Universitätsklinikum Münster
Universitätsklinikum Münster
Universitätsklinikum Münster
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />
Qualitätsbericht 2005
Qualitätsbericht 2005<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />
Domagkstraße 5<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
www.klinikum.uni-muenster.de
Vorwort<br />
Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,<br />
sehr geehrte Angehörige, liebe Fachkollegen,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
wir freuen uns Ihnen hiermit den Qualitätsbericht des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Münster</strong> für das Jahr 2005 vorzulegen zu können. Er soll<br />
Ihnen einen Überblick über die Vielzahl der Leistungsangebote an unserem<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> geben und Ihnen eine Orientierungshilfe bieten. Sie finden hier eine<br />
Darstellung der Kliniken und Institute des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> mit ihren jeweiligen<br />
Angeboten, sowie Ihren Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern. Wir hoffen, Ihnen<br />
mit unserem Qualitätsbericht 2005 einen hilfreichen Führer durch das <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Münster</strong> zu überreichen.<br />
Der finanzielle Druck auf alle Krankenhäuser nimmt unter den veränderten Rahmenbedingungen<br />
im Gesundheitswesen zu. Trotz oder gerade wegen dieser veränderten<br />
Rahmenbedingungen ist es wichtig, eine hohe Versorgungsqualität aufrecht zu erhalten.<br />
Qualität im Leistungsangebot und Qualität in der Versorgung werden aller Voraussicht<br />
nach zunehmend das Entscheidungskriterium bei der Auswahl eines Krankenhauses sein.<br />
Für Sie als zuweisenden Arzt bzw. Sie als Patient, wird es immer wichtiger, das<br />
Krankenhaus nach qualitativen Gesichtspunkten auszuwählen. Der Qualitätsbericht bietet<br />
eine Möglichkeit für diese Auswahl wichtige Informationen über ein Krankenhaus zu<br />
erhalten. So können Sie beispielsweise die Antwort darauf finden, in welchem Krankenhaus<br />
für die Behandlung einer bestimmten Erkrankung besonders viel Erfahrung vorliegt.<br />
Wir sind stolz darauf, Ihnen am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> eine Vielfalt von z.T.<br />
hochspezialisierten Behandlungs- und Untersuchungsmethoden anbieten zu können, in die<br />
auch die neuesten Erkenntnisse der Forschung einfließen. Zum Wohle unserer Patienten<br />
arbeiten hochkompetente Mitarbeiter der verschiedensten Fachrichtungen und Berufsgruppen<br />
intensiv zusammen.<br />
Damit sich unsere Patienten trotz der manchmal verwirrenden Größe und Komplexität<br />
eines <strong>Universitätsklinikum</strong>s gut aufgehoben fühlen, legen wir großen Wert auf<br />
Patientenfreundlichkeit und einen bestmöglichen Service, der unsere Patienten innerhalb<br />
des Hauses führen und stützen kann. Es ist uns wichtig, neben der guten medizinischen<br />
Versorgung ein Umfeld zu schaffen, in dem unsere Patientinnen und Patienten<br />
menschliche Nähe und Zuwendung erfahren. Dabei sind wir dankbar für Ihre Rückmeldungen<br />
und Verbesserungsvorschläge. Sie helfen uns damit, so gut wie möglich auf die<br />
Bedürfnisse unserer Patienten, Zuweiser und Partner im Gesundheitswesen einzugehen.<br />
Bitte scheuen Sie sich nicht, diesbezüglich auch mich als Ärztlichen Direktor des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> direkt anzusprechen.<br />
Prof. Dr. med. Norbert Roeder<br />
Ärztlicher Direktor
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis .........................................................................................3<br />
Abkürzungsverzeichnis .................................................................................6<br />
Einleitung ....................................................................................................12<br />
I. Allgemeine Struktur- und Leistungsdaten des Krankenhauses ................... 14<br />
1. Allgemeine Merkmale des Krankenhauses................................................. 14<br />
Statistische Leistungsdaten der klinische Fachabteilungen........................21<br />
2. Top-30 DRG / Hauptdiagnosen und Behandlungen des<br />
Gesamtkrankenhauses im Jahr 2005 ......................................................... 23<br />
3. Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote am UKM.. 27<br />
3. Apparative Ausstattung und therapeutische Möglichkeiten ........................ 62<br />
II. Klinische Fachabteilungen ............................................................................... 67<br />
Zentrum für Innere Medizin............................................................................... 67<br />
1. Medizinische Klinik und Poliklinik A –Innere Medizin Schwerpunkt<br />
Hämatologie und Internistische Onkologie, Hämostaseologie und<br />
Pneumologie ............................................................................................... 67<br />
2. Medizinische Klinik und Poliklinik B - Innere Medizin Schwerpunkt<br />
Gastroenterologie und Stoffwechselerkrankungen ..................................... 77<br />
3. Medizinische Klinik und Poliklinik C - Innere Medizin Schwerpunkt<br />
Kardiologie und Angiologie ......................................................................... 89<br />
4. Medizinische Klinik und Poliklinik D - Innere Medizin Schwerpunkt Nieren-<br />
und Hochdruckerkrankungen.................................................................... 109<br />
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin ...................................................... 120<br />
5. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin -<br />
Allgemeine Pädiatrie ................................................................................. 120<br />
6. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Pädiatrische<br />
Hämatologie und Onkologie...................................................................... 138<br />
7. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin -Pädiatrische<br />
Kardiologie ................................................................................................ 146<br />
Zentrum für Chirurgie...................................................................................... 154<br />
8. Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie.................................... 154<br />
9. Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie............................................ 163<br />
10. Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie... 177<br />
11. Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie...................................................... 192<br />
12. Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie ...................... 201<br />
13. Klinik und Poliklinik für Urologie................................................................ 214<br />
Zentrum für Orthopädie................................................................................... 228<br />
14. Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie......................................... 228<br />
15. Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation .......... 235<br />
Zentrum für Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin.......................... 245<br />
17. Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ....................... 245<br />
18. Institut für Reproduktionsmedizin.............................................................. 262<br />
Zentrum für Augenheilkunde und Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde ...... 268<br />
19. Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde............................ 268<br />
20. Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie .............................. 275<br />
21. Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde.................................................... 284<br />
Zentrum für Nervenheilkunde......................................................................... 298<br />
22. Klinik und Poliklinik für Neurologie............................................................ 298<br />
23. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie........................... 307<br />
24. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und<br />
Jugendalters ............................................................................................. 316<br />
25. Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie .................... 325<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 3
Inhaltsverzeichnis<br />
26. Institut für Medizinische Psychologie ........................................................ 333<br />
27. Institut für Experimentelle Epilepsieforschung .......................................... 336<br />
Zentrum für Strahlenmedizin.......................................................................... 338<br />
28. Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin..................................................... 338<br />
29. Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie....................... 352<br />
30. Institut für Klinische Radiologie................................................................. 362<br />
Zentrum für Dermatologie............................................................................... 377<br />
31. Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten ................................................... 377<br />
Zentrum für Anästhesiologie und Laboratoriumsmedizin........................... 389<br />
32. Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin ... 389<br />
33. Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin -<br />
Zentrallaboratorium................................................................................... 402<br />
34. Institut für Transfusionsmedizin ................................................................ 414<br />
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde............................................ 427<br />
35. Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie.................... 427<br />
36. Poliklinik für Kieferorthopädie ................................................................... 444<br />
37. Poliklinik für Parodontologie...................................................................... 449<br />
38. Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik ......................................................... 455<br />
39. Poliklinik für Zahnerhaltung....................................................................... 463<br />
Zentrum für Vorklinische Medizin .................................................................. 467<br />
40. Institut für Anatomie .................................................................................. 467<br />
41. Institut für Physiologie I - Neurophysiologie.............................................. 469<br />
42. Institut für Physiologie II – Vegetative Physiologie.................................... 473<br />
43. Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie .......................... 477<br />
Zentrum für Theoretische Medizin ................................................................. 480<br />
44. Institut für Medizinische Physik und Biophysik.......................................... 480<br />
45. Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin.............................. 485<br />
Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin I ................................................ 489<br />
46. Institut für Arbeitsmedizin.......................................................................... 489<br />
47. Institut für Humangenetik .......................................................................... 494<br />
48. Institut für Humangenetik / Frauengesundheitsforschung......................... 501<br />
49. Institut für Medizinische Mikrobiologie ...................................................... 504<br />
50. Institut für Hygiene .................................................................................... 512<br />
51. Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik............................ 516<br />
52. Institut für Sportmedizin ............................................................................ 519<br />
53. Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin............................................. 523<br />
Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin II ............................................... 527<br />
54. Institut für Neuropathologie....................................................................... 527<br />
55. Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie ................................................... 530<br />
56. Institut für Rechtsmedizin.......................................................................... 534<br />
Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) ............................. 539<br />
57. Institut für Infektiologie .............................................................................. 539<br />
58. Institut für Zellbiologie ............................................................................... 543<br />
59. Institut für Medizinische Biochemie........................................................... 545<br />
III. Fachabteilungsübergreifende Struktur- und Leistungsdaten des<br />
Krankenhauses...................................................................................................... 548<br />
1. Ambulante Operationen nach § 115 b SGB V .......................................... 548<br />
2. Personalqualifikation im Ärztlichen Dienst ................................................ 553<br />
3. Personalqualifikation im Pflegedienst ....................................................... 554<br />
IV. Qualitätssicherung .......................................................................................... 556<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Disease Management Programmen (DMP).. 557<br />
V. Mindestmengen................................................................................................ 560<br />
Systemteil .................................................................................................562<br />
I. Qualitätspolitik.................................................................................................... 562<br />
II. Qualitätsmanagement und dessen Bewertung .................................................. 565<br />
4 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Inhaltsverzeichnis<br />
III. Qualitätsmanagementprojekte im Berichtszeitraum .......................................... 568<br />
IV. Weitergehende Informationen............................................................................ 573<br />
Adressen ................................................................................................................ 574<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 5
Abkürzungsverzeichnis<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
ADHD /ADS Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung<br />
ADL Activity of daily living (Alltagsaktivität)<br />
ADPKD autosomal dominante polycystische Nierenerkrankung<br />
AFM Atomic Force Mikroskopie (Atomabsorptionsspektralphotometrie)<br />
AG Arbeitsgruppe<br />
AIDS Acquired Immuno Deficiency Syndrome (Erworbenes<br />
Immundefekt-Syndrom)<br />
AK Arbeitskreis<br />
ALL Akute lymphatische Leukämie<br />
AML Akute myeloische Leukämie<br />
AO Approbationsordnung<br />
APD Automatisierte Perritonealdialyse<br />
Apoptose programmierter Zelltod durch genetische Information der<br />
betroffenen Zelle<br />
BÄK Bundesärztekammer<br />
BAL Bronchoalveoläre-Lavage<br />
BG Berufsgenossenschaft<br />
BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
BQS Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung<br />
BSE Bovine Spongiforme Encephalopathie<br />
BVB Besondere Vertragsbedingungen<br />
BZÄK Bundeszahnärztekammer<br />
Ca Carzinom<br />
CAPD Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse<br />
CDC Center for Disease Control and Prevention<br />
CED Chronisch entzündliche Darmerkrankung<br />
CFTR-Protein cystic fibrosis transmembrane conductance regulator protein<br />
CeNTech Interdisziplinäres Zentrum für Nanoanalyse und Nano-Biotechnik<br />
CI Cochlea Implantat<br />
CML Chronisch myeloische Leukämie<br />
CMV Cytomegalie-Virus<br />
CT Computertomographie<br />
CVVH Chronisch veno-venöse Hämofiltration<br />
DAG-KBT Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Knochenmark- und<br />
Blutstammzelltransplantation<br />
6 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Abkürzungsverzeichnis<br />
DAR Deutscher Akkreditierungsrat<br />
DDG Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />
DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
DGK Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und<br />
Kreislaufforschung<br />
DGTI Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Hämatologie<br />
DGZMK Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde<br />
DHPLC Denaturating High Performance Liquid Chromatography<br />
DIN Deutsches Institut fur Normung<br />
DMP Disease Management Programm<br />
DNA Desoxyribonukleinsäure<br />
DRG Diagnosis Related Groups<br />
DSA Digitale Subtraktionsangiographie<br />
E. coli Escherichia coli<br />
EDV Elektronische Datenverarbeitung<br />
EEG Elektroenzephalographie<br />
EFQM European Foundation for Quality Management<br />
EHEC enterohämorrhagische Escherichia coli<br />
EKG Elektrokardiographie<br />
Em Elektronenmikroskopie<br />
EMG Elektro-Myographie<br />
EN Europa Norm<br />
EOG Elektrookulogramm<br />
ERCP Endoskopisch-Retrograde-Pankreatico-Duodenoskopie<br />
ERG Elektroretinogramm<br />
ESWL Extrakorporale Stosswellenlithotrypsie<br />
ETH Eidgenössische Technische Hochschule Zürich<br />
EU Europäische Union<br />
EUS Endosonographie<br />
Fg Fibrinogen<br />
FH Fachhochschule<br />
FISH Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung<br />
FM Fluoreszenz-Mikroskopie<br />
FMP Fluoreszenz-Mikrophotolyse<br />
Fn Fibronektin<br />
FRAP fluorescence recovery after photobleaching<br />
FSB Forschungsstelle Bioethik<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 7
Abkürzungsverzeichnis<br />
GABA Gammaaminobuttersäure (Neurotransmitter)<br />
GDI Gerhard-Domagk-Institut<br />
Genexpression Ausprägungsgrad einer Erbanlage<br />
GI Gastrointestinal<br />
GPOH Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie<br />
HBFG Hochschulbauförderungsgesetz<br />
HDL-Cholesterin High-Density- Lipoprotein-Cholesterin<br />
Heredität Vererbbarkeit<br />
Heterolog Ungleichartig<br />
HIV Human Immunodeficiency Virus (viral verursachtes Immundefekt<br />
Syndrom)<br />
HMSN Hereditäre motorisch-sensorische Neuropathie<br />
HSV Herpes simplex Virus<br />
HUS hämolytisch-urämische Syndrom<br />
HWZ Halbwertzeit<br />
ICD Implantierbarer Cardioverter/Defibrillator<br />
ICSI Intrazytoplasmatische Spermatozoeninjektion<br />
i. d. R. in der Regel<br />
IKR Institut für klinische Radiologie<br />
IMC International Medical College<br />
IMF Innovative Medizinische Forschung<br />
IMIB Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik<br />
IMPB Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />
IMPP Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen<br />
in vitro in einem lebenden Organismus<br />
in vivo außerhalb des lebenden Organismus<br />
IRM Institut für Reproduktionsmedizin<br />
ISO International Organization for Standardization<br />
IVF In-vitro-fertilisation<br />
IZKF Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung<br />
KAS Klinisches Arbeitsplatzsystem<br />
KKS Koordinierungszentrum für Klinische Studien<br />
KMT Knochenmarktransplantation<br />
KRINKO Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention<br />
KV Kassenärztliche Vereinigung<br />
KVWL Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe<br />
LDL-Cholesterin Low-Density- Lipoprotein-Cholesterin<br />
Long-QT- Anfallsweise Auftreten von Herzrasen durch eine<br />
8 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Abkürzungsverzeichnis<br />
Syndrom Erregungsleitungsstörung der Herzkammer<br />
M. Morbus<br />
MIC Minimal-invasive Chirurgie<br />
Migrieren einwandern<br />
MKG-Chirurgie Mund- und Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
MMP Matrix-Metalloproteasen<br />
Monogen durch ein Gen bedingt<br />
MRA Magnet-Resonanz-Angiographie<br />
MRS Magnet-Resonanz-Spectroskopie<br />
MRSA Methicillin resistenter Staphylococcus aureus<br />
MRT Magnet-Resonanz-Tomographie<br />
MS Massenspektrometrie<br />
MSCT Mehrschicht-Spiral-Computertomographie<br />
MTA Medizinisch-technische Assistent/In<br />
mtDNA mitochondriale Desoxyribonukleinsäure<br />
MTRA Medizinisch-technische Radiologieassistent/In<br />
m. V. mit Verlegung<br />
Nano ein Milliardstel einer Einheit –Faktor 10 -9<br />
NIH National Institutes of Health<br />
NLG Nervenleitgeschwindigkeit<br />
NO Stickstoffmonoxid<br />
NRW Nordrhein-Westfalen<br />
OA/OÄ Oberarzt/Oberärztin<br />
OEG Opferentschädigungsgesetz<br />
OP Operation<br />
OPS Operationenschlüssel<br />
OSTR optische Einzeltransporter-Registrierung<br />
o.V. ohne Verlegung<br />
PCI Percutane coronare Intervention<br />
PCR Polymerase Chain Reaction (Polymerase Kettenreaktion)<br />
PD Privatdozent<br />
PDM Patienten-Daten-Management<br />
PE Probe-Exzision<br />
Peer Review Qualitätskontrolle durch Fachgruppen<br />
PEG Perkutane endoskopische Gastroduodenoskopie<br />
PET Positronen-Emissions-Tomographie<br />
pH Maß für die Wasserstoffionenkonzentration<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 9
Abkürzungsverzeichnis<br />
PJ Praktisches Jahr<br />
poL problemorientiertes Lernen<br />
PTA Perkutane transluminale Angioplastie<br />
PTCA Perkutane transluminale Coronarangioplastie<br />
QMS Qualitätsmanagementsystem<br />
Redox Status Ladungsverhältnis von Oxidation (Elektronenabgabe) und<br />
Reduktion (Elektronenaufnahme) in Atomen, Ionen und<br />
Molekülen<br />
RIT Radioiodtherapie<br />
RKI Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention<br />
RNA Ribonukleinsäure<br />
RR Blutdruck nach Riva-Rocci [mmHg].<br />
RSM Rastersondenmikroskopie<br />
RT-PCR Real Time Polymerase Chain Reaction<br />
S.aureus Staphylococcus aureus<br />
SARS Severe Acute Respiratory Syndrome (Schweres akutes<br />
Atemnotsyndrom)<br />
SCAMP Scanning Mikrophotolyse<br />
SCV Small Colony Variants<br />
SFB Sonderforschungsbereich<br />
SGB Sozialgesetzbuch<br />
SHT Schädel-Hirn-Trauma<br />
SIDS Sudden infant death syndrome (plötzlicher Säuglingstod)<br />
SIOP Société Internationale d’Oncologie Pediatrique<br />
SNP single nucleotide polymorphismus<br />
SPECT Single Photon Emission Computed Tomography<br />
SPZ Sozialpädiatrisches Zentrum<br />
SS Sommersemester<br />
STIPS Strukturierte therapeutische Intervention für Psychoseerkrankte<br />
Stroke Unit Akutversorgungsstation von Schlaganfällen<br />
TEP Totalendoprothese<br />
TMS Transkranielle Magnetstimulation<br />
TNF Tumornekrosefaktor<br />
TrinkwV Trinkwasserverordnung<br />
UKM <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />
VEGF Vaskulärer Endothelialer Wachstumsfaktor<br />
VEP Visuell evozierte Potentiale<br />
VLDL Very low density lipoproteins<br />
10 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Abkürzungsverzeichnis<br />
WHO World Health Organization (Weltgesundheitsorganisation)<br />
WS Wintersemester<br />
WWU Westfälische Wilhelms-Universität<br />
Y. enterocolitica Yersinia enterocolitica<br />
ZKRD Zentraler Knochenmarkspenderregister Deutschland<br />
ZMBE Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung<br />
ZMK Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
ZNS Zentralnervensystem<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 11
Einleitung<br />
Einleitung<br />
Mit diesem Bericht legt das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> seinen zweiten medizinischen<br />
Qualitätsbericht vor, der die Leistungen des Klinikums unter besonderer Berücksichtigung<br />
des universitären Leistungsspektrums darstellt.<br />
An einem <strong>Universitätsklinikum</strong> ist der Anteil der Patienten, die schwer krank sind oder<br />
ein komplexes Krankheitsbild aufweisen sehr hoch. Gerade diese schwer kranken<br />
Patienten, oder Patienten mit einer seltenen Erkrankung, die in anderen Versorgungsstufen<br />
nicht erfolgreich untersucht und behandelt werden konnten, haben die Hoffnung,<br />
dass ihnen in einem <strong>Universitätsklinikum</strong> geholfen werden kann.<br />
Die Qualität der Untersuchung und Behandlung von Patienten kann und sollte<br />
kontinuierlich verbessert werden. Dies ist der Anspruch des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Münster</strong> und sollte auch der Anspruch eines jeden Gesundheitsdienstleisters sein, der<br />
sich in der heutigen Zeit Qualitätsstandards gegenüber verpflichtet fühlt.<br />
Durch die Entwicklung und Anwendung neuer Untersuchungs- und Behandlungsverfahren<br />
beteiligen sich vor allem universitäre Fachabteilungen an der stetigen<br />
Verbesserung der medizinischen Versorgung. Denn Forschung ist die Basis des<br />
Fortschritts und der Weiterentwicklung in der Medizin.<br />
Der Patient steht im Mittelpunkt aller Prozesse in einem Krankenhaus. In der<br />
komplizierten Dreiecksbeziehung „Patient als Leistungsempfänger“ – „Arzt und<br />
Krankenhaus als Leistungserbringer“ – „Krankenversicherung als Kostenträger“ geht<br />
es primär um die Interessen und Bedürfnisse der Patienten. Medizinische Qualität kann<br />
somit beschreiben werden, inwieweit Erwartungen und Wünsche der Patienten erfüllt<br />
werden, technische und klinische Handlungen zu einer Verbesserung des<br />
Krankheitszustandes beitragen und die hierzu benötigten finanziellen Mittel sinnvoll<br />
und effizient eingesetzt werden.<br />
Ein Weg, den hohen Anforderungen, die wir an die Qualität unserer Leistungen stellen,<br />
gerecht zu werden, ist die Einführung eines umfassenden Qualitätsmanagementsystems.<br />
Qualitätsmanagement als Management- und Steuerungsinstrument umfasst alle<br />
Tätigkeiten, die sich mit der Planung, Kontrolle, Sicherung und Verbesserung von<br />
12 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Einleitung<br />
Qualität beschäftigen. Ziel eines Qualitätsmanagement ist es, die Leistungen des<br />
Gesamtsystems auf ein höheres Qualitätsniveau zu versetzen. Qualitätsmanagement<br />
zielt aber nicht nur auf die fortwährende Verbesserung der Qualität medizinischer<br />
Leistungen ab, sondern auch auf die Bereitstellung von Daten und Argumenten, die<br />
eine sinnvolle Verteilung der begrenzten finanziellen Ressourcen im Krankenhaus zum<br />
Wohle der Patienten ermöglichen.<br />
Das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> führt ein umfassendes Qualitätsmanagement ein,<br />
wesentliche Schritte sind bereits erfolgt. Der Veränderungsprozess erfordert eine<br />
Überprüfung und Reorganisation aller Prozesse. Die Standardisierung von Prozessen<br />
bei der Erbringung häufiger Leistungen sichert die Qualität und verbessert langfristig<br />
die Kostenstruktur.<br />
Mit dem vorliegenden Qualitätsbericht 2005 wollen wir den 2004 begonnenen Weg<br />
fortsetzen, unsere Qualität der interessierten Öffentlichkeit näher zu bringen.<br />
Das <strong>Universitätsklinikum</strong> nimmt neben der Krankenversorgung einschließlich der<br />
Hochleistungsmedizin auch Aufgaben in der Lehre und Forschung wahr. Dabei wird<br />
eine Verbindung der Krankenversorgung mit der Forschung und Lehre hergestellt.<br />
Beispielhaft kann hier das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung genannt<br />
werden, dass unter dem fachübergreifenden Leitthema „Die chronische Krankheit“<br />
forscht.<br />
Im Bereich der Forschung nimmt das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> einen herausragenden<br />
Platz ein und ist international und national bekannt. Die gesetzlichen<br />
Vorgaben des Qualitätsberichtes berücksichtigen diesen Aspekt nicht. Deshalb<br />
veröffentlicht das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> zusätzlich diesen erweiterten<br />
Qualitätsbericht, in dem auch die Institute des <strong>Universitätsklinikum</strong>s dargestellt werden,<br />
sowie die Forschungsprojekte und Forschungsergebnisse der einzelnen Kliniken und<br />
Institute und die Beteilungen an der Lehre. Dieser umfassende Qualitätsbericht kann<br />
unter der Webadresse des Klinikums www.klinikum.uni-muenster.de eingesehen<br />
werden.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 13
Allgemeine Merkmale des Krankenhauses<br />
I. Allgemeine Struktur- und Leistungsdaten des<br />
Krankenhauses<br />
1. Allgemeine Merkmale des Krankenhauses<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />
Domagkstraße 5<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
www.klinikum.uni-muenster.de<br />
Institutionskennzeichen des Krankenhauses<br />
260550131<br />
Name des Krankenhausträgers<br />
Bundesland Nordrhein-Westfalen<br />
Anzahl der belegbaren Betten im gesamten Krankenhaus nach § 108/109<br />
SGB V<br />
1.303<br />
Gesamtzahl der im abgelaufenen Kalenderjahr behandelten Patienten:<br />
Stationäre Patienten: 51.425<br />
Ambulante Patienten:<br />
Medizinische Polikliniken: 381.541<br />
Zahnmedizinische Polikliniken: 37.925<br />
14 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Organisation der Verwaltung<br />
Organisation der Verwaltung des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />
Die Organe des <strong>Universitätsklinikum</strong>s sind der Aufsichtsrat und der Vorstand.<br />
Dem Vorstand obliegt die Leitung des <strong>Universitätsklinikum</strong>s, während der<br />
Aufsichtsrat die betrieblichen Ziele des <strong>Universitätsklinikum</strong>s festlegt und die<br />
Geschäftsführung des Vorstands überwacht; außergewöhnliche, über den<br />
Rahmen des laufenden Geschäftsbetriebes hinausgehende Rechtsgeschäfte,<br />
Maßnahmen und Regelungen bedürfen seiner Zustimmung.<br />
Dem Vorstand gehörten im Jahre 2005 an:<br />
� Univ.-Prof. Dr. Dr. med. W. J. Kox, MBA, FRCP,<br />
� Univ.-Prof. Dr. med. Volker Arolt, Stellvertretender<br />
Ärztlicher Direktor,<br />
� Dr. h. c. Manfred Gotthardt, Kaufmännischer Direktor,<br />
� Michael Rentmeister, Pflegedirektor,<br />
� Univ.-Prof. Dr. med. Heribert Jürgens, Dekan der Medizinischen<br />
Fakultät<br />
Stabsstellen des Vorstands im Jahre 2005<br />
� Stabsstelle Medizincontrolling<br />
Leiter: Prof. Dr. med. Norbert Roeder<br />
� Stabsstelle IT-Servicezentrum<br />
Leiter: Peter Hahn<br />
� OP-Koordination<br />
Angelika Schröer (Leiterin des Bereichs Pflege)<br />
Prof. Dr. med. Hans-Georg Bone (ärztlicher OP-Koordinator)<br />
Zentrale Einrichtungen im Jahre 2005<br />
� Zentrale Fotoabteilung<br />
Leiter: Thomas Terrahe<br />
� Gemeinsam zu nutzende Einrichtungen des zentralen<br />
Operationsbereiches<br />
Leiter: Univ.-Prof. Dr. med. Hugo Karel Van Aken<br />
� Gemeinsam zu nutzende Einrichtungen der zentralen Physikalischen<br />
Therapie<br />
Ärztlicher Leiter: Univ.-Prof. Dr. Dr. med. Wolfgang J. Kox<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 15
Organisation der Verwaltung<br />
Stabstellen des Kaufmännischen Direktors<br />
� Arbeitsmedizinischer und Sicherheitstechnischer Dienst<br />
Leiter: Dr. med. Peter Czeschinski; Dr. med. Christoph Saße<br />
� Interne Revision und Betriebsberatung<br />
Leiterin: Gabriele Akens-Fries<br />
� Kultur, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit<br />
Leiter: Christian Heeck; Anna Wiesmann; Jutta Reising<br />
Dezernate<br />
1. Dezernat 01 Personal. Leiterin: C. Dutschmann<br />
2. Dezernat 02 Finanzen. Leiter H. Lambrecht<br />
3. Dezernat 03 Wirtschaft. Leiter: T. Lüchtefeld<br />
4. Dezernat 04 Technik. Leiter: D Goossens<br />
5. Dezernat 05 Justiziariat. Leiterin D.Kreuznacht<br />
6. Dezernat 06 Liegendschaften kommis.Leiter: G. Schoon<br />
16 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Zentren und Abteilungen<br />
Übersicht über die Kliniken und Institute des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Münster</strong><br />
Zentrum für Innere Medizin<br />
Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang E. Berdel<br />
Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Wolfram Domschke; FACG, FRCP<br />
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Günter Breithardt<br />
Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hermann-Joseph Pavenstädt<br />
Zentrum für Chirurgie<br />
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Norbert Senninger, FACS<br />
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Michael J. Raschke<br />
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans H. Scheld<br />
Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />
Leitende Ärztin: Dr. med. Kerstin Lohse<br />
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hansdetlef Wassmann<br />
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Lothar Hertle<br />
Zentrum für Kinderheilkunde<br />
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Kinderheilkunde -<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Erik Harms<br />
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Schwerpunkt Pädiatrische<br />
Kardiologie – Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Johannes Vogt<br />
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Schwerpunkt Pädiatrische<br />
Hämatologie / Onkologie -<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Heribert Jürgens<br />
Zentrum für Dermatologie<br />
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten - Allgemeine Dermatologie und Venerologie-<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Thomas A. Luger<br />
Institut für Experimentelle Dermatologie<br />
Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Johannes Roth<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 17
Zentren und Abteilungen<br />
Zentrum für Anästhesiologie und Laboratoriumsmedizin<br />
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hugo Van Aken, FRCA, FANZCA<br />
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin - Zentrallaboratorium -<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Gerd Assmann, FRCP<br />
Institut für Transfusionsmedizin<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Walter Sibrowski<br />
Zentrum für Strahlenmedizin<br />
Institut für Klinische Radiologie - Röntgendiagnostik -<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Walter L. Heindel<br />
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie -<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Normann Willich<br />
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Otmar Schober<br />
Zentrum für Nervenheilkunde<br />
Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Erich Bernd Ringelstein<br />
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Volker Arolt<br />
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Tilman Fürniss<br />
Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Gereon Heuft<br />
Institut für Medizinische Psychologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Dipl.-Psych. Fritz A. Muthny<br />
Institut für Experimentelle Epilepsieforschung<br />
Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Hans-Christian Pape<br />
Zentrum für Augenheilkunde und Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Holger Busse<br />
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Stoll<br />
Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. Antoinette G. Dinnesen<br />
Institut für Biomagnetismus und Biosignalanalyse<br />
Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christo Pantev<br />
18 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Zentrum für Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin<br />
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Ludwig Kiesel<br />
Institut für Reproduktionsmedizin<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Eberhard Nieschlag, FRCP<br />
Zentrum für Orthopädie (Hüfferstiftung)<br />
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Winfried Winkelmann<br />
Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans Henning Wetz<br />
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. h. c. Ulrich Klaus Joos<br />
Poliklinik für Kieferorthopädie<br />
Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. dent. Ulrike Ehmer<br />
Poliklinik für Parodontologie<br />
Komm. Geschäftsführender Leiter: Univ.-Prof. Dr. med. Dag Harmsen<br />
Komm. Klinischer Leiter: Priv.-Doz. Dr. med. dent. Benjamin Ehmke<br />
Poliklinik für Zahnerhaltung<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. dent. Klaus Ott<br />
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Friedhelm Bollmann<br />
Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE)<br />
Institut für Molekulare Virologie<br />
Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Stephan Ludwig<br />
Zentren und Abteilungen<br />
Institut für Infektiologie<br />
Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dipl.-Chemiker Dr. rer. nat. M. Alexander Schmidt<br />
Institut für Experimentelle Pathologie<br />
Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. phil. nat. Jürgen Brosius<br />
Institut für Zellbiologie<br />
Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dipl.-Biochemiker Dr. rer. nat. Dietmar Vestweber<br />
Institut für Medizinische Biochemie<br />
Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Volker Gerke<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 19
Zentren und Abteilungen<br />
Zentrum für Vorklinische Medizin<br />
Institut für Anatomie -<br />
Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Reinhard Hildebrand<br />
Institut für Physiologie I - Neurophysiologie –<br />
Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Hans-Christian Pape<br />
Institut für Physiologie II - Vegetative Physiologie –<br />
Geschäftsf: Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans Oberleithner<br />
Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie<br />
Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. phil. Peter Bruckner<br />
Zentrum für Theoretische Medizin<br />
Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />
Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Rudolf Reichelt<br />
Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin<br />
Geschäftsf. Direktorin: Univ.-Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert<br />
Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin I<br />
Institut für Arbeitsmedizin<br />
Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. Ute Witting<br />
Institut für Humangenetik<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen Horst<br />
Institut für Humangenetik / Frauengesundheitsforschung<br />
Direktorin: Univ.-Prof. Dr. rer. Soz. Irmgard Nippert<br />
Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Georg Peters<br />
Institut für Hygiene<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Helge Karch<br />
Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik<br />
Geschäftsf. Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. pol. Wolfgang Köpcke<br />
Institut für Sportmedizin<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Völker<br />
Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich Keil<br />
Institut für Neuropathologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Werner Paulus<br />
Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Werner Böcker<br />
Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin II<br />
Institut für Pharmakologie und Toxikologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Wilhelm Schmitz<br />
Institut für Rechtsmedizin<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Bernd Brinkmann<br />
20 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinische Fachabteilungen<br />
Statistische Leistungsdaten der klinische Fachabteilungen<br />
Schlüssel<br />
nach<br />
§ 301<br />
SGB V<br />
Name der Klinik Zahl<br />
der<br />
Ist-<br />
Betten<br />
0100 Medizinische Klinik D - Innere Medizin<br />
Schwerpunkt Nieren- und<br />
Hochdruckerkrankungen<br />
0300 Medizinische Klinik C - Innere Medizin<br />
Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie<br />
0500 Medizinische Klinik A - Innere Medizin<br />
Schwerpunkt Hämatologie und<br />
Internistische Onkologie<br />
0700 Medizinische Klinik B - Innere Medizin<br />
Schwerpunkt Gastroenterologie und<br />
Stoffwechselerkrankungen<br />
1000 Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine<br />
Pädiatrie<br />
1005 Kinder- und Jugendmedizin - Schwerpunkt<br />
Hämatologie und Onkologie<br />
1100 Kinder- und Jugendmedizin - Schwerpunkt<br />
Kardiologie<br />
Anzahl<br />
stationäre<br />
Patienten<br />
Anzahl<br />
Patienten<br />
Poliklink /<br />
Ambulanz<br />
53 5.186 4.442<br />
68 3.443 5.784<br />
71 1.627 4.593<br />
72 2.474 7.359<br />
94 3.020 10.580<br />
22 1.165 3.413<br />
22 524 2.302<br />
1300 Kinder- und Neugeborenenchirurgie 26 666 2.837<br />
1500 Allgemeine Chirurgie 73 2.017 5.686<br />
1600 Unfall-, Hand- und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
52 2.527 7.062<br />
1700 Neurochirurgie 36 1.348 4.822<br />
2100 Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie 52 2.044 513<br />
2200 Urologie 33 1.873 6.782<br />
2300 Allgemeine Orthopädie 94 2.829 10.600<br />
2315 Technische Orthopädie und Rehabilitation 38 546 2.841<br />
2400 Frauenheilkunde und Geburtshilfe 52 2.076 10.081<br />
2600 Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde 67 3.288 10.459<br />
2600 Phoniatrie und Pädaudiologie - 1.958<br />
(teilstationär)<br />
2.264<br />
2700 Augenheilkunde 37 2.936 11.996<br />
2800 Neurologie 70 2.620 8.499<br />
2900 Psychiatrie und Psychotherapie 90 628 2.918<br />
3000 Kinder- und Jugendpsychiatrie 18 64 1.378<br />
3100 Psychosomatik/Psychotherapie 14 88 1.887<br />
3200 Nuklearmedizin 12 1.028 7.685<br />
3300 Strahlentherapie - Radioonkologie 20 615 8.424<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 21
Klinische Fachabteilungen<br />
3400 Klinik für Hauterkrankungen 53 2.636 17.091<br />
3500 Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie 28 1.435 2.090<br />
3600 Anästhesiologie und operative<br />
Intensivmedizin<br />
35 2.682 2.976<br />
3751 Institut für Klinische Radiologie 1 40 84.942<br />
3700 Zentrallaboratorium - - 63.050<br />
3700 Institut für Transfusionsmedizin - - 63.311<br />
3700 Poliklinik für Kieferorthopädie - -<br />
3700 Poliklinik für Parodontologie - -<br />
3700 Poliklinik für Zahnerhaltung - -<br />
3700 Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik - -<br />
Gesamt 1.377 50.574 381.541<br />
22 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
TOP-30 Hauptdiagnosen<br />
2. Top-30 DRG / Hauptdiagnosen und Behandlungen des<br />
Gesamtkrankenhauses im Jahr 2005<br />
Erklärung DRG<br />
DRG bedeutet „Diagnoses-Related Groups“ und bezeichnet eine Familie von<br />
medizinischen Klassifikationssystemen, z.B. Erkrankungen des Nervensystems,<br />
Erkrankungen der Atmungsorgane oder Erkrankungen des Kreislaufsystems. Die<br />
DRG-Fallgruppen teilen alle stationären und teilstationären Krankenhausfälle in<br />
medizinisch sinnvolle und nach ökonomischem Aufwand vergleichbare DRG-<br />
Gruppen ein. Dabei stehen der Ressourcenverbrauch (z.B. Sachmittel,<br />
Medikamente) und der damit verbundene ökonomische Aufwand bei der<br />
Einteilung der diagnosebezogenen Fallgruppen im Vordergrund. Die Zuweisung<br />
zu einer DRG erfolgt über verschiedene Parameter. Hierzu gehören die<br />
Hauptdiagnose, durchgeführte Prozeduren (z.B. Operationen, aufwändige<br />
diagnostische oder therapeutische Leistungen) und die Schweregradeinstufung<br />
durch eventuell vorhandene Nebendiagnosen. Auch das Alter, besonders<br />
aufwändige Behandlungen wie z.B. eine Langzeitbeatmung oder<br />
Chemotherapien können Auswirkung auf die Zuweisung einer DRG haben. Für<br />
die Festlegung der Hauptdiagnosen bzw. Prozeduren stehen entsprechende<br />
Kataloge zur Verfügung. Die Hauptdiagnosen werden nach einer internationalen<br />
Klassifikation der Krankheiten (ICD-Schlüssel nach dem Sozialgesetzbuch V)<br />
und die Prozeduren nach dem Operationen–Schlüssel (OPS-Schlüssel nach dem<br />
Sozialgesetzbuch V) verschlüsselt.<br />
Datengrundlage der aufgeführten Leistungszahlen<br />
Für den vorliegenden Qualitätsbericht sind die Eingaben und Verschlüsselungen<br />
der Hauptdiagnosen, Prozeduren und Schweregradeinteilung der stationär<br />
behandelteten Patienten Grundlage der aufgeführten Leistungsdaten. Dabei ist<br />
zu beachten, dass die im Qualitätsbericht aufgeführte Anzahl von<br />
Untersuchungen, z.B. Ultraschalluntersuchungen, nur die Anzahl der im<br />
Computersystem verschlüsselten und erfassten Untersuchungen bei stationär<br />
behandelten Patienten wiedergeben, jedoch nicht die tatsächliche Anzahl der<br />
durchgeführten Untersuchungen, z.B. Mehrfachuntersuchungen bei einem<br />
Patienten oder ambulante Untersuchungen. Die ambulanten Untersuchungen<br />
werden pauschal abgerechnet, so dass die einzelnen Leistungen nur teilweise<br />
verschlüsselt und erfasst werden.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 23
TOP-30 Hauptdiagnosen<br />
TOP 30-DRG aller stationären Patienten im Berichtsjahr 2005<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Invasive kardiologische Diagnostik außer bei akutem<br />
Myokardinfarkt, mit komplexem Eingriff, mit äußerst schweren<br />
F49 Begleiterkrankungen 866<br />
2<br />
Operationen an Nasennebenhöhlen, Mastoid, komplexe Eingriffe<br />
am Mittelohr und andere Operationen an den Speicheldrüsen, Alter<br />
D06 < 16 Jahre 762<br />
3 J66 Mäßig schwere Hauterkrankungen 738<br />
4<br />
Strahlentherapie bei endokrinen, Ernährungs- und<br />
K15 Stoffwechselkrankheiten 734<br />
5<br />
Neugeborenes, Aufnahmegewicht > 2499 g ohne signifikante<br />
operative-Prozeduren, ohne Beatmung > 95 Stunden, mit mehreren<br />
P67 schweren Begleiterkrankungen 585<br />
6<br />
Bösartige Neubildung des Bindegewebes einschließlich<br />
pathologischer Fraktur, Alter < 17 Jahre oder mit äußerst schweren<br />
I65 Begleiterkrankungen 584<br />
7<br />
Tonsillektomie außer bei bösartiger Neubildung oder verschiedene<br />
Operationen an Ohr, Nase, Mund und Hals ohne äußerst schwere<br />
D30 Begleiterkrankungen, mit aufwändigem Eingriff 571<br />
8<br />
Apoplexie mit Beatmung > 95 und < 178 Stunden oder mit<br />
intrakranieller Blutung und neurologischer Komplexbehandlung des<br />
B70 akuten Schlaganfalls, mehr als 72 Stunden 530<br />
9 R61 Lymphom und nicht akute Leukämie, mit Sepsis 525<br />
10<br />
Krampfanfälle mit äußerst schweren Begleiterkrankungen, Alter <<br />
B76 18 Jahre 518<br />
11<br />
Nicht operativ behandelte Erkrankungen und Verletzungen im<br />
Wirbelsäulenbereich, Alter > 55 Jahre oder mit äußerst schweren<br />
I68 oder schweren Begleiterkrankungen, mit komplexer Diagnose 468<br />
12<br />
Koronare Bypass-Operation ohne invasive kardiologische<br />
F32 Diagnostik, ohne komplizierende Prozeduren, ohne Karotiseingriff 465<br />
13 J67 Leichte bis moderate Hauterkrankungen mit Begleiterkrankungen 373<br />
14<br />
Vaginale Entbindung mit mehreren komplizierenden Diagnosen,<br />
mindestens eine schwer, Schwangerschaftsdauer bis 33 vollendete<br />
O60 Wochen 363<br />
15 L62 Neubildungen der Harnorgane 329<br />
16<br />
Operationen an Hüftgelenk und Femur mit Mehrfacheingriff, mit<br />
komplexer Prozedur oder Diagnose und mit äußerst schweren<br />
I08 Begleiterkrankungen 328<br />
17 C13 Operationen an Tränendrüse und Tränenwegen 326<br />
18 I32 Komplexe Operationen an Handgelenk und Hand 320<br />
19<br />
Komplexe therapeutische ERCP mit äußerst schweren<br />
H41 Begleiterkrankungen 315<br />
20<br />
Operationen bei Glaukom mit extrakapsulärer Extraktion der Linse<br />
C07 (ECCE) und andere Operationen an der Retina 311<br />
21<br />
Operationen an Kornea, Sklera und Konjunktiva und Operationen<br />
am Augenlid oder verschiedene Operationen an der Linse, Alter <<br />
C20 16 Jahre 300<br />
22<br />
Dakryozystorhinostomie (Operationen an der Tränendrüse oder den<br />
C05 Tränenwegen des Auges) 289<br />
23<br />
Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Intervention mit<br />
F57 äußerst schweren Begleiterkrankungen 282<br />
24<br />
Degenerative Krankheiten des Nervensystems bei Morbus<br />
Parkinson mit äußerst schweren oder schweren<br />
B67 Begleiterkrankungen 253<br />
25 R60 Akute myeloische Leukämie mit hochkomplexer Chemotherapie 247<br />
24 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
TOP-30 Hauptdiagnosen<br />
26<br />
Andere ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie oder Wechsel<br />
F26 eines Herzschrittmachers, Mehrkammersystem 247<br />
27<br />
Koloskopie mit äußerst schweren oder schweren<br />
G48 Begleiterkrankungen oder komplizierendem Eingriff 243<br />
28<br />
Erkrankungen der Leber außer bösartige Neubildung, Leberzirrhose<br />
und bestimmte nichtinfektiöse Hepatitiden, mit komplexer Diagnose<br />
H63 und äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen 241<br />
29 D37 Sehr komplexe Operationen an der Nase 240<br />
30 C10 Operationen an den Augenmuskeln mit erhöhtem Aufwand 234<br />
Die 30 häufigsten Hauptdiagnosen aller stationären Patienten im<br />
Berichtsjahr 2005<br />
Rang ICD-10<br />
Anzahl<br />
Titel<br />
Patienten<br />
1 I25 Chronische ischämische Herzkrankheit 1.358<br />
2 E05 Hyperthyreose [Thyreotoxikose] 547<br />
3 H04 Affektionen des Tränenapparates 493<br />
4 G40 Epilepsie 476<br />
5 I63 Hirninfarkt 455<br />
6 I47 Paroxysmale Tachykardie 436<br />
7 S02 Fraktur des Schädels und der Gesichtsschädelknochen 428<br />
8 I20 Angina pectoris 415<br />
9 C91 Lymphatische Leukämie 414<br />
10<br />
Bösartige Neubildung des Knochens und des<br />
C40 Gelenkknorpels der Extremitäten 398<br />
11 I21 Akuter Myokardinfarkt 389<br />
12 I48 Vorhofflattern und Vorhofflimmern 373<br />
13<br />
Komplikationen durch orthopädische Endoprothesen,<br />
T84 Implantate oder Transplantate 359<br />
14 C67 Bösartige Neubildung der Harnblase 347<br />
15 C61 Bösartige Neubildung der Prostata 347<br />
16 C92 Myeloische Leukämie 337<br />
17 J32 Chronische Sinusitis 333<br />
18 M51 Bandscheibenschäden 327<br />
19 I50 Herzinsuffizienz 301<br />
20 C73 Bösartige Neubildung der Schilddrüse 295<br />
21 C43 Bösartiges Melanom der Haut 284<br />
22 G47 Schlafstörungen 282<br />
23 H35 Affektionen der Netzhaut 255<br />
24 H33 Netzhautablösung und Netzhautriss 237<br />
25 C50 Bösartige Neubildung der Brustdrüse [Mamma] 236<br />
26<br />
Dentofaziale Anomalien [einschließlich fehlerhafter<br />
K07 Okklusion] 234<br />
27 H50 Strabismus 229<br />
28 J34 Krankheiten der Nase und der Nasennebenhöhlen 229<br />
29 Z38 Lebendgeborene nach dem Geburtsort 228<br />
30<br />
Bösartige Neubildung der Niere, ausgenommen<br />
C64 Nierenbecken 224<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 25
TOP-30 Prozeduren<br />
Die 30 häufigsten Untersuchungen und Behandlungen aller stationären<br />
Patienten im Berichtsjahr 2005<br />
OPS-301<br />
Anzahl<br />
Rang<br />
Behandlungen<br />
Patienten<br />
1<br />
3-008 /<br />
3-009 Sonographie des Oberbauchs / Abdomens<br />
Transfusion von Vollblut, Erythrozytenkonzentrat und<br />
8180<br />
2 8-800 Thrombozytenkonzentrat 5509<br />
3 8-522 Hochvoltstrahlentherapie 5351<br />
4 3-200 Native Computertomographie des Schädels 4095<br />
5 8-854 Hämodialyse 3948<br />
6 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 3760<br />
7 3-00c Sonographie des kleinen Beckens und der Leistenregion 3394<br />
8 1-632 Diagnostische Ösophagogastroduodenoskopie 3328<br />
9 3-00a Sonographie des Magen-Darm-Traktes, hochauflösend 3101<br />
10 1-275 Transarterielle Linksherz-Katheteruntersuchung 2671<br />
11 1-207 Elektroenzephalographie (EEG) 2651<br />
12 8-900 Intravenöse Anästhesie 2330<br />
13 8-919 Komplexe Akutschmerzbehandlung<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung<br />
2203<br />
14 8-931 des zentralen Venendruckes 2160<br />
15 3-225 Computertomographie des Abdomens mit Kontrastmittel 2153<br />
16 3-222 Computertomographie des Thorax mit Kontrastmittel 2138<br />
17 8-980 Intensivmedizinische Komplexbehandlung (Basisprozedur) 1799<br />
18 1-268 Kardiales Mapping 1704<br />
19 3-023 Transthorakale Echokardiographie mit Duplexsonographie 1688<br />
20 1-710 Ganzkörperplethysmographie (Lungenfunktionsdiagnosik)<br />
Perkutan-transluminale Gefäßintervention an Herz und<br />
1581<br />
21 8-837 Koronargefäßen 1568<br />
22 8-910 Epidurale Injektion und Infusion zur Schmerztherapie<br />
Magnetresonanztomographie des Schädels mit<br />
1543<br />
23 3-820 Kontrastmittel 1464<br />
24 3-800 Native Magnetresonanztomographie des Schädels 1380<br />
25 5-361 Anlegen eines aortokoronaren Bypass<br />
Transfusion von Plasma und Plasmabestandteilen und<br />
1286<br />
26 8-810 gentechnisch hergestellten Plasmaproteinen 1252<br />
27 1-650 Diagnostische Koloskopie<br />
Operativer äußerer Kreislauf (bei Anwendung der Herz-<br />
1234<br />
28 8-851 Lungen-Maschine) 1226<br />
29 3-220 Computertomographie des Schädels mit Kontrastmittel 1156<br />
30 3-052 Transösophageale Echokardiographie [TEE] 1145<br />
26 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />
3. Besondere Versorgungsschwerpunkte und<br />
Leistungsangebote am UKM<br />
Zentrum für Innere Medizin<br />
Tumorzentrum<br />
� Interdisziplinäre Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen, z.B.<br />
Leukämien (Blutkrebs), Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) und alle soliden<br />
Tumoren<br />
Knochenmarktransplantationszentrum<br />
� Durchführung einer Hochdosischemotherapie mit nachfolgender autologer<br />
(Eigenspende) oder allogener (Fremdspende) Stammzelltransplantation<br />
Gastroenterologie (Magen- Darmerkrankungen)<br />
� Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, des<br />
Dünn- und Dickdarms, Lebererkrankungen, Erkrankungen der Gallenblase, der<br />
Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse<br />
Endokrinologie und Diabetologie (Stoffwechselerkrankungen)<br />
� Diabetes mellitus und sämtlichen Folgeerkrankungen,<br />
� Schilddrüsenkrankheiten und Nebenschilddrüsenerkrankungen.<br />
� Pubertäts- und Fertilitätsstörungen,<br />
� Erkrankungen der Nebenniere und<br />
� Krankheiten des Knochenstoffwechsels<br />
� Diagnostik und Therapie der Tumoren der Hirnanhangsdrüse<br />
Rheumatologie und klinische Immunologie (Autoimmunerkrankungen)<br />
� Entzündungs- und Verschleißerkrankungen der Muskeln, Gelenke und<br />
Wirbelsäule<br />
� chronische Entzündungen des Bindegewebes<br />
Infektiologie<br />
� schwere Infektionskrankheiten (z.B. Lungenentzündungen, Sepsis,<br />
Tuberkulose), Infektionen bei immungeschwächten Patienten<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 27
Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />
Pneumologie (Lungenerkrankungen)<br />
� Diagnostik und Therapie von Lungenerkrankungen jeder Genese (z.B. Asthma<br />
bronchiale, chronisch-obstruktive Bronchitis, infektiöse und nicht-infektiose<br />
Entzündungen der Lunge) und von gut- und bösartigen Tumoren der Lunge<br />
Kardiologie (Herzerkrankungen)<br />
� Diagnostik und Therapie der chronische koronaren Herzkrankheit,<br />
Erkrankungen der Herzklappen, des Herzmuskels, des Herzbeutels und<br />
Herzrhythmusstörungen jeder Genese<br />
Angiologie (Gefäßerkrankungen)<br />
� Nicht-invasive und invasive Diagnostik und Behandlung von Patienten mit<br />
akuten und chronischen Erkrankungen der peripheren Gefäße (z.B. Gefäße der<br />
Arme oder Beine)<br />
Nieren- und Hochdruckerkrankungen<br />
� Diagnostik und Therapie von Nierenerkrankungen und des Bluthochdrucks,<br />
Durchführung von allen Dialysenverfahren („Blutreinigung“)<br />
Zentrum für Chirurgie<br />
Onkologische Chirurgie<br />
� Chirurgische Therapie von bösartigen Tumoren<br />
Transplantationschirurgie<br />
� Transplantation der Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, des Herzens und der<br />
Lunge<br />
Chirurgische Endokrinologie<br />
� Chirurgische Behandlung von gut- und bösartigen Erkrankungen der<br />
Schilddrüse und Nebenschilddrüse und anderen hormonbildenden Organen<br />
Chirurgische Gastroenterologie<br />
� Chirurgische Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus<br />
Crohn und Colitis ulcerosa)<br />
28 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />
Gefäßchirurgie<br />
� Chirurgische Therapie von Gefäßerkrankungen (Bypassoperationen,<br />
Operationen der Arterien und des Venensystems)<br />
Chirurgische Endoskopie<br />
� Chirurgische Therapie im Rahmen von Magen- und Darmspiegelungen<br />
Chirurgie der Adipositas per magna und Erschlaffung des Magens<br />
(Gastroparese)<br />
� Einlegen eines Magenbandes bei starkem Übergewicht, Einlegen von<br />
Magenschrittmachern bei Erschlaffung der Magenmuskulatur<br />
Unfallchirurgie - Trauma Zentrum für Unfallverletzte<br />
� Diagnostik und chirurgische Therapie von Schwerst- und Mehrfachverletzten<br />
(Polytrauma)<br />
� Diagnostik und chirurgische Therapie von Verletzungen der Hals-, Brust- und<br />
Lendenwirbelsäule<br />
� Behandlung schwieriger Verletzungen und Fehlbildungen der Hand<br />
� Kindertraumatologie<br />
� Replantationen<br />
� Gelenkersatz<br />
� Arhroskopische Chirurgie aller Gelenke<br />
� Behandlung von Komplikationen (z.B. Knocheninfektion)<br />
Herzchirurgie<br />
� aortokoronare Bypassoperationen (mit und ohne Herz-Lungen-Maschine, auch<br />
komplett arterielle Bypassversorgung)<br />
� Herzklappenersatzoperationen (auch minimal-invasiv)<br />
� Herzklappenrekonstruktionen<br />
� Herztumorentfernungen<br />
� Säuglings- und Kinderherzchirurgie (einfache und komplexe angeborene<br />
Herzfehler)<br />
� Herz-, Lungen- und Herz-Lungentransplantationen, auch im Säuglings- und<br />
Kindesalter<br />
� Operative Behandlung der Herzschwäche: Hochrisiko-Bypassoperation und -<br />
Herzklappeneingriff, Verkleinerung der linken Herzkammer (Batista-Operation),<br />
Ausschaltung von Herzwandaussackungen (Aneurysma)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 29
Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />
� Implantationen von Herzunterstützungssystemen (Kunstherz), auch im<br />
Säuglings- und Kindesalter<br />
Thoraxchirurgie<br />
� Thoraxchirurgie (alle Organe des Brustkorbes, Brustkorbwand), auch minimalinvasiv<br />
Chirurgie („Schlüssellochchirurgie“)<br />
� Korrektur von Brustkorbdeformitäten (Trichterbrust, Kielbrust)<br />
Neurochirurgie<br />
Chirurgische Therapie von Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems:<br />
� Neurochirurgische Schmerzbehandlung<br />
� Hirntumortherapie, Hypophysentumortherapie,<br />
� Periphere Nervenläsionen,<br />
� Spinale Erkrankungen, Nervenwurzelkompressionsysndrome,<br />
� Pädiatrische Neurochirurgie<br />
� Hirngefässerkrankungen, Karotisstenose, Hirngefäßmißbildungen mit<br />
Hirnblutungen<br />
� Interdisziplinäre Therapie der Spina-Bifida-Erkrankung (offener Rücken)<br />
Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />
� Fehlbildungschirurgie<br />
� Neugeborenenchirurgie<br />
� Thoraxchirurgie<br />
� Minimal-invasive-Chirurgie<br />
� Abdominelle Chirurgie des Heranwachsenden<br />
� Diagnostik und Therapie von bösartigen Erkrankungen im Kindes- und<br />
Jugendalter<br />
Urologische Klinik<br />
� Diagnostik und Therapie von gut- und bösartigen Erkrankungen des<br />
männlichen Urogenitalsystems und der weiblichen Harnorgane<br />
� Prostatazentrum<br />
30 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
� Neuropädiatrie: Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des<br />
Nervensystems, z.B. Anfallsleiden, Entwicklungsverzögerung, Fehlbildungen<br />
(Spina bifida), Tumore des Gehirns<br />
� Pädiatrische Nephrologie: Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der<br />
Nieren, ableitenden Harnwege und Harnblase, z.B. Nierenfunktionsstörungen,<br />
Fehlbildungen, Stoffwechselerkrankungen, autoimmunologische Erkrankungen<br />
� Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters z.B. Essstörungen, psychische<br />
Probleme bei chronischen Erkrankungen<br />
� Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin: Behandlung von extrem<br />
unreifen Frühgeborenen, beatmungspflichtigen Kindern, schwer kranken<br />
Kindern<br />
� Angeborene Stoffwechselerkrankungen: Diagnostik und Behandlung<br />
angeborener Stoffwechselerkrankungen<br />
� Pädiatrische Endokrinologie: Diagnostik und Behandlung klein- und<br />
�<br />
großwüchsiger Kinder und Jugendliche<br />
Kinderrheumatologie und Immunologie: Diagnostik und Therapie von<br />
Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, entzündliche<br />
Systemerkrankungen, Fehlregulationen des Immunsystems<br />
� Pädiatrische Gastroenterologie: Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen<br />
der Verdauungsorgane z.B. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen,<br />
�<br />
Zöliakie, Leber- und Bauchspeicheldrüsenfunktionsstörungen<br />
Pulmologie: Diagnostik und Behandlungen von Erkrankungen der Lunge, z:B.<br />
Lungenfunktionseinschränkungen, angeborene Fehlbildungen<br />
� Diabetologie: Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit<br />
Diabetes mellitus<br />
� Mukoviszidose-Ambulanz: Diagnostik und Behandlung von Kindern und<br />
Jugendlichen mit Cystischer Fibrose (Mukoviszidose).<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 31
Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie<br />
und Onkologie<br />
Kinderonkologischen Zentrum<br />
Diagnostik und Behandlung hämatologischer Systemerkrankungen (Leukämien,<br />
Lymphome und myelodysplastische Syndrome) und solide Tumore (u.a.<br />
Rhabdomyosarkome, Neuroblastome, Nephroblastome, Hirntumore). Ein besonderer<br />
Schwerpunkt ist die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit akuten<br />
myeloischen Leukämien und mit Knochentumoren.<br />
Die Versorgungsschwerpunkte schließen das gesamte Spektrum der Pädiatrischen<br />
Hämatologie und Onkologie ein:<br />
� Akute Leukämien (ALL, AML)<br />
� Lymphome<br />
� Myelodysplastisches Syndrom und chronische myeloische Leukämien<br />
� Hirntumoren<br />
� Knochentumoren (Ewingsarkom, Osteosarkom)<br />
� Nephroblastom (Wilms-Tumor)<br />
� Weichteilsarkome<br />
� Keimzelltumoren<br />
� Hepatoblastome<br />
� Neuroblastome<br />
� Erworbene und angeborene Störungen der Blutbildung<br />
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />
Diagnostik und Behandlung der funktionellen und organisch bedingten angeborenen<br />
und erworbenen Störungen des Herzens und des Kreislaufs bei Säuglingen, Kindern<br />
und Jugendlichen<br />
� Prä- und postoperative Versorgung angeborener Herzfehler im Kindes- und<br />
Jugendalter.<br />
� Diagnostik und Behandlung aller Arten von Herzrhythmusstörungen<br />
� Diagnostik und Behandlung von angeborenenen und erworbenenen<br />
Herzerkrankungen, z.B. Herzerkrankungen im Rahmen von Stoffwechselerkrankungen.<br />
� Kardiologische Betreuung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der<br />
Durchführung einer Chemotherapie<br />
32 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />
� Diagnostik und Behandlung von juvenilen Schlaganfällen und erworbenen<br />
Hämostasedefekten (z.B. Thrombosen, Gerinnungsstörungen)<br />
Zentrum für Augenheilkunde und Hals-, Nasen und<br />
Ohrenheilkunde<br />
Diagnostik und Therapie von Augenerkrankungen<br />
� Laserchirurgie<br />
� Linsenchirurgie<br />
� Netzhaut- und Glaskörperchirurgie<br />
� Augenmuskelchirurgie<br />
� Orbitachirurgie (Augenhöhle)<br />
� Lidchirurgie<br />
� Augenerhaltende Tumorchirurgie<br />
Diagnostik und Therapie von Hals, Nasen und Ohrenerkrankungen<br />
� Allergologie<br />
� Audiologie (Diagnostik und Therapie von Hörstörungen)<br />
� Experimentelle Audiologie (angegliedertes Forschungsinstitut)<br />
� Neurootologie (Diagnostik von Hör- und Gleichgewichtsstörungen)<br />
� Orbitachirugie (Behandlung von Tumoren und anderen Erkrankungen der<br />
Augenhöhle)<br />
� Plastische Operationen (Kosmetische Korrekturen von Ohren- und Nasen)<br />
� Schlafmedizin (Diagnostik und Therapie des obstruktiven<br />
Schlafapnoesyndroms und des Schnarchens)<br />
� Spezielle Hals-Nasen-Ohren-Chirurgie (z.B. Speicheldrüsen-,<br />
Nasennebenhöhlen- und Ohrchirugie)<br />
� Tumorchirurgie (Behandlung von bösartigen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich)<br />
Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
� Prävention, Diagnostik und Behandlung von Kommunikationsstörungen,<br />
� Untersuchungen, Beratungen und Therapien von Sprach-, Sprech-, Stimm- und<br />
Schluckstörungen bei Kindern und Erwachsenen<br />
� Diagnostik und Therapie von Hörstörungen im Säuglings-, Kleinkind- und<br />
Schulalter<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 33
Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />
Zentrum für Nervenheilkunde<br />
Diagnostik und Therapie von Neurologischen Erkrankungen<br />
� Diagnostik und Therapie des Schlaganfalls<br />
� Stroke unit (spezielle Intensivstation für Schlaganfallpatienten)<br />
� Diagnostik und Therapie neuroimmunologischer und neurodegenerativer<br />
Erkrankungen<br />
� Diagnostik und Therapie der Epilepsie (Krampfleiden)<br />
� Diagnostik und Therapie von neurologischen Schmerzen<br />
� Schlaflabor – Diagnostik und Therapie von Schlafkrankheiten und -störungen<br />
Diagnostik und Therapie von psychischen Erkrankungen<br />
� Depressionen aller Formen und Schweregrade<br />
� Bipolare affektive (manisch-depressive) Erkrankungen<br />
� Neurotische Erkrankungen (z.B. Angsterkrankungen, Essstörungen)<br />
� Psychotische Erkrankungen, insbesondere im jungen Erwachsenenalter<br />
� Störungen der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses<br />
Diagnostik und Therapie von psychosomatischen Erkrankungen<br />
� Behandlung psychogener EssstörungenSomatisierungsstörungen und<br />
somatoformen Schmerzstörungen<br />
� psychischen Traumatisierungen (Psychotraumatologie)<br />
� (Gerontopsychosomatik und Alterspsychotherapie)<br />
� Behandlung von Problemen bei der Krankheitsverarbeitung (Coping;<br />
Compliance)<br />
Diagnostik und Therapie von psychischen Erkrankungen des Kindes- und<br />
Jugendalters<br />
� Emotionale Störungen bei Kindern und Jugendlichen einschließlich<br />
Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen.<br />
� ADHD, ADS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und<br />
Störungsbilder mit vergleichbarer Symptomatik.<br />
� Essstörungen einschließlich Anorexia nervosa und Bulimie.<br />
� Posttraumatische Belastungsstörungen.<br />
� Psychogener Schmerz und andere psychosomatische Erkrankungen.<br />
� Seelische und entwicklungs- oder leistungsbezogene Schulproblematik.<br />
� Schizophrene Psychosen.<br />
34 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />
� Alterstypische Erkrankungen, wie Schulphobien, Mutismus, Tic-Störungen,<br />
Einnässen und Einkoten sowie umschriebene Entwicklungsstörungen.<br />
� Autistische Störungen (ambulante Diagnostik und Beratung).<br />
� Regulations-, Entwicklungs- und Interaktionsstörungen und allgemeinkinderpsychiatrische<br />
Störungen bei Säuglingen, Klein- und Vorschulkindern.<br />
Zentrum für Hauterkrankungen<br />
Diagnostik und Therapie von Hauterkrankungen, allergologischen Erkrankungen und<br />
Autoimmunerkrankungen<br />
� Allergologie, Umweltmedizin und Gewerbedermatologie<br />
� Autoiummundermatosen und Bindegewebserkrankungen<br />
� Dermatoonkologie (Krebserkrankungen der Haut)<br />
� Operative Dermatologie<br />
� Allgemeine Dermatologie und Venerologie<br />
� Ästhetische Dermatologie<br />
Zentrum für Anästhesiologie und Laboratoriumsmedizin<br />
Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
� Anästhesien bei allen Operationen (Vollnarkosen und Regionalanästhesien)<br />
� Schmerztherapie mit Akut-Schmerzdienst, Schmerzambulanz und<br />
Schmerztagesklinik<br />
� Behandlung von Schwersterkrankten (Intensivstation)<br />
� Rettungsmedizin und Notarztdienst<br />
Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
� Diagnostik von Blut und Körperflüssigkeiten<br />
� Fettstoffwechseldiagnostik<br />
� Autoimmundiagnostik<br />
� Transplantationsdiagnostik<br />
� Therapeutisches Drugmonitoring (Überwachung einer immunsuppressiven<br />
Therapie)<br />
� Infektionsdiagnostik<br />
� Hämostaseologie Blutungsleiden oder Thrombosen<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 35
Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />
� endokrinologische Diagnostik<br />
� onkologische Diagnostik<br />
� molekulargenetischen Diagnostik von Erb- und Viruskrankheiten<br />
Transfusionsmedizin<br />
� Zentrale Versorgung des Klinikums mit Blutprodukten<br />
� Spezielle Immunhämatologie<br />
� Herstellung, Aufbereitung und Charakterisierung von autologen (eigenen) und<br />
allogenen (fremden) Stammzelltransplantaten<br />
� Transplantationsimmunologie<br />
Zentrum für Strahlenmedizin<br />
Klinische Radiologie<br />
� Thoraxradiologie (Brustkorb)<br />
� muskuloskelettalen Radiologie (Skelett und Muskeln)<br />
� gastrointestinale Radiologie (Diagnostik von Leber-, Magen- und<br />
�<br />
Darmerkrankungen)<br />
uroradiologischen Verfahren (Diagnostik der Nieren und Harnwege)<br />
� kardiovaskulären Radiologie (Diagnostik der Herz- Kreislaufgefäße)<br />
� Mamma-Diagnostik-Zentrum (Röntgenuntersuchungen der Brust)<br />
� Interventionelle Radiologie (minimal-invasiver vaskulärer (Gefäße) und nichtvaskulärer<br />
Untersuchungen)<br />
Strahlentherapie<br />
� Strahlentherapie bei Tumoren mit den Schwerpunkten Teletherapie,<br />
Brachytherapie, Radiochemotherapie<br />
Nuklearmedizin<br />
� Durchführung von Untersuchungen mit radioaktiv markierten Substanzen<br />
� Positronen-Emissions-Tomographie (PET) (dreidimensionale Darstellung von<br />
Stoffwechselfunktionen)<br />
� Radioiodtherapie<br />
� Therapie mit markierten Liganden (Moleküle die aufgrund ihrer Struktur und<br />
elektrischen Ladung ein bestimmtes Zielorgan erreichen und dort gebunden<br />
werden, z.B. Iodid in der Schilddrüse, Antikörper an Tumorantigenen)<br />
36 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />
Zentrum für Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin<br />
� Brustzentrum:<br />
Diagnostik und Therapie des Brustkrebses<br />
� Gynäkologische Onkologie:<br />
Diagnostik und Therapie von bösartigen Tumoren der weiblichen<br />
Geschlechtsorgane<br />
� Operative Gynäkologie:<br />
Diagnostik und Therapie von gutartigen Erkrankungen der weiblichen<br />
Geschlechtsorgane<br />
� Pränatalmedizin und Geburtshilfe<br />
Diagnostik und Therapie des ungeborenen Kindes, Diagnostik und Therapie<br />
von Patientinnen mit Risikoschwangerschaften z.B. Präeklampsie, HELLP-<br />
Syndrom, Plazentainsuffizienz<br />
� Endokrinologie und Reproduktionsmedizin<br />
Diagnostik und Therapie von Hormonstörungen, Behandlung von Patientinnen<br />
mit unerfülltem Kinderwunsch<br />
� Behandlung von Fertilitätsstörungen (Unfruchtbarkeit)<br />
Zentrum für Orthopädie<br />
� Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Haltungs- und<br />
Bewegungsapparates(Knochen- und Weichteiltumoren, Wirbelsäule, Schulterund<br />
Ellenbogengelenk, Knie- und Hüftgelenk sowie Fußgelenk,<br />
Kinderorthopädie)<br />
� Einbau von Hüft-, Knie- und Schulterprothesen. Korrigierende Eingriffe im<br />
Bereich der Wirbelsäule sowie im Bereich der Extremitäten.<br />
� Zentrum zur Behandlung von Knochen- und Weichteiltumoren<br />
� Orthopädische Werkstatt<br />
� Anfertigungen von Orthesen und Korsetts nach Maß<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 37
Besondere Versorgungsschwerpunkte und Leistungsangebote<br />
Zentrum für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde<br />
� Diagnostik und Behandlung ausgedehnter Verletzungen des Kopf- und<br />
Halsbereiches,<br />
� operative Behandlung von Patienten mit bösartigen Tumoren der Lippe, der<br />
Mundhöhle und des Mund-Rachenraumes,<br />
� Versorgung von Patienten mit Fehlbildungen des Unter- und des Oberkiefers<br />
(Dysgnathien),<br />
� operative Behandlung und Betreuung von Patienten mit Fehlbildungen im<br />
Bereich des Kopfes und des Gesichtes.<br />
� chirurgische Zahnerhaltung, Zahnersatzmaßnahmen<br />
� Plastisch-rekonstruktive Chirurgie<br />
� Behandlung von Erkrankungen des Zahnfleisches, des Zahnhalteapparates,<br />
des zahntragenden Kieferknochens, der angrenzenden Mundschleimhäute und<br />
deren Folgen<br />
� Prophylaxe, Diagnostik und spezialisierten Behandlung von<br />
Zahnstellungsfehlern und Kieferlageabweichungen<br />
� Endodontie (Prüfung der Eigenschaften der Instrumente, Wirkung der<br />
Medikamente)<br />
� Kinderzahnheilkunde<br />
� Untersuchungszentrum Füllungswerkstoffe<br />
� Behandlung geistig und/oder körperlich behinderter Patienten<br />
� Zahnärztliche Prothetik (Behandlungen von Funktionsstörungen des Kauorgans<br />
und Fehlbildungen)<br />
38 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Pflege am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />
Pflegedirektor: Dipl. Pflegewirt Michael Rentmeister<br />
Stellv. Pflegedirektorin: Dipl. Pflegepädagogin Dipl. Pflegemanagerin Annemarie<br />
Schäper<br />
E-Mail: michael.rentmeister@mednet.uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/pflege/<br />
Pflege<br />
Der Pflegebereich<br />
Das Tätigkeitsspektrum des Pflegedienstes des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> ist sehr<br />
vielfältig und differenziert.<br />
Menschlichkeit, Partnerschaft, Einfühlungsvermögen und Kompetenz – mit diesen<br />
Stichworten ist unser Pflegeleitbild gekennzeichnet. Das persönliche Wohlergehen<br />
jedes/r einzelnen Patienten/in ist Aufgabe und Ziel der Betreuung.<br />
Um die bestmögliche Qualität zu erreichen, führen wir im <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />
geplante Pflege auf einem definierten Qualitätsniveau durch.<br />
Organisationsstruktur<br />
Die Pflegedirektion organisiert mit vier Kliniken-Pflegedienstleitungen den<br />
Personaleinsatz und koordiniert die Arbeitsabläufe in 29 Kliniken, 33 Polikliniken sowie<br />
im operativen Bereich für rund 1.900 Mitarbeiter.<br />
Unterstützt wird die Leitungsebene durch vier Stabsstellen mit den Schwerpunkten<br />
Prozessmanagement, Leistungserfassung, EDV und Controlling. Weitere wesentliche<br />
Bestandteile der Organisationsstruktur sind das Bildungszentrum Pflege und die<br />
Hauswirtschaft.<br />
Die oben beschriebene Organisationsstruktur konnte durch eine Umstrukturierung der<br />
mittleren Führungsebene erreicht werden. Die Anzahl der Kliniken-Pflegedienstleitungen<br />
wurde von neun auf vier reduziert. Der Aufgabenbereich der<br />
Pflegedienstleitungen umfasst nun schwerpunktmäßig die Kooperation der<br />
Berufsgruppen, die Personalentwicklung sowie alle anfallenden Managamentaufgaben.<br />
Jedem Bereich der Pflegedienstleitungen sind Stations- bzw. Funktionsleitungen<br />
zugeordnet, die in der Regel 30 – 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen. Durch<br />
die veränderte Struktur soll eine flache Hierarchie geschaffen werden, die ein<br />
effizienteres Arbeiten ermöglicht.<br />
Angestrebt ist des Weiteren die Einführung von Prozessbegleitern. Bislang wird diese<br />
Position z.B. im Bereich der Ernährungsberatung, insbesondere bei Diabetes mellitus,<br />
und in der Stomatherapie umgesetzt.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 39
Pflege<br />
Eine weitere geplante Veränderung in der Organisationsstruktur der Pflege bezieht sich<br />
auf die Schaffung neuer Pflegeeinrichtungen wie Kurzzeitpflege, Palliativpflege,<br />
ambulante Pflege und Überleitungspflege/Case Management. Ende 2004 wurde in<br />
Kooperation mit der Stabsstelle Medizincontrolling damit begonnen für häufig<br />
auftretende Krankheitsbilder Behandlungspfade zu erstellen.<br />
Bildungszentrum Pflege<br />
Das Angebot des Bildungszentrums ist vielfältig und wird von den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern individuell genutzt. Im Folgenden sind die einzelnen Angebote aufgeführt.<br />
Ausbildung<br />
Krankenpflegeschule<br />
Kinderkrankenpflegeschule<br />
Schule für operationstechnische Assistenten<br />
Berufsbegleitende Weiterbildung<br />
für Intensivpflege und Anästhesie und pädiatrische Intensivpflege und Anästhesie<br />
Pflege in der Onkologie<br />
für den Operationsdienst<br />
für Psychiatrie<br />
Stationsleitungskurs<br />
Innerbetriebliche Fort- und Weiterbildung<br />
z.B. fachliche Qualifikation:<br />
Mentorenkurs<br />
Grundkurs Kinästhetik<br />
Seminare zu pflegerischen Schwerpunktthemen (Ernährung bei Diabetes,<br />
Stomaversorgung, Wunden mit schlechter Heilungstendenz, u.v.m.)<br />
z.B. persönliche Qualifikation:<br />
Kurse zur Erweiterung der fachlichen, persönlichen und sozialen Kompetenz (z.B.: Das<br />
begleitende, beratende und unterstützende Gespräch mit dem Patienten,<br />
Konfliktgespräche etc.)<br />
Kurse zur Erweiterung und Festigung der mittleren Führungsebene<br />
Programme zur betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
Im Jahr 2005 konnte die Arbeitsgruppe „Bildungszentrum Pflege“ ihre Arbeit fortsetzen.<br />
Ziel ist die Bündelung personeller und räumlicher Ressourcen zur wirtschaftlichen<br />
40 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Pflege<br />
Gestaltung eines bedarfs- und zukunftsorientierten Bildungsangebotes. In<br />
Kleingruppen wurde an dem Konzept zur Etablierung zukunftsfähiger<br />
Bildungsangebote am UKM unter Berücksichtigung der gesetzlichen Neuregelungen<br />
gearbeitet. Im Jahr 2004 wurden weitere Arbeitspakete des Projektstrukturplanes<br />
bearbeitet und teilweise umgesetzt. Hauptaugenmerk lag auf der Erstellung eines<br />
Entwurfes zur Geschäftsordnung des Bildungszentrums. Des Weiteren wurde für die<br />
Bereiche Aus-, Fort- und Weiterbildung eine gemeinsame computergestützte<br />
Raumplanung sowie eine einheitliche Struktur für die Bibliotheken eingeführt.<br />
Pflegedokumentation<br />
Die Pflegedokumentation ist ein wichtiges Instrument zur ordnungsgemäßen<br />
Versorgung des Patienten. Neben der Zusammenführung aller relevanten Daten<br />
bezüglich des Pflege- und Behandlungsverlaufes enthält sie die Pflegeplanung. Dies ist<br />
ein wichtiges Instrument zur Umsetzung des Pflegeprozesses.<br />
In 2005 fanden wie in jedem Jahr Schulungen aller neuen Mitarbeiter zu den<br />
Grundsätzen der Pflegedokumentation statt. Darüber hinaus wurden stichprobenartige<br />
Prüfungen der Dokumentation vorgenommen. Die Analysen sollen fortgesetzt werden<br />
und im Ergebnis in ein Konzept zur dauerhaften Sicherstellung einer korrekten<br />
Pflegedokumentation führen. Gleichzeitig wurde auch die Umsetzung der bereits<br />
eingeführten, einheitlichen Dokumentation auf den Intensivstationen durch eine<br />
Arbeitsgruppe evaluiert, um auch hier eine korrekte Dokumentation der<br />
Pflegemaßnahmen zu gewährleisten.<br />
Zur Pflegedokumentation zählt ebenfalls die Implementierung und Anwendung von<br />
Pflegestandards, mit deren Hilfe die Pflegequalität langfristig gesichert wird. Im<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> existieren bereits drei Basispflegestandards, 33<br />
allgemeine Pflegestandards sowie rund 115 diagnosebezogene Standardpflegepläne.<br />
Sie geben Transparenz über Art, Inhalt und Umfang von Pflegeleistungen und<br />
erleichtern die Pflegedokumentation.<br />
Leistungserfassung<br />
Zielsetzung der Leistungserfassung ist die Darstellung von pflegerischem Aufwand,<br />
insbesondere in kostenintensiven Bereichen wie den Intensivpflegestationen, anhand<br />
dokumentierter Pflegeminuten pro Fall. Die Erfassung erfolgt auf den<br />
Allgemeinpflegestationen auf der Grundlage der Pflegepersonalregelung (PPR), in den<br />
psychiatrischen Bereichen mittels der Psychiatrie-Personalverordnung und auf den<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 41
Pflege<br />
Intensivstationen anhand eines individuell erstellten Tätigkeitskataloges für den<br />
Intensivbereich. Mit den Daten der Leistungserfassung ist es möglich, die Ist-Kosten<br />
der erbrachten Leistungen (Pflegeminuten) über den Verlauf des einzelnen Falles<br />
abzubilden und auf Basis der Daten strategisch zu planen.<br />
Neben der Personalbedarfsermittlung und der fallbezogenen Zuordnung von<br />
pflegerischem Aufwand werden die Daten der Leistungserfassung zur Reorganisation<br />
von Arbeitsstrukturen und zur Dienstplangestaltung genutzt. Darüber hinaus lassen<br />
sich auch Aussagen zum diagnosebezogenen Pflegeaufwand sowie zum<br />
Leistungsportfolio (z.B. zur Patientenstruktur) treffen.<br />
Pflegecontrolling<br />
Im Rahmen des Pflegecontrollings fanden in 2005 folgende Projekte statt:<br />
Berichtswesen<br />
Eine wichtige Grundlage bei der Steuerung der Pflegebereiche ist eine umfassende<br />
Information der Verantwortlichen hinsichtlich der relevanten Kennzahlen ihrer Bereiche.<br />
Aus diesem Grund wurde im Pflegecontrolling ein einheitliches Berichtswesen in<br />
Abstimmung mit der Pflegedirektion und den Klinikenpflegedienstleitungen erstellt. Im<br />
Rahmen dieses Berichtswesens werden den Pflegedienstleitungen seit 2004 in<br />
regelmäßigen Abständen Controllingberichte zur Verfügung gestellt.<br />
Ausfallstatistik<br />
Um eine einheitliche Erfassung des Ausfalls nach den gesetzlichen Vorgaben zu<br />
gewährleisten, wurde für den Pflegebereich ein einheitliches Verfahren zur Erfassung<br />
des Ausfalls eingeführt. Die in der Statistik aufgeführten Ausfallgründe sowie das<br />
Verfahren zur Erfassung des Ausfalls wurden im Rahmen der regelmäßig<br />
stattfindenden Leitungsrunden vorgestellt und erläutert. Seither erfasst jede<br />
Stationsleitung monatlich für ihren Bereich die Ausfallstatistik. Die Daten der<br />
Ausfallstatistik werden monatlich ausgewertet und stehen neben den Stationsleitungen<br />
auch der Pflegedirektion und den Klinikenpflegedienstleitungen zur Verfügung.<br />
Care – Konzept<br />
Das Care-Konzept sieht eine strukturelle Neuausrichtung der Stationen vor, welche<br />
sich nicht länger an den einzelnen Fachdisziplinen, sondern in erster Linie an der<br />
Pflegeintensität und Behandlungsbedürftigkeit der Patienten orientiert. Die klassische<br />
Zweiteilung Normalstation / Intensivstation wird von einem differenzierten System<br />
abgelöst, welches vier Stationstypen umfasst. Zusätzlich zu den Intensivstationen (high<br />
42 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Pflege<br />
care) und den Normalstationen (care) gibt es Stationen für kritisch Kranke, aber nicht<br />
unmittelbar vital bedrohte Patienten (Intermediate Care) sowie für fast Gesunde, die<br />
kaum noch einer pflegerischen Betreuung bedürfen (Low Care). Auf dieser Station wird<br />
es z.B. darum gehen, Untersuchungstermine zu koordinieren, Augentropfen zu<br />
verabreichen oder einen Verband zu wechseln. Im Rahmen der Erstellung des<br />
Konzeptes wurden die vier Behandlungsstufen anhand definierter Kriterien zunächst<br />
beschrieben. Auf Basis der Patientenzahlen erfolgte dann eine Analyse des künftigen<br />
Bettenbedarfs in den einzelnen Stufen. Die Umsetzung des neuen Konzeptes soll in<br />
2005 beginnen.<br />
Arbeitsprozesse<br />
Im Jahr 2005 fanden in zahlreichen Bereichen Prozessveränderungen statt mit dem<br />
Ziel der Optimierung von Arbeitsabläufen. Nachfolgend werden einzelne Analysen<br />
näher erläutert:<br />
Arbeitsablaufanalysen<br />
Im Bereich der Polikliniken sowie im stationären Bereich fanden im Jahr 2004<br />
strukturierte Arbeitsablaufanalysen statt. Die Erkenntnisse aus den Untersuchungen<br />
führten zu Umstrukturierungen der Arbeitsabläufe, einer Neuregelung der<br />
Aufgabenzuordnung sowie zu einer Anpassung der Arbeitszeiten und einer<br />
veränderten Terminplanung. Insgesamt konnte dadurch eine Optimierung der<br />
Prozesse sowie eine Verkürzung der Wartezeiten für die Patienten erreicht werden.<br />
Um eine nachhaltige Änderung zu erzielen, werden die Ergebnisse in regelmäßigen<br />
Abständen evaluiert.<br />
Rotation<br />
Um eine gleichmäßige und bedarfsorientierte Auslastung der OP-Säle zu<br />
gewährleisten, existiert im Bereich der OP-Pflege das Rotationsprinzip. Mitarbeiter, die<br />
den Wunsch danach äußern, werden in die Rotation einbezogen. Langfristig werden<br />
sämtliche Mitarbeiter in die Rotation einbezogen werden.<br />
Auch im stationären Bereich greift die Rotation bereits in vielen Bereichen, in denen ein<br />
geplanter Austausch zwischen ausgewählten Fachdisziplinen stattfindet. Für die<br />
Bereiche bedeutet die gegenseitige Unterstützung einen Zuwachs an Flexibilität, so<br />
dass Ausfallzeiten bzw. Phasen von hohem Arbeitsaufwand wechselseitig kompensiert<br />
werden können.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 43
Pflege<br />
Übergabe<br />
Um eine patientenorientierte Pflege zu gewährleisten, wurde in ausgewählten<br />
Bereichen des Klinikums die Übergabe am Patientenbett implementiert. Das bedeutet,<br />
der Patient wird in den Pflegeprozess einbezogen. Ziel ist es, die Übergabe am<br />
Patientenbett bis zum Jahr 2005 im gesamten <strong>Universitätsklinikum</strong> einzuführen.<br />
Pflegevisite<br />
Das Instrument der Pflegevisite wird zur Umsetzung von Pflegeprozess und<br />
Pflegeleitbild auf den Intensivstationen genutzt. Dabei handelt es sich um regelmäßige<br />
Besuche des Pflegeteams bei Patienten/Angehörigen, um im Gespräch sämtliche<br />
Schritte der Pflege zu erläutern. Im Jahr 2005 wurden auf allen Intensivstationen<br />
Pflegevisiten durchgeführt.<br />
Schmerzfreies Krankenhaus<br />
Ziel ist es, die Schmerztherapie am UKM in ausgewählten Bereichen einer Ist-Analyse<br />
durch ein externes Expertenteam zu unterziehen, und auf dieser Basis konstruktive<br />
Vorschläge zur Optimierung der Situation zu erhalten. Bei der Implementierung der<br />
Optimierungsprozesse erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem Expertenteam aus<br />
Pflege und Medizin. Auf diese Weise tragen Ärzte und Pflegende wesentlich dazu bei,<br />
die Schmerzen des Erkrankten zu lindern und unnötiges Leid zu vermeiden. Sie<br />
können das körperliche und seelische Leid der Patienten wesentlich verbessern.<br />
Infolge dessen benötigen Patienten weniger Medikamente, leiden weniger unter<br />
Nebenwirkungen von Schmerzmitteln und gewinnen somit an Lebensqualität. Die<br />
gewonnenen Erkenntnisse bzgl. des Schmerzmanagements werden zukünftig auf<br />
weitere Bereiche des Klinikums übertragen werden.<br />
Projekte der Pflege<br />
Im Jahr 2005 wurden verschiedene Arbeitsgruppen und Projekte mit dem Ziel einer<br />
Qualitätssicherung und/oder -verbesserung in der Pflege initiiert bzw. fortgeführt. Im<br />
Einzelnen waren dies:<br />
� Erstellung einer Infobroschüre „Perspektive Pflege am UKM“<br />
� Entwicklung von Stellenbeschreibungen für Stationsleitungen und Mentoren<br />
� Wundversorgung und Key-Person<br />
� Projekt „Integrative Wochenpflege“<br />
� Arbeitsgruppe „Mitarbeitergespräche“<br />
� Arbeitsgruppe „Schmerz“<br />
44 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Pflege<br />
� Arbeitsgruppe „Instrumentenaufbereitung in den externen Kliniken des UKM“<br />
� Arbeitsgruppe „Pflegerelevante Sachmittel“<br />
� Implementierung einer Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten<br />
� EDV-Dienstplanung mit positiver Zeitwirtschaft (Mitarbeiterschulung)<br />
� Beteiligung am Projekt „Einführung eines QM-Systems nach EFQM“ in der<br />
Hautklinik<br />
� Evaluation der Fortbildung für Stationsleitungen<br />
Die Hauswirtschaft<br />
Der Bereich der Hauswirtschaft umfasst rund 220 Mitarbeiter und wird von einem<br />
zweiköpfigen Team geleitet. Die Aufgaben der hauswirtschaftlichen Mitarbeiter<br />
erstrecken sich im Wesentlichen auf die Speisenvorbereitung und die Durchführung<br />
von Reinigungsarbeiten im stationären Bereich und in der Küche.<br />
In den Außenkliniken werden die Patienten mit dem Cook & Chill System versorgt. Mit<br />
der Einführung des Cook & Chill Verfahrens wird eine hochwertige Qualität der<br />
Speisen bis zum Servieren bei den Patienten erreicht. Eine flächendeckende<br />
Einführung wird angestrebt.<br />
Dies wird unterstützt durch die Einrichtung einer Musterküche nach dem HACCP-<br />
Konzept (Hazard Analysis Critical Control Point). Das System stellt die Einhaltung der<br />
hygienischen Anforderungen sicher. Für alle Mitarbeiter erfolgte eine praktische<br />
Unterweisung in der Musterküche, um das HACCP-Konzept zu erlernen und<br />
einzuüben. Insbesondere die Einarbeitung neuer Mitarbeiter erfolgt in der<br />
Musterküche.<br />
Weitere Projekte im Bereich der Hauswirtschaft beziehen sich auf die Optimierung der<br />
Arbeitsabläufe und Strukturen in sämtlichen Kliniken. Erreicht wurde dieses u.a. durch<br />
die Organisation des Personals in größeren Einheiten, so dass Ausfallzeiten besser<br />
kompensiert werden können. Um bei der Speisenversorgung einen reibungslosen<br />
Ablauf zu gewährleisten, wurde die Speisenversorgung der Begleitpersonen von der<br />
Station in die Mitarbeiterkantine überführt.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 45
Klinische Sozialarbeit<br />
Klinische Sozialarbeit am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />
Durch fortschreitende Veränderungen und zunehmende Ökonomisierung im<br />
Gesundheitswesen ist die Entwicklung von neuen Kommunikationsstrukturen und<br />
interdisziplinären Behandlungsansätzen erforderlich. Neue gesundheitspolitische<br />
Programme wie Integrierte Versorgung, Disease-Management- Programme, Klinische<br />
Behandlungspfade und hausarztzentrierte Versorgungsformen erfordern eine<br />
zunehmende Verzahnung des akutstationären, rehabilitativen und ambulanten<br />
Bereichs. Die ganzheitliche Sichtweise auf den Patienten und seine Mitwirkung am<br />
Behandlungs-prozess sind wesentliche Bestandteile dieser Programme. Hier setzt<br />
klinische Sozialarbeit im Rahmen des Entlassungsmanagements als<br />
multiprofessionelle Aufgabe in der Behandlungsstruktur im <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Münster</strong> unter Miteinbeziehung ihrer Qualitätsstandards an.<br />
Auf der Basis der Sozialanamnese und der sozialen Situationsanalyse ermittelt<br />
Klinische Sozialarbeit den individuellen Bedarf des Patienten hinsichtlich<br />
psychosozialer Interventionen sowie der sozialen und wirtschaftlichen Sicherung.<br />
Durch die Einbeziehung der Alltagswelt des Patienten und der sozialen Aspekte der<br />
Erkrankung ergänzt Klinische Sozialarbeit die medizinische Behandlung und Pflege im<br />
Krankenhaus. Dabei begleitet und unterstützt die Fachabteilung Sozialdienst Patienten<br />
mit sozialen und persönlichen Fragestellungen und Problemen, die im Zusammenhang<br />
mit Krankheit, Krankenhausaufenthalt und/oder Behinderung stehen, um deren Folgen<br />
adäquat zu begegnen. Das Ziel der individuellen Beratung richtet sich auf die<br />
Verarbeitung und die Bewältigung der Krankheit und die Entwicklung angemessener<br />
Perspektiven nach stationärem Krankenhausaufenthalt.<br />
Beratungsschwerpunkte:<br />
� Beratung bei persönlichen Fragen<br />
� Koordination nachfolgender Versorgung des Patienten bei Entlassung in<br />
Zusammenarbeit mit dem sozialen Netz<br />
� Planung und Einleitung von nachsorgenden Angeboten und<br />
�<br />
Rehabilitationsmaßnahmen: medizinische, soziale und berufliche Rehabilitation<br />
Vermittlung in ambulante und stationäre Einrichtungen<br />
� Begleitung und Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung<br />
� Beratung bei sozialrechtlichen Fragestellungen<br />
� Beratung in wirtschaftlichen Fragen<br />
� Vermittlung ambulanter und stationärer Therapieplätze<br />
46 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinische Sozialarbeit<br />
� Klinische Sozialarbeit arbeitet interdisziplinär und vernetzend mit<br />
medizinischen, pflegerischen und ergänzenden Fachkräften, ambulanten und<br />
stationären Einrichtungen, örtlichen und überörtlichen Kostenträgern und<br />
Institutionen zusammen.<br />
� Im Jahr 2004 wurden 5.184 Patienten in 10.897 Einzel- /<br />
Angehörigenberatungen durch die Fachabteilung beraten: Schwerpunkte:<br />
berufliche und medizinische Rehabilitation (97,1%), Hilfen bei der<br />
Krankheitsbewältigung (64,2%), häusliche Versorgung (40,2%), Leistungen<br />
nach dem SGB IX (Schwerbehinderung 38,3%), Leistungen zur<br />
wirtschaftlichen Intervention (30,1%),<br />
Qualitätsmanagementprojekte<br />
In Zusammenarbeit mit der Stabsstelle für Medizincontrolling führte die<br />
Fachabteilung Sozialdienst im Oktober 2004 eine Befragung zum<br />
Leistungsangebot Klinischer Sozialarbeit am UKM durch. Diese Befragung wurde<br />
initiiert, um im Rahmen von Qualitätssicherung das derzeitige Leistungsangebot<br />
des Sozialdienstes zu überprüfen und gegebenenfalls Strukturen und Abläufe auch<br />
im Hinblick auf die Einführung der DRG´s und Entlassungsplanung zu verbessern.<br />
Befragt wurden dabei alle medizinischen und pflegerischen Teams der Stationen<br />
im UKM, die erwachsene Patientinnen und Patienten versorgen. Diese Befragung<br />
wurde sehr positiv aufgenommen und mit einem Rücklauf von 88 % honoriert.<br />
Insgesamt waren mit der Arbeit der Fachabteilung Sozialdienst 94 % der Befragten<br />
aus den somatischen und psychiatrischen Kliniken sehr zufrieden oder zufrieden.<br />
Informationen zu einzelnen Ergebnissen der Befragung: www.klinikum.unimuenster.de<br />
/sozialdienst<br />
Bei der Entwicklung zur Umsetzung von Projekten und Modellen zur Integrierten<br />
Versorgung, Disease-Management- Programmen und Klinischen<br />
Behandlungspfaden hat die Fachabteilung unter Berücksichtigung von<br />
sozialrechtlichen Voraussetzungen für Rehabilitation und dem Blickwinkel der<br />
psychosozialen Versorgung in zahlreichen Arbeitsgruppen im UKM und<br />
überregionalen Fachverbänden aktiv mitgearbeitet.<br />
Die Fachabteilung Sozialdienst beteiligte sich an der Unterrichtsgestaltung in den<br />
Klinikschulen im Bereich Kranken- und Kinderkrankenpflege, Weiterbildung<br />
Onkologie und Logopädie.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 47
Klinische Sozialarbeit<br />
Die Abteilung nahm regelmäßig an Veranstaltungen und Fortbildungen zu aktuellen<br />
Themen und Fragen im Besonderen innerhalb der Gesetzgebung und<br />
Veränderungen im Gesundheitswesen teil.<br />
Patientenservice<br />
In Ergänzung zu den im Klinikum tätigen Berufsgruppen wurden im Berichtsjahr 15<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter tätig, um u. a. Patienten während des stationären<br />
Aufenthaltes zu besuchen und / oder kleine Hilfsdienste zu übernehmen.<br />
48 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Physikalische Therapie<br />
Physikalische Therapie am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />
Die Physikalische Therapie am UKM ist ein fester Bestandteil des medizinischen<br />
Konzeptes. Das Ziel von Physiotherapie, Ergotherapie und Massage ist, nicht vorhandene<br />
oder verloren gegangene Funktionen wiederherzustellen oder zu fördern,<br />
damit der Betroffene bestmögliche Selbständigkeit und Unabhängigkeit erreicht.<br />
In den unterschiedlichen Fachbereichen sind Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und<br />
med. Bademeister/Masseure eng in das interdisziplinäre Team (Ärzte, Pflege,<br />
Therapeuten…) eingebunden.<br />
Organisationsstruktur<br />
Die Physikalische Therapie ist eine zentrale Einrichtung, die als Stabsstelle dem<br />
Vorstand des <strong>Universitätsklinikum</strong>s zugeordnet ist.<br />
Ein Gremium aus drei Physiotherapeutinnen und einem Ergotherapeuten leitet die<br />
Abteilung. Die Physiotherapeutinnen sind für die unterschiedlichen Bereiche<br />
(Westturm, Ostturm, dezentrale Kliniken) verantwortlich. Innerhalb dieser Struktur sind<br />
fachbezogene Teams gebildet, entsprechend der Qualifizierung der Therapeuten.<br />
Die Ergotherapie ist eine Abteilung mit 4 Fachbereichen.<br />
Qualifikation<br />
Die Therapeuten/Innen verfügen über eine hohe fachliche Qualifizierung durch<br />
regelmäßige Fort- und Weiterbildung in den unterschiedlichen Behandlungstechniken,<br />
sowie der persönlichen und sozialen Kompetenz.<br />
Durch Teilnahme an medizinischen Fachkongressen und Symposien sind sie auf dem<br />
aktuellsten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse.<br />
Lehrveranstaltungen / Projekte / Arbeitskreise<br />
� Referententätigkeit<br />
Lehrveranstaltungen<br />
bei Fachsymposien und innerbetrieblichen<br />
� Dozententätigkeit an klinikgebundenen Schulen<br />
� Mitarbeit an wissenschaftlichen Projekten z.B. im Ganglabor bei Entwicklung<br />
eines Hüftentlastungsganges für Patienten mit Hüftdysplasie bzw. beginnender<br />
Hüftarthrose,<br />
Amputationen<br />
Gehtraining mit speziellen Prothesenkniegelenken nach<br />
� Rückenschule und individuelle Arbeitsplatzgestaltung im Rahmen der<br />
betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 49
Physikalische Therapie<br />
� Arbeitskreis Qualitätssicherung<br />
Physiotherapie<br />
Das gesamte Spektrum der physiotherapeutischen Behandlungskonzepte und -<br />
methoden stehen dem Patienten durch das Team von 47 Therapeuten zur Verfügung.<br />
Durch dieses weit gefächerte Angebot besteht die Möglichkeit die optimale<br />
Therapieform auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abzustimmen:<br />
� Bobath<br />
� Vojta<br />
� Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF)<br />
� Manuelle Therapie<br />
� Cyriax<br />
� Maitland<br />
� E-Technik<br />
� Craniosakrale Therapie<br />
� Funktionelle Bewegungslehre (FBL)<br />
� Brügger<br />
� Kinesiologie<br />
� Feldenkrais<br />
� Orofaziale Regulationstherapie<br />
� Sensorische Integration<br />
� Pilates<br />
� Shiatsu<br />
� Osteopathie<br />
Aufgrund der in unserem Hause zu behandelnden seltenen Krankheitsbilder und<br />
speziellen operativen Eingriffen verfügen die Physiotherapeuten in folgenden<br />
Bereichen über zusätzliche Spezialisierungen:<br />
� Nachbehandlung nach Umdrehplastik und speziellen Tumoroperationen<br />
� Gehtraining nach Amputationen mit den unterschiedlichen Prothesensystemen<br />
� Frührehabilitation nach Schlaganfall, Schädelhirntrauma und neurochirurgischen<br />
Eingriffen<br />
� Frühgeborenenbehandlung<br />
� Entwicklungsdiagnostik im Kindesalter<br />
50 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Physikalische Therapie<br />
� Nachbehandlung nach Eingriffen am Bewegungsapparat bei Kindern mit<br />
zentralen Bewegungsstörungen (ZP)<br />
� Mobilisation nach Herztransplantation<br />
� Physiotherapie<br />
Fehlbildungen<br />
bei seltenen Syndromerkrankungen und angeborenen<br />
Ausstattung<br />
� Rollstuhlgerechte Therapieräume<br />
� 2 Turnhallen<br />
� Rollstuhlgerechte Bewegungsbäder mit Lift<br />
� Trainingsraum mit Pilatesgeräten<br />
� Trainingstherapiegeräte<br />
� Laufband<br />
Ergotherapie<br />
Die Ergotherapie verfügt über 7 Stellen:<br />
4 Mitarbeiter/innen sind in der Abteilung Zentralklinikum für die Bereiche Orthopädie,<br />
Pädiatrie und Neurologie zuständig und 3 Mitarbeiter/innen in der Abteilung<br />
Ergotherapie der Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie.<br />
Im Bereich Pädiatrie werden Kinder mit Störungen des Bewegungsablaufes infolge<br />
hirn-organischer Schädigungen (z.B. spastische Lähmungen, Anfallsleiden,<br />
Muskeldystrophien, etc.) oder Störungen der sensomotorischen Entwicklung (z.B.<br />
durch Frühgeburt) behandelt.<br />
Aufgabengebiet ist hier die spezielle Hilfsmittelanpassung und -versorgung,<br />
Elternberatung und Behandlung auf Grundlage der Sensorischen Integration und der<br />
neuromotorischen Entwicklungstherapie.<br />
Im Bereich Neurologie/Neurochirurgie wird bei Patienten nach Schlaganfall,<br />
Hirntumor, Multiple Sklerose, M. Parkinson und weiteren degenerativen Erkrankungen<br />
des ZNS die ergotherapeutische Behandlung von der Intensivstation, Stroke-Unit bis<br />
zur Tagesklinik nach Bobath, Perfetti oder Affolter durchgeführt. Ziel ist von Anfang an<br />
die Erhaltung und Wiederherstellung der Handlungsfähigkeit und Selbständigkeit der<br />
Patienten.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 51
Physikalische Therapie<br />
Im Bereich Orthopädie/Chirurgie werden Patienten mit entzündlich/ degenerativen<br />
Erkrankungen, traumatischen Veränderungen der Gelenke und Wirbelsäule und nach<br />
tumorbedingten Amputationen oder Einsatz von Tumorprothesen betreut. Die ergotherapeutischen<br />
Schwerpunkte liegen hier in der alltagsorientierten Rückenschule und<br />
Arbeitsplatzberatung, der Handtherapie und Handschienenversorgung und der<br />
Hilfsmittelversorgung für den häuslichen Bereich.<br />
Die Ergotherapeuten der Technischen Orthopädie haben sich auf individuelle<br />
Rollstuhlversorgung, Hilfsmittelanpassung, Selbsthilfetraining und Prothesengebrauchsschulung<br />
bei Patienten mit Amputationen, angeborenen Fehlbildungen und<br />
Schwerstmehrfachbehinderungen spezialisiert.<br />
Ausstattung<br />
� Therapieküche<br />
� Übungsbad<br />
� Einzel- und Gruppenbehandlungsräume<br />
Physikalische Therapie (Bäder/Massage)<br />
Der Aufgabenbereich der physikalischen Therapie umfasst den prä- und<br />
postoperativen sowie den rehabilitativen Bereich.<br />
Das Spektrum der Therapiemöglichkeiten:<br />
� Massagen (Narben-, Bindegewebs-, Klassische Massage<br />
� alle Formen der Elektrotherapie<br />
� Ultraschall<br />
� Hämatombehandlung<br />
� Lymphdrainage<br />
� Kompressionstherapie<br />
� Kryotherapie<br />
� Vierzellenbad<br />
� Spezielle Erfahrung besteht auf dem Gebiet der Medizinischen Fußpflege bei<br />
Risikopatienten z.B. Diabetes mellitus, periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />
(PAVK)<br />
Die Abteilung ist mit modernsten Therapiegeräten ausgestattet.<br />
52 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Serviceorientierte Leistungsangebote am UKM<br />
Serviceorientierte Leistungsangebote<br />
� Angebote für Eltern mit hörgeschädigten Kindern<br />
� Alternative Heilverfahren (z.B. Feldenkrais, Chi Gong)<br />
� Arzt-Patientenseminare<br />
� Aufenthaltsräume<br />
� Ausstellungen<br />
� Bewegungsbad<br />
� Behindertensport<br />
� Bringdienste<br />
� CellSaver-System (Maßnahmen zur Einsparung von Fremdblutgaben)<br />
� Computergestützte Patienteninfoprmationssysteme<br />
� Cook & Chill System – hochwertige Verpflegung, Menüauswahl<br />
� EC-Geldautomat<br />
� Elternwohnheim<br />
� Familienhaus<br />
� Fernsehgeräte und Telefon in Patientenzimmer<br />
� Fortbildungsangebote für Patienten und Angehörige<br />
� Friseur<br />
� Fußpflege<br />
� Herz-AG (Arbeitsgruppe zur Information von Eltern und Kindern)<br />
� Herzzentrums-Journal<br />
� Hilfsmittelversorgung durch klinikeigene Werkstätten<br />
� HotSpots (Funkstationen für einen drahtlosen Internetzugang)<br />
� Informationsbroschüren allgemein und klinikspezifisch<br />
� Informationsveranstaltungen<br />
� Internetportal<br />
� Kapelle<br />
� Kiosk<br />
� Klinikclowns<br />
� Krankenhausschule<br />
� Kultur im Pulse – Kulturveranstaltungen und Ausstellungen<br />
� Kummerkästen<br />
� Musikzimmer<br />
� Parkplätze / Parkhaus<br />
� Patientenbeschwerdestelle<br />
� Patientenbücherei<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 53
Serviceorientierte Leistungsangebote<br />
� Patientencafeteria<br />
� Patientenrestaurant<br />
� Postanästhesievisite (Zufriedenheitsbefragung nach Narkosen)<br />
� Prämedikationsambulanz<br />
� Psychoonkologische Betreuung für Erwachsene, Kinder und Jugendliche<br />
� Psychologische /psychosomatische Betreuung<br />
� Psychosozialer Betreuung für Erwachsene, Kinder und Jugendliche<br />
� Schmerzdienst<br />
� Schulungen für spezielle Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus,<br />
Bluthochdruck, Einschränkung der Nierenfunktion, Dialyse)<br />
� Seelsorge<br />
� Spezialsprechstunden<br />
� Spielzimmer<br />
� Stomadienst (künstlicher Ausgang)<br />
� Sozialdienst<br />
� Turnhalle<br />
� Unterbringung Begleitperson<br />
� Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen<br />
54 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Ambulante Behandlungen<br />
Ambulante Operationen am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />
Ambulante Operationen nach § 115 b Sozialgesetzbuch (SGB V)<br />
Am UKM werden folgende ambulante Operationen nach § 115 b SGB V durchgeführt:<br />
� Pränatale Diagnostik (z.B. Chorionzottenbiopsie, Fruchtwasseruntersuchungen)<br />
� Gynäkologische Operationen<br />
� Spiegelungen des Magen-Darmtraktes mit therapeutischer Intervention (z.B.<br />
Einlegen von Prothesen, Drainagen oder Ernährungssonden)<br />
� Operationen der Augen<br />
� Photodynamische Therapien der Augen<br />
� Operationen der Nase und Nasennebenhöhlen<br />
� Operationen im Bereich der Mundhöhle, des Rachenraumes und des<br />
Kehlkopfes<br />
� Operationen der Ohren<br />
� Urologische Untersuchungen und Operationen der Harnorgane<br />
� Urologische Wundversorgung<br />
� Operationen der Haut<br />
� Operationen an den Armen und Beinen (Muskeln, Sehnen, Druckentlastung<br />
von Nerven)<br />
� Spiegelungen der Gelenke<br />
� Operationen der Knochen und Gelenke<br />
� Operationen im Bauchraum (z.B. Nabelbrüche)<br />
� Opererationen im Bereich des Enddarmes (z.B. Hämorrhoidalbehandlungen,<br />
Fisteln)<br />
� Schrittmacheroperationen<br />
� Zahnbehandlungen und operative Eingriffe der Mundhöhle<br />
� Orthopädisch-chirurgische Leistungen<br />
� Strahlendiagnostik und Therapie<br />
� Gewebeentnahmen zur Brustkrebsdiagnostik<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 55
Ambulante Behandlungen<br />
Ambulante Behandlung durch Krankenhausärzte nach § 116 SGB V<br />
Eine persönliche Ermächtigung durch Krankenhausärzte nach § 116 SGB V besteht in<br />
folgenden Kliniken und Instituten:<br />
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
� vor- und nachstationäre Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der<br />
Niere, Leber und der Bauchspeicheldrüse, Magen- und Darmspiegelungen,<br />
Transplantationssprechstunde<br />
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
� Allergologische Diagnostik, spezielle Wundambulanz, Dermatohistologie<br />
Institut für Humangenetik<br />
� Genanalysen, humangenetische Beratungen;<br />
Klinik und Poliklinik Innere Medizin A<br />
� KMT-Ambulanz (Stammzell-Transplantationen), Gerinnungsambulanz,<br />
hämatologisch-onkologische Ambulanz<br />
Klinik und Poliklinik Innere Medizin B<br />
� Untersuchungen des Magen-Darmtraktes (Gastroenterologie): ambulante<br />
Durchführung endoskopischer Untersuchungen, ambulante Durchführung<br />
gastroenterologischer Funktionsdiagnostik,<br />
� Rheumaambulanz: Erstuntersuchung auf Bestehen einer entzündlich<br />
rheumatischen Erkrankung, Betreuung von systemischen<br />
Bindegewebserkrankungen und Vaskulitiden, Behandlung mit seltenen neuen<br />
Therapieformen wie Biologicals.<br />
Klinik und Poliklinik Innere Medizin C<br />
� Nachsorge herztransplantierter Patienten, ICD-Kontrolle (implantierbarer<br />
Cardioverter/Defibrillatoren), Indikationsstellung zu Herztransplantationen,<br />
Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen bei Patienten mit<br />
genetisch bedingten arrhythmogenen Erkrankungen, molekulargenetische<br />
Laboruntersuchungen<br />
56 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik Innere Medizin D<br />
� Nachsorge von Patienten nach Nierentransplantation<br />
Ambulante Behandlungen<br />
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
� Diagnostik und Behandlung von angeborenen Stoffwechselerkrankungen<br />
Institut für Mikrobiologie<br />
� Virologische Leistungen;<br />
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
� Leistungen im Rahmen der Neurochirurgie zur Abklärung der<br />
Operationsindikation bei unterschiedlichen Erkrankungen sowie bei<br />
pädiatrischer Neurochirurgie;<br />
Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />
� Untersuchung und Behandlung neurologischer Erkrankungen mit<br />
Botulinumtoxin, Behandlung einer Neuromanifestation der HIV-Infektion.<br />
Institut für Neuropathologie<br />
� Feingewebliche Untersuchungen von Gewebeproben des Nervensystems<br />
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
� Nuklearmedizinische Untersuchungen und Behandlungen die im externen<br />
ambulanten Bereich nicht oder extrem selten erbracht werden (z.B.: Indium-111<br />
–Somatostatinrezeptor-Szintigraphie, Iod-123 mIBG-Szintigraphie).<br />
Institut für Pathologie<br />
� Feingewebliche Untersuchungen von Gewebeproben<br />
Institut für Radiologie (Röntgendiagnostik)<br />
� Radiologische Untersuchungen<br />
Institut für Reproduktionsmedizin<br />
� Diagnostik und Behandlung von endokrinologischen und andrologischen<br />
Erkrankungen von Männern<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 57
Ambulante Behandlungen<br />
Institut für Sportmedizin<br />
� Spezielle Herz-, Kreislaufuntersuchungen<br />
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie- Radioonkologie<br />
� Hochvolttherapie, Bestrahlung von Maculadegeneration, Brachytherapie,<br />
Institut für Transfusionsmedizin<br />
� Durchführung besonderer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden im<br />
Rahmen der transfusions- und transplantationsimmunologischen Diagnostik;<br />
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
� Behandlung von Knochen und Weichteilverletzungen<br />
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
� Entnahme von Gewebeproben aus der Prostata<br />
Zentrallaboratorium<br />
� Spezielle Laboruntersuchungen<br />
Ambulante Behandlung durch Krankenhäuser bei Unterversorgung nach<br />
§ 116 a SGB V<br />
Zugelassene Krankenhäuser erhalten eine Institutsermächtigung für bestimmte<br />
medizinische Leistungen im ambulanten Bereich wenn eine Unterversorgung besteht.<br />
Eine Unterversorgung im ambulanten vertragsärztlichen Bereich besteht, wenn der im<br />
Bedarfsplan ausgewiesene bedarfsgerechte Versorgungsgrad in der allgemeinärztlichen<br />
Versorgung um 25 Prozent bzw. in der fachärztlichen Versorgung in einem Fachgebiet<br />
um 50 Prozent unterschritten wird. Das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> leistet einen<br />
wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung in den<br />
Bereichen wo eine Unterversorgung besteht.<br />
58 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institutsermächtigungen bestanden 2005 für folgende Bereiche:<br />
Ambulante Behandlungen<br />
Phoniatrie und<br />
Pädaudiologie Ambulante Untersuchungen auf dem Gebiet der Phoniatrie und<br />
Pädaudiologie (Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen<br />
sowie kindliche Hörstörungen)<br />
Innere Medizin D Diagnostik und Therapie bei Patienten mit erworbener<br />
Immunschwäche (HIV/AIDS-Erkrankte)<br />
Päd. Onkologie Aktive onkologische Therapie,.<br />
Knochenmarktransplantationszentrum – Kinder; Thrombosen im<br />
Kindesalter<br />
Allgem. Pädiatrie Kindernephrologische Behandlung im Rahmen einer<br />
Institutsermächtigung des KfH-Kuratoriums für Dialyse und<br />
Nierentransplantation<br />
Sozialpädiatrisches<br />
Zentrum Ambulante sozialpädiatrische Behandlung<br />
Psychosomatik und<br />
Psychotherapie Durchführung von Leistungen im Rahmen der Diagnostik<br />
psychosomatischer Erkrankungen<br />
THG-Chirurgie Durchführung besonderer Untersuchungs- und<br />
Behandlungsmethoden bei Patienten mit mechanischen<br />
Kreislaufunterstützungssystemen (Kunstherzsystem);<br />
Leistungszahlen der ambulanten Leistungen nach § 116 und<br />
§ 116 a SGB V<br />
Leistung Anzahl Patienten<br />
Onkologie Therapie Erwachsene 1.002<br />
Onkologie Therapie Kinder 1.478<br />
Phoniatrie und Pädaudiologie (Sprach-, Sprech-, Stimm- und<br />
Schluckstörungen sowie kindliche Hörstörungen)<br />
1.958<br />
Med Klinik B - ERCP/ Magen-Darmerkrankungen 54<br />
Medizinische Klinik D – HIV-Ambulanz 350<br />
HTP /ICD (Herzschrittmacher) 37<br />
Strahlentherapie 753<br />
Neurochirurgie 1.882<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 59
Ambulante Behandlungen<br />
Neurologie Botulinus-Vergiftung 926<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum Allg. Pädiatrie 4.297<br />
Transplantation Allg. Chirurgie 114<br />
Transfusionsmedizin 1.548<br />
Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie Kunstherz 2<br />
Radiologie (MRT) 10<br />
Humangenetisches Gutachten 411<br />
Mikrobiologie 218<br />
Psycosomatische Medizin 953<br />
Psychiatrische Institutsambulanz gemäß § 118 SGB V<br />
Die Kliniken und Polikliniken für Psychiatrie und Psychotherapie und Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie besitzen eine Institutsermächtigung nach § 118 Sozialgesetzbuch<br />
(SGB V). Zu weiteren Informationen verweisen wir auf die Berichte der Kliniken (siehe<br />
Seiten 307 und 316).<br />
In der Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie wurden im Jahre 2005 1.534<br />
Patienten behandelt.<br />
In der Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie wurden 1.204 Patienten behandelt.<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum gemäß § 119 SGB V<br />
Das Sozialpädiatrische Zentrum wird von der Klinik und Poliklinik für Allgemeine<br />
Pädiatrie betreut. Im sozialpädiatrischen Zentrum erfolgt eine Behandlung von Kindern,<br />
die wegen der Art, Schwere und Dauer ihrer Krankheit behindert oder von<br />
Behinderungen bedroht sind und nicht von geeigneteten Ärzten oder geeigneteten<br />
Frühförderstellen behandelt werden können. Zu weiteren Informationen verweisen wir<br />
auf den Bericht der zuständigen Klinik (siehe Seite 120). Im Jahre 2005 wurden 4.297<br />
Patienten im Sozialpädiatrischen Zentrum behandelt.<br />
Tageskliniken am UKM<br />
In den Tageskliniken werden Patienten teilstationär behandelt, das bedeutet, dass die<br />
Patienten während des Tages in der Klinik behandelt werden und zu Hause<br />
übernachten können.<br />
60 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Tageskliniken Anzahl Patienten<br />
TK Med. Klinik A – Hämatologie u.<br />
Onkologie 868<br />
TK Psychiatrie und Psychotherapie<br />
TK Psychiatrie und Psychotherapie des<br />
158<br />
Kindes- und Jugendalters<br />
TK Anästhesie u. operative<br />
93<br />
Intensivtherapie -Schmerztagesklinik 116<br />
TK Dermatologie 438<br />
TK Med. Klinik D - LDL-Apharese 193<br />
TK Phoniatrie und Pädaudiologie 2.264<br />
TK Päd. Hämatologie u. Onkologie 1.707<br />
TK Neurologie 431<br />
Gesamt teilstationär 6.268<br />
Ambulante Behandlungen<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 61
Apparative Ausstattung<br />
3. Apparative Ausstattung und therapeutische Möglichkeiten<br />
Apparative Ausstattung<br />
Geräte vorhanden 24-Stunden-<br />
Verfügbarkeit<br />
Abklinganlage Ja Ja<br />
Aktivimeter Ja Ja<br />
Angiographien Ja Ja<br />
Anomaloskopie (Diagnostik von<br />
Farbenfehlsichtigkeit)<br />
Ja Ja<br />
Audiometrie (elektroakustische Hörprüfung) Ja Ja<br />
Augenärztliche Untersuchungseinheiten Ja Ja<br />
Bodyplethysmograhie<br />
Ja Ja<br />
(Lungenfunktionsprüfungsmessplatz)<br />
Bronchoskopiegeräte Ja Ja<br />
Computergestützte Arthroskopieeinrichtung Ja Ja<br />
Computergestützte Navigationssysteme Ja Ja<br />
Digitale Stimmfelduntersuchung Ja Ja<br />
Digitale Subtraktionsangiographie Ja Ja<br />
Dunkeladaptometrie Ja Ja<br />
EEG-Messplätze Ja Ja<br />
EKG-Geräte Ja Ja<br />
Elektrocochleographie Ja Ja<br />
Elektroglottograph Ja Ja<br />
Elektromyographie /Nervenleitgeschwindigkeit-<br />
Messplätze<br />
Ja Ja<br />
Electro Occulogramm (EOG) Augen Biofeedback Ja Ja<br />
Elektrophysiologische endokardiale<br />
Ja Ja<br />
Mappingsysteme<br />
Elektrophysiologischer 32-Kanal Messplatz Ja Ja<br />
Elektroretinografie (ERG) Ja Ja<br />
Endoskopie der Tränenwege Ja Ja<br />
Endosonographie Ja Ja<br />
Ereignis-Recording Ja Ja<br />
Extrakorporale Stosswellenlithotrypsie<br />
Ja Ja<br />
(Steinzertrümmerung)<br />
Farbkodierte Duplexsonographie Ja Ja<br />
Fluoreszenz-Tomographen Ja Ja<br />
Gammacounter Ja Ja<br />
Gammakameras Ja Ja<br />
Ganglabor Ja Ja<br />
Ganzkörperzähler Ja Ja<br />
Gastroskopiegeräte Ja Ja<br />
Geräte für computergestützte logopädische<br />
Diagnose- und Therapieverfahren<br />
Ja Ja<br />
Geräte für computergestützte neurophysiologische<br />
Untersuchungen<br />
Ja Ja<br />
Geräte für Dialyse, Plasmapherese und<br />
Ja Ja<br />
Immunadsorption<br />
Geräte zur Durchführung von<br />
Elektrokrampftherapien (EKT-Einheit) und<br />
repetitiver Magnetstimulation<br />
Ja Ja<br />
Geräte für Lipidaphareseinheiten Ja Ja<br />
Geräte für minimal invasive Chirurgieverfahren<br />
Geräte zur intraoperativen Sonographie und Ja Ja<br />
62 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Apparative Ausstattung<br />
Endoskopie<br />
Geräte zur Überwachung der Funktionen bei<br />
Operationen, z.B. Überwachung der<br />
Nervenfunktion bei Schilddrüsenoperationen<br />
Ja Ja<br />
Herzkathetermessplätze für Kinder und<br />
Erwachsene<br />
Ja Ja<br />
Herz-Lungen-Maschinen, parakorporale und<br />
implantierbare Herzunterstützungssysteme<br />
Ja Ja<br />
High-dose-rate-Afterloading-Geräte Ja Ja<br />
Hirnstammaudiometrie Ja Ja<br />
Hörgerätemess- und programmierbox Ja Ja<br />
Intraaortale Ballonpumpen Ja Ja<br />
Kapselendoskopie Ja Ja<br />
Koloskopiegeräte Ja Ja<br />
Kolposkopie (Untersuchung der Gebärmutter) Ja Ja<br />
Laborgeräte für alle diagnostischen<br />
Untersuchungen: z.B. Fettstoffwechseldiagnostik,<br />
Autoimmundiagnostik, Transplantationsdiagnostik,<br />
Immunmonitoring, therapeutisches<br />
Drugmonitoring, Infektionsdiagnostik,<br />
hämatologische Diagnostik, Hämostaseologie,<br />
Endokrinologie, onkologische Diagnostik und<br />
molekulare Diagnostik<br />
Ja Ja<br />
Langzeit-EKG-Geräte Ja Ja<br />
Laparaskopiegeräte Ja Ja<br />
Lasertherapie; Laserchirurgie, Argon-Laser, Yak-<br />
Laser, CO2-Laser<br />
Ja Ja<br />
Linearbeschleuniger Ja Ja<br />
Magnetresonanztomographie<br />
/Kernspintomographie,<br />
MR-Spektroskopie, funktionelle<br />
Magnetresonzbildgebung<br />
Ja Ja<br />
Mainzer Kindertische (Kinderaudiometrie) Ja Ja<br />
Mamma-Diagnostik-Zentrum:<br />
Mammographie, Sonographie, MR-<br />
Mammographie, bildgesteuerte Mammabiopsie<br />
Ja Ja<br />
Mediastinoskopie Ja Ja<br />
Mehrschicht-Spiral-Computertomographie Ja Ja<br />
Messplätze für otoakustische Emissionen Ja Ja<br />
Messplätze für visuell evozierte Potenziale VEP Ja Ja<br />
Narkosegeräte Ja Ja<br />
Oesophagusmanometrie (Druckmessung in der<br />
Speiseröhre)<br />
Ja Ja<br />
Operationsmikroskope Ja Ja<br />
Ophthalmometer Ja Ja<br />
Orthopädische Werkstatt Anfertigung von<br />
Orthesen und Korsetts nach Maß)<br />
Ja Ja<br />
Pedobarographie (Fußdruckmessung) Ja Ja<br />
Perimetrie Ja Ja<br />
ph-Metrie (Säuremessung im Magen-Darmtrakt) Ja Ja<br />
Phototherapiegeräte Ja Ja<br />
Positronenemissionstomographen Ja Ja<br />
Provokationstests (Allergiediagnostik) Ja Ja<br />
Rasterstereographie (dreidimensionale<br />
Darstellung der Wirbelsäule)<br />
Ja Ja<br />
Rhinomanometrie Ja Ja<br />
Röntgengeräte, intraoperative Röntgendiagnostik Ja Ja<br />
Schlaflabor Ja Ja<br />
Sonographie Ja Ja<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 63
Apparative Ausstattung<br />
Speicheldrüsendiagnostikgeräte Ja Ja<br />
Spiroergometrie (Lungenfunktionsprüfung unter<br />
Belastung)<br />
Ja Ja<br />
Spirometrie (Lungenfunktionsprüfung für<br />
Erwachsene u. Kinder), Säuglingslungenfunktionsmessplatz<br />
Ja Ja<br />
Strahlentherapie inkl. Spezialverfahren Ja Ja<br />
24-Stunden Blutdruckmessgeräte Ja Ja<br />
Systeme zur akustischen Sprachschallanalyse Ja Ja<br />
Szintigraphiegerääte Ja Ja<br />
Telekobalttherapiegerät Ja Ja<br />
Telepathologie Ja Ja<br />
Therapiesimulator, virtuelle CT-Therapiesimulation Ja Ja<br />
Urodynamische Messplätze Ja Ja<br />
Videonystagmographie (Diagnostik bei<br />
unwillkürlichen Augenbewegungen)<br />
Ja Ja<br />
Videoostroskopie (Untersuchung der Stimmlippen) Ja Ja<br />
Zahnärztliche Behandlungsstühle Ja Ja<br />
Zyklotron Ja Ja<br />
64 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Therapeutische Möglichkeiten am UKM für Kinder, Jugendliche<br />
und Erwachsene<br />
� Physiotherapie (Krankengymnastik)<br />
� Physikalische Therapie (Bäder und Massagen)<br />
� Bewegungs-/Sporttherapie<br />
� Ergotherapie<br />
� Logopädie<br />
� Schmerztherapie<br />
� Schmerzpsychologische Behandlung<br />
� Psychoonkologische Behandlung<br />
� Sehschule mit Lehranstalt<br />
� Phototherapie<br />
� alle Formen der Hämo- und der Peritoneal-Dialyse (Blutreinigung durch<br />
Austausch von Blut oder Bauchfellflüssigkeit)<br />
� Lipidapherese (Therapeutisches Verfahren zur Entfernung von Cholesterin<br />
aus dem Blut)<br />
� Immunadsorption (Therapeutisches Verfahren zur Entfernung von Antikörpern<br />
aus dem Blut)<br />
� Plasmapherese (Trennung von flüssigen und festen Bestandteilen des Blutes)<br />
� Hämoperfusion bei Intoxikationen (Blutreinigung bei Vergiftungen)<br />
� Blutbank<br />
� Herzkatheteruntersuchungen<br />
� Strahlentherapie<br />
� Spiegelungen des Magen- Darmtraktes und der Lunge<br />
� Ultraschalluntersuchung des Herzens, der Organe des Brust- und<br />
Bauchraumes, des Gehirns und der Gefäße<br />
� präoperative Eigenblutspende<br />
� medikamentösen Auflösung von Blutgerinnseln (Thrombolyse)<br />
� therapeutischen Verfahren im Bereich der Radiologie (Strahlenheilkunde)<br />
� therapeutischen Verfahren mit radioaktiven Substanzen (Nuklearmedizin)<br />
� therapeutischen Verfahren zur Darstellung der Gefäße (Angiographien),<br />
Aufweitung der Gefäße durch Einlegen von Röhrchen (Stents) oder Aufblasen<br />
eines Ballons (Ballondilatation), Verschließen von Gefäßaussackungen<br />
(Aneurysma)<br />
� Allergiediagnostik<br />
� Prä- und Perinatalzentrum<br />
� Reproduktionsmedizin<br />
� Sport- / Leistungsmedizin<br />
� Versorgung von Schädel-Hirn-Verletzten<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 65
Therapeutische Möglichkeiten<br />
� Versorgung von Unfallverletzten und Schwerstverletzten (Polytrauma)<br />
� Spezielle Versorgung von Schlaganfallpatienten (Stroke Unit)<br />
� Onkologischer Schwerpunkt / Tumorzentrum<br />
� Neonatalzentrum<br />
� Psychotherapeutische Verfahren: Psychodynamische Psychotherapie,<br />
Verhaltenstherapie, supportive Psychotherapie<br />
� Psychosomatische Therapie<br />
� Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie<br />
� Arbeitstherapie,<br />
� Musiktherapie,<br />
� Mototherapie,<br />
� Kunsttherapie.<br />
66 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
II. Klinische Fachabteilungen<br />
Zentrum für Innere Medizin<br />
Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />
1. Medizinische Klinik und Poliklinik A –Innere Medizin<br />
Schwerpunkt Hämatologie und Internistische Onkologie,<br />
Hämostaseologie und Pneumologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang E. Berdel<br />
Albert-Schweitzer-Str. 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel.: 0251-83 47587<br />
E-Mail: berdsekr@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/meda/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Medizinische Klinik A, Hämatologie und Internistische Onkologie, Hämostaseologie<br />
und Pneumologie, umfasst 70 stationäre Betten, inklusive 10 tagesklinische Betten,<br />
sowie 10 Betten in der Knochenmarktransplantationseinheit (in Kooperation mit der<br />
Klinik für Pädiatrische Onkologie).<br />
Das Leistungsspektrum:<br />
� Diagnostik und Therapie akuter und chronischer Leukämien,<br />
� Diagnostik und Therapie Maligner Lymphome inklusive Multiples Myelom,<br />
� Diagnostik und Therapie solider Tumoren,<br />
� Autologe Stammzell-Transplantation nach Hochdosischemotherapie,<br />
� Internistische Intensivtherapie (insbes. Hämatoonkologische, pneumologische<br />
Patienten),<br />
� Allogene Knochenmark- / Stammzelltransplantation,<br />
� Spezielle Hämostaseologie.<br />
� Diagnostik und Therapie pulmonaler Erkrankungen<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 67
Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />
Stationäre, teilstationäre / tagesklinische Versorgung und Ambulanz sind eng verzahnt.<br />
Die durchschnittliche stationäre Belegung liegt über 90%.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Hämatologie / Internistische Onkologie:<br />
� Akute und chronische Leukämien,<br />
� Hodgkin-, Non-Hodgkin-Lymphome,<br />
� Multiples Myelom: Diagnostik, Chemotherapie und Transplantationsvor- und -<br />
nachsorge.<br />
� Aplastische Anämie (Antithymozytenglobulin, Transplantation).<br />
� Chemotherapie solider Tumoren, insbes. Bronchial-Ca (auch multimodale<br />
Therapie), Hoden-Ca., Sarkome, Darmtumoren, Mamma-Ca.<br />
� Hochdosis-Chemotherapie und autologe Transplantation.<br />
� Behandlung mit neueren Substanzen, z.B. zur Hemmung der Signalübertragung<br />
oder der Gefäßneubildung.<br />
� Psychoonkologische Betreuung<br />
Hämostaseologie:<br />
� Diagnostik und Therapie von Gerinnungsstörungen.<br />
� Konsiiliarische Mitbetreuung bei Gerinnungsstörungen perioperativ und während<br />
der Schwangerschaft<br />
Lungenfunktionsabteilung:<br />
� Bronchoskopie, Transbronchiale Biopsien, Lungenfunktionstests, Diagnose und<br />
Therapie von Asthma bronchiale und anderen Lungenerkrankungen, Therapie<br />
bei pulmonalarterieller Hypertonie, Schlafapnoe-Diagnostik und –Therapie.<br />
Intensivtherapie:<br />
� Internistische Intensivtherapie, insbesondere bei hämatoonkologischen<br />
Patienten und pneumologischen Patienten. Invasive und Nicht-invasive<br />
Beatmung, Sepsistherapie. Chronische veno-venöse Hämofiltration (CVVH),<br />
Lysetherapien.<br />
68 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />
Allogene Knochenmark-Stammzelltransplantation:<br />
� Transplantation mit Stammzellen verwandter und nicht-verwandter Spender,<br />
Mismatch-Transplantationen, Transplantationen mit volldosierter und mit<br />
reduziert-toxischer Konditionierung<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
� Diagnostik und Therapie der akuten myeloischen Leukämie, Ersterkrankung und<br />
Rezidiv, Behandlung der Komplikationen bei langen Aplasiephasen.<br />
Vorbereitung einer Transplantation.<br />
� Therapie maligner Lymphome, insbesondere teilstationär. Autologe<br />
Transplantation bei Lymphom-Rückfällen und Multiplem Myelom. Radioimmunkonjugat-Therapie,<br />
Antikörpertherapie bei Lymphomen.<br />
� Allogene Transplantation als Erweiterung der o.g. Therapieformen, bei akuter<br />
myeloischer Leukämie, chronischer myeloischer Leukämie, chronischer<br />
�<br />
lymphatischer Leukämie, akuter lymphatischer Leukämie.<br />
Komplexe Chemotherapien bei akuter lymphatischer Leukämie und bei<br />
Sarkomen.<br />
� Koordination multimodaler Therapien (Chemotherapie, Strahlentherapie und<br />
Operation) des Bronchial-Ca und bei anderen soliden Tumoren.<br />
� Behandlung komplexer Gerinnungsstörungen, bei Lungenembolien, bei<br />
Hemmkörper-Hämophilie.<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
� Konsiliarische Beratung. Regelmäßige Konferenzen mit den niedergelassenen<br />
Hämatologen und Onkologen und Kollegen der anderen Krankenhäuser der<br />
Umgebung (Onkologischer Arbeitskreis).<br />
� Interdisziplinäre Tumorkonferenz der Tumorzentrums <strong>Münster</strong> und <strong>Münster</strong>land.<br />
� Diagnostik und Therapie bei pulmonalarteriellem Hochdruck,<br />
�<br />
Sauerstoffheimtherapie, vorbereitende Diagnostik zur Lungentransplantation.<br />
Diagnostik bei Blutungs- oder Thromboseneigung.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 69
Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />
Forschung<br />
Forschungsschwerpunkte und Therapiestudien:<br />
� Akute myeloische Leukämie,<br />
� Maligne Lymphome,<br />
� Multiples Myelom<br />
� Bronchialkarzinom,<br />
� Tumorneoangiogenese.<br />
� Psychoonkologie: Akute myeloische Leukämie / Bronchialkarzinom<br />
Klinik:<br />
Therapieverbesserung bei akuter myeloischer Leukämie (Studiengruppe AMLCG), bei<br />
Bronchial-Karzinom und bei Lymphomen des Magen-Darm-Traktes (Koordination der<br />
drei Studiengruppen bundesweit). Koordination früher klinischer Studien mit neuen<br />
Medikamenten (Phase I und II) bei Leukämien, Lymphomen und Multiplem Myelom.<br />
Teilnahme an zahlreichen anderen Studien, z.B. bei CML, ALL, Hodgkin- und Non-<br />
Hodgkin-Lymphomen, unterschiedlichen soliden Tumoren.<br />
Mitarbeit in deutschen und europäischen Kompetenznetzen zur Behandlung der Akuten<br />
Leukämien (Transplantation, Diagnostik, Forschungsansätze für neue<br />
Therapieverfahren) und zu Lymphomen.<br />
Psychoonkologische Studien zur Lebensqualität bei Akuten Leukämien und soliden<br />
Tumoren.<br />
Labor:<br />
Signalübertragungswege und molekulare Entstehungswege der akuten myeloischen<br />
Leukämie. Molekulare Risikofaktoren für das Lungenkarzinom. Gefäßneubildung durch<br />
Tumoren, auch bei Leukämien und multiplem Myelom. Untersuchungen zu<br />
gefäßbildenden Stammzellen. Untersuchung der Immunmodulation durch Lymphome.<br />
Untersuchungen zur zellulären Immuntherapie im Rahmen der Knochenmark-<br />
Stammzell-Transplantation.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
� Facharztweiterbildung für Innere Medizin (zusammen mit den anderen<br />
internistischen Kliniken) und für Hämatologie und Internistische Onkologie,<br />
sowie für Pneumologie.<br />
70 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />
� Mitarbeit in vorklinischen Kursen mit klinischen Anteilen (z.B.<br />
Gerinnungsphysiologie). Klinische Medizin: Vorlesungen und Praktika nach<br />
Curriculum (Neue Appropationsordnung). Innovativer dreiwöchiger Blockkurs<br />
inter-disziplinäre Tumormedizin mit Vorlesungen, Demonstrationen,<br />
�<br />
problemorientiertem Lernen in Kleingruppen und Praktikum am Krankenbett<br />
(poL-iT).<br />
Ähnlicher, einwöchiger Blockkurs zur Transplantationsmedizin.<br />
� Famulaturen und Ausbildung von Studenten im Praktischen Jahr.<br />
� Zweimal jährlich Tutorentraining „Problemorientiertes Lernen“ für die<br />
Medizinische Fakultät und externe Teilnehmer. Workshops zum Thema<br />
„Prüfungen“.<br />
Service<br />
Psychoonkologische Betreuung durch eigenen Service mit Psychologen.<br />
� Aufenthaltsraum auf Leukämiestation.<br />
� Informationsveranstaltungen zusammen mit Selbsthilfegruppe Leukämie des<br />
Erwachsenen.<br />
� Gutachtentätigkeit.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Internistische Therapie, pneumologische Therapie, Chemotherapie, Multimodale<br />
Therapie von Tumoren zusammen mit Strahlentherapie, Transplantation (allogen oder<br />
autolog), Ganzkörperbestrahlung im Rahmen der Transplantation, Radioimmun-<br />
Konjugat-Therapie z.B. bei malignen Lymphomen zusammen mit der Klinik für<br />
Nuklearmedizin, Orthopädie.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Lungenfunktionslabor:<br />
Bodyplethysmograhie, Blutgasanalyse, Spirometrie, Provokationstests, Schlaflabor,<br />
Bronchoskopie, Transbronchiale Biopsie, Bronchial- / BAL-Zytologie.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 71
Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />
Spezielle Hämatologie und Hämostaseologie:<br />
Differentialblutbilder und Morphologie mit Zytochemie des Blutes, Knochenmarkes und<br />
anderer Körperflüssigkeiten. Typisierung von Leukämie- und Lymphomzellen<br />
einschließlich spezieller Zytologie und Immunphänotypisierung, molekulargenetischer<br />
Leukämie-/Lymphom-Diagnostik, Transplantationsbezogene Diagnostik einschließlich<br />
Chimärismus-analysen.<br />
Gerinnungsphysiologisches Labor einschließlich Thrombophiliediagnostik, Einzelfaktorbestimmung,<br />
Hemmkörperbestimmungen und funktioneller Untersuchungen,<br />
Blutungszeit-bestimmung.<br />
Labordiagnostik:<br />
� Spezielle Zytologie und Immunphänotypisierung<br />
� spezielle Molekulargenetik<br />
� spezielle Gerinnungsdiagnostik<br />
� Lungenfunktionslabor<br />
� Schlaflabor<br />
Apparative Ausstattung<br />
Bronchoskopieausstattung und transbronchiale Biopsie, Sonographiegerät.<br />
Nicht-invasive Beatmung. Klinische Laminar-Flow-Sterileinheiten für Transplantation.<br />
Apparative Laborausstattung für Morphologie, Immunzytologie, molekulare Genetik,<br />
immunzytologische Zellsortierung im klinischen Maßstab (Stammzelltransplantation).<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Hämatologisch – onkologische Ambulanz:<br />
� Diagnostik akuten und chronischen Leukämien , malignen Lymphomen.<br />
� Therapie von chronischen Leukämien , malignen Lymphomen<br />
� Abklärung von Blutbildveränderungen (Anämien, Leukopzytopenien,<br />
Thrombozytopenien).<br />
� Vor- und Nachbereitung stationärer und teilstationärer Therapien.<br />
� Nachsorge autolog transplantierter Patienten.<br />
� Erhaltungstherapie bei akuter myeloischer Leukämie.<br />
� Spezialambulanz für Patienten mit multiplem Myelom (Plasmozytom).<br />
� Transplantationsambulanz für vor- und nachstationäre Betreuung allogen<br />
stammzell-transplantierter Patienten.<br />
72 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />
� Gerinnungsambulanz mit Diagnostik komplexer Gerinnungsstörungen. Beratung<br />
sowie Therapiesteuerung.<br />
Knochenmarktransplantations (KMT) -Ambulanz: Engmaschige Betreuung<br />
stammzell-transplantierter Patienten für vor- und nachstationäre Diagnostik und<br />
Therapie.<br />
Tagesklinik<br />
Chemotherapien maligner Lymphome und solider Tumoren. Therapie multipler<br />
Myelome. Diagnostik und Therapiekontrolle in unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang<br />
mit der Therapie, auch Koordination zusätzlicher Therapieverfahren, durchschnittlich 30<br />
Patienten pro Tag. Versorgung mit Blutprodukten. Kleinere Eingriffe (Punktionen von<br />
Ergüssen, Knochenmarkpunktionen, Gabe von Zytostatika in den Liquor usw.).<br />
Institutsermächtigung<br />
Persönliche Ermächtigungen für KMT-Ambulanz (Stammzell-Transplantationen),<br />
Gerinnungsambulanz, Hämatologisch-onkologische Ambulanz.<br />
Teilnahme an Disease-Management-Programmen und deren<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
Teilnahme am Interdisziplinären Brustzentrum <strong>Münster</strong> zur Versorgung von<br />
Patientinnen mit Mamma-Ca.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
� Besprechung diagnostischer / therapeutischer Probleme Di 13:00h bis 14:30h<br />
� Röntgenbesprechung (Konferenz gemeinsam mit Radiologie Mi 14:30h)<br />
� Interdisziplinäre Tumorkonferenz Di 16:00h bis 17:00h<br />
� Assistentenweiterbildung jeweils Mo 17:00h bis 18:30h<br />
� Transfusionsmedizinisches Qualitätsmanagement-Programm.<br />
� Qualitätsmanagement<br />
Krankenhaus“)<br />
in der Schmerztherapie (Projekt „Schmerzfreies<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 73
Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />
� Fortschreibung schriftlicher Standard-Arbeitsanweisungen (SOP) mit allen<br />
Studienprotokollen in der gültigen Version auf allen Stationen und Ambulanzen.<br />
� Dokumentation der Patienten zahlreicher klinischer Studien mit Erfassung der<br />
Nebenwirkungen / unerwünschten Wirkungen / Komplikationen.<br />
�� Zentraler Intranet-Ordner zur Entnahme von Chemotherapie-Anwendungsbögen<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Med. Klinik A<br />
Stationäre Patienten 1.627<br />
Durchschnittl. Verweildauer 14,46<br />
Ambulante Patienten 4.593<br />
Ambulante Behandlungen 8.939<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 AML (Akute myeloblastische Leukämie) 255 24,3<br />
2 Knochenmarktransplantationen 207 26,0<br />
3 Sarkome 149 5,7<br />
4 Sonstige Tumorerkrankungen 136 11,7<br />
5 Aggressive NHL (Non-Hodgkin-Lymphom) 131 11,3<br />
6 ALL (akute lymphatische Leukämie) 68 16,4<br />
7 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 64 11,3<br />
8 Multiples Myelom 62 8,6<br />
9 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 60 5,0<br />
10 Indolente NHL (Non-Hodgkin-Lymphom) 59 12,2<br />
11 Solide Tumore 58 6,6<br />
12 M. Hodgkin 46 15,6<br />
13 Infektionen 45 11,3<br />
14 gutartige hämatologische Erkrankung 28 11,3<br />
15 Myeloproliferative Syndrome 22 11,0<br />
16 Andere operative Eingriffe 14 19,6<br />
17 Myelodysplastische Syndrome 3 11,7<br />
18 Neubildungen ZNS/Meningen 1 7,0<br />
74 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Diagnostik und<br />
Behandlung der Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1 R61 Lymphom und nicht akute Leukämie, mit Sepsis 316<br />
2 R60 Akute myeloische Leukämie mit hochkomplexer Chemotherapie 228<br />
3<br />
Bösartige Neubildung des Bindegewebes einschließlich pathologischer<br />
I65 Fraktur, Alter < 17 Jahre oder mit äußerst schweren Komplikationen 151<br />
4 R65 Hämatologische und solide Neubildungen 89<br />
5 A42 Stammzellentnahme bei Eigenspender mit Chemotherapie 83<br />
6<br />
Knochenmarktransplantation / Stammzelltransfusion, autogen, Alter < 18<br />
A15 Jahre, mit In-vitro-Aufbereitung 77<br />
7<br />
Akute Leukämie mit hochkomplexer Chemotherapie, mit Dialyse oder Sepsis<br />
oder mit Agranulozytose oder Portimplantation oder mit äußerst schweren<br />
R63 Begleiterkrankungen 70<br />
8<br />
Knochenmarktransplantation / Stammzelltransfusion, allogen, mit In-vitro-<br />
A04 Aufbereitung, HLA-verschieden 42<br />
9<br />
Erkrankungen des retikuloendothelialen Systems, des Immunsystems und<br />
Q60 Gerinnungsstörungen mit komplexer Diagnose oder Begleiterkrankungen 36<br />
10<br />
Neubildungen der Atmungsorgane, mehr als ein Belegungstag, mit äußerst<br />
E71 schweren Begleiterkrankungen oder starrer Bronchoskopie 29<br />
11 Q61 Erkrankungen der Erythrozyten mit komplexer Diagnose 23<br />
12<br />
Fieber unbekannter Ursache mit äußerst schweren oder schweren<br />
T62 Begleiterkrankungen, Alter > 5 Jahre 20<br />
13<br />
Beatmung > 95 und < 250 Stunden mit hochkomplexem Eingriff oder<br />
A13 intensivmedizinischer Komplexbehandlung 19<br />
14 E63 Schlafapnoesyndrom 18<br />
15<br />
Bösartige Neubildungen der männlichen Geschlechtsorgane, mehr als ein<br />
Belegungstag, Alter < 11 Jahre oder mit äußerst schweren<br />
M60 Begleiterkrankungen 16<br />
16<br />
Infektionen und Entzündungen der Atmungsorgane bei Zustand nach<br />
Organtransplantation oder mit komplexer Diagnose, mit äußerst schweren<br />
E77 oder schweren Begleiterkrankungen 14<br />
17<br />
Strahlentherapie bei hämatologischen und soliden Neubildungen, weniger als<br />
10 Bestrahlungen, außer bei akuter myeloischer Leukämie, Alter < 19 Jahre<br />
R07 oder mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 14<br />
18<br />
Beatmung > 499 und < 1000 Stunden mit komplexer operativer Prozedur oder<br />
A09 Polytrauma, mit hochkomplexem Eingriff oder Alter < 16 Jahre 12<br />
19<br />
Strahlentherapie bei hämatologischen und soliden Neubildungen, mehr als 9<br />
Bestrahlungen oder bei akuter myeloischer Leukämie, Alter > 18 Jahre, ohne<br />
R06 äußerst schwere Begleiterkrankungen 9<br />
20<br />
Sepsis mit komplizierenden Prozeduren oder bei Zustand nach<br />
T60 Organtransplantation, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 8<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2005 75
Medizinische Klinik und Poliklinik A<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 C92 Myeloische Leukämie 302<br />
2 C91 Lymphatische Leukämie 157<br />
3 C83 Diffuses Non-Hodgkin-Lymphom 143<br />
4 C90 Plasmozytom und bösartige Plasmazellen-Neubildungen 124<br />
5<br />
Bösartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels der<br />
C40 Extremitäten 60<br />
6 C81 Hodgkin-Krankheit [Lymphogranulomatose] 54<br />
7<br />
Bösartige Neubildung sonstigen Bindegewebes und anderer<br />
C49 Weichteilgewebe 53<br />
8 C82 Follikuläres [noduläres] Non-Hodgkin-Lymphom 51<br />
9 C85 Sonstige und nicht näher bezeichnete Typen des Non-Hodgkin-Lymphoms 51<br />
10<br />
Bösartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels sonstiger und<br />
C41 nicht näher bezeichneter Lokalisationen 39<br />
11 C62 Bösartige Neubildung des Hodens 34<br />
12 C34 Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge 33<br />
13 D69 Purpura und sonstige hämorrhagische Diathesen 26<br />
14 C84 Periphere und kutane T-Zell-Lymphome 23<br />
15 R50 Fieber unbekannter Ursache 20<br />
16 G47 Schlafstörungen 18<br />
17 E85 Amyloidose 17<br />
18 Z52 Spender von Organen oder Geweben 15<br />
19 J15 Pneumonie durch Bakterien, anderenorts nicht klassifiziert 11<br />
20 D57 Sichelzellenkrankheiten 11<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 1-710 Ganzkörperplethysmographie 1574<br />
2 1-620 Diagnostische Tracheobronchoskopie 739<br />
3 3-009 Sonographie des Abdomens 734<br />
4 3-008 Sonographie des Oberbauchs 679<br />
5 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 661<br />
6 8-831 Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse Gefäße 628<br />
7 3-00c Sonographie des kleinen Beckens und der Leistenregion 614<br />
8 3-00a Sonographie des Magen-Darm-Traktes, hochauflösend 586<br />
9 8-543 Mittelgradig komplexe und intensive Blockchemotherapie 403<br />
10 1-424 Biopsie ohne Inzision am Knochenmark 382<br />
11 1-711 Bestimmung der CO-Diffusionskapazität 313<br />
12 8-542 Nicht komplexe Chemotherapie 283<br />
13 3-00p Sonographie aller peripheren Lymphknotenstationen 236<br />
14 8-544 Hochgradig komplexe und intensive Blockchemotherapie 228<br />
15 8-805 Transfusion von peripher gewonnenen hämatopoetischen Stammzellen 135<br />
16<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des zentralen<br />
8-931 Venendruckes 116<br />
17 1-430 Endoskopische Biopsie an respiratorischen Organen 114<br />
18 3-003 Sonographie des Halses 105<br />
19 8-018 Parenterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 98<br />
20 8-547 Andere Immuntherapie 87<br />
76 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
2. Medizinische Klinik und Poliklinik B - Innere Medizin<br />
Schwerpunkt Gastroenterologie und<br />
