<br />

arbeitsbedingten Gesundheitsstörungen und Erkrankungen vorzubeugen und zugleich<br />

die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und zu fördern.<br />

Dazu werden im Rahmen vorgegebener struktureller Ressourcen Forschungsprojekte<br />

durchgeführt, deren Schwerpunkte die Identifizierung, Quantifizierung und Wirkung<br />

potenziell gesundheitsgefährdender Einwirkungen am Arbeitsplatz und in der Umwelt<br />

umfassen. Der Kenntnisstand des Faches wird in der Lehre exemplarisch und<br />

praxisnah dargestellt und in der fachärztlichen Weiterbildung und ärztlichen Fortbildung<br />

umfassend vermittelt.<br />

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

� arbeitsmedizinische Untersuchungen und Beratungen zur Prävention<br />

�<br />

arbeitsbedingter Erkrankungen und Berufskrankheiten aufgrund gesetzlicher<br />

Regelungen und nach Vorschriften der Unfallversicherungsträger<br />

spezielle arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen nach gesetzlichen<br />

Regelungen und berufsgenossenschaftlichen Vorschriften<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 489


Institut für Arbeitsmedizin<br />

� arbeitsmedizinische<br />

Sozialgerichte<br />

Begutachtung für Sozialversicherungsträger und<br />

� umweltmedizinische Sprechstunde in Kooperation mit der Umweltmedizinischen<br />

Koordinationsstelle im Institut für Hygiene<br />

Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />

� Servicestelle Arbeitssicherheit:<br />

Durchführung von Klima-, Lärm- und Staub-messungen, sicherheitstechnische<br />

Beratung<br />

� Messstelle für Gefahrstoffe:<br />

Gefahrstoffmessungen in der Luft und in biologischem Material;<br />

�<br />

arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Beratung<br />

arbeitsmedizinisches Konsil:<br />

bei klinischen Fragestellungen mit Verdacht auf berufsbedingte Erkrankungen<br />

� Beratung<br />

von Betrieben, Betriebsärzten, Fachkräften für Arbeitssicherheit im Rahmen des<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutzes und der Unfallverhütung<br />

Forschung<br />

Entwicklung und Erprobung neuer Methoden zur Expositionskontrolle am<br />

Arbeitsplatz und für die Spurenanalytik von Umweltschadstoffen<br />

Für die Überwachung derzeit vorgeschlagener gesundheitsbasierter Richtwerte wird<br />

ein analytisches Verfahren zur spezifischen und empfindlichen Bestimmung von<br />

bakteriellen Lipopolysacchariden (Endotoxin) in komplex zusammengesetzten<br />

Staubproben aus dem Arbeitsplatz- und Umweltbereich entwickelt.<br />

Kooperationen: Institut für Medizinische Physik und Biophysik, <strong>Münster</strong>; Institut für<br />

Arbeitsmedizin und Hygiene, Essen; Institut für Medizinische Mikrobiologie, Essen<br />

Design, Synthese und Erprobung neuer modularer Derivatisierungsreagenzien<br />

für die Spurenanalytik<br />

Für die Analytik luftgetragener Gefahrstoffe werden neue Reagenzien entworfen und<br />

synthetisiert. Mit neuen Reagenzien zur selektiven Derivatisierung von Carbonyl-<br />

490 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Arbeitsmedizin<br />

verbindungen und von Isocyanaten werden neue Analysenverfahren entwickelt und im<br />

Feldversuch erprobt.<br />

Kooperationen: Institut für Anorganische und Analytische Chemie, <strong>Münster</strong>;<br />

Chemical Analysis Group der Universiteit Twente/Niederlande<br />

In-vitro-Untersuchungen der Mechanismen neurotoxischer Wirkungen von<br />

Gefahr-stoffen<br />

Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojektes mit dem Institut für Physiologie<br />

der Universität <strong>Münster</strong> in der DFG-Forschergruppe „Metall(oid)organische<br />

Verbindungen in der Umwelt“ werden Untersuchungen zur Wirkung umweltrelevanter<br />

metallorganischer Verbindungen auf neuronale Ionenkanäle sowie auf die synaptische<br />

Transmission in neuronalen Zellverbänden durchgeführt.<br />

Kooperationen: DFG-Forschergruppe: Institut für Physiologie, <strong>Münster</strong>; Institut für<br />

Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelchemie, Berlin; Institut f. Hygiene und<br />

Arbeitsmedizin, Essen; Biologie Abt. Mikrobiologie, Essen; Institut für Umweltanalytik,<br />

Essen; Institut für Physikalische Chemie, Essen; Abfallwirtschaft und Abfalltechnik,<br />

Essen<br />

Gesundheitliche, psychomentale und psychosoziale Auswirkungen der<br />

Telearbeit<br />

In mehrjährigen Längsschnittstudien werden gesundheitliche, psychomentale und<br />

psychosoziale Belastungen und deren Auswirkungen bei neuen Arbeitsformen (streng<br />

alternierende Telearbeit, Call-Center) im Vergleich zu herkömmlichen Arbeitsformen<br />

(betriebliche Bildschirmarbeit) untersucht.<br />

Kooperationen: Institut für Arbeitsmedizin, Dresden; Institut für Medizinische<br />

Psychologie, <strong>Münster</strong>; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Lehre<br />

� Universitäre Lehre für Studierende der Medizin und Zahnmedizin; Schwerpunkt:<br />

Pflichtlehrveranstaltungen für Studierende der Medizin nach Ärztlicher<br />

Approbationsordnung und Studienordnung. Seit dem WS 1999/2000 werden<br />

die Lehrveranstaltungen im Fachgebiet Arbeitsmedizin im Gruppenunterricht<br />

(ca. 8 Studierende pro Gruppe) auf der methodischen Grundlage des projektund<br />

problemorientierten Lernens durchgeführt mit unmittelbarem Praxisbezug<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 491


Institut für Arbeitsmedizin<br />

in Betrieben unterschiedlicher Industrie- und Gewerbezweige („Praxisprojekt<br />

Arbeitsmedizin“). Ziel: Vermittlung wesentlicher Grundlagen und Inhalte der<br />

Arbeitsmedizin, der Aufgaben und Ziele der ärztlichen Tätigkeit sowie<br />

fachübergreifender Grundlagen für die ärztliche Tätigkeit in anderen<br />

Fachdisziplinen. Überprüfung im Abschlusskolloquium mit anschließender<br />

Evaluation der Lehre durch alle Studierenden.<br />

Integraler Bestandteil des Lehrprojektes: Arbeitsmedizinischer Qualitätszirkel<br />

(„AQUAM“) mit allen an der Lehre Beteiligten.<br />

� Seit dem SS 2005 zusätzlich Leitung der Lehre und Durchführung des<br />

Querschnittbereichs „Klinische Umweltmedizin“ im Gruppenunterricht (ca. 8<br />

Studierende pro Gruppe) auf der methodischen Grundlage des projekt- und<br />

problemorientierten Lernens. Ziel: Vermittlung wesentlicher Grundlagen und<br />

Inhalte der Klinischen Umweltmedizin, der Aufgaben und Ziele der ärztlichen<br />

Tätigkeit sowie fachübergreifender Grundlagen für die ärztliche Tätigkeit in<br />

anderen Fachdisziplinen. Überprüfung im Abschlusskolloquium mit<br />

anschließender Evaluation der Lehre durch alle Studierenden.<br />

Integraler Bestandteil des Lehrprojektes: Qualitätszirkel „Lehre“ (QB KlinUm)<br />

mit allen an der Lehre Beteiligten.<br />

� Doktoranden-Kolloquium für Studierende der Medizin und Zahnmedizin<br />

� Mitwirkung in der Ausbildung von Ergotherapeuten, Hebammen und<br />

Mitarbeitern der Technischen Aufsicht der Unfallversicherungsträger.<br />

Fortbildung<br />

� Organisation und Durchführung von zertifizierten Fortbildungsveranstaltungen<br />

mit arbeitsmedizinischen und umweltmedizinischen Themen für Betriebsärzte<br />

und niedergelassene Ärzte.<br />

� Wissenschaftliche Kolloquien, z.T. im Austausch mit arbeitsmedizinischen<br />

Einrichtungen anderer Universitäten<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

� Chemisch-synthetisches Labor<br />

� Analytisches Gefahrstofflabor<br />

� Staubanalytik<br />

� Arbeitsmedizinische Funktionsdiagnostik (Sehtest, Audiometrie, Spirometrie,<br />

Belastungsergometrie)<br />

492 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Apparative Ausstattung<br />

Institut für Arbeitsmedizin<br />

� Atomabsorptionsspektrometer<br />

� Gaschromatographen<br />

� Gaschromatographie/Massenspektrometrie-Kopplung<br />

� Hochdruckflüssigchromatographen<br />

� Probenahmegeräte für die Luftprobenahme (Staub, flüchtige und gasförmige<br />

Substanzen)<br />

� Klimamessgeräte<br />

� Lärmmessgeräte<br />

� Sehtestgerät<br />

� Audiometer, Hörprüfkabine<br />

� Ergometer mit EKG<br />

� Spirometer<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

1. Arbeitsmedizinischer Qualitätszirkel „Lehre“ <strong>Münster</strong> (AQUAM) mit allen an der<br />

Lehre Beteiligten.<br />

Interne Evaluation der arbeitsmedizinischen Lehrveranstaltungen durch alle<br />

Studierenden des jeweiligen Semesters<br />

2. Umweltmedizinischer Qualitätszirkel „Lehre“ (QB KlinUm) mit allen an der Lehre<br />

Beteiligten.<br />

Interne Evaluation der umweltmedizinischen Lehrveranstaltungen durch alle<br />

Studierenden des jeweiligen Semesters<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 493


Institut für Humangenetik<br />

47. Institut für Humangenetik<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen Horst<br />

Vesaliusweg 12-14<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-55404<br />

E-Mail: horstj@uni-muenster.de<br />

Hausseite: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/ihg/<br />

Das Institut<br />

Die Humangenetik gilt als Prototyp eines interdisziplinär angelegten Faches mit<br />

Brückenfunktion zwischen der Grundlagenforschung und klinischen Gebieten der<br />

Medizin. Da die genetische Basis von immer mehr Krankheiten in immer rascherer<br />

Folge aufgeklärt wird, ergeben sich Berührungspunkte nicht nur mit nahezu allen<br />

medizinischen Fächern sondern auch mit einer Vielzahl naturwissenschaftlicher<br />

Fächer, insbesondere der Biologie. Dies wird auch deutlich durch die größere Zahl<br />

naturwissenschaftlich ausgebildeter Mitarbeiter. Dem zunehmenden Bedarf an<br />

humangenetischen Leistungen wurde durch die Einführung des Facharztes für<br />

Humangenetik Rechnung getragen. Die Integration der naturwissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter erfolgte über die Ausbildungsmöglichkeit zum Fachhumangenetiker. Das<br />

Institut für Humangenetik vertritt das Fach in den Bereichen Krankenversorgung,<br />

Forschung und Lehre.<br />

Im Bereich der Krankenversorgung ist das Institut in drei Bereichen tätig:<br />

� Genetische Beratung,<br />

� Zytogenetische Diagnostik und<br />

� Molekulargenetische Diagnostik.<br />

Die genetische Beratungsstelle ist eine Anlaufstelle für die ambulante<br />

Krankenversorgung auf der Basis von Überweisungen stationärer Patienten sowie aus<br />

den Polikliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s und von niedergelassenen Ärzten. Die<br />

Mitarbeiter der Beratungsstelle übernehmen auch die Konsiliardienste, die im Rahmen<br />

der Syndromdiagnostik in den verschiedenen Kliniken des UKM stattfinden.<br />

Die zytogenetische Diagnostik teilt sich in drei Bereiche auf:<br />

� Pränatale Chromosomendiagnostik,<br />

494 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


� Postnatale Chromosomendiagnostik und<br />

� Tumorzytogenetik.<br />

Institut für Humangenetik<br />

Die pränatale Chromosomendiagnostik wird vor allem durch die Klinik und Poliklinik für<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die postnatale Chromosomendiagnostik von den<br />

verschiedenen Kliniken und Instituten und die tumorzytogenetischen Analysen<br />

insbesondere von den hämatologisch-orientierten Kliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Münster</strong> in Anspruch genommen.<br />

Im Bereich der molekulargenetischen Analysen wurden mittlerweile für mehr als dreißig<br />

monogene Defekte spezifische Untersuchungsverfahren etabliert. Die Untersuchungen<br />

werden entweder aus den verschiedenen Kliniken und Instituten des UKM angefordert<br />

oder auch von niedergelassenen Kollegen veranlasst. Darüber hinaus werden im<br />

Rahmen der genetischen Beratung molekulargenetische Untersuchungen zur<br />

Abklärung von klinischen Verdachtsdiagnosen durchgeführt.<br />

Unser umfangreiches Diagnostikangebot wird fortlaufend den aktuellen Bedürfnissen<br />

angepasst. So werden aktuelle neue Diagnosemethoden in der Molekulargenetik,<br />

Zytogenetik und Tumorzytogenetik einbezogen, adaptiert und ggf. neu eingeführt.<br />

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

Ein integraler Bestandteil der medizinisch genetischen Dienstleistung ist die<br />

Genetische Beratung. Hier wird abgeklärt und den Ratsuchenden erläutert, inwieweit<br />

eine Auffälligkeit oder Erkrankung ererbt ist, biochemisch, molekulargenetisch oder<br />

zytogenetisch diagnostizierbar ist, welches Wiederholungsrisiko ggf. für Kinder besteht<br />

und ob es eine vorgeburtliche Untersuchungsmöglichkeit gibt. Im Rahmen der<br />

Aufklärung über vorgeburtliche Untersuchungsmöglichkeiten wird auch umfangreich<br />

über die Risiken und ethischen Konsequenzen, die sich hieraus ergeben gesprochen.<br />

Das Diagnostikrepertoire umfasst sämtliche Techniken der Zytogenetik, wie<br />

Zellkulturtechniken, Chromosomenbänderungstechniken, spezifische Fluoreszensfarbmarkierung<br />

(FISH-Technik), inklusive der apparativ aufwändigen<br />

Vielfarbenkaryotypie, der Mikrodissektion. der molekularen Zytogenetik und<br />

Tumorzytogenetik zur Charakterisierung und Beurteilung der Prognose von<br />

hämatologischen Neoplasien und soliden Tumoren.<br />

Aus dem mittlerweile sehr großen Spektrum bekannter monogener Erkrankungen<br />

werden die häufigsten Gendefekte repräsentativ in der Diagnostik erfasst und<br />

zunehmend auch seltene Gendefekte analysiert:<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 495


Institut für Humangenetik<br />

Krankheit/Synonym Genort<br />

Achondroplasie FGFR3<br />

Adrenogenitales Syndrom CYP21<br />

Alpha-Thalassämie HBA1<br />

HBA2<br />

Angelman-Syndrom SNRPN<br />

Antley-Bixler-Syndrom FGFR2<br />

Azoospermie/Oligzoospermie AZF1<br />

Beta-Thalassämie HBB<br />

Brustkrebs (familiär) BRCA1<br />

BRCA2<br />

CBAVD CFTR<br />

Cystische Fibrose CFTR<br />

Ehlers-Danlos-Syndrom Typ VII COL1A1<br />

Faktor II-G20210A-Mutation F2<br />

Faktor V-Leiden-Mutation F5<br />

Faktor VIII-Mangel F8<br />

Faktor IX-Mangel F9<br />

Fra(X)-Syndrom FMR1<br />

Friedreich-Ataxie 1 FRDA<br />

Hämochromatose HFE<br />

Hypochondroplasie FGFR3<br />

Kolonkarzinom MLH1<br />

MSH2<br />

Li-Fraumeni-Syndrom TP53<br />

Mittelmehrfieber MEFV<br />

Muskeldystrophie Duchenne/Becker DMD/BMD<br />

Myotone Dystrophie Typ 1 DMPK<br />

Neurofibromatose Typ1 NF1<br />

Neuropathie (hereditär) mit<br />

Neigung zu Drucklähmungen<br />

PMP22/CX32<br />

Neuropathie (hereditär Motorisch-sensibel) Typ 1A PMP22/CX32<br />

Phenylketonurie PAH<br />

Polyposis coli (familiär adenomatös) APC<br />

Polyzystische Nierenerkrankung<br />

(autosomal-dominant) Typ I<br />

Polyzystische Nierenerkrankung<br />

(autosomal-dominant) Typ II<br />

PKD-1<br />

PKD-2<br />

Prader-Willi Syndrom SNRPN<br />

496 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Sichelzellenanämie HBB<br />

Spinale Muskelatrophie Typ I, II, III SMN1<br />

Spinocerebelläre Ataxie Typ 1 (SCA1) ATX1<br />

Spinocerebelläre Ataxie Typ 2 (SCA2) ATX2<br />

Spinocerebelläre Ataxie Typ 3<br />

(Machado-Josef-Krankheit) (SCA3)<br />

Institut für Humangenetik<br />

ATX3<br />

Spinocerebelläre Ataxie Typ 6 (SCA6) CACNA1A<br />

Tuberöse Sklerose 1 TSC1<br />

Tuberöse Sklerose 2 TSC2<br />

Uniparentale Disomie aller Chromosomen<br />

Von Willebrand Jürgens Syndrom VWF<br />

Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />

Die Besonderheit des Instituts und des Faches Humangenetik liegt in der engen<br />

Verbindung einer umfassenden Diagnostik und der Humangenetischen Beratung, in<br />

der den Ratsuchenden die komplexen Zusammenhänge und Folgen des Befundes<br />

erläutert werden. Diese Kernfunktion, die die Humangenetik von den klinischen<br />

Fächern abgrenzt und hervorhebt, ist von entscheidender Bedeutung für die<br />

Ratsuchenden, da die erhobenen Befunde nicht nur Bedeutung für die Ratsuchende<br />

Person als Individuum hat, sondern in der Regel von hoher Relevanz für seine<br />

gesamte Familie sind. Vor dem Hintergrund der „Familie als Patient“ wird dies in der<br />

Genetischen Beratung erörtert und in einem längeren Gespräch von speziell<br />

geschulten Humangenetikern erläutert.<br />

Forschung<br />

Als Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeiten des Instituts haben sich in den<br />

letzten Jahren folgende Projekte herausgebildet:<br />

Entwicklung von Tiermodellen zur Analyse hereditärer Erkrankungen am Beispiel der<br />

Pkd2 Knockout Maus, ein Tiermodell für die autosomal-dominante polycystische<br />

Nierenerkrankung ADPKD incl. der Entwicklung von entsprechenden konditionalen<br />

Tiermodellen (Cre/LoxP-System). Bei diesen Tiermodellen werden insbesondere die<br />

Funktion der Polycystine, die Herzentwicklung und die links/ rechts-Achsenentwicklung<br />

untersucht. Darüberhinaus werden gentherapeutische und pharmakologische<br />

Behandlungsregime für die ADPKD adaptiert und evaluiert. Schließlich werden die<br />

Expression und die Funktion von Spleiß-Varianten der PKD2, bzw. Pkd2 untersucht.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 497


Institut für Humangenetik<br />

Untersuchungen zur Heredität von kognitiven Leistungen am Beispiel der<br />

Prosopagnosie (syn. Gesichtsblindheit). Dieses offensichtlich autosomal dominante<br />

Defizit erwies sich als eine der häufigsten angeborenen Anomalien mit einer Prävalenz<br />

von 1-2%.<br />

Im Bereich der molekularen Tumorgenetik werden prädiktive und nichtprädiktive<br />

BRCA1/BRCA2 Analysen in Brust- und Ovarialkrebs belasteten Familien erstellt und<br />

populationsgenetische Untersuchungen der BRCA1/ BRCA2-Varianten durchgeführt.<br />

Darüber hinaus wird die Pathogenese des alveolären Rhabdomyosarcoms an Hand<br />

eines murinen Zellmodells untersucht, entsprechende Tumoren induziert, deren<br />

Wachstumseigenschaften und Expressionscharakteristika analysiert (GeneChip-<br />

Analysen etc.) und Therapieansätze entwickelt.<br />

Im Rahmen einer Assoziationsstudie bei Patienten mit einer chronischen<br />

idiopathischen Pankreatitis (ICP) wurde statistisch signifikant gezeigt, dass die<br />

Komplex-Heterozygotie, bzw. die Überträgerschaft für Mutationen im CFTR-Gen einen<br />

Risikofaktor für ICP darstellen.<br />

Im Bereich der Hämophilie-Forschung wird Mutationsanalyse im Faktor VIII-Gen in<br />

großen Kollektiven von Patienten mit einer schweren, bzw. milden Hämophilie A<br />

durchgeführt. Im Rahmen dieser Forschung werden der Mutationsspektrum, die<br />

Mutationsnachweisrate und die Funktion der identifizierten Veränderungen untersucht.<br />

Weitere Themen beinhalten:<br />

� Genotyp/Phänotyp Korrelation beim Cri-du-Chat-Syndrom;<br />

� Populationsgenetische Untersuchungen und Genkartierungen von Syndromen<br />

auf Nias (Indonesien);<br />

� Untersuchungen von polytopen Entwicklungsfelddefekten mit angeborenen<br />

Wirbelsäulenfehlbildungen.<br />

Die molekulare Zytogenetik befasst sich mit hämatologischen Neoplasien, diversen<br />

soliden Tumoren und Mikrodeletionssyndromen. Technisch wird dies unter anderem<br />

durch die Möglichkeit der Vielfarbenkaryotypie (Spectral Karyotyping, SKY) gestützt.<br />

Eine weitere molekulargenetische Charakterisierung von Tumorzellen wurde begonnen<br />

mit Hilfe der comparativen genomischen Hybridisierung (Matrix-CGH).<br />

Die konventionelle Zytogenetik beschäftigt sich im Rahmen eines Forschungsprojektes<br />

mit der Radioonkologie mit Strahlentherapiepatienten, die eine auffällige<br />

498 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Humangenetik<br />

Strahlenreaktion haben. Ziel ist, anhand der unterschiedlichen Strahlensensitivität ein<br />

differentielles Therapiekonzept zu entwickeln.<br />

Die Forschungsarbeiten werden durch Mittel des IMF (Innovative Medizinische<br />

Forschung), der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft), der EU (Europäische<br />

Union), des Bundesamtes für Strahlenschutz und der Deutschen Krebshilfe gefördert.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

In der studentischen Lehre ist das Institut für Humangenetik durch ein Praktikum und<br />

eine Vorlesung für das erste vorklinische Semester Humanmedizin, durch eine<br />

Vorlesung für das erste klinische Semester Humanmedizin, durch ein<br />

molekulargenetisches Praktikum für Biologiestudentinnen und -studenten sowie<br />

diverse Seminare vertreten. Weiterhin ist das Institut involviert in das Modell<br />

„Problemorientiertes Lernen“ (PoL) mit den Themenbereichen Interdisziplinäre<br />

Tumormedizin (PoL-iT) und Vaskuläre Medizin (PoL-Vasc). Die Doktoranden des<br />

Instituts kommen sowohl aus den medizinischen als auch den naturwissenschaftlichen<br />

Fachbereichen.<br />

Die Entwicklung neuer Lehr- und Lernformen wird von uns unterstützt und u.a. im<br />