Stoffwechselerkrankungen<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Wolfram Domschke, FACG FRCP<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47661<br />
E-Mail: domschke@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/medb/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Medizinische Klinik und Poliklinik B vertritt ein breites Spektrum der Inneren<br />
Medizin mit den Bereichen Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie,<br />
Diabetologie, Rheumatologie, Klinische Immunologie und Infektiologie. Durch<br />
dieses breite Spektrum ist sie besonders vorbereitet für internistische Erkrankungen<br />
mit übergreifenden Aspekten sowie unklaren Symptomen. Neben den typischen, im<br />
nächsten Bereich dargestellten Spezialambulanzen der Bereiche Gastroenterologie,<br />
Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Klinische Immunologie und Infektiologie<br />
sind insbesondere Patienten mit unklaren Erkrankungen im Bereich des Bauchraumes,<br />
der hormonproduzierenden Drüsen sowie der Muskeln und Gelenke sowie auch<br />
Patienten mit unklarem Fieber oder unklaren Entzündungssymptomen, auch mit<br />
Zuckerkrankheit, Ernährungsstörungen sowie anderen Stoffwechselerkrankungen in<br />
unserer Klinik richtig aufgehoben.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Folgende Behandlungsmethoden sind in den einzelnen Bereichen verfügbar:<br />
� In der Gastroenterologie werden sämtliche endoskopische Untersuchungsund<br />
Therapiemethoden wie Magenspiegelung (Oesophagogastroskopie),<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 77
Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
Dickdarmspiegelung (Koloskopie), Enddarmspiegelung (Rektoskopie/ Sigmoidoskopie),<br />
Spiegelung der Gallen- und Pankreaswege (ERCP).<br />
� Spiegelung mit extra langen Geräten bis in die oberen Dünndarmabschnitte<br />
� (Intestinoskopie), Doppelballonenteroskopie als einziges verfahren zur<br />
kompletten Spiegelung aller Abschnitte des Dünndarms, innerer Ultraschall der<br />
Speiseröhre und des Magens (Endosonographie), Miniultraschall in kleinen<br />
Gängen (intraduktaler Ultraschall) durchgeführt.<br />
An Therapieformen werden Tumorentfernungen durch Schleimhautabtragung<br />
(Mukosektomie) durchgeführt, außerdem alle Arten von Polypenentfernungen,<br />
Bougierungen, Laser- und Argonbeamer-Behandlungen. Zusätzlich Implantation von<br />
Prothesen und Röhrchen, z.B. in die verengte Speiseröhre oder verengte Gallengänge<br />
sowie Ableitung von Zysten (Pankreas-Pseudenzysten-Drainage); neuere Verfahren<br />
zur Verhinderung des Rückflusses von Magensäure in die Speiseröhre wie Endocinch<br />
oder Enteryx.<br />
Das Spektrum wird abgerundet durch die Möglichkeit zur extrakorporalen<br />
Stoßwellenlithotripsie und die Möglichkeit der TIPS-Anlage (transjugulärer<br />
intrahepatischer portosystemischer Stentshunt bei Speiseröhren-Krampfadern).<br />
Neben der umfangreichen Endoskopie ist eine komplette Ultraschall-Ausrüstung in<br />
modernstem Stand mit farbkodierter Dopplertechnik verfügbar, zusätzlich die komplette<br />
gastroenterologische Funktions-Diagnostik mit Druckmessungen (Manometrie),<br />
Messung des pH-Wertes, H2-Atemtest, 13 C-Atemtest und Pankreas-Funktionstest.<br />
Die folgende Zusammenstellung gibt einen Überblick über diagnostische und<br />
therapeutische Verfahren, die in der Endoskopieabteilung routinemäßig durchgeführt<br />
werden:<br />
� Ösophago-Gastro-Duodenoskopie<br />
� Doppelballon-Enteroskopie (einziges Verfahren zur Untersuchung des<br />
Dünndarms)<br />
� Ileokoloskopie<br />
� Proktoskopie, Rektoskopie<br />
� Push-Enteroskopie<br />
� Endoskopisch-Retrograde-Pankreatico-Duodenoskopie (ERCP)<br />
� Perkutane transhepatische Cholangiographie (PTCD)<br />
� Cholangioskopie<br />
� Polypektomie<br />
� Endoskopische Mukosektomie im oberen und unteren GI-Trakt<br />
78 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
� Papillektomie<br />
� Endoskopische Blutstillung im oberen und unteren GI-Trakt<br />
� Ligaturbehandlung von Ösophagusvarizen<br />
� Endosonographie (EUS) des oberen und unteren Gastrointestinaltraktes<br />
� Bougierung und Dilatation von Stenosen im oberen und unteren GI-Trakt<br />
� Argon-Plasma-Koagulation<br />
� Lasertherapie<br />
� Photodynamische Diagnostik und Therapie im oberen GI-Trakt<br />
� Chromoendoskopie<br />
� Hochauflösende Endoskopie/Zoomendoskopie<br />
� Bougierung/Dilatation von Stenosen<br />
� Botulinustoxinbehandlung bei Achalasie/Gastroparese<br />
� Plazierung von Metallstents im Ösophagus, Duodenum und Colon<br />
� Plazierung von Plastikstents und Metallstents im pankreato-biliären System<br />
� Konkrementextraktion aus dem Gallenwegsystem sowie aus dem<br />
Pankreasgangsystem<br />
� Papillenmanometrie<br />
� EUS-geführte diagnostische Punktion von Lymphknoten sowie<br />
Raumforderungen des oberen und unteren Gastrointestinaltraktes<br />
� EUS-geführte Pankreaspseudozystendrainage<br />
� EUS-geführte Nekrosektomie<br />
� EUS-geführte Plexus coeliacus Blockade/Neurolyse bei chronischer<br />
Pankreatitis bzw. bei Pankreaskarzinom<br />
� Minisondensonographie im oberen und unteren GI-Trakt<br />
� Intraduktaler Ultraschall im pankreato-biliären System<br />
� Endoskopische Antirefluxverfahren (Enteryx®, Endocinch®)<br />
� Extrakorporale Stosswellenlithotrypsie (ESWL)<br />
� Kapselendoskopie<br />
� Magenschrittmacher bei Gastroparese<br />
� Minilaparoskopie<br />
� Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Stent (TIPS)<br />
� Sonographie des Abdomens, Hals, Schilddrüse, Lymphknoten, Gefäße<br />
� Sonographisch gezielte Punktionen (Leber, Niere, Pankreas, Schilddrüse)<br />
� Kontrastmittelverstärkte Sonographie<br />
� Ösophagusmanometrie<br />
� pH-Metrie<br />
� H2-Atemtests (u.a.Laktose, Laktulose, Fruktose, Sorbit, Methacetin, Acetat)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 79
Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
� Pankreasfunktionstests<br />
Das Zentrum für Endokrinologie, Diabetologie und Ernährungsmedizin bietet<br />
sämtliche Methoden der Labordiagnostik einschließlich Funktionsuntersuchungen bis<br />
hin zur molekularbiologischen Diagnostik und in Kooperation mit dem Institut für<br />
Radiologie und der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin die Möglichkeit jeder Art der<br />
bildgebenden Diagnostik incl. MR Magnetresonanztomographie), PET/CT (Positronen-<br />
Emissions-Tomographie/ Computertomographie), etc., alle Arten der<br />
Insulinbehandlung einschließlich Insulinpumpen-Betreuung und spezielle Verfahren<br />
wie z.B. Magenschrittmacherimplantation bei diabetischer Gastroparese. Sämtliche<br />
Formen der enteralen und parenteralen Ernährung werden von speziell ausgebildeten<br />
Fachkräften betreut.<br />
Im Bereich Rheumatologie/Klinische Immunologie besteht neben der Ultraschall-<br />
Diagnostik in Kooperation mit dem Institut für Radiologie und der Klinik und Poliklinik<br />
für Nuklearmedizin die Möglichkeit jeder Art der bildgebenden Diagnostik incl. MR,<br />
PET/CT etc. In der Therapie liegen Schwerpunkte bei der Behandlung mit<br />
extrakorporalen Verfahren (Plasmapherese, Immunadsorption). Außerdem bestehen<br />
umfangreiche Erfahrungen im Einsatz modernster Therapieverfahren wie der<br />
Biological-Therapie, z.B. mit Anti-TNF-alpha-Inhibitoren).<br />
Der Schwerpunkt Infektiologie umfaßt die Diagnostik und Therapie schwerer und<br />
seltener Infektionskrankheiten (z.B. hochfiebriger seltener Virus- und Bakterien-<br />
Infektionen, Tuberkulose). Ein besonderer Schwerpunkt ist seit vielen Jahren die<br />
Betreuung von Patienten mit Immundefekten wie der AIDS-Erkrankung mit ihren<br />
zahlreichen und schwierigen infektiösen Komplikationen.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Schwerpunkt Gastroenterologie<br />
Fachärzte: Professor Dr. Dr. h.c. W. Domschke, Professor Dr. T. Kucharzik, Professor<br />
Dr. H. Schmidt, Prof. Dr. T. Pohle, Dr. H.J. Ullerich, Dr. D. Domagk, Dr. H. Johenning.<br />
In der Gastroenterologie werden sämtliche Erkrankungen der Speiseröhre, des<br />
Magens, des Dünn- und Dickdarms sowie der Leber, der Gallenblase und Gallenwege<br />
sowie der Bauchspeicheldrüse behandelt. Besondere Erfahrungen liegen in der<br />
80 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
Hepatologie (Lebererkrankungen wie z.B. der chronischen Hepatitis B und C sowie<br />
Leberzirrhose), in der Diagnose und Therapie von gutartigen und bösartigen<br />
Gallengangs- und Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen, der Diagnostik und Therapie<br />
von Entzündungen und Tumoren der Speiseröhre und des Magens sowie auch des<br />
Dünn- und Dickdarms vor.<br />
Schwerpunkt Endokrinologie und Diabetologie<br />
Fachärzte: Professor Dr. K. Hengst, Professor Dr. R. Stoll, Dr. R. Gellner<br />
In der Endokrinologie und Diabetologie werden Patienten mit Diabetes mellitus und<br />
sämtlichen Folgeerkrankungen, Schilddrüsenkrankheiten (M. Basedow, Hashimoto-<br />
Thyreoiditis, endokrine Orbitopathie, Schilddrüsenkarzinome), Pubertäts- und<br />
Fertilitätsstörungen, Erkrankungen der Nebenniere und Krankheiten des<br />
Knochenstoffwechsels wie Osteoporose, Nebenschilddrüsenerkrankungen u.a.<br />
behandelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in Diagnostik und Therapie der Tumoren<br />
der Hirnanhangsdrüse (Akromegalie, Prolaktinome, M. Cushing) in Zusammenarbeit<br />
mit der Klinik für Neurochirurgie. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychiatrie wird<br />
eine große Transsexuellenambulanz geführt. Ein weiterer Schwerpunkt umfaßt die<br />
Behandlung von Patienten mit neuroendokrin aktiven Tumoren. Die<br />
Ernährungsmedizin erstreckt sich auf Behandlung und Beratung bei sämtlichen<br />
erworbenen und angeborenen Stoffwechselstörungen und schließt die stationäre und<br />
ambulante Betreuung von Patienten mit künstlicher Ernährung ein<br />
(Portkathetersysteme, PEG-Sonden u.a.). Die Medizinische Klinik B ist von der<br />
Deutschen Diabetes-Gesellschaft anerkannt als Behandlungseinrichtung für Typ 2-<br />
Diabetiker.<br />
Schwerpunkt Rheumatologie/Klinische Immunologie<br />
Fachärzte: Priv.-Doz. Dr. M. Gaubitz, Priv.-Doz. Dr. H. Becker, Professor Dr. K.<br />
Hengst<br />
Im Bereich Rheumatologie/Klinische Immunologie werden sämtliche Entzündungs-,<br />
Verschleiß- und Muskelerkrankungen behandelt, insbesondere die rheumatoide<br />
Arthritis, der Morbus Bechterew und andere chronische Entzündungserkrankungen der<br />
Gelenke und Wirbelsäule. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Kollagenosen<br />
(systemischer Lupus erythematodes, Sklerodermie, Sjögren-Syndrom, Myositiden)<br />
sowie den Vaskulitiden (Wegenersche Granulomatose, Panarteriitis nodosa,<br />
mikroskopische Polyangiitis, Polymyalgia rheumatika).<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 81
Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
Schwerpunkt Infektiologie<br />
Fachärzte: Professor Dr. R. Stoll, Dr.Dr. T.Birkfellner<br />
In der Infektiologie werden alle schweren Infektionskrankheiten (schwere Lungenentzündungen,<br />
Sepsis, Tuberkulose) sowie auch Infektionen bei immungeschwächten<br />
Patienten, incl. Patienten mit einer HIV-Infektion diagnostiziert und behandelt.<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
� Strukturierte Schulungen für Typ1 Diabetiker und Typ 2 Diabetiker mit und ohne<br />
Insulintherapie nach den Richtlinien der DDG<br />
� Klinische Diätetik<br />
� Diätschule<br />
� Kooperatives Rheumazentrum <strong>Münster</strong>-Sendenhorst- Bad Bentheim e.V.<br />
� Kooperation mit zahlreichen Selbsthilfegruppen wie z.B. Selbsthilfegruppe<br />
Morbus Crohn, Lupus-Selbsthilfegruppe, Rheumaliga<br />
Forschung<br />
Forschungsschwerpunkte in der Gastroenterologie sind die chronisch entzündlichen<br />
Darmerkrankungen (insbesondere pathophysiologische Grundlagen, Pathogenese und<br />
Therapie mit modernen Biologika), Genetik und Pathophysiologie der chronischen<br />
Pankreatitis, Ursachen der Gastritis und Ulkusbildung im Magen,<br />
Therapiemöglichkeiten bei der chronischen Hepatitis B und C, Innovationen auf den<br />
Gebieten der Endoskopie und Sonographie. Einen wesentlichen<br />
Forschungsschwerpunkt in der Gastroenterologie stellt u.a. die Pathogenese chronisch<br />
entzündlicher Darmerkrankungen (CED) dar. Neben Fragen zu Veränderungen des<br />
intestinalen Immunsystems, werden auch neue Substanzen bzgl. ihrer potentiellen<br />
klinischen Anwendbarkeit bei CED untersucht (http://ced.uni-muenster.de). Weitere<br />
Forschungsschwerpunkte bilden die Pathophysiologie der chronischen Pankreatitis.<br />
Im Bereich Endokrinologie wird auf dem Gebiet der endokrinen Orbitopathie<br />
(Augenkrankheit bei Morbus Basedow), der Früherkennung von hormonellen<br />
Störungen der Hirnanhangsdrüse bei Hypophysentumoren, der Veränderung der<br />
Körperzusammensetzung bei Hormontherapie (Transsexualität, Patienten mit<br />
polycystischem Ovar-Syndrom) geforscht. Im Bereich der Diabetologie werden<br />
82 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
Projekte der telemedizinischen Betreuung unter ambulanten und stationären<br />
Bedingungen entwickelt.<br />
Im Bereich Rheumatologie/Klinische Immunologie bestehen Forschungsschwerpunkte<br />
auf dem Gebiet der genetischen Grundlagen systemischer<br />
Bindegewebserkrankungen (z.B. Zytokinpolymorphismen bei systemischem Lupus<br />
erythematodes und Sjögren-Syndrom), der Biological-Behandlung (speziell TNF alpha-<br />
Blockade) bei rheumatoider Arthritis, den Möglichkeiten und Grenzen der<br />
extrakorporalen Therapie z.B. Immunadsorption bei rheumatoider Arthritis und<br />
systemischem Lupus erythematodes sowie in Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten<br />
chronischer Schmerzkrankheiten (z.B. Fibromyalgie).<br />
Im Bereich der Infektiologie fokussiert sich das wissenschaftliche Interesse auf<br />
Studien zur Erweiterung der antiviralen HIV-Therapie.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Sämtliche Bereiche der Medizinischen Klinik und Poliklinik B werden auch in<br />
Fortbildung und Lehre dargestellt. Neben den Anteilen der Hauptvorlesungen in der<br />
Inneren Medizin bestehen unterschiedliche Angebote zur intensivierten Weiterbildung,<br />
z.B. Blockpraktika, PJ-Praktika. Ein großer Teil der Mitarbeiter der Medizinischen Klinik<br />
und Poliklinik B ist weitergebildet zu Tutoren in der Form des problemorientierten<br />
Lernens. Nach Vorbildern und in Kooperation mit der Harvard University Medical<br />
School Boston und der Ludwig-Maximilians-Universität München werden zunehmend<br />
Kurse nach dem poL-Prinzip in die studentische Lehre eingebaut und stark von<br />
Mitarbeitern der Medizinischen Klinik B mitbetreut. Zur internen Weiterbildung besteht<br />
wöchentlich eine Veranstaltung mit eigenen und eingeladenen Referenten.<br />
Zahlreiche Mitarbeiter, insbesondere der Direktor der Klinik und die Oberärzte sind<br />
intensiv in der ärztlichen Fortbildung im Bereich von Qualitätszirkeln, Kongressen und<br />
Vortragsveranstaltungen aktiv.<br />
Wissenschaftliche Publikationen sind weiterhin auf der Homepage der Medizinischen<br />
Klinik und Poliklinik B zu finden sowie unter den Eigennamen der Fachärzte in der<br />
Datenbank PubMed.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 83
Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
Service<br />
In den Ambulanzen der Medizinischen Klinik und Poliklinik B bestehen jeweils<br />
Spezialsprechstunden, z.B. für:<br />
� Patienten mit chronischer Hepatitis,<br />
� chronisch entzündlichen Darmerkrankungen,<br />
� Kollagenosen,<br />
� endokrinen Krankheiten,<br />
� künstlicher Ernährung etc.<br />
Es bestehen regelmäßig Informationsveranstaltungen mit den Patienten-<br />
Selbsthilfegruppen, z.B. für den Morbus Crohn, dem systemischen Lupus<br />
erythematodes sowie der Rheumaliga. Schulungen für Angehörige und Patienten mit<br />
Diabetets mellitus und künstlicher Ernährung werden regelmäßig individuell und in<br />
Form der Gruppenschulung angeboten.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Die Möglichkeiten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s sind besonders durch Kooperation mit den<br />
zahlreichen anderen Fachabteilungen gekennzeichnet. Für die Medizinische Klinik und<br />
Poliklinik B ist speziell die Kooperation mit dem Institut für Klinische Chemie und<br />
Labormedizin durch zahlreiche für die Diagnostik und den Therapieverlauf<br />
entscheidende Laboruntersuchungen wichtig. Außerdem werden sämtliche<br />
Untersuchungen der Radiologie und Nuklearmedizin in Kooperation mit den<br />
entsprechenden Instituten vorgehalten. Die Zusammenarbeit mit der Abteilung für<br />
Physiotherapie und Ergotherapie ist insbesondere im Bereich der Rheumatologie<br />
wichtig. Die Schmerztherapie der Schmerzpatienten wird in Kooperation sowohl mit der<br />
Abteilung für Anaesthesiologie/Schmerzambulanz wie auch der Abteilung für<br />
Psychosomatik gewährleistet. Im Bereich von Endokrinologie und Diabetologie ist auch<br />
der besonders enge interdisziplinäre fachliche Austausch mit der Klinik für<br />
Neurochirurgie, Allgemeinen Chirurgie, Technischen Orthopädie, Augenklinik,<br />
Nephrologie und Gynäkologie hervorzuheben.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Schwerpunkt ist die umfangreiche und technisch auf neuestem Stand befindliche<br />
Endoskopie-Abteilung. Hierin enthalten ist eine ebenfalls hoch moderne Ultraschall<br />
84 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
(Sonographie)-Abteilung. Weiterhin besteht eine Unterabteilung für<br />
gastroenterologische Funktionsdiagnostik. Es bestehen Speziallabore für den Bereich<br />
Stoffwechsel und Hormone sowie Rheumatologie/klinische Immunologie.<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Grundsätzlich bestehen drei große Sprechstundenkomplexe im Bereich<br />
Gastroenterologie, Endokrinologie/Diabetologie/Ernährungsmedizin und<br />
Rheumatologie/ klinische Immunologie.<br />
Folgende Spezialsprechstunden sind in diesen Ambulanzen enthalten:<br />
Gastroenterologie: Hepatitis-Sprechstunde, Crohn-Kolitis-Sprechstunde, Pankreatitis-<br />
Sprechstunde<br />
Rheumatologie: Spezielle Sprechstunden für Biological-Therapie und Kollagenosen,<br />
Frühsprechstunde Rheumatoide Arthritis<br />
Endokrinologie: Insbesondere Spezialsprechstunde für Hypophysen-Erkrankungen,<br />
Transsexualität, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetologie und Ernährungsmedizin.<br />
Institutsermächtigung<br />
Es besteht eine persönliche Ermächtigung für die Bereiche Gastroenterologie<br />
(ambulante Durchführung endoskopischer Untersuchungen), ambulante Durchführung<br />
gastro-enterologischer Funktionsdiagnostik sowie den Bereich Rheumatologie<br />
(Erstuntersuchung auf Bestehen einer entzündlich rheumatischen Erkrankung,<br />
Betreuung von systemischen Bindegewebserkrankungen und Vaskulitiden,<br />
Behandlung mit seltenen neuen Therapieformen wie Biologicals).<br />
Teilnahme an Disease-Management-Programmen und deren<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
Stationäre Behandlung von DMP-eingeschlossenen Patienten mit Diabetes mellitus<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Die Medizinische Klinik und Poliklinik B verfeinert und entwickelt mehrere Maßnahmen<br />
zum Qualitätsmanagement. Es sind zwei Qualitätssicherungsbeauftragte benannt und<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 85
Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
seit längerer Zeit aktiv. Die Fachärzte der Klinik sind in ständiger Kooperation mit den<br />
Fachärzten der Stadt und der Umgebung (teils in Qualitätszirkeln).<br />
Im Jahr 2004 wurde in Form einer Stärken-/Schwächen-Analyse mit kontrollierter<br />
Befragung sämtlicher ärztlicher und nichtärztlicher Mitarbeiter eine Analyse der<br />
aktuellen Situation mit Stärken und Schwächen, Bedarfsplanung sowie zukünftigen<br />
Positionierungsaspekten durchgeführt und in einem ausführlichen Bericht<br />
zusammengestellt.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Med. Klinik B<br />
Stationäre Patienten 2.474<br />
Durchschnittl. Verweildauer (Tage) 9,15<br />
Ambulante Patienten 7.359<br />
Ambulante Behandlungen 8.418<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Endoskopie des unteren Verdauungstraktes 521 9,6<br />
2 Endoskopie des oberen Verdauungstraktes 469 8,7<br />
3 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 293 6,9<br />
4 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 251 7,3<br />
5 Therapeutische Endoskopie Gallenwege und Pankreas 169 11,2<br />
6 Infektionserkrankungen der Verdauungsorgane 131 3,1<br />
7 Therapeutische Endoskopie unterer GI-Trakt (Magen-<br />
Darmtrakt) 96 8,2<br />
8 Endoskopie der Gallen- und Pankreaswege 96 11,2<br />
9 Therapeutische Endoskopie oberer GI-Trakt 52 12,4<br />
10 Andere operative Eingriffe 27 22,2<br />
11 Erkrankungen des unteren Gastrointestinaltraktes 22 4,2<br />
12 Bösartige Tumorerkrankungen der Verdauungsorgane 6 2,8<br />
13 Erkrankungen des hepatobiliären Systems 6 7,5<br />
14 Krankheiten des oberen Gastrointestinaltraktes 5 3,0<br />
15 Endokrine und Stoffwechselerkrankungen 4 6,3<br />
86 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Diagnostik und<br />
Behandlung der Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1 H41 Komplexe therapeutische ERCP mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 259<br />
2<br />
Erkrankungen der Leber außer bösartige Neubildung, Leberzirrhose und<br />
bestimmte nichtinfektiöse Hepatitiden, mehr als ein Belegungstag, mit<br />
komplexer Diagnose und äußerst schweren oder schweren<br />
H63 Begleiterkrankungen 210<br />
3<br />
Koloskopie mit äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen oder<br />
G48 komplizierendem Eingriff 207<br />
4<br />
Ösophagitis, Gastroenteritis und verschiedene Erkrankungen der<br />
Verdauungsorgane mit komplexer Diagnose und komplizierender Diagnose,<br />
G67 oder mit Dialyse oder Alter < 1 Jahr 155<br />
5<br />
Komplexe therapeutische Gastroskopie bei schweren Krankheiten der<br />
G46 Verdauungsorgane, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 108<br />
6<br />
Erkrankungen des Bindegewebes, mit mehreren komplexen Diagnosen oder<br />
I66 mit komplexer Diagnose, mit Dialyse 105<br />
7<br />
Bösartige Neubildung der Verdauungsorgane, mehr als ein Belegungstag,<br />
G60 mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 100<br />
8<br />
Bösartige Neubildung an hepatobiliärem System und Pankreas, mit<br />
H61 komplexer Diagnose, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 84<br />
9<br />
Leberzirrhose und bestimmte nichtinfektiöse Hepatitiden mit äußerst<br />
H60 schweren Begleiterkrankungen 65<br />
10<br />
Endokrinopathien, mit komplexer Diagnose und äußerst schweren<br />
K64 Begleiterkrankungen 63<br />
11<br />
Andere Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und<br />
Z64 Nachbehandlung nach abgeschlossener Behandlung 63<br />
12<br />
Andere Gastroskopie bei schweren Krankheiten der Verdauungsorgane,<br />
G47 ohne äußerst schwere oder schwere Begleiterkrankungen 55<br />
13 G64 Entzündliche Darmerkrankung mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 38<br />
14 G71 Andere mäßig schwere Erkrankungen der Verdauungsorgane 33<br />
15<br />
Gastroskopie bei nicht schweren Krankheiten der Verdauungsorgane, mit<br />
G50 äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen 27<br />
16 Q61 Erkrankungen der Erythrozyten mit komplexer Diagnose 24<br />
17<br />
Ausgedehnte operative Prozedur ohne Bezug zur Hauptdiagnose mit<br />
901 komplizierenden Prozeduren oder Strahlentherapie 23<br />
18<br />
Erkrankungen des retikuloendothelialen Systems, des Immunsystems und<br />
Q60 Gerinnungsstörungen mit komplexer Diagnose oder Begleiterkrankungen 20<br />
19<br />
Sepsis mit komplizierenden Prozeduren oder bei Zustand nach<br />
T60 Organtransplantation, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 20<br />
20<br />
Andere Eingriffe an Darm oder Enterostoma mit äußerst schweren<br />
G13 Begleiterkrankungen 19<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 87
Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 B18 Chronische Virushepatitis 151<br />
2 K21 Gastroösophageale Refluxkrankheit 105<br />
3 K83 Krankheiten der Gallenwege 99<br />
4 K50 Crohn-Krankheit [Enteritis regionalis] [Morbus Crohn] 84<br />
5 K70 Alkoholische Leberkrankheit 70<br />
6 M32 Systemischer Lupus erythematodes 58<br />
7 K74 Fibrose und Zirrhose der Leber 53<br />
8 K31 Krankheiten des Magens und des Duodenums 52<br />
9 C22 Bösartige Neubildung der Leber und der intrahepatischen Gallengänge 49<br />
10<br />
Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens der Mundhöhle und<br />
D37 der Verdauungsorgane 49<br />
11 Z08 Nachuntersuchung nach Behandlung wegen bösartiger Neubildung 48<br />
12 C25 Bösartige Neubildung des Pankreas 46<br />
13 K80 Cholelithiasis 45<br />
14 K22 Krankheiten des Ösophagus 43<br />
15 K51 Colitis ulcerosa 39<br />
16 K63 Krankheiten des Darmes 39<br />
17 K92 Sonstige Krankheiten des Verdauungssystems 38<br />
18 C18 Bösartige Neubildung des Kolons 31<br />
19 K86 Krankheiten des Pankreas 31<br />
20 K76 Krankheiten der Leber 24<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 1-632 Diagnostische Ösophagogastroduodenoskopie 2727<br />
2 3-008 Sonographie des Oberbauchs 2363<br />
3 3-009 Sonographie des Abdomens 2271<br />
4 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 2105<br />
5 3-00c Sonographie des kleinen Beckens und der Leistenregion 2000<br />
6 8-900 Intravenöse Anästhesie 1919<br />
7 3-00a Sonographie des Magen-Darm-Traktes, hochauflösend 1788<br />
8 1-650 Diagnostische Koloskopie 1026<br />
9 3-003 Sonographie des Halses 965<br />
10 1-444 Endoskopische Biopsie am unteren Verdauungstrakt 719<br />
11 3-055 Endosonographie der Gallenwege 543<br />
12 1-653 Diagnostische Proktoskopie 542<br />
13<br />
Endoskopische Biopsie an oberem Verdauungstrakt, Gallengängen und<br />
1-440 Pankreas 538<br />
14 3-051 Endosonographie des Ösophagus 509<br />
15 3-053 Endosonographie des Magens 497<br />
16 3-056 Endosonographie des Pankreas 445<br />
17 5-513 Endoskopische Operationen an den Gallengängen 441<br />
18 1-642 Diagnostische retrograde Darstellung der Gallen- und Pankreaswege 429<br />
19 3-054 Endosonographie des Duodenums 417<br />
20 3-02x Duplexsonographie 325<br />
88 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
3. Medizinische Klinik und Poliklinik C - Innere Medizin<br />
Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Günter Breithardt<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel.+49-(0)251-8347617<br />
E-Mail: g.breithardt@uni-muenster.de<br />
Homepage: http:// medc.uni-muenster.de/medc/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Medizinische Klinik und Poliklinik C (Schwerpunkte: Kardiologie und Angiologie)<br />
gehört zum Herzzentrum <strong>Münster</strong> – Herz- und Gefäßmedizin am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Münster</strong>. Sie behandelt Patienten mit allen Krankheitsbildern des Herz-Kreislauf- und<br />
Gefäßsystems. Die Klinik ist auf alle diagnostische und Katheter-interventionelle<br />
Verfahren am Herzen und den Gefäßen spezialisiert. Besondere Schwerpunkte sind<br />
Eingriffe mittels Katheter an den Herzkranzgefäßen (PTCA bzw. PCI, Stents, etc.), den<br />
peripheren Gefäßen sowie die Diagnostik und Behandlung von angeborenen<br />
Herzerkrankungen im Erwachsenenalter, von erworbenen Herzklappenerkrankungen<br />
und aller Formen von Rhythmusstörungen, insbesondere bei Patienten mit potentiell<br />
lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen. Alle dreidimensionale Mapping-Verfahren,<br />
die Katheterablation sowie die Behandlung mit Schrittmachern und Defibrillatoren<br />
stehen zur Verfügung. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Behandlung der Herzinsuffizienz<br />
dar, sowohl bei akutem als auch chronischem Pumpversagen. Hierzu<br />
gehören neben einer Optimierung der medikamentösen Therapie elektrische<br />
Stimulationsverfahren, um den Ablauf der Kontraktionen der linken Herzkammer zu<br />
verbessern sowie der Einsatz von apparativen Kreislaufunterstützungsverfahren und<br />
die Herztransplantation. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Klinik und<br />
Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. H.H.<br />
Scheld).<br />
Diese Schwerpunkte im Bereich der Krankenversorgung werden von einem national<br />
und international anerkannten Forschungsprogramm begleitet.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 89
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Schwerpunkt Kardiologie:<br />
Patienten mit koronarer Herzkrankheit, Erkrankungen der Herzklappen, des<br />
Herzmuskels, des Herzbeutels und mit Rhythmusstörungen jeder Genese werden<br />
ambulant oder stationär diagnostiziert und behandelt. Bei genetisch bedingten<br />
Rhythmusstörungen besitzt die Klinik einen national und international bedeutsamen<br />
Schwerpunkt.<br />
Durch das Herzkatheterlabor mit 24-Stunden-Bereitschaft ist die Klinik auf oberster<br />
Versorgungsstufe Anlaufstelle für die notfallmäßige Versorgung aller Herzkrankheiten,<br />
insbesondere von Patienten mit akutem Koronarsyndrom (instabile Angina pectoris,<br />
akuter Herzinfarkt), akuter Herzschwäche und lebensbedrohlichen<br />
Rhythmusstörungen. Sowohl elektiv als auch notfallmäßig werden alle aktuellen<br />
Verfahren der Interventionen an den Herzkranzgefäßen (Ballondilatation;<br />
unterschiedliche Stentsysteme; Medikamenten-freisetzende Stents; Behandlung von<br />
Verengungen von Bypass-Gefäßen unter Zuhilfenahme von sog. Protektionssystemen;<br />
Hauptstammdilatationen unter mechanischer Kreislaufunterstützung; intraaortale<br />
Ballonpulsation) durchgeführt.<br />
Die regelmäßige interdisziplinäre kardiologisch-kardiochirurgische Konferenz,<br />
zusammen mit zuweisenden auswärtigen Ärzten, dient der gemeinsamen<br />
Entscheidungsfindung insbesondere in schwierigen Fällen.<br />
Schwerpunkt Angiologie:<br />
In diesem Schwerpunkt erfolgt die nicht-invasive und invasive Diagnostik und die<br />
medikamentöse und interventionelle (Katheter-) Behandlung von Patienten mit akuten<br />
und chronischen Erkrankungen der peripheren Gefäße, auch in fortgeschrittenen<br />
Stadien, z.B. bei schweren Veränderungen der Unterschenkeladern. In einer<br />
regelmäßigen, interdisziplinären, angiologisch-gefäßchirurgischen Konferenz wird die<br />
Entscheidung zwischen Katheterintervention oder Operation oder medikamentöser<br />
Behandlung insbesondere in komplizierten Fällen getroffen. Im Rahmen klinischer<br />
Studien werden bei Patienten mit fehlenden konventionellen Behandlungsoptionen<br />
auch gentherapeutische Verfahren angeboten.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Neben allen Verfahren der EKG-Diagnostik (Ruhe- und Belastungs-EKG, Langzeit-<br />
EKG, Tele-EKG, Signalmittelungs-EKG, Body Surface Mapping) zeichnet sich die<br />
Klinik vor allem durch die jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der gesamten<br />
90 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
invasiven Elektrophysiologie aus. Alle Schrittmacherverfahren inklusive der kardialen<br />
Resynchronisationstherapie zur Behandlung der Herzinsuffizienz sowie Implantationen<br />
von Kardiovertoren/Defibrillatoren werden auf höchstem Niveau durchgeführt.<br />
Regelmäßig werden elektrophysiologische Herzkatheteruntersuchungen mit neuartigen<br />
Mappingverfahren (CARTO®, CARTO-Merge®, Ensite®, NavX® LocaLisa®) im<br />
Rahmen der perkutanen Katheterablation von supraventrikulären und ventrikulären<br />
Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Durch die überdurchschnittlich hohe Zahl der<br />
Eingriffe bei Patienten in jeder Alterstufe hat die Klinik im Bereich der<br />
Elektrophysiologie einen besonderen nationalen und internationalen Ruf.<br />
Die Diagnostik und Behandlung von Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche ist<br />
eine weitere Besonderheit des Leistungsspektrums. Gemeinsam mit der Klinik und<br />
Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie werden geeignete Patienten auf die<br />
Herztransplantation vorbereitet, die perioperative Therapie durchgeführt und die<br />
Nachsorge gestaltet. Durch den Schwerpunkt der Herztransplantation hat sich am<br />
Herzzentrum <strong>Münster</strong> eine überregionale interdisziplinäre Herzinsuffizienzsprechstunde<br />
gebildet. In geeigneten Fällen können als Alternative zur<br />
Herztransplantation oder wenn diese nicht durchgeführt werden kann, eine kardiale<br />
Resynchronisationstherapie (biventrikulärer Schrittmacher/ICD) oder eine<br />
mechanische Herzunterstützung (Kunstherz) eingesetzt werden.<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
Weitere Leistungsangebote sind die Behandlung von Patienten mit angeborenen<br />
Herzfehlern, die im interdisziplinären Dialog mit der Klinik und Poliklinik für<br />
Kinderheilkunde, -Kardiologie und der Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und<br />
Gefäßchirurgie erfolgt. Zur Optimierung der Versorgung von Erwachsenen mit<br />
angeborenen Herzfehlern befindet sich ein überregionaler Schwerpunkt (EMAH-<br />
Zentrum; www.emah.de) im Aufbau, in dem diese wachsende Patientengruppe<br />
interdisziplinär versorgt werden wird. Zusätzlich werden häufig perkutane<br />
Ballonvalvulotomien bei hochgradiger Verengung der Mitralklappe und transvenöse<br />
Katheterokklusionen bei Defekten der Vorhofscheidewand durchgeführt,<br />
Katheterverfahren, durch die den Patienten in vielen Fällen eine operative Therapie<br />
erspart bleibt. Ebenso werden viele Patienten mit hypertrophischer obstruktiver<br />
Kardiomyopathie, bei denen die krankhafte Verdickung der Kammerscheidewand die<br />
Herzleistung behindert, mit Kathetertechnik (transkoronare Ablation der<br />
Septumhypertrophie) behandelt und müssen nur noch selten operiert werden.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 91
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Forschung<br />
Untersuchungen zur Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie von<br />
Herzrhythmusstörungen stellen einen traditionellen, wissenschaftlichen Schwerpunkt<br />
dar. Im Rahmen der experimentellen Elektrophysiologie werden Wirkmechanismen von<br />
Antiarrhythmika, elektrophysiologische Veränderungen bei genetisch bedingten<br />
arrhythmogenen Erkrankungen und genetische experimentelle Modelle in einem<br />
interdisziplinären Ansatz untersucht und insbesondere die Beziehungen zu den<br />
bekannten klinischen Krankheitsbildern erarbeitet. Das Spektrum der derartig<br />
untersuchten Rhythmusstörungen reicht vom Vorhofflimmern bis zu<br />
lebensbedrohlichen ventrikulären Herzrhythmusstörungen, die beim Patienten zum<br />
akuten Herztod führen. Hierbei interessiert besonders das Zusammenspiel zwischen<br />
Herzinsuffizienz und den Entstehungsmechanismen von Herzrhythmusstörungen.<br />
Hierzu gehören auch Patienten mit langem QT-Syndrom, Brugada-Syndrom,<br />
polymorphen Katecholamin-abhängigen Kammertachykardien, idiopathischen<br />
Erkrankungen des Erregungsleitungssystems sowie dem plötzlichen<br />
Säuglingstod (sudden infant death syndrome (SIDS)). Die Klinik überblickt eines der<br />
weltweit größten Patientenkollektive mit arrythmogener rechtsventrikulärer<br />
Kardiomyopathie. Durch ein weites Spektrum von Untersuchungen, reichend von<br />
molekular-genetischen und -biologischen Verfahren über echokardiographische und<br />
angiographische Techniken, nuklearmedizinischen Untersuchungen zur Funktion und<br />
Innervation des Herzens sowie der Langzeitbeobachtung konnten neue Kriterien zur<br />
Bewertung dieses, vor allem junge Patienten betreffenden Krankheitsbildes erarbeitet<br />
werden.<br />
Die Arbeitsgruppe Molekulargenetik hat alleine oder in internationaler<br />
Zusammenarbeit zur Aufdeckung, genetisch bedingter Erkrankungen, die zum akuten<br />
Herztod führen, beigetragen. Basierend auf den experimentellen<br />
elektrophysiologischen Untersuchungen konnten neue Erkenntnisse auch im Rahmen<br />
invasiver elektrischer Untersuchungen von Patienten mit Herzrhythmusstörungen<br />
gewonnen werden, aus denen sich neue therapeutische Ansätze ergeben.<br />
Im Rahmen des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung (IZKF) ebenso wie<br />
in dem ausgelaufenen Sonderforschungsbereich Herzinsuffizienz und Arrhythmien<br />
(SFB 556) wurde eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe zur phänotypischen<br />
Charakterisierung von Kleintiermodellen mittels nicht-invasiver und invasiver<br />
elektrophysiologischer Untersuchung, Echokardiographie, hämodynamischen<br />
92 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Messungen und nuklearmedizinischen Techniken (small-animal-PET) etabliert.<br />
Die Klinik nimmt an zahlreichen internationalen und nationalen klinischen Studien zur<br />
Versorgung von Patienten mit akutem Koronarsyndrom, lebensbedrohlichen<br />
Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz (Herzschwäche) teil. Die Arbeitsgruppe<br />
Rhythmusstörungen hat beim klinischen Einsatz moderner elektrischer<br />
Therapieverfahren Pionierarbeit geleistet, z.B. durch Implantation des ersten<br />
Defibrillators in Deutschland, des ersten transvenösen Kardioverters in Europa und<br />
des ersten Defibrillators der sog. 3. Generation mit transvenösen Elektroden weltweit,<br />
ferner durch erstmalige Anwendung der Hochfrequenzstromablation von<br />
Rhythmusstörungen beim Menschen.<br />
In Entwicklung befinden sich Methoden zur transoesophagealen Echokardiographie<br />
und zur Myokardperfusion am Kleintiermodell, Untersuchungen zu akuten und<br />
chronischen Schädigungen des Herzmuskels durch Sauerstoffmangel im<br />
experimentellen Modell sowie Untersuchungen zur heterotopen experimentellen<br />
Herztransplantation. Die durch akuten oder chronischen Sauerstoffmangel bedingte<br />
Schädigung des Herzmuskels ist Gegenstand eines langjährigen interdisziplinären<br />
Programms innerhalb des IZKF. In diesem chronisch-ischämischen Myokard<br />
werden elektrophysiologische Verfahren validiert (direkte intraoperative epikardiale<br />
Mapping, das Body Surface Potential Mapping) und mit funktionellen<br />
nuklearkardiologischen Veränderungen verglichen.<br />
Ein anderes, aktuelles Problem ist die Frage, wie geschädigter Herzmuskel z.B. bei<br />
Herzinfarkt wieder ersetzt werden kann. Bei experimentell erzeugtem Herzinfarkt<br />
werden Untersuchungen zur Stimulation des Knochenmarkes durch Medikamente oder<br />
Training und zur Möglichkeit, die Einwanderung von speziellen Knochenmarkzellen in<br />
den Herzmuskel zu fördern, sowohl molekularbiologisch als auch elektrophysiologisch<br />
durchgeführt.<br />
In enger Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Thorax- Herz- und<br />
Gefäßchirurgie werden bei Patienten vor und nach Herztransplantationen funktionelle<br />
und molekulare Parameter untersucht, um den Krankheitsverlauf zu analysieren. Ein<br />
besonderes Interesse in der letzten Zeit gilt dabei der Erholung der Herzmuskelfunktion<br />
nach vorübergehender Unterstützung der Herzfunktion durch Herzunterstützungssysteme<br />
(Kunstherz). Neue echokardiographische Marker dienen zur Risikostratifizierung<br />
von Patienten mit Herzinsuffizienz und mit operationswürdigen Mitralund<br />
Aortenklappenfehlern sowie zur Beurteilung der Vorhoffunktion bei Patienten mit<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 93
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Vorhofflimmern.<br />
Neben der seit mehr als 10 Jahren in der Herzchirurgie durchgeführten Herz- und<br />
Herz-Lungen-Transplantation werden gemeinsam Maßnahmen zur Verbesserung der<br />
Pumpfunktion der linken Herzkammer durch Schrittmacher-Stimulation und Schutz vor<br />
lebensbedrohlichen Arrhythmien durch implantierte Defibrillatoren evaluiert. Ein<br />
besonderes Interesse gilt hierbei der Vorhersage der langfristigen Wirksamkeit der<br />
kardialen Resynchronisationstherapie durch Analyse der mechanischen<br />
Asynchronie (Ausmaß der Störung des Kontraktionsablaufes) im Vergleich mit der<br />
elektrischen Asynchronie (Ausmaß der Störung des elektrischen Aktivierungsablaufes)<br />
des Herzens mittels Elektrokardiographie von der Körperoberfläche (Body Surface<br />
Potential Mapping).<br />
An der Klinik ist die Zentrale für das bundesweite, vom Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung (BMBF) geförderte Kompetenznetz Vorhofflimmern lokalisiert. Univ.-<br />
Prof. Dr. med. Dr. h. c. G. Breithardt ist Sprecher des Kompetenznetzes, lokaler und<br />
netz-übergreifender Koordinator ist Priv.-Doz. Dr. med. P. Kirchhof. Aufgabe der<br />
Zentrale unter Leitung des Geschäftsführers, Dr. rer. nat. Th. Weiß, ist es, das<br />
vielschichtige Kompetenznetz, das Grundlagenforscher, klinische Forscher ebenso wie<br />
in Klinik und Praxis tätige Ärzte miteinander verbindet, zu koordinieren. Die Gesamtlaufzeit<br />
des Projektes ist auf 5 Jahre ausgelegt.<br />
Ein besonderes Anliegen ist die Risikostratifizierung von Patienten mit<br />
Herzkranzgefäßerkrankungen im Hinblick auf Komplikationen bei Akut- und<br />
Langzeittherapie. Besonderes Augenmerk wird dabei den außerhalb des Herzens<br />
liegenden Risikofaktoren für den Krankheitsverlauf wie Blutarmut (Anämie) und<br />
Störungen der Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) gelegt. In einer soeben beendeten<br />
großen randomisierten Studie wurden Vor- und Nachteile verschiedener Maßnahmen<br />
zur Verhinderung einer durch Röntgenkontrastmittel induzierten Verschlechterung<br />
einer bereits bestehenden Niereninsuffizienz verglichen.<br />
Im interdisziplinären Ansatz werden Untersuchungen zur kardialen Bildgebung<br />
mittels Angiographie, Echokardiographie, nuklearmedizinischen Technik,<br />
Computertomographie und Magnetresonanz-Tomographie bei verschiedenen<br />
Krankheitsbildern durchgeführt. Diese Untersuchungen stellen die Grundlage für den<br />
Aufbau eines interdisziplinären und interfakultären Sonderforschungsbereiches<br />
Molekulare Bildgebung dar.<br />
94 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Zahlreiche Forschungsprojekte sind im Department Molekular-Kardiologie im Leibniz-<br />
Institut für Arterioskleroseforschung angesiedelt; der Klinikleiter ist gleichzeitig Leiter<br />
dieses Departments. Dort werden vor allem die molekular-genetischen und -<br />
biologischen Untersuchungen durchgeführt.<br />
Die Arbeitsgruppen im Institut beschäftigen sich zum einen mit der Regulation des<br />
Umbaus der Gefäßwand bei Arteriosklerose und bei Re-Stenose (Wiederverengung)<br />
nach Intervention an den Herzkrankgefäßen, insbesondere der Bedeutung von<br />
Zytokinen und ihrer Wirkung auf die vaskuläre extrazelluläre Matrix, die Regulation des<br />
Gefäßphänotyps, der Plaquestabilität, der Gefäßintegrität, den molekularen<br />
Mechanismen der Wachstumsfaktor-gesteuerten Signaltransduktion und der<br />
Zellzykluskontrolle in vaskulären Zellen sowie der Ermittlung von endogenen und<br />
exogenen Inhibitoren und Effektoren der Zellzyklus-Progression von Gefäßwandzellen.<br />
Experimentell werden ferner regenerative Therapieansätze zur Neubildung (sog.<br />
angiogenetische Gentherapie) verfolgt, weiterhin wird der Einsatz der Zytokin- und<br />
Stammzelltherapie zur Regeneration des Myokards. In klinischen Therapiestudien wird<br />
die Wirksamkeit und Sicherheit der lokalen Gentherapie zur Gefäßneubildung bei<br />
fortgeschrittenen peripheren Durchblutungsstörungen und bei Patienten mit koronarer<br />
Herzkrankheit untersucht.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Ausbildung von Medizinstudenten<br />
Die Klinik nimmt aktiv an der Ausbildung von Studenten des Studiengangs Medizin an<br />
der Universität <strong>Münster</strong> teil. Neben Pflichtvorlesungen, Seminaren, Kursen und der<br />
praktischen Ausbildung am Krankenbett werden auch weitere, praktisch orientierte<br />
Lehrveranstaltungen angeboten.<br />
Das studentische Lehrangebot wird ergänzt durch die praktische Anleitung am<br />
Krankenbett. Diese erfolgt in Kleingruppen (Kurse, Seminare), Praktika, Famulaturen<br />
und im Rahmen des Praktischen Jahres. Für Studenten im Praktischen Jahr wird<br />
zudem eine eigene Seminarreihe angeboten, welche alle wichtigen kardiologischen<br />
und angiologischen Krankheitsbilder im Sinne eines Repetitoriums abdeckt.<br />
Weitere Lehrangebote für Studenten umfassen die Teilnahme an den wöchentlichen<br />
kardiologisch-kardiochirurgischen sowie den angiologisch-gefäßchirurgischen Fall-<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 95
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
demonstrationen und Kolloquien sowie an den regelmäßigen internen und öffentlichen<br />
Fortbildungsveranstaltungen der Klinik.<br />
Doktoranden- / Postdoktorandenseminare, Forschungskonferenzen<br />
Für Doktoranden werden durch die Betreuer der Promotion themenbezogen Seminare<br />
und praktische Anleitungen angeboten.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF)<br />
<strong>Münster</strong> werden Doktoranden-Postdoktoranden-Seminare zu wissenschaftlichen<br />
Projekten aus dem kardiovaskulären Schwerpunkt des IZKF abgehalten. Zudem<br />
werden Forschungskonferenzen und Seminare aus den wissenschaftlichen<br />
Arbeitsgruppen und Sonderforschungsbereichen angeboten.<br />
Weiterbildung der Mitarbeiter<br />
Die Klinik bietet derzeit die Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin (in<br />
Kooperation mit den anderen internistischen Kliniken am UKM) und im Schwerpunkt<br />
Kardiologie, sowie die Internistische Intensivmedizin. Die Weiterbildung Innere Medizin<br />
erfolgt im Rahmen einer Rotation. Zudem ist im Rahmen der Weiterbildung zum<br />
Internisten für jeden Mitarbeiter ein mindestens 18-monatiger Weiterbildungsabschnitt<br />
auf der interdisziplinären internistischen Intensivstation vorgesehen.<br />
Nach Abschluss der Weiterbildung zum Internisten kann durch Erlangung zusätzlicher<br />
Qualifikationen durch weitere klinische Einsätze im Bereich der Intensivmedizin auch<br />
die Weiterbildung im Schwerpunkt Internistische Intensivmedizin erfolgen.<br />
Die Klinik bietet die volle Weiterbildung im Schwerpunkt Kardiologie an. Bereits<br />
während der Weiterbildung zum Internisten erfolgt der Einsatz auf kardiologischen<br />
Stationen und Funktionsbereichen. Nach Abschluss der Weiterbildung zum Internisten<br />
erfolgt eine intensivierte Weiterbildung in speziellen kardiologischen<br />
Schwerpunktbereichen, so dass eine umfassende Qualifikation in allen Bereichen der<br />
Kardiologie erreicht wird. Neben der klinischen Diagnostik und Therapie häufiger wie<br />
auch seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden im Rahmen der Weiterbildung<br />
auch spezielle Kenntnisse und Qualifikationen in der kardiovaskulären Bildgebung<br />
(Echokardiographie, Röntgendiagnostik, Angiokardiographie, MRT, CT,<br />
Nuklearkardiologie), der invasiven und interventionellen Koronartherapie, der<br />
diagnostischen und interventionellen Elektrophysiologie, der Therapie und Nachsorge<br />
von Patienten mit Herzschrittmachern, Defibrillatoren und der kardialen<br />
Resynchronisation vermittelt.<br />
Für Mitarbeiter der Krankenpflege und des medizinisch-technischen Personals beteiligt<br />
sich die Klinik an der fachspezifischen Ausbildung durch Einsatz und Training in den<br />
96 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
unterschiedlichen Funktionsbereichen der Klinik (Herzkatheter, Elektrophysiologie,<br />
Herzschrittmacher/Defibrillator, Echokardiographie, Angiologie, etc.). Hierzu gehört<br />
auch die Teilnahme an der Ausbildung „Anästhesie und Intensivpflege“ für<br />
Pflegepersonal (Unterricht, Einsätze auf der Intensivstation, praktische Anleitung,<br />
Fachprüfung). Zudem fördert die Klinik die Ausbildung zur Studienassistentin (Study<br />
Nurse), indem bereits mehrere Mitarbeiterinnen an zertifizierten Kursen (6 Monate) zur<br />
Erlangung dieser besonderen Qualifikation mit Unterstützung der Klinik erfolgreich<br />
teilgenommen haben.<br />
Fortbildung für Mitarbeiter<br />
Das Fortbildungsangebot für ärztliche Mitarbeiter umfasst abteilungsinterne und offene<br />
Fortbildungsveranstaltungen der Klinik zu allgemeinen internistischen und<br />
kardiovaskulären Themenkomplexen. Dies beinhaltet u.a. Fortbildungsreferate,<br />
tägliche Falldiskussionen, Röntgendemonstrationen und wöchentliche interdisziplinäre<br />
kardiologisch-kardiochirurgische sowie angiologisch-gefäßchirurgische Kolloquien mit<br />
Falldemonstrationen. Des Weiteren werden in Kooperation mit den anderen<br />
internistischen Kliniken am UKM Fortbildungsveranstaltungen aus dem Bereich der<br />
Inneren Medizin und der Internistischen Intensivmedizin angeboten. Dies schließt auch<br />
einen Vorbereitungskurs für die Facharztprüfung Innere Medizin ein, der von den<br />
Mitarbeitern der Klinik am Ende der Weiterbildung kostenfrei besucht werden kann.<br />
Zusätzlich wird in den Kliniken und Instituten des UKM sowie vom IZKF eine Vielzahl<br />
von klinischen und wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltungen, teils mit<br />
renommierten Gastreferenten, angeboten, die den Mitarbeitern der Klinik frei<br />
zugänglich sind. Zudem werden aus den wissenschaftlichen Arbeitsgruppen,<br />
Sonderforschungsbereichen und dem IZKF Forschungskonferenzen und Doktoranden-<br />
/Postdoktoranden-Seminare angeboten.<br />
Auch für die nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiter der Klinik werden<br />
Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Dies beinhaltet z.B. Vorträge und Seminare<br />
für kardiologisches Assistenzpersonal, welche z.T. auch als überregionale<br />
Fortbildungsveranstaltungen mit der Akademie für die Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
des Assistenzpersonals in der Kardiologie durchgeführt werden. Für die Teilnahme an<br />
diesen Veranstaltungen werden die Mitarbeiter auf Wunsch freigestellt.<br />
Fortbildungsveranstaltungen für niedergelassene Ärzte und Krankenhausärzte<br />
Die Klinik führt regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen für niedergelassene Ärzte und<br />
Krankenhausärzte durch. Das Spektrum reicht dabei von kleinen Arbeitskreisen<br />
(„Kardiologischer Gesprächskreis“, „Elektrophysiologisches Kolloquium“,<br />
„Interdisziplinäres Angiologisches Kolloquium“, „Kardiologisch-Kardiochirurgisches<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 97
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Kolloquium“) über Fortbildungsreferate (am UKM, für Ärztezirkel, die Akademie der<br />
Ärztekammer Westfalen-Lippe, etc.) bis hin zu großen Symposien im Hörsaalgebäude<br />
(200-400 Teilnehmer) und der Organisation von Fortbildungskongressen. Die<br />
Veranstaltungen finden dabei teils in Kooperation mit medizinischen<br />
Fachgesellschaften (DGK, Bundesverband der Niedergelassenen Kardiologen),<br />
Organen der Ärztekammer bzw. der Kassenärztlichen Vereinigung und regionalen<br />
Krankenhäusern statt. Die Fortbildungsangebote richten sich dabei sowohl an<br />
Kardiologen/Angiologen, Internisten und Allgemeinmediziner als auch an Intensiv-<br />
/Notfallmediziner und Herz-/Gefäßchirurgen sowie an Kollegen angrenzender<br />
Fachgebiete (z.B. Anästhesiologie, Radiologie, Nuklearmedizin, Neurologie, etc.) und<br />
sind stets gut besucht.<br />
Austausch mit anderen Universitäten<br />
Die Klinik verfügt über ein Netzwerk an klinischen und wissenschaftlichen<br />
Kooperationen mit anderen Universitäten im In- und Ausland. Dies spiegelt sich nicht<br />
nur in der Stellung der Klinik als überregionalem Referenz- und Zuweisungszentrum für<br />
die Diagnostik und Therapie bestimmter Krankheitsbilder wieder (z.B. angeborene<br />
Arrhythmien und Kardiomyopathien, komplexe elektrophysiologische Diagnostik und<br />
Therapie, kritische Beinischämie); auch in der Bearbeitung wissenschaftlicher<br />
Fragestellungen bestehen enge Kooperationen mit einer Vielzahl renommierter Partner<br />
im In- und Ausland. Beispielhaft bestehen enge Kooperationen mit den<br />
Universitätsklinika Aachen (AFNET), Hamburg (AFNET), Berlin (ARVC-Genetik),<br />
Mannheim (genetisch-bedingte Arrhythmien), Würzburg (transgene Mäuse,<br />
Bildgebung), Padua (ARVC), London (ARVC), Amsterdam (Brugada-Syndrom),<br />
Washington (kardiale Repolarisation) und viele andere mehr.<br />
Daneben bestehen intensive Kooperationen mit Forschungsinstituten (Nationales<br />
Genomforschungs-Projekt, Max-Delbrück-Centrum Berlin, Max-Planck-Institut für<br />
molekulare Genetik Berlin, etc.) und (inter)nationalen Institutionen und Stiftungen im<br />
Bereich der medizinischen Forschung und Versorgung (z.B. DFG, BMBF, NIH,<br />
Europäische Kommission, Leducq-Stiftung, etc.).<br />
Des Weiteren ist die Klinik bei der Planung, Konzeption und Durchführung großer<br />
nationaler und internationaler Register (Vorhofflimmern, Herzinsuffizienz, ARVC, etc.),<br />
bei multizentrischen Studien, sowie bei der Erstellung von medizinischen Leitlinien und<br />
Konsensus-Empfehlungen vertreten.<br />
98 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Nationale und internationale Symposien und Kongresse<br />
Der Leiter der Klinik hat seit 1980 wesentlich zur Entwicklung der seit 1988 jährlichen<br />
Kongresse der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie beigetragen, die inzwischen<br />
unmittelbar hinter dem Kongress der American Heart Association rangieren. Durch<br />
nationale und internationale Symposien konnte in den letzten Jahren der klinische und<br />
wissenschaftliche Austausch mit verschiedenen Partnern in Klinik und Wissenschaft<br />
weiter intensiviert werden.<br />
Die Klinik ist zudem durch eingeladene Referate und Abstract-Beiträge auf vielen<br />
nationalen und internationalen Fachtagungen (Symposien und Kongresse) vertreten.<br />
Des Weiteren wurde die Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie<br />
2000 in <strong>Münster</strong> organisiert (Programmgestaltung, lokale Organisation); auch an der<br />
Herbsttagung 2003 hat die Klinik mitgewirkt.<br />
Service<br />
Die Klinik bietet eine allgemeine kardiologische Ambulanz und verschiedene<br />
Spezialsprechstunden an. Hierzu gehören die Sprechstunden für Patienten mit<br />
Schrittmachern und Defibrillatoren sowie biventrikulären Schrittmacher- oder ICD-<br />
Systemen zur kardialen Resynchronisationstherapie. Zusätzlich bietet die Klinik<br />
(zusammen mit der Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie) eine<br />
Spezialsprechstunde für Patienten mit Herzinsuffizienz, vor und nach<br />
Herztransplantation sowie (zusammen mit der Klinik und Poliklinik für<br />
Kinderkardiologie) für Patienten mit angeborenen Herzfehlern im Erwachsenenalter an,<br />
ferner eine Spezialsprechstunde für Patienten mit genetisch bedingten<br />
Rhythmusstörungen. Den Patienten der interdisziplinären Herzinsuffizienz-<br />
Sprechstunde steht eine erfahrene Psychologin in allen psychosozialen Fragen vor und<br />
nach einer Herztransplantation zur Verfügung. Mitarbeiter des Sozialdienstes kümmern<br />
sich zeitnah um alle Belange des sozialen Umfelds nach Entlassung inklusive<br />
Beantragung und Organisation einer Anschlussheilbehandlung. Für die Mobilisation<br />
nach Herzinfarkt, nach Rekompensation einer dekompensierten Herzinsuffizienz oder<br />
nach einer Herzoperation stehen Physiotherapeuten(innen) zur Verfügung.<br />
Als Serviceleistung des Klinikums steht den Patienten (und Mitarbeiter) ein EC-<br />
Geldautomat zur Verfügung. Die öffentliche Cafeteria mit einer Auswahl an Getränken,<br />
kalten und warmen Speisen ist im Zentralklinikum von den Stationen der Klinik aus<br />
auch für gehbehinderte Patienten in wenigen Minuten erreichbar. Broschüren für<br />
Patienten und Angehörige werden nicht nur vom <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>, sondern<br />
speziell auch vom Herzzentrum angeboten und regelmäßig aktualisiert. Das<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 99
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Herzzentrum <strong>Münster</strong> gibt halbjährlich das Herzzentrums-Journal heraus, das sich an<br />
Patienten und Angehörige sowie Förderer wendet und über neue Entwicklung in der<br />
Vorbeugung, der Diagnostik und der Behandlung von Herzerkrankungen informiert.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Im universitären Klinikverbund stehen der Klinik alle Leistungen anderer Abteilungen<br />
zur Verfügung. Auch wenn bei Patienten mit schwerer koronarer Herzkrankheit in der<br />
Regel interventionelle (Ballondilatation und Stentimplantation) oder operative (Bypass-<br />
Operation) Maßnahmen helfen, besteht bei Beschwerdesymptomatik trotz optimaler<br />
medikamentöser Therapie die Möglichkeit der differenzierten Schmerztherapie durch<br />
die Schmerz-Ambulanz und Schmerz-Tagesklinik der Klinik und Poliklinik für<br />
Anästhesiologie und operative Intensivmedizin und durch die Klinik und Poliklinik für<br />
Neurochirurgie (Neurostimulation), die im Zentralklinikum auch für gehbehinderte<br />
Patienten in wenigen Minuten erreichbar sind.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Die Klinik besitzt vier komplette Herzkatheter-Labore sowie einen Notfallraum mit<br />
mobiler Durchleuchtung. Alle Herzkatheter-Labore sind mit digitaler Bildverarbeitung<br />
ausgerüstet; drei der vier Labore beinhalten biplane Anlagen, eine Anlage ist<br />
monoplan. Die monoplane Anlage, ebenso wie eine der biplanen Anlagen, wurden erst<br />
in jüngster Zeit installiert und stellen durch Einsatz von Flachbild-Detektoren den<br />
neuesten Stand der Röntgentechnik dar. Der mit biplaner Flachbild-Detektor Technik<br />
ausgestattete Raum wird überwiegend für komplexe elektrophysiologische<br />
Untersuchungen und Eingriffe genutzt, die unter Einsatz 3-dimensionaler Lokalisations-<br />
(Mapping)-Verfahren auch die Analyse komplizierter und schwerwiegender<br />
Herzrhythmusstörungen ermöglichen. Im Jahre 2005 konnten die Leistungszahlen im<br />
Herzkatheterlabor vor allem im elektrophysiologischen Bereich gesteigert werden.<br />
Das Echokardiographielabor der Klinik ist für die Durchführung der<br />
echokardiographischen Untersuchungen (Ultraschalldiagnostik des Herzens) des<br />
gesamten <strong>Universitätsklinikum</strong>s zuständig. Durch den zunehmenden Bedarf sowohl<br />
innerhalb der Medizinischen Kliniken als auch in den anderen Kliniken hat sich die Zahl<br />
der durchgeführten Untersuchungen innerhalb von 13 Jahren nahezu verdoppelt (von<br />
4042 Untersuchungen im Jahr 1992 auf 7929 Untersuchungen im Jahr 2005). Etwa die<br />
Hälfte der Patienten wird dabei ambulant untersucht. Die Untersuchungen der drei<br />
100 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
stationären Ultraschallgeräte (ViVid 7 Dimension, ViVid 3 und ViVid 4) werden dabei<br />
auf einem zentralen Ultraschallserver archiviert und sind über das Intranet des<br />
Klinikums in Form von Standbildern und Bildschleifen auf allen Rechnern der<br />
Medizinischen Klinik C und der Herz-Thorax-Gefässchirurgie abrufbar. Die<br />
Notfallversorgung im Klinikum wurde im letzten Jahr maßgeblich durch die<br />
Anschaffung eines tragbaren Ultraschallgerätes (ViVid Eye der Firma GE) verbessert.<br />
Dieses Gerät ist neben einem exzellenten 2-D-Bild mit den gängigen Dopplerverfahren<br />
und allen Messmodalitäten ausgestattet, so dass nunmehr auch eine qualitativ<br />
hochwertige Ultraschalluntersuchung bei Patienten in auswärtigen Kliniken (z.B.<br />
Allgemeinchirurgie einschließlich Schockraum) angeboten werden kann. Auch die mit<br />
diesem Handgerät durchgeführten Untersuchungen werden im Anschluss auf den<br />
zentralen Server transferiert. Durch den vereinfachten Transfer von Bilddaten konnten<br />
nicht nur die tägliche Versorgung der stationären und ambulanten Patienten, sondern<br />
auch Aus- und Weiterbildung maßgeblich verbessert werden.<br />
Im Echokardiographielabor sind zurzeit 2 Assistenzärzte in der Weiterbildung zum<br />
Facharzt für Innere Medizin vollzeitig eingesetzt. Hinzu kommt eine Arzthelferin, die für<br />
die Terminvergabe sowie die Vorbereitung der Patienten auf die Untersuchung<br />
verantwortlich ist. In regelmäßigen Abständen bilden sich Kollegen aus der<br />
Medizinischen Klinik, aber auch auswärtige Kollegen aus dem stationären oder<br />
ambulanten Bereich im Echokardiographielabor fort.<br />
Apparative Ausstattung<br />
� Herzkathetermessplatz (I) mit monoplaner Flachdetektortechnik<br />
� Herzkathetermessplatz (II) mit biplaner Flachdetektortechnik<br />
� Herzkathetermessplatz (III) mit biplaner Technik (Bildverstärker-Fernsehkette)<br />
� Herzkathetermessplatz (IV) mit biplaner Technik (Bildverstärker-Fernsehkette)<br />
� Monoplane C-Bogen-Durchleuchtungsanlage zur Einschwemmkatheteruntersuchung<br />
sowie zur transvenösen Herzmuskelbiopsieentnahme<br />
� Sechs High-End-Echokardiographiegeräte mit neuesten Bildgebungsmodalitäten<br />
und Applikationssoftware, u.a. Harmonic Imaging, Kontrast- bzw.<br />
Stress-Echokardiographie, Tissue Doppler Imaging, Acustic Quantification, cwund<br />
pw-Doppler, transösophageale Echokardiographie, Netz-gebundener<br />
zentraler Ultraschallserver<br />
� EKG und nicht-invasives elektrophysiologisches Labor: Ruhe-EKG, Belastungs-<br />
EKG, Langzeit-EKG, Ereignis-Recording (externe und implantierbare Systeme),<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 101
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
hochverstärktes signalgemitteltes EKG mit Spätpotentialanalyse,<br />
Herzfrequenzvariabilitätsanalyse, Baroreflexsensitivitätsbestimmung, T-Wellen-<br />
Alternanz-Bestimmung, Body-Surface-Potential-Mapping-System<br />
� Elektrophysiologische endokardiale Mappingsysteme: Endokardiales<br />
anatomisches Mapping-System (LocaLisa®), endokardiales<br />
elektroanatomisches Mapping-Systeme (CARTO®, CARTO-Merge®),<br />
endokardiales elektro-mechanisches Mapping-System (NOGA®), Non-contactmapping<br />
System (Ensite®), intraoperatives Mapping-System zur direkten<br />
epikardialen Elektrographie, Hochfrequenzstrom-Ablationssysteme, Cryo-<br />
Katheterablations-system<br />
Für experimentelle Untersuchungen:<br />
� Labor zur Messung renaler, kardiovaskulärer und insbesondere<br />
elektrophysiologischer Funktionsparameter bei Mäusen (Langzeit RR-Messung<br />
bei Mäusen, GFR, RPF, Proteinurie, FENa etc.), Ruhe-EKG, Langzeit-EKG,<br />
Echokardiographie, spezielles PET (in der Nuklearmedizin), Langendorff-<br />
Präparat.<br />
� Cardangiographieanlage für experimentelle Untersuchungen.<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Kardiologische Ambulanz<br />
In dieser allgemeinen Ambulanz werden erwachsene Patienten mit dem gesamten<br />
Spektrum von Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems betreut, die nicht zu einer<br />
Spezialambulanz überwiesen wurden.<br />
Herzinsuffizienz- und Herztransplantations-Ambulanz<br />
In dieser Ambulanz werden Herz- und Herz-Lungen-Transplantierte und Patienten mit<br />
fortgeschrittener Herzinsuffizienz betreut. Diese Ambulanz wird interdisziplinär<br />
gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie geführt.<br />
Herzschrittmacher- und Defibrillator-Ambulanz<br />
In dieser Ambulanz werden junge und erwachsene Patienten mit implantierten<br />
Herzschrittmachern und Defibrillatoren betreut und die implantierten Aggregate<br />
regelmäßig auf ihre Funktion geprüft. Es können Aggregate nahezu aller Hersteller<br />
geprüft werden.<br />
102 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Ambulanz für Patienten mit angeborenen Herzfehlern im Erwachsenenalter<br />
In dieser Ambulanz werden erwachsene Patienten mit angeborenen, teilweise<br />
komplexen Herzfehlern in Zusammenarbeit mit der Pädiatrischen Kardiologie der<br />
Kinderklinik betreut. Ferner besteht hier eine enge Kooperation mit der Klinik und<br />
Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie und der Risikosprechstunde der Klinik<br />
und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Die Ambulanz wird in das<br />
„Zentrum für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler“ (EMAH) integriert.<br />
Angiologische Ambulanz<br />
In dieser Ambulanz werden Patienten mit verschiedensten Erkrankungen des<br />
peripheren Gefäßsystems betreut und Therapieoptionen einschließlich<br />
Katheterintervention besprochen.<br />
Rhythmus-Ambulanz<br />
In der Rhythmus-Ambulanz werden Patienten mit einfachen und komplizierten<br />
Herzrhythmusstörungen betreut und die gesamte Breite von Therapiemöglichkeiten<br />
einschließlich moderner, interventioneller Therapieverfahren (z.B. für Vorhofflimmern)<br />
diskutiert.<br />
Spezialambulanz für Patienten mit angeborenen, arrhythmogenen Erkrankungen<br />
In der Spezialambulanz werden Patienten und Familienmitglieder mit familiären<br />
(genetisch-bedingten) Herzerkrankungen (Arrhythmien, Kardiomyopathien, Herzfehler)<br />
betreut und genetisch untersucht. Es findet eine enge Zusammenarbeit mit der<br />
Pädiatrischen Kardiologie der Kinderklinik und dem im Aufbau befindlichen „Zentrum<br />
für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler“ (EMAH) statt.<br />
Tagesklinik<br />
Im Rahmen der Tagesklinik in der Medizinischen Klinik und Poliklinik C werden Linksund<br />
Rechts-Herzkatheteruntersuchungen, Koronarangiographien und Herzmuskelbiopsieentnahmen<br />
ambulant durchgeführt.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 103
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Institutsermächtigung<br />
Die Institutsermächtigungen der Medizinische Klinik und Poliklinik C wurden Ende 2004<br />
in persönliche KV-Ermächtigungen für die Herzinsuffizienz- und Herztransplantations-<br />
Ambulanz, die Herzschrittmacher- und Defibrillator-Ambulanz und die Spezialambulanz<br />
für Patienten mit angeborenen, arrhythmogenen Erkrankungen überführt.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Die Medizinische Klinik und Poliklinik C nimmt aktiv am Qualitätsmanagement des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s teil. In Kongruenz mit dem Leitbildprozess des gesamten<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s wird in einem eigenen Steuerungsgremium der Medizinischen<br />
Klinik und Poliklinik C die Strategie festgelegt. Die ärztliche Entscheidungs- und<br />
Steuerungskompetenz für die spezifischen Ziele, Aufgaben und Interessen der<br />
Medizinischen Klinik und Poliklinik C liegt in den Händen dieses Steuerungsgremiums,<br />
dem der Direktor und die beiden leitenden Oberärzte der Klinik angehören. Die<br />
Methodenkompetenz obliegt dem Ärztlichen Qualitätsmanager der Klinik (OA Priv.-<br />
Doz. Dr. med. Christian Vahlhaus). Auf die Implementierung der Klinikpfade für das<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> durch die Stabsstelle Medizinisches Controlling ist die Klinik<br />
beispielsweise mit Vorarbeiten fachkompetenter Mitarbeiter vorbereitet. Gemeinsam<br />
mit der Stabsstelle Qualitätssicherung der Pflegedienstleitung wurde in 2004 ein<br />
Projekt zur Optimierung der Zeitabläufe im Herzkatheterlabor (Qualitätszirkel: Planung<br />
und Koordination der Herzkatheteruntersuchungen) begonnen und 2005 fortgesetzt. Im<br />
Qualitätszirkel Diagnostik- und Therapieplan wird arbeitstäglich die Arbeit an<br />
Routinefällen und an außergewöhnlichen Fällen reflektiert. Dieser Qualitätszirkel<br />
berichtet im Rahmen der wöchentlichen internen Fortbildung über anstehende<br />
Verbesserungen. Alle Aktivitäten des Qualitätsmanagements werden in der Klinik<br />
dokumentiert, um bei einer Eigenbewertung und bei einer zukünftigen Fremdbewertung<br />
durch Assessoren nach dem Modell der European Foundation for Quality Management<br />
(EFQM) zu bestehen. Die Medizinische Klinik und Poliklinik C nimmt koordiniert durch<br />
den eigenen Qualitätssicherungsbeauftragten und unterstützt durch die Stabsstelle<br />
Medizinisches Controlling des <strong>Universitätsklinikum</strong>s an der gesetzlich<br />
vorgeschriebenen externen vergleichenden Qualitätssicherung der<br />
Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung teil. Zusätzlich nimmt die Medizinische Klinik<br />
und Poliklinik C an qualitätssichernden Maßnahmen der Deutschen Gesellschaft für<br />
Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung teil und ist aktiv in deren Projektgruppen<br />
"Strategische Finanzplanung", "DRG's (Gebührenordnung, Sonderentgelte und<br />
104 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Fallpauschalen)," "Qualitätssicherung und Register“ sowie „Integrierte Versorgung“<br />
engagiert. Die Dokumentation aller Daten der Qualitätssicherung erfolgt per EDV.<br />
Die Klinik hat schon vor vielen Jahren als eine von zwei Universitätskliniken an dem<br />
nationalen Register zu Koronarinterventionen (PTCA) der ALKK (Arbeitsgemeinschaft<br />
der Leitenden Kardiologischen Krankenhausärzte) teilgenommen, in das alle Patienten<br />
auf einer sog. Intention-to-treat Basis gemeldet wurden. EURID-Deutschland, das erste<br />
und bisher einzige Qualitäts-Register für implantierbare Defibrillatoren wurde von<br />
Mitgliedern der Klinik ins Leben gerufen, die an der weiteren Gestaltung aktiv<br />
mitgewirkt haben.<br />
Seit 2003 nimmt die Klinik an der gesetzmäßig geforderten bundesweiten<br />
Qualitätssicherung für Koronardiagnostik und Interventionen sowie für Schrittmacher<br />
teil. Der Leiter der Klinik ist Mitglied der Fachgruppe Kardiologie der<br />
Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung (BQS) und der Landesqualitätssicherung<br />
NRW. Er war 10 Jahre lang Mitglied der für die Erstellung von Leitlinien zuständigen<br />
Kommission für Klinische Kardiologie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und<br />
derzeit Mitglied ihrer Projektgruppe Qualitätssicherung. Auf europäischer Ebene war er<br />
von 1992 bis 1994 verantwortlich für den Aufbau der Strukturen zur Erstellung von<br />
Leitlinien durch die Europäische Gesellschaft für Kardiologie und hat an mehreren<br />
deutschen, europäischen und europäisch-amerikanischen Leitlinien mitgearbeitet. Er<br />
ist derzeit Vorsitzender einer interdisziplinären Task Force für die Erstellung von<br />
Empfehlungen für die notwendigen Strukturen und die Qualität der Versorgung von<br />
Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern und die notwendigen Voraussetzungen für<br />
die Weiter- und Fortbildung von in diesem wachsenden Spezialgebiet tätigen Ärzte.<br />
Seit 2002 nimmt die Medizinische Klinik und Poliklinik C an einem bundesweiten<br />
Register zu Medikamenten-beschichteten Koronar-Stents teil (Cypher-Register). Diese<br />
Patienten werden systematisch erfasst und nachbeobachtet, so dass verlässliche<br />
Daten über die Prognose und den Erfolg dieser Stents erhoben werden.<br />
Seit Jahren hat sich die Klinik aktiv an verschiedenen Surveys der Europäischen<br />
Gesellschaft für Kardiologie zu Fragen der Prävention bei Patienten mit bekannter<br />
Koronarer Herzerkrankung (EuroHeartSurvey), mit Diabetes Mellitus und mit<br />
Vorhofflimmern beteiligt, ferner an verschiedenen ähnlichen nationalen Aktivitäten.<br />
Die Klinik stellt die Zentrale für das bundesweite Kompetenznetz Vorhofflimmern, in<br />
dem Grundlagenforschung, klinische Forschung und Versorgungsforschung bei diesem<br />
häufigen Krankheitsbild koordiniert und gefördert werden (s.o.).<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 105
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Med. Klinik C<br />
Stationäre Patienten 3.443<br />
Durchschnittl. Verweildauer 6,00<br />
Ambulante Patienten 5.784<br />
Ambulante Behandlungen 6.712<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Herzkatheter und Elektrophysiologische Untersuchungen<br />
(EPU) 1023 4,3<br />
2 Perkutan-transluminale Koronarinterventionen 766 4,9<br />
3 Ablationen 432 4,5<br />
4 Defibrillatoren 301 13,0<br />
5 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 192 5,4<br />
6 Perkutan-transluminale Gefäßinterventionen 67 4,5<br />
7 Schrittmacher 65 11,3<br />
8 Kardioversionen 47 5,3<br />
9 Andere operative Eingriffe 39 13,5<br />
10 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 36 11,2<br />
106 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Diagnostik und<br />
Behandlung der Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Invasive kardiologische Diagnostik außer bei akutem Myokardinfarkt mit<br />
F49 komplexem Eingriff, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 801<br />
2<br />
Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Intervention mit äußerst<br />
F57 schweren Begleiterkrankungen 277<br />
3<br />
ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie oder Wechsel eines<br />
F26 Herzschrittmachers, Mehrkammersystem 222<br />
4 F50 Ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie mit komplexem Mappingverfahren 193<br />
5<br />
Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Diagnose, mit äußerst<br />
F52 schweren Begleiterkrankungen 182<br />
6<br />
Neuimplantation Kardioverter / Defibrillator (AICD), Drei-Kammer-Stimulation,<br />
F01 mit zusätzlichem Herz- oder Gefäßeingriff 181<br />
7<br />
Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Diagnose und hochkomplexer<br />
Intervention oder mit perkutaner Angioplastie, mit äußerst schweren<br />
F24 Begleiterkrankungen 134<br />
8<br />
Invasive kardiologische Diagnostik außer bei akutem Myokardinfarkt mit<br />
F46 komplexer Diagnose 130<br />
9 F56 Perkutane Koronarangioplastie mit hochkomplexer Intervention 109<br />
10<br />
Nicht schwere kardiale Arrhythmie und Erregungsleitungsstörungen mit<br />
F71 äußerst schweren Begleiterkrankungen 96<br />
11<br />
Aggregatwechsel eines Kardioverters / Defibrillators (AICD), Ein-Kammer-<br />
F10 Stimulation 92<br />
12<br />
Mäßig komplexe Gefäßeingriffe ohne Herz-Lungen-Maschine mit äußerst<br />
F59 schweren Begleiterkrankungen 64<br />
13<br />
Invasive kardiologische Diagnostik bei akutem Myokardinfarkt mit äußerst<br />
F41 schweren Begleiterkrankungen 35<br />
14<br />
Herzinsuffizienz und Schock mit äußerst schweren Begleiterkrankungen, mit<br />
F62 Dialyse oder Reanimation oder komplizierender Diagnose 34<br />
15 F27 Ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie mit komplexer Ablation 30<br />
16 F58 perkutane Koronarangioplastie 30<br />
17 F12 Implantation eines Herzschrittmachers, Ein-Kammersystem 28<br />
18 F66 Koronararteriosklerose mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 27<br />
19<br />
Aggregatwechsel eines Kardioverters / Defibrillators (AICD), Zwei- oder Drei-<br />
F02 Kammer-Stimulation 26<br />
20 F95 Interventioneller Verschluss eines Atrium- oder Septumdefekts 21<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 107
Medizinische Klinik und Poliklinik C<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 I25 Chronische ischämische Herzkrankheit 684<br />
2 I47 Paroxysmale Tachykardie 407<br />
3 I48 Vorhofflattern und Vorhofflimmern 337<br />
4 I21 Akuter Myokardinfarkt 324<br />
5 I20 Angina pectoris 258<br />
6 I50 Herzinsuffizienz 240<br />
7 Z45 Anpassung und Handhabung eines implantierten medizinischen Gerätes 127<br />
8 I42 Kardiomyopathie 117<br />
9 I70 Atherosklerose 87<br />
10 I49 Sonstige kardiale Arrhythmien 55<br />
11 R55 Synkope und Kollaps 41<br />
12 I45 Sonstige kardiale Erregungsleitungsstörungen 35<br />
13 Q21 Angeborene Fehlbildungen der Herzsepten 29<br />
14 I35 Nichtrheumatische Aortenklappenkrankheiten 24<br />
15<br />
Komplikationen durch Prothesen, Implantate oder Transplantate im Herzen<br />
T82 und in den Gefäßen 22<br />
16 I34 Nichtrheumatische Mitralklappenkrankheiten 21<br />
17 I44 Atrioventrikulärer Block und Linksschenkelblock 20<br />
18 I10 Essentielle (primäre) Hypertonie 16<br />
19 I33 Akute und subakute Endokarditis 14<br />
20 Z03 Ärztliche Beobachtung und Beurteilung von Verdachtsfällen 11<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 1-275 Transarterielle Linksherz-Katheteruntersuchung 2634<br />
2 1-268 Kardiales Mapping 1704<br />
3 8-837 Perkutan-transluminale Gefäßintervention an Herz und Koronargefäßen 1548<br />
4 1-265 Elektrophysiologische Untersuchung des Herzens, kathetergestützt 823<br />
5 8-835 Ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie 772<br />
6 1-273 Rechtsherz-Katheteruntersuchung 672<br />
7 3-603 Arteriographie der thorakalen Gefäße 338<br />
8<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />
8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 329<br />
9 8-831 Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse Gefäße 279<br />
10 1-266 Elektrophysiologische Untersuchung des Herzens, nicht kathetergestützt 258<br />
11 8-640 Externe elektrische Defibrillation (Kardioversion) des Herzrhythmus 246<br />
12 3-009 Sonographie des Abdomens 224<br />
13 5-399 Andere Operationen an Blutgefäßen 199<br />
14<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des zentralen<br />
8-931 Venendruckes 185<br />
15 8-836 Perkutan-transluminale Gefäßintervention 177<br />
16 3-605 Arteriographie der Gefäße des Beckens 142<br />
17 3-607 Arteriographie der Gefäße der unteren Extremitäten 138<br />
18 1-497 Transvenöse Biopsie 133<br />
19 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 126<br />
20 3-008 Sonographie des Oberbauchs 125<br />
108 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />
4. Medizinische Klinik und Poliklinik D - Innere Medizin<br />
Schwerpunkt Nieren- und Hochdruckerkrankungen<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hermann-Joseph Pavenstädt<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47516<br />
Fax +49-(0)251-83 46979<br />
E-Mail: paversth@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/medpol/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überbllck<br />
Die Medizinische Klinik und Poliklinik D betreut Patientinnen und Patienten mit<br />
Erkrankungen aus dem gesamten Bereich der Inneren Medizin. Die Schwerpunkte<br />
liegen auf der Diagnostik und Therapie von Nieren- und Hochdruckerkrankungen, der<br />
internistischen Notfallmedizin, der Versorgung von Nierentransplantierten Patienten<br />
und der ambulanten Betreuung von HIV-Patienten.<br />
Die Klinik verfügt über folgende Stationen und Ambulanzen:<br />
Stationen Liegendaufnahme Ost (Notaufnahmestation)<br />
13A und 13B Ost (Normalstationen)<br />
13A Ost Observationszimmer<br />
10A Ost Intensivstation (zusammen mit den Kliniken Med. A-C)<br />
10B Ost Observationsstation (zusammen mit den Kliniken Med. A-C)<br />
Ambulanzen<br />
� Allgemein-internistische Ambulanz<br />
� Ambulanz für erworbene Immunschwäche<br />
� Hypertonie-Ambulanz<br />
� Glomerulonephritis-Ambulanz<br />
� Urämiker-Ambulanz<br />
� Peritonealdialyse-Ambulanz<br />
� Nierentransplantations-Ambulanz<br />
� Transplantationszentrale<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 109
Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Nephrologie<br />
� Diagnostik und Behandlung glomerulärer Erkrankungen. Hier stehen der<br />
Abteilung alle technischen Maßnahmen (inklusive Nierenbiopsie) zur Diagnostik<br />
zur Verfügung.<br />
� Diagnostik und Therapie der Hypertonie<br />
� Mit Hilfe der Hämodialyse, Hämofiltration und Peritonealdialyse können akute<br />
oder chronische Nierenerkrankungen behandelt werden.<br />
� Plasmapherese und Immunadsorption stehen als weitere extrakorporale<br />
Therapieverfahren zur Verfügung.<br />
� Die Nierentransplantation wird gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für<br />
Allgemeine Chirurgie im Rahmen des Transplantationszentrums <strong>Münster</strong><br />
durchgeführt. Eine nephrologische Langzeitbetreuung nierentransplantierter<br />
Patienten findet in der Transplantationsambulanz statt.<br />
� Im Rahmen des Transplantationszentrums übernimmt die Klinik die Planung<br />
und die Vorbereitung der Nierentransplantation des Empfängers sowie des<br />
Spenders bei der Lebendnierenspende<br />
� In Kooperation mit den anderen internistischen Abteilungen werden auf der<br />
Intensivstation intensivpflichtige Patientinnen und Patienten behandelt.<br />
Allgemeinmedizin<br />
� Zum Verantwortungsbereich der Medizinischen Klinik und Poliklinik D in der<br />
Krankenversorgung gehört die Internistische Notfallaufnahme. Dort werden<br />
Patienten mit akuten und schweren Krankheitsbildern im Rahmen der<br />
stationären Erstversorgung betreut.<br />
� Die Medizinische Klinik und Poliklinik D betreut in der Ambulanz für erworbene<br />
Immunschwäche Patienten mit einer HIV-Infektion.<br />
� Als weiteres extrakorporales Therapieverfahren steht zur Behandlung von<br />
Fettstoffwechselstörungen die Lipidapherese zur Verfügung.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
� Versorgung von Patienten mit einem akuten Nierenversagen<br />
� Versorgung von Patienten mit glomerulären Erkrankungen<br />
� Akutversorgung von Patienten mit internistischen und neurologischen<br />
Erkrankungen in der Notfallaufnahme<br />
110 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />
� Versorgung von Patienten mit allgemeininternistischen Erkrankungen<br />
� Versorgung von Patienten nach Nierentransplantation<br />
� Versorgung von Patienten mit Bluthochdruck<br />
Der Abteilung stehen umfassende diagnostische Mittel zur Verfügung, mit denen die<br />
Genese einer Hypertonie abgeklärt wird. Bei diesen Patienten wird das Muster der<br />
kardiovaskulären Gefährdung erstellt. Darüberhinaus können wir ein genetisches<br />
Risikoprofil zu ermitteln. Mit Hilfe unterschiedlicher Ultraschalltechniken ermitteln wir<br />
Gefäßschäden bei Patienten mit Hypertonie, Niereninsuffizienz und bei<br />
Nierentransplantierten.<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
Spezielle Sprechstunden für<br />
� Patienten mit Hypertonie<br />
� Patienten mit glomerulären Erkrankungen<br />
� Patienten mit Niereninsuffizienz<br />
� Patienten mit Peritonealdialyse<br />
� Patienten mit erworbener Immunschwäche<br />
� Duplexsonographie<br />
Forschung<br />
Die wissenschaftlichen Aktivitäten der Medizinischen Klinik und Poliklinik D umfassen<br />
ein breites Spektrum der klinischen und experimentellen Forschung. Im Bereich<br />
„Experimetelle Nephrologie“ werden physiologische und pathophysiologische<br />
Transportprozesse im Tubulus und Mechanismen der akuten und chronischen<br />
Nierentransplantatabstoßung untersucht.<br />
Weitere experimentelle Forschungsprojekte der Medizinischen Klinik und Poliklinik D<br />
beinhalten die Untersuchung der Pathogenese der Proteinurie, die Erforschung von<br />
Mechanismen der salzsensitiven Hypertonie und die Bedeutung extrazellulärer<br />
Matrixproteine bei der Fibroseentwicklung der Niere.<br />
In der klinisch-experimentellen Forschung wird die Bedeutung von Kandidatengenen<br />
für die Pathogenese der essentiellen Hypertonie und assoziierter Erkrankungen beim<br />
Menschen untersucht. Parallel hierzu werden mittels neuester Ultraschalltechniken die<br />
Auswirkungen einer Hypertonie auf Gefäßwandeigenschaften charakterisiert.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 111
Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />
Auf dem Gebiet der Nierentransplantation wurden Studien über die Effekte von<br />
Immunsuppressiva auf die chronische Transplantatabstoßung und über Gefäßwandeigenschaften<br />
durchgeführt.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
In der Lehre beteiligen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medizinischen<br />
Klinik D am problemorientierten Unterricht. Gemeinsam mit den 3 anderen<br />
Medizinischen Kliniken und Polikliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> gestaltet die<br />
Medizinische Klinik und Poliklinik D die Hauptvorlesung in der Inneren Medizin. Die<br />
Medizinische Klinik und Poliklinik D stellt dabei den Studentinnen und Studenten für<br />
das Lehrgebiet „Nieren- und Hochdruckkrankheiten“ ein Vorlesungsskript zur<br />
Verfügung.<br />
Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Medizinischen Klinik und Poliklinik D<br />
werden die Poliklinikvorlesung, spezielle Seminare in der Nephrologie und<br />
Hypertensiologie sowie Praktika für Innere Medizin betreut.<br />
Zusammen mit dem Institut für Pharmakologie werden Seminare zur klinischen<br />
Pharmakologie im Bereich Nephrologie und Hypertensiologie durchgeführt.<br />
Besonders großen Wert wird auf die Ausbildung im Praktischen Jahr gelegt. Neben der<br />
Arbeit auf den Stationen und in der Ambulanz finden regelmäßige Lehrvisiten und<br />
Seminare statt.<br />
Wöchentlich werden von den Assistenzärztinnen und Assistenzärzten neuste Artikel<br />
aus internationalen Zeitschriften vorgestellt. Leitlinien für das Management<br />
nephrologischer- und internistischer Erkrankungen werden wöchentlich von den<br />
Oberärztinnen/Oberärzten und dem Direktor der Klinik ausgearbeitet und vorgestellt.<br />
Service<br />
24-stündige Erreichbarkeit<br />
� für Patienten mit Nierenfunktionsstörungen und<br />
� für Patienten nach Nierentransplantation<br />
Patientenbroschüren für<br />
� Hypertonie<br />
� terminale Niereninsuffizienz.<br />
� Dialyseverfahren<br />
112 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />
Schulungen für<br />
� Hypertoniker<br />
� (terminal) Niereninsuffiziente<br />
� Dialysepatienten (Durchführung der Peritonealdialyse / Heimdialyse)<br />
Regelmäßige Arzt-Patienten-Seminare zu<br />
� Hypertonie und<br />
� Nierentransplantation<br />
Sozialdienst<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
� alle Formen der Hämo- und der Peritoneal-Dialyse<br />
� Lipidapherese<br />
� Immunadsorption<br />
� Plasmapherese<br />
� Hämoperfusion bei Intoxikationen<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
� Ultraschalleinheit<br />
� Nephrologisches Labor<br />
� Gentechnisches Labor<br />
Apparative Ausstattung<br />
� High End Ultraschallgeräte<br />
� neueste Geräte für Dialyse, Plasmapherese und Immunadsorption<br />
� Lipidapherseeinheiten<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
In der allgemein-internistischen Ambulanz können alle Patienten angemeldet werden,<br />
die nicht Spezialambulanzen zugeordnet werden können.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 113
Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />
In der Ambulanz für erworbene Immunschwäche, für die eine Ermächtigung vorliegt,<br />
werden HIV-infizierte Patienten in allen Stadien der Erkrankung einschließlich des<br />
Vollbildes AIDS betreut. Es wird die Diagnostik und Therapie der HIV-assoziiert<br />
auftretenden Erkrankungen (infektiöse und onkologische Krankheitsbilder)<br />
vorgenommen. Ein Schwerpunkt ist die Betreuung von HIV-infizierten Frauen,<br />
insbesondere in der Schwangerschaft. Es besteht eine intensive interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie und der Klinik für Gynäkologie des UKM.<br />
Studienzentrum für nationale und internationale klinische Studien zur antiretroviralen<br />
Therapie.<br />
Die Hypertonie-Ambulanz bietet sonographische Determinierung des Hypertonieassoziierten<br />
Gefäßschadens und eine Erstellung des individuellen genetischen<br />
Risikoprofils. Im Rahmen eines "Integrierten Versorgungskonzeptes für Hypertoniker"<br />
soll eine Verbesserung des Präventions- u. Therapie-Managements von Hypertonikern<br />
unter Einbeziehung neuester Erkenntnisse bzgl. individueller genetischer Risikoprofile<br />
sowie Mitbetreuung durch Internisten (Nephrologen, Hypertensiologen, Kardiologen),<br />
Gynäkologen (Schwangerschafts-Hypertonie), Psychologen/Psychosomatiker (u.a.<br />
Verbesserung der Compliance), Ernährungsberater, Sportmediziner (nichtmedikamentöse<br />
Therapie-Ansätze) sowie "Selbsthilfegruppen der Hochdruckliga" und<br />
"Gestose-Frauen" erreicht werden.<br />
In der Glomerulonephritis-Ambulanz werden Patienten mit entzündlichen Nierenerkrankungen,<br />
nierenkranke Patienten mit sytemischem Lupus, Vaskulitiden (z.B. M.<br />
Wegener, mikroskopische Polyangiitis) und anderen Autoimmunerkrankungen sowie<br />
diabetischer Nephropathie langfristig mit dem Ziel betreut, einer Verschlechterung der<br />
Nierenfunktion vorzubeugen.<br />
In der Urämiker-Ambulanz werden Patienten mit (prä)terminaler Niereninsuffizienz<br />
betreut, über Nierenersatzverfahren aufgeklärt und auf die Dialyse oder<br />
Nierentransplantation vorbereitet. Bezüglich der Dialyse bieten wir Hämodialyse (auch<br />
Heim-Hämodialyse) und Peritonealdialyse (manuelle [CAPD] und automatisierte<br />
Verfahren [APD]) an.<br />
In der Peritoneal-Dialyse-Ambulanz werden Patienten bezüglich der Bauchfell-Dialyse<br />
(kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse [CAPD], automatisierte Peritonealdialyse<br />
mittels Cycler [APD, IPD, NIPD, TPD] etc.) geschult und Komplikationen (z.B.<br />
114 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />
Infektionen des Peritoneums sowie des Katheter-Tunnels bzw. -Exits oder bei<br />
Drainageproblemen) behandelt.<br />
In der Nierentransplantations-Ambulanz, für die eine Ermächtigung vorliegt, wird die<br />
Nachsorge nierentransplantierter Patienten durchgeführt.<br />
Tagesklinik<br />
In der Dialyse-Abteilung und bei der Lipid-Apherese werden Patienten teilstationär<br />
betreut.<br />
Institutsermächtigung / persönliche Ermächtigung<br />
Es besteht eine Institutsermächtigung für die ambulante Betreuung vom Patienten mit<br />
erworbener Immunschwäche und eine persönliche Ermächtigung für die Nachsorge<br />
von Patienten nach Nierentransplantation.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Im Rahmen des "Integrierten Versorgungskonzeptes für Hypertoniker" wird die Qualität<br />
der Prävention und Therapie des arteriellen Hypertonus durch strukturierte Kooperation<br />
und fachlichen Austausch von Internisten (Nephrologen, Hypertensiologen,<br />
Kardiologen), Gynäkologen, Psychologen / Psychosomatikern, Ernährungs- und<br />
Sportmedizinern sowie Epidemiologen kontrolliert. Als Studienzentrum für nationale<br />
und internationale klinische Studien zur antihypertensiven Therapie hat die Abteilung<br />
strukturierte Kontakte zu zugehörigen auswärtigen Zentren.<br />
Am Transplantationszentrum des UKM werden zahlreiche nationale und internationale<br />
klinische Studien zur Immunsuppression nach Nierentransplantation durchgeführt. Als<br />
Studienzentrum pflegt die Klinik intensive Kontakte zu den zugehörigen Zentren.<br />
Mit den Kliniken für Neurologie und Gynäkologie des UKM pflegt die Ambulanz für<br />
Immunschwäche über die tägliche Zusammenarbeit hinaus einen intensiven<br />
interdisziplinären Austausch über gemeinsame Patienten / innen. Als Studienzentrum<br />
für nationale und internationale klinische Studien zur antiretroviralen Therapie hat die<br />
Ambulanz strukturierte Kontakte zu auswärtigen Studiengruppen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 115
Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />
Bezüglich der Betreuung von Patienten mit Peritonealdialyse-Behandlung besteht ein<br />
Austausch mit niederländischen Studienzentren.<br />
Weitere Qualitätssicherungsmaßnahmen:<br />
� Tägliche Abteilungsbesprechungen<br />
� Tägliche Besprechungen der Röntgenbefunde<br />
� Tägliche Oberarztvisiten auf den Stationen<br />
� Wöchentliche Chefarztvisiten<br />
� Wöchentliche Leitlinienkonferenzen (1 x pro Monat mit auswärtigen<br />
Nephrologen) - mit schriftlicher Ausarbeitung der Leitlinien<br />
� Wöchentliche Vorstellungen von neuesten Publikationen<br />
� Systematisierte<br />
Teilgebiete<br />
monatliche Austausche mit Spezialisten angrenzender<br />
� Teilnahme der Mitarbeiter der Abteilung (z.T. als Referenten) an nationalen und<br />
internationalen Fachkongressen<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Med. Klinik D<br />
Stationäre Patienten 5.186<br />
Durchschnittl. Verweildauer 3,05<br />
Ambulante Patienten 4.442<br />
Ambulante Behandlungen 6.716<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
116 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 634 4,6<br />
2 Niereninsuffizienzen und and. Nierenerkrankungen 370 9,6<br />
3 Transplantatversagen/-abstossung 144 10,5<br />
4 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 141 9,9<br />
5 Niereninsuffizienz u. and. Nierenerkrankungen mit<br />
Dialyseverfahren 131 17,5<br />
6 Hypertonie 105 5,9<br />
7 Andere operative Eingriffe 40 10,4<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Diagnostik und<br />
Behandlung der Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Versagen und Abstoßung eines Organtransplantates mit äußerst schweren<br />
A60 Begleiterkrankungen 123<br />
2 F67 Hypertonie mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 102<br />
3<br />
Niereninsuffizienz mit Dialyse, mit akutem Nierenversagen, mit äußerst<br />
L60 schweren Begleiterkrankungen 75<br />
4<br />
Andere Infektionen und Entzündungen der Atmungsorgane bei Zustand nach<br />
Organtransplantation oder mit komplexer Diagnose, mit äußerst schweren<br />
E77 oder schweren Begleiterkrankungen 62<br />
5<br />
Ösophagitis, Gastroenteritis und verschiedene Erkrankungen der<br />
Verdauungsorgane mit komplexer Diagnose und komplizierender Diagnose,<br />
G67 oder mit Dialyse oder Alter < 1 Jahr 51<br />
6<br />
Invasive kardiologische Diagnostik außer bei akutem Myokardinfarkt mit<br />
F49 komplexem Eingriff, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 44<br />
7 F73 Synkope und Kollaps 43<br />
8<br />
Chronischobstruktive Atemwegserkrankung mit äußerst schweren<br />
E65 Begleiterkrankungen oder starrer Bronchoskopie 36<br />
9<br />
Herzinsuffizienz und Schock mit äußerst schweren Begleiterkrankungen, mit<br />
F62 Dialyse oder Reanimation oder komplizierender Diagnose 35<br />
10<br />
Nicht schwere kardiale Arrhythmie und Erregungsleitungsstörungen mit<br />
F71 äußerst schweren Begleiterkrankungen 35<br />
11<br />
Andere Erkrankungen des Bindegewebes mit mehreren komplexen<br />
I66 Diagnosen oder mit komplexer Diagnose, mit Dialyse 32<br />
12<br />
Erkrankungen des retikuloendothelialen Systems, des Immunsystems und<br />
Q60 Gerinnungsstörungen mit komplexer Diagnose oder Begleiterkrankungen 32<br />
13<br />
Endokrinopathien, mit komplexer Diagnose und äußerst schweren<br />
K64 Begleiterkrankungen 27<br />
14 R61 Lymphom und nicht akute Leukämie, mit Sepsis 26<br />
15 L63 Infektionen der Harnorgane mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 25<br />
16 U60 Psychiatrische Behandlung 24<br />
17 F74 Thoraxschmerz 23<br />
18 E67 Beschwerden und Symptome der Atmung mit komplexer Diagnose 22<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 117
Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />
19<br />
20<br />
T60<br />
L69<br />
Sepsis mit komplizierenden Prozeduren oder bei Zustand nach<br />
Organtransplantation, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 22<br />
Andere schwere Erkrankungen der Harnorgane mit äußerst schweren oder<br />
schweren Begleiterkrankungen, Alter < 10 Jahre 20<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Versagen und Abstoßung von transplantierten Organen und<br />
T86 Geweben 123<br />
2 I10 Essentielle (primäre) Hypertonie 73<br />
3 N18 Chronische Niereninsuffizienz 55<br />
4 I11 Hypertensive Herzkrankheit 45<br />
5 R55 Synkope und Kollaps 38<br />
6 J44 chronische obstruktive Lungenkrankheit 36<br />
7 J18 Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet 34<br />
8 R07 Hals- und Brustschmerzen 29<br />
9 N17 Akutes Nierenversagen 28<br />
10 I48 Vorhofflattern und Vorhofflimmern 28<br />
11 I20 Angina pectoris 26<br />
12 A09 Diarrhoe und Gastroenteritis, vermutlich infektiösen Ursprungs 24<br />
13 I50 Herzinsuffizienz 24<br />
14 I25 Chronische ischämische Herzkrankheit 22<br />
15 I21 Akuter Myokardinfarkt 21<br />
16 J15 Pneumonie durch Bakterien, anderenorts nicht klassifiziert 19<br />
17 N39 Sonstige Krankheiten des Harnsystems 19<br />
18 A41 Sonstige Sepsis 19<br />
19 C90 Plasmozytom und bösartige Plasmazellen-Neubildungen 17<br />
20 C34 Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge 17<br />
118 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Klinik und Poliklinik D<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 8-854 Hämodialyse 3574<br />
2 8-820 Therapeutische Plasmapherese 351<br />
3 3-008/<br />
3-009 Sonographie des Oberbauchs / Abdomens 339<br />
4<br />
Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse<br />
8-831 Gefäße 246<br />
5 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 152<br />
6 8-855 Hämodiafiltration 147<br />
7 3-00c Sonographie des kleinen Beckens und der Leistenregion 141<br />
8 3-00a Sonographie des Magen-Darm-Traktes, hochauflösend 134<br />
9 8-857 Peritonealdialyse 74<br />
10 1-424 Biopsie ohne Inzision am Knochenmark 60<br />
11<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des<br />
8-931 zentralen Venendruckes 50<br />
12<br />
Perkutane Biopsie an Harnorganen und männlichen<br />
1-465 Geschlechtsorganen mit Steuerung durch bildgebende Verfahren 46<br />
13<br />
Perkutane (Nadel-)Biopsie an Harnorganen und männlichen<br />
1-463 Geschlechtsorganen 44<br />
14 8-701 Einfache endotracheale Intubation 37<br />
15 8-018 Parenterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 36<br />
16 8-853 Hämofiltration 29<br />
17 8-821 Immunadsorption 29<br />
18 8-017 Enterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 25<br />
19<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />
8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 25<br />
20 3-004 Transthorakale Echokardiographie 23<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 119
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin<br />
5. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin -<br />
Allgemeine Pädiatrie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Erik Harms<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47732<br />
Fax +49-(0)251-83 47735<br />
E-Mail: harms@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/paed<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
In der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Allgemeine Pädiatrie –<br />
unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. E. Harms werden Frühgeborene, Säuglinge,<br />
Kinder und Jugendliche aller Altersstufen und Krankheitsbilder betreut, sofern sie nicht<br />
durch die Kliniken für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Hämatologie und<br />
Onkologie versorgt werden.<br />
Das erkrankte Kind als Gesamtperson im Kontext seiner familiären Umgebung steht im<br />
Mittelpunkt unserer Bemühungen. Im Sinne des Kindes arbeiten die vielfältigen<br />
Schwerpunktbereiche innerhalb der Allgemeinen Pädiatrie zusammen, und wir<br />
koordinieren die Mitbehandlung durch weitere fachspezifische Abteilungen des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong>.<br />
Funktionsbereiche und Spezialambulanzen<br />
� Neuropädiatrie,<br />
� Pädiatrische Nephrologie,<br />
� Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters,<br />
� Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin,<br />
� Angeborene Stoffwechselerkrankungen,<br />
� Pädiatrische Endokrinologie,<br />
� Kinderrheumatologie und Immunologie,<br />
120 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
� Pädiatrische Gastroenterologie,<br />
� Pulmonologie,<br />
� Diabetologie,<br />
� Mukoviszidose-Ambulanz<br />
Ein Sozialpädiatrisches Zentrum ist in die Klinik integriert.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Klinik<br />
Im neuropädiatrischen Bereich unter der Leitung von Herrn Univ.-Prof. Dr. med. G.<br />
Kurlemann wird das gesamte Spektrum neuropädiatrischer Erkrankungen betreut.<br />
Der kindernephrologische Bereich wird als KfH Nierenzentrum für Kinder und<br />
Jugendliche (Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e. V.,www.kfhdialyse.de)<br />
geführt. Die Abteilung wird von Frau Univ.-Prof. Dr. M. Bulla geleitet. Hier<br />
werden Kinder mit angeborenen, erworbenen, akuten und chronischen Erkrankungen<br />
der Niere betreut. Nierenersatzverfahren wie Hämodialyse, CVVH werden angeboten<br />
sowie Plasmapherese und Peritonealdialysen. Angeborene Fehlbildungen werden<br />
operativ durch die Kinderurologen versorgt. Nierentransplantationen erfolgen durch die<br />
Kollegen der Chirurgie.<br />
In die Allgemeine Pädiatrie fest integriert ist der Bereich Psychosomatik mit<br />
psychotherapeutischer Station, Ambulanz und Konsiliararbeit unter Leitung von Univ.-<br />
Prof. Dr. E. Kammerer, in dem alle Formen psychosomatischer Störungen und<br />
Erkrankungen im Kindes- und Jugendlichenalter diagnostiziert und behandelt werden.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt bilden psychische Symptome bzw. Störungen bei<br />
Patienten mit chronischen körperlichen Erkrankungen.<br />
Im Bereich Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin ist die Betreuung<br />
sämtlicher Erkrankungen von Früh- und Neugeborenen sowie vital bedrohter Patienten<br />
bis zum 18. Lebensjahr zusammengefasst. Neben der extremen Frühgeburtlichkeit<br />
werden Kinder mit komplexen angeborenen Fehlbildungen und Herzfehlern betreut.<br />
Interdisziplinär werden Kinder nach Polytrauma, schwer verlaufenden Infektionen,<br />
onkologischen Erkrankungen sowie postoperativ nach Herz-Lungenmaschinen-<br />
Eingriffen oder sonstigen komplizierten operativen Eingriffen mit Nachbeatmung<br />
versorgt.<br />
Patienten mit angeborenen Stoffwechselstörungen bilden einen besonderen<br />
Schwerpunkt im Leistungsbereich der Klinik. Das gesamte Spektrum der<br />
Stoffwechselstörungen ist vertreten. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin verfügt<br />
über ein modern ausgestattetes Stoffwechsellabor, das zahlreiche metabolische<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 121
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Routine- und Spezialuntersuchungen anbietet. Durch die Verzahnung von Klinik und<br />
Labor werden bei klinisch auffälligen Befundkonstellationen die erforderliche Diagnostik<br />
und Therapie vor Ort durchgeführt.<br />
Die Allgemeine Pädiatrie verfügt über einen pädiatrisch-endokrinologischen<br />
Schwerpunkt unter Leitung von Herrn Prof. Dr. med. J. Brämswig, der die Diagnostik,<br />
Behandlung und Beratungstätigkeit angeborener und erworbener Funktionsstörungen<br />
der hormonbildenden Organe im Kindesalter einschließt.<br />
Die Arbeitsgruppe Diabetologie befasst sich mit Kindern mit Diabetes mellitus<br />
Erstmanifestation und betreut sie langfristig im Rahmen von Schulungen und ambulant.<br />
Des Weiteren erfolgt die Versorgung von Kindern mit Diabetes mellitus Typ II sowie<br />
seltenen Diabetes-Formen (z.B. MODY-Diabetes).<br />
Weitere Versorgungsschwerpunkte sind die pädiatrische Rheumatologie, hier<br />
werden Kinder mit angeborenen Immundefekten sowie entzündlichen<br />
Systemerkrankungen betreut<br />
Ein weiterer Schwerpunkt liegt im kinderpulmonologischen Bereich: hier werden<br />
Kinder mit chronisch neonataler Lungenerkrankung (Folgezustand nach extremer<br />
Frühgeburtlichkeit), sowie pulmonalen Manifestationen im Rahmen von<br />
Systemerkrankungen (z. B. angeborene Immunmangelkrankheiten)versorgt.<br />
Im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) erfolgt die Diagnostik und Behandlung von<br />
Kindern mit Entwicklungsstörungen und Behinderungen nach angeborenen oder<br />
chronischen Erkrankungen.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Klinik<br />
Im neuropädiatrischen Bereich werden schwerpunktmäßig Kinder mit Epilepsie<br />
(Anfallsleiden), Retardierung (Entwicklungsverzögerung), syndromalen Erkrankungen<br />
(angeborene Fehlbildungen eines oder mehrerer Organsysteme),<br />
Muskelerkrankungen, angeborenen Fehlbildungen sowie gut- und bösartigen Tumoren<br />
des Gehirnes, Stoffwechselerkrankungen, neurokutane Syndrome und Schlaganfällen<br />
im Kindesalter betreut. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurochirurgie werden<br />
Kinder mit angeborenen Fehlbildungen des Nervensystems, z.B. Spina bifida-<br />
Patienten, langfristig behandelt.<br />
Versorgungsschwerpunkt des Bereiches Kindernephrologie ist die umfassende<br />
Betreuung von Patienten mit drohendem oder bereits bestehendem Verlust der<br />
122 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Nierenfunktion. Für die zugrunde liegenden Erkrankungen (z. B.<br />
nephritisches/nephrotisches Syndrom, Tubuluserkrankungen, Vitamin D-<br />
Stoffwechselstörungen, renale Manifestation von Stoffwechselerkrankungen,<br />
autoimmunologische Erkrankungen, angeborene Fehlbildungen der Nieren und<br />
ableitenden Harnwege, neurogen bedingte Blasenentleerungsstörungen, z. B. bei<br />
Spina bifida, Nierensteinen) wird ein umfassendes Behandlungskonzept unter<br />
Einbezug der erforderlichen medizinischen Subspezialitäten erstellt, durchgeführt und<br />
überwacht. Im Bereich der Nierenersatztherapie werden Patienten über mögliche<br />
Verfahren, wie Peritoneal- oder Hämodialyse informiert, vorbereitet, behandelt und<br />
wenn möglich interdisziplinär in das Transplantationsprogramm eingeführt.<br />
Ein Indikationsschwerpunkt der Psychosomatik stellen Essstörungen aller<br />
Altersstufen dar. Dabei werden im Rahmen von Mutter-Kind-Aufnahmen auch frühe<br />
Interaktionsprobleme (Schwerpunkt Fütter- bzw. frühe Essstörungen,<br />
Regulationsstörungen, z. B. nach Frühgeburtlichkeit) bearbeitet. Weitere<br />
Indikationsschwerpunkte stationärer Arbeit sind somatoforme und dissoziative<br />
Störungen sowie psychische Probleme bei chronischen körperlichen Erkrankungen.<br />
Versorgungsschwerpunkte im Bereich der Neonatologie bilden die Betreuung extrem<br />
unreifer Frühgeborener (im Berichtszeitraum 2005 53 Kinder mit einem<br />
Geburtsgewicht < 1500 g, davon 35 Kinder < 1000 g). Die prä- und postnatale<br />
Betreuung (in Zusammenarbeit mit dem Bereich Pränatalmedizin und Geburtshilfe der<br />
Universitäts-Frauenklinik) erstreckt sich ferner auf die Betreuung von Patienten mit<br />
komplexen angeborenen Fehlbildungen. Postnatal erfolgt die Betreuung in enger<br />
Zusammenarbeit mit allen operativen Fachbereichen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s,<br />
schwerpunktmäßig mit der Klinik für Kinder- und Neugeborenenchirurgie sowie der<br />
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie.<br />
Auf der pädiatrischen Intensivstation werden sämtliche beatmungspflichtige<br />
Patienten bis zum 18. Lebensjahr betreut. Es bestehen besondere Erfahrungen mit<br />
organunterstützenden Maßnahmen wie Nierenersatzverfahren, differenzierten<br />
Beatmungsverfahren wie Hochfrequenzoszillationsventilation, NO-Therapie,<br />
postoperativer ECMO-Therapie nach kardiochirurgischen Eingriffen sowie<br />
Kreislaufunterstützungssysteme (z. B. Linksherz-Assist) in Zusammenarbeit mit den<br />
Kliniken für Kinderkardiologie und Thorax-Herz- und Gefäßchirurgie.<br />
Innerhalb des Stoffwechselbereiches befassen wir uns als Referenzzentrum im<br />
Rahmen des neonatalen Screenings (Tandem-Massenspektrometrie) mit der<br />
frühestmöglichen Diagnosestellung und Behandlung angeborener<br />
Stoffwechselerkrankungen möglichst vor der klinischen Erstmanifestation. Besondere<br />
Schwerpunkte bilden dabei die angeborenen Störungen des Harnstoffzyklus und der<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 123
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Glycosylierung von Proteinen (CDG-Syndrome). Hier werden sowohl biochemische als<br />
auch molekulargenetische Untersuchungen durchgeführt. Im Stoffwechselbereich ist<br />
ferner die Enzymersatztherapie bei bestimmten Speichererkrankungen etabliert.<br />
Im endokrinologischen Bereich liegt der Schwerpunkt in der Betreuung klein- und<br />
hochwüchsiger Patienten aufgrund familiärer Belastung, isolierter Störungen der<br />
endokrinen Organe sowie im Rahmen von komplexen Syndromen (z. B. Turner-<br />
Syndrom).<br />
Im pädiatrisch-immunologischen und rheumatologischen Schwerpunktbereich<br />
werden Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, entzündliche Systemerkrankungen,<br />
Vaskulitiden und andere Fehlregulationen des Immunsystems<br />
behandelt. Ferner werden Patienten mit angeborenen und erworbenen Immundefekten<br />
sowie chronischen Entzündungssyndromen betreut.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Kinderpulmonologie: hier werden Patienten mit<br />
angeborenen Fehlbildungen der Lungen sowie Lungenfunktionseinschränkungen nach<br />
extremer Frühgeburtlichkeit betreut. Es können flexible Bronchoskopien auch bei<br />
kleinen Säuglingen durchgeführt werden. In einem selbständigen Schwerpunkt widmet<br />
sich die Klinik der Betreuung von Kindern mit Cystischer Fibrose (Mukoviszidose).<br />
Der gastroenterologische Funktionsbereich deckt den gesamten Bereich kindlicher<br />
Erkrankungen der Verdauungsorgane ab: chronisch-entzündliche Darmerkrankungen,<br />
Zöliakie, sowie Leber- und Pankreas-funktionsstörungen. Es können Biopsien des<br />
oberen und unteren Verdauungstraktes sowie Leberbiopsien auch bei kleinen Kindern<br />
durchgeführt werden.<br />
Schwerpunkte des Sozialpädiatrischen Zentrums sind die Frühgeborenensprechstunde<br />
mit Entwicklungsdiagnostik, Beratung sämtlicher Frühgeborenenprobleme,<br />
wie Fütterstörungen, Schlafproblemen und Verhaltensauffälligkeiten sowie<br />
die Betreuung komplex mehrfach behinderter Kinder. Weitere Schwerpunkte liegen in<br />
der Betreuung von Kindern mit frühkindlicher Entwicklungsstörung,<br />
Alkoholembryopathie, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Spina bifida, Epidermolysis<br />
bullosa und Komplikationen bei chronischen Erkrankungen. Es wird eine umfangreiche<br />
psychologische und neuropsychologische Diagnostik im Schul- und Kleinkindalter<br />
angeboten.<br />
124 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
Der kindernephrologische Bereich bietet im Rahmen seiner Konsiliar- und<br />
Beratungstätigkeit zusätzlich Diagnostik und Therapie bei Miktionsstörungen mit und<br />
ohne Inkontinenz und Enuresis (nächtlichem Einnässen) an. In Kooperation mit der<br />
Kinderonkologie werden Patienten mit Folgeschäden nach Nieren-schädigender<br />
Medikation betreut. Im Rahmen eines gemeinsamen Konzeptes mit der Universitäts-<br />
Frauenklinik und der Neonatologie werden schon während der Schwangerschaft<br />
Beratungskonzepte bei pränatal auffälligen Fehlbildungen der Nieren und ableitenden<br />
Harnwege angeboten.<br />
In der Ambulanz des psychosomatischen Bereichs im Rahmen des SPZ erfolgt auch<br />
die Betreuung von Kindern mit Orofacial- und Fütterstörungen, mit Störungen von<br />
Stimme, Sprache und Sprechen, umschriebenen und komplexen<br />
Entwicklungsstörungen sowie Schulleistungsstörungen v.a. in Form spezifischer<br />
Diagnostik, anschließender Elternberatung sowie Anbahnung externer Hilfen.<br />
Aus dem Bereich Neonatologie wird eine umfangreiche pränatalmedizinische<br />
Beratung von Schwangeren mit Frühgeburtsbestrebungen sowie pränatal bekannten<br />
kindlichen Erkrankungen und Fehlbildungen durchgeführt. Jährlich werden ca. 2000<br />
Neugeborene betreut, die in der Universitäts-Frauenklinik und drei weiteren<br />
geburtshilflichen Abteilungen, mit denen eine enge Kooperation besteht, geboren<br />
werden.<br />
Der diabetologische Schwerpunkt bietet neben der konventionellen und<br />
intensivierten konventionellen Therapie auch die Pumpentherapie an, wobei in<br />
Zusammenarbeit mit niedergelassenen pädiatrischen Diabetologen auch das<br />
ambulante und stationäre Schulungsprogramm weiter ausgebaut wird. Eine<br />
Versorgung von Patienten mit Diabetes mellitus Typ II sowie mit anderen seltenen<br />
Diabetesformen wird ebenfalls gewährleistet.<br />
Das Sozialpädiatrische Zentrum bietet einmal pro Monat einen Gesprächskreis für<br />
Eltern mit behinderten Kindern an, der durch die Mitarbeiter des SPZ geführt und<br />
vorbereitet wird (mit gleichzeitiger Kinderbetreuung). Für Eltern von Kindern mit<br />
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom werden Seminare durch die Psychologin des SPZ<br />
angeboten. Einmal pro Jahr in den Herbstferien organisiert und veranstaltet das SPZ<br />
eine einwöchige Ferienfreizeit für Ein-Eltern-Familien mit behinderten Kindern und<br />
deren Geschwister.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 125
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Forschung<br />
Die Pädiatrische Nephrologie ist in klinisch orientierter interdisziplinärer Forschung<br />
bezugnehmend auf pädiatrisch-nephrologische und urologische Krankheitsbilder sowie<br />
multizentrische Kooperation im Rahmen der Kinderdialysezentren des KfH<br />
eingebunden.<br />
Im Bereich der Neuropädiatrie liegen Forschungsschwerpunkte auf der Therapie der<br />
BNS-Epilepsie (Hypsarrhythmie) mit Sultiam; innovativen Behandlungsmöglichkeiten<br />
von Epilepsien und Epilepsiesyndromen im Kindesalter; neuropsychologischen<br />
Befunden bei Kindern mit benigner Partialepilepsie mit zentro-temporalen Spikes und<br />
Waves; Bedeutung des evozierten Potentials P50 bei benigner Partialepilepsie; der<br />
Charakterisierung der Phänotyp/Genotypkorrelation der hereditären motorischen und<br />
sensiblen Neuropathie; der Epilepsieentwicklung nach Schlaganfällen im Kindesalter;<br />
der Erforschung neurokutaner Erkrankungen; der Unterdrückung epileptischer Aktivität<br />
durch Aktivierung der Mundmotorik; der Bedeutung des körpereigenen Hormons<br />
Melatonin bei der Schlafinduktion von Kindern mit Epilepsie und<br />
Entwicklungsverzögerung; der Bedeutung von hormonellen Veränderungen im<br />
Rahmen von Wachstum und Pubertät bei Kindern mit Epilepsie; der verstärkten<br />
Thromboseneigung bei porenzephalen Gehirnzysten im Kindesalter.<br />
Im Berichtszeitraum 2005 hat sich der psychosomatische Bereich als<br />
Forschungsschwerpunkt den jugendpsychiatrischen Aspekten von Sehbehinderung<br />
und Blindheit, der qualitativen und quantitativen Analyse des Sinnerlebens bei<br />
chronisch kranken Jugendlichen und jungen Erwachsenen und der Förderung<br />
interaktioneller Kompetenzen bei Medizinstudenten im Rahmen der Entwicklung und<br />
Evaluation eines Curriculums für den Psychosomatikunterricht gewidmet. Aktuell wird<br />
in Zusammenarbeit mit der Kinderkardiologie die Lebenszufriedenheit junger und<br />
jugendlicher Erwachsener unter laufender Defibrillatorbehandlung evaluiert sowie in<br />
Zusammenarbeit mit dem Bereich Neuropädiatrie der Entwicklungsstand, psychische<br />
Probleme sowie interfamiliäre Beziehungsrisiken bei älteren Kindern und Jugendlichen<br />
mit Fieberkrampfanamnese erforscht. Weiterhin erfolgt eine prospektiv angelegte<br />
Studie zur fortlaufenden Evaluierung von psychosomatischer Konsiliararbeit.<br />
Im Bereich Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin wurden folgende<br />
Fragestellungen im Rahmen von Studien interdisziplinär bearbeitet: Kiefer- und<br />
Gesichtsentwicklung bei Frühgeborenen im Vergleich zu reifgeborenen Kindern,<br />
posttraumatisches Erleben von Müttern frühgeborener und perinatal verstorbener<br />
Kinder, Einführung neuer früher immunologische Parameter zur Charakterisierung der<br />
neonatalen Sepsis. In Kooperation mit dem Institute of Child Health in London erfolgt<br />
eine prospektive Studie zur Erforschung der unabhängigen Effekte von<br />
126 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Frühgeburtlichkeit und verschiedenen neonatologischen Therapiemodi auf<br />
Lungenfunktionsparameter im Säuglings- und Kleinkindesalter. Die Notwendigkeit der<br />
Heparinisierung zentral venöser Katheter im Bereich der Neonatologie und die<br />
Erfassung und Bewertung neonatologischer und pädiatrischer intensivmedizinischer<br />
Maßnahmen werden im Rahmen von Dissertationen untersucht. Der Einfluss der<br />
modifizierten pränatalen Steroidtherapie von Schwangeren mit drohender<br />
Frühgeburtlichkeit auf das pulmonale Outcome im Säuglingsalter ist ein weiteres<br />
Thema.<br />
Forschungsschwerpunkte des Stoffwechselbereiches bilden die Charakterisierung<br />
und molekulargenetische Differenzierung seltener angeborener Stoffwechseldefekte.<br />
Insbesondere werden Störungen im Bereich des Harnstoffzyklus und des<br />
Homocysteinmetabolismus untersucht, sowie die weitere Klassifizierung und<br />
Differenzierung von Erkrankungen im Spektrum der Congenital Disorders of<br />
Glycosylation (CDG) vorgenommen. Ein neuer Forschungsschwerpunkt untersucht die<br />
molekularen Ursachen frühzeitiger Arterienverkalkung.<br />
Forschungsschwerpunkte des endokrinologischen Bereiches liegen im Bereich von<br />
Diagnostik, Therapie und Langzeitergebnissen bei Klein- und Hochwuchs-Patienten.<br />
Im rheumatologisch-immunologischen Bereich liegt der Forschungsschwerpunkt<br />
auf dem angeborenen Immunsystem, der Erforschung des<br />
Monozyten/Makrophagensystems und der damit korrelierenden<br />
Entzündungsmediatoren sowie der Endothelbiologie. Das Spektrum der<br />
Forschungslabore umfasst alle gängigen Methoden der Molekular- und Zellbiologie.<br />
Darüber hinaus werden Expressionsstudien mittels cDNA-Microarray-Technologie<br />
durchgeführt. Die Arbeitsgruppe hat in den letzten Jahren mehrere europäische<br />
Forschungspreise erhalten. Neben den Grundlagen-orientierten Arbeiten führt die<br />
Kinderrheumatologie der Universität <strong>Münster</strong> auch klinische Studien durch und ist das<br />
Zentrum einer europäischen Studie zur Methotrexat-Therapie der juvenilen<br />
idiopathischen Arthritis.<br />
Im Bereich der Kinderpneumologie konzentrieren sich unsere wissenschaftlichen<br />
Bemühungen auf die Entwicklung und Validierung von Lungenfunktionsparametern für<br />
Frühgeborene und kleine Säuglinge sowie auf die Erforschung der unabhängigen<br />
Effekte von prädisponierenden Faktoren, Frühgeburtlichkeit und neonataler Therapie<br />
auf die pulmonale Entwicklung im Säuglings- und Kleinkindesalter.<br />
Aus der Forschungstätigkeit der Mitarbeiter der Allgemeinen Pädiatrie sind im Jahr<br />
2005 insgesamt 53 Publikationen in hochrangigen wissenschaftlichen Journalen<br />
hervorgegangen. Außerdem konnten erfolgreich öffentliche Drittmittel eingeworben<br />
werden, so daß die Allgemeine Pädiatrie der Klinik und Poliklinik für Kinder- und<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 127
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Jugendmedizin erneut innerhalb der „Top 10“ der Kliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Münster</strong> evaluiert wurde.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Alle Schwerpunktbereiche der Allgemeinen Pädiatrie beteiligen sich an der<br />
Hauptvorlesung Kinder- und Jugendmedizin, dem Praktikum Kinderheilkunde für<br />
Studierende, der Betreuung von Promovenden sowie der Ausbildung von<br />
Medizinstudenten im „Praktischen Jahr“.<br />
Während der Semester werden monatliche Fortbildungen zu aktuellen Themen der<br />
allgemeinen Kinderheilkunde für niedergelassene Kollegen angeboten.<br />
Besondere Lehrangebote des neuropädiatrischen Bereiches bestehen in einem EEG-<br />
Seminar sowie einer kinderneurologischen Visite für Fortgeschrittene, einem<br />
neurologisch-neuroradiologischen Seminar sowie einem neuropädiatrischen<br />
Examenskolloquium. Jährlich wird in Zusammenarbeit mit dem Pädiatrischen<br />
Epilepsie-Zentrum Bethel ein überregionales Neuropädiatrie – Praxis Seminar zu<br />
aktuellen neuropädiatrischen Themen veranstaltet.<br />
Seitens des kindernephrologischen Bereiches wird neben der Betreuung von<br />
Promotionsstudenten eine regelmäßige ärztliche Fortbildung für niedergelassene und<br />
auswärtige Krankenhausärzte sowie nationale und internationale Workshops für<br />
pädiatrische Nephrologen angeboten.<br />
Der psychosomatische Bereich bietet ein Seminar zur psychosomatischen<br />
Konsilarbeit in der Kinder- und Jugendmedizin an, ein Modellseminar zur Förderung<br />
interaktioneller Kompetenz von Medizinstudierenden, Seminare zur Musiktherapie mit<br />
Kindern und Jugendlichen als Einführung in die Musiktherapie sowie Musiktherapie mit<br />
essgestörten Patientinnen. (Zusatzstudiengang Musiktherapie der WWU), ferner ist die<br />
Abteilung in Kooperation mit der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie des<br />
Erwachsenenalters am Pflichtunterricht im Fach Psychosomatik/Psychotherapie<br />
beteiligt. Die leitenden Mitarbeiter des psychosomatischen Bereiches kooperieren mit<br />
der Akademie für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie in Osnabrück,<br />
einschließlich Supervisionstätigkeit und Anleitung von Jahrespraktikanten.<br />
Im Bereich Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin werden fachspezifische<br />
Fortbildungsveranstaltungen für niedergelassene und klinisch tätige Kollegen in<br />
Zusammenarbeit mit der Universitäts-Frauenklinik in einem regelmäßigen<br />
perinatalmedizinischen Symposium durchgeführt. Lehrtätigkeit im<br />
Weiterbildungsstudiengang für neonatologische und pädiatrische<br />
128 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Intensivkrankenpflege. Ferner koordinieren wir die spezifische Weiterbildung im<br />
Rahmen des „Neonatologischen Arbeitskreises <strong>Münster</strong>land/Emsland“.<br />
Service<br />
Alle Schwerpunktbereiche der Allgemeinen Pädiatrie stehen als Referenzzentren und<br />
Berater regional und überregional für niedergelassene Kinder- und Jugendmediziner<br />
sowie kinder- und jugendmedizinische Fachabteilungen zur Verfügung. Sie verstehen<br />
sich ferner als Ansprechpartner für einzeln betroffene Patienten und Familien sowie<br />
Patienten-Selbsthilfe-Organisationen.<br />
Im Bereich der Kindernephrologie des KfH Kuratorium für Dialyse und<br />
Nierentransplantation wird ein ausgebautes psychosoziales Betreuungsteam mit<br />
Sozialarbeitern, Psychologen, Sozialpädagogen und Pädagogen vorgehalten. Im<br />
Rahmen des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation wird eine aktive auf<br />
Prävention ausgerichtete Aufklärungsarbeit unterstützt, sowie die Bereitschaft zur<br />
Organspende gefördert.<br />
Die psychosomatische Ambulanz im Rahmen des Sozialpädiatrischen Zentrums<br />
bietet eine Beratertätigkeit für niedergelassene und Krankenhauskollegen sowie<br />
insbesondere bei Entwicklungsproblemen und Schullaufbahnfragen betroffenen<br />
Patienten und deren Eltern an. Im Rahmen des sozialpädiatrischen Zentrums und des<br />
psychosomatischen Bereiches wird die psychologische Begleitung chronisch kranker<br />
und vital bedrohter Patienten und ihrer Familien angeboten.<br />
Im Rahmen der regionalen neonatologischen Zusammenarbeit bieten wir die<br />
Beratung kooperierender Kinderkliniken bei der Behandlung vital bedrohter Patienten<br />
der besonderen Schwerpunkte unserer Abteilung (extreme Frühgeburtlichkeit, multiple<br />
Fehlbildungen, schweres Lungenversagen, angeborene und erworbene Herzfehler,<br />
angeborene Stoffwechselerkrankungen) an. Wir führen regelmäßig Schulungen in der<br />
speziellen pädiatrischen Notfallbehandlung und Erstversorgung für Mitarbeiter des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s sowie Notärzte durch.<br />
Die Universitäts-Kinderklinik bietet eine ausgebaute und lang etablierte Diätberatung<br />
und Schulung insbesondere bei angeborenen Stoffwechselerkrankungen und Diabetes<br />
an.<br />
Auf allen Stationen der allgemeinen Pädiatrie finden sich speziell eingerichtete<br />
„Spielzimmer“ und Betreuungsangebote. Durch den psychosozialen Dienst der<br />
Klinik werden die Kinder während ihres Aufenthaltes intensiv betreut und ferner in<br />
Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kinderärzten, Förderstellen und dem<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 129
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Sozialpädiatrischen Zentrum Konzepte für die nachstationäre Betreuung erarbeitet und<br />
koordiniert.<br />
In das stationäre Betreuungskonzept integriert ist die am UKM angesiedelte „Helen<br />
Keller“-Krankenhausschule.<br />
Eltern bzw. engste Bezugspersonen können auf den Stationen mit aufgenommen<br />
werden, ergänzend steht das „Familienhaus“ des UKM zur Verfügung.<br />
Mit mehreren Initiativen besteht eine enge Kooperation zur Betreuung unserer<br />
Patienten und ihrer Familien:<br />
� „Das Frühgeborene Kind <strong>Münster</strong> e.V.“,<br />
� „Kleine Welt e.V.“ – Verein zur Unterstützung und Förderung<br />
intensivmedizinisch behandelter Kinder und Ihrer Familien,<br />
� „Arbeitsgemeinschaft Kind und Krankenhaus im Kinderschutzbund <strong>Münster</strong>“<br />
(Besuchsdienst für Kinder)<br />
� Kinderneurologie-Hilfe <strong>Münster</strong> e.V.<br />
� Das „Brücken-Team“ der Universitäskinderklinik<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Für den neuropädiatrischen Bereich steht ein komplettes elektrophysiologisches Labor<br />
zur Verfügung.<br />
Die Kindernephrologie mit KfH Nierenzentrum für Kinder und Jugendliche verfügt<br />
über eine großzügig ausgestattete Ambulanz sowie ein Labor zur Wasserzystometrie,<br />
Uroflowmetrie, Sonographie/Dopplersonographie, Urindiagnostik und 24-h-<br />
Blutdruckmessung.<br />
Im Bereich der Intensivstation besteht ein Notfalllabor, in direkter räumlicher<br />
Nachbarschaft das 24-Stunden-besetzte Hauptlabor der Kinderklinik, welches die<br />
gesamte Notfalldiagnostik unter Verwendung von Mikromethoden angepasst an die<br />
z.T. extrem kleinen Patienten anbietet.<br />
Die Allgemeine Pädiatrie betreibt neben dem Hauptlabor ein spezialisiertes<br />
Stoffwechsellabor, welches das gesamte Spektrum der Diagnostik angeborener<br />
Stoffwechselstörungen und der Therapieüberwachung ermöglicht (Aminosäuren,<br />
organische Säuren, Orotsäure, isoelektrische Transferrinfokussierung, HPLC-Analytik,<br />
Analytik von lysosomalen Enzymen, Molekulargenetik), Tandemmassenspektrometrie<br />
(in Zusammenarbeit mit dem Labor Becker & Olgemöller in München).<br />
130 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Das klinische Labor des rheumatologisch-immunologischen Schwerpunktes ist<br />
ausgewiesen in der Testung von Phagozytenfunktionen.<br />
Im Bereich Kinderpneumologie befindet sich derzeit ein Lungenfunktionslabor zur<br />
Messung bei Säuglingen und Kleinkindern im Aufbau. In der Poliklinik steht ein<br />
Lungenfunktionsmessplatz (Spirometrie) ab dem Vorschulalter zur Verfügung, ferner<br />
eine flexible Larynotracheobronchoskopie-Einheit.<br />
Im Rahmen der pädiatrischen Gastroenterologie wird die obere und untere<br />
Endoskopie ab dem Neugeborenenalter angeboten, ferner in Zusammenarbeit mit der<br />
Gastroenterologie der Inneren Medizin H2-Atemteste, 24-h-Oesophagus-pH-Metrie und<br />
Manometrie.<br />
Die verschiedenen Funktionsbereiche des interdisziplinär arbeitenden<br />
Sozialpädiatrischen Zentrums gliedern sich in die Professionen: Kinderheilkunde<br />
(Medizin), klinische Psychologie, Psychotherapie, Neuropsychologie,<br />
Kinderkrankenpflege (und case management), Sozialpädagogik und Heilpädagogik.<br />
Apparative Ausstattung<br />
Im elektrophysiologischen Labor des neuropädiatrischen Bereiches stehen 3 digitale<br />
EEG–Messplätze in Doppelbildtechnik zur Verfügung, ein mobiler digitaler EEG-<br />
Messplatz, sowie die Möglichkeit der 24-h-EEG-Ableitung zur Verfügung. Ein<br />
Messplatz zur Elektromyografie und Ableitung evozierter Potentiale sowie Messung der<br />
motorischen und sensiblen Nervenleitgeschwindigkeit, ebenso ein Messplatz zur<br />
Doppleruntersuchung der hirnversorgenden Gefäße.<br />
Der Kindernephrologie steht sowohl im Bereich des Ambulanzzentrums des KfH<br />
Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation als auch auf den Stationen der<br />
Universitäts-Kinderklinik das gesamte Instrumentarium zur Durchführung der o. g.<br />
akuten und chronischen Nierenersatztherapien zur Verfügung, einschließlich eines<br />
Systems zur venovenösen Hämofiltration ab dem Neugeborenenalter.<br />
Der Bereich Psychosomatik verfügt zu diagnostisch-therapeutischen Zwecken über<br />
je 1 stationäre sowie mobile Video-Beobachtungseinheit.<br />
Im Bereich der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin kommen<br />
Beatmungsgeräte der Firma Dräger (Babyloc und Evita), Siemens (Servo 300 und 900<br />
C), Hochfrequenzoszillation (Sensormedics 3100), NO-Inhalation, Hämodialyse und<br />
venovenöse Hämofiltration sowie in Zusammenarbeit mit der THG-Chirurgie die<br />
extrakorporale Membranoxigenierung zum Einsatz. Zur nichtinvasiven Beatmung oder<br />
Atmungsunterstützung stehen CPAP-Systeme (Infantflow) und nichtinvasive<br />
Beatmungsgeräte (Evita, Ultra) zur Verfügung. Sonographie, (Farb-<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 131
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Dopplersonographie. Sämtliche 16 Intensivplätze sind mit einem umfangreichen<br />
Monitoring ausgestattet, die eine kontinuierliche Herzfrequenz, Atemfrequenz,<br />
Sauerstoffsättigung, invasive Blutdruckmessung, ZVD-Messung inclusive EEG-<br />
Überwachung erlaubt.<br />
Der pulmonologische Bereich verfügt über einen Säuglingslungenfunktionsmessplatz<br />
(VIASYS-Jäger-MasterScreen Babybodyplethysmograph), eine ZAN-<br />
Spirometrieeinheit, sowie eine videodokumentierte flexible Endoskopie.<br />
Der gastroenterologische Bereich verfügt über eine digitale transportable<br />
Endoskopieeinheit mit Endoskopen adaptiert an die Versorgung ab dem<br />
Neugeborenenalter.<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Im Rahmen der Hochschulambulanz bestehen im neuropädiatrischen Bereich neben<br />
der allgemeinen diagnostischen und epileptologischen Sprechstunde<br />
Spezialsprechstunden für Patienten mit Hydrocephalus und Myelomeningocelen<br />
(Spaltbildungen der Wirbelsäule), Spezialsprechstunden für Botulinumtoxin-Therapie,<br />
neurokutane Erkrankungen und Epilepsie-Patienten im Teenageralter.<br />
Die Nachsorge neonatologischer Patienten erfolgt in den entsprechenden<br />
Sprechstunden des Sozialpädiatrischen Zentrums.<br />
Im Rahmen der Hochschulambulanz (Poliklinik) werden Spezialsprechstunden für<br />
angeborene Stoffwechseldefekte mit separaten Sprechstunden für Patienten mit<br />
Mukoviszidose und für Kinder mit Diabetes angeboten. Zusätzliche Sprechstunden gibt<br />
es mit folgenden Schwerpunkten: Gastroenterologie, Rheumatologie, Immunologie,<br />
Infektionskrankheiten wie konnatale Toxoplasmose.<br />
Das Sozialpädiatrische Zentrum ist für die ambulante Versorgung nach § 119 SGB<br />
ermächtigt.<br />
Institutsermächtigung<br />
Die Ambulanztätigkeit der Kindernephrologie wird im Rahmen des KfH<br />
Nierenzentrums für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Ziel ist eine möglichst<br />
komplette ambulante Versorgung aller Patienten mit angeborenen oder erworbenen<br />
Störungen bzw. Funktionsverlusten der Nieren und ableitenden Harnwege. Die<br />
kindernephrologische ambulante Betreuung erfolgt im Rahmen einer<br />
Institutsermächtigung des KfH-Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation.<br />
132 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Das Stoffwechsellabor der Allgemeinen Pädiatrie besitzt eine Ermächtigung zur<br />
Durchführung von Wahlleistungsaufträgen im gesamten Bereich der<br />
Stoffwechseldiagnostik einschließlich molekulargenetischer Sicherung und<br />
Charakterisierung der Erkrankung. Darüberhinaus besitzt Univ.-Prof. Dr. Harms eine<br />
persönliche Ermächtigung nach § 119 SGB für die ambulante Versorgung von<br />
Patienten mit angeborenen Stoffwechselerkrankungen.<br />
Das Sozialpädiatrische Zentrum hat eine Ermächtigung für die gesamte Versorgung<br />
nach § 119 SGB in der Behandlung von Entwicklungsstörungen und Behinderungen im<br />
Kindes- und Jugendalter bis zum Abschluss des 18. Lebensjahres.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Die Allgemeine Pädiatrie ist intensiv an Qualitätssicherungsmaßnahmen beteiligt.<br />
Im neuropädiatrischen Bereich findet zusätzlich über den „Berliner Arbeitskreis“ und<br />
„Königssteiner Arbeitskreis“ ein Qualitätszirkel statt. Monatlich wird ein EEG-Seminar<br />
für Kliniker und niedergelassene Pädiater organisiert, das von der Liga gegen Epilepsie<br />
zerfiziert wird. Einmal jährlich findet in Zusammenarbeit mit der Neuropädiatrie Bethel<br />
ein Neuropäd.-Symposium statt.<br />
In der Psychosomatik wird seit 5 Jahren ein Konzept zur Falldokumentation mit Hilfe<br />
einer ausführlichen Basisdokumentation erfolgreich betrieben, aktuell erfolgt im<br />
Rahmen einer prospektiven Verlaufsstudie die Evaluation stationärer Psychotherapie<br />
bei psychosomatisch kranken Jugendlichen mit Hilfe eines Fragebogens zur Erfassung<br />
persönlicher Ziele. Darüber hinaus wird seit diesem Jahr in Kooperation mit der der<br />
DGKJ angeschlossenen, neu gegründeten AGPPS (Arbeitsgruppe Pädiatrische<br />
Psychosomatik) intensiv an einer DRG-gerechten Leistungserfassung stationärer,<br />
psychotherapeutischer Arbeit gearbeitet.<br />
Im Rahmen der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin wurde ein<br />
intensives Programm zum Erfassen, Dokumentieren, Auswerten und Vermeiden von<br />
Risikosituationen (Incident Reports, Near Missed Events) implementiert. Die<br />
Neonatalerhebung erfolgt entsprechend den Vorgaben der Ärztekammer –<br />
Geschäftsstelle Qualitätssicherung. Die Qualitätsindikatoren werden regelmäßig<br />
analysiert. 4mal jährlich wird ein Treffen des neonatologischen Arbeitskreises<br />
„<strong>Münster</strong>land/Emsland“ organisiert, an dem 15 Kinderkliniken teilnehmen, und das von<br />
der Ärztekammer zertifiziert wird.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 133
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Der endokrinologische Bereich beteiligt sich 4 x jährlich an dem Qualitätszirkel NRW<br />
(Endo West).<br />
Der diabetologische Schwerpunkt engagiert sich in der Qualitätssicherung über<br />
Teilnahme am „Osnabrücker Kreis“ und Erfassung der Patientendaten mit dem<br />
standardisierten Programm DPV sowie bundesweiter Auswertung.<br />
Das Sozialpädiatrische Zentrum beteiligt sich an allen Maßnahmen zur Entwicklung<br />
der Qualitätssicherung der Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialpädiatrischer Zentren in<br />
Deutschland und ist innerhalb eines Qualitätszirkels zur Ressourcendiagnostik<br />
mitverantwortlich für ein bundeseinheitliches Qualitätsmanagement.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Allgemeine<br />
Pädiatrie<br />
Stationäre Patienten 3.020<br />
Durchschnittl. Verweildauer 9,29<br />
Ambulante Patienten 10.580<br />
Ambulante Behandlungen 12.347<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Diagnostik und Behandlung von Neugeborenen 371 17,8<br />
2 Erkrankungen des Nervensystems 335 5,7<br />
4 Erkrankungen des Stoffwechsels 216 7,0<br />
5 Uro- und nephrologische Erkrankungen 192 3,0<br />
6 Gastrointestinale Erkrankungen 176 4,8<br />
7 Erkrankungen des Atmungssystems 159 5,2<br />
8 Symptome und Beobachtung 146 3,6<br />
10 Bösartige Erkrankungen 138 10,1<br />
11 Psychische Erkrankungenund Verhaltensstörungen 88 3,9<br />
134 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Krampfanfälle ohne komplexe Diagnostik und Therapie, mit äußerst<br />
B76 schweren Begleiterkrankungen, Alter < 18 Jahre 214<br />
2<br />
Ösophagitis, Gastroenteritis und verschiedene Erkrankungen der<br />
Verdauungsorgane mit komplexer Diagnose und komplizierender<br />
G67 Diagnose, oder mit Dialyse oder Alter < 1 Jahr 179<br />
3<br />
Neugeborenes, Aufnahmegewicht > 2499 g, ohne Beatmung > 95<br />
P67 Stunden, mit mehreren schweren Begleiterkrankungen 177<br />
4 B81 Erkrankungen des Nervensystems 90<br />
5 K63 Angeborene Stoffwechselstörungen 82<br />
6 L68 mäßig schwere Erkrankungen der Harnorgane 51<br />
7<br />
Sepsis mit komplizierenden Prozeduren oder bei Zustand nach<br />
T60 Organtransplantation, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 51<br />
8 L70 Krankheiten und Störungen der Harnorgane 50<br />
9 D63 Otitis media oder Infektionen der oberen Atemwege 49<br />
10 E60 Zystische Fibrose (Mukoviszidose) 47<br />
11<br />
Infektionen und Entzündungen der Atmungsorgane bei Zustand nach<br />
Organtransplantation oder mit komplexer Diagnose, mit äußerst<br />
E77 schweren oder schweren Begleiterkrankungen 46<br />
12<br />
Bronchitis und Asthma bronchiale, Alter > 55 Jahre oder mit äußerst<br />
E69 schweren oder schweren Begleiterkrankungen 41<br />
13 K62 Verschiedene Stoffwechselerkrankungen 40<br />
14<br />
Neugeborenes, Aufnahmegewicht 2000 - 2499 g, ohne Beatmung ><br />
P66 95 Stunden, mit mehreren schweren Begleiterkrankungen 37<br />
15<br />
Infektionen der Harnorgane mit äußerst schweren<br />
L63 Begleiterkrankungen 36<br />
16<br />
Neubildungen des Nervensystems mit äußerst schweren<br />
B66 Begleiterkrankungen 35<br />
17<br />
Ess-, Zwangs- und Persönlichkeitsstörungen und akute psychische<br />
U66 Reaktionen oder psychische Störungen in der Kindheit 34<br />
18<br />
Diabetes mellitus und schwere Ernährungsstörungen, Alter < 11<br />
K60 Jahre 33<br />
19<br />
Neugeborenes, Aufnahmegewicht 1500 - 1999 g, ohne Beatmung ><br />
P65 95 Stunden, mit mehreren schweren Begleiterkrankungen 30<br />
20<br />
Endokrinopathien, mit komplexer Diagnose und äußerst schweren<br />
K64 Begleiterkrankungen 29<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 135
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 G40 Epilepsie 200<br />
2 A09 Diarrhoe und Gastroenteritis, vermutlich infektiösen Ursprungs 89<br />
3<br />
Störungen im Zusammenhang mit kurzer Schwangerschaftsdauer<br />
P07 und niedrigem Geburtsgewicht 76<br />
4 A41 Sepsis 54<br />
5<br />
Angeborene obstruktive Defekte des Nierenbeckens und<br />
Q62 angeborene Fehlbildungen des Ureters 52<br />
6 E84 Zystische Fibrose (Mukoviszidose) 48<br />
7 J20 Akute Bronchitis 37<br />
8 E10 Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-1-Diabetes] 32<br />
9<br />
Akute Infektionen an mehreren oder nicht näher bezeichneten<br />
J06 Lokalisationen der oberen Atemwege 31<br />
10 E74 Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels 30<br />
11 J18 Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet 28<br />
12 F45 Somatoforme Störungen 26<br />
13 S06 Intrakranielle Verletzung 26<br />
14 A08 Virusbedingte und sonstige näher bezeichnete Darminfektionen 25<br />
15<br />
Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit<br />
F98 und Jugend 22<br />
16 F50 Essstörungen 22<br />
17 R11 Übelkeit und Erbrechen 22<br />
18<br />
Störungen des Stoffwechsels verzweigter Aminosäuren und des<br />
E71 Fettsäurestoffwechsels 22<br />
19 R50 Fieber unbekannter Ursache 21<br />
20 G41 Status epilepticus 19<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 1-207 Elektroenzephalographie (EEG) 1730<br />
2 9-401 Psychosoziale Interventionen 536<br />
3<br />
Applikation von Medikamenten und Elektrolytlösungen über das<br />
8-010 Gefäßsystem bei Neugeborenen 294<br />
4 1-204 Untersuchung des Liquorsystems 224<br />
5<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />
8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 199<br />
6 9-262 Postpartale Versorgung des Neugeborenen 193<br />
7 8-903 (Analgo-)Sedierung 166<br />
8 3-000 Sonographie des Kopfes 157<br />
9 8-854 Hämodialyse 147<br />
10 3-00b Sonographie der Harnorgane 145<br />
11 3-023 Transthorakale Echokardiographie mit Duplexsonographie 132<br />
12 8-016 Parenterale Ernährung als medizinische Hauptbehandlung 130<br />
13 1-208 Registrierung evozierter Potentiale 124<br />
14 8-711 Maschinelle Beatmung bei Neugeborenen 120<br />
15 9-500 Patientenschulung 116<br />
16<br />
Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse<br />
8-831 Gefäße 114<br />
17 8-018 Parenterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 104<br />
136 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie<br />
18 8-015 Enterale Ernährung als medizinische Hauptbehandlung 95<br />
19 8-560 Lichttherapie 94<br />
20 9-402 Psychosomatische Therapie 89<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 137
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />
Onkologie<br />
6. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin -<br />
Pädiatrische Hämatologie und Onkologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Heribert Jürgens<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47742<br />
E-Mail: paedonc@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/paedonc/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Zentrale Aufgabe der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie/Onkologie ist<br />
die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit bösartigen Erkrankungen. Bedingt<br />
durch den großen Einzugsbereich und die Zentralisierung der Behandlung dieser<br />
Erkrankungen ist die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische<br />
Hämatolgie und Onkologie in <strong>Münster</strong> eines der größten kinderonkologischen Zentren<br />
in Deutschland. Das klinische Leistungsspektrum umfasst sowohl die hämatologischen<br />
Systemerkrankungen (Leukämien, Lymphome und myelodysplastische Syndrome) als<br />
auch die soliden Tumore (u.a. Rhabdomyosarkome, Neuroblastome, Nephroblastome,<br />
Hirntumore). Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Patienten mit<br />
akuten myeloischen Leukämien und Patienten mit Knochentumoren (Ewingsarkom und<br />
Osteosarkom), deren Behandlung durch die mit der Klinik assoziierten<br />
Studienzentralen bundesweit bzw. europaweit koordiniert werden (siehe Forschung<br />
und Lehre).<br />
Für die Versorgung dieser Patienten stehen der Klinik im Zentrum für Kinderheilkunde<br />
eine 18-Betten-Station, 4 Zimmer auf der Infektionsstation, 4 Zimmer auf der<br />
Knochenmark-transplantations-Station (siehe unten) und eine Ambulanz und<br />
Tagesklinik zur Verfügung. Aufgrund der hohen diagnostischen Anforderungen und der<br />
multimodalen Therapieansätze werden die Patienten im Rahmen eines<br />
interdisziplinären Netzwerks behandelt, das u.a. die diagnostisch orientierten Fächer<br />