Rahmen des Projektorientierten Lernens realisiert und als Kleingruppenunterricht<br />

weiterentwickelt.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Am Institut für Humangenetik sind sämtliche Bereiche der Medizinischen Genetik<br />

etabliert:<br />

� Genetische Beratungstelle<br />

� Humagenetische Konsildienste für die Kliniken der WWU<br />

� Zytogenetisches pränataldiagnostisches - und postnaldiagnostisches Labor<br />

� Tumorzytogenetisches Labor<br />

� Molekulargenetisches Labor<br />

Apparative Ausstattung<br />

Zytogenetische und molekularzytogenetische Untersuchungen<br />

� Zellkultureinheit für Blut-, Knochenmark-, Fruchtwasser-, Chorionzotten- und<br />

Hautzellkulturen<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 499


Institut für Humangenetik<br />

� EDV gestüzte Metaphasensuche - und Karyotypanalyseeinheiten<br />

� Vielfarbenkaryotypiereinheit (Spektralkaryotypie, SKY R )<br />

� Mikrodissektionseinheit<br />

� Molekulargenetische Analysen<br />

Neben der Grundausstattung zur Extraktion, Amplifikation, Restriktion und Auftrennung<br />

der DNA stehen folgende Geräte zur Verfügung:<br />

� DNA Sequenziereinheiten<br />

� WAVE DNA Fragmentanalyse System zur schnellen Mutationskartierung von<br />

großen Genen; Prinzip: Denaturating High Performance Liquid Chromatography<br />

(DHPLC)<br />

Für Entwicklungsbiologische Untersuchungen stehen zur Verfügung:<br />

� Rasterelektronenmikroskopiegerät<br />

� Histologisches Untersuchungslabor<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Unser Institut nimmt regelmäßig an sämtlichen Ringversuchen des Berufsverbandes<br />

Medizinische Genetik zur diagnostischen Qualitätskontrolle im Bereich der Zytogenetik,<br />

der molekularen Zytogenetik, Tumorzytogenetik und Molekulargenetik aktiv teil.<br />

500 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Humangenetik / Frauengesundheitsforschung<br />

48. Institut für Humangenetik / Frauengesundheitsforschung<br />

Direktorin: Univ.-Prof. Dr. rer. soz. Irmgard Nippert<br />

Von-Esmarch-Straße 54<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49 (0)2 51 / 83 - 5 84 10<br />

E-Mail: nippert@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.womens-health.de/<br />

Das Institut<br />

Die Frauengesundheitsforschung ist gemäß einem Beschluss des Fachbereichsrates<br />

in 1996 mit dem Institut für Humangenetik kooptiert. Sie wurde als erste Professur für<br />

Frauengesundheitsforschung in NRW (und bundesweit) eingerichtet.<br />

Die Frauengesundheitsforschung bearbeitet Erklärungsansätze und erhebt Daten zur<br />

Problematik frauenspezifischer Gesundheits- und Krankheitslagen. Sie ist<br />

grundsätzlich interdisziplinär orientiert. Sie nimmt sowohl medizinischnaturwissenschaftliche<br />

wie auch relevante medizin-soziologische Ansätze in ihren<br />

Forschungsbereich auf. In <strong>Münster</strong> hat sie eine Schnittstellenfunktion zwischen<br />

Humangenetik und sozial-wissenschaftlicher Gesundheitsforschung inne und<br />

untersucht vornehmlich genetische Untersuchungsverfahren und –angebote in diesem<br />

Kontext (siehe Forschungsprojekte).<br />

Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />

Die Frauengesundheitsforschung betreibt ausschließlich Forschung.<br />

Sie ist eine der wenigen Einrichtungen in der Medizin in Deutschland (eine weitere gibt<br />

es an der Charité, Berlin) die gezielt Forschungsansätze zu einer "gender based<br />

medicine" bearbeiten.<br />

Forschung<br />

von 2000 an durchgeführte/laufende Forschungsprojekte:<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 501


Institut für Humangenetik / Frauengesundheitsforschung<br />

� 2000-2004 Leitung "Qualitäts- und Qualifikationssicherung im Rahmen<br />

genetischer Beratung und Diagnostik am Beispiel ausgesuchter Testverfahren -<br />

eine interdisziplinäre prospektive Untersuchung" (Förderung: BMBF)<br />

� 2001 Leitung "Brustkrebspatientinnen als Partnerinnen im medizinischen<br />

Entscheidungsprozeß" (Förderung: Ministerium für Schule, Wissenschaft und<br />

Forschung des Landes NRW)<br />

� 2001-2004 Leitung “Kommunikation genetischer Risiken in Familien mit<br />

nachgewiesener BRCA 1/2-Mutation“ (Förderung DFG)<br />

� 2001-2003 Kooperationspartnerin für das internationale Forschungsprojekt<br />

"Risk communication in cancer genetics: lay people's expectations and<br />

providers' practices" (Criscom) (Förderung: EU, 5th European<br />

Frameworkprogramme)<br />

� 2002-2005 Kooperationspartnerin für das internationale Forschungsprojekt<br />

"Genetics education: Improving non-genetics health professionals’<br />

understanding of genetic testing" (GenEd) (Förderung: EU, 5th European<br />

Frameworkprogramme)<br />

� 1997-2003 Mitglied des Konsortiums „Familiäres Mamma- und<br />

Ovarialkarzinom“ (Förderung: Deutsche Krebshilfe)<br />

� 2003-2005 Leitung "Anwendungspotentiale und –probleme genetischer<br />

Testmöglichkeiten in der klinischen Praxis – nicht humangenetischer - ärztlicher<br />

Fachdisziplinen: Eine interdisziplinäre Untersuchung" (Förderung: BMBF)<br />

� 2003-2006 Kooperationspartnerin des Forschungsprojektes "Langfristige<br />

Konsequenzen der prädiktiven Gendiagnostik aus der Sicht betroffener Frauen"<br />

(Förderung: BMBF)<br />

� 2006-2009 Kooperationspartnerin für das internationale Forschungsprojekt<br />

"Patient Led Education and Development for Genetic Testing in Research and<br />

Medicine" (EuroGenGuide) (Förderung: EU, 6th Frameworkprogramme)<br />

Fortbildung und Lehre<br />

� Betreuung von Dissertationen<br />

� Betreuung von Magister Arbeiten<br />

� Teilnahme an der ärztlichen Vorprüfung, Fächer: Medizinische<br />

Soziologie/Medizinische Psychologie<br />

� Lehrangebote siehe Vorlesungsverzeichnis<br />

502 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Service<br />

Institut für Humangenetik / Frauengesundheitsforschung<br />

Nur überregional, bzw. international:<br />

� Die Frauengesundheitsforschung ist Partner in der "World Alliance of<br />

Organizations for the prevention and treatment of genetic and congenital<br />

disorders" und entwickelt hier zusammen mit dem International Program der<br />

March of Dimes (White Plains, NY, USA) genetisches Aufklärungsmaterial für<br />

Patientinnen/Patienten und Ärzte.<br />

� Ordentliches Mitglied in der "Zentralen Kommission zur Wahrung ethischer<br />

Grundsätze in der Medizin und ihren Grenzgebieten" der Bundesärztekammer<br />

� Mitglied des Arbeitskreises "Assistierte Reproduktion" des Wissenschaftlichen<br />

Beirats der Bundesärztekammer<br />

� Expertin für das Network of Excellence "Integrated Network for test<br />

development, harmonization, validation and standardization of Quality Genetic<br />

services in Europe" (EUROGENTEST), Unit III (Public Health)<br />

� Sachverständige für die öffentliche Anhörung "Aktuelle Entwicklungen und<br />

Perspektiven der Pränataldiagnostik (PND)" der Enquete-Kommission "Ethik<br />

und Recht der modernen Medizin" des Deutschen Bundestags<br />

� Ordentliches Mitglied in der Enquetekommission "Zukunft einer<br />

frauengerechten Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen" des Landtags<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

� Nur Deutschlandweit bzw. international im Rahmen von Forschungsprojekten<br />

wie z.B. "Langfristige Konsequenzen der prädiktiven Gendiagnostik aus der<br />

Sicht betroffener Frauen" (Förderung: BMBF)<br />

� "Qualitäts- und Qualifikationssicherung im Rahmen genetischer Beratung und<br />

Diagnostik am Beispiel ausgesuchter Testverfahren - eine interdisziplinäre<br />

prospektive Untersuchung" (Förderung: BMBF)<br />

� "Brustkrebspatientinnen als Partnerinnen im medizinischen<br />

��<br />

Entscheidungsprozeß" (Förderung: Ministerium für Schule, Wissenschaft und<br />

Forschung des Landes NRW)<br />

„Untersuchung zur Lebenssituation von Frauen mit Behinderung am Beispiel<br />

contergangeschädigter Frauen” (Förderung: IMF und Ministerium für Schule<br />

und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung NRW).<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 503


Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />

49. Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Georg Peters<br />

Domagkstr. 10<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-55340<br />

Fax +49-(0)251/83-55350<br />

E-Mail: georg.peters@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/medmikrobio/<br />

Das Institut<br />

Neben den originären Aufgaben in Forschung und Lehre ist das Institut für<br />

Medizinische Mikrobiologie wesentlich in die Krankenversorgung des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s der Westfälischen Wilhelms-Universität <strong>Münster</strong> eingebunden.<br />

Die konsiliarische Beratung zu allen Fragen der Infektiologie bildet einen<br />

Hauptschwerpunkt der Aufgaben des Institutes. Als universitäres Fachinstitut für die<br />

gesamte erregerbezogene Infektionsdiagnostik wird am Institut eine umfassende<br />

Palette an Untersuchungen in den Bereichen Bakteriologie, Mykologie, Parasitologie<br />

und Virologie durchgeführt. Neben einem umfangreichen Spektrum an kulturellen und<br />

infektionsserologischen Untersuchungen gehört eine Vielzahl molekularbiologischer<br />

Testungen zum Repertoire des Institutes. In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />

Hygiene werden auch alle krankenhaushygienischen Aspekte betreut. Zusätzlich bietet<br />

das Institut im Rahmen einer Gelbfieber-Impfstelle reisemedizinisch relevante<br />

Beratungen und Impfungen für die Bevölkerung an.<br />

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

Zu den wesentlichen Leistungsbereichen des Institutes zählen:<br />

� die Erregerdiagnostik von bakteriellen, viralen, mykologischen und sowie von<br />

parasitologischen Infektionserkrankungen;<br />

� die infektiologische Beratung zur Diagnostik, Therapie und Prophylaxe von<br />

Infektionserkrankungen;<br />

� Leistungen im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes und der speziellen<br />

Seuchenprävention;<br />

504 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />

� Leistungen zur Infektionsprävention und Krankenhaushygiene in Kooperation<br />

mit dem Institut für Hygiene;<br />

� reisemedizinische Beratungen zu Infektionskrankheiten und Durchführung von<br />

reisemedizinisch relevanten Impfungen (Gelbfieber-Impfsprechstunde).<br />

Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />

Ein besonderes Augenmerk wird auf die infektiologische Beratung zur Prävention,<br />

Diagnostik und Therapie von Infektionen und ihrer Erkrankungen gelegt. So werden<br />

mikrobiologische Befunde im Kontext mit dem klinischen Bild interpretiert und mit den<br />

klinischen Kolleginnen und Kollegen diskutiert.<br />

Auch im Bereich der Infektionsprävention liegt ein wesentlicher Schwerpunkt des<br />

Institutes.<br />

Aus dem gesamten Spektrum der mikrobiologischen Diagnostik sind als<br />

Besonderheiten und Schwerpunkte u.a. hervorzuheben:<br />

� die Diagnostik von akuten und chronischen Staphylokokkenerkrankungen,<br />

inklusive spezieller Toxinnachweise und Antikörpernachweise;<br />

� Akut-/Folgediagnostik bei hochkontagiösen Infektionskrankheiten;<br />

� hochspezialisiertes Infektionsmonitoring bei immunsupprimierten Patienten<br />

(z.B. bei knochenmarkstransplantierten Patienten);<br />

� virologische Diagnostik mittels Elektronenmikroskopie;<br />

� Resistenzbestimmungen und Erregeridentifizierung und –typisierung auf dem<br />

Gebiet der Medizinische Mykologie;<br />

� Erregerdiagnostik und –typisierung mittels molekularbiologischer Verfahren<br />

Forschung<br />

Die Grundlagenforschung zur Pathogenese, Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und<br />

Prävention von Infektionen durch Staphylokokken (Staphylococcus aureus und<br />

koagulasenegative Spezies) steht im Vordergrund der wissenschaftlichen Tätigkeit des<br />

Institutes für Medizinische Mikrobiologie. Innovative Ansatzpunkte zu Untersuchungen<br />

der zellulären Mikrobiologie des Erregers sowie zur Ausstattung der Erreger mit<br />

Virulenzfaktoren (Toxine, Adhäsine u.a.) stellen Ecksteine der Forschungstätigkeiten<br />

des Institutes dar. Ergänzend werden u.a. klinische Studien im Bereich der Prävention<br />

von Staphylokokken-Infektionen durchgeführt. Der Schwerpunkt innovativer Forschung<br />

im virologischen Bereich liegt auf dem Gebiet der Pathogenese humanpathogener<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 505


Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />

Herpes-Viren. Auf mykologischem Gebiet liegen die Forschungsaktivitäten in der<br />

Diagnostik, Genotypisierung und Therapie von Organ- und Systemmykosen sowie in<br />

der Standardisierung der Antimykotika-Empfindlichkeitsbestimmung.<br />

S. aureus zählt zu den häufigsten bakteriellen Erregern von endemischen und<br />

epidemischen Infektionen. Infektionen durch diesen Erreger zeichen sich durch eine<br />

hohe Morbidität und Letalität aus. Aus klinischem Untersuchungsmaterial werden<br />

zunehmend Antibiotika-resistente S. aureus-Isolate (Methicillin-resistenter S. aureus,<br />

MRSA) kultiviert, inzwischen sind multiresistente Stämme weltweit verbreitet.<br />

Zunehmend werden MRSA nunmehr auch außerhalb des Krankenhausbereiches als<br />

sog. community-acuired MRSA isoliert, die häufig mit schweren Infektionsverläufen<br />

assoziiert sind. Aufgrund dieser Situation erscheinen Strategien zur Vorbeugung dieser<br />

Infektionen von besonderer Bedeutung und stehen im Vordergrund der<br />

wissenschaftlichen Schwerpunkte der verschiedenen Forschungsrichtungen des<br />

Institutes.<br />

Nach bisherigem Verständnis ist S. aureus im Wirt primär ein extrazellulär<br />

überlebender und proliferierender Erreger mit hohem pathogenen Potential. S. aureus-<br />

Infektionen können jedoch auch chronisch-persistierend mit begrenzter Aggression und<br />

begrenzter entzündlicher Wirtsreaktion verlaufen, obwohl der verursachende<br />

S. aureus-Stamm das gesamte Potential der entsprechenden „akuten“ Virulenzfaktoren<br />

besitzt. Verantwortlich hierfür zeichnen sogenannte Small Colony Variants (SCVs), die<br />

eine Subpopulation darstellen, die im Vergleich zum normalen Staphylokokken-<br />

Phänotyp ein langsameres Wachstum mit atypischer Koloniemorphologie aufweisen.<br />

Mit Hilfe genetisch definierter Mutanten, die den SCV-Phänotyp nachahmen, konnten<br />

neue Erkenntnisse zur Physiologie und pathogenen Bedeutung dieser Varianten<br />

gewonnen werden. S. aureus ist auch der zweithäufigste Erreger, der in den<br />

Atemwegen von Patienten mit Mukoviszidose (Erbkrankheit, die mit chronischrezidivierenden<br />

Atemwegs-Infektionen einhergeht) nachgewiesen wird. Bei vielen<br />

Mukoviszidose-Patienten (engl. cystic fibrosis, CF) ist die Persistenz des Erregers mit<br />

dem Auftreten von SCVs assoziiert. In einer sechsjährigen Studie konnten wir zeigen,<br />

dass ein großer Teil der in unserer Klinik betreuten Patienten mit S. aureus kolonisiert<br />

und/oder infiziert war. Die Anwendung molekularbiologischer Typisierungsverfahren<br />

ließ erkennen, daß die meisten Patienten über viele Jahre mit demselben Stamm<br />

infiziert waren. Häufig war eine lange Persistenz mit dem Nachweis von SCVs von S.<br />

aureus verbunden. Unsere Arbeiten sollen dazu beitragen, S. aureus Infektionen bei<br />

CF-Patienten besser zu verstehen und in der Folge besser behandeln zu können.<br />

Durch die Etablierung und Optimierung verschiedener Nukleinsäure-<br />

Nachweistechniken auf der Basis von Multiplex-PCR-Systemen sowie quantitativer<br />

506 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />

Real time-PCR-Applikationen wurden Verfahren zum sensitiven und spezifischen<br />

Nachweis der klassischen und neu-beschriebenen Enterotoxingene, des TSST-1-Gens<br />

und Gene der Exfoliativtoxine auf DNA- und Transkriptions-Level entwickelt. Diese<br />

Techniken wurden für molekularepidemiologische Studien zum Nachweis dieser<br />

Exotoxingene in verschiedenen Populationen von S. aureus, aber auch für<br />

Untersuchungen über das Vorkommen solcher Toxine bei anderen Staphylokokken-<br />

Spezies eingesetzt. Molekularbiologische Methoden wurden weiterhin entwickelt und<br />

optimiert, um die Diagnostik von Infektionskrankheiten zu verbessern.<br />

Zum langwierigen und schwerwiegenden Verlauf von S. aureus–Infektionen tragen u.a.<br />

die Anheftung der Erreger an menschliches Gewebe und deren Aufnahme in<br />

Körperzellen bei, da intrazellulär vorliegende Bakterien vermutlich vor der Wirtsabwehr<br />

und vielen Antibiotika geschützt sind. Wir haben in den letzten Jahren den dafür<br />

notwendigen Aufnahme-Mechanismus grundlegend untersucht und aufgeklärt.<br />

Daneben haben wir einen Weg untersucht, wie S. aureus Abwehrzellen (weiße<br />

Blutkörperchen) abtöten kann. Auch dies kann dazu beitragen, sich den menschlichen<br />

Abwehrfunktionen zu entziehen. Zusammengenommen sollen diese Arbeiten dazu<br />

beitragen, die Entstehung von Infektionserkrankungen zu verstehen und damit besser<br />

behandeln und vermeiden zu können.<br />

Weiterhin beschäftigen wir uns mit den adhäsiven Wechselwirkungen zwischen<br />

Staphylokokken, Blutplättchen und dem Endothel (z.B. der Herzklappen), die bei der<br />

Entstehung der infektiösen Endokarditis (Herzklappenetzündung) eine entscheidende<br />

Rolle spielen. Dabei kommt den Plasma- und extrazellulären Matrixproteinen, wie<br />

Fibrinogen (Fg), Fibronektin (Fn) und Vitronektin (Vn) eine wichtige Bedeutung als<br />

Brückenmoleküle zur Adhäsionsvermittlung zu. So konnte in der Vergangenheit ein<br />

neues Oberflächenprotein bei Staphylokokken identifiziert werden, das nicht nur<br />

Adhäsionseigenschaften sondern auch eine enzymatische (bakteriolytische) Funktion<br />

bei der Zellteilung/Zellseparation besitzt. Außerdem wurde gefunden, daß Fnbindenden<br />

Proteine an der Adhäsion von S. aureus an Blutplättchen beteiligt sind,<br />

wobei Fn und Fg als Brückenmoleküle fungieren.<br />

Der mykologische Forschungsschwerpunkt „Standardisierung der Antimykotika-<br />

Testung“ war von der Auswertung einer abgeschlossenen, multizentrischen Studie<br />

(Einfluß von Nährmedien, Inoculum und Auswertungszeitpunkt bei der Testung von<br />

Antimykotika) sowie von der Durchführung einer multizentrischen Nachfolgestudie<br />

(Bestimmung von Antimykotika-Grenzwerten) geprägt. Im Rahmen der<br />

Resistenzepidemiologie wurden klinische Hefe-Isolate mit verminderter Empfindlichkeit<br />

(C. glabrata, C. tropicalis) u.a. mittels geno- und phänotypischer Verfahren (Fourier-<br />

Transformations-Infrarot-Spektroskopie) charakterisiert und durch in vitro-<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 507


Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />

Untersuchungen zur antimykotischen Kombinationstherapie auf erweiterte<br />

therapeutische Möglichkeiten hin untersucht. Forschungen im diagnostischen Bereich<br />

befassten sich mit dem klinischen Aussagewert von Immunglobulinklassenspezifischen<br />

Candida- und Aspergillus-Antikörpern und ihren unterschiedlichen<br />

Verlaufskinetiken in verschiedenen Patientenklientelen.<br />

Gegenstand der grundlagenwissenschaftlichen Projekte im Bereich Klinische Virologie<br />

war die Analyse der wechselseitigen Übertragung von Herpes simplex-Virus Typ 1<br />

(HSV-1) zwischen Epithelzellen und sensorischen Nervenendigungen sowie der<br />

intrazelluläre Transport von HSV-1-Strukturproteinen.<br />

Viele dieser Forschungsprojekte werden durch externe Geldgeber (sog. Drittmittel)<br />

finanziert, wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bundes- und<br />

Landesministerien, das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung <strong>Münster</strong><br />

(IZKF), das Förderinstrument „Innovative Medizinische Forschung (IMF)“, die<br />

Forschungsgemeinschaft Mukoviszidose e.V und die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung.<br />

Die Forschungsergebnisse des Institutes fanden ihren Niederschlag in einer Vielzahl<br />

von Publikationen in hochrangigen international anerkannten Zeitschriften und wurden<br />

von den Mitarbeitern auf nationalen und internationalen Kongressen präsentiert. Eine<br />

Übersicht hierzu findet sich auf der Internet-Seite des Institutes (http://medweb.unimuenster.de/institute/medmikrobio/forschung/index.html).<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Das Institut für Medizinische Mikrobiologie ist eng in die Ausbildung von Studenten der<br />

Humanmedizin und Zahnmedizin sowie der Pharmazie, Lebensmittelchemie und am<br />

Ergänzungsstudium zum Dr. rer. medic. eingebunden. Im vorklinischen<br />

Studienabschnitt werden Studenten der Humanmedizin im Rahmen des Fachs Biologie<br />

für Mediziner durch Beteiligung an der Vorlesung und in einem gesonderten Praktikum<br />

ausgebildet, im klinischen Studienabschnitt wird eine Hauptvorlesung in Medizinischer<br />

Mikrobiologie und Immunologie sowie ein Praktikum der Mikrobiologie und<br />

Immunologie inkl. vorbereitender Vorlesung angeboten. Für Studenten der<br />

Zahnmedizin steht eine Vorlesung mit praktischen Übungen zur Verfügung. Für<br />

Studenten der Pharmazie, Lebensmittelchemie sowie für das Ergänzungsstudium zum<br />

Dr.rer.medic. bietet das Institut für Medizinische Mikrobiologie eine Vorlesung sowie<br />

einen Kurs an.<br />

Darüber hinaus werden regelmäßige Seminare zum Thema Medizinische Mikrobiologie<br />

und Infektiologie in Zusammenarbeit mit dem Institut für Hygiene sowie dem Institut für<br />

Infektiologie des ZMBE veranstaltet. Weitere Seminare finden zum Thema<br />

508 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />

Pathomechanismen klinisch relevanter Infektionen, Impfungen mit Schwerpunkt<br />

Hepatitis B, über ausgewählte Kapitel der Medizinischen Mykologie sowie als Anleitung<br />

zum wissenschaftlichen Arbeiten statt.<br />

Daneben beteiligen sich die Mitarbeiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie am<br />

Unterricht an der Schule für Medizinisch-Technische Laboratoriumsassistenten sowie<br />

am Unterricht an der Schule für Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten.<br />

Service<br />

Im Rahmen der Krankenversorgung leistet das Institut einen fundierten Konsiliardienst,<br />

bei dem die erhobenen mikrobiologischen Befunde mit den ärztlichen Kolleginnen und<br />

Kollegen der Kliniken erläutert und im Kontext mit anderen klinischen Befunden<br />

diskutiert werden. Die täglich stattfindene Laborvisite bietet den klinischen Kolleginnen<br />

und Kollegen darüberhinaus eine Plattform, um die Fälle von Patienten mit<br />

Infektionsproblemen in größerer Runde vorstellen und diskutieren zu können.<br />

Für die Bevölkerung des <strong>Münster</strong>landes und darüber hinaus stellt das Institut<br />

reisemedizinische Beratungen (auch telephonisch) und Impfungen im Rahmen einer<br />

Gelbfieber-Impfstelle zur Verfügung. In dieser mehrfach wöchentlich stattfindenen<br />

Sprechstunde werden reisemedizinisch relevante Impfungen angeboten.<br />

Auf vielen Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen inner- und außerhalb des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s werden sowohl unmittelbar praxisrelevante als auch neueste<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse zu infektiologischen und mikrobiologischen<br />

Fragestellungen von den Mitarbeitern des Institutes vermittelt.<br />

Auf der Internet-Homepage des Institutes werden zu aktuellen Anlässen Informationen<br />

zu akut auftretenden Infektionsgeschehen vom Institut bereitgestellt.<br />

Therapeutische Möglichkeiten<br />

Die enge Zusammenarbeit der Mitarbeiter unseres Institutes mit den klinisch tätigen<br />

Kolleginnen und Kollegen erstreckt sich schwerpunktmäßig auf die infektiologische<br />

Beratung zu Fragen der Therapie mit Antibiotika und anderen Antiinfektiva (z.B.<br />

Antimykotika, Virustatika).<br />

In besonderer Weise werden bundesweit Beratungen zur Therapie komplizierter<br />

Staphylokokken-bedingter Erkrankungen angeboten.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 509


Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Die Funktionsbereiche des Instituts für Medizinische Mikrobiologie sind auf zwei<br />

Standorte verteilt. Am Standort Domagkstrasse 10 befinden sich die Funktionsbereiche<br />

Bakteriologie einschließlich der Tuberkulose-Diagnostik, Infektionsserologie,<br />

Medizinische Parasitologie, Medizinische Mykologie, Molekularbiologische<br />

Erregerdiagnostik, Impfberatungstelle, Medizinaluntersuchungsstelle sowie<br />

Experimentelle Mikrobiologie. Der Standort in der von-Stauffenberg-Straße 36 wird von<br />

der Abteilung Klinische Virologie mit den diagnostischen Funktionsbereichen<br />

Virusserologie, Virusisolierung und -direktnachweis, Elektronen-mikroskopie,<br />

molekularbiologische Erregerdiagnostik sowie dem virologischen Forschungsbereich<br />

des Instituts genutzt.<br />

Apparative Ausstattung<br />

Im Bereich der Diagnostik verfügt das Institut für Medizinische Mikrobiologie über<br />

umfangreiche apparative Ausstattung zur vollautomatisierten Durchführung von<br />

serologischen und molekularbiologischen Untersuchungen, wie z.B. Mikrotiterplatten-<br />

Analysegeräte inkl. Pipettierstationen, Immunoassay- und Westernblot-Analyzer,<br />

Automaten zur Durchführung von PCR (Polymerase-Kettenreaktion)-Untersuchungen<br />

inkl. Real-Time-PCR sowie zur DNA-Sequenzierung. Im Bereich Bakteriologie kommen<br />

Automaten zur Durchführung von Blutkulturen, zur Erregeridentifizierung und<br />

Resistenzbestimmung und zur Anzucht von Mykobakterien zum Einsatz. Im Bereich<br />

Klinische Virologie wird ein Elektronenmikroskop zum Erregernachweis eingesetzt.<br />

Den Forschungsbereichen des Instituts stehen an über die Grundausstattung<br />

hinausgehenden Geräten ein FT-IR (Fourier Transform Infrared)-Spektrometer.<br />

rechnergestütze Lichtmikroskopie-Bildgebungssysteme, ein Durchflußzytometer, ein<br />

Zellzählgerät, ein rechnergestütztes Platten-Spektro-Photo- und Fluorometer, ein<br />

FPLC-System, Elektroporationsgeräte sowie ein Szintillationszählgerät zur Verfügung.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Das Institut für Med. Mikrobiologie nimmt in allen diagnostischen Bereichen, soweit<br />

angeboten, im Rahmen der Qualitätssicherung an den externen Ringversuchen zur<br />

Qualitätssicherung (INSTAND) sowie am Ringversuch für die virologische<br />

Erregerdiagnostik mittels Elektronenmikroskopie (RKI) teil. Für ausgewählte Bereiche<br />

ist das Institut Sollwertlabor (bakterielle Resistenzbestimmung, mykologische<br />

510 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />

Serologie, PCR-Verfahren) sowie Referenzlabor (Mykologie I, Hefen und<br />

Hyphomyzeten).<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 511


Institut für Hygiene<br />

50. Institut für Hygiene<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Helge Karch<br />

Robert-Koch-Str. 41<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-55361<br />

Fax +49-(0)251/83-55341<br />

E-Mail: hkarch@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.hygiene.uni-muenster.de<br />

Das Institut<br />

Das Institut für Hygiene umfasst die Bereiche Krankenhaushygiene, Lebensmittelhygiene,<br />

Umwelthygiene, Umweltmedizin und angewandte Bioinformatik. Angesiedelt<br />

am Institut ist das Nationale Konsiliarlabor des Robert Koch-Institutes für das<br />

Hämolytisch-urämische Syndrom. Im Rahmen der Qualitätssicherung obliegt dem<br />

Institut die Analyse und Beurteilung von belebten und unbelebten Schadfaktoren, die<br />

auf den Patienten im Krankenhaus und auf den Menschen in seiner persönlichen<br />

Umwelt einwirken können, und die Erstellung von Präventivkonzepten zur Vermeidung<br />

von Infektionen oder anderen Gesundheitsschädigungen. Neben seinen<br />

Dienstaufgaben im Bereich der Krankenversorgung beteiligt sich das Institut für<br />

Hygiene in erheblichen Umfang an der studentischen Lehre und führt eine Vielzahl von<br />

drittmittelgeförderten Forschungs-projekten (DFG, BMBF, EU u.a.) in den Bereichen<br />

Krankenhaushygiene, Lebensmittel-hygiene und Umwelthygiene durch und hat sich auf<br />

diesen Gebieten internationale Anerkennung verschaffen können.<br />

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

Das Institut ist mit modernen Einrichtungen für die umwelthygienische,<br />

umweltmedizinische, krankenhaushygienische, mikrobiologische und molekularbiologische<br />

Diagnostik ausgestattet.<br />

Wesentliche Aufgaben sind z.B.:<br />

� Hygienemanagement<br />

� die Überwachung von krankenhausbedingten Infektionen<br />

� Ausbruchmanagement<br />

� die Erkennung von Infektionsrisiken im Krankenhaus und deren Vermeidung<br />

512 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


� die Kontrolle und Evaluierung hygienerelevanter Prozesse<br />

� Betreuung umweltmedizinischer Patienten<br />

� Umweltanalysen (z.B. Trinkwasser)<br />

� Fortbildung von Ärzten, Pflegepersonal und anderen Mitarbeitern<br />

Institut für Hygiene<br />

Ein Schwerpunkt der krankenhaushygienischen Arbeiten ist die zeitnahe<br />

Feintypisierung von krankenhausspezifischen Keimen mittels komplexer<br />

mikrobiologischer und molekularbiologischer Techniken. Zu diesen gehören<br />

insbesondere Staphylokokkenstämme mit ausgedehnten Resistenzen gegenüber<br />

Antibiotika (z.B. MRSA). Auf Grundlage der Schnelltypisierung und der dadurch<br />

möglichen Aufklärung von Infektketten in einem sehr frühen Stadium lässt sich in den<br />

allermeisten Fällen eine Weiterverbreitung der Erreger effektiv verhindern.<br />

Forschung<br />

Drittmittelgeförderte Forschungsschwerpunkte des Instituts für Hygiene betreffen<br />

lebensmittelbedingte Infektionen, den Aufbau von nationalen und internationalen<br />

Netzwerken , Untersuchungen an Prionen (BSE, Scrapie), die Genomforschung an<br />

darmpathogenen E. coli, Infektionen des Endothels sowie umwelthygienische Projekte<br />

zur Vermeidung von Infektionen durch Legionellen, Untersuchungen zur Identifizierung<br />

von Algengiften und zur Verbesserung der Qualität von freizeitgenutzten Gewässern.<br />

Seit Juli 2005 läuft zusätzlich das EUREGIO -Projekt MRSA-net zur molekularen<br />

Surveillance und Bekämpfung in der Grenzregion <strong>Münster</strong>land/Twente.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Die Mitarbeiter des Instituts für Hygiene lehren das Fach Hygiene und Umweltmedizin<br />

für die Studierenden der Fächer Humanmedizin, Zahnmedizin, Lebensmittelchemie,<br />

Pharmazie und Biologie sowie für Krankenpflegern/innen, Medizinisch-technischer<br />

Assistenten/innen, Orthoptistinnen, Krankengymnasten/innen und bei der<br />

Lehrausbildung zur/m Biologielaborantin/en. Hierbei sollten die<br />

Studenten/Auszubildenden in Theorie und an praktischen Beispielen grundlegende<br />

Kenntnisse in den Bereichen Umweltmedizin, Allgemeine Hygiene,<br />

Krankenhaushygiene, Lebensmittelhygiene, Umwelthygiene und Kommunalhygiene<br />

erwerben.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 513


Institut für Hygiene<br />

Service<br />

Hygienischer Konsiliardienst und krankenhaushygienische Rufbereitschaft<br />

Nicht selten müssen im Klinikalltag Sofort-Maßnahmen eingeleitet werden oder<br />

hygienische Untersuchungen durchgeführt werden. Deshalb ist der diensthabende<br />

Krankenhaushygieniker ständig erreichbar.<br />

Hygiene-technische Servicestelle<br />

Die speziell in Fragen der Hygiene und Mikrobiologie ausgebildeten Techniker stehen<br />

den Kliniken für besondere Aufgaben zur Verfügung. Einer der Schwerpunkte ist das<br />

Gesamtmanagement eines speziellen Präventivkonzeptes zur Verhinderung einer<br />

Infektion besonders geschwächter Patienten über das Trinkwasser sowie das<br />

Management und die Durchführung von Testprogrammen zur Beurteilung der<br />

Wirksamkeit von hygienerelevanten Geräten.<br />

MRSA (Methicillin Resistenter Staphylococcus Aureus) Koordinationsstelle<br />

Am Institut für Hygiene ist eine MRSA-Koordinierungsstelle eingerichtet. Sie koordiniert<br />

alle notwendigen krankenhaus-hygienischen Maßnahmen im Zusammenhang mit<br />

MRSA am UKM. Die MRSA-Koordinierungsstelle für Personal leitet alle notwendigen<br />

Maßnahmen zur Verhinderung der Weiterverbreitung dieser Bakterien ein.<br />

Umweltmedizinische Koordinationsstelle<br />

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit stellt eine notwendige Voraussetzung für die<br />

Erstellung wissenschaftlich fundierter Ursachen-Wirkungs-Modelle im Bereich der<br />

Umweltmedizin dar. Zusätzlich ermöglicht eine fachübergreifende Kooperation<br />

zwischen niedergelassenen und klinischen Fachkollegen eine konkrete Hilfestellung für<br />

betroffene Menschen.<br />

Nationales Konsiliarlabor für Hämolytisch-Urämisches Syndrom<br />

Als Konsiliarlabor für das Hämolytisch-urämisches Syndrom werden vom Institut für<br />

Hygiene spezielle Laboruntersuchungen zum Nachweis von enterohämorrhagischen<br />

Escherichia coli aus Stuhl und Lebensmittel sowie Trinkwasser angeboten. Zusätzlich<br />

führen die Mitarbeiter des Instituts Beratung zu speziellen Fragen der<br />

Übertragungswege, der Prävention und Hygienemaßnahmen im Krankenhaus bei<br />

Patienten mit EHEC-Infektion durch.<br />

514 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Hygiene<br />

Untersuchungsstelle für den Nachweis hochinfektiöser Krankheitserreger<br />

(z.B. Milzbrand)<br />

Im Laboratorium der Schutzstufe 3 (S3) des Instituts für Hygiene werden<br />

Untersuchungen zum Nachweis von Erregern der Risikogruppe 3 durchgeführt. Hierzu<br />

gehört in erster Linie die Untersuchung von Bacillus anthracis (Milzbrand/Anthrax.<br />

Nach der Androhung der Verbreitung dieser Erreger in Deutschland wurde das Institut<br />

für Hygiene des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> zu einer der vom Ministerium gelisteten<br />

Untersuchungsstellen in Nordrhein-Westfalen.<br />

Apparative Ausstattung<br />

• Vollständig ausgestatte chemische Laboratorien zum Nachweis von z.B.<br />

Schwermetallen, chlorierten Kohlenwasserstoffen, Pestiziden und anderen<br />

Schadstoffen.<br />

• Vollständig ausgestattete Laboratorien mit Sicherheitsbereichen für mikrobiologische<br />

und molekularbiologische Untersuchungen von Erregern.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Die diagnostischen Laboratorien des Instituts für Hygiene sind durch die Deutsche<br />

Akkreditierungsstelle Chemie (DACH) in den Bereichen Medizinische Laboratoriumsdiagnostik,<br />

Krankenhaushygiene und Umwelthygiene akkreditiert worden. Die<br />

Akkreditierung war auch Grundlage für die Aufnahme des Instituts in die Liste der<br />

Trinkwasseruntersuchungsstellen des Landes NRW gemäß § 15.4 TrinkwV 2001 sowie<br />

zur Anerkennung als bestellte Stelle für Trinkwasseruntersuchungen nach § 19<br />

TrinkwV 2001.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 515


Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik<br />

51. Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. pol. Wolfgang Köpcke<br />

Domagkstr. 9<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-55262<br />

Fax +49-(0)251/83-55277<br />

E-Mail: imib.me@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/imib/<br />

Das Institut<br />

Das Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik (IMIB) hat die Aufgaben<br />

� zur Bearbeitung methodischer Probleme in der Medizin mathematischstatistische<br />

Lösungsansätze bereitzustellen und mit Hilfe elektronischer<br />

Informations-technologien optimal umzusetzen,<br />

� die Lehre in Biometrie und Medizinischer Informatik an der Medizinischen<br />

Fakultät durchzuführen sowie<br />

� das <strong>Universitätsklinikum</strong> bei dem Aufbau von administrativen und<br />

medizinischen Informationssystemen durch die Verwendung medizininformatischer<br />

Methoden zu beraten und zu unterstützen<br />

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

Mitarbeit im IT-Zentrum des UKM<br />

Der stellvertretende Institutsleiter ist Leiter der Abteilung Klinische Systeme des IT-<br />

Zentrums und stellvertretender Leiter des IT-Zentrums des UKM.<br />

Administration des WWW-Servers der Medizinischen Fakultät (MEDWEB)<br />

� In Abstimmung mit verschiedenen Abteilungen des UKM wird die Einführung<br />

eines neuen Corporate Designs und eines Content-Management-Systems für<br />

alle ca. 90 nutzenden Kliniken und Institute unterstützt bzw. gehandhabt.<br />

516 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Forschung<br />

Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik<br />

Biomedical Informatics<br />

Die Integration von klinischen und genetischen Daten stellt hohe Anforderungen an die<br />

Informatik-Methoden zur Modellierung und Analyse. Es kommen hierbei sowohl<br />

Verfahren der Bioinformatik wie der Medizinischen Informatik zum Einsatz. Ein<br />

spezieller Arbeitsschwerpunkt des Instituts ist hierbei die Modellierung und Analyse<br />

von Microarray-Daten.<br />

Entwicklung einer Elektronischen Gesundheitsakte<br />

Die Elektronische Gesundheitsakte „akteonline.de“ findet immer mehr Zuspruch. Dank<br />

einer grundlegenden Weiterentwicklung ist nun auch die internationale<br />

Entwicklungskooperation mit anderen Einrichtungen einfach möglich. Erste<br />

Evaluationen am UKM zeigen einen deutlichen Zuspruch seitens der Patienten.<br />

Telemedizinprojekte<br />

Die mit dem durch das BMBF geförderten System „Clearinghouse“ begonnenen<br />

telemedizinischen Projekte haben sich auf den einfachen Transport und die Nutzung<br />

von DICOM-Bilddaten spezialisiert und kommen in unterschiedlichen Kliniken weltweit<br />

zum Einsatz.<br />

Auftragsforschung<br />

Im Rahmen von gemeinsamen Anträgen an nationale und EU-Förderer werden<br />

gemeinsam mit kleinen und mittelständischen Unternehmen als FuE-Partner neue<br />

innovative Lösungen im Bereich der Internettechnologie entwickelt. Ein Beispiel hierfür<br />

ist die Entwicklung einer die Kommunikationsgrenzen des deutschen<br />

Gesundheitswesens weitgehend überwindenden Kommunikationsbox (K-Box).<br />

Klinische Studien<br />

Einen wesentlichen Schwerpunkt der Institutsarbeit bildet die Betreuung klinischer<br />

Studien, bei der das Institut eng mit den Kliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s aber auch<br />

mit Kliniken und Instituten außerhalb von <strong>Münster</strong> zusammenarbeitet.<br />

Darüber hinaus arbeitet das Institut eng mit dem Koordinierungszentrum für Klinische<br />

Studien (KKS-MS) zusammen. Der Institutsleiter ist Vorstandsvorsitzender des KKS.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 517


Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Lehre<br />

Das Institut beteiligt sich mit seinen Bereichen – Medizinische Informatik und Biometrie<br />

– an der Lehre und Fortbildung. Es hat darüber hinaus Akzente gesetzt in der<br />

Entwicklung neuer Lehr- und Lernformen – Einsatz und Weiterentwicklung des<br />

internetbasierten Systems JUMBO (Java unterstützte <strong>Münster</strong>aner Biometrie<br />

Oberfläche) - und durch Darbietung neuer, innovativer Lehrinhalte – Medizin und<br />

Internet, Evidenzbasierte Medizin.<br />

Eine neue Vorlesung zur Medizinischen Informatik wird erstmals im Rahmen der neuen<br />

Studien- und Prüfungsordnung für alle Studenten des 5. klinischen Semesters<br />

gehalten.<br />

Service<br />

Die Tätigkeit der Wissenschaftler, Programmierer und Dokumentationskräfte am<br />

Institut erfordert Bereitstellung von Instrumenten, die den Bereich Planung,<br />

Durchführung und Auswertung klinischer und epidemiologischer Studien unterstützen.<br />

Auch die Beratung wissenschaftlicher Arbeiten aus der Medizinischen Fakultät gehört<br />

zu den Dienstleistungs-aufgaben.<br />

Im Bereich der Medizinischen Informatik erstreckt sich das Aufgabenspektrum auf die<br />

Beratung der Mitarbeiter des UKM in Fragen der elektronischen<br />

Informationsverarbeitung.<br />

518 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


52. Institut für Sportmedizin<br />

Direktor: Prof. Dr. med. Klaus Völker<br />

Horstmarer Landweg 39<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel.: +49-251/83-35391<br />

Fax.: +49-251/83-35387<br />

E-Mail: sportmedizin@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://sportmedizin.uni-muenster.de/<br />

Das Institut<br />

Institut für Sportmedizin<br />

Der Schwerpunkt der klinischen Arbeit des Institutes für Sportmedizin liegt auf der<br />

Diagnostik belastungsassoziierter Auffälligkeiten sowie der Beurteilung der<br />

körperlichen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit von Sportlern und Patienten im<br />

Hinblick auf ihre Eignung für sportliche Belastungen. Auf der Basis individueller<br />

Befunde und Daten werden sportmedizinisch fundierte Therapie- und<br />

Trainingskonzepte entwickelt. Auf dem Gebiet der Forschung stehen die Bereiche<br />

Prävention/Rehabilitation, Leistungs-physiologie, Bewegungsanalyse, Sportimmunologie<br />

und molekulare Sportphysiologie im Vordergrund. Neben dem Angebot eines<br />

klinischen Wahlfaches Sportmedizin und der Beteiligung an einer Reihe von<br />

Querschnittsfächern im Rahmen des Medizinstudiums liegt der Hauptanteil in der<br />

Lehre auf der Ausbildung von Sportstudenten im Rahmen des Lehramtsstudiums.<br />

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

Ambulante ärztliche Untersuchungen vorwiegend aus den allgemeinärztlichen und<br />

internistischen Fachgebieten.<br />

Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />

Es werden im Wesentlichen die folgenden Patienten- und Sportlergruppen betreut:<br />

Sporttreibende Patienten (Herzsportler, Behindertensportler, COPD-Patienten,<br />

Diabetiker), sportinteressierte Normalpersonen (Breitensportler, Gesundheitssportler),<br />

Leistungssportler (das Institut ist lizenziertes Untersuchungszentrum für<br />

Spitzenathleten der Kader A bis C sowie für D-Kader-Nachwuchssportler), Sport-<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 519


Institut für Sportmedizin<br />

studierende (obligatorische sportärztliche Untersuchung vor Aufnahme des<br />

Sportstudiums) und Tauchsportler im Rahmen von Tauchtauglichkeitsuntersuchungen.<br />

Forschung<br />

� Leistungsphysiologische Untersuchungen und Belastungsprofile verschiedener<br />

Sportarten und Sportgeräte: Laufen, Walking, Nordic Walking, Nordic Running,<br />

Wakeboard, Fitnesstrends (Pump), Gerätetraining<br />

� Evaluation eines umfassenden ambulanten Betreuungskonzepts bei<br />

Herzinsuffizienz-Patienten unter Akzentuierung der Effizienz verschiedener<br />

Trainingsmethoden<br />

� Untersuchungen zur Beziehung zwischen der Alltagsaktivität, gemessen mit<br />

Schrittzählern, und der sensomotorischen Leistungsfähigkeit von Gymnasiasten<br />

� Validierung verschiedener Schrittzähler-Messsysteme bei 8-14-jährigen Kindern<br />

und Jugendlichen sowie bei 20-30-jährigen Erwachsenen<br />

� Bewegungsverhalten von Schulkindern während und außerhalb der Schulzeit<br />

� Der Einfluss einer kurzfristigen intensiven Beratungsintervention (Impulswoche)<br />

auf das mittelfristige Verhalten in den Bereichen Ernährung und Bewegung bei<br />

Schülern des 11.-13. Lebensjahres<br />

� Doppelblind-Studie zum Einfluss einer Magnesium-Substitution auf die Insulin-<br />

Resistenz bei Patienten mit latentem Diabetes Typ II<br />

� Der Zusammenhang zwischen der Sensibilität und dem Druckverteilungsmuster<br />

der plantaren Fußfläche bei Patienten mit rheumatoider Arthritis<br />

� Auswirkung eines 5-monatigen Qi-Gong-Trainings auf das Beschwerdebild und<br />

ausgewählte Sensomotorik- und Flexibilitätsparameter bei Personen mit<br />

chronischen HWS-Beschwerden<br />

� Vergleichende plantare Druckverteilung beim Nordic Walking und Walking<br />

� Kontrollierte Längsschnittstudie zum Einfluss eines Trainingsprogramms mit<br />

chronisch Lungenkranken auf die kardiopulmonale Leistungsfähigkeit und<br />

ausgewählte Aspekte der Sportmotorik<br />

� Kontrollierte Längsschnittstudie zum Einfluss eines Trainingsprogramms mit<br />

chronisch Lungenkranken auf die kardiopulmonale Leistungsfähigkeit und die<br />

Alltagsaktivität, erhoben mit Schrittzählern<br />

� Mitarbeit an einem ganzheitlichen Therapiekonzept der Inneren Medizin bei<br />