Pathologie, Neuropathologie, Radiologie und Nuklearmedizin, die chirurgischen<br />
Disziplinen Kinderchirurgie, Urologie, Thoraxchirurgie, Leberchirurgie, Neurochirurgie,<br />
138 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />
Onkologie<br />
sowie zahlreiche weitere Fachdisziplinen, wie Strahlentherapie, Transfusionsmedizin,<br />
Mikrobiologie und Laboratoriumsmedizin, einschließt.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Ausgewiesener Schwerpunkt der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und<br />
Onkologie ist die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Erkrankungen des<br />
blutbildenden Systems und mit bösartigen Erkrankungen. Bedingt durch ein<br />
weitreichendes Einzugsgebiet und hohe Qualitätsstandards ist die Klinik eines der<br />
größten kinderonkologischen Zentren in Deutschland. Das Leistungsspektrum umfasst<br />
hämatologische Systemerkrankungen (z.B. Leukämien, Lymphome und<br />
myelodysplastische Syndrome) und solide Tumoren (u.a. Sarkome, Blastome und<br />
Hirntumoren). Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Patienten mit<br />
akuten Leukämien, Patienten mit Knochentumoren (Ewing-Sarkom und Osteosarkom)<br />
und Hirntumoren. Die Klinik ist darüber hinaus Sitz einer Internationalen Studie zu<br />
Ewing-Sarkomen.<br />
Für die Patientenversorgung stehen der Klinik als Teil des Zentrums für Kinder- und<br />
Jugendmedizin eine 18-Betten-Station, 4 Zimmer auf der Kinder-Infektionsstation, 4<br />
Zimmer auf der Knochenmarktransplantations-Station (siehe unten) und eine<br />
Ambulanz und Tagesklinik zur Verfügung. Auf Grund hoher Anforderungen an die<br />
Diagnostik und multimodaler Behandlungsansätze werden unsere Patienten in einem<br />
interdisziplinären Netzwerk betreut. Dies schließt u.a. die Fächer Pathologie,<br />
Neuropathologie, Radiologie und Nuklearmedizin, die chirurgischen Disziplinen<br />
Kinderchirurgie, Urologie, Thoraxchirurgie, Leberchirurgie, Neurochirurgie sowie<br />
zahlreiche weitere Fachdisziplinen, wie Strahlentherapie, Transfusionsmedizin,<br />
Mikrobiologie und Laboratoriumsmedizin, ein.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Die Versorgungsschwerpunkte schließen das gesamte Spektrum der<br />
Pädiatrischen Hämatologie und Onkologie ein:<br />
� Akute Leukämien (ALL, AML)<br />
� Lymphome<br />
� Myelodysplastisches Syndrom und chronische myeloische Leukämien<br />
� Hirntumoren<br />
� Knochentumoren (Ewing-Sarkom, Osteosarkom)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 139
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />
Onkologie<br />
� Nephroblastom (Wilms-Tumor)<br />
� Weichteilsarkome<br />
� Keimzelltumoren<br />
� Hepatoblastome<br />
� Neuroblastome<br />
� erworbene und angeborene Störungen der Blutbildung<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
In Ergänzung zu klassischen Therapieindikationen der Hämatologie und Onkologie<br />
wurde zusammen mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik A und in Kooperation mit<br />
dem Institut für Transfusionsmedizin ein Knochenmark- und Blutstammzell-<br />
Transplantationsprogramm aufgebaut. In <strong>Münster</strong> werden jährlich ca. 30<br />
Transplantationen - davon etwa 20 allogene und 10 - 15 autologe - bei Kindern und<br />
Jugendlichen durchgeführt. Das 1999 eröffnete Knochenmarktransplantationszentrum<br />
hat sich als eines der größten in Deutschland etabliert. Neben Kindern mit Leukämien<br />
werden in zunehmendem Maße auch Kinder und Jugendliche mit ausgewählten<br />
Stoffwechselstörungen (z.B. Morbus Farber, Morbus Hurler) und angeborenen<br />
Defekten der Blutbildung bzw. des Immunsystems (z.B. aplastische Anämie)<br />
transplantiert.<br />
Ein wichtiger Schwerpunkt liegt in der klinischen Betreuung und Beratung von Kindern<br />
und Jugendlichen mit Schlaganfällen und anderen z. T. angeborenen Neigungen zu<br />
Thrombosen. Die Klinik verfügt über eine der größten Gerinnungsambulanzen in<br />
Deutschland und hat als Referenzzentrum sowohl überregionale als auch<br />
internationale Bedeutung.<br />
Obwohl in der Kinderonkologie etwa 2/3 der Kinder mit bösartigen Erkrankungen mit<br />
multimodaler Therapie (Chemotherapie, Operation, Bestrahlung) geheilt werden<br />
können, bleiben die Palliativmedizin und Schmerzbehandlung ein wichtiges Anliegen.<br />
Daher wurde ein pflegerisches und ärztliches Überleitungsteam etabliert, das die<br />
Patienten zu Hause mitbetreut und die Koordination der ambulanten Pflegedienste,<br />
Apotheken und Haus-/Kinderärzte übernimmt. Es besteht eine enge Kooperation mit<br />
dem Institut für Kinderschmerztherapie und pädiatrische Palliativmedizin an der<br />
Kinderklinik in Datteln.<br />
140 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />
Onkologie<br />
Forschung<br />
Die Forschungsaktivitäten der wissenschaftlichen Arbeitsgruppen reichen von der<br />
naturwissenschaftlich orientierten Grundlagenforschung bis hin zur klinischen<br />
patientennahen Forschung, von Untersuchungen genetischer Veränderungen und der<br />
Inaktivierung von Tumorsuppressor-Genen in Hirntumoren über die Entwicklung von<br />
gerichteten Immuntherapien für Leukämien und solide Tumoren zur Charakterisierung<br />
von Stammzellen von Knochentumoren bis hin zur Entwicklung innovativer<br />
Therapiemethoden für Knochensarkome und Hirntumoren.<br />
Die patientennahe Forschung beinhaltet u.a. Analysen zur angeborenen<br />
Thromboseneigung bei Kindern und pharmakokinetische Untersuchungen zur<br />
Zytostatikatherapie. Zentraler Forschungsschwerpunkt der Klinik ist die<br />
multizentrische europäische Therapie-Optimierungsstudie zur Behandlung von Ewing-<br />
Tumoren (EURO-E.W.I.N.G. 99). Daneben baut die Pädiatrische Hämatologie und<br />
Onkologie in enger Kooperation mit dem Koordinierungszentrum für Klinische Studien<br />
(KKS) ein Zentrum für Phase I/II-Arzneimittel-prüfungen bei Kindern auf. Die<br />
Forschungsprojekte der Klinik sind wesentlich gefördert durch das BMBF, die DFG,<br />
die Deutsche Krebshilfe, die José-Carreras-Stiftung sowie durch weitere Förderer und<br />
Stiftungen.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Die Klinik sieht sich als Ausbildungsstätte für werdende Kinderärzte und zukünftige<br />
Wissenschaftler. Sie gestaltet daher aktiv Kurse, Praktika und Seminare für Studenten<br />
der Kinder- und Jugendmedizin, aber auch für medizinische und<br />
naturwissenschaftliche Doktoranden sowie Postdoktoranden. Weiterhin wirken die<br />
MitarbeiterInnen der Klinik regelmäßig aktiv an nationalen und internationalen<br />
Tagungen mit.<br />
Ausblick auf 2006<br />
Zentrale Aufgabe in 2006 ist es, trotz des zunehmenden finanziellen Drucks durch die<br />
Übergangsphase des DRG-Systems die Arbeitsabläufe zu optimieren und innovative<br />
Impulse und Perspektiven in Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu entwickeln.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 141
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />
Onkologie<br />
Service<br />
Neben der medizinischen Versorgung stehen den Patienten und deren Familien die<br />
MitarbeiterInnen eines hochqualifizierten psychosozialen Teams, bestehend aus<br />
Musik- und Kunsttherapeuten, Lehrern und Sozialarbeitern, zur Verfügung. Der<br />
kliniknahen Unterbringung von Angehörigen dienen ein vom Verein zur Förderung<br />
krebskranker Kinder <strong>Münster</strong> e. V. unterstütztes Elternhaus sowie das Familienhaus<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
� Bettenstation der Kinderonkologie<br />
� Tagesklinik und Ambulanz<br />
� interdisziplinäre KMT-Station und –Ambulanz<br />
� hämostaseologische Spezialdiagnostik<br />
� nationale und internationale Studienzentrale: EURO-E.W.I.N.G. 99<br />
Tagesklinik<br />
Um den stationären Aufenthalt für Kinder und Jugendliche mit bösartigen<br />
Erkrankungen so kurz wie möglich zu halten, stehen der Klinik in der Ambulanz zwölf<br />
tagesklinische Betten für ambulante und tagesklinische Therapieverfahren zur<br />
Verfügung.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Die Behandlung der Patienten erfolgt im Rahmen national und international<br />
standardisierter Behandlungsprotokolle, deren Ergebnisse einer ständigen externen<br />
nationalen und internationalen Kontrolle unterliegen.<br />
142 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />
Onkologie<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Päd. Onkologie<br />
Stationäre Patienten 1.165<br />
Durchschnittl. Verweildauer 5,45<br />
Ambulante Patienten 3.413<br />
Ambulante Behandlungen 8.022<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Sarkome 305 4,1<br />
2 ALL (akute lymphatische Leukämie) 211 5,5<br />
3 Infektionen 93 5,7<br />
4 Neubildungen ZNS/Meningen 75 3,7<br />
5 Aggressive NHL (Non-Hodgkin-Lymphom) 61 6,6<br />
6 Sonstige Tumorerkrankungen 56 5,3<br />
7 Knochenmarktransplantationen 39 15,7<br />
8 Neuroblastom 36 8,2<br />
9 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 25 5,2<br />
10 Wilms-Tumor 24 2,0<br />
11 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 16 1,9<br />
12 AML (Akute myeloblastische Leukämie) 13 8,2<br />
13 Solide Tumore 9 3,6<br />
14 benigne hämatologische Störungen 8 7,1<br />
15 Andere operative Eingriffe 5 8,2<br />
16 M. Hodgkin 5 5,0<br />
17 Myelodysplastische Syndrome 4 3,5<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 143
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />
Onkologie<br />
Top-10 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Bösartige Neubildung des Bindegewebes einschließlich<br />
pathologischer Fraktur, Alter < 17 Jahre oder mit äußerst schweren<br />
I65 Begleiterkrankungen 297<br />
2<br />
akute Leukämie mit hochkomplexer Chemotherapie, mit Dialyse oder<br />
Sepsis oder mit Agranulozytose oder Portimplantation oder mit<br />
R63 äußerst schweren Begleiterkrankungen 162<br />
3<br />
Neubildungen des Nervensystems mit äußerst schweren<br />
B66 Begleiterkrankungen 68<br />
4 R61 Lymphom und nicht akute Leukämie, mit Sepsis 67<br />
5 R65 Hämatologische und solide Neubildungen 63<br />
6<br />
Sepsis mit komplizierenden Prozeduren oder bei Zustand nach<br />
T60 Organtransplantation, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 47<br />
7<br />
Fieber unbekannter Ursache mit äußerst schweren oder schweren<br />
T62 Begleiterkrankungen, Alter > 5 Jahre 30<br />
8 L62 Neubildungen der Harnorgane 26<br />
9 A42 Stammzellentnahme bei Eigenspender mit Chemotherapie 19<br />
10<br />
Bösartige Neubildung der weiblichen Geschlechtsorgane, Alter < 19<br />
N60 Jahre oder äußerst schwere Begleiterkrankungen 18<br />
Die 10 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 C91 Lymphatische Leukämie 218<br />
2<br />
Bösartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels der<br />
C40 Extremitäten 210<br />
3 C83 Diffuses Non-Hodgkin-Lymphom 74<br />
4 C71 Bösartige Neubildung des Gehirns 71<br />
5<br />
Bösartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels<br />
C41 sonstiger und nicht näher bezeichneter Lokalisationen 68<br />
6 A41 Sepsis 47<br />
7<br />
Bösartige Neubildung sonstigen Bindegewebes und anderer<br />
C49 Weichteilgewebe 38<br />
8 C64 Bösartige Neubildung der Niere, ausgenommen Nierenbecken 24<br />
9 C74 Bösartige Neubildung der Nebenniere 23<br />
10<br />
Bösartige Neubildung der peripheren Nerven und des autonomen<br />
C47 Nervensystems 21<br />
11 C56 Bösartige Neubildung des Ovars 19<br />
12 C92 Myeloische Leukämie 15<br />
13 C62 Bösartige Neubildung des Hodens 9<br />
14<br />
Bösartige Neubildung der Leber und der intrahepatischen<br />
C22 Gallengänge 8<br />
144 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und<br />
Onkologie<br />
Die häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 8-543 Mittelgradig komplexe und intensive Blockchemotherapie 475<br />
2 8-544 Hochgradig komplexe und intensive Blockchemotherapie 252<br />
3 1-204 Untersuchung des Liquorsystems 244<br />
4 8-541 Instillation von zytotoxischen Materialien und Immunmodulatoren 233<br />
5 9-401 Psychosoziale Interventionen 226<br />
6 8-542 Nicht komplexe Chemotherapie 116<br />
7 8-018 Parenterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 108<br />
8 1-424 Biopsie ohne Inzision am Knochenmark 105<br />
9 9-410 Einzeltherapie 90<br />
10 9-500 Patientenschulung 74<br />
11 8-919 Komplexe Akutschmerzbehandlung 69<br />
12 8-547 Immuntherapie 40<br />
13<br />
Transfusion von peripher gewonnenen hämatopoetischen<br />
8-805 Stammzellen 28<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 145
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />
7. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin -<br />
Pädiatrische Kardiologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Johannes Vogt<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47752<br />
Fax +49-(0)251-83 47765<br />
E-Mail: vogtj@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.kinderkardiologie-muenster.de<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Kinderkardiologie ist spezialisiert auf die Diagnostik und<br />
Behandlung der funktionellen und organisch bedingten angeborenen und erworbenen<br />
Störungen des Herzens und des Kreislaufs bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen.<br />
Die Klinik führt die gesamte nicht-invasive und invasive Diagnostik einschl. der<br />
modernen Verfahren der interventionellen Kardiologie durch und ist mit allen hierfür<br />
erforderlichen modernen Geräten ausgestattet. Zunehmend werden im<br />
Herzkatheterlabor auch interventionelle Verfahren durchgeführt (Ballonvalvuloplastie,<br />
Einbringen von Stents, Verschluß des offenen Ductus arteriosus, Verschluß von<br />
Vorhofseptumdefekten). Zur Optimierung operativer Verfahren hat die Klinik als erste in<br />
Deutschland routinemäßig die transoesophageale Echokardiographie im<br />
Operationssaal während der Korrekturoperation angeborener Herzfehler eingeführt.<br />
Eine gemeinsame Sprechstunde für Patienten mit angeborenem Herzfehler im<br />
Erwachsenenalter besteht in enger Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik und<br />
Poliklinik – Innere Medizin C.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Invasive Diagnostik: Rechts- und Linksherzkatheteruntersuchung, Ventriculographie,<br />
Angiographie der großen Gefäße, transoesophageale Echokardiographie,<br />
elektrophysiologische Untersuchung (Innere Medizin C).<br />
146 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />
Nicht-invasive Diagnostik: Echokardiographie, Dopplerechokardiographie, Farbdopplerechokardiographie<br />
stationär und ambulant, 3-D-Echokardiographie,<br />
Elektrokardiographie, Phonokardiographie.<br />
Spezialsprechstunde für Marfan-Patienten, Spezialsprechstunde für herztransplantierte<br />
Kinder, Spezialsprechstunde für angeborene Herzfehler im Erwachsenenalter<br />
(zusammen mit der Inneren Medizin C).<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Der wesentliche Schwerpunkt der Pädiatrischen Kardiologie liegt in der prä- und<br />
postoperativen Versorgung angeborener Herzfehler im Kindes- und Jugendalter.<br />
Daneben werden alle Arten von Herzrhythmusstörungen und angeborenene sowie<br />
erworbenene Herzerkrankungen behandelt. Hierzu zählen insbesondere auch<br />
Herzerkrankungen im Rahmen von Stoffwechselerkrankungen.<br />
In Zusammenarbeit mit der Pädiatrischen Onkologie werden die Kinder, die Chemotherapie<br />
erhalten haben, kardiologisch betreut.<br />
Juvenile Insulte und erworbene Hämostasedefekte: Die Arbeitsgruppe<br />
Hämostasiologie in der Pädiatrischen Kardiologie befasst sich mit Thrombosen in<br />
Zusammenhang mit kardialen Grunderkrankungen. Es werden genetische<br />
Risikofaktoren und der Einfluß auf katheter-induzierte Gefäßverschlüsse erfasst.<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
Patienten mit Noonan-Syndrom, die häufig Verengungen (Stenosen) der<br />
Pulmonalarterien aufweisen, werden klinisch und molekulargenetisch untersucht und<br />
betreut.<br />
Gemeinsam mit der geburtshilflichen Abteilung des Hauses werden bei Ungeborenen<br />
Ultraschalluntersuchungen des Herzens (fetale Echokardiographien) durchgeführt und<br />
so Herzfehler bereits vor der Geburt erkannt, wodurch eine optimale Versorgung nach<br />
der Geburt gewährleistet ist.<br />
Zur Erweiterung der Diagnostik von angeborenen und erworbenen Herzfehlern ist die<br />
MRT-Untersuchung des Herzens in Vorbereitung und wird im Laufe des Jahre 2006<br />
zur Anwendung kommen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 147
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />
Forschung<br />
Derzeitige Projekte:<br />
• 3-D-Angiographie<br />
• 3-D-Echokardiographie<br />
• Interventionelle Therapie angeborener Herzfehler<br />
• Kardiovaskuläre Probleme bei kindlichem Marfan-Syndrom<br />
• Juvenile Insulte und erworbene Hämostasedefekte<br />
• Intra- und perioperative Echokardiographie<br />
• QT-Syndrome<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Service<br />
� Hauptvorlesung Pädiatrie<br />
� Akute Notfälle und ärztliche Hilfe<br />
� Pädiatrische Kardiologie: Unterricht am Krankenbett<br />
� Kardiologisch-angiologisch-chirurgisches Kolloquium mit<br />
Falldemonstrationen<br />
� Kolloquium der Kinderheilkunde<br />
� Ausbildung von Medizinstudenten im praktischen Jahr<br />
� Praktikum der Kinderheilkunde<br />
� Pädiatrisch-kardiologisch-herzchirurgisches Kolloquium<br />
� Betreuung der Studenten im Rahmen des problemorientierten Lernens<br />
vaskulärer Medizin (pol.-vasc.)<br />
� Pädiatrisch-kardiologisch-herzchirurgisches Kolloquium zum Thema<br />
Herztransplantation<br />
� Herzzentrum <strong>Münster</strong>: Zusammenschluß von Kliniken und Instituten der<br />
Universität <strong>Münster</strong> zur gemeinsamen Betreuung von Patienten.<br />
� Herz-AG: Die kardiologische Arbeitsgruppe hilft Eltern und Kindern durch<br />
umfassende Informationen.<br />
� Elternverein „Herzkranke Kinder e.V.“<br />
� Psychosoziale Betreuung von Kindern und Eltern durch eine Psychologin<br />
und eine Sozialarbeiterin<br />
� Spielzimmer auf der kinderkardiologischen Station.<br />
148 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />
� Visite durch die Krankenhaus-Clowns<br />
�� Elternzimmer auf der Station.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
� Physiotherapie<br />
� Logopädie<br />
� Schmerztherapie<br />
� Psychologe<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
� Herzkatheterlabor<br />
� Echokardiographielabor<br />
� Transportable Echokardiographie<br />
� EKG-Labor<br />
� Langzeit-EKG<br />
� Belastungs-EKG<br />
� 24-Stunden-Blutdruckmessung<br />
� Event-Recording<br />
� Kipptisch-Untersuchung<br />
� Notfalllabor auf der integrierten Intensivstation der Kinderklinik<br />
Apparative Ausstattung<br />
Der Kinderkardiologie steht ein modern ausgestattetes Herzkatheterlabor zur<br />
Verfügung. Zur Anwendung kommen hier alle diagnostischen und interventionellen<br />
Verfahren.<br />
Ferner stehen drei High-End-Echokardiographiegeräte sowie ein transportables<br />
Echokardiographiegerät zur Verfügung, die sämtliche moderne Untersuchungsverfahren<br />
erlauben:<br />
3-D-Echokardiographie, Doppler- und Farbdopplerechokardiographie, fetale<br />
Echokardiographie, Belastungs-Echokardiographie. Drei EKG-Geräte und zwei<br />
Phonokardiographiegeräte stehen zur Verfügung, ferner ein modernes Langzeit-EKG<br />
mit QT-Analyse sowie ein 24-Stunden-Blutdruckmessgerät.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 149
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Jährlich werden bei etwa 2.500 ambulanten Kindern kardiologische Untersuchungen<br />
durchgeführt (Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit angeborenem<br />
Herzfehler).<br />
Alle Arten angeborener Herzfehler werden hier vor und nach Therapie betreut. Kinder,<br />
bei denen Herzgeräusche festgestellt wurden, werden zur Abklärung untersucht. Alle<br />
Arten von Herzrhythmusstörungen werden in der Ambulanz diagnostiziert und teilweise<br />
über Jahre behandelt. Spezialsprechstunden werden für Patienten mit Marfan-<br />
Syndrom, für herztransplantierte Patienten und für Erwachsene mit angeborenen<br />
Herzfehlern (in Zusammenarbeit mit der Inneren Medizin C) durchgeführt.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Regelmäßig finden interne Fortbildungen für die Mitarbeiter der Kinderkardiologie und<br />
der Allgemeinen Kinderheilkunde statt.<br />
Die Abteilung organisiert seit 3 Jahren regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen für<br />
kinderkardiologisch interessierte Ärzte.<br />
Qualitätsbeauftragter ist OA Dr. Stege.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Päd. Kardiologie<br />
Stationäre Patienten 486<br />
Durchschnittl. Verweildauer 12,67<br />
Ambulante Patienten 2.370<br />
Ambulante Behandlungen 2.482<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
150 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Leistungsgruppen<br />
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 113 4,3<br />
2 Angeborene Herzfehler mit Herzkatheter 54 5,7<br />
3 Herzrhythmusstörungen 37 6,0<br />
4 Andere Eingriffe am Herzen (Herzkatheter oder Intervention) 32 5,2<br />
5 Andere Eingriffe bei angeborenem Herzfehler 22 8,4<br />
6 Angeborene Herzfehler mit Intervention 21 4,8<br />
7 Andere operative Eingriffe 17 11,6<br />
8 Untersuchungen mit Magnetresonztomographie 10 9,2<br />
9 Angeborene Herzfehler mit Operation 5 8,2<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Invasive kardiologische Diagnostik außer bei akutem Myokardinfarkt,<br />
F46 mit komplexer Diagnose 54<br />
2<br />
perkutantransluminale Intervention an Herz, Aorta und<br />
F19 Lungengefäßen mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 22<br />
3 F73 Synkope und Kollaps 21<br />
4<br />
Invasive kardiologische Diagnostik außer bei akutem Myokardinfarkt,<br />
F49 mit komplexem Eingriff, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 16<br />
5 F68 Angeborene Herzkrankheit 16<br />
6<br />
Nicht schwere kardiale Arrhythmie und Erregungsleitungsstörungen<br />
F71 mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 15<br />
7<br />
Neugeborenes, Aufnahmegewicht > 2499 g, ohne Beatmung > 95<br />
P67 Stunden, mit mehreren schweren Begleiterkrankungen 14<br />
8<br />
Infektionen und Entzündungen der Atmungsorgane bei Zustand nach<br />
Organtransplantation oder mit komplexer Diagnose, mit äußerst<br />
E77 schweren oder schweren Begleiterkrankungen 8<br />
9<br />
Krankheiten des Kreislaufsystems mit äußerst schweren<br />
F75 Begleiterkrankungen oder Hautulkus 8<br />
10<br />
Anfälle, ohne komplexe Diagnostik und Therapie, mit äußerst<br />
B76 schweren Begleiterkrankungen, Alter < 18 Jahre 6<br />
11 D63 Otitis media oder Infektionen der oberen Atemwege 5<br />
12 F12 Implantation eines Herzschrittmachers, Ein-Kammersystem 5<br />
13<br />
ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie oder Wechsel eines<br />
F26 Herzschrittmachers, Mehrkammersystem 5<br />
14<br />
Ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie mit komplexem<br />
F50 Mappingverfahren 5<br />
15 F95 Interventioneller Verschluss eines Atrium- oder Septumdefekts 5<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 151
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
G67<br />
P66<br />
F43<br />
F62<br />
I66<br />
Ösophagitis, Gastroenteritis und verschiedene Erkrankungen der<br />
Verdauungsorgane mit komplexer Diagnose und komplizierender<br />
Diagnose, oder mit Dialyse oder Alter < 1 Jahr 5<br />
Neugeborenes, Aufnahmegewicht 2000 - 2499 g, ohne Beatmung ><br />
95 Stunden, mit mehreren schweren Problemen 5<br />
Beatmung > 24 Stunden bei Krankheiten und Störungen des<br />
Kreislaufsystems mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 4<br />
Herzinsuffizienz und Schock mit äußerst schweren<br />
Begleiterkrankungen mit Dialyse oder Reanimation oder<br />
komplizierender Diagnose 4<br />
Erkrankungen des Bindegewebes, mit mehreren komplexen<br />
Diagnosen oder mit komplexer Diagnose, mit Dialyse 4<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 Q21 Angeborene Fehlbildungen der Herzscheidewände 106<br />
2 Q25 Angeborene Fehlbildungen der großen Arterien 32<br />
3 Q23 Angeborene Fehlbildungen der Aorten- und der Mitralklappe 24<br />
4 I45 Erregungsleitungsstörungen des Herzens 21<br />
5 Q20 Angeborene Fehlbildungen der Herzhöhlen und verbindender<br />
16<br />
Strukturen<br />
6 I37 Pulmonalklappenkrankheiten 13<br />
7 I50 Herzschwäche (Herzinsuffizienz) 12<br />
8 Q22 Angeborene Fehlbildungen der Pulmonal- und der Trikuspidalklappe 12<br />
9 I47 Anfallsweises Herzjagen (plötzliche Phase mit zu schnellem<br />
Herzschlag, 150-220/min)<br />
11<br />
10 R55 Ohnmacht und Kreislaufkollaps 9<br />
11 T82 Komplikationen durch Ersatzstücke (Prothesen, Implantate,<br />
Transplantate) im Herzen und Gefäßen<br />
9<br />
12 Q24 angeborene Fehlbildungen des Herzens 7<br />
13 I44 Unterbrechung der Erregungsleitung des Herzens (atrioventrikulärer 5<br />
Block und Linksschenkelblock)<br />
14 I27 Herzkrankheiten durch die Lunge bedingt 5<br />
15 I35 Nichtrheumatische Aortenklappenkrankheiten 4<br />
16 I42 Erkrankung des Herzmuskels mit Funktionsstörung 4<br />
17 J18 Lungenentzündung, Krankheitserreger nicht näher bezeichnet 4<br />
18 P29 Kardiovaskuläre Krankheiten mit Ursprung in der Phase um die<br />
Geburt<br />
4<br />
19 Z45 Anpassung und Handhabung eines einpflanzbaren medizinischen<br />
4<br />
Gerätes<br />
20 Q87 näher bezeichnete angeborene Fehlbildungskrankheitsbilder mit<br />
Beteiligung mehrerer Systeme<br />
152 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005<br />
3
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Kardiologie<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 3-023 Transthorakale Echokardiographie mit Duplexsonographie 1546<br />
2<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />
8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 342<br />
3 1-273 Rechtsherz-Katheteruntersuchung 197<br />
4<br />
Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse<br />
8-831 Gefäße 151<br />
5 1-274 Transseptale Linksherz-Katheteruntersuchung 142<br />
6 1-272 Kombinierte Links- und Rechtsherz-Katheteruntersuchung 102<br />
7<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des<br />
8-931 zentralen Venendruckes 78<br />
8 3-052 Transösophageale Echokardiographie [TEE] 67<br />
9 8-903 (Analgo-)Sedierung 67<br />
10 1-276 Angiokardiographie als selbständige Maßnahme 63<br />
11<br />
Applikation von Medikamenten und Elektrolytlösungen über das<br />
8-010 Gefäßsystem bei Neugeborenen 54<br />
12 8-700 Offenhalten der oberen Atemwege 43<br />
13<br />
Entfernung, Wechsel und Korrektur eines Herzschrittmachers und<br />
5-378 Defibrillators 42<br />
14 8-018 Parenterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 38<br />
15 3-000 Sonographie des Kopfes 35<br />
16 1-275 Transarterielle Linksherz-Katheteruntersuchung 35<br />
17 9-500 Patientenschulung 31<br />
18 9-401 Psychosoziale Interventionen 30<br />
19 8-701 Einfache endotracheale Intubation 29<br />
20 8-711 Maschinelle Beatmung bei Neugeborenen 25<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 153
Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />
Zentrum für Chirurgie<br />
8. Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />
Leitende Ärztin: Dr. med. Kerstin Lohse<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47724<br />
Fax +49-(0)251-83 48045<br />
E-Mail: kinderchirurgie@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/kichi<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie ist als eigenständige, in erster<br />
Linie der Krankenversorgung dienende Einrichtung Teil sowohl des Zentrums für<br />
Kinderheilkunde, als auch Teil des Zentrums für Chirurgie.<br />
Die Abteilung verfügt über eine Station mit 24 Betten, sowie über Belegungsrecht auf<br />
der Kinderintensivstation, auf der ständig ein kinderchirugischer Assistenzarzt<br />
mitarbeitet. Die Abteilung verfügt über zwei OP-Säle und einen Ambulanzbereich, es<br />
besteht ein 24-h Präsenzdienst und eine Oberarztrufbereitschaft. Das chirurgische<br />
Team besteht aus 1 leitenden Ärztin, 3 Oberärzten und 5 Assistenten.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
� Chirurgie und Fehlbildungschirurgie des Neugeborenen<br />
� Onkologische Kinderchirurgie<br />
� Minimal -Invasive Kinderchirurgie<br />
� Kindertraumatologie<br />
� Thoraxwandchirurgie<br />
� Abdominalchirurgie<br />
� Chirurgie des äußeren Genitales<br />
� Plastische Chirurgie<br />
� Proktologie<br />
154 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
� Kinderchirurgische Diagnostik<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />
� Fehlbildungschirurgie und Chirurgie des Neugeborenen:<br />
Zwerchfellhernie, Oesophagusatresie, Darmatresien und –stenosen,<br />
Analatresie, M.Hirschsprung, Gastroschisis, Omphalocele, angeborene Zysten,<br />
Halsfisteln, nekrotisierende Enterocolitis (NEC)<br />
Die Versorgung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den<br />
Pränataldiagnostikern, Geburtshelfern und Neonatologen des Klinikums; Eltern<br />
bei deren Kind bereits intrauterin eine Fehlbildung diagnostiziert wurde, werden<br />
regelmässig bis zur Geburt mit beraten, notwendige Operationen werden bei<br />
Kindern unter 1000g auf der Intensivstation durchgeführt.<br />
� Minimalinvasive Chirurgie<br />
In den letzten Jahren konnte die Einführung der minimalinvasiven Chirurgie in<br />
der Kinderchirurgie weitergeführt werden. Minimal-invasiv durchführbare<br />
Operationen sind zum Beispiel diagnostische Laparoskopien, Appendektomien,<br />
Hernienoperationen, Desinvaginationen, Anti-Reflux-Operationen, Lösen von<br />
Verwachsungen (Adhäsiolyse).<br />
� Onkologische Kinderchirurgie:<br />
In enger Zusammenarbeit und Absprache mit der Klinik Pädiatrische Onkologie<br />
werden diagnostische Schritte geplant, Biopsien entnommen und die<br />
Tumoroperationen durchgeführt, sowie zentralvenöse Zugänge implantiert.<br />
� Thoraxwandchirurgie:<br />
Trichterbrust, Kielbrust, Gynäkomastie …<br />
<strong>Münster</strong> ist seit über 25 Jahren Zentrum zur Behandlung von Deformitäten der<br />
vorderen Brustwand, wie Kiel- oder Trichterbrust. Angeboten wird eine<br />
konservative Verlaufskontrolle in Zusammenarbeit mit der Kinderkardiologie<br />
und der Sportmedizin, Beratung und Anleitung bei der Behandlung mit der<br />
Saugglocke und die operative Korrektur durch das neue Operationsverfahren<br />
nach Nuss oder die konventionelle, offene Methode.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 155
Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />
� Traumatologie ( D-Arzt-Zulassung vorhanden)::<br />
Weichteilverletzungen, Frakturen, Verbrennungen …<br />
� Plastische Chirurgie:<br />
Hämangiome, Lymphangiome, Narben, Naevi, abstehende Ohren, Syn- und<br />
Polydaktylie<br />
Für die Behandlung von Hämangiomen kommt je nach Erfordernis das<br />
Kryotherapiegerät oder der Laser (Nd:Yag- Laser) offen oder interstitiell,<br />
gelegentlich auch die Operation zum Einsatz<br />
Alle Operationen werden nach Möglichkeit tageschirurgisch durchgeführt.<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
� Abdominalchirurgie: Appendicitis, Leistenhernien, Nabelhernien,<br />
�<br />
Meckelsches Divertikel, innere Hernien, Invagination …<br />
Proktologie: Analfissuren, Obstipation, Inkontinenz<br />
� Kinderchirurgische Diagnostik: Sonographie, Endoskopie (starr und flexibel)<br />
Rectomanometrie<br />
� Gutachten<br />
� Beratung, zweite Meinung<br />
Forschung<br />
� Weiterentwicklung der minimal-invasiven-Chirurgie im Kindesalter<br />
� Optimierungsmöglichkeiten in der Implantation venöser Verweilkatheter<br />
Fortbildung und Lehre<br />
� regelmäßige Fortbildungen zusammen mit der Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />
zu ausgewählten Themen für niedergelassene Ärzte<br />
� ein überregionaler, internationaler Kongress (EUPSA) zur Erarbeitung neuer<br />
Behandlungskonzepte bei Bauchwandfehlbildungen<br />
� Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Kinderchirurgische Onkologie der DGKCH<br />
156 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />
� Mitarbeit in der Sektion Kindertraumatologie der DGU<br />
� Betreuung der Studierenden im Rahmen von Klein- und<br />
Kleinstgruppenunterrichten am Patientenbett<br />
� Ausbildung von Studierenden im Praktischen Jahr<br />
� Famulaturen<br />
Service<br />
� Kinderspielzimmer<br />
� Bei Kindern unter 6 Jahren stets Mitaufnahme eines Elternteils (die Möglichkeit,<br />
beim Kind mit zu übernachten, besteht aber in jedem Fall).<br />
� Sozialdienst (Betreuung von Eltern und Kind durch ehrenamtliche Helferinnen und<br />
Helfer)<br />
� Informationsbroschüren zu verschiedensten Themen<br />
� ausführliches Internetangebot<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
� perioperative Schmerztherapie in Zusammenarbeit mit der Klinik für<br />
Anästhesiologie und operative Intensivmedizin (z.B durch Patientengesteuerte<br />
Schmerzpumpen)<br />
� schnelle perioperative Rehabilitation nach Eingriffen am Skelettsystem in<br />
Zusammenarbeit mit der Abteilung für Physiotherapie<br />
� besondere physiotherapeutische Betreuung Früh- und Neugeborener (z.B.<br />
nach Bobath oder Vojta)<br />
Funktionsbereiche<br />
� Poliklinik / Ambulanz zur Versorgung von kleinen kinderchirurgischen Eingriffen<br />
(Wundversorgung, Abszess-Spaltung, etc.) und zur ambulanten Diagnostik<br />
(Manometrie, Sonographie, etc.)<br />
� Endoskopie/Proktoskopie zur Diagnostik von Erkrankungen des Magen-Darm-<br />
Kanals, ambulant und stationär<br />
� Bettenstation 16 A West (26 Betten)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 157
Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />
� Untersuchungen speziell bei Veränderungen der Brustwand (Spirometrie,<br />
Thoraxvermessung)<br />
� Operationsbereich: 1 OP-Saal an 5 Tagen/Woche, bei Bedarf Nutzung eines<br />
weiteren möglich.<br />
� Interdisziplinäre Kinderintensivstation 19 B West<br />
� Kinderchirurgische Station mit Intensivobservationsbetten 16 A West<br />
Apparative Ausstattung<br />
� Endoskopie: Gastroskopie, Coloskopie, Rektoskopie, Bronchoskopie.<br />
�<br />
Ausstattung mit Endoskopen verschiedener Größen, Instrumentarium zur<br />
endoskopischen Versorgung / Entnahme von pathologischen Befunden;<br />
Dokumentations-möglichkeit durch Videoaufzeichnung<br />
Neodym-Yag-Laser zur extrakoporalen, interstitiellen und intraluminalen<br />
Anwendung<br />
� Operations-Instrumentarium: Cusa, Ultracision, Diathermie, bipolares<br />
Instrumentarium, Dermatom, komplettes traumatologisches Instrumentarium.<br />
Saugbiopsiegerät zur Entnahme von Proben aus dem Dickdarm.<br />
� Laparoskopie: Mehrere Sets mit Instrumentarium. Verschiedene Größen der<br />
Instrumente und Trokare. Phantom zur praktischen Erlernung von<br />
laparoskopischen Techniken.<br />
� Intraoperative Röntgendiagnostik mit C-Bogen, Ultraschalluntersuchung,<br />
�<br />
Bilddokumentation<br />
2 Ultraschallgeräte zur Untersuchung des Abdomen, Kopfes, der Extremitäten<br />
etc. Eines der Geräte ermöglicht zudem durch die integrierte Dopplerfunktion<br />
die Beurteilung der Durchblutung von Körperabschnitten oder Organen<br />
� Manometrie: Durch die Anwendung der Manometrie (Druckmessung) können<br />
Verschlußsysteme (z.B. der Anus, der Ösophagus) auf ihre Funktion überprüft<br />
oder im Verlauf einer Therapie in Ihrer Funktion überwacht werden.<br />
�� Operationsmikroskop<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Allgemeine Sprechstunde tgl. 8.30 – 15.00 Uhr; Notfälle und<br />
Berufsgenossenschaftliche Versorgung nach Unfall (D-Arzt) jederzeit<br />
Spezialsprechstunden auf Anfrage:<br />
� Thoraxdeformitäten (z.B. Trichterbrust)<br />
158 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
� Hämangiome im Kindesalter<br />
� Obstipation<br />
Tagesklinik<br />
Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />
Die kinderchirurgische Tagesklinik ist in die kinderchirurgische Station integriert. Am<br />
Tag vor dem geplanten Eingriff erfolgt die Vorbesprechung sowohl mit der Anästhesie,<br />
als auch mit der Kinderchirurgie. Die Aufnahme findet dann am Operationstag statt.<br />
Nach durchgeführter Operation kann das Kind bei stabilem Allgemeinzustand am<br />
Nachmittag die Klinik wieder verlassen.<br />
Institutsermächtigung<br />
Ermächtung zur Eröffnung des D-Arztverfahrens bei Kindergarten- und Schulunfällen<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Bezüglich des Qualitätssicherungsmanagement erfolgt eine engmaschige Kontrolle<br />
durch das Führen von Qualitätssicherungsbögen bei folgenden Erkrankungen<br />
(Operationen): Leistenhernie und Appendizitis.<br />
Die Benennung eines Qualitätssicherungsbeauftragten garantiert die reibungslose<br />
Protokollierung der Qualitätssicherung.<br />
Die regelmäßige Teilnahme an, sowie das Ausrichten von Fortbildungsveranstaltungen<br />
und Kongressen sorgen für einen anhaltend hohen Ausbildungs- und Wissensstand<br />
der Mitarbeiter der Abteilung für Kinderchirurgie.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Kinder- und<br />
Neugeborenenchirurgie<br />
Stationäre Patienten 666<br />
Durchschnittl. Verweildauer 5,20<br />
Ambulante Patienten 2.837<br />
Ambulante Behandlungen 3.788<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 159
Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Eingriffe an Darm und Anus ohne Appendektomie 99 26,8<br />
2 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 98 2,2<br />
3 Operationen Haut und Hautanhang 82 3,3<br />
4 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 65 4,1<br />
5 Andere operative Eingriffe 57 9,2<br />
6 Herniotomie 56 5,7<br />
7 Eingriffe an Testes, Scrotum 54 6,0<br />
8 Große Eingriffe am Thorax 53 12,7<br />
9 Venöse Katheterverweilsysteme, Implantation und Wechsel,<br />
Revision und Entfernung 46 5,0<br />
10 Frakturbehandlung und Operation am Knochen 25 6,9<br />
11 Operation am Penis 21 9,9<br />
12 Appendektomie 9 7,3<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
DRG<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Operationen bei Leisten und Schenkelhernien, Alter > 0 Jahre oder<br />
G25 Operationen bei Hernien, Alter < 1 Jahr 53<br />
2 M04 Eingriffe am Hoden mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 37<br />
3<br />
operative-Prozeduren an den Atmungsorganen mit aufwändigem<br />
E02 Eingriff 29<br />
4 B80 Kopfverletzungen 23<br />
5<br />
Operationen an Haut, Unterhaut und Mamma mit mäßig komplexer<br />
J11 Prozedur 22<br />
6 R65 Hämatologische und solide Neubildungen 20<br />
7 J65 Verletzung der Haut, Unterhaut und Mamma, Alter > 70 Jahre oder 18<br />
160 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />
8<br />
schwere Begleiterkrankungen<br />
Lungenresektionen, Biopsie an Thoraxorganen und Eingriffe an der<br />
E06 Thoraxwand 16<br />
9<br />
Ösophagitis, Gastroenteritis und verschiedene Erkrankungen der<br />
Verdauungsorgane mit komplexer Diagnose und komplizierender<br />
G67 Diagnose, oder mit Dialyse oder Alter < 1 Jahr 16<br />
10<br />
Plastische Operationen an Haut, Unterhaut und Mamma bei<br />
J10 bösartiger Neubildung 16<br />
11<br />
Bösartige Neubildung des Bindegewebes einschließlich<br />
pathologischer Fraktur, Alter < 17 Jahre oder mit äußerst schweren<br />
I65 Begleiterkrankungen 15<br />
12<br />
Neugeborenes, Aufnahmegewicht > 2499 g mit signifikanter<br />
operativer Prozedur oder Beatmung > 95 Stunden, mit mehreren<br />
P06 schweren Begleiterkrankungen, mit Beatmung > 120 Stunden 15<br />
13<br />
Abdominalschmerz oder mesenteriale Lymphadenitis, Alter > 55<br />
G66 Jahre und mit Begleiterkrankungen 14<br />
14 G26 Eingriffe am Anus 12<br />
15<br />
Pyloromyotomie oder Anoproktoplastik und Rekonstruktion von Anus<br />
G11 und Sphinkter, Alter < 10 Jahre 10<br />
16 G18 Eingriffe an Dünn- und Dickdarm 10<br />
17<br />
Erkrankungen des retikuloendothelialen Systems, des Immunsystems<br />
und Gerinnungsstörungen mit komplexer Diagnose oder<br />
Q60 Begleiterkrankungen 10<br />
18<br />
Operationen bei Bauchwandhernien, Nabelhernien und anderen<br />
Hernien, Alter > 0 Jahre oder beidseitige Operationen bei Leistenund<br />
Schenkelhernien, Alter > 0 Jahre und < 56 Jahre oder<br />
G24 Operationen bei Leisten- und Schenkelhernien, Alter > 55 Jahre 9<br />
19<br />
Infektion / Entzündung der Haut und Unterhaut mit äußerst schweren<br />
J64 Begleiterkrankungen 9<br />
20 M03 Operationen am Penis 9<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 K40 Hernia inguinalis 54<br />
2<br />
Angeborene Muskel-Skelett-Deformitäten des Kopfes, des<br />
Q67 Gesichtes, der Wirbelsäule und des Thorax 43<br />
3 D18 Hämangiom und Lymphangiom 35<br />
4 Q53 Nondescensus testis 28<br />
5 S06 Intrakranielle Verletzung 26<br />
6 C91 Lymphatische Leukämie 20<br />
7<br />
Angeborene Fehlbildungen des Muskel-Skelett-Systems,<br />
Q79 anderenorts nicht klassifiziert 19<br />
8<br />
Erkrankungen im Zusammenhang mit kurzer<br />
P07 Schwangerschaftsdauer und niedrigem Geburtsgewicht 12<br />
9 S00 Oberflächliche Verletzung des Kopfes 12<br />
10 R10 Bauch- und Beckenschmerzen 12<br />
11 C83 Diffuses Non-Hodgkin-Lymphom 11<br />
12 K59 Sonstige funktionelle Darmstörungen 11<br />
13 S52 Fraktur des Unterarmes 10<br />
14 K60 Fissur und Fistel in der Anal- und Rektalregion 10<br />
15 L02 Hautabszess, Furunkel und Karbunkel 10<br />
16 K56 Paralytischer Ileus und mechanischer Ileus ohne Hernie 9<br />
17 Q54 Hypospadie 9<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 161
Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />
18 Q40 angeborene Fehlbildungen des oberen Verdauungstraktes 9<br />
19<br />
Bösartige Neubildung sonstigen Bindegewebes und anderer<br />
C49 Weichteilgewebe 9<br />
20 Q41 Angeborene(s) Fehlen, Atresie und Stenose des Dünndarmes 8<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 5-399 Operationen an Blutgefäßen 212<br />
2 3-009 Sonographie des Abdomens 112<br />
3<br />
Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse<br />
8-831 Gefäße 97<br />
4 5-530 Verschluß einer Hernia inguinalis 83<br />
5 8-102 Fremdkörperentfernung aus der Haut ohne Inzision 57<br />
6 5-915 Entfernung von erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 51<br />
7<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />
8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 46<br />
8 5-541 Laparotomie und Eröffnung des Retroperitoneums 46<br />
9 8-018 Parenterale Ernährung als medizinische Nebenbehandlung 46<br />
10 5-469 Operationen am Darm 45<br />
11 5-894 Lokale Exzision von erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 44<br />
12 5-892 Inzision an Haut und Unterhaut 42<br />
13 8-121 Darmspülung 42<br />
14 5-624 Orchidopexie 40<br />
15 8-020 Therapeutische Injektion 40<br />
16 5-640 Operationen am Präputium (Vorhaut) 39<br />
17<br />
Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] und Entfernung von<br />
5-893 erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 36<br />
18 5-349 Operationen am Thorax 28<br />
19 5-467 Rekonstruktion des Darmes 27<br />
20 8-101 Fremdkörperentfernung ohne Inzision 27<br />
162 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
9. Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Norbert Senninger<br />
Waldeyerstraße 1<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 56304<br />
E-Mail: senning@uni-muenster.de<br />
Homepage: www.chirurgie.uni-muenster.de<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie zählt zu den großen universitären<br />
chirurgischen Zentren in Deutschland. Wesentliche Schwerpunkte der Klinik sind die<br />
Behandlung von bösartigen Neubildungen des Gastrointestinaltraktes sowie endokriner<br />
Organe. Weitere Schwerpunkte sind die Transplantation von Leber, Pankreas und<br />
Niere, die Therapie entzündlicher Darm- und Pankreaserkrankungen sowie die<br />
Gefäßchirurgie. Neben dem breiten Spektrum konventioneller chirurgischer Techniken<br />
werden auch sämtliche in der Allgemein- und Gefäßchirurgie gängigen Verfahren der<br />
“minimal invasiven Chirurgie“ durchgeführt. Die Operationsabteilung verfügt über<br />
modernste apparative Ausstattung. Besonders sind hier die Möglichkeiten der<br />
intraoperativen Doppler-/Duplex-Sonografie, die intraoperative Radiofrequenzablation<br />
(RFA) bei Tumoren der Leber sowie die intraoperative Strahlentherapie (IORT) zu<br />
erwähnen. Der Therapieerfolg sowie die erfolgreiche Schmerzausschaltung nach<br />
chirurgischen Eingriffen wird interdisziplinär durch eine kompetente Intensiveinheit<br />
(Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin) sowie eigene<br />
Intensiv-oberservationseinheiten gewährleistet.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
1. Onkologische Chirurgie<br />
Das operative Behandlungsspektrum schließt sämtliche resezierenden und<br />
rekonstruktiven Verfahren für Patienten mit Malignomen des Gastrointestinaltraktes<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 163
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
und endokriner Organe ein. Auch multimodale Therapiekonzepte, wie die neoadjuvante<br />
Radiochemotherapie, die in Zusammenarbeit mit der hiesigen Strahlentherapie<br />
durchgeführt wird, kommen bei Patienten mit bestimmten lokal fortgeschrittenen<br />
Malignomen zur Tumorverkleinerung und Verbesserung der lokalen Operabilität zum<br />
Einsatz. Über eine Kooperation mit dem Institut für Klinische Radiologie stehen auch<br />
interventionelle Verfahren wie die laserinduzierte Thermoablation (LiT) und die<br />
Chemoembolisation zur Verfügung. Die intraoperativ durchgeführte Sonografie des<br />
Pankreas und der Leber bildet dabei eine der wesentlichen Stützen bei der<br />
Entscheidung für das chirurgische Vorgehen.<br />
2. Chirurgische Onkologie<br />
Als Besonderheit verfügt die Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie über eine<br />
Sektion "Chirurgische Onkologie". Diese führt Chemotherapien überwiegend in<br />
ambulanter Form durch. Dies bedeutet für den Patienten eine deutliche<br />
Lebensqualitätsverbesserung im Vergleich zu einer stationären Behandlung. Zum<br />
Spektrum der Sektion "Onkologie" gehören auch innovative Therapiekonzepte, wie z.<br />
B. die neoadjuvante Therapie des Ösophagus- oder Magenkarzinoms. Die<br />
regelmäßige Teilnahme an Multicenterstudien und Initiierung nationaler und<br />
internationaler Studien dient der Qualitätssicherung in der Onkologie, der Entwicklung<br />
von Standard- bzw. Referenztherapien und der Evaluierung innovativer<br />
Therapiekonzepte.<br />
3. Transplantationschirurgie<br />
An der Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie werden die Organe Leber,<br />
Pankreas und Niere transplantiert. Kooperationspartner ist hierbei das Zentrum für<br />
Innere Medizin. Im Rahmen der Lebertransplantation besteht eine enge Kooperation<br />
mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik B (Gastroenterologie). Beide Kliniken<br />
unterstützen zu gleichen Teilen die neu geschaffene C3 Professur “Experimentelle<br />
Transplantations-Hepatologie“. Im Rahmen der Nieren und Pankreastransplantation<br />
wird mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik D (Nephrologie) kooperiert. Mit der<br />
Einführung der Lebendnierenspende durch Angehörige oder Ehe-/Lebenspartner ist es<br />
gelungen, für einen Teil der Patienten die ansonsten sehr lange Wartezeit erheblich zu<br />
verkürzen. Der Anteil der Lebendspende an der Gesamtzahl der durchgeführten<br />
Nierentransplantationen steigt ständig und betrug im Berichtsjahr fast 25%. Bezüglich<br />
des Nierentransplantationsprogramms gehört <strong>Münster</strong> weiter zu den größten<br />
Transplantationszentren Deutschlands.<br />
164 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
4. Chirurgische Endokrinologie<br />
Hierzu zählt neben der Struma-Chirurgie bei gutartiger Schilddrüsenvergrößerung die<br />
chirurgische Behandlung von Schilddrüsenkarzinomen (papillär, follikulär, C-Zell-<br />
Karzinom). Bei der operativen Therapie von Erkrankungen der Nebenschilddrüse<br />
(Hyperpara-thyreoidismus) wird ein antikörperbasiertes modernes Verfahren zur<br />
schnellen intraoperativen Parathormonbestimmung eingesetzt. Zur Vermeidung von<br />
Verletzungen der Nervi recurrentes werden sämtliche Operationen im Bereich der<br />
Schilddrüse und Nebenschilddrüse unter Einsatz der Lupenbrille durchgeführt. In<br />
besonderen Fällen bringt ein intraoperatives Nervus recurrens Monitoring zusätzliche<br />
Sicherheit. Nebennierentumoren werden routinemäßig in minimal-invasiver Technik<br />
laparoskopisch entfernt. Auch neuroendokrine Tumoren im Bereich des<br />
Gastrointestinaltraktes inklusive der Bauch-speicheldrüse gehören zum Spektrum der<br />
Klinik.<br />
5. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen - Morbus Crohn und Colitis<br />
ulcerosa<br />
Als Zentrum für die chirurgische Behandlung von Patienten mit Morbus Crohn und<br />
Colitis ulcerosa führt die Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie das<br />
Gesamtspektrum der operativen Maßnahmen für diese Erkrankungen durch.<br />
Anlaufstelle im prä- und postoperativen Verlauf sind die kooperierenden<br />
Spezialsprechstunden für chronisch entzündliche Darmerkrankungen der eigenen<br />
Klinik und der Medizinischen Klinik und Poliklinik B. Hier wird neben den<br />
diagnostischen Verfahren der Koloproktologie auch die Schließmuskeldruckmessung<br />
angeboten. Über die eigene Spezialsprechstunde sowie die Kooperation mit Hausarzt,<br />
Patientenselbsthilfengruppen und der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin B<br />
(Gastroenterologie) kann die Behandlung auch über den stationären Aufenthalt in der<br />
Chirurgie hinaus erfolgreich weitergeführt werden. Für Patienten mit einem künstlichen<br />
Darmausgang bestehen eine Spezialsprechstunde sowie eine besondere Kooperation<br />
zwischen stationärem und ambulantem Bereich.<br />
6. Gefässchirurgie<br />
Neben interventionellen Verfahren zur Behandlung kurzstreckiger arterieller Stenosen<br />
und der interventionellen Aortenstentimplantation, welche in Kooperation mit dem<br />
Institut für Klinische Radiologie durchgeführt werden, gehört die gesamte Bypass-<br />
Chirurgie zum Spektrum der Klinik. Des Weiteren werden Erkrankungen des<br />
Venensystems sowie die Shuntchirurgie durchgeführt. Überwiegend ambulant erfolgt<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 165
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
die Implantation von venösen Verweilkathetern zur parenteralen Ernährung,<br />
Chemotherapie oder Knochenmarkstransplantation.<br />
7. Chirurgische Endoskopie<br />
Neben dem Spektrum endoskopischer Standardverfahren zur präoperativen<br />
Diagnosesicherung wie Gastroskopie, Bronchoskopie, Koloskopie, Prokto -<br />
Rektoskopie und ERCP wird der Bereich der perioperativen diagnostischen und<br />
therapeutischen Endoskopie insbesondere durch den endosonographischem Sektor<br />
(u.a. hochauflösende Mini-Endosonographie) erweitert. Hinzu kommen minimal<br />
invasive endoluminale Techniken, die das chirurgische Therapiespektrum erweitern. Zu<br />
nennen sind u.a. Interventionen zur Blutstillung (Clipapplikation), zur Tumorresektion-<br />
(endoskopische Mukosaresektion) oder Destruktion (Argon Laser Plasma Koagulation),<br />
zur Endoprothetik (Stentimplantation) und Rekanalisation von Stenosen jedweder Art.<br />
8. Chirurgie der morbiden Adipositas und der Gastroparese<br />
Zur chirurgischen Therapie der morbiden Adipositas bietet die Chirurgische Klinik die<br />
zumeist in laparoskopischer Technik durchgeführte Implantation eines Magenbandes,<br />
das sog. Gastric banding und die sogenannte gastric Bypass Operation an. Hiermit<br />
gelingt es vielen Patienten ihr Körpergewicht signifikant zu reduzieren. In Kooperation<br />
mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik - Innere Medizin B führt die Klinik<br />
routinemäßig auch die operative Implantation von sog. Magenschrittmachern bei<br />
Patienten mit diabetischer Gastroparese durch.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Onkologische Chirurgie einschließlich multiviszeraler Resektion<br />
Hierzu zählt die chirurgische Therapie des Speiseröhren- und Magenkarzinoms mit<br />
abdominellem (transhiatalem) bzw. abdomino-thorakalem Zugang, die an unserer<br />
Klinik in grosser Zahl durchgeführt wird. Auch Patienten mit einem lokal<br />
fortgeschrittenen Karzinom der Speiseröhre oder des Magens können dank<br />
vorgeschalteter moderner neoadjuvanter Therapiekonzepte (isolierte oder kombinierte<br />
Radio-Chemotherapie in Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für<br />
Strahlentherapie – Radioonkologie) schließlich erfolgreich chirurgisch behandelt<br />
werden.<br />
Auch die differenzierte chirurgische Behandlung der entzündlichen bzw. prämalignen<br />
und malignen Erkrankungen des Pankreas wird häufig durchgeführt. Sämtliche<br />
166 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
resezierende Verfahren, wie z.B. Whipple-Operation oder traverso-longmire,<br />
duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion, Pankreaslinksresektion, sowie<br />
transduodenale Papillenplastik und Drainageoperation bei Pankreaspseudozysten<br />
werden angeboten.<br />
In der Behandlung von Lebertumoren und Lebermetastasen werden sämtliche<br />
chirurgische Verfahren angewandt und durch modernste Ablationsverfahren wie z.B.<br />
die Radiofrequenzbehandlung (RITA) ergänzt.<br />
Die Chirurgie des Kolorektums schließt sämtliche resezierenden und rekonstruktiven<br />
Verfahren, sowohl für den lokal begrenzten als auch den lokal fortgeschrittenen Tumor<br />
ein. Zusätzlich können Tumore des Enddarms durch ein minimal-invasives transanales<br />
endoskopisches Verfahren (TEM) chirurgisch therapiert werden. Grundlage für die<br />
Verfahrenswahl ist hier die transanal durchgeführte Endosonografie. Beim tiefen<br />
Rektumkarzinom werden kontinenzerhaltende Verfahren mit Reservoirbildung<br />
angewandt. Beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom oder Rektumkarzinomrezidiv<br />
kann in Zusammenarbeit mit der Strahlentherapie eine intraoperative Bestrahlung des<br />
Tumorbettes (IORT) zur Erniedrigung der lokalen Rezidivrate durchgeführt werden.<br />
Wie beim Ösophaguskarzinom kann durch neoadjuvante Radio-<br />
Chemotherapiekonzepte die Rate der chirurgisch angehbaren fortgeschrittenen<br />
Rektumkarzinome deutlich erhöht werden.<br />
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen - Morbus Crohn und Colitis ulcerosa<br />
In der chirurgischen Behandlung von Patienten mit Morbus Crohn wird, wo immer<br />
möglich, darmerhaltenden Verfahren (z.B. Strikturoplastik bei kurzstreckigen Stenosen)<br />
der Vorrang vor resezierenden Verfahren gegeben. Als besonders schonende<br />
Operationsverfahren stehen minimal invasive Techniken (MIC) wie z.B.<br />
laparoskopische OP-Techniken zur Verfügung. Die differenzierte chirurgische Therapie<br />
von Fisteln des Darmtraktes wie auch Fisteln der Perianalregion gehört zur täglichen<br />
Routine. Mit der Pouchoperation (Ileum-J-Pouch) ist ein operatives Verfahren etabliert,<br />
welches bei Patienten mit Colitis ulcerosa und der familiären adenomatösen Polyposis<br />
coli zur Anwendung kommt und durch Entfernung des Kolo-Rektums sowohl den<br />
Manifestationsort der Erkrankung radikal eliminiert, als auch die natürliche Kontinenz<br />
erhält.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 167
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
Forschung<br />
Neben der Teilnahme an zahlreichen klinischen Multicenter-Studien, insbesondere auf<br />
dem Gebiet der Transplantation, haben sich folgende Forschungsschwerpunkte<br />
herauskristallisiert:<br />
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen<br />
Experimentelle Colitis / Ileitis, intestinale Mikrozirkulation, Zelladhäsion, intestinale<br />
Permeabilität, enterozytäre Transportmechanismen, experimentelle Modelle zur<br />
Anastomosenheilung, Lebensqualität.<br />
Abteilung Chirurgische Forschung<br />
Mikrozirkulation Darm / Leber / Pankreas, experimentelle Modellentwicklung in der<br />
Transplantation, orthotope - / auxiliäre Lebertransplantation, Organkonservierung,<br />
Transplantations-Immunologie, Ischämie / Reperfusions Schaden, Vasoregulation -<br />
Endothelin / NO, Trauma, Knochenersatz, Fraktur-, Sehnenheilung, OP-Techniken<br />
Molekularbiologisches Labor<br />
Angioneogenese, Apoptose, Prognoseparameter des kolorektalen Karzinoms,<br />
Cytokine und abdominelle Sepsis, Cytokeratin-positive Zellen ("Mikrometastasen"),<br />
Tumormarkersiebe, Krebspräventions-Studien, NSAIDs als Additive bei konventioneller<br />
Chemotherapie<br />
Pankreas<br />
Mikrozirkulation, Pankreatitis, Pankreaskarzinom, Papillenadenom,<br />
Tumormarkerdiagnostik Bildgebung, Zytokin / Wachstumsfaktordiagnostik.<br />
Neben dem Ausbau klinischer Schwerpunkte werden auch im Bereich der Forschung<br />
weitere Fortschritte zu erwarten sein. Das Molekularbiologische Forschungslabor in der<br />
Chirurgie befindet sich im Ausbau. Verschiedene Kooperationen mit nationalen und<br />
internationalen Forschergruppen wurden im Rahmen der experimentellen<br />
Tumorforschung ausgebaut. Die Laborräume sind durch das Landesumweltamt als<br />
gentechnischer Sicherheitsbereich der Stufe 1 (“S1 Labor“) genehmigt. Durch<br />
Einwerben von DFG und IMF-Drittmitteln sowie ein durch die Deutsche Krebshilfe<br />
gefördertes Projekt konnten weitere wissenschaftliche Mitarbeiter bzw. Medizinisches<br />
Personal für die Mitarbeit im Labor gewonnen werden.<br />
Im Bereich experimenteller Untersuchungen zur Pathogenese chronisch entzündlicher<br />
Darmerkrankungen wurden wissenschaftliche Kooperationen durch Entsendung von<br />
168 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
jeweils einem Mitarbeiter als “Postdoctoral Fellow“ an zwei Zentren der<br />
Entzündungsforschung in den U.S.A. (Louisiana State University in Shreveport und<br />
Emory University in Atlanta) fortgesetzt. Beide Projekte werden jetzt erfolgreich von der<br />
DFG gefördert und haben bereits zu hochrangigen Publikationen geführt.<br />
Sämtliche in der Abteilung “Chirurgische Forschung“ vorhandenen mikrochirurgischen<br />
Operationsplätze wurden erneuert. Eine “S1-Zulassung“ wurde beim Landesumweltamt<br />
beantragt. Für den wissenschaftlichen Nachwuchs wurde das Aus- und<br />
Fortbildungsprogramm um einen OP-Kurs “Experimentelle Nieren- und<br />
Lebertransplantation“ erweitert. Erfolgreich konnten die mehrjährigen<br />
Forschungsprojekte im Bereich der experimentellen Transplantationsforschung und der<br />
Knochenbruchheilung weitergeführt werden. Hier konnten intensive Kooperationen mit<br />
dem Institut für Pathobiochemie und der Klinik für Hand- und Unfallchirurgie fortgesetzt<br />
werden, die durch die DFG gefördert werden.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Die Medizinische Ausbildung innerhalb der Chirurgischen Klinik konnte im Berichtsjahr<br />
weiter erfolgreich intensiviert werden. Die Investitionen von finanziellen und<br />
personellen Ressourcen sowie das Know-how zeigten in der fakultätsweit<br />
durchgeführten Online – Evaluation entsprechend gute Ergebnisse: Das<br />
Blockpraktikum der Chirurgie wurde von den Studierenden weiter als eine der besten<br />
Veranstaltung der Fakultät bewertet. Insgesamt wurde die Lehrleistung der<br />
Chirurgischen Klinik nach den Regeln der Kommission für leistungsorientierte<br />
Mittelvergabe in der Lehre als die innerhalb der klinischen Fachdisziplinen der Fakultät<br />
am höchsten zu dotierende bewertet.<br />
Für die Weiterbildung der Mitarbeiter finden während des Semesters wöchentlich<br />
Fortbildungen von extern eingeladenen Referenten statt. Des Weiteren erfolgt in<br />
regelmässigen Abständen die Teilnahme an interdisziplinären Kolloquien insbesondere<br />
zu den Bereichen Transplantation, Gefässchirurgie und Onkologie.<br />
Seit Jahren werden jährlich Operations-, Endoskopieworkshops sowie Arzt-<br />
Patientenseminare in den Bereichen Transplantation und chronisch entzündliche<br />
Darm-erkrankungen angeboten. Mit der Medizinischen Klinik B wurde ein<br />
interdisziplinäres Kolloquium chronisch entzündliche Darmerkrankungen etabliert.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 169
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
Service<br />
Stomatherapie/Sozialdienst<br />
Um die Schwerpunkte Chirurgischen Onkologie und entzündliche Darmerkrankungen<br />
in der Chirurgischen Klinik auch qualitätssichernd zu unterstreichen, ist seit 1989 die<br />
Stomatherapie eingerichtet worden. Enterostomatherapeuten sind Mitarbeiter in der<br />
Pflege, mit einer speziellen Fachausbildung, für die Betreuung und Versorgung von<br />
Patienten mit künstlichen Darm- und Urinausgang, Fisteln etc.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Stomatherapie ist seit 1997 die Versorgung von Wunden<br />
mit schlechter Heilungstendenz mittels modernen Wundmanagements.<br />
Im Rahmen dieses Qualitätsmanagement werden in unserer Klinik seit 1989<br />
regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen im Bereich der Stomatherapie, sowie des<br />
Wundmanagement für die Mitarbeiter aus dem Pflege- und ärztlichen Bereich, aber<br />
auch für Externe angeboten.<br />
Seit 1998 ist innerhalb der Stomatherapie durch die Bildung von speziellen<br />
Arbeitsgemeinschaften zum Thema Stomatherapie und der modernen<br />
Wundversorgung ein „Key-Person-Netz entstanden, um moderner Pflege – und<br />
Behandlungspfade auf den einzelnen Chirurgischen Stationen zu erzielen und die<br />
Patienten fachkompetent zu betreuen.<br />
In Zusammenarbeit mit dem in der Chirurgischen Klinik etablierten Sozialdienst, der<br />
sich um Anträge zur Anschlussheilbehandlung, Kurzzeitpflege etc. kümmert, ist die<br />
Aufgabe der Stomatherapie, den Patienten in seiner für ihn neuen, aber auch<br />
schweren Situation zu unterstützen und neue Perspektiven aufzuzeichnen, ihm aber<br />
auch durch eine gutes suffizientes Überleitungsmanagement eine zügige Entlassung<br />
aus der Klinik zu ermöglichen.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Schmerztherapie<br />
Am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> werden jährlich durch die Klinik und Poliklink für<br />
Anästhesiologie und operative Intensivmedizin etwa 2.500 Patienten mit einer<br />
kontinuierlichen, patienten-kontrollierten Schmerztherapie in der ersten postoperativen<br />
Phase versorgt. In der chronischen Schmerztherapie werden sowohl stationäre und<br />
170 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
ambulante Patienten als auch Patienten in der Tagesklinik medizinisch und<br />
psychologisch betreut. Das Behandlungskonzept für die Tumorpatienten sieht neben<br />
der optimierten Schmerztherapie mittels unterschiedlicher Applikationstechniken<br />
palliativmedizinische Massnahmen zur Symptomkontrolle vor sowie die Koordination<br />
psychosozialer Unterstützungsmassnahmen, um den Patienten das Verbleiben in der<br />
häuslichen Umgebung zu ermöglichen.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
An der chirurgischen Klinik bestehen folgende Funktionsbereiche/Labore:<br />
� Endoskopie<br />
� Proktologie mit Sphinktermanometrie<br />
� Lungenfunktion<br />
� klinisch-chemisches Labor, EKG<br />
� Radiologie mit Multislice CT, Angiographieplatz Ultraschall, konventionelles<br />
Röntgen<br />
Apparative Ausstattung<br />
� Nervus recurrens Monitoring bei Schilddrüsenoperationen<br />
� Parathormonschnelltest bei Nebenschilddrüsenoperationen<br />
� Intraoperative Sonografie und Endoskopie (z.B. bei Ösophagus, Leber-<br />
/Pankreasoperationen<br />
� Radio-Frequenzbehandlung bei Lebertumoren<br />
� Intraoperative Radiotherapie, insb. bei lokal fortgeschrittenen oder rezidiv.<br />
Rektumkarzinomen<br />
� Flap Implantation zur Strahlentherapie in afterloading Technik<br />
� Interventionelle Aortenstentimplantation<br />
� Telepathologie<br />
� TEM Instrumentarium für tiefsitzende Rektumtumoren<br />
� Carotis OP mit Monitoring<br />
� Spezialinstrumentarium zum blutungsarmen Operieren im Bereich der Leber<br />
(Ultraschalldissektor, Ligasure, Cusa)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 171
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Spezialsprechstunden für:<br />
� Chronisch entzündliche Darmerkrankungen<br />
� Proktologische Erkrankungen<br />
� Familiäre adenomatöse Polyposis coli<br />
� Transplantation<br />
� Gefässchirurgie<br />
� Onkologische Nachsorge<br />
Tagesklinik<br />
In der Onkologie werden Patienten auf 2 Plätzen ambulant chemotherapiert. Während<br />
der Chemotherapie werden die Patienten von einem ärztlichen Mitarbeiter und einem<br />
Psychologen mitbetreut.<br />
Institutsermächtigung<br />
Persönliche Ermächtigungen bestehen für:<br />
1. Endoskopieabteilung durch Herrn OA Dr. D. Tübergen<br />
2. Transplantationssprechstunde durch Herrn Ltd. OA Priv.-Doz. Dr. C.F.<br />
Krieglstein<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Im Januar 2003 war die Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie Gastgeber für die<br />
XI. Jahrestagung der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung der<br />
Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Mit dem Jahreswechsel 2003 / 2004 wurde der<br />
Direktor der Klinik Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung.<br />
Im Rahmen der Qualitätssicherungsprogramme der Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />
nimmt die Klinik an der externen Überwachung der Versorgungsqualität teil. Dazu<br />
werden gegenwärtig Qualitätsparameter zu folgenden Operationen an die<br />
Ärztekammer weitergeleitet: Karotis-Rekonstruktion und Cholecystektomie. Diese<br />
beiden operativen Eingriffe dienen als Indikatoren für die Qualitätskontrolle im Bereich<br />
der Allgemeinchirurgie.<br />
172 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
An der Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie sind seit mehreren Jahren<br />
Qualitätssicherungsbeauftragte tätig. Diese überwachen regelmäßig die Meldungen im<br />
Rahmen des Qualitätssicherungsprogramms der Ärztekammer Westfalen-Lippe sowie<br />
die Dokumentationsqualität innerhalb der Klinik. Des Weiteren besteht eine<br />
Zusammenarbeit mit dem Onkologischen Schwerpunkt (Krebsregister Westfalen-<br />
Lippe), bei dem u. a. im Rahmen der Datenerhebung eine Qualitätskontrolle der<br />
onkologischen Dokumentation erfolgt.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Allgemeine Chirurgie<br />
Stationäre Patienten 2.017<br />
Durchschnittl. Verweildauer 10.21<br />
Ambulante Patienten 5.686<br />
Ambulante Behandlungen 8.073<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Operationen am Gastrointestinaltrakt (Magen-, Darmtrakt) 529 17,2<br />
2 Andere operative Eingriffe 321 9,6<br />
3 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 255 3,6<br />
4 Operationen hepatobiliär (Leber, Galle und Pankreas) 215 19,1<br />
5 Operationen an Gefäßen 175 14,3<br />
6 Operationen an endokrinen Organen (z.B. Schilddrüse) 104 8,1<br />
7 Hernienchirurgie 104 7,3<br />
8 Nierentransplantation 81 22,6<br />
9 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 77 6,8<br />
10 Komplexe Pankreaseingriffe 56 31,7<br />
11 Komplexe Oesophaguseingriffe 47 29,1<br />
12 Lebertransplantation 20 57,0<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 173
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1 G18 Operationen an Dünn- und Dickdarm 103<br />
2 A17 Nierentransplantation 80<br />
3 G26 Operationen am Anus 59<br />
4<br />
Operationen an Pankreas und Leber und portosystemische Shunt-<br />
H01 Operationen mit großem Eingriff oder Strahlentherapie 57<br />
5<br />
Bösartige Neubildung der Verdauungsorgane, mit äußerst schweren<br />
G60 Begleiterkrankungen 54<br />
6 G03 Große Operationen an Magen, Ösophagus und Duodenum 50<br />
7<br />
Operationen an Pankreas und Leber und portosystemische Shunt-<br />
Operationen, ohne großen Eingriff, ohne Strahlentherapie, mit<br />
H09 äußerst schweren Begleiterkrankungen 49<br />
8<br />
Operationen an Dünn- und Dickdarm mit komplexem Eingriff oder<br />
G02 komplizierender Diagnose 48<br />
9 G71 mäßig schwere Erkrankungen der Verdauungsorgane 47<br />
10<br />
Operationen bei Bauchwandhernien, Nabelhernien und anderen<br />
Hernien, Alter > 0 Jahre oder beidseitige Operationen bei Leistenund<br />
Schenkelhernien, Alter > 0 Jahre und < 56 Jahre oder<br />
G24 Operationen bei Leisten- und Schenkelhernien, Alter > 55 Jahre 44<br />
11<br />
Ösophagitis, Gastroenteritis und verschiedene Erkrankungen der<br />
Verdauungsorgane mit komplexer Diagnose und komplizierender<br />
G67 Diagnose, oder mit Dialyse oder Alter < 1 Jahr 43<br />
12<br />
Komplexe therapeutische ERCP mit äußerst schweren<br />
H41 Begleiterkrankungen 43<br />
13<br />
Laparotomie und mäßig komplexe Operationen an Gallenblase und<br />
H05 Gallenwegen 40<br />
14<br />
Operationen an Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Ductus<br />
thyreoglossus, außer bei bösartiger Neubildung, ohne zusätzliche<br />
Parathyreoidektomie, äußerst schwere oder schwere<br />
K12 Begleiterkrankungen 40<br />
15<br />
Komplexe Rekonstruktion der Bauchwand, Alter > 0 Jahre, mit<br />
G08 äußerst schweren Begleiterkrankungen 37<br />
16<br />
Beatmung > 95 und < 250 Stunden mit hochkomplexem Eingriff oder<br />
A13 intensivmedizinischer Komplexbehandlung 34<br />
17<br />
Versagen und Abstoßung eines Organtransplantates, mit äußerst<br />
A60 schweren Begleiterkrankungen 34<br />
18 G12 operative Prozeduren an den Verdauungsorganen 32<br />
19<br />
Adhäsiolyse am Peritoneum, Alter > 3 Jahre und ohne äußerst<br />
schwere oder schwere Begleiterkrankungen oder andere<br />
Operationen an Darm oder Enterostoma ohne äußerst schwere<br />
G21 Begleiterkrankungen 32<br />
20<br />
Appendektomie bei Peritonitis mit äußerst schweren oder schweren<br />
Begleiterkrankungen oder kleine Operationen an Dünn und Dickdarm<br />
G07 ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen 31<br />
21<br />
Gastroskopie bei schweren Krankheiten der Verdauungsorgane,<br />
G47 ohne äußerst schwere oder schwere Begleiterkrankungen 31<br />
22 K11 Operationen an Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Ductus 31<br />
174 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
thyreoglossus, außer bei bösartiger Neubildung, mit zusätzlicher<br />
Parathyreoidektomie oder äußerst schweren oder schweren<br />
Begleiterkrankungen<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 C15 Bösartige Neubildung des Ösophagus 103<br />
2 N18 Chronische Niereninsuffizienz 86<br />
3 C20 Bösartige Neubildung des Rektums 80<br />
4 C25 Bösartige Neubildung des Pankreas 65<br />
5 K43 Hernia ventralis 58<br />
6<br />
Sekundäre bösartige Neubildung der Atmungs- und<br />
C78 Verdauungsorgane 54<br />
7 K80 Cholelithiasis 47<br />
8 C16 Bösartige Neubildung des Magens 44<br />
9 K63 Krankheiten des Darmes 44<br />
10 K35 Akute Appendizitis 43<br />
11 K40 Hernia inguinalis 39<br />
12 E04 nichttoxische Struma 38<br />
13 K51 Colitis ulcerosa 37<br />
14<br />
Versagen und Abstoßung von transplantierten Organen und<br />
T86 Geweben 37<br />
15 I71 Aortenaneurysma und -dissektion 37<br />
16 K83 Krankheiten der Gallenwege 36<br />
17 C18 Bösartige Neubildung des Kolons 34<br />
18<br />
Bösartige Neubildung der Leber und der intrahepatischen<br />
C22 Gallengänge 33<br />
19 K56 Paralytischer Ileus und mechanischer Ileus ohne Hernie 32<br />
20 I70 Atherosklerose 31<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 5-541 Laparotomie und Eröffnung des Retroperitoneums 594<br />
2 1-632 Diagnostische Ösophagogastroduodenoskopie 555<br />
3 3-027 Duplexsonographie der Nieren 534<br />
4 5-469 Operationen am Darm 292<br />
5 5-399 Operationen an Blutgefäßen 241<br />
6 1-650 Diagnostische Koloskopie 192<br />
7<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des<br />
8-931 zentralen Venendruckes 165<br />
8 1-654 Diagnostische Rektoskopie 164<br />
9 5-513 Endoskopische Operationen an den Gallengängen 151<br />
10 5-511 Cholezystektomie 146<br />
11 5-572 Zystostomie 141<br />
12<br />
Therapeutische Spülung des Bauchraumes bei liegender Drainage<br />
8-176 und temporärem Bauchdeckenverschluß 140<br />
13 5-455 Partielle Resektion des Dickdarmes 115<br />
14 1-642 Diagnostische retrograde Darstellung der Gallen- und 114<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 175
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
15 5-892<br />
Pankreaswege<br />
Inzision an Haut und Unterhaut 108<br />
16 3-993 Quantitative Bestimmung von Parametern 106<br />
17<br />
Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] und Entfernung von<br />
5-893 erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 105<br />
18 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 101<br />
19 8-137 Einlegen, Wechsel und Entfernung einer Ureterschiene 95<br />
20 8-980 Intensivmedizinische Komplexbehandlung 94<br />
176 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
10. Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Michael J. Raschke<br />
Waldeyerstraße 1<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 56337<br />
E-Mail: Michael.Raschke@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www-klinikum.uni-muenster.de/institute/uhchir/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Das Team aus Unfall-, Handchirurgen und Orthopäden der Klinik und Poliklinik für<br />
Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie kümmert sich an allen Tagen des<br />
Jahres rund um die Uhr um sämtliche Verletzungen und Erkrankungen des<br />
Bewegungs- und Skelettsystems von Kindern und erwachsenen Patienten.<br />
Die Klinik nimmt in der Region eine zentrale Stellung bei der Versorgung von<br />
unfallverletzten Patienten ein. Das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> als Haus der höchsten<br />
Versorgungsstufe (Maximalversorgung) stellt überregional die effektive und qualifizierte<br />
Behandlung von Schwerstverletzten aller Altersgruppen sicher. Die Klinik ist zum<br />
Schwerverletztenverfahren (§ 6- Verfahren) der Berufsgenossenschaften zugelassen.<br />
Die Ärzte der Klinik besetzten darüber hinaus auch das vor Ort stationierte<br />
Notarzteinsatzfahrzeug der Berufsfeuerwehr <strong>Münster</strong> und sind z.T. auch zum<br />
„Leitenden Notarzt“ ausgebildet.<br />
Selbstverständlich werden aber auch sämtliche kleinere Verletzungen und chronische<br />
Erkrankungen rund um die Uhr ernst genommen und nach modernsten Standards<br />
behandelt.<br />
Besondere Schwerpunkte der Klinik sind:<br />
� Polytraumaversorgung<br />
� Behandlung von frischen und veralteten Verletzungen der Hals-, Brust- und<br />
Lendenwirbelsäule<br />
Operationsverfahren<br />
unter Verwendung moderner minimal invasiver<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 177
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
� die arthroskopische Chirurgie sämtlicher Gelenke<br />
� die Sporttraumatologie (Knie- Schulter – Sprunggelenk – Sehnenverletzungen)<br />
� die Endoprothetik (auch minimal-invasiv)<br />
� Replantationen<br />
� Gesamtes Spektrum der Handchirurgie (kindliche Fehlbildungen –<br />
�<br />
Fehlstellungen – degenerative Erkrankungen)<br />
Behandlung von Komplikationen wie Frakturheilungsstörungen – Fehlstellungen<br />
und Infektionen<br />
� Kindertraumatologie<br />
� Fußchirurgie (Frakturen und degenerative Veränderungen z.B. Hallux valgus)<br />
Als universitäre Einrichtung ist es für uns selbstverständlich, dass u.a. in einem<br />
leistungsfähigen unfallchirurgischen Forschungslabor grundlagenwissenschaftliche<br />
Erkenntnisse gewonnen werden und diese dann so schnell wie möglich zum Wohle<br />
des Patienten umgesetzt werden.<br />
Die Ausbildung von Medizinstudenten, Ärzten, Krankenpflegekräften und<br />
Physiotherapeuten hat einen hohen Stellenwert, nicht nur bei Fort- und<br />
Weiterbildungsveranstaltungen sondern auch in der täglichen Praxis. So sind auch die<br />
jüngeren Mitarbeiter fester Bestandteil des Teams und an der Betreuung unserer<br />
Patienten von Anfang an beteiligt.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Neben der Notfallversorgung von Verletzungen und der Behandlung von chronischen<br />
Unfallfolgen werden sämtliche anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates in der<br />
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie behandelt. Um eine<br />
besonders hohe Behandlungsqualität zu gewährleisten, wurden Spezialsprechstunden<br />
eingerichtet, bei denen besonders qualifizierte und spezialisierte Ärzte sich um die<br />
Patientenversorgung kümmern.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Als Klinik der Spitzenversorgung werden vorwiegend alle frischen Verletzungen aber<br />
auch alle chronischen Erkrankungen des muskulo - skelettalen Systems behandelt.<br />
Wegen der hohen Fachkompetenz werden uns täglich schwierige Fälle aus anderen<br />
178 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
Krankenhäusern aus dem großen Einzugsgebiet vorgestellt oder zur Weiterbehandlung<br />
zuverlegt.<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
� Teilnahme am Rettungsdienst und Notarztwesen der Berufsfeuerwehr <strong>Münster</strong><br />
� Ambulante Operationen auf Facharztniveau<br />
� Qualitätssicherung durch tägliche Indikationskonferenzen durch den<br />
�<br />
Klinikdirektor oder seine Vertreter<br />
Wöchentliche Fortbildungsveranstaltung gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik<br />
für Orthopädie (von der Ärztekammer zertifiziert)<br />
� Leitung der monatlichen interdisziplinären Polytraumakonferenz (von der<br />
Ärztekammer zertifiziert)<br />
� Monatliche Morbiditätskonferenz gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für<br />
Orthopädie (von der Ärztekammer zertifiziert)<br />
� Ausrichtung eines Unfallchirurgischen Kolloquiums zur Erlangung des neuen<br />
Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
� Regelmäßige Doktoranden- und wissenschaftliche Kolloquien<br />
� Regelmäßige Sportmedizinische Fortbildungsveranstaltungen (von der<br />
�<br />
Ärztekammer zertifiziert)<br />
Leitung und Teilnahme an verschiedenen nationalen und internationalen<br />
Studien zur Verbesserung und Beschleunigung der Frakturheilung<br />
� Leitung der Arbeitsgemeinschaft „Alterstraumatologie“ der Deutschen<br />
Gesellschaft für Unfallchirurgie<br />
� Evaluation von Implantat - Prototypen zur Verbesserung der<br />
Osteosynthesetechniken<br />
Forschung<br />
Die Forschung der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und<br />
Wiederherstellungschirurgie beschäftigt sich mit Heilungsvorgängen des Stütz und<br />
Bewegungsapparates. Für deren Erforschung wurde ein mit modernsten Geräten<br />
ausgestattetes Forschungslabor komplett neu installiert. Hier stehen der Klinik ein<br />
histologisches und ein molekularbiologisches Labor sowie eine Zellkultur und eine<br />
biomechanische Abteilung zur Verfügung<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 179
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
Histologielabor:<br />
In der Histologie werden Paraffin- und Kunstharzeinbettungen (Hartschnitte) von<br />
Geweben des Stütz und Bindegewebsapparates durchgeführt. Neben histologischen<br />
Färbungen (HE, van Gieson, Masson Goldner, Elastika Azan, Toluidinblau, Alcianblau<br />
Sudanschwarz) werden auch immunhistologische und Immunfluoreszenz Färbungen<br />
durchgeführt. Für die histomorphometrische Auswertung steht ein Mikroskop mit<br />
Fluoreszenz-Einheit, und eine umfassende automatische Bildanalyse (Chromaphor<br />
Image Pro Plus) zur Verfügung.<br />
Molekularbiologisches Labor:<br />
Die Analyse der Genexpression von verschiedenen Zellen und Geweben unter<br />
unterschiedlichen Bedingungen erfolgt in unserem molekularbiologischen Labor mit<br />
Standardausstattung für RNA/DNA Analyse. Verschiedene Methoden wie PCR, RT-<br />
PCR, Gen-Arrays, Expressionsanalysen, Westernblot, ELISA, oder<br />
Agarosegelelektrophorese kommen dabei zur Anwendung.<br />
Biomechanik:<br />
Herzstück des biomechanischen Labors stellt eine servohydraulische<br />
Materialprüfmaschine (Instron 3520) dar. Daneben stehen dem Forschungslabor mit<br />
den spindelbetriebenen Materialprüfmaschinen (Zwick/Roell Z005) und (Lloyd LR5K<br />
Plus) zwei weitere Testgeräte (Materialprüfmaschinen) für axiale und torsionale<br />
Belastung zur Verfügung. Hier werden Versagenskräfte, Steifigkeiten sowie<br />
Implantatlockerungen unter dosiertem Krafteinfluss bestimmt.<br />
Ein KUKA - Robotersystem kann für kinematische Untersuchungen insbesondere der<br />
Gelenke und der Wirbelsäule genutzt werden<br />
In Kooperation mit der feinmechanischen Werkstatt werden Halterungen für spezielle<br />
Anwendungen gefertigt. (z.B. Kryoklemmen für die Stabilitätsprüfungen von Sehnen<br />
und Sehnennähten).<br />
Zellkultur<br />
Die Untersuchung der Heilungsvorgänge auf zellulärer Ebene erfolgt hier an isolierten<br />
primären Zellen verschiedener Gewebe. Die Analyse erfolgt bezüglich der Proliferation<br />
(MTT, BrdU), Migration (trans Well) und Differenzierung (Kalzifizierungsassay,<br />
Kapillarbildungsassay, Genexpressionsanalysen. Für die Untersuchungen steht ein<br />
Zellkulturlabor mit Standardausstattung wie Sicherheitswerkbank Klasse 2, inverses<br />
Fotomikroskop und CO 2 -Brutschrank zur Verfügung.<br />
180 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
In der unfallchirurgischen Forschung werden mit Hilfe seines breiten Methodenspektrums<br />
folgende Schwerpunkte bearbeitet:<br />
� Angiogenese<br />
� Wachstumsfaktoren/spezielle Peptide<br />
� Osteoporose<br />
� Infektionen<br />
� Sporttraumatologie<br />
� Implantattestung<br />
� Nahttechniken<br />
� Arthrose<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Als Universitätsklinik wird der Ausbildung von Medizinstudenten und Ärzten ein sehr<br />
großer Stellenwert beigemessen. Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen sind<br />
selbstverständlich, die Medizinstudenten sind z.B. als Famulanten oder Studenten im<br />
Praktischen Jahr voll im Klinikbetrieb integriert. In den Semestern findet eine Vielzahl<br />
von Veranstaltungen statt. Nähere Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem<br />
Vorlesungsverzeichnis.<br />
Regelmäßig nimmt die Klinik Wissenschaftler aus anderen Ländern zur Hospitation im<br />
Rahmen eines Austauschprogrammes auf, welches von der internationalen Arbeitsgemeinschaft<br />
für Osteosynthesefragen (AO) finanziert wird, auf.<br />
Außerdem sind die Ärzte der Abteilung in den angeschlossenen Fachschulen an der<br />
Aus- und Weiterbildung von Krankenpflegekräften und Physiotherapeuten beteiligt.<br />
Junge Ärzte werden schrittweise an die klinische Tätigkeit herangeführt und z.T. in<br />
einer Rotation mit Nachbarabteilungen (z.B. Orthopädie, Allgemeine Chirurgie)<br />
vielseitig ausgebildet. Durch eine regelmäßige interdisziplinäre Polytrauma- und<br />
Komplikationskonferenz werden die Kenntnisse auf diesem Gebiet vertieft.<br />
Der Direktor der Klinik Herr Professor Dr. med. Michael Raschke verfügt z. Zt. über<br />
folgende Weiterbildungsbefugnisse:<br />
� Gebietsbezeichnung Chirurgie: 60 Monate (gemeinsame Befugnis mit der Klinik<br />
für Allgemein- und Visceralchirurgie – Dir.: Univ. – Prof. Dr. Norbert Senninger)<br />
� Gebietsbezeichnung Unfallchirurgie und Orthopädie<br />
� Schwerpunktbezeichnung Unfallchirurgie: 36 Monate<br />
� Zusatzbezeichnung Handchirurgie: 36 Monate<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 181
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
Wichtige wissenschaftliche Kooperationspartner innerhalb der Fakultät:<br />
Klinik und Poliklinik für Allgemeinchirurgie<br />
� Interdisziplinäre Polytraumaversorgung<br />
� Gemeinsame Nutzung der Chirurgischen Intensivstation<br />
� Gemeinsame Ausbildung zum Facharzt<br />
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
� Interdisziplinäre Polytraumaversorgung<br />
� Klinische Intensivmedizin<br />
� Schmerztherapie<br />
� Ambulante Operationen<br />
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
� Interdisziplinäre Polytraumaversorgung<br />
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />
� wöchentliche gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen<br />
� gemeinsame Komplikationskonferenz<br />
� gemeinsame Planung und Durchführung von Kongressen<br />
� Forschungsprojekte im Bereich Wirbelsäule und Ganganalyse<br />
� enge klinische Kooperation bei Problempatienten<br />
� Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />
� Labor für Experimentelle Biomechanik<br />
� Institut für Klinische Radiologie<br />
� Akademie für Manuelle Medizin<br />
� Medizinische Klinik und Poliklinik B<br />
� Osteoporosescreening und -therapie<br />
Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung der Universität <strong>Münster</strong><br />
(IZKF)<br />
� Institut für Medizinische Mikrobiologie (Univ. – Prof. Dr. G. Peters)<br />
� Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin (Univ. – Prof. Dr. O. Schober)<br />
� Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie (Univ. – Prof. Dr. P.<br />
Bruckner)<br />
Wichtige wissenschaftliche Kooperationspartner außerhalb der Fakultät:<br />
� Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie (AGA)<br />
182 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Service<br />
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
� Sportärztebund Westfalen Lippe<br />
� Forschungsinstitut der AO (Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen –<br />
Davos)<br />
� Muskuloskeletales Zentrum der Charité (Humboldt – Universität zu Berlin)<br />
� Orthopädische Gemeinschaftspraxis Straubing<br />
� Klinik für Orthopädie der Universität Magdeburg<br />
� Anatomisches Institut und Chirurgische Klinik der CAU – Kiel<br />
� Firma Clinical Voice (Synthes)<br />
� Firma Karl Storz<br />
� Firma Stryker<br />
� Firma Novo – Nordisk (Dänemark)<br />
� Health Care GmbH Lohmann & Birkner – Berlin<br />
� Leitung der Arbeitsgemeinschaft „Alterstraumatologie“ der Deutschen<br />
Gesellschaft für Unfallchirurgie<br />
� Kooperation mit der Krankenkassen der VdAK (Verband der Allgemeinen<br />
Krankenkassen)<br />
� Sozialdienst<br />
� Kiosk mit Cafeteria<br />
� Regelmäßige Arzt-Patienten-Seminare<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
� Krankengymnastik<br />
� Akuter und chronischer Schmerzdienst mit Schmerzambulanz und<br />
Tagesklinik (Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative<br />
Intensivmedizin)<br />
� Mehrzeilen-CT und Kernspintomographie 24 Stunden<br />
(Institut für Klinische Radiologie)<br />
• CT – gestützte Operationstechniken (in Kooperation mit dem Institut für<br />
Klinische Radiologie)<br />
� Notfalllabor ( 24 Stunden)<br />
� Blutbank (24 Stunden)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 183
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
� Ambulantes Operieren<br />
� Ultraschall des Bewegungsapparat<br />
� Operationsabteilung<br />
� Drei allgemeine und private Pflegestationen<br />
� Intensivstation<br />
� Interdisziplinäre Überwachungsstation<br />
� Poliklinik mit Schockraum und Notfalleingriffsmöglichkeit (24 Stunden)<br />
Apparative Ausstattung<br />
� Ultraschall<br />
� intraoperative Röntgendiagnostik<br />
� computerunterstützte Arthroskopieeinrichtung<br />
� Mikrochirurgie<br />
� Computertomographie<br />
� Kernspintomographie<br />
� Navigation<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Für die z.T. längerfristige ambulante Betreuung unserer Patienten wurden<br />
Spezialsprech-stunden eingerichtet, in denen die Patienten mit ihren Problemen von<br />
besonders kompetenten Experten behandelt und beraten werden (Terminvereinbarung<br />
unter Tel.: 02 51 / 83 56 313):<br />
Spezialsprechstunden<br />
� Privatsprechstunde<br />
� BG- Sprechstunde (Arbeitsunfälle)<br />
� Handsprechstunde<br />
� Sportverletzungen / Arthroskopie<br />
� Alterstraumatolgie / Endoprothetik<br />
� Wirbelsäule / Becken / Problemfrakturen<br />
� Kindertraumatologie / Fußchirurgie<br />
184 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
Arbeitsunfälle (BG)<br />
Für jeden Notfall stehen wir natürlich rund um die Uhr zur Verfügung, was wir durch die<br />
regelmäßige Annahme Schwerstverletzter über das Notarztsystem einschließlich des<br />
Rettungstransporthubschraubers täglich unter Beweis stellen. Zur Nachbehandlung<br />
von Arbeitsunfällen haben wir eine Spezialsprechstunde eingerichtet, um die<br />
Rehabilitation und Wiedereingliederung in den Beruf eventuell auch mit Hilfe eines<br />
Berufshelfers zu organisieren. Unsere Gutachtenstelle ist vormittags unter 83 56363<br />
erreichbar.<br />
Oberärzte: Dr. med. A. Rübberdt und Dr. med. U. Frerichmann<br />
(Mo./Mi./Fr. 8.00-11.00 Uhr)<br />
Kindertraumatologie und Fußchirurgie<br />
Kinder sind nicht kleine Erwachsene, Knochenbrüche heilen in der Regel schneller,<br />
oftmals ohne Operation. Es können jedoch alters- und verletzungsabhängig<br />
kinderspezifische Risiken wie Fehlwachstum oder Funktionseinschränkungen<br />
auftreten, über die wir Sie informieren müssen. Wenn ein Eingriff unvermeidlich<br />
erscheint, haben wir ein dem wachsenden Skelett angepasstes minimal invasives<br />
Vorgehen etabliert, mit dem auch schwierige Frakturen sicher zur Ausheilung gebracht<br />
werden können.<br />
Zweiter Schwerpunkt dieser Sprechstunde bildet die Behandlung von unfallbedingten<br />
und degenerativen Veränderungen des Fußes. Um eine schmerzgelinderte Funktion<br />
wiederherzustellen bieten wir eine große Zahl operativer und konservativer<br />
Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der Klinik für allgemeine Orthopädie (Univ.-Prof.<br />
Dr. Winkelmann) und der technischen Orthopädie (Univ.-Prof. Dr. Wetz) an.<br />
Frau OÄ Dr. med. S. Ochman - (Fr. 8.00-12.00 Uhr).<br />
Handchirurgie, Mikrochirurgie<br />
Die Handchirurgie hat am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> eine lange Tradition. <strong>Münster</strong><br />
gehörte zu den ersten Universitätskliniken mit einer speziellen Handchirurgie.<br />
Das Spektrum der Handchirurgie umfasst:<br />
� Alle Verletzungen (Haut, Weichteilen, Strecksehnen, Beugesehnen,<br />
�<br />
Gefäßen, Nerven, Bändern, Gelenken und Knochen)<br />
Replantationen<br />
� die gesamte Wiederherstellungschirurgie der Hand<br />
� Fehlbildungen, einschließlich Epidermiolysis bullosa<br />
� Dupuytren-Kontrakturen<br />
� Nervenkompressionssyndrome<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 185
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
� Tumore der Hand<br />
� Sehnenscheidenengen<br />
� Verbrennungen und Infektionen<br />
Sind unsere jüngsten Patienten manchmal nur wenige Tage alt, gibt es nach oben<br />
keine Grenzen, da wir in allen Altersgruppen individuell nach lokalen Problemen<br />
fahnden und effektiv gezielt Schmerzen lindern oder Funktion verbessern können.<br />
Oberarzt Dr. med. M. Langer und Frau OÄ Dr. med. S. Ochman<br />
(Dienstag 8.00-12.00 Uhr).<br />
Sportverletzungen und Arthroskopie<br />
Ein Großteil der sportmedizinischen Operationen an Gelenken ist heutzutage mit<br />
minimal invasiven Verfahren möglich (Arthroskopie). Daher sind die arthroskopischen<br />
Behandlungstechniken an Kniegelenk, Schulter, Handgelenk, Sprunggelenk und<br />
Ellenbogen ein besonderer Schwerpunkt. An erster Stelle stehen<br />
Bandersatzoperationen am Kniegelenk, bei denen ein gerissenes vorderes- oder<br />
hinteres Kreuzband durch eine körpereigene Sehne ersetzt wird. Aber auch am<br />
Schultergelenk kommen nach einer Verrenkung (Luxation), einem Sehnenriss, oder<br />
einer Enge des Schulterdaches (Impingementsyndrom) arthroskopische Verfahren zum<br />
Einsatz.<br />
Die Knorpelzelltransplantation, die Knorpel-Knochentransplantation oder Korrekturen<br />
der Beinachsen zum Ersatz oder Erhalt von Knorpel sind jedoch auch heute nur als<br />
offene Operation möglich. Die operative Korrektur der Beinachse erlebt Dank moderner<br />
Verfahren zur Stabilisierung des Knochens eine Renaissance. Bei einseitigem<br />
Kniegelenksverschleiß (Arthrose) kann die Implantation eines Kunstgelenkes<br />
(Endoprothese) durch eine Umstellungsosteotomie um etliche Jahre verzögert werden.<br />
Viele Stabilisationsverfahren ermöglichen eine Nachbehandlung ohne die Verwendung<br />
von Gipsruhigstellungen.<br />
Unser Ziel ist stets eine möglichst frühe Rückkehr zur sportlichen und beruflichen<br />
Aktivität und die Wiedererlangung der vollen sportlichen Leistungsfähigkeit.<br />
Oberarzt Priv.-Doz. Dr. med. W. Petersen (Mi. 8.00-12.00 Uhr)<br />
Alterstraumatologie und Endoprothetik<br />
Aufgrund der besonderen biologischen Voraussetzungen kommt es bei älteren<br />
Menschen zu typischen Verletzungen und Knochenbruchformen (z.B.<br />
Schenkelhalsfraktur). Da es gerade für diese Patienten besonders wichtig ist, schnell<br />
wieder das alte Aktivitätsniveau zu erreichen und eine drohende Pflegebedürftigkeit zu<br />
186 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
vermeiden, werden besondere Operationsverfahren und modernste Implantate<br />
eingesetzt. Nur so ist es z.B. auch bei Patienten mit einer schweren Osteoporose<br />
möglich, dass schon einem Tag noch der operativen Behandlung einer<br />
Schenkelhalsfraktur, wieder die ersten Schritte unter Vollbelastung des betroffenen<br />
Beines gemacht werden können. Durch die intensive Nachsorge in unserer<br />
Sprechstunde kann der Aufenthalt im Krankenhaus verkürzt und die<br />
Wiedereingliederung in das häusliche Umfeld beschleunigt werden.<br />
Eine zunehmende Zahl von – nicht nur alten - Menschen leidet unter Gelenkverschleiß<br />
oder –zerstörung degenerativ oder nach Unfällen. Viele von ihnen benötigen Hilfe, in<br />
dem das betroffene Gelenk durch ein künstliches Gelenk - Endoprothese - ersetzt wird.<br />
Durch diese Maßnahmen gelingt es in aller Regel Schmerzen zu nehmen und eine<br />
gute Mobilität wiederzugewinnen. Wir bieten in unserer Klinik nahezu alle Verfahren<br />
zum Gelenkersatz von Voll- oder Teil-Endoprothesen, d.h. auch minimal-invasive<br />
Verfahren an:<br />
� Schultergelenk<br />
� Ellenbogengelenk und Speichenköpfchen<br />
� Handgelenk<br />
� Daumensattel- und Fingergelenke<br />
� Hüftgelenk<br />
� Kniegelenk<br />
� Sprunggelenk<br />
Oberarzt Priv.-Doz. Dr. med. M. Schult (Mo. 8.00-12.00 Uhr)<br />
Wirbelsäule, Becken und Problemfrakturen<br />
Wirbelsäulen- und Beckenverletzungen treten oft im Rahmen von<br />
Hochrasanzverletzungen auf und können teils sehr schwere Dauerfolgen hinterlassen.<br />
Moderne Operationsverfahren teils mit Ersatz von Wirbelkörpern tragen hierbei zu<br />
einer deutlichen Verbesserung bei. Solche Verletzungen erfordern ein differenziertes<br />
Vorgehen mit viel Erfahrung. Gleiches gilt für Behandlung von Komplikationen aus<br />
Problemfrakturen, die in eine chronische Knochenentzündung (sog. Osteitis) oder in<br />
Fehlverheilung (z.B. Pseudarthrosen) münden können. Zur Lösung des Problems ist<br />
oft die Kompetenz des ganzen Teams beansprucht. Die Verschiebung und<br />
Verlängerung von Knochen über Nägel und Fixateure spielen hierbei eine wesentliche<br />
Rolle.<br />
Ltd. Oberarzt Priv.-Doz. Dr. R. H. Meffert (Do. 8.00-12.00 Uhr)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 187
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
Zulassung zum D-Arztverfahren der Berufsgenossenschaft<br />
Die Abteilung ist voll zum D-Arztverfahren und zum Schwerverletztenverfahren (§ 6)<br />
der Berufsgenossenschaften zugelassen.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Die Klinik ist an den qualitätssichernden Maßnahmen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
beteiligt. Durch den Qualitätssicherungsbeauftragen wird die Umsetzung von<br />
Standards überwacht und durchgesetzt. Die regelmäßige Nachuntersuchung und<br />
Befragung unserer Patienten ist ein Bestandteil unserer wissenschaftlichen Tätigkeit,<br />
die Ergebnisse werden nach ihrer statistischen Auswertung regelmäßig veröffentlicht.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Unfall-, Hand- und<br />
Wiederherstellungs-<br />
chirurgie<br />
Stationäre Patienten 2.527<br />
Durchschnittl. Verweildauer 6,649<br />
Ambulante Patienten 7.062<br />
Ambulante Behandlungen 11.963<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Frakturversorgung/Knochenchirurgie 541 10,4<br />
2 Handchirurgie 533 3,4<br />
3 Andere operative Eingriffe 284 7,1<br />
4 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 255 3,5<br />
5 Arthroskopische Eingriffe 248 3,5<br />
188 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
6 Metallentfernungen 138 4,2<br />
7 Polytraumata 78 29,3<br />
8 Wirbelsäulen-Eingriffe 71 14,4<br />
9 Endoprothetik 57 23,3<br />
10 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 57 6,0<br />
11 Nicht operative Wirbelsäulenbehandlung 40 3,5<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1 I32 Komplexe Operationen an Handgelenk und Hand 319<br />
2<br />
Lokale Exzision und Entfernung von Osteosynthesematerial an<br />
Hüftgelenk und Femur oder komplexe Operationen an<br />
I21 Ellenbogengelenk und Unterarm 126<br />
3<br />
Komplexe Operationen an Humerus, Tibia, Fibula und Sprunggelenk<br />
mit Mehrfacheingriff oder komplexer Prozedur oder komplexer<br />
I13 Diagnose 109<br />
4<br />
Andere Operationen an Hüftgelenk und Femur mit Mehrfacheingriff,<br />
mit komplexer Prozedur oder Diagnose und mit äußerst schweren<br />
I08 Begleiterkrankungen 106<br />
5<br />
Operationen an peripheren Nerven, Hirnnerven und anderen Teilen<br />
des Nervensystems ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen oder<br />
Operationen bei zerebraler Lähmung, Muskeldystrophie oder<br />
Neuropathie ohne äußerst schwere oder schwere<br />
B17 Begleiterkrankungen, Alter > 18 Jahre 101<br />
6<br />
Lokale Exzision und Entfernung von Osteosynthesematerial außer an<br />
Hüftgelenk und Femur mit komplexer Entfernung von<br />
I23 Osteosynthesematerial 101<br />
7<br />
Wenig komplexe Operationen an Kniegelenk, Ellenbogengelenk und<br />
I18 Unterarm, Alter < 16 Jahre 95<br />
8<br />
Operationen bei anderen Verletzungen mit äußerst schweren<br />
X06 Begleiterkrankungen 71<br />
9 I30 Komplexe Operationen am Kniegelenk 64<br />
10 I26 Operationen an Handgelenk und Hand 62<br />
11<br />
Operationen am Weichteilgewebe mit äußerst schweren<br />
I27 Begleiterkrankungen 57<br />
12 I16 Operationen am Schultergelenk 56<br />
13<br />
Mäßig komplexe Operationen an Humerus, Tibia, Fibula und<br />
I57 Sprunggelenk mit Mehrfacheingriff 54<br />
14 B80 Kopfverletzungen 53<br />
15<br />
Nicht operativ behandelte Erkrankungen und Verletzungen im<br />
Wirbelsäulenbereich, Alter > 55 Jahre oder mit äußerst schweren<br />
I68 oder schweren Begleiterkrankungen, mit komplexer Diagnose 48<br />
16<br />
Operationen am Fuß mit mehreren komplexen Eingriffen oder<br />
I20 hochkomplexem Eingriff 46<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 189
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
17<br />
Verletzung der Haut, Unterhaut und Mamma, Alter > 70 Jahre oder<br />
J65 schwere Begleiterkrankungen 42<br />
18 I31 Mehrere komplexe Operationen an Ellenbogengelenk und Unterarm 40<br />
19 X60 Verletzungen und allergische Reaktionen 30<br />
20 I09 Wirbelkörperfusion mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 28<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Fraktur des Unterschenkels, einschließlich des oberen<br />
S82 Sprunggelenkes 163<br />
2 S52 Fraktur des Unterarmes 148<br />
3 S72 Fraktur des Femurs 104<br />
4 M84 Veränderungen der Knochenkontinuität 95<br />
5 S42 Fraktur im Bereich der Schulter und des Oberarmes 90<br />
6 S32 Fraktur der Lendenwirbelsäule und des Beckens 85<br />
7 S06 Intrakranielle Verletzung 80<br />
8 S62 Fraktur im Bereich des Handgelenkes und der Hand 77<br />
9 M72 Fibromatosen 67<br />
10 M23 Binnenschädigung des Kniegelenkes [internal derangement] 66<br />
11 S22 Fraktur der Rippe(n), des Sternums und der Brustwirbelsäule 58<br />
12<br />
Luxation, Verstauchung und Zerrung des Kniegelenkes und von<br />
S83 Bändern des Kniegelenkes 58<br />
13 G56 Mononeuropathien der oberen Extremität 57<br />
14 S64 Verletzung von Nerven in Höhe des Handgelenkes und der Hand 47<br />
15 M19 Arthrose 45<br />
16<br />
Verletzung von Muskeln und Sehnen in Höhe des Handgelenkes<br />
S66 und der Hand 44<br />
17 M17 Gonarthrose [Arthrose des Kniegelenkes] 35<br />
18<br />
Luxation, Verstauchung und Zerrung von Gelenken und Bändern in<br />
S63 Höhe des Handgelenkes und der Hand 35<br />
19 S68 Traumatische Amputation an Handgelenk und Hand 35<br />
20 M18 Rhizarthrose [Arthrose des Daumensattelgelenkes] 34<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] und Entfernung von<br />
5-893 erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 672<br />
2 5-787 Entfernung von Osteosynthesematerial 431<br />
3<br />
Geschlossene Reposition einer Fraktur oder Epiphysenlösung mit<br />
5-790 Osteosynthese 403<br />
4 5-984 Mikrochirurgische Technik 334<br />
5 5-892 Inzision an Haut und Unterhaut 316<br />
6<br />
Offene Reposition einer Mehrfragment-Fraktur im Gelenkbereich<br />
5-794 eines langen Röhrenknochens mit Osteosynthese 294<br />
7 5-840 Operationen an Sehnen der Hand 293<br />
8 5-811 Arthroskopische Operation an der Synovialis 224<br />
9<br />
Arthroskopische Operation am Gelenkknorpel und an den<br />
5-812 Menisken 216<br />
190 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
10 5-810 Arthroskopische Gelenkrevision 210<br />
11<br />
Einfache Wiederherstellung der Oberflächenkontinuität an Haut<br />
5-900 und Unterhaut 207<br />
12 5-916 Temporäre Weichteildeckung 197<br />
13 5-800 Offen chirurgische Revision eines Gelenkes 156<br />
14 5-841 Operationen an Bändern der Hand 142<br />
15 5-782 Exzision und Resektion von erkranktem Knochengewebe 141<br />
16 5-780 Inzision am Knochen, septisch und aseptisch 139<br />
17<br />
Offene Reposition einer einfachen Fraktur im Gelenkbereich eines<br />
5-793 langen Röhrenknochens 135<br />
18 5-056 Neurolyse und Dekompression eines Nerven 128<br />
19 5-784 Knochentransplantation und -transposition 118<br />
20 5-783 Entnahme eines Knochentransplantates 103<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 191
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
11. Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hansdetlef Wassmann<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47472<br />
E-Mail: neuroch@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.neurochirurgie-zns.info<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie befasst sich mit der operativen Behandlung<br />
von Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Es handelt sich<br />
hierbei um Verletzungen, Tumoren und Missbildungen von Schädel, Gehirn,<br />
Rückenmark und Nerven, ferner um Blutungen, Gefäßfehlbildungen,<br />
Nervenwurzelkompressionssyndrome durch Bandscheibenvorfälle oder Einengungen<br />
des Rückenmarkskanals (Hals- oder Lendenwirbelsäule), aber auch um funktionelle<br />
Störungen wie Schmerz, Epilepsie und Bewegungsstörungen. Die Neurochirurgie am<br />
UKM versteht sich als klinische Wissenschaft, die Behandlungsmodalitäten und -<br />
ergebnisse in kontrollierten nationalen und internationalen Studien erfasst. In der<br />
Lehre werden Erkrankungen, die akute irreversible Schäden des Nervensystems<br />
verursachen können, als Grundlage für jeden klinisch tätigen Arzt in einer<br />
Blockvorlesung und in Praktika dargestellt. Die Klinik für Neurochirurgie beteiligt sich<br />
an den problembasierten Unterrichtsveranstaltungen des medizinischen Curriculums<br />
(PoL-Kurse, z.B. Tumor, Gefäßerkrankungen). In der Forschung bestreitet die Klinik<br />
diverse z.T. drittmittelgeförderte Projekte; u.a. wird im Bereich der Zerebroprotektion<br />
(Schutz des Hirns vor Schlaganfallfolgen), der Anwendung mikroelektronischer<br />
Implantate in der funktionellen Neurochirurgie, der Epilepsieforschung, der hyperbaren<br />
Oxigenierung (HBO) und der Neurotraumatologie gearbeitet.<br />
192 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
Schwerpunkte für Diagnostik und Behandlung:<br />
� Hirngefäßerkrankungen, Karotisstenose, Hirngefäßmissbildungen mit<br />
Hirnblutungen (Beteiligung an klinischen Studien)<br />
� Hirntumoren (klinische Studien), Hypophysentumoren,<br />
� Erkrankungen der Wirbelsäule (klinische Studien),<br />
Nervenwurzelkompressionssyndrome,<br />
� Funktionelle Neurochirurgie (Parkinson, Dystonie; klinische Studien)<br />
� Neurotraumatologie (klinische Studien),<br />
� Pädiatrische Neurochirurgie,<br />
� Interdisziplinäre Therapie der Spina-bifida-Erkrankung,<br />
� Schmerzbehandlung,<br />
� Schädigungen peripherer Nerven<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Es sind Spezialsprechstunden eingerichtet für:<br />
� Erkrankungen der Hals- und Hirnschlagadern,<br />
� Hypophysenerkrankungen,<br />
� Hirntumoren,<br />
� therapieresistente Schmerzzustände,<br />
� Wirbelsäulenneurochirurgie,<br />
� Pädiatrische Neurochirurgie (Hydrozephalus-Ambulanz, Behandlung vorzeitig<br />
verschlossener Schädelnähte oder von Schädeldeformitäten, Spina-bifida-<br />
Ambulanz),<br />
� periphere Nervenläsionen einschl. Plexus-brachialis-Läsionen,<br />
� funktionelle Neurochirurgie (Parkinson, Dystonie).<br />
Forschung<br />
� Erforschung zerebroprotektiver Substanzen und Verfahren an einem<br />
�<br />
interdisziplinären Laborarbeitsplatz am Hypoxiemodell (in Kooperation mit dem<br />
Institut für Neurophysiologie).<br />
Schädel-Hirn-Trauma beim Schaf mit multimodalem Monitoring (in Kooperation<br />
mit der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin).<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 193
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
� Klinisch orientierte Forschung zur Neurotraumatologie: Intrakranielle Druck- und<br />
Compliance-Messungen am Phantomkopf (in Kooperation mit der Klinik und<br />
Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie).<br />
� „Image-Fusion" von funktionellen Daten aus der Magnetenzephalographie und<br />
funktionellen Magnetresonanztomographie für die Operationsplanung am<br />
Computer.<br />
� Erforschung des Zusammenhangs zwischen endothelständigen Entzündungsmediatoren<br />
und Gefäßspasmen bei Subarachnoidalblutungen.<br />
� Experimentelles Labor für Hyperbare Medizin zur Erforschung des Effektes und<br />
der Dosierung der hyperbaren Oxigenierung bei Läsionen des zentralen<br />
Nervensystems mit Sauerstoffmangelzuständen.<br />
� Untersuchungen zur pränatalen, intrauterinen Behandlung von dysrhaphischen<br />
Fehlbildungen.<br />
� Beteiligung an der Task Force des Robert-Koch-Instituts Berlin zur Minimierung<br />
des Risikos einer iatrogenen Übertragung der Creutzfeld-Jacob-Erkrankung.<br />
� Weiteres: Neurobionik - Simulation einer Stand-Gang-Prothese, Neuroprothetik<br />
im Bereich des Sehsystems (Projekt „Solaris"), Untersuchungen zur<br />
Schädigung von Nervengewebe bei chronischer Stimulation, Makro- und<br />
Mikroanatomie des Conus medullaris beim Menschen, dualselektive<br />
Scannerelectrode, bidirektionales Blasenimplantat - Hardwareentwicklung<br />
(Projekt „Alpha"),<br />
Einbindung der Klinik in überregionale klinische Studien (aktuell und<br />
abgeschlossen):<br />
� Nationale randomisierte prospektive Studie zur Behandlung von solitären<br />
Hirnmetastasen (NOA-6, erste Einschlüsse 2006)<br />
� Internationale offene randomisierte Phase II-Studie zum Effekt von Imatinib und<br />
Hydroxiharnstoff bei fortschreitendem Glioblastom (PDGF-Rezeptor-Inhibition;<br />
erste Einschlüsse 2006)<br />
� Internationale offene Phase IIb-Studie zum Effekt einer intratumoralen<br />
Anwendung von Antisense-Oligonukleotiden bei malignen Gliomen<br />
(komplementär zur mRNA des TGF-β2, „Antisense“-Studie; geschlossen,<br />
Auswertung läuft)<br />
� Internationale randomisierte Multicenter-Doppelblindstudie zur Hypothermie bei<br />
der Aneurysmachirurgie (IHAST - „Intraoperative Hypothermia for Aneurysm<br />
Surgery Trial“)<br />
� Prospektive offene Studie beim Polytrauma mit SHT (Dexanabinol)<br />
194 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
� Internationale Multicenter-Studie zur Beurteilung der operativen/konservativen<br />
Therapie von intrazerebralen spontanen Blutungen (STICH, STICH II)<br />
� Weiteres: Neurochirurgische Zugangsplanung in der Orbitachirurgie für<br />
Ersatzimplantationen im Bereich des Sehnerven, Studie zur<br />
Rückenmarkstimulation, Studie zur elektrischen Deafferenzierung bei<br />
Temporallappenepilepsie, klinische und angiographische Studie zur Erholung<br />
nach Versorgung eines hirnarteriellen Aneurysmas.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
� 4.7.2005 Akkreditierung der Klinik als Ausbildungszentrum bei der<br />
Europäischen Vereinigung neurochirurgischer Fachgesellschaften (EANS). Die<br />
neurochirurgische Ausbildung (volle Weiterbildungsbefugnis) erfolgt nach den<br />
Vorschlägen der EANS in einem 6-jährigen Zyklus.<br />
� Weiterbildungsbefugnis „Neurochirurgische Intensivmedizin“<br />
� Herausgabe eines Handbuchs zur Facharztausbildung in der Neurochirurgie<br />
(Moskopp, Wassmann; Schattauer 2004).<br />
� Organisation der Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin als<br />
Schnittstelle zwischen vorklinisch-theoretischer, klinischer und<br />
niedergelassener Neuromedizin. Das jeweils aktuelle Programm dieser<br />
Weiterbildungsreihe ist auf der Internet-Seite der Klinik (www.neurochirurgieukm.de)<br />
abzurufen.<br />
� Interdisziplinärer mikroneurochirurgisch – neuroanatomisch – neuropathologischer<br />
Kurs<br />
� Mitorganisation des Kurses zum Erwerb der Zusatzbezeichnung „Spezielle<br />
Schmerztherapie“. Lehrbuch zur Therapie chronischer Schmerzzustände.<br />
� Beteiligung der Neurochirurgie an den problemorientierten<br />
Unterrichtsveranstaltungen (z.B. Tumor, Gefäßerkrankungen)<br />
� Entwicklung von problemorientierten Fragen für das IMPP.<br />
Service<br />
� WLAN auf der Normalstation (Pilotprojekt, voraussichtlich ab Juni 2006)<br />
� Telemedizinische Beratung akut zuweisender Kliniken (Pilotprojekt, voraussichtlich<br />
ab Oktober 2006)<br />
� Sozialdienst mit Planung von Weiterbehandlung und Rehabilitationsmaßnahmen<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 195
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
� Physiotherapie,<br />
� Ergotherapie,<br />
� Logopädie,<br />
� Bewegungsbad<br />
Funktionsbereiche und klinische Labors<br />
� Ambulanzbereich mit drei Untersuchungsräumen<br />
� Elektrophysiologisches Labor für EEG, EMG/NLG, EKG, SEP,<br />
� Ultraschalllabor: Doppler-Untersuchung der hirnversorgenden Gefäße<br />
� HPLC-Labor (Bestimmung von Aminosäuren und Neurotransmittern)<br />
� HBO-Labor (experimentelle Anwendung der hyperbaren Oxigenierung)<br />
Apparative Ausstattung<br />
Für die operativen Leistungen stehen in zwei Sälen zur Verfügung:<br />
�� Zwei universell nutzbare OP-Mikroskope mit Videoanbindung<br />
�� ein Neuronavigationssystem mit Anbindung an das Operationsmikroskop für<br />
computernavigationsunterstützte Hirn- und Wirbelsäulenoperationen,<br />
�� Röntgen-Durchleuchtungseinrichtung mit Möglichkeit zur digitalen Subtraktionsangiographie<br />
und Bildspeicher,<br />
�� Zwei Stereotaxie-Einrichtungen (Hirnbiopsien, stereotaktisch geführte<br />
Hirnoperationen, funktionelle stereotaktische Eingriffe),<br />
�� Neodym-YAG-Laser,<br />
�� intraoperative digitale Dokumentationsmöglichkeit des Operationssitus mit<br />
Kommentar des Operateurs,<br />
�� intraoperatives elektrophysiologisches Monitoring und mikrovaskulärer Doppler,<br />
�� Multimodales intrakranielles Monitoring (Hirndruck, Compliance,<br />
Neurotransmitter und zerebrale Metabolite per Mikrodialyse,<br />
Sauerstoffpartialdruck, interstitielle Temperatur)<br />
Alle mikroneurochirurgischen Verfahren einschließlich endoskopischer minimalinvasiver<br />
neurochirurgischer Eingriffe werden angeboten. Zusätzlich Möglichkeit zur<br />
intraoperativen Bestrahlung von Hirntumoren in Zusammenarbeit mit der Klinik für<br />
Strahlentherapie.<br />
196 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
Für die ambulante neurochirurgische Patientenversorgung bestehen persönliche<br />
Ermächtigungen. Die Indikationsklärung neurochirurgischer Eingriffe erfolgt unter<br />
Zuhilfenahme des elektrophysiologischen Untersuchungsspektrums: EMG, NLG, SEP,<br />
EEG; zusätzlich Doppler-Sonographie (extra- und transkraniell). Es sind<br />
Spezialsprechstunden eingerichtet für Erkrankungen der Hals- und Hirnschlagadern,<br />
Hypophysenerkrankungen, Hirntumoren, therapieresistente Schmerzzustände,<br />
Wirbelsäulenneurochirurgie, pädiatrische Neurochirurgie (Hydrozephalus-Ambulanz,<br />
Behandlung vorzeitig verschlossener Schädelnähte oder von Schädeldeformitäten,<br />
Spina-bifida-Ambulanz), periphere Nervenläsionen einschl. Plexus-brachialis-Läsionen,<br />
geburtstraumatische Armnervenläsionen, funktionelle Neurochirurgie (extrapyramidale<br />
Bewegungsstörungen, M. Parkinson).<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Die Akkreditierung der Klinik als Ausbildungszentrum bei der Europäischen<br />
Vereinigung neurochirurgischer Fachgesellschaften (EANS) erfolgte im Jahr 2005.<br />
Qualitätssicherungsprojekte bestehen aktuell für<br />
� operative Eingriffe bei peripheren Nervenkompressionssyndromen,<br />
� Karotisstenosen<br />
� Halsbandscheibenoperation bei zervikalen Wurzelkompressionssyndromen mit<br />
Bandscheibenersatz.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Neurochirurgie<br />
Stationäre Patienten 1.348<br />
Durchschnittl. Verweildauer 8,12<br />
Ambulante Patienten 4.822<br />
Ambulante Behandlungen 5.621<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 197
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Operationen an der Wirbelsäule 393 11,0<br />
2 Operationen an Schädel, Gehirn und Hirnhäuten 339 17,3<br />
3 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 225 5,5<br />
4 Andere operative Eingriffe 136 13,1<br />
5 Eingriffe an Schädel, Gehirn und Hirnhäuten bei bösartiger<br />
Neubildung 101 19,1<br />
7 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 29 10,1<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1 B20 Kraniotomie oder große Wirbelsäulen-Operation 168<br />
2<br />
Operationen an der Wirbelsäule ohne äußerst schwere<br />
I56 Begleiterkrankungen, ohne komplexen Eingriff 155<br />
3<br />
Komplexe Kraniotomie oder Wirbelsäulen-Operation oder andere<br />
aufwändige Operationen am Nervensystem mit Beatmung > 95<br />
B02 Stunden, mit Strahlentherapie, mehr als 8 Bestrahlungen 116<br />
4<br />
Operationen an der Wirbelsäule ohne äußerst schwere<br />
I53 Begleiterkrankungen, mit komplexem Eingriff 112<br />
5 B14 Mäßig komplexe Kraniotomie 106<br />
6 I09 Wirbelkörperfusion mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 71<br />
7<br />
Apoplexie mit Beatmung > 95 und < 178 Stunden oder mit<br />
intrakranieller Blutung und neurologischer Komplexbehandlung des<br />
B70 akuten Schlaganfalls, mehr als 72 Stunden 46<br />
8<br />
Neubildungen des Nervensystems mit äußerst schweren<br />
B66 Begleiterkrankungen 39<br />
9<br />
Nicht operativ behandelte Erkrankungen und Verletzungen im<br />
Wirbelsäulenbereich, Alter > 55 Jahre oder mit äußerst schweren<br />
I68 oder schweren Begleiterkrankungen, mit komplexer Diagnose 35<br />
10 K03 Operationen an der Nebenniere bei bösartiger Neubildung oder 30<br />
198 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
11<br />
Operationen an der Hypophyse<br />
Operationen an Wirbelsäule und Rückenmark außer bei bösartiger<br />
Neubildung, ohne äußerst schwere oder schwere<br />
B18 Begleiterkrankungen oder Revision eines Ventrikelshuntes 27<br />
12 B78 Intrakranielle Verletzung 24<br />
13<br />
Beatmung > 249 und < 500 Stunden mit hochkomplexem Eingriff<br />
A11 oder intensivmedizinische Komplexbehandlung 23<br />
14 B09 Operationen am Schädel 23<br />
15 B81 Erkrankungen des Nervensystems 22<br />
16<br />
Operationen an peripheren Nerven, Hirnnerven und anderen Teilen<br />
des Nervensystems ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen oder<br />
Operationen bei zerebraler Lähmung, Muskeldystrophie oder<br />
Neuropathie ohne äußerst schwere oder schwere<br />
B17 Begleiterkrankungen, Alter > 18 Jahre 20<br />
17<br />
Beatmung > 95 und < 250 Stunden mit hochkomplexem Eingriff oder<br />
A13 intensivmedizinischer Komplexbehandlung 19<br />
18<br />
Operationen bei nicht akuter Para- / Tetraplegie oder Operationen an<br />
Wirbelsäule und Rückenmark bei bösartiger Neubildung oder mit<br />
schweren Begleiterkrankungen oder Operationen bei zerebraler<br />
Lähmung, Muskeldystrophie, Neuropathie mit äußerst schweren<br />
B03 Begleiterkrankungen 17<br />
19<br />
Ausgedehnte operativeProzedur ohne Bezug zur Hauptdiagnose mit<br />
901 komplizierenden Prozeduren oder Strahlentherapie 11<br />
20 B80 Kopfverletzungen 11<br />
21 I45 Implantation und Ersatz einer Bandscheibenendoprothese 11<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 M51 Bandscheibenschäden 254<br />
2 S06 Intrakranielle Verletzung 94<br />
3 C71 Bösartige Neubildung des Gehirns 93<br />
4 M50 Zervikale Bandscheibenschäden 86<br />
5 I60 Subarachnoidalblutung 67<br />
6 I61 Intrazerebrale Blutung 55<br />
7 G91 Hydrozephalus 44<br />
8 D32 Gutartige Neubildung der Meningen 42<br />
9 M48 Spondylopathien 35<br />
10 I62 nichttraumatische intrakranielle Blutung 34<br />
11<br />
Gutartige Neubildung sonstiger und nicht näher bezeichneter<br />
D35 endokriner Drüsen 33<br />
12 C79 Sekundäre bösartige Neubildung an sonstigen Lokalisationen 31<br />
13 I67 zerebrovaskuläre Krankheiten 30<br />
14<br />
Gutartige Neubildung des Gehirns und anderer Teile des<br />
D33 Zentralnervensystems 29<br />
15 I63 Hirninfarkt 29<br />
16<br />
Komplikationen durch sonstige interne Prothesen, Implantate oder<br />
T85 Transplantate 22<br />
17<br />
Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens des Gehirns<br />
D43 und des Zentralnervensystems 19<br />
18 D18 Hämangiom und Lymphangiom 13<br />
19 S02 Fraktur des Schädels und der Gesichtsschädelknochen 10<br />
20<br />
Verschluss und Stenose präzerebraler Arterien ohne resultierenden<br />
I65 Hirninfarkt 9<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 199
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 5-010 Schädeleröffnung über die Kalotte 631<br />
2 5-984 Mikrochirurgische Technik 618<br />
3 5-831 Exzision von erkranktem Bandscheibengewebe 371<br />
4<br />
Zugang zur Lendenwirbelsäule, zum Os sacrum und zum Os<br />
5-032 coccygis 315<br />
5 5-021 Rekonstruktion der Hirnhäute 240<br />
6 5-022 Inzision am Liquorsystem 232<br />
7 5-020 Kranioplastik 215<br />
8 5-013 Inzision von Gehirn und Hirnhäuten 162<br />
9 5-015 Exzision und Entfernung von erkranktem intrakraniellem Gewebe 139<br />
10 5-030 Zugang zum kraniozervikalen Übergang und zur Halswirbelsäule 104<br />
11<br />
Exzision von erkranktem Knochen- und Gelenkgewebe der<br />
5-832 Wirbelsäule 96<br />
12 5-839 Operationen an der Wirbelsäule 95<br />
13 5-023 Anlegen eines Liquorshuntes [Shunt-Implantation] 76<br />
14 5-835 Osteosynthese an der Wirbelsäule 73<br />
15 5-024 Revision und Entfernung von Liquorableitungen 62<br />
16 5-988 Anwendung eines Navigationssystems 57<br />
17 5-038 Operationen am spinalen Liquorsystem 52<br />
18 1-511 Stereotaktische Biopsie an intrakraniellem Gewebe 52<br />
19 5-012 Inzision der Schädelknochen [Kraniotomie und Kraniektomie] 52<br />
20<br />
Exzision und Entfernung von erkranktem Gewebe des<br />
5-035 Rückenmarkes und der Rückenmarkhäute 49<br />
200 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
12. Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans H. Scheld<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47401<br />
Fax +49-(0)251-83 48316<br />
E-Mail: info@ukmuenster.de<br />
Homepage: http://www.thg.uni-muenster.de<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> verfügt über 50 Normalstationsbetten auf zwei<br />
Stationen. Im Rahmen des Direktionsrechts des Klinikumvorstandes wurde die bis<br />
dahin unter chirurgischer Leitung stehende Intensivobservationsstation im Juni 2005 zu<br />
einer interdisziplinären operativen Intensivstation unter anästhesiologischer Leitung für<br />
einen vorerst einjährigen Probebetrieb umgewandelt.<br />
Das Aufgabenspektrum der Klinik umfasst die gesamte Säuglings-, Kinder- und<br />
Erwachsenenherzchirurgie, die Behandlung der übrigen intrathorakalen Organe<br />
(Lunge, Luftröhre, Mittelfell, Zwerchfell, Brustwand) und die Chirurgie der Gefäße<br />
oberhalb des Zwerchfelles, namentlich die Versorgung der Brustschlagader und der<br />
hirnzuführenden Arterien. Es besteht ein aktives Transplantationsprogramm der<br />
thorakalen Organe (Herz, Lunge, Herz-Lunge) für Erwachsene und Kinder, das auch<br />
die Versorgung von Transplantationskandidaten mit Kunstherzsystemen einschließt.<br />
Im Aufbau befindet sich derzeit ein überregionales Zentrum für Patienten mit<br />
angeborenen Herzfehlern, die inzwischen das Erwachsenenalter erreicht haben<br />
(EMAH-Zentrum). Die Behandlung der Patienten erfolgt interdisziplinär mit der Klinik<br />
und Poliklinik für Kinderheilkunde – Kinderkardiologie – und der Medizinischen Klinik<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 201
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
und Poliklinik C – Kardiologie und Angiologie –. Jährlich werden mehr als 3.000<br />
operative Eingriffe durchgeführt, davon über 1.500 am Herzen.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Alle Eingriffe werden sowohl elektiv als auch notfallmäßig durchgeführt.<br />
Herzchirurgie<br />
� aortokoronare Bypassoperationen (mit und ohne – minimalinvasiv –) Herz-<br />
Lungen-Maschine, auch komplett arterielle Bypassversorgung)<br />
� Herzklappenersatzoperationen (auch minimal-invasiv)<br />
� Herzklappenrekonstruktionen (auch minimal-invasiv)<br />
� Kombinationseingriffe: Bypassoperationen mit gleichzeitigem<br />
�<br />
Herzklappeneingriff, Ersatz / Rekonstruktion mehrerer Herzklappen<br />
Aortenchirurgie (Aortenaneurysma, Aortendissektion)<br />
� Herztumorentfernungen<br />
� Säuglings- und Kinderherzchirurgie (einfache und komplexe angeborene<br />
Herzfehler)<br />
� Herz-, Lungen- und Herz-Lungentransplantationen, auch im Säuglings- und<br />
Kindesalter<br />
� Operative Behandlung der Herzschwäche: Hochrisiko-Bypassoperation und -<br />
Herzklappeneingriff, Verkleinerung der linken Herzkammer (Batista-Operation),<br />
Ausschaltung von Herzwandaussackungen (Aneurysma)<br />
� Implantationen von Herzunterstützungssystemen (Kunstherz), auch im<br />
Säuglings- und Kindesalter<br />
� Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren, besonders auch<br />
biventrikuläre Systeme<br />
� Antitachykarde Operationen<br />
� Operative Ablation von Vorhofflimmern<br />
Thoraxchirurgie<br />
� Gesamte Thoraxchirurgie (alle Organe des Brustkorbes, des Mediastinums<br />
(Mittelfell), Zwerchfell, Brustkorbwand), auch minimal-invasiv, im Säuglings-,<br />
Kindes- und Erwachsenenalter<br />
� Laser-gestütze Metastasen-Chirurgie<br />
202 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
� Korrektur von Brustkorbdeformitäten (Trichterbrust, Kielbrust)<br />
Gefäßchirurgie:<br />
� Operationen an der Körperhauptschlagader (Aortenaneurysma, -dissektion) im<br />
Bereich des Brustkorbes<br />
� Operationen an den supraaortalen Ästen (Truncus brachiocephalicus, Arteria<br />
sublavia, Arteria carotis)<br />
� Operationen an der Vena cava<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Herzchirurgie:<br />
� aortokoronare Bypassoperationen (mit und ohne Herz-Lungen-Maschine, auch<br />
komplett arterielle Bypassversorgung)<br />
� Herzklappenersatzoperationen (auch minimal-invasiv)<br />
� Herzklappenrekonstruktionen<br />
� Aortenchirurgie (Aortenaneurysma, Aortendissektion)<br />
� Herztumorentfernungen<br />
� Säuglings- und Kinderherzchirurgie (einfache und komplexe angeborene<br />
Herzfehler)<br />
� Herz-, Lungen- und Herz-Lungentransplantationen, auch im Säuglings- und<br />
Kindesalter<br />
� Operative Behandlung der Herzschwäche: Hochrisiko-Bypassoperation und -<br />
Herzklappeneingriff, Verkleinerung der linken Herzkammer (Batista-Operation),<br />
Ausschaltung von Herzwandaussackungen (Aneurysma)<br />
� Implantationen von Herzunterstützungssystemen (Kunstherz), auch im<br />
�<br />
Säuglings- und Kindesalter<br />
Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren, besonders auch<br />
biventrikuläre Systeme<br />
Thoraxchirurgie:<br />
� Gesamte Thoraxchirurgie (alle Organe des Brustkorbes, des Mediastinums<br />
(Mittelfell), Zwerchfell, Brustkorbwand), auch minimal-invasiv, im Säuglings-,<br />
Kindes- und Erwachsenenalter<br />
� Laser-gestütze Metastasen-Chirurgie<br />
� Korrektur von Brustkorbdeformitäten (Trichterbrust, Kielbrust)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 203
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
Gefäßchirurgie:<br />
� Operationen an der Körperhauptschlagader (Aortenaneurysma, -dissektion) im<br />
Bereich des Brustkorbes<br />
� Operationen an den supraaortalen Ästen (Truncus brachiocephalicus, Arteria<br />
sublavia, Arteria carotis)<br />
� Operationen an der Vena cava<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
Am 05.11.1997 wurde das neue Transplantationsgesetz verabschiedet. Nach §10 ist<br />
die psychosoziale Betreuung vor und nach Transplantation eine gesetzlich<br />
vorgeschriebene Aufgabe der Transplantationszentren. In unserer Klinik hat die<br />
psychologische Betreuung bereits seit 1990 einen festen Platz:<br />
� Psychologische Betreuung durch eine erfahrene klinische Psychologin<br />
� Informationsveranstaltungen für Patienten gemeinsam mit den<br />
Selbsthilfegruppen (herztransplantierte Patienten, Patienten mit implantiertem<br />
Defibrillator)<br />
� Fachkardiologische, fachpneumologische, interdisziplinär onkologische<br />
�<br />
Betreuung aller Patienten<br />
Interdisziplinäre Herzinsuffizienz-/Herztransplantationsambulanz (zusammen<br />
mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik C - Kardiologie und Angiologie -):<br />
� Beratung, Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Herzschwäche,<br />
Erstellung von individuell angepassten Behandlungskonzepten, Behandlung<br />
und Versorgung von Patienten vor und nach Herztransplantation<br />
� Interdisziplinäre CME-zertifizierte Tumorkonferenz: individuell angepasste<br />
Behandlungskonzepte<br />
Rezidiverkrankungen<br />
bei fortgeschrittenen Tumorleiden oder<br />
� Tägliche Operationskonferenz<br />
� Wöchentliche CME-zertifizierte gemeinsame kardiologisch-kardiochirurgische<br />
Konferenz zur gemeinsamen Entscheidungsfindung mit zuweisenden<br />
�<br />
auswärtigen Kollegen<br />
Wöchentliche kinderkardiologisch-kardiochirurgische Konferenz<br />
� Wöchentliche thoraxchirurgisch-onkologisch-radiotherapeutische Konferenz<br />
� Wöchentliche CME-zertifizierte radiologisch-kardiochirurgische Konferenz<br />
� Wöchentliche interdisziplinäre pathologisch-kardiochirurgische Konferenz<br />
204 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
� Wöchentliches CME-zertifiziertes Transplantationsseminar<br />
Im Aufbau befindet sich derzeit ein überregionales Zentrum für Patienten mit<br />
angeborenen Herzfehlern, die inzwischen das Erwachsenenalter erreicht haben<br />
(EMAH-Zentrum). Die Behandlung der Patienten erfolgt interdisziplinär mit der Klinik<br />
und Poliklinik für Kinderheilkunde – Kinderkardiologie – und der Medizinischen Klinik<br />
und Poliklinik C – Kardiologie und Angiologie –. Die Berufungsverfahren für<br />
Stiftungsprofessuren in diesem Gebiet stehen inzwischen kurz vor dem<br />
Abschluss.<br />
Forschung<br />
Ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Behandlung der<br />
Herzschwäche (Insuffizienz). Neben der Erforschung des Zusammenhanges zwischen<br />
Immunsystem und Herzinsuffizienz, liegt ein besonderes Augemmerk auf der Analyse<br />
der Auswirkung von Herzunterstützungspumpen auf die Hämodynamik und die<br />
Gerinnungsphysiologie. Mit mehr als 200 Implantationen verschiedener Systeme in<br />
den vergangenen 11 Jahren ist <strong>Münster</strong> in diesem Bereich ein führendes Zentrum, das<br />
an zahlreichen internationalen Studien teilnimmt und diese teilweise auch geleitet hat<br />
(z. B. INDESTINY = INcor as DEStination Therapy, CARGO = Cardiac Allograft<br />
Rejection Gene Expression Observational Study). Im Bereich der<br />
Transplantationsmedizin ist die Klinik an der prospektiv-randomisierten<br />
Mulicenterstudie VENINAHTx (= VEbesserung der NIerenfunktion NAch Herz<br />
Transplantation) beteiligt, die die potentielle Verbesserung der Nierenfunktion und die<br />
Auswirkungen auf die Transplantatfunktion unter der alleinigen Gabe des<br />
Immunsuppresivums Rapamycin untersucht.<br />
In einem interdisziplinären Forschungsprojekt im Rahmen des Interdisziplinären<br />
Zentrums für Klinische Forschung (IZKF) wird die durch akuten und chronischen<br />
Sauerstoffmangel des Herzmuskels untersucht. Dabei werden elektrophysiologische<br />
und bioptische Befunde mit funktionellen nuklearkardiologischen und<br />
molekularbiologischen Veränderungen verglichen.<br />
In enger Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik C – Kardiologie<br />
und Angiologie – werden bei Patienten vor und nach Herztransplantation funktionelle<br />
und molekulare Parameter untersucht, um den Krankheitsverlauf zu analysieren. Ein<br />
besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Erholung der Herzfunktion nach<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 205
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
vorübergehender Unterstützung der Herz- und Kreislauffunktion durch<br />
Herzunterstützungspumpen.<br />
Gemeinsam mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik C – Kardiologie und Angiologie<br />
– werden Defibrillatoren zum Schutz vor den Auswirkungen lebensbedrohlicher<br />
Herzrhythmusstörungen implantiert und die Ergebnisse evaluiert. Zunehmend kommen<br />
dabei Systeme zur elektrischen Stimulation auch der linken Herzkammer zum Einsatz,<br />
die zur Verbesserung der Pumpfunktion erheblich beitragen können. Die Vorhersage<br />
der langfristigen Wirksamkeit der Resynchronisationstherapie des Herzens wird durch<br />
verschiedene Analysen untersucht.<br />
Im Rahmen dieser Forschungsprojekte nimmt die Klinikm an zahlreichen nationalen<br />
und internationalen klinischen Studien zur Behandlung von Patienten mit<br />
lebensbedrohlichen Herzrhyhtmusstörungen und Herzschwäche (Herzinsuffizienz) teil.<br />
Ausdruck dieser Forschungsaktivitäten und der Vorreiterrolle war die erste<br />
Defibrillatorimplantation in Deutschland, die erste transvenöse Kardioverterimplantation<br />
in Europa und die erste Implantation eines Defbrillators der 3. Generation weltweit<br />
jeweils in <strong>Münster</strong>.<br />
Im thoraxchirurgischen Bereich ist die Klinik federführend an einer Studie zur<br />
multimodalen Therapie des lokal fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen<br />
Bronchialkarzinoms beteiligt. Dieses Projekt wird durch die Deutsche Krebshilfe<br />
unterstützt.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Ein starkes Engagement besteht in der Lehre, Ausbildung und Förderung der<br />
Studierenden und des ärztlichen Nachwuchses. Neben der Hauptvorlesung, diversen<br />
Praktika, der Beteiligung am Einführungskurs in die Klinische Medizin für Studenten<br />
des 1. Semesters (Lehrmodell Herzoperation) und klinischen Lehrvisiten, werden<br />
regelmäßig Gastvorlesungen und Fortbildungsveranstaltungen mit auch international<br />
bekannten Referenten angeboten.<br />
� In der Klinik können alle gebietsbezogenen Weiterbildungen absolviert werden.<br />
� Moderner, klinikorientierter Studentenunterricht:<br />
� Lehrmodell „Herzoperation“ für Studierende des 1. vorklinischen Semesters<br />
� Problemorientiertes Lernen: Tumormedizin und vaskuläre Medizin<br />
206 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
� Wöchentliche Fortbildungen für den herzchirurgischen Nachwuchs<br />
(Erwachsenen-, Kinder- und Transplantationschirurgie)<br />
� Wöchentliche Fortbildungen für Pflegepersonal und Kardiotechniker<br />
�<br />
(Erwachsenen-, Kinder- und Transplantationschirurgie)<br />
Regelmäßiger Unterricht an der Schule für Operationstechnische Assistenten /innen<br />
(OTA)<br />
� Regelmäßiger Unterricht an den Weiterbildungsstätten für:<br />
� Intensivpflege und Anästhesie<br />
� Operationsdienst<br />
� Regelmäßige Schulung für Patienten am Kunstherz und deren Angehörige<br />
� Regelmäßige CME-zertifizierte Fortbildung zu Themen der Säuglings- und<br />
Kinderkardiologie und Säuglings- und Kinderherzchirurgie<br />
� Jährliches CME-zertifiziertes Transplantationssymposium zu aktuellen Themen<br />
aus dem Bereich der thorakalen Organtransplantation<br />
� Jährliche CME-zertifizierte Fortbildung zu neuen Aspekten der Thorax-, Herzund<br />
Gefäßchirurgie für Hausärzte<br />
Service<br />
� fachpsychologische Betreuung<br />
� mehrsprachige eigene Homepage mit Informationen zu den häufigsten<br />
Krankheitsbildern<br />
� zentraler Sozialdienst für das UKM<br />
� gesonderte Aufenthaltsräume auf beiden Normalstationen<br />
� Informationsmaterial: Herzzentrumsjournal, Transplantationsbroschüre, Buch „Das<br />
demaskierte Herz“<br />
� Fachbücher für Aus- und Weiterbildung (Herzchirurgie, Thoraxchirurgie,<br />
Kinderherzchirurgie, Transplantationschirurgie, Intensivmedizin)<br />
� EC-Geldautomat<br />
� öffentliche Cafeteria<br />
� Kiosk<br />
� Broschüren und Informationsmaterial des <strong>Universitätsklinikum</strong>s für Patienten<br />
und Angehörige<br />
� Bücherei<br />
� Medikamentenverkauf über die hauseigene Apotheke<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 207
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
� Kooperation mit zahlreichen Selbsthilfegruppen (Organtransplantierte,<br />
Patienten mit Herzrhythmusstörungen, Patienten mit implantierten<br />
Defibrillatoren, Patienten mit angeborenen Herzfehlern)<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
� eigene Physiotherapeuten<br />
� Schmerztherapie mit 24 Stunden Dienst (durch die Klinik und Poliklinik für<br />
Anästhesiologie und operative Intensivmedizin) im Projekt „Das schmerzfreie<br />
Krankenhaus“<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Eigene Labore für Notfalldiagnostik mit 24-Stunden-Bereitschaft, Lungenfunktion,<br />
Elektrokardiogramme, Phonokardiographie.<br />
Apparative Ausstattung<br />
� modern ausgestattete Operationssäle (4) mit 24-Stunden-Bereitschaft<br />
� Echokardiographie (transthorakal und transösophageal)<br />
� Endoskopieeinheit (Thorakoskopie, Mediastinoskopie)<br />
� Parakorporale und implantierbare Herzunterstützungssysteme (Novacor, TCI<br />
Heartmate, Medos, Thoratec, Excor, Incor)<br />
� ECMO (extrakorporale Membranoxygenation), ECLS (extracorporeal life<br />
support)<br />
� intraaortale Ballonpumpen<br />
� Rechtsherzkathetermessplatz<br />
� Spiroergometrieeinheit<br />
� Monoplane C-Bogen-Durchleuchtungsanlage<br />
� EpiCor-Vorhofflimmerablationsgerät<br />
� tragbares Ultraschallgerät<br />
�� Laser<br />
208 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
� Sprechstunde mittwochs ganztätgig oder nach gesonderter Vereinbarung mit<br />
Vorstellungen von Erkrankungen aus dem gesamten Fachgebiet<br />
� Sprechstunde für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern<br />
� Sprechstunde für Kunstherzpatienten<br />
� Sprechstunde für Patienten vor und nach Herz-, Lungen- und Herz-Lungen-<br />
Transplantation (zusammen mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik C –<br />
Kardiologie und Angiologie –, seit 1990)<br />
� spezielle Wundsprechstunde<br />
Institutsermächtigung<br />
� Ambulante Versorgung von Patienten mit Kunstherzsystem<br />
Teilnahme an Disease-Management-Programmen und deren<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
� Medikamentöse und chirurgische Behandlung von Vorhofflimmern<br />
� Ambulante Rehabilitation nach kardiochirurgischen Eingriffen (Zentrum für<br />
ambulante Rehabilitation)<br />
� Telemedizinisch überwachte ambulante Rehabilitation nach kardiochirurgischen<br />
Eingriffen (zusammen mit dem Institut für angewandte Telemedizin in Bad<br />
Oeynhausen)<br />
� Integriertes Versorgungsmodell für Patienten mit koronarer Herzkrankheit<br />
(zusammen mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik C – Kardiologie und<br />
Angiologie – des UKM und der III. Medizinischen Klinik – Herz- und<br />
Gefäßerkrankungen – des St. Franziskus-Hospitals in <strong>Münster</strong>)<br />
� Telemedizinische Vernetzung mit fast allen kardiologischen Partnern zur<br />
elektronischen Befund- und Terminübermittlung<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Seit 1989 Teilnahme an der bundesweiten herzchirurgischen Qualitätssicherung mit<br />
jährlicher Veröffentlichung der Ergebnisse<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 209
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
� Teilnahme an der gesetzlich vorgeschriebenen externen vergleichenden<br />
bundesweiten Qualitätssicherung der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung<br />
(BQS)<br />
- Herzchirurgie (isolierte Koronarchirurgie, isolierte<br />
Aortenklappenchirurgie, kombinierte Koronar- und<br />
Aortenklappenchirurgie)<br />
- Transplantationen (Herztransplantation)<br />
� Aktive Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung der<br />
Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
� Eigene Abteilung für Dokumentation und Qualitätssicherung mit:<br />
- DRG-Controlling<br />
- Betreuung der online-Datendokumentation<br />
- Datenexport an die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS)<br />
(Module: Herzchirurgie, Herztransplantation, Karotischirurgie)<br />
- Betreuung des klinikinternen Qualitätsmanagemnentsystems<br />
(Anwenderebene)<br />
� Aktive Teilnahme am Qualitätsmanagement des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
� Stärken-/Schwäche-Analysen mit Befragung von Patienten, Angehörigen<br />
und Ärzten<br />
� Ausarbeitung von Leitlinien<br />
� Entwicklung klinischer Behandlungspfade<br />
�� Ernennung eines Qualitäts- und Risikobeauftragten<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Thorax-, Herz- u.<br />
Gefäßchirurgie<br />
Stationäre Patienten 2.044<br />
Service-Operationen 1.112<br />
Durchschnittl. Verweildauer 8,93<br />
Ambulante Patienten 513<br />
Ambulante Behandlungen 768<br />
210 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Koronarchirurgie 716 14,2<br />
2 Klappenchirurgie 312 19,9<br />
3 Thoraxchirurgie 263 19,6<br />
4 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 88 7,7<br />
5 Kinder-Herz-Thorax-Chirurgie (< 16 Jahre) 71 20,7<br />
6 Schrittmacher 54 12,6<br />
7 Andere operative Eingriffe 53 26,5<br />
8 Gefäßchirurgie 48 14,6<br />
9 Defibrillatoren und Schrittmacher (ohne Gerät) 43 15,6<br />
10 Herzkatheter und Elektrophysiologische Untersuchungen<br />
(EPU) 25 37,5<br />
11 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B.<br />
Transfusionen, Immuntherapie, Spülungen) 22 17,6<br />
12 Transplantationen 19 136,4<br />
13 Andere Operationen an Herz und Perikard 14 15,1<br />
Kunstherz 10 88,6<br />
Defibrillatoren 1 32,0<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Koronare Bypass-Operation ohne invasive kardiologische Diagnostik,<br />
F32 ohne komplizierende Prozeduren, ohne Karotiseingriff 464<br />
2<br />
Herzklappeneingriff mit Herz-Lungen-Maschine, Zweifacheingriff oder<br />
bei angeborenem Herzfehler, mit Reoperation oder invasiver<br />
F11 Diagnostik 107<br />
3 F22 Anderer Herzklappeneingriff mit Herz-Lungen-Maschine 101<br />
4<br />
Operationen mit HerzLungenMaschine, Alter < 1 Jahr oder mit<br />
F07 komplizierenden Prozeduren oder komplexer Operation 94<br />
5 E05 große Operationen am Thorax bei bösartiger Neubildung 88<br />
6 A13 Beatmung > 95 und < 250 Stunden mit hochkomplexem Eingriff oder 66<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 211
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
7<br />
intensivmedizinischer Komplexbehandlung<br />
Koronare Bypass-Operation mit invasiver kardiologischer Diagnostik,<br />
ohne komplizierende Prozeduren, ohne Karotiseingriff, ohne<br />
F23 Reoperation, ohne Infarkt 65<br />
8<br />
Operationen mit HerzLungenMaschine, Alter > 0 Jahre, ohne<br />
F31 komplizierende Prozeduren, ohne komplexe Operation 63<br />
9<br />
Andere Lungenresektionen, Biopsie an Thoraxorganen und<br />
E06 Operation an der Thoraxwand 60<br />
10<br />
Herzklappenoperationen mit Herz-Lungen-Maschine, mit<br />
F03 komplizierenden Prozeduren 59<br />
11<br />
Beatmung > 249 und < 500 Stunden mit hochkomplexem Eingriff<br />
A11 oder intensivmedizinische Komplexbehandlung 34<br />
12<br />
Koronare Bypass-Operation ohne invasive kardiologische Diagnostik,<br />
F06 mit komplizierenden Prozeduren oder Karotiseingriff 33<br />
13<br />
Kardiothorakale oder Gefäßoperationen bei Neugeborenen mit<br />
P02 Beatmung > 143 Stunden 33<br />
14 F12 Implantation eines Herzschrittmachers, Ein-Kammersystem 22<br />
15<br />
Beatmung > 499 und < 1000 Stunden mit komplexer ooperativer<br />
Prozedur oder Polytrauma, mit hochkomplexem Eingriff oder Alter <<br />
A09 16 Jahre 21<br />
16<br />
Koronare Bypass-Operation mit invasiver kardiologischer Diagnostik,<br />
F05 mit komplizierenden Prozeduren oder Karotiseingriff 18<br />
17<br />
Andere ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie oder Wechsel<br />
F26 eines Herzschrittmachers, Mehrkammersystem 18<br />
18<br />
Revision eines Herzschrittmachers oder Kardioverters / Defibrillators<br />
F18 (AICD) ohne Aggregatwechsel 16<br />