Hypertonie-Patienten<br />

520 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Sportmedizin<br />

� Untersuchungen zur kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit von Patienten der<br />

Universitäts-Kinderchirurgie<br />

Trichterbrust<br />

vor und nach operativer Korrektur einer<br />

� Kontrollierte Querschnittsstudie zum Einfluss von Rückenbeschwerden auf die<br />

sportmotorische Leistungsfähigkeit und das Niveau der Alltagsaktivität<br />

� Apoptose als Regulationsmechanismen bei körperlicher Arbeit sowie<br />

trainingsinduzierte Myokardhypertrophie und Calciumsignalübertragung<br />

� Zellbiologische Untersuchungen über die intrazelluläre pH-Regulation und<br />

Signaltransduktion in Lymphozyten nach körperlicher Belastung<br />

� Einfluss des Redox-Status auf die Leukozyten-Motilität<br />

� Molekularbiologische Untersuchungen zur Genese des Sportherzens<br />

� Einfluss von Hypoxie und Hyperthermie auf die Signalübertragung in<br />

Leukozyten<br />

� Leistungsdiagnostische Untersuchungen im Rahmen einer Studie der Klinik für<br />

Neurologie über die Verbesserung der Gehirnleistung im Alter durch körperliche<br />

Aktivität<br />

� Homing, Apoptose und Proliferation der Lymphozyten bei Belastungen<br />

unterschiedlicher Intensität<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Lehrangebot für Sport- und Medizinstudenten<br />

Im Rahmen des Medizinstudiums wird ein klinisches Wahlfach „Sportmedizin“<br />

angeboten. Das Institut beteiligt sich aktiv an den Querschnittsfächern „Alter“ sowie<br />

„Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren“ und ist in das Projekt<br />

„Einführung in die Klinische Medizin (EKM)“ für Medizinstudenten im 1. vorklinischen<br />

Semester integriert.<br />

Im Rahmen des Sportwissenschaftlichen Studiums werden neben den<br />

Grundvorlesungen „Sportanatomie“ und „Sportphysiologie“ nach einem Rollplan in<br />

einem Turnus von 2 Jahren Vorlesungen zu den Themen Leistungssport,<br />

Sportorthopädie/Sporttraumatologie, Sport im Alternsgang sowie Gesundheitssport und<br />

Sporttherapie angeboten. Diese Veranstaltungen sind auch für Studierende des<br />

Studiengangs „Studium im Alter“ freigegeben und werden von diesen in zunehmendem<br />

Maße besucht.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 521


Institut für Sportmedizin<br />

Hauptseminare: Es werden nach einem Rollplan vier Vertiefungsprofile, bestehend aus<br />

jeweils 3 Seminaren a 2 SWS, zu den folgenden Themenbereichen angeboten:<br />

Leistungssport, Prävention/Rehabilitation des Bewegungsapparates, Freizeit- und<br />

Gesundheitssport und Sport bei inneren Erkrankungen. Letzteres beinhaltet für Sportund<br />

Medizinstudenten einen Qualifikationskurs zur Erlangung einer Lizenz zur<br />

Betreuung von Herzsportgruppen.<br />

Großen Stellenwert besitzt in der wissenschaftlich orientierten Lehre die intensive<br />

Betreuung von Sport- und Medizinstudenten im Rahmen von Examensarbeiten und<br />

Promotionen; dies findet Niederschlag in einem regelmäßig angebotenen Seminar<br />

„Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten“. Das Angebotsspektrum wird durch<br />

spezielle Kolloquien und Sportmassagekurse ergänzt.<br />

Eigene Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />

� Sportärztewoche im Rahmen des Fortbildungsprogramms der Akademie für<br />

Ärztliche Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe - Wochenkurs 1,<br />

22.05.-28.05.2005 auf Borkum<br />

� 9. <strong>Münster</strong>aner Sportärztewoche: Kopf, Bauch und Knochen - Physiologische<br />

und pathophysiologische Interaktion mit Bewegung und Sport, 27.06.-<br />

01.07.2005 in <strong>Münster</strong><br />

� Westfälisches Sportmedizinisches Kolloquium der Arbeitskreise <strong>Münster</strong>,<br />

Warendorf, Bochum, Paderborn, Bielefeld, Bad Rothenfelde (ca. alle 3 Monate)<br />

522 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />

53. Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich Keil<br />

Domagkstr. 3, 2. OG<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-55396<br />

Fax +49-(0)251/83-55300<br />

E-Mail: keilu@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/epi/<br />

Das Institut<br />

Das Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin besteht seit dem 1.4.1993. Es gehört<br />

zum Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin I, nimmt aber zusätzlich in der Vorklinik<br />

die Aufgaben der Medizinischen Soziologie wahr. Das Institut trägt maßgeblich zum<br />

Forschungsprofil der Medizinischen Fakultät <strong>Münster</strong> bei.<br />

Forschungsschwerpunkte sind:<br />

� Herz-Kreislauf-Epidemiologie und Prävention<br />

� Klinische Epidemiologie<br />

� Neuroepidemiologie<br />

� Versorgungsforschung<br />

� Arbeits- und Umweltepidemiologie<br />

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

Beratung von nationalen und internationalen Gremien wie<br />

Weltgesundheitsorganisation, Europäische Union, Landes- und Bundesministerien, etc.<br />

1994 wurde das Institut zum Collaborating Centre for Epidemiology and Prevention of<br />

Cardiovascular and other Chronic Diseases der Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

ernannt.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 523


Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />

Forschung<br />

� Epidemiologie und Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen einschließlich<br />

Schlaganfall<br />

� Klinische Epidemiologie<br />

� Neuroepidemiologie<br />

� Versorgungsforschung<br />

� Augenepidemiologie<br />

� Arbeits- und Umweltepidemiologie<br />

Herausragende internationale Forschungsprojekte, die von Mitgliedern des Institutes<br />

mitinitiiert wurden bzw. zu denen von Institutsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern<br />

wichtige Beiträge geleistet wurden, sind:<br />

das weltweite WHO MONICA Projekt und die MONICA Augsburg Studien, das<br />

weltweite ISAAC Projekt und die deutschen ISAAC Studien, das EUROASPIRE Projekt<br />

und die deutschen EUROASPIRE Studien, das europäische SCORE Projekt und<br />

SCORE Deutschland und das COSIMA Projekt; auf dem Gebiet der<br />

Neuroepidemiologie ist das CASCADE Projekt zu nennen. Auf den Gebieten<br />

Schlaganfall- und Augenepidemiologie werden große nationale Projekte durchgeführt.<br />

Die interdisziplinäre Kompetenz des Institutes spiegelt sich in wichtigen Beiträgen zu<br />

folgenden vom BMBF geförderten bundesweiten Kompetenznetzen wider:<br />

Herzinsuffizienz, Schlaganfall, angeborene Herzfehler und Vorhofflimmern.<br />

� MONICA (Monitoring Trends and Determinants in Cardiovascular Disease)<br />

� ISAAC (International Study of Asthma and Allergies in Childhood)<br />

� EUROASPIRE (European Action on Secondary Prevention through Intervention<br />

to Reduce Events)<br />

� SCORE (Systematic Coronary Risk Evaluation)<br />

� COSIMA (Coronary Secondary Prevention in the <strong>Münster</strong> Area)<br />

� CASCADE (Cardiovascular determinants of dementia)<br />

Weitere ausführliche Informationen zu den Forschungsprojekten sind im Institutsbericht<br />

2002 – 2004 dargestellt: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/epi/<br />

524 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Fortbildung und Lehre<br />

Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />

Vorlesungen gemäß Approbationsordnung<br />

� Einführung in die Medizinische Soziologie und Public Health<br />

� Querschnittsfach Epidemiologie, Medizinische Biometrie und Medizinische<br />

Informatik<br />

� Prävention und Gesundheitsförderung<br />

Seminare, Kurse und Übungen gemäß Approbationsordnung<br />

� Medizinische Soziologie<br />

� Querschnittsfach Epidemiologie, Medizinische Biometrie und Medizinische<br />

Informatik, Kurs Epidemiologie<br />

� Praktische Übungen zum Modul Prävention und Gesundheitsförderung<br />

Fortbildung<br />

� Fortbildungsseminar Epidemiologie mit Dozenten aus Europa und Übersee<br />

� International Epidemiology Summer School (jährlich stattfindender einwöchiger<br />

Intensivkurs in Epidemiologie)<br />

� Beiträge zu International Epidemiology Summer Schools der American Heart<br />

Association und der Europäischen Union<br />

� Fortbildung im Rahmen der Akademie für Ärztliche Fortbildung der<br />

Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />

Service<br />

Die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Institutes sind beratend für epidemiologische<br />

und klinisch-epidemiologische Studien und für Public Health Projekte der Stadt<br />

<strong>Münster</strong>, des Landes Nordrhein Westfalen, der Europäischen Union und der<br />

Weltgesundheitsorganisation tätig.<br />

Dem Institut obliegt die wissenschaftliche Leitung des Krebsregisters für den<br />

Regierungsbezirk <strong>Münster</strong> (2,5 Millionen Einwohner) und seit 2005 für ganz Nordrhein-<br />

Westfalen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 525


Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Es gehört zu den Aufgaben des Instituts, nationale und internationale Studien zur<br />

Evaluation der medizinischen Versorgung durchzuführen (siehe Publikationsliste des<br />

Instituts).<br />

526 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin II<br />

54. Institut für Neuropathologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Werner Paulus<br />

Domagkstr. 19<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-56967<br />

E-Mail: werner.paulus@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/npatho/<br />

Das Institut<br />

Institut für Neuropathologie<br />

Das Institut für Neuropathologie ist in die mittelbare Krankenversorgung und in die<br />

neurowissenschaftliche Forschung und Lehre eingebunden. So werden Gewebeproben<br />

aus dem Nervensystem und der Muskulatur von Patienten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

und zahlreicher auswärtiger Krankenhäuser neuropathologisch untersucht sowie<br />

umfangreiche klinisch relevante Forschungsprojekte und neuromedizinische<br />

Lehrveranstaltungen durchgeführt.<br />

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

Der Facharzt für Neuropathologie ist für die Untersuchung von Krankheiten des<br />

Nervensystems und der Skelettmuskulatur zuständig, also zum Beispiel für<br />

Gehirntumoren, Schlaganfall, Multiple Sklerose, Alzheimer-Krankheit, Parkinson-<br />

Krankheit oder Muskeldystrophien. Er untersucht alle Gewebeproben, die in einer<br />

neurochirurgischen Klinik entnommen werden.<br />

Am Institut für Neuropathologie wird das gesamte diagnostische und methodische<br />

Spektrum der Neuropathologie durchgeführt. Bearbeitet werden Tumorbiopsate aus<br />

dem zentralen und peripheren Nervensystem, Gehirnbiopsate, Gewebeproben aus den<br />

umgebenden Weichteilen und den Knochen (z. B. Bandscheiben), Biopsate der<br />

Skelettmuskulatur und der peripheren Nerven, Liquor (Nervenwasser) und<br />

Dickdarmbiopsate (zur Untersuchung auf anlagebedingte Störungen der<br />

Nervenversorgung). Außerdem führen wir Autopsien (Obduktionen) von Gehirn und<br />

Rückenmark durch.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 527


Institut für Neuropathologie<br />

An Methoden werden Histologie, Zytologie, Enzymhistochemie, Immunhistochemie,<br />

Elektronenmikroskopie, in-situ-Hybridisierung sowie biochemische,<br />

molekularbiologische und genetische Techniken eingesetzt.<br />

Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />

Überregionale medizinisch-diagnostische Schwerpunkte des Instituts sind<br />

Gehirntumoren, neurodegenerative Krankheiten (Alzheimer-Krankheit) und<br />

Gehirnkrankheiten im Kindesalter. Das Institut ist Brain Bank Center des Deutschen<br />

Referenzzentrums für Krankheiten des Nervensystems (Brain-Net).<br />

Forschung<br />

Es werden mehrere durch Drittmittel (DFG, BMBF, Deutsche Krebshilfe) geförderte<br />

Projekte durchgeführt, die u.a. folgende Fragestellungen haben:<br />

� Warum infiltrieren bösartige Tumorzellen diffus in das Gehirn, so dass sie nicht<br />

komplett operativ entfernt werden können?<br />

� Was können wir aus Zellbewegungen während der Gehirnentwicklung der<br />

Fliege für die Bewegung von Tumorzellen im menschlichen Gehirn lernen?<br />

� Welche molekularen und histologischen Eigenschaften weisen auf Rezidivneigung<br />

bei Hirnumoren (v.a. Plexuspapillomen) hin?<br />

� Welchen Einfluss hat eine stimulierende ("angereicherte") Umgebung auf die<br />

Gehirnpathologie in einem Mausmodell der Alzheimer-Krankheit?<br />

� Welche Rolle haben Stützzellen (Astrozyten) nach einem Schlaganfall?<br />

Fortbildung und Lehre<br />

An studentischen Pflichtveranstaltungen werden regelmäßig eine neuropathologische<br />

Vorlesung und ein Hirnsektions-Praktikum durchgeführt (8. Fachsemester); außerdem<br />

ist das Institut an mehreren Seminaren, Kursen und Kolloquien beteiligt. Regelmäßig<br />

finden klinische Demonstrationen statt. Mehrere Diplomanden und Doktoranden der<br />

Medizin und der Naturwissenschaften sind am Institut tätig.<br />

Der Institutsdirektor ist Mitherausgeber eines neuropathologischen Lehrbuches<br />

(Springer-Verlag) und Editor-in-Chief der neuropathologischen Zeitschrift Acta<br />

Neuropathologica.<br />

528 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Institut für Neuropathologie<br />

Das Institut verfügt über ein Histologie-Labor, ein Molekularbiologie-Labor und ein<br />

Zellkultur-Labor.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 529


Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie<br />

55. Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Werner Böcker<br />

Domagkstr. 19<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251-8355440<br />

E-Mail: Werner.Boecker@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/path/<br />

Das Institut<br />

Die Pathologie ist als Querschnittsfach für die morphologische Diagnostik zur<br />

Versorgung aller übrigen Fächer – mit Ausnahme der neurologischen Fächer – in der<br />

Krankenversorgung zuständig. Die morphologischen und molekularpathologischen<br />

Untersuchungen von bioptisch oder chirurgisch gewonnenem Material stellen somit<br />

den Schwerpunkt am Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie dar. Daneben werden<br />

klinisch-pathologische Obduktionen sowie Gutachten-Sektionen durchgeführt.<br />

Die Forschungsaktivitäten erfolgen in enger Kooperation mit zahlreichen anderen<br />

klinischen und theoretischen Fächern in den Gebieten der Mamma-, Hämato-,<br />

Gastroentero- und Uropathologie. Es besteht ein besonderer Forschungsschwerpunkt<br />

im Rahmen der Tumorbiologie und klinisch-onkologischen Projekten.<br />

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />

In der pathologisch-diagnostischen Krankenversorgung haben sich am Gerhard-<br />

Domagk-Institut (GDI) neben der allgemeinen morphologischen Diagnostik einzelne<br />

Schwerpunkte herausgebildet, zu denen insbesondere die Mammadiagnostik sowie die<br />

Diagnostik von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und der Leber zählen. Des<br />

Weiteren gelten als Schwerpunkte die Nierenpathologie und Untersuchungen der<br />

ableitenden Harnwege sowie die Prostatapathologie. Daneben stehen als weitere<br />

Schwerpunkte die Diagnostik von hämatologischen und lymphatischen<br />

Systemerkrankungen, die Untersuchung insbesondere von Knochen- und<br />

Weichteiltumoren sowie kindlicher Tumoren, insbesondere unter Anwendung von<br />

molekularpathologischen Untersuchungstechniken.<br />

530 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie<br />

Im Jahr 2004 wurden annähernd 39.000 Fälle im Rahmen der morphologischen<br />

Diagnostik der Krankenversorgung bearbeitet und untersucht. Die Sektionen wurden<br />

vorwiegend für das UKM durchgeführt.<br />

Zu den in der Routinediagnostik angewandten Untersuchungstechniken gehören<br />

neben der klassischen histologischen und zytologischen Bearbeitung von<br />

Gewebeproben enzymzytochemische und immunhistochemische<br />

Untersuchungstechniken, die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) sowie<br />

molekularpathologische Untersuchungstechniken z.B. zum Nachweis von Genfusions-<br />

Transkripten zur Diagnostik klein-blau-rundzelliger Tumoren des Kindesalters.<br />

Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />

Aufgrund der fachlich-diagnostischen und wissenschaftlichen Kompetenz auf dem<br />

Gebiet der Mammadiagnostik werden Aktivitäten zum Aufbau eines zentralen<br />

Referenzzentrums für Mammadiagnostik und Ausbildungszentrum im Rahmen des<br />

Mammascreeningprogrammes des Deutschen Mammographie-Screenings entwickelt.<br />

Eine seit Mitte 2004 aus der Fakultät vorfinanzierte Arztstelle dient zur Bewältigung der<br />

zunehmenden Anforderungen in der Screening-Diagnostik und dem Aufbau von einem<br />

deutschlandweiten Pathologen-Ausbildungsprogramm. Die endgültige gesetzliche<br />

Änderung zur Umsetzung wird für 2005 erwartet.<br />

Forschung und Lehre<br />

Forschung<br />

Am GDI gehört insbesondere die Untersuchung von benignen und malignen<br />

Veränderungen der Mamma unter Entwicklung eines Stammzellkonzeptes zur<br />

Entstehung von Mammakarzinomen zum Forschungsschwerpunkt. Des Weiteren<br />

werden im Rahmen von Kooperationsprojekten z. B. Genship-Analysen durchgeführt,<br />

um mit Hilfe von bioinformatisch erhobenen Daten Prognosefaktoren z. B. bei<br />

Mammakarzinomen zu erkennen.<br />

Weitere Forschungsaktivitäten stellen die zytogenetische Charakterisierung solider<br />

Tumoren sowie der Nachweis von onkogenen Prinzipien und die Beteiligung von<br />

endogenen Retroviren in der Onkogenese von Keimzelltumoren dar. Als weitere<br />

Forschungsschwerpunkte sind das Prostatakarzinom sowie Ovarialtumoren, die<br />

Speicheldrüse- und die Leberpathologie zu nennen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 531


Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie<br />

Das GDI ist im Rahmen verschiedener Kooperationsprojekte eingebunden in nationale<br />

und internationale Studiengruppen. Mitarbeiter des Hauses sind als<br />

Referenzpathologen in folgenden Studien benannt: E.U.R.O-Ewing-99-Studie, COSS-<br />

Studie. Es finden auf europäischer Ebene Forschungskooperationen statt auch<br />

bestehen bereits langjährig Kooperationsverträge mit der Industrie. Prof. W. Böcker ist<br />

noch bis 2007 gewähltes Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der WHO (Lyon).<br />

Des Weiteren sind Mitarbeiter an der Entwicklung von Leitlinien zur Bearbeitung<br />

pathologischer Präparate teils eigenständig und teils in Gremien des Berufsverbandes<br />

tätig.<br />

Lehre<br />

Neben den Vorlesungen und Kursen der Allgemeinen und Speziellen Pathologie sowie<br />

der Zahnmedizin, welche in traditioneller Form an makro- und mikroskopischen<br />

Beispielen durchgeführt werden, sind die Dozenten und wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />

des Institutes an der Entwicklung und Durchführung neuer Lehr- und Lernkonzepte<br />

sowohl im Bereich von elektronischen Medien (Nutzung des Internets zur Fortbildung)<br />

als auch neuen Unterrichtsformen wie dem problemorientierten Lernen (POL) beteiligt.<br />

Neben zahlreichen Publikationen in renommierten Journalen im Rahmen der<br />

Forschungsaktivitäten erfolgen Publikationen zu modernen Lehrstrategien sowie<br />

Veröffentlichungen im Rahmen von Lehrbüchern.<br />

Service<br />

Die histomorphologische Diagnostik erfolgt in enger Kooperation mit den klinischen<br />

Partnern. Die Untersuchungsergebnisse werden im Rahmen von klinischpathologischen<br />

Demonstrationen diskutiert, um eine optimale patientenorientierte<br />

Diagnostik und Therapie zu erreichen. Ausdruck der kompetenten und auch in der<br />

Weiterbildung akzeptierten Konferenzgestaltung der meisten regelmäßig stattfindenden<br />

interdisziplinären Konferenzen stellt die Zertifizierung seitens der Ärztekammer dar.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Neben dem Eingangslabor für routine-diagnostische Untersuchungen gibt es für die<br />

diagnostische Pathologie folgende Speziallabore mit entsprechender moderner Gerätetechnischer<br />

Ausstattung: Immunhistochemie, Molekularpathologie,<br />

Elektronenmikroskopie, Nierenlabor und Knochenlabor.<br />

532 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institutsermächtigung<br />

Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie<br />

Herr Prof. Dr. W. Böcker besitzt die persönliche Ermächtigung zur Erbringung von KV-<br />

Leistungen. Die Einsendungen diagnostischer Proben kommen von niedergelassenen<br />

Kollegen und Krankenhäusern des <strong>Münster</strong>landes; konsiliarische Fallzusendungen und<br />

Einsendungen im Rahmen klinischer Studien erreichen uns deutschlandweit.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Im Rahmen der Routinediagnostik wird durch eine neue Politik im<br />

Qualitätsmanagement versucht, den ständig anwachsenden Anforderungen in der<br />

Diagnostik bei stagnierenden finanziellen Ressourcen in der Krankenversorgung<br />

gerecht zu werden. Auch werden durch den Einsatz von Standards in Prozess- und<br />

Arbeitsabläufen die Mitarbeiter motiviert und eine bessere Kundenorientierung möglich.<br />

Daher wird aktuell ein Qualitätsmanagementsystem aufgebaut zur Akkreditierung und<br />

Zertifizierung nach ISO 9001/EN 45004.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 533


Institut für Rechtsmedizin<br />

56. Institut für Rechtsmedizin<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Bernd Brinkmann<br />

Röntgenstr. 23<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-55161<br />

E-Mail: bernd.brinkmann@ukmuenster.de<br />

Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/remed/<br />

Das Institut<br />

Das Institut für Rechtsmedizin steht auf drei Säulen:<br />

1. Forensische Pathologie – klinische Rechtsmedizin<br />

Es werden in den Landgerichtsbezirken <strong>Münster</strong>, Bielefeld, Detmold und<br />

Paderborn mit ca. 3,5 Mio Einwohnern in ca. 420 Todesfällen gerichtliche<br />

Obduktionen durchgeführt. Dabei handelt es sich in ca. 10 % der Todesfälle um<br />

Tötungsdelikte, in ca. 30 % der Fälle um Unfälle und in weiteren ca. 30 % der<br />

Fälle um fragliche Arztfehler. In jedem Todesfall wird eine Obduktion in<br />

Verbindung mit umfangreichen histologischen/histochemischen Untersuchungen<br />

durchgeführt. In etwa einem Drittel der Fälle finden Tatort- und<br />

Unfallortuntersuchungen und ebenfalls in einem Drittel aller Fälle toxikologische<br />

Untersuchungen statt.<br />

In ca. 130-150 Fällen werden einerseits Täter, aber auch vor allem Opfer<br />

körperlich untersucht. Dabei handelt es sich z.B. um Opfer häuslicher Gewalt<br />

(Kinder, Frauen und alte Menschen). Neben der körperlichen Untersuchung, die<br />

bei Bedarf unter Einbeziehung anderer Fachärzte wie Gynäkologen, Pädiater<br />

oder Radiologen erfolgt, wird eine ausführliche Anamnese erhoben und eine<br />

umfangreiche Fotodokumentation gefertigt.<br />

2. Forensische Molekulargenetik – DNA-Untersuchungen<br />

Neben der eindeutigen Zuordnung biologischer Spuren, z.B. einer Blutspur, zum<br />

Opfer oder zum Täter werden auch DNA-Untersuchungen zur Feststellung der<br />

Abstammung im Rahmen von Vaterschaftstests und<br />

Familienzusammenführungen durchgeführt.<br />

534 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Rechtsmedizin<br />

Außerdem führt der hiesige Bereich für Forensische Molekulargenetik zweimal im<br />

Jahr eine umfangreiche Qualitätskontrolle für etwa 180 Laboratorien aus ganz<br />

Europa durch. Die erfolgreiche Teilnahme an dieser Qualitätskontrolle ist für viele<br />

dieser Laboratorien die Voraussetzung für die Durchführung entsprechender<br />

forensischer Untersuchungen in Strafverfahren. Bei den teilnehmenden<br />

Laboratorien handelt es sich u.a. auch um nationale Laboratorien wie die großen<br />

Laboratorien in London, Paris, Madrid, Budapest oder Athen.<br />

3. Forensische Toxikologie – Blutalkoholuntersuchungsstelle<br />

Im Anschluss an Obduktionen finden in etwa 100-120 Fällen umfangreiche<br />

chemisch-toxikologische Untersuchungen statt. Diese umfassen die Analyse von<br />

Körperflüssigkeiten, Mageninhalt und Organmaterial auf z.B. illegale<br />

Betäubungsmittel, Arzneistoffe, giftige Pflanzeninhaltsstoffe (z.B. Eiben,<br />

Fingerhut), Pflanzenschutzmittel oder Pestizide.<br />

In ca. 1200 Fällen werden Blutproben von Tatverdächtigen (Verkehrsdelikte,<br />

Eigentumsdelikte, Gewaltdelikte), Opfern (z.B. nach Vergewaltigungen) auf<br />

Substanzen untersucht, die Einfluss auf das Zentralnervensystem haben.<br />

Weiterhin werden Blut/Urin/Haaruntersuchungen zur Feststellung der<br />

Fahreignung im Hinblick auf eine Wiedererteilung oder einen Entzug der<br />

Fahrerlaubnis durchgeführt. In diesem Zusammenhang können Betroffene auch<br />

langfristige Drogenabstinenzkontrollen von uns vornehmen lassen.<br />

In ca. 4000 Fällen pro Jahr wird im Zusammenhang mit Verkehrsvergehen oder<br />

anderen Straftaten bzw. Ordnungswidrigkeiten die Alkoholkonzentration in<br />

Blutproben ermittelt.<br />

Forschung<br />

Forensische Pathologie<br />

Todesfälle von Säuglingen und Kleinkindern im 10. – 24. Lebensmonat werden im<br />

Rahmen eines bundesweiten interdisziplinären Projektes intensiv standardisiert<br />

untersucht. Die so genannte TOKEN-Studie wird durch das Robert-Koch-Institut<br />

durchgeführt und vom BMGS, dem Paul-Ehrlich-Insitut und zwei pharmazeutischen<br />

Firmen finanziell gefördert. Das Institut für Rechtsmedizin <strong>Münster</strong> beteiligt sich aktiv<br />

an dieser Studie. Sie soll dazu beitragen, bisher unbekannte Risikofaktoren für einen<br />

Tod im frühen Kindesalter zu erkennen. Insbesondere soll ein möglicher<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 535


Institut für Rechtsmedizin<br />

Zusammenhang zwischen bestimmten Impfungen und einem plötzlichen Tod in diesem<br />

Lebensalter untersucht werden.<br />

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die immunhistochemische Darstellung frischer<br />

Herzmuskeluntergänge. Spezifität und Sensitivität von drei immunhistochemischen<br />

Markern werden verglichen. Die Marker sollen in der forensischen Praxis zur<br />

Erkennung von frischen ischämischen Myokardfasernekrosen eingesetzt werden.<br />

Die Pathomorphologie und die Pathophysiologie potentiell tödlicher Herzerkrankungen<br />

bei Kindern und Erwachsenen werden im Hinblick auf mögliche prophylaktische<br />

Maßnahmen untersucht. Plötzliche unerwartete Herztodesfälle aus dem Sektionsgut<br />

des Institutes im Zeitraum von 1990-2004 werden ausgewertet.<br />

Im Rahmen der mehrjährigen multizentrischen Studie zum Säuglingstod wurden<br />

Angaben über Anzahl und Lokalisation von Punktblutungen gesammelt. Eine<br />

Auswertung dieser Informationen soll belegen, wie hoch die Spezifität von<br />

Punktblutungen hinsichtlich des Vorliegens eines Erstickungstodes ist.<br />

Lungenpräparate von Ertrinkungsfällen werden feingeweblich und<br />

immunhistochemisch untersucht. Die Ergebnisse sollen Aufschluss über Unterschiede<br />

zwischen so genanntem Badetod und typischem Ertrinken bringen.<br />

Schädel-Hirn-Verletzungen werden hinsichtlich ihres Entstehungsmechanismus<br />

untersucht. Die Dauer des so genannten „freien Intervalls“ wird im Hinblick auf die<br />

Handlungsfähigkeit<br />

ausgewertet.<br />

retrospektiv aus Sektionsfällen der Jahre 1994 – 2006<br />

Die Überlebenszeit von Herzverletzungen hinsichtlich der Handlungsfähigkeit der Opfer<br />

wird retrospektiv am Sektionsgut der Jahre 1994 – 2006 untersucht. Zusätzlich erfolgt<br />

ein histologischer Vergleich der verschiedenen Herzwunden mit dem Ziel der<br />

Wundaltersbestimmung.<br />

Forensische Molekulargenetik – DNA-Untersuchungen<br />

Ein Forschungsschwerpunkt ist die Analyse binärer DNA-Marker, z.B. SNPs (single<br />

nucleotide polymorphisms), InDels (kurze Insertions/Deletions-Polymorphismen) des<br />

Y-Chromosoms in verschiedenen weltweiten Populationen, schwerpunktmäßig aus<br />

dem Nahen Osten (Türkei, Syrien, Nordirak, Afghanistan). Diese Studien umfassen<br />

536 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institut für Rechtsmedizin<br />

auch die Fragen, ob in der westfälischen Bevölkerung eine Assoziation bestimmter<br />

Merkmalskombinationen (als Haplogruppen bezeichnet) mit Infertilität existiert, ob<br />

Bevölkerungsstichproben aus deutschen und polnischen Städten einander ähnlich sind<br />

oder die jüngere Vergangenheit mit den großen Migrationsbewegungen nach Ende des<br />

2. Weltkriegs reflektieren sowie ob verschiedene europäische Bevölkerungen (z.B. aus<br />

Westfalen, Nordwest-Spanien, Innsbruck, Brüssel, Oslo sowie London) ähnliche<br />

Haplogruppen aufweisen. Die Arbeiten bilden wichtige Bausteine für die forensische<br />

Anwendbarkeit dieser neuartigen DNA-Systeme und zur Klärung der Frage, ob<br />

zukünftig z.B. bei unbekannten Verursachern einer Tatortspur im Rückkehrschluss eine<br />

Vorhersage der Populationszugehörigkeit getroffen werden kann.<br />

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt im Studium X-chromosomaler STR-Systeme<br />

(Short Tandem Repeat, auch als Mikrosatelliten-DNA bekannt), bei denen die Kenntnis<br />

der Zugehörigkeit zu einer von vier Kopplungsgruppen wichtig ist. Diese<br />

populationsgenetischen Untersuchungen am Beispiel der Bevölkerungen aus<br />

Westfalen, Norditalien und dem Nordirak liefern die Basis für die Anwendung in<br />

komplizierten, hochgradig defizienten Abstammungsbegutachtungen.<br />

Forensische Toxikologie<br />

Ein Forschungsschwerpunkt liegt in der Isolierung und Identifizierung von toxischen<br />

Pflanzeninhaltsstoffen. Diese Substanzen werden als Vergleichssubstanzen für die<br />

Untersuchung von Körperflüssigkeiten bei entsprechenden Vergiftungen benötigt.<br />

Derzeit steht der Fingerhut (digitalis lanata) im Vordergrund des Interesses.<br />

Weiterhin wird der Einsatz der LC-MS-MS zum Nachweis niedrig dosierter Arzneistoffe<br />

in Körperflüssigkeiten ausgebaut. Es sollen systematische Analysengänge aufgebaut<br />

werden, durch die auch solche Antipsychotika und Antidepressiva, die im<br />

therapeutischen Bereich Blutkonzentrationen von weniger als 10 ng/g aufweisen,<br />

sicher identifiziert und dann auch quantifiziert werden.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Medizinstudenten werden im 2. klinischen Semester im Fach Rechtsmedizin<br />

ausgebildet. Darüber hinaus werden für Medizinstudenten spezielle Vorlesungen und<br />

Kurse insbesondere zu den Themen Leichenschau, Drogen-/Alkohol-Abhängigkeit,<br />

DNA-Technologie in der forensischen Spurenkunde und Arzthaftung angeboten. Als<br />

Wahlfach wird „Arzthaftung“ angeboten.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 537


Institut für Rechtsmedizin<br />

Es finden außerdem Vorlesungen für Jurastudenten und Vorlesungen sowie ein<br />

Praktikum über forensische Chemie für Lebensmittelchemiker statt.<br />

Darüber hinaus werden Weiterbildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der<br />

Ärztekammer zu den Themen Arztrecht, Leichenschau und Fahreignungsbegutachtung<br />

durchgeführt.<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

� Histologisches und histochemisches Labor<br />

� Labor für molekulargenetische Untersuchungen<br />

� forensich-toxikologisches Labor<br />

� Blutalkoholuntersuchungsstelle<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Externe Qualitätskontrolle erfolgt durch Laborvergleichsuntersuchungen<br />

(Ringversuche) im Labor für molekulargenetische Untersuchungen, im chemischtoxikologischen<br />

Labor und in der Blutalkoholuntersuchungsstelle.<br />

538 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE)<br />

57. Institut für Infektiologie<br />

Institut für Infektiologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dipl.-Chemiker Dr. rer. nat. M. Alexander Schmidt (DIC)<br />

Von-Esmarch-Str. 56<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-56469<br />

E-Mail: infekt@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://zmbe.uni-muenster.de/<br />

Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE)<br />

Trotz ihrer großen medizinischen und gesellschaftlichen Bedeutung werden akute und<br />

chronisch-entzündliche Erkrankungen auch aufgrund ihrer komplexen Abläufe in vielen<br />

Aspekten noch ungenügend verstanden. Zu der Aufklärung kann hier nur eine breit<br />

angelegte interdisziplinäre molekularbiologische Grundlagenforschung beitragen.<br />

Die Gründung des Zentrums für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) wurde auf<br />

Vorschlag der Fachbereichsräte der Medizinischen Fakultät, des Fachbereichs Chemie<br />

und des Fachbereichs Biologie im Sommersemester 1988 vom Senat der<br />

Westfälischen Wilhelms-Universität <strong>Münster</strong> beschlossen. Am 20. September 1988<br />

wurde das Zentrum auf der Basis des vorgelegten wissenschaftlichen und<br />

organisatorischen Konzepts vom Minister für Wissenschaft und Forschung des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen eingerichtet.<br />

Das Zentrum, das in seiner Verankerung innerhalb der Universität und in seiner<br />

Ausrichtung ein Novum darstellt, sollte ursprünglich fünf Institute mit ebenfalls fünf<br />

diesen Instituten thematisch angegliederten Forschungsgruppen, die zeitlich befristet<br />

besetzt werden sollen, umfassen. Die jetzt eingerichteten Institute betreiben auf den<br />

Gebieten Experimentelle Pathologie (Molekulare Neurobiologie), Infektiologie,<br />

Medizinische Biochemie, Molekulare Virologie und Zellbiologie Grundlagenforschung<br />

mit klinischem Bezug.<br />

Die Interdisziplinarität des ZMBE findet ihren Ausdruck in der Beteiligung der Institute<br />

an mehreren Sonderforschungsbereichen, an den Schwerpunktprogrammen der DFG<br />

"RNA-Biochemie" und ”Neue Vakzinierungsstrategien”, am Kompetenznetzwerk<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 539


Institut für Infektiologie<br />

PathoGenoMik des BMBF, am Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung<br />

(IZKF) und am Programm "Innovative Medizinische Forschung (IMF)" der<br />

Medizinischen Fakultät und am Deutschen Humangenom Projekt des BMBF.<br />

Die zahlreichen innerhalb der Universität bestehenden Kooperationen unterstreichen<br />

die verbindende Funktion, die das ZMBE im Bereich der biomedizinisch orientierten,<br />

interdisziplinären Forschung in <strong>Münster</strong> eingenommen hat.<br />

Das Institut<br />

Für das Verständnis mikrobieller Infektionen ist die Aufklärung der zugrundeliegenden<br />

molekularen Mechanismen unerläßlich. Am Institut für Infektiologie des Zentrums für<br />

Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) werden verschiedene Forschungsvorhaben<br />

bearbeitet, die sich mit den Interaktionen bakterieller mukosaler Erreger und den<br />

darauf ansprechenden Abwehrmaßnahmen des Wirts auseinandersetzen. Von<br />

besonderem Interesse sind dabei die über bakterielle Virulenzfaktoren vermittelten<br />

Interaktionen mit Epithel- und Endothelzellen und die in diesen Zellen induzierten<br />

Reaktionen. Wir erwarten, dass sich durch verbesserte Kenntnisse der molekularen<br />

Abläufe neue Möglichkeiten zur Prävention, Diagnostik und/oder Therapie ergeben<br />

werden. In zwei sich ergänzenden wissenschaftlichen Schwerpunkten untersuchen wir<br />

unterschiedliche Aspekte dieser komplexen Interaktionen an geeigneten<br />

Modellsystemen:<br />

� Mukosale Immunologie im Gastrointestinaltrakt und Entwícklung oraler Vakzine<br />

� Molekulare Interaktionen bakterieller Faktoren mit Epithel- und Endothelzellen<br />

Die MitarbeiterInnen des Instituts beteiligen sich sowohl in der Medizinischen Fakultät<br />

als auch im Fachbereich Biologie an der Lehre. Das Institut bietet Praktika für<br />

Studierende der Biologie höheren Semesters als auch für SchülerInnen der MTA-<br />

Schule an. Zusätzlich haben SchülerInnen weiterführender Schulen Gelegenheit, ein<br />

Forschungslabor in zweiwöchigen Betriebspraktika kennenzulernen.<br />

Im Institut für Infektiologie arbeiten zurzeit etwa 20 MitarbeiterInnen, die zum<br />

überwiegenden Teil durch eingeworbene Drittmittel finanziert werden. Aufgrund der<br />

zell- und molekularbiologischen Arbeiten mit human- und animalpathogenen Erregern<br />

werden alle Laboratorien des Instituts mit der Sicherheitsstufe S2 betrieben.<br />

540 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Forschung<br />

Institut für Infektiologie<br />

Zentrales Thema der Forschungsvorhaben im Institut für Infektiologie des Zentrums für<br />

Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) ist die molekulare Charakterisierung<br />

bakterieller Infektionen mit mukosalen Erregern und der darauf ansprechenden<br />

Abwehrmaßnahmen des Wirts. Von besonderem Interesse sind dabei die molekularen<br />

Mechanismen der Interaktionen bakterieller Virulenzfaktoren mit Epithel- bzw.<br />

Endothelzellen, sowie die aus der genaueren Kenntnis der dabei beteiligten<br />

molekularen Mechanismen entstehenden Möglichkeiten, zu einer verbesserten<br />

Prävention, Diagnostik und/oder Therapie zu gelangen.<br />

Auf der Grundlage dieser Arbeiten werden u.a. gegenwärtig Möglichkeiten geprüft,<br />

einen oral zu verabreichenden Lebendvektor für die mukosale Immunisierung zu<br />

entwickeln.<br />

Themengebiete und Forschungsschwerpunkte<br />

Molekularbiologie bakterieller Infektionen<br />

� Zell- und Molekularbiologie des Pertussis Toxins<br />

� Molekularbiologie (atypischer) enteropathogenen E. coli (ATEC/EPEC)<br />

� Molekularbiologie der AIDA Adhäsin Autotransporterfamilie<br />

� Charakterisierung in vivo exprimierter Proteine von Y. enterocolitica<br />

� Analyse der Zielzellantworten in mehreren Modellsystemen<br />

(Zelluläre Mikrobiologie epithelialer und endothelialer Zielzellen)<br />

Mukosale Immunologie und Vakzineentwicklung<br />

� Zell- und Molekularbiologie von M Zellen der Peyer´schen Plaques<br />

� Mukosale Immunantwort in GI Trakt<br />

� Anwendung des AIDA Systems zur Entwicklung von oralen Lebendimpfstoffen<br />

� Neuartige Kapselpolysaccharid-Konjugate<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Neben der Lehre in der Medizinischen Fakultät engagiert sich das Institut in der Lehre<br />

für fortgeschrittene Semester der Biologie, in der MTA-Ausbildung (Praktika) sowie<br />

durch das Angebot von Schulpraktika für interessierte Schüler/Innen von<br />

weiterführenden Schulen aus <strong>Münster</strong> und Umgebung.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 541


Institut für Infektiologie<br />

Funktionsbereiche und klinische Labore<br />

Alle Labore inklusive Maschinenräume und Zellkultur, sind als S2-labore zugelassen.<br />

Apparative Ausstattung<br />

Die apparative Ausstattung entspricht dem Standard eines zell- und<br />

molekularbiologisch<br />

Ausrichtung.<br />

arbeitenden Forschungslabors mit infektionsbiologischer<br />

542 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


58. Institut für Zellbiologie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dipl.-Biochemiker Dr. rer. nat. Dietmar Vestweber<br />

Von-Esmarch-Str. 56<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-58617<br />

E-Mail: vestweb@uni-muenster.de<br />

Homepage: http:/zmbe.uni-muenster.de/<br />

Das Institut<br />

Institut für Zellbiologie<br />

Das Institut für Zellbiologie im „Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung“ (ZMBE)<br />

beschäftigt sich mit Grundlagenforschung im Bereich der zellulären Mechanismen der<br />

Einwanderung von Abwehrzellen des Blutes (den Leukozyten) in entzündetes Gewebe.<br />

Dabei wurde bisher an der Frage gearbeitet, wie Leukozyten bei ihrer Wanderung<br />

durch den Körper mit der Blutgefässwand, d.h. mit der Oberfläche der die Blutgefässe<br />

auskleidenden Endothelzellen Kontakt aufnehmen und wie sie nach erfolgter<br />

Kontaktaufnahme durch die Blutgefässwand hindurchwandern.<br />

Aus den Arbeiten dieses Instituts ging im August 2001 die Neugründung eines Max-<br />

Planck-Instituts in <strong>Münster</strong> hervor, dass zunächst unter dem Arbeitstitel MPI für<br />

vaskuläre Biologie unter der Leitung von Prof. Dietmar Vestweber gegründet wurde.<br />

Seit dem Frühjahr 2004 firmiert es unter dem Namen MPI für molekulare Biomedizin<br />

und beherbergt mit der Arbeitsgruppe von Prof. Hans Schöler eine zweite Abteilung,<br />

die sich mit der Erforschung von Stammzellen und zellulärer Pluripotenz beschäftigt.<br />

Die Berufung eines Leiters einer dritten Abteilung ist zurzeit eingeleitet.<br />

Der Neubau des Max-Planck-Instituts wurde im Februar 2005 im Rohbau fertig gestellt<br />

und wird im September 2006 bezugsfertig sein. Die Leitung des Instituts für Zellbiologie<br />

im ZMBE wird neu besetzt werden, das Berufungsverfahren hierzu ist bereits<br />

eingeleitet.<br />

Forschung<br />

Ziel der Arbeiten ist es, die molekularen Grundlagen des Austritts von Leukozyten aus<br />

Blutgefäßen und der Einwanderung in Gewebe zu verstehen (Entzündungsprozesse,<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 543


Institut für Zellbiologie<br />

Lymphozyten-Rezirkulation). Dabei werden mit immunologischen, zellbiologischen und<br />

molekulargenetischen Methoden endotheliale und leukozytäre Oberflächenproteine<br />

sowie Signalübermittelnde Moleküle untersucht, die diesen Prozess und damit die<br />

Entstehung und Aufrechterhaltung von Entzündungen regulieren.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Das Institut beteiligt sich in der Lehre an der Grundvorlesung und dem assoziierten<br />

Praktikum Biologie für Mediziner. Außerdem werden ganztägige Praktika für Biologen<br />

und Mediziner angeboten. Ein wesentlicher Teil der Lehre wird von der direkten<br />

Anleitung von Diplomanden und Doktoranden eingenommen. Das Institut beteiligt sich<br />

an einem Graduiertenkolleg zur molekularen Basis dynamischer zellulärer Prozesse<br />

der Fakultät für Biologie. Außerdem ist eine Beteiligung am neu zu gründenden Master<br />

Studiengang molekulare Biomedizin im Fachbereich Biologie geplant.<br />

544 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


59. Institut für Medizinische Biochemie<br />

Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Volker Gerke<br />

Von-Esmarch-Str. 56<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Tel. +49-(0)251/83-56722<br />

E-Mail: gerke@uni-muenster.de<br />

Homepage: http://zmbe.uni-muenster.de/<br />

Das Institut<br />

Institut für Medizinische Biochemie<br />

Das Institut für Medizinische Biochemie ist Teil des Zentrums für Molekularbiologie der<br />

Entzündung (ZMBE), das sich mit der Erforschung der molekularen und zellulären<br />

Grundlagen von entzündlichen Erkrankungen beschäftigt. Im Institut liegt der<br />

Schwerpunkt dieser Arbeiten auf dem Verständnis der Mechanismen, die eine<br />

gerichtete Wanderung von Entzündungszellen des Bluts (Leukozyten, weiße<br />

Blutkörperchen) steuern und somit akut wie chronisch entzündlichen Prozessen<br />

zugrunde liegen. Langfristig versprechen Erkenntnisse auf diesem Gebiet neben<br />

wichtigen Einblicken in einen grundlegenden biologischen Prozess mögliche<br />

Ansatzpunkte zur pharmakologischen Behandlung von chronischen<br />

Entzündungsreaktionen.<br />

Herzstück des Instituts sind die wissenschaftlichen (promovierte Wissenschaftler/innen<br />

und Doktoranden/innen) und technischen Mitarbeiter, die entweder allein oder in<br />

Gruppen an den Forschungsschwerpunkten arbeiten. Neben den neuen<br />

Forschungsergebnissen erlangen die Wissenschaftler/innen durch ihre Tätigkeit an den<br />

beschriebenen Projekten zusätzliche Qualifikationen, die für ihren weiteren beruflichen<br />

Weg bedeutsam sind. Hierzu zählen Diplom- und Doktorarbeiten und spezifische<br />