19 A05 Herztransplantation mit Beatmung > 179 Stunden 15<br />
20<br />
Koronare Bypass-Operation mit invasiver kardiologischer Diagnostik,<br />
ohne komplizierende Prozeduren, ohne Karotiseingriff, mit<br />
F16 Reoperation oder Infarkt 15<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 I25 Chronische ischämische Herzkrankheit 638<br />
2 I20 Angina pectoris 128<br />
3 I35 Nichtrheumatische Aortenklappenkrankheiten 126<br />
4 I71 Aortenaneurysma und -dissektion 74<br />
5<br />
Sekundäre bösartige Neubildung der Atmungs- und<br />
C78 Verdauungsorgane 60<br />
6 C34 Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge 58<br />
7 I34 Nichtrheumatische Mitralklappenkrankheiten 54<br />
8 Q21 Angeborene Fehlbildungen der Herzsepten 39<br />
9 T81 Komplikationen bei Eingriffen, anderenorts nicht klassifiziert 34<br />
10<br />
Anpassung und Handhabung eines implantierten medizinischen<br />
Z45 Gerätes 32<br />
11 I21 Akuter Myokardinfarkt 30<br />
12 I42 Kardiomyopathie 26<br />
13 I50 Herzinsuffizienz 24<br />
14 Q25 Angeborene Fehlbildungen der großen Arterien 24<br />
15<br />
Angeborene Fehlbildungen der Herzhöhlen und verbindender<br />
Q20 Strukturen 23<br />
16 J98 Sonstige Krankheiten der Atemwege 22<br />
17 T84 Komplikationen durch orthopädische Endoprothesen, Implantate 22<br />
212 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
18 I33<br />
oder Transplantate<br />
Akute und subakute Endokarditis 21<br />
19<br />
Komplikationen durch Prothesen, Implantate oder Transplantate im<br />
T82 Herzen und in den Gefäßen 18<br />
20 R55 Synkope und Kollaps 17<br />
Die häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 5-361 Anlegen eines aortokoronaren Bypass 1286<br />
2<br />
Operativer äußerer Kreislauf (bei Anwendung der Herz-Lungen-<br />
8-851 Maschine) 1223<br />
3<br />
Entfernung, Wechsel und Korrektur eines Herzschrittmachers und<br />
5-378 Defibrillators 346<br />
4 5-377 Implantation eines Herzschrittmachers und Defibrillators 311<br />
5 5-340 Inzision von Brustwand und Pleura 276<br />
6 5-351 Ersatz von Herzklappen durch Prothese 253<br />
7 5-379 Operationen an Herz und Perikard 200<br />
8 5-322 Atypische Lungenresektion 144<br />
9<br />
Andere therapeutische Katheterisierung und Kanüleneinlage in<br />
8-839 Herz und Blutgefäße 115<br />
10 8-152 Therapeutische perkutane Punktion des Thorax 107<br />
11<br />
Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] und Entfernung von<br />
5-893 erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 98<br />
12 1-691 Diagnostische Thorakoskopie und Mediastinoskopie 94<br />
13 5-341 Inzision des Mediastinums 85<br />
14 5-357 Operationen bei kongenitalen Gefäßanomalien 84<br />
15<br />
Anlegen eines aortokoronaren Bypass durch minimalinvasive<br />
5-362 Technik 81<br />
16<br />
17<br />
5-333 Adhäsiolyse an Lunge und Brustwand 76<br />
5-346 Plastische Rekonstruktion der Brustwand 70<br />
18 1-620 Diagnostische Tracheobronchoskopie 67<br />
19 5-384 Resektion und Ersatz (Interposition) an der Aorta 66<br />
20<br />
Plastische Rekonstruktion des Herzseptums (bei angeborenen<br />
5-356 Herzfehlern) 66<br />
21 5-375 Herz- und Herz-Lungen-Transplantation 18<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 213
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
13. Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Lothar Hertle<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
E-mail: urologie@uni-muenster.de<br />
homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/urologie<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Urologie befasst sich mit der Vorbeugung, Früherkennung,<br />
Diagnose, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Erkrankungen (gutartige und<br />
bösartige Tumore, Entzündungen und Steine), Funktionsstörungen, Fehlbildungen und<br />
Verletzungen des männlichen Urogenitalsystems und der weiblichen Harnorgane bei<br />
Erwachsenen und Kindern..<br />
Abteilungen:<br />
� Urologische Klinik mit den Bettenstationen 16 B Ost, 16 A Ost, 14 A Ost<br />
� Bereich Kinderurologie mit der Bettenstation 18 A West<br />
� Urologische Poliklinik<br />
� Prostatazentrum<br />
� Urologischer OP-Trakt<br />
� Intensivobservationsstation 19 B OST<br />
� Studienzentrale<br />
� Tagesklinik<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Medizinische Leistungen:<br />
� Vorbeugung, Erkennung, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von<br />
Erkrankungen, Infektionen, Verletzungen und Fehlbildungen des männlichen<br />
Urogenitalsystems und der weiblichen Harnorgane sowie Notfallversorung<br />
� Vorbeugung, (Früh-)Erkennung, Behandlung und Nachsorge von urologischen<br />
Tumorerkrankungen<br />
214 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
� Urologische Tumortherapie (operativ und medikamentös) einschließlich der<br />
Indikationsstellung zur urologischen Strahlentherapie<br />
� Betreuung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten<br />
� Erkennung und Behandlung andrologischer Erkrankungen (Infertilität,<br />
�<br />
Hypogonadismus, urologische Endokrinologie) einschließlich der erektilen<br />
Dysfunktion und weiterführende Behandlung<br />
Familienplanung und Sexualberatung des Mannes und des Paares<br />
� Mikrochirurgische und (Re-)Fertilisierung des Mannes und Sterilisation<br />
� Erkennung und Behandlung urologischer hormonell bedingter<br />
Alterungsprozesse<br />
� Erkennung proktologischer Erkrankungen und Indikationsstellung zur<br />
�<br />
weiterführenden Behandlung<br />
Ernährungsberatung und Diätetik bei urologischen Erkrankungen<br />
� Indikationsstellung zur operativen Behandlung und Risikoeinschätzung sowie<br />
prognostischen Beurteilung der Nierentransplantation<br />
� Endoskopische und minimal-invasive Operationsverfahren<br />
� Instrumentelle und funktionelle Untersuchungsmethoden einschließlich<br />
urodynamischer Verfahren<br />
� Behandlung von psychogenen Symptomen, somatopsychischen und<br />
�<br />
psychosozialen Reaktionen im urogenitalen Fachgebiet<br />
Laboruntersuchungen einschließlich zytodiagnostischer Verfahren<br />
� Wundversorgung und Wundbehandlung einschließlich der Beratung von<br />
Stomaträgern<br />
� Urologische Arzneimitteltherapie<br />
� Physikalische Therapiemaßnahmen<br />
� Erkennung und Behandlung akuter Notfälle<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Versorgungsschwerpunkte und besondere Spezialisierungen:<br />
� Urologische Tumortherapie (operativ und medikamentös)<br />
� Interdisziplinäre Tumorchirurgie<br />
� Rekonstruktive Chirurgie bei urologischen Erkrankungen<br />
� Gutartige und bösartige Nierenerkrankungen<br />
� Gutartige und bösartige Blasenerkrankungen<br />
� Gutartige und bösartige Prostataerkrankungen<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 215
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
� Gutartige und bösartige Erkrankungen des Hodens<br />
� (Operative) Andrologie<br />
� Erektionsstörungen (Erektile Dysfunktion)<br />
� Kinderurologie<br />
� Interstitielle Zystitis<br />
� Harninkontinenz<br />
� Harnsteinerkrankungen<br />
� Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie und interventionelle, endourologische<br />
Steintherapie<br />
Operative Leistungen:<br />
Urologische Eingriffe und Operationen einschließlich endoskopischer,<br />
laparoskopischer, lasertherapeutischer, ultraschallgesteuerter und anderer Verfahren:<br />
� an Niere, Harnleiter, Retroperitonealraum<br />
(z. B. Nephrektomie, Ureterorenoskopie, Nierenbeckenplastik, perkutane<br />
Steinentfernung)<br />
� an Harnblase und Prostata<br />
(z. B. Harn-Inkontinenzoperation, Prostataadenomektomie einschließlich<br />
transurethraler Prostata- und Blasentumoroperationen)<br />
� am äußeren Genitale und der Harnröhre<br />
(z. B. Hodenbiopsie einschließlich Spermienextraktion mit Kryokonservierung,<br />
Sterilisation, Vasovasostomie, Zirkumzision, Orchidopexie,<br />
Varikozelen/Hydrozelen-Operation, Urethrotomie, rekonstruktive<br />
Harnröhrenchirurgie)<br />
� in der Kinderurologie<br />
(z.B. Hodenhochstand, Anti-Refluxoperation, Nierenbeckenplastik,<br />
Tumorchirurgie)<br />
Operative Schwerpunkte:<br />
Radikaloperationen bei urologischen Krebserkrankungen von Mann und Frau:<br />
� Radikale Prostatektomie (mit Nerverhaltung)<br />
� Radikale Zystoprostatektomie einschl. kontinenter und inkontinenter<br />
Harnableitungsverfahren (Urostoma, Nabelpouch, Neo-Blase)<br />
� Radikale Tumornephrektomien<br />
� Retroperitoneale Lymphadenektomien, Salvage-Lymphadenektomien und<br />
Residualtumorresektionen<br />
216 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
� Interdisziplinäre Tumorchirurgie<br />
� Kinderurologische Operationen<br />
� Prothetische Chirurgie (künstlicher Blasenschließmuskel und<br />
Schwellkörperprothesen)<br />
� Mikrochirurgie<br />
� Urologischje Laparoskope<br />
- retroperitoneoskopische Nieren- und Nebenniereneingriffe<br />
- extraperitoneale laparoskopische radikale Prostatektomie<br />
Prostatazentrum:<br />
Das Prostatazentrum bündelt sämtliche Aktivitäten in Diagnostik und Therapie des<br />
Prostatakarzinoms:<br />
Rund 35.000 Männer sind im vergangenen Jahr in Deutschland an Prostata-Krebs<br />
erkrankt. Damit ist der bösartige Tumor dieses etwa walnussgroßen, auch als<br />
Vorsteherdrüse bezeichneten Organs hier zu Lande mittlerweile vor Lungen- und<br />
Darmkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Anders als bei den meisten<br />
anderen Krebserkrankungen gilt beim Prostatakarzinom jedoch nicht in jedem Fall die<br />
pauschale Regel ‚Je früher und aggressiver die Behandlung desto besser der Erfolg'.<br />
Die besten Chancen für den einzelnen Patienten im Hinblick auf Behandlungsergebnis<br />
und Lebensqualität liegen hier vielmehr in einer „maßgeschneiderten" interdisziplinären<br />
Therapie, die nicht nur das Tumorstadium, sondern auch das Lebensalter und nicht<br />
zuletzt auch persönliche Wünsche des Betroffenen berücksichtigt. Die Versorgung<br />
betroffener Patienten auf dieser Grundlage weiter nachhaltig zu verbessern, ist Ziel des<br />
gegründeten und in dieser Form bislang bundesweit einmaligen Prostatazentrums am<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> (UKM).<br />
Die Gründung des Prostatazentrums, in dem alle in die Diagnostik und Therapie dieser<br />
Krebserkrankung einbezogenen Kliniken und Institute des UKM eng kooperieren,<br />
erfolgt nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der stetig steigenden Zahl an<br />
Neuerkrankungen. Ursache für das vermehrte Auftreten dieser Tumorerkrankung ist<br />
unter anderem die steigende Lebenserwartung, denn mit dem Älterwerden wächst<br />
auch das Risiko für diesen Krebs.<br />
Für die Diagnose und Therapie eines Prostatakarzinomes bedarf es einer möglichst<br />
engen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Kliniken und Instituten, die am besten<br />
im Rahmen eines Prostatazentrums gewährleistet werden kann.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 217
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
Die rasche Entwicklung sonografischer Biopsietechniken, standardisierte<br />
histopathologische Aufarbeitung der Gewebeproben und die Notwendigkeit einer<br />
exakten Lokalisations- und Stadiendiagnostik sind von besonderer Bedeutung, da nur<br />
so die für den Patienten beste Therapieform ausgewählt werden kann. Gemeinsam mit<br />
der Klinik für Strahlentherapie können so operative oder strahlentherapeutische<br />
Therapieverfahren alleine oder in Kombination eingesetzt werden. Die interdisziplinäre<br />
Behandlung des Prostatakarzinomes hat das Ziel, die Nebenwirkungen der<br />
Behandlung so gering wie möglich zu halten, ohne den Therapieerfolg zu gefährden.<br />
Vor jeder Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Behandlungsstrategie steht bei<br />
der Vielfalt der Behandlungsmöglichkeiten ein ausführliches Gespräch mit den<br />
Experten des Prostatazentrums. Damit die zum Teil von weither nach <strong>Münster</strong><br />
anreisenden Patienten möglichst alle wichtigen Informationen rund um ihre Erkrankung<br />
und über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten im Rahmen eines einzigen<br />
Besuchs im Klinikum erhalten, halten Urologen und Strahlentherapeuten ihre<br />
Sprechstunden jetzt zur selben Zeit ab. Es gibt mit dem Prostatazentrum eine zentrale<br />
Stelle, von der aus alle Anfragen ohne Zeitverzug an die kompetente Institution<br />
weitergeleitet und Untersuchungstermine in verschiedenen Kliniken koordiniert werden.<br />
Kein Patient soll sich erst mühsam durchfragen müssen, um für sein Anliegen den<br />
richtigen Ansprechpartner zu finden.<br />
Gemeinsam mit dem Patienten wird erörtert, welche Therapie für ihn persönlich am<br />
sinnvollsten ist. Neben der operativen Entfernung der Prostata oder der Bestrahlung<br />
des Organs besteht auch die Möglichkeit einer Hormonentzugsbehandlung, bei der die<br />
das Tumorwachstum fördernde Produktion männlicher Hormone medikamentös oder<br />
operativ unterdrückt wird.<br />
Jede dieser Therapien, die von Fall zu Fall entweder allein oder auch in Kombination<br />
miteinander angewandt werden, hat ihre Vor- und Nachteile. Die Entwicklung auf<br />
diesem Gebiet ist in den letzten Jahren nicht stehen geblieben und hat dazu geführt,<br />
dass die Behandlungschancen insgesamt deutlich verbessert werden konnten.<br />
Sämtliche derzeit zur Verfügung stehenden modernen Verfahren stehen am UKM zur<br />
Verfügung, so dass das Prostatazentrum seinen Patienten eine individuell<br />
zugeschnittene und am aktuellen Stand der Technik orientierte Behandlung anbieten<br />
kann. Ein Beispiel dafür ist etwa die so genannte Brachytherapie, bei der die Prostata<br />
über eingeführte Hohlnadeln oder über dauerhaft in das Organ implantierte winzige<br />
218 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
radioaktiv gefüllte Kapseln, so genannte Seeds, von innen her unmittelbar vor Ort mit<br />
hoher Dosis bestrahlt wird.<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
Untersuchungs- und Behandlungsverfahren:<br />
Urologische Früherkennungsuntersuchungen<br />
Urologisches Labor:<br />
� Ejakulatuntersuchungen<br />
� kulturelle bakteriologische und mykologische Untersuchung im Urin, im<br />
Prostatasekret und im Ejakulat<br />
� Keimzahlbestimmungen<br />
� Nachweis antimikrobieller Wirkstoffe mittels Hemmstofftest sowie<br />
Resistenzbestimmungen<br />
� Blutserumdiagnostik: Tumormarker einschl. PSA-Wert, Nierenretentionswerte<br />
� Ultraschalluntersuchungen der Urogenitalorgane, des Retroperitoneums und<br />
Abdomens einschließlich Doppler-/Duplex-Sonographien der Gefäße des<br />
Urogenitaltraktes sowie transrektale Sonographie, transrektal-sonographisch<br />
gesteuerte Prostatabiopsie<br />
� Digitale Röntgendiagnostik<br />
� Punktions- und Katheterisierungstechniken einschließlich suprapubischer<br />
Zystostomie, Harnleiterschienung, perkutaner Nephrostomie und Legen von<br />
Drainagen<br />
� Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie, enterale und parenterale<br />
Ernährung einschließlich Sondentechnik<br />
� Lokal- und Regionalanästhesien<br />
� Urodynamische Untersuchungen einschließlich Provokationstests und<br />
Uroflowmetrie<br />
� Extrakorporale Stoßwellenbehandlung (Steinzertrümmerung)<br />
Forschung<br />
Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie (AUO) der Deutschen<br />
Krebsgesellschaft auf nationaler Ebene sowie im Rahmen der European Organisation<br />
for Research and Treatment of Cancer (EORTC) auf internationaler Ebene wurden für<br />
die Tumorerkrankungen von Niere, Harnblase, Prostata und Hoden zahlreiche<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 219
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
Patienten für die Teilnahme an onkologischen Studienprotokollen rekrutiert, wodurch<br />
die Behandlung maligner Tumoren mit modernsten Therapieverfahren gewährleistet<br />
wird. Ausdruck des erfolgreichen Engagements unserer Abteilung auf diesem Gebiet<br />
ist die Auszeichung als „Rekrutierungs- und Dokumentationszentrum 2003“<br />
durch die AUO der Deutschen Krebsgesellschaft. Zur Koordination der Studien und<br />
zur Qualitätssicherung bzw. zum Monitoring der Studiendurchführung wurde ein<br />
Studiensekretariat eingerichtet. Die Klinik und Poliklinik für Urologie des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> ist Mitglied im Deutschen Prostatakarzinom<br />
Konsortium (DPKK).<br />
Forschungsfelder:<br />
Ein wesentlicher klinisch-experimenteller Forschungsschwerpunkt stellen<br />
Untersuchungen im Bereich des Prostatakarzinoms für den Tumormarker<br />
prostataspezifisches Antigen (PSA) dar. PSA nimmt die zentrale Rolle bei der<br />
Früherkennung und Verlaufskontrolle des Prostatakarzinoms ein. Klinische Studien,<br />
zum Teil als Phase III-Studien, betreffen die Behandlung des hormonrefraktären<br />
Prostatakarzinoms und des fortgeschrittenen Urothelkarzinoms (Chemotherapie und<br />
"Molecular Targeted Therapy") sowie im andrologischen Arbeitsgebiet die erektile<br />
Dysfunktion, die Induratio penis plastica sowie die Diagnostik und Therapie im Zuge<br />
von Verfahren der assistierten Fertilität in enger Kooperation mit dem Institut für<br />
Reproduktionsmedizin. Darüber hinaus wurden erste Initiativen zur klinischen<br />
Erforschung der Bedürfnisse des „Alternden Mannes“ und des therapiebedingten<br />
Hypogonadismus onkologischer Patienten fortgeführt. In der klinischen Forschung<br />
stehen ferner Fragestellungen im Hinblick auf die Effektivität der kombinierten Immun-<br />
Chemo-Radiotherapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms, die Evaluation von<br />
Prognosefaktoren onkologischer Tumoren, die Überprüfung risikoadaptierter<br />
Therapiestrategien beim Hodentumor und ihr Einfluss auf die Fertilität sowie die<br />
Evaluation verschiedener Aspekte der Lebensqualität urologischer Patienten mit<br />
Krebskrankheiten im Vordergrund.<br />
Im Bereich der experimentellen Forschung wurden Studien zur Regeneration der<br />
Harnblase in Zusammenarbeit mit der University of California (San Francisco, USA) im<br />
Rahmen DFG geförderter Forschungsprojekte und Stipendien durchgeführt („tissue<br />
engineering“) und urodynamische und in-vitro-Studien zur Funktionsweise des äußeren<br />
Schließmuskels fortgeführt. Darüberhinaus wurde die Evaluation neuer diagnostischer<br />
und therapeutischer Strategien bei der interstitiellen Zystitis vorangetrieben. Die<br />
Kooperation mit dem hiesigen Institut für Pathologie und dem Gießener Institut für<br />
220 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
Veterinäranatomie im Bereich der grundlagenorientierten, klinisch-experimentellen<br />
Forschung zum Blasen- und Prostatakarzinom sowie zum Hodentumor konnte weiter<br />
intensiviert werden (uropathologische Grundlagenforschung, molekularbiologische<br />
Methoden, Prognosemarker, Angiogenesemarker).<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Lehre<br />
Die Ausbildung der Studierenden erfolgt durch Hauptvorlesungen, Stationspraktika und<br />
praktische Übungskurse. Im Verlauf des Jahres 2003 wurde das „Praktikum der<br />
Urologie“ vollständig neu strukturiert und organisiert, die Gruppengrößen verkleinert<br />
und dem praktischen Unterricht am Patientenbett ein größerer Stellenwert eingeräumt.<br />
Diese Veranstaltungen wurden von den Studierenden zahlreich besucht und auch<br />
positiv beurteilt.<br />
Fortgeführt wird seit dem SS 2000 die regelmäßige Schulung der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter im „Problemorientierten Lernen (POL/PBL)“ und die Teilnahme an der<br />
Durchführung des Blockkursus „Interdisziplinäre Tumormedizin“ seit dem WS<br />
2000/2001. Mittlerweile ist der POL-Kurs „Entzündungsmedizin und Transplantation“<br />
etabliert, an dem sich die Urologie in Form einer Vorlesung ebenfalls aktiv beteiligt.<br />
Im Rahmen der Weiter- und Fortbildung hielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Klinik zahlreiche Vorträge auf regionalen, überregionalen und internationalen<br />
Veranstaltungen und sind aktiv in den Arbeitskreisen der Fort- und<br />
Weiterbildungskommission der Deutschen Urologen (AK Andrologie, AK Alternder<br />
Mann, AK Mikrochirurgie, AK Kinderurologie, AK Labordiagnostik, AK Infektiologie, AK<br />
Proktologie) vertreten.<br />
Weitere Angebote:<br />
� Praktisches Jahr (PJ)<br />
� Betreuung von Doktoranden<br />
� Kooperationspartner des Ausbildungszentrums der europäischen<br />
andrologischen Gesellschaft (EAA)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 221
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
Service<br />
� Informationsmaterial für Patienten<br />
� Prostatakrebs – Wert des PSA-Tests in der Diagnostik<br />
� Die Prostatastanziopsie (Gewebeentnahme aus der Prostata)<br />
� Die Radikaloperation der Prostata beim Prostatakarzinom<br />
� Patienten-Pässe<br />
� Blasenkrebs – Harnblasenentfernung und die unterschiedlichen Formen der<br />
operativen Harnableitung<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
� Interdisziplinäre Tumortherapie<br />
� Akute und chronische Schmerztherapie<br />
� Brachytherapie des Prostatakarzinoms<br />
� Reproduktionsmedizin (assistierte Fertilisation: IVF, ICSI)<br />
� Neurourologie (Blasenschrittmacher)<br />
� Physiotherapie<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Funktionsbereiche:<br />
� Urologische Endoskopie<br />
� Urologische Röntgendiagnostik<br />
� Urologischer Ultraschall<br />
Labor:<br />
� Urologisches Speziallabor<br />
Apparative Ausstattung<br />
� Extrakorporaler Stoßwellenlithotripter (Steinzertrümmerung)<br />
� Flexible und starre Endoskopie, Videoendoskopie<br />
� Photodynamische Diagnostik (PDD)<br />
� Urodynamik<br />
222 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
� Modernste Ultraschallgeräte einschließlich Doppler-/Duplex-Sonographie sowie<br />
transrektaler Sonographie<br />
� Digitale Röntgenanlage<br />
� Endourologisches und laparoskopisches OP-Instrumentarium<br />
� Operations-Mikroskop<br />
� Laser<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Allgemeine Sprechstunde<br />
Montag bis Freitag:<br />
� Allgemeine Urologie<br />
� Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie<br />
Spezialsprechstunden<br />
Montag:<br />
� Nierentumorsprechstunde<br />
� Kinderurologische Sprechstunde<br />
Dienstag:<br />
� Prostatasprechstunde<br />
� Sprechstunde für Interstitielle Zystitis<br />
� Inkontinenzsprechstunde<br />
Mittwoch:<br />
� Sprechstunde für erektile Dysfunktion<br />
Donnerstag:<br />
� Sprechstunde für operative Andrologie<br />
� Hodentumorsprechstunde<br />
� Blasentumorsprechstunde<br />
� Sprechstunde für das hormonrefraktäre Prostatakarzinom<br />
Freitag:<br />
� Privatsprechstunde<br />
� Sprechstunde für Harnsteinerkrankungen<br />
� HPV-Sprechstunde<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 223
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
Tagesklinik<br />
� Tumortherapie einschl. Chemotherapie<br />
� Ambulante Operationen<br />
� Steintherapie<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
� Externes Qualitätsmanagement bzw. externe Qualitätssicherung operativer<br />
Leistungen<br />
� Untersuchung der Patientenzufriedenheit nach radikaler Prostatektomie<br />
(Nebenwirkungen und Langzeiterfolge)<br />
� Risikomanagement<br />
� Entwicklung klinischer Behandlungspfade<br />
� Interdisziplinäres Projekt zum Qualitätsmanagement: Optimierung der G-DRG-<br />
Codierung in den Kliniken für Urologie und Neurochirurgie<br />
� Erfassung der Patientenzufriedenheit und der Wartezeiten in der urologischen<br />
Poliklinik<br />
� Qualitätssicherungsbeauftragte mit kontinuierlicher Fortbildung<br />
� Zertifizierte Fortbildung (CME) der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU)<br />
� Zusammenarbeit / Kooperation mit Klinischen Sozialdienst<br />
Sonderfunktionen und Zuständigkeiten ab 01. Januar 2005<br />
� Arbeitsschutz PD Dr. van Ophoven, Dr. Herrmann<br />
� Bibliothek Dr. Bögemann, Dr. Herrmann<br />
� EDV OA Dr. Brinkmann, Dr. Pühse<br />
� DRG Dr. Pühse, Dr. Bierer, Fr. Dr. Balster,<br />
incl. Qualitätssicherung Fr. Dr Nitsche<br />
incl. Dokumentation<br />
� Forschung + Lehre OÄ PD Dr. Kliesch, PD Dr. Wülfing, Fr. Dr.<br />
Nitsche<br />
incl. LOM, incl. Studien<br />
incl. Fortbildung und Seminare<br />
� Gutachten OA Prof. Piechota, OA PD Dr. Semjonow<br />
� Homepage PD Dr. Wülfing, PD Dr. van Ophoven<br />
� Hygiene OA Prof. Piechota, Dr. Weining<br />
� Strahlenschutz OA Prof. Piechota, OA PD Dr. Semjonow,<br />
OÄ PD Dr. Kliesch, OA Dr. Brinkmann<br />
224 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
� Tierschutz Dr. Pühse, Dr. Bode<br />
� Transfusionswesen OA Prof. Piechota, Dr. Bögemann<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Urologie<br />
Stationäre Patienten 1.873<br />
Durchschnittl. Verweildauer 5,04<br />
Ambulante Patienten 6.782<br />
Ambulante Behandlungen 8.698<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B.<br />
Transfusionen, Immuntherapie, Spülungen) 446 3,6<br />
2 Transurethrale oder sonstige Eingriffe an der Harnblase 209 4,5<br />
3 Radikale Prostatektomie 181 10,6<br />
4 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 152 3,3<br />
5 Eingriffe bei angeborenen Fehlbildungen 124 5,1<br />
6 Sonstige Eingriffe an der Niere und Eingriffe an Ureter und<br />
Urethra 108 6,8<br />
7 Eingriffe an Skrotum und Hoden/Nebenhoden 107 3,3<br />
8 Diagnostik von Nieren-, Harnblasen- und<br />
Prostataerkrankungen 103 4,4<br />
9 Nephrektomie 98 12,6<br />
10 Andere operative Eingriffe 72 9,2<br />
11 Sonstige Eingriffe an der Prostata 67 6,5<br />
12 Eingriffe am Penis 56 2,9<br />
13 sonstige offen chirurgische Eingriffe an der Niere 48 10,7<br />
Kutane Harnableitung oder Zystektomie ohne<br />
Harnblasenersatz 41 16,1<br />
Extrakorporale Stoßwellen-Lithotrypsie (ESWL -<br />
Steinzertrümmerung) ohne operativen Eingriff 34 6,8<br />
Ersatz der Harnblase 27 18,6<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 225
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1 L62 Neubildungen der Harnorgane 294<br />
2<br />
Große Operationen an den Beckenorganen beim Mann mit äußerst<br />
M01 schweren Begleiterkrankungen 214<br />
3<br />
Bösartige Neubildungen der männlichen Geschlechtsorgane, Alter <<br />
M60 11 Jahre oder mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 188<br />
4<br />
Transurethrale Operationen außer Prostataresektion und komplexe<br />
Ureterorenoskopien ohne extrakorporale Stoßwellenlithotripsie<br />
L20 (ESWL) 158<br />
5 M04 Operationen am Hoden mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 153<br />
6<br />
Nieren-, Ureter- und große Harnblaseneingriffe außer bei Neubildung,<br />
L04 ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen, Alter < 3 Jahre 146<br />
7<br />
Nieren, Ureter und große Harnblasen-Operationen bei Neubildung,<br />
L13 mit Begleiterkrankungen 95<br />
8<br />
Infektionen der Harnorgane mit äußerst schweren<br />
L63 Begleiterkrankungen 81<br />
9 M02 Transurethrale Prostataresektion 49<br />
10 L17 Operationen an der Urethra 39<br />
11<br />
Urethrastriktur, andere leichte bis moderate Erkrankungen der<br />
Harnorgane oder Beschwerden und Symptome der Harnorgane oder<br />
L66 Urethrozystoskopie 39<br />
12 M05 Zirkumzision 38<br />
13<br />
Harnsteine und Harnwegsobstruktion, Alter > 75 Jahre oder mit<br />
L64 äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen 34<br />
14<br />
Nieren-, Ureter- und große Harnblasen-Operationen bei Neubildung,<br />
Alter < 19 Jahre oder mit äußerst schweren Begleiterkrankungen<br />
oder außer bei Neubildung, mit äußerst schweren<br />
L03 Begleiterkrankungen 33<br />
15<br />
Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) bei Harnsteinen ohne<br />
L43 auxiliäre Maßnahmen 26<br />
16 M03 Operationen am Penis 22<br />
17<br />
Kleine Operationen an der Harnblase mit äußerst schweren<br />
L06 Begleiterkrankungen 21<br />
18 L10 Blasenrekonstruktion und kontinenter Pouch bei Neubildung 21<br />
19 M62 Infektion / Entzündung der männlichen Geschlechtsorgane 18<br />
20 L68 Andere mäßig schwere Erkrankungen der Harnorgane 16<br />
226 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 C67 Bösartige Neubildung der Harnblase 337<br />
2 C61 Bösartige Neubildung der Prostata 310<br />
3 C64 Bösartige Neubildung der Niere, ausgenommen Nierenbecken 191<br />
4 C62 Bösartige Neubildung des Hodens 126<br />
5 N13 Obstruktive Uropathie und Refluxuropathie 98<br />
6 N20 Nieren- und Ureterstein 85<br />
7 N40 Prostatahyperplasie 64<br />
8 N30 Zystitis 63<br />
9 Q53 Nondescensus testis 60<br />
10<br />
Angeborene obstruktive Defekte des Nierenbeckens und<br />
Q62 angeborene Fehlbildungen des Ureters 47<br />
11 N47 Vorhauthypertrophie, Phimose und Paraphimose 37<br />
12 C65 Bösartige Neubildung des Nierenbeckens 25<br />
13 N35 Harnröhrenstriktur 24<br />
14 N46 Sterilität beim Mann 21<br />
15 Q64 angeborene Fehlbildungen des Harnsystems 18<br />
16 C66 Bösartige Neubildung des Ureters 16<br />
17 N10 Akute tubulointerstitielle Nephritis 15<br />
18 N48 Krankheiten des Penis 14<br />
19<br />
Krankheiten des Urogenitalsystems nach medizinischen<br />
N99 Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert 13<br />
20 N45 Orchitis und Epididymitis 13<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 1-661 Diagnostische Urethrozystoskopie 653<br />
2 8-132 Maßnahmen an der Harnblase 647<br />
3 3-00b Sonographie der Harnorgane 483<br />
4 1-336 Harnröhrenkalibrierung 266<br />
5 8-139 Maßnahmen am Harntrakt 246<br />
6 8-137 Einlegen, Wechsel und Entfernung einer Ureterschiene 218<br />
7<br />
Transurethrale Inzision, Exzision, Entfernung und Resektion von<br />
5-573 (erkranktem) Gewebe der Harnblase 191<br />
8 5-604 Radikale Prostatovesikulektomie 185<br />
9 8-542 Nicht komplexe Chemotherapie 166<br />
10 8-544 Hochgradig komplexe und intensive Blockchemotherapie 145<br />
11 5-640 Operationen am Präputium 115<br />
12 5-554 Nephrektomie 103<br />
13<br />
Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie [ESWL] von Steinen in den<br />
8-110 Harnorganen 86<br />
14 5-568 Rekonstruktion des Ureters 73<br />
15 5-572 Zystostomie 72<br />
16 8-547 Immuntherapie 68<br />
17 5-624 Orchidopexie 63<br />
18 5-585 Transurethrale Inzision von (erkranktem) Gewebe der Urethra 55<br />
19 5-601 Transurethrale Exzision und Entfernung von Prostatagewebe 52<br />
20 5-622 Orchidektomie (Entfernung des Hodens) 46<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 227
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />
Zentrum für Orthopädie<br />
14. Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Winfried Winkelmann<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47902<br />
E-Mail: orthop@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/orthop/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie zählt zu den größten<br />
orthopädischen Universitätskliniken im Bundesgebiet. Es werden Erkrankungen des<br />
Haltungs- und Bewegungsapparates sowohl ambulant als auch stationär, konservativ<br />
und operativ behandelt. Ambulante Operationen werden ebenfalls durchgeführt. Die<br />
Klinik ist eines der größten europäischen Zentren zur Behandlung von Knochen- und<br />
Weichteiltumoren und hat für diese Patienten ein entsprechend großes Einzugsgebiet.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
� Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates (Knochen- und<br />
Weichteiltumoren, Wirbelsäule, Schulter- und Ellenbogengelenk, Knie- und<br />
Hüftgelenk sowie Fußgelenk, Kinderorthopädie).<br />
� Einbau von Hüft-, Knie-, Schulter- und Sprunggelenksprothesen. Korrigierende<br />
Eingriffe im Bereich der Wirbelsäule sowie im Bereich der Extremitäten.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Konservativ:<br />
� Ambulante Behandlung von degenerativen Gelenkerkrankungen, Behandlung<br />
von Patienten mit Cerebralparesen, konservative Behandlung von Wirbel-<br />
228 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />
säulendeformitäten und –veränderungen, Nachsorge nach<br />
Knochentumoroperationen<br />
Operativ:<br />
� Operative Behandlung von Knochen- und Weichteiltumoren,<br />
gliedmaßenerhaltende Tumorchirurgie, Einbau von Tumorspezialprothesen,<br />
biologische Rekonstruktionen, Einbau von Hüft-, Knie-, Schulter- und<br />
Sprunggelenksprothesen insbesondere Revisionsoperationen. Operationen bei<br />
Fehlbildungen der Wirbelsäule und der Extremitäten mit Einbau von<br />
Implantaten, arthroskopische Operationen im Bereich des Schultergelenkes,<br />
des Knie- und Sprunggelenkes<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
� Ultraschalluntersuchungen, insbesondere bei Kindern<br />
� Orthopädische Physiologie:<br />
� Pedobarographie (Fußdruckmessung),<br />
� Ganguntersuchung,<br />
� Rasterstereographie (Oberflächenuntersuchung des Rückens) in der Poliklinik<br />
� Orthopädische Werkstatt:<br />
� Anfertigung von Orthesen und Korsetts nach Maß<br />
Forschung<br />
� Knochentumoren<br />
� Arthroseforschung<br />
� Gelenkersatz<br />
� Wirbelsäulendeformitäten<br />
� Kinderorthopädie<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Fortbildung:<br />
� einmal wöchentlich interne Fortbildung zu orthopädischen Themen,<br />
� jährlich wiederkehrende Tagung „<strong>Münster</strong>aner Streitgespräch“<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 229
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />
� Operationskurse Wirbelsäule, Schulter, Knie<br />
� Deutsches Zentrum für Orthopädische Ausbildung: Vorbereitung von<br />
Studierenden und wissenschaftlichem Nachwuchs auf die Arbeit in<br />
Wissenschaft und Forschung mit regelmäßigen Tagungen<br />
Lehre:<br />
� Hauptvorlesung<br />
� Kurs der allgemeinen klinischen Untersuchung<br />
� Kleingruppenpraktika auf der Station, in der Ambulanz, im Operationssaal<br />
� POLEM Entzündungsmedizin,<br />
� POLVASC Kurs Vaskuläre Medizin,<br />
� POLIT Interdisziplinäre Tumormedizin,<br />
Service<br />
� Knochenbank: Bereithaltung von Knochenpräparaten<br />
� exp. Biomechanik (andere Kliniken der Med. Einrichtungen):<br />
Anfertigung von Werkzeugen und Implantatteilen als Einzelanfertigung,<br />
� Beratung von Patienten durch Sozialdienst,<br />
� Spielzimmer<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
� Physiotherapie: balneophysikalische Maßnahmen, krankengymnastische<br />
�<br />
Übungsbehandlung, Ergotherapie,<br />
Schmerztherapie in Kooperation mit der Klinik für Anästhesiologie und<br />
operative Intensivmedizin,<br />
� Schmerzpsychologische Betreuung durch Diplompsychologen im Hause<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
� Orthopädische Werkstatt<br />
� Orthopädische Physiologie<br />
� Labor für Experimentelle Physiologie/Zellbiologie<br />
� Experimentelle Biomechanik<br />
230 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Apparative Ausstattung<br />
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />
� Ultraschall,<br />
� Rasterstereographie zur dreidimensionalen Darstellung der Wirbelsäule,<br />
� Ganglabor<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Die Klinik verfügt über eine Ambulanz mit 12 Spezialsprechstunden:<br />
� Allgemeinorthopädische Sprechstunde<br />
� Kindersprechstunde,<br />
� Schmerzsprechstunde<br />
� Tumorsprechstunde,<br />
� Skoliosesprechstunde<br />
� Totalendoprothese (TEP)-Sprechstunde<br />
� Rückensprechstunde<br />
� Cerebralparese (CP)-Sprechstunde<br />
� Arthroskopie/Sportsprechstunde<br />
� Arthrosesprechstunde<br />
� Schultersprechstunde<br />
� Fixateur-Sprechstunde<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Qualitätssicherungsbeauftragter OA PD Dr. Rödl<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Allgemeine Orthopädie<br />
Stationäre Patienten 2.829<br />
Durchschnittl. Verweildauer 8,70<br />
Ambulante Patienten 10.600<br />
Ambulante Behandlungen 13.102<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 231
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Nicht operativ behandelte Erkrankungen und Verletzungen im<br />
Wirbelsäulenbereich, Alter > 55 Jahre oder mit äußerst schweren<br />
I68 oder schweren Begleiterkrankungen, mit komplexer Diagnose 358<br />
2<br />
Operationen an Hüftgelenk und Femur mit Mehrfacheingriff, mit<br />
komplexer Prozedur oder Diagnose und mit äußerst schweren<br />
I08 Begleiterkrankungen 220<br />
3 I16 Operationen am Schultergelenk 141<br />
4<br />
Diagnostische Operationen an Knochen und Gelenken einschließlich<br />
I25 Biopsie 120<br />
5<br />
Operationen am Weichteilgewebe mit äußerst schweren<br />
I27 Begleiterkrankungen 120<br />
6 I69 Knochenkrankheiten und spezifische Arthropathien 96<br />
7<br />
Implantation einer Tumorendoprothese mit Operationen am<br />
I95 Kniegelenk 87<br />
8<br />
Komplexe Wirbelkörperfusion mit äußerst schweren<br />
I06 Begleiterkrankungenoder komplexer Operation an der Wirbelsäule 86<br />
9<br />
Bösartige Neubildung des Bindegewebes einschließlich<br />
pathologischer Fraktur, Alter < 17 Jahre oder mit äußerst schweren<br />
I65 Begleiterkrankungen 81<br />
10<br />
Revision oder Ersatz des Hüftgelenkes mit komplizierender Diagnose<br />
oder Arthrodese oder beidseitige Operationen oder mehrere große<br />
Operationen an Gelenken der unteren Extremität mit komplexem<br />
I03 Eingriff 75<br />
11 I46 Prothesenwechsel am Hüftgelenk 69<br />
12<br />
Andere Erkrankungen des Bindegewebes mit komplexer Diagnose<br />
I76 oder äußerst schwere Begleiterkrankungen 69<br />
13<br />
Wenig komplexe Operationen an Kniegelenk, Ellenbogengelenk und<br />
I18 Unterarm, Alter < 16 Jahre 68<br />
14 I09 Wirbelkörperfusion mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 63<br />
15<br />
Operationen am Fuß mit mehreren komplexen Eingriffen oder<br />
I20 hochkomplexem Eingriff 56<br />
16<br />
Komplexe Operationen an Humerus, Tibia, Fibula und Sprunggelenk<br />
mit Mehrfachoperationen oder komplexer Prozedur oder komplexer<br />
I13 Diagnose 53<br />
17<br />
Implantation einer bikondylären Endoprothese oder andere<br />
I44 Endoprothesenimplantation / -revision am Kniegelenk 53<br />
18<br />
Lokale Exzision und Entfernung von Osteosynthesematerial an<br />
Hüftgelenk und Femur oder komplexe Operationen an<br />
I21 Ellenbogengelenk und Unterarm 52<br />
19<br />
großer Gelenkersatz oder Revision oder Ersatz des Hüftgelenkes<br />
ohne komplizierende Diagnose, ohne Arthrodese, ohne komplexen<br />
I05 Eingriff, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 49<br />
20<br />
Revision oder Ersatz des Kniegelenkes mit komplizierender Diagnose<br />
I04 oder Arthrodese 46<br />
232 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Komplikationen durch orthopädische Endoprothesen, Implantate<br />
T84 oder Transplantate 293<br />
2 M54 Rückenschmerzen 167<br />
3 M75 Schulterläsionen 142<br />
4 M21 erworbene Deformitäten der Extremitäten 141<br />
5<br />
Bösartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels der<br />
C40<br />
Extremitäten 118<br />
6<br />
Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens an sonstigen<br />
D48 und nicht näher bezeichneten Lokalisationen 110<br />
7 M41 Skoliose 102<br />
8 M16 Koxarthrose [Arthrose des Hüftgelenkes] 80<br />
9 M48 Spondylopathien 72<br />
10 M51 Bandscheibenschäden 70<br />
11 M86 Osteomyelitis 67<br />
12 C79 Sekundäre bösartige Neubildung an sonstigen Lokalisationen 66<br />
13 D16 Gutartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels 66<br />
14<br />
Bösartige Neubildung sonstigen Bindegewebes und anderer<br />
C49 Weichteilgewebe 66<br />
15 M42 Osteochondrose der Wirbelsäule 61<br />
16 M17 Gonarthrose [Arthrose des Kniegelenkes] 59<br />
17 M19 Arthrose 54<br />
18 Q65 Angeborene Deformitäten der Hüfte 50<br />
19 M24 näher bezeichnete Gelenkschädigungen 48<br />
20 M23 Binnenschädigung des Kniegelenkes [internal derangement] 43<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 5-786 Osteosynthese von Knochen 358<br />
2<br />
Injektion eines Medikamentes in Gelenke der Wirbelsäule zur<br />
8-917 Schmerztherapie 355<br />
3 3-00g Sonographie der Hüftgelenke beim Säugling 355<br />
4 5-782 Exzision und Resektion von erkranktem Knochengewebe 352<br />
5<br />
Injektion eines Medikamentes an Nervenwurzeln und<br />
8-914 wirbelsäulennahe Nerven zur Schmerztherapie 316<br />
6 5-829 gelenkplastische Eingriffe 291<br />
7<br />
Zugang zur Lendenwirbelsäule, zum Os sacrum und zum Os<br />
5-032 coccygis 205<br />
8 5-820 Implantation einer Endoprothese am Hüftgelenk 201<br />
9<br />
Arthroskopische Refixation und Plastik am Kapselbandapparat des<br />
5-814 Schultergelenkes 199<br />
10 5-780 Inzision am Knochen, septisch und aseptisch 186<br />
11 5-835 Osteosynthese an der Wirbelsäule 184<br />
12 5-787 Entfernung von Osteosynthesematerial 184<br />
13 1-503 Biopsie an Knochen durch Inzision 184<br />
14 5-031 Zugang zur Brustwirbelsäule 174<br />
15 5-800 Offen chirurgische Revision eines Gelenkes 173<br />
16 1-697 Diagnostische Arthroskopie 172<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 233
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />
17 5-839 Operationen an der Wirbelsäule 161<br />
18 5-783 Entnahme eines Knochentransplantates 158<br />
19<br />
Revision, Wechsel und Entfernung einer Endoprothese am<br />
5-821 Hüftgelenk 152<br />
20 5-781 Osteotomie und Korrekturosteotomie 149<br />
Behandlungsschwerpunkte der Klinik unterteilt nach Krankheitsarten<br />
Operative Fälle<br />
Tumorerkrankungen<br />
Wirbelsäule<br />
Hüftgelenksprothetik<br />
Kniegelenksprothetik<br />
Gelenkendoprothetik<br />
an Schulter,<br />
Sprunggelenk<br />
Kinder<br />
Arthroskopie<br />
Andere<br />
Konservative Fälle<br />
(nicht operativ)<br />
Wirbelsäule<br />
Andere<br />
Beschreibung Anzahl<br />
Tumorreferenzzentrum für zahlreiche internationale<br />
Studien, Operative Behandlung von primären und<br />
sekundären Knochentumoren, von Tumoren des Bindeund<br />
Weichteilgewebes, Implantation von Tumorspezialprothesen,<br />
gliedmaßenerhaltende Tumorchirurgie,<br />
minimalinvasive Behandlung gutartiger Knochentumore<br />
Operative Behandlung von Wirbelsäulendeformitäten, von<br />
Tumoren der Wirbelsäule, von degenerativen und<br />
entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule<br />
Implantation und Wechsel von künstlichen Hüftgelenken<br />
(Standardprothesen, Individualprothesen, Sonderprothesen)<br />
Implantation und Wechsel von künstlichen Kniegelenken<br />
(Standardprothesen, Individualprothesen, Sonderprothesen)<br />
Implantation und Wechsel von künstlichen Schulter- und<br />
Sprunggelenken (Standardprothesen, Individualprothesen,<br />
Sonderprothesen)<br />
Operative Behandlung von Achsdeformitäten der oberen<br />
und unteren Extremitäten, von Fußdeformitäten, von<br />
Huftluxationen und Hüftdysplasien bei Kindern,<br />
Verlängerung von Extremitäten, operative Behandlung von<br />
Kindern mit ICP (Infantile Cerebral Parese)<br />
Arthroskopische Operationen am Schulter-, Knie-,<br />
Ellenbogen- und oberen Sprunggelenk<br />
Operative Behandlung von Deformitäten bei<br />
ausgewachsenen Patienten, von entzündlichen<br />
Knochenerkrankungen, von Deformitäten am Fuß<br />
Konservative Behandlung von Wirbelsäulendeformitäten,<br />
von degenerativen und entzündlichen<br />
Wirbelsäulenerkrankungen<br />
Konservative Behandlung von angeborenen und<br />
erworbenen Deformitäten, degenerativen Gelenkerkrankungen,<br />
Osteogenesis imperfecta, Behandlung von<br />
Patienten mit Cerebralparesen, CT-gesteuerte Biopsien,<br />
Ultraschall-gesteuerte Biopsien, Nachsorge nach<br />
Knochentumoroperationen<br />
234 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005<br />
457<br />
281<br />
220<br />
128<br />
29<br />
271<br />
296<br />
251<br />
471<br />
268
Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />
15. Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und<br />
Rehabilitation<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans Henning Wetz<br />
Robert-Koch-Straße 30<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 56764<br />
Fax +49-(0)251-83 56776<br />
E-Mail: wetz@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/techorth/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation wurde in<br />
ihren Ursprüngen bereits 1965 gegründet und verfügt daher über einen enormen<br />
Erfahrungsschatz in der Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit angeborenen<br />
und erworbenen Fehlbildungen des Haltungs- und Bewegungsapparates. Ein<br />
hochspezialisiertes und langjährig ausgebildetes Team aus Ärzten,<br />
Orthopädietechnikern, Physio- und Ergotherapeuten sowie ebenfalls besonders<br />
geschulten Pflegekräften widmet sich der Aufgabe, die ihm anvertrauten Patienten<br />
bestmöglich in ihrer Mobilität wiederherzustellen und in ihren Alltag zu integrieren.<br />
Dafür kommen konservative Heilverfahren einschließlich der Versorgung mit<br />
Hilfsmitteln und Apparaten und operative Therapien zur Anwendung. Aufgrund der<br />
Kombination aus Tradition und moderner universitärer Spitzenmedizin werden so gute<br />
Behandlungserfolge erzielt, dass unser Einzugsgebiet mittlerweile die Grenzen der<br />
Bundesrepublik Deutschland überschreitet.<br />
Besondere Schwerpunkte der Klinik:<br />
� Das gesamte Spektrum der Amputationschirugie und Stumpf-verbessernder<br />
Operationen der oberen und unteren Extremitäten<br />
� Das Diabetische Fußsyndrom, hier vor allem die Extremität-erhaltende<br />
operative Therapie beim Charcot-Fuß<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 235
Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />
� Konservative und operative Therapie bei neuromuskulären Erkrankungen in<br />
enger Kooperation mit den Kliniken für Neurologie, Neurochirurgie und<br />
Pädiatrie<br />
� Anpassung von Prothesen, Orthesen, Sitzschalen und anderen Hilfsmitteln in<br />
komplexen Fällen einschließlich Rehabilitation und Gebrauchsschulung<br />
Der Sitz des einzigen Lehrstuhls für Technische Orthopädie in Deutschland beinhaltet<br />
gleichzeitig die Verpflichtung, die hier gewonnenen Erkenntnisse aus klinischer und<br />
bio-mechanischer Forschung konsequent in die Patientenversorgung einfließen zu<br />
lassen.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
� Angeborene und erworbene Fehlbildungen des Haltungs- und<br />
Bewegungsapparates<br />
� Operative Korrektur von Deformitäten, Versorgung mit Prothesen und Orthesen<br />
� Neuromuskuläre Erkrankungen, insbesondere Infantile Zerebralparese, Spina<br />
bifida, Folgezustände der Poliomyelitis, andere spastische und schlaffe<br />
Lähmungen<br />
� Orthopädietechnische und operative Therapie von Gelenkkontrakturen,<br />
Anwendung von Botulinum-Toxin, Versorgung mit Apparaten und<br />
Mobilitätshilfen<br />
� Ulzerationen und Deformitäten beim diabetischen Fußsyndrom und anderen<br />
neuropathischen Fußerkrankungen<br />
� Dreidimensionale knöcherne Achskorrekturen von Charcot-Füßen,<br />
rebalancierende Sehnenchirurgie, minimal invasive Resektionen, Minor-<br />
Amputationen, Anpassen von druckreduzierenden oder fixierenden Orthesen,<br />
strukturierte phasenorientierte Wundbehandlung<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Die der Klinik angeschlossene eigene orthopädische Werkstatt versorgt mit weit<br />
überregionalem Einzugsgebiet Patienten mit Amputationen, Fehlbildungen und<br />
Lähmungserkrankungen. Diese ambulant oder stationär erbrachte Leistung beinhaltet<br />
eine intensive interdisziplinäre Kooperation der Orthopädietechniker mit unseren<br />
Ärzten und Physiotherapeuten. Die Versorgung orientiert sich am aktuellen Stand der<br />
technischen Möglichkeiten, insbesondere bei der Prothetik der oberen Extremitäten.<br />
236 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />
Vor allem Kinder mit Skelettfehlbildungen werden umfassend betreut und während<br />
ihrer gesamten Entwicklung fachgerecht medizinisch begleitet. Das besondere<br />
Einfühlungsvermögen in die Problematik liegt in der jahrzehntelangen Expertise gerade<br />
mit diesen seltenen Krankheitsbildern begründet.<br />
Spezialsprechstunden für:<br />
� Diabetisches Fußsyndrom<br />
� Infantile Zerebralparese u. a. neuromuskuläre Erkrankungen im Kindesalter<br />
� Orthopädische Hilfsmittel<br />
� Kindersprechstunde<br />
� Fußsprechstunde<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
Die Klinische Prüfstelle für Orthopädische Hilfsmittel ist im Auftrag des<br />
Bundesministeriums für Wirtschaft und Soziales unserer Klinik angegliedert.<br />
Prothesen, Orthesen, Rollstühle und andere Hilfsmittel werden einer umfassenden<br />
klinischen und biomechanischen Prüfung unterzogen und hinsichtlich ihres<br />
medizinischen Nutzwertes beurteilt. Besondere Expertise konnte erworben werden bei<br />
der Prüfung moderner computerisierter Kniepassteile mit der Methode der<br />
dreidimensionalen Bewegungsanalyse. Auch für individuelle Versorgungen können<br />
daher aussagefähige Bewertungen und Vorschläge mit einem hohen Maß an<br />
Objektivität formuliert werden. Die klinische Prüfung orthopädischer Hilfsmittel ist Teil<br />
des Qualitätssicherungsprogramms des Gesetzgebers und gewinnt in der<br />
sozialmedizinischen Begutachtung zunehmend an Bedeutung.<br />
Orthopädische Werkstätten der Technischen Orthopädie<br />
Leistungsangebot für stationäre und ambulante Patienten:<br />
� Das gesamte Spektrum der Armprothetik und Hilfen sowie myoelektrische<br />
Prothesen,<br />
� Prothetik der unteren Extremitäten bei einseitigen sowie doppelseitigen<br />
Versorgungen auch mit dem Einsatz Mikroprozessor gesteuerter Knie-Gelenke,<br />
� Individuelle Orthesen und Orthoprothesen Versorgungen der unteren<br />
Extremitäten,<br />
� Sitzschalenanpassung und individuelle Hilfsmittel als Sonderbau.<br />
2004 wurden von den Werkstätten ca. 500 individuelle Hilfsmittel für Patienten<br />
angepasst. Die Versorgungen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit dem<br />
ärztlichen und therapeutischen Team der Klinik.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 237
Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />
Forschung<br />
Siehe auch Forschungsbericht der Universität <strong>Münster</strong>.<br />
Die klinische Forschung wird wesentlich durch ein Drittmittelaufkommen von mehr als<br />
400.000 Euro jährlich ermöglicht. Im Vordergrund steht die Rehabilitations- und<br />
Versorgungsforschung<br />
1. Klinische Prüfung orthopädischer Hilfsmittel mit den Schwerpunkten:<br />
� Indikationen für das Kniegelenk 3C 100<br />
� Vergleichende Untersuchung elektrischer Zusatzantriebe für handbetriebene<br />
Rollstühle<br />
� Klassifizierung von Schaftsystemen und Stumpfbettungen<br />
� Klassifizierung von Kniepassteilen<br />
� Absatzhöhe und Körperstatik<br />
� Propriozeptive Einlagen und Körperstatik<br />
� Afferenzverstärkende Einlagen bei Spastik<br />
� Aktivitätsmonitoring bei Diabetikern<br />
� Drehachsenbestimmung am Knie und Ellenbogengelenk<br />
2. Diabetischer Fuss<br />
� Immunologische Bedingungen der Charcot Arthropathien<br />
� Gangbildveränderungen bei Diabetikern<br />
� Rekonstruktive Fusschirurgie<br />
� Amputationschirurgie (outcome)<br />
3. Optische Oberflächenvermessung<br />
� Anatomische Bezugspunkte am Fuss<br />
� Antomische Bezugspunkte am Knie<br />
4. Passteilforschung<br />
� Kardanische Aufhängung für Oberarmprothesen<br />
� Armprothetik (outcome)<br />
� Kindgerechte Armprothetik (Lego/ Fresenius /O.Bock)<br />
� Polyzentrische Kniegelenke<br />
� Verschlußsyteme für Silikon Liner<br />
5. Implantatforschung<br />
� Entwicklung einer Totalendoprothese für das OSG<br />
238 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />
� Externe Fixationssysteme für Charcot Arthropathie<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Fortbildung:<br />
� Seminar Technische Orthopädie Di. 13 –14<br />
� Seminar Technische Orthopädie und Biomechanik Do. 17-18 (invited speaker)<br />
� 25. Symposium Technische Orthopädie und Biomechanik jeweils 1.Märzwochenende<br />
� Jahreskongress Technische Orthopädie in Garmisch Partenkirchen, jeweils 1.<br />
Mai -Wochenende<br />
� Curriculum Technische Orthopädie für Fachärzte 4X jährlich<br />
Lehre:<br />
� Kooperation mit der FH <strong>Münster</strong> im Studiengang Technische Orthopädie<br />
� Vorlesung Rehabilitation<br />
� Vorlesung Technische Orthopädie, Tutorentätigkeit bei den POL Kursen<br />
Service<br />
� Sozialdienst<br />
� Psychosomatische Betreuung<br />
� Spiel – Musikzimmer<br />
� grosser Aufenthaltsraum<br />
� individuelle Austattung mit Telefon -und Fernsehgerät<br />
� Diätberatung<br />
� Alternative Heilverfahren (Feldenkrais, Chi Gong etc.)<br />
� Grosses beheiztes Bewegungsbad<br />
� Turnhalle mit Fitnessareal bes. für Behinderte<br />
� Hilfsmittelversorgung durch klinikeigene Werkstätten<br />
�� Behindertensport<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 239
Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Physiotherapie:<br />
� auf neurophysiologischer Basis (n. Bobath, Bruncow,<br />
Brügger, E-Technik)<br />
� MTT<br />
� Prothesengebrauschsschulung (klinische Prüfstelle)<br />
� Gangschulung<br />
(Ganglabor)<br />
Fussreflextherapie<br />
Fussgymnastik für Erwachsene und Kinder<br />
Manuelle Therapie (Chirotherapie), Osteopathie<br />
Physikalische Therapie<br />
� Bäder, Kneipsche Anwendungen, Packungen, Massagen<br />
� Elektrotherapie<br />
� Podologie<br />
�<br />
Neuraltherapie<br />
Alle modernen Rehabilitationsverfahren zur Rehabilitation<br />
Körperbehinderter unter Berücksichtigung der gebräuchlichen Standarts<br />
(Assessmentverfahren, ICF, etc.)<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Ganglabor mit:<br />
� 3.D Bewegungsanalyse<br />
� elektronischer Pedobarografie<br />
� Rasterstereografie<br />
� Activity monitoring (Cuela System)<br />
� Elektronische Ichnografie (Gait rite system)<br />
Biomechanisches Labor (gemeinsam mit allg. Orthopädie und Unfallchirurgie)<br />
240 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />
Feinmechanische Werkstatt<br />
4. Forschungswerkstatt für Passteile<br />
5. Orthopädische Werkstatt<br />
6. Reha-Technik<br />
7. Biomedizinische Technik (gemeinsam mit FH <strong>Münster</strong>)<br />
Apparative Ausstattung<br />
� Sonografie<br />
� Vicon System<br />
� Cuela System<br />
� Gait rite System<br />
� Pedar System<br />
� Parotec System<br />
� Fastscan System<br />
�� Rasterstereografie<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
� Fußsprechstunde für Diabetiker<br />
� Fußchirurgische Sprechstunde<br />
� Sprechstunde für neuromuskuläre Erkrankungen(incl ICP, MCC)<br />
� Allg Poliklinik für Körperbehinderte<br />
� Sprechstunde für Technische Kinderorthopädie<br />
� Abnahmesprechstunde für Hilfsmittel<br />
� (Qualitätssicherung gemeinsam mit klin. Prüfstelle)<br />
Tagesklinik<br />
Für Diabetiker geplant<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
� QM Beauftragter<br />
� Zertifiziert nach ISO 9000<br />
� Leitlinienorientierte, EBM basierte Hilfsmittelversorgung<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 241
Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />
� Integrierte Versorgung bei Diabetischem Fußsyndrom (DFS)<br />
� Qualitätssicherung orthopädischer Hilfsmittel durch ständige klinische und<br />
Biomechanische Prüfung<br />
� Outcome management<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Technische<br />
Orthopädie<br />
Stationäre Patienten 546<br />
Durchschnittl. Verweildauer 22,88<br />
Ambulante Patienten 2.841<br />
Ambulante Behandlungen 4.760<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
g<br />
Text Fallzahl<br />
1 I73 Nachbehandlung bei Erkrankungen des Bindegewebes 116<br />
2 I14 Revision eines Amputationsstumpfes 43<br />
3<br />
Verschiedene Operationen bei Diabetes mellitus mit Begleiterkrankungen,<br />
ohne Frührehabilitation und ohne geriatrische frührehabilitative<br />
K01 Komplexbehandlung, mit Gefäßeingriff 42<br />
4 K60 Diabetes mellitus und schwere Ernährungsstörungen, Alter < 11 Jahre 39<br />
5 I27 Operationen am Weichteilgewebe mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 38<br />
6 K13 Verschiedene Operationen bei Diabetes mellitus mit Begleiterkrankungen 37<br />
7<br />
Ausgedehnte operativeProzedur ohne Bezug zur Hauptdiagnose mit<br />
901 komplizierenden Prozeduren oder Strahlentherapie 31<br />
8<br />
Operationen am Fuß mit mehreren komplexen Operationen oder<br />
I20 hochkomplexer Operation 27<br />
9<br />
Erkrankungen des Bindegewebes mit komplexer Diagnose oder äußerst<br />
I76 schwere Begleiterkrankungen 17<br />
10 I07 Amputation mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 14<br />
11 I28 Komplexe Operationen am Bindegewebe 14<br />
12<br />
Prozeduren bei endokrinen, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten, Alter<br />
K09 < 7 Jahre oder äußerst schwere Begleiterkrankungen 11<br />
242 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />
13<br />
Lokale Exzision und Entfernung von Osteosynthesematerial außer an<br />
I23 Hüftgelenk und Femur mit komplexer Entfernung von Osteosynthesematerial 6<br />
14<br />
Operationen bei zerebraler Lähmung, Muskeldystrophie oder Neuropathie,<br />
B06 Alter < 19 Jahre 5<br />
15<br />
Komplexe Operationen an Humerus, Tibia, Fibula und Sprunggelenk mit<br />
I13 Mehrfacheingriff oder komplexer Prozedur oder komplexer Diagnose 5<br />
16 J11 Operationen an Haut, Unterhaut und Mamma mit mäßig komplexer Prozedur 5<br />
17<br />
Erkrankungen an Hirnnerven und peripheren Nerven mit komplexer<br />
Diagnose, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen oder bei Para- /<br />
B71 Tetraplegie mit äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen 4<br />
18 F28 Amputation mit zusätzlichem Gefäßeingriff 4<br />
19<br />
Operationen an peripheren Nerven, Hirnnerven und anderen Teilen des<br />
Nervensystems ohne äußerst schwere Komplikationen oder Operationen bei<br />
zerebraler Lähmung, Muskeldystrophie oder Neuropathie ohne äußerst<br />
B17 schwere oder schwere Begleiterkrankungen, Alter > 18 Jahre 3<br />
20<br />
Lokale Exzision und Entfernung von Osteosynthesematerial an Hüftgelenk<br />
I21 und Femur oder komplexe Operationen an Ellenbogengelenk und Unterarm 3<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 E11 Nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-2-Diabetes] 128<br />
2 Z44 Versorgen mit und Anpassen einer Ektoprothese 105<br />
3 T87 Komplikationen, die für Replantation und Amputation bezeichnend sind 62<br />
4 M21 erworbene Deformitäten der Extremitäten 35<br />
5 E10 Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-1-Diabetes] 34<br />
6 M86 Osteomyelitis 29<br />
7<br />
Versorgen mit und Anpassen von anderen medizinischen Geräten oder<br />
Z46 Hilfsmitteln 22<br />
8 M24 näher bezeichnete Gelenkschädigungen 14<br />
9 G60 Hereditäre und idiopathische Neuropathie 9<br />
10 I70 Atherosklerose 8<br />
11 Q66 Angeborene Deformitäten der Füße 6<br />
12 M62 Sonstige Muskelkrankheiten 5<br />
13<br />
Komplikationen durch orthopädische Endoprothesen, Implantate oder<br />
T84 Transplantate 4<br />
14<br />
Krankheiten der Haut und der Unterhaut, anderenorts nicht<br />
L98 klassifiziert 4<br />
15 L08 lokale Infektionen der Haut und der Unterhaut 2<br />
16 L03 Phlegmone 2<br />
17 G62 Polyneuropathien 2<br />
18<br />
Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens, anderenorts nicht<br />
M53 klassifiziert 2<br />
19 M67 Krankheiten der Synovialis und der Sehnen 2<br />
20 Q72 Reduktionsdefekte der unteren Extremität 2<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 243
Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] und Entfernung von<br />
5-893 erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 180<br />
2 5-787 Entfernung von Osteosynthesematerial 119<br />
3 5-780 Inzision am Knochen, septisch und aseptisch 65<br />
4 5-800 Offen chirurgische Revision eines Gelenkes 60<br />
5 5-866 Revision eines Amputationsgebietes 60<br />
6 5-854 Rekonstruktion von Sehnen 39<br />
7 5-788 Operationen an Metatarsale und Phalangen des Fußes 34<br />
8 5-865 Amputation und Exartikulation Fuß 30<br />
9 5-786 Osteosynthese von Knochen 29<br />
10 5-782 Exzision und Resektion von erkranktem Knochengewebe 28<br />
11 5-851 Durchtrennung von Muskel, Sehne und Faszie 21<br />
12 5-781 Osteotomie und Korrekturosteotomie 18<br />
13 5-894 Lokale Exzision von erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 12<br />
14 5-864 Amputation und Exartikulation untere Extremität 12<br />
15 5-892 Inzision an Haut und Unterhaut 12<br />
16 5-79b Offene Reposition einer Gelenkluxation 10<br />
17 8-310 Aufwendige Gipsverbände 10<br />
18 5-041 Exzision und Destruktion von erkranktem Gewebe von Nerven 9<br />
19 5-808 Arthrodese 8<br />
20 5-852 Exzision von Muskel, Sehne und Faszie 7<br />
244 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Zentrum für Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin<br />
17. Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Ludwig Kiesel<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 48202<br />
E-Mail: l.kiesel@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.unifrauenklinik-muenster.de<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ist für <strong>Münster</strong> und die<br />
weitere Umgebung Westfalens die führende Klinik der Maximalversorgung ihres<br />
Fachgebiets. Sie bietet aufgrund ihrer akademischen Ausrichtung die Möglichkeit, bei<br />
allen gynäkologischen und geburtshilflichen Erkrankungen außer nach konventionellen<br />
Verfahren jederzeit auch nach den aktuellsten diagnostischen und therapeutischen<br />
Methoden behandelt zu werden.<br />
Im ambulanten Bereich wird ein differenziertes Angebot von Spezialsprechstunden<br />
und Funktionsbereichen vorgehalten. Dieses unterstützt die niedergelassenen Frauenärztinnen<br />
und -ärzte in ihrer Tätigkeit durch besondere Erfahrungen und Möglichkeiten<br />
auf dem jeweiligen speziellen Gebiet und bietet Patientinnen die Möglichkeit einer<br />
Versorgung auf höchstem Niveau. Für unsere Patienten besteht dadurch die Option<br />
zur bestmöglichen prästationären Abklärung, so dass sich stationären Liegezeiten<br />
verkürzen lassen und eine Vielzahl von Operationen problemlos ambulant durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Im stationären Bereich wird besonderer Wert auf eine individuelle Betreuung gelegt,<br />
die uns von unseren Patientinnen sowohl als Kontrast zu ihren Erwartungen an eine<br />
große Universitätsklinik als auch im Vergleich mit anderen Häusern einhellig<br />
bescheinigt wird. Ausdruck dessen ist eine familienorientierte Geburtshilfe und eine<br />
Unterbringung in Zimmern mit einer zeitgemäßen Ausstattung, die nahezu<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 245
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
ausschließlich mit höchstens zwei Patientinnen belegt werden, und einer Verlagerung<br />
der Intensivobservationsbetten auf die Stationen, so dass Patientinnen auch nach<br />
größeren Eingriffen in aller Regel auf ihrer Station verbleiben können.<br />
Die medizinische Versorgung erfolgt unter der Leitung des Klinikdirektors Univ.-<br />
Professor Dr. Ludwig Kiesel (Präsident des Dachverband für Reproduktionsmedizin<br />
DVR e. V. und der Deutschen Menopause Gesellschaft DMG e. V.) durch ein Team<br />
von 30 ärztlichen Mitarbeitern, von denen mehr als die Hälfte als Fachärzte auf einem<br />
oder mehreren Gebieten über eine spezielle Expertise verfügt. Zahlreiche Ärzte wirken<br />
bei medizinischen Kongressen oder durch ihre Mitgliedschaft in den<br />
Fachgesellschaften (z.B. Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Gesellschaft für<br />
Senologie, Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Deutsche<br />
Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin, Fetal Medicine Foundation, Internationale<br />
Gesellschaft für Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen) durch<br />
wissenschaftliche Beiträge mit. Ihnen stehen unter Leitung von Oberschwester Frau<br />
Hildegard Ney auf pflegerischer Seite fünfzig Krankenschwestern auf den Stationen, elf<br />
Krankenschwestern im ambulanten Bereich, zehn Operations-Schwestern und neun<br />
Hebammen zur Seite.<br />
Sowohl im ambulanten wie im stationären Bereich profitiert die Klinik nicht nur von<br />
einer hervorragenden apparativen Ausstattung, sondern besonders auch von der guten<br />
Kooperation mit den Kliniken angrenzender Fachgebiete unter demselben Dach.<br />
So bildet die Klinik zusammen mit der Kinderklinik und anderen Kliniken der Universität<br />
das Perinatalzentrum <strong>Münster</strong>s und seiner Umgebung, das Neugeborene mit allen<br />
medizinischen Problemen adäquat versorgen kann. Den werdenden Müttern wiederum<br />
können durch die Übernahme der meisten Leitungsanästhesien durch die Klinik für<br />
Anästhesiologie zeitgemäße, aber anderswo nicht selbstverständliche Verfahren, wie<br />
die patientenkontrollierte Periduralanästhesie angeboten werden. Die Kooperation mit<br />
der Klinik für Strahlentherapie bietet die Möglichkeit für zukunftsweisende Verfahren<br />
wie die der intraoperativen Bestrahlung bei bestimmten bösartigen Erkrankungen, vor<br />
allem beim Brustkrebs. Die Tatsache, dass das <strong>Universitätsklinikum</strong> neben allen<br />
klinischen Disziplinen natürlich auch über ein eigenes Institut für Pathologie verfügt,<br />
ermöglicht regelmäßige interdisziplinäre Konferenzen mit einer optimalen prä- und<br />
postoperativen Therapieplanung. Die Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />
Reproduktionsmedizin ermöglicht die Behandlung beider Partner bei ungewollter<br />
Kinderlosigkeit und die Durchführung aller Verfahren der assistierten Befruchtung.<br />
Durch das Institut für Transfusionsmedizin steht der Frauenklinik die problemlose<br />
246 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Versorgung mit Eigenblutkonserven zur Verfügung oder durch das Institut für<br />
Mikrobiologie die klinische Konsultation eines Mikrobiologen am Krankenbett.<br />
Medizinische Leistungsbereiche und Versorgungsschwerpunkte<br />
Die Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe kann ein breites<br />
Spektrum an Spezialisierungen anbieten und verfügt somit über besondere<br />
Schwerpunkte in jedem der drei großen Bereiche der operativen und onkologischen<br />
Gynäkologie, der Geburtshilfe und Perinatalmedizin und der Endokrinologie und<br />
Reproduktionsmedizin.<br />
Gynäkologische Onkologie<br />
Ein Schwerpunkt in der gynäkologischen Onkologie ist zweifelsohne die Behandlung<br />
des Mammakarzinoms. Zusammen mit anderen Kliniken der Umgebung hat die<br />
Universitätsfrauenklinik ein Brustzentrum gegründet. Mithilfe ambulant durchgeführter<br />
Stanzbiopsien wird eine Vielzahl unnötiger Operationen vermieden oder die Diagnose<br />
eines bösartigen Tumors bereits vor der eigentlichen Operation bestätigt.<br />
Interdisziplinäre Konferenzen werden vor und nach der Operation zur<br />
Therapieoptimierung abgehalten. Vor der Primäroperation erfolgt in der Regel eine<br />
Sentinel (Wächter-) lymphknoten-Markierung zur schonenderen Operation der<br />
Achselhöhle. Bei der Mehrzahl der Frauen kann eine brusterhaltende Operation<br />
durchgeführt werden. Diesen Frauen wird eine intraoperative Bestrahlung angeboten,<br />
die unter anderem den sonst erforderlichen Zeitraum der Bestrahlung nach der<br />
Operation reduziert.<br />
Beim Mammakarzinom wie auch bei anderen gynäkologischen Tumoren beteiligt sich<br />
die Frauenklinik an zahlreichen Therapiestudien der medizinischen<br />
Fachgesellschaften. Chemotherapien werden in einer eigens dafür eingerichteten<br />
Ambulanz durchgeführt.<br />
Sämtliche Operationen zur Behandlung der anderen gynäkologischen Tumore, wie<br />
Eierstockkrebs, Gebärmutterkrebs oder Vulvakrebs, werden an der Frauenklinik<br />
regelmäßig durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit der Klinik für Chirurgie, der Klinik für<br />
Urologie und anderen Kliniken erlaubt die Durchführung auch ultraradikaler und<br />
ausgedehnter plastisch - rektonstruktiver Operationen. Ein Ziel ist jedoch auch die<br />
Erweiterung der minimalinvasiven Eingriffsmöglichkeiten, wie beispielsweise die der<br />
laparoskopischen Lymphknotenentfernung.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 247
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Brustzentrum <strong>Münster</strong><br />
Zusammen mit anderen Kliniken der Umgebung hat die Universitätsfrauenklinik ein<br />
kooperatives Brustzentrum gegründet. Die Universitätsfrauenklinik ist anerkannte Klinik<br />
für die strukturierte Versorgung von Frauen im Rahmen der Disease Management<br />
Programme im Land Nordrhein-Westfalen. Durch die qualitätsgesicherte Betreuung<br />
wird dadurch eine Behandlung auf überdurchschnittlichem Niveau für Frauen mit Brusterkrankungen<br />
gewährleistet.<br />
Frauen mit unklaren Veränderungen der Brust können sich in der<br />
Mammasprechstunde vorstellen. Für die Betreuung von Frauen mit erhöhtem<br />
familiärem Risiko steht in Kooperation mit dem Institut für Humangenetik eine Spezielle<br />
Hochschulambulanz „Familiäres Mamma- und Ovarialkarzinom“ zur Verfügung, um<br />
betroffenen Familien bezüglich einer Riskoberechnung oder einer genetischen Testung<br />
zu beraten.<br />
Durch ambulant durchzuführende minimal-invasive Abklärungsmöglichkeiten<br />
(Stanzbiopsien, ultraschallgesteuerte Vakuumbiopsie (Mammotome ® ) wird eine rasche<br />
Diagnose ermöglicht und eine Vielzahl unnötiger Operationen vermieden. Mehrmals<br />
wöchentlich werden interdisziplinäre Konferenzen mit den Kollegen aus der<br />
Diagnostischen Radiologie, Pathologie, Strahlentherapeutie und Nuklearmedizin<br />
durchgeführt um vor und nach einer ggf. notwendigen Operation eine optimale<br />
individualisierte Therapieplanung zu ermöglichen. Die Operation bzw. die häufig auch<br />
durchzuführende Abklärung der Lymphknoten der Achselhöhle erfolgt in der Regel<br />
durch eine schonende Biopsie des Wächterlymphknotens<br />
(Sentinellymphknotenbiopsie). Bei der Mehrzahl der Frauen kann eine brusterhaltende<br />
Operation durchgeführt werden – zur maximalen Sicherheit wird in der Folgezeit eine<br />
Bestrahlung ergänzt. Am <strong>Universitätsklinikum</strong> kann diesen Frauen eine intraoperative<br />
Bestrahlung angeboten werden, die den Zeitraum der Bestrahlung nach der Operation<br />
deutlich reduziert. Es besteht auch die Möglichkeit der kosmetischen Korrektur der<br />
Brust auf der Gegenseite wie z.B. durch eine Bruststraffung (Mastopexie) oder einer<br />
Brustverkleinerung (Reduktionsmastektomie).<br />
Sollte eine Entfernung der Brust notwendig sein, werden der Patientin plastischrekonstruktive<br />
operative Behandlungsverfahren (z.B. gleichzeitiger Brustaufbau durch<br />
Eigengewebe oder Prothese) angeboten. Während des stationären Aufenthaltes mit<br />
einer belastenden Diagnose werden unsere Patientinnen zusätzlich durch die<br />
Psychoonkologin der Frauenklinik betreut.<br />
Beim Mammakarzinom wie bei den anderen gynäkologischen Tumoren beteiligt sich<br />
die Frauenklinik an zahlreichen Studien nationaler und internationaler medizinischer<br />
Fachgesellschaften. Dadurch haben wir die Möglichkeit unseren Patienten modernste<br />
248 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Therapieansätze früher als andere Kliniken anbieten zu können. Für die Durchführung<br />
von Chemotherapien steht in eine eigens dafür eingerichtete Ambulanz zur Verfügung.<br />
Die Weiterbildung des ärztlichen und auch des Pflegepersonals wird strukturiert<br />
durchgeführt. Zahlreiche Ärzte wirken bei Kongressen oder durch ihre Mitgliedschaft in<br />
den Fachgesellschaften (z.B. Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Gesellschaft für<br />
Senologie) durch ihre wissenschaftlichen Beiträge mit. Die Tätigkeit eines Mitarbeiters<br />
als Auditor der Deutschen Krebsgesellschaft unterstreicht den Stellenwert unseres<br />
Brustzentrums. Durch 4x jährlich stattfindende Quartalsfortbildungen findet ein<br />
regelmäßiger Austausch mit der niedergelassenen Ärzteschaft über Neuentwicklungen<br />
in der Behandlung von Brusterkrankungen statt. Einmal jährlich veranstaltet das<br />
Brustzentrum einen Patientinnentag um besonders auch Patientinnen und deren<br />
Angehörigen über aktuelle Ergebnisse zu informieren. Weiterhin besteht eine enge<br />
Kooperationen mit Selbsthilfegruppen und Einrichtungen, die betroffene Frauen im<br />
weiteren Verlauf unterstützen. Die poststationäre Betreuung ist als gemeinsame<br />
abwechselnde Nachsorge durch eine spezielle Sprechstunde in engem Kontakt mit<br />
den niedergelassenen Kollegen organisiert. Somit ist das Brustzentrum <strong>Münster</strong> unter<br />
der Leitung der Universitätsfrauenklinik regional und überregional eine zentrale Einheit<br />
in der ganzheitlichen Versorgung für Frauen und im Einzelfall auch Männern mit<br />
Erkrankungen der Brust.<br />
Operative Gynäkologie<br />
Neben Patientinnen mit einer bösartigen Erkrankung der Brust werden auch<br />
Patientinnen mit andere Erkrankungen der Brust oder kosmetischen bzw.<br />
funktionellen Problemen nach einer Operation an der Brust in einer<br />
Spezialsprechstunde betreut. Diesen Patientinnen. kann ein entsprechende operative<br />
Behandlung wie eine Bruststraffung (Mastopexie), eine Brustverkleinerung<br />
(Reduktionsmastektomie) oder einer Brustvergrößerung (Augmentation) angeboten<br />
werden.<br />
Bereits traditionell ist die Behandlung der Endometriose und des Uterus<br />
myomatosus ein Schwerpunkt unserer Klinik, und neben der Patientenversorgung<br />
auch einer der Forschungsschwerpunkte. Eine spezielle Sprechstunde unterstützt<br />
niedergelassene Kollegen in der konservativen Behandlung und dient der optimalen<br />
Therapieplanung vor operativen Eingriffen. Spezielle diagnostische Verfahren, die nur<br />
an wenigen Zentren in Deutschland eingesetz werden, wie die Fluoreszenzdiagnostik<br />
während einer Operation erlauben eine verbesserte Erkennung und Behandlung von<br />
Endometrioseherden.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 249
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Bei der Endometriose und der organerhaltenden Operation des Uterus myomatosus<br />
sind minimalinvasive Operationsmethoden eine Hauptsäule der Therapieverfahren.<br />
Diese spielen jedoch auch eine wesentliche Rolle beispielsweise bei der totalen<br />
laparoskopischen Hysterektomie oder der laparoskopischen Entfernung von<br />
Eierstockstumoren, beides Eingriffe, die neben den konventionellen Verfahren an der<br />
Klinik regelmäßig durchgeführt werden.<br />
Minimalinvasive Methoden spielen auch bei der Behandlung der Harninkontinenz eine<br />
Rolle. Hier kommen jedoch auch andere vaginale (wie zum Beispiel das vaginal Band)<br />
oder abdominale Operationsverfahren zum Einsatz, die ebenfalls regelmäßig an der<br />
Klinik durchgeführt werden. Zur ambulanten Therapieplanung und Erfolgskontrolle<br />
nach einer Operation steht unseren Patientinnen eine separate Sprechstunde mit<br />
einem modernen urodynamischen Meßplatz zur Verfügung.<br />
Einen wesentlichen Schwerpunkt in der Gynäkologie bildet die Behandlung<br />
dysplastischer Veränderungen der Portio (Gebärmutterhals / -mund) und der Vulva.<br />
Hierfür stehen eine spezielle Sprechstunde und ein eigenes Zytologisches Labor zur<br />
Verfügung. Falls notwendig können wir unseren Patientinnen moderne operative<br />
Verfahren, wie die Abtragung von Gewebe mit einer elektrischen Schlinge oder mit<br />
einem LASER ambulant anbieten.<br />
Pränatale Medizin und Ultraschalldiagnostik<br />
In diesem Bereich werden jährlich mehr als 8000 Ultraschalluntersuchungen<br />
durchgeführt. Damit gehört diese Spezialambulanz zu den größten in Deutschland mit<br />
einem Einzugsbereich weit über Westfalen hinaus. Speziell in der Ultraschalldiagnostik<br />
ausgebildete Ärzte, die auch die Aus- und Weiterbildung der Frauenärzte im<br />
Kammerbereich Westfalen-Lippe durchführen und über spezielle Weiterbildungsnachweise<br />
der DEGUM (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin) und der<br />
FMF (Fetale Medicine Foundation, London) verfügen, sowie hochmoderne 3D-fähige<br />
Ultraschallgeräte der High-End-Klasse bieten ein höchstes Maß an Qualität und<br />
Sicherheit. Die digitale Archivierung der Ultraschallbilder, 3D-Datensätze und Video-<br />
Loops ermöglicht den direkten Vergleich mit Vorbefunde und die Demonstration in<br />
täglichen Befund-Konferenzen.<br />
In der Pränataldiagnostik werden alle etablierten Verfahren zur Diagnostik und<br />
Therapie des ungeborenen Kindes angeboten. Ein Schwerpunkt ist die erweiterte<br />
Diagnostik im 1. Schwangerschafts Drittel mit der Nackentransparenzmessung,<br />
kombinierter mütterlicher Blutuntersuchung (PaPP-A und HCG) und hochauflösendem<br />
250 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
1. Trimester-Organ-Ultraschall. Besonders für Deutschland ist die Option, direkt am<br />
Vorstellungstag daraus ein individuelles Risikoprofil für kindliche<br />
Chromosomenstörungen zu erhalten und eine Beratung bzw. ggf. eine<br />
Chorionzottenbiospie (Mutterkuchenbiopsie zur Chromosomendiagnostik bei dem<br />
Kind) anschliessen zu können (OSCAR: One Stop Clinics Assessment of Risk). Ein<br />
spezielles Angebot ist neben der Mutterkuchengewebeentnahme über die Bauchdecke<br />
die sogenannte transvaginale Technik, die von den Frauen häufig als weniger<br />
belastend empfunden wird. Im 2. und 3. Trimester der Schwangerschaft wird eine<br />
spezielle Organultraschalluntersuchung des Kindes (meist ca. 20.<br />
Schwangerschaftswoche), eine fetale Echokardiografie (spezielle Herzuntersuchung<br />
des Kindes) sowie Doppler-Untersuchungen des fetalen und mütterlichen<br />
Gefässsystems angeboten. Bei Auffälligkeiten des Ungeborenen stehen alle etablierten<br />
Verfahren der modernen Pränatalmedizin, wie Amniocentese<br />
(Fruchtwasseruntersuchung), Cordocentese (Nabelschnurpunktion), Nabelschnurbluttransfusion<br />
und Eingriffe zur Therapie des Feten zur Verfügung. Ein<br />
hochspezialisiertes ärztliches Team aus Pränatalmedizinern, Humangenetikern,<br />
Neonatologen, Kinderkardiologen, Kindernephrologen, Kinderneurologen, Kinderchirurgen,<br />
Neurochirurgen und Herzchirurgen ermöglicht eine umfassende zeitnahe<br />
Beratung. Durch eine einzigartigen Kooperation mit einer vom Land NRW geförderten<br />
Spezialambulanz der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie des UKM und einer Vor-Ort-<br />
Beratung von Profamilia kann das Zentrum für Pränatale Medizin eine umfassende<br />
psychologische, psychiatrische und psycho-soziale Beratung in den extrem<br />
belastenden Situationen bei Vorliegen einer Erkrankung des ungeborenen Kindes<br />
gewährleisten.<br />
Im Bereich Mammasonografie (Brustultraschalluntersuchung) werden hochmoderne<br />
Matrix-Ultraschallköpfe mit excellenter Darstellungsqualität eingesetzt. Innovative<br />
Techniken wie Kontrastmittel- und 3D-Sonografie erweitern das Spektrum der<br />
Mammadiagnostik. Im Brustzentrum <strong>Münster</strong> werden sonografisch gesteuerte<br />
Gewebeentnahmen, Vacuumsaugbiopsien und Befundmarkierungen direkt vor einer<br />
Operation durchgeführt. Tägliche Befundkonferenzen garantieren ein Maximum an<br />
diagnostischer Sicherheit.<br />
Auf Überweisung werden alle Ultraschalluntersuchung des inneren weiblichen Genitale<br />
(Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke) durchgeführt. Modernste, farbcodierte<br />
Durchblutungsdarstellungen ermöglichen ein weites Spektrum nicht-invasiver<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 251
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Untersuchungsmöglichkeiten und können so z. B. unnötige Operationen vermeiden<br />
helfen.<br />
Die Beschäftigung mit wissenschaftlichen Fragestellungen zum Thema<br />
Ultraschalldiagnostik stützt diesen Schwerpunkt und ermöglicht eine Diagnostik auf<br />
internationalem Top-Niveau. Die Qualität der biochemischen Untersuchungen im<br />
Rahmen des 1. Trimester-Screenings wird durch die Teilnahme an internationalen<br />
Ringversuchen ständig geprüft.<br />
Geburtshilfe<br />
Wir praktizieren für unsere Patientinnen eine familienorientierte Geburtshilfe. Es<br />
existieren neben der klinischen Geburtshilfe zahlreiche Angebote zur Unterstützung<br />
werdender Eltern -wie zum Beispiel Kurse in der Schwangerengymnastik,<br />
Geburtsvorbereitungs Kurse durch Hebammen unserer Klinik. Ein Entspannungsbad<br />
erlaubt unseren Patientinnen ein Kräftesammeln für die Geburt. Unsere wohnlichen<br />
Kreißsäle sind mit modernen Kreißbetten, Gebärhocker und Gebärstühlen<br />
ausgestattet, die für unsere Patientinnen eine individuelle Gebärposition erlaubt. In<br />
einem großen Familienbett können beide Partner das Wunder der Geburt gemeinsam<br />
erleben. Ein enger Kontakt zwischen Mutter und Kind wird in unserer Klinik durch das<br />
Rooming-in unterstütz. Eine eingehende Stillberatung und Stillförderung sind für<br />
unsere Ärzte und Pflegepersonal eine Selbstverständlichkeit.<br />
Neben der klassischen Medizin kommen vor, unter und nach der Geburt Methoden der<br />
Homöopathie und Akupunktur zur Anwendung. Zur Überwachung der Kinder unter der<br />
Geburt stehen moderne Verfahren, wie die computergestützte Auswertung der<br />
Herztonkurve (CTG) zur Verfügung. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen<br />
der Anästhesie erreichen wir eine optimale Schmerztherapie unter der Geburt.<br />
Unser Standardverfahren bei der Schnittentbindung ist der sogenannte „sanfte<br />
Kaiserschnitt“ (Misgav-Ladach).<br />
Im Bereich der familienorientierten Geburtshilfe profitiert die Klinik aber auch von der<br />
Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinderheilkunde, die es ermöglicht, dass auch<br />
Kinder mit Anpassungsstörungen und Auffälligkeiten häufig bei der Mutter verbleiben<br />
können, zumindest aber unter dem gleichen Dach untergebracht sind. Die<br />
Zusammenarbeit mit der Kinderklinik ermöglicht die optimale Betreuung und<br />
Entbindung von Kindern mit pränatal bekannten Auffälligkeiten. Diese Kinder werden<br />
unmittelbar nach der Geburt von den Kinderärzten in Empfang genommen sodaß die<br />
weitere Behandlung optimal durchgeführt werden kann.<br />
252 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Ein Schwerpunkt in der Risiko-Geburtshilfe ist die Behandlung von Patientinnen mit<br />
Präeklampsie, HELLP-Syndrom und Plazentainsuffizienz. Eine spezielle<br />
Sprechstunde für Risikoschwangerschaften dient auch der Mitbetreuung von<br />
Patientinnen, die eine solche Komplikation in einer vorausgegangenen<br />
Schwangerschaft hatten und nun erneut schwanger sind. Daneben bilden Patientinnen<br />
mit Diabetes mellitus, Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis (Lupus)<br />
oder Gerinnungsstörungen einen wesentlichen Anteil dieser Sprechstunde. Im<br />
Übrigen dient diese Sprechstunde der besonderen Betreuung von Patientinnen mit<br />
seltenen Vorerkrankungen, die im Zusammenhang mit der Schwangerschaft zu<br />
Komplikationen führen können.<br />
Ein schon traditioneller geburtshilflicher Schwerpunkt unter den geburtshilflichen<br />
Abteilungen in <strong>Münster</strong> ist die Betreuung und – wenn gewünscht und möglich – die<br />
vaginale Entbindung von Zwillingsschwangerschaften und Beckenendlagen an<br />
der Universitätsfrauenklinik.<br />
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin<br />
Im Bereich der Endokrinologie steht den Patientinnen mit hormonellen Erkrankungen<br />
eine spezielle „Hormonsprechstunde“ zur Verfügung, in der unter anderem<br />
Patientinnen mit polyzystischen Ovarien, übermäßiger Behaarung, adrenogenitalem<br />
Syndrom, Hyper-prolaktinämie, Gelbkörperschwäche, anderen Zyklusstörungen, aber<br />
auch mit Gonadendysgenesie betreut werden. Eine separate Sprechstunde existiert<br />
zur Behandlungen von Patientinnen im Klimakterium (Wechseljahre).<br />
Ein großer Schwerpunkt der Klinik ist die Behandlung von Patientinnen mit<br />
unerfülltem Kinderwunsch. Hier besteht eine Sprechstunde zur Abklärung und<br />
medikamentösen Behandlung. Die Behandlung des Paares erfolgt in Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut für Reproduktionsmedizin, mit deren Mitarbeitern regelmäßige<br />
interdisziplinäre Therapiebesprechungen erfolgen. Im Funktionsbereich der assistierten<br />
Reproduktion werden instrumentelle Inseminationen und in vitro Fertilisationen (IVF)<br />
mit und ohne intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) durchgeführt. Die<br />
Termine für die Zyklusüberwachung werden früh im Tagesverlauf (ab 7 15 Uhr)<br />
angeboten, so dass eine Beeinträchtigung der normalen Berufstätigkeit weitmöglich<br />
vermieden wird. Viel Wert wird auf eine fundierte Diagnostik der Kinderlosigkeit gelegt,<br />
deren Ergebnisse durch erfahrene und spezialisierte Fachärzte mit dem Paar<br />
eingehend besprochen werden. Die in Frage kommenden Behandlungsmethoden<br />
werden gemeinsam erörtert. Sie kommen maßgeschneidert zum Einsatz und<br />
berücksichtigen immer die Ursache der zugrunde liegenden Störung. So sind in einigen<br />
Fällen auch weniger aufwändige Methoden der assistierten Reproduktion<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 253
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
aussichtsreich. Dem Paar kann dann die Chance gegeben werden, auf „einfache“<br />
Weise schwanger zu werden, z.B. durch Insemination. Anderenfalls stehen alle<br />
weiteren Behandlungsverfahren wie IVF, ICSI, TESE, Kryokonservierung zur<br />
Verfügung, so dass z.B. auch bei starker Einschränkung des Spermiogramms gute<br />
Chancen für den Eintritt einer Schwangerschaft bestehen. Neben einer medizinisch<br />
hochwertigen Versorgung mit überdurchschnittlichen Erfolgsraten und geringen Risiken<br />
steht dabei immer eine einfühlsame und menschlich zugewandte Betreuung der Paare<br />
im Vordergrund. Unsere Klinik ist Studienzentrale für endokrinologische<br />
Behandlungsverfahren, und ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt liegt auf<br />
diesem Gebiet.<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
An der Frauenklinik arbeitet eine Mitarbeiterin für Psychotherapie und<br />
Psychoonkologie. Die Psychoonkologie beschäftigt sich mit dem Einfluss<br />
psychischer, somatischer und sozialer Faktoren auf das Erleben und Verarbeiten von<br />
Krebserkrankungen und ihrer Therapien. Das Angebot zur psychologischen Betreuung<br />
richtet sich aber auch an andere Patientinnen der Frauenklinik, so z.B. bei seelischen<br />
Belastungen in der Schwangerschaft, ungewollter Kinderlosigkeit, dem Tod eines<br />
Kindes, seelischen Problemen im Klimakterium und bei allen anderen Lebenskrisen. In<br />
jedem Falle besteht sowohl die Möglichkeit zu Einzelgesprächen als auch zu Paaroder<br />
Familiengesprächen während und nach dem stationären Aufenthalt.<br />
Forschung<br />
Wissenschaftliche Projekte bestehen unter anderem auf folgenden Gebieten:<br />
1. Mammakarzinom:<br />
� Diagnostische Möglichkeiten der Frühformen und invasive Tumoren bei<br />
Mammakarzinom (Schnellschnitt an Stanzbiopsien, Angiogenesefaktoren)<br />
� Zielorientierte Therapiemodalitäten (neue endokrine und chemo-therapeutische<br />
Therapieformen, Angiogenese , Signalkaskaden, intra-operative Bestrahlung)<br />
� Hormonelle Regulation der Brustdrüse (Steroidbiosynthese, Sulfatase)<br />
254 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
2. Operative Gynäkologie und Onkologie<br />
� Neue diagnostische und operative Verfahren in der Therapie der Endometriose<br />
(intraoperative Fluoreszenzdiagnostik, Marker zur Aktivitätsbestimmung der<br />
Erkrankung)<br />
� Minimal invasive Behandlung der Harninkontinenz<br />
� online Referenzatlas der Zytologie<br />
� HPV Diagnostik und Immunisierung<br />
� Gewebebank<br />
� Teilnahme an Multizenterstudien zu Hormon- und Chemotherapien bei<br />
verschiedenen Erkrankungen<br />
3. Geburtshilfe<br />
� Prädiktive Faktoren in der Diagnostik bei der Präklampsie<br />
� Diagnostik an kindlicher Erbsubstanz im mütterlichen Blut<br />
� Neuentwicklungen der Ultraschalldiagnostik (3D /4D)<br />
� Fetale Überwachungs- und Sonographietechniken<br />
4. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin<br />
� Diagnostik und Behandlungsformen des Polyzystischen Ovarsyndroms (Polymorphismen<br />
des Androgenrezeptors, Metformin, Angiogenese,<br />
�<br />
Wachstumsfaktoren, Bidungsproteine)<br />
Regulation der Granulosazellen (Insulin Rezeptor Substrat)<br />
� Hormonelle Stimulationsformen bei der Sterilität (Gonadotropine, Rezeptorpolymorphismen)<br />
� Medikamentöse Therapien in der Peri-und Postmenopause<br />
Wissenschaftliche Preise<br />
Wissenschaftspreis NWGGG, Düsseldorf 2005<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Pia Wülfing<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Die studentische Lehre findet bislang vor allem im zweiten bis fünften klinischen<br />
Semester statt. Darüber hinaus bildet die Klinik jedes Tertial bis zu fünf Studierende im<br />
Praktischen Jahr aus. Sie beteiligt sich an verschiedenen interdisziplinären<br />
Lehrveranstaltungen wie zum Beispiel an den drei Kursen problembasierten Lernens,<br />
den arzneimitteltherapeutischen Konferenzen und anderen Veranstaltungen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 255
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Kennzeichnend für die didaktischen Bemühungen der Frauenklinik ist neben den<br />
üblichen Vorlesungen und Kursen ein besonderes Engagement für den<br />
Kleingruppenunterricht in der curricularen Lehre. Dieses Engagement, wie z. B. im<br />
interdisziplinären Kurs Notfallmedizin, stößt allseits auf sehr positive Resonanz. Die<br />
Aktivitäten in der Lehre spiegeln sich in dem zweitbesten Ergebnis unter den klinischen<br />
Fächern in der leistungsorientierten Mittelzuweisung wieder.<br />
In der Fortbildung sind tägliche Kurzvorträge zu aktuellen Veröffentlichungen und<br />
Studienergebnissen, wöchentliche Fortbildungsseminare auch zu interdisziplinären<br />
Themen, ein Journalclub, eine Laborkonferenz, ein interdisziplinäres Tumorboard und<br />
regelmäßige perinatologische Fallbesprechung etabliert. Von unseren ärztlichen<br />
Mitarbeitern wurden ein Symposium des Brustzentrums, ein Intensivkurs der<br />
gynäkologischen Endokrinologie und Reproduktionsmedizin und den Richtlinien der<br />
Ärztekammer entsprechende Ausbildungsveranstaltungen der pränatalen Diagnostik<br />
und der Mammasonographie durchgeführt. Selbstverständlich haben auch dieses Jahr<br />
wieder zahlreiche Mitarbeiter regionale und überregionale Fortbildungsvorträge<br />
gehalten. Die Klinik ist beteiligt an der Lehre in der Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule,<br />
der Schule für Physiotherapie, der Hebammenschule und der MTA-<br />
Schule.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Einen wesentlichen Fortschritt in der Behandlung des Geburtsschmerzes stellt die<br />
kontinuierliche patientenkontrollierte Periduralanästhesie dar, die es der Patientin<br />
ermöglicht, die Analgesie bedarfsgerecht weitgehend selber zu steuern. Ebenfalls<br />
durch die Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin werden Patientinnen<br />
unmittelbar nach größeren operativen Eingriffen mit einer kontinuierlichen,<br />
patientenkontrollierten Schmerztherapie versorgt. Besondere Bedeutung kommt der<br />
chronischen Schmerztherapie bei Patientinnen mit Schmerzen z. B. durch<br />
Tumorerkrankungen zu, die stationär konsiliarisch und ambulant durch die Tagesklinik<br />
der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin behandelt werden.<br />
Apparative Ausstattung<br />
� Drei High-end Ultraschallgeräte (Toshiba Aplio und Siemens Elegra) und<br />
weitere (Hitachi, Siemens etc.)<br />
� Computergestützte Ultraschalldokumentation und -auswertung (PIA Viewpoint)<br />
256 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
� Computergestützte Kolposkopiedokumentation<br />
� Computergestützte CTG Auswertung<br />
� Computergestützte Laparoskopie-Dokumentation (AIDA)<br />
� Urodynamischer Meßplatz<br />
� OP-LASER<br />
� Spezialinstrumentarium zum blutungsarmen Operieren<br />
� Intraoperative Bestrahlung<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
� Privatsprechstunde<br />
� Allgemeine Sprechstunde<br />
� Onkologische Ambulanz<br />
� Ambulante Chemotherapie<br />
� Dysplasiesprechstunde<br />
� Mammasprechstunde<br />
� Endometriose- und Uterus myomatosus Sprechstunde<br />
� Urogynäkologische Sprechstunde<br />
� Risikoschwangerschaftssprechstunde<br />
� Pränataldiagnostik und Ultraschall<br />
� Hormonsprechstunde<br />
� Kinderwunschsprechstunde<br />
� Assistierte Reproduktion<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Die Qualitätssicherung in der Geburtshilfe im Rahmen der Perinatalerhebung, wie sie<br />
durch die Bayrische Perinatalerhebung in den Siebzigerjahren eingeführt wurde,<br />
gehörte zu den ersten landesweiten qualitätssichernden Maßnahmen in der Medizin in<br />
Deutschland. Die Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe nimmt seit<br />
den Anfangszeiten des entsprechenden Projekts der Ärztekammer Westfalen-Lippe an<br />
dieser Erhebung teil. Die Auswertungen und Berichte der Perinatalerhebung werden<br />
jeweils unmittelbar auf ihre Konsequenz für den klinischen Ablauf geprüft und<br />
erforderlichenfalls schriftliche Anweisungen oder Standardarbeitsanleitungen erlassen.<br />
In der Gynäkologie nimmt die Klinik ebenfalls seit Einführung der gesetzlichen<br />
Bestimmungen zur Qualitätssicherung mit einer vollständigen Erhebung an den<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 257
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
vorgeschriebenen Maßnahmen teil. Die Ergebnisse der Auswertungen werden analog<br />
zur Geburtshilfe in die klinische Routine eingebracht.<br />
Im Bereich der assistierten Reproduktion erfolgen Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
durch komplette prospektive Erfassung über das deutsche IVF-Register.<br />
Die Ärzte des Bereichs für Ultraschall und Perinatologie sind für das<br />
Ersttrimesterscreening durch die Fetal Medicine Foundation London zertifiziert. Die<br />
Zertifizierung wird durch Einsendung der erhobenen Befunde und Ergebnisse jährlich<br />
reevaluiert.<br />
Weitere Informationen zu unserer Klinik und verschiedenen Krankheitsbildern und<br />
diagnostischen Möglichkeiten finden sie auf unserer Internetseite.<br />
Statistische Leistungsdaten für 2005<br />
Fachabteilung Gynäkologie<br />
Stationäre Patienten 2.076<br />
Durchschnittl. Verweildauer (d) 6,02<br />
Ambulante Patienten 10.081<br />
Ambulante Behandlungen 16.570<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Andere operative und konservativ, therapeutische<br />
Maßnahmen im Rahmen der Schwangerschaft und Geburt 440 4,3<br />
2 Versorgung des Neugeborenen 407 5,1<br />
3 Vaginale Entbindungen 399 5,7<br />
4 Kaiserschnittentbindungen 209 12,3<br />
5 Mammachirurgie 196 7,5<br />
6 Operationen an der Gebärmutter 174 7,5<br />
7 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 170 3,8<br />
8 Operationen an Ovarien und Parametrien 155 4,5<br />
258 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
9 Andere operative Eingriffe 134 8,7<br />
10 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 83 5,8<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Neugeborenes, Aufnahmegewicht > 2499 g, ohne Beatmung > 95 Stunden,<br />
P67 mit mehreren schweren Begleiterkrankungen 391<br />
2<br />
Vaginale Entbindung mit mehreren komplizierenden Diagnosen, mindestens<br />
O60 eine schwer, Schwangerschaftsdauer bis 33 vollendete Wochen 363<br />
3<br />
Sectio caesarea mit mehreren komplizierenden Diagnosen,<br />
O01 Schwangerschaftsdauer bis 25 vollendete Wochen 209<br />
4 O65 vorgeburtliche stationäre Aufnahme mit intrauteriner Therapie des Feten 209<br />
5 O40 Abort mit Dilatation und Kürettage, Aspirationskürettage oder Hysterotomie 80<br />
6<br />
Operationen an Uterus und Adnexen außer bei bösartiger Neubildung, ohne<br />
N25 komplexe Diagnose oder diagnostische Laparoskopie 78<br />
7 J23 Große Operationen an der Mamma bei bösartiger Neubildung 75<br />
8<br />
Bösartige Neubildungen der Mamma, mit äußerst schweren<br />
J62 Begleiterkrankungen 75<br />
9<br />
Bösartige Neubildung der weiblichen Geschlechtsorgane, Alter < 19 Jahre<br />
N60 oder äußerst schwere Begleiterkrankungen 74<br />
10<br />
Operationen an Uterus und Adnexen außer bei bösartiger Neubildung, mit<br />
N07 komplexer Diagnose 52<br />
11<br />
Operationen an Vagina, Zervix und Vulva oder Brachytherapie bei<br />
Krankheiten und Störungen der weiblichen Geschlechtsorgane ohne äußerst<br />
N09 schwere Begleiterkrankungen 50<br />
12 O61 Stationäre Aufnahme nach Entbindung oder Abort 46<br />
13<br />
Hysterektomie außer bei bösartiger Neubildung, ohne äußerst schwere oder<br />
N21 schwere Begleiterkrankungen ohne komplexe Operation 43<br />
14<br />
Kleine Operationen an der Mamma bei bösartiger Neubildung ohne äußerst<br />
J25 schwere oder schwere Begleiterkrankungen 42<br />
15 N23 rekonstruktive Operationen an den weiblichen Geschlechtsorganen 40<br />
16<br />
Vaginale Entbindung mit komplizierender Prozedur, Schwangerschaftsdauer<br />
O02 bis 33 vollendete Wochen 36<br />
17 O64 Frustrane Wehen 32<br />
18<br />
Kleine Operationen an der Mamma mit axillärer Lymphknotenexzision oder<br />
äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen bei bösartiger<br />
J07 Neubildung 31<br />
19 O62 Drohender Abort 29<br />
20 N10 Diagnostische Kürettage, Hysteroskopie, Sterilisation, Pertubation 26<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 259
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 Z38 Lebendgeborene nach dem Geburtsort 228<br />
2 C50 Bösartige Neubildung der Brustdrüse [Mamma] 217<br />
3 O70 Dammriss unter der Geburt 97<br />
4<br />
Betreuung der Mutter wegen sonstiger festgestellter oder vermuteter<br />
O36 Komplikationen beim Feten 96<br />
5 N80 Endometriose 87<br />
6 D25 Leiomyom des Uterus 76<br />
7<br />
Krankheiten der Mutter, die anderenorts klassifizierbar sind, die<br />
O99 jedoch Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett komplizieren 67<br />
8 O42 Vorzeitiger Blasensprung 66<br />
9 C56 Bösartige Neubildung des Ovars 58<br />
10 O04 Ärztlich eingeleiteter Abort 54<br />
11<br />
Betreuung der Mutter bei festgestellter oder vermuteter Anomalie<br />
O35 oder Schädigung des Feten 44<br />
11<br />
Betreuung der Mutter bei festgestellter oder vermuteter Anomalie der<br />
O34 Beckenorgane 40<br />
13 Z39 Postpartale Betreuung und Untersuchung der Mutter 37<br />
14 O63 Protrahierte Geburt 37<br />
15<br />
Neugeborenenikterus durch sonstige und nicht näher bezeichnete<br />
P59 Ursachen 36<br />
16<br />
Komplikationen bei Wehen und Entbindung durch fetalen Distress<br />
O68 [fetal distress] [fetaler Gefahrenzustand] 34<br />
17 O60 Vorzeitige Wehen und Entbindung 34<br />
18 C53 Bösartige Neubildung der Cervix uteri 33<br />
19 D27 Gutartige Neubildung des Ovars 33<br />
20 O71 Verletzungen unter der Geburt 32<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 9-262 Postpartale Versorgung des Neugeborenen 430<br />
2 5-749 Sectio caesarea (Kaiserschnitt) 215<br />
3<br />
Rekonstruktion weiblicher Geschlechtsorgane nach Ruptur, post<br />
5-758 partum [Dammriß] 196<br />
4 9-260 Überwachung und Leitung einer normalen Geburt 181<br />
5 9-261 Überwachung und Leitung einer Risikogeburt 172<br />
6 1-672 Diagnostische Hysteroskopie 120<br />
7 5-401 Exzision einzelner Lymphknoten und Lymphgefäße 116<br />
8 1-694 Diagnostische Laparoskopie (Peritoneoskopie) 105<br />
9<br />
Partielle (brusterhaltende) Exzision der Mamma und Entfernung<br />
5-870 von Mammagewebe ohne axilläre Lymphadenektomie 99<br />
10 5-738 Episiotomie und Naht 98<br />
11 5-651 Lokale Exzision und Entfernung von Ovarialgewebe 97<br />
12 5-683 Uterusexstirpation [Hysterektomie] 94<br />
13 5-690 Therapeutische Kürettage [Abrasio uteri] 88<br />
14 9-280 Stationäre Behandlung vor Entbindung im gleichen Aufenthalt 81<br />
15 5-667 Insufflation der Tubae uterinae 78<br />
16 5-681 Exzision und Entfernung von erkranktem Gewebe des Uterus 68<br />
17 1-424 Biopsie ohne Inzision am Knochenmark 68<br />
260 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
18<br />
Adhäsiolyse an Ovar und Tuba uterina ohne mikrochirurgische<br />
5-657 Versorgung 63<br />
19 5-469 Operationen am Darm 63<br />
20 5-756 Entfernung zurückgebliebener Plazenta (postpartal) 56<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 261
Institut für Reproduktionsmedizin<br />
18. Institut für Reproduktionsmedizin<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Eberhard Nieschlag, FRCP<br />
Domagkstr. 11<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-56097<br />
E-Mail: nieschl@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/repro/<br />
Das Institut<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Seit 1976 beschäftigt sich das Institut für Reproduktionsmedizin (IRM),<br />
hervorgegangen aus der Max-Planck-Forschungsgruppe für Reproduktionsmedizin, mit<br />
wissenschaftlichen und klinischen Fragestellungen der Fortpflanzung und der<br />
Gesundheit des Mannes. Neben anderen Kooperationen besteht eine enge<br />
Zusammenarbeit mit der Frauenklinik bei der Behandlung infertiler Paare. Das IRM und<br />
die Frauenklinik führen gemeinsam das Programm zur assistierten Reproduktion (ICF<br />
und ICSI) durch. Der Leiter des Instituts (Prof. Dr. E. Nieschlag) und der Oberarzt (PD<br />
Dr. Michael Zitzmann) sind Internisten mit der Schwerpunkbezeichnung Endokrinologie<br />
und dem Zusatzgebiet Andrologie. Entsprechend werden Männer mit verschiedensten<br />
Hormonstörungen von der Pubertät bis ins hohe Alter behandelt, auch in<br />
Fragestellungen, die über die Fertilität hinausgehen wie Hypogonadismus,<br />
Testosteronmangel, erektile Dysfunktion und Altersbeschwerden. Die<br />
Forschungsschwerpunkte liegen daher neben der Reproduktion in der Erforschung der<br />
Wirkung von Hormonen auf den männlichen Organismus. Unter anderem wird hier die<br />
Entwicklung einer hormonellen Kontrazeptionsmethode für den Mann maßgeblich<br />
vorangetrieben. Vier weitere klinisch tätige Ärzte sowie die Leiterin des Hormonlabors,<br />
Univ.-Prof. Dr. M. Simoni und der Leiter des Molekularbiologischen Labors, Prof. Dr. J.<br />
Gromoll sowie 10 weitere Naturwissenschaftler, arbeiten dabei eng interdisziplinär<br />
zusammen. Das IRM ist das weltweit einzige WHO-Kollaborationszentrum für die<br />
Gesundheit des Mannes und eines der vier deutschen Ausbildungszentren der<br />
Europäischen Akademie für Andrologie.<br />
262 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
Institut für Reproduktionsmedizin<br />
Das IRM behandelt Paare mit Fertilitätsproblemen und Männer mit hormonellen<br />
Störungen, insgesamt bereits über 17.000 Patienten. Dabei handelt es sich um<br />
Männer/Jungen mit verzögertem Pubertätseintritt, Störungen der Hirnanhangsdrüse<br />
und übergeordneter hormonell aktiver Hirnstrukturen oder Funktionseinbußen der<br />
Hoden sowohl bei Testosteronmangel als auch bei Störungen der Spermienbildung.<br />
Männer mit verschiedenen erblichen Erkrankungen (z.B. Klinefelter- und Kallmann<br />
Syndrom) werden ebenso behandelt wie ältere Patienten mit internistischen<br />
Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Hormonstörungen stehen (hierzu gehören<br />
z.B. auch Erektionsprobleme). Bei Patienten mit bösartigen Erkrankungen, deren<br />
Zuweisung von anderen Kliniken erfolgt, werden Samenproben vor einer<br />
Chemotherapie oder Bestrahlung kryokonserviert. Die Diagnostik erfolgt zum großen<br />
Teil im IRM selbst (Ultraschall [Hoden, Prostata, Samenblasen, Oberbauch, Nieren,<br />
Schilddrüse und Gefäßfunktion], Hormonanalysen, Samenproben,<br />
molekularbiologische und -genetische Untersuchungen, Knochendichtemessung),<br />
ansonsten in weiteren Einrichtungen des UKM (Zentrallabor, Humangenetik,<br />
Röntgenabt.). Behandlungsmethoden sind verschiedene Maßnahmen der assistierten<br />
Befruchtung (Insemination, IVF und ICSI) und diffizile Hormonersatztherapien der<br />
unterschiedlichen Hormonachsen, je nach Erkrankung und Behandlungsziel. Dabei<br />
wird für Maßnahmen der operativen Andrologie die Zusammenarbeit mit der<br />
Urologischen Klink genutzt. Die Forschung widmet sich dabei dem besseren<br />
Verständnis und der Therapieoptimierung der genannten Felder (genaueres siehe<br />
unten).<br />
Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />
Innerhalb der o.g. Behandlungs- und Therapiegebiete gibt es Felder, auf denen das<br />
IRM national und international eine führende Stellung einnimmt. Dies wird durch<br />
Patientenbesuche nicht nur aus dem gesamten Bundesgebiet sondern auch aus dem<br />
restlichen Europa, Rußland und dem Nahen Osten deutlich. Die Patienten suchen Rat<br />
bezüglich hormonell oder erblich bedingter Störungen der Spermienproduktion und<br />
seltenerer Formen des Testosteronmangels (Deletionen von Genen des Y-<br />
Chromosoms, Kallmann Syndrom, idiopathischer hypogonadotroper Hypogonadismus,<br />
komplette oder partielle Ausfälle der Hirnanhangsdrüse mit den zugehörigen<br />
Hormonachsen, ererbte Aplasie der Samenleiter, Klinefelter Syndrom, adrenogenitales<br />
Syndrom, verschiedene Formen von sexuellen Differenzierungsstörungen, ererbte<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 263
Institut für Reproduktionsmedizin<br />
Resistenzen gegen Hormone). Dabei können durch die apparative und<br />
Laborausstattung sowohl die genetische als auch hormonelle Diagnostik im IRM<br />
durchgeführt werden. Die z.T. einmaligen Einrichtungen werden auch von anderen<br />
Abteilungen des UKM genutzt. Trotz der Seltenheit der Erkrankungen befinden sich<br />
jeweils Dutzende bis Hunderte der speziellen Patienten in dauerhafter Betreuung des<br />
IRM. Die Besonderheit des Instituts wird durch die persönliche Ermächtigung zur<br />
Behandlung von Kassenpatienten, die Prof. Dr. E. Nieschlag und Dr. M. Zitzmann<br />
besitzen, unterstrichen. Es findet sich nämlich im weiteren Umfeld, im Prinzip auch<br />
deutschlandweit, keine vergleichbare Einrichtung.<br />
Forschung<br />
Das IRM bietet Grundlagenforschern und klinischen Forschern die seltene Gelegenheit<br />
einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit. Dabei werden Aspekte der<br />
Fortpflanzung und systemischen Hormonwirkung von beiden Standpunkten simultan<br />
untersucht. Hormonell gesteuerte Vorgänge und genetisch determinierte Faktoren<br />
können durch den großen Patientenstamm sowohl klinisch als auch<br />
molekularbiologisch erforscht werden. Zudem werden die Effekte von Sexualhormonen<br />
auf die Gesamtphysiologie des Mannes untersucht (kardiovaskuläre Risikofaktoren,<br />
Körperzusammensetzung, Entzündungsreaktionen, Gefäßfunktionalität, geistige<br />
Funktionen und psychische Aspekte). Patientengruppen, die einen besonderen<br />
Stellenwert in der Forschung des IRM einnehmen, sind Männer mit Klinefelter-<br />
Syndrom und ältere Männer. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt stellt die<br />
Entwicklung einer Kontrazeptionsmethode für den Mann dar. Innerhalb des UKM<br />
bestehen Kooperationen mit der Urologie und Frauenklinik, der Psychosomatik und<br />
dem Institut für funktionelle Genomik. Auf dem Gebiet der männlichen Kontrazeption<br />
besteht eine enge Zusammenarbeit mit der WHO (Genf) und dem Population Council<br />
(New York) sowie Forschungszentren in Finnland, Italien, Großbritannien, den USA<br />
und Australien. Das IRM besitzt Affen- und Mäusekolonien für Forschungsansätze im<br />
Tiermodell.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Neben Vorlesungen aus den Arbeitsgebieten bietet das IRM Studenten der klinischen<br />
Semester die jährlichen interdisziplinären Sommerakademien an, die sich seit 14<br />
Jahren einer großen Beliebtheit erfreuen. Doktoranden der medizinischen und<br />
biologischen Fakultäten arbeiten im IRM. Am IRM wurden insgesamt 120 Doktoranden<br />
264 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Reproduktionsmedizin<br />
promoviert und 10 Mitarbeiter haben sich habilitiert. Wöchentlich findet ein Journal-<br />
Club statt, indem die Mitarbeiter neue Publikationen diskutieren. Innerhalb einer<br />
weiteren wöchentlichen Konferenz werden Forschungsstrategie, aktuelle Projekte und<br />
deren Umsetzung diskutiert. Klinische Forscher und Grundlagenwissenschaftler<br />
anderer Universitäten aus Europa und Übersee besuchen das Institut regelmäßig, um<br />
besondere Fertigkeiten zu erlangen. Andererseits arbeiten Mitarbeiter des Instituts<br />
häufig in anderen Arbeitsgruppen insbesondere in den USA, um dem Institut neue<br />
Techniken zuzuführen. Medizinisch-technische Assistenten aus ganz Europa besuchen<br />
das IRM, um in standardisierten Kursen die WHO-konforme Samenanalyse zu<br />
erlernen. Das IRM unterhält eine eigene umfangreiche Bibliothek, die auch von<br />
Mitarbeitern des restlichen UKM genutzt wird. Im Jahre 2005 wurde erstmalig der<br />
Kongress des Dachverbandes der Reproduktionsmedizinischen Gesellschaften (DVR)<br />
in <strong>Münster</strong> durchgeführt. Zusammen mit der Frauenklinik hat das IRM hier maßgeblich<br />
die Organisation und Durchführung des Kongresses übernommen. Mit ca. 450<br />
Teilnehmern und 45 Rednern war der Kongress ein überaus erfolgreiches Treffen von<br />
Medizinern und Naturwissenschaftlern. Innerhalb eines Jahres werden gewöhnlich<br />
mehrfach Radio- und Fernsehsendungen ausgestrahlt, in denen<br />
Forschungsergebnisse des IRM vorgestellt oder den Zuschauern klinisch relevante<br />
Informationen vermittelt werden.<br />
Service<br />
Eine besondere Stärke des IRM liegt in der persönlich engen und intensiven<br />
Betreuung der Patienten. Einzelgespräche dauern häufig bis zu einer Stunde und die<br />
Patienten haben die Möglichkeit, die betreuenden Ärzte jederzeit telefonisch zu<br />
sprechen. Es gibt einen komfortablen Patientenwarteraum mit einer Terrasse. Die<br />
Patienten können sich in einer Broschüre über das IRM und Verfahren der assistierten<br />
Befruchtung informieren. Bezüglich der Informationsveranstaltungen durch Radio- und<br />
Fernsehsendungen siehe oben.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Das IRM bietet Paaren mit Infertilität in Zusammenarbeit mit der Frauenklinik<br />
verschiedene Möglichkeiten der assistierten Befruchtung an (Insemination, in-vitro<br />
Fertilisation = IVF, intracytoplasmatische Spermieninjektion = ICSI). In<br />
Zusammenarbeit mit der urologischen Abteilung können Spermien auch operativ aus<br />
Hodengewebe gewonnen (TESE) und für eine assistierte Befruchtung genutzt werden.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 265
Institut für Reproduktionsmedizin<br />
Patienten mit Tumorerkrankungen können vor einer Radio- oder Chemotherapie<br />
Kryokonservate von Spermien einlagern. Patienten mit verschiedenen Hormondefiziten<br />
können durch diffizile Ersatztherapien, für die einen sonst schwer zu findende<br />
Expertise im IRM besteht, ein normales Leben führen und z.T. auch Fertilität erlangen.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt des IRM ist die Behandlung mit Testosteron und die<br />
Entwicklung neuer Testosteronpräparate.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
� Spermatologisches Labor (Leiter: Dr. T. G. Cooper)<br />
� Reproduktionsmedizinisches Labor (Leiter: Dr. V. Nordhoff)<br />
� Endokrinologisches Labor (Leiter: Prof. Dr. M. Simoni)<br />
� Molekularbiologisches Labor (Leiter: Prof. Dr. J. Gromoll)<br />
� Morphologisches Labor (Leiter: Dr. L. Luetjens)<br />
� Ultrasonographie: (Leiter: PD Dr. M. Zitzmann)<br />
� Flow-Zytometrie (Leiter: Dr. C.-H. Yeung)<br />
Apparative Ausstattung<br />
Ultraschallgeräte, Knochendichteultrasonographie, automat. Pipettierstation,<br />
Autodelfiageräte zur Hormonbestimmung, Gamma –und Beta-Counter, PCR- und<br />
Sequenzierungsgeräte, TaqMan PCR-Gerät, Mikroskope, Mikromanipulatoren, Flow-<br />
Zytometrie, computerassistierte Spermienanalyse (CASA), Zellkulturlaboratorien,<br />
Sterilbänke, Inkubatoren, Zentrifugen, N2-Einfrierstation für die Kryokonservierung.<br />
Institutsermächtigung<br />
Die Besonderheit des Instituts wird durch die persönliche Ermächtigung zur<br />
Behandlung von Kassenpatienten, die Prof. Dr. E. Nieschlag und Dr. M. Zitzmann<br />
besitzen, unterstrichen. Es findet sich nämlich im weiteren Umfeld, im Prinzip<br />
deutschlandweit, keine vergleichbare Einrichtung. Die Ermächtigung bezieht sich auf<br />
die endokrinologische und andrologische Behandlung von Männern. Prof. Dr. E.<br />
Nieschlag ist von der Landesärztekammer Westfalen-Lippe zur Weiterbildung im<br />
Teilgebiet Endokrinologie ermächtigt.<br />
266 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Institut für Reproduktionsmedizin<br />
Das IRM hat seit 1987 den Status eines WHO- Kooperationszentrum zur Erforschung<br />
der männlichen Reproduktion.<br />
1994 wurde das IRM nach Begutachtung durch ein internationales Gremium zum<br />
Ausbildungszentrum für Klinische Andrologen der Europäischen Akademie für<br />
Andrologie (EAA) ernannt. Nach erneuter Begutachtung im Jahre 2001 wurde der<br />
Status erneuert.<br />
Als erstes Institut am UKM wurde das IRM im Jahr 1999 durch die Zertifizierungsstelle<br />
des TÜV Rheinland nach DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich<br />
„Patientenversorgung und klinische Forschung in der Reproduktionsmedizin,<br />
Andrologie und Endokrinologie“ zertifiziert. Im Jahr 2005 erfolgte eine Rezertifizierung<br />
für weitere 3 Jahre.<br />
Die beiden vom IRM in den letzten Jahren initiierten Qualitätssicherungsprogramme<br />
zum Nachweis von Mikrodeletionen auf dem Y-Chromosom und zur morphologischen<br />
Bewertung der Spermien (Quadega) wurden sehr erfolgreich weitergeführt. An dem<br />
europaweiten Programm der Y-chromosomalen Diagnostik nehmen 84 Labore aus<br />
ganz Europa teil. Wir haben auch im Jahre 2005 die Bedingungen des Ringversuches<br />
zur molekularen Diagnostik von Y-chromosomalen Mikrodeletionen voll erfüllt.<br />
Im Rahmen der vom IRM ins Leben gerufene QuaDeGA (Qualitätskontrolle der<br />
Deutschen Gesellschaft für Andrologie) werden MTA-Schulungen und Ringversuche<br />
vorbereitet und durchgeführt (siehe Anlage).<br />
Für die Labordiagnostik nimmt das IRM regelmäßig an den Ringversuchen der DGKL<br />
(Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e.V.)<br />
teil.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Institut für<br />
Reproduktionsmedizin<br />
Ambulante Patienten 2.604<br />
Ambulante Behandlungen 2.861<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 267
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
Zentrum für Augenheilkunde und Hals-, Nasen- und<br />
Ohrenheilkunde<br />
19. Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Stoll<br />
Kardinal-von-Galen-Ring 10<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 56803<br />
E-Mail: hnoorg@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/hno/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde ist ein überregionales<br />
Zentrum für die Versorgung von Patienten mit Erkrankungen des Fachgebiets. Im<br />
Rahmen des Versorgungsauftrags wird die gesamte Bandbreite der HNO-Heilkunde,<br />
Kopf- und Halschirurgie einschließlich der fachbezogenen Schädelbasis-Chirurgie und<br />
der Kochlea-Implantation angeboten. Eine bundesweite Bedeutung besitzt die Klinik<br />
vor allem bezüglich der Diagnostik und Therapie von Schwindelerkrankungen und der<br />
funktionell-ästhetischen Nasenchirurgie.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
� Allergologie<br />
� Ambulate Operationen<br />
� Diagnostik und Therapie von Hörstörungen<br />
� Experimentelle Hörforschung (angegliedertes Forschungsinstitut)<br />
� Neurootologie (Diagnostik von Hör- und Gleichgewichtsstörungen)<br />
� Orbitachirugie (Behandlung von Tumoren und anderen Erkrankungen der<br />
Augenhöhle)<br />
� Plastische Operationen (Kosmetische Korrekturen von Ohren- und Nasen)<br />
268 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
� Schlafmedizin (Diagnostik und Therapie des obstruktiven<br />
Schlafapnoesyndroms und des Schnarchens)<br />
� Schwindelambulanz (Diagnostik und Therapie von Erkrankungen mit dem<br />
Symptom „Schwindel“)<br />
� Spezielle Hals-Nasen-Ohren-Chirurgie (z.B. Speicheldrüsen-,<br />
Nasennebenhöhlen- und Ohrchirugie)<br />
� Tinnitussprechstunde (Psychologische Betreuung von Patienten mit<br />
Ohrgeräuschen)<br />
� Tumorchirugie des Fachgebietes (Behandlung von bösartigen Tumoren im<br />
Kopf-Hals-Bereich)<br />
� Tumornachsorgesprechstunde (Engmaschige Kontrolle aller Patienten nach<br />
Tumoroperationen)<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Die Schwerpunkte der operativen Tätigkeit liegen quantitativ in der Chirurgie der Nase<br />
und des Nasennebenhöhlensystems, in der Tumorchirurgie des Kehlkopfes, des<br />
Halses und der Schädelbasis sowie in der chirurgischen Behandlung entzündlicher<br />
Mittelohrerkrankungen. Erkrankungen der Augenhöhle werden interdisziplinär in<br />
Zusammenarbeit mit der Augenklinik versorgt während Tumoren der Frontobasis<br />
gemeinsam mit den Kollegen der Neurochirurgie operiert werden.<br />
In Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie wird<br />
erfolgreich ein Programm zur Kochlea-Implantation ertaubter Patienten betrieben.<br />
Erkrankungen des vestibulären Systems und multifaktorielle Schwindelerkrankungen<br />
können unter Zuhilfenahme modernster Untersuchungsmethoden umfassend abgeklärt<br />
und einer Therapie zugeführt werden.<br />
Chronische Entzündungen der Nase einschließlich allergischer Erkrankungen werden<br />
in der Allergie-Sprechstunde umfassend diagnostiziert und einer spezifischen Therapie<br />
zugeführt.<br />
Forschung<br />
Die klinische und experimentelle Forschung gliedert sich in zwei große Teilbereiche.<br />
Schwindel und Gleichgewichtsstörungen werden unter besonderer Berücksichtigung<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 269
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
des Otolithen-Organs und der visuell-vestibulären Interaktionen wissenschaftlich<br />
bearbeitet.<br />
Die rhinologischen Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit der Charakterisierung von<br />
Prozessen der chronischen Entzündung in Nase und Nasennebenhöhlen unter<br />
besonderer Berücksichtigung der Polyposis nasi und der Funktionsstörungen des<br />
Mucoziliarapparates. Hier bestehen Kooperationen mit verschiedenen Instituten der<br />
Universität sowie Forschungseinrichtungen im In- und Ausland.<br />
Darüber hinaus ist die Abteilung für experimentelle Audiologie (Kommissarischer<br />
Direktor: Prof. Dr. B. Lütkenhöner) als primäres Forschungsinstitut der Hals-Nasen-<br />
Ohrenklinik angegliedert. Diese Abteilung beschäftigt sich vornehmlich mit<br />
wissenschaftlichen Fragestellungen bezüglich der zentralen Hörbahn und der<br />
Entstehung von Tinnitus.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Fortbildung:<br />
Nachfolgend aufgeführte Kurse für HNO-Ärzte in der HNO-Klinik des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Münster</strong> haben sich etabliert:<br />
1. <strong>Münster</strong>aner Felsenbeinpräparierkurs am 25. und 26.02.05 in <strong>Münster</strong>.<br />
6. <strong>Münster</strong>aner Kurs für klinische Audiometrie und Vestibularisdiagnostik am 11. und<br />
12.03.2005.<br />
17. Rhinologischer „Intensivkurs“ am 03 – 05.11. 2005<br />
Lehre:<br />
Die Ausbildung von Medizinstudenten nahm während der Semesterwochen einen<br />
großen Raum in der täglichen Arbeit der wissenschaftlichen Mitarbeiter ein. Sie erfolgt<br />
im Rahmen einer Hauptvorlesung, eines Untersuchungskurses sowie im Rahmen<br />
eines ganztägig zu absolvierenden Blockpraktikums. Im Rahmen dieser Praktika<br />
wurden die Studenten in alle Bereiche der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
eingeführt und es wurde ihnen Gelegenheit gegeben, eigene praktische Erfahrungen in<br />
der Untersuchungstechnik des Fachgebietes zu erlangen.<br />
Service<br />
� Sozialdienst<br />
� Cafeteria<br />
270 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
� Park<br />
� Zimmer teilweise mit Terrasse<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
� Minimal invasive Chirurgie (Endoskopische und mikropskopische Operationen)<br />
� Computergestütze Operationen im Bereich der Nasennebenhöhlen und der<br />
Schädelbasis<br />
� Laserchirugie des Kehlkopfes<br />
� Cochlea-Implantation<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Labor zur Diagnostik für allergologische Erkrankungen<br />
Apparative Ausstattung<br />
� Sonographie<br />
� Dopplersonographie<br />
� Röntgen<br />
� Operationsmikroskope<br />
� Computergestütztes Navigationssystem<br />
� CO2-Laser, NdYAG-Laser<br />
� Drehstuhl<br />
� Hubstuhl<br />
� Videonystagmographie<br />
� Otoakustische Emissionen<br />
� BERA/CERA<br />
� Elektrocochleographie<br />
� Rhinomanometrie<br />
� Flexible und starre Bronchoskopie und Ösophagoskopie<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
� Allgemeine poliklinische Sprechstunde<br />
� CI-Sprechstunde<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 271
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
� Allergiesprechstunde<br />
� Tumornachsorgesprechstunde<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Qualitätsbeauftragter:<br />
Prof. Dr. med. Frank Schmäl<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung HNO<br />
Stationäre Patienten 3.288<br />
Durchschnittl. Verweildauer 5,49<br />
Ambulante Patienten 10.459<br />
Ambulante Behandlungen 14.100<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Andere operative Eingriffe 660 5,5<br />
2 NNH endonasal 452 6,0<br />
3 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 356 2,9<br />
4 Eingriffe am Mastoid, komplexe Eingriffe am Mittelohr 245 6,7<br />
5 Septorhinoplastiken 239 5,5<br />
6 Tonsillektomie ohne Adenotomie 235 7,6<br />
7 Akute Infektionen der oberen Atemwege 197 3,7<br />
8 Diagnostische Endoskopien bei bösartiger Neibildung 170 5,3<br />
9 Akuter Hörverlust 144 6,0<br />
10 Komplexe Hautplastiken und große Eingriffe an Kopf und Hals 105 15,3<br />
11 Septumplastiken 104 4,8<br />
12 NNH von außen oder kombiniert von außen und endonasal 102 8,7<br />
13 Parotidektomien 85 6,8<br />
14 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 82 3,7<br />
272 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
15 Mediane und laterale Halszysten 34 4,6<br />
16 Endoskopische Eingriffe bei bösartiger Neibildung 21 5,3<br />
17 Grosse Eingriffe mit Rekonstruktionen an der Kopf und Hals 14 15,4<br />
18 Kochlea-Implantation 12 5,8<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Operationen an Nasennebenhöhlen, Mastoid, komplexe Operationen<br />
am Mittelohr und Operationen an den Speicheldrüsen, Alter < 16<br />
D06 Jahre 693<br />
2<br />
Tonsillektomie außer bei bösartiger Neubildung oder verschiedene<br />
Operationen an Ohr, Nase, Mund und Hals ohne äußerst schwere<br />
D30 Begleiterkrankungen, mit aufwändiger Operationen 564<br />
3 D37 Sehr komplexe Operationen an der Nase 238<br />
4<br />
Bösartige Neubildungen an Ohr, Nase, Mund und Hals, mit äußerst<br />
D60 schweren oder schweren Begleiterkrankungen 187<br />
5 D66 Krankheiten an Ohr, Nase, Mund und Hals 155<br />
6 D61 Gleichgewichtsstörungen (Schwindel) mit Hörverlust oder Tinnitus 140<br />
7 D12 aufwändige Operationen an Ohr, Nase, Mund und Hals 100<br />
8 D38 Mäßig komplexe Operationen an der Nase 80<br />
9<br />
Komplexe Hautplastiken und große Operationen an Kopf und Hals<br />
D24 mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 79<br />
10 D05 Komplexe Parotidektomie 77<br />
11 D63 Otitis media oder Infektionen der oberen Atemwege 74<br />
12 D13 Kleine Operationen an Nase und Ohr 64<br />
13 D62 Epistaxis (Nasenbluten) 54<br />
14 D36 Sehr komplexe Operationen an den Nasennebenhöhlen 51<br />
15<br />
Mäßig komplexe Operationen an Kopf und Hals bei bösartiger<br />
D25 Neubildung 39<br />
16<br />
hämatologische und solide Neubildungen mit großen operativen<br />
R12 Prozeduren, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 34<br />
17 B14 Mäßig komplexe Kraniotomie 32<br />
18 D15 Tracheostomie mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 26<br />
19 B09 Operationen am Schädel 24<br />
20<br />
operative Prozeduren an den Atmungsorganen mit aufwändiger<br />
E02 Operation 23<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 273
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 J32 Chronische Sinusitis 319<br />
2 J34 Krankheiten der Nase und der Nasennebenhöhlen 222<br />
3 J35 Chronische Krankheiten der Gaumen- und Rachenmandeln 220<br />
4<br />
erworbene Deformitäten des Muskel-Skelett-Systems und des<br />
M95 Bindegewebes 166<br />
5 H71 Cholesteatom des Mittelohres 142<br />
6 C32 Bösartige Neubildung des Larynx 133<br />
7 H91 Hörverlust 112<br />
8 H66 Eitrige und nicht näher bezeichnete Otitis media 102<br />
9 S02 Fraktur des Schädels und der Gesichtsschädelknochen 90<br />
10 R04 Blutung aus den Atemwegen 79<br />
11 J36 Peritonsillarabszess 69<br />
12 J38 Krankheiten der Stimmlippen und des Kehlkopfes 66<br />
13 H80 Otosklerose 65<br />
14 D11 Gutartige Neubildung der großen Speicheldrüsen 65<br />
15 D14 Gutartige Neubildung des Mittelohres und des Atmungssystems 64<br />
16 C10 Bösartige Neubildung des Oropharynx 59<br />
17<br />
Sekundäre und nicht näher bezeichnete bösartige Neubildung der<br />
C77 Lymphknoten 57<br />
18 C13 Bösartige Neubildung des Hypopharynx 56<br />
19 H70 Mastoiditis und verwandte Zustände 54<br />
20 H90 Hörverlust durch Schallleitungs- oder Schallempfindungsstörung 52<br />
21 H65 Nichteitrige Otitis media 52<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 5-221 Operationen an der Kieferhöhle 598<br />
2 1-610 Diagnostische Laryngoskopie 515<br />
3 5-223 Operationen an der Stirnhöhle 513<br />
4 5-224 Operationen an mehreren Nasennebenhöhlen 477<br />
5<br />
Submuköse Resektion und plastische Rekonstruktion des<br />
5-214 Nasenseptums 441<br />
6 1-611 Diagnostische Pharyngoskopie 423<br />
7 1-630 Diagnostische Ösophagoskopie 405<br />
8 1-620 Diagnostische Tracheobronchoskopie 369<br />
9 5-281 Tonsillektomie (ohne Adenotomie) 346<br />
10 5-215 Operationen an der unteren Nasenmuschel [Concha nasalis] 309<br />
11 5-200 Parazentese [Myringotomie] 248<br />
12<br />
Plastische Rekonstruktion der inneren und äußeren Nase<br />
5-218 [Septorhinoplastik] 246<br />
13 1-421 Biopsie ohne Inzision am Larynx 242<br />
14 5-203 Mastoidektomie 205<br />
15 5-852 Exzision von Muskel, Sehne und Faszie 205<br />
16 5-403 Radikale zervikale Lymphadenektomie [Neck dissection] 191<br />
17 1-422 Biopsie ohne Inzision am Pharynx 163<br />
18<br />
Tympanoplastik (Verschluß einer Trommelfellperforation und<br />
5-195 Rekonstruktion der Gehörknöchelchen) 142<br />
19 5-180 Inzision am äußeren Ohr 141<br />
20 5-222 Operation am Siebbein und an der Keilbeinhöhle 125<br />
21 5-285 Adenotomie (ohne Tonsillektomie) 125<br />
274 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
20. Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. Antoinette G. Dinnesen<br />
Kardinal-von-Galen-Ring 10<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251- 83-56859<br />
E-Mail: a.g.dinnesen@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/phon/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
„Phoniatrie und Pädaudiologie“ ist das medizinische Fachgebiet für die Prävention,<br />
Diagnostik und Behandlung von Kommunikationsstörungen. In der Klinik und Poliklinik<br />
für Phoniatrie und Pädaudiologie werden Untersuchungen, Beratungen und Therapien<br />
von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen bei Kindern und Erwachsenen<br />
sowie Hörstörungen im Säuglings-, Kleinkind- und Schulalter durchgeführt. Unter<br />
ambulanten und tagesklinischen Bedingungen werden mehr als 4000 Patienten<br />
jährlich durch ein erfahrenes interdisziplinäres Team von Fachärzten, Logopäden,<br />
Pädaudiologieassistenten, Hörgeräte-Akustikern, Heilpädagogen, Pädagogen,<br />
Physikern und Psychologen/Psychotherapeuten untersucht und behandelt.<br />
Als universitäre Einrichtung ist die Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und<br />
Pädaudiologie darüber hinaus fest in die universitäre Lehre und Forschung<br />
eingebunden.<br />
An die Klinik ist eine staatliche Schule für Logopädie angegliedert. In drei Kursen<br />
werden insgesamt 45 Studierende in ihrer dreijährigen theoretischen und praktischen<br />
Ausbildung betreut.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Das klinische Spektrum umfasst ambulante und teilstationäre Krankenversorgung für<br />
Menschen, die aufgrund der im Folgenden aufgeführten Erkrankungen einer<br />
phoniatrisch-pädaudiologischen Diagnostik und Therapie bedürfen:<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 275
Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
� Kindliche Hörstörungen<br />
� Kindliche Sprach- und Sprechstörungen<br />
� Störungen der Nasalität (z.B. bei Kindern mit Gaumenspalten)<br />
� Redeflussstörungen (Stottern, Poltern)<br />
� Stimmstörungen (organisch, funktionell, psychogen)<br />
� Anbahnung einer Ersatzstimme nach Laryngektomie<br />
� Schluckstörungen (Dysphagien)<br />
� sprechmotorische Störungen aufgrund einer Schädigung des zentralen<br />
Nervensystems (Dysarthrien)<br />
� zentrale Sprachstörungen (Aphasien)<br />
� Störungen der Muskelspannung und Bewegungsmuster der äußeren und<br />
inneren Mundmuskulatur (myofunktionelle Störungen)<br />
� kindliche Mehrfachbehinderung mit Kommunikationsstörungen<br />
� auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen<br />
� Lese-Rechtschreibstörungen.<br />
Die Klinik trägt neben einem hohen Lehrkontingent im klinisch-akademischen<br />
Unterricht und in der staatlichen Logopädenausbildung als regionales und<br />
überregionales Zentrum zu großen Teilen die Versorgungsaufgaben für diese<br />
Erkrankungen. Trotz steigender Anzahl niedergelassener Fachärzte für Phoniatrie und<br />
Pädaudiologie ist der zunehmende Bedarf an fachspezifischer phoniatrischpädaudiologischer<br />
Diagnostik und Behandlung kaum zu decken.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
In der Krankenversorgung liegt ein Schwerpunkt im Bereich der Früherkennung und<br />
Frühversorgung kindlicher Hörstörungen unter Nutzung der heutigen technischen<br />
Möglichkeiten, wie Cochlea-Implantaten (CI, elektronische Innenohrprothese) und<br />
knochenverankerten Hörgeräten.<br />
Dem CI-Team der Klinik obliegen die präoperative diagnostische Arbeit zur<br />
Indikationsstellung und postoperativ die Sprachprozessor-Einstellung sowie die Hör-<br />
/Sprachtherapie. Die Cochlea Implantation ist bei gehörlosen Kindern schon ab dem 8.<br />
Lebensmonat möglich und wird in der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und<br />
Ohrenheilkunde durchgeführt.<br />
Zu den weiteren klinischen Schwerpunkten gehört die Behandlung von<br />
Sprachentwicklungsstörungen einschließlich „Unterstützter Kommunikation“ (z.B.<br />
Gebärden, Gestik, Mimik, Sprachcomputer/Talker), die Diagnostik und Therapie von<br />
276 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen, die Versorgung von<br />
komplexen Stimmstörungen (auch bei Defektzuständen) und Dysphagien (z.B. nach<br />
Tumorerkrankungen oder infolge neurologischer Erkrankungen).<br />
Eine weitere Spezialisierung findet sich in der neuropsychologischen<br />
Differentialdiagnostik phoniatrisch-pädaudiologischer Erkrankungen (z.B. Störungen<br />
der Aufmerksamkeit, der Merkfähigkeit oder der exekutiven Funktionen).<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
Als medizinisches Fachgebiet für Kommunikationsstörungen integriert das Fach<br />
Phoniatrie und Pädaudiologie Aspekte der HNO-Heilkunde, der Kinderheilkunde und<br />
Neurologie, der Logopädie sowie (Neuro-)Psychologie und Psychotherapie. Die Klinik<br />
macht Studierenden unterschiedlicher Berufsgruppen (z.B. der Musiktherapie, der<br />
Sprachwissenschaften oder der Zahnmedizin) Angebote zu Hospitationen und<br />
Praktika.<br />
Darüber hinaus bieten wir eine Sprechstunde für 'Professional Voice Disorders' und<br />
eine Sänger-Sprechstunde an. Tauglichkeitsuntersuchungen im Zusammenhang mit<br />
Berufswahlentscheidungen und Fachgutachten gehören zum weiteren<br />
Leistungsangebot der Klinik.<br />
Forschung<br />
Die wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte und ihre Themen :<br />
Kommunikationsgenetik<br />
� Klinische Phänotypisierung und molekulargenetische Analysen bei familiärer<br />
Innenohr-Schwerhörigkeit einschließlich Testung auf Mutationsmarker<br />
� Klinische Phänotypisierung und molekulargenetische Analysen bei familiärer<br />
auditorischer Neuropathie<br />
� Klinische Phänotypisierung bei spezifischer Sprachentwicklungsstörung,<br />
phonologischer Störung, Stottern, Poltern und Lese-/Rechtschreibstörung<br />
Cisplatin-Ototoxizität<br />
� Molekulargenetische Untersuchungen zur Cisplatin-Ototoxizität<br />
� Klinische Untersuchungen zur Prädiktion der Ototoxizität von Cisplatin<br />
� Cisplatin-induzierte Hörstörungen in Abhängigkeit von der Irispigmentierung<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 277
Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
� Die <strong>Münster</strong>aner Klassifikation: Eine neue Einteilung der<br />
Hochtonschwerhörigkeit nach Cisplatingabe<br />
Zentrale Hörverarbeitung<br />
� Messungen zur Reorganisation des auditorischen Cortex nach Cochlea-<br />
Implantation mit Hilfe der Elektro- und Magnetoenzephalographie<br />
� Objektivierung der Elektrostimulation zur Prognose des Sprachverständnisses<br />
nach Cochlea Implantation<br />
� Die binaurale Interaktionskomponente der frühen akustisch evozierten<br />
Hirnstammpotentiale bei Kindern mit Selektionsstörungen<br />
� Evaluierung einer Funkübertragungsanlage als Maßnahme zur Verbesserung<br />
der Signalqualität bei auditiven Selektionsstörungen<br />
� Melatonin als Alternative zur Sedierung bei Kindern in der<br />
Hirnstammaudiometrie<br />
� Untersuchung der auditorischen Verarbeitung beim idiopathischen Stottern mit<br />
Hilfe der Magnetoenzephalographie<br />
Hochauflösende optische Schwingungsanalyse und Taxonomie funktioneller Stimmstörungen<br />
� Evaluierung des Prototypen des digitalen Hochgeschwindigkeitskamerasystems<br />
HS-Endocam zur Kehlkopffunktionsdiagnostik im Rahmen einer<br />
multizentrischen Studie<br />
� Psychosomatische Komorbidität bei Stimmstörungen<br />
� Klassifikation von Stimmstörungen<br />
Früherkennung von kindlichen Sprach- und Schriftsprachentwicklungsstörungen<br />
� Multicenterstudie zur Evaluierung der Hör-Sprachentwicklung nach Cochlea-<br />
Implantation mit Hilfe der Elternfragebögen ELFRA I und II<br />
� Ergebnisvergleich zweier Verfahren zur Überprüfung der<br />
Rechtschreibkompetenzen: Hamburger Schreibprobe und Salzburger<br />
Rechtschreibtest<br />
� Modellorientierte Erhebung der Schriftsprachkompetenzen bei Schulkindern mit<br />
Cochlea Implantat<br />
278 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Fortbildung und Lehre<br />
Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
Die Klinik ist in die curriculare Lehre im Rahmen der HNO-Heilkunde, der<br />
Psychosomatik und Zahnmedizin, in den Querschnittsbereichen Altersmedizin und<br />
Rehabilitation sowie als Wahlfach durch Blockpraktika und Vorlesungen und<br />
Veranstaltungen zum problemorientierten Lernen fest eingebunden. Weiterhin werden<br />
extra-curriculare Veranstaltungen, auch für Studenten/-innen der<br />
Sprachwissenschaften und der Musiktherapie angeboten. Ein hohes<br />
Stundenkontingent stellen die Tätigkeiten für die Schule für Logopädie dar: Unterricht,<br />
Prüfungstätigkeit, Untersuchungen von Bewerbern, Betreuung von Hospitationen. Es<br />
werden regelmäßige Fortbildungsreihen zu spezifischen phoniatrischpädaudiologischen<br />
Schwerpunkten (z.B. Orofaciale Dysfunktionen und Dysmorphien,<br />
Aktuelle Aspekte der Stimmheilkunde, Redeflussstörungen, Genetik) mit externen und<br />
internen Referenten in der Klinik organisiert. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen<br />
Berufsverband der Fachärzte für Phoniatrie und Pädaudiologie , der Abteilung für<br />
Phoniatrie und Pädaudiologie am Elisabeth-Krankenhaus Bochum, der Klinik für<br />
Phoniatrie und Pädaudiologie der MH Hannover und der Akademie für Ärztliche<br />
Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe richtet die Klinik jährlich zwei gut<br />
besuchte Fortbildungsveranstaltungen zu aktuellen phoniatrisch-pädaudiologischen<br />
Aspekten (z.B. Aktuelle Aspekte bei der Diagnostik und Behandlung von<br />
Stimmlippenlähmungen, Störungen des Laut- und Schriftspracherwerbs:<br />
Auswirkungen auf Schulleistungen) aus.<br />
Service<br />
In der Tagesklinik stehen ein Spielzimmer und Aufenthaltsräume zur Verfügung.<br />
Die Klinik unterstützt durch Bereitstellung von Räumen, aber auch durch inhaltliche<br />
Beiträge von Mitarbeitern die Selbsthilfegruppe der Cochlea-Implantatträger, die sich<br />
mehrmals im Jahr zum Informationsaustausch in der Klinik trifft.<br />
Regelmäßig organisieren wir Angebote für Eltern mit hörgeschädigten Kindern in Form<br />
von Festen oder gemeinsamen Freizeitaktivitäten. Hier konnten schon oft Kontakte<br />
zwischen Eltern geknüpft werden, die sich dann im Alltag als sehr hilfreich erwiesen<br />
haben.<br />
Ein Förderverein unterstützt die Klinik in ihrem Bemühen um die individuell<br />
bestmögliche Diagnostik und Behandlung durch Bereitstellung von Therapiematerial<br />
(z.B. Technische Hilfsmittel für die unterstützte Kommunikation oder<br />
Computerprogramme zu Hör- und Sprachförderung), Zwischenfinanzierung von<br />
Personalstellen, Übernahme von aufwendigen Behandlungskosten (z.B. Kosten für<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 279
Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
Cochlea-Implantaten bei ausländischen Kindern) und Förderung des Austausches der<br />
Eltern und Kinder (Feste, Freizeitaktivitäten) untereinander. Ein mobiler<br />
Ringschleifenverstärker (Induktionsanlage) für Räume bis ca. 200 qm steht für<br />
Hörgeräte- oder CI-Träger zur Verfügung.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Die imposanten Erkenntnisgewinne der letzten Jahre in der kindlichen<br />
Sprachentwicklungsforschung, der technische Fortschritt bei den Hörhilfen und<br />
wesentliche neue Erkenntnisse zu pathophysiologisch begründeten Stimm- und<br />
Schluckbehandlungen waren und sind Grundlage für die rasante Entwicklung<br />
eigenständiger diagnostischer und therapeutischer Methoden innerhalb der Phoniatrie<br />
und Pädaudiologie. Auf der Grundlage des jeweils aktuellen Wissenstandes werden<br />
die erforderlichen therapeutischen Maßnahmen extern von uns eingeleitet oder –je<br />
nach Indikationsstellung-_ durch unsere Therapeuten im Hause vorgenommen.<br />
Regelmäßige Nachuntersuchungen und eine intensive Kooperation mit dem<br />
überweisenden Arzt und den externen Therapeuten/Bildungseinrichtungen<br />
ermöglichen eine genaue Kontrolle des Therapieerfolges. Das Angebot regelmäßiger<br />
tagesklinischer Behandlungen hat sich besonders bei Mehrfachbehinderung, auditiven<br />
Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen, in der Hör- /Sprachtherapie in<br />
komplizierten Fällen nach Cochlea-Implantation und bei komplexen Stimm- und<br />
Schluckstörungen bewährt.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Die Klinik unterhält ein Stimmlabor und ein neuropsychologisches Labor.<br />
Apparative Ausstattung<br />
Die Klink verfügt über DIN-Norm- konforme Audiometrieräume sowie zwei spezielle<br />
Regiometrieräume und hat Zugriff auf einen maximal akustisch gedämmten Raum<br />
(Camera silens) für spezielle Untersuchungen früher, mittlerer und später akustisch<br />
evozierter Hirnstammpotentiale in Ruhe, in Melatonin-induziertem Schlaf oder in<br />
Narkose.<br />
280 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
Die apparative Ausstattung enspricht dem derzeitigen Stand der Technik und den<br />
Vorschriften für phoniatrisch -pädaudiologische Untersuchungen:<br />
� Endoskopie mit starren und flexiblen Optiken, auch kindgerecht<br />
� Digitale Videostoboskopie-Anlagen<br />
� Digitale Hochgeschwindigkeitskamera zur Stimmlippenschwingungsanalyse<br />
� Elektroglottograph<br />
� Elektromyograph<br />
� Systeme zur akustischen Sprachschallanalyse (Speechstudio, Göttinger<br />
Heiserkeitsdiagramm)<br />
� Digitale Stimmfelduntersuchung<br />
� Spirometer<br />
� Hirnstammaudiometer (auch frequenzspezifisch, AMFR)<br />
� Screening-Hirmstammaudiometer<br />
� Geräte zur Messung otoakustischer Emissionen<br />
� Tympanometer<br />
� Digitale Audiometer<br />
� Mainzer Kindertische<br />
� Hörgerätemess- und programmierbox<br />
� In-situ-Anlagen<br />
� Computergestützte logopädische Diagnose- und Therapieverfahren<br />
� Computergestützte neuropsychologische Testverfahren.<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Jährlich werden in unserer Poliklinik Kinder und Erwachsene mit Sprach-, Sprech-,<br />
Stimm- und Schluckstörungen sowie Säuglinge und Kinder mit Hörstörungen<br />
untersucht. Nach einer ausführlichen pädaudiologischen und logopädischen<br />
Diagnostik entscheidet sich, ob eine weitere ambulante oder ggf. auch teilstationäre<br />
Diagnostik und Behandlung in unserer Klinik oder extern notwendig ist.<br />
Tagesklinik<br />
In der Tagesklinik werden jährlich unter teilstationären Bedingungen bis zu 1300<br />
Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit schweren Sprachstörungen,<br />
Hörstörungen, auch in Kombination mit Entwicklungsstörungen, sowie komplizierten<br />
Stimm- oder Schluckstörungen untersucht und behandelt.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 281
Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
Institutsermächtigung<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat der Klinik für die<br />
ambulante Behandlung auf dem Gebiet der Phoniatrie und Pädaudiologie die<br />
Institutsermächtigung bis Mitte 2006 verlängert. Sie ermöglicht die ambulante<br />
Behandlung von Patienten überweisender Vertragsärzte aus dem Bereich der KVWL.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Wir sind bemüht, die Qualität unserer medizinischen Versorgung durch unterschiedliche<br />
Maßnahmen und Projekte kontinuierlich zu evaluieren und zu verbessern:<br />
� Entwicklung und Überarbeitung von evidenzbasierten Leitlinien im Auftrag der<br />
Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
� Entwicklung klinischer Behandlungspfade als lokal konsentierte<br />
Behandlungskonzepte<br />
� Wissenschaftliche Evaluation bestehender diagnostischer und therapeutischer<br />
Vorgehensweisen<br />
� Initiierung von Längsschnittuntersuchungen zum Erfolg therapeutischer<br />
Maßnahmen (Multicenterstudien)<br />
� Benennung eines Qualitätssicherungsbeauftragten<br />
� Einrichtung eines Kummerkastens für Patienten<br />
� Regelmäßige Abteilungsbesprechungen<br />
� Teilnahme von Mitarbeitern (z.T. als Referenten) an nationalen und internationalen<br />
Fachkongressen<br />
� Teilnahme an Qualitätszirkeln<br />
� Fortbildung von Mitarbeitern im Personal- und Projektmanagement<br />
� Regelmäßige interne Fortbildungsveranstaltungen mit internen und externen<br />
Referenten<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Phoniatrie und<br />
Pädaudiologie<br />
Ambulante Patienten 2.264<br />
Ambulante Behandlungen 2.652<br />
Teilstationär (Tagesklinik) 1.290<br />
282 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
TOP Hauptdiagnosen in 2004 für ambulante und teilstationäre Patienten<br />
Diagnosen Text Anzahl<br />
F80.1 Expressive Sprachstörung 850<br />
F80.2 Rezeptive Sprachstörung (incl. auditiver Verarbeitungs-<br />
und Wahrnehmungsstörungen)<br />
H90.3 Beidseitiger Hörverlust durch Schallempfindungsstörung 300<br />
R49.0 Dysphonie 300<br />
H90.4 Einseitiger Hörverlust durch Schallempfindungsstörung<br />
bei nicht eingeschränktem Hörvermögen der anderen<br />
Seite<br />
F83 Kombinierte umschriebene Entwicklungsstörung 200<br />
R13 Dysphagie 30<br />
F98.5 Stottern [Stammeln] 50<br />
R47.0 Dysphasie und Aphasie 50<br />
TOP Prozeduren in 2004 für ambulante und teilstationäre Patienten<br />
Prozeduren Text Anzahl<br />
1-242 Audiometrie 2.150<br />
1-208.8 Registrierung evozierter Potentiale: Otoakustische<br />
Emissionen<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 283<br />
450<br />
150<br />
1.850<br />
1-610.1 Diagnostische Laryngoskopie: Indirekt 950<br />
1-243 Phoniatrie 750<br />
9-301 Therapeutische Maßnahmen für Stimm-, Sprech- und<br />
Sprachstörungen<br />
9-300 Therapeutische Maßnahmen für angeborene oder<br />
frühkindlich erworbene Hörstörungen<br />
1-208.1 Registrierung evozierter Potentiale: Früh-akustisch<br />
(FAEP/BERA)<br />
550<br />
300<br />
200
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
21. Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Holger Busse<br />
Domagkstraße 15<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 56004<br />
E-Mail: busseho@mednet.uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/augenheilkunde/klinik/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde ist eine Einrichtung der überregionalen<br />
Maximalversorgung, in der Behandlungsangebote in sämtlichen Gebieten der<br />
konservativen und operativen Augenheilkunde durchgeführt werden. Neben den<br />
umfangreichen stationären und teilstationären Behandlungsmöglichkeiten stellt unsere<br />
Poliklinikambulanz eine individuelle bedarfsorientierte Behandlung aller unserer<br />
Patienten sicher. In unserer poliklinischen Ambulanz und zahlreichen<br />
Spezialsprechstunden bieten wir niedergelassenen augenärztlichen Kollegen täglich<br />
die Möglichkeit, Notfälle und Problempatienten zur Weiterbehandlung vorzustellen.<br />
Durch die Einrichtung einer eigenen Forschungsabteilung wird darüber hinaus die enge<br />
Verflechtung zwischen Klinik und Forschung intensiviert.<br />
Besondere Schwerpunkte der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> sind:<br />
die Tränenwegschirurgie, plastische rehabilitative u. kosmetische Chirurgie, Netzhautund<br />
Glaskörperchirurgie, Linsenchirurgie, Versorgung von Verletzungen und schwerst<br />
traumatisierten Patienten, Kinderaugenheilkunde, Behandlung von Makuladegenerationen<br />
mit Anpassung vergrößernder Sehhilfen, Kontaktlinsenanpassung,<br />
Orthoptik, Endokrinologie, Frühgeborenenbehandlung, Onkologie, Elektrophysiologie,<br />
Ultraschall und Ultraschallbiomikroskopie zu diagnostischen Zwecken,<br />
Hornhautbanking, Neuroophthalmologie, Orbitachirurgie, Glaukombehandlung,<br />
Sehbehindertenambulanz, Behandlung mit Botox bei unterschiedlichen Indikationen,<br />
284 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
interdisziplinäre Behandlung bei Lese-Rechtschreibstörungen u. visueller<br />
Wahrnehmungsstörung; refraktive Chirurgie (Lasik, Lasek, PRK, ORK)<br />
Laserchirurgie:<br />
� refraktive Laserchirurgie<br />
� phototherapeutische Laserchirurgie<br />
� Argon-Laser-Chirurgie<br />
� YAG-Laser-Chirurgie<br />
� Zyklophotokoagulation (Laserchirurgie des Glaukoms)<br />
� photodynamische Therapie zur Behandlung alterskorrelierender<br />
Makuladegenerationen<br />
Hornhautchirurgie:<br />
gesamtes Spektrum der Hornhautchirurgie mit eigener Hornhautbank, lamelläre und<br />
perforierende Keratoplastiken, Hornhautdegenerations-Diagnostik, Amnionmembrantransplantationen<br />
Glaukome:<br />
gesamtes Spektrum der operativen Versorgung sowohl kindlicher als auch<br />
erwachsener Glaukome. Wir führen sowohl die primären, sekundären und<br />
komplizierten Glaukom-operationen bei Erwachsenen und Kindern, einschl.<br />
filtrierender, fistulierender und zyklodestruktiver Eingriffe durch.<br />
Linsenchirurgie:<br />
Wir führen sämtliche refraktive und kurative Chirurgie der kindlichen und erwachsenen<br />
Katarakte, einschl. Implantation von faltbaren Kunstlinsen sowie in Kombination mit<br />
hornhautchirurgischen, antiglaukomatösen sowie glaskörperchirurgischen Eingriffen<br />
durch, Implantation von intraokularen Speziallinsen.<br />
Netzhaut- und Glaskörperchirurgie:<br />
Es werden an unserer Klinik sämtliche Erkrankungen des Glaskörpers und der<br />
Netzhaut einschl. schwerer proliferativer Glaskörpernetzhauterkrankungen infolge<br />
entzündlicher, traumatischer oder diabetischer Erkrankungen unter Verwendung von<br />
Endotamponaden wie expandierenden Gasen, schweren sowie hochviskösen Ölen<br />
durchgeführt.<br />
Weiterhin führen wir sowohl die chirurgischen als auch laser- und kältetherapeutischen<br />
Operationen, u.a. bei Frühgeborenenretinopathien, durch.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 285
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
Augenmuskelchirurgie:<br />
An unserer Klinik werden sämtliche Techniken der Augenmuskeloperationen der<br />
geraden und schrägen Augenmuskeln bei Kindern und Erwachsenen einschl.<br />
Blickverlagerungs-operationen und Transpositionsoperationen durchgeführt.<br />
Orbitachirurgie:<br />
Es werden sämtliche orbitachirurgische u. diagnostische Maßnahmen für<br />
endokrinologische, entzündliche u. Tumorerkrankungen, sowie angeborene<br />
Mißbildungen, teilweise in Zusammenarbeit mit der Hals-Nasen-Ohren-, Mund-Kiefer-<br />
Gesichtschirurgie und Neurochirurgie behandelt.<br />
Lidchirurgische Maßnahmen:<br />
An unserer Klinik werden sämtliche plastische chirurgische Maßnahmen der Augen- u.<br />
Periorbitalregion durchgeführt mit Transplantation-, Verschiebe- u.<br />
Transpositionstechniken zur Behandlung von Narbenkorrekturen, Lidfehlstellungen,<br />
„tränensackchirurgische“ Maßnahmen zur funktionellen und ästhetischen<br />
Wiederherstellung durchgeführt.<br />
Tränenwegschirurgie:<br />
Unsere Klinik stellt auf dem Gebiet der Tränenwegschirurgie in Deutschland u. Europa<br />
einen der wichtigsten Versorgungsschwerpunkte dar. Hier werden sämtliche<br />
chirurgische, endoskopische, primäre und sekundäre Rekonstruktionen der<br />
Tränenwege, einschließlich der Implantationschirurgie, durchgeführt. (Ausbildung u.<br />
Hospitation nationaler u. internationaler ärztlicher Kollegen)<br />
Augenerhaltende Tumorchirurgie:<br />
In Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Strahlentherapie führen wir<br />
augapfelerhaltende Behandlungen mit z. B. Rutheniumplomben bei Aderhaut- u.<br />
Ziliarkörpermelanomen durch. Weiterhin werden sämtliche extrakorporale<br />
Bestrahlungsbehandlungen bei Augentumoren durch uns aktiv und konsiliarisch mit<br />
begleitet.<br />
Behandlung und Therapie von Makulaerkrankungen:<br />
In Spezialsprechstunden werden zurzeit an mehreren Tagen der Woche<br />
Makulaerkrankungen diagnostiziert, sofort und kurzfristig behandelt. Des Weiteren<br />
werden Forschungen und Studien zur exsudativen und trockenen alterabhängigen<br />
Makuladegeneration.<br />
286 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Untersuchung und Begutachtungen :<br />
� gesetzliche Unfall- u. Sozialversicherungen<br />
� Sehbehinderten- u. Blindenbegutachtung<br />
� Fahrerlaubnisbegutachtungen<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
In der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> werden ambulante als auch stationäre und<br />
teilstationäre Behandlungen durchgeführt. Weiterhin stellen die ambulante poliklinische<br />
Versorgung sowie die orthoptische Sehschulbehandlung von Kindern und<br />
Erwachsenen einen Schwerpunkt unserer Klinik dar.<br />
Neben der allgemeinen ophthalmologischen Therapie und Diagnostik haben wir für<br />
unsere Patienten mehrere Spezial- und Einzelsprechstunden eingerichtet. Hierzu<br />
zählen:<br />
� Botulinumtoxinsprechstunde<br />
� Endokrine Orbitopathie<br />
� Orbitasprechstunde<br />
� Sprechstunde frühkindliche Sehbehinderung, Nystagmus<br />
� Hornhaut/Keratoplasitk-Sprechstunde<br />
� Sprechstunde für refraktive Chirurgie<br />
� Kontaktlinsen-Sprechstunde (Anpassung von Speziallinsen)<br />
� Sprechstunde für Makuladegenerationen (hereditär u. altersabhängig)<br />
� Sprechstunde für Sehbehinderte mit Anpassung von vergrößernden Sehhilfen<br />
� Glaukomsprechstunde<br />
� Tumorsprechstunde für intra- und extraokulare Tumoren<br />
� Frühgeborenen-Sprechstunde<br />
� Uveitissprechstunde<br />
� Sonographische und Ultraschall-, biomikroskopische Untersuchungen<br />
� Elektrophysiologie ERG (Elektroretinogramm), EOG (Elektrookulogramm), VEP<br />
(visuell evozierte Potentiale)<br />
� Onkologiesprechstunde ( Lider, Tränenwege, Orbita)<br />
� Refraktive Sprechstunde<br />
Für diese Sprechstunden können Patienten wie auch niedergelassene zuweisende<br />
Augenärzte über unser Koordinationsbüro jederzeit Termine vereinbaren.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 287
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
Forschung<br />
Experimentelle Ophthalmologie<br />
In der Universitäts-Augenklinik ist eine Abteilung für „Experimentelle Ophthalmologie“<br />
unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. S. Thanos mit Forschungszielen<br />
im Bereich des Auges, der Sehbahn und der Sehzentren eingerichtet. Diese Abteilung<br />
ist interdisziplinär besetzt und wird überwiegend mit eingeworbenen Drittmitteln<br />
getragen.<br />
Folgende Forschungsschwerpunkte werden hier durchgeführt:<br />
� Regeneration des Sehnervs und der Netzhaut in Tiermodellen ( Ratten u. Affen)<br />
� Proteomische u. genomische Analyse der Retina bei Erkrankung und<br />
Regeneration<br />
� Glaukom und Resistenzgrenze beim Glaukom des Menschen<br />
� Glaukom in eigens entwickelten Tiermodellen<br />
� Entwicklung des visuellen Systems und Mechanismen der Retinotopie in der<br />
Embryonalentwicklung<br />
� Migrationsmechanismen von neuronalen Tumoren am Beispiel des<br />
Glioblastoms<br />
� Entwicklung neuer Verfahren zur Keratoplastik und Abstoßungsabwendung<br />
Auf aktuelle Forschungsergebnisse und Publikationen dieser Abteilung verweisen wir<br />
auf die Internetseite: www.experimentelle-ophthalmologie.de .<br />
Die Grundlagenforschung wir durch klinische Forschungsprojekte im Bereich der<br />
Tränenwege, der Amblyopie und der Aufdeckung seltener Krankheitsbilder ergänzt.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
An der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> wird klinische und basiswissenschaftliche<br />
Forschung durchgeführt.<br />
In der klinischen Forschung werden u. a. Themen wie:<br />
� Der Effekt der Zyklophotokoagulation bei den verschiedenen Glaukomformen<br />
� Der Effekt der Aufnähung von Amnionmembran auf trophisch gestörte<br />
Hornhäute<br />
288 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
� Die Wirkung von Lucentis-R und anderen Medikamenten auf vasoproliferative<br />
Vorgänge in der Makula<br />
Langzeitstudien beschäftigen sich mit Techniken und Ergebnissen in der<br />
endoskopischen Tränenwegs-Chirurgie sowie den Ergebnissen der Ruthenium-<br />
Bestrahlung bei Aderhautmelanomen.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Augenärzte, der Deutschen<br />
Ophthalmologischen Gesellschaft werden zahlreiche wissenschaftliche Fortbildungsveranstaltungen<br />
von überregionaler Bedeutung organisiert und abgehalten. Die<br />
aktuellen Termine und Themen der Fortbildungsveranstaltungen können jederzeit auf<br />
der Homepage der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> und auf der Homepage des<br />
Berufsverbandes der Augenärzte abgerufen werden.<br />
Für alle wissenschaftlichen Mitarbeiter der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> findet eine<br />
wöchentliche Fortbildung zu aktuellen Themen der Ophthalmologie statt, zu der alle<br />
interessierten Kolleginnen und Kollegen herzlich eingeladen sind.<br />
Die aktuellen studentischen Lehrpläne und Fortbildungsveranstaltungen entnehmen<br />
Sie bitte der Homepage des Universitäts-Klinikums <strong>Münster</strong> www.klinikum.unimuenster.de.<br />
Alle genannten Veranstaltungen finden in unserem renovierten hauseigenen Hörsaal<br />
mit Dia-, Beamer- und Videoprojektionen oder im Hörsaalgebäude des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s statt.<br />
Buchempfehlungen<br />
� Taschenbuch der Augenheilkunde (Küchle/Busse/Küchle)<br />
� Atlas der Augenkrankheiten (Küchle/Busse/Küchle)<br />
� Bärentatzen und andere ophthalmologische Besonderheiten (Wagner/Busse)<br />
� Augenerkrankungen im Kindesalter (Busse/Küchle)<br />
Service<br />
Die Universitäts-Augenklinik ist eine sog. Außenklinik. Sie befindet sich nicht in dem<br />
Turmkomplex des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> und behält somit eine persönliche<br />
private Atmosphäre.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 289
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
Nach der verwaltungstechnisch notwendigen Anmeldung, die sich im Warteraum der<br />
Poliklinik befindet, werden Sie zu den einzelnen Abteilungen (Poliklinik, Station,<br />
Abteilung für Orthoptik, Sehschule, Spezialsprechstunden) vermittelt. Hierfür<br />
notwendige Hilfsmittel wie Rollstühle oder Begleitpersonen werden Ihnen zur Seite<br />
gestellt. Für unsere jüngsten Patienten stehen sowohl ein Wickelraum als auch ein<br />
kleines Spielzimmer zur Verfügung. Für alle ambulanten Patienten ist eine<br />
automatisierte Cafeteria eingerichtet, die mehrmals täglich mit frisch belegten<br />
Brötchen, Kuchenstücken, Getränken u. Snacks u. Ä. bestückt wird.<br />
Um den Aufenthalt der ambulanten Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten,<br />
liegen Zeitschriften, Informationsmappen zu den verschiedensten Krankheitsbildern<br />
aus. Weiterhin steht ein Fernsehgerät mit Satellitenanschluss im Wartezimmer der<br />
Poliklinik zur Verfügung. Sollten Sie zu einer stationären Aufnahme kommen, werden<br />
wir Sie nach der Anmeldung auf die Station begleitet, auf der Sie von unserem<br />
Pflegeteam aufgenommen werden. Unsere Einzel-, Doppel- und Dreibettzimmer sind<br />
alle mit einem Bad und einem WC ausgestattet. Die Doppel- und Einzelzimmer<br />
verfügen zusätzlich über eine Duschgelegenheit. Jedes Zimmer ist mit einem eigenen<br />
Telefonanschluss, einem kleinen Fernseher und einem Radio ausgestattet.<br />
Die Mahlzeiten Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Abendessen werden gemeinsam in<br />
einer sehr familiären Atmosphäre in unserer hauseigenen „Mensa“ im Erdgeschoss<br />
eingenommen.<br />
Auf den Stationen selbst stehen Ihnen zu jeder Tages- und Nachtzeit Getränke wie<br />
Wasser, verschiedene Tees und Säfte zur Verfügung.<br />
Zwischen den Einzelbehandlungen besteht die Möglichkeit, die Grünanlagen des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s zu besuchen.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Als Zentrum der Maximalversorgung bietet die Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong><br />
sämtliche therapeutische ophthalmologische wie auch nicht ophthalmologische<br />
Möglichkeiten. Sollten z. B. physiotherapeutische oder schmerztherapeutische<br />
Behandlungen notwendig werden, sind wir jederzeit in der Lage, Sie in den<br />
verschiedenen Abteilungen vorzustellen und behandeln zu lassen.<br />
Sollten ergänzende Untersuchungen im Rahmen der präoperativen Diagnostik<br />
notwendig werden, würden auch diese jederzeit durch die anderen Fachabteilungen (z.<br />
290 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
B. Innere Medizin, HNO, ZMK, Neurologie, Orthopädie, Chirurgie usw.) durchgeführt<br />
werden.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
� Poliklinische Untersuchungen (kassenärztliche Behandlungen, Arbeitsunfälle,<br />
Versorgung von Notfallpatienten, Konsiliardienst, usw.)<br />
� Orthoptische Abteilung (Sehschule mit Lehranstalt<br />
� Privatsprechstunde (Univ.-Prof. Dr. med. H. Busse)<br />
� Privatstation (Univ.-Prof. Dr. med. H. Busse)<br />
� Stationäre Behandlung (Station II)<br />
� Ambulant operatives Zentrum (Station I)<br />
� Laserabteilung<br />
� therapeutische u. refraktive Laserchirurgie der Hornhaut<br />
� Nd-YAG-Laser-Behandlung<br />
� Fotodynamische Therapie<br />
� Elektrophysiologie (ERG, EOG, VEP)<br />
� Sehbehindertenambulanz/vergrößernde Sehhilfen<br />
� Kontaktlinsen/Keratokonuslinsen<br />
� Hornhautbank<br />
� Ambulante Operationen<br />
� Stationäre Behandlung<br />
� Röntgendiagnostik<br />
� Mikrobiologisches Labor<br />
� Fotoabteilung<br />
� Angiographie<br />
� Dunkeladaptation<br />
� Mesoptometer/Nyktometer<br />
� Ultraschalldiagnostik / Ultraschallbiomikroskopie / Biometrie / Pachymetrie<br />
Liste der Beauftragten:<br />
Laserschutz: Dr. C. Uhlig; Dr. T. Stupp<br />
Röntgenschutz: Dres. Grenzebach, Grewe, Uhlig, Grintzalis<br />
Hygiene: Dr. Mönnig-Assmann<br />
Qualitätsmanagement: Dr. Grewe, Dr. Grenzebach<br />
DRG-Beauftragter: Dr. Grewe<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 291
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
Transfusionsbeauftragter: Dr. Grenzebach<br />
IT-Beauftragter: Dr. Grewe<br />
Gentechnik: Prof. Dr. Thanos<br />
Chemiekalienabfall: Frau Langkamp-Flock<br />
Tierschutzbeauftragter: Prof. Dr. Thanos<br />
Apparative Ausstattung<br />
In der Universitäts-Augenklinik stehen in 4 Operationssälen 4 voll ausgestattete<br />
Operationsmikroskope zur Verfügung. Diese können teilweise mit der aktuellsten<br />
Video-/DVD-Version betrieben werden.<br />
Weitere 3 Operationsmikroskope stehen der Experimentellen Ophthalmologie zur<br />
Verfügung.<br />
Verschiedene Lasersysteme:<br />
1. Excimer-Laser-System zur Behandlung von refraktiven und therapeutischen<br />
Hornhautveränderungen<br />
2. Farbstofflaser<br />
3. Dioden-Laser<br />
4. Neodym-YAG-Laser<br />
5. Zyklophotokoagulation<br />
� Photodynamische Therapie<br />
� Transpupilläre Thermokauterisation<br />
� Optische Coherenz Tomographie OCT<br />
� Glaucomnervenfaserdiagnostik Gdx<br />
� Hornhautpachymetrie (Ultraschall)<br />
� Tränenwegsendoskopie<br />
� Hornhauttopographie<br />
� Automatische Perimetrie<br />
� Manuelle Perimetrie<br />
� Anomaloskopie<br />
� Dunkeladaptometrie<br />
� Elektrophysiologie (ERG, EOG und VEP)<br />
� Ultraschallabor (A-Bild, B-Bild, Ultraschallbiomikroskopie, Biometrie)<br />
� Fotoabteilung<br />
292 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
� Angiographie (Diagnostik von Zirkulationsstörungen der Netzhaut mittels NaFl<br />
u. ICG-Angiographie)<br />
� Laserinteferenzvisus<br />
� Mehrere automatische Ophthalmometer<br />
� 17 komplett ausgestattete augenärztliche Untersuchungseinheiten<br />
� komplette Vernetzung und elektronisches Einbestellsystem mit<br />
Patientenverwaltung<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Die Poliklinik der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> stellt die Eingangsplattform zur<br />
ambulanten Untersuchung dar. Hier werden täglich sowohl Terminpatienten als auch<br />
Notfälle, konsiliarische Untersuchungen aus dem <strong>Universitätsklinikum</strong> und den<br />
akademischen Lehrkrankenhäusern, berufsgenossenschaftliche Unfälle,<br />
Gutachtenpatienten untersucht. Auf Grund des überregionalen Einzugsgebietes<br />
handelt es sich hierbei um ein sehr heterogenes Patientengut.<br />
Für alle ihre Belange wie stationäre und ambulante Termine, Nachfragen zu<br />
Patientenbefunden und Suche nach Ansprechpartnern der Klinik, steht Ihnen unser<br />
Koordinationsbüro montags bis donnerstags von 7.30 – 15.30 h und freitags von 7.30 –<br />
14.00 h zur Verfügung.<br />
Allgemeines Koordinationsbüro:<br />
Telefon-Nr.: 02 51/ 8 35 60 -17/ - 18<br />
8 35 60 20<br />
Fax-Nr.: 02 51/ 8 35 25 49<br />
E-mail: augenklinik@uni-muenster.de<br />
Sehschule/Orthoptik:<br />
Für Terminvereinbarungen zur orthoptischen Vorstellung (Sehschule, endokrine<br />
Orbitopathien oder Orthoptische-Sprechstunde, Botox) steht ein separates<br />
Koordinations-büro unter der Rufnummer 02 51/83 5 60 44, Fax-Nr. 02 51/8 35 25 49<br />
zur Verfügung.<br />
E-mail: orthoptik@uni-muenster.de<br />
Terminvereinbarung Privat /-Wahlleistungssprechstunden:<br />
Prof. Dr. Busse: Tel.-Nr. 02 51/8 35 60 06 (Frau Gerlach)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 293
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
Sekretariat Prof. Dr. Busse:<br />
Tel.-Nr.: 02 51/8 35 60 04 (Frau Muhmann)<br />
Fax-Nr.: 02 51/8 35 60 03<br />
Terminvereinbarung Traumatologie des Auges u. Sehnerven:<br />
Sekretariat Univ.-Prof. Dr. Dr. S. Thanos: Tel.: 0251-8356033 ( Frau Reis )<br />
Tagesklinik<br />
An der Universitäts-Augenklinik befindet sich unsere augenärztliche Tagesklinik in der<br />
3. Etage auf der Station I. Hier werden alle ambulant zu operierenden Patienten<br />
(Katarakt-Operation, laserchirurgische Eingriffe jeder Art, Tränenwegsoperationen<br />
(Endoskopien und einfache Tränenwegsrekonstruktionen, plastische Eingriffe,<br />
Blepharochalase-Operation), Tumorchirurgie und vieles mehr durchgeführt.<br />
Kinderophthalmochirurgische Eingriffe soweit möglich.<br />
Zulassung zum D-Arztverfahren der Berufsgenossenschaft<br />
Die Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> ist im D-Arzt-Verfahren der Berufsgenossenschaften<br />
zugelassen und behandelt und begutachtet diese regelmäßig.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
An der Universitäts-Augenklinik <strong>Münster</strong> in Zusammenarbeit mit dem<br />
Medizincontrolling finden regelmäßige Fortbildungen im Qualitätsmanagement statt.<br />
Vorbereitungen für eine Zertifizierung sind angelaufen.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Augenheilkunde<br />
Stationäre Patienten 2.936<br />
Durchschnittl. Verweildauer (Tage) 3,06<br />
Ambulante Patienten 11.996<br />
Ambulante Behandlungen 15.842<br />
294 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Eingriffe an den Tränenwegen 503 1,8<br />
2 Extrakapsuläre Extraktion der Linse (ECCE) und andere<br />
Operationen an der Retina 288 2,6<br />
3 Übrige Eingriffe an Retina, Choroidea und Corpus vitreum 284 3,7<br />
4 Eingriffe an den Augenmuskeln 246 2,1<br />
5 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 232 3,8<br />
6 Vitrektomie (Entfernung oder Teilentfernung des Glaskörpers) 222 5,4<br />
7 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 193 2,6<br />
8 Operationene an der Kornea 187 5,6<br />
9 Senkung Augeninnendruck 182 3,0<br />
10 Eingriffe an den Augenlidern 174 2,2<br />
11 Operation an Tränendrüse oder Tränenwegen des Auges<br />
(Dakryozystorhinostomie) 146 2,9<br />
12 Operationen an Orbita und Augapfel 82 3,7<br />
13 Operationen an der Konjunktiva 71 5,3<br />
14 Andere operative Eingriffe 33 3,4<br />
15 Übrige Eingriffe an der Linse 30 2,5<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1 C13 Operationen an Tränendrüse und Tränenwegen 323<br />
2<br />
Operationen bei Glaukom mit extrakapsulärer Extraktion der Linse<br />
C07 (ECCE) und andere Operationen an der Retina 311<br />
3<br />
Operationen an Kornea, Sklera und Konjunktiva und Operationen am<br />
Augenlid oder verschiedene Operationen an der Linse, Alter < 16<br />
C20 Jahre 294<br />
4<br />
Dakryozystorhinostomie (Operation an Tränendrüse oder<br />
C05 Tränenwegen des Auges) 288<br />
5 C10 Operationen an den Augenmuskeln mit erhöhtem Aufwand 234<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 295
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
6 C08 Extrakapsuläre Extraktion der Linse (ECCE) 217<br />
7<br />
Operationen bei Glaukom ohne extrakapsuläre Extraktion der Linse<br />
C19 (ECCE) 159<br />
8 C14 Andere Operationen am Auge 155<br />
9 C63 Andere Erkrankungen des Auges 149<br />
10<br />
Operationen an der Retina mit Pars-plana-Vitrektomie und andere<br />
komplexe Prozeduren ohne extrakapsuläre Extraktion der Linse<br />
C17 (ECCE) 105<br />
11 C01 Operationen bei penetrierenden Augenverletzungen 86<br />
12 C61 Neuro-ophthalmologische und vaskuläre Erkrankungen des Auges 73<br />
13 C62 Hyphäma und konservativ behandelte Augenverletzungen 69<br />
14 C60 Akute und schwere Augeninfektionen 65<br />
15<br />
Enukleationen und Operationen an der Orbita bei bösartiger<br />
C02 Neubildung und Strahlentherapie bei bösartiger Neubildung 63<br />
16 C18 Große Operationen an Kornea, Sklera und Konjunktiva 52<br />
17<br />
Hornhauttransplantation mit extrakapsulärer Extraktion der Linse<br />
C04 (ECCE) 40<br />
18 C06 Komplexe Operationen bei Glaukom 34<br />
19 C12 Rekonstruktionen der Augenlider 28<br />
20 C64 Glaukom, Katarakt und Erkrankungen des Augenlides 25<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 H04 Affektionen des Tränenapparates 488<br />
2 H35 Affektionen der Netzhaut 250<br />
3 H33 Netzhautablösung und Netzhautriss 237<br />
4 H50 Strabismus 226<br />
5 H40 Glaukom 167<br />
6 H25 Cataracta senilis 136<br />
7 H26 Kataraktformen 129<br />
8 S05 Verletzung des Auges und der Orbita 125<br />
9<br />
Angeborene Fehlbildungen des Augenlides, des Tränenapparates<br />
Q10 und der Orbita 123<br />
10 H02 Affektionen des Augenlides 111<br />
11 H16 Keratitis 88<br />
12 H18 Affektionen der Hornhaut 69<br />
13 H34 Netzhautgefäßverschluss 66<br />
14<br />
Verbrennung oder Verätzung, begrenzt auf das Auge und seine<br />
T26 Anhangsgebilde 65<br />
15 E11 Nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-2-Diabetes] 56<br />
16 Z48 Nachbehandlung nach chirurgischem Eingriff 38<br />
17 C44 bösartige Neubildungen der Haut 36<br />
18 S01 Offene Wunde des Kopfes 34<br />
19 H05 Affektionen der Orbita 32<br />
20 H43 Affektionen des Glaskörpers 31<br />
296 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 5-086 Rekonstruktion des Tränenkanals und Tränenpunktes 478<br />
2 5-154 Operationen zur Fixation der Netzhaut 432<br />
3 5-144 Extrakapsuläre Extraktion der Linse [ECCE] 344<br />
4 5-152 Fixation der Netzhaut durch eindellende Operationen 299<br />
5 5-158 Pars-plana-Vitrektomie 297<br />
6 5-088 Rekonstruktion der Tränenwege 188<br />
7 5-10b Schwächende Eingriffe an einem geraden Augenmuskel 185<br />
8 5-10a Verstärkende Eingriffe an einem geraden Augenmuskel 176<br />
9 5-137 Operationen an der Iris 165<br />
10<br />
Dakryozystorhinostomie (Operation an der Tränendrüse oder den<br />
5-087<br />
Tränenwegen des Auges) 152<br />
11<br />
Senkung des Augeninnendruckes durch Operationen am Corpus<br />
5-132 ciliare 140<br />
12 5-093 Korrekturoperation bei Entropium und Ektropium 130<br />
13 1-220 Messung des Augeninnendrucks 121<br />
14 5-156 Operationen an der Retina 118<br />
15 5-097 Blepharoplastik 117<br />
16 5-155 Destruktion von erkranktem Gewebe an Retina und Choroidea 99<br />
17 5-092 Operationen an Kanthus und Epikanthus 90<br />
18 5-10g Schwächende Eingriffe an einem schrägen Augenmuskel 86<br />
19 8-170 Therapeutische Spülung (Lavage) des Auges 82<br />
20 5-123 Exzision und Destruktion von (erkranktem) Gewebe der Kornea 75<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 297
Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />
Zentrum für Nervenheilkunde<br />
22. Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Erich Bernd Ringelstein<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 48172<br />
Fax +49-(0)251-83 48181<br />
E-Mail: neurologie@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://neurolog.uni-muenster.de/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Neurologie versorgt das gesamte Spektrum der zentralen<br />
und peripheren neurologischen Erkrankungen in einem Klinikum der<br />
Maximalversorgung. Die Klinik umfasst zwei bettenführende Allgemeinstationen, eine<br />
voll ausgerüstete Intensivstation mit 6 Beatmungsbetten, eine Stroke Unit mit 8 Betten,<br />
eine Tagesklinik sowie eine Poliklinik mit Spezialsprechstunden.<br />
Die besonderen Schwerpunkte der Klinik liegen in der Versorgung und Erforschung<br />
zerebrovaskulärer, neuroimmunologischer, epileptischer, neurodegenerativer und<br />
neurogenetischer Erkrankungen sowie neurologischer Schmerzerkrankungen,<br />
Schlaferkrankungen und Neuromanifestationen der HIV-Infektion. Außerdem ist der<br />
Klinik ein umfangreiches Spektrum therapeutischer Abteilungen zugeordnet, u.a.<br />
Physiotherapie, Logopädie, Neuropsychologische Diagnostik und Rehabilitation,<br />
Ergotherapie.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Die Klinik für Neurologie versorgt das gesamte Spektrum neurologischer Krankheiten.<br />
Besondere Leistungsbereiche der Klinik und Poliklinik für Neurologie sind die<br />
intensivmedizinische Versorgung neurologischer Schwersterkrankungen, die<br />
Akutversorgung von Schlaganfällen (Stroke Unit) sowie die tagesklinische oder<br />
298 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />
ambulante Behandlung von Bewegungsstörungen, Schmerzerkrankungen,<br />
entzündlichen Erkrankungen, Epilepsien, Muskelerkrankungen, Neuromanifestation der<br />
HIV-Infektion und die Nachsorge von Gefäßerkrankungen. Im diagnostischen Bereich<br />
werden sämtliche Verfahren der klinischen Neurophysiologie und der fachspezifischen<br />
Ultraschallverfahren eingesetzt. Außerdem besteht direkter Zugriff auf sämtliche<br />
neuroradiologischen und nuklearmedizinischen Verfahren. Im neurologischen Labor<br />
werden neurogenetische Erkrankungen direkt diagnostiziert, Analysen des Liquors<br />
(Nervenwasser) werden mit den Schwerpunkten bei entzündlichen und<br />
neurodegenerativen Krankheiten durchgeführt. Die Bestimmung von Blutspiegeln der<br />
Antiepileptika erfolgt im klinikeigenen Labor, außerdem werden histologische<br />
Untersuchungen peripherer Nerven eigenständig durchgeführt.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Die Klinik und Poliklinik für Neurologie versorgt insbesondere zerebrovaskuläre<br />
Erkrankungen. In der Versorgung von Schlaganfallpatienten finden sämtliche<br />
modernen Verfahren incl. systemischer und lokaler Lysetherapie sowie operativer und<br />
interventioneller Verfahren ihre Anwendung.<br />
Ein weiterer Versorgungsschwerpunkt besteht in der ambulanten und stationären<br />
Behandlung neurologischer Schmerzpatienten. Hier ist die Klinik eingebunden in ein<br />
Verbundnetz von Schmerzambulanzen mit einer interdisziplinären Schmerzkonferenz.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Behandlung neuroimmunologischer<br />
Erkrankungen mit sämtlichen Verfahren der intravenösen medikamentösen und<br />
extrakorporalen Therapie.<br />
Weiterhin liegt ein Schwerpunkt der Klinik in der Epileptologie mit einer Ambulanz für<br />
Patienten mit Epilepsien und einem stationären prächirurgischen Monitoring sowie der<br />
Möglichkeit der Epilepsiechirurgie (in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für<br />
Neurochirurgie). Schließlich liegt ein Versorgungsschwerpunkt noch in der Behandlung<br />
neurodegenerativer Erkrankungen. Der neuromuskuläre Arbeitsbereich ist Teil des<br />
Muskelzentrums <strong>Münster</strong>/Westfalen und stellt ein Zentrum zur Diagnostik und Therapie<br />
dieser Erkrankungen im nordwestdeutschen Raum dar.<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
Zusätzlich versorgt die Klinik und Poliklinik für Neurologie mit ihrem Neurobiologischen<br />
oder Neuromedizinischen Labor auch andere Kliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s und<br />
externe Krankenhäuser, insbesondere in der Neurogenetik und der Liquoranalyse.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 299
Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />
Das Schlaflabor der Klinik wurde kürzlich zu einem interdisziplinären Zentrum des UKM<br />
unter Federführung der Klinik für Neurologie ausgebaut. Hier können sämtliche<br />
Untersuchungen der ambulanten und stationären Schlafdiagnostik und –therapie<br />
durchgeführt werden.<br />
Eine stark frequentierte Spezialsprechstunde für die Behandlung mit Botulinumtoxin<br />
stellt einen weiteren Versorgungsschwerpunkt dar.<br />
Die Klinik und Poliklinik für Neurologie unterhält eine Tagesklinik, in der teilstationär<br />
akute und chronische neurologische Erkrankungen behandelt werden können. Ein<br />
Schwerpunkt dieser Einrichtung liegt in der Funktionsdiagnostik und in der<br />
physiotherapeutischen und neuropsychologischen Behandlung.<br />
Forschung<br />
Die Klinik und Poliklinik für Neurologie ist in mehreren Funktionsbereichen auch<br />
international forschend aktiv. Die Klinik und Poliklinik für Neurologie ist eingebunden in<br />
mehrere Forschungsverbunde, z.B. mit dem Leibniz-Institut für<br />
Arterioskleroseforschung (LIFA) in <strong>Münster</strong> (darin eigenes Department). Außerdem<br />
erfolgt eine umfangreiche Drittmittelförderung durch die Deutsche<br />
Forschungsgemeinschaft und das BMBF, eine Nachwuchsforschergruppe des Landes<br />
NRW, das Forschungsprojekt Elektrosmog der Forschungsgemeinschaft Funk und des<br />
Bundesumweltministeriums, das Kompetenznetzwerk Schlaganfall, das<br />
Kompetenznetzwerk HIV/AIDS, das BMBF-Projekt Chronische Schmerzen und das<br />
Kompetenznetz Chronisches Vorhofflimmern.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Die Klinik und Poliklinik für Neurologie nimmt in vollem Umfang an der curricularen<br />
Lehre nach der Approbationsordnung teil. Darüber hinaus werden fakultative<br />
Veranstaltungen angeboten zur Schmerztherapie (incl. Curriculum zur Speziellen<br />
Schmerztherapie der Ärztekammer Westfalen-Lippe), zur Examensvorbereitung in der<br />
Neurologie (Repetitorium) und zu neuen Methoden in der Neurologie. Die Klinik führt<br />
regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen durch, einmal pro Woche klinikintern und<br />
einmal pro Woche auch für externe Gäste mit externen Wissenschaftlern als<br />
Referenten. Außerdem werden mehrfach im Jahr halb- oder ganztägige<br />
Fortbildungsveranstaltungen zu einzelnen Krankheiten oder Krankheitsfeldern der<br />
Neurologie durchgeführt. Hinzu kommen nationale und internationale Kongresse.<br />
300 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Service<br />
Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />
Die Serviceleistungen des gesamten <strong>Universitätsklinikum</strong>s stehen in vollem Umfang<br />
auch den Patienten der Klinik und Poliklinik für Neurologie und der Neurologischen<br />
Tagesklinik zur Verfügung.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Neben dem gesamten intensivtherapeutischen Spektrum und den spezifischen<br />
pharmakologischen Therapieverfahren der Neurologie und werden auch die folgenden<br />
Therapieverfahren in der Klinik eingesetzt, wenn diese indiziert sind:<br />
� Lysetherapie und Schlaganfallversorgung in einem interdisziplinären Team auf<br />
der Stroke Unit.<br />
� Medizinische Heil- und Hilfsverfahren (Physiotherapie, Ergotherapie,<br />
Logopädie, neuropsychologische Rehabilitation).<br />
� Intravenöse Gabe von Immunglobulinen, Plasmapherese,<br />
Botulinumtoxinbehandlung.<br />
� Interdisziplinäre Schmerztherapie, in Zusammenarbeit mit anderen Kliniken.<br />
� Radiologische Interventionsverfahren (z.B. Versorgung von<br />
Hirnarterienaneurysmen, Perkutane Katheterangioplastie und Stent-<br />
Implantation an hirnversorgenden Arterien, systemische und intraarterielle<br />
Lyse) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Klinische Radiologie.<br />
� Stimulationsverfahren des ZNS inkl. transkranielle Magnetstimulation und<br />
stereotaktische Implantation von Tiefenelektroden (z.T. in Zusammenarbeit mit<br />
der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie).<br />
� Verfahren der ambulanten und stationären Psychotherapie und<br />
neuropsychologischer Trainingsverfahren (z.T. in Zusammenarbeit mit der<br />
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und der Klinik und Poliklinik für<br />
Psychosomatik).<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Die Klinik und Poliklinik für Neurologie unterhält die folgenden<br />
Funktionsbereiche, die diagnostisch und therapeutisch eigenständig arbeiten:<br />
� Intensivtherapie<br />
� Stroke Unit (Spezialstation für die Versorgung von Schlaganfallpatienten).<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 301
Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />
� Neurovaskuläre Gefäßdiagnostik inkl. Ultraschalllabor und Therapie.<br />
� Epileptologie inkl. EEG-Monitoring und prächirurgischer Epilepsiediagnostik.<br />
� Schmerztherapie, insbesondere Diagnostik und Therapie von<br />
Kopfschmerzerkrankungen und allen Formen neurogener Schmerzen.<br />
� Schlaflabor mit Schwerpunkt in der Behandlung neurologischer<br />
Schlaferkrankungen und interdisziplinäre Schlafsprechstunde.<br />
� Neuroimmunologische Erkrankungen (insbesondere entzündliche Neuropathien<br />
und Multiple Sklerose).<br />
� Neuromuskuläre Erkrankungen mit umfassender elektromyographischer<br />
Diagnostik. Die nervenbioptische Diagnostik erfolgt in eigener Regie der Klinik<br />
für Neurologie. Die bioptische Muskeldiagnostik erfolgt in Zusammenarbeit mit<br />
dem Institut für Neuropathologie.<br />
� Botulinumtoxin zur Behandlung von Dystonien, anderen Bewegungsstörungen<br />
und bei schwerer Spastik.<br />
� Neurodegenerative Erkrankungen, insbesondere Morbus Parkinson und<br />
Demenzerkrankungen.<br />
� Neuropsychologische Diagnostik und Therapie.<br />
� Neurogenetik. Mutationsanalysen mehrerer bekannter neurogenetischer<br />
Erkrankungen und Beratungen solcher Patienten. Der Schwerpunkt liegt bei<br />
den Hereditären Neuropathien.<br />
� Neuromanifestation der HIV-Infektion (sog. Neuro-AIDS).<br />
� Neurochemisches Labor (insbesondere die gesamte moderne Liquordiagnostik<br />
bezüglich entzündlicher und neurodegenerativer Erkrankungen).<br />
Apparative Ausstattung<br />
Die Klinik und Poliklinik der Neurologie verfügt über sämtliche apparative Diagnostik<br />
der Klinischen Neurophysiologie, der Neurochemie und Neurogenetik, der<br />
Neurohistologie und, in Kooperation mit dem Institut für Klinische Radiologie, über die<br />
apparative Ausstattung der Neuroradiologie incl. einem 3-Tesla-MRT. Außerdem<br />
können in Kooperation mit der Klinik für Nuklearmedizin SPECT- und PET-Methoden<br />
mit verschiedenen Tracern eingesetzt werden.<br />
302 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />
Die Klinik und Poliklinik für Neurologie unterhält eine Poliklinik, die an allen Tagen der<br />
Woche vormittags geöffnet ist. Vorstellungen können nur mit einem festen Termin und<br />
mit Überweisung eines niedergelassenen Kassenarztes erfolgen. Außerdem besteht<br />
eine Privatambulanz.<br />
In die Poliklinik integriert sind Spezialsprechstunden für folgende Erkrankungen:<br />
� Schlaganfall- und Gefäßsprechstunde<br />
� Neurologische Schmerzambulanz<br />
� Spezialsprechstunde für Epilepsien<br />
� Spezialsprechstunde für Multiple Sklerose<br />
� Spezialsprechstunde für Neuromuskuläre Erkrankungen als wichtigste<br />
Repräsentanz des Muskelzentrums <strong>Münster</strong>/Westfalen der Deutschen<br />
�<br />
Gesellschaft für Muskelkranke<br />
Spezialsprechstunde für Botulinumtoxin-Therapie<br />
� Spezialsprechstunde für Schlaferkrankungen<br />
� Spezialsprechstunde für Morbus Parkinson und andere Bewegungsstörungen<br />
� Spezialsprechstunde für Neuromanifestationen der HIV-Infektion<br />
� Spezialsprechstunde für Neurogenetik<br />
Tagesklinik<br />
Die Klinik und Poliklinik für Neurologie unterhält eine Tagesklinik, in der teilstationär<br />
akute und chronische neurologische Erkrankungen behandelt werden können. Ein<br />
Schwerpunkt dieser Einrichtung liegt in der Funktionsdiagnostik und in der<br />
physiotherapeutischen und neuropsychologischen Behandlung. Das Spektrum der<br />
Tagesklinik umfasst zahlreiche neurologische Erkrankungen.<br />
Institutsermächtigung<br />
An der Klinik und Poliklinik für Neurologie bestehen folgende Institutsermächtigungen:<br />
� Behandlung neurologischer Erkrankungen mit Botulinumtoxin.<br />
� Neuromanifestation der HIV-Infektion.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 303
Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Aktuelles Projekt ist die Entwicklung eines Behandlungspfades Schlaganfall. Weiterhin<br />
besteht ein QM-System in der Hämotherapie. In der studentischen Lehre und<br />
ärztlichen Fortbildung finden regelmäßig Qualitätsevaluationen statt. Außerdem<br />
werden über die Stiftung Neuromedizin <strong>Münster</strong> Patientenbefragungen durchgeführt.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Neurologie<br />
Stationäre Patienten 2.620<br />
Durchschnittl. Verweildauer 9,01<br />
Ambulante Patienten 8.499<br />
Ambulante Behandlungen 9.133<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Schlaganfälle 579 12,5<br />
2 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 358 9,2<br />
3 Schlafmedizin 273 1,7<br />
4 Epilepsiediagnostik und -behandlung 248 7,5<br />
5 Nerven- und Muskelerkrankungen 198 10,2<br />
6 Multiple Sklerose (MS) -Diagnostik und -Therapie 178 6,3<br />
7 Sonstige Infektionen des Nervensystems 107 15,3<br />
8 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 100 9,7<br />
9 Kopfschmerzen 73 7,3<br />
10 Diagnostik- und Therapie des Parkinsonsyndroms 47 13,4<br />
11 Demenz 46 12,4<br />
13 Andere operative Eingriffe 17 14,4<br />
304 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Apoplexie mit Beatmung > 95 und < 178 Stunden oder mit<br />
intrakranieller Blutung und neurologischer Komplexbehandlung des<br />
B70 akuten Schlaganfalls, mehr als 72 Stunden 446<br />
2<br />
Krampfanfälle ohne komplexe Diagnostik und Therapie, mit äußerst<br />
B76 schweren Begleiterkrankungen, Alter < 18 Jahre 272<br />
3<br />
Degenerative Krankheiten des Nervensystems bei Morbus Parkinson<br />
B67 mit äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen, 209<br />
4<br />
Multiple Sklerose und zerebellare Ataxie mit äußerst schweren oder<br />
B68 schweren Begleiterkrankungen, 175<br />
5 E63 Schlafapnoesyndrom 164<br />
6 U64 Angststörungen oder andere affektive und somatoforme Störungen 132<br />
7<br />
Erkrankungen an Hirnnerven und peripheren Nerven mit komplexer<br />
Diagnose, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen, oder bei Para-<br />
/ Tetraplegie mit äußerst schweren oder schweren<br />
B71 Begleiterkrankungen, 129<br />
8<br />
Transitorische ischämische Attacke (TIA) und extrakranielle<br />
Gefäßverschlüsse mit äußerst schweren Begleiterkrankungen, und<br />
B69 neurologischer Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls 97<br />
9 B77 Kopfschmerzen 70<br />
10 B81 Erkrankungen des Nervensystems 64<br />
11<br />
Infektion des Nervensystems außer Virusmeningitis, Alter > 80 Jahre<br />
B72 oder mit äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen, 59<br />
12 C61 Neuro-ophthalmologische und vaskuläre Erkrankungen des Auges 35<br />
13 D61 Gleichgewichtsstörungen (Schwindel) mit Hörverlust oder Tinnitus 29<br />
14<br />
Eingriffe an peripheren Nerven, Hirnnerven und anderen Teilen des<br />
Nervensystems ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen, oder<br />
Eingriffe bei zerebraler Lähmung, Muskeldystrophie oder Neuropathie<br />
ohne äußerst schwere oder schwere Begleiterkrankungen,, Alter > 18<br />
B17 Jahre 28<br />
15 B63 Demenz und andere chronische Störungen der Hirnfunktion 22<br />
16 F73 Synkope und Kollaps 21<br />
17<br />
Andere Erkrankungen des Bindegewebes, mit mehreren komplexen<br />
I66 Diagnosen oder mit komplexer Diagnose, mit Dialyse 20<br />
18 S64 HIV-Krankheit 15<br />
19 U60 Psychiatrische Behandlung 15<br />
20<br />
Muskel und Sehnenerkrankungen oder Verstauchung, Zerrung und<br />
I71 Luxation an Hüftgelenk, Becken und Oberschenkel 14<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 305
Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-10<br />
Text Fallzahl<br />
1 I63 Hirninfarkt 385<br />
2 G40 Epilepsie 249<br />
3 G47 Schlafstörungen 234<br />
4 G35 Multiple Sklerose [Encephalomyelitis disseminata] 162<br />
5 G45 Zerebrale transitorische Ischämie und verwandte Syndrome 100<br />
6 G12 Spinale Muskelatrophie und verwandte Syndrome 49<br />
7 I67 zerebrovaskuläre Krankheiten 49<br />
8 G20 Primäres Parkinson-Syndrom 46<br />
9 I61 Intrazerebrale Blutung 45<br />
10 F44 Dissoziative Störungen [Konversionsstörungen] 42<br />
11 G61 Polyneuritis 42<br />
12 G44 Kopfschmerzsyndrome 34<br />
13 G93 Krankheiten des Gehirns 32<br />
14 G04 Enzephalitis, Myelitis und Enzephalomyelitis 32<br />
15 G43 Migräne 31<br />
16 G25 extrapyramidale Krankheiten und Bewegungsstörungen 30<br />
17 G62 Polyneuropathien 29<br />
18 F45 Somatoforme Störungen 27<br />
19 G72 Myopathien 24<br />
20 G70 Myasthenia gravis und sonstige neuromuskuläre Krankheiten 24<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 1-208 Registrierung evozierter Potentiale 995<br />
2 3-010 Eindimensionale Dopplersonographie der Hirngefäße 961<br />
3 3-020 Duplexsonographie der Hirngefäße 933<br />
4 3-022 Duplexsonographie der Halsgefäße 918<br />
5 3-014 Eindimensionale Dopplersonographie der Halsgefäße 916<br />
6 1-207 Elektroenzephalographie (EEG) 907<br />
7 1-204 Untersuchung des Liquorsystems 748<br />
8 8-981 Neurologische Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls 516<br />
9 1-206 Neurographie 420<br />
10 1-790 Kardiorespiratorische Polysomnographie 368<br />
11 1-205 Elektromyographie (EMG) 318<br />
12 3-009 Sonographie des Abdomens 134<br />
13 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 131<br />
14 3-008 Sonographie des Oberbauchs 124<br />
15<br />
Einstellung einer nasalen oder oronasalen Überdrucktherapie bei<br />
8-717 schlafbezogenen Atemstörungen 119<br />
16 3-00c Sonographie des kleinen Beckens und der Leistenregion 115<br />
17 3-00a Sonographie des Magen-Darm-Traktes, hochauflösend 115<br />
18<br />
Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse<br />
8-831 Gefäße 102<br />
19<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />
8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 99<br />
20 1-902 Testpsychologische Diagnostik 75<br />
306 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
23. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Volker Arolt<br />
Albert-Schweitzer-Straße 11<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251- 83-56604<br />
E-Mail:sekre.arolt@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/psych/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist fachlich und räumlich in<br />
das <strong>Münster</strong>aner <strong>Universitätsklinikum</strong> eingebunden und gliedert sich in eine Klinik, eine<br />
Tagesklinik und eine Institutsambulanz. Zurzeit wird die Klinik durch Um- und Ausbaumaßnahmen<br />
modernisiert.<br />
Neben Aufgaben im Rahmen der Pflichtversorgung für den Sektor <strong>Münster</strong>-West<br />
werden aus der ganzen Region und weit überregional Patienten aufgenommen. Alle<br />
diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung psychischer<br />
Erkrankungen sowie begleitender körperlicher Erkrankungen stehen zur Verfügung.<br />
Unser Ziel ist es, für unsere Patienten die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.<br />
Hierfür ist nach dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand eine<br />
Integration von psycho-therapeutischen, pharmakotherapeutischen und<br />
sozialtherapeutischen Therapieverfahren notwendig, wobei die gewählten Verfahren<br />
jeweils individuell abgestimmt werden.<br />
Entsprechend unseres Auftrags in der Pflichtversorgung werden Patienten mit allen<br />
psychischen Störungen in unserer Einrichtung behandelt. Um eine bestmögliche<br />
Diagnostik und Therapie zu gewährleisten, haben wir uns darüber hinaus jedoch auf<br />
bestimmte Erkrankungsformen spezialisiert:<br />
� Depressionen aller Formen und Schweregrade einschließlich<br />
Bipolarer affektiver (manisch-depressiver) Erkrankungen<br />
� Neurotische Erkrankungen (z.B. Angsterkrankungen, Essstörungen)<br />
� Psychotische Erkrankungen, insbesondere im jungen Erwachsenenalter<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 307
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
� Störungen der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses<br />
Auf eine sorgfältige Diagnostik und Behandlung zusätzlich bestehender körperlicher<br />
Erkrankungen oder Risiken legen wir großen Wert. Im <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />
bestehen hierzu hervorragende Möglichkeiten.<br />
Unsere Klinik ist auch eine Forschungs- und Lehreinrichtung. Wir engagieren uns<br />
insbesondere in der Grundlagenforschung, die auf die Aufklärung der psychischen<br />
Erkrankungen zugrundeliegenden Ursachen ausgerichtet ist. Von hier schlagen wir die<br />
Brücke zu modernen therapeutischen Verfahren.<br />
Die wesentlichen Forschungsschwerpunkte sind:<br />
� Molekulare Psychiatrie mit den Schwerpunkten Molekularbiologie und<br />
Neurobiologie<br />
� Kognitive Neuropsychiatrie mit den Schwerpunkten Neuropsychologie und<br />
Bildgebung<br />
� Psychotische Erkrankungen im jungen Erwachsenenalter<br />
� Therapieforschung<br />
Erkrankungen<br />
bei schizophrenen und (manisch-)depressiven<br />
� Psychotherapieforschung<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Entsprechend unseres Auftrags in der Pflichtversorgung werden Patienten mit allen<br />
psychischen Störungen in unserer Einrichtung behandelt. Die Notfallversorgung im<br />
Rahmen der Sektorversorgung wird dabei im Wesentlichen von der geschützten<br />
Intensivbehandlungsstation wahrgenommen.<br />
Um eine bestmögliche Diagnostik und Therapie zu gewährleisten, halten wir darüber<br />
hinaus Stationen vor mit Spezialangeboten zur Behandlung von<br />
� Depressionen aller Formen und Schweregrade einschließlich<br />
Bipolarer affektiver (manisch-depressiver) Erkrankungen<br />
� Psychotische Erkrankungen, insbesondere im jungen Erwachsenenalter<br />
� Neurotische Erkrankungen (z.B. Angsterkrankungen, Essstörungen)<br />
Je nach Bedarf stehen die vollstationäre Behandlung auf den Spezialstationen, die<br />
teilstationäre Behandlung in der Tagesklinik und die ambulante Behandlung in<br />
308 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Spezialambulanzen zur Verfügung. Im Rahmen der verschiedenen Spezialambulanzen<br />
werden umfangreiche diagnostische und therapeutische Angebote vorgehalten.<br />
Insbesondere kann im Neuropsychologischen Labor kann eine umfangreiche<br />
Diagnostik neuropsychologischer Funktionen bei den verschiedensten psychischen<br />
Erkrankungen im Rahmen der stationären oder teilstationären, aber auch der<br />
diagnostischen Abklärung im Rahmen der Spezialambulanzen durchgeführt werden.<br />
Im Neurophysiologischen Labor werden EKG- und EEG-Ableitungen durchgeführt.<br />
Für eine Behandlung nach dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand ist<br />
eine Integration von psychotherapeutischen, pharmakotherapeutischen und<br />
sozialtherapeutischen Therapieverfahren notwendig, wobei die gewählten Verfahren<br />
jeweils individuell abgestimmt werden. Speziell vorgehalten werden dabei<br />
Psychotherapeutische Methoden:<br />
� Psychodynamische Psychotherapie,<br />
� Verhaltenstherapie,<br />
� supportive Psychotherapie.<br />
Pharmakotherapeutische und andere somatotherapeutische Methoden:<br />
� Moderne Pharmakotherapie unter Einbeziehung der neuesten Präparate mit<br />
dem Ziel einer optimalen Wirksamkeit bei geringsten möglichen<br />
Nebenwirkungen,<br />
� Lichttherapie,<br />
� Wachtherapie,<br />
� Elektrokrampftherapie,<br />
� Physiotherapie,<br />
� Physikalische Therapie.<br />
Sozialtherapeutische und komplementärtherapeutische Methoden:<br />
� Ergotherapie,<br />
� Arbeitstherapie,<br />
� Musiktherapie,<br />
� Mototherapie,<br />
� Kunsttherapie.<br />
� Strukturierte therapeutische Intervention für Psychoseerkrankte (STIPS).<br />
� Life-Chart-Gruppe für PatientInnen mit bipolarer affektiver Störung (manischdepressive<br />
Erkrankung).<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 309
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Die Einheiten für Ergo- und Arbeitstherapie sowie der Physiotherapie unterstützen<br />
komplementär im Sinne eines mehrdimensionalen Therapieansatzes die psycho- und<br />
pharmakotherapeutischen Therapien. In der Elektrokrampftherapie-Einheit, bestehend<br />
aus Umkleide- und Wartebereich, Behandlungsraum und Aufwachraum, werden bei<br />
therapieresistenten Depressionen Elektrokrampftherapien nach dem modernsten<br />
Standard entsprechend den aktuellen Leitlinien durchgeführt.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Entsprechend unseres Auftrags in der Pflichtversorgung werden Patienten mit allen<br />
psychischen Störungen aus dem Sektor <strong>Münster</strong>-West in unserer Einrichtung<br />
behandelt. Im präventiven Bereich beteiligen sich Mitarbeiter der Klinik auch am<br />
Krisennotdienst der Stadt <strong>Münster</strong>, betreuen verschiedene sozialpsychiatrische<br />
Einrichtungen und wirken an der Gesundheitsplanung der Stadt <strong>Münster</strong> mit.<br />
Um eine bestmögliche Diagnostik und Therapie zu gewährleisten, haben wir uns<br />
darüber hinaus im Rahmen des <strong>Münster</strong>aner Psychiatrienetzes und überregional auf<br />
bestimmte Erkrankungsformen spezialisiert:<br />
� Depressionen aller Formen und Schweregrade einschließlich<br />
Bipolarer affektiver (manisch-depressiver) Erkrankungen<br />
� Neurotische Erkrankungen (z.B. Angsterkrankungen, Essstörungen)<br />
� Psychotische Erkrankungen, insbesondere im jungen Erwachsenenalter<br />
� Störungen der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses<br />
Die sorgfältige Diagnostik und Behandlung zusätzlich bestehender körperlicher<br />
Erkrankungen oder Risiken wird in Kooperation mit den anderen Kliniken am<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> durchgeführt und ist ein wesentlicher Grund für<br />
überregionale Zuweisungen.<br />
Durch die enge Verbindung zwischen klinischer Versorgung und Forschung finden die<br />
neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse unmittelbar Eingang in die Versorgung der<br />
PatientInnen.<br />
Forschung<br />
In unserer Klinik wird eine intensive klinische Forschung betrieben. Hierzu wurden im<br />
Jahre 2003 zwei grundlagenorientierte, organisatorisch eigenständige<br />
310 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Forschungsbereiche geschaffen, die jeweils über eigene Laboratorien sowie über eine<br />
entsprechende personelle Ausstattung verfügen.<br />
� Der Bereich Molekulare Psychiatrie gliedert sich in zwei sich ergänzende<br />
Forschungsgruppen, die Arbeitsgruppe Molekularbiologie und die<br />
Arbeitsgruppe Neurobiologie. Beide Arbeitsgruppen kooperieren eng mit<br />
anderen Forschungseinrichtungen innerhalb und außerhalb des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s.<br />
� Im Bereich Kognitive Neuropsychiatrie werden kognitivneurowissenschaftliche<br />
Fragestellungen mit den Methoden der<br />
Neuropsychologie und der Bildgebung ebenfalls von zwei Arbeitsgruppen,<br />
eine davon eine IZKF-Forschergruppe, bearbeitet. Beide Arbeitsgruppen<br />
kooperieren eng mit der Klinischen Radiologie und dem Institut für<br />
Biomagnetismus zusammen<br />
Von diesen grundlagenorientierten Forschungsbereichen wird eine Brücke zur<br />
unmittelbar patientenorientierten Forschung geschlagen; jeweils eigene Arbeitsgruppen<br />
haben sich für Affektive Störungen, Psychoseerkrankungen,<br />
Psychotherapieforschung sowie psychopharmakologische Forschung<br />
(einschließlich einer Studienambulanz) etabliert. Die Aktivität der Arbeitsgruppen<br />
wird gefördert durch eine hochspezialisierte klinische Praxis, einschließlich hierauf<br />
abgestimmter klinischer Dokumentationssysteme. Die enge Durchdringung<br />
grundlagenorientierter und patienten/-anwendungsorientierter Forschungs-aufgaben<br />
stellt eine herausragende Möglichkeit aber auch eine besondere Herausforderung für<br />
unsere Klinik und ihre Wissenschaftler dar.<br />
Die inhaltlichen Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeitsgruppen sind auf der<br />
Klinik-Home Page dargestellt unter http://medweb.unimuenster.de/institute/psych/forschung/<br />
index.html.<br />
Ein zusammmenfassender Bericht über die Forschungsaktivitäten der Jahre 2003-<br />
2004 ist einzusehen unter http://www.uni-muenster.de/Rektorat/Forschungsberichte-<br />
2003-2004/ fo05x.htm .<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 311
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Ein umfangreiches Lehrprogramm wird für StudentInnen der Medizin und Psychologie<br />
angeboten. Darüber hinaus engagieren wir uns in der Fort- und Weiterbildung von<br />
ÄrztInnen, PsychologInnen, Krankenpflegepersonal, PhysiotherapeutInnen und<br />
LogopädInnen. In regelmäßigen Abständen gestalten wir Fortbildungsangebote für<br />
Laien.<br />
Detaillierte Angaben über die Lehrangebote finden Sie unter http://medweb.unimuenster.de/institute/psych/lehre/index.html<br />
Service<br />
Ein eigener Sozialdienst unterstützt die Patienten bei der Regelung ihrer sozialen<br />
Angelegenheiten und der Vermittlung von rehabilitativen Maßnahmen. Ärztlich<br />
begleitete Angehörigengruppen ermöglichen Angehörigen von Patienten den<br />
Austausch von Erfahrungen. Der Kontakt zu Selbsthilfegruppen wird vermittelt, wenn<br />
dies gewünscht wird.<br />
Flyer informieren über die Angebote der Poliklinik, von ambulanten und stationären<br />
Spezialangeboten, sowie die Tagesklinik.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Im Rahmen der interdisziplinären Schmerzsprechstunde kann die Kompetenz der<br />
Schmerzambulanz und anderer Kliniken genutzt werden.<br />
Funktionsbereiche, Klinische Labore und apparative Ausstattung<br />
Neuropsychologisches Labor:<br />
Im Neuropsychologischen Labor kann eine umfangreiche Diagnostik<br />
neuropsychologischer Funktionen bei den verschiedensten psychischen Erkrankungen<br />
im Rahmen der stationären oder teilstationären, aber auch der diagnostischen<br />
Abklärung im Rahmen der Spezialambulanzen durchgeführt werden.<br />
Neurophysiologisches Labor:<br />
Im Neurophysiologischen Labor werden EKG- und EEG-Ableitungen durchgeführt.<br />
312 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Elektrokrampftherapie-Einheit:<br />
In dieser Einheit bestehend aus Umkleide- und Wartebereich, Behandlungsraum und<br />
Aufwachraum können in Kooperation mit der Anästhesie unter strenger<br />
Indikationsstellung bei Vorliegen einer gegenüber allen anderen Behandlungsformen<br />
therapieresistenten schweren Depression Elektrokrampftherapien nach dem<br />
modernsten Standard und entsprechend den aktuellen Leitlinien durchgeführt.<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Die Poliklinik der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie bietet neben<br />
einer allgemeinen Sprechstunde im Rahmen einer Institutsambulanz<br />
Spezialsprechstunden für therapieresistente (also bisher therapeutisch nicht<br />
gebesserte) und bipolare affektive Erkrankungen, für Früherkennung und<br />
Frühbehandlung von Psychosen, für Angsterkrankungen, für Essstörungen, für<br />
Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen im Erwachsenenalter einschl. ADHS, für<br />
Trauernde Eltern nach dem Frühtod ihres Kindes und für Transsexualität.<br />
Darüber hinaus wird durch die Poliklinik der Konsiliardienst für das<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> und die Privatambulanz koordiniert. Gesprächstermine<br />
werden nach Zuweisung durch einen niedergelassenen Arzt telefonisch vergeben.<br />
Über die Institutsambulanz können auch Therapieangebote der Klinik ambulant<br />
wahrgenommen werden, insbesondere die Arbeitstherapie.<br />
Telefon: 0251/8356676, Telefax: 0251/8256612<br />
Tagesklinik<br />
Die Tagesklinik der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie liegt zentral<br />
in der <strong>Münster</strong>aner Innenstadt. Ihr Schwerpunkt ist die gemeindenahe Betreuung von<br />
Patienten mit psychischen Erkrankungen. Sie bietet die Möglichkeit einer intensiven<br />
mehrdimensionalen Behandlung unter Beibehaltung oder Wiederherstellung der<br />
Integration in das psychosoziale Bezugsystem der Betroffenen. Die Aufnahme erfolgt<br />
auf Zuweisung und nach einem Vorstellungsgespräch. Neben psycho- und<br />
pharmakotherapeutischen Behandlungen werden vor allem auch soziotherapeutische<br />
Therapien angeboten. Entsprechend dem therapeutischen Angebot werden derzeit vor<br />
allem Patienten mit Psychosen, affektiven und neurotischen Erkrankungen behandelt.<br />
Insgesamt stehen 18 Plätze zur Verfügung.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 313
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Adresse: Am Wegesende 6, 48143 <strong>Münster</strong>. Telefon: 0251 / 414830, Telefax: 0251 /<br />
4148319.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Durch eine umfassende Dokumentation mit fortlaufender, wissenschaftlich fundierter<br />
Evaluation der Therapieangebote, durch die Möglichkeit, neueste<br />
Forschungsergebnisse direkt zur Verbesserung der Therapieangebote einzubeziehen,<br />
sowie die kontinuierliche Fortbildung der Mitarbeiter wird die bestmögliche<br />
Behandlungsqualität für unsere Patienten sichergestellt. Beauftragte für die relevanten<br />
Bereiche (Sicherheit, Hygiene, Datenschutz und Qualität) sorgen für die Einhaltung der<br />
betreffenden Standards. Sämtliche Instrumente des Qualitätsmanagements werden<br />
vorgehalten. Die Vorgaben der Psychiatrie-Personalverordnung (PsychPV) werden in<br />
allen Bereichen eingehalten. Die Psychiatrie-Personalverordnung wurde Anfang der<br />
90er Jahre eingeführt und schreibt einen Personalschlüssel für die Mindestanzahl der<br />
erforderlichen Ärzte, Psychologen, Schwestern, Pfleger und Sozialarbeiter in<br />
Abhängigkeit von der Zahl, Art und Schwere der behandelten Patienten in der<br />
Erwachsenen- und Kinder- und Jugendpsychiatrie vor. Durch die Einhaltung dieser<br />
Vorgaben ist gewährleistet, dass in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie ausreichend qualifizierte Ärzte, Pflegekräfte, Psychologen und<br />
Sozialarbeiter für die Patienten und Patientinnen zur Verfügung stehen.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Psychiatrie und<br />
Psychotherapie<br />
Stationäre Patienten 628<br />
Durchschnittl. Verweildauer 49,78<br />
Ambulante Patienten 2.918<br />
Ambulante Behandlungen 5.606<br />
Institutsambulanz<br />
Anzahl Patienten in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (nach § 118 SGB V)<br />
1.534.<br />
314 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Hauptdiagnosen im Berichtsjahr 2005<br />
Rang ICD-10<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Text Fallzahl<br />
135<br />
F33 Rezidivierende depressive Störung<br />
128<br />
F32 Depressive Episode<br />
89<br />
F20 Schizophrenie<br />
60<br />
F31 Bipolare affektive Störung<br />
Reaktionen auf schwere Belastungen und<br />
F43 Anpassungsstörungen 33<br />
28<br />
F50 Essstörungen<br />
27<br />
F25 Schizoaffektive Störungen<br />
20<br />
F23 Akute vorübergehende psychotische Störungen<br />
18<br />
F10 Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol<br />
14<br />
F60 Spezifische Persönlichkeitsstörungen<br />
Hauptprozeduren im Berichtsjahr<br />
Zu den regelmäßig durchgeführten Therapiemaßnahmen gehören:<br />
� Psychotherapeutische Einzelgespräche<br />
� Mototherapie als Einzeltherapie<br />
� Psychotherapeutische Angebote in Gruppen wie<br />
� Interaktionelle Gruppentherapie, Musiktherapie und Kunsttherapie<br />
� Soziotherapie einzeln und in Gruppen<br />
� Somatische Therapien wie<br />
� Lichttherapie, Wachtherapie und Elektrokrampftherapie.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 315
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />
24. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
des Kindes- und Jugendalters<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Tilman Fürniss<br />
Schmeddingstraße 50<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251- 83-56250<br />
Fax +49-(0)251- 83-56249<br />
E-Mail:furniss@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/kjp/<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik<br />
Die Klinik ist im Um- und Ausbau begriffen. Es bestehen zurzeit drei Behandlungseinheiten.<br />
Ab Herbst 2006 wird die Klinik um eine weitere vollstationäre Abteilung<br />
erweitert.<br />
� Vollstationäre Behandlung für Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren<br />
� Familientagesklinik für junge Patienten zwischen 0 und 6 Jahren und deren<br />
Eltern<br />
� Institutsambulanz / Poliklinik<br />
� Konsilar- und Liasondienst für die anderen Fachabteilungen des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
Die Klinik behandelt Kinder und Jugendliche mit dem gesamten Spektrum seelischer<br />
Störungen von früher Kindheit bis zum Erreichen des Erwachsenenalters.<br />
Ausgenommen sind manifeste Suchterkrankungen und die stationäre Behandlung von<br />
geistig behinderten Patienten mit kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen.<br />
316 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />
Behandlungsschwerpunkte der Klinik sind:<br />
� Emotionale Störungen bei Kindern und Jugendlichen einschließlich<br />
�<br />
Depressionen<br />
Phobische- und Angststörungen<br />
� Zwangsstörungen<br />
� ADHD, ADS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und Störungsbilder<br />
mit vergleichbarer Symptomatik.<br />
� Essstörungen einschließlich Anorexia nervosa und Bulimie.<br />
� Anpassungs- und posttraumatische Belastungsstörungen.<br />
� Psychogener Schmerz und andere psychosomatische Erkrankungen.<br />
� Seelische und entwicklungs- oder leistungsbezogene Schulproblematik.<br />
� Schizophrene Psychosen.<br />
� -Alterstypische Erkrankungen, wie Schulphobien, Mutismus, Tic-Störungen,<br />
Einnässen und Einkoten sowie umschriebene Entwicklungsstörungen.<br />
� Autistische Störungen (ambulante Diagnostik und Beratung).<br />
� Regulations-, Entwicklungs- und Interaktionsstörungen und allgemeinkinderpsychiatrische<br />
Störungen bei Säuglingen, Klein- und Vorschulkindern.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Klinik<br />
1. Der vollstationäre Bereich hat zwei offen geführte Stationen für Intensiv- und<br />
Regelbehandlung mit jeweils 9 Behandlungsplätzen, aufgeteilt in eine<br />
Kinderstation (6- bis 13-jährige Patienten) und eine Station für Jugendliche (14bis<br />
18-jährige Patienten).<br />
2. Die Familientagesklinik für Säuglinge, Klein- und Vorschulkinder, ihre Eltern<br />
und Familien mit insgesamt 10 Behandlungsplätzen ist ein bundesweit<br />
einmaliges Versorgungsangebot.<br />
3. Die Institutsambulanz dient der multiprofessionell fundierten kinder- und<br />
jugend-psychiatrischen Diagnostik und Behandlung sowie der Indikationsstellung,<br />
Vor- und Nachsorge stationärer und teilstationärer Therapiemaßnahmen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 317
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />
Versorgungsschwerpunkte der Klinik<br />
Besonderheiten im Leistungsspektrum:<br />
Die Behandlungskonzeption der Klinik ist methodenübergreifend, d.h. es kommen –<br />
eng aufeinander abgestimmt – sowohl verhaltenstherapeutische Verfahren als auch<br />
einsichtsorientierte Verfahren auf tiefenpsychologischem bzw. systemischem<br />
Hintergrund zum Einsatz, bei Bedarf ergänzt von Psychopharmakotherapie.<br />
Störungsspezifisch erhalten die Patienten Spieltherapie, Kunst-, Beschäftigungs- und<br />
Reittherapie. Bei allen Therapieangeboten ist die Unterstützung der Eltern zentrales<br />
Element der Gesamtbehandlung.<br />
Besonders spezialisierte Behandlungsansätze bieten wir für Patienten mit<br />
Essstörungen und ADHD, in der Kleinkindpsychiatrie und für Jungen mit emotionalen<br />
Störungen.<br />
Stationärer Behandlungsbereich:<br />
Zur kinder- und jugendpsychiatrischen Diagnostik bei stationärer Aufnahme gehören<br />
die Abklärung psychischer, sozialer und somatischer Symptomatik, von der Genetik<br />
über die Entwicklungsdiagnostik, Leistungsdiagnostik, psychosomatische Abklärung<br />
bis zu psychiatrischen, psychotherapeutischen und familientherapeutischen<br />
Fragestellungen.<br />
Die therapeutischen Angebote umfassen für die stationären Patienten die<br />
engmaschige fortlaufende Einzelpsychotherapie bzw. Spieltherapie, Kunst- und<br />
Gestaltungstherapie als Einzel- und Gruppenangebot, die Möglichkeit der Reittherapie<br />
und eine integrierte familienorientierte Unterstützung. Damit unsere Patienten in der<br />
Therapie auf die Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeiten ihrer<br />
Familienangehörigen zurückgreifen können, wird die Einzeltherapie zur Entwicklung<br />
familiärer Hilfs- und Lösungsmodelle in eine kontinuierliche Familientherapie integriert.<br />
Vielfältige Angebote dienen dazu, gemeinsam mit den Eltern neue<br />
Entwicklungsspielräume für die Patienten zu schaffen, und die Eltern im Umgang mit<br />
dem Patienten zu unterstützen. Dazu gehören Elternabende, die freie Eltern-Kind-<br />
Werkstatt in der Kunsttherapie, regelmäßige Interaktionszeiten für Eltern und<br />
Patienten, besonders zur Vorbereitung der Entlassung, z.B. auch die befristete<br />
tagesklinische Mitaufnahme von Eltern.<br />
318 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />
In der Behandlung steht neben der individuellen Arbeit an der Symptomatik die<br />
Gruppen- und Milieutherapie der Patienten auf der Station einschließlich<br />
Kunsttherapie,<br />
Gruppen.<br />
Theater- und Rollenspiel sowie beschäftigungstherapeutischen<br />
Forschung<br />
Die wissenschaftlichen Projekte befassen sich mit Fragestellungen aus der klinischen<br />
Praxis und der entwicklungspsychiatrischen Grundlagenforschung. Die einzelnen<br />
Projekte werden von Arbeitsgruppen durchgeführt, die sich aus Mitarbeitern der Klinik,<br />
Doktoranden und externen Wissenschaftlern zusammensetzen. Zwei Dissertationen zu<br />
den Themen „Temperament und Mutter-Kind-Interaktion im Säuglingsalter“ sowie<br />
„Reaktionen von Kinder und deren Eltern auf einen stationären Krankenhausaufenthalt“<br />
wurden mit einem Rigorosum im Jahr 2004 erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt<br />
konzentrieren sich die Forschungsarbeiten auf drei Schwerpunktbereiche:<br />
1. Kindliche Entwicklung der Bindungs- und Beziehungsfähigkeit<br />
Die Interaktion zwischen Mutter und Kind, das Temperament und das<br />
Bindungsverhalten der Kleinkinder wurde mit Hilfe von Fragebogen, Elterninterview,<br />
experimenteller Untersuchung und Verhaltensbeobachtung erforscht und dokumentiert.<br />
In aktuellen Promotionsvorhaben wurde das Längsschnittdesign über einen nunmehr<br />
sechsjährigen Zeitraum fortgesetzt und das Bindungsverhalten der 6-jährigen Kinder<br />
nachuntersucht.<br />
2. Seelische Gesundheit und Prävalenz psychiatrischer Auffälligkeiten im Vorund<br />
Grundschulalter<br />
Nachdem in einer ersten Erhebung die psychiatrischen Auffälligkeiten von<br />
Vorschulkindern untersucht worden waren, sind diese Kinder vier Jahre später im<br />
vierten Grundschuljahr noch einmal untersucht worden. Neben der Prävalenz wurden<br />
auch die Art der psychiatrischen Störung und die Häufigkeiten von belastenden<br />
Lebensereignissen ermittelt.<br />
Die Durchführung dieser Forschungsschwerpunkte erfolgte in enger Kooperation mit<br />
dem Leiter der Abteilung der Kinder- und Jugendgesundheitspflege des<br />
Gesundheitsamtes <strong>Münster</strong>.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 319
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />
3. Evaluation stationärer und teilstationärer Behandlung<br />
Nachdem 1997 mit der Familien-Tagesklinik das erste teilstationäre psychiatrische<br />
Behandlungssetting für Kinder im Alter von 0 – 7 Jahren und deren Familien in<br />
Deutschland eröffnet worden war, wurden von Beginn an soziodemografische Angaben<br />
zu den Patientenkindern und Eltern und weitere Basisdaten der Diagnostik und<br />
Behandlung dokumentiert und systematische Evaluationen der abgeschlossenen<br />
Behandlungsverläufe durchgeführt. Die Evaluation der teilstationären Behandlungen<br />
erfolgt im Rahmen der Arbeitsgruppe Kleinkindpsychiatrie und deren angegliederten<br />
aktuellen Promotionsarbeiten.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
� Vorlesungen, Seminare und Praktika für Medizin- und Psychologiestudenten<br />
(z.B. kinder- und jugendpsychiatrische Störungsbilder, familientherapeutische<br />
Interventionen, Diagnose und Therapie von sexueller Misshandlung).<br />
� Durchführung des Praktischen Jahres im Rahmen des letzten Teils der<br />
Medizinausbildung.<br />
� „Wahlfach“ Kinder- und Jugendpsychiatrie im klinischen Ausbildungsteil für<br />
Medizinstudenten.<br />
� Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen der Mitarbeiter im Rahmen der<br />
klinikinternen Fortbildung.<br />
� Durchführung der praktischen Tätigkeit im Rahmen der Ausbildung zum Kinderund<br />
Jugendlichenpsychotherapeuten.<br />
� Fort- und Weiterbildung für niedergelassene Ärzte, Mitarbeiter von<br />
Tageseinrichtungen, Kindergärten, Gesundheitsämtern, Beratungsstellen,<br />
Frühförderstellen.<br />
� Enge Kooperation der Klinik mit der Gesellschaft für Angewandte Psychologie<br />
und Verhaltensmedizin (APV) mbH in <strong>Münster</strong> und der Akademie für Kinderund<br />
Jugendlichenpsychologie in Osnabrück im Rahmen der Ausbildung von<br />
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, einschließlich<br />
Supervisionstätigkeit.<br />
Service<br />
Das Klinikum verfügt über eine große Klinikschule mit Unterrichtsmöglichkeiten für<br />
Kinder allen Alters zwischen 6 und 18 Jahren.<br />
320 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />
Die Helen-Keller-Schule bietet Unterricht für alle Schultypen (Hauptschule,<br />
Realschule, Gymnasium und Sonderschule L).<br />
Bei Bedarf erhalten Eltern kinder- und jugendpsychiatrisch fundierte Beratung und<br />
Unterstützung bei der Einleitung ergänzender oder nachstationärer sozial- und heilpädagogischer<br />
Hilfe, z.B. ambulante Familienhilfe, Tagesstätten oder Wohngruppen.<br />
Bei speziellen kinder- und jugendpsychiatrischen Fragestellungen wirkt die Klinik bei<br />
der Hilfeplanung der Jugendämter mit.<br />
Zu aktuellen Themen des Fachgebiets finden regelmäßig Informations- und<br />
Fortbildungsangebote für Ärzte und angrenzende Berufsgruppen statt.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Wenn erforderlich, steht unseren Patienten die konsiliarische Diagnostik,<br />
Mitbehandlung und Beratung durch alle Fachabteilungen des UKM nach Bedarf zur<br />
Verfügung. Dazu gehören z.B. Ernährungsberatung, pädaudiologische Diagnostik,<br />
pädiatrische und neuropädiatrische Abklärung sowie humangenetische Diagnostik.<br />
Apparative Ausstattung<br />
� EEG<br />
Die Tagesklinik<br />
Es besteht eine Familientagesklinik für Säuglinge, Klein- und Vorschulkinder und deren<br />
Eltern, in der Säuglinge, Klein- und Vorschulkinder der Altersgruppe 0- bis 6-jährige mit<br />
unterschiedlichen kinderpsychiatrischen Störungsbildern behandelt werden. Dazu<br />
gehören Regulationsstörungen der frühen Kindheit wie z.B. exzessives Schreien,<br />
Schlafstörungen, Fütter- und Gedeihstörungen, Bindungs- und emotionale Störungen.<br />
Im Klein- und Vorschulalter finden sich vermehrt emotionale und Verhaltensstörungen,<br />
Symptome von ADHD, Beziehungs- und Entwicklungsstörungen. Seelische Belastung<br />
der Eltern z. B. bei Überbelastung, Depressionen, Anpassungsstörungen u.a. können<br />
die Probleme unterhalten und stabilisieren und werden deshalb der Behandlung<br />
zugeführt.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 321
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />
Insgesamt stehen 10 tagesklinische Plätze zur Verfügung. Ein breitgefächertes<br />
multimodales diagnostisches und therapeutisches familienorientiertes<br />
Behandlungskonzept umfasst eine Kombination verschiedener Interventionen bei<br />
Kindern und Eltern sowie beider gemeinsam. Das diagnostische Spektrum umfasst<br />
somatisch-neurologische Diagnostik, Entwicklungsdiagnostik und Diagnostik der<br />
Fähigkeiten des Kindes, kinderpsychiatrische, heilpädagogische, ergotherapeutische,<br />
familien- und beziehungstherapeutische Diagnostik das gesamte Spektrum der<br />
Fachdiagnostik der altersspezifischen Störungen von Säuglingen, Klein- und<br />
Vorschulkindern. In die familienorientierte Therapie der Kinder sind Ärzte,<br />
Psychotherapeuten, Heilpädagogen, Ergotherapeuten und Pflegekräfte und, in<br />
Spezialfällen, weitere Berufsgruppen benachbarter Fachdisziplinen mit einbezogen.<br />
Individuelle Therapie- und Förderverfahren für die Kinder sind in eine integrierte<br />
Unterstützung der Eltern und Familien eingebunden, in deren Rahmen ggf. auch<br />
besondere Probleme der Lebenssituationen der Familien berücksichtigt und behandelt<br />
werden.<br />
Die Spezialambulanz für Säuglinge, Klein- und Vorschulkinder ist integrierter Teil der<br />
kinderpsychiatrischen Familientagesklinik und deren Eltern. In der Ambulanz werden<br />
seelische Probleme und Störungen der frühen Kindheit sowie des Klein- und<br />
Vorschulalters diagnostiziert und behandelt. Kinder- und familienpsychiatrische<br />
Diagnostik, kinderneurologische Grundbeurteilung einschließlich EEG-Untersuchung,<br />
Videogestützte Verhaltensbeobachtungen sowie standardisierte Beziehungsdiagnostik<br />
kommen zur Anwendung. Reichen ambulante Diagnostik und Therapie nicht aus, ist<br />
eine Überleitung in eine tagesklinische Behandlung möglich und umgekehrt. Auf diese<br />
Art und Weise werden im Sinne einer integrativen Versorgung die Behandlungs- und<br />
Beziehungskontinuität kinderpsychiatrischen Patienten sichergestellt.<br />
Die Institutsambulanz<br />
Die Institutsambulanz arbeitet nach der Vereinbarung gemäß § 118 Abs. 2 SGB V für<br />
psychiatrische Institutsambulanzen. Die Anmeldung erfolgt in der Regel über den<br />
Hausarzt, Kinderarzt oder einen anderen Facharzt, der eine Überweisung ausstellt.<br />
Eine Anmeldung ist aber auch direkt möglich.<br />
In der Klinik werden Kinder im Alter zwischen 0 und 18 Jahren, besonders in der vorund<br />
nachstationären Versorgung behandelt, meist unter Einbeziehung der Eltern und<br />
Bezugspersonen. Die Diagnostik und Behandlung erfolgt multiprofessionell im Team<br />
mit Ärzten, Psychologen, Heilpädagogen und Kunsttherapeuten.<br />
322 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />
Es findet eine ausführliche kinder- und jugendpsychiatrische Diagnostik,<br />
einschließlich Entwicklungs-, Leistungs- und Interaktionsdiagnostik, statt. Die<br />
Diagnosen erstrecken sich über das gesamte Spektrum kinder- und<br />
jugendpsychiatrischer Störungen und Erkrankungen, wobei in der Regel<br />
Mehrfachdiagnosen und schwere Verläufe diagnostiziert werden.<br />
Die Behandlung, umfasst Einzeltherapie, Gruppentherapie für Kinder und Eltern,<br />
Familientherapie, Interaktionstherapie z.T. unter Einsatz von Videoanalyse,<br />
Spieltherapie, Kunsttherapie, heilpädagogischer Förderbehandlung und, wenn<br />
notwendig, medikamentöser Therapie. Psychotherapeutisch werden je nach Indikation<br />
und Notwendigkeit Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische und systemische<br />
Therapie störungsspezifisch eingesetzt.<br />
Statistische Leistungsdaten Ihrer Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Psychiatrie und<br />
Psychosomatik des Kindes-<br />
und Jugendalters<br />
Stationäre Patienten 64<br />
Durchschnittl. Verweildauer 101,22 Tage<br />
Ambulante Patienten 1.378<br />
Ambulante Behandlungen 4.060<br />
Tagesklinik 1.751<br />
Institutsambulanz<br />
Anzahl Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie (nach § 118 SGB V) 1.204<br />
Hauptdiagnosen im Berichtsjahr 2005<br />
- Stationäre Patienten - jeder Patient hatte im Durchschnitt 2 kinder- und<br />
jugendpsychiatrische Diagnosen-<br />
Rang ICD TEXT Anzahl<br />
1 F93 Emotionale Störung des Kindesalters 51<br />
2<br />
Störungen des Sozialverhaltens und der<br />
F92 Emotionen 15<br />
3 F50 Essstörungen 11<br />
4 F98 Enuresis und Enkopresis (Einnässen und 11<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 323
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />
5 F91<br />
Einkoten)<br />
Störungen des Sozialverhaltens 11<br />
6 F94 Bindungsstörungen 8<br />
7<br />
Anpassungsstörungen und posttraumatische<br />
F43 Belastungsstörungen 8<br />
8 F32 Affektive Störungen 7<br />
9 F42 Zwangsstörungen 5<br />
10<br />
Somatoforme Störungen (körperbezogene<br />
F45 Störungen) 5<br />
Hauptprozeduren im Berichtsjahr<br />
Multiprofessionelle Diagnostik und Therapie unter fachärztlicher Leitung, insbesondere:<br />
� Ärztliche kinder- und jugendpsychiatrische Diagnosestellung<br />
� testpsychologische Diagnostik<br />
� neuropsychiatrische Diagnostik einschließlich EEG-Diagnostik<br />
� Einzel- und Gruppenpsychotherapie, tiefenpsychologisch orientiert oder<br />
verhaltenstherapeutisch<br />
� Familientherapie integrativer und systemischer Orientierung<br />
� Spieltherapie<br />
� Interaktionstherapie und videogestützte Kommunikationsleitung<br />
� Kunst- und Gestaltungstherapie<br />
� Reittherapie<br />
� Theater- und Rollenspieltherapie<br />
� Milieutherapie in Form entwicklungsfördernder therapeutisch-pädagogischer<br />
Einzel- und Gruppenangebote (im stationären Bereich)<br />
� Einbezug der ganzen Familie durch besondere Angebote<br />
(s.u.Versorgungsschwerpunkte) in besonderen Fällen auch Mitaufnahme der<br />
Eltern in die Familientagesklinik<br />
� Psychopharmakotherapie<br />
324 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />
25. Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und<br />
Psychotherapie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Geron Heuft<br />
Domagkstraße 22<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251- 83-52901<br />
E-Mail:heuftge@mednet.uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/psom<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie gliedert sich<br />
� eine Institutsambulanz/Poliklinik<br />
� eine Trauma-Ambulanz nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG)<br />
� den Konsiliar- und Liaisondienst für die anderen Fachabteilungen des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s und<br />
� die Bettenstation<br />
Die Bettenstation im Gebäude der Augenklinik (Domagkstr. 15) dient der<br />
vollstationären Krankenhausbehandlung von Patienten mit so schwerwiegenden<br />
psychosomatischen Symptombildungen, dass eine ambulante Behandlung primär nicht<br />
ausreicht.<br />
Die Namen der einzelnen Mitarbeiter, Behandlungskonzepte und Hinweise zu<br />
wissenschaftlichen Publikationen der Klinik finden Sie auf der Homepage unter:<br />
http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/psom/<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Das stationäre Behandlungskonzept umfasst die nachfolgend beschriebenen fünf<br />
Versorgungsschwerpunkte. Alle Patienten erhalten eine Hochdosispsychotherapie mit<br />
13 Psychotherapiestunden/Woche im engeren Sinne. Hinzu kommen<br />
störungsspezifische Behandlungselemente. Beispielsweise umfasst der strukturierte,<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 325
Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />
auf die jeweilige Essstörung abgestimmte symptomzentrierte Behandlungsansatz eine<br />
Essbegleitung, den Einsatz des Esstagebuches und regelmäßige Wiege-Termine im<br />
Rahmen eines ggf. notwendigen gestuften Planes zur Normalisierung des<br />
Essverhaltens und zur Gewichtszunahme oder –abnahme. Im Rahmen des<br />
Pflegekraft-Bezugspersonensystems können Konfrontations-Behandlungen bei<br />
ängstlichem Vermeidungsverhalten oder eine Belastungserprobung im häuslichen<br />
Umfeld detailliert vorbesprochen und eingeübt werden.<br />
Zu den Behandlungsschwerpunkten im Einzelnen:<br />
Behandlung psychogener Essstörungen (Anorexia nervosa; Bulimia nervosa;<br />
Binge-Eating-Störung BED)<br />
Zusammen mit etwa 50 niedergelassenen ärztlichen und psychologischen<br />
Fachpsychotherapeuten wurde das „Kompetenznetzwerk Psychogene Essstörungen<br />
<strong>Münster</strong>land“ gegründet. Ziel dieses Kompetenznetzwerkes ist es, durch Austausch<br />
über die aktuellen Behandlungskonzepte eine bessere Verzahnung der ambulanten mit<br />
der stationären Behandlung durch gegenseitige Information und fallbezogene<br />
Diskussion zu erreichen. Wenn eine ambulante Behandlung nicht ausreichend ist,<br />
können PatientInnen mit psychogenen Essstörungen in einem spezialisierten<br />
stationären Behandlungssetting mit durchschnittlich sieben Behandlungsplätzen zu<br />
einer stationären psychosomatisch-psychotherapeutischen Krankenhausbehandlung<br />
aufgenommen werden.<br />
PatientInnen mit Somatisierungsstörungen und somatoformen<br />
Schmerzstörungen<br />
PatientInnen mit diesen Störungen leiden unter organisch nicht erklärbaren<br />
Körpersymptomen, die so einschränkend sein können, dass z. B. die Arbeitsfähigkeit<br />
anhaltend gefährdet ist. In solchen Fällen führen wir in einer weiteren<br />
Behandlungseinheit eine stationäre Hochdosis-Psychotherapie durch, in der neben<br />
verbalen einzel- und gruppentherapeutischen Interventionen insbesondere auch die<br />
kreativtherapeutischen Behandlungsansätze (Gestaltungstherapie; konzentrative<br />
Bewegungstherapie) zum Einsatz kommen.<br />
PatientInnen mit psychischen Traumatisierungen (Psychotraumatologie)<br />
Wenn eine stationäre Behandlung von PatientInnen nach psychischen<br />
Traumatisierungen angezeigt ist, kommen gemäß individueller Indikationsstellung<br />
326 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />
zusätzlich Stabilisierungstechniken und ggf. auch die EMDR-Behandlungstechnik (Eye<br />
Movement Desensitization and Reprocessing) zur Anwendung.<br />
PatientInnen in der zweiten Hälfte des Erwachsenenalters<br />
(Gerontopsychosomatik und Alterspsychotherapie)<br />
Ein besonderer Behandlungsschwerpunkt stellt die Kompetenz dar, auch ältere<br />
Menschen ohne Altersgrenze bei entsprechender Indikation (z. B. funktionelle<br />
Störungen; Schmerzsyndrome etc.) erfolgreich zu behandeln.<br />
Probleme der Krankheitsverarbeitung (Coping; Compliance)<br />
Nicht selten hängt der Behandlungserfolg in der Hochleistungsmedizin von der<br />
psychischen Stabilität der PatientInnen ab. PatientInnen mit Problemen der<br />
Krankheitsverarbeitung (z. B. maligne Erkrankungen; Transplantationspatienten;<br />
Patienten nach schweren Unfällen und Verletzungen) können auch stationär<br />
psychosomatisch-psychotherapeutisch behandelt werden.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Aus dem Abschnitt „Medizinscher Leistungsbereich“ lassen sich die Versorgungsschwerpunkte<br />
der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie ableiten.<br />
Die Klinik ist tiefenpsychologisch fundiert ausgerichtet (Definition entsprechend der<br />
Weiterbildungsordnung der Ärztekammer). Jedoch erfolgt die Indikationsstellung<br />
sowohl für ambulante wie auch stationäre psychosomatisch-psychotherapeutische<br />
Behandlungen nach einem differentiellen methodenadaptierten Behandlungskonzept.<br />
Neben den notwendigen somatischen und pharmakologischen Therapiemaßnahmen<br />
wird für den jeweiligen Patienten individuell geprüft, ob neben dem<br />
psychodynamischen Behandlungszugang, dem Einsatz der kreativtherapeutischen<br />
Verfahren auch kognitiv-behaviorale (verhaltenstherapeutische) oder<br />
traumatherapeutische Behandlungstechniken eingesetzt werden. Regelhaft wird auch<br />
ein Entspannungsverfahren vermittelt (beispielsweise Progressive Muskelrelaxation<br />
nach Jakobson PMR).<br />
Die Behandlungsdosis (die psychotherapeutischen Behandlungsstunden pro Woche)<br />
wird gemäß der Definition stationärer psychosomatisch-psycho therapeutischer<br />
Krankenhausbehandlungen nach dem Prozedurenkatalog OPS 301 2.1, Ziff. 9-402.0<br />
garantiert. Mit den PatientInnen werden vor der stationären Aufnahme bereits die<br />
Behandlungsziele nach Abschluss der Diagnostik besprochen und gemeinsam<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 327
Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />
vereinbart. Mit der stationären Aufnahme beginnt sofort die intensive Behandlungsphase.<br />
Forschung<br />
Im Jahre 2005 bestanden die folgenden, Drittmittel geförderten Forschungsprojekte (in<br />
Klammern sind die Drittmittel-Geber genannt):<br />
� Gerontopsychosomatik und Alterspsychotherapie zusammen mit dem Lehrstuhl<br />
für Gerontologie der Universität Heidelberg (Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
DFG: ELDERMEN-Study III);<br />
� Funktionelle Dyspepsie zusammen mit dem Lehrstuhl für Gastroenterologie und<br />
Hepatologie des <strong>Universitätsklinikum</strong>s Essen sowie der Klinik für<br />
Psychotherapie und Psychosomatik des <strong>Universitätsklinikum</strong>s Essen (Deutsche<br />
Forschungsgemeinschaft DFG: DYSPEPSIE-Study);<br />
� Krankheitsbewältigung und psychogene Comorbidität bei Prurigo zusammen<br />
mit der Klinik und Poliklinik für Dermatologie (Innovative Medizinische<br />
Forschung IMF: PRURIGO-Study);<br />
� Prospektive Studie zur Krankheitsverarbeitung bei schwer Unfalltraumatisierten<br />
Menschen zusammen mit der Klinik und Poliklinik für Unfall- und<br />
Handchirurgie sowie mit der Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und<br />
Rehabilitation (Forschungsverbund Rehabilitationswissenschaften NRW:<br />
TRAUMA-Study);<br />
� Entwicklung eines Instruments zur Erfassung der Arbeitsmotivation (GfR –<br />
Forschungsverbund Rehabilitationswissenschaften NRW);<br />
� Berufliche Belastungssituationen bei PolizeibeamtInnen (Bundesanstalt für<br />
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin);<br />
� Androgenrezeptorfunktionalität<br />
Medizinische Forschung IMF).<br />
und psychische Störungen (Innovative<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Die Professur für „Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“ nimmt alle<br />
Aufgaben der Pflichtlehre nach der Approbationsordnung für Ärzte (scheinpflichtiger<br />
Kurs „Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“; Ausbildung im Praktischen<br />
Jahr; Hauptvorlesung) ebenso wahr wie die Lehre im Problemorientierten Blockkurs<br />
„Interdisziplinäre Tumormedizin“ und in den Querschnittsfächern „Umweltmedizin“<br />
sowie „Altersmedizin“. Darüber hinaus werden fakultative Lehrangebote<br />
328 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />
(Spezialseminare), die Doktorandenbetreuung und die Teilnahme an vernetztem,<br />
interdisziplinärem Studentenunterricht (Schmerztherapie; Ethik-Seminar) durchgeführt.<br />
Es werden jährlich mehrere Grund- und Aufbaukurse zur Operationalisierten<br />
Psychodynamischen Diagnostik (OPD) sowie in Kooperation mit der Ärztekammer<br />
Westfalen-Lippe und der Arbeitsgruppe Psychosomatische Grundversorgung für<br />
Gynäkologinnen und Gynäkologen Westfalen-Lippe der Deutschen Gesellschaft für<br />
Psychosomatische Gynäkologie und Geburtshilfe (DGPGG) das Curriculum zur<br />
Weiterbildung in Psychosomatischer Grundversorgung realisiert. Neben einer ganzen<br />
Reihe weiterer Fort- und Weiterbildungsangebote zusammen mit der Akademie für<br />
ärztliche Weiterbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe wird die Vortragsreihe<br />
„Körper und Psyche“ als medizinpsychologisch-psychosomatisches Kolloquium<br />
zusammen mit dem Institut für Medizinische Psychologie im Schloss der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität fortgeführt.<br />
Hinweise auf die aktuellen Veranstaltungen finden Sie im Internet unter:<br />
http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/psom/<br />
Service<br />
Wenn notwendig, können die PatientInnen während der stationären Behandlungszeit<br />
die Beratung durch den Sozialdienst des <strong>Universitätsklinikum</strong>s in Anspruch nehmen.<br />
Die Patientenzimmer sind sehr geräumig, umfassen alle eine abgetrennte Toilette<br />
sowie Waschmöglichkeit und verfügen über einen Tisch in normaler Arbeitshöhe. Die<br />
Zimmer sind bewusst nicht mit einem Fernseher ausgestattet, um diesen Bereich als<br />
„Ruhe- und Rückzugsmöglichkeit“ zu bewahren. Selbstverständlich ist das Hören von<br />
Musik/Radio möglich. Es ist jedoch auf der Station ein Wohnzimmer mit einem<br />
Fernseher verfügbar. Die Patienten erhalten vor der stationären Aufnahme<br />
schriftliches Informationsmaterial in Form von Behandlungsplänen, Hinweisen über<br />
Tagesstruktur und Stationsordnung sowie ggf. auch Literaturhinweise im Hinblick auf<br />
das Verständnis des eigenen Krankheitsbildes.<br />
Die Klinik arbeitet eng mit niedergelassenen psychologischen und ärztlichen<br />
Psychotherapeuten sowie Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen zusammen. Mit der<br />
Entlassungsplanung aus der stationären Krankenhausbehandlung wird mit jedem<br />
Patienten sorgfältig die mögliche ambulante Weiterbehandlung geplant.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 329
Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Im Falle einer somatischen Mitbehandlungsnotwendigkeit stehen sämtliche<br />
somatischen Fachabteilungen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s zur Verfügung. Für Patienten<br />
mit somatoformen Schmerzstörungen besteht eine enge Kooperation mit der<br />
Schmerzambulanz und Schmerz-Tagesklinik des UKM.<br />
Bei entsprechender Indikation bestehen die Möglichkeiten zur krankengymnastischen<br />
und balneologischen (Massage etc.) Mitbehandlung. Darüber hinaus ist das Nordic<br />
Walking, die Nutzung eines Schwimmbades im <strong>Universitätsklinikum</strong> sowie eines<br />
Fahrradergometers auch für sehr übergewichtige PatientInnen (Spezialausstattung)<br />
möglich. Für PatientInnen mit psychogenen Schluckstörungen ist eine logopädische<br />
Mitbehandlung möglich. Für noch Schulpflichtige kann der Schulbesuch der<br />
Klinikenschule organisiert werden.<br />
Apparative Ausstattung<br />
Es ist eine umfangreiche Testdiagnostik verfügbar.<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Die Hochschulambulanz verfügt zusätzlich über eine Institutsermächtigung und eine<br />
Trauma-Ambulanz nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG).<br />
Grundsätzlich können sich PatientInnen aus dem gesamten Spektrum des<br />
Fachgebietes Psychosomatik und Psychotherapie vorstellen. Besondere<br />
Schwerpunkte stellen psychogene Essstörungen, somatoforme Störungen und<br />
somatoforme Schmerzstörungen, psychisch traumatisierte Menschen und ältere<br />
Menschen (Schwerpunkt Gerontopsychosomatik und Alterspsychotherapie) dar.<br />
Institutsermächtigung<br />
Es liegt eine Institutsermächtigung nach § 31,1a Ärzte-ZV zur Teilnahme an der<br />
vertragstherapeutischen Versorgung der KV Westfalen-Lippe vor. Notwendig ist bei<br />
dem ersten Untersuchungstermin die Vorlage eines entsprechenden<br />
Überweisungsscheins von einem niedergelassenen Arzt/Ärztin.<br />
330 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />
Außerdem besteht eine Trauma-Ambulanz nach dem Opferentschädigungsgesetz<br />
(OEG). Aufgrund eines dreiseitigen Vertrages zwischen dem <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Münster</strong>, dem Versorgungsamt <strong>Münster</strong> und dem Regierungspräsidium <strong>Münster</strong><br />
werden bei Menschen, die Opfer von Gewalttaten geworden sind, die Kosten für eine<br />
Beratung und ggf. auch traumatherapeutische Intervention vom Versorgungsamt<br />
<strong>Münster</strong> übernommen. Zum Einzugsbereich des Versorgungsamtes <strong>Münster</strong> gehören<br />
neben der kreisfreien Stadt <strong>Münster</strong> selber die Kreise Steinfurt, Borken, Coesfeld und<br />
Warendorf.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Seit Jahren erfolgt ein Qualitätsmanagement der stationären Behandlungsverläufe. Die<br />
Prozessqualität wird über die Sicherstellung der Behandlungsdosis (Therapieeinheiten)<br />
sowie die ausgearbeiteten Behandlungspläne für die Patienten und die Abläufe auf der<br />
Behandler-/Teamseite im Sinne einer Gesamtkonzeption sichergestellt.<br />
Die Ergebnisqualität wird fortlaufend reflektiert über die Evaluation der vor<br />
Behandlungsbeginn bereits prospektiv mit dem Patienten festgelegten individuellen<br />
Therapieziele (ITZ), den Einsatz von spezifischen psychometrischen Testinstrumenten<br />
im Prä-Post-Vergleich (vor Behandlungsbeginn und nach Behandlungsende) sowie ein<br />
auf die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD) gestütztes Prä-Post-<br />
Expertenrating mit Hilfe der Heidelberger Umstrukturierungsskala. Somit wird in der<br />
Reflexion der Ergebnisqualität sowohl die Perspektive der Consumer-Orientierung<br />
(Patientensicht) als auch die Expertensicht parallel berücksichtigt.<br />
Zur Optimierung der Vernetzung von stationären und ambulanten<br />
Behandlungsverläufen in einem ambulant-stationär-ambulanten Gesamtbehandlungsplan<br />
wurde das Kompetenz-netzwerk psychogene Essstörungen <strong>Münster</strong><br />
sowie das Akut-Trauma-Netzwerk zusammen mit niedergelassenen ÄrztInnen und<br />
PsychologInnen gegründet. Es erfolgen regelmäßige Arbeitstreffen in beiden<br />
Netzwerken.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 331
Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Psychosomatik und<br />
Psychotherapie<br />
Stationäre Patienten 88<br />
Durchschnittl. Verweildauer 57,02<br />
Ambulante Patienten 1.887<br />
Ambulante Behandlungen 2.362<br />
Institutsambulanz<br />
Patienten in der Psychosomatisch-psychotherapeutische Institutsambulanz: 953<br />
Die häufigsten Hauptdiagnosen im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-10<br />
Text Fallzahl<br />
1 F32.1 Mittelgradige depressive Episode 19<br />
2 F45.4 Anhaltende somatoforme Schmerzstörung 17<br />
3 F43.2 Anpassungsstörungen 14<br />
4 F50.8 Sonstige Eßstörungen 14<br />
5 F48.8 Sonstige neurotische Störungen 13<br />
6<br />
Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig<br />
F33.1 mittelgradige Episode 11<br />
7 F50.0 Anorexia nervosa 10<br />
8<br />
Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei<br />
F54 anderenorts klassifizierten Krankheiten 10<br />
9 F50.2 Bulimia nervosa 8<br />
10 F34.1 Dysthymia (chron. depressive Verstimmung) 7<br />
11 F45.0 Somatisierungsstörung 7<br />
Die häufigsten Therapien im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-301<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Psychosomatische und psychotherapeutische<br />
1-900 Diagnostik 608<br />
2 9-402 Psychosomatische Therapie 84<br />
3 9-410 Einzeltherapie 3<br />
332 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
26. Institut für Medizinische Psychologie<br />
Institut für Medizinische Psychologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Dipl.-Psychologe Fritz A. Muthny<br />
Von - Esmarch-Straße 52<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Durchwahl: +49 (0)2 51 / 83 - 5 54 93<br />
Fax: +49 (0)2 51 / 83 - 5 54 94<br />
E-Mail: postmaster.medpsych@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://medpsych.klinikum.uni-muenster.de<br />
Das Institut<br />
Das Institut gehört zum Zentrum für Nervenheilkunde und erfüllt Aufgaben der Lehre,<br />
Forschung und Patientenversorgung. Es gestaltet für alle Medizinstudierenden die in<br />
der Approbationsordnung vorgegebene Pflichtlehre in Form des ’Kurses der<br />
Medizinischen Psychologie und Soziologie’, der dazugehörigen Vorlesung und z.T.<br />
auch des ’Seminars für Medizinische Psychologie und Soziologie’. Der<br />
Forschungsschwerpunkt umfasst vor allem Themen der medizinischen Rehabilitation,<br />
der Krankheitsverarbeitung und Lebensqualitätsforschung. Versorgungs- und<br />
Serviceleistungen für das UKM werden in Form der Begutachtung im Vorfeld einer<br />
Lebendspende, als psychosoziale Konsiliarleistungen im Umfeld der Nieren- und<br />
Lebertransplantation sowie als psychosoziale Fortbildung für verschiedene<br />
Berufsgruppen in der medizinischen Versorgung erbracht.<br />
Forschung<br />
Schwerpunkte der Forschung bezogen sich sowohl auf Belastungen und<br />
psychosozialen Versorgungsbedarf von Patienten als auch auf den Bedarf und die<br />
Wirksamkeit psychosozialer Fortbildung von medizinischem Personal:<br />
- Krankheitsverarbeitung, Patientenzufriedenheit und Lebensqualität chronisch<br />
-<br />
Kranker im Vergleich verschiedener Diagnosen (Patienten mit Herzerkrankungen,<br />
orthopädischen Erkrankungen, HIV und Krebserkrankungen) ,<br />
Psychosoziale Belastungen von Mitarbeitern im Gesundheitswesen, "Burnout" und<br />
Möglichkeiten von Personalfortbildung und Supervision,<br />
- Vorhersageleistung der Reha-Motivation für den Rehabilitationserfolg,<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 333
Institut für Medizinische Psychologie<br />
- Situation von Angehörigen nach dem plötzlichen Tod eines nahestehenden<br />
Menschen,<br />
- Testmethodischer Vergleich gebräuchlicher Instrumente zur Krankheits-<br />
-<br />
verarbeitung und Lebensqualität,<br />
Interkultureller Vergleich von Laientheorien zu Gesundheit und Krankheit, sowie<br />
- Belastungen, Verarbeitungsprozesse und Unterstützungsbedarf von Eltern<br />
chronisch kranker Kinder.<br />
Drittmittelprojekte wurden im Bereich der Rehabilitation und im Rahmen des NRW-<br />
Forschungsverbundes Rehabilitationswissenschaften durchgeführt, Projektförderung<br />
erfolgte durch die Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (GfR) und das<br />
Forschungsinstitut Bad Waldliesborn. Forschungs-Serviceleistungen wurden in<br />
Kooperation mit UKM-Instituten und Reha-Kliniken des Umfelds geleistet.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Die Aufgaben in der Lehre umfassten vor allem die Durchführung der nach den<br />
Vorgaben der Approbation erforderlichen curricularen Lehre in Form von Kursen,<br />
Vorlesungen und Seminaren in der vorklinischen Ausbildung. Im Zentrum stand dabei<br />
die Gestaltung des zweistündigen Pflichtkurses der Medizinischen Psychologie und<br />
Soziologie (12 Parallelgruppen pro Semester), der in Kleingruppen mit max. 12<br />
Teilnehmern übungsintensiv (in der Regel im 2. Semester) durchgeführt wird.<br />
Grundlagen der Medizinischen Psychologie, auf denen der Kurs aufbaut, werden in 14<br />
Lehrstunden in den ersten beiden Semesterwochen als Blockvorlesung vermittelt.<br />
Zudem führt das Institut zwei der sieben Pflichtseminare durch (3. vorklinisches<br />
Semester). Zusätzliche Lehrangebote beziehen sich auf das Training von<br />
’Kommunikation in schwierigen klinischen Problemsituationen - Intensivtraining unter<br />
Einschluss von Schauspielern als Simulationspatienten’ (Wahlpflichtfach, 2 SWS), die<br />
eintägige Fortbildung 'Umgang mit Angehörigen plötzlich Verstorbener’ (1 SWS), das<br />
Forschungscolloquium (2 SWS) und das medizinpsychologisch-psychosomatische<br />
Colloquium, das zusammen mit der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin<br />
und Psychotherapie gestaltet wird. Weiter hat sich das Institut an anderen<br />
Lehrveranstaltungen beteiligt, z.B. an der EKM-Vorlesung und an den<br />
Querschnittsfächern ’Prävention und Gesundheitsförderung’ und ’Physikalische<br />
Medizin, Rehabilitation und Naturheilverfahren’.<br />
334 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Krankenversorgung und Service<br />
Institut für Medizinische Psychologie<br />
Versorgungsleistungen wurden als Konsiliarleistungen im Klinikum erbracht, vor<br />
allem in der medizinpsychologischen Abklärung von potentiellen Spendern und<br />
Empfängern im Vorfeld einer eventuellen Lebendspende und der Nachbetreuung der<br />
Patienten und Angehörigen.<br />
Lebendspenden-Nierentransplantation<br />
In Erfüllung der im Transplantationsgesetz von 1997 formulierten Bedingungen und<br />
Voraussetzungen für eine Lebendspende führt das Institut die medizinpsychologischethische<br />
Abklärung durch und erstellt die Gutachten, in denen die Freiwilligkeit der<br />
Spendebereitschaft beurteilt und vor der Spende psychologische Hinderungsgründe<br />
ausgeschlossen werden sollen.<br />
In der Regel werden hierfür drei Gespräche mit dem Spenderpaar geführt, ein<br />
Erstgespräch gemeinsam mit dem Patienten und dem vorgesehenen Spender und je<br />
ein Einzelgespräch mit dem Patienten und dem vorgesehenen Spender. Spender und<br />
Empfänger werden postoperativ nachbetreut. Zusätzliche psychologische<br />
Beratungsgespräche erfolgen nach Bedarf im Vorfeld, während des stationären<br />
Aufenthalts und in der Nachsorge.<br />
Im Jahr 2005 wurden am Institut für Medizinische Psychologie 20 Paare vorgestellt, die<br />
sich um eine Lebendspenden-Nierentransplantation bemühten. Im Rahmen der<br />
Begutachtung wurden insgesamt 54 Gespräche geführt und ausgewertet. 17<br />
abschließende Gutachten wurden erstellt.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt setzte das Institut in der medizinpsychologischen<br />
Fortbildung und Supervision, u.a. im Rahmen des bundesweit etablierten EDHEP-<br />
Fortbildungsprogramms für Ärzte und Pflegekräfte für die Gesprächsführung mit<br />
Angehörigen plötzlich Verstorbener und für Personal in der Rehabilitation<br />
unterschiedlicher Indikationsbereiche.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 335
Institut für Experimentelle Epilepsieforschung<br />
27. Institut für Experimentelle Epilepsieforschung<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Hans-Christian Pape<br />
Hüfferstr. 68<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Durchwahl: +49 (0)2 51 / 83 - 5 55 32<br />
Fax: +49 (0)2 51/ 83 - 5 55 51<br />
E-Mail: papehc@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://ee-research.uni-muenster.de/<br />
Das Institut<br />
Das Institut für Experimentelle Epilepsieforschung hat zum Ziel, den Kontakt zwischen<br />
ärztlich-klinischer Epileptologie und experimenteller Epilepsieforschung zu<br />
intensivieren. Dieses Ziel gründet sich auf der Einsicht, dass nur dann, wenn die<br />
Vertreter der klinischen und experimentellen Epileptologie eng zusammenarbeiten, die<br />
Ergebnisse der Laboratorien sinnvoll und schnell in die Klinik übertragen werden<br />
können, und umgekehrt die Klinik aus ihrer Erfahrung der Grundlagenforschung neue<br />
Anstöße geben kann.<br />
Forschung<br />
Das Institut für Experimentelle Epilepsieforschung steht in enger Kooperation mit dem<br />
Institut für Physiologie/Bereich Neurophysiologie. In einer intensiven Zusammenarbeit<br />
mit dem Epilepsie-Zentrum Bethel werden Untersuchungen an überlebendem<br />
menschlichen Hirngewebe durchgeführt, das bei epilepsiechirurgischen Eingriffen<br />
gewonnen wird. Diese Untersuchungen werden durch verschiedene morphologische<br />
Studien (C. und O. Vogt-Institut, Universität Düsseldorf, Prof. Zilles) ergänzt.<br />
Die wissenschaftliche Arbeit des Instituts für Experimentelle Epilepsieforschung<br />
umfaßt folgende Teilprojekte:<br />
� Elementarwirkungen konventioneller Antiepileptika<br />
� Entwicklung neuer Strategien in der medikamentösen Epilepsietherapie<br />
� Grundlagenuntersuchungen zur Genetik epileptischer Anfälle<br />
336 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Experimentelle Epilepsieforschung<br />
� Membranphysiologische Untersuchungen zur Entstehung epileptischer<br />
Entladungen einzelner Neurone<br />
� Beitrag von Transmitterstoffen zur Entstehung, Ausbreitung und Beendigung<br />
epileptischer Aktivität<br />
� Änderung des ionalen Mikromilieus bei epileptischer Aktivität<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 337
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Zentrum für Strahlenmedizin<br />
28. Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Otmar Schober<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47362<br />
Fax +49-(0)251-83 47383<br />
E-Mail: schober.otmar@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.nuklearmedizin.uni-muenster.de<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Der Aufgabenbereich der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin umfasst die<br />
diagnostische und therapeutische Anwendung offener radioaktiver Substanzen.<br />
Die Patienten-versorgung erfolgt in einer diagnostischen Abteilung und auf einer<br />
Station. In der Diagnostik wird das gesamte Spektrum nuklearmedizinischer Verfahren<br />
einschließlich der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) für andere Kliniken<br />
und ambulante Patienten angeboten. Die Fusion funktioneller und morphologischer<br />
Bilder, auch mit Hilfe von Hybridgeräten (SPECT/CT, PET/CT), stellt einen besonderen<br />
Schwerpunkt dar. In der Schilddrüsenambulanz Patienten mit gutartigen und<br />
bösartigen Schilddrüsenerkrankungen untersucht und behandelt. Die systematische<br />
Betreuung und Nachsorge von Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom ist<br />
hierbei eine wichtige Aufgabe der Klinik.<br />
Auf der Station werden überwiegend Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen mit<br />
Radiojod behandelt, es stehen jedoch auch andere Therapieformen zur Verfügung.<br />
Neben der Betreuung von Patienten stellt die klinische und experimentelle Forschung<br />
besonders in den Bereichen Kardiologie, Onkologie und Neurologie einen genuinen<br />
Schwerpunkt der Klinik dar. Unter der Leitung der Klinik und Poliklinik für<br />
Nuklearmedizin startete am 01.07.2005 der Sonderforschungsbereich 656 „Molekulare<br />
kardiovaskuläre Bildgebung (MoBil) (Sprecher Univ.-Prof. Dr. Dr. O. Schober).<br />
338 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Die Wahrnehmung von Aufgaben im Strahlenschutz und die Entsorgung radioaktiver<br />
Abfälle für das gesamte Klinikum ist eine Serviceleistung der Klinik für Nuklearmedizin.<br />
Die Klinik ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000.<br />
Die Klinik ist, in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie– Radioonkologie-,<br />
eingebunden in ein interdisziplinäres Netzwerk (Schwerpunkt<br />
Tumormedizin des UKM und der Medizinischen Fakultät (http://campus.unimuenster.de/),<br />
Tumorzentrum <strong>Münster</strong>land e. V. (http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/tumorz/))<br />
zur Diagnostik, Behandlung und Nachsorge bei<br />
Tumorerkrankungen.<br />
Die Klinik ist Mitglied im Brustzentrum <strong>Münster</strong> (http://www.brustzentrum.tv/) und<br />
im Prostatazentrum am UKM.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Diagnostik: In der nuklearmedizinischen Diagnostik werden Untersuchungen mit<br />
radioaktiv markierten Substanzen durchgeführt. Es werden Stoffwechsel,<br />
Durchblutung, Rezeptordichte und Funktion unterschiedlicher Organsysteme wie Herz,<br />
Knochen, Lunge und Niere dargestellt und quantifiziert. Mit speziellen<br />
Untersuchungsverfahren werden auch Stoffwechseleigenschaften von Tumoren bildlich<br />
dargestellt und für die Tumorerkennung genutzt. Die metabolische Bildgebung erfolgt<br />
dabei überwiegend in Schnittbildtechnik, also als dreidimensionales Verfahren. Bei<br />
zeitabhängigen und relevanten Prozessen wird die Zeit als vierte Dimension genutzt.<br />
Poliklinik: Neben der Durchführung der oben genannten nuklearmedizinischen<br />
Verfahren werden Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen untersucht. Insbesondere<br />
wird bei Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion die Indikation für eine definitive<br />
Radiojodtherapie gestellt. Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkrebs werden auf<br />
ihre Therapie vorbereitet. Beide Patientengruppen werden gemäß den Vorschriften der<br />
Strahlenschutzverordnung auch nach der Radiojodtherapie im Rahmen ihrer<br />
Nachsorge betreut. Neben der Erhebung der Krankengeschichte, der klinischen<br />
Untersuchung und den szintigraphischen Verfahren steht auch der hochauflösende<br />
Ultraschall für diesen Zweck zur Verfügung. Zurzeit werden in der Klinik mehr als 1.800<br />
Patienten mit differenziertem und mehr als 50 mit dem selteneren medullären<br />
Schilddrüsenkarzinom nachgesorgt.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 339
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Station: Auf der Station werden überwiegend Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen<br />
mit Radiojod behandelt. Die Radiojodtherapie (RIT) ist sehr wirksam zu Beseitigung<br />
einer Schilddrüsenüberfunktion. Sie kann auch alternativ zu einer Operation zur<br />
Verkleinerung einer vergrößerten Schilddrüse (Struma) genutzt werden. Zum anderen<br />
ist die RIT unerlässlich zur Behandlung und Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms.<br />
Zur Therapie werden dabei in der Regel höhere Dosen als zur Behandlung gutartiger<br />
Schilddrüsenerkrankungen angewendet. Das in der Klinik etablierte multimodale interdisziplinäre<br />
Behandlungskonzept setzt neben der effizienten Primärtherapie auf die<br />
möglichst frühe und präzise Erkennung von Tumorrezidiven (Wiederauftreten des<br />
Tumors) unter Einsatz aller modernen Möglichkeiten der ambulanten und stationären<br />
Diagnostik.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) stellt einen wichtigen Schwerpunkt<br />
bei der Bildgebung dar. Mit zwei PET-Geräten und einem Zyklotron mit Radiochemie<br />
liegen optimale Voraussetzungen für die dreidimensionale Darstellung von<br />
Stoffwechselfunktionen mit der bestmöglichen räumlichen Auflösung vor. Da eines der<br />
beiden PET-Geräte als Hybridgerät ausgelegt ist (d.h. in baulicher Einheit mit einem<br />
16-Zeilen-Spiral-CT, das für die Diagnostik vom Institut für klinische Radiologie<br />
betrieben wird), ist auch eine anatomische Zuordnung der funktionellen Information<br />
gewährleistet. Die PET wird überwiegend zur Diagnostik von Tumoren wie<br />
beispielsweise dem Bronchialkarzinom oder dem Melanom (schwarzer Hautkrebs)<br />
eingesetzt. Eine Besonderheit in <strong>Münster</strong> ist dabei der Einsatz der PET-CT zur<br />
Planung der Strahlentherapie in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für<br />
Strahlentherapie – Radioonkologie –. Durch Abgrenzung des Tumors gegen seine<br />
Umgebung wird dabei eine bestmögliche Schonung normalen Gewebes bei optimaler<br />
Behandlung des Zielgewebes beabsichtigt. Weitere Möglichkeiten liegen in der<br />
Untersuchung des Gehirns. So sind mit der PET Stoffwechselveränderungen als<br />
frühestes Zeichen einer Alzheimer-Erkrankung erkennbar. Auch in der Herzdiagnostik<br />
leistet die PET einen wichtigen Beitrag. Die Erkennung von überlebenden<br />
Herzmuskelanteilen nach einem Herzinfarkt kann beispielsweise dazu beitragen, das<br />
langfristige Überleben des Herzmuskels mit gezielten Maßnahmen zu sichern. Die<br />
morphologische Information über die Koronar-Arterien wird durch das Cardio-CT<br />
(Computertomographie) in Zusammenarbeit mit dem Institut für klinische Radiologie<br />
erhoben.<br />
340 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Die Bildfusion wird auch im Bereich der konventionellen Nuklearmedizin besonders<br />
gefördert. Auch in diesem Bereich ist der Einsatz der Schnittbild-Darstellung von<br />
Stoffwechseleigenschaften üblich. Für diesen Zweck steht ein zweites Hybridgerät zur<br />
Verfügung, bei dem die nuklearmedizinische Bildgebung mit der Single Photon<br />
Emission Computed Tomography (SPECT) durch ein Niedrigdosis-CT anatomisch<br />
„geeicht“ wird.<br />
Die Betreuung von Patienten mit Schilddrüsenkarzinom stellt eine Schnittstelle<br />
zwischen gezielter klinischer Versorgung von Patienten mit einem seltenen<br />
Krankheitsbild und der klinischen Forschung dar. Durch systematische Erhebung der<br />
Behandlungsdaten, insbesondere im Rahmen einer multizentrischen prospektiven<br />
Studie (MSDS) wird beständig an der Verbesserung der Patientenversorgung<br />
gearbeitet.<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
Strahlenschutz<br />
Beim Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen kommt dem Strahlenschutz eine<br />
besondere Bedeutung für Patienten, Personal und Umwelt zu.<br />
1. Serviceleistungen im Strahlenschutz<br />
Die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin ist verantwortlich für die korrekte Bestellung<br />
und Lieferung aller radioaktiven Substanzen, die im Zentralklinikum in den einzelnen<br />
Laboratorien zahlreicher Institute verwendet werden. Bei der Entsorgung fällt jährlich<br />
ein Volumen von ca. 20 m³ schwachradioaktiven Abfalls an. Diese Abfälle werden von<br />
Mitarbeitern der Klinik konditioniert, gemessen und nach Halbwertszeiten (HWZ)<br />
sortiert. Abfälle mit mittlerer HWZ (100 Tage) werden in Typ-A-Fässer verbracht<br />
und an die Landessammelstelle NRW in Jülich abgegeben.<br />
2. Ganzkörperzähler<br />
Als amtlich anerkannte und zugelassene Messstelle für Nordrhein-Westfalen und<br />
Niedersachsen betreibt unsere Klinik den Ganzkörperzähler des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Münster</strong>. Dabei handelt es sich um eine Messeinrichtung, mit der inkorporierte<br />
gammastrahlende radioaktive Stoffe in-vivo ermittelt werden können. Um<br />
hochempfindlich messen zu können, muss die stets vorhandene natürliche<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 341
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Umgebungsstrahlung abgeschirmt werden. Dies geschieht in der Weise, dass sich die<br />
Messsonden in einer Stahlkammer befinden, die mit einer zusätzlichen<br />
Bleibeschichtung ausgekleidet ist. Dadurch ist es möglich, inkorporierte Nuklide bis in<br />
einen Bereich nachzuweisen, der unter der natürlichen Radioaktivität im Menschen<br />
liegt.<br />
Wichtigste Anwendungen im Strahlenschutz ist die Inkorporationskontrolle beruflich<br />
strahlenexponierter Personen aus nuklearmedizinischen Praxen und Krankenhäusern<br />
von Ostwestfalen bis zum Ruhrgebiet, sowie Inkorporationsmessungen bei<br />
außergewöhnlichen Vorkommnissen und gegebenenfalls bei Personen, die in<br />
Osteuropa tätig waren (Tschernobyl).<br />
Medizinisch kann über die effektive Halbwertszeit das biochemische Verhalten<br />
radioaktiv markierter Arzneimittel in-vivo bestimmt und zur Diagnostik bestimmter<br />
Mangelerkrankungen benutzt werden.<br />
3. Kompetente Beratung<br />
Die besondere Ausbildung und Erfahrung unserer Mitarbeiter ermöglicht es in allen<br />
Fragen des Strahlenschutzes, insbesondere bei der Befolgung von Vorschriften aus<br />
der Strahlenschutzverordnung, Dritte kompetent zu beraten und die Qualität des<br />
Strahlenschutzes zu verbessern. Weiterhin wird die in der Strahlenschutzverordnung<br />
geforderte Beratung nuklearmedizinischer Einrichtungen durch Medizinphysikexperten<br />
von unserer Klinik umliegenden Nuklearmedizinern angeboten.<br />
Forschung<br />
Die Forschungsinhalte orientieren sich an den von der Medizinischen Fakultät<br />
definierten und vorgegebenen Schwerpunkten. Die aktuellen Publikationsleistungen<br />
sind auf der Homepage der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin abrufbar. Bei den in<br />
der Literatur dokumentierten Forschungsleistungen, die zunehmend in Journalen mit<br />
hohem Impact-Faktor publiziert werden, nehmen die PET und die Molekulare<br />
Bildgebung einen besonderen Stellenwert ein.<br />
Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung<br />
Klinisch relevante Schwerpunkte bestehen in der Beurteilung und Verlaufskontrolle der<br />
koronaren Herzerkrankung und bei Rhythmusstörungen. In Zusammenarbeit mit der<br />
Kardiologie und Herzchirurgie dieses <strong>Universitätsklinikum</strong>s und z.T. der MRC Cyclotron<br />
Unit des Hammersmith Hospital, London, wird die sympathische Innervation des<br />
Herzmuskels bei verschiedenen Erkrankungen untersucht. Ein weiteres<br />
342 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Forschungsfeld ist die innovative molekulare Bildgebung der arteriosklerotischen<br />
Plaque durch radioaktiv markierte target-affine Substanzen. Dieses Forschungsthema<br />
wird von der DFG, der EU, dem IZKF <strong>Münster</strong> und der Industrie unterstützt. Durch eine<br />
HBFG-geförderte Beschaffung eines hochauflösenden Kleintier-PETs (quadHIDAC,<br />
Oxford Positrons Ltd., Oxford, UK) ist die Translation der Ergebnisse von Mensch zu<br />
Maus und zurück ideal realisiert.<br />
Die nuklearkardiologische Arbeitsgruppe ist in zahlreiche nationale und internationale<br />
Kooperationen eingebunden (z.B. EU 6th framework, DiMI). Unter der Leitung der<br />
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin (Sprecher Univ.-Prof. Dr. Dr. O. Schober) hat<br />
am 01.07.2005 der Sonderforschungsbereich 656 „Molekulare kardiovaskuläre<br />
Bildgebung (MoBil) seine Arbeit aufgenommen.<br />
Neuromedizin<br />
Bei Patienten mit Epilepsie werden Stoffwechselfunktionen des Gehirns untersucht.<br />
Weiterhin wird die Stoffwechselaktivität von Hirntumoren mit Glukose und Aminosäuren<br />
(PET, SPECT) vor und nach chirurgischer und radiotherapeutischer Behandlung im<br />
Vergleich zu den morphologisch orientierten Verfahren (MRT, CCT) analysiert. Im<br />
Rahmen einer Grenzübergreifenden Kooperation, die von der Euregio gefördert wird,<br />
werden PET-Untersuchungen in der Frührehabilitation nach Schlaganfall durchgeführt.<br />
Onkologie<br />
Bei onkologischen Fragestellungen sind die soliden Tumore des Kindesalters, z. B.<br />
Osteosarkome, Ewingsarkome und Neuroblastome Gegenstand der Forschung.<br />
Kooperationen mit der pädiatrischen Onkologie und der Orthopädie betreffen auch<br />
Grundlagenforschung und Zellversuche. In Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für<br />
Strahlentherapie – Radioonkologie – werden mit der PET-CT Indikationsstellung und<br />
Planung der Strahlentherapie optimiert.<br />
Endokrinologie<br />
Die Therapie und Nachsorge von Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen bildet einen<br />
genuinen Schwerpunkt der Klinik. So wurden im Jahre 2005 121 Patienten mit neu<br />
aufgetretenem differenziertem Schilddrüsen-Karzinom primär auf der Station<br />
behandelt, in der Nachsorge werden mehr als 1.800 Patienten betreut. Der Direktor der<br />
Klinik ist Leiter einer prospektiven, randomisierten Multi-Center Studie bei Patienten mit<br />
differenziertem Schilddrüsenkarzinom und „high-risk-Profil“. Gemeinsam mit der<br />
Strahlentherapie des <strong>Universitätsklinikum</strong>s wird die Bedeutung der adjuvanten<br />
perkutanen Radiatio evaluiert.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 343
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Medizinische Physik und Radiochemie<br />
Voraussetzungen, insbesondere für die Forschung, sind eine radiochemische<br />
Arbeitsgruppe, die auch neue Radiopharmaka in eigenen Synthesen herstellt (I-123-<br />
MMPs, F-18-Caspase-Inhibitoren, C-11-HED), sowie die Verwendung tomographischer<br />
Verfahren (SPECT, PET-CT, Animal-PET). Von zunehmender Bedeutung sind die<br />
Image-Fusion mit MR/CT, sowie die drei-dimensionale zeitabhängige Darstellung, etwa<br />
bei EKG-getriggerten Akquisitionen, und das Modelling.<br />
Die radioaktive markierte Glukose (F-18-FDG-Glukose) wird mit einem Zyklotron (RDS<br />
111) und Radiochemie auf der Ebene 01 wird vor Ort hergestellt. Zusätzlich werden<br />
quantitative Untersuchungen der regionalen Perfusion mit markiertem Wasser (H2O-<br />
15) und Ammoniak (N-13-H3), der sympathischen Innervation mit C-11-HED<br />
(Adrenalin-Analogon) und der Zellmembransynthese mit C-11-Cholin vorbereitet.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Im Rahmen der Anpassung der Lehre an die neue Approbationsordnung für Ärzte<br />
wurden die Inhalte des Faches Nuklearmedizin in die neue Themen-orientierte<br />
Blockstruktur der Vorlesungen der medizinischen Fakultät integriert. Dies bietet für das<br />
Querschnittsfach Nuklearmedizin die Chance, den Studierenden die<br />
nuklearmedizinische Diagnostik im krankheitsbezogenen Kontext präsentieren zu<br />
können. Erhalten geblieben sind nach der Umstrukturierung der Kurs<br />
"Strahlenmedizin", der zusammen mit den Instituten und Kliniken des Zentrum<br />
Strahlenmedizin durchgeführten wird, und der Blockkurs „Problemorientiertes Lernen“<br />
(POL) „Interdisziplinäre Tumormedizin“,an dem die Nuklearmedizin mit Vorlesungen,<br />
Praktika am Krankenbett und Tutorials intensiv beteiligt ist.<br />
Im Rahmen eines BMBF-geförderten Projekts „Neue Medien in der Bildung“ wurden<br />
die nuklearmedizinischen Inhalte in ein webbasiertes, multimediales, medizinisches<br />
Lehr- und Lernsystem eingebettet.<br />
Die Tradition der Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen inklusive eines Kurses zum<br />
Erhalt der Fachkunde im Strahlenschutz wurde erfolgreich fortgeführt.<br />
Service<br />
Das Informationsangebot der Klinik für Patienten wird bereits seit 2003 ausgebaut. Die<br />
Internetseiten der Klinik umfassen die derzeit umfangreichsten Informationen für<br />
344 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Patienten zu Behandlung und Nachsorge von Schilddrüsenkrebs innerhalb des<br />
deutschen Sprachraums. Die Seiten werden fortlaufend aktualisiert. Alle wichtigen<br />
Aussagen sind dabei mit Verweisen auf die wissenschaftliche Primärliteratur belegt.<br />
Auf der Link-Seite finden sich Verweise zu verschiedenen Selbsthilfegruppen. Ergänzt<br />
wird das Informationsangebot durch mehrere Broschüren zu Schilddrüsenkrebs wie<br />
auch gutartigen Schilddrüsenerkrankungen.<br />
Die Klinik unterstützt lokale Selbsthilfegruppen, inklusive der <strong>Münster</strong>aner<br />
Selbsthilfegruppe "Schilddrüsenkrebs", die sich jeden ersten Mittwoch im Monat um<br />
20.00 Uhr im Gesundheitshaus <strong>Münster</strong> (Gasselstiege 13) trifft.<br />
Bei dem 1. <strong>Münster</strong>aner Patientensymposium "Schilddrüsenkrebs" am 23.03.2004<br />
kamen vor 400 Teilnehmern im größten Hörsaal des Klinikums neben Klinikärzten auch<br />
die Betroffenen zu Wort. Im Zentrum des 2. Symposiums im April 2005 mit 350<br />
Teilnehmern stand das Thema Lebensqualität. Auch die Fortsetzung dieser<br />
Veranstaltung im rahmen eines 3. Symposiums stieß im April 2006 auf eine große<br />
Resonanz.<br />
Ergänzt wird das Serviceangebot der Klinik durch einen "Kummerkasten" sowie eine E-<br />
Mail-Adresse für Patientenanfragen unter nukinfo@uni-muenster.de<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Therapie und Nachsorge von Patienten mit Schilddrüsenkarzinomen bilden einen<br />
genuinen Schwerpunkt der Klinik. So wurden im Mittel der letzten drei Jahre in jedem<br />
Jahr mehr als 100 Patienten mit neu aufgetretenem, differenziertem<br />
Schilddrüsenkarzinom primär auf der Station behandelt. In der Nachsorge werden<br />
mehr als 1.800 Patienten betreut. Der Klinik-Direktor leitet eine prospektive, Multi-<br />
Center Studie bei Patienten mit Schilddrüsenkarzinom und „high-risk-Profil“.<br />
Gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie – Radioonkologie – des<br />
UKM wird die Bedeutung der adjuvanten perkutanen Radiatio evaluiert.<br />
Weiterhin werden Patienten mit benignen Schilddrüsenerkrankungen behandelt, wie<br />
der Schilddrüsenautonomie und dem Morbus Basedow. Letztere werden im Fall einer<br />
endokrinen Orbitopathie in enger Kooperation mit den Kliniken für Augenheilkunde und<br />
Strahlentherapie betreut.<br />
Darüber hinaus wird Patienten mit follikulärem Non-Hodgkin-Lymphom eine neu<br />
entwickelte Radioimmuntherapie angeboten.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 345
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Weitere Therapieformen sind die Radionuklidtherapie der Osteosarkome, die<br />
Schmerztherapie bei Patienten mit Skelettmetastasen und die 131 I-MIBG-Therapie<br />
neuroendokriner Tumore.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
� Konventionelle Diagnostik: planare Szintigraphie, SPECT, SPECT-CT,<br />
Ultraschall<br />
� PET, PET-CT<br />
� Zyklotron<br />
� PET-Radiochemie<br />
� Kleintier-PET<br />
Ein klinisches Labor wird nicht betrieben.<br />
Apparative Ausstattung<br />
Bildgebende Systeme<br />
1. PET-CT (Siemens Biograph Sensation 16)<br />
Hybridscanner besteht aus PET (Positronen-Emissionstomograph) und 16zeiligen<br />
Multidetektor-CT zur simultanen Darstellung morphologischer und<br />
metabolischer Bilddaten.<br />
2. PET (Siemens ECAT Exact 921/47)<br />
Konventioneller PET-Scanner (Vollring)<br />
3. SPECT-CT (General-Electric Millennium VG-Hawkeye)<br />
SPECT-System mit CT zur Schwächungskorrektur und anatomischen<br />
Lokalisierung.<br />
4. SPECT-Kamera (Siemens E.CAM)<br />
SPECT-Kamera mit Transmissionsquellen zur Schwächungskorrektur für<br />
kardiologische Fragestellungen.<br />
5. SPECT-Kamera (Siemens Multispect 3)<br />
Konventionelle SPECT-Kamera<br />
6. Planare Doppelkopfkamera (Siemens Bodyscan)<br />
Gammakamera für Ganzkörperaufnahmen<br />
7. Planare Einkopfkamera (MIE SD-X 37)<br />
Gammakamera zur Schilddrüsendiagnostik.<br />
346 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
8. Ultraschall-Gerät (Hitachi EUB-5500); Farbdoppler-Sonographiegerät<br />
9. Ultraschall-Gerät (Picker Arcus 9200); Farbdoppler-Sonographiegerät<br />
10. Hochauflösendes Kleintier-PET (quadHIDAC, Oxford Positron Ltd.)<br />
Messtechnische Ausstattung:<br />
1. Aktivimeter (MED, ISOMED 2000)<br />
Zur Messung und Dosierung von Radiopharmaka in Diagnostik und Therapie<br />
2. Uptake-Messplatz (MED, ISOMED 162)<br />
In-vitro Messsystem für den Iod-131-Uptake<br />
3. Gamma-Counter (Wallac, Wizard)<br />
Gerät zur Aktivitätsmessung in Proben<br />
4. Ganzkörperzähler (Canberra-Eurisys, Bodycounter<br />
Inkorporationsmessplatz<br />
PET-Zentrum:<br />
Beschleuniger (CTI, RDS-111) zur Herstellung kurzlebiger Positronenstrahler mit einer<br />
maximalen Protonenenergie von 11 MeV. Chemische Synthesemodule zur Herstellung<br />
verschiedener Radiopharmaka.<br />
Abklinganlage:<br />
Anlage zur Sammlung kontaminierter Abwässer aus der Therapiestation.<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Entsprechend der Schwerpunkte der Klinik werden in der Poliklinik überwiegend<br />
Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen betreut. Diese werden auch im Rahmen der<br />
Nachsorge bei Patienten, die mit offenen Radioisotopen behandelt worden sind,<br />
entsprechend der Strahlenschutzverordnung vom 22. April 2002 untersucht.<br />
Institutsermächtigung<br />
Eine persönliche Institutsermächtigung hat der Klinikdirektor für Untersuchungen, die<br />
von den niedergelassenen Kollegen nicht erbracht werden (z.B.: In-111-Somatostatin-<br />
Rezeptorszintigraphie, I-123-mIBG-Szintigraphie).<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 347
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin verfügt seit dem 17. Januar 2003 über ein<br />
zertifiziertes Qualitätsmanagement-System nach DIN EN ISO 9001:2000. Der<br />
Geltungs-bereich umfasst die Nuklearmedizinische Diagnostik und Therapie, sowie die<br />
Herstellung von Nukliden und Radiopharmaka einschließlich deren Entsorgung.<br />
Das Zertifikat wurde nach dem erfolgreichen Zertifizierungsaudit im Dezember 2002<br />
durch den akkreditierten Zertifizierungs- und Umweltgutachter „NIS-Zert“ vergeben. Die<br />
Wiederholungszertifizierung vom Januar 2006 bestätigte erneut die Konformität des<br />
Qualitätsmanagementsystems mit der DIN EN ISO 9001. Die Gültigkeitsdauer des<br />
Zertifikats wurde bis zum 06. Februar 2009 verlängert..<br />
Die internationale Akkreditierung durch die Europäische Gesellschaft für<br />
Nuklearmedizin (EANM) hat eine Gültigkeitsdauer bis zum August 2008.<br />
Eine Maßnahme zur Qualitätssicherung ist die systematische Befragung von Patienten<br />
und Überweisern.<br />
Der Qualitätszirkel Nuklearmedizin der Ärztekammer Westfalen-Lippe findet in den<br />
Räumlichkeiten der Klinik und mit Beteiligung der Klinikleitung statt.<br />
Der Klinikdirektor und mehrere Mitarbeiter sind für die Ärztliche Stelle tätig<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Nuklearmedizin<br />
Stationäre Patienten 1.028<br />
Durchschnittl. Verweildauer 4,04<br />
Ambulante Patienten 7.685<br />
Ambulante Behandlungen 7.941<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
348 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Leistungsgruppen<br />
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Radiojodtherapie bei gutartigen Erkrankungen 533 4,0<br />
2 Nachsorge 257 3,2<br />
3 Radiojodtherapie > 5 GBq bei Tumorerkrankungen 199 5,6<br />
4 Schmerztherapie der Knochen 8 1,8<br />
5 MIBG-Therapie (Meta-Jod-Benzylguanidin – radioaktives<br />
Arzneimittel) 6 4,7<br />
6 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 6 2,0<br />
7 Andere nuklearmedizinische Therapie 5 5,0<br />
Top- DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1<br />
Strahlentherapie bei endokrinen, Ernährungs- und<br />
K15 Stoffwechselkrankheiten 731<br />
2 Z64 Nachbehandlung nach abgeschlossener Behandlung 191<br />
3<br />
Endokrinopathien, mit komplexer Diagnose und äußerst schweren<br />
K64 Begleiterkrankungen 77<br />
4<br />
Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen an Muskel-Skelett-<br />
I54 System und Bindegewebe, weniger als 9 Bestrahlungen 7<br />
5<br />
Bösartige Neubildung des Bindegewebes einschließlich<br />
pathologischer Fraktur, Alter < 17 Jahre oder mit äußerst schweren<br />
I65 Begleiterkrankungen 6<br />
Die häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr- Stationäre<br />
Patienten -<br />
Rang ICD-10<br />
3stellig<br />
Text Fallzahl<br />
1 E05 Hyperthyreose [Thyreotoxikose] 532<br />
2 C73 Bösartige Neubildung der Schilddrüse 267<br />
3<br />
Nachuntersuchung nach Behandlung wegen bösartiger<br />
Z08 Neubildung 191<br />
4 C79 Sekundäre bösartige Neubildung an sonstigen Lokalisationen 11<br />
5 C74 Bösartige Neubildung der Nebenniere 7<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 349
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
- Stationäre Patienten -<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 3-990 Computergestützte Bilddatenanalyse mit 3D-Auswertung 1.624<br />
2 3-74x Andere Positronenemissionstomographie 1.165<br />
3 3-003.1 Sonographie des Halses: Schilddrüse 877<br />
4 8- Radiojodtherapie: Radiojodtherapie mit 5 und mehr GBq I-<br />
531.21 131: Mit Gabe von rekombinantem Thyreotropin (rh-TSH) 740<br />
5<br />
Teilkörper-Single-Photon-Emissionscomputertomographie<br />
3-724 ergänzend zur planaren Szintigraphie 544<br />
6<br />
Szintigraphie des Muskel-Skelettsystems: Ein-Phasen-<br />
3-705.0 Szintigraphie 474<br />
7<br />
Single-Photon-Emissionscomputertomographie des Herzens:<br />
3-721.0 Myokardszintigraphie in Ruhe 435<br />
8<br />
Resorptions- und Exkretionstests mit Radionukliden:<br />
3-70b.0 Radiojod-2-Phasentest 385<br />
9<br />
Single-Photon-Emissionscomputertomographie des Herzens:<br />
3-721.1 Myokardszintigraphie unter physischer Belastung 368<br />
10 3-701 Szintigraphie der Schilddrüse 315<br />
11<br />
Ganzkörper-Szintigraphie zur Lokalisationsdiagnostik:<br />
Ganzkörperszintigraphie mit Radiojod: Ohne Gabe von<br />
3-70c.00 rekombinantem Thyreotropin (rh-TSH) 255<br />
12 3-706.1 Szintigraphie der Nieren: Dynamisch 176<br />
13 3-740 Positronenemissionstomographie des Gehirns 168<br />
14<br />
Szintigraphie des Muskel-Skelettsystems: Mehr-Phasen-<br />
3-705.1 Szintigraphie 151<br />
15<br />
Szintigraphie des Lymphsystems: Planare Lymphszintigraphie<br />
3-709.0 zur Lokalisationsdiagnostik 117<br />
16 3-722 Single-Photon-Emissionscomputertomographie der Lunge 105<br />
17 3-707.0 Szintigraphie des Gastrointestinaltraktes: Speicheldrüsen 87<br />
18 3-009 Sonographie des Abdomens 72<br />
19<br />
Ganzkörper-Szintigraphie zur Lokalisationsdiagnostik:<br />
Tumorszintigraphie mit Antikörpern oder rezeptorgerichteten<br />
3-70c.1 Substanzen 67<br />
20 3-703.0 Szintigraphie der Lunge: Perfusionsszintigraphie 57<br />
Die 20 häufigsten Untersuchungen und Eingriffe der Fachabteilung im<br />
Berichtsjahr<br />
- ambulante und teilstationäre Patienten -<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 3-003.1 Sonographie des Halses: Schilddrüse 3.398<br />
3 3-990 Computergestützte Bilddatenanalyse mit 3D-Auswertung 843<br />
4 3-74x Andere Positronenemissionstomographie 625<br />
5<br />
Single-Photon-Emissionscomputertomographie des Herzens:<br />
3-721.1 Myokardszintigraphie unter physischer Belastung 563<br />
6<br />
Single-Photon-Emissionscomputertomographie des Herzens:<br />
3-721.0 Myokardszintigraphie in Ruhe 432<br />
7<br />
Szintigraphie des Muskel-Skelettsystems: Ein-Phasen-<br />
3-705.0 Szintigraphie 350<br />
8 3-724 Teilkörper-Single-Photon-Emissionscomputertomographie 306<br />
350 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
9<br />
ergänzend zur planaren Szintigraphie<br />
Szintigraphie des Lymphsystems: Planare Lymphszintigraphie<br />
3-709.0 zur Lokalisationsdiagnostik 208<br />
10<br />
Szintigraphie des Muskel-Skelettsystems: Mehr-Phasen-<br />
3-705.1 Szintigraphie 163<br />
11<br />
Ganzkörper-Messungen mit dem Ganzkörper-<br />
3-764 Inkorporationsmeßplatz 161<br />
12 1-859.0 Andere diagnostische Punktion und Aspiration: Schilddrüse 146<br />
13<br />
Ganzkörper-Szintigraphie zur Lokalisationsdiagnostik:<br />
Tumorszintigraphie mit Antikörpern oder rezeptorgerichteten<br />
3-70c.1 Substanzen 99<br />
14 3-706.1 Szintigraphie der Nieren: Dynamisch 86<br />
15 3-993 Quantitative Bestimmung von Parametern 74<br />
16 3-009 Sonographie des Abdomens 50<br />
17 3-740 Positronenemissionstomographie des Gehirns 40<br />
18 3-702.0 Szintigraphie anderer endokriner Organe: Nebenschilddrüse 28<br />
19<br />
Single-Photon-Emissionscomputertomographie des Gehirns:<br />
3-720.1 Mit rezeptorgerichteten Substanzen 23<br />
20 3-707.0 Szintigraphie des Gastrointestinaltraktes: Speicheldrüsen 17<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 351
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />
29. Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Normann Willich<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47385<br />
Fax +49-(0)251-83 47355<br />
E-Mail: willich@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/radonk/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Aufgaben der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie –Radioonkologie –<br />
liegen in der Forschung, Lehre und Krankenversorgung auf den Gebieten der<br />
Radioonkologie und Strahlentherapie (siehe: http://medweb.uni-muenster.de/ institute/<br />
radonk/index.html).<br />
Zur Behandlung kommen ganz überwiegend Patienten mit bösartigen Tumoren, in<br />
geringem Umfang auch mit gutartigen Erkrankungen.<br />
Die Klinik ist eingebunden in ein interdisziplinäres Netzwerk (Schwerpunkt<br />
Tumormedizin des UKM und der Medizinischen Fakultät (http://campus.unimuenster.de/),<br />
Tumorzentrum <strong>Münster</strong>land e. V. (http://www.klinikum.uni-muenster.de/<br />
institute/tumorz/) zur Diagnostik, Behandlung und Nachsorge bei<br />
Tumorerkrankungen.<br />
Die Klinik ist Mitglied im Brustzentrum <strong>Münster</strong> (http://www.brustzentrum.tv/) und im<br />
Prostatazentrum am UKM.<br />
Die spezifischen Aufgaben der Klinik in der Tumorbehandlung werden in enger<br />
Kooperation mit den weiteren mit Tumortherapie befassten Kliniken des UKM sowie<br />
auswärtigen Kliniken durchgeführt. Der Einzugsbereich der Klinik umfasst Westfalen,<br />
darüber hinaus Teile von Niedersachsen.<br />
Etwa 80 % der Behandlungen werden ambulant, ca. 20% stationär durchgeführt.<br />
352 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />
Die Klinik führt Tumorbehandlungen in kurativer bzw. palliativer Intention bei allen<br />
Tumorentitäten des Kindes- und Erwachsenenalters durch. Die Behandlungen werden<br />
teils als alleinige Strahlentherapie, teils in Kombination mit Operation und/oder Chemo-<br />
/Hormon-/Immuntherapie durchgeführt. Es kommen alle Routinemethoden der<br />
modernen Strahlentherapie sowie Spezialverfahren zur Anwendung. Für die<br />