Qualifikationen der promovierten Wissenschaftler. Die Forschung im Institut wird in<br />

ganz wesentlichen Teilen durch Drittmittel gestützt, die auf kompetetiver Basis<br />

eingeworben werden müssen. Dies gilt für Sach- wie Personalmittel.<br />

Hervorzuheben ist der interdisziplinäre Charakter der Arbeiten, insbesondere das<br />

institutsübergreifende und gegenseitig befruchtende Forschen im ZMBE. Daneben<br />

bestehen zahlreiche Kooperationen zu klinischen Arbeitsgruppen in der Fakultät und<br />

zu Arbeitsgruppen in den naturwissenschaftlichen Fachbereichen der Universität<br />

<strong>Münster</strong>. Dies spiegelt den Charakter des ZMBE als Bindeglied zwischen der Medizin<br />

und den Naturwissenschaften und somit einer in der deutschen Forschungslandschaft<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 545


Institut für Medizinische Biochemie<br />

besonderen Einrichtung wider. Schließlich sind zahlreiche nationale und internationale<br />

Zusammenarbeiten im Rahmen der Projekte des Instituts zu erwähnen.<br />

Forschung<br />

Im Verlauf entzündlicher Prozesse müssen Leukozyten des Bluts die Gefäßwand<br />

penetrieren, um in das entzündete Gewebe einzuwandern. Charakterisiert wird dieser<br />

Prozess durch selektive Wechselwirkungen zwischen den Leukozyten und den<br />

Endothelzellen der Blutgefäße sowie eine gerichtete Wanderung der Leukozyten an<br />

den Ort der Entzündung. Im Institut werden verschiedene Aspekte dieses Vorgangs<br />

untersucht. Exemplarisch seien hier die regulierte Präsentation von endothelialen<br />

Oberflächenmolekülen, die als Interaktionspartner der zirkulierenden Leukozyten<br />

fungieren, und die Bedeutung sogenannter Chemotaxisrezeptoren, die die gerichtete<br />

Bewegung der Leukozyten vermitteln, genannt. Im Rahmen dieser Forschung konnten<br />

wir erstmals zeigen, dass Endothelzellen unterschiedliche molekulare Mechanismen<br />

zur akuten Präsentation von Oberflächenmolekülen im Entzündungsfall etabliert haben.<br />

Erste endotheliale Faktoren, die im Entzündungsfall diese Präsentation vermitteln,<br />

konnten identifiziert werden. Daneben gelang uns die Identifikation eines antientzündlichen<br />

Vorgangs, mit dem körpereigene Stoffe durch Regulation der<br />

Chemotaxisrezeptoren auf Leukozyten bakteriell ausgelöste Entzündungsreaktionen<br />

steuern können. Derzeit untersuchen wir die molekularen Prinzipien, die diesem<br />

neuartigen Mechanismus zugrunde liegen.<br />

Die Arbeiten werden in Teilen durch vielfältige Kooperationen mit anderen nationalen<br />

und internationalen Forschungszentren unterstützt. Unter anderem seien hier die<br />

Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (Braunschweig), das Max-Planck-Institut<br />

für Biophysikalische Chemie (Göttingen), das Institut Cochin der Universität Paris<br />

(Frankreich), die Royal London School of Medicine (UK), das University College<br />

London, die Univeristät Bergen (Norwegen), die Universität von Californien (Irvine,<br />

USA) und die Universität von Washington (Seattle, USA) erwähnt.<br />

Fortbildung und Lehre<br />

Das Institut beteiligt sich an der Ausbildung von Medizinstudenten (Biologie für<br />

Mediziner, Doktorarbeiten) und in den Studiengängen Biologie und Biotechnologie des<br />

Fachbereichs Biologie. Außerdem ist es Teil des internationalen Graduiertenkollegs<br />

'Molecular basis of dynamic cellular processes'.<br />

546 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Apparative Ausstattung<br />

Institut für Medizinische Biochemie<br />

Grundausstattung eines biochemisch und zellbiologisch ausgerichteten Instituts:<br />

Zentrifugen, Chromatographiesysteme, unterschiedliche Mikroskope, Kühllabor, Zellkulturinkubatoren.<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />

Permanente Qualitätskontrolle durch die Notwendigkeit, extern evaluierte Drittmittelprojekte<br />

ein zu werben und im internationalen Wettbewerb mit Publikationen in<br />

renommierten Wissenschaftsjournalen zu bestehen.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 547


Ambulante Operationen<br />

III. Fachabteilungsübergreifende Struktur- und Leistungsdaten<br />

des Krankenhauses<br />

1. Ambulante Operationen nach § 115 b SGB V Gesamtzahl im Berichtsjahr<br />

3.813<br />

Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />

Rang EBM<br />

Text Fälle<br />

Nummer<br />

absolut<br />

1 13421 Koloskopischer Komplex 264<br />

2 360 Rektale Untersuchung 58<br />

3<br />

Einbau, Wechsel oder Entfernung eines<br />

31212 Schrittmachersystems 61<br />

4 765 Polypektomie/Schlingenbiopsie 29<br />

5 2821 Port, Implantation 10<br />

Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />

Rang EBM<br />

Text Fälle<br />

Nummer<br />

absolut<br />

1 31142 Endoskopischer Gelenkeingriff (Arthroskopie) 56<br />

2 31132 Eingriff an Knochen und Gelenken 37<br />

3 5020 Eingriffe an Extremitäten, außer Hand / Fuß 16<br />

4 2447 Resezierende arthroskop. Operation 15<br />

5<br />

Draht-/Schraubenfixation, Entfernung, mit<br />

2361 Eröffnung der Haut 9<br />

Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

Rang EBM<br />

Text Fälle<br />

Nummer<br />

absolut<br />

1<br />

Binokulare Untersuchung des gesamten<br />

06333 Augenhintergrundes 304<br />

2 31342 Laserchirurgischer Eingriff 200<br />

3 1256 Tonometrische Untersuchung 115<br />

4 1331 Augenmuskel-Op. 81<br />

5 31321 Extraocularer Eingriff 74<br />

6 31331 Intraocularer Eingriff 53<br />

7<br />

Fluoreszenzangiographische Untersuchung<br />

der terminalen Strombahn am<br />

Augenhintergrund einschl. Applikation des<br />

06331 Teststoffes 48<br />

8 1364 Licht-/Laserkoagulation(en), Auge 45<br />

9 31351 Intraocularer Eingriff 44<br />

10 1302 Plastische Korrektur (Lidstellung) 28<br />

548 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für Gynäkologie<br />

Ambulante Operationen<br />

Rang EBM<br />

Text Fälle<br />

Nummer<br />

absolut<br />

1<br />

Sonographische Untersuchung eines oder<br />

mehrerer weiblicher Genitalorgane, ggf.<br />

einschließlich Harnblase, mittels B-Mode-<br />

33044 Verfahren 440<br />

2<br />

Pränatale zytogenetische Untersuchung(en)<br />

01793 im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge 190<br />

3<br />

Fruchtwasserentnahme durch Amniozentese<br />

01781 unter Ultraschallsicht 116<br />

4<br />

Transzervikale Gewinnung von<br />

Chorionzottengewebe oder transabdominale<br />

Gewinnung von Plazentagewebe unter<br />

01787 Ultraschallsicht 110<br />

5 31312 Endoskopischer gynäkologischer Eingriff 106<br />

6 31301 Sonstiger Gynäkologischer Eingriff 93<br />

7<br />

Ultraschallgezielte und/oder laparoskopische<br />

Eizellentnahme ggf. einschl.<br />

Zusammenführung von Ei- und Samenzellen,<br />

08541 mikroskopischer Beurteilung der Reifung 70<br />

8 115 Chromosomenanalyse 62<br />

9<br />

Sonographische Untersuchung der Gefäße<br />

des weiblichen Genitalsystems mittels Duplex-<br />

33074 Verfahren, 44<br />

10<br />

In-vitro-Fertilisation (IVF) mit anschließendem<br />

Embryo-Transfer (ET), einschl.<br />

intrazytoplasmatischer Spermieninjektion<br />

(ICSI), ggf. als Zygotentransfer und/oder als<br />

08560 intratubarer Embryo-Transfer (EIFT) 43<br />

Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />

Rang EBM<br />

Text Fälle<br />

Nummer<br />

absolut<br />

1 2100 Exzision, kleiner Bezirk 55<br />

2 2105 Exzision, tiefliegendes Körpergewebe 48<br />

3 2106 Exzision, große Geschwulst/Schleimbeutel 31<br />

4 2151 Verschiebeplastik, Hautdefekt klein 17<br />

5<br />

Epidermisüberpflanzung (klein), Schleim-<br />

2152 /Hauttransplantation (klein) 12<br />

6 2100 Exzision, kleiner Bezirk 55<br />

7 2105 Exzision, tiefliegendes Körpergewebe 48<br />

Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Rang EBM<br />

Text Fälle<br />

Nummer<br />

absolut<br />

1 31232 Eingriffe der HNO-Chirurgie 104<br />

2 09311 Lupenlaryngoskopie 65<br />

3 31231 Eingriffe der HNO-Chirurgie 50<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 549


Ambulante Operationen<br />

4 09320 Tonschwellenaudiometrische Untersuchung 33<br />

5<br />

Reflexbestimmung an den Mittelohrmuskeln<br />

09323 mittels Impedanzmessung 33<br />

6<br />

Kleiner operativer Eingriff im Hals-Nasen-<br />

Ohren-Mund-Bereich II und/oder primäre<br />

Wundversorgung im Hals-Nasen-Ohren-<br />

09361 Mund-Bereich 32<br />

7<br />

Sonographie der Gesichtsweichteile und/oder<br />

33011 Halsweichteile und/oder Speicheldrüsen 27<br />

8 1410 Endoskopie, Nasenhaupthöhle/-rachenraum 15<br />

9 2105 Exzision, tiefliegendes Körpergewebe 15<br />

10 09351 Anlage einer Paukenhöhlendrainage 15<br />

Klinik und Poliklinik für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />

Rang EBM<br />

Text Fälle<br />

Nummer<br />

absolut<br />

1 31101 Dermatochirurgischer Eingriff 35<br />

2<br />

Einbau, Wechsel oder Entfernung eines<br />

31211 Schrittmachersystems 32<br />

3 31153 Visceralchirurgischer Eingriff 18<br />

4 2012 Fremdkörperentfernung, tiefsitzend 10<br />

5 1741 Vorhautplastik 8<br />

Klinik und Poliklinik für Innere Medizin B – Gastroenterologie<br />

Rang EBM<br />

Text Fälle<br />

Nummer<br />

absolut<br />

1 764 Koloskopie, total einschl. Zökum 159<br />

2 741 Gastroskopie 94<br />

Klinik und Poliklinik für Innere Medizin C – Kardiologie<br />

Rang EBM<br />

Nummer<br />

1<br />

34291<br />

2<br />

618<br />

3<br />

635<br />

4<br />

631<br />

Text Fälle<br />

absolut<br />

Herzkatheteruntersuchung mit<br />

Koronarangiographie 67<br />

Doppler-Echokardiographie, farbcodiert,<br />

zweidimensional 10<br />

Mikro-Einschwemmkatheter, Druckmessung<br />

und Oxymetrie 9<br />

Messung(en) von Herzvolumen,<br />

Indikatorlös./Thermodilution/Rückatmung 8<br />

550 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Ambulante Operationen<br />

Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand und Wiederherstellungschirurgie<br />

Rang EBM<br />

Text Fälle<br />

Nummer<br />

absolut<br />

1 31132 Eingriff an Knochen und Gelenken 98<br />

2 5019 Eingriffe an Hand / Fuß 37<br />

3 31122 Eingriff an den Extremitäten 82<br />

4<br />

Ganglion- / Sehnenscheidenstenose-Op.,<br />

2220<br />

Tendosynovitis-Op. 34<br />

5 31242 Peripherer neurochirurgischer Eingriff 25<br />

6<br />

Draht-/Schraubenfixation, Entfernung, mit<br />

2361<br />

Eröffnung der Haut 19<br />

7<br />

Fixierender Verband mit Einschluss<br />

mindestens eines großen Gelenkes unter<br />

Verwendung unelastischer, individuell<br />

anmodellierbarer, nicht weiter verwendbarer<br />

02350 Materialien 15<br />

8 2275 Karpal-/Tarsaltunnel-Syndrom 14<br />

9<br />

Kleiner operativer Eingriff I und/oder primäre<br />

02300 Wundversorgung 11<br />

10<br />

Endoskopischer Gelenkeingriff<br />

31142 (Arthroskopie) 9<br />

Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

Rang EBM<br />

Text Fälle<br />

Nummer<br />

absolut<br />

1 26310 Urethro(-zysto)skopie des Mannes 36<br />

2 26311 Urethro(-zysto)skopie der Frau 34<br />

3 31272 Urologischer Eingriff 32<br />

4 34257 Retrograde Pyelographie einer Seite 18<br />

34256 Urethrozystographie oder Refluxzystogramm 14<br />

1787 Ureterverweilschiene 12<br />

Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde<br />

Rang EBM<br />

Text Fälle<br />

Nummer<br />

absolut<br />

1 31221 Eingriff der MKG-Chirurgie 440<br />

2 3012 Zahnextraktion, umfangreiche Osteotomie 208<br />

3 3010 Zahnextraktion, retiniert/verlagert 62<br />

4 3000 Zahnextraktion, einwurzelig 34<br />

5<br />

Kleiner operativer Eingriff im Mund-Kiefer-<br />

Gesichts-Bereich III und/oder primäre<br />

Wundversorgung bei Säuglingen,<br />

Kleinkindern und Kindern im Mund-Kiefer-<br />

15323 Gesichts-Bereich 22<br />

6 3001 Zahnextraktion, mehrwurzelig 21<br />

7 3096 Kiefer, Osteosynthesematerialentfernung 19<br />

8 31233 Eingriffe der HNO-Chirurgie 19<br />

9 3021 Resektion, eine Wurzelspitze, Seitenzahn 16<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 551


Ambulante Operationen<br />

10 3023 Wurzelkanalaufbereitung/Wurzelfüllung 13<br />

Institut für Klinische Radiologie<br />

Rang EBM<br />

Text Fälle<br />

Nummer<br />

absolut<br />

1 34270 Mammographie 73<br />

2 34272 Mammateilaufnahme(n) 44<br />

3 31112 Eingriff an der Brustdrüse 43<br />

552 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


2. Personalqualifikation im Ärztlichen Dienst<br />

(Vollzeitkräfte)<br />

Fachschlüssel<br />

Abteilung Anzahl der<br />

beschäftigten<br />

Ärzte<br />

insgesamt<br />

0100 Medizinische Klinik D Allg. Innere<br />

Medizin u. Nieren- und<br />

Hochdruckerkrankungen<br />

0300 Medizinische Klinik C Kardiologie<br />

und Angiologie<br />

0500 Medizinische Klinik A Hämatologie<br />

und internistische Onkologie<br />

Personalqualifikation<br />

Anzahl Ärzte<br />

in der<br />

Weiterbildung<br />

Anzahl Ärzte<br />

mit abgeschlossenerWeiterbildung<br />

(Fachärzte)<br />

24,5 15 9,5<br />

38,85 22 16,85<br />

32 22 10<br />

0700 Medizinische Klinik B<br />

Gastroenterologie und<br />

Stoffwechselerkrankungen<br />

27 14 13<br />

1000 Allgemeine Pädiatrie 40,94 17,50 23,44<br />

1005 Pädiatrie Schwerpunkt Hämatologie 17,3 6,3 11<br />

und internistische Onkologie<br />

1100 Pädiatrie Schwerpunkt Kardiologie 9 3,5 5,5<br />

1300 Kinder- und Neugeborenenchirurgie 9 5 4<br />

1500 Allgemeine Chirurgie 31 13,50 17,5<br />

1600 Unfall-, Hand- und<br />

21 9 12<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

1700 Neurochirurgie 16 8 8<br />

2100 Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie 25 13 12<br />

2200 Urologie 15 6 9<br />

2300 Allgemeine Orthopädie 30 22 8<br />

2315 Technische Orthopädie und<br />

5 2 3<br />

Rehabilitation<br />

2400 Frauenheilkunde und Geburtshilfe 25,5 8 17,5<br />

2600 Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde 17,5 12,5 5<br />

2600 Phoniatrie und Pädaudiologie 4,5 0 4,5<br />

2700 Augenheilkunde 16,28 7,50 8,78<br />

2800 Neurologie 39 28 11<br />

2900 Psychiatrie und Psychotherapie 21 15 6<br />

3000 Kinder- und Jugendpsychiatrie 9 5 4<br />

3100 Psychosomatik/Psychotherapie 8 5 3<br />

3200 Nuklearmedizin 10 5 5<br />

3300 Strahlentherapie - Radioonkologie 14 6 8<br />

3400 Klinik für Hauterkrankungen 25 10 15<br />

3500 Mund- und Kiefer-<br />

Gesichtschirurgie<br />

19,8 3 16,8<br />

3600 Anästhesiologie und operative<br />

97,52 66,27 31,25<br />

Intensivmedizin<br />

3751 Klinische Radiologie 29 15 14<br />

Gesamt 677,69 365,07 312,62<br />

Anzahl der Ärzte mit Weiterbildungsbefugnis (gesamtes Klinikum): 50<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 553


Personalqualifikation<br />

3. Personalqualifikation im Pflegedienst<br />

Fachschlü<br />

ssel<br />

Abteilung Anzahl der<br />

Pflegekräfte<br />

insgesamt<br />

0100 Medizinische<br />

Klinik D Allg.<br />

Innere Medizin<br />

u. Nieren- und<br />

Hochdruck-<br />

erkrankungen<br />

0300 Medizinische<br />

Klinik C<br />

Kardiologie und<br />

Angiologie<br />

0500 Medizinische<br />

Klinik A<br />

Hämatologie und<br />

internistische<br />

Onkologie<br />

0700 Medizinische<br />

Klinik B<br />

Gastroenterologie<br />

und<br />

Stoffwechselerkrankungen<br />

1000 Allgemeine<br />

Pädiatrie<br />

1005 Pädiatrie<br />

Schwerpunkt<br />

Hämatologie und<br />

internistische<br />

Onkologie<br />

1100 Pädiatrie<br />

Schwerpunkt<br />

Kardiologie<br />

Anteil exam.<br />

Krankenschwestern/pfleger<br />

(3 Jahre)<br />

Anteil exam.<br />

Kinderkrankenschwestern/pfleger<br />

(3 Jahre)<br />

Anteil exam.<br />

Kranken<br />

schwestern/pfleger<br />

mit<br />

Fachweiterbildung<br />

554 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005<br />

Anteil<br />

Kranken<br />

-pflege<br />

helfer/ in<br />

(1 Jahr)<br />

57,13 93,87% 0 3,50% 2,63%<br />

72,75 93,87% 0% 23,37% 0%<br />

67,55 86,31% 5,55% 7,40% 0,74%<br />

56,75 93,83% 0 6,17% 0<br />

104,28 6,95% 85,86% 7,19% 0<br />

40,27 19,25% 60,89% 19,87 0<br />

16,75 8,96% 91,04% 0 0<br />

1300 Kinder- und<br />

Neugeborenenchirurgie<br />

24,18 12,41% 76,22% 11,37% 0<br />

1500 Allgemeine<br />

Chirurgie<br />

86,50 80,64% 0 19,36% 0<br />

1600 Unfall-, HandundWiederherstellungs<br />

chirurgie<br />

50,25 90,05%% 0 9,95% 0<br />

1700 Neurochirurgie 20,56 76,90% 0 23,10% 0<br />

2100 Thorax-, HerzundGefäßchirurgie<br />

47,83 86,41% 0% 13,59% 0<br />

2200 Urologie 30,80 90,26% 0 9,74% 0<br />

2300 Allgemeine<br />

Orthopädie<br />

66,96 74,76% 17,40% 6,35% 1,49%<br />

2315 Technische<br />

Orthopädie und<br />

Rehabilitation<br />

22,43 55,73% 27,55% 0 16,72%<br />

2400 Frauenheilkunde 53,50 65,51% 16,26% 15,42% 2,80%


Personalqualifikation<br />

2600<br />

und<br />

Geburtshilfe*<br />

Hals-, Nasen-,<br />

Ohrenheilkunde<br />

und<br />

59,00 93,22% 1,69% 5,08% 0<br />

2600 Phoniatrie und<br />

Pädaudiologie<br />

0,82 0 100% 0 0<br />

2700 Augenheilkunde 28,33 15,88% 63,82% 7,06% 13,24%<br />

2800 Neurologie 73,00 92,47% 0 5,48% 2,05%<br />

2900 Psychiatrie und 67,00 65,30% 1,49% 30,22% 2,99%<br />

Psychotherapie<br />

3000 Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie<br />

22,00 54,55% 40,91% 4,55% 0<br />

3100 Psychosomatik/<br />

Psychotherapie<br />

8,28 12,08% 87,92% 0 0<br />

3200 Nuklearmedizin 7 100% 0 0 0<br />

3300 Strahlentherapie<br />

- Radioonkologie<br />

17,25 88,41% 0 5,80% 5,80%<br />

3400 Klinik für Haut- 42,20 7,11% 76,90% 2,37% 13,63%<br />

erkrankungen<br />

3500 Mund- und<br />

Kiefer- Gesichts-<br />

chirurgie<br />

28,18 65,40% 0 27,50% 7,10%<br />

3600 Anästhesiologie<br />

und operative<br />

Intensivmedizin<br />

179,78 55,07% 0,15% 44,78% 0<br />

3751 Klinische<br />

Radiologie<br />

2 100% 0 0 0<br />

Gesamt 1.353,33 64,02% 18,32% 15,87% 1,79%<br />

*zuzüglich 10,75 Hebammen<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 555


Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Disease Management Programmen<br />

IV. Qualitätssicherung<br />

Externe Qualitätssicherung nach § 137 SGB V<br />

Zugelassene Krankenhäuser sind gesetzlich zur Teilnahme an der externen<br />

Qualitätssicherung nach § 137 SGB V verpflichtet. Gemäß seinem Leistungsspektrum<br />

nimmt das Krankenhaus an folgenden Qualitätssicherungsmaßnahmen (Leistungsbereiche)<br />

teil:<br />

Leistungsbereich Leistungsbereich<br />

wird<br />

erbracht<br />

Teilnahme<br />

an der<br />

externen<br />

Qualitätssicherung<br />

Dokumentations-<br />

rate<br />

Krankenhaus<br />

Dokumentationsrate<br />

Bundes-<br />

durchschnitt<br />

(HCH) Isolierte<br />

Aortenklappenchirurgie<br />

Ja Ja 100% 103,69%<br />

(12/1) Cholezystektomie Ja Ja 100% 99,61%<br />

(15/1) Gynäkologische<br />

Operationen<br />

Ja Ja 100% 97,00%<br />

(09/1) Herzschrittmacher-<br />

Erstimplantation<br />

Ja Ja 99,14% 97,64%<br />

(09/2) Herzschrittmacher-<br />

Aggregatwechsel<br />

Ja Ja 100% 100,39%<br />

(09/3) Herzschrittmacher-<br />

Revision/-Explantation<br />

Ja Ja 90,52% 83,19%<br />

(HTX) Herztransplantation Ja Ja 100% 98,14%<br />

(17/1) Hüftgelenknahe<br />

Femurfraktur (ohne<br />

subtrochantäre Frakturen)<br />

Ja Ja 97,73% 99,05%<br />

(17/3) Hüft-<br />

Totalendoprothesen-<br />

Wechsel<br />

Ja Ja 100% 95,99%<br />

(10/2) Karotis-Rekonstruktion Ja Ja 100% 97,29%<br />

(17/5) Knie-<br />

Totalendoprothesen-<br />

Erstimplantation (TEP)<br />

Ja Ja 95,59% 99,53%<br />

(17/7) Knie-<br />

Totalendoprothesen-<br />

Wechsel<br />

Ja Ja 100% 98,72%<br />

(HCH) Kombinierte Koronarund<br />

Aortenklappenchirurgie<br />

Ja Ja 100% 103,69 %<br />

(21/3) Koronarangiografie /<br />

Perkutane transluminale<br />

Koronarangioplastie (PTCA)<br />

Ja Ja 100% 100,85%<br />

(HCH) Isolierte<br />

Koronarchirurgie<br />

Ja Ja 100% 103,69%<br />

(18/1) Mammachirurgie Ja Ja 100% 96,02%<br />

(16/1) Geburtshilfe Ja Ja 100% 99,31%<br />

(DEK) Pflege:<br />

Dekubitusprophylaxe mit<br />

Kopplung an die 17/1, 17/2,<br />

17/3, 17/5, 17/7, HCH<br />

Ja Ja 100% 100,46%<br />

(17/2) Hüft-Endoprothesen-<br />

Erstimplantation<br />

Ja Ja 100% 99,36%<br />

Ambulant erworbene<br />

Pneumonie<br />

Ja Ja 91,55% 82,48%<br />

Gesamt 98,53% 97,81%<br />

556 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Disease Management Programmen<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Disease Management<br />

Programmen (DMP)<br />

Das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> nimmt an den Disease-Management Programmen<br />

Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 und Brustkrebs teil. Folgende Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

werden durchgeführt:<br />

Diabetes mellitus Typ 1<br />

� Fachliche Qualifikation: 2 Fachärzte Pädiatrie mit Schwerpunkt Diabeteologie<br />

Durchführung von strukturierten Schulungen inklusive Pumpenschulung:<br />

6-8 Schulungen/Jahr (JAN-Schulungsprogramm, CSII)<br />

� Durchführung von Qualitätszirkeln (Osnabrücker Kreis), 3-mal/Jahr,<br />

� Strukturierte Fortbildungen ca. 8-mal/Jahr<br />

� Kooperation und Zusammenarbeit mit Kardiologen, Nephrologen, Augenarzt,<br />

Neurologen, Radiologen, Angiologen, Diätassisten/innen,<br />

Diabetesberater/innen, Psychologen/innen, Ergotherapeuten,<br />

Orthopädieschuhmacher<br />

� Kooperation und Zusammenarbeit mit der Fußambulanz Schwerpunkt<br />

diabetischer Fuß in der Klinik für Technische Orthopädie<br />

� Umfangreiche apparative Ausstattung zur Durchführung einer qualifizierten<br />

Diagnostik und Therapie vorhanden<br />

� Behandlung und Therapie nach dem aktuellsten evidenzbasierten Wissenstand<br />

und Beachtung der Inhalte der Risikostruktur-Ausgleichsverordnung (RSAV)<br />

Anlage 7, Punkt 1 bis 4.2.<br />

Diabetes mellitus Typ 2<br />

� Fachliche Qualifikation: 3 Fachärzte für Innere Medizin mit Schwerpunkt<br />

Diabeteologie, Ernährungsmedizin und Endokrinologie<br />

� Durchführung von strukturierten Schulungen inklusive Pumpenschulung:<br />

Gruppenschulungen:<br />

- für Typ 1 Diabetes mellitus, strukturiertes Programm nach den Richtlinien der<br />

DDG (Deutsche-Diabetes-Gesellschaft)<br />

- Pumpentraining für Typ 1 Diabetes mellitus mit Insulinpumpe<br />

- für Typ 2 Diabetes mellitus ohne Insulin, strukturiertes Programm nach den<br />

Richtlinien der DDG<br />

- für Typ 2 Diabetes mellitus mit Insulin, strukturiertes Programm nach den<br />

Richtlinien der DDG<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 557


Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Disease-Management-Programme<br />

� BARFUSS-Projekt des VDBD - Schulungsprogramm für den Diabetischen Fuß<br />

� DISKO-Projekt der Initiativgruppe Diabetes & Sport und VDBD - Bewegung als<br />

Basistherapie des Typ 2 Diabetes mellitus<br />

� Strukturierte Hypertonieschulungen<br />

� Einzelschulungen<br />

� Kooperation und Zusammenarbeit mit Kardiologen, Nephrologen, Augenarzt,<br />

Neurologen, Angiologen, Gefäßchirurgen, Radiologen, Diätassisten/innen<br />

(DDG), Diabetesberater/innen (DDG), Psychologen/innen, Ergotherapeuten,<br />

Physiotherapeuten/innen, Orthopädieschuhmacher<br />

� Kooperation und Zusammenarbeit mit der Fußambulanz Schwerpunkt<br />

diabetischer Fuß in der Klinik für Technische Orthopädie<br />

� Qualitätszirkel 4-8x/Jahr<br />

� Strukturierte Fortbildungen:<br />

(Aktiv) für Ärztliches Personal, für Niedergelassene, für Pflegepersonal, für<br />

Pflegedienste auf den Stationen individuell, in der IBF (Innerbetriebliche<br />

Fortbildung), für Patienten (Diabetiker Tage etc.), monatlich<br />

Passiv: EASD-Kongresse, DDG-Kongresse, Wiesbadenkongreß, viele<br />

überregionale und regionale Veranstaltungen zu allen Themen des Diabetes<br />

mellitus, monatlich<br />

� Weitere Qualitätssicherungsmaßnahmen:<br />

QMED - Entwicklung und Pflege der Qualitätsdatenbank für Diabetiker im<br />

Klinik-Informationssystem Orbis.<br />

Cliniccare.diabetes - Entwicklung eines UKM-weiten Diabetesmonitoring<br />

Qualitätsmanagement in der Schulung - Projekt zur systematischen<br />

Auswertung des Lernerfolgs bei den Gruppenschulungen hinsichtlich<br />

Ernährung, Glukoseselbstmessungen und Insulininjektionstechnik<br />

� Umfangreiche apparative Ausstattung zur Durchführung einer qualifizierten<br />

Diagnostik und Therapie vorhanden<br />

� Behandlung und Therapie nach dem aktuellsten evidenzbasierten Wissenstand<br />

und Beachtung der Inhalte der Risikostruktur-Ausgleichsverordnung (RSAV)<br />

Anlage 1, Punkt 1 bis 4.2.<br />

558 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Disease Management Programmen<br />

Brustkrebs<br />

Die Klinik für Frauenheilkunde des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> ist ein vom Land<br />

Nordrhein-Westfalen anerkanntes Brustzentrum in Kooperation mit anderen<br />

Krankenhäusern<br />

� Fachliche Qualifikation:<br />

Spezialisierung mehrerer Fachärzte/innen auf die Behandlung von<br />

Mammakarzinompatientinnen<br />

� Ca. 150 Operationen mit Primärdiagnose Brustkrebs pro Jahr,<br />

� Kooperation und Zusammenarbeit der Frauenklinik mit Fachärzten/innen für<br />

Innere Medizin Schwerpunkt Onkologie, Diagnostische Radiologie – Mamma-<br />

Diagnostik-Zentrum, Strahlentherapie, Nuklearmedizin, Pathologie und<br />

Humangenetik<br />

� Täglich verfügbare psychoonkologische und psychosoziale Betreuung der<br />

Patientinnen<br />

� Onkologische Ambulanz mit Spezieller Brustsprechstunde und<br />

Humangenetischer Beratung (BRCA) bei familiärer Karzinombelastung<br />

� Mehrmals wöchentlich interdisziplinäre prä- und postoperative<br />

Tumorkonferenzen<br />

� Kooperation und Zusammenarbeit mit ambulant tätigen Ärzten<br />

� Regelmäßige zeitnahe Übermittlung von therapierelevanten Informationen und<br />

Befunddaten an die weiterbehandelnden Ärzte und die Patientinnen<br />

� Regelmäßige strukturierte Fortbildungen der Ärzte und des Pflegepersonal (z.B.<br />

Quartalsfortbildungen und Klinische Abende)<br />

� Onkologische Fachweiterbildung des Pflegepersonals<br />

� Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen und Krebsberatungsstellen<br />

� Jährliche Durchführung eines Informationstages für Patientinnen und<br />

Angehörige<br />

� Regelmäßige Befragung zur Patientinnenzufriedenheit<br />

� Umfangreiche apparative Ausstattung zur Durchführung einer qualifizierten<br />

Diagnostik und Therapie des Brustkrebses vorhanden<br />

� Behandlung und Therapie nach dem aktuellsten evidenzbasierten Wissenstand<br />

und Beachtung der Inhalte der Risikostruktur-Ausgleichsverordnung (RSAV)<br />

Anlage 3, Punkt 1 bis 4.2.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 559


Qualitätspolitik<br />

V. Mindestmengen<br />

Umsetzung der Mindestmengenvereinbarung nach § 137 Abs. 1 S. 3 Nr. 3<br />

SGB V<br />

� Lebertransplantation<br />

Gesetzliche Mindestmenge pro Krankenhaus: 10<br />

Anzahl der Leber- und Leberteiltransplantationen und Leberentnahmen<br />

am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>:<br />

Gesamtmenge: 85, davon 22 Lebertransplantationen, 25 Leberteiltransplantationen<br />

und 38 Leberentnahmen<br />

� Nierentransplantation<br />

Gesetzliche Mindestmenge pro Krankenhaus: 20<br />

Anzahl der Nierentransplantationen am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>:<br />

Gesamtmenge: 84<br />

� Komplexe Eingriffe am Organsystem Ösophagus<br />

Gesetzliche Mindestmenge pro Krankenhaus: 5<br />

Mindestmenge pro Arzt: 5<br />

Anzahl der komplexen Eingriffe am Organsystem Ösophagus am<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>:<br />

Gesamtmenge: 83<br />

� Komplexe Eingriffe am Organsystem Pankreas<br />

Gesetzliche Mindestmenge pro Krankenhaus: 5<br />

Mindestmenge pro Arzt: 5<br />

Anzahl der komplexen Eingriffe am Organsystem Pankreas am<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>:<br />

Gesamtmenge: 94<br />

� Stammzelltransplantation<br />

Gesetzliche Mindestmenge pro Krankenhaus: 12<br />

560 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Mindestmengen<br />

Anzahl der Stammzelltransplantationen am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />

(Erwachsene, Kinder und Jugendliche):<br />

Am UKM wurden 55 allogene Transplantionen (Fremdspende) und zusätzlich<br />

drei Zweit- und Dritttransplantationen durchgeführt. Autologe Transplantationen<br />

(Eigenspende) wurden bei 80 Patienten durchgeführt, zusätzlich 14 Zweit- und<br />

Dritttransplantationen.<br />

Des Weiteren erfolgte bei 14 Patienten ein Stammzellboost nach erfolgter<br />

Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen (autolog und allogen).<br />

Gesamtmenge: 166<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 561


Qualitätspolitik<br />

Systemteil<br />

I. Qualitätspolitik<br />

Qualitätspolitik<br />

Das Handeln aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist darauf ausgerichtet, unsere<br />

Patientinnen und Patienten nach dem aktuellsten medizinischen Wissensstand<br />

und auf höchstem medizinischem Niveau zu behandeln und zur Verbesserung<br />

oder Heilung des Gesundheitszustandes beizutragen. Dabei steht die Patientin,<br />

der Patient in ihrer gesamten Persönlichkeit mit ihren Wünschen und<br />

Bedürfnissen im Mittelpunkt unseres Handels. Eine persönliche Beratung und<br />

Begleitung sind uns wichtig. Unsere gemeinsame, an den folgenden<br />

Grundsätzen ausgerichtete Arbeit erfüllt dieses Leitbild mit Leben.<br />

Leitbild des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />

Kompetenz, Engagement und Mitgefühl<br />

� Wir helfen Menschen, gesund zu werden und gesund zu bleiben. Zu unseren<br />

Aufgaben gehört die Beratung, Begleitung und Unterstützung unserer Patienten<br />

und ihrer Angehörigen. Der modernen Hochleistungsmedizin geben wir ein<br />

menschliches Gesicht.<br />

Respekt und Gemeinsinn im Miteinander<br />

� Im Umgang mit unseren Patienten und untereinander fördern wir Teamgeist,<br />

Sensibilität und gegenseitige Achtung. Die Gleichstellung von Mann und Frau in<br />

allen beruflichen Belangen ist uns ein wichtiges Anliegen.<br />

Forschung für eine bessere Medizin<br />

� Die Qualität unserer wissenschaftlichen Arbeit sichert unseren Patienten den<br />

Zugang zu moderner Diagnostik und Therapie. Wir suchen neue Wege in der<br />

Verantwortung für den Menschen.<br />

562 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Qualitätspolitik<br />

Ausbildung mit Weitblick<br />

� An Lehre, Aus- und Fortbildung legen wir hohe Maßstäbe. So sichern wir die<br />

Kontinuität einer hochwertigen medizinischen Versorgung.<br />

Innovation und Effizienz unserer Organisation<br />

� Die konzeptionelle und strukturelle Weiterentwicklung des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

stellt für uns eine besondere Herausforderung dar. Hierzu fördern wir den<br />

bedarfsgerechten Einsatz aller Mittel. Durch unser persönliches Engagement<br />

gewährleisten wir die hohe Qualität der medizinischen Versorgung.<br />

Gemeinsam stärker<br />

� Die aktive Zusammenarbeit mit allen unseren Partnern im Gesundheitswesen<br />

ist uns wichtig. Der offene und konstruktive Dialog hat für uns einen<br />

besonderen Stellenwert.<br />

Wir fühlen uns verpflichtet: - zu persönlicher Integrität,<br />

- zum Dienst am Mitmenschen,<br />

- zu Exzellenz in Krankenversorgung,<br />

Forschung und Lehre<br />

Qualitätsziele<br />

Qualitätsziele dienen der Konkretisierung unserer Verpflichtung und sollen dazu<br />

beitragen, die Umsetzung unseres Leitbildes in die tägliche Praxis zu unterstützen und<br />

die Grundsätze und Werte unserer Handlungen widerzuspiegeln.<br />

Unsere Ziele sind:<br />

1. Die Zufriedenheit unserer Patienten ist unser wichtigstes Ziel.<br />

2. Unser Ziel sind qualifizierte und motivierte Mitarbeiter durch strukturierte Fortund<br />

Weiterbildungen.<br />

3. Unser Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung der Qualität unserer<br />

Leistungen durch Einführung eines umfassenden internen<br />

Qualitätsmanagements am UKM.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 563


Qualitätspolitik<br />

4. Unser Ziel ist es, Risiken und mögliche Fehler rechtzeitig zuerkennen und die<br />

Sicherheit für die Patienten zu erhöhen durch die Erfassung von<br />

unerwünschten Ereignissen oder Beinah-Fehlern (Critical Incident reporting)<br />

5. Unser Ziel ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Krankenkassen,<br />

niedergelassenen Ärzten, anderen Krankenhäusern, Zulieferer, Verbänden,<br />

Organisationen und allen anderen Kunden.<br />

6. Unser Ziel ist die Optimierung der Behandlungsprozesse und Ergebnisse durch<br />

Einführen von klinischen Behandlungspfaden.<br />

7. Unser Ziel sind Spitzenleistungen in Forschung und Lehre.<br />

8. Unser Ziel ist eine effiziente Nutzung unserer Ressourcen.<br />

564 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


II. Qualitätsmanagement und dessen Bewertung<br />

Qualitätsmanagementprojekte<br />

Der Aufbau des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

<strong>Münster</strong> stellt sich wie folgt dar:<br />

Der Aufbau des internen Qualitätsmanagements ist zentral – dezentral ausgerichtet.<br />

Die Umsetzung einer kontinuierlichen Qualitätsverbesserung verstehen wir als eine<br />

Aufgabe aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Eine aktive Beteiligung und Mitwirkung<br />

unserer Mitarbeiter ist uns wichtig und Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung<br />

von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung.<br />

Als oberstes Gremium legt der Vorstand die Unternehmens- und Qualitätsziele des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> fest. Mitglieder des Vorstandes sind:<br />

� Ärztlicher Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. Wolfgang J. Kox, MBA, FRCP<br />

(bis Juni 2006)<br />

Prof. Dr. med. N. Roeder (ab Oktober 2006)<br />

� Kaufmännischer Direktor Dr. h. c. Manfred Gotthardt (bis Mai 2006)<br />

Dr. rer. pol. Christoph Hoppenheit (seit Juni 2006)<br />

� Pflegedirektor Michael Rentmeister<br />

� Dekan der medizinischen Fakultät Univ.-Prof. Dr. med. Heribert Jürgens (bis<br />

Oktober 2006)<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Volker Arolt (ab Oktober 2006)<br />

� Stellvertretender Ärztlicher Direktor Univ.-Prof. Dr. med. Volker Arolt (bis<br />

Oktober 2006)<br />

Als Qualitätskommission unterstützt und berät ein Lenkungsausschuss die politischen<br />

und strategischen Ziele des Vorstandes. Mitglieder des Lenkungsausschusses sind<br />

Vertreter des Vorstandes, der Pflege, der Ärzte, der Verwaltung und der zentralen<br />

Qualitäts- und Risikomanagementeinrichtung. Aufgaben des Lenkungsausschusses<br />

sind die Festlegung der Qualitäts- und Risikopolitik am UKM, die Sicherung der<br />

Transparenz und Kommunikation zwischen den verschieden Kliniken und Abteilungen,<br />

Auswahl, Empfehlung und Unterstützung klinikumsweiter Qualitäts- und Risikomanagementprozesse<br />

und die Initiierung ergänzender abteilungs- und berufsgruppenübergreifender<br />

Qualitäts- und Risikomanagementprojekte.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 565


Qualitätsmanagementprojekte<br />

Am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> ist eine zentrale Qualitäts- und Risikomanagementeinrichtung<br />

in der Stabsstelle Medizincontrolling eingerichtet. Ziel ist die Umsetzung<br />

der Qualitätsziele und die Leitung und Koordination aller Qualitäts- und Risikomanagementprojekte<br />

am UKM. Des Weiteren erfüllt die zentrale Qualitäts- und Risikomanagementeinrichtung<br />

die gesetzlichen Vorgaben und informiert die Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen über den aktuellen Stand der Umsetzung.<br />

Im Bereich Pflege besteht in der Pflegedirektion eine Stabsstelle Bereich<br />

Qualitätsmanagement in der Pflege. Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung der<br />

Qualität in der Pflege unserer Patienten und die Initiierung von<br />

Verbesserungsmaßnahmen. Es erfolgt eine enge Zusammenarbeit und Kooperation<br />

mit der zentralen Qualitäts- und Risikomanagementeinrichtung.<br />

In jeder Klinik gibt es mindestens einen verantwortlichen Qualitäts- und Risikomanagementbeauftragten.<br />

Aufgabe der Qualitäts- und Risikobeauftragten ist die<br />

Organisation und Umsetzung von Projekten zur Qualitätsverbesserung in den Kliniken<br />

wie z.B. die Vorbereitung zur Zertifizierung, die Entwicklung von klinischen<br />

Behandlungspfaden oder die Durchführung von Qualitätszirkeln.<br />

Für die Umsetzung von Qualitätsmaßnahmen werden Projektgruppen oder<br />

Arbeitsgruppen in den Kliniken oder fachabteilungsübergreifend aus verschiedenen<br />

Kliniken oder Abteilungen gebildet. Teilnehmer der Arbeitsgruppen sind Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiter/innen aus dem Bereich der Pflege, aus dem ärztlichen Bereich, dem<br />

Verwaltungsbereich und anderen beteiligten Berufsgruppen. Aufgabe ist die konkrete<br />

Umsetzung und Kontrolle von Verbesserungsmaßnahmen in den Kliniken und<br />

Fachabteilungen.<br />

Des Weiteren gibt es eine zentrale Patientenbeschwerdestelle am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

<strong>Münster</strong>.<br />

Qualitätsbewertung<br />

Zertifizierung nach EFQM:<br />

Als Pilotklinik hat die Klinik und Poliklinik für Hauterkrankungen erfolgreich an einer<br />

Fremdbewertung nach den Kriterien der EFQM (European Foundation for Quality<br />

Management) teilgenommen. Am 07. Dezember 2004 wurde die Auszeichnung für das<br />

566 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Qualitätsmanagementprojekte<br />

Erreichen der 1. Stufe „Committed to Excellence“ (Verpflichtung zur Excellence) von<br />

der EFQM verliehen.<br />

EFQM-Selbstbewertung<br />

Im Rahmen des EFQM-Selbstbewertungsprozess wurden eine Vielzahl von Stärken<br />

und Verbesserungsbereiche in der Klinik innerhalb der neun relevanten EFQM-<br />

Kriterien identifiziert, die Grundlage von weitergehenden Verbesserungsmaßnahmen<br />

darstellen sollen. Im Rahmen eines mehrstufigen Sichtungs- und<br />

Bewertungsprozesses wurden die identifizierten Bereiche zu übergeordneten<br />

Problembereichen verdichtet, zu denen anschließend konkrete Verbesserungsmaßnahmen<br />

formuliert wurden.<br />

Die Verbesserungsmaßnahmen wurden im Rahmen des Bewerbungsprozesses zur<br />

ersten EFQM-Stufe „Committed to Excellence“ im Rahmen einer Validierung geprüft<br />

und bewertet. Der durchgeführte Begutachtungsprozess durch einen externen, von der<br />

EFQM legitimierten Gutachter war überaus erfolgreich. Bei der Begutachtung wurden<br />

die Phasen der Selbstbewertung und der Ableitung bzw. Umsetzung ausgewählter<br />

Verbesserungsprojekte auf ihren Erfüllungsgrad hinsichtlich der von der EFQM<br />

festgelegten Bewertungskriterien beurteilt. In dem abschließenden Validierungsbericht<br />

wurde bestätigt, dass durch die umfangreiche Dokumentation, der Ergebnisse bzw.<br />

durch die sachgerechte Projektgestaltung das Anforderungsmaß weit übererfüllt wurde.<br />

Damit wurde ein externer Nachweis für einen erfolgreichen Einstieg ins<br />

Qualitätsmanagement nach den Kriterien der EFQM erbracht.<br />

Es ist geplant, in weiteren Kliniken ein internes Qualitätsmanagment nach den Kriterien<br />

der EFQM einzuführen.<br />

Folgende Kliniken und Institute sind nach den Kriterien der DIN EN ISO -<br />

Norm zertifiziert:<br />

� Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />

� Institut für Reproduktionsmedizin<br />

� Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

� Institut für Hygiene<br />

� Institut für Transfusionsmedizin<br />

� Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />

(Orthopädische Werkstätten)<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 567


Qualitätsmanagementprojekte<br />

Folgende Zertifizierungen von Kliniken und Abteilungen sind in Vorbereitung.<br />

• Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe – Brustzentrum<br />

• Orthopädische Werkstätten, Klinik für Allgemeine Orthopädie<br />

• Prüfstelle für orthopädische Hilfsmittel<br />

• Institut für Klinische Radiologie<br />

• G.Domagk-Institut für Pathologie<br />

• Poliklinik Parodontologie<br />

• Zentrale Sterilisation<br />

• Institut für Rechtsmedizin<br />

• Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

• Knochenmarktransplantations-Zentrum (Med. Klinik A und Päd. Onkologie)<br />

III. Qualitätsmanagementprojekte im Berichtszeitraum<br />

Projekt: Entwicklung und Implementierung Klinischer Behandlungspfade<br />

in Verbindung mit Case-Management im UKM<br />

Seit Ende 2004 werden als Modellprojekt parallel in insgesamt vier Kliniken des UKM<br />