Behandlung stationärer Patienten steht eine Bettenstation mit 20 Betten zur Verfügung.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Die Klinik führt Strahlentherapie bei Tumoren mit den Schwerpunkten Teletherapie,<br />
Brachytherapie, Radiochemotherapie durch.<br />
Die Teletherapie erfolgt mit Photonen- und Elektronenstrahlung aus drei modernen<br />
Linearbeschleunigern und einem Telekobaltherapiegerät (http://medweb.unimuenster.de/institute/radonk/einricht.htm).<br />
Unter Zuhilfenahme verschiedenartiger<br />
Lagerungssysteme werden durch Multileafkollimatoren individuell angepasste<br />
Bestrahlungsfelder verwendet.<br />
Die Bestrahlungen werden in aufwendigen Verfahren vorbereitet und geplant. Hierfür<br />
werden spezialisierte Untersuchungsverfahren mit Computertomographie,<br />
Kernspintomographie, Ultraschall und Positronenemissionstomographie (PET-<br />
CT) verwendet (http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/einricht.htm). Die<br />
Bildinformationen werden elektronisch gematcht und dann für die Berechnung<br />
gewünschter Dosisverteilungen verwendet.<br />
Für diese Berechnungen stehen umfangreiche Computerausrüstungen mit<br />
Bestrahlungsplanungssoftware zur Verfügung. Die Berechnungen erfolgen<br />
dreidimensional, teilweise auch unter Berücksichtigung von zeitabhängigen<br />
Körperbewegungen (http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/einricht.htm).<br />
Die Übertragung der berechneten Bestrahlungspläne auf den Patienten erfolgt mit Hilfe<br />
eines speziellen Durchleuchtungsgeräts (Therapiesimulator) bzw. mit Hilfe der<br />
virtuellen CT-Simulation (http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/ virtsim.<br />
htm). Auf dieser Basis werden die Bestrahlungen in dreidimensional konformaler<br />
Technik ausgeführt. Da alle Planungs- und Bestrahlungsgeräte elektronisch vernetzt<br />
sind, ist eine fehlerlose Datenübermittlung zwischen allen Geräten möglich.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 353
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />
Die Brachytherapie (http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/Afterloading.<br />
htm) wird mit einem High-dose-rate-Afterloading-Gerät mit Iridium-192 durchgeführt.<br />
Mit diesem Gerät werden intrakavitäre Behandlungen (z. B. bei gynäkologischen<br />
Tumoren), intraluminale Behandlungen (z. B. bei Tumoren der Speiseröhre) und<br />
interstitielle Behandlungen (z. B. bei Prostatakarzinom, Kopf- Halstumoren)<br />
durchgeführt. Für Behandlungen von Aderhautmelanomen stehen Rutheniumkalotten<br />
zur Verfügung, für weitere spezialisierte Behandlungen, vor allem im Augenbereich,<br />
auch Strontiumplatten. Für interstitielle Behandlungen bei Prostatakarzinomen und<br />
anderen Erkrankungen werden auch Jod-125-Seeds, die mit geringer Dosisleistung<br />
strahlen, verwendet.<br />
Bei vielen Tumoren wird die Behandlung als Kombinationsbehandlung mit<br />
Strahlentherapie und Chemotherapie simultan durchgeführt. Für die Behandlung<br />
verschiedenster Tumoren stehen diesbezügliche interne Protokolle zur Verfügung.<br />
In der Klinik werden alle Tumoren des Kindes- und Erwachsenenalters behandelt.<br />
Hierbei werden alle in einer modernen Strahlentherapie üblichen Routineverfahren<br />
angewendet. Darüber hinaus kommen folgende Spezialverfahren zum Einsatz:<br />
� Intraoperative Bestrahlung mit Elektronen (http://medweb.uni-<br />
muenster.de/institute/radonk/iort.htm) oder mit Flab-Brachytherapie<br />
(http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/Flab.htm), z.B. bei<br />
�<br />
Hirntumoren, Brustkrebs, Tumoren im Bauch-, Beckenbereich, Knochen- und<br />
Weichteiltumoren an Extremitäten und am Stammskelett.<br />
Ganzhautelektronenbestrahlung für die Behandlung von Hautlymphomen.<br />
� Photonen-Ganzkörperbestrahlung (http://medweb.uni-muenster.de/institute/<br />
radonk/ganzkoerper.htm) im Zusammenhang mit Knochenmark- und<br />
�<br />
Stammzelltransplantationen, z. B. bei Leukämien und Lymphomen sowohl im<br />
Kindes- als auch im Erwachsenenalter.<br />
Hochdosierte, primäre Strahlentherapie bei Prostatakarzinom mit einer<br />
Kombination von 3-D konformaler perkutaner Teletherapie und High-doserate-Afterloading-Brachytherapie(http://medweb.uni-<br />
muenster.de/institute/radonk/ prostata.htm).<br />
� Seed-Implantation zur interstitiellen low-dose Brachytherapie bei<br />
Prostatakarzinom (http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/prostata.<br />
htm).<br />
354 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />
� Stereotaktische Einzeitbestrahlung (Radiochirurgie) bei Hirntumoren und<br />
Tumoren im Kopf-Halsbereich (http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk<br />
/stereotaxie.htm).<br />
� Fraktionierte stereotaktische Bestrahlung (http://medweb.uni-muenster.de/<br />
institute/radonk/stereotaxie.htm).<br />
� Bei der kombinierten Radiochemotherapie werden sowohl<br />
�<br />
Standardprotokolle als auch interne Klinikprotokolle verwendet.<br />
Die Intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) wird als Hochpräzisionsstrahlentherapie<br />
v. a. bei Kopf-Hals-Tumoren zur Schonung der Speicheldrüse,<br />
beim Prostatakarzinom zur Darmschonung und bei Bestrahlungen in der Nähe<br />
strahlensensibler Organe durchgeführt.<br />
Besonders häufig in der Klinik behandelte Tumoren sind das Mammakarzinom,<br />
Prostatakarzinom, Tumoren im Kopf-Halsbereich, Bronchialkarzinom, maligne<br />
Lymphome, Sarkome, gastrointestinale Tumoren und Tumoren bei Kindern.<br />
Die Klinik betreibt ein umfassendes System der Registrierung von akuten<br />
Nebenwirkungen und späten Folgen der Strahlentherapie. Die Dokumentation der<br />
Nebenwirkungen erfolgt nach internationalen Klassifizierungen. Die Nebenwirkungen<br />
werden kontinuierlich im Rahmen der laufenden Behandlungen erfasst und<br />
dokumentiert, die späten Nachwirkungen der Bestrahlung werden im Rahmen einer<br />
umfangreichen Nachsorgeambulanz erhoben und dokumentiert.<br />
Forschung<br />
1. Klinisch orientierte Forschung<br />
� Die Klinik leitet ein nationales Register zur Erfassung von<br />
behandlungsassoziierten Spätfolgen nach Strahlentherapien maligner<br />
Erkrankungen im Kindesalter (RISK) (http://medweb.uni-muenster.de/institute<br />
/radonk/ radtox.htm).<br />
Die Klinik ist Referenzstrahlentherapie bei folgenden nationalen Multicenter Studien:<br />
� Studie gastrointestinale Lymphome – Deutsche Studiengruppe gastrointestinale<br />
Lymphome DSGL (http://medweb.unimuenster.de/institute/meda/dsgl/lymphom.pdf)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 355
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />
� Ewingsarkomstudie der GPOH<br />
� Weichteilsarkomstudie im Kindes- und Jugendalter der GPOH<br />
� Bronchialkarzinom Studien<br />
� Multicenterstudie differenziertes Schilddrüsenkarzinom (http://www.uni-<br />
muenster.de/MSDS-Studie/)<br />
Die Klinik ist ferner in folgenden Studienleitungen vertreten:<br />
� Morbus Hodgkin bei Erwachsenen (Studienleiter Prof. Dr. Diehl, Köln)<br />
� Morbus Hodgkin bei Kindern (Studienleiter Prof. Dr. Körholz)<br />
� AMLL-Studie der GPOH<br />
� Ewingsarkomstudie der GPOH<br />
� Weichteilsarkomstudie CWS der GPOH<br />
� Weichteilsarkomstudie der SIOP<br />
� Patterns-of-Care-Studien zur Strahlentherapie nicht maligner Erkrankungen in<br />
Deutschland<br />
Die Klinik führt interne Studienprotokolle durch zu folgenden Themen:<br />
� HDR-Afterloading-Boost<br />
Prostatakarzinoms<br />
nach konformaler perkutaner Bestrahlung des<br />
� Rezidivbehandlung von HNO-Tumoren<br />
� Behandlung lokal fortgeschrittener Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-<br />
Bereich<br />
� Intraoperative Bestrahlung bei malignen Hirntumoren<br />
� Intraoperative Bestrahlung bei Rektumkarzinom<br />
� Intraoperative Bestrahlung beim Mammakarzinom<br />
� Virtuelle und konventionelle Simulation<br />
� Optimierung der Bestrahlungsplanung durch PET-CT<br />
� Intra-/präoperative Brachytherapie mittels Flab-Bestrahlungstechnik<br />
� Stellenwert der Selensubstitution bei der postoperativen Strahlentherapie bei<br />
Kopf-Hals-Tumoren und gynäkologischen Beckentumoren<br />
2. Technik - Strahlenschutz:<br />
� Qualitätssicherung in der Strahlentherapie<br />
� Neutronendosimetrie<br />
� Strahlenexposition außerhalb des Bestrahlungsfeldes durch Störstrahlung und<br />
Simulation<br />
� Intrakorporale Dosimetrie<br />
356 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />
3. Strahlenbiologie<br />
� Multiparametrische Untersuchungen an Strahlentherapiepatienten mit<br />
auffälligen Strahlenreaktionen.<br />
� Charakterisierung<br />
Durchflusszytometrie<br />
solider Tumoren mittels multiparametrischer<br />
� Signaltransduktion<br />
� Einfluss ionisierender Strahlung auf die Telomeraseaktivität in vitro und in<br />
vivo<br />
� Stellenwert einer Mikronukleus-Direktbestimmung zur Prädiktion der<br />
individuellen Strahlenempfindlichkeit.<br />
In den Forschungsberichten der Klinik für Strahlentherapie sind weitere ausführliche<br />
Informationen zu den Forschungsprojekten aufgeführt. Diese sind unter folgendem Link<br />
abrufbar: http://www.uni-muenster.de/Rektorat/Forschungsberichte-2001-2002/fo05ak.<br />
htm<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Die Klinik ist umfangreich an der studentischen Lehre beteiligt, hier insbesondere am<br />
Kurs der Radiologie einschließlich Strahlenschutzkurs sowie am PoLiT-Kurs<br />
(Problemorientiertes Lernen in der Tumormedizin). Darüber hinaus insbesondere<br />
thermenbezogene Vorlesungen und Seminare.<br />
Die Klinik führt wöchentlich Fortbildungsveranstaltungen zu Themen der<br />
Strahlentherapie durch. Schwerpunktartige öffentliche Fortbildungen erfolgen einmal<br />
pro Semester in Kooperation mit anderen Kliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s. Viermal<br />
im Jahr Fortbildungsveranstaltungen für die Strahlentherapeuten Westfalens.<br />
Daneben erfolgt Unterricht im Fach Strahlentherapie in der MTRA-Schule zur<br />
Ausbildung von Medizinisch Technischen Radiologie Assistentinnen.<br />
Daneben Durchführung eines einmal jährlich stattfindenden Aktualisierungskurses<br />
im Strahlenschutz nach Röntgenverordnung und Strahlenschutzverordnung<br />
(http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/aktuell.htm).<br />
Daneben Ausbildung von Medizinphysikexperten in Kooperation mit der<br />
Berufsakademie Karlsruhe.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 357
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />
Service<br />
Die Klinik für Strahlentherapie – Radioonkologie – ist eingebunden in das<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>. Hier können der Sozialdienst, eine psychosoziale Betreuung,<br />
Seelsorge, Physikalische Therapie, Logopädie, Ergotherapie, Schmerztherapie u. a. in<br />
Anspruch genommen werden.<br />
Apparative Ausstattung<br />
Drei Linearbeschleuniger mit Multileafkollimator bzw. Minimultileafkollimator<br />
sowie ein Telekobalttherapiegerät für die Teletherapie. Ein Beschleuniger<br />
spezialisiert für stereotaktische Bestrahlungen (http://medweb.uni-<br />
muenster.de/institute/radonk/ einricht.htm).<br />
Brachytherapie mit HDR-Afterloading für intrakavitäre, intraluminale und interstitielle<br />
Brachytherapie.<br />
Bestrahlungsplanung mit Computertomografie (CT), Kernspintomografie (MR),<br />
PET-CT, Sonografie, Endosonografie, elektronischer Bildfusion, computerisierter<br />
Bestrahlungsplanung für Teletherapie, Brachytherapie, stereotaktische<br />
Bestrahlungstherapie, intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT).<br />
Therapiesimulator, virtuelle CT-Therapiesimulation.<br />
Elektronische Vernetzung aller Geräte.<br />
Teleradiologieeinheit zur Dokumentation von Bestrahlungsunterlagen einschließlich<br />
Bilddokumentation, auch zum elektronischen Austausch mit anderen Kliniken des UKM<br />
sowie auswärtigen Krankenhäusern.<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Etwa 80 % der Patientenbehandlungen werden ambulant, etwa 20 % stationär<br />
durchgeführt. Für die ambulanten poliklinischen Behandlungen besteht im<br />
Berichtszeitraum eine Ermächtigung. Daneben existiert eine umfangreiche<br />
Tumornachsorgeambulanz.<br />
Institutsermächtigung<br />
Im Berichtszeitraum bestand eine Ermächtigung für die gesamte Strahlentherapie<br />
einschließlich der dafür erforderlichen Planungsuntersuchungen.<br />
358 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />
Teilnahme an Disease-Management-Programmen und deren<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
Die Klinik ist Mitglied im Brustzentrum <strong>Münster</strong>land sowie im Prostatazentrum am<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>.<br />
Therapiestudien werden entsprechend den vorgeschriebenen Qualitätsrichtlinien<br />
durchgeführt.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Die Klinik nimmt regelmäßig am Qualitätszirkel Strahlentherapie Westfalen-Lippe teil.<br />
Die Qualitätskontrolle durch die Ärztliche Stelle der Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />
wurde ohne Einschränkungen erfolgreich durchlaufen.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
� In der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie werden durchschnittlich 80% der<br />
Patienten und Patientinnen ambulant behandelt. Davon werden viele Patienten<br />
primär stationär und im weiteren Therapieverlauf ambulant behandelt.<br />
Fachabteilung Strahlentherapie<br />
Stationäre Patienten 615<br />
Durchschnittl. Verweildauer 9,31<br />
Ambulante Patienten 8.424<br />
Ambulante Behandlungen 29.620<br />
Top-10 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
- Stationäre Patienten-<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 359
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />
DRG<br />
Rang DRG<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
D20<br />
H61<br />
G29<br />
D19<br />
N16<br />
M10<br />
G60<br />
D60<br />
B16<br />
E08<br />
I54<br />
R06<br />
Text Fallzahl<br />
Andere Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen des Ohres,<br />
der Nase, des Mundes und des Halses, Alter > 70 Jahre oder mit<br />
äußerst schweren Begleiterkrankungen 100<br />
Bösartige Neubildung an hepatobiliärem System und Pankreas, mit<br />
komplexer Diagnose, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 85<br />
Andere Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen der<br />
Verdauungsorgane, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 52<br />
Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen des Ohres, der<br />
Nase, des Mundes und des Halses, mehr als 10 Bestrahlungen 43<br />
Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen der weiblichen<br />
Geschlechtsorgane, weniger als 10 Bestrahlungen 34<br />
Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen der männlichen<br />
Geschlechtsorgane 29<br />
Bösartige Neubildung der Verdauungsorgane, mit äußerst schweren<br />
Begleiterkrankungen 23<br />
Bösartige Neubildungen an Ohr, Nase, Mund und Hals, mit äußerst<br />
schweren oder schweren Begleiterkrankungen 16<br />
Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen des Nervensystems,<br />
weniger als 11 Bestrahlungen 14<br />
Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen der Atmungsorgane<br />
mit operativem Eingriff oder Beatmung > 24 Stunden 12<br />
Strahlentherapie bei Krankheiten und Störungen an Muskel-Skelett-<br />
System und Bindegewebe, weniger als 9 Bestrahlungen 12<br />
Strahlentherapie bei hämatologischen und soliden Neubildungen,<br />
mehr als 9 Bestrahlungen oder bei akuter myeloischer Leukämie,<br />
Alter > 18 Jahre, ohne äußerst schwere Begleiterkrankungen 12<br />
Die 10 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr -<br />
stationäre Patienten-<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 C25 Bösartige Neubildung des Pankreas 99<br />
2 C15 Bösartige Neubildung des Ösophagus 47<br />
3 C53 Bösartige Neubildung der Cervix uteri 44<br />
4 C13 Bösartige Neubildung des Hypopharynx 35<br />
5 C10 Bösartige Neubildung des Oropharynx 33<br />
6 C79 Sekundäre bösartige Neubildung an sonstigen Lokalisationen 33<br />
7 C20 Bösartige Neubildung des Rektums 32<br />
8 C61 Bösartige Neubildung der Prostata 31<br />
9 C32 Bösartige Neubildung des Larynx 27<br />
10 C34 Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge 23<br />
360 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />
Die 10 häufigsten Hauptdiagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr -ambulante<br />
und teilstationäre Patienten-<br />
Rang ICD-10<br />
3-stellig<br />
Text Fallzahl<br />
1 C50 Brustkrebs 213<br />
2 C76 Kopf-Hals-Tumoren 111<br />
3 C85 Non-Hodgin Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) 62<br />
4 C95 Leukämie (Blutkrebs) 52<br />
5 C34 Lungenkrebs 49<br />
6 C71 Hirntumoren 45<br />
7 C61 Prostatakrebs (Krebs der Vorsteherdrüse) 44<br />
8 C18 Darmkrebs 39<br />
9 C41 Sarkome (Krebs des Knochens und des Gelenkknorpels) 36<br />
10 C81 Morbus Hodgin (Krebs des Lymphgewebes) 17<br />
Die häufigsten Therapien der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
- Stationäre Patienten -<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 8-522/<br />
8-523<br />
Hochvoltstrahlentherapie 5.724<br />
2 8-528 Bestrahlungssimulation für externe Bestrahlung und<br />
Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am Tumorgewebe)<br />
377<br />
3 8-529 Bestrahlungsplanung für Bestrahlung durch die Haut und<br />
Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am Tumorgewebe)<br />
254<br />
4 8-525 Sonstige Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am<br />
Tumorgewebe) mit umschlossenen radioaktiven Substanzen<br />
43<br />
5 8-524 Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am Tumorgewebe) mit<br />
umschlossenen radioaktiven Substanzen<br />
13<br />
Die häufigsten Therapien der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
- Ambulante und teilstationäre Patienten -<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 8-522/<br />
8-523<br />
Hochvoltstrahlentherapie 20.032<br />
2 8-528 Bestrahlungssimulation für externe Bestrahlung und<br />
Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am Tumorgewebe)<br />
1016<br />
3 8-529 Bestrahlungsplanung für Bestrahlung durch die Haut und<br />
Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am Tumorgewebe)<br />
745<br />
4 8-525 Sonstige Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am<br />
Tumorgewebe) mit umschlossenen radioaktiven Substanzen<br />
92<br />
5 8-524 Brachytherapie (Strahlenquelle direkt am Tumorgewebe) mit<br />
umschlossenen radioaktiven Substanzen<br />
70<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 361
Institut für klinische Radiologie<br />
30. Institut für Klinische Radiologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Walter Heindel<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47301<br />
E-Mail:ikr@uni-muenster.de<br />
Homepage:http://www.radiologie-ms.de<br />
Das Institut<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Das Institut für Klinische Radiologie (IKR) versorgt alle stationären und ambulanten<br />
Patienten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> mit dem vollständigen Spektrum<br />
radiologischer Leistungen und Spezialverfahren einschließlich bildgesteuerter<br />
Behandlungsmaßnahmen (interventionelle Therapie). Als radiologisches Zentralinstitut<br />
verfügt es über eine gerätetechnisch komplette Ausstattung, die neben der<br />
Projektionsradiographie (digitale Radiographie einschließlich Flachdetektor-<br />
Technologie) die Sonographie (einschließlich farbkodierter Duplexsonographie), die<br />
Digitale Subtraktionsangiographie (DSA), die Mehrschicht-Spiral-Computertomographie,<br />
die Magnetresonanz-Verfahren sowie RIS und PACS einschließt. Das<br />
IKR ist im Zentralgebäude des <strong>Universitätsklinikum</strong>s untergebracht. Als<br />
Funktionseinheiten sind Pädiatrische Radiologie und Neuroradiologie integriert.<br />
Darüber hinaus verfügt das Institut über eigene Betten für das stationäre Monitoring<br />
von Patienten nach Angiographie oder interventionellen Maßnahmen. Da die<br />
Allgemeine Chirurgie und die Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie dezentral<br />
untergebracht sind, werden diese Kliniken durch eine strukturell dem IKR zugehörige<br />
Dependance in der Chirurgischen Klinik versorgt.<br />
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
Die radiologischen Leistungen orientieren sich am klinischen Spektrum der<br />
zuweisenden Kliniken, Polikliniken und Praxen:<br />
362 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für klinische Radiologie<br />
Die Thoraxradiologie – untersuchungstechnisch dominiert von digitaler<br />
Selenradiographie und Mehrschicht-Computertomographie - versorgt alle Patienten<br />
des Klinikums. Einen besonderen Schwerpunkt stellt die diagnostische Versorgung der<br />
im Zentralklinikum intensivmedizinisch betreuten sowie immunsupprimierten Patienten<br />
dar.<br />
Schwerpunkt der muskuloskelettalen Radiologie ist die bildgebende Diagnostik bei<br />
Patienten der Orthopädischen Klinik und der Klinik für Unfall-, Hand- und<br />
Wiederherstellungschirurgie. Neben der herkömmlichen Röntgenuntersuchung werden<br />
die Computertomographie und die Magnetresonanztomographie eingesetzt. Minimalinvasive<br />
Gewebeprobeentnahmen zur feingeweblichen Untersuchung unklarer<br />
Befunde werden unter computertomographischer und sonographischer Kontrolle<br />
durchgeführt. Bei Schmerzen aufgrund von degenerativen oder entzündlichen<br />
Gelenkerkrankungen sowie bei Nervenkompressionssyndromen kann CT-gesteuert<br />
eine gezielte lokale Schmerzmittel-injektion erfolgen. Schmerzen durch Frakturen bei<br />
Osteoporose oder Tumorinfiltration werden mittels gezielten Einbringens von<br />
Knochenzement in den betroffenen Wirbel (Vertebroplastie) oder Knochen<br />
(Osteoplastie) behandelt.<br />
Für die gastrointestinale Radiologie stehen alle Untersuchungsmodalitäten des<br />
Instituts zur Verfügung. Die Diagnostik von Leber- und Darmerkrankungen erfolgt in<br />
Ergänzung zur Sonographie vornehmlich mittels Computertomographie und<br />
Magnetresonanztomographie. Als Spezialverfahren werden die virtuelle<br />
Darmspiegelung durch die Mehrschicht-CT (CT-Kolonographie) und die MRT-gestützte<br />
Dünndarmuntersuchung (MR-Sellink) als Ergänzung zur<br />
Durchleuchtungsuntersuchung nach Sellink angeboten.<br />
Die uroradiologischen Verfahren werden überwiegend zur diagnostischen<br />
Versorgung urologischer, nephrologischer sowie gynäkologischer Patienten eingesetzt.<br />
Zu ihrem Spektrum gehört – neben digitaler Projektionsradiographie, MS-CT und<br />
Sonographie – auch die Magnetresonanztomographie (MR-Urographie).<br />
In der kardiovaskulären Radiologie bietet das Institut nicht-invasive Untersuchungen<br />
des Herzens, der Herzkranzgefäße sowie der intrakraniellen, thorakalen, abdominellen<br />
und peripheren Gefäße mittels Mehrschicht-Spiral-CT und<br />
Magnetresonanztomographie an. Zusätzlich stehen die Dopplersonographie und die<br />
farbkodierte Duplexsonographie zur Verfügung.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 363
Institut für klinische Radiologie<br />
Das Mamma-Diagnostik-Zentrum führt die Röntgenuntersuchung (Mammographie)<br />
und die Sonographie der Brust durch. Erweitert wird das Untersuchungsspektrum<br />
durch MR-Mammographie und bildgesteuerte Mammabiopsie (u.a.<br />
Vakuumsaugbiopsie nach stereotaktischer Markierung) sowie die röntgen- und MRmammographische<br />
Markierung von Herdbefunden vor einer Operation.<br />
Die Interventionelle Radiologie im IKR umfasst das gesamte Spektrum minimalinvasiver<br />
vaskulärer und nicht-vaskulärer Interventionen. Dazu gehören u.a. die<br />
Rekanalisation verschlossener oder eingeengter Gefäße mittels Fibrinolyse,<br />
Thrombektomie, Ballondilatation und Stentimplantation, außerdem die Behandlung<br />
traumatischer Gefäßverletzungen und pathologischer Aufweitungen (Aneurysmen) von<br />
Gefäßen mittels Stentprothesenimplantation (inklusive der thorakalen und<br />
abdominellen Aorta). Der gezielte Gefäßverschluss durch Gewebeklebstoff,<br />
Metallspiralen oder Partikel wird zur Behandlung von Blutungen und - ggf. in<br />
Kombination mit einer regionalen Chemotherapie - zur Tumorbehandlung eingesetzt.<br />
Zur perkutanen Therapie von inoperablen Lebertumoren stehen Laserkoagulation und<br />
Radiofrequenzablation zur Verfügung.<br />
Die Drainage von Abzessen oder anderen Flüssigkeitsansammlungen wird minimalinvasiv<br />
unter sonographischer oder computertomographischer Kontrolle durchgeführt.<br />
Die perkutane transhepatische Ableitung und ggf. Schienung der Gallenwege (PTCD)<br />
bei entzündlichen und tumorösen Erkrankungen erfolgt in der Regel unter<br />
fluoroskopischer Kontrolle.<br />
Das therapeutische Angebot wird ergänzt durch die bildgesteuerte diagnostische<br />
Gewebeprobeentnahme bei unklaren Erkrankungen. Zur Steuerung werden<br />
hauptsächlich Sonographie und Computertomographie eingesetzt, die jeweils eine<br />
exakte Platzierung der Biopsienadel selbst in normalerweise schwer zugänglichen<br />
Körperregionen erlauben.<br />
Die Funktionseinheit Neuroradiologie versorgt die neuromedizinischen Fächer mit<br />
sämtlichen diagnostischen und interventionellen Leistungen. Einen breiten Raum<br />
nimmt diesbezüglich die Diagnostik bei Patienten mit akuten Durchblutungsstörungen<br />
(Schlaganfall) ein. Hirndurchblutungsmessungen werden rund um die Uhr mittels CT-<br />
Perfusions-untersuchung oder MR-Diffusions- und MR-Perfusionsbildgebung<br />
durchgeführt. Einen Schwerpunkt der interventionellen Versorgung stellt die<br />
endovaskuläre Behandlung von Aufweitungen (Aneursyma-Coiling) und von akuten<br />
Verschlüssen (lokale Fibrinolyse) der hirnversorgenden Arterien dar.<br />
364 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für klinische Radiologie<br />
Die Funktionseinheit Kinderradiologie betreut das Zentrum für Kinder- und<br />
Jugendmedizin sowie die Kinderchirurgie. Neben der spezialisierten Röntgendiagnostik<br />
mit Strahlendosis- reduzierenden Techniken (Flachdetektor) liegt der Schwerpunkt auf<br />
dem Gebiet der Sonographie. Die Ausstattung des MR-Zentrums mit MR-fähigen<br />
Narkosegeräten ermöglicht es, auch das gesamte Spektrum der MR-Diagnostik für die<br />
pädiatrischen Fächer, insbesondere Neuropädiatrie und Pädiatrische Onkologie,<br />
anzubieten.<br />
Die Radiologie in der Chirurgischen Klinik ist mit konventionell-radiologischen<br />
Arbeitsplätzen, einem Mehrschicht-Computertomographen sowie einem<br />
Sonographiegerät ausgestattet und bietet neben der bildgebenden Diagnostik bei<br />
ambulanten und stationären Patienten der Allgemeinchirurgischen sowie<br />
Unfallchirurgischen Klinik auch bildgesteuerte Biopsien und Drainageanlagen an.<br />
Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />
In der muskuloskelettalen Radiologie stellt die interventionelle Behandlung von<br />
Osteiodosteomen mittels perkutaner Radiofrequenzablation einen besonderen<br />
Schwerpunkt dar. Die Versorgung dieser Patienten erfolgt in Kooperation mit der<br />
Orthopädischen Klinik. Nach exakter Lokalisation mittels Computertomographie wird<br />
der Herd perkutan CT-kontrolliert punktiert und nach Einbringen einer Sonde durch<br />
Hitze koaguliert. Dieser Eingriff vermeidet eine größere Operation und zeichnet sich<br />
durch seine hohe Erfolgsrate aus.<br />
Die nicht-invasive Gefäßdarstellung mittels kontrastmittelverstärkter MRT ist ein<br />
Schwerpunkt der kardiovaskulären Radiologie. Neben der hochaufgelösten<br />
Darstellung spezieller Regionen, wie z.B. der Nierenarterien bei Verdacht auf eine<br />
Nierenarterienstenose, kann auch das ganze Gefäßsystem des menschlichen Körpers<br />
in einem Untersuchungsgang dargestellt werden. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die<br />
nicht-invasive Koronarangiographie mittels MRT und Mehrschicht-Spiral-CT dar. Bei<br />
Patienten mit atypischen Thoraxschmerzen kann auf diese Weise eine Verengung der<br />
Herzkranzgefäße und damit eine koronare Herzkrankheit nachgewiesen oder<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Das Mamma-Diagnostik-Zentrum ist mit einem System zur Vakuumsaugbiopsie<br />
(Mammotome) auffälliger Herdbefunde in der weiblichen Brust ausgestattet. Das<br />
Institut bietet diese minimal-invasive Abklärungsmethode als ambulante Alternative zu<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 365
Institut für klinische Radiologie<br />
der sonst üblichen offenen (operativen) Gewebeprobeentnahme an. Neben<br />
vergleichsweise kürzerer Prozedurzeit und insgesamt geringeren Kosten ist dieses<br />
Verfahren vor allem wegen seiner durch stereotaktisch geführte Punktion hohen<br />
Treffsicherheit besonders vorteilhaft. Auch aus kosmetischen Gründen stellt die<br />
Vakuumsaugbiopsie gegenüber der mit einem größeren Zugang verbunden Operation<br />
einen Fortschritt dar.<br />
Außer der gesamten Bandbreite etablierter diagnostischer Verfahren bietet die<br />
Funktionseinheit Neuroradiologie die kathetergestützte Behandlung von Aneurysmen<br />
der Hirngefäße an. Bei Nachweis eines Aneurysmas als möglicher Butungsquelle kann<br />
dieses durch Einbringen ablösbarer Metallspiralen über ein durch die Leistenarterie<br />
vorgeführtes Kathetersystem ausgefüllt und somit verschlossen werden (Aneurysma-<br />
Coiling). Diese Behandlungsmethode stellt eine minimal-invasive Alternative zur<br />
operativen Therapie (Clipping) dar, bei der nach Eröffnung des Schädels die betroffene<br />
Arterie freigelegt und durch Ausschaltung der Aussackung behandelt wird.<br />
Durch enge Nachbarschaft des MR-Zentrums zum Zentral-OP und zur<br />
Anästhesiologie sowie dessen Ausstattung mit großzügigen Vorbereitungsräumen<br />
einschließlich MRT-kompatibler Narkose- und Überwachungssysteme ergibt sich eine<br />
hervorragende Infrastruktur für die initiale Diagnostik und Nachsorge bei<br />
intensivmedizinisch betreuten Patienten sowie speziell auch bei<br />
untersuchungsbezogen narkosepflichtigen Kindern mit Tumorerkrankungen.<br />
Weitere Leistungsangebote des Institutes<br />
Das Institut verfügt zur Behandlung und Kontrolle von interventionell-radiologischen<br />
Patienten über eigene Betten im Zentralklinikum. Für die Beobachtung von Patienten<br />
im Anschluss an ambulant durchgeführte Interventionen, wie Infiltrationsbehandlung<br />
oder Gefäßrekanalisation, stehen entsprechende Räumlichkeiten und qualifiziertes<br />
Personal zur Verfügung.<br />
Das IKR betreut konsiliarisch zahlreiche klinische Konferenzen und demonstriert<br />
eigene wie auch auswärtig angefertigte bildgebende Untersuchungen jeder Art.<br />
Im Rahmen der externen Qualitätssicherung erfolgt eine Referenzbefundung von<br />
mammographischen Untersuchungen des Krankenhauses Gütersloh.<br />
366 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Forschung<br />
Institut für klinische Radiologie<br />
Das Institut für Klinische Radiologie (IKR) als zentrale Einrichtung für bildgebende<br />
Diagnostik und bildgesteuerte interventionelle Therapie hat seine Forschungaktivitäten<br />
auf die Schwerpunkte "Herz- und Gefäßmedizin", "Tumormedizin" und<br />
"Neuromedizin" der Medizinischen Fakultät konzentriert. Die modernen<br />
Schnittbildverfahren wie die Multidetektor-Spiral-Computertomographie (MDCT) und<br />
die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) weisen methodisch wie inhaltlich ein<br />
großes Entwicklungspotential auf. Während die CT heute durch die Mehrzeilen-<br />
Technologie hochaufgelöste isotrope Volumendatensätze in kurzer Zeit akquirieren<br />
kann, stehen bei den MRT-Verfahren der Einsatz hoher Magnetfeldstärken, die<br />
Anwendung schneller Gradiententechniken, die Erforschung neuer Kontrastmittel und<br />
innovativer Untersuchungstechniken wie z.B. die Quantifizierung der Gewebeperfusion<br />
und die funktionelle Bildgebung im Vordergrund. In der experimentellen<br />
Grundlagenforschung konnte der Schwerpunkt „Molekulare Bildgebung“ weiter<br />
ausgebaut werden, wobei insbesondere die Entwicklung neuer Kontrastmittel und<br />
deren Detektion mit MR-Techniken und mit optischen Verfahren im Vordergrund<br />
stehen. Darüber hinaus werden Studien auf den Gebieten „Experimentelle<br />
Radiologie“ und „Strahlenschutz“ durchgeführt.<br />
Herz- und Gefäßmedizin<br />
In der Nachsorge mittels endovaskulärer Prothese (Stent-Graft) versorgter thorakaler<br />
und abdomineller Aneurysmata galt die Spiral-CT bisher als Verfahren der Wahl.<br />
Prospektiv werden Magnetresonanzuntersuchugen inklusive MRA im Vergleich zur<br />
Spiral-CT durchgeführt und evaluiert. Bei optimierter Technik scheint die Aussagekraft<br />
bezüglich der Integrität des Stent-Systems bzw. der Entdeckung von Komplikationen<br />
die des CT zu übertreffen.<br />
Zur Optimierung der Magnetresonanz-Angiographie (MRA) werden mehrere<br />
Untersuchungen zur Darstellung der hirnversorgenden als auch der periphere Gefäße<br />
durchgeführt. Hierbei werden u.a. hochkonzentrierte extrazelluläre Kontrastmittel,<br />
ultrakleine Eisenoxydpartikel (USPIO) sowie hochmolekulare dendrimere<br />
Gadoliniumchelate als Kontrastmittel untersucht. Ferner werden spezielle<br />
Untersuchungssequenzen zur besseren Darstellung der Ober- und<br />
Unterschenkelgefäße getestet.<br />
Zur Detektion von Gefäßstenosen wird die nicht-invasive Angiographie der<br />
Koronararterien mittels MRT und MSCT im Vergleich mit der Katheterangiographie als<br />
derzeitigem Goldstandard evaluiert. Während die Technik der CT-Angiographie klinisch<br />
etabliert ist, erfolgt bei der MRT die weitere Optimierung diesbezüglicher<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 367
Institut für klinische Radiologie<br />
Untersuchungsstrategien in Kooperation mit der Arbeitsgruppe von R. Botnar, TU<br />
München.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Evaluierung von MRT und MSCT in der Diagnostik<br />
von Patienten mit rechtsventrikluärer Dysplasie (ARVCM) in Kooperation mit der<br />
Medizinischen Klinik C –Kardiologie-.<br />
Die Aussagekraft der MSCT des Herzens zur Analyse von globalen und regionalen<br />
Funktionsparametern wird im Vergleich mit der MRT untersucht. Erste Ergebnisse<br />
zeigen, dass Ejektionsfraktion und linksventrikuläre Volumina auch computertomographisch<br />
in guter Qualität zu bestimmen sind. Externer Kooperationspartner bei<br />
der Entwicklung von neuen Softwarelösungen zur automatisierten Bestimmung<br />
kardialer Funktionsparameter ist das Center for Medical Diagnostic Systems and<br />
Visualization (MeVis), Bremen.<br />
Tumormedizin<br />
In der Magnetresonanztomographie erfolgten Untersuchungen zum Stellenwert<br />
hochkonzentrierter Gadoliniumchelate (Gadobutrol) im Vergleich zu 0,5 M<br />
Standardkontrastmitteln in interindividuellen klinischen Studien bei Patienten mit Leberoder<br />
Nierentumoren.<br />
Zur Optimierung von Untersuchungs- und Präsentationsmodalitäten bei der CT von<br />
Lungenrundherden wurde ein Vergleich zwischen Einzelbildbefundung und der<br />
Befundung von Maximum-Intensitätsprojektionen (MIP´s) verschiedener Slab<br />
(Bildstapel)- Dicken durchgeführt. Um die Dignität von Lungenrundherden sicherer<br />
bestimmen zu können, wurden neue Methoden zur präzisen Quantifizierung ihres<br />
Kontrastmittelanreicherungsverhaltens und ihrer Wachstumsdynamik<br />
(Volumenänderung) entwickelt bzw. schon bestehende Techniken verbessert. Weitere<br />
Arbeiten befassten sich mit der automatische Erkennung von Lungenrundherden<br />
(CAD). Schließlich wird in einem multizentrischen Ansatz die Visualisierung der<br />
Tumorperfusion durch Entwicklung neuer Bildnachverarbeitungsverfahren (VICORA-<br />
Projekt) optimiert.<br />
Als mögliche Alternative zur endoskopischen Koloskopie bietet sich die<br />
hochauflösende Computertomographie unter Einsatz moderner 3D-<br />
Nachverarbeitungstechniken in Form der sog. virtuelle Kolonographie an. Der Einsatz<br />
der CT-Kolonographie zum Nachweis von kolorektalen Polypen und Karzinomen wurde<br />
im Vergleich zur endoskopischen Koloskopie in einer prospektiven Untersuchung in<br />
Kooperation mit der Medizinischen Klinik B getestet. Die Technik wird insbesondere<br />
unter Berücksichtigung des Dosisbedarfs weiterentwickelt.<br />
368 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für klinische Radiologie<br />
Im Rahmen einer DFG-Förderung wird in Kooperation mit der Klinik für Nuklearmedizin<br />
ein PET-CT betrieben. Einsatzmöglichkeiten und Stellenwert dieses Systems -<br />
insbesondere in der Tumormedizin - werden systematisch untersucht.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Center for Molecular Imaging Research (Massachusetts<br />
General Hospital, Boston, USA; Prof. Weissleder) erfolgten systematische Arbeiten zur<br />
Entwicklung und Testung neuer optischer Kontrastmittel, die eine nicht-invasive<br />
Detektion von Tumor assoziierten Proteasen ermöglichen. Im Rahmen weiterer<br />
experimenteller Untersuchungen wurden humane Tumorzellen mit Eisenoxiden<br />
markiert und daraufhin mittels MRT detektierbar. Diese Arbeiten sollen eine Grundlage<br />
für in vivo cell tracking-Untersuchungen bilden. Unter Verwendung langzeitig<br />
zirkulierender Eisenoxide wurde ein parametrisches Bildgebungsverfahren entwickelt,<br />
das eine Abschätzung der tumorinduzierten Mikrogefäßdichte zur Beurteilung des<br />
Tumoransprechens auf eine antiangiogene Therapie eingesetzt.<br />
Derzeit erfolgt im Rahmen einer Förderung durch die DFG die Entwicklung so<br />
genannter “Target-spezifischer“ optischer Kontrastmittel zu nicht-invasiven Detektion<br />
Tumor-spezifischer Antigene. Im Rahmen einer klinischen Oligocenterstudie wird<br />
darüber hinaus die Machbarkeit der Detektion von Mammakarzinomen mit Hilfe der<br />
Kontrastmittel-unterstützten optischen Tomographie untersucht<br />
Ferner wird der Stellenwert der diagnostischen Verfahren Mammographie,<br />
Sonographie und MR zur Früherkennung des Mammakarzinoms bei Frauen mit<br />
familiär erhöhtem Risiko prospektiv in einem von der Deutschen Krebshilfe geförderten<br />
Projekt untersucht.<br />
Neuromedizin<br />
Die MR-Spektroskopie (MRS) zur Charakterisierung psychiatrischer Erkrankungen<br />
(affektive Psychosen, Schizophrenie) wurde inzwischen im IKR etabliert, wobei<br />
Verlaufsbeurteilungen im Vordergrund stehen. Quantitative Analysen ermöglichen die<br />
Bestimmung von Stoffwechselparametern, die in hohem Maße stimmungsspezifisch<br />
(z.B. depressiv vs. manisch) sind.<br />
Für die funktionelle Magnetresonanzbildgebung (fMRT) des auditorischen Kortex<br />
(kortikale auditorische Reizverarbeitung) wurde ein experimentelles Modell entwickelt,<br />
das mit höherer zeitlicher Auflösung Informationen über regulative Funktionen<br />
vermittelt. Die Grundlage dieses Modells beruht auf der Vorstellung, dass depressive<br />
Syndrome mit einer ausgedehnten neuronalen Funktionsstörung auf kortikaler Ebene<br />
einhergehen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 369
Institut für klinische Radiologie<br />
Ferner wurden an einem Hirntumor erkrankte Patienten präoperativ mit der<br />
funktionellen Bildgebung untersucht, um deren Bewegungs- und Sprachzentren<br />
präzise lokalisieren und damit während des Eingriffs entsprechend schonen zu können.<br />
In einem multimodalen Schlaganfallskonzept wurde die CT-Perfusion klinisch etabliert<br />
und ihr Stellenwert im Hinblick auf Infarktgröße und Prognose des Patienten evaluiert.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Im Rahmen der Studentenausbildung werden zahlreiche Lehrveranstaltungen<br />
angeboten:<br />
� Hauptvorlesung Diagnostische und Interventionelle Radiologie<br />
� Kursus Radiologie und Strahlenschutz<br />
� Kursus Röntgenbildanalyse<br />
� Radiologischer Crash-Kurs für Examenssemester<br />
� Einführung in die Ultraschalldiagnostik mit praktischen Übungen<br />
� Blockunterricht in den Kursen Problemorientiertes Lernen (PoL) Tumormedizin,<br />
Entzündungsmedizin und Kardiovaskuläre Erkrankungen<br />
� Praktische Ausbildung in der Röntgendiagnostik für PJ-Studenten<br />
� Neuroradiologisch-neurochirurgisches Kolloquium<br />
� Neuroradiologisch-neurologisches Kolloquium<br />
� Urologisch-radiologisches Kolloquium<br />
� Magnetische Resonanz-Tomographie (MRT) und -spektroskopie (MRS)<br />
� Famulaturen für Medizinstudenten<br />
Ärztliche Mitarbeiter können die vollständige Weiterbildung zum Facharzt für<br />
Diagnostische Radiologie absolvieren und zusätzlich die<br />
Schwerpunktbezeichnungen Kinderradiologie sowie Neuroradiologie erlangen.<br />
Arbeitstäglich findet morgens eine institutsinterne Fortbildung für die ärztlichen<br />
Mitarbeiter statt. Einmal im Monat wird im Rahmen einer durch die Akademie für<br />
ärztliche Fortbildung zertifizierten Veranstaltung ein Spezialthema referiert<br />
(überwiegend von externen Fachvertretern).<br />
Radiologische Weiterbildung für andere Fachgebiete findet durch regelmäßige<br />
Rotation von Assistenzärzten der Strahlentherapie, Orthopädie und Kinderklinik in das<br />
IKR statt.<br />
In Zusammenarbeit mit der Akademie für ärztliche Fortbildung Westfalen-Lippe<br />
organisiert das Institut jährlich zwei Fortbildungsveranstaltungen für Radiologen und<br />
Ärzte anderer Fachrichtungen, in deren Rahmen jeweils ein aktuelles<br />
370 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für klinische Radiologie<br />
Schwerpunktthema sowohl klinisch als auch radiologisch von mehreren Referenten<br />
dargestellt wird.<br />
Jährlich veranstaltet das IKR einen mehrtägigen Kurs der MR-Diagnostik („MR-<br />
Aktuell“) für Ärzte und MTRA sowie mehrere mehrtägige Workshops der<br />
Computertomographie, Hands-on Kurse in MR-Tomographie (MR-Angiographie)<br />
und einen Workshop Interventionelle Radiologie jeweils für Radiologen.<br />
Ergänzt wird das Fortbildungsprogramm durch Strahlenschutzkurse (Grundkurs und<br />
Spezialkurs) für Ärzte sowie Kurse zur Aktualisierung der Fachkunde im<br />
Strahlenschutz, die in Kooperation mit der Ärztekammer Westfalen Lippe<br />
durchgeführt werden.<br />
Dem IKR angeschlossen ist die Schule für Medizinisch-technische<br />
Radiologieassistenten.<br />
Im Rahmen der qualitätsgesicherten Mammographie bietet das Institut einen<br />
zertifizierten Fortbildungskurs Mammographie für MTRA und medizinisches<br />
Assistenzpersonal gemäß den Richtlinien der Deutschen Röntgengesellschaft an.<br />
Service<br />
Im Jahre 2003 entstand durch umfangreiche Renovierungsmaßnahmen ein neuer<br />
Mitarbeiteraufenthaltsraum: Dieser gliedert sich in eine mit Sesseln und TV<br />
ausgestattete Ruhezone sowie einen Pausenbereich, der einen großen Tisch sowie<br />
eine Küchenzeile (Kaffeemaschine, Kühlschränke, Mikrowelle, Herd, Spülmaschine)<br />
enthält.<br />
Die Arzt- und Schreibzimmer werden sukzessive modernisiert und dabei mit<br />
funktionsgerechten Büromöbeln, zeitgemäßen PCs und 1G-LAN ausgerüstet.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Das angebotene Spektrum der bildgesteuert perkutan minimal-invasiven<br />
Behandlungsmöglichkeiten ist in den Abschnitten Leistungsbereiche und weitere<br />
Leistungsangebote dargelegt.<br />
Besonders hervorgehoben werden soll die ambulant durchführbare perkutane<br />
Schmerztherapie (periradikuläre Infiltration und Facettenblockade).<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 371
Institut für klinische Radiologie<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Für die zahlreichen klinischen Bilddemonstrationen verfügt das Institut derzeit über<br />
insgesamt drei jeweils mit Videoprojektionsanlage ausgestattete<br />
Demonstrationsräume.<br />
Im Haus Rosenbach ist ein Hochfeld-MR-Tomograph (3Tesla Ganzkörper-System)<br />
installiert, der für experimentelle und klinische Forschungsprojekte genutzt wird. Dabei<br />
sind mehrere Forschungsvorhaben interdisziplinär ausgerichtet.<br />
Apparative Ausstattung<br />
Das Institut verfügt über das gesamte Spektrum moderner radiologischer<br />
Bildgebungssysteme. Für die Röntgendiagnostik stehen mehrere Skelett- und<br />
Thoraxarbeitsplätze sowie darüber hinaus auch fahrbare Röntgengeräte zum Einsatz<br />
auf den Intensivstationen zur Verfügung. In der projektionsradiographischen<br />
Röntgendiagnostik wird neben Speicherfoliensystemen für die Thorax- und<br />
Skelettradiologie auch die Flachdetektortechnologie eingesetzt. Die Durchleuchtung<br />
erfolgt an einem dosissparenden digitalen System. Für die Angiographie/<br />
Neuroradiologie<br />
Verfügung.<br />
stehen zwei Angiographie-Arbeitsplätze (DSA-Anlagen) zur<br />
Mehrere Sonographiegeräte, unter anderem mit Farbduplex-Funktion sowie<br />
hochfrequenten Schallköpfen, sind im Einsatz. Das Institut verfügt zudem über drei<br />
Mehrschicht-Computertomographen (4 –/16-Zeilen-System), über drei<br />
Magnetresonanz-Tomographen (1,5- / 3-Tesla System) und ein gemeinsam mit der<br />
Klinik für Nuklearmedizin betriebenes PET-CT.<br />
In der Mammadiagnostik wird neben der analogen Technik zusätzlich ein digitales<br />
System mit Punktionstisch und Vakuumsaugbiopsieeinrichtung verwendet.<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Das Institut für klinische Radiologie versorgt die ambulanten Patienten des Klinikums<br />
mit sämtlichen Leistungen (s.o.).<br />
Institutsermächtigung<br />
Auf Überweisung als Auftragsleistung von niedergelassenen Vertragsärzten:<br />
372 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für klinische Radiologie<br />
Punktion der Leber, Milz, des Pankreas oder der Lunge, ggf. als Abszess- oder<br />
Kavernenpunktion, oder Gewebeentnahme aus der Pleura, ggf. einschließlich Punktion<br />
des Pleuraraums, oder Punktion eines Adnextumors, ggf. einschließlich des<br />
Douglasraums, oder Knochenstanze, ggf. einschließlich Entnahme von Knochenmark,<br />
Platzierung einer Drainage in den Gallen- oder Pankreasgang oder Entfernung.<br />
Auf Überweisung als Auftragsleistung der am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />
nachstehend benannten ermächtigten ärztlich geleiteten Einrichtungen im Rahmen der<br />
diesen Instituten erteilten Institutsermächtigung<br />
� Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
� Medizinische Klinik A<br />
� Medizinische Klinik C<br />
� Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
Durchführung besonderer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden im Rahmen der<br />
Magnet-Resonanz-Tomographie.<br />
Teilnahme an Disease-Management-Programmen und deren<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
Die Radiologie nimmt im Rahmen des Brustzentrums <strong>Münster</strong> teil am DMP-Programm<br />
Mammakarzinom.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Sämtliche nach der Röntgenverordnung vorgeschriebenen Maßnahmen zur<br />
Qualitätssicherung in der Radiologie werden systematisch umgesetzt.<br />
Dementsprechend sind auch die relevanten Aufnahmeparameter einschließlich der<br />
Untersuchungsprotokolle für die Großgeräte MRT und CT in standardisierter Form<br />
dokumentiert und an den jeweiligen Arbeitsplatz mittels Intranet verfügbar. Diese<br />
standardisierten Untersuchungsprotokolle werden regelmäßig aktualisiert. Die<br />
Bildqualität wird arbeitstäglich kontrolliert und es finden regelmäßige Teamsitzungen in<br />
den Bereichen Computertomographie und Magnetresonanztomographie statt. Im<br />
Wochenrhythmus finden Qualitätszirkel mit den Mitarbeitern in der Röntgenabteilung in<br />
der Chirurgischen Klinik zur Kontrolle der Bildqualität der konventionellen Diagnostik<br />
statt.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 373
Institut für klinische Radiologie<br />
Für die Überwachung der Geräte, der Qualitätssicherungsmaßnahmen und des<br />
Strahlenschutzes steht ein Team speziell ausgebildeter Medizinphysiker zur<br />
Verfügung, die hinsichtlich der Strahlenexposition auch jederzeit von den Patienten<br />
konsultiert werden können.<br />
Sämtliche interventionelle Maßnahmen werden seit Jahren gemäß den Richtlinien der<br />
Arbeitsgemeinschaft Interventionelle Radiologie der Deutschen Röntgengesellschaft<br />
(AGIR) mittels EDV dokumentiert und jährlich in einem nationalen Register<br />
ausgewertet. Darüber hinaus nimmt das Institut seit 1999 am Bayerischen<br />
Qualitätssicherungsprogramm für Karotis-PTA und Stentimplantation teil. Ferner nimmt<br />
das Institut am bundesweiten Qualitätssicherungsprogramm der Bundesgeschäftsstele<br />
Qualitätssicherung (BQS) für periphere vaskuläre Interventionen teil.<br />
Das Institut ist an der Entwicklung klinischer Behandlungspfade in Kooperation mit der<br />
Stabsstelle Medizincontrolling und den jeweiligen Kliniken beteiligt (Schlaganfall,<br />
Bandscheibenprolaps).<br />
Die Zertifizierung des Instituts nach ISO 9001 ist in Vorbereitung. Eine externe<br />
Prozessanalyse unter Einbeziehung von Mitarbeiter- und Zuweiserbefragungen wurde<br />
abgeschlossen und die Verbesserungsvorschläge wurden im Laufe des Jahres 2004<br />
implementiert.<br />
Ein weiteres wichtiges Werkzeug der Qualitätssicherung sind regelmäßige und<br />
konsequente Mitarbeiterschulungen. Hierzu finden arbeitstäglich ärztliche<br />
Fortbildungen statt ergänzt durch wöchentliche Fortbildungen für MTRA und<br />
halbjährliche Belehrungen aller Mitarbeiter im Strahlenschutz.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Institut für Klinische<br />
Radiologie<br />
Stationäre Patienten 40<br />
Durchschnittl. Verweildauer 1,63<br />
Ambulante Patienten 84.942<br />
Ambulante Behandlungen 86.165<br />
374 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für klinische Radiologie<br />
Die häufigsten Untersuchungen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
- Stationäre Patienten -<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 3-200 Native Computertomographie des Schädels 4.041<br />
2 3-225 Computertomographie des Abdomens mit Kontrastmittel 2.147<br />
3 3-222 Computertomographie des Thorax mit Kontrastmittel 2126<br />
4 3-820 Magnetresonanztomographie des Schädels mit Kontrastmittel 1.429<br />
5 3-800 Native Magnetresonanztomographie des Schädels 1.364<br />
6 3-220 Computertomographie des Schädels mit Kontrastmittel 1.152<br />
7<br />
Native Computertomographie von Wirbelsäule und<br />
3-203 Rückenmark 763<br />
8 3-202 Native Computertomographie des Thorax 728<br />
9 3-20x Andere native Computertomographie 507<br />
10<br />
Native Magnetresonanztomographie von Wirbelsäule und<br />
3-802 Rückenmark 420<br />
11 3-207 Native Computertomographie des Abdomens 359<br />
12<br />
Computertomographie des Muskel-Skelett-Systems mit<br />
3-227 Kontrastmittel 310<br />
13 3-221 Computertomographie des Halses mit Kontrastmittel 285<br />
14 8-836 Perkutan-transluminale Gefäßintervention 272<br />
15<br />
Magnetresonanztomographie von Wirbelsäule und<br />
3-823 Rückenmark mit Kontrastmittel 255<br />
16 3-205 Native Computertomographie des Muskel-Skelettsystems 249<br />
17<br />
Magnetresonanztomographie des Abdomens mit<br />
3-825 Kontrastmittel 249<br />
18 3-804 Native Magnetresonanztomographie des Abdomens 213<br />
19 3-600 Arteriographie der intrakraniellen Gefäße 180<br />
20 3-821 Magnetresonanztomographie des Halses mit Kontrastmittel 156<br />
Die häufigsten Untersuchungen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
- ambulante und teilstationäre Patienten -<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 3-222 Computertomographie des Thorax mit Kontrastmittel 1258<br />
2 3-255 Computertomographie des Abdomens mit Kontrastmittel 1143<br />
3<br />
Native Computertomographie des Schädels (ohne<br />
3-200 Kontrastmittel) 649<br />
4 3-20x Andere native Computertomographie (ohne Kontrastmittel) 565<br />
5 3-820 Magnetresonanztomographie des Schädels mit Kontrastmittel 475<br />
6<br />
Native Computertomographie von Wirbelsäule und<br />
3-203 Rückenmark (ohne Kontrastmittel) 466<br />
7<br />
Native Computertomographie des Thorax (ohne<br />
3-202 Kontrastmittel) 224<br />
8 3-221 Computertomographie des Halses mit Kontrastmittel 206<br />
9<br />
Computertomographie des Muskel-Skelett-Systems mit<br />
3-227 Kontrastmittel 187<br />
10<br />
Magnetresonanztomographie des Muskel-Skelettsystems mit<br />
3-826 Kontrastmittel 178<br />
11<br />
Magnetresonanztomographie von Wirbelsäule und<br />
3-823 Rückenmark mit Kontrastmittel 159<br />
12 1-494.3 Perkutane Biopsie an anderen Organen und Geweben mit 138<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 375
Institut für klinische Radiologie<br />
13<br />
Steuerung durch bildgebende Verfahren: Mamma<br />
Native Magnetresonanztomographie von Wirbelsäule und<br />
3-802 Rückenmark (ohne Kontrastmittel) 128<br />
14<br />
Native Magnetresonanztomographie des Muskel-<br />
3-806 Skelettsystems (ohne Kontrastmittel) 127<br />
15 3-220 Computertomographie des Schädels mit Kontrastmittel 103<br />
16<br />
Native Computertomographie des Abdomens (ohne<br />
3-207 Kontrastmittel) 102<br />
17<br />
Native Computertomographie des Muskel-Skelettsystems<br />
3-205 (ohne Kontrastmittel) 100<br />
18 3-82a Magnetresonanztomographie des Beckens mit Kontrastmittel 99<br />
19<br />
Magnetresonanztomographie des Abdomens mit<br />
3-825 Kontrastmittel 84<br />
20<br />
Native Magnetresonanztomographie des Schädels (ohne<br />
3-800 Kontrastmittel) 64<br />
376 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Zentrum für Dermatologie<br />
31. Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Thomas A. Luger<br />
Von-Esmarch-Straße 58<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 56504<br />
Fax +49-(0)251-83 56522<br />
E-Mail: luger@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni.muenster.de/institute/derma/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
Die Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten ist im Zentrum für Dermatologie als<br />
klinische Abteilung des <strong>Universitätsklinikum</strong>s organisiert. In den Rahmenvorgaben der<br />
überörtlichen Versorgung werden regional und überregional sämtliche medizinische<br />
Spezialangebote der Dermatologie vorgehalten. Die Klinik stellt einen wichtigen<br />
Versorgungsschwerpunkt in Westfalen und Norddeutschland dar. Nach dem<br />
Landeskrankenhausplan stehen 85 Betten für die stationäre und teilstationäre<br />
Behandlung zur Verfügung. Der stationäre Sektor gliedert sich in drei Bereiche mit<br />
Schwerpunktausrichtung, eine Wahlleistungsstation sowie eine Tagesklinik. Für die<br />
ambulante Behandlung in den Hochschulambulanzen werden sämtliche<br />
diagnostischen und therapeutischen Einrichtungen zur Erkennung und Behandlung von<br />
Hauterkrankungen angeboten.<br />
Weitere Informationen: Jahresbericht 2005: http://www.klinikum.uni-<br />
muenster.de/institute/derma/ueberblick/Jahresbericht_Hautklinik_2005.pdf<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Stationäres Leistungsangebot<br />
� Allergologie, Umweltmedizin und Gewerbedermatologie<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 377
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
� Autoiummundermatosen und Bindegewebserkrankungen<br />
� Gutartige und bösartige Tumorerkrankungen der Haut<br />
� Operative Dermatologie und Venenchirurgie<br />
� Allgemeine Dermatologie und Venerologie<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
� Allergologie<br />
� Allgemeine Dermatologie und Venerologie<br />
� Autoimmunkrankheiten<br />
� Dermatologische Onkologie und Chirurgie<br />
� Wundbehandlung<br />
� Juckreizbehandlung<br />
Besondere Leistungsmerkmale<br />
� Ultra-Rush-Hyposensibilisierungstherapie (Stationäre Hochdosis-<br />
�<br />
Kurzzeittherapie bei Bienen- und Wespengiftallergien)<br />
Extracorporale Photopherese<br />
� Photodynamische Therapie<br />
� Lymphomdiagnostik (Molekulare T-Zell-Rezeptor-Untersuchungen)<br />
� Wundbehandlung (Ultraschalldébridement, Vakuumversiegelung, Biochirurgie)<br />
� Ästhetische Dermatologie und Lasermedizin<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
Histologie<br />
� Histopathologie<br />
� Immunhistologie<br />
� Immunfluoreszenz<br />
� Elektronenmikroskopie<br />
� In-situ-Hybridisierung<br />
Mikrobiologie<br />
� Mykologie<br />
� Bakteriologie<br />
� Syphilis-Serologie<br />
378 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
� Elektronenmikroskopie<br />
Zellbiologie und Immuntherapie<br />
Molekulare Lymphomdiagnostik<br />
Allergologie<br />
� Klinisches Labor<br />
� Lungendiagnostik<br />
� Iontophorese<br />
� Berufs- und Gewerbedermatologische Gutachten<br />
Andrologie<br />
� Physikalisch-morphologische Ejakulatuntersuchungen<br />
� Biochemische Untersuchungen<br />
� Histologie Hodengewebe und Ejakulat<br />
� Chromatinbestimmung<br />
Forschung<br />
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
Die klinischen Forschungs- und Studienprogramme werden im "Klinischen Zentrum für<br />
innovative Dermatologie" koordiniert. Darüber hinaus steht die experimentelle<br />
Grundlagenforschung im Vordergrund der wissenschaftlichen Aktivitäten, die durch das<br />
Ludwig-Boltzmann-Instituts für Zellbiologie und Immunbiologie der Haut mit zahlreichen<br />
wissenschaftlichen Einzelprojekten sowie durch die zahlreichen Arbeitsgruppen der<br />
Hochschulprofessoren und -dozenten getragen werden. Der strukturelle Aufbau<br />
klinischer und experimenteller Forschungseinheiten unter einer gemeinsamen<br />
wissenschaftlichen und klinischen Leitung schafft die Voraussetzungen für die<br />
notwendige Verzahnung von Wissenschaft und deren Anwendung in der<br />
Krankenversorgung.<br />
Forschungsschwerpunkte der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten liegen auf dem<br />
Gebiet der Photobiologie, Allergologie, Zellbiologie und Immunologie, der<br />
Neurobiologie der Haut sowie der Genetik. Insbesondere die Rolle von Zytokinen,<br />
Wachstumsfaktoren und Neuropeptiden wird im Rahmen von Entzündungsreaktionen<br />
sowie unter dem Einfluss von UV-Bestrahlung untersucht.<br />
Die Projekte der Klinik werden überwiegend über Drittmittel finanziert, insbesondere im<br />
Rahmen des Normalverfahrens der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie<br />
der Sonderforschungsbereiche 293, 492 und 629, des Interdisziplinären Zentrums für<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 379
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
klinische Forschung (IZKF), des Forschungsfonds "Innovative Medizinische<br />
Forschung" (IMF) der Universität und der Industrie. Im Jahr 2004 nahm das vom<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte interdisziplinäre<br />
Kompetenznetzwerk "Ichthyosen und verwandte Verhornungsstörungen (NIRK)" seine<br />
Arbeit auf.<br />
Die zahlreichen wissenschaftlichen Projektbereiche gliedern sich in sechs<br />
übergeordnete Forschungsbereiche:<br />
� Ludwig Boltzmann Institut für Zellbiologie und Immunbiologie der Haut<br />
� Genetik und Biologie entzündlicher Hautkrankheiten<br />
� Dermatoimmunologie und Tumorimmunologie<br />
� Dermatohistologie<br />
� Allergologie<br />
� Klinische Neurodermatologie<br />
Eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Projektbereiche ist zu finden unter:<br />
http://www.uni-muenster.de/Rektorat/Forschungsberichte-2003-2004/fo05af.html<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Lehre<br />
Die Klinik beteiligt sich als Hochschulklinik der Medizinischen Fakultät der<br />
Westfälischen Wilhelms-Universität am kerncurricularen Lehrangebot für Studierende<br />
der Medizin und der Zahnheilkunde. Darüber hinaus bestehen zahlreiche<br />
Lehrangebote für die Ausbildung in den Pflegeberufen und den übrigen am UKM<br />
angebotenen Gesundheitsfachberufen.<br />
Regelmäßige Fortbildungen<br />
� Wöchentliche Diaklinik laufender klinischer Fälle<br />
� Regelmäßige Kurse in Dermatohistologie – praxisorientierte Mikroskopierkurse<br />
� Symposia zu aktuellen wissenschaftlichen oder klinischen Themen<br />
� Fortbildungsreihe im wöchentlichen Wechsel mit Diaklinik<br />
380 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Service<br />
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
<strong>Münster</strong>aner Neurodermitisschulung<br />
Eltern und Betroffene können sich umfassend über alle Themen rund um die<br />
Neurodermitis informieren z.B. über medizinische Grundlagen, mögliche<br />
Auslösefaktoren oder familiäre Belastungssituationen bzw. Therapiemöglichkeiten<br />
hinsichtlich der Ernährung und ganz praxisnah, wie die Juckreiz-Kratz-Spirale<br />
durchbrochen werden kann, Empfehlungen zur Lokalbehandlung oder den Umgang mit<br />
Stress.<br />
Informationsgruppe Pruritus<br />
In regelmäßigen Abständen findet in Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für<br />
Psychosomatik und Psychotherapie in der Hautklinik die „Informationsgruppe Pruritus“<br />
statt. Das Angebot der regelmäßigen Gruppentreffen ist speziell an stationäre<br />
Patientinnen und Patienten mit Pruritus und Prurigo gerichtet und stellt eine<br />
therapeutische Ergänzung unseres Behandlungsangebots dar. Die Gruppe hat das<br />
Ziel, Patienten Informationen zum Thema „chronischer Juckreiz“ und gegenseitigen<br />
Austausch untereinander bzw. im Gespräch mit Experten anzubieten.<br />
Besondere Einrichtungen<br />
� Sozialdienst<br />
� Patientenrestaurant<br />
� Warteraum mit Automatencafé<br />
� Kiosk<br />
� TV und Radio an jedem Bett<br />
� Patientenbücherei<br />
� Grünanlagen<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Erkrankungen der Haut und der angrenzenden Schleimhäute erfordern häufig einen<br />
interdisziplinären Diagnostik- und Therapieansatz, der an einem Leistungszentrum wie<br />
dem UKM in der erforderlichen Breite geboten wird. Es werden zahlreiche Kooperationen<br />
mit Kliniken en und Instituten des UKM betrieben. Ebenso werden zahlreiche zentrale<br />
Leistungsangebote in Funktionsbereichen des UKM wahrgenommen (z.B. Physiotherapie,<br />
Zentrallabor, Fotolabor)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 381
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Funktionsbereiche:<br />
� Labor Andrologie<br />
� Labor Allergologie<br />
� Labor Histologie<br />
� Labor Mikrobiologie<br />
� Labor Zellbiologie und Immuntherapie<br />
� Lymphomdiagnostik<br />
� Photobiologie und Phototherapie<br />
Apparative Ausstattung<br />
Phototherapie:<br />
1 Metec-Helarium (UVA/UVB-Bestrahlungsgerät)<br />
2 UVA1-Ganzkörper Bestrahlungsgeräte<br />
1UVA/UVB-Breitband Ganzkörper Bestrahlungsgerät<br />
1 Cosmedico-Ganzkörper Bestrahlungsgeraät (UVA/UVB-311)<br />
1 Cosmedico-Teilkörper Bestrahlungsgerät (UVA-Breitband)<br />
1 UVA1 Teilkörper Bestrahlungsgerät<br />
1 UVA-Breitband Teilkörper Bestrahlungsgerät<br />
1 UVB-Breitband Teilkörper Bestrahlungsgerät<br />
1 Aktilite Teilkörperbestrahlungsgerät (Photodynamische Therapie)<br />
1 Extracorporale Photophereseeinheit<br />
Phlebologie/Wundambulanz:<br />
1 Siemens G50 Sonoline Ultraschall (nativ und farbkodierter Duplex)<br />
1 TPM DUB-20 Digitales Ultraschall Bildgerät (Hochfrequenzultraschall)<br />
1 Elcat quantitativer Photopletysmograph (Lichtreflexionsrheologie)<br />
1 Söring Sonoca 180 Ultraschall-Dissektor (Ultraschalldebridement)<br />
Dermatochirurgie:<br />
1 VNUS – Venous Closure (Radiowellensklerotherapie)<br />
1 Gamma-Sonde (Wächterlymphknotenchirurgie)<br />
1 Tumeszenz-Pumpe (Tumeszenzanästhesie)<br />
1 Cryocare-Gerät, Fa. gbo (Hämangiomtherapie)<br />
382 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
1 Ellman-Surgitron (Hochfrequenz-Radiowellenchirurgie)<br />
1 Diamantfräse (Dermabrasio)<br />
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
Lasermedizin:<br />
1 Ultragepulster CO2 –Laser (Oberflächenchirurgie, Skinresurfacing)<br />
1 Langgepulster Farbstofflaser (Vaskuläre Läsionen)<br />
1 Langgepulster Alexandrit Laser 755 nm (Pigmentierte Läsionen, Epilation)<br />
1 Langgepulster Nd:YAG Laser 1064 nm (Vaskuläre Läsionen, Besenreiser,<br />
Epilation bei dunklen Hauttypen)<br />
1 CW Nd:YAG-Laser 1064 nm (Vaskuläre Tumoren)<br />
1 Fraxel Laser: fraktionierte Photothermolyse (Skinrejuvenation,<br />
Dyspigmentationen, Lentigines solares, Melasmata, Chloasmata, Falten)<br />
Allergologie:<br />
1 Lungenfunktionsgerät Masterscreen IOS (FEV1 / Impulsoszillometrie)<br />
1 Tewameter PM 210 (Alkaliresistenzmessung)<br />
1 Rhinotest 2000 (Nasale Provokation)<br />
2 Überwachungsmonitore (Herz-Kreislauf-Überwachung)<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
Allgemeine Poliklinik<br />
� Diagnostik und Therapie akuter und chronischer Erkrankungen an Haut und<br />
Unterhaut: Allgemeine Dermatologie und Venerologie sowie<br />
Spezialsprechstunden:<br />
� Autoimmunambulanz<br />
� Psoriasis-Ambulanz<br />
� Genodermatosen-Ambulanz<br />
� Alopezia areata-Sprechstunde<br />
Onkologie<br />
� Melanom-Ambulanz<br />
� Lymphom-Ambulanz<br />
Allergologie<br />
Andrologie<br />
Phototherapie<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 383
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
Wundambulanz<br />
Phlebologie und Proktologie<br />
Ästhetische Dermatologie<br />
Tagesklinik<br />
In der Tagesklinik werden Patienten aus allen Bereichen der allgemeinen Dermatologie<br />
und Venerologie behandelt. Die tagesklinische Behandlung gewährleistet die Nutzung<br />
der vorhandenen stationären Behandlungskonzepte für Patienten, die nicht<br />
vollstationär hospitalisiert werden müssen. In enger Kooperation mit den Stationen und<br />
Ambulanzen werden Patienten zur Initial- oder Weiterbehandlung in der Tagesklinik<br />
aufgenommen.<br />
Angebot<br />
� Multimodale dermatologische Komplexbehandlung<br />
� Überwachung potenziell lebensbedrohlicher Therapien<br />
� intensive ärztliche und pflegerische Behandlung<br />
Institutsermächtigung<br />
Persönliche Ermächtigungen nach § 116 SGB V:<br />
� Allergologie<br />
� Dermatohistologie<br />
� Wundbehandlung<br />
� Ambulante Operationen<br />
� Dermatologische Lasertherapie<br />
� Funktionsdiagnostik und ambulante Operationen bei Venenerkrankungen<br />
� Vaskuläre Anomalien<br />
� Sonographische Untersuchungen der Haut und Lymphknoten<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Im Rahmen der Einführung eines Qualitätsmanagements nach den Kriterien der EFQM<br />
sind folgende Projekte durchgeführt worden.<br />
384 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
Wartezeiten Poliklinik<br />
Gemeinsam mit den Ärzten und Pflegenden der Poliklinik wurde eine Projektgruppe zur<br />
Reduzierung der Wartezeiten gegründet. Im Rahmen einer Bestandsaufnahme wurden<br />
in einem Zeitraum von 14 Tagen bei sämtlichen Patienten der allgemeinen Poliklinik<br />
die Wartezeiten an verschiedenen Stationen des gesamten Behandlungsprozesses<br />
gemessen. Auf Basis statistischer Auswertungen wurden zahlreiche Verbesserungen<br />
eingeführt. Eine erneute Evaluation zur Erfolgsmessung ist im Jahr 2006 geplant.<br />
Informationsbroschüre<br />
Zur Verbesserung der Kommunikation mit den niedergelassenen bzw. einweisenden<br />
Fachärzten und deren Information über Neuigkeiten und Veränderungen in der<br />
Hautklinik wird seit dem Jahr 2005 eine Informationsbroschüre (Newsletter) versandt.<br />
Mittlerweile sind drei Ausgaben vorhanden, die unter http://derma.klinikum.unimuenster.de/aktuell/index.html<br />
bereit gestellt werden.<br />
Feedback-Management<br />
Das Ziel dieses Projekts war es, ein systematisches Feedbackmanagement für<br />
Patienten der Hautklinik zu entwickeln und einzuführen, das Patienten zu<br />
Meinungsäußerungen motiviert und Auskunft über Erwartungen und Bedürfnisse, aber<br />
Lob und Kritik geben soll. Die Patientenmeinung als Quelle und Chance für<br />
Verbesserungsmaßnahmen soll somit genutzt werden und gleichzeitig die<br />
Patientenzufriedenheit erhöhen und eine Patientenbindung erreicht werden. Dazu<br />
wurde ein Verfahren von der Bereitstellung und Zugänglichkeit der Mittel zur<br />
Meinungsäußerung ambulanter und stationärer Patienten bis hin zur systematischen<br />
Auswertung und Weiterleitung der inhaltlichen Ergebnisse entwickelt.<br />
Weitere Informationen zum Qualitätsmanagement siehe:<br />
http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/derma/ueberblick/Jahresbericht_Hautklinik_2004.pdf<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 385
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Klinik für<br />
Hautkrankheiten<br />
Stationäre Patienten 2.636<br />
Durchschnittl. Verweildauer 6,07<br />
Ambulante Patienten 17.091<br />
Ambulante Behandlungen 24.307<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Dermatitis und Ekzem 433 8,2<br />
2 Primäre Neubildungen und Nachsorgeuntersuchungen 387 6,5<br />
3 Allergien und Unverträglichkeiten 372 2,6<br />
4 Autoimmunerkrankungen 319 7,3<br />
5 Sekundäre Neubildungen 190 3,6<br />
6 Infektionen der Haut und Unterhaut - infektiöse und parasitäre<br />
Krankheiten 182 7,3<br />
7 Urtikaria und Erythem (incl. Erkrankungen durch<br />
Strahleneinwirkung) 182 4,8<br />
8 Papulosquamöse Hautkrankheiten 162 9,3<br />
9 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B. Transfusionen,<br />
Immuntherapie, Spülungen) 99 3,5<br />
10 Andere operative Eingriffe 98 7,2<br />
11 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 89 5,1<br />
12 Gefäß- und Ulcuserkrankungen 62 9,9<br />
386 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1 J66 Mäßig schwere Hauterkrankungen 715<br />
2 J67 Leichte bis moderate Hauterkrankungen mit Begleiterkrankungen 347<br />
3<br />
Schwere Erkrankungen der Haut, Alter > 17 Jahre mit äußerst<br />
J61 schweren Begleiterkrankungen oder Hautulkus bei Para- / Tetraplegie 177<br />
4<br />
Andere Hauttransplantation oder Debridement ohne komplexen<br />
Eingriff, ohne komplexe Diagnose, ohne äußerst schwere oder<br />
J22 schwere Begleiterkrankungen, mit Weichteildeckung 104<br />
5 J68 Erkrankungen der Haut, ein Belegungstag 104<br />
6 R61 Lymphom und nicht akute Leukämie, mit Sepsis 88<br />
7<br />
Plastische Operationen an Haut, Unterhaut und Mamma bei bösartiger<br />
J10 Neubildung 81<br />
8<br />
Infektion / Entzündung der Haut und Unterhaut mit äußerst schweren<br />
J64 Begleiterkrankungen 76<br />
9<br />
Andere Hauttransplantation oder Debridement mit<br />
J21 Lymphknotenexzision oder schweren Begleiterkrankungen 74<br />
10<br />
Andere Erkrankungen des Bindegewebes, mehr als ein Belegungstag,<br />
mit mehreren komplexen Diagnosen oder mit komplexer Diagnose, mit<br />
I66 Dialyse 66<br />
11<br />
Andere Eingriffe an Haut, Unterhaut und Mamma mit mäßig komplexer<br />
J11 Prozedur 63<br />
12 X60 Verletzungen und allergische Reaktionen 36<br />
13<br />
Andere Hauttransplantation oder Debridement mit komplexer<br />
Diagnose, mit zusätzlichem Eingriff an Kopf und Hals oder äußerst<br />
J08 schweren Begleiterkrankungen, mit komplexer Prozedur 23<br />
14<br />
Eingriffe an der Haut der unteren Extremität außer bei Ulkus oder<br />
J04 Infektion / Entzündung, Alter > 69 Jahre oder Begleiterkrankungen 22<br />
15<br />
Unterbindung und Stripping von Venen mit beidseitigem Eingriff oder<br />
F39 Ulzeration oder äußerst schweren oder schweren Begleiterkrankungen 15<br />
16 E74 Interstitielle Lungenerkrankung 14<br />
17<br />
Erkrankungen des retikuloendothelialen Systems, des Immunsystems<br />
und Gerinnungsstörungen mit komplexer Diagnose oder<br />
Q60 Begleiterkrankungen 12<br />
18<br />
Andere Krankheiten des Kreislaufsystems mit äußerst schweren<br />
F75 Begleiterkrankungen oder Hautulkus 10<br />
19<br />
Lymphom und Leukämie mit bestimmter operativer-Prozedur, mit<br />
schweren Begleiterkrankungen oder mit anderen operativen<br />
R11 Prozeduren, mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 10<br />
20 N60 Bösartige Neubildung der weiblichen Geschlechtsorgane, Alter < 19<br />
Jahre oder äußerst schwere Begleiterkrankungen 10<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 387
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 C43 Bösartiges Melanom der Haut 264<br />
2 L50 Urtikaria 154<br />
3 L40 Psoriasis 125<br />
4<br />
Sonstige spezielle Untersuchungen und Abklärungen bei Personen<br />
Z01 ohne Beschwerden oder angegebene Diagnose 119<br />
5 L20 Atopisches [endogenes] Ekzem 114<br />
6 L10 Pemphiguskrankheiten 112<br />
7 L30 Sonstige Dermatitis 97<br />
8 C44 Sonstige bösartige Neubildungen der Haut 94<br />
9 L28 Lichen simplex chronicus und Prurigo 93<br />
10 C84 Periphere und kutane T-Zell-Lymphome 83<br />
11 L29 Pruritus 68<br />
12 L12 Pemphigoidkrankheiten 68<br />
13 Q82 Sonstige angeborene Fehlbildungen der Haut 59<br />
14 A46 Erysipel [Wundrose] 51<br />
15 L63 Alopecia areata 43<br />
16<br />
Dermatitis durch oral, enteral oder parenteral aufgenommene<br />
L27 Substanzen 36<br />
17 T78 Unerwünschte Nebenwirkungen, anderenorts nicht klassifiziert 36<br />
18 L73 Sonstige Krankheiten der Haarfollikel 34<br />
19 B02 Zoster [Herpes zoster] 34<br />
20<br />
Lichen ruber planus (lokale oder generalisierte, entzündliche,<br />
L43 juckende Erkrankung der Haut oder Schleimhäute) 30<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 8-971 Multimodale dermatologische Komplexbehandlung 381<br />
2 3-009 Sonographie des Abdomens 335<br />
3 3-026 Duplexsonographie des Abdomens 323<br />
4<br />
Radikale und ausgedehnte Exzision von erkranktem Gewebe an<br />
5-895 Haut und Unterhaut 318<br />
5 3-008 Sonographie des Oberbauchs 312<br />
6 3-00c Sonographie des kleinen Beckens und der Leistenregion 311<br />
7 3-00a Sonographie des Magen-Darm-Traktes, hochauflösend 291<br />
8 5-903 Lokale Lappenplastik an Haut und Unterhaut 286<br />
9 3-003 Sonographie des Halses 271<br />
10 1-490 Biopsie ohne Inzision an Haut und Unterhaut 257<br />
11 3-00p Sonographie aller peripheren Lymphknotenstationen 257<br />
12 8-030 Spezifische allergologische Immuntherapie 224<br />
13 8-547 Immuntherapie 224<br />
14 8-542 Nicht komplexe Chemotherapie 213<br />
15 8-560 Lichttherapie 169<br />
16 5-913 Entfernung oberflächlicher Hautschichten 155<br />
17 1-700 Spezifische allergologische Provokationstestung 143<br />
18 5-894 Lokale Exzision von erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 121<br />
19 8-824 Photopherese 85<br />
20<br />
Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] und Entfernung von<br />
5-893 erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut 80<br />
388 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
Zentrum für Anästhesiologie und Laboratoriumsmedizin<br />
32. Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative<br />
Intensivmedizin<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hugo Karel Van Aken, FRCA, FANZCA<br />
Albert-Schweitzer-Straße 33<br />
49149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47252<br />
E-Mail: anaest@anit.uni-muenster.de<br />
Homepage: http://anaesthesie.uni-muenster.de<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Geschichte der Klinik<br />
Die heutige Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin ging<br />
im Jahr 1976 aus der Anästhesieabteilung der Chirurgischen Klinik hervor. An die<br />
Spitze der neu gegründeten Klinik wurde Herr Professor Dr. med. Peter Lawin als<br />
erster ordentlicher Universitätsprofessor berufen. Er leitete die Klinik bis zu seiner<br />
Emeritierung im Jahr 1995.<br />
Sein Nachfolger wurde Herr Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hugo Van Aken, der zuvor<br />
Lehrstuhlinhaber an der Katholischen Universität Leuven in Belgien war.<br />
Unter seiner Leitung wurde das Spektrum der Klinik in den Bereichen Patientenversorgung,<br />
Forschung und Lehre deutlich erweitert.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
Die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin gliedert sich<br />
im Wesentlichen in die Bereiche „Klinische Anästhesie“, „Intensivmedizin“,<br />
„Rettungsmedizin“ und „Schmerztherapie“<br />
Im Bereich der klinischen Anästhesie wurden im Berichtsjahr 2005 27.008<br />
Anästhesien erbracht. Dabei wurde in 17.561 Fällen eine Allgemeinanästhesie<br />
(Narkose) durchgeführt. Regionalanästhesien, wie z.B. rückenmarksnahe<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 389
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
Betäubungen oder Nervenblockaden, kamen 7.439-mal zum Einsatz, entweder als<br />
alleiniges Verfahren oder als Ergänzung zur Allgemeinanästhesie. Weiterhin gehören<br />
der innerklinische Transport der Patienten der operativen Intensivstationen und die<br />
Anlage zentralvenöser Katheter (ZVK) als Serviceleistung für andere Fachabteilungen<br />
zu den Aufgaben der Klinik. 2005 wurden 456-mal beatmete und narkotisierte<br />
Intensivpatienten zu aufwändigen Untersuchungen, z.B. zur CT- oder MRT-<br />
Untersuchung, begleitet. Die Platzierung zentraler Venenkatheter als Service-Leistung<br />
in schwierigen Fällen erfolgte 2005 608-mal.<br />
Zur Sicherstellung der anästhesiologischen Patientenversorgung sind nachts sowie an<br />
Wochenenden und Feiertagen 5 Anästhesie-Bereitschaftsdienste im UKM anwesend.<br />
Zusätzlich sind weitere 2 Ärzte und 2 Oberärzte in Rufbereitschaft.<br />
In der ambulanten Patientenversorgung wurden 2005 1.677 Anästhesien durchgeführt.<br />
In der operativen Intensivmedizin wurden im Jahr 2005 2.698 Patienten nach großen<br />
Operationen, Unfällen oder andersbedingter Beeinträchtigungen lebenswichtiger<br />
Organ-funktionen behandelt. Dafür standen der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie<br />
und operative Intensivmedizin vier Intensivstationen mit insgesamt 44 Betten und ein<br />
Notfallbett zur Verfügung. Jede dieser Stationen ist rund um die Uhr mit einem<br />
Stationsarzt besetzt, tagsüber zusätzlich mit einem Oberarzt. Nachts sind zwei<br />
Oberärzte in Rufbereitschaft.<br />
Von den anästhesiologischen Intensivstationen aus wird auch der „Herzalarm-Dienst“<br />
für das UKM betrieben. Bei lebensbedrohlichen Notfällen ist so innerhalb kürzester Zeit<br />
ein erfahrenes Intensiv-Team zur Stelle, um erweiterte lebensrettende<br />
Sofortmaßnahmen zu ergreifen. Dies war im Jahr 2005 insgesamt 171 Mal erforderlich.<br />
Im Bereich der Rettungsmedizin betreibt die Klinik gemeinsam mit der Chirurgischen<br />
Klinik und dem Zentrum für Innere Medizin den Notarztdienst der Stadt <strong>Münster</strong>. Die<br />
Ärztliche Leitung des Rettungsdienstes der Stadt <strong>Münster</strong> wird ebenfalls durch einen<br />
Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
wahrgenommen.<br />
Der vierte Schwerpunkt in der Patientenversorgung ist die Schmerztherapie. Für die<br />
chronische Schmerztherapie stehen eine Schmerzambulanz und die<br />
Schmerztagesklinik zur Verfügung. In der Schmerzambulanz wurden 2005 1.050<br />
Patienten ambulant behandelt. Darüber hinaus wurden in der Schmerztagesklinik 116<br />
Patienten mit chronischen Schmerzen nicht-maligner Ursache in einem jeweils 3-4<br />
Wochen dauernden integrativen Schmerztherapieprogramm versorgt. Um eine gute<br />
390 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
Schmerztherapie nach großen Operationen sicherzustellen, besteht ein Akut-<br />
Schmerzdienst für die stationären Patienten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s, der im<br />
Berichtsjahr 2.362 Patienten nach operativen Eingriffen für jeweils 3-5 Tage betreut<br />
hat. Auch in diesem Bereich steht rund um die Uhr ein ärztlicher Mitarbeiter in der<br />
Klinik bereit.<br />
Im Rahmen des bundesweiten Projektes „Schmerzfreies Krankenhaus“, wird<br />
medizinisches und pflegewissenschaftliches Fachwissen gebündelt, um die<br />
schmerztherapeutische Versorgung stationärer Patienten weiter zu verbessern. Hierzu<br />
wurden am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> unter der Leitung der Klinik und Poliklinik für<br />
Anästhesiologie und operative Intensivmedizin interdisziplinäre Arbeitsgruppen<br />
gebildet, Fortbildungsveranstaltungen für verschiedenste Berufsgruppen durchgeführt,<br />
neue schmerztherapeutische Therapiemaßnahmen eingeführt. Die Umsetzung der neu<br />
eingeführten Maßnahmen wird anhand interner Qualitätskontrollen kontrolliert und<br />
weiter optimiert. Großen Wert wird hierbei auf die Prozessqualität im Sinne einer<br />
besseren Versorgung der Patienten gelegt.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Die Regionalanästhesieverfahren haben in unserer Klinik einen hohen Stellenwert.<br />
Durch den konsequenten Einsatz von thorakalen PDAs (= rückenmarksnahe<br />
Betäubung im Bereich der Brustwirbelsäule) in Kombination mit Allgemeinanästhesien<br />
werden gerade für den Risikopatienten deutliche Vorteile gegenüber der<br />
herkömmlichen Technik erreicht.<br />
Alle Arten der Regionalanästhesien werden auch im Kindes- und Neugeborenenalter<br />
eingesetzt. So ist es im Einzelfall möglich, eine Allgemeinanästhesie mit Beatmung bei<br />
schwerstkranken Neugeborenen zu vermeiden.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik liegt in der Durchführung von transösophagealen<br />
Echokardiographien (= Ultraschalluntersuchung des Herzens), die sowohl während<br />
der Operationen, als auch auf der Intensivstation und bei der Notfallaufnahme von<br />
Schwerverletzten durchgeführt werden. Dadurch kann frühzeitig auf<br />
Funktionsstörungen des Herzens reagiert und eine entsprechende Therapie eingeleitet<br />
werden.<br />
In der Intensivmedizin werden Patienten aus allen operativen Disziplinen behandelt.<br />
Hier ergeben sich die Schwerpunkte durch das operative Spektrum der chirurgischen<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 391
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
Fächer, so z.B. die Behandlung von schwer unfallverletzten Patienten (Polytraumata,<br />
Schädel-Hirn-Traumata), die Leber- und Herztransplantationsmedizin oder die<br />
Versorgung von Patienten mit Kunstherz. Zusätzlich werden auch nicht-operative<br />
Patienten mit akuten lebensbedrohlichen Störungen, z.B. der Herz-Kreislauffunktion<br />
oder der Lungenfunktion auf den anästhesiologischen Intensivstationen behandelt.<br />
Forschung<br />
Die Forschungsaktivitäten der Klinik konzentrieren sich auf 13 Arbeitsgruppen, die eine<br />
Vielzahl von Projekten durchführen. Diese Projekte sind zum großen Teil an den<br />
Forschungsschwerpunkten der Fakultät orientiert. Details zu den Aktivitäten der<br />
einzelnen Gruppen sind im Forschungsbericht der Fakultät publiziert und im Internet<br />
abrufbar.<br />
(http://www.uni-muenster.de/Rektorat/Forschungsberichte-2003-2004/fo05ah.htm)<br />
Außerhalb der Fakultätsschwerpunkte, aber von integraler Bedeutung für das Fach<br />
Anästhesiologie sind zwei weitere Arbeitsgruppen wichtiger Bestandteil unserer<br />
Forschungsaktivitäten.<br />
� In der Arbeitsgruppe "Ernährung" wird der Postaggressionsstoffwechsel, das<br />
heißt die ”Pharmakonutrition” bei kritisch kranken Patienten während<br />
Intensivbehandlung mit Glutamin im Hinblick auf Morbidität und Immunkompetenz<br />
untersucht. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Arbeitsgruppe ist der Einfluss<br />
präoperativer Energydrinks auf den Postaggressionsstoffwechsel.<br />
� Im Bereich der Gruppe "Infektiologie" wird eine Infektionsdatenbank, die die<br />
lokale Infektionsepidemiologie auf den Operativen Intensivstationen charakterisiert,<br />
als Grundlage zur rationalen Behandlung und Prävention nosokomialer mikrobieller<br />
Infektionen genutzt.<br />
Publikationen<br />
Aus der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin sind im<br />
Jahr 2005 58 Publikationen hervorgegangen, die in nationalen und internationalen<br />
Fachzeitschriften veröffentlicht worden sind. Einzelheiten sind im Internet nachzulesen<br />
unter<br />
http://anaesthesie.klinikum.uni-muenster.de/forschung/publikationen/<br />
Gemessen an Bedeutung (impact factor) und Anzahl der Veröffentlichungen führt die<br />
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> weiterhin die Liste der Anästhesieabteilungen deutscher<br />
Universitätskliniken an. Das ergab eine Analyse, die von der Universität Bonn für die<br />
392 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
Jahre 1998 bis 2004 im Auftrag des Ordinarienkonvents Anästhesiologie durchgeführt<br />
wurde.<br />
Habilitationen<br />
Im Berichtsjahr habilitierten sich folgende 3 ärztliche Mitarbeiter der Klinik und wurden<br />
zu Privatdozenten ernannt: Frau Dr. med. D. Strümper, Herr Dr. med. L. Fischer und<br />
Herr Dr. med. K. Singbartl.<br />
Außerdem wurde Herr Priv.-Doz. Dr. F. Hinder und Herr H’Doz. Priv.-Doz. Dr. G.<br />
Knichwitz zu außerplanmäßigen Professoren ernannt.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Weiterbildung<br />
Herr Professor Dr. Dr. H. Van Aken ist als Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie<br />
und operative Intensivmedizin im Besitz der vollen<br />
Weiterbildungsermächtigung für das Gebiet der Anästhesiologie und der<br />
Zusatzweiterbildung Intensivmedizin. Weiterhin besteht eine gemeinsame<br />
Weiterbildungsermächtigung mit der Leiterin der Schmerzambulanz Frau Priv.-Doz. Dr.<br />
med. Dipl.-Psych. I. Gralow für die Zusatzweiterbildung „Spezielle Schmerztherapie“.<br />
Die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin ist von der<br />
European Academy of Anaesthesiology (EAA) und dem European Board of<br />
Anaesthesiology (EBA) als „European Centre for Training of Anaesthesiologists“ sowie<br />
von der European Society of Intensive Care Medicine (ESICM), der Union Européenne<br />
des Médecins Spécialistes (UEMS) und dem Multidisciplinary Joint Committee of<br />
Intensive Care Medicine (MJCICM) als „European Centre for Training in Intensive Care<br />
Medicine“ akkreditiert.<br />
Fortbildung<br />
<strong>Münster</strong>aner Anästhesie-Kolloquien<br />
In Zusammenarbeit mit allen <strong>Münster</strong>aner Anästhesieabteilungen wurde einmal im<br />
Monat ein Kolloquium über aktuelle Themen der Anästhesiologie oder Intensivmedizin<br />
abgehalten. Hierzu wurden renommierte Referenten aus dem In- und Ausland<br />
gewonnen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 393
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
Workshop über Regionalanästhesieverfahren<br />
Auch im Jahr 2005 wurde wieder ein Workshop zum Thema „Thorakale Epiduralanästhesie“<br />
durchgeführt. In diesem Workshop wurden 20 Teilnehmer über drei Tage<br />
in die Theorie und Praxis dieses Anästhesieverfahrens eingewiesen.<br />
Repetitorien<br />
Gemeinsam mit der Deutschen Akademie für Anästhesiologische Fortbildung (DAAF)<br />
wurde ein einwöchiges Repetitorium „Anästhesie“ veranstaltet, an dem 200 Ärztinnen<br />
und Ärzte teilnahmen. Dabei wurden in komprimierter Form alle wesentlichen<br />
Themenbereiche der modernen Anästhesie vorgestellt. Die Repetitorien sind eine gern<br />
genutzte Gelegenheit, sich auf die anstehende Facharztprüfung vorzubereiten oder<br />
sich einfach noch einmal „auf den aktuellen Stand“ zu bringen.<br />
Weiterbildungsverbund<br />
Seit mehreren Jahren besteht mit der Fachklinik Hornheide, dem Evangelischen<br />
Krankenhaus Johannisstift in <strong>Münster</strong> und dem St. Josef-Stift in Sendenhorst ein<br />
Weiterbildungsverbund im Sinne der Bundesärztekammer. Während der viermonatigen<br />
Rotationen vertiefen die weiterhin am UKM angestellten Assistenzärztinnen und –ärzte<br />
ihre Kenntnisse in speziellen anästhesiologischen Techniken, wie z.B. fiberoptische<br />
Intubationen, periphere Nervenblockaden oder Anästhesien bei geburtshilflichen<br />
Eingriffen. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Ärztinnen und Ärzte in<br />
Weiterbildung die in der neuen Weiterbildungsordnung geforderten Zahlen<br />
nachzuweisender Tätigkeiten erreichen können.<br />
Hospitationen<br />
Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit mehrtägiger Hospitationen von Ärzten<br />
anderer Kliniken, um sich über spezielle Bereiche innerhalb der Klinik und Poliklinik für<br />
Anästhesiologie und operative Intensivmedizin zu informieren. Im Berichtsjahr haben<br />
18 auswärtige Ärzte von diesem Angebot Gebrauch gemacht.<br />
Kongresse<br />
Im Dezember 2005 fand zum 37. Mal das <strong>Münster</strong>aner Anästhesiesymposium in der<br />
Halle <strong>Münster</strong>land statt. Das Motto lautete: „Anästhesie: Katalysator der operativen<br />
Medizin“. 650 Teilnehmer kamen zu dieser überregional renommierten Veranstaltung.<br />
394 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
Studenten-Ausbildung<br />
Seit dem Sommersemester 2003 wurde die neue Approbationsordnung für die Klinik<br />
und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivtherapie in einem neu<br />
konzipierten Modul-System umgesetzt. Die bisherigen Vorlesungen entfielen<br />
zugunsten zweier Curricula: dem Curriculum Anästhesiologie, Intensivmedizin und<br />
Schmerztherapie und dem Curriculum Notfallmedizin. Die beiden jeweils eine Woche<br />
ganztags durchgeführten Curricula kombinieren Vorlesungen, Praktika und Seminare<br />
und haben eine sehr positive Resonanz bei den Studenten gefunden. Im Jahr 2005<br />
nahmen ca. 420 Studenten an diesen Veranstaltungen teil.<br />
Mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
wurde im Jahr 2003 ein "Full scale"-Anästhesiesimulator angeschafft, so dass auch im<br />
Jahr 2005 Simulatortrainingseinheiten unter realitätsnahen Bedingungen durchgeführt<br />
werden konnten.<br />
Im Rahmen der praktischen Ausbildung von Medizinstudenten wurden im Jahr 2005 25<br />
Famulanten und 54 Medizinstudenten im Praktischen Jahr betreut.<br />
Geräteeinweisungen nach dem Medizinproduktegesetz (MPG)<br />
Durch die Abteilung Medizintechnik der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und<br />
operative Intensivmedizin wurden im Berichtsjahr 76 Schulungstermine nach MPG<br />
angeboten, an denen insgesamt 658 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilgenommen<br />
haben.<br />
Service<br />
Für die Patienten und ihre Angehörigen wurden hauseigene, illustrierte<br />
Patientenbroschüren entworfen, um die Aufgaben der Klinik und Poliklinik für<br />
Anästhesiologie und operative Intensivmedizin transparenter zu machen. Anhand<br />
dieser Broschüren werden den Patienten die geplanten anästhesiologischen<br />
Maßnahmen im Rahmen des Prämedikationsgespräches von einem ärztlichen<br />
Mitarbeiter erläutert. Um den Ablauf der Aufklärungsgespräche vor geplanten<br />
Anästhesien zu optimieren, wurde die Prämedikationssprechstunde weiter ausgebaut.<br />
Die Patienten brauchen also nicht auf den Stationen zu warten, bis am Nachmittag ein<br />
Anästhesist für die Aufklärungsgespräche zur Verfügung steht. Zudem bleibt in den<br />
speziellen Räumen der Sprechstunde die Privatsphäre des Patienten gewahrt. Im Jahr<br />
2005 kamen 4.284 Patienten zu einem Vorbereitungsgespräch in die Prämedikationssprechstunde.<br />
Die nicht-gehfähigen Patienten werden selbstverständlich weiterhin auf<br />
ihren Zimmern besucht.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 395
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
Nach großen Operationen werden die Patienten über mehrere Tage von unserem<br />
Akut-Schmerzdienst betreut, um die Schmerztherapie optimal durchführen zu können.<br />
Dabei kamen 2005 sowohl kontinuierliche Rückenmark-Betäubungen (Peridural-<br />
Analgesieverfahren, 1.722 Patienten), Schmerztherapie an Arm/Hand (axilläre<br />
Plexusblockaden, 234 Patienten), Schmerztherapie am Bein (z. B. Nervus-Femoralis-<br />
Katheter, 248 Patienten) als auch intravenöse Therapieverfahren (123 Patienten) zum<br />
Einsatz. Die Schmerztherapie wird als „patientenkontrolliertes Verfahren“ durchgeführt.<br />
Das bedeutet, dass sich der Patient bei Schmerzspitzen selbst eine „Extraportion“ des<br />
Schmerzmittels verabreichen kann. Durch den Einsatz moderner Pumpensysteme ist<br />
dabei aber eine versehentliche Überdosierung ausgeschlossen.<br />
Durch einen konsequenten Einsatz fremdblutsparender Massnahmen, wie z. B. das<br />
CellSaver-System, konnte in vielen Fällen auf die Gabe von Fremdblutprodukten<br />
verzichtet werden. So wurde das Risiko für die Patienten durch Fremdblutprodukte<br />
minimiert und die knappe Ressource Fremdblutprodukte effizient eingesetzt.<br />
Um den Patienten nach einer Anästhesie Gelegenheit zu bieten, Wünsche und<br />
Beschwerden in Bezug auf die Anästhesie mitteilen zu können, wird jeder Patient<br />
postoperativ noch einmal von einem Anästhesisten besucht und zu seiner<br />
Zufriedenheit befragt.<br />
Im Bereich der Intensivstationen erstreckt sich das Serviceangebot naturgemäß<br />
vermehrt auch auf die Angehörigen unserer Patienten. Der Verzicht auf feste<br />
Besuchszeiten, die Bereitstellung von Informationsbroschüren für Besucher und die<br />
jederzeitige Gesprächsbereitschaft der Ärzte mit den Angehörigen runden hier das<br />
Serviceangebot ab.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin besitzt seit<br />
1998 ein Hämostaseologie-Labor, in dem Spezialdiagnostik bei Erkrankungen der<br />
Thrombozyten (Blutplättchen) betrieben wird. Diese Spezial-Analysen werden auch<br />
von Patienten weit außerhalb des Einzugsbereichs des <strong>Universitätsklinikum</strong>s in<br />
Anspruch genommen. Eine weitere Dienstleistung ist die Qualitätskontrolle von<br />
Thrombozytenkonzentraten.<br />
396 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Apparative Ausstattung<br />
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
Die apparative Ausstattung der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative<br />
Intensivmedizin entspricht dem aktuellsten Stand der Technik. In der Abteilung<br />
Medizintechnik der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative<br />
Intensivmedizin sind drei Mitarbeiter für den störungsfreien Betrieb des umfangreichen<br />
Geräteparks der Klinik zuständig.<br />
Im Bereich der klinischen Anästhesie stehen moderne Narkosegeräte sowie ein<br />
vernetzbares Patientenmonitoring zur Verfügung. Darüber hinaus verfügt die Klinik<br />
über mehrere eigene Echokardiographie-Geräte sowie Spezialmonitore zur<br />
Bestimmung des Herzzeitvolumens.<br />
In der Intensivmedizin werden moderne Geräte, wie z. B. Monitore zur Überwachung<br />
der Herz-Kreislauffunktion, Beatmungs- und Blutfiltrationsgeräte eingesetzt. Darüber<br />
hinaus stehen auch hier Echokardiographiegeräte und Spezialmonitore für die<br />
Messung der Sauerstoffversorgung des Gehirns und zur Bestimmung der<br />
Pumpleistung des Herzens zur Verfügung.<br />
Die gesamte Dokumentation der intensivmedizinischen Behandlung erfolgt in einem<br />
elektronischen Dokumentationssystem (PDMS). Dabei werden automatisch Daten von<br />
den benutzten Medizingeräten und von anderen Computersystemen im Klinikum, wie<br />
z.B. Labor, Radiologie und Blutbank, übernommen und sind sofort an allen<br />
Arbeitsplätzen verfügbar.<br />
Für den Akutschmerzdienst stehen über 100 Schmerzpumpen zur Verfügung, so dass<br />
gewährleistet ist, dass jeder Patient nach einer großen Operation mit einer Pumpe<br />
ausgestattet werden kann.<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
In der Schmerzambulanz der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative<br />
Intensivmedizin werden Patienten mit chronischen Schmerzzuständen maligner oder<br />
nicht-maligner Ursache von Ärzten und Psychologen beraten und behandelt.<br />
Komplexe Fälle werden in einer interdisziplinären Konferenz mit Spezialisten aller<br />
relevanten Fachdisziplinen erörtert und es werden individuelle Therapiepläne erstellt.<br />
Im Jahr 2005 wurde dieses Angebot 3.258 Mal wahrgenommen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 397
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
Tagesklinik<br />
In der Schmerztagesklinik werden Patienten mit chronischen Schmerzen nichtmaligner<br />
Ursache in einem jeweils 3-4 Wochen dauernden integrativen Schmerztherapieprogramm<br />
versorgt. Sie werden dabei von Ärzten, Psychologen, Kunst- und<br />
Musiktherapeuten, Krankenschwestern und Physiotherapeuten betreut. Im Jahr 2005<br />
wurden 116 Patienten in dieses Programm aufgenommen.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
In der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin haben<br />
sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Qualifikation zum „Qualitätsmanager“<br />
gemäß den Richtlinien der Bundesärztekammer erworben.<br />
Bereits seit mehreren Jahren werden klinikinterne Standards schriftlich fixiert und allen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Für Standardsituationen sind<br />
verbindliche Verfahrensanweisungen erstellt worden, die die Mitarbeiter auch in<br />
elektronischer Form im klinikinternen Intranet an den PC-Arbeitsplätzen einsehen und<br />
ausdrucken bzw. auf ihre persönlichen Taschencomputer übertragen können und so<br />
jederzeit zur Verfügung haben.<br />
Ein wesentliches Instrument zur Überwachung der Qualität im Bereich der klinischen<br />
Anästhesie ist die Dokumentation sog. Anästhesieverlaufbeobachtungen (d.h.<br />
unerwartete Ereignisse während einer Narkose) auf den maschinenlesbaren<br />
Anästhesieprotokollen. Zusätzlich besuchen die Anästhesisten ihre Patienten nach<br />
einer Anästhesie (Postanästhesievisite) und erhalten so eine wertvolle Rückkopplung,<br />
wie der Patient die Anästhesie erlebt hat und ob es im Nachhinein Probleme mit der<br />
Anästhesie (z.B. Halsschmerzen oder Übelkeit) gegeben hat.<br />
Im Rahmen der wöchentlich stattfindenden Frühbesprechung werden Fortbildungen<br />
zur Qualitätssicherung durchgeführt. Darüber hinaus werden für ärztliches und<br />
pflegerisches Personal regelmäßige Wiederbelebungs-Trainingseinheiten am<br />
Simulator (Megacode) durchgeführt.<br />
Im Bereich der Schmerztherapie sind wir nach einer ersten Analyse des Ist-Zustandes<br />
hinsichtlich schmerztherapeutischer Versorgungs- und prozeßstrukturen im Jahr 2005<br />
in die 2. Projektstufe eingetreten, in der anhand einer detaillierten Defizitanalyse<br />
gezielte Interventionen zur Optimierung der Schmerztherapie in Zusammenarbeit mit<br />
allen Berufsgruppen am UKM erfolgen. Die Umsetzung dieser Interventionen wird<br />
anhand interner Qualitätskontrollen ständig kontrolliert und weiter optimiert.<br />
398 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
Im Bereich der Intensivstationen ist eine durchgehende elektronische Dokumentation<br />
etabliert worden, so dass alle Behandlungsdaten in einer auswertbaren Form vorliegen<br />
und für Zwecke der Qualitätssicherung eingesetzt werden.<br />
Für den besonders gewichtigen Bereich der Krankenhaushygiene und Infektiologie auf<br />
den Intensivstationen ist ein interdisziplinärer Qualitätszirkel eingerichtet worden, der<br />
auch von der Ärztekammer Westfalen-Lippe zertifiziert worden ist.<br />
Auch die Lehrveranstaltungen für die Medizinstudenten werden im Sinne eines<br />
Qualitätsmanagements evaluiert. Nicht nur die Veranstaltung als Ganzes, sondern<br />
jedes Teilpraktikum und jede Vorlesung wurde gesondert evaluiert. Anhand der<br />
Rückmeldungen der Studierenden werden weiterhin laufend Verbesserungen<br />
vorgenommen.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Anästhesiologie/Intensivmedizin<br />
Stationäre Patienten 2.682<br />
Durchschnittl. Verweildauer 4,28<br />
Ambulante Patienten 2.976<br />
Ambulante Behandlungen 3.258<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
(Alle stationären Patienten die in der Klinik für Anästhesiologie behandelt wurden<br />
unabhängig von der Verweildauer)<br />
Rang DRG<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
F32<br />
B02<br />
A13<br />
F07<br />
Text Fallzahl<br />
Koronare Bypass-Operation ohne invasive kardiologische Diagnostik, ohne<br />
komplizierende Prozeduren, ohne Karotiseingriff 459<br />
Kraniotomie oder komplexe Wirbelsäulen-OP mit schweren<br />
Begleiterkrankungen, ohne Beatmung > 95 Stunden oder mit großer<br />
intrakranieller Prozedur 184<br />
Beatmung > 95 und < 250 Stunden mit komplexer operativer-Prozedur<br />
oder hochkomplexem Eingriff 115<br />
Amputation mit zusätzlichem Gefäßeingriff oder andere Operationen mit<br />
Herz-Lungen-Maschine, Alter < 1 Jahr oder mit komplizierenden<br />
Prozeduren oder komplexer Operation 100<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 399
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
5<br />
Große Operationen an den Beckenorganen beim Mann ohne äußerst<br />
M01 schwere Begleiterkrankungen 94<br />
6 F22 Herzklappenoperation mit Herz-Lungen-Maschine 89<br />
7<br />
Herzklappenoperation mit Herz-Lungen-Maschine, Zweifacheingriff oder<br />
bei angeborenem Herzfehler oder mit Reoperation oder invasiver<br />
F11 Diagnostik 85<br />
8<br />
Eingriffe mit Herz-Lungen-Maschine, Alter > 0 Jahre, ohne<br />
F31 komplizierende Prozeduren, ohne komplexe Operation 68<br />
9<br />
Beatmung > 249 und < 500 Stunden mit komplexer operativer<br />
A11 Prozedur oder hochkomplexem Eingriff 67<br />
10<br />
Koronare Bypass-Operation mit invasiver kardiologischer<br />
Diagnostik, ohne komplizierende Prozeduren, ohne Karotiseingriff,<br />
F23 ohne Reoperation, ohne Infarkt 66<br />
11<br />
Herzklappeneingriff mit Herz-Lungen-Maschine, mit<br />
F03 komplizierenden Prozeduren 59<br />
12 E05 große Eingriffe am Thorax bei bösartiger Neubildung 52<br />
13<br />
Beatmung > 499 und < 1000 Stunden mit komplexer operativer-<br />
A09 Prozedur oder Polytrauma oder hochkomplexem Eingriff 42<br />
14 B14 Mäßig komplexe Kraniotomie 39<br />
15<br />
Polytrauma mit Beatmung oder Kraniotomie, ohne<br />
Frührehabilitation, mit Beatmung > 263 Stunden,oder mit schweren<br />
W01 Begleiterkrankungen 36<br />
16 G03 GroßeOperationen an Magen, Ösophagus und Duodenum 32<br />
17 B61 Akute Erkrankungen und Verletzungen des Rückenmarks 27<br />
18 D24 Komplexe Hautplastiken und große Eingriffe an Kopf und Hals 25<br />
19<br />
Koronare Bypass-Operation ohne invasive kardiologische<br />
F06 Diagnostik, mit komplizierenden Prozeduren oder Karotiseingriff 24<br />
20<br />
Operationen an Wirbelsäule und Rückenmark außer bei bösartiger<br />
Neubildung, ohne äußerst schwere oder schwere<br />
Begleiterkrankungen oder Revision eines Ventrikelshuntes oder<br />
Eingriffe bei zerebraler Lähmung, Muskeldystrophie oder<br />
B18 Neuropathie, Alter < 19 Jahre oder schwere Begleiterkrankungen 22<br />
21<br />
Nieren-, Ureter- und große Harnblaseneingriffe bei Neubildung, mit<br />
L13 Begleiterkrankungen 22<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr 2005<br />
(Alle stationären Patienten die in der Klinik für Anästhesiologie behandelt wurden<br />
unabhängig von der Verweildauer)<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 I25 Chronische ischämische Herzkrankheit 623<br />
2 I20 Angina pectoris 119<br />
3 I35 Nichtrheumatische Aortenklappenkrankheiten 113<br />
4 C61 Bösartige Neubildung der Prostata 84<br />
5 S06 Intrakranielle Verletzung 83<br />
6 I71 Aortenaneurysma und -dissektion 79<br />
7 I34 Nichtrheumatische Mitralklappenkrankheiten 51<br />
8 I60 Subarachnoidalblutung 45<br />
9 C71 Bösartige Neubildung des Gehirns 42<br />
10 I61 Intrazerebrale Blutung 40<br />
11 C64 Bösartige Neubildung der Niere, ausgenommen Nierenbecken 39<br />
12 M50 Zervikale Bandscheibenschäden 38<br />
13 I21 Akuter Myokardinfarkt 33<br />
14 C78 Sekundäre bösartige Neubildung der Atmungs- und 31<br />
400 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
Verdauungsorgane<br />
15 C15 Bösartige Neubildung des Ösophagus 29<br />
16 C67 Bösartige Neubildung der Harnblase 25<br />
17 C34 Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge 24<br />
18 K07 Dentofaziale Anomalien [einschließlich fehlerhafter Okklusion] 24<br />
19 S02 Fraktur des Schädels und der Gesichtsschädelknochen 19<br />
20 I33 Akute und subakute Endokarditis 19<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 8-919 Komplexe Akutschmerzbehandlung 2099<br />
2 8-910 Epidurale Injektion und Infusion zur Schmerztherapie 1525<br />
3<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des<br />
8-931 zentralen Venendruckes 1438<br />
4 3-052 Transösophageale Echokardiographie [TEE] 1009<br />
5<br />
Legen, Wechsel und Entfernung eines Katheters in zentralvenöse<br />
8-831 Gefäße 729<br />
6<br />
Injektion eines Medikamentes an andere periphere Nerven zur<br />
8-915 Schmerztherapie 431<br />
7 8-900 Intravenöse Anästhesie 235<br />
8 5-311 Temporäre Tracheostomie 224<br />
9 1-620 Diagnostische Tracheobronchoskopie 195<br />
10 8-701 Einfache endotracheale Intubation 120<br />
11 8-152 Therapeutische perkutane Punktion des Thorax 118<br />
12<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf ohne Messung des<br />
8-930 Pulmonalarteriendruckes und des zentralen Venendruckes 112<br />
13 8-642 Temporäre interne elektrische Stimulation des Herzrhythmus 112<br />
14 8-640 Externe elektrische Defibrillation (Kardioversion) des Herzrhythmus 112<br />
15 8-903 (Analgo-)Sedierung 99<br />
16 8-771 Kardiale Reanimation 99<br />
17<br />
Monitoring von Atmung, Herz und Kreislauf mit Messung des<br />
8-932 Pulmonalarteriendruckes 85<br />
18 8-855 Hämodiafiltration 69<br />
19 8-901 Inhalationsanästhesie 58<br />
20 8-144 Therapeutische Drainage der Pleurahöhle (z. B. Bülaudrainage) 52<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 401
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
33. Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin -<br />
Zentrallaboratorium<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. G. Assmann<br />
Albert-Schweitzer-Str. 33<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-47222<br />
Fax +49-(0)251/83-47225<br />
E-Mail: assmann@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://wwwlabor.uni-muenster.de/<br />
Das Institut<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Im Zentrallaboratorium des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> werden Untersuchungen von<br />
Blut und anderen Körperflüssigkeiten durchgeführt, die von den Ärztinnen und Ärzten<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> zur Diagnostik und Therapiekontrolle bei ihren<br />
Patienten benötigt werden. Darüber hinaus erbringt das Zentrallaboratorium des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> Untersuchungsleistungen für andere medizinische<br />
Einrichtungen (insbesondere Krankenhäuser oder Arztpraxen), wenn diese<br />
Probenmaterialien mit einem entsprechenden Untersuchungsauftrag einsenden.<br />
Neben den beiden vorgenannten Aufgaben in der mittelbaren Krankenversorgung<br />
erbringt das Institut Leistungen in der unmittelbaren Krankenversorgung im Rahmen<br />
der Fettstoffwechselambulanz. Im Sinne des Auftrages eines <strong>Universitätsklinikum</strong>s für<br />
Forschung und Lehre werden außerdem Laboruntersuchungen für klinische Studien<br />
und andere wissenschaftliche Zwecke durchgeführt.<br />
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
Die hauptsächlichen labormedizinischen Arbeitsgebiete sind Klinische Chemie,<br />
Hämatologie, Hämostaseologie, Immunologie, Autoimmundiagnostik (inkl.<br />
Allergiediagnostik), Onkologische Chemie, Infektiologie, Endokrinologie,<br />
Stoffwechseldiagnostik, Therapeutisches Drug Monitoring und Transplantationsimmunmonitoring.<br />
Das Leistungsverzeichnis umfasst einschließlich der Notfallanalytik<br />
402 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
mehr als 700 unterschiedliche Messgrößen. Das Analysenspektrum ist in der Liste der<br />
akkreditierten Parameter aufgeführt und kann auf der Internetseite des Instituts<br />
(http://wwwlabor.uni-muenster.de/) eingesehen werden.<br />
Das Kompetenzzentrum Molekularbiologie und Stoffwechsel verfügt über ein breites<br />
Methodenspektrum in den Bereichen Gensequenzierung, Echtzeit-PCR, Genchip-<br />
Analysen, Bioinformatik, automatisierte DNA/RNA-Präparation, Durchflusszytometrie,<br />
Hochdruck-flüssigkeitschromatographie und Gaschromatographie/ Tandemmassenspektrometrie,<br />
das sowohl zur Bearbeitung von Routineparametern als auch für<br />
wissenschaftliche Fragestellungen und Studien eingesetzt wird.<br />
Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />
Fettstoffwechseldiagnostik<br />
Die Diagnostik von Fettstoffwechselstörungen ist im Sinne einer Stufendiagnostik<br />
angelegt: Als Eingangsuntersuchung werden die basalen Lipidparameter wie<br />
Cholesterin, LDL-, HDL-Cholesterin, Triglyzeride sowie des Lp(a), (ggfs. mit<br />
zusätzlicher Lipidelektrophorese) als Lipidprofil bestimmt. Diese Untersuchungen<br />
werden täglich für Patienten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s, aber auch von externen<br />
Einsendern wie niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern für Erwachsene, Kinder<br />
und Neugeborene angefordert. Insbesondere die im Folgenden aufgeführten speziellen<br />
Parameter des Lipidstoffwechsels werden auch von Einsendern aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet angefordert. Bei Auffälligkeiten erfolgt eine weitere Abklärung mittels<br />
Phänotypisierung von Apo AI, Apo B, Apo CII, Lp(a), sowie Bestimmung von VLDL-<br />
Cholesterin, Lipoproteinlipase, hepatischer Lipase und Saurer Lipase. Im Anschluss<br />
daran lassen sich molekulargenetische Untersuchungen des Apo E-Genotyps bzw. des<br />
Codon 3500 des Apo B 100-Gens, LDL-Rezeptors, ARH, PCSK9, Apo AI,<br />
Lipoproteinlipase, LCAT-Gens, ABC A1, ABC G5 und ABC G8 durchführen. Diese<br />
Untersuchungen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für<br />
Arterioskleroseforschung und ermöglichen auch die Abklärung bisher unbekannter<br />
Defekte im Cholesterinstoffwechsel im Sinne klinischer Grundlagenforschung.<br />
Spezielle, seltene angeborene Stoffwechselerkrankungen der Cholesterinsynthese,<br />
Gallensäurensynthese und der Phytosterole werden gaschromatographisch und<br />
massenspektrometrisch anhand auftretender Stoffwechselmetabolite erkannt. Dieses<br />
erfolgt bedarfsweise auch notfallmäßig in der Pränataldiagnostik wie bei V.a. Smith-<br />
Lemli-Opitz-Syndrom. Zur Bestimmung des Arterioskleroserisikos werden das<br />
Lipidprofil, die Lp(a)-Konzentration und der Homocysteinspiegel bestimmt sowie auch<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 403
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
weitergehend ein Panel von genetischen kardiovaskulären Risikomarkern (Faktor II<br />
G20210A, alpha-Adducin Gly460Trp, Endotheliale NO-Synthetase G894T, Apo E-<br />
Genotyp, Glycoprotein IIIa Leu33Pro, PAI-1 5G/4G, P-Selektin Val640Leu, Interleukin<br />
4 C582T, MTHFR C677T).<br />
Autoimmundiagnostik<br />
Im Bereich der Autoimmundiagnostik werden vorwiegend Autoantikörper bei<br />
systemischen (z.B. Kollagenosen und Vaskulitiden) und organspezifischen<br />
Autoimmunerkrankungen (z.B. chronische Hepato- und Nephropathien) bestimmt. Im<br />
Rahmen stufendiagnostischer Prozesse kommen moderne Verfahren der<br />
serologischen Diagnostik inklusive der Immunfluoreszenz-Mikroskopie sowie<br />
qualitativer bzw. quantitativer Immunoassays (ELISA, Radioimmunoassay, Western<br />
Blot) zum Einsatz. Die Autoantikörperbestimmungen und weitere serologische<br />
Untersuchungen (z.B. Komplementfaktoren, Entzündungsmarker) unterstützen die<br />
Kliniker in der Diagnostik und Differentialdiagnostik, Prognostik sowie beim<br />
Therapiemonitoring. Enge Kooperationen bestehen insbesondere mit der<br />
Medizinischen Klinik und Poliklinik B sowie dem Rheumazentrum <strong>Münster</strong>. In<br />
Ergänzung zur serumbasierten Diagnostik werden schwerpunktmäßig<br />
immungenetische Fragestellungen bearbeitet.<br />
Neben der Autoimmundiagnostik bietet das Zentrallaboratorium den einsendenden<br />
Stationen und Ambulanzen ein breites Spektrum an Parametern zur Allergiediagnostik<br />
an.<br />
Transplantationsdiagnostik<br />
Spezielle Transplantationsuntersuchungen werden an allen Werktagen innerhalb von 4<br />
Stunden bearbeitet (Ausnahme: CMV-PCR 2 - 3 Tage). Um die besonderen Belange<br />
der Transplantationsmedizin zu berücksichtigen, stehen spezielle Transplantations-<br />
Anforderungsbögen wie auch -Befundformate zur Verfügung. Darüber hinaus stellt das<br />
Zentrallaboratorium nach Absprache das volle Untersuchungsspektrum sowohl allen<br />
nachbetreuenden Ärzten als auch anderen Zentren zur Verfügung. Dies garantiert die<br />
Kontinuität der transplantationsmedizinischen Versorgung während des stationären<br />
Aufenthalts, aber auch in der ambulanten Nachsorge.<br />
Immunmonitoring:<br />
Die Durchflußzytometrie von peripheren Blutlymphozyten und Monozyten erlaubt die<br />
Beurteilung des Ausmaßes der Immunsuppression bei transplantierten Patienten –<br />
sog. “funktionelles Drugmonitoring”. Das funktionelle Drugmonitoring erlaubt eine<br />
404 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
individualisierte und an die klinischen Rahmenbedingungen angepasste<br />
immunsuppressive Therapie. Die durchflußzytometrischen Untersuchungen erlauben<br />
weiterhin die Früherkennung von Komplikationen und geben bei klinisch nur schwer<br />
voneinander abzugrenzenden Zuständen wichtige differential-diagnostische Hinweise<br />
(z. B. Abstoßung vs. virale Infektion). Die Bestimmung humoraler Mediatoren wie<br />
Interleukin-6 (IL6) dient der empfindlichen Erfassung inflammatorischer Prozesse,<br />
Tumor-Nekrose-Faktor- (TNF-) dem Nachweis von Infektionen, während Procalcitonin<br />
(PCT) zur Abgrenzung lokalisierter von systemischen Infektionen eingesetzt wird.<br />
Therapeutisches Drugmonitoring (TDM):<br />
Die Überwachung der immunsuppressiven Therapie anhand der systemischen<br />
Medikamentenkonzentrationen verfolgt zwei Ziele: (i) Die Einstellung empfohlener<br />
therapeutischer Blutspiegel und (ii) Vermeidung toxischer Blutspiegel durch<br />
Muttersubstanz und/oder Metabolite, da insbesondere Nieren- und<br />
Leberfunktionsstörungen häufig und schnell zur Akkumulation toxischer Metabolite<br />
führen. Derartige Metabolite können mittels High Pressure [Performance] Liquid<br />
Chromatographie (HPLC) und Massenspektrometrie (MS) differenziert und quantifiziert<br />
werden.<br />
Infektionsdiagnostik:<br />
Im Zentrallaboratorium werden im 24-Stunden-Dienst infektionsserologische<br />
Untersuchungen durchgeführt. Spenderseitig umfassen diese Untersuchungen den<br />
Nachweis von Hepatitis-, HIV- und Cytomegalie (CMV) -Infektionen. Empfängerseitig<br />
erfolgt das regelmäßige Monitoring von CMV-Infektionen, wobei neben klassischen<br />
serologischen Techniken empfindliche molekularbiologische Nachweisverfahren (Real-<br />
Time PCR) zum Einsatz kommen.<br />
Hämatologie:<br />
Das Zentrallaboratorium bietet ein umfangreiches Spektrum hämatologischer<br />
Parameter an. Die Parameter des kleinen Blutbildes sind an 2 Standorten 24 Stunden<br />
verfügbar. Maschinelle und mikroskopische Differentialblutbilder werden während der<br />
Routinedienstzeiten erstellt und befundet.<br />
Hämostaseologie<br />
Die Diagnostik von Patienten mit Blutungsleiden oder Thrombosen stellt einen<br />
Schwerpunkt im Rahmen der speziellen Hämostaseologie-Diagnostik dar. Zur<br />
laboranalytischen Diagnostik plasmatischer und thrombozytärer Hämostasedefekte<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 405
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
verfügt das Institut über ein differenziertes Methodenrepertoire einschließlich<br />
molekulargenetischer und durchflusszytometrischer Verfahren. Weiterer Schwerpunkt<br />
ist die Früherkennung von Gerinnungsstörungen als Ursache tiefer Venenthrombosen<br />
und arterieller Durchblutungsstörungen, die einen Schlaganfall oder Herzinfarkt<br />
auslösen können. Durch die eingesetzten klinisch-chemischen und<br />
molekulargenetischen Verfahren kann die Thrombosegefährdung bei Patienten und<br />
Familienmitgliedern erkannt werden. Dies betrifft das Problem 'Pille und Thrombose'<br />
ebenso wie die Thrombosegefährdung während Schwangerschaft und Wochenbett,<br />
den Schlaganfall im Kindesalter und die Interaktion von klassischen Herzinfarkt-<br />
Risikofaktoren mit Thrombophilie-Risikofaktoren.<br />
Endokrinologie<br />
Die endokrinologische Diagnostik im Zentrallaboratorium stellt ein wichtiges Bindeglied<br />
zu zahlreichen klinischen Fächern wie der Inneren Medizin, Pädiatrie, Nuklearmedizin,<br />
Reproduktionsmedizin und Gynäkologie dar. Durch den Einsatz moderner<br />
Analysevollautomaten bzw. der Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie (HPLC)<br />
wird eine qualitativ hochwertige Hormonanalytik, die den klinischen Erfordernissen an<br />
Schnelligkeit, Sensitivität und Präzision gerecht wird, sichergestellt. Zur Palette der<br />
angebotenen Untersuchungen gehören die Hormone der Schilddrüse, der Hypophyse<br />
und der Nebenniere, die Fertilitätshormone sowie die Hormone des<br />
Knochenstoffwechsels. Die endokrinologischen Basisuntersuchungen werden ergänzt<br />
durch Funktionstests und Spezialparameter aus dem Bereich der<br />
Osteoporosediagnostik.<br />
Onkologische Diagnostik<br />
Im Institut wurden diagnostische Verfahren für alle Belange der heutigen<br />
Hochleistungsonkologie etabliert, beispielhaft sind Überwachung von Patienten nach<br />
großen operativen Eingriffen, die mit kurzen Bearbeitungszeiten erfolgen müssen, als<br />
auch die Patientenvorbereitung zur Kurzzeitonkologie oder die Kontrolle der<br />
Organfunktionen bei Patienten in klinischen Therapiestudien, zu nennen. Darüber<br />
hinaus kann im Institut die Indikation und der Verlauf von etablierten Hormon-, Chemound<br />
Radiotherapien wie auch von neuesten Therapieverfahren des Mammakarzinoms,<br />
z.B. die Herceptintherapie, mit modernen immunologischen und molekularbiologischen<br />
Methoden bestimmt bzw. kontrolliert werden.<br />
406 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
Molekulare Diagnostik<br />
Besonders hervorzuheben ist der Ausbau der molekulargenetischen Diagnostik von<br />
Erb- und Viruskrankheiten durch automatisierte DNA-Sequenzierung und die<br />
Einführung von Real-Time PCR-Analysen. Es wurde darüber hinaus für diesen Bereich<br />
eine Infrastruktur geschaffen, die mit Hilfe von Pipettierrobotern die Bearbeitung von<br />
Studienproben mit molekulargenetischen Fragestellungen im Hochdurchsatz erlaubt<br />
(z.B. SNP-Screening). Durch den Abschluß eines Kooperationsvertrages mit dem<br />
Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie wurde ein Molekulardiagnostisches Zentrum<br />
etabliert, das u.a. die klinischen Einsatzmöglichkeiten von DNA-Array Chips und<br />
Expressionsmessungen evaluiert und bereits im Rahmen einer großen Studie zum<br />
Einsatz bringt.<br />
Forschung<br />
Im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit stehen insbesondere die Pathogenese,<br />
Genetik, Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prävention von Herz-<br />
Kreislauferkrankungen. Hierbei gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem Leibniz-<br />
Institut für Arterioskleroseforschung und Teilprojekten am Interdisziplinären Zentrum für<br />
Klinische Forschung (IZKF) der Medizinischen Fakultät. Schwerpunkt sind<br />
epidemiologische und klinische Studien zur Erkennung von Hochrisikopatienten für<br />
Herzinfarkt, Schlaganfall und venös-thromboembolische Erkrankungen sowie<br />
experimentelle Arbeiten zu Regulation und Funktionen von HDL-Stoffwechsel und<br />
zellulärer Cholesterinhomöostase. Insbesondere im Bereich der<br />
Arterioskleroseforschung werden im Zusammenhang mit der Einführung neuer<br />
Medikamente regelmäßig Routine- und Spezialparameter im Rahmen großer,<br />
internationaler Studien gemessen.<br />
Das Institut befasst sich in einem weiteren Arbeitsschwerpunkt mit der Sekundär- und<br />
Tertiärprävention von Tumorerkrankungen mittels genetischer Parameter und<br />
Funktionsmodellen. In der Erforschung des Nachweises und der Eigenschaften<br />
metastasierender Zellen des Mammakarzinoms hat es eine Vorreiterrolle<br />
eingenommen und eines der sensitivsten Methoden zu ihrem Nachweis in<br />
Körperflüssigkeiten entwickelt.<br />
In interdisziplinären Studien werden genetische Polymorphismen in immunologisch<br />
relevanten Molekülen (z.B. HLA-Antigene, Zytokine) im Hinblick auf ihre Bedeutung für<br />
Krankheitssuszeptibilität, Krankheitsmanifestationsformen, Prognostik und Wirksamkeit<br />
innovativer Therapiestrategien mit „Biologicals“ (z.B. Tumornekrosefaktorantagonistische<br />
Therapien bei rheumatoider Arthritis) evaluiert. Mit einer Reihe von<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 407
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
Instituten und Kliniken gibt es Kooperationen bei der Erforschung der Genetik von<br />
Herzrhythmusstörungen und peripherer Neuropathien, der immungenetischen<br />
Prädisposition bei akuten und chronischen systemischen Entzündungserkrankungen<br />
sowie bei der wissenschaftlichen Validierung von Laborparametern, die den Verlauf<br />
nach Organtransplantation beurteilen helfen.<br />
Die Forschungsschwerpunkte im Bereich Organtransplantation sind auf die<br />
perioperative Phase sowie die Transplantationsnachsorge konzentriert.<br />
Gegenwärtig bearbeitete wissenschaftliche Fragestellungen sind:<br />
� Früherkennung und Differentialdiagnose von Abstoßungen,<br />
� Infektionen/Sepsis,<br />
� Transplantationsarteriosklerose,<br />
� therapeutisches und funktionelles Drugmonitoring,<br />
� immunsuppressive Wirkung von Statinen.<br />
Es besteht eine langjährige Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie<br />
und operative Intensivmedizin bei der Erforschung der Physiologie und klinischen<br />
Bedeutung natriuretischer Peptide bei Intensivpatienten und herzchirurgischen<br />
Patienten.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Das Institut ist zuständig für die Ausbildung der Studenten der Humanmedizin im Fach<br />
„Klinische Chemie und Hämatologie“. Das Kursangebot besteht aus Vorlesungen,<br />
Seminaren/Praktika, POL-Kursen und Laborführungen. Der Unterricht ist klinisch<br />
ausgerichtet und orientiert sich an der Methodik des „Problem-Orientieren Lernens<br />
(POL)“. Zu verschiedenen Forschungsschwerpunkten (Arteriosklerose, Onkologie,<br />
Intensiv- und Transplantationsmedizin) werden zudem Kleingruppenseminare<br />
angeboten. Auf der Internetseite http://zlab-lehre.uni-muenster.de/ finden sich aktuelle<br />
Informationen zum Lehrangebot, Empfehlungen zu Büchern und elektronischen<br />
Lernmedien, Unterrichtsmaterialien (Vorlesungs- und Praktikumsfolien, Kursskript)<br />
sowie Vorlesungsvideos.<br />
Das Institut stellt Dozenten für die Ausbildung Medizinisch-Technischer-<br />
Laborassistenten im Bereich „Klinische Chemie und Gerinnung“ und führt regelmäßig<br />
MTA-Fortbildungsveranstaltungen für die eigenen Mitarbeiter/innen durch. Im Rahmen<br />
der Ausbildung von MTA-Schülern/-innen bietet das Zentrallaboratorium regelmäßig<br />
Praktikumsplätze an.<br />
408 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Service<br />
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
Das Zentrallaboratorium stellt über das Qualtitätsmanagementsystem und die Labor-<br />
EDV eine wichtige Infrastruktur für klinische Studien, insbesondere Therapiestudien,<br />
bereit. Es sorgt so für die Sicherstellung der Studienüberwachung durch den<br />
Auftraggeber und die Dokumentation der Ergebnisse. Im Servicecenter Molekulare<br />
Diagnostik können darüber hinaus komplette molekularbiologische Analysen, aber<br />
auch Teilschritte wie DNA-Präparation, Sequenzierungen, Echt-Zeit-PCR unter GLP-<br />
Bedingungen für klinische Forschergruppen im gesamten UKM, sowie<br />
Spezialambulanzen und externe Einsender durchgeführt werden.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin führt eine eigene<br />
Fettstoffwechselambulanz. In der Ambulanz wird das gesamte Spektrum von<br />
Fettstoffwechselstörungen behandelt. Bei hoher erblicher Komponente der<br />
Fettstoffwechselstörungen werden Familienuntersuchungen durchgeführt und<br />
Therapiekonzepte erstellt und in der Verlaufskontrolle geprüft. Insbesondere spezielle<br />
Ernährungsberatung und medikamentöse Therapie bei:<br />
� Typ I-Hyperlipidämie nach Fredrickson , Typ III-Hyperlipidämie , Typ II a<br />
Hypobeta,- Hypoalphalipoproteinämien<br />
� Metabolisches Syndrom: Ernährungsberatung, medikamentöse Korrektur aller<br />
Komponenten, ggfs. in Koorperation mit der Diabetes-Ambulanz im Hause<br />
� Abklärung aller bekannten Risikofaktoren und seltener Arterioskleroseursachen<br />
mit Primärprävention durch Ernährungsberatung, medikamentöse Einstellung<br />
� Sekundärprävention (asymptomatische Arteriosklerose und Hochrisikopatient<br />
ohne symptomatische Arteriosklerose)<br />
� Tertiärprävention (symptomatische Arteriosklerose), ggfs. mit zusätzlicher<br />
Anbindung an die Psychosomatik im Hause zur besseren<br />
Krankheitsbewältigung<br />
� Phytosterolämie<br />
� Kooperation mit dem Institut für Radiologie im Hause zur Abklärung des<br />
Gefäßstatus<br />
� Kooperation mit der Medizinischen Klinik C im Hause (Kardiologie)<br />
� Konsiliarische Empfehlungen für die Ambulanz für Herztransplantierte und die<br />
Ambulanz für Nierentransplantierte bei sekundärer Hyperlipidämie,<br />
� Empfehlungen nach koronarer Bypass-Versorgung und nach Apoplex<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 409
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
� Abklärung der Notwendigkeit einer LDL-Apherese (Gutachten,<br />
Indikationsstellung)<br />
� Abklärung individueller Risikofaktoren (u.a. genetische Veranlagung)<br />
� Thrombophilie-Abklärung nach frühem Insult mit therapeutischen<br />
Empfehlungen<br />
� Therapiekonzeptionierung bei problematischer medikamentöser Therapie von<br />
Fettstoffwechselstörungen aus dem niedergelassenen Bereich<br />
(Patientenvorstellung, telefonische Beratung externer Kollegen)<br />
� Bestimmung und Beurteilung der Lipidprofile von Einsendermaterialien und<br />
Empfehlungen an die behandelnden Kollegen<br />
� Klinische Studien (Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung, Radiologie,<br />
Psychosomatik)<br />
Apparative Ausstattung<br />
Das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin verfügt über eine moderne<br />
und leistungsfähige technische Ausstattung, die dem breiten Methodenspektrum eines<br />
Universitätslabors entspricht. Die etwa hundert Geräte werden zu einem großen Teil<br />
von der eigenen technischen Abteilung betreut. Die Wartung, Überprüfung, Reparatur<br />
und sämtliche Daten der Geräte werden in einer EDV-Datenbank dokumentiert. Eine<br />
optimale Funktionstüchtigkeit der Geräte wird durch in Standardarbeitsanweisungen<br />
definierte regelmäßige Wartungsmaßnahmen (täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich)<br />
sichergestellt. Ein Teil des Methodenspektrums ist im folgendem anhand der<br />
analytischen Messprinzipien aufgeführt:<br />
1. Photometrische und reflektometrische Testverfahren<br />
Klinische Chemie<br />
2 Hitachi 747,<br />
3 Modular P-Module, DimensionRxL, ABL 625, ABL 825<br />
vitros 250<br />
2. Immunologische Testverfahren:<br />
Enzymimmunoassays, Chemilumineszenzassay, Elektro<br />
Chemilumineszenzassay, Mikropartikelenzym-Immunoassay,<br />
Radioimmunoassay Fluoreszenzpolarisationsimmunoassay,<br />
Immunologische Trübungstests, Immunfluoreszenztest, zelluläre<br />
Immunphänotypisierung, Immunologie, Rheumatologie, Klinische Chemie,<br />
Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologische Chemie, Infektiologie,<br />
410 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
Endokrinologie, Stoffwechseldiagnostik, Therapeutisches Drug Monitoring<br />
Transplantationsimmunmonitoring.<br />
2 Modular E-Module<br />
3 Elecsys 2010, Centaur,<br />
AxSym, Immunlite, Advantage, Kryptor,<br />
IMx, 2 BN2<br />
3. Hämatologische Untersuchungsverfahren<br />
Hämatologie<br />
SE9000; Coulter MD 2/8<br />
4. Hämostaseologische Testverfahren<br />
Hämostaselogie<br />
4 BCS<br />
5. Chromatographische Verfahren<br />
Medikamente, Hormone, Spezialanalytik<br />
6 HPLC-Anlagen, GC, GC-MS<br />
6. DNA-Amplifikation (PCR)<br />
Sequenzierreaktion und Kapillarelektrophorese<br />
Sequenzierung, Fragmentanalyse<br />
Sequencer ABI 3700/3730<br />
7. Spezielle PCR-Methoden<br />
Real-time PCR für die Bestimmung einzelner SNPs und Mutationen<br />
TaqMan-System (ABI HT 7900)<br />
8. Microarray-Methoden<br />
SNP-Analytik, Differentielle mRNA Expressionsanalyse<br />
Affymetrix-System<br />
9. Zellbasierte Methoden<br />
Immunphänotypisierung<br />
Sysmex SE 9500/9000 2x, Coulter MD II 2x,<br />
Durchflußzytometer Coulter XL 5x, Sorter EPICS ELITE 1x.<br />
10. Massenspektrometrie mit Vortrennung (HPLC, GC)<br />
Proteomics, Metabolomics<br />
Tandem-Massenspektometer<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 411
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Das in 2002 etablierte Qualitätsmanagementsystem (QMS) wurde auf die neue Norm<br />
DIN EN ISO 15189 für medizinische Laboratorien angepaßt und seine Konformität mit<br />
den Normvorgaben durch ein Reaudit mit einem externen Gutachter bestätigt. Die<br />
Akkreditierung durch den Deutschen Akkreditierungsrat (DAR) ist deshalb auch bis<br />
2007 gesichert. Unter Mitarbeit der institutseigenen EDV-Abteilung konnte ein<br />
Dokumentensystem realisiert werden, das die Verwaltung und Lenkung der im<br />
Rahmen des Qualitätsmanagements erforderlichen Dokumente unterstützt.<br />
Im Institut werden EDV–Systeme betrieben und weiterentwickelt für die Bereiche<br />
Auftrags-bearbeitung, Warenwirtschaft, Dokumentation und Schulung. Informationen<br />
über das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (Zentrallaboratorium)<br />
können im Internet unter der Adresse http://wwwlabor.uni-muenster.de/ abgerufen<br />
werden. Über das "Einsender-Auskunft-System" EASY http://wwwlabor.unimuenster.de/easy/<br />
werden In-formationen des Zentrallaboratoriums z.B. zur<br />
Beauftragung von Analytik, zur Proben-abnahme und zu diagnostischen<br />
Fragestellungen angeboten. Das Informationssystem kann über das interne Datennetz<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s mit einer erweiterten Funktionalität (z.B. interaktive<br />
Bestellmöglichkeiten, aktuelle Hinweise zum Laborbetrieb) aufgerufen werden<br />
(Adresse http://wwwlabor.uni-muenster.de/dienstleistungen ).<br />
Das EDV–System für die Auftragsbearbeitung unterstützt alle Arbeitsplätze von der<br />
Auftrags-erfassung über das Probenmanagement, die technische Durchführung der<br />
Analysen, die Qualitätskontrolle und die labormedizinische Validation bis zur Ausgabe<br />
der Befunde. Hierbei wird auch die Durchführung von Studien mit einem optimierten<br />
Verfahren unterstützt. Unter anderem sind eine Vordefinition der Studienabschnitte und<br />
der für die einzelnen Abschnitte benötigten bzw. erwarteten Studienproben möglich.<br />
Laborbefunde werden in gedruckter Form ausgegeben und online im HL7–Format zu<br />
den Klinischen Arbeitsplatzsystemen (KAS) der Stationen und Ambulanzen übermittelt.<br />
Mit dem fortschreitenden Aufbau der Klinischen Arbeitsplatzsysteme im UKM können<br />
immer mehr Einsender die schnelle online-Übermittlung der Befunde nutzen. Bei<br />
Studienproben ist die elektronische Übermittlung der Studienresultate in Form von<br />
studienspezifisch strukturierten Datensätzen möglich.<br />
412 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Zentrallaboratorium<br />
Stationäre Patienten 51.425<br />
Ambulante Patienten 63.050<br />
Ambulante Behandlungen 453.752<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 413
Institut für Transfusionsmedizin<br />
34. Institut für Transfusionsmedizin<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Walter Sibrowski<br />
Domagkstr. 11<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-57690<br />
E-Mail: transmed.sekretariat@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/trans/<br />
Das Institut<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Das Institut für Transfusionsmedizin versorgt die Universitätskliniken mit allen<br />
diagnostischen, therapeutischen und präparativen transfusionsmedizinischen<br />
Leistungen. Zur Wahrnehmung der verschiedenen Aufgaben ist das Institut in drei<br />
verschiedene Arbeitsbereiche gegliedert:<br />
Im Arbeitsbereich „Blutspende / Hämapherese“ werden homologe Blutspenden,<br />
Eigenblutspenden sowie präparative und therapeutische Hämapheresen<br />
(Thrombozytenspende, Granulozyten-, Monozyten- und Lymphozytenspende,<br />
Stammzellapherese, Plasmapherese, Erythrozytapherese, Leukozytendepletion)<br />
durch-geführt. Mit Datum vom 01.01.2004 wurden zudem die Herstellung spezieller<br />
Zell-therapeutika und das Qualitätskontrolllabor (Arzneimittelherstellung) sowie die<br />
Spenderinfektionsdiagnostik organisatorisch der Blutspendeabteilung zugeordnet. Im<br />
Arbeitsbereich der Blutspende ist auch das Knochenmarkspenderregister<br />
untergebracht. Das Institut für Transfusionsmedizin ist Mitglied in der<br />
Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Knochenmark- und Stammzelltransplantation<br />
sowie der Gewinnung von Blutspendern in Westfalen-Lippe (AFK-WL).<br />
Im Arbeitsbereich „Blutbank“ erfolgen die Blutkomponentenherstellung und -<br />
lagerung, die immunhämatologische Diagnostik von Spender- und<br />
Patientenblutproben, die Durchführung der Verträglichkeitstestung und die Ausgabe<br />
der Blutkomponenten sowie die Spenderinfektionsdiagnostik. Im Arbeitsbereich<br />
„Blutbank“ ist zusätzlich ein Labor für Spezielle Immunhämatologie angesiedelt,<br />
414 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Transfusionsmedizin<br />
dessen diagnostische Schwerpunkte derzeit bei der klinisch-immunologischen<br />
Differenzierung der Autoimmunhämolysen sowie bei der molekularbiologischen<br />
Typisierung der Allele klinisch relevanter Blutgruppensysteme liegen.<br />
Im Arbeitsbereich „Transplantationsimmunologie“ erfolgen die Diagnostik im<br />
Rahmen von Transplantationen (Gewebetypisierung, Nachweis<br />
transplantationsrelevanter Antikörper) und die immunologische Diagnostik an<br />
Thrombozyten, Granulozyten und Leukozyten. Das dem Zentralen<br />
Knochenmarkspenderregister Deutschland angeschlossene Suchzentrum für<br />
Knochenmark- und Stammzellspender ist seit November 2004 der Abteilung Transplantationsimmunologie<br />
angeschlossen.<br />
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
Im Bereich der medizinischen Leistungen des Instituts ergeben sich vier<br />
Schwerpunkte.<br />
1. Zentrale Versorgung des Klinikums mit Blutprodukten<br />
� Standardblutprodukte und zahlreiche Spezialpräparate aus eigener Herstellung<br />
� Stammzelltransplantate, Lymphozytenpräparate, Monozytenpräparate aus<br />
eigener Herstellung<br />
� Eigenblutherstellung<br />
� ärztliche Beratungsleistungen im Rahmen der Versorgung, insbesondere der<br />
Therapie mit Blutprodukten<br />
� institutsübergreifende Koordination und Qualitätssicherung der<br />
transfusionsmedizinischen Leistungen am UKM im Rahmen der Arbeit der<br />
Transfusionskommission<br />
� Weiterentwicklung von Parametern zur Qualitätskontrolle zellulärer<br />
Blutprodukte<br />
� Etablierung eines Suchzentrums zur Kompatibilitätstestung und Vermittlung von<br />
national und international gewonnenen Stammzelltransplantaten an Patienten<br />
des UKM<br />
2. Therapeutische Leistungen als Auftragsleistungen bzw. Konsiliarleistungen<br />
für Kliniken des UKM<br />
� Plasmapheresen (z.B. Patienten mit thrombotisch-thrombozytopenischer<br />
�<br />
Purpura, ABO-major-inkompatible Stammzelltransplantation, Paraproteinämie)<br />
maschinelle Austauschtransfusionen (z.B. Patienten mit Sichelzellanämie)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 415
Institut für Transfusionsmedizin<br />
� Thrombozytendepletionen (z.B. Patienten mit idiopathischer Thrombozytose)<br />
� Leukapheresen (akute Leukämien)<br />
� Transfusion von Blutkomponenten (i. d. R. hämatologische Krankheitsbilder)<br />
� ärztliche Beratungs- und Aufklärungsgespräche für therapeutische Leistungen<br />
3. Leistungen im Rahmen der transfusionsmedizinischen Diagnostik<br />
� Blutgruppen- und Verträglichkeitsdiagnostik für die Bereitstellung von zellulären<br />
Blutprodukten und gefrorenem Humanplasma<br />
� spezielle immunhämatologische Diagnostik zur Erkennung immunologischer<br />
und immunhämatologischer Krankheitsbilder<br />
� infektionsimmunologische Diagnostik transfusionsassoziierter<br />
Infektionskrankheiten bei Transplantationen und gerichteten Blutspenden<br />
� transplantationsimmunologische Diagnostik (Gewebetypisierung, serologische<br />
Verträglichkeitsdiagnostik, Stammzelldiagnostik, Immunstatus) bei Stammzellund<br />
Knochenmarktransplantationen, soliden Organtransplantationen bei<br />
Therapie mit Lymphozyten-, Granulozyten- Monozyten- und<br />
Thrombozytenkonzentraten. Immunologische Diagnostik bei Krankheitsbildern,<br />
die diese Zellreihen betreffen (z.B. neonatale Alloimmunthrombozytopenie,<br />
Autoimmunthrombozytopenie,<br />
Thrombozytopenie Typ II)<br />
Autoimmungranulopenie, Heparin-induzierte<br />
� ärztliche Beratung und Konsiliartätigkeit für Kliniken im Rahmen der<br />
transfusionsmedizinischen Diagnostik, Teilnahme an klinischen Konferenzen,<br />
ärztliche Leistungen für die Herstellung und Zuordnung von Spezialpräparaten<br />
(z.B. Antigen-kompatible Erythrozytenkonzentrate, HLA-gematchte<br />
Thrombozyten-konzentrate, Auswahl geeigneter Transplantatspender etc.)<br />
4. Leistungen im Rahmen des Stammzellspender-Registers der Arbeitsgemeinschaft<br />
zur Förderung der Knochenmark- und Stammzelltransplantation<br />
sowie der Gewinnung von Blutspenden in Westfalen-Lippe<br />
(AFK-WL)<br />
� Gewebetypisierung von bereits über 15.000 spendewilligen Stammzellspendern<br />
in Kooperation mit anderen transfusionsmedizinischen Einrichtungen in<br />
Westfalen-Lippe<br />
� Gewinnung und Vermittlung von Stammzelltransplantaten aus dem Register<br />
des Instituts für Transfusionsmedizin bzw. der AFK-WL zur Vermittlung an<br />
Patienten in nationalen bzw. internationalen Transplantationszentren.<br />
416 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />
Institut für Transfusionsmedizin<br />
Ergänzend zu den Leistungsbereichen sind folgende Versorgungsschwerpunkte<br />
besonders hervorzuheben<br />
1. Spezielle Immunhämatologie (Laboraufträge UKM und externe Praxen;<br />
�<br />
Akkreditierung des Labors durch die ZLG beantragt):<br />
Differentialdiagnostik und Empfehlungen zum Transfusionsregime bei<br />
• Autoimmunhämolysen<br />
• Alloimmunhämolysen komplexer Genese<br />
• Mischformen der Immunhämolyse<br />
� Differenzierung komplexer Antikörpermischungen in der<br />
Schwangerenbetreuung, Abschätzung der klinischen Wertigkeit<br />
� Molekularbiologische Typisierung der Allele klinisch relevanter<br />
�<br />
Blutgruppensysteme mittels PCR-SSP-Methodik<br />
Entwicklung funktioneller Parameter zur Qualitätskontrolle von zellulären<br />
Blutprodukten<br />
2. Herstellung, Aufbereitung und Charakterisierung von autologen und<br />
allogenen Stammzelltransplantaten<br />
� Überwachung der Qualitätssicherung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben<br />
durch die zuständigen Landes- und Bundesoberbehörden<br />
� autologe Stammzelltransplantate: Transplantatgewinnung, Konservierung und<br />
Lagerung am Institut für Transfusionsmedizin<br />
� allogene Transplantate: Etablierung des kompletten Vorgangs der<br />
Spendersuche, Spenderevaluierung sowie der erweiterten immunologischen<br />
und infektiologischen Kompatibilitätsdiagnostik am Institut für<br />
Transfusionsmedizin<br />
3. Transplantationsimmunologie<br />
� Akkreditierung durch die European Federation of Immunogenetics (EFI)<br />
� gesamtes Untersuchungsspektrum der Transplantationsimmunologie<br />
einschließlich hochauflösender Typisierungen etabliert<br />
� durch die Etablierung des o. g. Registers und Suchzentrums für<br />
Stammzellspender liegen insbesondere am UKM optimale Voraussetzungen für<br />
die Versorgung des Knochenmarktransplantationszentrums mit geeigneten<br />
Spendern vor.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 417
Institut für Transfusionsmedizin<br />
Forschung<br />
Die Forschungsprojekte der 3 Arbeitsbereiche des Institutes sind im Folgenden<br />
zusammenfassend dargestellt:<br />
1. Blutspende mit Knochenmark-/Stammzellspenderregister<br />
� Untersuchung der Einflussgrößen bei der Gewinnung, Charakterisierung<br />
und Quantifizierung von hämatopoetischen Stammzellen zur<br />
Transplantation<br />
� Untersuchungen der Wechselwirkung von Blutgruppen-Antikörpern und<br />
hämatopoetischen Stammzellen<br />
2. Blutbank und Spezielle Immunhämatologie<br />
� Molekulare Charakterisierung veränderter IgM-IgG-Interaktionen bei der<br />
Autoimmunhämolyse vom Wärmetyp<br />
� Mechanismen der Induktion von Immuntoleranz und Alloreaktivität gegen<br />
Erythrozytenantigene<br />
� Funktionelle Charakterisierung therapeutisch applizierbarer<br />
Erythrozytenpräparationen in vitro mittels biomolekularer<br />
Interaktionsanalyse unter Real-Time-Bedingungen und<br />
�<br />
molekularbiologischer Techniken<br />
Ergebnisorientierte Qualitätssicherung der Hämotherapie<br />
3. Transplantationsimmunologie mit Knochenmark- /<br />
Stammzellspendersuchzentrum<br />
� Bedeutung thrombozytärer Wachstumsfaktoren für die Angiogenese und<br />
Osteogenese im Rahmen der Therapie von Knochendefekten (Kooperation<br />
mit der Klinik u. Poliklinik für spezielle Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie)<br />
� Lymphozytärer Mikrochimärismus bei Fertilitätsstörungen (Kooperation mit<br />
dem Institut für Reproduktionsmedizin)<br />
� Expression von Prionproteinen in Blutzellen (Kooperation mit dem Institut<br />
für Hygiene)<br />
� Erfassung transplantationsrelevanter Antikörper in ELISA-Systemen<br />
418 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Fortbildung und Lehre<br />
Institut für Transfusionsmedizin<br />
Lehre<br />
Das Unterrichtskonzept im Fach Transfusionsmedizin umfasst für das gesamte<br />
Studium 2 Teilveranstaltungen, die beide über die Einbindung in übergeordnete<br />
Veranstaltungen Präsenzpflicht erlangen. Im 3. Fachsemester erfolgt eine Einführung<br />
in die Transfusionsmedizin begleitend zu den integrierten Seminaren zum Thema Blut<br />
(Gruppenunterricht, 3 Stunden/Gruppe). Die Hauptvorlesung Transfusionsmedizin wird<br />
im 7. Fachsemester als Blockveranstaltung angeboten und durch Seminare und<br />
Praktika begleitet. Die Hauptvorlesung Transfusionsmedizin mit begleitenden<br />
Seminaren und Praktika ist in die Lehre im Querschnittsbereich<br />
Immunologie/Infektiologie eingebunden. Die Transfusionsmedizin ist damit in der<br />
Studentenausbildung am UKM schriftliches Prüfungsfach.<br />
Mitgliedschaften ärztlicher Mitarbeiter des Instituts in Fachgesellschaften<br />
Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI)<br />
(www.dgti.de)<br />
Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) (www.immunologie.de)<br />
Deutsche Gesellschaft für Immungenetik (DGI) (www.uni-kiel.de/dgi)<br />
European Macrophage Society (EMS) (www.macrophage.de)<br />
Deutsche Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) (www.gbm.uni-<br />
frankfurt.de)<br />
Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung (GQMG)<br />
(www.gqmg.de)<br />
Centrum für Krankenhausmanagement, CKM-Zirkel (www.ckm-cirkel.de)<br />
Arbeitsgemeinschaft staatlicher und kommunaler Blutspendedienste (www.stkb.de)<br />
Sonstige Tätigkeiten von Institutsmitgliedern – Mitarbeit in Gremien und<br />
Ausschüssen<br />
� Mitarbeit in der Arbeitsgruppe zur Akkreditierung von Stammzell-<br />
Fremdspender-Einrichtungen gemäß Standard der „World Marrow Donor<br />
Association“ (WMDA)<br />
� Gutachtertätigkeit für die Konzertierte Aktion Stammzelltransplantation der<br />
DAG-KBT (JACIE)<br />
� Mitgliedschaft bei der DGTI-Arbeitsgruppe im Sektorkomitee 5 der ZLG, Bonn,<br />
zur Erarbeitung von Checklisten zur Akkreditierung in der<br />
Transfusionsmedizin/Immunhämatologie<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 419
Institut für Transfusionsmedizin<br />
� Mitgliedschaft im wissenschaftlichen Beratungsausschuss „Neu auftretende und<br />
neu identifizierte Gesundheitsrisiken“ (SCENIHR) der Europäischen<br />
�<br />
Kommission<br />
Co-Herausgeberschaften für die Zeitschriften “Transfusion Medicine &<br />
Hemotherapy“ und "Current Pharmaceutical Design“<br />
Schulungen, Fortbildungen und Kongressbesuche der wissenschaftlichen und<br />
nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />
Von den wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Mitarbeitern erfolgte die<br />
Teilnahme an über 40 externen Fortbildungsveranstaltungen und internationalen<br />
wissenschaftlichen Fachkongressen im Jahr 2005.<br />
Vom Institut für Transfusionsmedizin organisierte Fortbildungsveranstaltungen<br />
„Administrative, diagnostische und präparative Praxis der allogenen<br />
Stammzellspende“, Workshop der ARGE-KMSB vom 18. bis 19.03.2005<br />
„Aktuelle Themen zur Transfusionsmedizin“, eine Vortragsreihe mit sieben Beiträgen<br />
im Zeitraum 21.4. bis 24.11.2005<br />
„Probleme der hämotherapeutischen Versorgung in der Transplantationsmedizin“,<br />
Fortbildungsveranstaltung der LÄK Westfalen-Lippe zur Qualifikation als<br />
Transfusionsveranwortliche und Transfusionsbeauftragte am 15.06.2005<br />
Fortbildungsveranstaltung für Pflegekräfte des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong>,<br />
11.05.2005 und 09.11.2005<br />
Institutsinterne Fortbildungen und Schulungen für Ärzte, MTA’s und Schwestern<br />
Im Jahr 2005 wurden insgesamt 33 institutsinterne Fortbildungsveranstaltungen mit<br />
eigenen Referenten und externen Referenten für die Schulung des institutseigenen<br />
Personals durchgeführt.<br />
Service<br />
Besondere Serviceleistungen werden insbesondere für Blutspender für die Steigerung der<br />
Spendebereitschaft erbracht. Neben der normalen Aufwandsentschädigung für Standard-<br />
Blutspenden gibt es:<br />
� Spenderaufenthalts- und Warteräume mit Angebot von warmen und kalten<br />
Getränken sowie belegten Brötchen und frischem Obst<br />
� Wechselnde spezielle Informationsangebote (z.B. Schutzimpfungen)<br />
� Vernissage-Veranstaltungen und Bilderausstellungen in der Blutspendeabteilung<br />
� Verlosungen und weitere Werbeveranstaltungen vor Ort und in den Medien<br />
420 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Transfusionsmedizin<br />
� Kinder-Spielecke in der Blutspendeabteilung<br />
� Verschiedene Informationsveranstaltungen zur Werbung von<br />
Knochenmarkspendern (2-3x jährlich)<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
� Ambulante Bluttransfusionen<br />
� Maschinelle Blutaustauschverfahren (Erythrozytapherese, Leukapherese,<br />
Plasmapherese)<br />
Apparative Ausstattung<br />
Im Bereich der Blutspende stehen verschiedene apparative Systeme zur Gewinnung<br />
von Vollblut und Blutkomponenten mittels Hämapherese zur Verfügung. Die zur<br />
Hämapherese bei Blutspendern vorgehaltenen Zellseparatoren werden bei Bedarf<br />
auch für präparative bzw. therapeutische Verfahren bei Patienten des UKM eingesetzt.<br />
Für die Therapie von Patienten mit den o. g. Verfahren stehen 2 Zellseparatoren der<br />
Marke Cobe Spectra separat zur Verfügung.<br />
Für die Aufbereitung und Qualitätskontrolle von Blutkomponenten gemäß<br />
Arzneimittelgesetz stehen darüber hinaus verschiedene apparative Systeme zur<br />
Fraktionierung (z. B. Beutelzentrifugen) von Blutkomponenten sowie zu deren<br />
immunhämatologischer und infektiologischer Testung zur Verfügung (z. B. Geräte zur<br />
serologischen und molekularbiologischen Infektionsdiagnostik). Daneben werden für<br />
spezielle Blutprodukte – wie z. B. für Stammzelltransplantate und zelluläre<br />
Immuntherapeutika – spezielle Einrichtungen und apparative Verfahren benötigt (wie z.<br />
B. Reinraumbereiche bzw. durchflusszytometrische Geräte zur Zellcharakterisierung).<br />
Verschiedene Systeme zur Lagerung von Blutprodukten in Kühl- und Gefrierschränken<br />
sowie in Stickstoff-Lagertanks werden vorgehalten<br />
Im Bereich der Blutbank/Immunhämatologie erfolgt auch die Patientendiagnostik mit<br />
teil- bzw. vollautomatisierten Geräten (wie z. B. die immunhämatologische Diagnostik<br />
mittels TANGO-System der Fa. BIOTEST).<br />
Im Laborbereich „Transplantationsimmunologie“ werden insbesondere apparative<br />
Systeme zur serologischen und molekulargenetischen Typisierung eingesetzt (wie z. B.<br />
verschiedene Geräte zur Amplifikation und Identifizierung von PCR-Produkten)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 421
Institut für Transfusionsmedizin<br />
Institutsermächtigung<br />
Der ärztliche Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin ist für die Zeit vom<br />
01.10.2004 bis 30.09.2006 zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung zur<br />
Durchführung von Leistungen im Rahmen der transfusions- und<br />
transplantationsimmunologischen Diagnostik ermächtigt. Hierunter fallen Leistungen<br />
aus Überweisung von niedergelassenen Vertragsärzten sowie von persönlich<br />
ermächtigten Krankenhausärzten oder von ermächtigten ärztlich geleiteten<br />
Einrichtungen im Rahmen der diesen Ärzten / Instituten erteilten Ermächtigung bzw.<br />
Institutsermächtigung.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Am Institut für Transfusionsmedizin ist das vorgeschriebene Qualitätssicherungssystem<br />
sowohl im Rahmen der Arzneimittelherstellung als auch im Rahmen<br />
der Hämotherapie etabliert. Herstellungsleiter für Blutprodukte ist Herr Dr. Ahlke.<br />
Kontrollleiterin im Sinne des Arzneimittelgesetzes ist Fr. Dr. Tapernon.<br />
Qualitätssicherungsbeauftragte ist Fr. PD Dr. Stahl (Qualifikation für Ärztliches<br />
Qualitätsmanagement entsprechend dem Curriculum der BÄK).<br />
Selbstinspektionen aller Arbeitsbereiche am Institut für Transfusionsmedizin werden in<br />
regelmäßigen Abständen – mindestens einmal jährlich - entsprechend den Vorgaben<br />
des Qualitätsmanagementsystems des Institutes durchgeführt.<br />
Die Abteilung Transplantationsimmunologie ist akkreditiert bei der European<br />
Federation of Immunogenetics (EFI). Die Akkreditierung der immun-hämatologischen<br />
Labore und der Blutbank durch die ZLG ist beantragt.<br />
422 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Transfusionsmedizin<br />
Tabellarische Übersicht – Leistungszahlen Transfusionsmedizin 2005<br />
Arbeitsbereich Blutbank<br />
Bereitstellung<br />
Verbrauchte<br />
Blutpräparate Blutpräparate<br />
Erythrozytenkonzentrate 63.239 26.404<br />
Thrombozytenapheresekonzentrate<br />
..8.949 8.847<br />
Frischplasmen 16.621 16.305<br />
Stammzellpräparate ....273 94<br />
Immunhämatologische Diagnostik<br />
Blutgruppenbestimmungen<br />
17.943<br />
(Serologie)<br />
Blutgruppenbestimmungen<br />
40<br />
(Molekulargenetik)<br />
Antikörpersuchteste 31.707<br />
Antikörperdifferenzierungen 1.176<br />
Infektionsdiagnostik<br />
Hepatitis B Diagnostik 17.860<br />
Hepatitis C Diagnostik 17.997<br />
HIV 1/2 Diagnostik 17.866<br />
CMV Diagnostik 14.094<br />
Lues-Diagnostik (TPHA) 17.961<br />
HCV PCR 17.788<br />
HIV-1 PCR 17.804<br />
HBV PCR 18<br />
Erweiterte Infektionsdiagnostik ..8.760<br />
Arbeitsbereich Blutspende<br />
Herstellung von Blutkomponenten<br />
Erythrozytenkonzentrate,<br />
8.779<br />
Vollblutspende<br />
Erythrozytenkonzentrate,<br />
2.185<br />
Multikomponentenspende<br />
Thrombozytenapherese-<br />
8.883<br />
konzentrate<br />
Eigenblutkonserven 99<br />
Eigenblutkonserven durch<br />
Multikomponentenspende<br />
Präparative Apheresen<br />
Autologe Stammzellapheresen 175<br />
Allogene Stammzellapheresen<br />
26<br />
(Verwandte)<br />
Allogene Stammzellapheresen<br />
41<br />
(Fremdspender)<br />
Granulozytenspenden 7<br />
Lymphozytenspenden 13<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 423<br />
20
Institut für Transfusionsmedizin<br />
Monozytenspenden 7<br />
Knochenmarkaufbereitung 10<br />
Therapeutische Apheresen<br />
Leukozytendepletionen 33<br />
Therapeutischer<br />
Plasmaaustausch<br />
32<br />
Erythrozytenaustausch 11<br />
zugelassene Spender<br />
Vollblutspender 9.369<br />
davon Erstspender 2.855<br />
Thrombozytenspender 5.918<br />
Eigenblutspender 102<br />
Arbeitsbereich Transplantationsimmunologie<br />
Thrombozyten-Elisa<br />
Thrombozyten-Diagnostik<br />
2.286<br />
MAIPA 1.054<br />
Thrombozyten-Typisierung<br />
PCR<br />
173<br />
HIT-Antikörperdiagnostik 28<br />
HPA-Diagnostik am<br />
Durchflusszytometer<br />
538<br />
Thrombozyten-Crossmatch 56<br />
serologische HLA<br />
Typisierungen:<br />
- Klasse I: A+B-Merkmale<br />
DNA-Typisierungen - Klasse I<br />
(niedrig auflösend) und HLA-<br />
Klasse II (niedrig u.<br />
hochauflösend)<br />
HLA-Diagnostik<br />
- Patienten und Verwandte -<br />
424 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005<br />
899<br />
4.360<br />
HLA-Antikörperbestimmung 3.557<br />
HLA-Sequenzanalyse 1.314<br />
HLA-Crossmatch 217<br />
HLA-Diagnostik für das <strong>Münster</strong>aner<br />
Spenderegister bzw. die Suchzentrale<br />
Neue Spender insgesamt 1.183<br />
serologische HLA-<br />
Typisierungen:<br />
799<br />
- Klasse I: A+B-Merkmale<br />
niedrigauflösende HLA-Klasse<br />
1.272<br />
I-Typisierung<br />
niedrigauflösende DRB1*-<br />
404<br />
Typisierung<br />
hochauflösende DRB1*- 564
Typisierung<br />
Niedrigauflösende DQB1*-<br />
Typisierung<br />
niedrigauflösende DRB1*-<br />
Aufträge<br />
hochauflösende DRB*/DQ*<br />
Aufträge<br />
Institut für Transfusionsmedizin<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 425<br />
391<br />
308<br />
Probenverschickungsaufträge 50<br />
Untersuchte CT-Proben<br />
Suchzentrum HLA-<br />
A/B/C/DR/DQ, hohe Auflösung<br />
Bearbeitete<br />
Fremdspendersuchen<br />
CD-34 Monitoring im<br />
Spenderblut<br />
(CD-34 = Stammzellmarker)<br />
CD-34 Messung im<br />
Stammzellprodukt<br />
Spezielle Anreicherung von<br />
Stammzellen (Purging)<br />
Aufbereitung / Einfrieren von<br />
Stammzellen (autolog)<br />
Aufbereitung / Einfrieren von<br />
Stamm-zellen (allogen)<br />
Aufbereitung / Einfrieren von<br />
Kno-chenmark (allogen)<br />
Aufbereitung / Einfrieren von<br />
Lymphozyten (allogen)<br />
44<br />
161<br />
739<br />
Stammzellaufbereitung / Diagnostik<br />
722<br />
336<br />
13<br />
178<br />
Immunstatus 71<br />
Klonogenitätsassay 273<br />
Ausgabe / Retransfusion von<br />
Stammzellen, Knochenmark<br />
308<br />
bzw. Lymphozyten<br />
Qualitätskontrolle /<br />
Produktmessung allogene<br />
Stammzellen<br />
Qualitätskontrolle /<br />
Produktmessung allogene<br />
Lymphozyten<br />
73<br />
8<br />
17<br />
Stammzellaufbereitung / -diagnostik<br />
für Patienten in auswärtigen Kliniken<br />
Stammzellgewinnung in auswärtigen<br />
Kliniken für <strong>Münster</strong>aner Patienten<br />
Aufbereitung / Einfrieren von<br />
35<br />
Stammzellen (allogen)<br />
Qualitätskontrolle /<br />
Produktmessung allogene<br />
35<br />
Stammzellen<br />
Aufbereitung / Einfrieren von<br />
2<br />
Lymphozyten (allogen)<br />
Qualitätskontrolle /<br />
Produktmessung allogene<br />
2<br />
Lymphozyten<br />
Aufbereitung / Einfrieren von 8<br />
38<br />
15
Institut für Transfusionsmedizin<br />
Knochenmark (allogen)<br />
Qualitätskontrolle /<br />
Produktmessung allogenes<br />
Knochenmark<br />
Erklärung:<br />
allogen: Fremdspende, von einem genetisch anderen Individuum derselben Art stammend<br />
(z.B. Mensch-Mensch Transplantation),<br />
autolog: Eigenspende, zu demselben Individuum gehörig.<br />
426 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005<br />
8
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
35. Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer-<br />
Gesichtschirurgie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. h. c. Ulrich K. Joos<br />
Waldeyerstraße 30<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-83 47004<br />
Fax +49-(0)251-83 47184<br />
E-Mail: joos@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/chirurg/<br />
Die Klinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG-Chirurgie) mit<br />
dem Zentrum für experimentelle Zahnheilkunde ist eine Fachdisziplin der Zahn- Mundund<br />
Kieferklinik und des Zentrums für Chirurgie des UKM. Sie beschäftigt sich mit allen<br />
Aspekten des Faches, wobei folgende Schwerpunkte herauszustellen sind:<br />
� Diagnostik und Behandlung ausgedehnter Verletzungen des Kopf- und<br />
Halsbereiches,<br />
� operative Behandlung von Patienten mit bösartigen Tumoren der Lippe, der<br />
Mundhöhle und des Oropharynx,<br />
� Versorgung von Patienten mit Fehlbildungen des Unter- und des Oberkiefers<br />
(Dysgnathien),<br />
� operative Behandlung und Betreuung von Patienten mit craniofacialen<br />
Fehlbildungen im Bereich des Neurocraniums als auch des Vizerocraniums,<br />
� dentoalveolären Chirurgie, insbesondere chirurgische Zahnerhaltung,<br />
Implantologie.<br />
Die MKG-Chirurgie ist eine Klinik mit jährlich ca. 1700 stationären und 22.000<br />
ambulanten Patienten. In Spezialsprechstunden werden die stationären Patienten<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 427
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
ambulant weiter betreut. Jährlich werden ca. 5500 ambulante Operationen und<br />
chirurgische Eingriffe und ca. 1700 stationäre Operationen durchgeführt.<br />
Im Bereich Lehre stehen die Ausbildung von Studenten, die Weiterbildung der Ärzte<br />
sowie Weiterbildungsangebote für den pflegerischen Bereich im Mittelpunkt.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Fachabteilung<br />
� Diagnostik und Behandlung ausgedehnter Verletzungen des Kopf- und<br />
Halsbereiches,<br />
� operative Behandlung von Patienten mit bösartigen Tumoren der Lippe, der<br />
Mundhöhle und des Oropharynx,<br />
� Versorgung von Patienten mit Fehlbildungen des Unter- und des Oberkiefers<br />
(Dysgnathien),<br />
� operative Behandlung und Betreuung von Patienten mit kraniofazialen<br />
Fehlbildungen im Bereich des Neurocraniums als auch des Vizerocraniums,<br />
(Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, Gesichtsspalten, Syndrome)<br />
� dentoalveolären Chirurgie, insbesondere chirurgische Zahnerhaltung,<br />
Implantologie.<br />
� Mikrogefäß- und Mikronervchirurgie<br />
� Kiefergelenkschirurgie<br />
� Orbitalchirurgie,<br />
� Distraktionsosteogenese<br />
� Plastisch-rekonstruktive Chirurgie<br />
Versorgungsschwerpunkte der Fachabteilung<br />
Die Tätigkeitsschwerpunkte der Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer-,<br />
Gesichtschirurgie im Rahmen der Grund- sowie der hochspezialisierten Versorgung<br />
und ihre überregionale Bedeutung lassen sich in folgende Bereiche zusammenfassen:<br />
Kraniofaziale Anomalien: Die Patienten mit Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten,<br />
Fehlbildungen des Gesichtsschädels und der Schädelkalotte werden gemeinsam mit<br />
der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie im Bereich des Neuro- als auch des<br />
Viszerokraniums versorgt. Die MKG-Chirurgie ist Schwerpunktklinik der<br />
Elterninitiative für craniofaciale Fehlbildungen.<br />
428 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
Tumorchirugie: Die operative Therapie ausgedehnter Tumorleiden<br />
(Gefäßfehlbildungen wie Hämangiome, Lymphangiome, sonstige Fehlbildungen im<br />
Kopf-Halsbereich, Schädelbasis-tumoren), die knöcherne Rekonstruktion sowie die<br />
Wiederherstellungschirurgie der Weichgewebe und die daraus resultierenden<br />
Fähigkeiten im mikrochirurgischen Gewebetransfer werden interdisziplinär genutzt<br />
und in interdisziplinäre nicht chirurgische Behandlungskonzepte wie Strahlentherapie,<br />
Chemotherapie und Immuntherapie eingebettet. Spezielle mikrochirurgisch-operative<br />
Verfahren werden hier entwickelt und in die Praxis eingeführt.<br />
Traumatologie: Im Schnittpunkt von drei Rettungshubschrauberstandorten besteht ein<br />
ausgeweitetes Einzugsgebiet in der primären interdisziplinären Unfallversorgung.<br />
Moderne Osteosyntheseverfahren wurden hier zum Teil innovativ entwickelt und in die<br />
Praxis eingeführt.<br />
Orthognathe Chirurgie: Zusammen mit der Poliklinik für Kieferorthopädie erfolgt die<br />
Behandlung von Dysgnathiepatienten. Die von der Klinik begonnene Fortbildungsreihe<br />
für orthognathe Chirurgie genießt internationales Renomee.<br />
Implantologie: Zusammen mit der prothetischen Abteilung werden neben typischen<br />
Indikationen in besonderem Maße komplexe orale Rehabilitationen nach<br />
Tumoroperationen, Unfällen, extremen Kieferathrophien und bei Fehlbildungen<br />
durchgeführt. Implantate<br />
Bereitstellung spezieller Sprechstunden und Ambulanzen: Spalt- und<br />
Fehlbildungen, Dysgnathien, Mundschleimhauterkrankungen, Tumorrecall, Logopädie,<br />
Implantatversorgung, Risikopatienten, konsiliarische zahnärztliche Versorgung<br />
stationärer Patienten des Klinikums.<br />
Tracheotomienotdienst: Im Zusammenhang mit der Notfallversorgung hält die<br />
Abteilung 24 h einen Tracheotomienotdienst für das Klinikum bereit.<br />
Weitere Leistungsangebote der Fachabteilung<br />
� spezielle Sprachtherapie nach Tumor-Operationen, bei Fehlbildung und nach<br />
Traumaversorung<br />
� computergestützte dreidimensionale OP-Planung und Kontrolle für kraniofaziale<br />
Eingriffe<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 429
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
� Komplexe Rekonstruktion am Gesicht, Schädel, Hals und Extremitäten durch<br />
speziellen mikrovaskulären Gewebetransfer<br />
Operative Dienstleistungen 2005<br />
� 50 Tracheotomien Anästhesie, Innere Medizin, Herz-<br />
Thorax- und Gefäßchirurgie<br />
� 10 Mundschleimhautentnahmen Urologie<br />
� 21 Mikrovaskuläre Transplantate Orthopädie<br />
� 5 komplexe Tumoroperationen<br />
mit plastischer Rekonstruktion<br />
bei dermatologischen Patienten Dermatologie<br />
Forschung<br />
Forschungsschwerpunkte<br />
Die Präsenz bei zahlreichen nationalen und internationalen Kongressen zeigt die<br />
Bedeutung der Klinik.<br />
Forschungsschwerpunkte sind:<br />
� Knochenregeneration und Ersatzmaterialien, Biomineralisation, Tissue<br />
Engineering Die Einzelergebnisse werden im Verbundkonzept Tissue<br />
Engineering therapeutisch genutzt. Es wird die Entwicklung eines komplexen<br />
Systems bestehend aus Grundmatrix, Proteinen, Wachstumsfaktoren und<br />
Zellen angestrebt.<br />
Aktuelle Projekte:<br />
� Prinzipien der extrakorporalen Knochen- und Knorpelgeweberegeneration<br />
� Strukturierte und abbaubare Biopolymerkomposite für das Knochenengineering<br />
� Autologes Hartgewebsengineering mit Hilfe computergestützter Implantatformgebung<br />
� Mechanische und elektromagnetische Stimulation: Die Auswirkungen<br />
unterschiedlicher Implantatgeometrien auf die knöcherne Einheilung wurden<br />
optimiert, die Wirkung elektromagnetischer Felder wurde auf die Osteogenese<br />
im Tiermodell evaluiert.<br />
430 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
� Cytokinaktivierte Angiogenese: Mittels eines Carrier- Proteinkomplexes<br />
wurde die VEGF-aktivierte Angiogenese und Osteogenese sowie die<br />
Mikrozirkulation unter pathologischen Bedingungen im Tiermodell überprüft.<br />
Der Aufbau einer humanen Endothelzellkultur aus Nabelschnurvenen fließt in<br />
die Entwicklung eines komplexen dreidimensionalen Knochenersatzimplantates<br />
ein.<br />
� Biomineralisationsvorgänge und Biomaterialien: Mittels ultrastruktureller<br />
Untersuchungen sowie Elementanalysen wird die Induktion von Keimbildung<br />
und Reifung anorganischer Matrix sowie der Aufbau einer in vitro Mineralisation<br />
evaluiert. Es werde geeignete Biomaterialien entwickelt, die als Carrier für<br />
Proteine und Zellen dienen und ihr Zusammenspiel mit anderen Materialien<br />
evaluiert.<br />
Weitere Studien in 2005<br />
� Untersuchung der Nukleation und Strukturbildung von apatitischem Biomineral<br />
in zwei- und dreidimensionalen Osteoblastenzellkulturen sowie deren<br />
Beeinflußbarkeit durch mechanische Stimulation<br />
� In vitro Apatit-Mineralisierung: ein Beitrag zur Klärung der Keimbildung und<br />
primärer Reifung anorganischer apatitischer Minerale an einer fibrillären<br />
organischen Matrix<br />
� In vitro: Induzierte Keimbildung und Reifung anorganischer "Apatitischer<br />
Biominerale" an einer definierten organischen Matrix<br />
� Primäre Implantatstabilität bei unterschiedlichen<br />
Knochenaufbereitungstechniken<br />
� Bioinspirierte Entwicklung und Erprobung von strukturierten und abbaubaren<br />
Polymerkompositen für ein gezieltes Hartgewebsengineering<br />
� Optimierung der Applikation elektrischer und elektromagnetischer Felder zur<br />
gezielten Beeinflußung des Glykostoffwechsels im Zusammenhang mit<br />
Biomineralisationsvorgängen<br />
� Beeinflussung der Angiogenese durch VEGF während der<br />
Knochenregeneration<br />
� Verhalten von humanen Endothelzellen auf Kollagenoberflächen<br />
Tumorbiologie oraler Plattenepithelkarzinome<br />
Die Prognoserelevanz von Tumormarkern in der Ätiologie von Tumoren wird<br />
molekularbiologisch auf den Gen- und Proteinebene untersucht. Im Sreening<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 431
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
dieser Gene und Proteine wird versucht, geeignete molekulare Zielstrukturen für<br />
einen immunologischen bzw. gentechnischen Tumortherapieansatz zu finden.<br />
Klinische Therapieversuche und eine prospektive klinische Phase II Studie mit<br />
Antitoxinen sind angelaufen.<br />
Aktuelle Projekte:<br />
� Tumorbiologie,-immunologie und -therapie<br />
Genexpressionsanalysen oraler Plattenepithelkarzinome<br />
� Immunhistochemische Prognosefaktoren oraler Plattenepithelkarzinome<br />
Klinische Forschung<br />
Diese befasst sich mit Untersuchungen zur Qualitätskontrolle bei speziellen<br />
Therapiemöglichkeiten, die sich über alle Gebiete der MKG-Chirurgie erstrecken.<br />
Besonders zu erwähnen sind die Kontrolle und Evaluierung neuer Behandlungskonzepte<br />
bei Fehlbildungen des Kopf-Halsbereiches, wie Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten,<br />
Kraniostenosen, Fehlbildungen im Ober- und Unterkiefer, Gefäßanomalien. Hier wurden<br />
neue Operationstechniken entwickelt und in die Praxis eingeführt, deren Langzeiterfolge<br />
ständig kontrolliert werden.<br />
Daneben wurden onkologisch-klinische Kontrollen als Qualitätssicherung und zur<br />
Verbesserung der Behandlung bei Tumorpatienten durchgeführt. Dabei wird nicht nur<br />
Gewicht auf die eigentliche Therapie, sondern auch auf Prognoseverfahren (zusammen<br />
mit der onkologischen Grundlagenforschung, s.u.) sowie die Behandlung und Reduktion<br />
von Nebenwirkungen gelegt.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt beschäftigt sich mit kraniofazialen Verletzungen. Neue,<br />
einfachere Behandlungskonzepte mit klarer Indikationsstellung für unterschiedliche<br />
Frakturtypen wurden und werden erarbeitet und evaluiert. Neue Plattensysteme zur<br />
Osteosynthese wurden zusammen mit grundlagentheoretischen Erkenntnissen<br />
entwickelt.<br />
Neben diesen kieferchirurgischen Themen werden auch zahnärztlich-implantologische<br />
Fragestellungen bearbeitet. Auch in diesem Bereich wurden Qualitätskriterien erarbeitet<br />
und umgesetzt. Insbesondere wird die Verbindung von knochenaugmentierenden<br />
Maßnahmen mit Implantaten untersucht, um bei unterschiedlichen Indikationen die<br />
Langzeiterfolge festzustellen. In diesem Zusammenhang wird auch der Osteomyelitis ein<br />
besonderes Augenmerk gewidmet und nach neuen Lösungsansätzen gesucht<br />
432 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
Aktuelle Projekte:<br />
Vaskuläre Biologie der Mundhöhle<br />
� Die Bedeutung der Vaskularisation der oralen Mukosa für unterschiedliche<br />
Therapie Drüsen und Speichel<br />
� Angiogenese - Osteogenese<br />
� Osteoblasten und Endothelzellen - Mono- und Cokulturergebnisse<br />
� Klinische Bedeutung der Vaskularisation<br />
Qualitätssicherung: Ergebnisqualität kieferchirurgischer Eingriffe<br />
� Scoresystem für die Indikation elektiver Tracheotomien bei ausgedehnten<br />
Tumoroperationen in der Oropharynxregion<br />
� Die Genioplastik als Differentialtherapie zur operativen Behandlung des frontal<br />
offenen Bisses<br />
� Beurteilung der Ergebnisqualität bei Kieferhöhlenoperationen<br />
� Blutverlust und Transfusionshäufigkeit in der orthognathen Chirurgie<br />
� Transfusionshäufigkeit bei operativer Therapie oraler Plattenepithelkarzinome<br />
� Odontogene Foci - mögliche Ursache einer Urtikaria?<br />
� Randomisierte kontrollierte Studie zur protrahierten Freisetzung von Doxycyclin<br />
(AtridoxTM) für die Behandlung der Perimplantitis.<br />
Weitere Qualitätsstudien in 2005:<br />
� Frühere funktionelle Belastung enossaler Implantate im spongiösen<br />
Knochenlager des Oberkiefers<br />
� Subjektive Erfolgsbeurteilung nach Dysgnathieoperationen<br />
� Odontogener Fokus als Ursache einer Urtikaria<br />
Drittmittel<br />
Im Jahr 2005 standen der Klinik insgesamt 539.739,- € Drittmittel zur Verfügung.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
In Hauptvorlesungen, Seminaren, praktischen Übungskursen mit Fallbesprechungen<br />
erfolgt mit modernen multimedialen Ausbildungsstrukturen unter Einführung moderner<br />
Lehrmethoden sowie im Austausch mit befreundeten internationalen Institutionen die<br />
Ausbildung von Medizin- und Zahnmedizinstudenten.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 433
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
Kooperierende Kliniken und Institutionen:<br />
Prof. Dr. Dr. A. Hemprich Prof. Dr. Fouad Khoury<br />
Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, - Privat-Zahnklinik Schloß<br />
Kiefer und Plastische Gesichtschirurgie Schellenstein<br />
Nürnberger Str. 57 Am Schellenstein 1<br />
04103 Leipzig 59939 Olsberg-Bigge<br />
Mr. Anthony F. Markus Prof. Dr. Dr. Christopher Mohr<br />
Consultant Oral and Maxillofacial Surgeon Direktor der Klinik für Mund-<br />
Poole Hospital NHS Trust Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />
Longfleet Road Universtitätskliniken Essen Mitte<br />
Poole Dorset BH 152 JB Evang. Huyssens-Stiftung<br />
Großbritannien Henricistr. 92<br />
45136 Essen –<br />
Prof. Dr. Edela Puricelli Prof. Dr. Dr. Dieter Weingart<br />
Depto. Cirurgia e Ortopedia Klinik für Kiefer- u. Gesichtschirurgie/<br />
Universidade Federal do Rio do Sul Plastische Operationen<br />
Porto Alegre Klinikum Stuttgart<br />
Brasilien Katharinenhospital<br />
Kriegsbergstr. 60<br />
70174 Stuttgart<br />
Prof. Dr. Dr. Elmar Esser Prof. Dr. Dr. med. Georg Habel<br />
Klinik f. Kiefer-u.Gesichtschirurgie Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie,<br />
Städt. Kliniken Hohenzollernring 59<br />
Am Finkenhügel<br />
49076 Osnabrück<br />
48145 <strong>Münster</strong><br />
PD Dr. Dr. Richard Werkmeister<br />
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/<br />
Plastische Operationen<br />
Bundeswehrzentralkrankenhaus<br />
Rübenacher Str. 170<br />
56072 Koblenz<br />
Postgraduiertenausbildung:<br />
� Jährliches Symposium zur zahnärztlichen Fortbildung mit aktuellen Themen<br />
� Zweimal jährlich stattfindende internationale Fortbildungsreihe für orthognathe<br />
Chirurgie<br />
� Jährlich stattfindender Operationskurs Implantologie<br />
� Zweimal stattfindender Kurs: Aktualisierungskurs zum Erhalt der Fachkunde<br />
nach RöV für Zahnärzte<br />
434 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
� IMC Master Program: 2003 wurde das International Medical College (IMC) an<br />
der Universität <strong>Münster</strong> gegründet. Mit dem IMC Master Program wurde<br />
erstmalig ein international anerkannter berufsbegleitender Masterstudiengang<br />
im Bereich der Oralen Medizin mit dem Abschluss Master Of Oral Medicine In<br />
Implantology angeboten. Im Jahr 2005 konnte wiederum 48 Teilnehmern des<br />
Studiengangs der akademische Grad verliehen werden. Aufgrund der großen<br />
Nachfrage wurden Kooperationen mit den Universitäten Essen, Leipzig und<br />
Budapest geschlossen. Erstmalig konnte 2005 ein ungarischer Studiengang<br />
gestartet werden. Weitere Studiengänge im Bereich Tumorchirurgie,<br />
Traumatologie und Fehlbildungschirurgie sind in Vorbereitung.<br />
� Zentrale und dezentrale Kammerfortbildungen der Ärzte- und<br />
Zahnärztekammer Westfalen Lippe<br />
Nichtärztliche Fortbildungsveranstaltungen<br />
Schwesternausbildung<br />
� Logopädische Fortbildungsveranstaltung<br />
� Kooperation<br />
Dentaltechnik<br />
mit FH Osnabrück im Bereich der Ingenieursausbildung<br />
Weitere regionale, nationale und internationale theoretische und praktische<br />
Fortbildungen ergänzen das Angebot.<br />
Innerbetriebliche Fortbildung der Mitarbeiter:<br />
� Regelmäßige interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />
� tägliche ärztliche Frühbesprechung (Fallbesprechungen und –vorstellungen)<br />
� Journal Club<br />
� Notfallmedizin<br />
� Tägliche Frühbesprechung des Pflegepersonals<br />
� Firmenfortbildungsveranstaltungen für Pflegepersonal<br />
Externe Fortbildungsmaßnahmen<br />
� Operationskurse<br />
� Kongressteilnahmen<br />
� Qualitätsmanagement<br />
� Fortbildungsveranstaltungen für Pflegepersonal (Abrechnungsseminare,<br />
Controlling, etc.)<br />
� Zentrale und dezentrale Kammerfortbildungen der Ärzte- und<br />
Zahnärztekammer Westfalen Lippe<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 435
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
Service<br />
� Patienteninformationsveranstaltungen (Elterninitiative Apert-Syndrom)<br />
� Flexible Kostengestaltung für Implantatpatienten im Rahmen des<br />
Fortbildungsprogramms des IMC<br />
�� Logopädische Sprechstunden<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
� Logopädie<br />
� Schmerztherapie mit Anästhesie<br />
� Myoathropathiesprechstunde mit der Prothetik<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
� Endoskopie<br />
� Rhinomanometrie<br />
� Sprachuntersuchung<br />
� Sonografie<br />
� Zahnärztliches Röntgen und Schädelröntgen<br />
� Klinisches Labor<br />
Apparative Ausstattung<br />
Ultraschall, EKG, Labor, Speicheldrüsendiagnostik und Rhinomanometrie, Fotozytometrie<br />
bei Mundschleimhauterkrankungen, Robodent-System, Doppler-Sonografie, Contrave-<br />
OP-Mikroskop<br />
Hochschulambulanz (Poliklinik)<br />
In der Poliklinik werden jährlich ca. 22.000 Patienten ambulant behandelt und ca. 4000<br />
operative Eingriffe durchgeführt. Die umfangreicheren Operationen erfolgen im<br />
poliklinischen Operationsbereich, während die kleineren Eingriffe in dafür vorgesehenen<br />
Räumen in der Poliklinik durchgeführt werden. In zunehmendem Maße werden auch<br />
multimorbide Risikopatienten - meist vor Organtransplantation - operiert. Neben den<br />
gängigen klinischen Untersuchungen werden apparative Untersuchungen, wie Ultraschall,<br />
EKG, Labor, Speicheldrüsendiagnostik und Rhinomanometrie usw. durchgeführt.<br />
436 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
Organisatorisch ist die Poliklinik in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt:<br />
1 Poliklinischer Operationsbereich<br />
2 Risikooperationsbereich<br />
3 Allgemeine Sprechstunden<br />
4 Spezialsprechstunden<br />
1 Poliklinischer Operationsbereich<br />
Hier werden größere operative Eingriffe ambulant in Lokalanästhesie durchgeführt wie<br />
z.B. operative Zahnentfernungen, Zysten, Implantate, benigne Tumoren, intraorale<br />
Speichelzysten usw.<br />
Zusätzlich wurde ein Erholungs- und Ruheraum für Patienten in diesem Bereich eröffnet.<br />
Damit ergibt sich die Möglichkeit der ambulanten Narkosen in Verbindung mit ambulanten<br />
Operationen, was heute ein dringendes Bedürfnis darstellt.<br />
2 Risiko-Operationsbereich<br />
Hier werden multimorbide Patienten im Sinne einer Fokussanierung, vor Herz-OP,<br />
Organtransplantation oder Chemo-Radiotherapie operativ saniert. Diese Behandlungen<br />
erfordern ein umfangreiches Monitoring unter ständiger ärztlicher Kontrolle durch<br />
erfahrene Kollegen.<br />
3 Allgemeine Sprechstunden<br />
Die Sprechstunden finden täglich von 8 bis 17 Uhr statt. In den allgemeinen<br />
Sprechstunden erfolgen bei ca. 22000 Patienten jährlich Beratungen, Untersuchungen,<br />
Nachbehandlungen nach Operationen sowie die Durchführung von ca. 4.000 kleineren<br />
operativen Eingriffen. Daneben werden Konsile für andere Kliniken der Medizinischen<br />
Einrichtungen durchgeführt sowie die Vorbereitungen für stationäre Aufnahmen. Die<br />
Dokumentation und Arztbriefvorbereitung erfolgt bei allen Neuaufnahmen mittels EDV, bei<br />
den übrigen Patienten mit schriftlichen Aufzeichnungen. Für besondere Erkrankungen<br />
sind Spezialsprechstunden eingerichtet worden, die immer zu definierten Zeitpunkten<br />
stattfinden.<br />
4 Spezialsprechstunden<br />
4.1 Dysgnathiesprechstunde<br />
Diese Sprechstunde wird interdisziplinär mit der Poliklinik für Kieferorthopädie abgehalten.<br />
Patienten mit Kieferfehlbildungen werden beraten, Behandlungspläne erstellt und diese<br />
mit niedergelassenen Kollegen abgestimmt. Nach entsprechender Vorbehandlung - meist<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 437
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
durch niedergelassene Kollegen - wird eine OP-Simulation mit umfangreicher Planung<br />
durchgeführt und die Art des operativen Eingriffes festgelegt. Erst dann erfolgt die<br />
Terminabsprache zur Eigenblutspende und Operation.<br />
In diesem Bereich konnten eigene spezielle Operationsverfahren sowie Spezial-<br />
Osteosyntheseplatten entwickelt werden, die zwischenzeitlich allgemein Verwendung<br />
finden (2005: 401 Patienten).<br />
4.2 Sprechstunde für kraniofaziale Fehlbildungen<br />
Patienten mit Fehlbildungen im Kopf-Halsbereich werden beraten, Behandlungen<br />
geplant und Operationen vorbereitet. Die Krankheitsbilder umfassen Kraniostenosen,<br />
komplexe Schädel- und Gesichtsfehlbildungen, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten sowie<br />
Gefäß- und Weichteilfehlbildungen. Mit integriert in diese Sprechstunde sind unsere<br />
Logopädinnen sowie nach Bedarf die Neurochirurgie, die HNO und Kieferorthopädie. In<br />
diesem Bereich wurden spezielle funktionelle Operationsverfahren entwickelt und<br />
allgemein eingeführt. Durch regelmäßigen Recall werden die Patienten von Geburt bis<br />
zum 16. Lebensjahr betreut, die Entwicklung überwacht, die Ergebnisse evaluiert und<br />
eventuell Korrektur-operationen geplant. (2005: 465 Patienten)<br />
4.3 Tumorsprechstunde<br />
Diese umfaßt die Nachsorge der stationär behandelten Tumorpatienten in einem<br />
regelmäßigen Recallsystem. Zur Früherkennung erfolgen routinemäßig eine klinische<br />
Inspektion, Sonographie, Röntgen und ggf. zytologische oder pathohistologische<br />
Untersuchungen. Auch die logopädische Betreuung der Patienten ist gewährleistet.<br />
Eine psychotherapeutische Mitbehandlung der Patienten wäre wünschenswert, ist<br />
jedoch aus personellen Gründen derzeit nicht möglich.<br />
Zur Verbesserung der Früherkennung werden z.T. spezielle bildanalytische Verfahren<br />
sowie Onkogenanalysen durchgeführt. (2005: 1241 Patienten)<br />
4.4 Schleimhautsprechstunde<br />
Diese dient zur Betreuung von Patienten mit unterschiedlichen Formen von<br />
Schleimhautveränderungen. Neben der Beratung erfolgt auch die Behandlung und<br />
regelmäßiger Recall, um bei Risikopatienten möglichst frühzeitig eine maligne Entartung<br />
zu erkennen und entsprechend zu therapieren. Hier besteht eine Kooperation mit der<br />
Klinik und Poliklinik für Hautklinik. (2005: 430 Patienten)<br />
438 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
4.5 Implantatsprechstunde<br />
In den letzten Jahren hat die Versorgung zahnloser Patienten mit Implantaten<br />
zunehmend an Bedeutung gewonnen. Einzelzahnverlust oder Freiendsituationen sind<br />
inzwischen typische Indikationen für die Implantatversorgung. Die orale Rehabilitation<br />
nach Unfällen, Tumoroperationen, Fehlbildungen oder extremer Atrophie sind<br />
Aufgaben, die zusätzlich zu der Standardimplantation immer weiter anwachsen.<br />
Spezielle Planungs- und Operationsverfahren wurden entwickelt und in die Praxis<br />
umgesetzt. Diese Patienten werden hier beraten und dann ggf. Behandlungspläne und<br />
Operationssimulationen erstellt. Auch ein regelmäßiges Recallsystem sorgt für<br />
optimale Betreuung.<br />
Diese Sprechstunde erfolgt zusammen mit der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik.<br />
(2005: 490 Patienten).<br />
Tagesklinik<br />
Der Aufbau einer Tagesklinik für ambulante Operationen befindet sich in der<br />
Umsetzung.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
In der MKG-Chirurgie wurde in 2003 mit dem Aufbau eines Qualitätsmanagement<br />
begonnen, mit dem Ziel einer kontinuierlichen Verbesserung von Arbeitsabläufen und<br />
Schaffung einer größeren Transparenz um letztendlich die Patientenversorgung zu<br />
optimieren und die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Zwei Mitarbeiter wurden als ärztliche<br />
Qualitätsmanager nach dem Curriculum der Bundesärztekammer ausgebildet.<br />
Folgende qualitätssichernde Maßnahmen wurden 2003 begonnen und in 2004 und<br />
2005 weitergeführt:<br />
� Verkürzung der Verweildauer durch praestationäre externe Diagnostik<br />
(insbesondere Tumorstaging)<br />
� Koordination und Optimierung des Behandlungsablaufes durch standardisierte<br />
und strukturierte Vorgaben<br />
� Optimierung der Entlassungsbriefe nach den Kriterien der Kostenträger unter<br />
dem Aspekt der Zeitoptimierung (elektronischer Arztbrief)<br />
� Strukturierte Einführung neuer Mitarbeiter (Laufzettel)<br />
� Optimierung und Adaption des ambulanten Operierens<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 439
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
� Qualitätssicherung im Tranfusionswesen<br />
� Weiterentwicklung des Klinikinformationssystems, Aufbau einer elektronischen<br />
Akte (Anamnese- und Befunddokumentation, Bilddokumentation, Diagnoseund<br />
Therapiedokumentation, elektronische Arztbriefschreibung)<br />
� Klinische Qualitätsstudien: Verfahren und Abläufe werden in retrospektiven und<br />
prospektiven Studien in unserer Abteilung evaluiert mit dem Ziel, diese Daten<br />
als Empfehlung für die Leitlinienkommission der Deutschen Gesellschaft für<br />
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und der European Association for Cranio-<br />
Maxillofacial Surgery weiterzugeben.<br />
� Beteiligung an externer Qualitätssicherung<br />
Darüber hinaus wurden drei Qualitätszirkel eingeführt:<br />
� Optimierung und Adaption des ambulanten Operierens<br />
� Optimierung der Implantatsprechstunde<br />
� Teilnahme an der DRG-Evaluierungsstudie der Deutsche Gesellschaft für<br />
Mund- und Kiefer-Gesichtschirurgie in Zusammenarbeit mit der dem<br />
Medizincontrolling des UKM<br />
� Umsetzung und Optimierung ambulantes Operieren<br />
Ausblick auf das Jahr 2006<br />
Ziel ist die permanente Weiterentwicklung und Etablierung des QM-Systems.<br />
Folgende Schwerpunkte werden dabei gesetzt auf:<br />
� Qualitätssicherung in der Behandlung, Entwicklung von Behandlungsstandards,<br />
Patientenpfade<br />
� Risikomanagement und Fehlerursachenanalyse<br />
� Patienteninformationen und Patientenbefragung<br />
� Mitarbeiterqualifikation<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Fachabteilung Mund-, Kiefer- und<br />
Gesichtschirurgie<br />
Stationäre Patienten 1.435<br />
Durchschnittl. Verweildauer 5,82<br />
Ambulante Patienten 2.090<br />
Ambulante Behandlungen 3.114<br />
440 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
Leistungsgruppen<br />
Die Leistungsgruppen werden nach medizinischen Kriterien auf Basis der<br />
dokumentierten Diagnosen und Prozeduren erstellt. Dabei werden Patienten mit<br />
ähnlicher oder gleicher Erkrankung, Operationen oder Diagnoseverfahren in einer<br />
Leistungsgruppe zusammengefasst. Hierdurch ist eine Übersicht über die häufigsten<br />
Erkrankungsgruppen, Diagnoseverfahren oder Operationen pro Klinik möglich.<br />
Rang Text Fallzahl Mittlere<br />
VW in<br />
Tagen<br />
1 Fraktur- und Kiefergelenkbehandlung 216 7,6<br />
2 Entfernung Osteosynthesematerial 192 3,6<br />
3 Verlagerungsosteotomien 134 9,3<br />
4 Entfernung und Wiederherstellung von Zähnen 126 2,2<br />
5 Operationen an Zahnfleisch, Alveole, Kiefer 125 4,7<br />
6 Inzision, Exzision, Biopsie - Mund, Zunge 99 5,0<br />
7 Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten Operation 83 9,1<br />
8 Andere operative Eingriffe 65 9,0<br />
9 Äußere Inzision/Drainage Kiefer 49 7,0<br />
10 Operationen an NNH oder Inzision (Osteotomie) am<br />
Gesichtsschädelknochen 47 5,6<br />
11 Große Eingriffe an Mund, Gesicht mit und ohne<br />
Rekonstruktion 45 15,9<br />
12 Andere konservative, nicht operative Eingriffe (z.B.<br />
Spiegelungen, Biopsien, Funktionsteste) 41 3,7<br />
13 Platische Rekonstruktion und Augmentation an<br />
Maxilla/Mandibula 32 5,8<br />
14 Operationen an Augenliedern, Nase und Haut 30 7,2<br />
15 Neck Dissection ab 4 Regionen 26 19,5<br />
16 Mikrovaskuläre Transplantationen oder gestielte<br />
Fernlappen 19 25,8<br />
17 Nicht-operative,therapeutische Eingriffe (z.B.<br />
Transfusionen, Immuntherapie, Spülungen) 6 2,8<br />
18 Tumortherapie, konservativ 5 2,6<br />
Top-20 DRG (nach absoluter Fallzahl) der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen)<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen<br />
klassifiziert werden. Die Fallgruppen werden nach dem für die Behandlung der<br />
Erkrankung erforderlichen Kostenaufwand unterteilt und bewertet.<br />
Rang DRG<br />
Text Fallzahl<br />
1 D16 Materialentfernung an Kiefer und Gesicht 164<br />
2<br />
Operationen an Mundhöhle und Mund außer bei bösartiger<br />
D22 Neubildung mit Mundboden- oder Vestibulumplastik 153<br />
3 D28 Monognathe Osteotomie und komplexe Operationen an Kopf 152<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 441
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
4 D40<br />
und Hals oder andere Operationen an Kopf und Hals bei<br />
bösartiger Neubildung<br />
Zahnextraktion und -wiederherstellung 147<br />
5<br />
Operationen am Kiefer und andere Eingriffe an Kopf und Hals<br />
D29 außer bei bösartiger Neubildung 118<br />
6<br />
Operationen an Nasennebenhöhlen, Mastoid, komplexe<br />
Operationen am Mittelohr und andere Operationen an den<br />
D06 Speicheldrüsen, Alter < 16 Jahre 69<br />
7<br />
Erkrankungen von Zähnen und Mundhöhle ohne Zahnextraktion<br />
D67 und -wiederherstellung 69<br />
8 D03 Operative Korrektur einer LippenKieferGaumenSpalte 57<br />
9<br />
Mäßig komplexe Operationen an Kopf und Hals bei bösartiger<br />
D25 Neubildung 49<br />
10 D04 Bignathe Osteotomie und komplexe Operationen am Kiefer 38<br />
11<br />
Komplexe Hautplastiken und große Operationen an Kopf und<br />
D24 Hals mit äußerst schweren Begleiterkrankungen 29<br />
12 I17 Operationen am Gesichtsschädel 28<br />
13 D12 Andere aufwändige Operationen an Ohr, Nase, Mund und Hals 26<br />
14 D36 Sehr komplexe Operationen an den Nasennebenhöhlen 23<br />
15<br />
Operationen bei anderen Verletzungen mit äußerst schweren<br />
X06 Begleiterkrankungen 22<br />
16<br />
Komplexe Resektionen mit Rekonstruktionen an Kopf und Hals<br />
D02 mit komplexem Eingriff 17<br />
17<br />
Operationen an Mundhöhle und Mund bei bösartiger<br />
D08 Neubildung 16<br />
18 B14 Mäßig komplexe Kraniotomie 11<br />
19<br />
Beatmung > 95 und < 250 Stunden mit hochkomplexer<br />
A13 Operation oder intensivmedizinischer Komplexbehandlung 10<br />
20 B79 Schädelfrakturen 9<br />
Die 20 häufigsten Haupt-Diagnosen der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang ICD-<br />
10<br />
Text Fallzahl<br />
1 S02 Fraktur des Schädels und der Gesichtsschädelknochen 301<br />
2 K07 Dentofaziale Anomalien [einschließlich fehlerhafter Okklusion] 234<br />
3 K02 Zahnkaries 98<br />
4 K12 Stomatitis und verwandte Krankheiten 95<br />
5 Q37 Gaumenspalte mit Lippenspalte 64<br />
6 K10 Sonstige Krankheiten der Kiefer 46<br />
7 K01 Retinierte und impaktierte Zähne 40<br />
8 C04 Bösartige Neubildung des Mundbodens 33<br />
9 K04 Krankheiten der Pulpa und des periapikalen Gewebes 32<br />
10 S01 Offene Wunde des Kopfes 31<br />
11 K08 Sonstige Krankheiten der Zähne und des Zahnhalteapparates 31<br />
12<br />
Bösartige Neubildung sonstiger und nicht näher bezeichneter<br />
C02 Teile der Zunge 22<br />
13 K09 Zysten der Mundregion, anderenorts nicht klassifiziert 21<br />
14 T81 Komplikationen bei Eingriffen, anderenorts nicht klassifiziert 18<br />
15<br />
Luxation, Verstauchung und Zerrung von Gelenken und Bändern<br />
S03 des Kopfes 18<br />
16<br />
Bösartige Neubildung sonstiger und nicht näher bezeichneter<br />
C06 Teile des Mundes 15<br />
17 Q35 Gaumenspalte 14<br />
18 J32 Chronische Sinusitis 14<br />
442 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie<br />
19<br />
Bösartige Neubildung des Knochens und des Gelenkknorpels<br />
C41 sonstiger und nicht näher bezeichneter Lokalisationen 11<br />
20 C03 Bösartige Neubildung des Zahnfleisches 11<br />
Die 20 häufigsten Operationen bzw. Eingriffe der Fachabteilung im Berichtsjahr<br />
Rang OPS-<br />
301<br />
Text Fallzahl<br />
1 5-230 Zahnextraktion 331<br />
2 5-779 Operationen an Kiefergelenk und Gesichtsschädelknochen 288<br />
3 5-249 Operationen an Gebiß, Zahnfleisch und Alveolen 199<br />
4 5-231 Operative Zahnentfernung (durch Osteotomie) 195<br />
5 5-769 Operationen bei Gesichtsschädelfrakturen 157<br />
6 5-242 Operationen am Zahnfleisch 135<br />
7 5-776 Osteotomie zur Verlagerung des Untergesichtes 103<br />
8 5-275 Palatoplastik 103<br />
9<br />
Reposition einer Fraktur des Corpus mandibulae und des<br />
5-764 Processus alveolaris mandibulae 101<br />
10 5-273 Inzision, Exzision und Destruktion in der Mundhöhle 99<br />
11 5-777 Osteotomie zur Verlagerung des Mittelgesichtes 77<br />
12 5-760 Reposition einer lateralen Mittelgesichtsfraktur 74<br />
13<br />
Äußere Inzision und Drainage im Mund-, Kiefer- und<br />
5-270 Gesichtsbereich 72<br />
14 5-232 Zahnsanierung durch Füllung 68<br />
15 5-778 Rekonstruktion der Weichteile im Gesicht 67<br />
16 5-244 Alveolarkammplastik und Vestibulumplastik 61<br />
17 5-311 Temporäre Tracheostomie 55<br />
18<br />
Submuköse Resektion und plastische Rekonstruktion des<br />
5-214 Nasenseptums 54<br />
19<br />
Replantation, Transplantation, Implantation und Stabilisierung<br />
5-235 eines Zahnes 50<br />
20 5-908 Plastische Operation an Lippe und Mundwinkel 49<br />
21 5-056 Neurolyse und Dekompression eines Nerven 49<br />
22 5-772 Partielle und totale Resektion der Mandibula 49<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 443
Poliklinik für Kieferorthopädie<br />
36. Poliklinik für Kieferorthopädie<br />
Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. dent. Ulrike Ehmer<br />
Waldeyerstraße 30<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel.: +49 (0)2 51 / 83 - 4 7099<br />
Fax: +49 (0)2 51 / 83 - 4 7187<br />
E-Mail: ehmer@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/kfo/<br />
Die Poliklinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Aufgaben und Möglichkeiten des Fachgebiets "Kieferorthopädie" liegen in der<br />
Prophylaxe, Diagnostik und spezialisierten Behandlung von Zahnstellungsfehlern und<br />
Kieferlageabweichungen und das praktisch in jedem Lebensalter.<br />
� Behandlung von Zahnstellungsfehlern<br />
� Behandlung von Kieferlageabweichungen<br />
Spezialsprechstunden:<br />
� Chirurgische Kieferorthopädie: initiale und Verlaufssprechstunde<br />
� Behinderte Säuglinge und Kleinkinder<br />
� Lippen-, Kiefer-, Gaumen-Spalten<br />
Internetadresse: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/kfo/<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Poliklinik<br />
Zahnstellungsfehler<br />
Hierbei sind Einzelzähne oder ganze Zahngruppen durch Engstände, Drehungen,<br />
Kippungen oder eine Stellung außerhalb des zahntragenden Knochens falsch<br />
angeordnet. Das führt für die Zähne selbst zu nicht achsengerechten schädlichen<br />
Fehlbelastungen, Gefahren für die Verankerung der Zähne im Knochen,<br />
444 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Poliklinik für Kieferorthopädie<br />
Zahnfleischerkrankungen, Schwierigkeiten beim Zähneputzen sowie gestörte<br />
Selbstreinigungsprozesse. Zahnstellungsfehler bedingen darüber hinaus einen<br />
falschen Zusammenbiß und diese sogenannten okklusalen Störungen verstärken die<br />
genannten Probleme und können darüber hinaus zu Störungen der Sprache, des<br />
Schluckens, der Atmung und des Kauens führen. Das Kauen der Nahrung ist die<br />
einzige mechanische Nahrungszerkleinerung, die den dann folgenden<br />
Verdauungsprozeß, der nicht von unserem Willen abhängig ist und chemisch verläuft,<br />
vorbereitet und ermöglicht. Störungen der Kau- und Abbißfunktion ziehen somit<br />
Probleme in der Verdauung und der Verstoffwechselung (Ausnutzung) der Nahrung<br />
nach sich.<br />
Kieferlageabweichung<br />
Bei einem großen Teil der Zahnfehlstellungen kommen zusätzlich wachstumsbedingte<br />
oder funktionsbedingte Fehler in der Größe und der Lage der Kiefer vor. Diese<br />
sogenannten skelettalen Dysgnathien sind verstärkt mit funktionellen Folgen für Kauen,<br />
Sprache, Schlucken, Lippenschluß, Atmung und Kiefergelenk verbunden.<br />
Entsprechend resultieren noch umfangreichere Auswirkungen nicht nur für das Gebiß<br />
sondern auch für die Gesamtgesundheit, die sich auch in ganzheitlichen Problemen<br />
wie Kopfhaltungsfehlern, Gesamthaltungsproblemen, Muskelverspannungen und<br />
Muskelschmerzen manifestieren können.<br />
Versorgungsschwerpunkte der Poliklinik<br />
� Komplexe Behandlungen bei kraniofazialen Dysmorphien<br />
� Kieferorthopädische Frühstbehandlung bei Säuglingen mit Syndromen<br />
� Kieferorthopädische Prävention<br />
� Kieferorthopädische Behandlung im Kindes- und Erwachsenenalter<br />
� interdisziplinäre Planung und orthodontische Behandlung bei orthognather<br />
Chirurgie<br />
� Behindertenbehandlung im Kindes- und Erwachsenenalter<br />
Weitere Leistungsangebote der Poliklinik<br />
Interdisziplinäre Beratungen und Ambulanzdienst (für ZMK-Klinik und UKM)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 445
Poliklinik für Kieferorthopädie<br />
Forschung<br />
� Materialeigenschaften der lichtpolymerisierten sowie autopolymerisierten<br />
�<br />
Kunststoffe für okklusale Schienen / gnathologische Operationssplints<br />
Prospektive, multizentrische Studie zur Evaluierung der Operationsgenauigkeit<br />
in der Kraniofazialchirurgie<br />
� Linguale Orthodontie: Artikulation / Motivationsstrukturen<br />
� Prospektive, interdisziplinäre Longitudialstudie zur orofazialen Entwicklung<br />
Frühgeborener<br />
� Wirbelsäulenhaltung und Okklusion<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Studentische Lehre<br />
kieferorthopädische Vorlesungen<br />
� Einführungs-Vorlesung<br />
� Hauptvorlesung KFO I<br />
� Hauptvorlesung KFO II<br />
kieferorthopädische Kurse<br />
� Kurs Kieferorthopädische Propädeutik und Technik<br />
� Kurs Kieferorthopädische Behandlung I<br />
� Kurs Kieferorthopädische Behandlung II<br />
Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie<br />
� 3-jährige Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie<br />
� abschliessende Püfung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie (mit<br />
Fallbeispielen) nach Weiterbildungsordnung/ZÄKWL<br />
Postgraduiertenprogramm UPO (University Postgraduate program in Orthodontics<br />
and orofacial Orthopedics)<br />
� 1-jähriges Weiterbildungsprogramm im Rahmen der Weiterbildung<br />
zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie nach vorher absolvierter 2jähriger<br />
Weiterbildungszeit in einer weiterbildungsberechtigten<br />
Fachpraxis<br />
446 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Service<br />
Poliklinik für Kieferorthopädie<br />
� Interne Fortbildungsaktivitäten mit anerkannten Fortbildungspunkten<br />
gemäß BZÄK/DGZMK<br />
� Wickelraum und Stillraum für Säuglinge<br />
� Mundhygieneaufklärung (Multimedia unterstützt) für Patienten und Eltern<br />
� Patienteninformationen (Broschüren und im Internet) http://medweb.uni-<br />
muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/ kfo/index.html<br />
� Einzelbehandlungszimmer für Spezial-Beratungen und -behandlungen<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
� myofunktionelle und logopädische Therapie: interdisziplinäre<br />
Beratung<br />
� interdisziplinäre Kooperation mit der MKG-Chirurgie (im Rahmen<br />
des gemeinsamen Therapiekonzeptes: Orthognathe Chirurgie)<br />
� interdisziplinäre Kooperation mit der MKG-Poliklinik und -Klinik bei<br />
LKGS-Spalten, Syndromen und kraniofazialen Dysmorphien<br />
Apparative Ausstattung<br />
� Zahnärztliche Behandlungsstühle mit entsprechender Ausstattung<br />
� Teilweise Multimedia-Ausstattung<br />
� Mundhygiene-Bereich<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
� netzwerkfähiges Qualitätsmanagementsystem im Aufbau<br />
� mehrere Qualitätszirkel in der initialen Phase<br />
� Qualitätssicherungsbeauftragte: OA Dr. Mischke, Herr J. Zimmer<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 447
Poliklinik für Kieferorthopädie<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Poliklinik für Kieferorthopädie Anzahl<br />
Ambulante Patienten - Neuzugänge 3..578<br />
Ambulante Patienten - Wiederkehrer 3.204<br />
Neuzugang: 1. Besuch pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />
Wiederkehrer: Anzahl Folgebesuche pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />
448 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
37. Poliklinik für Parodontologie<br />
Poliklinik für Parodontologie<br />
Komm. Geschäftsführender Leiter: Univ.-Prof. Dr. med. Dag Harmsen<br />
Waldeyerstraße 30<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49 (0)2 51 / 83 - 4 70 58<br />
Fax: +49 (0)2 51 / 83 - 4 71 34<br />
E-Mail: dharmsen@uni-muenster.de<br />
Komm. Klinischer Leiter: Priv.-Doz. Dr. med. dent. Benjamin Ehmke<br />
Waldeyerstraße 30<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Durchwahl: +49 (0)2 51 / 83 - 4 70 59/ - 4 70 62<br />
Fax: +49 (0)2 51 / 83 - 4 71 34<br />
E-Mail: ehmke@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/par/<br />
Die Poliklinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Poliklinik für Parodontologie <strong>Münster</strong> behandelt die an parodontalen Erkrankungen<br />
- d.h. Erkrankungen des Zahnhalteapparates - und den damit verbundenen<br />
Krankheiten leidenden Patienten nach der jeweils aktuell besten verfügbaren<br />
wissenschaftlichen Evidenz unter Berücksichtigung der eigenen reichen klinischen<br />
Erfahrung und der speziellen Wünsche und Vorstellungen der einzelnen Patienten.<br />
In der Ausbildung unterrichtet die Poliklinik für Parodontologie mit moderner Pädagogik<br />
die Studierenden das für diese Behandlung notwendige Wissen und die<br />
entsprechenden Fertigkeiten.<br />
In der Grundlagen- und in der angewandten klinischen Forschung will die Poliklinik für<br />
Parodontologie Spitzenleistungen im internationalen Vergleich erzielen.<br />
Bei diesen Aktivitäten ist die Mitarbeiterzufriedenheit und die Identifikation mit der<br />
Arbeit ein wichtiges Ziel.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 449
Poliklinik für Parodontologie<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Poliklinik<br />
Alle aktuellen parodontologischen Verfahren sind an der Poliklinik etabliert und werden<br />
ambulant durchgeführt. Hierzu gehören:<br />
� supra- und subgingivales Debridement,<br />
� mikrobiologische und genetische Diagnostik in einem der Klinik<br />
angeschlossenem mikobiologischen Labor,<br />
� Nachsorge für chronisch parodontalerkrankte Patienten in dem Prophylaxe-<br />
Zentrum der Poliklinik für Parodontologie,<br />
� medikamentöse Therapie,<br />
� Knochenchirurgie,<br />
� chirurgische Wurzeldeckung (Rezessionsdeckung),<br />
� gesteuerte Geweberegeneration,<br />
� Parodontalchirurgie vor prothetischer- oder orthodontischer Versorgung,<br />
� Implantologie,<br />
� Kieferkammaufbauten und<br />
� Behandlung stationärer Patienten (Hoch-Risiko-Patienten und Patienten mit<br />
Haut- oder Schleimhaut-Erkrankungen).<br />
Klinische Forschung<br />
Die Parodontologie <strong>Münster</strong> gehört nach dem Patientenaufkommen zu einer der<br />
größten parodontologischen Kliniken in Europa. Daher wurden und werden in <strong>Münster</strong><br />
eine Vielzahl von klinischen Studien (therapeutische und diagnostische) entsprechend<br />
der GCP Regeln durchgeführt. Statistische Analysen erfolgen nach den ICH-Leitlinien<br />
E3/E9 und entsprechend der CONSORT- und STARD-Statements. Zu dem eigens<br />
dafür eingerichteten klinischen Forschungszentrum gehören:<br />
� Zahnarzt mit einer Zusatzausbildung zum Studienleiter,<br />
� Zahnärzte mit einer Zusatzausbildung zum Prüfarzt im Prüfzentrum,<br />
� Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie,<br />
� Diplom Biologin und Informatiker,<br />
� Studienassistentin im Prüfzentrum („study nurse“) und<br />
� Kooperation mit dem KKS <strong>Münster</strong>.<br />
Grundlagenforschung<br />
Grundlagenforschungsschwerpunkte sind: quantitative und qualitative phylogenetische<br />
Feinanalyse des oralen Mikrobiom; Entwicklung von mikrobiologischen Testverfahren;<br />
450 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Poliklinik für Parodontologie<br />
Prognose und Risikoanalyse in der Parodontologie und Entwicklung von<br />
bioinformatischer Software zur Anwendung in der Mikrobiologie und Parodontologie.<br />
Besondere Laborausstattung<br />
� DNA-Sequenzierer<br />
� Real-time PCR mit Pipettierrobotor<br />
� Anaerobier-Kultivierung<br />
� Zellkultur- und S2 Molekularbiologielabor<br />
Kooperierende Kliniken/Institute national und International<br />
Es bestehen unter anderem aktive Kooperationen mit dem Centers for Disease Control<br />
and Prevention (CDC, Atlanta, NE, USA), ARUP Institute for Clinical and Experimental<br />
Pathology (Salt Lake City, UT, USA), China CDC (Beijing, PR China), Canadian<br />
Science Centre for Human and Animal Health - National Microbiology Laboratory<br />
(Winnipeg, Manitoba, Canada), Institut für Hygiene und Mikrobiologie (Universität<br />
Würzburg), AG Genominformatik (Universität Bielefeld - Technische Fakultät).<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Lehr- und Lernkonzept für Studierende (Vorlesungen, klinische Kurse, problemorientiertes<br />
Lernen [poL], Seminare)<br />
Curriculare Lehrveranstaltungen<br />
� Einführung in die Parodontologie (6. Semester)<br />
� Phantomkursus in der Parodontologie (6.Semester)<br />
� Parodontologie II (6. u. 7. Semester)<br />
� Parodontologie III (10. Semester)<br />
� Klinischer Kurs Parodontologie I und II (7. und 10. Semester)<br />
� poL-Kurs I und II (7. und 10. Semester)<br />
� Seminar Klinische Parodontologie (10 Semester)<br />
Weitere Angebote für Studierende<br />
� Mikobiologisches Laborpraktikum<br />
� Hospitationen in der Parodontologischen Klinik und Westfalenfleiß GmbH<br />
� WS 2006/07 Einführung einer eLearning Plattform<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 451
Poliklinik für Parodontologie<br />
Facharztausbildung<br />
Die Poliklinik für Parodontologie bietet deutschlandweit als einzige staatliche<br />
Hochschule eine Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Parodontologie an (Dauer<br />
insgesamt 4 Jahre; davon 3 Jahre fachspezifisch, 1 Jahr allgemein zahnärztlich).<br />
Nichtärztliches Fortbildungsangebot<br />
Eine halbjährliche kostenpflichtige Fortbildung zur Dentalhygienikerin (DH) wird in<br />
Zusammenarbeit mit der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe angeboten. Neben den<br />
Fortbildungszentren in Hamburg, Stuttgart und München ist dies der einzige Standort in<br />
Deutschland, an dem diese Fort- bzw. Ausbildung durchgeführt wird.<br />
Externe Fort- und Weiterbildung<br />
Alle Mitarbeiter der Poliklinik für Parodontologie sind in der Zahnärztlichen Fort- und<br />
Weiterbildung im In- und Ausland aktiv.<br />
Interne Fortbildung der Mitarbeiter<br />
� wöchentliche ärztliche Teambesprechung<br />
� Fortbildungsveranstaltungen von Firmen<br />
� wöchentliche ärztliche Fall- und Literaturbesprechung<br />
� wöchentliche Teambesprechung der DHs, ZMPs und ZMAs<br />
Service<br />
Die Poliklinik für Parodontologie bietet folgende zusätzlichen Patientenservices an:<br />
� gut organisiertes Prophylaxe-Zentrum mit speziell dafür ausgebildeten<br />
Mitarbeitern,<br />
� immer auf dem aktuellen Stand der Mundhygiene durch Fort- und<br />
Weiterbildung,<br />
� umfassende Beratungs- und Behandlungsplanung,<br />
� enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Zahnärzten,<br />
� Koordinierung übergreifender Behandlungsabläufe,<br />
� flexible Terminvergabe durch die Leitstelle oder den Behandler,<br />
� regelmäßige Erinnerung für die Parodontalenachsorge („recall“) und<br />
� Möglichkeit an Studien teilzunehmen.<br />
Spezialsprechstunden<br />
� Mundschleimhaut-Sprechstunde<br />
452 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
� Privatambulanz<br />
� Implantatsprechstunde<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Poliklinik für Parodontologie<br />
In Zusammenarbeit mit den anderen Polikliniken des Zentrums für Zahn-, Mund- und<br />
Kieferheilkunde können alle Erkrankungen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich<br />
diagnostiziert und behandelt werden. Weiterhin steht eine umfassende medizinische<br />
Betreuung innerhalb des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> zur Verfügung.<br />
Apparative Ausstattung<br />
� Röntgendiagnostik<br />
� dreidimensionale CT-Analyse für die Implantatchirurgie<br />
� OP-Mikroskope<br />
� klinische Befunderhebung mittels EDV unterstützten Parodontalsonden (Florida<br />
Probe)<br />
� mikrobiologische und molekularbiologisch eingerichtete Laboratorien<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Ein Qualitätsmanagement mit standardisierten Arbeitsanweisungen für den gesamten<br />
Bereich der Poliklinik für Parodontologie ist etabliert. Ein<br />
Qualitätssicherungsbeauftrager ist benannt.<br />
Folgende Maßnahmen zur Qualitätssicherung wurden ein- bzw. durchgeführt:<br />
� Optimierung und Koordinierung einzelner Behandlungsabläufe durch<br />
�<br />
standardisierte Arbeitsanweisung (SOPs),<br />
Optimierung der Terminierung,<br />
� optimierte Eingliederung neuer Mitarbeiter mit Hilfe von SOPs,<br />
� Patientenbefragungen und<br />
� Mitarbeiterbefragungen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 453
Poliklinik für Parodontologie<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Poliklinik für Parodontologie Anzahl<br />
Ambulante Patienten - Neuzugänge 5.593<br />
Ambulante Patienten - Wiederkehrer 2.730<br />
Neuzugang: 1. Besuch pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />
Wiederkehrer: Anzahl Folgebesuche pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />
454 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
38. Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Friedhelm Bollmann<br />
Waldeyerstraße 30<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49 (0)2 51 / 83 - 4 70 77<br />
Fax: +49 (0)2 51 / 83 - 4 71 82<br />
E-Mail: bollmaf@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/proth/<br />
Die Poliklinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik ist Teil des Zentrums für Zahn-, Mund- und<br />
Kieferheilkunde und deckt das gesamte Spektrum des Faches "Zahnärztliche Prothetik<br />
und Werkstoffkunde" in der Krankenversorgung, Lehre und Forschung ab. Das Fach<br />
"Zahnärztliche Prothetik" ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich schwerpunktmäßig<br />
mit der klinischen Betreuung und der oralen Rehabilitation bei fehlenden Zähnen oder<br />
ausgeprägter Zahnhartsubstanzschädigung befasst; es schließt alle damit<br />
zusammenhängenden biologischen, funktionellen, psychosozialen, materialkundlichen<br />
und technologischen Aspekte ein.<br />
Neben den klassischen Teilgebieten Kronen- und Brückenprothetik, Teilprothetik,<br />
Totalprothetik und Kiefer-Gesichtsprothetik umfasst die Zahnärztliche Prothetik auch<br />
die Spezialdisziplinen der<br />
� Implantatprothetik<br />
� Adhäsivprothetik<br />
� Dysgnathie-Prothetik<br />
� Prothetik bei Kindern und Jugendlichen<br />
� Gerontoprothetik<br />
� Funktionsdiagnostik und -therapie<br />
� Psychosomatik<br />
� Dentale Technologie<br />
� Werkstoffwissenschaften / Biomaterialien<br />
� Ästhetik<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 455
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />
� Dental Public Health.<br />
Medizinische Leistungsbereiche der Poliklinik<br />
Die Aufgaben in der Krankenversorgung umfassen das gesamte Spektrum der<br />
Zahnärztlichen Prothetik zur Wiederherstellung der reduzierten oder gestörten<br />
Kaufunktion durch Fertigung von Kronen, Brücken, Teil- und Totalprothesen sowie<br />
implantatgestütztem Zahnersatz.<br />
Dabei erfolgt ein grosser Teil der Behandlungen im Rahmen von<br />
Spezialsprechstunden, deren Einrichtung erforderlich wurde, weil die Zahl schwieriger<br />
und schwierigster Behandlungsfälle, welche häufig eine interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit mit anderen zahnmedizinischen bzw. medizinischen Fachdisziplinen<br />
notwendig machen und damit den Rahmen der normalen zahnärztlichen Praxis<br />
sprengen, im Laufe der letzten Jahre stetig angestiegen ist, wobei ein weit über das<br />
<strong>Münster</strong>land hinausgehendes Einzugsgebiet abgedeckt wird. Folgende<br />
Funktionsbereiche / Spezialsprechstunden sind in der Poliklinik für Zahnärztliche<br />
Prothetik vorhanden:<br />
Allgemeine prothetische Ambulanz<br />
Beratung und Untersuchung von Patienten mit allgemein-prothetischen<br />
Fragestellungen, Selektion von Patienten für den Studentenkurs und die Aus- bzw.<br />
Weiterbildung der Assistenzzahnärzte der Abteilung.<br />
Myoarthropathiesprechstunde<br />
Die zunehmende Zahl der Patienten mit Myopathien, Arthropathien und Neuralgien im<br />
engeren Bereich des stomatognathen Systems, aber auch kraniozervikale und kraniovertebrale<br />
Funktionserkrankungen mit Bezug zum stomatognathen System forderte die<br />
Einrichtung einer täglich besetzten speziellen Ambulanz für Funktionsdiagnostik und<br />
-therapie, ausgestattet mit allen modernen Untersuchungsverfahren und<br />
instrumentellen Analysehilfen. Zur Erweiterung des Therapiespektrums ist außerdem<br />
ein physiotherapeutischer Behandlungsbereich eingerichtet.<br />
Kiefer-Gesichtsprothetische Sprechstunde<br />
Nach Tumoroperationen im Kiefer-Gesichtsbereich bleiben häufig ausgedehnte<br />
Defekte zurück, welche die Nahrungsaufnahme erschweren oder gar unmöglich<br />
machen, zum Verlust der Sprache führen und mit äußeren Entstellungen einhergehen.<br />
456 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />
In diesen Fällen wird mittels spezieller prothetischer Maßnahmen versucht, die<br />
Nahrungsaufnahme zu normalisieren, die Sprache wiederherzustellen und einen Ausgleich<br />
der gestörten Physiognomie zu schaffen, um dem Patienten die soziale<br />
Reintegration zu ermöglichen.<br />
Sprechstunde für Patienten mit unklaren Beschwerden im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich,<br />
Verdacht auf psychosomatische Erkrankung<br />
Für die zunehmende Zahl von Patienten, deren Symptome nicht allein<br />
organ-medizinische Ursachen haben, wurde eine Spezialsprechstunde eingerichtet,<br />
um ggf. auch vorhandene psychische Ursachen frühzeitig erkennen zu können. Die<br />
bereits seit den 80ziger Jahren an unserer Klinik bestehende Forschungsstelle für<br />
Psychopathologie und Psychosomatik in der Zahnheilkunde ist bisher einzigartig in<br />
Deutschland, was dazu führt, dass das Einzugsgebiet dieser Institution die gesamte<br />
Bundesrepublik umfaßt.<br />
Sprechstunde für Implantatprothetik<br />
Implantatgetragene Konstruktionen werden zunehmend häufiger als Alternative bzw.<br />
Ergänzung herkömmlicher prothetischer Therapiemittel eingesetzt und bieten<br />
insbesondere im zahnlosen Kiefer und bei unfall- oder tumorbedingten Defekten eine<br />
wertvolle Erweiterung des prothetischen Spektrums. Die implantologische Versorgung<br />
erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie.<br />
Dysgnathiesprechstunde<br />
Angeborene und erworbene Fehlbildungen des dentofazialen Komplexes umfassen ein<br />
weites Spektrum und reichen von Zahnhartsubstanzdefekten über die Nichtanlage von<br />
Zähnen bis hin zu komplexen Fehlbildungen. Um das in diesen Fällen gestörte<br />
Gleichgewicht innerhalb des stomatognathen Systems wiederherzustellen, ist eine<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kieferchirurg, Kieferorthopäde und<br />
Prothetiker erforderlich.<br />
Sprechstunde für Patienten mit besonderen Risiken<br />
Behandlung von Patienten mit allgemein-medizinischen Risiken und Multimorbidität,<br />
sowie von Patienten vor/nach Organtransplantation und von Patienten mit Infektionserkrankungen<br />
(HIV, Hepatitis).<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 457
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />
Sprechstunde für behinderte Patienten<br />
Hierunter fallen all jene Patienten, bei denen wegen schwerer geistiger oder<br />
körperlicher Behinderung eine „normale“ prothetische Versorgung in der Praxis des<br />
niedergelassenen Zahnarztes nicht möglich ist. Vielfach erfolgt die Behandlung bei<br />
diesen Patienten in Intubationsnarkose.<br />
Weitere Leistungsangebote der Poliklinik<br />
� Beteiligung an interdisziplinärer Schmerzambulanz<br />
� Anfertigung von Strahlenapplikatoren in Zusammenarbeit mit der Klinik für<br />
Strahlentherapie<br />
� Interdisziplinäre Diagnostik bei Verdacht einer Allergie oder anderer Unverträglichkeitsreaktionen<br />
auf Zahnersatzmaterialien<br />
� Zusammenarbeit mit Gerichten zur Klärung mediolegaler Fragen<br />
Forschung<br />
Die Forschungsschwerpunkte der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik beschäftigen<br />
sich größtenteils mit klinischen, häufig auch interdisziplinären Fragestellungen und<br />
werden vielfach in enger Kooperation mit anderen medizinischen Instituten des In- und<br />
Auslandes durchgeführt.<br />
Gegenwärtige Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. die folgenden Bereiche:<br />
� Computergestützte Meßtechniken: Entwicklung von Techniken zur optischen<br />
3D-Koordinatenerfassung für spezielle Fragestellungen im Bereich der zahnärztlichen<br />
Prothetik.<br />
� Klinische Bewährung zahnärztlicher Restaurationsmaterialien und -<br />
techniken: Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Verunsicherung von<br />
Zahnärzten und Patienten durch paramedizinische Einflüsse müssen Fragen<br />
nach unerwünschten Nebenwirkungen und der biologischen Verträglichkeit<br />
sowie der Langzeitbewährung zahnärztlich-restaurativer Behandlungen geklärt<br />
werden.<br />
� Zahnmedizinische Qualitätssicherung / Forensik: Erarbeitung von Qualitätskriterien<br />
und Instrumentarien zur Qualitätsüberprüfung für den Bereich der restaurativen<br />
Zahnheilkunde.<br />
458 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />
� Funktionsstörungen des Kauorgans: Erarbeitung und Evaluation von<br />
Konzepten für Diagnose und Therapie cranio-mandibulärer Dysfunktionssyndrome<br />
im Rahmen mehrerer Multicenterstudien.<br />
� Psychosomatische Aspekte in der Zahnheilkunde: Erarbeitung von Diagnoseinstrumentarien<br />
zur Abgrenzung psychosomatisch bzw. somatopsychisch<br />
verursachter Beschwerden von rein somatisch bedingten Schmerzsyndromen<br />
im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich.<br />
� Gerontoprothetik: Erarbeitung von Therapiekonzepten für die prothetische<br />
Versorgung des älteren Menschen, der wegen nachlassender Adaptierfähigkeit,<br />
Multimorbidität und schwieriger Befunde spezieller Behandlungsstrategien<br />
bedarf.<br />
� Anlagebedingte u. erworbene Fehlbildungen im Bereich der Zähne und<br />
der Kiefer: Grundlagenforschung und befundbezogene Erarbeitung von interdisziplinären<br />
Therapiekonzepten.<br />
� Prothetische Aspekte bei Stimm- und Sprachstörungen: Für die Entstehung<br />
einer fehlerhaften Aussprache werden viele Faktoren als mitwirkende Ursachen<br />
verantwortlich gemacht. Die Kiefer- und Zahnstellungsanomalie spielt als eine<br />
dieser Faktoren eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang bearbeitete<br />
Fragestellungen beschäftigen sich mit dem Einfluß morphologischer<br />
Veränderungen an den Zähnen und am Zahnersatz auf die Lautbildung.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Der zahnmedizinische Studiengang unterscheidet sich vom humanmedizinischen insbesondere<br />
dadurch, dass bereits im Studium alle theoretischen und praktischen Ausbildungsbereiche<br />
erfasst werden, die es dem Absolventen unmittelbar nach Abschluss<br />
des Staatsexamens ermöglichen, selbständig den zahnärztlichen Beruf auszuüben.<br />
Diese Ausbildung zu vermitteln, ist Schwerpunkt in den zahnmedizinischen Einrichtungen.<br />
Die Lehrverpflichtungen der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik erstrecken sich<br />
sowohl auf den vorklinischen als auch den klinischen Unterricht und umfassen neben<br />
zahlreichen Pflichtvorlesungen und Seminaren (insg. 22 Semesterwochenstunden<br />
Lehrverpflichtung) sechs ganztägige praktische Behandlungs- bzw. Phantomkurse, in<br />
denen die Studenten (ca. 250 pro Semester) unter individueller Betreuung durch<br />
Assistenz- und Oberärzte selbständig Patienten mit herausnehmbarem und festsitzendem<br />
Zahnersatz versorgen (Klinik), bzw. Zahnersatz für Phantompatienten<br />
anfertigen (Vorklinik).<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 459
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />
Dabei wurden in den letzten Jahren verstärkt neue Lehr- und Lernformen in die studentische<br />
Ausbildung eingeführt, wie z.B. Blockkurse in Kleingruppen mit praktischen<br />
Übungen zur Adhäsivprothetik, zur Teil- und Totalprothetik, zur Diagnose und Therapie<br />
kraniomandibulärer Dysfunktionen, zur Implantatprothetik sowie zur Beschaffung und<br />
Auswertung wissenschaftlicher Studien unter EbM-Gesichtspunkten.<br />
Darüberhinaus Durchführung postgraduierter Fortbildungen für Zahnärzte, Ärzte, Zahntechniker<br />
und zahnärztliche Helferinnen u.a. im Rahmen<br />
� der Spezialistenausbildung "Zahnärztliche Prothetik"<br />
� des Masterstudiengangs "Implantologie" des International Medical College<br />
� der Meisterschule für Zahntechniker<br />
� von Kursen nationaler und internationaler Fortbildungseinrichtungen.<br />
Service<br />
Die Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik bietet folgenden zusätzlichen Patientenservice<br />
an:<br />
� Umfassende Beratung und Behandlungsplanung<br />
� Enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen zahnärztlichen und ärztlichen<br />
Kollegen insbesondere auf dem Gebiet der manuelllen Therapie, Physiotherapie,<br />
Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
� Koordinierung interdisziplinärer Behandlungsabläufe.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Kooperation mit anderen Therapieeinrichtungen sowohl innerhalb als auch außerhalb<br />
der Universität bei der Betreuung von Patienten mit:<br />
� chronischen Schmerzen,<br />
� Verdacht auf Materialunverträglichkeit,<br />
� Kiefer-Gesichtsdefekten infolge Tumor oder Trauma,<br />
� myofunktionellen Störungen,<br />
� psychogenen Eßstörungen (Anorexia und Bulimia nervosa),<br />
� anlagebedingten Fehlbildungen im Bereich der Zähne und Kiefer.<br />
460 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Labore für:<br />
� elektronische Funktionsanalyse<br />
� 3-D Profilometrie<br />
� Werkstoffprüfung<br />
Apparative Ausstattung<br />
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />
Neben der üblichen zahnmedizinischen Ausstattung verfügt die Poliklinik für Zahnärztliche<br />
Prothetik über zusätzliche Ausstattung im Bereich der Diagnostik und Therapie für<br />
� metallfreie prothetische Versorgung<br />
� Biofeedback<br />
� Elektromyographie<br />
� elektronische Bewegungsanalyse<br />
� Legierungsanalyse<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Fortlaufende Evaluierung von Diagnostik und Therapie vor dem Hintergrund des<br />
aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstandes.<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Anzahl<br />
Ambulante Patienten - Neuzugänge 6.405<br />
Ambulante Patienten - Wiederkehrer 7.695<br />
Neuzugang: 1. Besuch pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />
Wiederkehrer: Anzahl Folgebesuche pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 461
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />
TOP-10 Hauptdiagnosen in 2005<br />
� Zahnverlust<br />
� Zahnzerstörung<br />
� Myoarthropathie<br />
� tumor- und traumabedingte Gewebedefekte<br />
� Erosionen<br />
� Abrasionen / Attritionen<br />
� generalisierte Schmelz- oder Dentinfehlbildungen<br />
� psychogene Prothesenunverträglichkeit<br />
� Adaptationsstörung<br />
TOP- Prozeduren in 2005<br />
� Einzelzahnrestauration<br />
� Brückenversorgung<br />
� Totalprothetik<br />
� Teilprothetik mit verschiedenen Verankerungselementen<br />
� Implantatprothetik<br />
� Kiefergesichtsprothetik<br />
� Gerontoprothetik<br />
� Funktionsanalyse und -therapie<br />
� psychosomatische Diagnostik<br />
� interdisziplinäre Betreuung komplexer Behandlungsfälle<br />
462 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
39. Poliklinik für Zahnerhaltung<br />
Poliklinik für Zahnerhaltung<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. dent. Klaus Ott<br />
Waldeyerstraße 30<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49 (0)2 51 / 83 - 4 70 39<br />
E-Mail: ottk@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/kons/<br />
Die Poliklinik<br />
Interessante Informationen für Patienten im Überblick<br />
Die Poliklinik für Zahnerhaltung verfügt über 68 gemeinsam genutzte<br />
Behandlungsstühle, davon sind 48 ausschließlich dem studentischen Unterricht<br />
vorbehalten.<br />
Versorgungsschwerpunkte in der Zahnerhaltungskunde:<br />
� Prävention und Prophylaxe<br />
� Füllungstherapie mit plastischen und laborgefertigten Restaurationen<br />
� Endodontie (Wurzelkanalbehandlung)<br />
� Kinderzahnheilkunde<br />
� Untersuchungszentrum Füllungswerkstoffe<br />
� Behandlung geistig und/oder körperlich behinderter Patienten<br />
Versorgungsschwerpunkte der Poliklinik<br />
� Kinderbehandlung<br />
� Versorgung behandlungsunwilliger Kinder<br />
� Behandlung behinderter Patienten<br />
� Zahnsanierung in Intubationsnarkose<br />
� Betreuung der Patienten vor / nach Organtransplantationen bzw.<br />
Herzoperationen<br />
� Behandlung infektiöser Patienten<br />
� Behandlung infektiöser Patienten<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 463
Poliklinik für Zahnerhaltung<br />
� Behandlung von Patienten vor / nach Chemotherapie<br />
� Behandlung von Patienten vor / nach Bestrahlung im Mund-/Kiefergesichts-<br />
Bereich<br />
� Behandlung von Patienten mit allgemeinmedizinischen Risiken<br />
Weitere Leistungsangebote der Poliklinik<br />
� Professionelle Zahnreinigung<br />
� Beratung unter wissenschaftlichen Aspekten („2. Meinung“)<br />
� Behandlung von Angstpatienten<br />
� Weiterbildungsmöglichkeiten für Zahnärzte<br />
� Abklärung von Unverträglichkeiten gegenüber Füllungsmaterialien (Amalgam,<br />
Komposite, Zemente) im überregionalen<br />
� „Untersuchungszentrum Füllungsmaterialien“<br />
Forschung<br />
� Erstellung einer Datenbank über Patienten mit Mineralisationsstörungen<br />
� Amalgamproblematik<br />
� allgemeine Füllungsmaterialien<br />
� Endodontie: Eigenschaften der Instrumente, Wirkung der Medikamente<br />
� Methoden der Kariesentfernung<br />
� Reaktionen der Pulpa auf Füllungsmaterialien<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Pro Jahr werden in der Poliklinik für Zahnerhaltung im Rahmen zweier Kurse ca. 200<br />
Studenten ausgebildet. Dafür stehen 48 der insgesamt 68 Behandlungseinheiten zur<br />
Verfügung. Vor der Behandlung von Patienten üben die Nachwuchs-Zahnärzte an<br />
sogenannten Phantomköpfen und an extrahierten Zähnen.<br />
Service<br />
�� (Zahn-) Schmerz-Ambulanz<br />
� Kindgerecht eingerichtetes Behandlungszimmer für die Behandlung von<br />
Kindern<br />
464 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Poliklinik für Zahnerhaltung<br />
� Prophylaxezimmer für drei examinierte Zahnmedizinische Prophylaxe-<br />
Assistentinnen<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Direkte Zusammenarbeit der einzelnen Kliniken innerhalb des Zentrums für Zahn-, Mundund<br />
Kieferheilkunde:<br />
� Klinik und Poliklinik für Mund- und Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
� Poliklinik für Kieferorthopädie<br />
� Poliklinik für Parodontologie<br />
� Poliklinik für Zahnerhaltung<br />
� Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik<br />
Zusammenarbeit mit der Poliklinik für Allergologie der Univ.-Hautklinik.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
� Labor für Messungen in der Endodontie<br />
� Labor zur robotergestützten Analyse der Effektivität von Zahnbürsten<br />
Apparative Ausstattung<br />
� Übliche Geräte für zahnärztliche Behandlung.<br />
� Operationsmikroskop für Eingriffe im Rahmen der Endodontie.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
� Qualitätssicherungsbeauftragter<br />
� Kummerkasten<br />
� Fragebogen zur Patientenbefragung<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 465
Poliklinik für Zahnerhaltung<br />
Statistische Leistungsdaten der Fachabteilung für 2005<br />
Poliklinik für Zahnerhaltung Anzahl<br />
Ambulante Patienten - Neuzugänge 7.558<br />
Ambulante Patienten - Wiederkehrer 10.342<br />
Neuzugang: 1. Besuch pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />
Wiederkehrer: Anzahl Folgebesuche pro Patient im Quartal je Poliklinik<br />
TOP- Hauptdiagnosen in 2005<br />
� Diagnosen<br />
� Karies<br />
� Parodontitis<br />
� Pulpitis<br />
� apikale Parodontitis<br />
� Erosionen<br />
TOP- Prozeduren in 2005<br />
� Prozeduren<br />
� Füllungen<br />
� Wurzelkanalbehandlungen<br />
� Kinderbehandlung<br />
� Behandlung von infektiösen Patienten<br />
466 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Zentrum für Vorklinische Medizin<br />
40. Institut für Anatomie<br />
Geschäftsführender Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Reinhard Hildebrand<br />
Vesaliusweg 2-4<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-55231<br />
Fax +49-(0)251/83-55241<br />
E-Mail: Reinhard.Hildebrand@ukmuenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/anat/<br />
Das Institut<br />
Institut für Anatomie<br />
Das Institut für Anatomie ist eine Einrichtung im Zentrum für vorklinische Medizin. Es<br />
gliedert sich in die Bereiche Anatomie/Embryologie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med.<br />
Franz Pera), Anatomie/Neuroanatomie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Werner<br />
Wittkowski) und Anatomie/Histo- und Cytochemie (Direktor: Univ.- Prof. Dr. med.<br />
Reinhard Hildebrand). Die wissenschaftlichen Schwerpunkte dieser eigenständigen<br />
Forschungsgruppen lassen sich im Wesentlichen einer strukturorientierten<br />
Molekularbiologie sowie der Klinischen Anatomie und Zellbiologie zuordnen.<br />
Forschung<br />
Die Forschungsprojekte sind mit den zugehörigen Publikationen auf der Homepage<br />
des Instituts ausführlicher dargestellt. Es handelt sich dabei um Grundlagenforschung<br />
zur Knochenbildung und- regeneration sowie zur Biomineralisation und zur<br />
Sehnenheilung; um Forschungen zu Grundlagen neuer therapeutischer Methoden vor<br />
allem auf dem Gebiet der Orthopädie; um Grundlagenforschung über kernlose<br />
Blutzellen; um telematische Anwendungen in der medizinischen Forschung und Lehre;<br />
um Grundlagenforschung an Hypothalamus und Hypophyse; um die Charakterisierung<br />
der Rolle von Adhäsionsmolekül-Modulatoren für die Limitierung des<br />
Reperfusionssyndroms und für die Regulation des Atherogenese-Prozesses an<br />
Modellen der Atherosklerose sowie um Untersuchungen zur Stabilisierung vulnerabler<br />
arteriosklerotischer Koronararterien-Plaques und um Grundlagenforschungen zu<br />
Ischämieschäden und zur Wundheilung an inneren Organen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 467
Institut für Anatomie<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Die am Institut für Anatomie durchgeführten Lehraufgaben für die Ausbildung der<br />
Studierenden der Human- und Zahnmedizin und Pharmazie beziehen sich auf die<br />
Gebiete der allgemeinen und speziellen Anatomie, der Histologie und mikroskopischen<br />
Anatomie, der Entwicklungsgeschichte sowie der angewandten und klinischen<br />
Anatomie. In enger Zusammenarbeit von Anatomie und Klinischer Radiologie –<br />
Röntgendiagnostik - wurde ein Kursus der Anatomie und Bildgebung entwickelt. Im<br />
Rahmen der ärztlichen Fortbildung werden Kurse zur Diagnostik und zu operativen<br />
Verfahren in einer Verbindung von Anatomie und Klinik veranstaltet.<br />
468 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
41. Institut für Physiologie I - Neurophysiologie<br />
Institut Physiologie I – Neurophysiologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Hans-Christian Pape<br />
Robert-Koch-Str. 27a<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-55532<br />
E-Mail: papehc@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/phys/neuro<br />
Das Institut<br />
Die Aufgaben des Instituts sind Forschung und Lehre. Die Lehre richtet sich nach den<br />
Kriterien der Approbationsordnung und umfasst alle Bereiche der allgemeinen und<br />
spezifischen Neurophysiologie. Forschungsschwerpunkte sind im Bereich der<br />
Hirnfunktion sowie der Epileptogenese angesiedelt. Die dazu erforderlichen<br />
Untersuchungen werden an lebendem menschlichen Hirngewebe (in vivo und in vitro)<br />
sowie mit Hilfe von tierexperimentellen Experimenten durchgeführt.<br />
Forschung<br />
Das Schwergewicht der Forschung im Institut liegt auf folgenden Teilgebieten:<br />
Perioperative Untersuchungen im Rahmen der Epilepsiechirurgie<br />
In präoperativen Untersuchungen werden in Positonsemissionstomographischen<br />
(PET)-Studien unter Verwendung spezieller radioaktiver Markersubstanzen GABAA-<br />
Rezeptoren und Adenosin A1-Rezeptoren nachgewiesen. In intraoperativen<br />
Untersuchungen werden durch Multielektrodenregistrierungen Einzelzellentladungen<br />
und lokale Feldpotentiale registriert und durch Mikrodialyse und anschließenden<br />
Nachweis durch Hochdruck-Flüssigkeits-Chromatographie Neurotransmitter und<br />
antiepileptisch wirksame Substanzen in dem Gewebeblock analysiert, der im Anschluß<br />
extirpiert wird. In postoperativen Untersuchungen werden an lebenden und an fixierten<br />
Hirnschnitten folgende Analysen durchgeführt:<br />
� Nachweis der Entstehung und Ausbreitung spontaner und evozierter<br />
neuronaler Aktivität durch funktionelle Bildgebung (spannungssensitive<br />
Farbstoffe);<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 469
Institut Physiologie I – Neurophysiologie<br />
� Registrierung der bioelektrischen Aktivität mit Vielfachelektroden und anschließender<br />
Strom-Quellen-Senken-Analyse (CSD-Analyse);<br />
� Messung von postsynaptischen Strömen in einzelnen Neuronen;<br />
� Nachweis von Enzymen, die in die oxidative Streßmodulation<br />
eingebunden sind, des GABAA- und GABAB-Rezeptors, der peripheren<br />
Benzodiazepin-Bindungsstelle, der Glutamat-Rezeptoren GluR2/4,<br />
�<br />
mGluR1a, der muscarinären Rezeptoren M1 – M4 sowie verschiedener<br />
Transporter für neuronale Überträgersubstanzen;<br />
Rezeptorautoradiographische Darstellung von 15 unterschiedlichen<br />
Bindungsstellen für klassische Transmitter;<br />
� molekularbiologische Untersuchungen zur Genexpression von Glutamat-<br />
Rezeptoren und ihrer funktionell bedeutsamen Varianten.<br />
� Zusammenarbeit mit: Epilepsiezentrum Bethel/Bielefeld, Universität<br />
Düsseldorf, Forschungsanlage Jülich.<br />
Mechanismen der Epileptogenese bei Hirntumoren<br />
Ein wesentliches Symptom glialer Hirntumoren sind epileptische Anfälle, die zu<br />
zusätzlichen klinischen Komplikationen führen können. Die Mechanismen dieser<br />
Epileptogenese sind nicht bekannt. In Untersuchungen an Hirngewebe von Tieren mit<br />
in-vivo etablierten Hirntumoren sollen folgende Fragen geklärt werden: treten<br />
Veränderungen der Erregbarkeit und des Erregungsniveaus des neuronalen<br />
Netzwerkes auf? Sind charakteristische räumlich-zeitliche Erregungsmuster in<br />
Beziehung zur Tumorlokalisation zu finden? Wie verändern sich die zellulären Eigenschäften?<br />
In dem interdisziplinären Projekt werden zur Klärung dieser Fragen die<br />
bioelektrischen Charakteristika von Hirngewebeschnitten mit Gliominvasion und<br />
einzelner Nervenzellen, die von Gliainfiltraten umgeben sind, zum einen mit<br />
konventionellen elektrophysiologischen und zum anderen mit optischen Methoden<br />
analysiert. Durch in vivo Mikrodialyse im Tumorgewebe und in Tumorrandbezirken<br />
werden Veränderungen der Transmitterkonzentrationen und essentieller Ionen (K + , Cl - )<br />
im Extrazellulärraum erfasst. Darüber hinaus werden immunhistochemische und<br />
rezeptorautoradiographische Untersuchungen Aufschluß über Transmitterbesatz und<br />
morphologische Besonderheiten des Gewebes liefern und so eine Korrelation<br />
zwischen funktionellen und strukturellen Veränderungen ermöglichen.<br />
Zusammenarbeit mit: Institut für Neuropathologie (Universität <strong>Münster</strong>), Institut für<br />
Hirnforschung (Universität Düsseldorf).<br />
470 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut Physiologie I – Neurophysiologie<br />
Periphere Oszillationen im ZNS: Nachweis und funktionelle Analyse von<br />
Melatonin-Rezeptoren im Hippocampus<br />
In diesem Schwerpunkt werden folgende Fragestellungen bearbeitet: Tageszeitabhängige<br />
Veränderungen von Lernprozessen unter Melatonin („Langzeitpotenzierung“);<br />
tageszeitabhängige Genexpression von Melatonin-Rezeptoren; Beteiligung von<br />
Melatonin-Rezeptoren an der Schmerzverarbeitung im Rückenmark.<br />
Zusammenarbeit mit: der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
(Westfälische Wilhelms-Universität).<br />
Neurotoxikologie: Schadstoffpotential umweltrelevanter Verbindungen<br />
Im Rahmen der DFG-Forschergruppe (Deutsche Forschungsgemeinschaft)<br />
„Metall(oid)organische Verbindungen in der Umwelt“ werden die Wirkungen der<br />
anthropogen in die Umwelt eingebrachten Verbindungen auf neuronale spannungsund<br />
ligandenoperierte Ionenkanäle, sowie auf synaptischen Übertragungsprozesse im<br />
Hippocampus untersucht.<br />
Zusammenarbeit mit Arbeitsgruppen aus der Analytischen Chemie, Physikalischen<br />
Chemie, Kolloidchemie, Mikrobiologie, Genetik und Toxikologie der Universität<br />
Gesamthochschule Essen, der Universität Gesamthochschule Duisburg und des<br />
Forschungszentrums Jülich.<br />
Funktionelle elektrophysiologische Analyse von Gendefekten in kardialen<br />
Ionenkanälen<br />
Die Herzmechanik und damit die Pumpfunktion des Herzens beruht auf elektrischen<br />
Erregungen des Herzmuskelgewebes. Störungen in den elektrischen Vorgängen<br />
können zu einer Entkopplung von Erregung und Pumpleistung führen, was mit<br />
Arryhthmien mit schwerwiegenden Folgen verbunden ist. Ursache hierfür kann eine<br />
Verlängerung der Plateauphase des ventrikulären Aktionspotentials sein. Für die<br />
verschiedenen Formen des Long-QT Syndroms (LQT1-3 u. LQT 5-7) wurden<br />
Gendefekte isoliert, die spannungsgesteuerte Ionenkanäle (KvLQT1, hERG, SCNA5)<br />
und akzessorische Untereinheiten (KCNE1-3) betreffen. In Zusammenarbeit mit der<br />
Klinik für Innere Medizin C werden verschiedenste Kaliumkanalmutationen (KvLQT1,<br />
hERG und KCNE1) von Patienten kloniert und heterolog in Eizellen des afrikanischen<br />
Krallenfrosches (Xenopus laevis) überexprimiert Dieses System erlaubt eine<br />
elektrophysiologische Struktur-Funktion-Analyse der mutierten Kaliumkanäle und<br />
gestattet Rückschlüsse auf das Krankheitsbild der Patienten.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 471
Institut Physiologie I – Neurophysiologie<br />
Spreading drepression- Reaktion als Grundlage hirnorganischer Störungen<br />
Spreading depression ist ein faszinierendes Phänomen, das nach chemischer Reizung<br />
des Kortex bei Nagetieren beobachten werden kann. Die Charakteristika sind eine<br />
Erniedrigung der EEG-Amplitude und eine Negativierung der kortikalen<br />
Gleichspannung, die sich mit einer Geschwindigkeit von 2-5 mm/min über den Kortex<br />
ausbreiten. „Spreading depression“ werden als potentielle pathogenetische Faktoren<br />
bei der Migräne, Epilepsie und dem Schlaganfall angesehen. Es werden<br />
pharmakologische Fragestellungen auf der Ebene einzelner Neurone, sowie<br />
neuronaler Netzwerke bearbeitet.<br />
Die Forschung wird aus Mitteln des Landes und aus Drittmitteln, insbesondere der<br />
Deutschen Forschungsgemeinschaft, getragen.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Die Lehraufgaben des Instituts für Physiologie I –Neurophysiologie- und Physiologie II -<br />
Vegetative Physiologie- betreffen zusammen die Ausbildung von Studierenden der<br />
Medizin, Zahnheilkunde, Psychologie und Pharmazie. Daneben werden Doktoranden<br />
und Diplomanden der Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie und Biologie betreut. In den<br />
Werkstätten des Instituts werden Lehrlinge der Feinmechanik und Elektromechanik<br />
ausgebildet.<br />
472 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut Physiologie II – Vegetative Physiologie<br />
42. Institut für Physiologie II – Vegetative Physiologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans Oberleithner<br />
Robert-Koch-Str-27 b (Innenhof)<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-55540<br />
E-Mail: oberlei@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/phys/vegphys<br />
Das Institut<br />
Die Aufgaben des Instituts sind Forschung und Lehre. Die Lehre richtet sich nach den<br />
Kriterien der Approbationsordnung und umfasst alle Bereiche der integrativen,<br />
zellulären und molekularen Physiologie. Forschungsschwerpunkt ist die Zell- und<br />
Membran-physiologie. Zurzeit forschen vier Arbeitskreise an den Themen:<br />
1. Steroide steuern Endothelien<br />
2. Ionentransport steuert die Zellmigration<br />
3. Molekulare Mechanismen der Mukoviszidose<br />
4. Regulation der Zellkernbarriere<br />
Folgende experimentelle Methoden bzw. Techniken werden eingesetzt:<br />
A. Atomic Force Mikroskopie<br />
B. Konfokale Laser-Scan-Mikroskopie<br />
C. Elektrophysiologie<br />
D. Einzelzellimaging<br />
E. Molekularbiologie und Zellkultur<br />
Der Entwicklungsschwerpunkt des Institutes liegt im Bereich der Nanophysiologie.<br />
Darunter wird das Zusammenspiel einzelner Moleküle, ihre Darstellung (z.B. mittels<br />
"Atomic Force" Mikroskopie) und Manipulation in möglichst natürlicher Umgebung<br />
verstanden. Medizinisch relevante Moleküle werden mit nanotechnologischen<br />
Werkzeugen aufgespürt und ihr Verhalten unter physiologischen bzw.<br />
pathophysiologischen Zuständen erfasst.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 473
Institut Physiologie II – Vegetative Physiologie<br />
Forschung<br />
Im Jahr 2005 wurden fünf Schwerpunkte bearbeitet:<br />
Endothelforschung<br />
Endothel besteht aus einem einschichtigen Zellrasen, der die Innenflächen der<br />
Blutgefäße auskleidet. Die Endothelzellen bilden dabei nicht nur eine intelligente<br />
Barriere zwischen Blut und Körperzellen, sondern tragen entscheidend zur Regulation<br />
von Blutgerinnung und Blutdruck bei. Humane Endothelzellen werden in der<br />
Kulturschale gezüchtet und die dem Blut zugewandte Oberfläche beschrieben. Mittels<br />
der "Atomic Force Mikroskopie" (AFM) konnte das Institut zeigen, dass Endothel<br />
ähnliche Eigenschaften wie Nierenepithel entwickeln kann. Damit rückt das Endothel<br />
stark ins Zentrum der Bluthochdruckforschung. Dieses Projekt wird aus Mitteln der EU<br />
gefördert.<br />
Epithelforschung<br />
Mukoviszidose ist eine der häufigsten Erbkrankheiten der westlichen Bevölkerung. Sie<br />
ist charakterisiert durch eine Fehlfunktion Salz- und Wasser-sezernierender Epithelien.<br />
Die Ursache liegt in Mutationen eines Gens, welches für das sog. cyctic fibrosis<br />
transmembrane conductance regulator (CFTR)-Protein kodiert. Dieses CFTR sitzt<br />
normalerweise in der Plasmamembran und reguliert dort Ionentransportprozesse. Die<br />
Beschreibung einer physiologischen "Nanoarchitektur auf der Zelloberfläche" und ihre<br />
Störung durch mutierte Proteine ist hier das Ziel. Dieses Projekt wird aus Mitteln des<br />
Sonderforschungsbereiches 629 gefördert.<br />
Steroidhormonforschung<br />
Arterielle Hypertonie führt zu Herz-Kreislauferkrankungen, Todesursache Nummer 1 in<br />
der westlichen Bevölkerung. Eines der Schlüsselhormone des menschlichen<br />
Organismus ist Aldosteron, ein Steroidhormon, welches den Salz- und Wassergehalt<br />
unserer Zellen reguliert und damit die Höhe des Blutdrucks bestimmt. Auch wenn es<br />
sich hier um ein sehr komplexes Thema handelt, das offensichtlich den gesamten<br />
Organismus betrifft, so liegt die Lösung um das Verständnis der Hypertonie in der<br />
Interaktion einzelner Moleküle. Ziel eines Forschungsschwerpunktes ist die<br />
"Routenbeschreibung des Hormons durch die Zelle". Es wurden Nano-Methoden<br />
erarbeitet, um diese Ein- bzw. Ausschleusungsprozesse durch die Poren der<br />
Zellkernhülle sichtbar bzw. funktionell messbar zu machen. Auch hier dient die Eizelle<br />
des afrikanischen Krallenfrosches als Modell. Ziel ist das molekulare Verständnis der<br />
474 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut Physiologie II – Vegetative Physiologie<br />
physiologischen Porenregulation und ihrer pharmakologischen Beeinflussung. Dieses<br />
Projekt wird aus Mitteln Volkswagenstiftung gefördert.<br />
Tumorphysiologie<br />
Tochtergeschwülste (Metastasen) von primären Tumoren entstehen durch die<br />
Fähigkeit von Tumorzellen, durch die Wände der Blutgefäße zu migrieren. Dazu setzt<br />
die Tumorzelle an ihrem Vorderende (leading edge) Enzyme wie z. B. Matrix-<br />
Metalloproteasen (MMP) frei, die sich auf enzymatische Weise den Weg durch die<br />
gesunden Gewebe bahnen. Es werden verschiedene Gewebe-ähnliche Matrices<br />
hergestellt und die Wechselwirkung dieser Strukturen mit in der Zellkultur gezüchteten<br />
Krebszellen untersucht. Die AFM-Technik (Atomic Force Mikroskopie) ermöglicht hier<br />
die Darstellung der 3-D-Matrix. Ziel ist das Verständnis der Umstrukturierung der Matrix<br />
(Stichwort: remodeling) durch die Tumorzelle selbst bzw. durch die von ihr sezernierten<br />
Enzyme. Dieses Projekt wird aus Mitteln der DFG und der Innovativen Medizinischen<br />
Forschung gefördert. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />
zelluläre und molekulare Physiologie der Yale Universität in New Haven, USA.<br />
Zellmigration<br />
Tumoren stehen mit den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ganz weit oben in der Liste der<br />
Todesursachen. Die Prognose einer Tumorerkrankung wird dabei maßgeblich von der<br />
Ausbildung von Tochtergeschwulsten beeinflusst. Eine der Voraussetzungen für die<br />
Tumormetastasierung ist die Fähigkeit der Tumorzellen zur Wanderung (Migration). Sie<br />
müssen sich vom Primärtumor entfernen, die Wand von Blut- oder Lymphgefäßen<br />
durchdringen, um nach dem Mitreißen durch Blut- oder Lymphstrom an einer anderen<br />
Stelle im Organismus wieder in das Gewebe einzuwandern. Ionenkanäle und<br />
Ionentransporter sind neben dem Zytoskelettal ein wichtiger Teil der zellulären<br />
"Migrationsmaschinerie". Ziel ist das Verständnis räumlichen Anordnung der<br />
Ionenkanäle und Ionentransporter in wandernden Zellen und die sich daraus<br />
ergebenden Funktionen dieser Transportproteine für die Migration von Tumorzellen.<br />
Dieses Projekt wird aus Mitteln der DFG gefördert.<br />
Lehre<br />
Das Lehrangebot des Instituts für Physiologie II – Vegetative Physiologie – welches gemeinsam<br />
mit dem Institut für Physiologie I – Neurophysiologie – angeboten wird,<br />
umfasst eine tägliche Vorlesung über zwei Semester, zwei Seminarreihen (schein-<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 475
Institut Physiologie II – Vegetative Physiologie<br />
pflichtig) über zwei Semester und ein Praktikum (scheinpflichtig), ebenfalls über zwei<br />
Semester.<br />
Der Bereich „Vegetative Physiologie“ versucht eine klinisch-relevante Physiologie zu<br />
vermitteln. Der Einstieg in einzelne Themen (z. B. Herz) beginnt häufig mit der<br />
Schilderung der Pathophysiologie (z. B. Infarkt) und führt dann über die Physiologie<br />
(z. B. Koronardurchblutung) bis in die Zelluläre bzw. Molekulare Physiologie (z. B.<br />
Endothelfunktion). An dieser Stelle wird auch die aus der gegenwärtigen Forschung<br />
sich entwickelnde Nanophysiologie (z. B. Nanolöcher in Endothelzellen) eingebracht.<br />
Die Vorlesung wird im Wesentlichen von den beiden Professoren des Instituts,<br />
Oberleithner und Schwab, gehalten und in regelmäßigen Abständen von den<br />
wissenschaftlichen Mitarbeitern durch Spezialthemen aus der Forschung ergänzt.<br />
476 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie<br />
43. Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. phil. Peter Bruckner<br />
Waldeyerstr. 15<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-55591<br />
E-Mail: peter.bruckner@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/pcpb/<br />
Das Institut<br />
Als Einrichtung der Vorklinik ist eine Hauptaufgabe des Instituts für Physiologische<br />
Chemie und Pathobiochemie die biomedizinische Grundlagenforschung. Sechs unabhängige<br />
Arbeitskreise sind unter einem Dach vereinigt. Derzeit sind 59 Personen<br />
z.T. teilzeitlich beschäftigt, darunter 28 wissenschaftliche Mitarbeiter, sowie 31 im<br />
technischen und im Hausdienstbereich, und in 4 Sekretariaten. Die zweite<br />
Direktionsstelle des Instituts wurde soeben mit Frau Prof. Lydia Sorokin wieder besetzt,<br />
womit das Institut die fünfte von 66 Einrichtungen der Fakultät unter der Leitung einer<br />
Frau wurde.<br />
Mehrere Institutsmitglieder verfügen über extern geförderte Forschungsprogramme,<br />
darunter Projekte mit Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />
und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), sowie Europäische<br />
Organisationen und private Geldgeber.<br />
Seit mehreren Jahrzehnten waren Direktoren des Instituts an der Einrichtung und der<br />
Organisation von DFG-Sonderforschungsbereichen beteiligt und stellten dabei den<br />
Sprecher, aktuell des SFB 492 „Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und<br />
zelluläre Wechselwirkungen“. Damit schafft das Institut einen wesentlichen Rahmen für<br />
Forschungsarbeiten aus den klinischen Einrichtungen.<br />
Der zweite wichtige Aufgabenbereich ist der Unterricht in biochemischen Grundlagen<br />
der Medizin und der Zahnmedizin. Gemäß den neuesten Evaluationen befindet sich<br />
das Institut zusammen mit den übrigen vorklinischen Einrichtungen an der Spitze der<br />
Fakultät in den Leistungen in der Lehre. Neben der fachspezifischen Lehre obliegen<br />
uns auch Aufgaben in der Organisation von vorklinischen Studienprogrammen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 477
Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie<br />
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
Das Institut unterstützt als Dienstleistung Forschungsprojekte in den Kliniken des<br />
UKMs durch die Einrichtung bzw. essentielle Kooperationen in Sonderforschungsbereichen<br />
und dem Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF). Es stellt<br />
seine Ressourcen (Arbeitskräfte, Einrichtungen) bei der Erforschung der molekularen<br />
Basis von Erkrankungen in Kooperation auch den Klinikmitarbeitern zur Verfügung. In<br />
der Krankenversorgung übernimmt die vorklinische Einrichtung keine direkten<br />
Aufgaben, trägt aber zur klinischen Ausbildung der Studierenden bei, soweit<br />
molekulare Grundlagen betroffen sind.<br />
Forschung<br />
Die Forschungsschwerpunkte sind die biologische Bedeutung von Basalmembranen,<br />
besonders der Blutgefässe, in der Organentwicklung, der Tumorentstehung und –<br />
Metastasierung, der Entzündung und des Immunsystems. Weitere Schwerpunkte sind<br />
die Struktur und Biogenese der extrazellulären Matrix von Knorpel, Knochen, Haut,<br />
Blutgefässen u.a.), die Biologie der extrazellulären Matrix bei der Differenzierung von<br />
Zellen des skeletalen Systems, Struktur-Funktionsbeziehungen bei Zell-Matrix-<br />
Wechselwirkungen über spezifische Matrixrezeptoren, die biologische Rolle von<br />
kleinen Proteoglykanen der Zelloberfläche in der Organentwicklung und bei der<br />
Wundheilung, die molekularen Mechanismen der Biogenese von Hyaluronsäure, sowie<br />
deren Bedeutung in der Pathogenese entzündlichen oder degenerativen<br />
Gelenkerkrankungen. Ferner werden die molekularen Grundlagen des endozytotischen<br />
und intrazellulären Transports von Makromolekülen erforscht.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Das Institut bietet sowohl in Sommer- als auch Wintersemestern alle kurrikularen<br />
Veranstaltungen des vorklinischen Unterrichts in Biochemie für Studierende der<br />
Medizin und der Zahnmedizin an. Dies schließt die beiden täglich stattfindenden<br />
Hauptvorlesungen Physiologische Chemie I und II, Praktikum, Seminare und Methodenkurse<br />
I und II, sowie in Kooperation mit den Instituten für Anatomie und Physiologie<br />
die Integrierten Seminarien I und II ein. Ein Teil dieses Angebots<br />
richtet sich auch als obligatorische Wahlveranstaltungen an Studierende anderer<br />
Fachbereiche der Westfälischen Wilhelms-Universität, sowie an Teilnehmer des<br />
478 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie<br />
geplanten Interfakultären Graduiertenprogramms in Experimentellen Lebenswissenschaften<br />
(iGEL).<br />
Service<br />
Das Institut unterhält ein Servicelabor für chemische Protein- und DNA-Sequenzierung.<br />
Dieses Angebot richtet sich zu Selbstkostenpreisen an Angehörige der Universität und des<br />
UKMs, sowie zu einem geringen Aufpreis an Auftraggeber außerhalb universitärer<br />
Einrichtungen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 479
Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />
Zentrum für Theoretische Medizin<br />
44. Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. Rudolf Reichelt<br />
Robert-Koch-Str. 31<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-55101<br />
E-Mail: reichru@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://medweb.uni-muenster.de/institute/impb/<br />
Das Institut<br />
Das Institut besteht aus vier selbständigen Arbeitsgruppen: Elektronenmikroskopie und<br />
Analytik (Leiter: Univ.-Prof. Dr. Rudolf Reichelt), Molekulare Zellbiologie (Leiter: Univ.-<br />
Prof. Dr. Reiner Peters), Biomedizinische Analytik (Leiterin: Univ.-Prof. Dr. Jasna<br />
Peter-Katalinic), und Laser-Massenspektrometrie (Leiter: Univ.-Prof. em. Dr.-Ing. Franz<br />
Hillenkamp). Gemeinsames Forschungs- und Lehrgebiet ist die Analyse biologischer<br />
Systeme auf molekularer und zellulärer Ebene mit vorwiegend physikalischen<br />
Methoden. Innerhalb dieses übergreifenden Themas haben die Arbeitsgruppen<br />
verschiedene Ziele und eigenständige Projekte. Die Arbeitsgruppen nehmen an vielen<br />
Kooperationen innerhalb des Instituts, des <strong>Universitätsklinikum</strong>s und der Universität<br />
<strong>Münster</strong> teil und sind an zahlreichen nationalen und internationalen Projekten beteiligt.<br />
Das Institut ist ein Leistungsträger des <strong>Universitätsklinikum</strong>s und der medizinischen<br />
Fakultät der Universität <strong>Münster</strong>. In der Leistungsübersicht der medizinischen Fakultät<br />
von 2005 belegt das Institut bei den Publikationen Rang 12 von 72 (2004: Rang 12).<br />
Die wissenschaftlichen Ergebnisse wurden 2005 in etwa 50 Publikationen in “peer<br />
reviewed” Fachzeitschriften und 7 Buchbeiträgen dargestellt sowie mit über 40<br />
Beiträgen auf nationalen und internationalen Kongressen vorgestellt<br />
(http://medweb.uni-muenster.de/institute/impb/main/forschung/fr_forschung.html). Es<br />
wurden mehrere wissenschaftliche Meetings / Kurse organisiert und durchgeführt<br />
sowie über 30 eingeladene Vorträge gegeben. Bei der Drittmitteleinwerbung nimmt das<br />
Institut Rang 11 (2004: Rang 6) ein. Drittmittel wurden dem Institut von der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft, die u.a. ein 4Pi-Mikroskop im Wert von knapp einer Million<br />
Euro finanzierte, sowie der Volkswagenstiftung und verschiedenen anderen<br />
480 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />
Institutionen, darunter dem Institute of National Health (NIH) der USA, zur Verfügung<br />
gestellt. Zwei Arbeitsgemeinschaften des Instituts (Peter-Katalinic, Reichelt) sind<br />
Mitglieder des EU-weiten Network of Excellence “Nano2Life”; das EU-Projekt SRPT1-<br />
Nano2Life WP7 wird von Prof. Peter-Katalinic koordiniert. Prof. Peters ist<br />
Vorstandsmitglied und Gruppenleiter des Center for Nanotechnology (CeNTech)<br />
<strong>Münster</strong>. Ferner sind zwei Arbeitsgruppen des Instituts an Sonderforschungsbereichen<br />
beteiligt (SFB 431 und 492).<br />
Leistungsbereiche und Forschung<br />
Elektronenmikroskopie und Analytik (Prof. Dr. R. Reichelt)<br />
Mikro- und Nanostrukturen von biologisch-medizinischen Objekten, Biomaterialien,<br />
Sonderwerkstoffen und ”functional materials” wurden mit hochauflösenden elektronen<br />
(em)- und rastersondenmikroskopischen (rsm) Verfahren untersucht. Die methodischinstrumentellen<br />
Entwicklungen sind anwendungsorientiert und dienen der<br />
Optimierung/Erweiterung des Methodeneinsatzes.<br />
Forschungsschwerpunkte sind u.a.:<br />
a) Immunogold-em Lokalisation des Graspollenallergen Phl p 13 in Pollen, elektronentomografische<br />
Darstellung der Pollenwand sowie Untersuchung der Kreuzreaktivität<br />
zwischen Pollenallergien (Pollen von Bäumen, Gräsern, Kräutern) und Allergien gegen<br />
verschiedene pflanzliche Lebensmittel (z.B. Obst- & Gemüsearten); b) Em Studien zu<br />
Stoffwechselvorgängen und deren Regulation in Bakterien; c) Rsm und em Studien<br />
struktureller und funktioneller Eigenschaften thermosensitiver Hydrogele; d) Hard- und<br />
Softwareentwicklungen zur Massenmessung von Biomolekülen und molekularen<br />
Aggregaten mit der Feldemissions-Rasterelektronenmikroskopie; e)<br />
Nanostrukturierung von metallischen Spitzen mit nichtreaktiven Ionen im<br />
Energiebereich 1 – 10 keV.<br />
Molekulare Zellbiologie (Prof. Dr. R. Peters)<br />
Die Arbeitsgruppe entwickelt Methoden, mit denen Transportvorgänge und chemische<br />
Reaktionen in subzellulären Domänen einzelner lebender Zellen analysiert werden<br />
können. 1974 entwickelte die Arbeitsgruppe die Fluoreszenz-Mikrophotolyse (FRAP),<br />
die inzwischen weite Verbreitung in der Zellforschung gefunden hat. 1994 folgte die<br />
Scanning Mikrophotolyse (SCAMP), eine Verschmelzung von Fluoreszenz-<br />
Mikrophotolyse und konfokaler Laser-Scanning-Mikroskopie. 1998 entstand die<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 481
Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />
Optische Einzeltransporter-Registrierung (OSTR), die es ermöglicht, die Aktivität<br />
einzelner Transporter in funktionell isolierten Membranbezirken zu messen. Der<br />
Vorstoß in nanoskopische Bereiche der Zellen wurde 2004 durch Anwendung und<br />
Adaptation der 4Pi-Mikroskopie eingeleitet. Die Arbeitsgruppe verwendet die von ihr<br />
entwickelten Methoden, um die Wechselwirkungen zwischen Zellkern und Zytoplasma<br />
zu analysieren. Dabei stehen strukturelle und funktionelle Eigenschaften des<br />
Kernporenkomplexes im Zentrum der Untersuchungen.<br />
Biomedizinische Analytik (Prof. Dr. J. Peter-Katalinic)<br />
Schwerpunktmäßig entwickelt die Arbeitsgruppe neue massenspektrometrischen (MS)<br />
Methoden, die der Untersuchung der molekularen Struktur und Funktion der<br />
Makromoleküle, die an den biologischen Prozessen der Entwicklung des Gehirns, bei<br />
Initiation von Entzündungen und bei hereditären Enzymdefekten beteiligt sind, dienen.<br />
Von besonderem Interesse sind die Expressionsmuster der ko- und posttranslationalen<br />
Modifikationen von Proteinen, wie N- und O-Glykosylierung, sowie die von<br />
Kohlenhydratepitopen in Glykolipiden als allgemeinen Bestandteilen von biologischen<br />
Membranen.<br />
Forschungsschwerpunkte sind insbesondere:<br />
a. Hochauflösende Fourier-Transform Ionen Zyklotron Resonanz<br />
Massenspektrometrie von Oligo- und polymeren komplexen Kohlenhydraten<br />
und Proteinen. Dieses Verfahren erlaubt die derzeit exakteste Bestimmung von<br />
Molekülmassen bei gleichzeitiger Unterscheidung kleinster Differenzen (kleiner<br />
als die Masse eines Elektrons);<br />
b. Entwicklung von Nanofluidiksystemen: Kombinierter Einsatz von<br />
Kapillarelektrophorese und ESI-nanoChip Robotersystemen, die koventionelle<br />
Elektrospray-Einlaßsysteme ersetzen und zur automatisierten<br />
Hochdurchsatzanalyse (serielles Abarbeiten von bis zu 100 Proben/Chip)<br />
genutzt werden können;<br />
c. Detektion von klinisch-relevanten Glykolipiden mit immunchemischen und MS<br />
Methoden (MALDI- und nanoESI-QTOF-MS);<br />
d. Struktur von Proteinen und Glykoproteinen mit Hilfe von Proteomik- und<br />
Glykomik Techniken;<br />
e. nicht-kovalente Wechselwirkungen von intakten Proteinen mit Liganden.<br />
482 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />
Laser-Massenspektrometrie (Prof. em. Dr.-Ing. F. Hillenkamp/PD Dr. K.<br />
Dreisewerd)<br />
Die Matrix-unterstützte Laserdesorptions-/Ionisations-Massenspektrometrie (MALDI-<br />
MS) wurde Mitte der 80er Jahre von der Arbeitsgruppe von Prof. Hillenkamp entwickelt<br />
und wird seither kontinuierlich methodisch erweitert und verbessert. Die MALDI-MS<br />
wird u.a. zur schnellen und exakten Analyse von großen Biomolekülen wie z.B.<br />
Proteinen, Nukleinsäuren und Kohlenhydraten eingesetzt. Schwerpunkte der<br />
Forschungstätigkeiten der Arbeitsgruppe sind zum einen innovative methodische und<br />
instrumentelle Entwicklungen (z.B. zur MALDI-MS mit gepulsten Infrarotlasern und zur<br />
direkten Kopplung mit chromatografischen Methoden wie der<br />
Dünnschichtchromatografie zur Lipid-Analytik), zum anderen werden neue<br />
Anwendungsfelder erschlossen (z.B. in der Kollagenanalye und zum ortsaufgelöste<br />
Molecular MALDI-MS Imaging von Gewebeschnitten). In Kooperation mit dem<br />
Fachbereich Physik werden darüber hinaus fundamentelle Arbeiten zu den<br />
Desorptions- und Ionisationsmechanismen der MALDI durchgeführt.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Die Lehraufgaben des IMPB (Institut für Medizinische Physik und Biophysik) bestehen<br />
in einer neu konzipierten Grundvorlesung mit Praktikum “Molekulare Biophysik der<br />
Zellen und Gewebe I und II” für Studierende der Medizin und Naturwissenschaften. Die<br />
Vorlesung “Methoden der molekularen Biophysik der Zellen und Gewebe” sowie das<br />
begleitende Praktikum wird gemeinsam mit dem Fachbereich (FB) Biologie<br />
veranstaltet; weitere Vorlesungen sind: “Structural Glycobiology and<br />
Glycobiotechnology I & II”, “Glycobiotechnology I & II” (gemeinsam mit der Univ.<br />
Bielefeld) “Biomedizinische Analytik” und “Biomedizinische Massenspektrometrie I &<br />
II“. Für Studierende der Medizin wird das Praktikum “Biologie für Mediziner” mitbetreut.<br />
Weiterhin werden für Studierende der Medizin Wahlfachangebote mit den<br />
Themenschwerpunkten Immunelektronenmikroskopie und biomedizinische<br />
Massenspektrometrie angeboten.<br />
Das IMPB bietet in Kooperation mit dem FB für Biologie ein Fortgeschrittenenmodul für<br />
Studierende des neuen MSc Studiengangs an (Biophysikalische Methoden der<br />
Molekularbiologie, Zellbiologie und Physiologie). Weiterhin wurden mit dem FB Physik<br />
jeweils ein Modul für den neuen Bachelor- und Masterstudiengang konzipiert.<br />
Bei der Betreuung von Diplom- und Doktorarbeiten werden Lehraufgaben aus den<br />
Fachbereichen der Naturwissenschaften erfüllt.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 483
Institut für Medizinische Physik und Biophysik<br />
Apparative Ausstattung<br />
Für die Strukturuntersuchungen biologischer Systeme von der molekularen bis zur<br />
zellulären Ebene kommen folgende Forschungsgeräte / -großgeräte zum Einsatz:<br />
� Feldemissions-Rasterelektronenmikroskope sowie verschiedene konventionelle<br />
Raster- und Transmissionselektronenmikroskope<br />
� 4π-Mikroskop, sowie verschiedene Fluoreszensmikrokope<br />
� FT-ICR Massenspektrometer, sowie verschiedene Typen von Massenspektrometern.<br />
484 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin<br />
45. Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin<br />
Direktorin: Univ.-Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert<br />
Von-Esmarch-Str. 62<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel.:0251 / 83-55291<br />
E-Mail: bseifert@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/itgm/<br />
Das Institut<br />
An diesem Institut wird geisteswissenschaftlich über weit gefächerte historische,<br />
begriffliche und normative Fragen der Medizin, der ärztlichen Tätigkeit und der<br />
biomedizinischen Forschung gearbeitet.<br />
Forschung und Lehre des Instituts fallen in drei - einander überlappende - Bereiche:<br />
Während die Medizingeschichte seit Jahrzehnten an allen medizinischen<br />
Fakultäten ein etabliertes Fach ist, ist die Medizintheorie nur an wenigen Orten so<br />
ausgebaut wie in <strong>Münster</strong>. Und auch in der Medizinethik gehört die Fakultät zu den<br />
wenigen, die dafür eine eigenständige Professur haben. Deren Einrichtung und<br />
Besetzung durch Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert im Jahr 2003 hat dem Institut ein<br />
wirkliches 3-Fächer-Profil gegeben.<br />
In Fragen der Medizinethik bestehen enge Kontakte und Kooperationen des Instituts<br />
mit verschiedenen anderen Instituten der Medizinischen Fakultät, den Theologen, dem<br />
Philosophischen Seminar und vor allem mit dem Centrum für Bioethik (CfB) der<br />
Universität <strong>Münster</strong> (Geschäftsführer Dr. Johann S. Ach), welches interdisziplinäre<br />
Aktivitäten und Projekte auf diesem Gebiet anregt, bündelt und vorantreibt.<br />
Das Institut besitzt eine umfassende Bibliothek mit ca. 26 000 Büchern und<br />
einschlägigen Fachzeitschriften. Das Mitarbeiter-Team besteht am Stichtag des<br />
Berichtszeitraums (31.12.2005) aus zwei ordentlichen Professoren, einem außerplanmäßigen<br />
Professor, vier wissenschaftlichen Mitarbeitern, fünf nichtwissenschaftliche<br />
Mitarbeitern für den Sekretariats- und Bibliotheksbereich sowie elf studentischen<br />
und wissenschaftlichen Hilfskräften.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 485
Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin<br />
Forschung<br />
In der Medizintheorie wird zur Zeit vorrangig über die Systematik der Medizintheorie,<br />
den Krankheitsbegriff, Theorien der Diagnose, medizinische Anthropologie, Theorien<br />
der Willensfreiheit, und den Gen-Begriff gearbeitet. (Prof. Dr. Dr. Peter Hucklenbroich<br />
und Dr. Petra Gelhaus).<br />
In der Medizingeschichte liegt der gegenwärtige Forschungsschwerpunkt des Instituts<br />
auf der Medizin im Dritten Reich unter besonderer Berücksichtigung der<br />
nationalsozialistischen Rassenhygiene. Es läuft ein DFG-Projekt "Eugenik<br />
(Rassenhygiene) und Bevölkerungswissenschaft in Deutschland" unter Leitung von<br />
Professor Hans-Peter Kröner (Mitarbeiterin: Heike Petermann M.A.). Das Projekt<br />
wurde 2005 um zwei weitere Jahre verlängert.<br />
In der Medizinethik liegen ältere Forschungsschwerpunkte u. a. in der Ethik der<br />
Humangenetik und der medizinethischen Didaktik. Mit der Besetzung der Ethik-<br />
Professur neu bzw. verstärkt aufgenommen wurden Arbeiten über Verteilungsgerechtigkeit<br />
in der Medizin, Probleme des so genannten Enhancement,<br />
Forschungsethik, interkulturelle Bioethik, medizinischen Paternalismus, Neuroethik,<br />
Sterbehilfe sowie Transplantationsmedizin (Dr. Johann S. Ach, Dr. Alena Buyx, M.A.,<br />
Dr. Petra Gelhaus, Prof. Dr. Dr. Peter Hucklenbroich, Dr. Silke Schicktanz, Prof. Dr.<br />
Bettina Schöne-Seifert und Davinia Talbot).<br />
Seit April 2004 wird ein 3-jähriges EU-Forschungsprojekt „Challenges of Biomedicine –<br />
Socio-Cultural Contexts, European Governance and Bioethics“ bearbeitet, in dem gemeinsam<br />
mit 9 weiteren internationalen Partnern zu bioethischen und<br />
sozialwissenschaftlichen Fragen der Transplantationsmedizin und der Gendiagnostik<br />
ländervergleichend geforscht wird (Dr. Silke Schicktanz).<br />
Ende 2005 wurden drei Forschungsprojekte des Instituts gutachterlich zur Förderung<br />
durch das BMBF vorgeschlagen, die Mitte des folgenden Jahres anlaufen und Fragen<br />
(1) der vorgeburtlichen Diagnostik, (2) der Forschungsethik und (3) des Neuro-<br />
Enhancement bearbeiten werden.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit dem Centrum für Bioethik kam es im Berichtsjahr:<br />
• zu einer Klausurwoche mit Nachwuchswissenschaftlern zu "ethischen, rechtlichen<br />
und sozialen Aspekten des Neuro-Enhancement" am Hanse-Wissenschaftskolleg in<br />
Delmenhorst (BMBF-gefördert);<br />
• zur Erstellung eines ausführliches Gutachtens zum moralischen Status von<br />
Embryonen angesichts neuer reproduktionsmedizinischer Möglichkeiten - im Auftrag<br />
486 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin<br />
des Kompetenznetzwerks Stammzellforschung NRW;<br />
• zu mehreren Expertengespräche zu aktuellen Fragen der medizinethischen<br />
Forschung. Mitarbeiter des Instituts arbeiten zudem inner- und außeruniversitär als<br />
Vortragende, Gutachter, Berater und Mitglieder verschiedener Kommissionen zu<br />
aktuellen Fragen der Medizinethik.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Mit der neuen Ausbildungsordnung für Mediziner ist der Querschnittsbereich<br />
"Geschichte, Theorie und Ethik" (GTE) zu einem neuen Pflicht- und Prüfungsfach<br />
geworden. Seit 2004 lernen Studierende des ersten klinischen Semesters GTE mit<br />
insgesamt 4 Semesterwochenstunden durch die Kombination aus einer GTE-<br />
Vorlesung und einem von sechs angebotenen Seminaren zu alternativen Themen.<br />
Veranstaltungen aus den drei Teilbereichen können überdies als Wahlpflichtfachangebote<br />
belegt werden; hierzu werden thematisch wechselnde Seminare<br />
angeboten. Daneben ist das Institut verantwortlich für die Vermittlung der<br />
medizinischen Fachsprache und ihrer Bildungsprinzipien (Kursus der Medizinischen<br />
Terminologie). Seit mehreren Semestern bietet das Institut einen "Medical-English"-<br />
Kurs als Blockveranstaltung zur Vermittlung alltagsnaher Sprachkenntnisse, wie sie<br />
etwa für Bewerbungsschreiben, Famulaturen oder PJ-Tätigkeit im englischsprachigen<br />
Ausland benötigt werden. Ab 2006 werden die Studierenden diesen Kurs als klinisches<br />
Wahlfach belegen können.<br />
Als andere dauerhafte Veranstaltungen bietet das Institut seit 2003 jedes Semester ein<br />
wöchentliches Kolloquium sowie im Sommersemester 14-tägig eine öffentliche Ringvorlesung<br />
"Aktuelle Probleme der Medizinethik", die sich an ein interdisziplinäres<br />
Auditorium richtet und auch interessierten Laien einen Einblick in die Forschung auf<br />
dem Gebiet der Medizinethik vermittelt.<br />
Prof. Dr. Schöne-Seifert und Dr. Johann Ach sind seit 2004 als Dozenten am neuen<br />
Weiterbildungsstudiengang "Angewandte Ethik" der Philosophischen Fakultät der<br />
Universität <strong>Münster</strong> beteiligt, der über 4 Semester läuft und die Möglichkeit zum Erwerb<br />
des Titels Master of Advanced Studies in Applied Ethics bietet.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 487
Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin<br />
Service<br />
Das Institut bietet regelmäßig öffentlich zugängliche Diskussions- und Vortragsveranstaltungen<br />
zu Fragestellungen aus Ethik, Geschichte oder Theorie der Medizin an,<br />
die nicht nur von Fachleuten und Studierenden, sondern auch von interessierten Bürgern<br />
besucht werden.<br />
Die umfangreiche Fachbibliothek des Instituts steht während der Öffnungszeiten allen<br />
Mitarbeitern des Klinikums und auch anderen Besuchern zur Verfügung. Es können vor<br />
Ort Recherchen durchgeführt werden.<br />
488 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin I<br />
46. Institut für Arbeitsmedizin<br />
Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. Ute Witting<br />
Robert-Koch-Str. 51<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-56262<br />
Fax +49-(0)251/83-56275<br />
E-Mail: witting@uni-muenster.de<br />
Das Institut<br />
Institut für Arbeitsmedizin<br />
Das Institut für Arbeitsmedizin ist als wissenschaftliche Einrichtung der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität <strong>Münster</strong> insbesondere der fachspezifischen Forschung und Lehre<br />
sowie den präventiv-medizinisch ausgerichteten ärztlichen Aufgaben des Faches<br />
verpflichtet. Ziel ist es, durch die Entwicklung geeigneter Strategien und Methoden<br />
arbeitsbedingten Gesundheitsstörungen und Erkrankungen vorzubeugen und zugleich<br />
die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und zu fördern.<br />
Dazu werden im Rahmen vorgegebener struktureller Ressourcen Forschungsprojekte<br />
durchgeführt, deren Schwerpunkte die Identifizierung, Quantifizierung und Wirkung<br />
potenziell gesundheitsgefährdender Einwirkungen am Arbeitsplatz und in der Umwelt<br />
umfassen. Der Kenntnisstand des Faches wird in der Lehre exemplarisch und<br />
praxisnah dargestellt und in der fachärztlichen Weiterbildung und ärztlichen Fortbildung<br />
umfassend vermittelt.<br />
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
� arbeitsmedizinische Untersuchungen und Beratungen zur Prävention<br />
�<br />
arbeitsbedingter Erkrankungen und Berufskrankheiten aufgrund gesetzlicher<br />
Regelungen und nach Vorschriften der Unfallversicherungsträger<br />
spezielle arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen nach gesetzlichen<br />
Regelungen und berufsgenossenschaftlichen Vorschriften<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 489
Institut für Arbeitsmedizin<br />
� arbeitsmedizinische<br />
Sozialgerichte<br />
Begutachtung für Sozialversicherungsträger und<br />
� umweltmedizinische Sprechstunde in Kooperation mit der Umweltmedizinischen<br />
Koordinationsstelle im Institut für Hygiene<br />
Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />
� Servicestelle Arbeitssicherheit:<br />
Durchführung von Klima-, Lärm- und Staub-messungen, sicherheitstechnische<br />
Beratung<br />
� Messstelle für Gefahrstoffe:<br />
Gefahrstoffmessungen in der Luft und in biologischem Material;<br />
�<br />
arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Beratung<br />
arbeitsmedizinisches Konsil:<br />
bei klinischen Fragestellungen mit Verdacht auf berufsbedingte Erkrankungen<br />
� Beratung<br />
von Betrieben, Betriebsärzten, Fachkräften für Arbeitssicherheit im Rahmen des<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutzes und der Unfallverhütung<br />
Forschung<br />
Entwicklung und Erprobung neuer Methoden zur Expositionskontrolle am<br />
Arbeitsplatz und für die Spurenanalytik von Umweltschadstoffen<br />
Für die Überwachung derzeit vorgeschlagener gesundheitsbasierter Richtwerte wird<br />
ein analytisches Verfahren zur spezifischen und empfindlichen Bestimmung von<br />
bakteriellen Lipopolysacchariden (Endotoxin) in komplex zusammengesetzten<br />
Staubproben aus dem Arbeitsplatz- und Umweltbereich entwickelt.<br />
Kooperationen: Institut für Medizinische Physik und Biophysik, <strong>Münster</strong>; Institut für<br />
Arbeitsmedizin und Hygiene, Essen; Institut für Medizinische Mikrobiologie, Essen<br />
Design, Synthese und Erprobung neuer modularer Derivatisierungsreagenzien<br />
für die Spurenanalytik<br />
Für die Analytik luftgetragener Gefahrstoffe werden neue Reagenzien entworfen und<br />
synthetisiert. Mit neuen Reagenzien zur selektiven Derivatisierung von Carbonyl-<br />
490 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Arbeitsmedizin<br />
verbindungen und von Isocyanaten werden neue Analysenverfahren entwickelt und im<br />
Feldversuch erprobt.<br />
Kooperationen: Institut für Anorganische und Analytische Chemie, <strong>Münster</strong>;<br />
Chemical Analysis Group der Universiteit Twente/Niederlande<br />
In-vitro-Untersuchungen der Mechanismen neurotoxischer Wirkungen von<br />
Gefahr-stoffen<br />
Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojektes mit dem Institut für Physiologie<br />
der Universität <strong>Münster</strong> in der DFG-Forschergruppe „Metall(oid)organische<br />
Verbindungen in der Umwelt“ werden Untersuchungen zur Wirkung umweltrelevanter<br />
metallorganischer Verbindungen auf neuronale Ionenkanäle sowie auf die synaptische<br />
Transmission in neuronalen Zellverbänden durchgeführt.<br />
Kooperationen: DFG-Forschergruppe: Institut für Physiologie, <strong>Münster</strong>; Institut für<br />
Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelchemie, Berlin; Institut f. Hygiene und<br />
Arbeitsmedizin, Essen; Biologie Abt. Mikrobiologie, Essen; Institut für Umweltanalytik,<br />
Essen; Institut für Physikalische Chemie, Essen; Abfallwirtschaft und Abfalltechnik,<br />
Essen<br />
Gesundheitliche, psychomentale und psychosoziale Auswirkungen der<br />
Telearbeit<br />
In mehrjährigen Längsschnittstudien werden gesundheitliche, psychomentale und<br />
psychosoziale Belastungen und deren Auswirkungen bei neuen Arbeitsformen (streng<br />
alternierende Telearbeit, Call-Center) im Vergleich zu herkömmlichen Arbeitsformen<br />
(betriebliche Bildschirmarbeit) untersucht.<br />
Kooperationen: Institut für Arbeitsmedizin, Dresden; Institut für Medizinische<br />
Psychologie, <strong>Münster</strong>; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Lehre<br />
� Universitäre Lehre für Studierende der Medizin und Zahnmedizin; Schwerpunkt:<br />
Pflichtlehrveranstaltungen für Studierende der Medizin nach Ärztlicher<br />
Approbationsordnung und Studienordnung. Seit dem WS 1999/2000 werden<br />
die Lehrveranstaltungen im Fachgebiet Arbeitsmedizin im Gruppenunterricht<br />
(ca. 8 Studierende pro Gruppe) auf der methodischen Grundlage des projektund<br />
problemorientierten Lernens durchgeführt mit unmittelbarem Praxisbezug<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 491
Institut für Arbeitsmedizin<br />
in Betrieben unterschiedlicher Industrie- und Gewerbezweige („Praxisprojekt<br />
Arbeitsmedizin“). Ziel: Vermittlung wesentlicher Grundlagen und Inhalte der<br />
Arbeitsmedizin, der Aufgaben und Ziele der ärztlichen Tätigkeit sowie<br />
fachübergreifender Grundlagen für die ärztliche Tätigkeit in anderen<br />
Fachdisziplinen. Überprüfung im Abschlusskolloquium mit anschließender<br />
Evaluation der Lehre durch alle Studierenden.<br />
Integraler Bestandteil des Lehrprojektes: Arbeitsmedizinischer Qualitätszirkel<br />
(„AQUAM“) mit allen an der Lehre Beteiligten.<br />
� Seit dem SS 2005 zusätzlich Leitung der Lehre und Durchführung des<br />
Querschnittbereichs „Klinische Umweltmedizin“ im Gruppenunterricht (ca. 8<br />
Studierende pro Gruppe) auf der methodischen Grundlage des projekt- und<br />
problemorientierten Lernens. Ziel: Vermittlung wesentlicher Grundlagen und<br />
Inhalte der Klinischen Umweltmedizin, der Aufgaben und Ziele der ärztlichen<br />
Tätigkeit sowie fachübergreifender Grundlagen für die ärztliche Tätigkeit in<br />
anderen Fachdisziplinen. Überprüfung im Abschlusskolloquium mit<br />
anschließender Evaluation der Lehre durch alle Studierenden.<br />
Integraler Bestandteil des Lehrprojektes: Qualitätszirkel „Lehre“ (QB KlinUm)<br />
mit allen an der Lehre Beteiligten.<br />
� Doktoranden-Kolloquium für Studierende der Medizin und Zahnmedizin<br />
� Mitwirkung in der Ausbildung von Ergotherapeuten, Hebammen und<br />
Mitarbeitern der Technischen Aufsicht der Unfallversicherungsträger.<br />
Fortbildung<br />
� Organisation und Durchführung von zertifizierten Fortbildungsveranstaltungen<br />
mit arbeitsmedizinischen und umweltmedizinischen Themen für Betriebsärzte<br />
und niedergelassene Ärzte.<br />
� Wissenschaftliche Kolloquien, z.T. im Austausch mit arbeitsmedizinischen<br />
Einrichtungen anderer Universitäten<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
� Chemisch-synthetisches Labor<br />
� Analytisches Gefahrstofflabor<br />
� Staubanalytik<br />
� Arbeitsmedizinische Funktionsdiagnostik (Sehtest, Audiometrie, Spirometrie,<br />
Belastungsergometrie)<br />
492 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Apparative Ausstattung<br />
Institut für Arbeitsmedizin<br />
� Atomabsorptionsspektrometer<br />
� Gaschromatographen<br />
� Gaschromatographie/Massenspektrometrie-Kopplung<br />
� Hochdruckflüssigchromatographen<br />
� Probenahmegeräte für die Luftprobenahme (Staub, flüchtige und gasförmige<br />
Substanzen)<br />
� Klimamessgeräte<br />
� Lärmmessgeräte<br />
� Sehtestgerät<br />
� Audiometer, Hörprüfkabine<br />
� Ergometer mit EKG<br />
� Spirometer<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
1. Arbeitsmedizinischer Qualitätszirkel „Lehre“ <strong>Münster</strong> (AQUAM) mit allen an der<br />
Lehre Beteiligten.<br />
Interne Evaluation der arbeitsmedizinischen Lehrveranstaltungen durch alle<br />
Studierenden des jeweiligen Semesters<br />
2. Umweltmedizinischer Qualitätszirkel „Lehre“ (QB KlinUm) mit allen an der Lehre<br />
Beteiligten.<br />
Interne Evaluation der umweltmedizinischen Lehrveranstaltungen durch alle<br />
Studierenden des jeweiligen Semesters<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 493
Institut für Humangenetik<br />
47. Institut für Humangenetik<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen Horst<br />
Vesaliusweg 12-14<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-55404<br />
E-Mail: horstj@uni-muenster.de<br />
Hausseite: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/ihg/<br />
Das Institut<br />
Die Humangenetik gilt als Prototyp eines interdisziplinär angelegten Faches mit<br />
Brückenfunktion zwischen der Grundlagenforschung und klinischen Gebieten der<br />
Medizin. Da die genetische Basis von immer mehr Krankheiten in immer rascherer<br />
Folge aufgeklärt wird, ergeben sich Berührungspunkte nicht nur mit nahezu allen<br />
medizinischen Fächern sondern auch mit einer Vielzahl naturwissenschaftlicher<br />
Fächer, insbesondere der Biologie. Dies wird auch deutlich durch die größere Zahl<br />
naturwissenschaftlich ausgebildeter Mitarbeiter. Dem zunehmenden Bedarf an<br />
humangenetischen Leistungen wurde durch die Einführung des Facharztes für<br />
Humangenetik Rechnung getragen. Die Integration der naturwissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter erfolgte über die Ausbildungsmöglichkeit zum Fachhumangenetiker. Das<br />
Institut für Humangenetik vertritt das Fach in den Bereichen Krankenversorgung,<br />
Forschung und Lehre.<br />
Im Bereich der Krankenversorgung ist das Institut in drei Bereichen tätig:<br />
� Genetische Beratung,<br />
� Zytogenetische Diagnostik und<br />
� Molekulargenetische Diagnostik.<br />
Die genetische Beratungsstelle ist eine Anlaufstelle für die ambulante<br />
Krankenversorgung auf der Basis von Überweisungen stationärer Patienten sowie aus<br />
den Polikliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s und von niedergelassenen Ärzten. Die<br />
Mitarbeiter der Beratungsstelle übernehmen auch die Konsiliardienste, die im Rahmen<br />
der Syndromdiagnostik in den verschiedenen Kliniken des UKM stattfinden.<br />
Die zytogenetische Diagnostik teilt sich in drei Bereiche auf:<br />
� Pränatale Chromosomendiagnostik,<br />
494 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
� Postnatale Chromosomendiagnostik und<br />
� Tumorzytogenetik.<br />
Institut für Humangenetik<br />
Die pränatale Chromosomendiagnostik wird vor allem durch die Klinik und Poliklinik für<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die postnatale Chromosomendiagnostik von den<br />
verschiedenen Kliniken und Instituten und die tumorzytogenetischen Analysen<br />
insbesondere von den hämatologisch-orientierten Kliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Münster</strong> in Anspruch genommen.<br />
Im Bereich der molekulargenetischen Analysen wurden mittlerweile für mehr als dreißig<br />
monogene Defekte spezifische Untersuchungsverfahren etabliert. Die Untersuchungen<br />
werden entweder aus den verschiedenen Kliniken und Instituten des UKM angefordert<br />
oder auch von niedergelassenen Kollegen veranlasst. Darüber hinaus werden im<br />
Rahmen der genetischen Beratung molekulargenetische Untersuchungen zur<br />
Abklärung von klinischen Verdachtsdiagnosen durchgeführt.<br />
Unser umfangreiches Diagnostikangebot wird fortlaufend den aktuellen Bedürfnissen<br />
angepasst. So werden aktuelle neue Diagnosemethoden in der Molekulargenetik,<br />
Zytogenetik und Tumorzytogenetik einbezogen, adaptiert und ggf. neu eingeführt.<br />
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
Ein integraler Bestandteil der medizinisch genetischen Dienstleistung ist die<br />
Genetische Beratung. Hier wird abgeklärt und den Ratsuchenden erläutert, inwieweit<br />
eine Auffälligkeit oder Erkrankung ererbt ist, biochemisch, molekulargenetisch oder<br />
zytogenetisch diagnostizierbar ist, welches Wiederholungsrisiko ggf. für Kinder besteht<br />
und ob es eine vorgeburtliche Untersuchungsmöglichkeit gibt. Im Rahmen der<br />
Aufklärung über vorgeburtliche Untersuchungsmöglichkeiten wird auch umfangreich<br />
über die Risiken und ethischen Konsequenzen, die sich hieraus ergeben gesprochen.<br />
Das Diagnostikrepertoire umfasst sämtliche Techniken der Zytogenetik, wie<br />
Zellkulturtechniken, Chromosomenbänderungstechniken, spezifische Fluoreszensfarbmarkierung<br />
(FISH-Technik), inklusive der apparativ aufwändigen<br />
Vielfarbenkaryotypie, der Mikrodissektion. der molekularen Zytogenetik und<br />
Tumorzytogenetik zur Charakterisierung und Beurteilung der Prognose von<br />
hämatologischen Neoplasien und soliden Tumoren.<br />
Aus dem mittlerweile sehr großen Spektrum bekannter monogener Erkrankungen<br />
werden die häufigsten Gendefekte repräsentativ in der Diagnostik erfasst und<br />
zunehmend auch seltene Gendefekte analysiert:<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 495
Institut für Humangenetik<br />
Krankheit/Synonym Genort<br />
Achondroplasie FGFR3<br />
Adrenogenitales Syndrom CYP21<br />
Alpha-Thalassämie HBA1<br />
HBA2<br />
Angelman-Syndrom SNRPN<br />
Antley-Bixler-Syndrom FGFR2<br />
Azoospermie/Oligzoospermie AZF1<br />
Beta-Thalassämie HBB<br />
Brustkrebs (familiär) BRCA1<br />
BRCA2<br />
CBAVD CFTR<br />
Cystische Fibrose CFTR<br />
Ehlers-Danlos-Syndrom Typ VII COL1A1<br />
Faktor II-G20210A-Mutation F2<br />
Faktor V-Leiden-Mutation F5<br />
Faktor VIII-Mangel F8<br />
Faktor IX-Mangel F9<br />
Fra(X)-Syndrom FMR1<br />
Friedreich-Ataxie 1 FRDA<br />
Hämochromatose HFE<br />
Hypochondroplasie FGFR3<br />
Kolonkarzinom MLH1<br />
MSH2<br />
Li-Fraumeni-Syndrom TP53<br />
Mittelmehrfieber MEFV<br />
Muskeldystrophie Duchenne/Becker DMD/BMD<br />
Myotone Dystrophie Typ 1 DMPK<br />