Klinische Behandlungspfade entwickelt. Die Leitung und Koordination der Entwicklung<br />

der Klinischen Behandlungspfade erfolgt durch die zentrale Qualitäts- und<br />

Risikomanagementeinrichtung der Stabsstelle Medizincontrolling. Jede Klinik<br />

entwickelt zunächst für ein Krankheitsbild einen Klinischen Behandlungspfad.<br />

Folgende Kliniken sind mit den aufgeführten Diagnosen und Therapien beteiligt:<br />

� die Klinik und Poliklinik für Neurologie: Schlaganfallbehandlung<br />

� die Klinik und Poliklinik für Urologie: Radikale Prostatektomie<br />

� die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Pädiatrische<br />

Onkologie: Hochdosis-Methotrexattherapie der akuten lymphatischen<br />

�<br />

Leukämie (ALL)<br />

die Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie: Auditive<br />

Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung (AVWS) im Kindesalter.<br />

Klinische Behandlungspfade standardisieren die notwendigen Diagnostik- und<br />

Therapieschritte für häufig auftretende Krankheitsbilder. Sie sichern ein gleich bleibend<br />

568 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Qualitätsmanagementprojekte<br />

hohes Qualitätsniveau der Patientenversorgung. Eine mit der Standardisierung<br />

verbundene Erhöhung der Behandlungskontinuität beinhaltet gleichzeitig, dass<br />

Doppeluntersuchungen oder medizinisch nicht indizierte diagnostische Maßnahmen<br />

vermieden und Wartezeiten verkürzt werden. Medizinisch begründete Abweichungen<br />

von diesem Standard, welcher sich immer am aktuellen wissenschaftlichen Standard<br />

orientiert, sind jederzeit möglich. Abweichungen, die auf Organisationsmängel<br />

zurückzuführen sind, werden ausgewertet und dienen der kontinuierlichen<br />

Verbesserung unserer Ablauforganisation. Gleichzeitig erfolgt eine Sicherung und<br />

Verbesserung der Behandlungsqualität. Durch eine aufeinander abgestimmte, straffe<br />

Aneinanderreihung der einzelnen medizinischen, pflegerischen und therapeutischen<br />

Leistungen, die während der Behandlung eines bestimmten Krankheits-bildes<br />

erforderlich sind, können unsere Patienten und Patientinnen unnötige Wartezeiten<br />

erspart und der stationäre Aufenthalt verkürzt werden. Der Patient und die Patientin<br />

kann die Klinik deshalb in der Regel früher verlassen als dies bislang der Fall war.<br />

Dabei wird gewährleistet, dass der Patient und die Patientinin das komplette<br />

erforderliche diagnostische und therapeutische Leistungsspektrum erhält, das zur<br />

adäquaten Behandlung seiner Erkrankung benötigt wird.<br />

Begleitend zur Behandlungspfadentwicklung wird ein Case-Management (patientenbezogenes<br />

pflegerisches Fallmanagement) eingeführt. Case-Management hat zum<br />

Ziel, den Patienten und die Patientin durch die verschiedenen diagnostischen und<br />

therapeutischen Möglichkeiten im komplexen Versorgungsgeschehen des<br />

Krankenhauses zu begleiten und alle anfallenden Aufgaben der an der<br />

Patientenversorgung beteiligten Berufsgruppen so zu organisieren und zu<br />

koordinieren, dass ein reibungsloser Behandlungsablauf gewährleistet werden kann.<br />

Der Klinische Behandlungspfad dient dem/der Case-Manager/-in dabei als wichtige<br />

Orientierungsgrundlage. Die Aufgabe des Case-Managements wird durch<br />

Pflegepersonen übernommen, die sich nach mehrjähriger Berufserfahrung speziell<br />

zusätzlich qualifizieren, um das geforderte Aufgabenprofil eines Case-Manager/in<br />

erfüllen zu können. Der/die Case-Manager/-in ist Ansprechpartner/-in in allen Belangen<br />

des stationären Aufenthaltes für Patienten und Patientinnen und deren Angehörige.<br />

Ein zentrales Anliegen des Case-Management ist es, den Patienten und die Patientin<br />

individuell zu begleiten und dessen Selbstbestimmung hinsichtlich des Behandlungsgeschehens<br />

durch intensive Beratung zu erhöhen.<br />

Es ist geplant, das Modellprojekt Klinische Behandlungspfade und Case-Management<br />

auf weitere Kliniken und Krankheitsbilder im gesamten <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

auszuweiten mit dem Ziel, den Behandlungsprozess und die Behandlungsqualität<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 569


Qualitätsmanagementprojekte<br />

kontinuierlich zu verbessern und die Zufriedenheit unserer Patienten und Patientinnen<br />

zu erhöhen.<br />

Qualitätsmanagementprojekte der Fachabteilungen<br />

Die Qualitätsprojekte der einzelnen Kliniken sind fachabteilungsbezogen unter dem<br />

Abschnitt Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement dargestellt.<br />

Qualitätszirkel<br />

Das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> setzt als Instrument Qualitätszirkel ein, um<br />

fachabteilungsbezogen und fachabteilungsübergreifend Arbeitsprozesse zu<br />

analysieren, Verbesserungsbereiche zu identifizieren und Maßnahmen zur<br />

Qualitätsverbesserung zu erarbeiten und umzusetzen. Ziel ist die Optimierung der<br />

Behandlungsprozesse, die Verbesserung der Organisation und Kommunikation und die<br />

Reduktion von Fehlern und Risiken. Zur Leitung von Qualitätszirkeln werden<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als Moderatoren geschult.<br />

Folgende Qualitätszirkel werden durchgeführt:<br />

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie:<br />

− Interdisziplinärer Qualitätszirkel Krankenhaushygiene und Infektiologie<br />

auf den Intensivstationen<br />

Institut für Klinische Radiologie:<br />

− Qualitätszirkel zur Kontrolle und Verbesserung der Bildqualität und der<br />

konventionellen Diagnostik<br />

Medizinische Klinik C:<br />

− Qualitätszirkel zur Planung und Koordination der Herzkatheter-<br />

untersuchungen;<br />

− Qualitätszirkel Diagnostik- und Therapieplan<br />

Medizinische Klinik A:<br />

− Interdisziplinäres Qualitätsprojekt „Schmerzfreies Krankenhaus“<br />

Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie:<br />

− Qualitätszirkel: Optimierung und Adaption des ambulanten Operierens<br />

− Qualitätszirkel: Optimierung der Implantatsprechstunde<br />

570 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Qualitätsmanagementprojekte<br />

− Qualitätszirkel: Umsetzung und Optimierung ambulantes Operieren<br />

Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin:<br />

− Qualitätszirkel zur Verbesserung der nuklearmedizinischen Diagnostik<br />

Erfassung der Patientenzufriedenheit<br />

Am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> wird eine kontinuierliche Patientenbefragung<br />

durchgeführt um die Wünsche und Meinungen unserer Patienten zu erfahren und<br />

Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten. Beispielsweise wurden Maßnahmen zur<br />

Verbesserung der Sauberkeit und Hygiene oder die Angebote der Speisenversorgung<br />

erweitert. Die Einführung eines strukturierten Beschwerdemanagements ist geplant.<br />

Mitarbeiterbefragung<br />

Im Jahre 2004 wurde eine Mitarbeiterbefragung in der Poliklinik für Paradontologie, der<br />

Klinik und Poliklinik für Hauterkrankungen, der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie<br />

und Intensivmedizin und der Stabsstelle Medizincontrolling durchgeführt. Ziel der<br />

Befragung ist, Verbesserungspotentiale aufzuzeigen und umzusetzen sowie die<br />

Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhöhen. Die Ergebnisse zeigten,<br />

dass über 90% der befragten Mitarbeiter/innen mit ihrem Beruf zufrieden sind. Über<br />

80% der Mitarbeiter/innen sind mit der Arbeitszeitregelung am UKM zufrieden. Es<br />

wurden Verbesserungspotentiale in mehreren Bereichen identifiziert. Die Umsetzung<br />

von Verbesserungsmaßnahmen ist geplant, ebenso eine Mitarbeiterbefragung für das<br />

gesamte UKM.<br />

Innerbetrieblicher Ideenwettbewerb<br />

Seit dem Jahre 1991 gibt es im <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> das Betriebliche<br />

Vorschlagswesen. Sehr viele Verbesserungsvorschläge aus allen Arbeitsbereichen<br />

sind seitdem eingegangen.<br />

Das Ziel ist, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren, ihre Kenntnisse und<br />

Erfahrungen über Ihre eigentlichen Aufgaben hinaus zum Nutzen des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s einzubringen. Dabei sollen durch Maßnahmen aufgrund von<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 571


Qualitätsmanagementprojekte<br />

Verbesserungsvorschlägen die Wirtschaftlichkeit erhöht, die allgemeinen<br />

Arbeitsbedingungen und die Zusammenarbeit der Beschäftigten untereinander<br />

verbessert, Unfallgefahren gemindert und der Umweltschutz gefördert werden.<br />

Insbesondere jedoch werden Vorschläge begrüßt, die im Rahmen der<br />

Krankenversorgung das Befinden und die medizinische Versorgung der Patientinnen<br />

und Patienten verbessern.<br />

Im Jahre 2002 wurde dem UKM anlässlich der Jahresveranstaltung des Deutschen<br />

Instituts für Betriebswirtschaft / Ideenmanagement im Mai 2003 in Berlin als<br />

Branchenbester bei den Krankenhäusern, die sich am Vorschlagswesen beteiligen<br />

verliehen.<br />

Vorlesungen Qualitätsmanagement im Krankenhaus<br />

Die Stabsstelle Medizincontrolling bietet in Zusammenarbeit mit der Klinik für<br />

Anästhesiologie und operative Intensivmedizin und der Klinik für Hautkrankheiten seit<br />

dem WS 2002/2003 eine 10-stündige Vorlesung im Semester an, die sich sowohl an<br />

Studierende der Medizin als auch an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des UKM richtet<br />

und die grundlegenden Inhalte des Qualitätsmanagement im Krankenhaus vermittelt.<br />

Kultur im Krankenhaus<br />

Im Jahre 1993 wurde das Modellprojekt „Kultur im Pulse im Krankenhaus“ gegründet.<br />

Im Mittelpunkt stehen Kunst- und Kulturaktivitäten für Patienten, Angehörige, Besucher<br />

und Beschäftigte im <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>. Neben regelmäßigen wöchentlichen<br />

Veranstaltungen (Kindertheater, Kabarett, Jazz, Klassik, Chormusik, Clinic-Clowns)<br />

wurden mit einer Benefiz-Gala im Schloss der Universität und thematischen<br />

Kunstausstellungen neue Höhepunkte gesetzt. Mit annähernd 9.000 Veranstaltungen<br />

und über 200.000 Besuchern kann das Kulturreferat eine 10-jährige Erfolgsbilanz<br />

vorweisen. Künstler und Ensembles aus der gesamten Bundesrepublik tragen zum<br />

guten Profil bei und haben das nach und nach behutsam erweiterte Projekt zu einem<br />

der größten Kulturveranstalter in der Region gemacht. Über ein breit gefächertes<br />

Veranstaltungsangebot im „Theater im Flur“ hinaus wurden Impulse gesetzt, die in die<br />

Kultur des Krankenhauses wirken (Unterstützung klinischer Belange, konzeptionelle<br />

Mitwirkung bei besonderen Projekten, Einbindung bei Bauvorhaben und<br />

Neugestaltungen).<br />

572 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


IV. Weitergehende Informationen<br />

Verantwortlich für den Qualitätsbericht:<br />

Ärztlicher Direktor Professor Dr. med. N. Roeder<br />

Weitergehende Informationen<br />

Leiterin<br />

der zentralen Qualitäts- und Risikomanagementeinrichtung im Bereich<br />

Stabsstelle Medizincontrolling Dr. med. B. Wolter<br />

Kontakt<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />

Der Vorstand<br />

Domagkstraße 5<br />

48149 <strong>Münster</strong><br />

Telefon +49 (0) 2 51 / 83 - 0<br />

Fax +49 (0) 2 51/ 83 - 5 69 60<br />

www.klinikum.uni-muenster.de<br />

Pressestelle<br />

J. Reising Tel: 49 (0) 2 51 / 83 - 22115<br />

P. Conradi Tel: 49 (0) 2 51 / 83 - 45326<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 573


Adressen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />

Adressen<br />

Kliniken und Polikliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />

Klinik Direktor/in Homepage<br />

Klinik und Poliklinik für Univ.-Prof. Dr. N.<br />

http://www.klinikum.uni-<br />

Allgemeine Chirurgie Senninger<br />

muenster.de/institute/achir/<br />

Klinik und Poliklinik für Univ.-Prof. Dr. H. K. Van http://www.klinikum.uni-<br />

Anästhesiologie und<br />

operative Intensivmedizin<br />

Aken<br />

muenster.de/institute/anaest/<br />

Klinik und Poliklinik für Univ.-Prof. Dr. H. Busse http://www.klinikum.uni-<br />

Augenheilkunde<br />

muenster.de/institute/augenheilkunde/<br />

klinik/<br />

Klinik und Poliklinik für Univ.-Prof. Dr. L. Kiesel http://www.unifrauenklinik-<br />

Frauenheilkunde und<br />

Geburtshilfe<br />

muenster.de/<br />

Klinik und Poliklinik für Univ.-Prof. Dr. W. Stoll http://www.klinikum.uni-<br />

Hals-, Nasen-,<br />

Ohrenheilkunde<br />

muenster.de/institute/hno/<br />

Klinik und Poliklinik für Univ.-Prof. Dr. T. Luger http://www.klinikum.uni-<br />

Hautkrankheiten<br />

muenster.de/institute/derma/<br />

Medizinische Klinik und Univ.-Prof. Dr. W. E. Berdel http://www.klinikum.uni-<br />

Poliklinik A - Innere Medizin<br />

Schwerpunkt Hämatologie<br />

und Onkologie<br />

muenster.de/institute/meda/<br />

Medizinische Klinik und Univ.-Prof. Dr. Dr. W. http://www.klinikum.uni-<br />

Poliklinik B - Innere Medizin<br />

Schwerpunkt<br />

Gastroenterologie und<br />

Stoffwechselkrank-heiten<br />

Domschke<br />

muenster.de/institute/medb/<br />

Medizinische Klinik und<br />

Poliklinik C - Innere Medizin<br />

Schwerpunkt Kardiologie<br />

und Angiologie<br />

Univ.-Prof. Dr. G. Breithardt http://medc.uni-muenster.de/medc/<br />

Medizinische Klinik und<br />

Poliklinik D - Innere Medizin<br />

Schwerpunkt Nieren- und<br />

Hochdruckkrankheiten<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Kinder- und Jugendmedizin<br />

– Allgemeine Pädiatrie<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Kinder- und Jugendmedizin<br />

–Hämatologie und<br />

Onkologie<br />

Univ.-Prof. Dr. H.-J.<br />

Pavenstädt<br />

http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/medpol/<br />

Univ.-Prof. Dr. E. Harms http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/paed<br />

Univ.-Prof. Dr. H. Jürgens http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/paedonc/<br />

574 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Klinik und Poliklinik für<br />

Kinder- und Jugendmedizin<br />

–Kardiologie<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Psychiatrie und<br />

Psychotherapie des Kinderund<br />

Jugendalters<br />

Abteilung für Kinder- und<br />

Neugeborenen-chirurgie<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Mund-, Kiefer-,<br />

Gesichtschirurgie<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Neurochirurgie<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Neurologie<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Nuklearmedizin<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Allgemeine Orthopädie<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Phoniatrie und<br />

Pädaudiologie<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Psychiatrie und<br />

Psychotherapie<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Psychosomatik und<br />

Psychotherapie<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Strahlentherapie –<br />

Radioonkologie<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Technische Orthopädie und<br />

Rehabilitation<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Thorax-, Herz- und<br />

Gefäßchirurgie<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Unfall-, Hand- und<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

Klinik und Poliklinik für<br />

Urologie<br />

Adressen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />

Univ.-Prof. Dr. J. Vogt http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/paedcard/<br />

Univ.-Prof. Dr. T. Fürniss http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/kjp/<br />

Fr. Dr. K. Lohse http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/kichi/<br />

Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. U.<br />

Joos<br />

Univ.-Prof. Dr. H.<br />

Wassmann<br />

Univ.-Prof. Dr. E. B.<br />

Ringelstein<br />

Univ.-Prof. Dr. Dr. O.<br />

Schober<br />

Univ.-Prof. Dr. W.<br />

Winkelmann<br />

Fr. Univ.-Prof. Dr. A.<br />

Dinnesen<br />

http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/zmk/einrichtunge<br />

n/chirurg/<br />

http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/neuroch/<br />

http://neurolog.uni-muenster.de/<br />

http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/nuklear/ <br />

http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/orth/ <br />

http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/phon/<br />

Univ.-Prof. Dr. V. Arolt http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/psych/<br />

Univ.-Prof. Dr. G. Heuft http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/psom/<br />

Univ.-Prof. Dr. N. Willich http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/radonk/<br />

Univ.-Prof. Dr. H. Wetz http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/techorth/<br />

Univ.-Prof. Dr. H. H. Scheld http://www.thg.uni-muenster.de/THG-<br />

Chirurgie/<br />

Univ.-Prof. Dr. M. Raschke http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/uhchir/<br />

Univ.-Prof. Dr. L. Hertle http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/urologie/<br />

Poliklinik für Fr. Univ.-Prof. Dr. U. Ehmer http://www.klinikum.uni-<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 575


Adressen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />

Kieferorthopädie muenster.de/institute/zmk/einrichtunge<br />

n/kfo/<br />

Poliklinik für Parodontologie Univ.-Prof. Dr. D. Harmsen, http://www.klinikum.uni-<br />

komm. Geschäftsführender muenster.de/institute/zmk/einrichtunge<br />

Leiter<br />

Priv.-Doz. Dr. med. dent.<br />

Benjamin Ehmke<br />

komm. Klinischer Leiter:<br />

n/par/<br />

Poliklinik für Zahnerhaltung Univ.-Prof. Dr. K. Ott http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/zmk/einrichtunge<br />

n/kons/<br />

Poliklinik für Zahnärztliche Univ.-Prof. Dr. F. Bollmann http://www.klinikum.uni-<br />

Prothetik<br />

muenster.de/institute/zmk/einrichtung<br />

en/proth/<br />

576 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005


Institute des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />

Adressen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />

Institut Direktor/in Homepage<br />

Institut für Anatomie Univ.-Prof. Dr. R. Hildebrand http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/anat/<br />

Institut für Arbeitsmedizin Fr. Univ.-Prof. Dr. U. Witting witting@uni-muenster.de<br />

Institut für Biomagnetismus<br />

und Biosygnalanalyse<br />

Institut für Epidemiologie<br />

und Sozialmedizin<br />

Institut für Ethik,<br />

Geschichte und Theorie der<br />

Medizin<br />

Institut für Experimentelle<br />

Dermatologie<br />

Institut für Experimentelle<br />

Epilepsieforschung<br />

Institut für Experimentelle<br />

Pathologie<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. C. Pantev http://biomag.uni-muenster.de/<br />

Univ.-Prof. Dr. U. Keil http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/epi/<br />

Fr. Univ.-Prof. Dr. B. Schöne<br />

Seifert<br />

http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/itgm/<br />

Univ.-Prof. Dr. med. J. Roth http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/ederma/<br />

Univ.-Prof. Dr. rer. nat. H-C.<br />

Pape<br />

Univ.-Prof. Dr. phil. nat. J.<br />

Brosius<br />

http://ee-research.uni-muenster.de/<br />

http://zmbe.uni-muenster.de/<br />

Gerhard-Domagk-Institut Univ.-Prof. Dr. W. Böcker http://www.klinikum.uni-<br />

für Pathologie<br />

muenster.de/institute/path/<br />

Institut für Humangenetik Univ.-Prof. Dr. J. Horst http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/ihg/<br />

Institut für<br />

Fr. Univ.-Prof. Dr. rer. soz. I. http://www.womens-health.de/<br />

Humangenetik/Frauengesundheitsforschung<br />

Nippert<br />

Institut für Hygiene Univ.-Prof. Dr. rer. nat. H.<br />

Karch<br />

Institut für Infektiologie Univ.-Prof. Dr. rer. nat. M.A.<br />

Schmidt<br />

Institut für Klinische Chemie<br />

und Laboratoriumsmedizin<br />

– Zentrallaboratorium<br />

Institut für Medizinische<br />

Biochemie<br />

Institut für Medizinische<br />

Informatik und<br />

Biomathematik<br />

Institut für Medizinische<br />

Mikrobiologie<br />

Institut für Medizinische<br />

Physik und Biophysik<br />

Institut für Medizinische<br />

Psychologie<br />

Institut für Molekulare<br />

Virologie<br />

http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/hygiene/<br />

http://zmbe.uni-muenster.de/<br />

Univ.-Prof. Dr. G. Assmann http://wwwlabor.uni-muenster.de/<br />

Univ.-Prof. Dr. rer. nat. V.<br />

Gerke<br />

Univ.-Prof. Dr. rer. pol. W.<br />

Köpcke<br />

http://zmbe.uni-muenster.de/<br />

http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/imib/<br />

Univ.-Prof. Dr. G. Peters http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/medmikrobio/<br />

Univ.-Prof. Dr. R. Reichelt http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/impb/<br />

Univ.-Prof. Dr. phil. Dipl.-<br />

Psych. F.A. Muthny<br />

Univ.-Prof. Dr. rer. nat. S.<br />

Ludwig<br />

http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/medpsych/<br />

http://zmbe.uni-muenster.de/<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 577


Adressen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />

Institut für Neuropathologie Univ.-Prof. Dr. W. Paulus http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/npatho/<br />

Institut für Pharmakologie Univ.-Prof. Dr. W. Schmitz http://www.klinikum.uni-<br />

und Toxikologie<br />

muenster.de/institute/pharmtox/<br />

Institut für Physiologie I Univ.-Prof. Dr. rer. nat. H-C. http://www.klinikum.uni-<br />

-Neurophysiologie-<br />

Pape<br />

muenster.de/institute/phys/neuro<br />

Institut für Physiologie II<br />

–Vegetative Physiologie-<br />

Institut für Physiologische<br />

Chemie und<br />

Pathobiochemie<br />

Institut für Klinische<br />

Radiologie<br />

Univ.-Prof. Dr. H.<br />

Oberleithner<br />

Univ.-Prof. Dr. phil. P.<br />

Bruckner<br />

http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/phys/vegphys <br />

http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/pcpb/<br />

Univ.-Prof. Dr. W. L. Heindel http://www.radiologie-ms.de/<br />

Institut für Rechtsmedizin Univ.-Prof. Dr. B. Brinkmann http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/remed/<br />

Institut für<br />

Univ.-Prof. Dr. E. Nieschlag http://www.klinikum.uni-<br />

Reproduktionsmedizin<br />

muenster.de/institute/repro/<br />

Institut für Sportmedizin Univ.-Prof. Dr. K. Völker http://sportmedizin.uni-muenster.de/<br />

Institut für<br />

Univ.-Prof. Dr. W. Sibrowski http://www.klinikum.uni-<br />

Transfusionsmedizin<br />

muenster.de/institute/trans/<br />

Institut für Zellbiologie Univ.-Prof. Dr. rer. nat. D.<br />

Vestweber<br />

http://zmbe.uni-muenster.de/<br />

578 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005

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