Neurofibromatose Typ1 NF1<br />
Neuropathie (hereditär) mit<br />
Neigung zu Drucklähmungen<br />
PMP22/CX32<br />
Neuropathie (hereditär Motorisch-sensibel) Typ 1A PMP22/CX32<br />
Phenylketonurie PAH<br />
Polyposis coli (familiär adenomatös) APC<br />
Polyzystische Nierenerkrankung<br />
(autosomal-dominant) Typ I<br />
Polyzystische Nierenerkrankung<br />
(autosomal-dominant) Typ II<br />
PKD-1<br />
PKD-2<br />
Prader-Willi Syndrom SNRPN<br />
496 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Sichelzellenanämie HBB<br />
Spinale Muskelatrophie Typ I, II, III SMN1<br />
Spinocerebelläre Ataxie Typ 1 (SCA1) ATX1<br />
Spinocerebelläre Ataxie Typ 2 (SCA2) ATX2<br />
Spinocerebelläre Ataxie Typ 3<br />
(Machado-Josef-Krankheit) (SCA3)<br />
Institut für Humangenetik<br />
ATX3<br />
Spinocerebelläre Ataxie Typ 6 (SCA6) CACNA1A<br />
Tuberöse Sklerose 1 TSC1<br />
Tuberöse Sklerose 2 TSC2<br />
Uniparentale Disomie aller Chromosomen<br />
Von Willebrand Jürgens Syndrom VWF<br />
Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />
Die Besonderheit des Instituts und des Faches Humangenetik liegt in der engen<br />
Verbindung einer umfassenden Diagnostik und der Humangenetischen Beratung, in<br />
der den Ratsuchenden die komplexen Zusammenhänge und Folgen des Befundes<br />
erläutert werden. Diese Kernfunktion, die die Humangenetik von den klinischen<br />
Fächern abgrenzt und hervorhebt, ist von entscheidender Bedeutung für die<br />
Ratsuchenden, da die erhobenen Befunde nicht nur Bedeutung für die Ratsuchende<br />
Person als Individuum hat, sondern in der Regel von hoher Relevanz für seine<br />
gesamte Familie sind. Vor dem Hintergrund der „Familie als Patient“ wird dies in der<br />
Genetischen Beratung erörtert und in einem längeren Gespräch von speziell<br />
geschulten Humangenetikern erläutert.<br />
Forschung<br />
Als Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeiten des Instituts haben sich in den<br />
letzten Jahren folgende Projekte herausgebildet:<br />
Entwicklung von Tiermodellen zur Analyse hereditärer Erkrankungen am Beispiel der<br />
Pkd2 Knockout Maus, ein Tiermodell für die autosomal-dominante polycystische<br />
Nierenerkrankung ADPKD incl. der Entwicklung von entsprechenden konditionalen<br />
Tiermodellen (Cre/LoxP-System). Bei diesen Tiermodellen werden insbesondere die<br />
Funktion der Polycystine, die Herzentwicklung und die links/ rechts-Achsenentwicklung<br />
untersucht. Darüberhinaus werden gentherapeutische und pharmakologische<br />
Behandlungsregime für die ADPKD adaptiert und evaluiert. Schließlich werden die<br />
Expression und die Funktion von Spleiß-Varianten der PKD2, bzw. Pkd2 untersucht.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 497
Institut für Humangenetik<br />
Untersuchungen zur Heredität von kognitiven Leistungen am Beispiel der<br />
Prosopagnosie (syn. Gesichtsblindheit). Dieses offensichtlich autosomal dominante<br />
Defizit erwies sich als eine der häufigsten angeborenen Anomalien mit einer Prävalenz<br />
von 1-2%.<br />
Im Bereich der molekularen Tumorgenetik werden prädiktive und nichtprädiktive<br />
BRCA1/BRCA2 Analysen in Brust- und Ovarialkrebs belasteten Familien erstellt und<br />
populationsgenetische Untersuchungen der BRCA1/ BRCA2-Varianten durchgeführt.<br />
Darüber hinaus wird die Pathogenese des alveolären Rhabdomyosarcoms an Hand<br />
eines murinen Zellmodells untersucht, entsprechende Tumoren induziert, deren<br />
Wachstumseigenschaften und Expressionscharakteristika analysiert (GeneChip-<br />
Analysen etc.) und Therapieansätze entwickelt.<br />
Im Rahmen einer Assoziationsstudie bei Patienten mit einer chronischen<br />
idiopathischen Pankreatitis (ICP) wurde statistisch signifikant gezeigt, dass die<br />
Komplex-Heterozygotie, bzw. die Überträgerschaft für Mutationen im CFTR-Gen einen<br />
Risikofaktor für ICP darstellen.<br />
Im Bereich der Hämophilie-Forschung wird Mutationsanalyse im Faktor VIII-Gen in<br />
großen Kollektiven von Patienten mit einer schweren, bzw. milden Hämophilie A<br />
durchgeführt. Im Rahmen dieser Forschung werden der Mutationsspektrum, die<br />
Mutationsnachweisrate und die Funktion der identifizierten Veränderungen untersucht.<br />
Weitere Themen beinhalten:<br />
� Genotyp/Phänotyp Korrelation beim Cri-du-Chat-Syndrom;<br />
� Populationsgenetische Untersuchungen und Genkartierungen von Syndromen<br />
auf Nias (Indonesien);<br />
� Untersuchungen von polytopen Entwicklungsfelddefekten mit angeborenen<br />
Wirbelsäulenfehlbildungen.<br />
Die molekulare Zytogenetik befasst sich mit hämatologischen Neoplasien, diversen<br />
soliden Tumoren und Mikrodeletionssyndromen. Technisch wird dies unter anderem<br />
durch die Möglichkeit der Vielfarbenkaryotypie (Spectral Karyotyping, SKY) gestützt.<br />
Eine weitere molekulargenetische Charakterisierung von Tumorzellen wurde begonnen<br />
mit Hilfe der comparativen genomischen Hybridisierung (Matrix-CGH).<br />
Die konventionelle Zytogenetik beschäftigt sich im Rahmen eines Forschungsprojektes<br />
mit der Radioonkologie mit Strahlentherapiepatienten, die eine auffällige<br />
498 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Humangenetik<br />
Strahlenreaktion haben. Ziel ist, anhand der unterschiedlichen Strahlensensitivität ein<br />
differentielles Therapiekonzept zu entwickeln.<br />
Die Forschungsarbeiten werden durch Mittel des IMF (Innovative Medizinische<br />
Forschung), der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft), der EU (Europäische<br />
Union), des Bundesamtes für Strahlenschutz und der Deutschen Krebshilfe gefördert.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
In der studentischen Lehre ist das Institut für Humangenetik durch ein Praktikum und<br />
eine Vorlesung für das erste vorklinische Semester Humanmedizin, durch eine<br />
Vorlesung für das erste klinische Semester Humanmedizin, durch ein<br />
molekulargenetisches Praktikum für Biologiestudentinnen und -studenten sowie<br />
diverse Seminare vertreten. Weiterhin ist das Institut involviert in das Modell<br />
„Problemorientiertes Lernen“ (PoL) mit den Themenbereichen Interdisziplinäre<br />
Tumormedizin (PoL-iT) und Vaskuläre Medizin (PoL-Vasc). Die Doktoranden des<br />
Instituts kommen sowohl aus den medizinischen als auch den naturwissenschaftlichen<br />
Fachbereichen.<br />
Die Entwicklung neuer Lehr- und Lernformen wird von uns unterstützt und u.a. im<br />
Rahmen des Projektorientierten Lernens realisiert und als Kleingruppenunterricht<br />
weiterentwickelt.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Am Institut für Humangenetik sind sämtliche Bereiche der Medizinischen Genetik<br />
etabliert:<br />
� Genetische Beratungstelle<br />
� Humagenetische Konsildienste für die Kliniken der WWU<br />
� Zytogenetisches pränataldiagnostisches - und postnaldiagnostisches Labor<br />
� Tumorzytogenetisches Labor<br />
� Molekulargenetisches Labor<br />
Apparative Ausstattung<br />
Zytogenetische und molekularzytogenetische Untersuchungen<br />
� Zellkultureinheit für Blut-, Knochenmark-, Fruchtwasser-, Chorionzotten- und<br />
Hautzellkulturen<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 499
Institut für Humangenetik<br />
� EDV gestüzte Metaphasensuche - und Karyotypanalyseeinheiten<br />
� Vielfarbenkaryotypiereinheit (Spektralkaryotypie, SKY R )<br />
� Mikrodissektionseinheit<br />
� Molekulargenetische Analysen<br />
Neben der Grundausstattung zur Extraktion, Amplifikation, Restriktion und Auftrennung<br />
der DNA stehen folgende Geräte zur Verfügung:<br />
� DNA Sequenziereinheiten<br />
� WAVE DNA Fragmentanalyse System zur schnellen Mutationskartierung von<br />
großen Genen; Prinzip: Denaturating High Performance Liquid Chromatography<br />
(DHPLC)<br />
Für Entwicklungsbiologische Untersuchungen stehen zur Verfügung:<br />
� Rasterelektronenmikroskopiegerät<br />
� Histologisches Untersuchungslabor<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Unser Institut nimmt regelmäßig an sämtlichen Ringversuchen des Berufsverbandes<br />
Medizinische Genetik zur diagnostischen Qualitätskontrolle im Bereich der Zytogenetik,<br />
der molekularen Zytogenetik, Tumorzytogenetik und Molekulargenetik aktiv teil.<br />
500 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Humangenetik / Frauengesundheitsforschung<br />
48. Institut für Humangenetik / Frauengesundheitsforschung<br />
Direktorin: Univ.-Prof. Dr. rer. soz. Irmgard Nippert<br />
Von-Esmarch-Straße 54<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49 (0)2 51 / 83 - 5 84 10<br />
E-Mail: nippert@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.womens-health.de/<br />
Das Institut<br />
Die Frauengesundheitsforschung ist gemäß einem Beschluss des Fachbereichsrates<br />
in 1996 mit dem Institut für Humangenetik kooptiert. Sie wurde als erste Professur für<br />
Frauengesundheitsforschung in NRW (und bundesweit) eingerichtet.<br />
Die Frauengesundheitsforschung bearbeitet Erklärungsansätze und erhebt Daten zur<br />
Problematik frauenspezifischer Gesundheits- und Krankheitslagen. Sie ist<br />
grundsätzlich interdisziplinär orientiert. Sie nimmt sowohl medizinischnaturwissenschaftliche<br />
wie auch relevante medizin-soziologische Ansätze in ihren<br />
Forschungsbereich auf. In <strong>Münster</strong> hat sie eine Schnittstellenfunktion zwischen<br />
Humangenetik und sozial-wissenschaftlicher Gesundheitsforschung inne und<br />
untersucht vornehmlich genetische Untersuchungsverfahren und –angebote in diesem<br />
Kontext (siehe Forschungsprojekte).<br />
Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />
Die Frauengesundheitsforschung betreibt ausschließlich Forschung.<br />
Sie ist eine der wenigen Einrichtungen in der Medizin in Deutschland (eine weitere gibt<br />
es an der Charité, Berlin) die gezielt Forschungsansätze zu einer "gender based<br />
medicine" bearbeiten.<br />
Forschung<br />
von 2000 an durchgeführte/laufende Forschungsprojekte:<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 501
Institut für Humangenetik / Frauengesundheitsforschung<br />
� 2000-2004 Leitung "Qualitäts- und Qualifikationssicherung im Rahmen<br />
genetischer Beratung und Diagnostik am Beispiel ausgesuchter Testverfahren -<br />
eine interdisziplinäre prospektive Untersuchung" (Förderung: BMBF)<br />
� 2001 Leitung "Brustkrebspatientinnen als Partnerinnen im medizinischen<br />
Entscheidungsprozeß" (Förderung: Ministerium für Schule, Wissenschaft und<br />
Forschung des Landes NRW)<br />
� 2001-2004 Leitung “Kommunikation genetischer Risiken in Familien mit<br />
nachgewiesener BRCA 1/2-Mutation“ (Förderung DFG)<br />
� 2001-2003 Kooperationspartnerin für das internationale Forschungsprojekt<br />
"Risk communication in cancer genetics: lay people's expectations and<br />
providers' practices" (Criscom) (Förderung: EU, 5th European<br />
Frameworkprogramme)<br />
� 2002-2005 Kooperationspartnerin für das internationale Forschungsprojekt<br />
"Genetics education: Improving non-genetics health professionals’<br />
understanding of genetic testing" (GenEd) (Förderung: EU, 5th European<br />
Frameworkprogramme)<br />
� 1997-2003 Mitglied des Konsortiums „Familiäres Mamma- und<br />
Ovarialkarzinom“ (Förderung: Deutsche Krebshilfe)<br />
� 2003-2005 Leitung "Anwendungspotentiale und –probleme genetischer<br />
Testmöglichkeiten in der klinischen Praxis – nicht humangenetischer - ärztlicher<br />
Fachdisziplinen: Eine interdisziplinäre Untersuchung" (Förderung: BMBF)<br />
� 2003-2006 Kooperationspartnerin des Forschungsprojektes "Langfristige<br />
Konsequenzen der prädiktiven Gendiagnostik aus der Sicht betroffener Frauen"<br />
(Förderung: BMBF)<br />
� 2006-2009 Kooperationspartnerin für das internationale Forschungsprojekt<br />
"Patient Led Education and Development for Genetic Testing in Research and<br />
Medicine" (EuroGenGuide) (Förderung: EU, 6th Frameworkprogramme)<br />
Fortbildung und Lehre<br />
� Betreuung von Dissertationen<br />
� Betreuung von Magister Arbeiten<br />
� Teilnahme an der ärztlichen Vorprüfung, Fächer: Medizinische<br />
Soziologie/Medizinische Psychologie<br />
� Lehrangebote siehe Vorlesungsverzeichnis<br />
502 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Service<br />
Institut für Humangenetik / Frauengesundheitsforschung<br />
Nur überregional, bzw. international:<br />
� Die Frauengesundheitsforschung ist Partner in der "World Alliance of<br />
Organizations for the prevention and treatment of genetic and congenital<br />
disorders" und entwickelt hier zusammen mit dem International Program der<br />
March of Dimes (White Plains, NY, USA) genetisches Aufklärungsmaterial für<br />
Patientinnen/Patienten und Ärzte.<br />
� Ordentliches Mitglied in der "Zentralen Kommission zur Wahrung ethischer<br />
Grundsätze in der Medizin und ihren Grenzgebieten" der Bundesärztekammer<br />
� Mitglied des Arbeitskreises "Assistierte Reproduktion" des Wissenschaftlichen<br />
Beirats der Bundesärztekammer<br />
� Expertin für das Network of Excellence "Integrated Network for test<br />
development, harmonization, validation and standardization of Quality Genetic<br />
services in Europe" (EUROGENTEST), Unit III (Public Health)<br />
� Sachverständige für die öffentliche Anhörung "Aktuelle Entwicklungen und<br />
Perspektiven der Pränataldiagnostik (PND)" der Enquete-Kommission "Ethik<br />
und Recht der modernen Medizin" des Deutschen Bundestags<br />
� Ordentliches Mitglied in der Enquetekommission "Zukunft einer<br />
frauengerechten Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen" des Landtags<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
� Nur Deutschlandweit bzw. international im Rahmen von Forschungsprojekten<br />
wie z.B. "Langfristige Konsequenzen der prädiktiven Gendiagnostik aus der<br />
Sicht betroffener Frauen" (Förderung: BMBF)<br />
� "Qualitäts- und Qualifikationssicherung im Rahmen genetischer Beratung und<br />
Diagnostik am Beispiel ausgesuchter Testverfahren - eine interdisziplinäre<br />
prospektive Untersuchung" (Förderung: BMBF)<br />
� "Brustkrebspatientinnen als Partnerinnen im medizinischen<br />
��<br />
Entscheidungsprozeß" (Förderung: Ministerium für Schule, Wissenschaft und<br />
Forschung des Landes NRW)<br />
„Untersuchung zur Lebenssituation von Frauen mit Behinderung am Beispiel<br />
contergangeschädigter Frauen” (Förderung: IMF und Ministerium für Schule<br />
und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung NRW).<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 503
Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />
49. Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Georg Peters<br />
Domagkstr. 10<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-55340<br />
Fax +49-(0)251/83-55350<br />
E-Mail: georg.peters@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/medmikrobio/<br />
Das Institut<br />
Neben den originären Aufgaben in Forschung und Lehre ist das Institut für<br />
Medizinische Mikrobiologie wesentlich in die Krankenversorgung des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s der Westfälischen Wilhelms-Universität <strong>Münster</strong> eingebunden.<br />
Die konsiliarische Beratung zu allen Fragen der Infektiologie bildet einen<br />
Hauptschwerpunkt der Aufgaben des Institutes. Als universitäres Fachinstitut für die<br />
gesamte erregerbezogene Infektionsdiagnostik wird am Institut eine umfassende<br />
Palette an Untersuchungen in den Bereichen Bakteriologie, Mykologie, Parasitologie<br />
und Virologie durchgeführt. Neben einem umfangreichen Spektrum an kulturellen und<br />
infektionsserologischen Untersuchungen gehört eine Vielzahl molekularbiologischer<br />
Testungen zum Repertoire des Institutes. In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />
Hygiene werden auch alle krankenhaushygienischen Aspekte betreut. Zusätzlich bietet<br />
das Institut im Rahmen einer Gelbfieber-Impfstelle reisemedizinisch relevante<br />
Beratungen und Impfungen für die Bevölkerung an.<br />
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
Zu den wesentlichen Leistungsbereichen des Institutes zählen:<br />
� die Erregerdiagnostik von bakteriellen, viralen, mykologischen und sowie von<br />
parasitologischen Infektionserkrankungen;<br />
� die infektiologische Beratung zur Diagnostik, Therapie und Prophylaxe von<br />
Infektionserkrankungen;<br />
� Leistungen im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes und der speziellen<br />
Seuchenprävention;<br />
504 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />
� Leistungen zur Infektionsprävention und Krankenhaushygiene in Kooperation<br />
mit dem Institut für Hygiene;<br />
� reisemedizinische Beratungen zu Infektionskrankheiten und Durchführung von<br />
reisemedizinisch relevanten Impfungen (Gelbfieber-Impfsprechstunde).<br />
Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />
Ein besonderes Augenmerk wird auf die infektiologische Beratung zur Prävention,<br />
Diagnostik und Therapie von Infektionen und ihrer Erkrankungen gelegt. So werden<br />
mikrobiologische Befunde im Kontext mit dem klinischen Bild interpretiert und mit den<br />
klinischen Kolleginnen und Kollegen diskutiert.<br />
Auch im Bereich der Infektionsprävention liegt ein wesentlicher Schwerpunkt des<br />
Institutes.<br />
Aus dem gesamten Spektrum der mikrobiologischen Diagnostik sind als<br />
Besonderheiten und Schwerpunkte u.a. hervorzuheben:<br />
� die Diagnostik von akuten und chronischen Staphylokokkenerkrankungen,<br />
inklusive spezieller Toxinnachweise und Antikörpernachweise;<br />
� Akut-/Folgediagnostik bei hochkontagiösen Infektionskrankheiten;<br />
� hochspezialisiertes Infektionsmonitoring bei immunsupprimierten Patienten<br />
(z.B. bei knochenmarkstransplantierten Patienten);<br />
� virologische Diagnostik mittels Elektronenmikroskopie;<br />
� Resistenzbestimmungen und Erregeridentifizierung und –typisierung auf dem<br />
Gebiet der Medizinische Mykologie;<br />
� Erregerdiagnostik und –typisierung mittels molekularbiologischer Verfahren<br />
Forschung<br />
Die Grundlagenforschung zur Pathogenese, Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und<br />
Prävention von Infektionen durch Staphylokokken (Staphylococcus aureus und<br />
koagulasenegative Spezies) steht im Vordergrund der wissenschaftlichen Tätigkeit des<br />
Institutes für Medizinische Mikrobiologie. Innovative Ansatzpunkte zu Untersuchungen<br />
der zellulären Mikrobiologie des Erregers sowie zur Ausstattung der Erreger mit<br />
Virulenzfaktoren (Toxine, Adhäsine u.a.) stellen Ecksteine der Forschungstätigkeiten<br />
des Institutes dar. Ergänzend werden u.a. klinische Studien im Bereich der Prävention<br />
von Staphylokokken-Infektionen durchgeführt. Der Schwerpunkt innovativer Forschung<br />
im virologischen Bereich liegt auf dem Gebiet der Pathogenese humanpathogener<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 505
Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />
Herpes-Viren. Auf mykologischem Gebiet liegen die Forschungsaktivitäten in der<br />
Diagnostik, Genotypisierung und Therapie von Organ- und Systemmykosen sowie in<br />
der Standardisierung der Antimykotika-Empfindlichkeitsbestimmung.<br />
S. aureus zählt zu den häufigsten bakteriellen Erregern von endemischen und<br />
epidemischen Infektionen. Infektionen durch diesen Erreger zeichen sich durch eine<br />
hohe Morbidität und Letalität aus. Aus klinischem Untersuchungsmaterial werden<br />
zunehmend Antibiotika-resistente S. aureus-Isolate (Methicillin-resistenter S. aureus,<br />
MRSA) kultiviert, inzwischen sind multiresistente Stämme weltweit verbreitet.<br />
Zunehmend werden MRSA nunmehr auch außerhalb des Krankenhausbereiches als<br />
sog. community-acuired MRSA isoliert, die häufig mit schweren Infektionsverläufen<br />
assoziiert sind. Aufgrund dieser Situation erscheinen Strategien zur Vorbeugung dieser<br />
Infektionen von besonderer Bedeutung und stehen im Vordergrund der<br />
wissenschaftlichen Schwerpunkte der verschiedenen Forschungsrichtungen des<br />
Institutes.<br />
Nach bisherigem Verständnis ist S. aureus im Wirt primär ein extrazellulär<br />
überlebender und proliferierender Erreger mit hohem pathogenen Potential. S. aureus-<br />
Infektionen können jedoch auch chronisch-persistierend mit begrenzter Aggression und<br />
begrenzter entzündlicher Wirtsreaktion verlaufen, obwohl der verursachende<br />
S. aureus-Stamm das gesamte Potential der entsprechenden „akuten“ Virulenzfaktoren<br />
besitzt. Verantwortlich hierfür zeichnen sogenannte Small Colony Variants (SCVs), die<br />
eine Subpopulation darstellen, die im Vergleich zum normalen Staphylokokken-<br />
Phänotyp ein langsameres Wachstum mit atypischer Koloniemorphologie aufweisen.<br />
Mit Hilfe genetisch definierter Mutanten, die den SCV-Phänotyp nachahmen, konnten<br />
neue Erkenntnisse zur Physiologie und pathogenen Bedeutung dieser Varianten<br />
gewonnen werden. S. aureus ist auch der zweithäufigste Erreger, der in den<br />
Atemwegen von Patienten mit Mukoviszidose (Erbkrankheit, die mit chronischrezidivierenden<br />
Atemwegs-Infektionen einhergeht) nachgewiesen wird. Bei vielen<br />
Mukoviszidose-Patienten (engl. cystic fibrosis, CF) ist die Persistenz des Erregers mit<br />
dem Auftreten von SCVs assoziiert. In einer sechsjährigen Studie konnten wir zeigen,<br />
dass ein großer Teil der in unserer Klinik betreuten Patienten mit S. aureus kolonisiert<br />
und/oder infiziert war. Die Anwendung molekularbiologischer Typisierungsverfahren<br />
ließ erkennen, daß die meisten Patienten über viele Jahre mit demselben Stamm<br />
infiziert waren. Häufig war eine lange Persistenz mit dem Nachweis von SCVs von S.<br />
aureus verbunden. Unsere Arbeiten sollen dazu beitragen, S. aureus Infektionen bei<br />
CF-Patienten besser zu verstehen und in der Folge besser behandeln zu können.<br />
Durch die Etablierung und Optimierung verschiedener Nukleinsäure-<br />
Nachweistechniken auf der Basis von Multiplex-PCR-Systemen sowie quantitativer<br />
506 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />
Real time-PCR-Applikationen wurden Verfahren zum sensitiven und spezifischen<br />
Nachweis der klassischen und neu-beschriebenen Enterotoxingene, des TSST-1-Gens<br />
und Gene der Exfoliativtoxine auf DNA- und Transkriptions-Level entwickelt. Diese<br />
Techniken wurden für molekularepidemiologische Studien zum Nachweis dieser<br />
Exotoxingene in verschiedenen Populationen von S. aureus, aber auch für<br />
Untersuchungen über das Vorkommen solcher Toxine bei anderen Staphylokokken-<br />
Spezies eingesetzt. Molekularbiologische Methoden wurden weiterhin entwickelt und<br />
optimiert, um die Diagnostik von Infektionskrankheiten zu verbessern.<br />
Zum langwierigen und schwerwiegenden Verlauf von S. aureus–Infektionen tragen u.a.<br />
die Anheftung der Erreger an menschliches Gewebe und deren Aufnahme in<br />
Körperzellen bei, da intrazellulär vorliegende Bakterien vermutlich vor der Wirtsabwehr<br />
und vielen Antibiotika geschützt sind. Wir haben in den letzten Jahren den dafür<br />
notwendigen Aufnahme-Mechanismus grundlegend untersucht und aufgeklärt.<br />
Daneben haben wir einen Weg untersucht, wie S. aureus Abwehrzellen (weiße<br />
Blutkörperchen) abtöten kann. Auch dies kann dazu beitragen, sich den menschlichen<br />
Abwehrfunktionen zu entziehen. Zusammengenommen sollen diese Arbeiten dazu<br />
beitragen, die Entstehung von Infektionserkrankungen zu verstehen und damit besser<br />
behandeln und vermeiden zu können.<br />
Weiterhin beschäftigen wir uns mit den adhäsiven Wechselwirkungen zwischen<br />
Staphylokokken, Blutplättchen und dem Endothel (z.B. der Herzklappen), die bei der<br />
Entstehung der infektiösen Endokarditis (Herzklappenetzündung) eine entscheidende<br />
Rolle spielen. Dabei kommt den Plasma- und extrazellulären Matrixproteinen, wie<br />
Fibrinogen (Fg), Fibronektin (Fn) und Vitronektin (Vn) eine wichtige Bedeutung als<br />
Brückenmoleküle zur Adhäsionsvermittlung zu. So konnte in der Vergangenheit ein<br />
neues Oberflächenprotein bei Staphylokokken identifiziert werden, das nicht nur<br />
Adhäsionseigenschaften sondern auch eine enzymatische (bakteriolytische) Funktion<br />
bei der Zellteilung/Zellseparation besitzt. Außerdem wurde gefunden, daß Fnbindenden<br />
Proteine an der Adhäsion von S. aureus an Blutplättchen beteiligt sind,<br />
wobei Fn und Fg als Brückenmoleküle fungieren.<br />
Der mykologische Forschungsschwerpunkt „Standardisierung der Antimykotika-<br />
Testung“ war von der Auswertung einer abgeschlossenen, multizentrischen Studie<br />
(Einfluß von Nährmedien, Inoculum und Auswertungszeitpunkt bei der Testung von<br />
Antimykotika) sowie von der Durchführung einer multizentrischen Nachfolgestudie<br />
(Bestimmung von Antimykotika-Grenzwerten) geprägt. Im Rahmen der<br />
Resistenzepidemiologie wurden klinische Hefe-Isolate mit verminderter Empfindlichkeit<br />
(C. glabrata, C. tropicalis) u.a. mittels geno- und phänotypischer Verfahren (Fourier-<br />
Transformations-Infrarot-Spektroskopie) charakterisiert und durch in vitro-<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 507
Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />
Untersuchungen zur antimykotischen Kombinationstherapie auf erweiterte<br />
therapeutische Möglichkeiten hin untersucht. Forschungen im diagnostischen Bereich<br />
befassten sich mit dem klinischen Aussagewert von Immunglobulinklassenspezifischen<br />
Candida- und Aspergillus-Antikörpern und ihren unterschiedlichen<br />
Verlaufskinetiken in verschiedenen Patientenklientelen.<br />
Gegenstand der grundlagenwissenschaftlichen Projekte im Bereich Klinische Virologie<br />
war die Analyse der wechselseitigen Übertragung von Herpes simplex-Virus Typ 1<br />
(HSV-1) zwischen Epithelzellen und sensorischen Nervenendigungen sowie der<br />
intrazelluläre Transport von HSV-1-Strukturproteinen.<br />
Viele dieser Forschungsprojekte werden durch externe Geldgeber (sog. Drittmittel)<br />
finanziert, wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bundes- und<br />
Landesministerien, das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung <strong>Münster</strong><br />
(IZKF), das Förderinstrument „Innovative Medizinische Forschung (IMF)“, die<br />
Forschungsgemeinschaft Mukoviszidose e.V und die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung.<br />
Die Forschungsergebnisse des Institutes fanden ihren Niederschlag in einer Vielzahl<br />
von Publikationen in hochrangigen international anerkannten Zeitschriften und wurden<br />
von den Mitarbeitern auf nationalen und internationalen Kongressen präsentiert. Eine<br />
Übersicht hierzu findet sich auf der Internet-Seite des Institutes (http://medweb.unimuenster.de/institute/medmikrobio/forschung/index.html).<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Das Institut für Medizinische Mikrobiologie ist eng in die Ausbildung von Studenten der<br />
Humanmedizin und Zahnmedizin sowie der Pharmazie, Lebensmittelchemie und am<br />
Ergänzungsstudium zum Dr. rer. medic. eingebunden. Im vorklinischen<br />
Studienabschnitt werden Studenten der Humanmedizin im Rahmen des Fachs Biologie<br />
für Mediziner durch Beteiligung an der Vorlesung und in einem gesonderten Praktikum<br />
ausgebildet, im klinischen Studienabschnitt wird eine Hauptvorlesung in Medizinischer<br />
Mikrobiologie und Immunologie sowie ein Praktikum der Mikrobiologie und<br />
Immunologie inkl. vorbereitender Vorlesung angeboten. Für Studenten der<br />
Zahnmedizin steht eine Vorlesung mit praktischen Übungen zur Verfügung. Für<br />
Studenten der Pharmazie, Lebensmittelchemie sowie für das Ergänzungsstudium zum<br />
Dr.rer.medic. bietet das Institut für Medizinische Mikrobiologie eine Vorlesung sowie<br />
einen Kurs an.<br />
Darüber hinaus werden regelmäßige Seminare zum Thema Medizinische Mikrobiologie<br />
und Infektiologie in Zusammenarbeit mit dem Institut für Hygiene sowie dem Institut für<br />
Infektiologie des ZMBE veranstaltet. Weitere Seminare finden zum Thema<br />
508 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />
Pathomechanismen klinisch relevanter Infektionen, Impfungen mit Schwerpunkt<br />
Hepatitis B, über ausgewählte Kapitel der Medizinischen Mykologie sowie als Anleitung<br />
zum wissenschaftlichen Arbeiten statt.<br />
Daneben beteiligen sich die Mitarbeiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie am<br />
Unterricht an der Schule für Medizinisch-Technische Laboratoriumsassistenten sowie<br />
am Unterricht an der Schule für Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten.<br />
Service<br />
Im Rahmen der Krankenversorgung leistet das Institut einen fundierten Konsiliardienst,<br />
bei dem die erhobenen mikrobiologischen Befunde mit den ärztlichen Kolleginnen und<br />
Kollegen der Kliniken erläutert und im Kontext mit anderen klinischen Befunden<br />
diskutiert werden. Die täglich stattfindene Laborvisite bietet den klinischen Kolleginnen<br />
und Kollegen darüberhinaus eine Plattform, um die Fälle von Patienten mit<br />
Infektionsproblemen in größerer Runde vorstellen und diskutieren zu können.<br />
Für die Bevölkerung des <strong>Münster</strong>landes und darüber hinaus stellt das Institut<br />
reisemedizinische Beratungen (auch telephonisch) und Impfungen im Rahmen einer<br />
Gelbfieber-Impfstelle zur Verfügung. In dieser mehrfach wöchentlich stattfindenen<br />
Sprechstunde werden reisemedizinisch relevante Impfungen angeboten.<br />
Auf vielen Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen inner- und außerhalb des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s werden sowohl unmittelbar praxisrelevante als auch neueste<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse zu infektiologischen und mikrobiologischen<br />
Fragestellungen von den Mitarbeitern des Institutes vermittelt.<br />
Auf der Internet-Homepage des Institutes werden zu aktuellen Anlässen Informationen<br />
zu akut auftretenden Infektionsgeschehen vom Institut bereitgestellt.<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Die enge Zusammenarbeit der Mitarbeiter unseres Institutes mit den klinisch tätigen<br />
Kolleginnen und Kollegen erstreckt sich schwerpunktmäßig auf die infektiologische<br />
Beratung zu Fragen der Therapie mit Antibiotika und anderen Antiinfektiva (z.B.<br />
Antimykotika, Virustatika).<br />
In besonderer Weise werden bundesweit Beratungen zur Therapie komplizierter<br />
Staphylokokken-bedingter Erkrankungen angeboten.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 509
Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Die Funktionsbereiche des Instituts für Medizinische Mikrobiologie sind auf zwei<br />
Standorte verteilt. Am Standort Domagkstrasse 10 befinden sich die Funktionsbereiche<br />
Bakteriologie einschließlich der Tuberkulose-Diagnostik, Infektionsserologie,<br />
Medizinische Parasitologie, Medizinische Mykologie, Molekularbiologische<br />
Erregerdiagnostik, Impfberatungstelle, Medizinaluntersuchungsstelle sowie<br />
Experimentelle Mikrobiologie. Der Standort in der von-Stauffenberg-Straße 36 wird von<br />
der Abteilung Klinische Virologie mit den diagnostischen Funktionsbereichen<br />
Virusserologie, Virusisolierung und -direktnachweis, Elektronen-mikroskopie,<br />
molekularbiologische Erregerdiagnostik sowie dem virologischen Forschungsbereich<br />
des Instituts genutzt.<br />
Apparative Ausstattung<br />
Im Bereich der Diagnostik verfügt das Institut für Medizinische Mikrobiologie über<br />
umfangreiche apparative Ausstattung zur vollautomatisierten Durchführung von<br />
serologischen und molekularbiologischen Untersuchungen, wie z.B. Mikrotiterplatten-<br />
Analysegeräte inkl. Pipettierstationen, Immunoassay- und Westernblot-Analyzer,<br />
Automaten zur Durchführung von PCR (Polymerase-Kettenreaktion)-Untersuchungen<br />
inkl. Real-Time-PCR sowie zur DNA-Sequenzierung. Im Bereich Bakteriologie kommen<br />
Automaten zur Durchführung von Blutkulturen, zur Erregeridentifizierung und<br />
Resistenzbestimmung und zur Anzucht von Mykobakterien zum Einsatz. Im Bereich<br />
Klinische Virologie wird ein Elektronenmikroskop zum Erregernachweis eingesetzt.<br />
Den Forschungsbereichen des Instituts stehen an über die Grundausstattung<br />
hinausgehenden Geräten ein FT-IR (Fourier Transform Infrared)-Spektrometer.<br />
rechnergestütze Lichtmikroskopie-Bildgebungssysteme, ein Durchflußzytometer, ein<br />
Zellzählgerät, ein rechnergestütztes Platten-Spektro-Photo- und Fluorometer, ein<br />
FPLC-System, Elektroporationsgeräte sowie ein Szintillationszählgerät zur Verfügung.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Das Institut für Med. Mikrobiologie nimmt in allen diagnostischen Bereichen, soweit<br />
angeboten, im Rahmen der Qualitätssicherung an den externen Ringversuchen zur<br />
Qualitätssicherung (INSTAND) sowie am Ringversuch für die virologische<br />
Erregerdiagnostik mittels Elektronenmikroskopie (RKI) teil. Für ausgewählte Bereiche<br />
ist das Institut Sollwertlabor (bakterielle Resistenzbestimmung, mykologische<br />
510 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />
Serologie, PCR-Verfahren) sowie Referenzlabor (Mykologie I, Hefen und<br />
Hyphomyzeten).<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 511
Institut für Hygiene<br />
50. Institut für Hygiene<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Helge Karch<br />
Robert-Koch-Str. 41<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-55361<br />
Fax +49-(0)251/83-55341<br />
E-Mail: hkarch@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.hygiene.uni-muenster.de<br />
Das Institut<br />
Das Institut für Hygiene umfasst die Bereiche Krankenhaushygiene, Lebensmittelhygiene,<br />
Umwelthygiene, Umweltmedizin und angewandte Bioinformatik. Angesiedelt<br />
am Institut ist das Nationale Konsiliarlabor des Robert Koch-Institutes für das<br />
Hämolytisch-urämische Syndrom. Im Rahmen der Qualitätssicherung obliegt dem<br />
Institut die Analyse und Beurteilung von belebten und unbelebten Schadfaktoren, die<br />
auf den Patienten im Krankenhaus und auf den Menschen in seiner persönlichen<br />
Umwelt einwirken können, und die Erstellung von Präventivkonzepten zur Vermeidung<br />
von Infektionen oder anderen Gesundheitsschädigungen. Neben seinen<br />
Dienstaufgaben im Bereich der Krankenversorgung beteiligt sich das Institut für<br />
Hygiene in erheblichen Umfang an der studentischen Lehre und führt eine Vielzahl von<br />
drittmittelgeförderten Forschungs-projekten (DFG, BMBF, EU u.a.) in den Bereichen<br />
Krankenhaushygiene, Lebensmittel-hygiene und Umwelthygiene durch und hat sich auf<br />
diesen Gebieten internationale Anerkennung verschaffen können.<br />
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
Das Institut ist mit modernen Einrichtungen für die umwelthygienische,<br />
umweltmedizinische, krankenhaushygienische, mikrobiologische und molekularbiologische<br />
Diagnostik ausgestattet.<br />
Wesentliche Aufgaben sind z.B.:<br />
� Hygienemanagement<br />
� die Überwachung von krankenhausbedingten Infektionen<br />
� Ausbruchmanagement<br />
� die Erkennung von Infektionsrisiken im Krankenhaus und deren Vermeidung<br />
512 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
� die Kontrolle und Evaluierung hygienerelevanter Prozesse<br />
� Betreuung umweltmedizinischer Patienten<br />
� Umweltanalysen (z.B. Trinkwasser)<br />
� Fortbildung von Ärzten, Pflegepersonal und anderen Mitarbeitern<br />
Institut für Hygiene<br />
Ein Schwerpunkt der krankenhaushygienischen Arbeiten ist die zeitnahe<br />
Feintypisierung von krankenhausspezifischen Keimen mittels komplexer<br />
mikrobiologischer und molekularbiologischer Techniken. Zu diesen gehören<br />
insbesondere Staphylokokkenstämme mit ausgedehnten Resistenzen gegenüber<br />
Antibiotika (z.B. MRSA). Auf Grundlage der Schnelltypisierung und der dadurch<br />
möglichen Aufklärung von Infektketten in einem sehr frühen Stadium lässt sich in den<br />
allermeisten Fällen eine Weiterverbreitung der Erreger effektiv verhindern.<br />
Forschung<br />
Drittmittelgeförderte Forschungsschwerpunkte des Instituts für Hygiene betreffen<br />
lebensmittelbedingte Infektionen, den Aufbau von nationalen und internationalen<br />
Netzwerken , Untersuchungen an Prionen (BSE, Scrapie), die Genomforschung an<br />
darmpathogenen E. coli, Infektionen des Endothels sowie umwelthygienische Projekte<br />
zur Vermeidung von Infektionen durch Legionellen, Untersuchungen zur Identifizierung<br />
von Algengiften und zur Verbesserung der Qualität von freizeitgenutzten Gewässern.<br />
Seit Juli 2005 läuft zusätzlich das EUREGIO -Projekt MRSA-net zur molekularen<br />
Surveillance und Bekämpfung in der Grenzregion <strong>Münster</strong>land/Twente.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Die Mitarbeiter des Instituts für Hygiene lehren das Fach Hygiene und Umweltmedizin<br />
für die Studierenden der Fächer Humanmedizin, Zahnmedizin, Lebensmittelchemie,<br />
Pharmazie und Biologie sowie für Krankenpflegern/innen, Medizinisch-technischer<br />
Assistenten/innen, Orthoptistinnen, Krankengymnasten/innen und bei der<br />
Lehrausbildung zur/m Biologielaborantin/en. Hierbei sollten die<br />
Studenten/Auszubildenden in Theorie und an praktischen Beispielen grundlegende<br />
Kenntnisse in den Bereichen Umweltmedizin, Allgemeine Hygiene,<br />
Krankenhaushygiene, Lebensmittelhygiene, Umwelthygiene und Kommunalhygiene<br />
erwerben.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 513
Institut für Hygiene<br />
Service<br />
Hygienischer Konsiliardienst und krankenhaushygienische Rufbereitschaft<br />
Nicht selten müssen im Klinikalltag Sofort-Maßnahmen eingeleitet werden oder<br />
hygienische Untersuchungen durchgeführt werden. Deshalb ist der diensthabende<br />
Krankenhaushygieniker ständig erreichbar.<br />
Hygiene-technische Servicestelle<br />
Die speziell in Fragen der Hygiene und Mikrobiologie ausgebildeten Techniker stehen<br />
den Kliniken für besondere Aufgaben zur Verfügung. Einer der Schwerpunkte ist das<br />
Gesamtmanagement eines speziellen Präventivkonzeptes zur Verhinderung einer<br />
Infektion besonders geschwächter Patienten über das Trinkwasser sowie das<br />
Management und die Durchführung von Testprogrammen zur Beurteilung der<br />
Wirksamkeit von hygienerelevanten Geräten.<br />
MRSA (Methicillin Resistenter Staphylococcus Aureus) Koordinationsstelle<br />
Am Institut für Hygiene ist eine MRSA-Koordinierungsstelle eingerichtet. Sie koordiniert<br />
alle notwendigen krankenhaus-hygienischen Maßnahmen im Zusammenhang mit<br />
MRSA am UKM. Die MRSA-Koordinierungsstelle für Personal leitet alle notwendigen<br />
Maßnahmen zur Verhinderung der Weiterverbreitung dieser Bakterien ein.<br />
Umweltmedizinische Koordinationsstelle<br />
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit stellt eine notwendige Voraussetzung für die<br />
Erstellung wissenschaftlich fundierter Ursachen-Wirkungs-Modelle im Bereich der<br />
Umweltmedizin dar. Zusätzlich ermöglicht eine fachübergreifende Kooperation<br />
zwischen niedergelassenen und klinischen Fachkollegen eine konkrete Hilfestellung für<br />
betroffene Menschen.<br />
Nationales Konsiliarlabor für Hämolytisch-Urämisches Syndrom<br />
Als Konsiliarlabor für das Hämolytisch-urämisches Syndrom werden vom Institut für<br />
Hygiene spezielle Laboruntersuchungen zum Nachweis von enterohämorrhagischen<br />
Escherichia coli aus Stuhl und Lebensmittel sowie Trinkwasser angeboten. Zusätzlich<br />
führen die Mitarbeiter des Instituts Beratung zu speziellen Fragen der<br />
Übertragungswege, der Prävention und Hygienemaßnahmen im Krankenhaus bei<br />
Patienten mit EHEC-Infektion durch.<br />
514 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Hygiene<br />
Untersuchungsstelle für den Nachweis hochinfektiöser Krankheitserreger<br />
(z.B. Milzbrand)<br />
Im Laboratorium der Schutzstufe 3 (S3) des Instituts für Hygiene werden<br />
Untersuchungen zum Nachweis von Erregern der Risikogruppe 3 durchgeführt. Hierzu<br />
gehört in erster Linie die Untersuchung von Bacillus anthracis (Milzbrand/Anthrax.<br />
Nach der Androhung der Verbreitung dieser Erreger in Deutschland wurde das Institut<br />
für Hygiene des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> zu einer der vom Ministerium gelisteten<br />
Untersuchungsstellen in Nordrhein-Westfalen.<br />
Apparative Ausstattung<br />
• Vollständig ausgestatte chemische Laboratorien zum Nachweis von z.B.<br />
Schwermetallen, chlorierten Kohlenwasserstoffen, Pestiziden und anderen<br />
Schadstoffen.<br />
• Vollständig ausgestattete Laboratorien mit Sicherheitsbereichen für mikrobiologische<br />
und molekularbiologische Untersuchungen von Erregern.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Die diagnostischen Laboratorien des Instituts für Hygiene sind durch die Deutsche<br />
Akkreditierungsstelle Chemie (DACH) in den Bereichen Medizinische Laboratoriumsdiagnostik,<br />
Krankenhaushygiene und Umwelthygiene akkreditiert worden. Die<br />
Akkreditierung war auch Grundlage für die Aufnahme des Instituts in die Liste der<br />
Trinkwasseruntersuchungsstellen des Landes NRW gemäß § 15.4 TrinkwV 2001 sowie<br />
zur Anerkennung als bestellte Stelle für Trinkwasseruntersuchungen nach § 19<br />
TrinkwV 2001.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 515
Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik<br />
51. Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. pol. Wolfgang Köpcke<br />
Domagkstr. 9<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-55262<br />
Fax +49-(0)251/83-55277<br />
E-Mail: imib.me@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/imib/<br />
Das Institut<br />
Das Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik (IMIB) hat die Aufgaben<br />
� zur Bearbeitung methodischer Probleme in der Medizin mathematischstatistische<br />
Lösungsansätze bereitzustellen und mit Hilfe elektronischer<br />
Informations-technologien optimal umzusetzen,<br />
� die Lehre in Biometrie und Medizinischer Informatik an der Medizinischen<br />
Fakultät durchzuführen sowie<br />
� das <strong>Universitätsklinikum</strong> bei dem Aufbau von administrativen und<br />
medizinischen Informationssystemen durch die Verwendung medizininformatischer<br />
Methoden zu beraten und zu unterstützen<br />
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
Mitarbeit im IT-Zentrum des UKM<br />
Der stellvertretende Institutsleiter ist Leiter der Abteilung Klinische Systeme des IT-<br />
Zentrums und stellvertretender Leiter des IT-Zentrums des UKM.<br />
Administration des WWW-Servers der Medizinischen Fakultät (MEDWEB)<br />
� In Abstimmung mit verschiedenen Abteilungen des UKM wird die Einführung<br />
eines neuen Corporate Designs und eines Content-Management-Systems für<br />
alle ca. 90 nutzenden Kliniken und Institute unterstützt bzw. gehandhabt.<br />
516 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Forschung<br />
Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik<br />
Biomedical Informatics<br />
Die Integration von klinischen und genetischen Daten stellt hohe Anforderungen an die<br />
Informatik-Methoden zur Modellierung und Analyse. Es kommen hierbei sowohl<br />
Verfahren der Bioinformatik wie der Medizinischen Informatik zum Einsatz. Ein<br />
spezieller Arbeitsschwerpunkt des Instituts ist hierbei die Modellierung und Analyse<br />
von Microarray-Daten.<br />
Entwicklung einer Elektronischen Gesundheitsakte<br />
Die Elektronische Gesundheitsakte „akteonline.de“ findet immer mehr Zuspruch. Dank<br />
einer grundlegenden Weiterentwicklung ist nun auch die internationale<br />
Entwicklungskooperation mit anderen Einrichtungen einfach möglich. Erste<br />
Evaluationen am UKM zeigen einen deutlichen Zuspruch seitens der Patienten.<br />
Telemedizinprojekte<br />
Die mit dem durch das BMBF geförderten System „Clearinghouse“ begonnenen<br />
telemedizinischen Projekte haben sich auf den einfachen Transport und die Nutzung<br />
von DICOM-Bilddaten spezialisiert und kommen in unterschiedlichen Kliniken weltweit<br />
zum Einsatz.<br />
Auftragsforschung<br />
Im Rahmen von gemeinsamen Anträgen an nationale und EU-Förderer werden<br />
gemeinsam mit kleinen und mittelständischen Unternehmen als FuE-Partner neue<br />
innovative Lösungen im Bereich der Internettechnologie entwickelt. Ein Beispiel hierfür<br />
ist die Entwicklung einer die Kommunikationsgrenzen des deutschen<br />
Gesundheitswesens weitgehend überwindenden Kommunikationsbox (K-Box).<br />
Klinische Studien<br />
Einen wesentlichen Schwerpunkt der Institutsarbeit bildet die Betreuung klinischer<br />
Studien, bei der das Institut eng mit den Kliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s aber auch<br />
mit Kliniken und Instituten außerhalb von <strong>Münster</strong> zusammenarbeitet.<br />
Darüber hinaus arbeitet das Institut eng mit dem Koordinierungszentrum für Klinische<br />
Studien (KKS-MS) zusammen. Der Institutsleiter ist Vorstandsvorsitzender des KKS.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 517
Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Lehre<br />
Das Institut beteiligt sich mit seinen Bereichen – Medizinische Informatik und Biometrie<br />
– an der Lehre und Fortbildung. Es hat darüber hinaus Akzente gesetzt in der<br />
Entwicklung neuer Lehr- und Lernformen – Einsatz und Weiterentwicklung des<br />
internetbasierten Systems JUMBO (Java unterstützte <strong>Münster</strong>aner Biometrie<br />
Oberfläche) - und durch Darbietung neuer, innovativer Lehrinhalte – Medizin und<br />
Internet, Evidenzbasierte Medizin.<br />
Eine neue Vorlesung zur Medizinischen Informatik wird erstmals im Rahmen der neuen<br />
Studien- und Prüfungsordnung für alle Studenten des 5. klinischen Semesters<br />
gehalten.<br />
Service<br />
Die Tätigkeit der Wissenschaftler, Programmierer und Dokumentationskräfte am<br />
Institut erfordert Bereitstellung von Instrumenten, die den Bereich Planung,<br />
Durchführung und Auswertung klinischer und epidemiologischer Studien unterstützen.<br />
Auch die Beratung wissenschaftlicher Arbeiten aus der Medizinischen Fakultät gehört<br />
zu den Dienstleistungs-aufgaben.<br />
Im Bereich der Medizinischen Informatik erstreckt sich das Aufgabenspektrum auf die<br />
Beratung der Mitarbeiter des UKM in Fragen der elektronischen<br />
Informationsverarbeitung.<br />
518 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
52. Institut für Sportmedizin<br />
Direktor: Prof. Dr. med. Klaus Völker<br />
Horstmarer Landweg 39<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel.: +49-251/83-35391<br />
Fax.: +49-251/83-35387<br />
E-Mail: sportmedizin@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://sportmedizin.uni-muenster.de/<br />
Das Institut<br />
Institut für Sportmedizin<br />
Der Schwerpunkt der klinischen Arbeit des Institutes für Sportmedizin liegt auf der<br />
Diagnostik belastungsassoziierter Auffälligkeiten sowie der Beurteilung der<br />
körperlichen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit von Sportlern und Patienten im<br />
Hinblick auf ihre Eignung für sportliche Belastungen. Auf der Basis individueller<br />
Befunde und Daten werden sportmedizinisch fundierte Therapie- und<br />
Trainingskonzepte entwickelt. Auf dem Gebiet der Forschung stehen die Bereiche<br />
Prävention/Rehabilitation, Leistungs-physiologie, Bewegungsanalyse, Sportimmunologie<br />
und molekulare Sportphysiologie im Vordergrund. Neben dem Angebot eines<br />
klinischen Wahlfaches Sportmedizin und der Beteiligung an einer Reihe von<br />
Querschnittsfächern im Rahmen des Medizinstudiums liegt der Hauptanteil in der<br />
Lehre auf der Ausbildung von Sportstudenten im Rahmen des Lehramtsstudiums.<br />
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
Ambulante ärztliche Untersuchungen vorwiegend aus den allgemeinärztlichen und<br />
internistischen Fachgebieten.<br />
Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />
Es werden im Wesentlichen die folgenden Patienten- und Sportlergruppen betreut:<br />
Sporttreibende Patienten (Herzsportler, Behindertensportler, COPD-Patienten,<br />
Diabetiker), sportinteressierte Normalpersonen (Breitensportler, Gesundheitssportler),<br />
Leistungssportler (das Institut ist lizenziertes Untersuchungszentrum für<br />
Spitzenathleten der Kader A bis C sowie für D-Kader-Nachwuchssportler), Sport-<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 519
Institut für Sportmedizin<br />
studierende (obligatorische sportärztliche Untersuchung vor Aufnahme des<br />
Sportstudiums) und Tauchsportler im Rahmen von Tauchtauglichkeitsuntersuchungen.<br />
Forschung<br />
� Leistungsphysiologische Untersuchungen und Belastungsprofile verschiedener<br />
Sportarten und Sportgeräte: Laufen, Walking, Nordic Walking, Nordic Running,<br />
Wakeboard, Fitnesstrends (Pump), Gerätetraining<br />
� Evaluation eines umfassenden ambulanten Betreuungskonzepts bei<br />
Herzinsuffizienz-Patienten unter Akzentuierung der Effizienz verschiedener<br />
Trainingsmethoden<br />
� Untersuchungen zur Beziehung zwischen der Alltagsaktivität, gemessen mit<br />
Schrittzählern, und der sensomotorischen Leistungsfähigkeit von Gymnasiasten<br />
� Validierung verschiedener Schrittzähler-Messsysteme bei 8-14-jährigen Kindern<br />
und Jugendlichen sowie bei 20-30-jährigen Erwachsenen<br />
� Bewegungsverhalten von Schulkindern während und außerhalb der Schulzeit<br />
� Der Einfluss einer kurzfristigen intensiven Beratungsintervention (Impulswoche)<br />
auf das mittelfristige Verhalten in den Bereichen Ernährung und Bewegung bei<br />
Schülern des 11.-13. Lebensjahres<br />
� Doppelblind-Studie zum Einfluss einer Magnesium-Substitution auf die Insulin-<br />
Resistenz bei Patienten mit latentem Diabetes Typ II<br />
� Der Zusammenhang zwischen der Sensibilität und dem Druckverteilungsmuster<br />
der plantaren Fußfläche bei Patienten mit rheumatoider Arthritis<br />
� Auswirkung eines 5-monatigen Qi-Gong-Trainings auf das Beschwerdebild und<br />
ausgewählte Sensomotorik- und Flexibilitätsparameter bei Personen mit<br />
chronischen HWS-Beschwerden<br />
� Vergleichende plantare Druckverteilung beim Nordic Walking und Walking<br />
� Kontrollierte Längsschnittstudie zum Einfluss eines Trainingsprogramms mit<br />
chronisch Lungenkranken auf die kardiopulmonale Leistungsfähigkeit und<br />
ausgewählte Aspekte der Sportmotorik<br />
� Kontrollierte Längsschnittstudie zum Einfluss eines Trainingsprogramms mit<br />
chronisch Lungenkranken auf die kardiopulmonale Leistungsfähigkeit und die<br />
Alltagsaktivität, erhoben mit Schrittzählern<br />
� Mitarbeit an einem ganzheitlichen Therapiekonzept der Inneren Medizin bei<br />
Hypertonie-Patienten<br />
520 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Sportmedizin<br />
� Untersuchungen zur kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit von Patienten der<br />
Universitäts-Kinderchirurgie<br />
Trichterbrust<br />
vor und nach operativer Korrektur einer<br />
� Kontrollierte Querschnittsstudie zum Einfluss von Rückenbeschwerden auf die<br />
sportmotorische Leistungsfähigkeit und das Niveau der Alltagsaktivität<br />
� Apoptose als Regulationsmechanismen bei körperlicher Arbeit sowie<br />
trainingsinduzierte Myokardhypertrophie und Calciumsignalübertragung<br />
� Zellbiologische Untersuchungen über die intrazelluläre pH-Regulation und<br />
Signaltransduktion in Lymphozyten nach körperlicher Belastung<br />
� Einfluss des Redox-Status auf die Leukozyten-Motilität<br />
� Molekularbiologische Untersuchungen zur Genese des Sportherzens<br />
� Einfluss von Hypoxie und Hyperthermie auf die Signalübertragung in<br />
Leukozyten<br />
� Leistungsdiagnostische Untersuchungen im Rahmen einer Studie der Klinik für<br />
Neurologie über die Verbesserung der Gehirnleistung im Alter durch körperliche<br />
Aktivität<br />
� Homing, Apoptose und Proliferation der Lymphozyten bei Belastungen<br />
unterschiedlicher Intensität<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Lehrangebot für Sport- und Medizinstudenten<br />
Im Rahmen des Medizinstudiums wird ein klinisches Wahlfach „Sportmedizin“<br />
angeboten. Das Institut beteiligt sich aktiv an den Querschnittsfächern „Alter“ sowie<br />
„Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren“ und ist in das Projekt<br />
„Einführung in die Klinische Medizin (EKM)“ für Medizinstudenten im 1. vorklinischen<br />
Semester integriert.<br />
Im Rahmen des Sportwissenschaftlichen Studiums werden neben den<br />
Grundvorlesungen „Sportanatomie“ und „Sportphysiologie“ nach einem Rollplan in<br />
einem Turnus von 2 Jahren Vorlesungen zu den Themen Leistungssport,<br />
Sportorthopädie/Sporttraumatologie, Sport im Alternsgang sowie Gesundheitssport und<br />
Sporttherapie angeboten. Diese Veranstaltungen sind auch für Studierende des<br />
Studiengangs „Studium im Alter“ freigegeben und werden von diesen in zunehmendem<br />
Maße besucht.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 521
Institut für Sportmedizin<br />
Hauptseminare: Es werden nach einem Rollplan vier Vertiefungsprofile, bestehend aus<br />
jeweils 3 Seminaren a 2 SWS, zu den folgenden Themenbereichen angeboten:<br />
Leistungssport, Prävention/Rehabilitation des Bewegungsapparates, Freizeit- und<br />
Gesundheitssport und Sport bei inneren Erkrankungen. Letzteres beinhaltet für Sportund<br />
Medizinstudenten einen Qualifikationskurs zur Erlangung einer Lizenz zur<br />
Betreuung von Herzsportgruppen.<br />
Großen Stellenwert besitzt in der wissenschaftlich orientierten Lehre die intensive<br />
Betreuung von Sport- und Medizinstudenten im Rahmen von Examensarbeiten und<br />
Promotionen; dies findet Niederschlag in einem regelmäßig angebotenen Seminar<br />
„Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten“. Das Angebotsspektrum wird durch<br />
spezielle Kolloquien und Sportmassagekurse ergänzt.<br />
Eigene Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />
� Sportärztewoche im Rahmen des Fortbildungsprogramms der Akademie für<br />
Ärztliche Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe - Wochenkurs 1,<br />
22.05.-28.05.2005 auf Borkum<br />
� 9. <strong>Münster</strong>aner Sportärztewoche: Kopf, Bauch und Knochen - Physiologische<br />
und pathophysiologische Interaktion mit Bewegung und Sport, 27.06.-<br />
01.07.2005 in <strong>Münster</strong><br />
� Westfälisches Sportmedizinisches Kolloquium der Arbeitskreise <strong>Münster</strong>,<br />
Warendorf, Bochum, Paderborn, Bielefeld, Bad Rothenfelde (ca. alle 3 Monate)<br />
522 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />
53. Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich Keil<br />
Domagkstr. 3, 2. OG<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-55396<br />
Fax +49-(0)251/83-55300<br />
E-Mail: keilu@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/epi/<br />
Das Institut<br />
Das Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin besteht seit dem 1.4.1993. Es gehört<br />
zum Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin I, nimmt aber zusätzlich in der Vorklinik<br />
die Aufgaben der Medizinischen Soziologie wahr. Das Institut trägt maßgeblich zum<br />
Forschungsprofil der Medizinischen Fakultät <strong>Münster</strong> bei.<br />
Forschungsschwerpunkte sind:<br />
� Herz-Kreislauf-Epidemiologie und Prävention<br />
� Klinische Epidemiologie<br />
� Neuroepidemiologie<br />
� Versorgungsforschung<br />
� Arbeits- und Umweltepidemiologie<br />
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
Beratung von nationalen und internationalen Gremien wie<br />
Weltgesundheitsorganisation, Europäische Union, Landes- und Bundesministerien, etc.<br />
1994 wurde das Institut zum Collaborating Centre for Epidemiology and Prevention of<br />
Cardiovascular and other Chronic Diseases der Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />
ernannt.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 523
Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />
Forschung<br />
� Epidemiologie und Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen einschließlich<br />
Schlaganfall<br />
� Klinische Epidemiologie<br />
� Neuroepidemiologie<br />
� Versorgungsforschung<br />
� Augenepidemiologie<br />
� Arbeits- und Umweltepidemiologie<br />
Herausragende internationale Forschungsprojekte, die von Mitgliedern des Institutes<br />
mitinitiiert wurden bzw. zu denen von Institutsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern<br />
wichtige Beiträge geleistet wurden, sind:<br />
das weltweite WHO MONICA Projekt und die MONICA Augsburg Studien, das<br />
weltweite ISAAC Projekt und die deutschen ISAAC Studien, das EUROASPIRE Projekt<br />
und die deutschen EUROASPIRE Studien, das europäische SCORE Projekt und<br />
SCORE Deutschland und das COSIMA Projekt; auf dem Gebiet der<br />
Neuroepidemiologie ist das CASCADE Projekt zu nennen. Auf den Gebieten<br />
Schlaganfall- und Augenepidemiologie werden große nationale Projekte durchgeführt.<br />
Die interdisziplinäre Kompetenz des Institutes spiegelt sich in wichtigen Beiträgen zu<br />
folgenden vom BMBF geförderten bundesweiten Kompetenznetzen wider:<br />
Herzinsuffizienz, Schlaganfall, angeborene Herzfehler und Vorhofflimmern.<br />
� MONICA (Monitoring Trends and Determinants in Cardiovascular Disease)<br />
� ISAAC (International Study of Asthma and Allergies in Childhood)<br />
� EUROASPIRE (European Action on Secondary Prevention through Intervention<br />
to Reduce Events)<br />
� SCORE (Systematic Coronary Risk Evaluation)<br />
� COSIMA (Coronary Secondary Prevention in the <strong>Münster</strong> Area)<br />
� CASCADE (Cardiovascular determinants of dementia)<br />
Weitere ausführliche Informationen zu den Forschungsprojekten sind im Institutsbericht<br />
2002 – 2004 dargestellt: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/epi/<br />
524 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Fortbildung und Lehre<br />
Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />
Vorlesungen gemäß Approbationsordnung<br />
� Einführung in die Medizinische Soziologie und Public Health<br />
� Querschnittsfach Epidemiologie, Medizinische Biometrie und Medizinische<br />
Informatik<br />
� Prävention und Gesundheitsförderung<br />
Seminare, Kurse und Übungen gemäß Approbationsordnung<br />
� Medizinische Soziologie<br />
� Querschnittsfach Epidemiologie, Medizinische Biometrie und Medizinische<br />
Informatik, Kurs Epidemiologie<br />
� Praktische Übungen zum Modul Prävention und Gesundheitsförderung<br />
Fortbildung<br />
� Fortbildungsseminar Epidemiologie mit Dozenten aus Europa und Übersee<br />
� International Epidemiology Summer School (jährlich stattfindender einwöchiger<br />
Intensivkurs in Epidemiologie)<br />
� Beiträge zu International Epidemiology Summer Schools der American Heart<br />
Association und der Europäischen Union<br />
� Fortbildung im Rahmen der Akademie für Ärztliche Fortbildung der<br />
Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />
Service<br />
Die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Institutes sind beratend für epidemiologische<br />
und klinisch-epidemiologische Studien und für Public Health Projekte der Stadt<br />
<strong>Münster</strong>, des Landes Nordrhein Westfalen, der Europäischen Union und der<br />
Weltgesundheitsorganisation tätig.<br />
Dem Institut obliegt die wissenschaftliche Leitung des Krebsregisters für den<br />
Regierungsbezirk <strong>Münster</strong> (2,5 Millionen Einwohner) und seit 2005 für ganz Nordrhein-<br />
Westfalen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 525
Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Es gehört zu den Aufgaben des Instituts, nationale und internationale Studien zur<br />
Evaluation der medizinischen Versorgung durchzuführen (siehe Publikationsliste des<br />
Instituts).<br />
526 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Zentrum für Klinisch-Theoretische Medizin II<br />
54. Institut für Neuropathologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Werner Paulus<br />
Domagkstr. 19<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-56967<br />
E-Mail: werner.paulus@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/npatho/<br />
Das Institut<br />
Institut für Neuropathologie<br />
Das Institut für Neuropathologie ist in die mittelbare Krankenversorgung und in die<br />
neurowissenschaftliche Forschung und Lehre eingebunden. So werden Gewebeproben<br />
aus dem Nervensystem und der Muskulatur von Patienten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
und zahlreicher auswärtiger Krankenhäuser neuropathologisch untersucht sowie<br />
umfangreiche klinisch relevante Forschungsprojekte und neuromedizinische<br />
Lehrveranstaltungen durchgeführt.<br />
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
Der Facharzt für Neuropathologie ist für die Untersuchung von Krankheiten des<br />
Nervensystems und der Skelettmuskulatur zuständig, also zum Beispiel für<br />
Gehirntumoren, Schlaganfall, Multiple Sklerose, Alzheimer-Krankheit, Parkinson-<br />
Krankheit oder Muskeldystrophien. Er untersucht alle Gewebeproben, die in einer<br />
neurochirurgischen Klinik entnommen werden.<br />
Am Institut für Neuropathologie wird das gesamte diagnostische und methodische<br />
Spektrum der Neuropathologie durchgeführt. Bearbeitet werden Tumorbiopsate aus<br />
dem zentralen und peripheren Nervensystem, Gehirnbiopsate, Gewebeproben aus den<br />
umgebenden Weichteilen und den Knochen (z. B. Bandscheiben), Biopsate der<br />
Skelettmuskulatur und der peripheren Nerven, Liquor (Nervenwasser) und<br />
Dickdarmbiopsate (zur Untersuchung auf anlagebedingte Störungen der<br />
Nervenversorgung). Außerdem führen wir Autopsien (Obduktionen) von Gehirn und<br />
Rückenmark durch.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 527
Institut für Neuropathologie<br />
An Methoden werden Histologie, Zytologie, Enzymhistochemie, Immunhistochemie,<br />
Elektronenmikroskopie, in-situ-Hybridisierung sowie biochemische,<br />
molekularbiologische und genetische Techniken eingesetzt.<br />
Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />
Überregionale medizinisch-diagnostische Schwerpunkte des Instituts sind<br />
Gehirntumoren, neurodegenerative Krankheiten (Alzheimer-Krankheit) und<br />
Gehirnkrankheiten im Kindesalter. Das Institut ist Brain Bank Center des Deutschen<br />
Referenzzentrums für Krankheiten des Nervensystems (Brain-Net).<br />
Forschung<br />
Es werden mehrere durch Drittmittel (DFG, BMBF, Deutsche Krebshilfe) geförderte<br />
Projekte durchgeführt, die u.a. folgende Fragestellungen haben:<br />
� Warum infiltrieren bösartige Tumorzellen diffus in das Gehirn, so dass sie nicht<br />
komplett operativ entfernt werden können?<br />
� Was können wir aus Zellbewegungen während der Gehirnentwicklung der<br />
Fliege für die Bewegung von Tumorzellen im menschlichen Gehirn lernen?<br />
� Welche molekularen und histologischen Eigenschaften weisen auf Rezidivneigung<br />
bei Hirnumoren (v.a. Plexuspapillomen) hin?<br />
� Welchen Einfluss hat eine stimulierende ("angereicherte") Umgebung auf die<br />
Gehirnpathologie in einem Mausmodell der Alzheimer-Krankheit?<br />
� Welche Rolle haben Stützzellen (Astrozyten) nach einem Schlaganfall?<br />
Fortbildung und Lehre<br />
An studentischen Pflichtveranstaltungen werden regelmäßig eine neuropathologische<br />
Vorlesung und ein Hirnsektions-Praktikum durchgeführt (8. Fachsemester); außerdem<br />
ist das Institut an mehreren Seminaren, Kursen und Kolloquien beteiligt. Regelmäßig<br />
finden klinische Demonstrationen statt. Mehrere Diplomanden und Doktoranden der<br />
Medizin und der Naturwissenschaften sind am Institut tätig.<br />
Der Institutsdirektor ist Mitherausgeber eines neuropathologischen Lehrbuches<br />
(Springer-Verlag) und Editor-in-Chief der neuropathologischen Zeitschrift Acta<br />
Neuropathologica.<br />
528 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Institut für Neuropathologie<br />
Das Institut verfügt über ein Histologie-Labor, ein Molekularbiologie-Labor und ein<br />
Zellkultur-Labor.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 529
Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie<br />
55. Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Werner Böcker<br />
Domagkstr. 19<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251-8355440<br />
E-Mail: Werner.Boecker@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/path/<br />
Das Institut<br />
Die Pathologie ist als Querschnittsfach für die morphologische Diagnostik zur<br />
Versorgung aller übrigen Fächer – mit Ausnahme der neurologischen Fächer – in der<br />
Krankenversorgung zuständig. Die morphologischen und molekularpathologischen<br />
Untersuchungen von bioptisch oder chirurgisch gewonnenem Material stellen somit<br />
den Schwerpunkt am Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie dar. Daneben werden<br />
klinisch-pathologische Obduktionen sowie Gutachten-Sektionen durchgeführt.<br />
Die Forschungsaktivitäten erfolgen in enger Kooperation mit zahlreichen anderen<br />
klinischen und theoretischen Fächern in den Gebieten der Mamma-, Hämato-,<br />
Gastroentero- und Uropathologie. Es besteht ein besonderer Forschungsschwerpunkt<br />
im Rahmen der Tumorbiologie und klinisch-onkologischen Projekten.<br />
Medizinische Leistungsbereiche des Institutes<br />
In der pathologisch-diagnostischen Krankenversorgung haben sich am Gerhard-<br />
Domagk-Institut (GDI) neben der allgemeinen morphologischen Diagnostik einzelne<br />
Schwerpunkte herausgebildet, zu denen insbesondere die Mammadiagnostik sowie die<br />
Diagnostik von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und der Leber zählen. Des<br />
Weiteren gelten als Schwerpunkte die Nierenpathologie und Untersuchungen der<br />
ableitenden Harnwege sowie die Prostatapathologie. Daneben stehen als weitere<br />
Schwerpunkte die Diagnostik von hämatologischen und lymphatischen<br />
Systemerkrankungen, die Untersuchung insbesondere von Knochen- und<br />
Weichteiltumoren sowie kindlicher Tumoren, insbesondere unter Anwendung von<br />
molekularpathologischen Untersuchungstechniken.<br />
530 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie<br />
Im Jahr 2004 wurden annähernd 39.000 Fälle im Rahmen der morphologischen<br />
Diagnostik der Krankenversorgung bearbeitet und untersucht. Die Sektionen wurden<br />
vorwiegend für das UKM durchgeführt.<br />
Zu den in der Routinediagnostik angewandten Untersuchungstechniken gehören<br />
neben der klassischen histologischen und zytologischen Bearbeitung von<br />
Gewebeproben enzymzytochemische und immunhistochemische<br />
Untersuchungstechniken, die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) sowie<br />
molekularpathologische Untersuchungstechniken z.B. zum Nachweis von Genfusions-<br />
Transkripten zur Diagnostik klein-blau-rundzelliger Tumoren des Kindesalters.<br />
Versorgungsschwerpunkte des Institutes<br />
Aufgrund der fachlich-diagnostischen und wissenschaftlichen Kompetenz auf dem<br />
Gebiet der Mammadiagnostik werden Aktivitäten zum Aufbau eines zentralen<br />
Referenzzentrums für Mammadiagnostik und Ausbildungszentrum im Rahmen des<br />
Mammascreeningprogrammes des Deutschen Mammographie-Screenings entwickelt.<br />
Eine seit Mitte 2004 aus der Fakultät vorfinanzierte Arztstelle dient zur Bewältigung der<br />
zunehmenden Anforderungen in der Screening-Diagnostik und dem Aufbau von einem<br />
deutschlandweiten Pathologen-Ausbildungsprogramm. Die endgültige gesetzliche<br />
Änderung zur Umsetzung wird für 2005 erwartet.<br />
Forschung und Lehre<br />
Forschung<br />
Am GDI gehört insbesondere die Untersuchung von benignen und malignen<br />
Veränderungen der Mamma unter Entwicklung eines Stammzellkonzeptes zur<br />
Entstehung von Mammakarzinomen zum Forschungsschwerpunkt. Des Weiteren<br />
werden im Rahmen von Kooperationsprojekten z. B. Genship-Analysen durchgeführt,<br />
um mit Hilfe von bioinformatisch erhobenen Daten Prognosefaktoren z. B. bei<br />
Mammakarzinomen zu erkennen.<br />
Weitere Forschungsaktivitäten stellen die zytogenetische Charakterisierung solider<br />
Tumoren sowie der Nachweis von onkogenen Prinzipien und die Beteiligung von<br />
endogenen Retroviren in der Onkogenese von Keimzelltumoren dar. Als weitere<br />
Forschungsschwerpunkte sind das Prostatakarzinom sowie Ovarialtumoren, die<br />
Speicheldrüse- und die Leberpathologie zu nennen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 531
Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie<br />
Das GDI ist im Rahmen verschiedener Kooperationsprojekte eingebunden in nationale<br />
und internationale Studiengruppen. Mitarbeiter des Hauses sind als<br />
Referenzpathologen in folgenden Studien benannt: E.U.R.O-Ewing-99-Studie, COSS-<br />
Studie. Es finden auf europäischer Ebene Forschungskooperationen statt auch<br />
bestehen bereits langjährig Kooperationsverträge mit der Industrie. Prof. W. Böcker ist<br />
noch bis 2007 gewähltes Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der WHO (Lyon).<br />
Des Weiteren sind Mitarbeiter an der Entwicklung von Leitlinien zur Bearbeitung<br />
pathologischer Präparate teils eigenständig und teils in Gremien des Berufsverbandes<br />
tätig.<br />
Lehre<br />
Neben den Vorlesungen und Kursen der Allgemeinen und Speziellen Pathologie sowie<br />
der Zahnmedizin, welche in traditioneller Form an makro- und mikroskopischen<br />
Beispielen durchgeführt werden, sind die Dozenten und wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />
des Institutes an der Entwicklung und Durchführung neuer Lehr- und Lernkonzepte<br />
sowohl im Bereich von elektronischen Medien (Nutzung des Internets zur Fortbildung)<br />
als auch neuen Unterrichtsformen wie dem problemorientierten Lernen (POL) beteiligt.<br />
Neben zahlreichen Publikationen in renommierten Journalen im Rahmen der<br />
Forschungsaktivitäten erfolgen Publikationen zu modernen Lehrstrategien sowie<br />
Veröffentlichungen im Rahmen von Lehrbüchern.<br />
Service<br />
Die histomorphologische Diagnostik erfolgt in enger Kooperation mit den klinischen<br />
Partnern. Die Untersuchungsergebnisse werden im Rahmen von klinischpathologischen<br />
Demonstrationen diskutiert, um eine optimale patientenorientierte<br />
Diagnostik und Therapie zu erreichen. Ausdruck der kompetenten und auch in der<br />
Weiterbildung akzeptierten Konferenzgestaltung der meisten regelmäßig stattfindenden<br />
interdisziplinären Konferenzen stellt die Zertifizierung seitens der Ärztekammer dar.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Neben dem Eingangslabor für routine-diagnostische Untersuchungen gibt es für die<br />
diagnostische Pathologie folgende Speziallabore mit entsprechender moderner Gerätetechnischer<br />
Ausstattung: Immunhistochemie, Molekularpathologie,<br />
Elektronenmikroskopie, Nierenlabor und Knochenlabor.<br />
532 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institutsermächtigung<br />
Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie<br />
Herr Prof. Dr. W. Böcker besitzt die persönliche Ermächtigung zur Erbringung von KV-<br />
Leistungen. Die Einsendungen diagnostischer Proben kommen von niedergelassenen<br />
Kollegen und Krankenhäusern des <strong>Münster</strong>landes; konsiliarische Fallzusendungen und<br />
Einsendungen im Rahmen klinischer Studien erreichen uns deutschlandweit.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Im Rahmen der Routinediagnostik wird durch eine neue Politik im<br />
Qualitätsmanagement versucht, den ständig anwachsenden Anforderungen in der<br />
Diagnostik bei stagnierenden finanziellen Ressourcen in der Krankenversorgung<br />
gerecht zu werden. Auch werden durch den Einsatz von Standards in Prozess- und<br />
Arbeitsabläufen die Mitarbeiter motiviert und eine bessere Kundenorientierung möglich.<br />
Daher wird aktuell ein Qualitätsmanagementsystem aufgebaut zur Akkreditierung und<br />
Zertifizierung nach ISO 9001/EN 45004.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 533
Institut für Rechtsmedizin<br />
56. Institut für Rechtsmedizin<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Bernd Brinkmann<br />
Röntgenstr. 23<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-55161<br />
E-Mail: bernd.brinkmann@ukmuenster.de<br />
Homepage: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/remed/<br />
Das Institut<br />
Das Institut für Rechtsmedizin steht auf drei Säulen:<br />
1. Forensische Pathologie – klinische Rechtsmedizin<br />
Es werden in den Landgerichtsbezirken <strong>Münster</strong>, Bielefeld, Detmold und<br />
Paderborn mit ca. 3,5 Mio Einwohnern in ca. 420 Todesfällen gerichtliche<br />
Obduktionen durchgeführt. Dabei handelt es sich in ca. 10 % der Todesfälle um<br />
Tötungsdelikte, in ca. 30 % der Fälle um Unfälle und in weiteren ca. 30 % der<br />
Fälle um fragliche Arztfehler. In jedem Todesfall wird eine Obduktion in<br />
Verbindung mit umfangreichen histologischen/histochemischen Untersuchungen<br />
durchgeführt. In etwa einem Drittel der Fälle finden Tatort- und<br />
Unfallortuntersuchungen und ebenfalls in einem Drittel aller Fälle toxikologische<br />
Untersuchungen statt.<br />
In ca. 130-150 Fällen werden einerseits Täter, aber auch vor allem Opfer<br />
körperlich untersucht. Dabei handelt es sich z.B. um Opfer häuslicher Gewalt<br />
(Kinder, Frauen und alte Menschen). Neben der körperlichen Untersuchung, die<br />
bei Bedarf unter Einbeziehung anderer Fachärzte wie Gynäkologen, Pädiater<br />
oder Radiologen erfolgt, wird eine ausführliche Anamnese erhoben und eine<br />
umfangreiche Fotodokumentation gefertigt.<br />
2. Forensische Molekulargenetik – DNA-Untersuchungen<br />
Neben der eindeutigen Zuordnung biologischer Spuren, z.B. einer Blutspur, zum<br />
Opfer oder zum Täter werden auch DNA-Untersuchungen zur Feststellung der<br />
Abstammung im Rahmen von Vaterschaftstests und<br />
Familienzusammenführungen durchgeführt.<br />
534 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Rechtsmedizin<br />
Außerdem führt der hiesige Bereich für Forensische Molekulargenetik zweimal im<br />
Jahr eine umfangreiche Qualitätskontrolle für etwa 180 Laboratorien aus ganz<br />
Europa durch. Die erfolgreiche Teilnahme an dieser Qualitätskontrolle ist für viele<br />
dieser Laboratorien die Voraussetzung für die Durchführung entsprechender<br />
forensischer Untersuchungen in Strafverfahren. Bei den teilnehmenden<br />
Laboratorien handelt es sich u.a. auch um nationale Laboratorien wie die großen<br />
Laboratorien in London, Paris, Madrid, Budapest oder Athen.<br />
3. Forensische Toxikologie – Blutalkoholuntersuchungsstelle<br />
Im Anschluss an Obduktionen finden in etwa 100-120 Fällen umfangreiche<br />
chemisch-toxikologische Untersuchungen statt. Diese umfassen die Analyse von<br />
Körperflüssigkeiten, Mageninhalt und Organmaterial auf z.B. illegale<br />
Betäubungsmittel, Arzneistoffe, giftige Pflanzeninhaltsstoffe (z.B. Eiben,<br />
Fingerhut), Pflanzenschutzmittel oder Pestizide.<br />
In ca. 1200 Fällen werden Blutproben von Tatverdächtigen (Verkehrsdelikte,<br />
Eigentumsdelikte, Gewaltdelikte), Opfern (z.B. nach Vergewaltigungen) auf<br />
Substanzen untersucht, die Einfluss auf das Zentralnervensystem haben.<br />
Weiterhin werden Blut/Urin/Haaruntersuchungen zur Feststellung der<br />
Fahreignung im Hinblick auf eine Wiedererteilung oder einen Entzug der<br />
Fahrerlaubnis durchgeführt. In diesem Zusammenhang können Betroffene auch<br />
langfristige Drogenabstinenzkontrollen von uns vornehmen lassen.<br />
In ca. 4000 Fällen pro Jahr wird im Zusammenhang mit Verkehrsvergehen oder<br />
anderen Straftaten bzw. Ordnungswidrigkeiten die Alkoholkonzentration in<br />
Blutproben ermittelt.<br />
Forschung<br />
Forensische Pathologie<br />
Todesfälle von Säuglingen und Kleinkindern im 10. – 24. Lebensmonat werden im<br />
Rahmen eines bundesweiten interdisziplinären Projektes intensiv standardisiert<br />
untersucht. Die so genannte TOKEN-Studie wird durch das Robert-Koch-Institut<br />
durchgeführt und vom BMGS, dem Paul-Ehrlich-Insitut und zwei pharmazeutischen<br />
Firmen finanziell gefördert. Das Institut für Rechtsmedizin <strong>Münster</strong> beteiligt sich aktiv<br />
an dieser Studie. Sie soll dazu beitragen, bisher unbekannte Risikofaktoren für einen<br />
Tod im frühen Kindesalter zu erkennen. Insbesondere soll ein möglicher<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 535
Institut für Rechtsmedizin<br />
Zusammenhang zwischen bestimmten Impfungen und einem plötzlichen Tod in diesem<br />
Lebensalter untersucht werden.<br />
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die immunhistochemische Darstellung frischer<br />
Herzmuskeluntergänge. Spezifität und Sensitivität von drei immunhistochemischen<br />
Markern werden verglichen. Die Marker sollen in der forensischen Praxis zur<br />
Erkennung von frischen ischämischen Myokardfasernekrosen eingesetzt werden.<br />
Die Pathomorphologie und die Pathophysiologie potentiell tödlicher Herzerkrankungen<br />
bei Kindern und Erwachsenen werden im Hinblick auf mögliche prophylaktische<br />
Maßnahmen untersucht. Plötzliche unerwartete Herztodesfälle aus dem Sektionsgut<br />
des Institutes im Zeitraum von 1990-2004 werden ausgewertet.<br />
Im Rahmen der mehrjährigen multizentrischen Studie zum Säuglingstod wurden<br />
Angaben über Anzahl und Lokalisation von Punktblutungen gesammelt. Eine<br />
Auswertung dieser Informationen soll belegen, wie hoch die Spezifität von<br />
Punktblutungen hinsichtlich des Vorliegens eines Erstickungstodes ist.<br />
Lungenpräparate von Ertrinkungsfällen werden feingeweblich und<br />
immunhistochemisch untersucht. Die Ergebnisse sollen Aufschluss über Unterschiede<br />
zwischen so genanntem Badetod und typischem Ertrinken bringen.<br />
Schädel-Hirn-Verletzungen werden hinsichtlich ihres Entstehungsmechanismus<br />
untersucht. Die Dauer des so genannten „freien Intervalls“ wird im Hinblick auf die<br />
Handlungsfähigkeit<br />
ausgewertet.<br />
retrospektiv aus Sektionsfällen der Jahre 1994 – 2006<br />
Die Überlebenszeit von Herzverletzungen hinsichtlich der Handlungsfähigkeit der Opfer<br />
wird retrospektiv am Sektionsgut der Jahre 1994 – 2006 untersucht. Zusätzlich erfolgt<br />
ein histologischer Vergleich der verschiedenen Herzwunden mit dem Ziel der<br />
Wundaltersbestimmung.<br />
Forensische Molekulargenetik – DNA-Untersuchungen<br />
Ein Forschungsschwerpunkt ist die Analyse binärer DNA-Marker, z.B. SNPs (single<br />
nucleotide polymorphisms), InDels (kurze Insertions/Deletions-Polymorphismen) des<br />
Y-Chromosoms in verschiedenen weltweiten Populationen, schwerpunktmäßig aus<br />
dem Nahen Osten (Türkei, Syrien, Nordirak, Afghanistan). Diese Studien umfassen<br />
536 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institut für Rechtsmedizin<br />
auch die Fragen, ob in der westfälischen Bevölkerung eine Assoziation bestimmter<br />
Merkmalskombinationen (als Haplogruppen bezeichnet) mit Infertilität existiert, ob<br />
Bevölkerungsstichproben aus deutschen und polnischen Städten einander ähnlich sind<br />
oder die jüngere Vergangenheit mit den großen Migrationsbewegungen nach Ende des<br />
2. Weltkriegs reflektieren sowie ob verschiedene europäische Bevölkerungen (z.B. aus<br />
Westfalen, Nordwest-Spanien, Innsbruck, Brüssel, Oslo sowie London) ähnliche<br />
Haplogruppen aufweisen. Die Arbeiten bilden wichtige Bausteine für die forensische<br />
Anwendbarkeit dieser neuartigen DNA-Systeme und zur Klärung der Frage, ob<br />
zukünftig z.B. bei unbekannten Verursachern einer Tatortspur im Rückkehrschluss eine<br />
Vorhersage der Populationszugehörigkeit getroffen werden kann.<br />
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt im Studium X-chromosomaler STR-Systeme<br />
(Short Tandem Repeat, auch als Mikrosatelliten-DNA bekannt), bei denen die Kenntnis<br />
der Zugehörigkeit zu einer von vier Kopplungsgruppen wichtig ist. Diese<br />
populationsgenetischen Untersuchungen am Beispiel der Bevölkerungen aus<br />
Westfalen, Norditalien und dem Nordirak liefern die Basis für die Anwendung in<br />
komplizierten, hochgradig defizienten Abstammungsbegutachtungen.<br />
Forensische Toxikologie<br />
Ein Forschungsschwerpunkt liegt in der Isolierung und Identifizierung von toxischen<br />
Pflanzeninhaltsstoffen. Diese Substanzen werden als Vergleichssubstanzen für die<br />
Untersuchung von Körperflüssigkeiten bei entsprechenden Vergiftungen benötigt.<br />
Derzeit steht der Fingerhut (digitalis lanata) im Vordergrund des Interesses.<br />
Weiterhin wird der Einsatz der LC-MS-MS zum Nachweis niedrig dosierter Arzneistoffe<br />
in Körperflüssigkeiten ausgebaut. Es sollen systematische Analysengänge aufgebaut<br />
werden, durch die auch solche Antipsychotika und Antidepressiva, die im<br />
therapeutischen Bereich Blutkonzentrationen von weniger als 10 ng/g aufweisen,<br />
sicher identifiziert und dann auch quantifiziert werden.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Medizinstudenten werden im 2. klinischen Semester im Fach Rechtsmedizin<br />
ausgebildet. Darüber hinaus werden für Medizinstudenten spezielle Vorlesungen und<br />
Kurse insbesondere zu den Themen Leichenschau, Drogen-/Alkohol-Abhängigkeit,<br />
DNA-Technologie in der forensischen Spurenkunde und Arzthaftung angeboten. Als<br />
Wahlfach wird „Arzthaftung“ angeboten.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 537
Institut für Rechtsmedizin<br />
Es finden außerdem Vorlesungen für Jurastudenten und Vorlesungen sowie ein<br />
Praktikum über forensische Chemie für Lebensmittelchemiker statt.<br />
Darüber hinaus werden Weiterbildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der<br />
Ärztekammer zu den Themen Arztrecht, Leichenschau und Fahreignungsbegutachtung<br />
durchgeführt.<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
� Histologisches und histochemisches Labor<br />
� Labor für molekulargenetische Untersuchungen<br />
� forensich-toxikologisches Labor<br />
� Blutalkoholuntersuchungsstelle<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Externe Qualitätskontrolle erfolgt durch Laborvergleichsuntersuchungen<br />
(Ringversuche) im Labor für molekulargenetische Untersuchungen, im chemischtoxikologischen<br />
Labor und in der Blutalkoholuntersuchungsstelle.<br />
538 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE)<br />
57. Institut für Infektiologie<br />
Institut für Infektiologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dipl.-Chemiker Dr. rer. nat. M. Alexander Schmidt (DIC)<br />
Von-Esmarch-Str. 56<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-56469<br />
E-Mail: infekt@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://zmbe.uni-muenster.de/<br />
Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE)<br />
Trotz ihrer großen medizinischen und gesellschaftlichen Bedeutung werden akute und<br />
chronisch-entzündliche Erkrankungen auch aufgrund ihrer komplexen Abläufe in vielen<br />
Aspekten noch ungenügend verstanden. Zu der Aufklärung kann hier nur eine breit<br />
angelegte interdisziplinäre molekularbiologische Grundlagenforschung beitragen.<br />
Die Gründung des Zentrums für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) wurde auf<br />
Vorschlag der Fachbereichsräte der Medizinischen Fakultät, des Fachbereichs Chemie<br />
und des Fachbereichs Biologie im Sommersemester 1988 vom Senat der<br />
Westfälischen Wilhelms-Universität <strong>Münster</strong> beschlossen. Am 20. September 1988<br />
wurde das Zentrum auf der Basis des vorgelegten wissenschaftlichen und<br />
organisatorischen Konzepts vom Minister für Wissenschaft und Forschung des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen eingerichtet.<br />
Das Zentrum, das in seiner Verankerung innerhalb der Universität und in seiner<br />
Ausrichtung ein Novum darstellt, sollte ursprünglich fünf Institute mit ebenfalls fünf<br />
diesen Instituten thematisch angegliederten Forschungsgruppen, die zeitlich befristet<br />
besetzt werden sollen, umfassen. Die jetzt eingerichteten Institute betreiben auf den<br />
Gebieten Experimentelle Pathologie (Molekulare Neurobiologie), Infektiologie,<br />
Medizinische Biochemie, Molekulare Virologie und Zellbiologie Grundlagenforschung<br />
mit klinischem Bezug.<br />
Die Interdisziplinarität des ZMBE findet ihren Ausdruck in der Beteiligung der Institute<br />
an mehreren Sonderforschungsbereichen, an den Schwerpunktprogrammen der DFG<br />
"RNA-Biochemie" und ”Neue Vakzinierungsstrategien”, am Kompetenznetzwerk<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 539
Institut für Infektiologie<br />
PathoGenoMik des BMBF, am Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung<br />
(IZKF) und am Programm "Innovative Medizinische Forschung (IMF)" der<br />
Medizinischen Fakultät und am Deutschen Humangenom Projekt des BMBF.<br />
Die zahlreichen innerhalb der Universität bestehenden Kooperationen unterstreichen<br />
die verbindende Funktion, die das ZMBE im Bereich der biomedizinisch orientierten,<br />
interdisziplinären Forschung in <strong>Münster</strong> eingenommen hat.<br />
Das Institut<br />
Für das Verständnis mikrobieller Infektionen ist die Aufklärung der zugrundeliegenden<br />
molekularen Mechanismen unerläßlich. Am Institut für Infektiologie des Zentrums für<br />
Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) werden verschiedene Forschungsvorhaben<br />
bearbeitet, die sich mit den Interaktionen bakterieller mukosaler Erreger und den<br />
darauf ansprechenden Abwehrmaßnahmen des Wirts auseinandersetzen. Von<br />
besonderem Interesse sind dabei die über bakterielle Virulenzfaktoren vermittelten<br />
Interaktionen mit Epithel- und Endothelzellen und die in diesen Zellen induzierten<br />
Reaktionen. Wir erwarten, dass sich durch verbesserte Kenntnisse der molekularen<br />
Abläufe neue Möglichkeiten zur Prävention, Diagnostik und/oder Therapie ergeben<br />
werden. In zwei sich ergänzenden wissenschaftlichen Schwerpunkten untersuchen wir<br />
unterschiedliche Aspekte dieser komplexen Interaktionen an geeigneten<br />
Modellsystemen:<br />
� Mukosale Immunologie im Gastrointestinaltrakt und Entwícklung oraler Vakzine<br />
� Molekulare Interaktionen bakterieller Faktoren mit Epithel- und Endothelzellen<br />
Die MitarbeiterInnen des Instituts beteiligen sich sowohl in der Medizinischen Fakultät<br />
als auch im Fachbereich Biologie an der Lehre. Das Institut bietet Praktika für<br />
Studierende der Biologie höheren Semesters als auch für SchülerInnen der MTA-<br />
Schule an. Zusätzlich haben SchülerInnen weiterführender Schulen Gelegenheit, ein<br />
Forschungslabor in zweiwöchigen Betriebspraktika kennenzulernen.<br />
Im Institut für Infektiologie arbeiten zurzeit etwa 20 MitarbeiterInnen, die zum<br />
überwiegenden Teil durch eingeworbene Drittmittel finanziert werden. Aufgrund der<br />
zell- und molekularbiologischen Arbeiten mit human- und animalpathogenen Erregern<br />
werden alle Laboratorien des Instituts mit der Sicherheitsstufe S2 betrieben.<br />
540 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Forschung<br />
Institut für Infektiologie<br />
Zentrales Thema der Forschungsvorhaben im Institut für Infektiologie des Zentrums für<br />
Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) ist die molekulare Charakterisierung<br />
bakterieller Infektionen mit mukosalen Erregern und der darauf ansprechenden<br />
Abwehrmaßnahmen des Wirts. Von besonderem Interesse sind dabei die molekularen<br />
Mechanismen der Interaktionen bakterieller Virulenzfaktoren mit Epithel- bzw.<br />
Endothelzellen, sowie die aus der genaueren Kenntnis der dabei beteiligten<br />
molekularen Mechanismen entstehenden Möglichkeiten, zu einer verbesserten<br />
Prävention, Diagnostik und/oder Therapie zu gelangen.<br />
Auf der Grundlage dieser Arbeiten werden u.a. gegenwärtig Möglichkeiten geprüft,<br />
einen oral zu verabreichenden Lebendvektor für die mukosale Immunisierung zu<br />
entwickeln.<br />
Themengebiete und Forschungsschwerpunkte<br />
Molekularbiologie bakterieller Infektionen<br />
� Zell- und Molekularbiologie des Pertussis Toxins<br />
� Molekularbiologie (atypischer) enteropathogenen E. coli (ATEC/EPEC)<br />
� Molekularbiologie der AIDA Adhäsin Autotransporterfamilie<br />
� Charakterisierung in vivo exprimierter Proteine von Y. enterocolitica<br />
� Analyse der Zielzellantworten in mehreren Modellsystemen<br />
(Zelluläre Mikrobiologie epithelialer und endothelialer Zielzellen)<br />
Mukosale Immunologie und Vakzineentwicklung<br />
� Zell- und Molekularbiologie von M Zellen der Peyer´schen Plaques<br />
� Mukosale Immunantwort in GI Trakt<br />
� Anwendung des AIDA Systems zur Entwicklung von oralen Lebendimpfstoffen<br />
� Neuartige Kapselpolysaccharid-Konjugate<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Neben der Lehre in der Medizinischen Fakultät engagiert sich das Institut in der Lehre<br />
für fortgeschrittene Semester der Biologie, in der MTA-Ausbildung (Praktika) sowie<br />
durch das Angebot von Schulpraktika für interessierte Schüler/Innen von<br />
weiterführenden Schulen aus <strong>Münster</strong> und Umgebung.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 541
Institut für Infektiologie<br />
Funktionsbereiche und klinische Labore<br />
Alle Labore inklusive Maschinenräume und Zellkultur, sind als S2-labore zugelassen.<br />
Apparative Ausstattung<br />
Die apparative Ausstattung entspricht dem Standard eines zell- und<br />
molekularbiologisch<br />
Ausrichtung.<br />
arbeitenden Forschungslabors mit infektionsbiologischer<br />
542 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
58. Institut für Zellbiologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dipl.-Biochemiker Dr. rer. nat. Dietmar Vestweber<br />
Von-Esmarch-Str. 56<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-58617<br />
E-Mail: vestweb@uni-muenster.de<br />
Homepage: http:/zmbe.uni-muenster.de/<br />
Das Institut<br />
Institut für Zellbiologie<br />
Das Institut für Zellbiologie im „Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung“ (ZMBE)<br />
beschäftigt sich mit Grundlagenforschung im Bereich der zellulären Mechanismen der<br />
Einwanderung von Abwehrzellen des Blutes (den Leukozyten) in entzündetes Gewebe.<br />
Dabei wurde bisher an der Frage gearbeitet, wie Leukozyten bei ihrer Wanderung<br />
durch den Körper mit der Blutgefässwand, d.h. mit der Oberfläche der die Blutgefässe<br />
auskleidenden Endothelzellen Kontakt aufnehmen und wie sie nach erfolgter<br />
Kontaktaufnahme durch die Blutgefässwand hindurchwandern.<br />
Aus den Arbeiten dieses Instituts ging im August 2001 die Neugründung eines Max-<br />
Planck-Instituts in <strong>Münster</strong> hervor, dass zunächst unter dem Arbeitstitel MPI für<br />
vaskuläre Biologie unter der Leitung von Prof. Dietmar Vestweber gegründet wurde.<br />
Seit dem Frühjahr 2004 firmiert es unter dem Namen MPI für molekulare Biomedizin<br />
und beherbergt mit der Arbeitsgruppe von Prof. Hans Schöler eine zweite Abteilung,<br />
die sich mit der Erforschung von Stammzellen und zellulärer Pluripotenz beschäftigt.<br />
Die Berufung eines Leiters einer dritten Abteilung ist zurzeit eingeleitet.<br />
Der Neubau des Max-Planck-Instituts wurde im Februar 2005 im Rohbau fertig gestellt<br />
und wird im September 2006 bezugsfertig sein. Die Leitung des Instituts für Zellbiologie<br />
im ZMBE wird neu besetzt werden, das Berufungsverfahren hierzu ist bereits<br />
eingeleitet.<br />
Forschung<br />
Ziel der Arbeiten ist es, die molekularen Grundlagen des Austritts von Leukozyten aus<br />
Blutgefäßen und der Einwanderung in Gewebe zu verstehen (Entzündungsprozesse,<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 543
Institut für Zellbiologie<br />
Lymphozyten-Rezirkulation). Dabei werden mit immunologischen, zellbiologischen und<br />
molekulargenetischen Methoden endotheliale und leukozytäre Oberflächenproteine<br />
sowie Signalübermittelnde Moleküle untersucht, die diesen Prozess und damit die<br />
Entstehung und Aufrechterhaltung von Entzündungen regulieren.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Das Institut beteiligt sich in der Lehre an der Grundvorlesung und dem assoziierten<br />
Praktikum Biologie für Mediziner. Außerdem werden ganztägige Praktika für Biologen<br />
und Mediziner angeboten. Ein wesentlicher Teil der Lehre wird von der direkten<br />
Anleitung von Diplomanden und Doktoranden eingenommen. Das Institut beteiligt sich<br />
an einem Graduiertenkolleg zur molekularen Basis dynamischer zellulärer Prozesse<br />
der Fakultät für Biologie. Außerdem ist eine Beteiligung am neu zu gründenden Master<br />
Studiengang molekulare Biomedizin im Fachbereich Biologie geplant.<br />
544 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
59. Institut für Medizinische Biochemie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Volker Gerke<br />
Von-Esmarch-Str. 56<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Tel. +49-(0)251/83-56722<br />
E-Mail: gerke@uni-muenster.de<br />
Homepage: http://zmbe.uni-muenster.de/<br />
Das Institut<br />
Institut für Medizinische Biochemie<br />
Das Institut für Medizinische Biochemie ist Teil des Zentrums für Molekularbiologie der<br />
Entzündung (ZMBE), das sich mit der Erforschung der molekularen und zellulären<br />
Grundlagen von entzündlichen Erkrankungen beschäftigt. Im Institut liegt der<br />
Schwerpunkt dieser Arbeiten auf dem Verständnis der Mechanismen, die eine<br />
gerichtete Wanderung von Entzündungszellen des Bluts (Leukozyten, weiße<br />
Blutkörperchen) steuern und somit akut wie chronisch entzündlichen Prozessen<br />
zugrunde liegen. Langfristig versprechen Erkenntnisse auf diesem Gebiet neben<br />
wichtigen Einblicken in einen grundlegenden biologischen Prozess mögliche<br />
Ansatzpunkte zur pharmakologischen Behandlung von chronischen<br />
Entzündungsreaktionen.<br />
Herzstück des Instituts sind die wissenschaftlichen (promovierte Wissenschaftler/innen<br />
und Doktoranden/innen) und technischen Mitarbeiter, die entweder allein oder in<br />
Gruppen an den Forschungsschwerpunkten arbeiten. Neben den neuen<br />
Forschungsergebnissen erlangen die Wissenschaftler/innen durch ihre Tätigkeit an den<br />
beschriebenen Projekten zusätzliche Qualifikationen, die für ihren weiteren beruflichen<br />
Weg bedeutsam sind. Hierzu zählen Diplom- und Doktorarbeiten und spezifische<br />
Qualifikationen der promovierten Wissenschaftler. Die Forschung im Institut wird in<br />
ganz wesentlichen Teilen durch Drittmittel gestützt, die auf kompetetiver Basis<br />
eingeworben werden müssen. Dies gilt für Sach- wie Personalmittel.<br />
Hervorzuheben ist der interdisziplinäre Charakter der Arbeiten, insbesondere das<br />
institutsübergreifende und gegenseitig befruchtende Forschen im ZMBE. Daneben<br />
bestehen zahlreiche Kooperationen zu klinischen Arbeitsgruppen in der Fakultät und<br />
zu Arbeitsgruppen in den naturwissenschaftlichen Fachbereichen der Universität<br />
<strong>Münster</strong>. Dies spiegelt den Charakter des ZMBE als Bindeglied zwischen der Medizin<br />
und den Naturwissenschaften und somit einer in der deutschen Forschungslandschaft<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 545
Institut für Medizinische Biochemie<br />
besonderen Einrichtung wider. Schließlich sind zahlreiche nationale und internationale<br />
Zusammenarbeiten im Rahmen der Projekte des Instituts zu erwähnen.<br />
Forschung<br />
Im Verlauf entzündlicher Prozesse müssen Leukozyten des Bluts die Gefäßwand<br />
penetrieren, um in das entzündete Gewebe einzuwandern. Charakterisiert wird dieser<br />
Prozess durch selektive Wechselwirkungen zwischen den Leukozyten und den<br />
Endothelzellen der Blutgefäße sowie eine gerichtete Wanderung der Leukozyten an<br />
den Ort der Entzündung. Im Institut werden verschiedene Aspekte dieses Vorgangs<br />
untersucht. Exemplarisch seien hier die regulierte Präsentation von endothelialen<br />
Oberflächenmolekülen, die als Interaktionspartner der zirkulierenden Leukozyten<br />
fungieren, und die Bedeutung sogenannter Chemotaxisrezeptoren, die die gerichtete<br />
Bewegung der Leukozyten vermitteln, genannt. Im Rahmen dieser Forschung konnten<br />
wir erstmals zeigen, dass Endothelzellen unterschiedliche molekulare Mechanismen<br />
zur akuten Präsentation von Oberflächenmolekülen im Entzündungsfall etabliert haben.<br />
Erste endotheliale Faktoren, die im Entzündungsfall diese Präsentation vermitteln,<br />
konnten identifiziert werden. Daneben gelang uns die Identifikation eines antientzündlichen<br />
Vorgangs, mit dem körpereigene Stoffe durch Regulation der<br />
Chemotaxisrezeptoren auf Leukozyten bakteriell ausgelöste Entzündungsreaktionen<br />
steuern können. Derzeit untersuchen wir die molekularen Prinzipien, die diesem<br />
neuartigen Mechanismus zugrunde liegen.<br />
Die Arbeiten werden in Teilen durch vielfältige Kooperationen mit anderen nationalen<br />
und internationalen Forschungszentren unterstützt. Unter anderem seien hier die<br />
Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (Braunschweig), das Max-Planck-Institut<br />
für Biophysikalische Chemie (Göttingen), das Institut Cochin der Universität Paris<br />
(Frankreich), die Royal London School of Medicine (UK), das University College<br />
London, die Univeristät Bergen (Norwegen), die Universität von Californien (Irvine,<br />
USA) und die Universität von Washington (Seattle, USA) erwähnt.<br />
Fortbildung und Lehre<br />
Das Institut beteiligt sich an der Ausbildung von Medizinstudenten (Biologie für<br />
Mediziner, Doktorarbeiten) und in den Studiengängen Biologie und Biotechnologie des<br />
Fachbereichs Biologie. Außerdem ist es Teil des internationalen Graduiertenkollegs<br />
'Molecular basis of dynamic cellular processes'.<br />
546 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Apparative Ausstattung<br />
Institut für Medizinische Biochemie<br />
Grundausstattung eines biochemisch und zellbiologisch ausgerichteten Instituts:<br />
Zentrifugen, Chromatographiesysteme, unterschiedliche Mikroskope, Kühllabor, Zellkulturinkubatoren.<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement<br />
Permanente Qualitätskontrolle durch die Notwendigkeit, extern evaluierte Drittmittelprojekte<br />
ein zu werben und im internationalen Wettbewerb mit Publikationen in<br />
renommierten Wissenschaftsjournalen zu bestehen.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 547
Ambulante Operationen<br />
III. Fachabteilungsübergreifende Struktur- und Leistungsdaten<br />
des Krankenhauses<br />
1. Ambulante Operationen nach § 115 b SGB V Gesamtzahl im Berichtsjahr<br />
3.813<br />
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie<br />
Rang EBM<br />
Text Fälle<br />
Nummer<br />
absolut<br />
1 13421 Koloskopischer Komplex 264<br />
2 360 Rektale Untersuchung 58<br />
3<br />
Einbau, Wechsel oder Entfernung eines<br />
31212 Schrittmachersystems 61<br />
4 765 Polypektomie/Schlingenbiopsie 29<br />
5 2821 Port, Implantation 10<br />
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie<br />
Rang EBM<br />
Text Fälle<br />
Nummer<br />
absolut<br />
1 31142 Endoskopischer Gelenkeingriff (Arthroskopie) 56<br />
2 31132 Eingriff an Knochen und Gelenken 37<br />
3 5020 Eingriffe an Extremitäten, außer Hand / Fuß 16<br />
4 2447 Resezierende arthroskop. Operation 15<br />
5<br />
Draht-/Schraubenfixation, Entfernung, mit<br />
2361 Eröffnung der Haut 9<br />
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
Rang EBM<br />
Text Fälle<br />
Nummer<br />
absolut<br />
1<br />
Binokulare Untersuchung des gesamten<br />
06333 Augenhintergrundes 304<br />
2 31342 Laserchirurgischer Eingriff 200<br />
3 1256 Tonometrische Untersuchung 115<br />
4 1331 Augenmuskel-Op. 81<br />
5 31321 Extraocularer Eingriff 74<br />
6 31331 Intraocularer Eingriff 53<br />
7<br />
Fluoreszenzangiographische Untersuchung<br />
der terminalen Strombahn am<br />
Augenhintergrund einschl. Applikation des<br />
06331 Teststoffes 48<br />
8 1364 Licht-/Laserkoagulation(en), Auge 45<br />
9 31351 Intraocularer Eingriff 44<br />
10 1302 Plastische Korrektur (Lidstellung) 28<br />
548 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für Gynäkologie<br />
Ambulante Operationen<br />
Rang EBM<br />
Text Fälle<br />
Nummer<br />
absolut<br />
1<br />
Sonographische Untersuchung eines oder<br />
mehrerer weiblicher Genitalorgane, ggf.<br />
einschließlich Harnblase, mittels B-Mode-<br />
33044 Verfahren 440<br />
2<br />
Pränatale zytogenetische Untersuchung(en)<br />
01793 im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge 190<br />
3<br />
Fruchtwasserentnahme durch Amniozentese<br />
01781 unter Ultraschallsicht 116<br />
4<br />
Transzervikale Gewinnung von<br />
Chorionzottengewebe oder transabdominale<br />
Gewinnung von Plazentagewebe unter<br />
01787 Ultraschallsicht 110<br />
5 31312 Endoskopischer gynäkologischer Eingriff 106<br />
6 31301 Sonstiger Gynäkologischer Eingriff 93<br />
7<br />
Ultraschallgezielte und/oder laparoskopische<br />
Eizellentnahme ggf. einschl.<br />
Zusammenführung von Ei- und Samenzellen,<br />
08541 mikroskopischer Beurteilung der Reifung 70<br />
8 115 Chromosomenanalyse 62<br />
9<br />
Sonographische Untersuchung der Gefäße<br />
des weiblichen Genitalsystems mittels Duplex-<br />
33074 Verfahren, 44<br />
10<br />
In-vitro-Fertilisation (IVF) mit anschließendem<br />
Embryo-Transfer (ET), einschl.<br />
intrazytoplasmatischer Spermieninjektion<br />
(ICSI), ggf. als Zygotentransfer und/oder als<br />
08560 intratubarer Embryo-Transfer (EIFT) 43<br />
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten<br />
Rang EBM<br />
Text Fälle<br />
Nummer<br />
absolut<br />
1 2100 Exzision, kleiner Bezirk 55<br />
2 2105 Exzision, tiefliegendes Körpergewebe 48<br />
3 2106 Exzision, große Geschwulst/Schleimbeutel 31<br />
4 2151 Verschiebeplastik, Hautdefekt klein 17<br />
5<br />
Epidermisüberpflanzung (klein), Schleim-<br />
2152 /Hauttransplantation (klein) 12<br />
6 2100 Exzision, kleiner Bezirk 55<br />
7 2105 Exzision, tiefliegendes Körpergewebe 48<br />
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
Rang EBM<br />
Text Fälle<br />
Nummer<br />
absolut<br />
1 31232 Eingriffe der HNO-Chirurgie 104<br />
2 09311 Lupenlaryngoskopie 65<br />
3 31231 Eingriffe der HNO-Chirurgie 50<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 549
Ambulante Operationen<br />
4 09320 Tonschwellenaudiometrische Untersuchung 33<br />
5<br />
Reflexbestimmung an den Mittelohrmuskeln<br />
09323 mittels Impedanzmessung 33<br />
6<br />
Kleiner operativer Eingriff im Hals-Nasen-<br />
Ohren-Mund-Bereich II und/oder primäre<br />
Wundversorgung im Hals-Nasen-Ohren-<br />
09361 Mund-Bereich 32<br />
7<br />
Sonographie der Gesichtsweichteile und/oder<br />
33011 Halsweichteile und/oder Speicheldrüsen 27<br />
8 1410 Endoskopie, Nasenhaupthöhle/-rachenraum 15<br />
9 2105 Exzision, tiefliegendes Körpergewebe 15<br />
10 09351 Anlage einer Paukenhöhlendrainage 15<br />
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Neugeborenenchirurgie<br />
Rang EBM<br />
Text Fälle<br />
Nummer<br />
absolut<br />
1 31101 Dermatochirurgischer Eingriff 35<br />
2<br />
Einbau, Wechsel oder Entfernung eines<br />
31211 Schrittmachersystems 32<br />
3 31153 Visceralchirurgischer Eingriff 18<br />
4 2012 Fremdkörperentfernung, tiefsitzend 10<br />
5 1741 Vorhautplastik 8<br />
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin B – Gastroenterologie<br />
Rang EBM<br />
Text Fälle<br />
Nummer<br />
absolut<br />
1 764 Koloskopie, total einschl. Zökum 159<br />
2 741 Gastroskopie 94<br />
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin C – Kardiologie<br />
Rang EBM<br />
Nummer<br />
1<br />
34291<br />
2<br />
618<br />
3<br />
635<br />
4<br />
631<br />
Text Fälle<br />
absolut<br />
Herzkatheteruntersuchung mit<br />
Koronarangiographie 67<br />
Doppler-Echokardiographie, farbcodiert,<br />
zweidimensional 10<br />
Mikro-Einschwemmkatheter, Druckmessung<br />
und Oxymetrie 9<br />
Messung(en) von Herzvolumen,<br />
Indikatorlös./Thermodilution/Rückatmung 8<br />
550 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Ambulante Operationen<br />
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand und Wiederherstellungschirurgie<br />
Rang EBM<br />
Text Fälle<br />
Nummer<br />
absolut<br />
1 31132 Eingriff an Knochen und Gelenken 98<br />
2 5019 Eingriffe an Hand / Fuß 37<br />
3 31122 Eingriff an den Extremitäten 82<br />
4<br />
Ganglion- / Sehnenscheidenstenose-Op.,<br />
2220<br />
Tendosynovitis-Op. 34<br />
5 31242 Peripherer neurochirurgischer Eingriff 25<br />
6<br />
Draht-/Schraubenfixation, Entfernung, mit<br />
2361<br />
Eröffnung der Haut 19<br />
7<br />
Fixierender Verband mit Einschluss<br />
mindestens eines großen Gelenkes unter<br />
Verwendung unelastischer, individuell<br />
anmodellierbarer, nicht weiter verwendbarer<br />
02350 Materialien 15<br />
8 2275 Karpal-/Tarsaltunnel-Syndrom 14<br />
9<br />
Kleiner operativer Eingriff I und/oder primäre<br />
02300 Wundversorgung 11<br />
10<br />
Endoskopischer Gelenkeingriff<br />
31142 (Arthroskopie) 9<br />
Klinik und Poliklinik für Urologie<br />
Rang EBM<br />
Text Fälle<br />
Nummer<br />
absolut<br />
1 26310 Urethro(-zysto)skopie des Mannes 36<br />
2 26311 Urethro(-zysto)skopie der Frau 34<br />
3 31272 Urologischer Eingriff 32<br />
4 34257 Retrograde Pyelographie einer Seite 18<br />
34256 Urethrozystographie oder Refluxzystogramm 14<br />
1787 Ureterverweilschiene 12<br />
Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde<br />
Rang EBM<br />
Text Fälle<br />
Nummer<br />
absolut<br />
1 31221 Eingriff der MKG-Chirurgie 440<br />
2 3012 Zahnextraktion, umfangreiche Osteotomie 208<br />
3 3010 Zahnextraktion, retiniert/verlagert 62<br />
4 3000 Zahnextraktion, einwurzelig 34<br />
5<br />
Kleiner operativer Eingriff im Mund-Kiefer-<br />
Gesichts-Bereich III und/oder primäre<br />
Wundversorgung bei Säuglingen,<br />
Kleinkindern und Kindern im Mund-Kiefer-<br />
15323 Gesichts-Bereich 22<br />
6 3001 Zahnextraktion, mehrwurzelig 21<br />
7 3096 Kiefer, Osteosynthesematerialentfernung 19<br />
8 31233 Eingriffe der HNO-Chirurgie 19<br />
9 3021 Resektion, eine Wurzelspitze, Seitenzahn 16<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 551
Ambulante Operationen<br />
10 3023 Wurzelkanalaufbereitung/Wurzelfüllung 13<br />
Institut für Klinische Radiologie<br />
Rang EBM<br />
Text Fälle<br />
Nummer<br />
absolut<br />
1 34270 Mammographie 73<br />
2 34272 Mammateilaufnahme(n) 44<br />
3 31112 Eingriff an der Brustdrüse 43<br />
552 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
2. Personalqualifikation im Ärztlichen Dienst<br />
(Vollzeitkräfte)<br />
Fachschlüssel<br />
Abteilung Anzahl der<br />
beschäftigten<br />
Ärzte<br />
insgesamt<br />
0100 Medizinische Klinik D Allg. Innere<br />
Medizin u. Nieren- und<br />
Hochdruckerkrankungen<br />
0300 Medizinische Klinik C Kardiologie<br />
und Angiologie<br />
0500 Medizinische Klinik A Hämatologie<br />
und internistische Onkologie<br />
Personalqualifikation<br />
Anzahl Ärzte<br />
in der<br />
Weiterbildung<br />
Anzahl Ärzte<br />
mit abgeschlossenerWeiterbildung<br />
(Fachärzte)<br />
24,5 15 9,5<br />
38,85 22 16,85<br />
32 22 10<br />
0700 Medizinische Klinik B<br />
Gastroenterologie und<br />
Stoffwechselerkrankungen<br />
27 14 13<br />
1000 Allgemeine Pädiatrie 40,94 17,50 23,44<br />
1005 Pädiatrie Schwerpunkt Hämatologie 17,3 6,3 11<br />
und internistische Onkologie<br />
1100 Pädiatrie Schwerpunkt Kardiologie 9 3,5 5,5<br />
1300 Kinder- und Neugeborenenchirurgie 9 5 4<br />
1500 Allgemeine Chirurgie 31 13,50 17,5<br />
1600 Unfall-, Hand- und<br />
21 9 12<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
1700 Neurochirurgie 16 8 8<br />
2100 Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie 25 13 12<br />
2200 Urologie 15 6 9<br />
2300 Allgemeine Orthopädie 30 22 8<br />
2315 Technische Orthopädie und<br />
5 2 3<br />
Rehabilitation<br />
2400 Frauenheilkunde und Geburtshilfe 25,5 8 17,5<br />
2600 Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde 17,5 12,5 5<br />
2600 Phoniatrie und Pädaudiologie 4,5 0 4,5<br />
2700 Augenheilkunde 16,28 7,50 8,78<br />
2800 Neurologie 39 28 11<br />
2900 Psychiatrie und Psychotherapie 21 15 6<br />
3000 Kinder- und Jugendpsychiatrie 9 5 4<br />
3100 Psychosomatik/Psychotherapie 8 5 3<br />
3200 Nuklearmedizin 10 5 5<br />
3300 Strahlentherapie - Radioonkologie 14 6 8<br />
3400 Klinik für Hauterkrankungen 25 10 15<br />
3500 Mund- und Kiefer-<br />
Gesichtschirurgie<br />
19,8 3 16,8<br />
3600 Anästhesiologie und operative<br />
97,52 66,27 31,25<br />
Intensivmedizin<br />
3751 Klinische Radiologie 29 15 14<br />
Gesamt 677,69 365,07 312,62<br />
Anzahl der Ärzte mit Weiterbildungsbefugnis (gesamtes Klinikum): 50<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 553
Personalqualifikation<br />
3. Personalqualifikation im Pflegedienst<br />
Fachschlü<br />
ssel<br />
Abteilung Anzahl der<br />
Pflegekräfte<br />
insgesamt<br />
0100 Medizinische<br />
Klinik D Allg.<br />
Innere Medizin<br />
u. Nieren- und<br />
Hochdruck-<br />
erkrankungen<br />
0300 Medizinische<br />
Klinik C<br />
Kardiologie und<br />
Angiologie<br />
0500 Medizinische<br />
Klinik A<br />
Hämatologie und<br />
internistische<br />
Onkologie<br />
0700 Medizinische<br />
Klinik B<br />
Gastroenterologie<br />
und<br />
Stoffwechselerkrankungen<br />
1000 Allgemeine<br />
Pädiatrie<br />
1005 Pädiatrie<br />
Schwerpunkt<br />
Hämatologie und<br />
internistische<br />
Onkologie<br />
1100 Pädiatrie<br />
Schwerpunkt<br />
Kardiologie<br />
Anteil exam.<br />
Krankenschwestern/pfleger<br />
(3 Jahre)<br />
Anteil exam.<br />
Kinderkrankenschwestern/pfleger<br />
(3 Jahre)<br />
Anteil exam.<br />
Kranken<br />
schwestern/pfleger<br />
mit<br />
Fachweiterbildung<br />
554 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005<br />
Anteil<br />
Kranken<br />
-pflege<br />
helfer/ in<br />
(1 Jahr)<br />
57,13 93,87% 0 3,50% 2,63%<br />
72,75 93,87% 0% 23,37% 0%<br />
67,55 86,31% 5,55% 7,40% 0,74%<br />
56,75 93,83% 0 6,17% 0<br />
104,28 6,95% 85,86% 7,19% 0<br />
40,27 19,25% 60,89% 19,87 0<br />
16,75 8,96% 91,04% 0 0<br />
1300 Kinder- und<br />
Neugeborenenchirurgie<br />
24,18 12,41% 76,22% 11,37% 0<br />
1500 Allgemeine<br />
Chirurgie<br />
86,50 80,64% 0 19,36% 0<br />
1600 Unfall-, HandundWiederherstellungs<br />
chirurgie<br />
50,25 90,05%% 0 9,95% 0<br />
1700 Neurochirurgie 20,56 76,90% 0 23,10% 0<br />
2100 Thorax-, HerzundGefäßchirurgie<br />
47,83 86,41% 0% 13,59% 0<br />
2200 Urologie 30,80 90,26% 0 9,74% 0<br />
2300 Allgemeine<br />
Orthopädie<br />
66,96 74,76% 17,40% 6,35% 1,49%<br />
2315 Technische<br />
Orthopädie und<br />
Rehabilitation<br />
22,43 55,73% 27,55% 0 16,72%<br />
2400 Frauenheilkunde 53,50 65,51% 16,26% 15,42% 2,80%
Personalqualifikation<br />
2600<br />
und<br />
Geburtshilfe*<br />
Hals-, Nasen-,<br />
Ohrenheilkunde<br />
und<br />
59,00 93,22% 1,69% 5,08% 0<br />
2600 Phoniatrie und<br />
Pädaudiologie<br />
0,82 0 100% 0 0<br />
2700 Augenheilkunde 28,33 15,88% 63,82% 7,06% 13,24%<br />
2800 Neurologie 73,00 92,47% 0 5,48% 2,05%<br />
2900 Psychiatrie und 67,00 65,30% 1,49% 30,22% 2,99%<br />
Psychotherapie<br />
3000 Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie<br />
22,00 54,55% 40,91% 4,55% 0<br />
3100 Psychosomatik/<br />
Psychotherapie<br />
8,28 12,08% 87,92% 0 0<br />
3200 Nuklearmedizin 7 100% 0 0 0<br />
3300 Strahlentherapie<br />
- Radioonkologie<br />
17,25 88,41% 0 5,80% 5,80%<br />
3400 Klinik für Haut- 42,20 7,11% 76,90% 2,37% 13,63%<br />
erkrankungen<br />
3500 Mund- und<br />
Kiefer- Gesichts-<br />
chirurgie<br />
28,18 65,40% 0 27,50% 7,10%<br />
3600 Anästhesiologie<br />
und operative<br />
Intensivmedizin<br />
179,78 55,07% 0,15% 44,78% 0<br />
3751 Klinische<br />
Radiologie<br />
2 100% 0 0 0<br />
Gesamt 1.353,33 64,02% 18,32% 15,87% 1,79%<br />
*zuzüglich 10,75 Hebammen<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 555
Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Disease Management Programmen<br />
IV. Qualitätssicherung<br />
Externe Qualitätssicherung nach § 137 SGB V<br />
Zugelassene Krankenhäuser sind gesetzlich zur Teilnahme an der externen<br />
Qualitätssicherung nach § 137 SGB V verpflichtet. Gemäß seinem Leistungsspektrum<br />
nimmt das Krankenhaus an folgenden Qualitätssicherungsmaßnahmen (Leistungsbereiche)<br />
teil:<br />
Leistungsbereich Leistungsbereich<br />
wird<br />
erbracht<br />
Teilnahme<br />
an der<br />
externen<br />
Qualitätssicherung<br />
Dokumentations-<br />
rate<br />
Krankenhaus<br />
Dokumentationsrate<br />
Bundes-<br />
durchschnitt<br />
(HCH) Isolierte<br />
Aortenklappenchirurgie<br />
Ja Ja 100% 103,69%<br />
(12/1) Cholezystektomie Ja Ja 100% 99,61%<br />
(15/1) Gynäkologische<br />
Operationen<br />
Ja Ja 100% 97,00%<br />
(09/1) Herzschrittmacher-<br />
Erstimplantation<br />
Ja Ja 99,14% 97,64%<br />
(09/2) Herzschrittmacher-<br />
Aggregatwechsel<br />
Ja Ja 100% 100,39%<br />
(09/3) Herzschrittmacher-<br />
Revision/-Explantation<br />
Ja Ja 90,52% 83,19%<br />
(HTX) Herztransplantation Ja Ja 100% 98,14%<br />
(17/1) Hüftgelenknahe<br />
Femurfraktur (ohne<br />
subtrochantäre Frakturen)<br />
Ja Ja 97,73% 99,05%<br />
(17/3) Hüft-<br />
Totalendoprothesen-<br />
Wechsel<br />
Ja Ja 100% 95,99%<br />
(10/2) Karotis-Rekonstruktion Ja Ja 100% 97,29%<br />
(17/5) Knie-<br />
Totalendoprothesen-<br />
Erstimplantation (TEP)<br />
Ja Ja 95,59% 99,53%<br />
(17/7) Knie-<br />
Totalendoprothesen-<br />
Wechsel<br />
Ja Ja 100% 98,72%<br />
(HCH) Kombinierte Koronarund<br />
Aortenklappenchirurgie<br />
Ja Ja 100% 103,69 %<br />
(21/3) Koronarangiografie /<br />
Perkutane transluminale<br />
Koronarangioplastie (PTCA)<br />
Ja Ja 100% 100,85%<br />
(HCH) Isolierte<br />
Koronarchirurgie<br />
Ja Ja 100% 103,69%<br />
(18/1) Mammachirurgie Ja Ja 100% 96,02%<br />
(16/1) Geburtshilfe Ja Ja 100% 99,31%<br />
(DEK) Pflege:<br />
Dekubitusprophylaxe mit<br />
Kopplung an die 17/1, 17/2,<br />
17/3, 17/5, 17/7, HCH<br />
Ja Ja 100% 100,46%<br />
(17/2) Hüft-Endoprothesen-<br />
Erstimplantation<br />
Ja Ja 100% 99,36%<br />
Ambulant erworbene<br />
Pneumonie<br />
Ja Ja 91,55% 82,48%<br />
Gesamt 98,53% 97,81%<br />
556 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Disease Management Programmen<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Disease Management<br />
Programmen (DMP)<br />
Das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> nimmt an den Disease-Management Programmen<br />
Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 und Brustkrebs teil. Folgende Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
werden durchgeführt:<br />
Diabetes mellitus Typ 1<br />
� Fachliche Qualifikation: 2 Fachärzte Pädiatrie mit Schwerpunkt Diabeteologie<br />
Durchführung von strukturierten Schulungen inklusive Pumpenschulung:<br />
6-8 Schulungen/Jahr (JAN-Schulungsprogramm, CSII)<br />
� Durchführung von Qualitätszirkeln (Osnabrücker Kreis), 3-mal/Jahr,<br />
� Strukturierte Fortbildungen ca. 8-mal/Jahr<br />
� Kooperation und Zusammenarbeit mit Kardiologen, Nephrologen, Augenarzt,<br />
Neurologen, Radiologen, Angiologen, Diätassisten/innen,<br />
Diabetesberater/innen, Psychologen/innen, Ergotherapeuten,<br />
Orthopädieschuhmacher<br />
� Kooperation und Zusammenarbeit mit der Fußambulanz Schwerpunkt<br />
diabetischer Fuß in der Klinik für Technische Orthopädie<br />
� Umfangreiche apparative Ausstattung zur Durchführung einer qualifizierten<br />
Diagnostik und Therapie vorhanden<br />
� Behandlung und Therapie nach dem aktuellsten evidenzbasierten Wissenstand<br />
und Beachtung der Inhalte der Risikostruktur-Ausgleichsverordnung (RSAV)<br />
Anlage 7, Punkt 1 bis 4.2.<br />
Diabetes mellitus Typ 2<br />
� Fachliche Qualifikation: 3 Fachärzte für Innere Medizin mit Schwerpunkt<br />
Diabeteologie, Ernährungsmedizin und Endokrinologie<br />
� Durchführung von strukturierten Schulungen inklusive Pumpenschulung:<br />
Gruppenschulungen:<br />
- für Typ 1 Diabetes mellitus, strukturiertes Programm nach den Richtlinien der<br />
DDG (Deutsche-Diabetes-Gesellschaft)<br />
- Pumpentraining für Typ 1 Diabetes mellitus mit Insulinpumpe<br />
- für Typ 2 Diabetes mellitus ohne Insulin, strukturiertes Programm nach den<br />
Richtlinien der DDG<br />
- für Typ 2 Diabetes mellitus mit Insulin, strukturiertes Programm nach den<br />
Richtlinien der DDG<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 557
Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Disease-Management-Programme<br />
� BARFUSS-Projekt des VDBD - Schulungsprogramm für den Diabetischen Fuß<br />
� DISKO-Projekt der Initiativgruppe Diabetes & Sport und VDBD - Bewegung als<br />
Basistherapie des Typ 2 Diabetes mellitus<br />
� Strukturierte Hypertonieschulungen<br />
� Einzelschulungen<br />
� Kooperation und Zusammenarbeit mit Kardiologen, Nephrologen, Augenarzt,<br />
Neurologen, Angiologen, Gefäßchirurgen, Radiologen, Diätassisten/innen<br />
(DDG), Diabetesberater/innen (DDG), Psychologen/innen, Ergotherapeuten,<br />
Physiotherapeuten/innen, Orthopädieschuhmacher<br />
� Kooperation und Zusammenarbeit mit der Fußambulanz Schwerpunkt<br />
diabetischer Fuß in der Klinik für Technische Orthopädie<br />
� Qualitätszirkel 4-8x/Jahr<br />
� Strukturierte Fortbildungen:<br />
(Aktiv) für Ärztliches Personal, für Niedergelassene, für Pflegepersonal, für<br />
Pflegedienste auf den Stationen individuell, in der IBF (Innerbetriebliche<br />
Fortbildung), für Patienten (Diabetiker Tage etc.), monatlich<br />
Passiv: EASD-Kongresse, DDG-Kongresse, Wiesbadenkongreß, viele<br />
überregionale und regionale Veranstaltungen zu allen Themen des Diabetes<br />
mellitus, monatlich<br />
� Weitere Qualitätssicherungsmaßnahmen:<br />
QMED - Entwicklung und Pflege der Qualitätsdatenbank für Diabetiker im<br />
Klinik-Informationssystem Orbis.<br />
Cliniccare.diabetes - Entwicklung eines UKM-weiten Diabetesmonitoring<br />
Qualitätsmanagement in der Schulung - Projekt zur systematischen<br />
Auswertung des Lernerfolgs bei den Gruppenschulungen hinsichtlich<br />
Ernährung, Glukoseselbstmessungen und Insulininjektionstechnik<br />
� Umfangreiche apparative Ausstattung zur Durchführung einer qualifizierten<br />
Diagnostik und Therapie vorhanden<br />
� Behandlung und Therapie nach dem aktuellsten evidenzbasierten Wissenstand<br />
und Beachtung der Inhalte der Risikostruktur-Ausgleichsverordnung (RSAV)<br />
Anlage 1, Punkt 1 bis 4.2.<br />
558 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Disease Management Programmen<br />
Brustkrebs<br />
Die Klinik für Frauenheilkunde des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> ist ein vom Land<br />
Nordrhein-Westfalen anerkanntes Brustzentrum in Kooperation mit anderen<br />
Krankenhäusern<br />
� Fachliche Qualifikation:<br />
Spezialisierung mehrerer Fachärzte/innen auf die Behandlung von<br />
Mammakarzinompatientinnen<br />
� Ca. 150 Operationen mit Primärdiagnose Brustkrebs pro Jahr,<br />
� Kooperation und Zusammenarbeit der Frauenklinik mit Fachärzten/innen für<br />
Innere Medizin Schwerpunkt Onkologie, Diagnostische Radiologie – Mamma-<br />
Diagnostik-Zentrum, Strahlentherapie, Nuklearmedizin, Pathologie und<br />
Humangenetik<br />
� Täglich verfügbare psychoonkologische und psychosoziale Betreuung der<br />
Patientinnen<br />
� Onkologische Ambulanz mit Spezieller Brustsprechstunde und<br />
Humangenetischer Beratung (BRCA) bei familiärer Karzinombelastung<br />
� Mehrmals wöchentlich interdisziplinäre prä- und postoperative<br />
Tumorkonferenzen<br />
� Kooperation und Zusammenarbeit mit ambulant tätigen Ärzten<br />
� Regelmäßige zeitnahe Übermittlung von therapierelevanten Informationen und<br />
Befunddaten an die weiterbehandelnden Ärzte und die Patientinnen<br />
� Regelmäßige strukturierte Fortbildungen der Ärzte und des Pflegepersonal (z.B.<br />
Quartalsfortbildungen und Klinische Abende)<br />
� Onkologische Fachweiterbildung des Pflegepersonals<br />
� Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen und Krebsberatungsstellen<br />
� Jährliche Durchführung eines Informationstages für Patientinnen und<br />
Angehörige<br />
� Regelmäßige Befragung zur Patientinnenzufriedenheit<br />
� Umfangreiche apparative Ausstattung zur Durchführung einer qualifizierten<br />
Diagnostik und Therapie des Brustkrebses vorhanden<br />
� Behandlung und Therapie nach dem aktuellsten evidenzbasierten Wissenstand<br />
und Beachtung der Inhalte der Risikostruktur-Ausgleichsverordnung (RSAV)<br />
Anlage 3, Punkt 1 bis 4.2.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 559
Qualitätspolitik<br />
V. Mindestmengen<br />
Umsetzung der Mindestmengenvereinbarung nach § 137 Abs. 1 S. 3 Nr. 3<br />
SGB V<br />
� Lebertransplantation<br />
Gesetzliche Mindestmenge pro Krankenhaus: 10<br />
Anzahl der Leber- und Leberteiltransplantationen und Leberentnahmen<br />
am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>:<br />
Gesamtmenge: 85, davon 22 Lebertransplantationen, 25 Leberteiltransplantationen<br />
und 38 Leberentnahmen<br />
� Nierentransplantation<br />
Gesetzliche Mindestmenge pro Krankenhaus: 20<br />
Anzahl der Nierentransplantationen am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>:<br />
Gesamtmenge: 84<br />
� Komplexe Eingriffe am Organsystem Ösophagus<br />
Gesetzliche Mindestmenge pro Krankenhaus: 5<br />
Mindestmenge pro Arzt: 5<br />
Anzahl der komplexen Eingriffe am Organsystem Ösophagus am<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>:<br />
Gesamtmenge: 83<br />
� Komplexe Eingriffe am Organsystem Pankreas<br />
Gesetzliche Mindestmenge pro Krankenhaus: 5<br />
Mindestmenge pro Arzt: 5<br />
Anzahl der komplexen Eingriffe am Organsystem Pankreas am<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>:<br />
Gesamtmenge: 94<br />
� Stammzelltransplantation<br />
Gesetzliche Mindestmenge pro Krankenhaus: 12<br />
560 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Mindestmengen<br />
Anzahl der Stammzelltransplantationen am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />
(Erwachsene, Kinder und Jugendliche):<br />
Am UKM wurden 55 allogene Transplantionen (Fremdspende) und zusätzlich<br />
drei Zweit- und Dritttransplantationen durchgeführt. Autologe Transplantationen<br />
(Eigenspende) wurden bei 80 Patienten durchgeführt, zusätzlich 14 Zweit- und<br />
Dritttransplantationen.<br />
Des Weiteren erfolgte bei 14 Patienten ein Stammzellboost nach erfolgter<br />
Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen (autolog und allogen).<br />
Gesamtmenge: 166<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 561
Qualitätspolitik<br />
Systemteil<br />
I. Qualitätspolitik<br />
Qualitätspolitik<br />
Das Handeln aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist darauf ausgerichtet, unsere<br />
Patientinnen und Patienten nach dem aktuellsten medizinischen Wissensstand<br />
und auf höchstem medizinischem Niveau zu behandeln und zur Verbesserung<br />
oder Heilung des Gesundheitszustandes beizutragen. Dabei steht die Patientin,<br />
der Patient in ihrer gesamten Persönlichkeit mit ihren Wünschen und<br />
Bedürfnissen im Mittelpunkt unseres Handels. Eine persönliche Beratung und<br />
Begleitung sind uns wichtig. Unsere gemeinsame, an den folgenden<br />
Grundsätzen ausgerichtete Arbeit erfüllt dieses Leitbild mit Leben.<br />
Leitbild des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />
Kompetenz, Engagement und Mitgefühl<br />
� Wir helfen Menschen, gesund zu werden und gesund zu bleiben. Zu unseren<br />
Aufgaben gehört die Beratung, Begleitung und Unterstützung unserer Patienten<br />
und ihrer Angehörigen. Der modernen Hochleistungsmedizin geben wir ein<br />
menschliches Gesicht.<br />
Respekt und Gemeinsinn im Miteinander<br />
� Im Umgang mit unseren Patienten und untereinander fördern wir Teamgeist,<br />
Sensibilität und gegenseitige Achtung. Die Gleichstellung von Mann und Frau in<br />
allen beruflichen Belangen ist uns ein wichtiges Anliegen.<br />
Forschung für eine bessere Medizin<br />
� Die Qualität unserer wissenschaftlichen Arbeit sichert unseren Patienten den<br />
Zugang zu moderner Diagnostik und Therapie. Wir suchen neue Wege in der<br />
Verantwortung für den Menschen.<br />
562 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Qualitätspolitik<br />
Ausbildung mit Weitblick<br />
� An Lehre, Aus- und Fortbildung legen wir hohe Maßstäbe. So sichern wir die<br />
Kontinuität einer hochwertigen medizinischen Versorgung.<br />
Innovation und Effizienz unserer Organisation<br />
� Die konzeptionelle und strukturelle Weiterentwicklung des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
stellt für uns eine besondere Herausforderung dar. Hierzu fördern wir den<br />
bedarfsgerechten Einsatz aller Mittel. Durch unser persönliches Engagement<br />
gewährleisten wir die hohe Qualität der medizinischen Versorgung.<br />
Gemeinsam stärker<br />
� Die aktive Zusammenarbeit mit allen unseren Partnern im Gesundheitswesen<br />
ist uns wichtig. Der offene und konstruktive Dialog hat für uns einen<br />
besonderen Stellenwert.<br />
Wir fühlen uns verpflichtet: - zu persönlicher Integrität,<br />
- zum Dienst am Mitmenschen,<br />
- zu Exzellenz in Krankenversorgung,<br />
Forschung und Lehre<br />
Qualitätsziele<br />
Qualitätsziele dienen der Konkretisierung unserer Verpflichtung und sollen dazu<br />
beitragen, die Umsetzung unseres Leitbildes in die tägliche Praxis zu unterstützen und<br />
die Grundsätze und Werte unserer Handlungen widerzuspiegeln.<br />
Unsere Ziele sind:<br />
1. Die Zufriedenheit unserer Patienten ist unser wichtigstes Ziel.<br />
2. Unser Ziel sind qualifizierte und motivierte Mitarbeiter durch strukturierte Fortund<br />
Weiterbildungen.<br />
3. Unser Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung der Qualität unserer<br />
Leistungen durch Einführung eines umfassenden internen<br />
Qualitätsmanagements am UKM.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 563
Qualitätspolitik<br />
4. Unser Ziel ist es, Risiken und mögliche Fehler rechtzeitig zuerkennen und die<br />
Sicherheit für die Patienten zu erhöhen durch die Erfassung von<br />
unerwünschten Ereignissen oder Beinah-Fehlern (Critical Incident reporting)<br />
5. Unser Ziel ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Krankenkassen,<br />
niedergelassenen Ärzten, anderen Krankenhäusern, Zulieferer, Verbänden,<br />
Organisationen und allen anderen Kunden.<br />
6. Unser Ziel ist die Optimierung der Behandlungsprozesse und Ergebnisse durch<br />
Einführen von klinischen Behandlungspfaden.<br />
7. Unser Ziel sind Spitzenleistungen in Forschung und Lehre.<br />
8. Unser Ziel ist eine effiziente Nutzung unserer Ressourcen.<br />
564 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
II. Qualitätsmanagement und dessen Bewertung<br />
Qualitätsmanagementprojekte<br />
Der Aufbau des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Münster</strong> stellt sich wie folgt dar:<br />
Der Aufbau des internen Qualitätsmanagements ist zentral – dezentral ausgerichtet.<br />
Die Umsetzung einer kontinuierlichen Qualitätsverbesserung verstehen wir als eine<br />
Aufgabe aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Eine aktive Beteiligung und Mitwirkung<br />
unserer Mitarbeiter ist uns wichtig und Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung<br />
von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung.<br />
Als oberstes Gremium legt der Vorstand die Unternehmens- und Qualitätsziele des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong> fest. Mitglieder des Vorstandes sind:<br />
� Ärztlicher Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. Wolfgang J. Kox, MBA, FRCP<br />
(bis Juni 2006)<br />
Prof. Dr. med. N. Roeder (ab Oktober 2006)<br />
� Kaufmännischer Direktor Dr. h. c. Manfred Gotthardt (bis Mai 2006)<br />
Dr. rer. pol. Christoph Hoppenheit (seit Juni 2006)<br />
� Pflegedirektor Michael Rentmeister<br />
� Dekan der medizinischen Fakultät Univ.-Prof. Dr. med. Heribert Jürgens (bis<br />
Oktober 2006)<br />
Univ.-Prof. Dr. med. Volker Arolt (ab Oktober 2006)<br />
� Stellvertretender Ärztlicher Direktor Univ.-Prof. Dr. med. Volker Arolt (bis<br />
Oktober 2006)<br />
Als Qualitätskommission unterstützt und berät ein Lenkungsausschuss die politischen<br />
und strategischen Ziele des Vorstandes. Mitglieder des Lenkungsausschusses sind<br />
Vertreter des Vorstandes, der Pflege, der Ärzte, der Verwaltung und der zentralen<br />
Qualitäts- und Risikomanagementeinrichtung. Aufgaben des Lenkungsausschusses<br />
sind die Festlegung der Qualitäts- und Risikopolitik am UKM, die Sicherung der<br />
Transparenz und Kommunikation zwischen den verschieden Kliniken und Abteilungen,<br />
Auswahl, Empfehlung und Unterstützung klinikumsweiter Qualitäts- und Risikomanagementprozesse<br />
und die Initiierung ergänzender abteilungs- und berufsgruppenübergreifender<br />
Qualitäts- und Risikomanagementprojekte.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 565
Qualitätsmanagementprojekte<br />
Am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> ist eine zentrale Qualitäts- und Risikomanagementeinrichtung<br />
in der Stabsstelle Medizincontrolling eingerichtet. Ziel ist die Umsetzung<br />
der Qualitätsziele und die Leitung und Koordination aller Qualitäts- und Risikomanagementprojekte<br />
am UKM. Des Weiteren erfüllt die zentrale Qualitäts- und Risikomanagementeinrichtung<br />
die gesetzlichen Vorgaben und informiert die Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen über den aktuellen Stand der Umsetzung.<br />
Im Bereich Pflege besteht in der Pflegedirektion eine Stabsstelle Bereich<br />
Qualitätsmanagement in der Pflege. Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung der<br />
Qualität in der Pflege unserer Patienten und die Initiierung von<br />
Verbesserungsmaßnahmen. Es erfolgt eine enge Zusammenarbeit und Kooperation<br />
mit der zentralen Qualitäts- und Risikomanagementeinrichtung.<br />
In jeder Klinik gibt es mindestens einen verantwortlichen Qualitäts- und Risikomanagementbeauftragten.<br />
Aufgabe der Qualitäts- und Risikobeauftragten ist die<br />
Organisation und Umsetzung von Projekten zur Qualitätsverbesserung in den Kliniken<br />
wie z.B. die Vorbereitung zur Zertifizierung, die Entwicklung von klinischen<br />
Behandlungspfaden oder die Durchführung von Qualitätszirkeln.<br />
Für die Umsetzung von Qualitätsmaßnahmen werden Projektgruppen oder<br />
Arbeitsgruppen in den Kliniken oder fachabteilungsübergreifend aus verschiedenen<br />
Kliniken oder Abteilungen gebildet. Teilnehmer der Arbeitsgruppen sind Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiter/innen aus dem Bereich der Pflege, aus dem ärztlichen Bereich, dem<br />
Verwaltungsbereich und anderen beteiligten Berufsgruppen. Aufgabe ist die konkrete<br />
Umsetzung und Kontrolle von Verbesserungsmaßnahmen in den Kliniken und<br />
Fachabteilungen.<br />
Des Weiteren gibt es eine zentrale Patientenbeschwerdestelle am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Münster</strong>.<br />
Qualitätsbewertung<br />
Zertifizierung nach EFQM:<br />
Als Pilotklinik hat die Klinik und Poliklinik für Hauterkrankungen erfolgreich an einer<br />
Fremdbewertung nach den Kriterien der EFQM (European Foundation for Quality<br />
Management) teilgenommen. Am 07. Dezember 2004 wurde die Auszeichnung für das<br />
566 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Qualitätsmanagementprojekte<br />
Erreichen der 1. Stufe „Committed to Excellence“ (Verpflichtung zur Excellence) von<br />
der EFQM verliehen.<br />
EFQM-Selbstbewertung<br />
Im Rahmen des EFQM-Selbstbewertungsprozess wurden eine Vielzahl von Stärken<br />
und Verbesserungsbereiche in der Klinik innerhalb der neun relevanten EFQM-<br />
Kriterien identifiziert, die Grundlage von weitergehenden Verbesserungsmaßnahmen<br />
darstellen sollen. Im Rahmen eines mehrstufigen Sichtungs- und<br />
Bewertungsprozesses wurden die identifizierten Bereiche zu übergeordneten<br />
Problembereichen verdichtet, zu denen anschließend konkrete Verbesserungsmaßnahmen<br />
formuliert wurden.<br />
Die Verbesserungsmaßnahmen wurden im Rahmen des Bewerbungsprozesses zur<br />
ersten EFQM-Stufe „Committed to Excellence“ im Rahmen einer Validierung geprüft<br />
und bewertet. Der durchgeführte Begutachtungsprozess durch einen externen, von der<br />
EFQM legitimierten Gutachter war überaus erfolgreich. Bei der Begutachtung wurden<br />
die Phasen der Selbstbewertung und der Ableitung bzw. Umsetzung ausgewählter<br />
Verbesserungsprojekte auf ihren Erfüllungsgrad hinsichtlich der von der EFQM<br />
festgelegten Bewertungskriterien beurteilt. In dem abschließenden Validierungsbericht<br />
wurde bestätigt, dass durch die umfangreiche Dokumentation, der Ergebnisse bzw.<br />
durch die sachgerechte Projektgestaltung das Anforderungsmaß weit übererfüllt wurde.<br />
Damit wurde ein externer Nachweis für einen erfolgreichen Einstieg ins<br />
Qualitätsmanagement nach den Kriterien der EFQM erbracht.<br />
Es ist geplant, in weiteren Kliniken ein internes Qualitätsmanagment nach den Kriterien<br />
der EFQM einzuführen.<br />
Folgende Kliniken und Institute sind nach den Kriterien der DIN EN ISO -<br />
Norm zertifiziert:<br />
� Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
� Institut für Reproduktionsmedizin<br />
� Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
� Institut für Hygiene<br />
� Institut für Transfusionsmedizin<br />
� Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation<br />
(Orthopädische Werkstätten)<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 567
Qualitätsmanagementprojekte<br />
Folgende Zertifizierungen von Kliniken und Abteilungen sind in Vorbereitung.<br />
• Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe – Brustzentrum<br />
• Orthopädische Werkstätten, Klinik für Allgemeine Orthopädie<br />
• Prüfstelle für orthopädische Hilfsmittel<br />
• Institut für Klinische Radiologie<br />
• G.Domagk-Institut für Pathologie<br />
• Poliklinik Parodontologie<br />
• Zentrale Sterilisation<br />
• Institut für Rechtsmedizin<br />
• Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />
• Knochenmarktransplantations-Zentrum (Med. Klinik A und Päd. Onkologie)<br />
III. Qualitätsmanagementprojekte im Berichtszeitraum<br />
Projekt: Entwicklung und Implementierung Klinischer Behandlungspfade<br />
in Verbindung mit Case-Management im UKM<br />
Seit Ende 2004 werden als Modellprojekt parallel in insgesamt vier Kliniken des UKM<br />
Klinische Behandlungspfade entwickelt. Die Leitung und Koordination der Entwicklung<br />
der Klinischen Behandlungspfade erfolgt durch die zentrale Qualitäts- und<br />
Risikomanagementeinrichtung der Stabsstelle Medizincontrolling. Jede Klinik<br />
entwickelt zunächst für ein Krankheitsbild einen Klinischen Behandlungspfad.<br />
Folgende Kliniken sind mit den aufgeführten Diagnosen und Therapien beteiligt:<br />
� die Klinik und Poliklinik für Neurologie: Schlaganfallbehandlung<br />
� die Klinik und Poliklinik für Urologie: Radikale Prostatektomie<br />
� die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Pädiatrische<br />
Onkologie: Hochdosis-Methotrexattherapie der akuten lymphatischen<br />
�<br />
Leukämie (ALL)<br />
die Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie: Auditive<br />
Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung (AVWS) im Kindesalter.<br />
Klinische Behandlungspfade standardisieren die notwendigen Diagnostik- und<br />
Therapieschritte für häufig auftretende Krankheitsbilder. Sie sichern ein gleich bleibend<br />
568 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Qualitätsmanagementprojekte<br />
hohes Qualitätsniveau der Patientenversorgung. Eine mit der Standardisierung<br />
verbundene Erhöhung der Behandlungskontinuität beinhaltet gleichzeitig, dass<br />
Doppeluntersuchungen oder medizinisch nicht indizierte diagnostische Maßnahmen<br />
vermieden und Wartezeiten verkürzt werden. Medizinisch begründete Abweichungen<br />
von diesem Standard, welcher sich immer am aktuellen wissenschaftlichen Standard<br />
orientiert, sind jederzeit möglich. Abweichungen, die auf Organisationsmängel<br />
zurückzuführen sind, werden ausgewertet und dienen der kontinuierlichen<br />
Verbesserung unserer Ablauforganisation. Gleichzeitig erfolgt eine Sicherung und<br />
Verbesserung der Behandlungsqualität. Durch eine aufeinander abgestimmte, straffe<br />
Aneinanderreihung der einzelnen medizinischen, pflegerischen und therapeutischen<br />
Leistungen, die während der Behandlung eines bestimmten Krankheits-bildes<br />
erforderlich sind, können unsere Patienten und Patientinnen unnötige Wartezeiten<br />
erspart und der stationäre Aufenthalt verkürzt werden. Der Patient und die Patientin<br />
kann die Klinik deshalb in der Regel früher verlassen als dies bislang der Fall war.<br />
Dabei wird gewährleistet, dass der Patient und die Patientinin das komplette<br />
erforderliche diagnostische und therapeutische Leistungsspektrum erhält, das zur<br />
adäquaten Behandlung seiner Erkrankung benötigt wird.<br />
Begleitend zur Behandlungspfadentwicklung wird ein Case-Management (patientenbezogenes<br />
pflegerisches Fallmanagement) eingeführt. Case-Management hat zum<br />
Ziel, den Patienten und die Patientin durch die verschiedenen diagnostischen und<br />
therapeutischen Möglichkeiten im komplexen Versorgungsgeschehen des<br />
Krankenhauses zu begleiten und alle anfallenden Aufgaben der an der<br />
Patientenversorgung beteiligten Berufsgruppen so zu organisieren und zu<br />
koordinieren, dass ein reibungsloser Behandlungsablauf gewährleistet werden kann.<br />
Der Klinische Behandlungspfad dient dem/der Case-Manager/-in dabei als wichtige<br />
Orientierungsgrundlage. Die Aufgabe des Case-Managements wird durch<br />
Pflegepersonen übernommen, die sich nach mehrjähriger Berufserfahrung speziell<br />
zusätzlich qualifizieren, um das geforderte Aufgabenprofil eines Case-Manager/in<br />
erfüllen zu können. Der/die Case-Manager/-in ist Ansprechpartner/-in in allen Belangen<br />
des stationären Aufenthaltes für Patienten und Patientinnen und deren Angehörige.<br />
Ein zentrales Anliegen des Case-Management ist es, den Patienten und die Patientin<br />
individuell zu begleiten und dessen Selbstbestimmung hinsichtlich des Behandlungsgeschehens<br />
durch intensive Beratung zu erhöhen.<br />
Es ist geplant, das Modellprojekt Klinische Behandlungspfade und Case-Management<br />
auf weitere Kliniken und Krankheitsbilder im gesamten <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
auszuweiten mit dem Ziel, den Behandlungsprozess und die Behandlungsqualität<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 569
Qualitätsmanagementprojekte<br />
kontinuierlich zu verbessern und die Zufriedenheit unserer Patienten und Patientinnen<br />
zu erhöhen.<br />
Qualitätsmanagementprojekte der Fachabteilungen<br />
Die Qualitätsprojekte der einzelnen Kliniken sind fachabteilungsbezogen unter dem<br />
Abschnitt Qualitätssicherungsmaßnahmen/Qualitätsmanagement dargestellt.<br />
Qualitätszirkel<br />
Das <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> setzt als Instrument Qualitätszirkel ein, um<br />
fachabteilungsbezogen und fachabteilungsübergreifend Arbeitsprozesse zu<br />
analysieren, Verbesserungsbereiche zu identifizieren und Maßnahmen zur<br />
Qualitätsverbesserung zu erarbeiten und umzusetzen. Ziel ist die Optimierung der<br />
Behandlungsprozesse, die Verbesserung der Organisation und Kommunikation und die<br />
Reduktion von Fehlern und Risiken. Zur Leitung von Qualitätszirkeln werden<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als Moderatoren geschult.<br />
Folgende Qualitätszirkel werden durchgeführt:<br />
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie:<br />
− Interdisziplinärer Qualitätszirkel Krankenhaushygiene und Infektiologie<br />
auf den Intensivstationen<br />
Institut für Klinische Radiologie:<br />
− Qualitätszirkel zur Kontrolle und Verbesserung der Bildqualität und der<br />
konventionellen Diagnostik<br />
Medizinische Klinik C:<br />
− Qualitätszirkel zur Planung und Koordination der Herzkatheter-<br />
untersuchungen;<br />
− Qualitätszirkel Diagnostik- und Therapieplan<br />
Medizinische Klinik A:<br />
− Interdisziplinäres Qualitätsprojekt „Schmerzfreies Krankenhaus“<br />
Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie:<br />
− Qualitätszirkel: Optimierung und Adaption des ambulanten Operierens<br />
− Qualitätszirkel: Optimierung der Implantatsprechstunde<br />
570 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Qualitätsmanagementprojekte<br />
− Qualitätszirkel: Umsetzung und Optimierung ambulantes Operieren<br />
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin:<br />
− Qualitätszirkel zur Verbesserung der nuklearmedizinischen Diagnostik<br />
Erfassung der Patientenzufriedenheit<br />
Am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> wird eine kontinuierliche Patientenbefragung<br />
durchgeführt um die Wünsche und Meinungen unserer Patienten zu erfahren und<br />
Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten. Beispielsweise wurden Maßnahmen zur<br />
Verbesserung der Sauberkeit und Hygiene oder die Angebote der Speisenversorgung<br />
erweitert. Die Einführung eines strukturierten Beschwerdemanagements ist geplant.<br />
Mitarbeiterbefragung<br />
Im Jahre 2004 wurde eine Mitarbeiterbefragung in der Poliklinik für Paradontologie, der<br />
Klinik und Poliklinik für Hauterkrankungen, der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie<br />
und Intensivmedizin und der Stabsstelle Medizincontrolling durchgeführt. Ziel der<br />
Befragung ist, Verbesserungspotentiale aufzuzeigen und umzusetzen sowie die<br />
Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhöhen. Die Ergebnisse zeigten,<br />
dass über 90% der befragten Mitarbeiter/innen mit ihrem Beruf zufrieden sind. Über<br />
80% der Mitarbeiter/innen sind mit der Arbeitszeitregelung am UKM zufrieden. Es<br />
wurden Verbesserungspotentiale in mehreren Bereichen identifiziert. Die Umsetzung<br />
von Verbesserungsmaßnahmen ist geplant, ebenso eine Mitarbeiterbefragung für das<br />
gesamte UKM.<br />
Innerbetrieblicher Ideenwettbewerb<br />
Seit dem Jahre 1991 gibt es im <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> das Betriebliche<br />
Vorschlagswesen. Sehr viele Verbesserungsvorschläge aus allen Arbeitsbereichen<br />
sind seitdem eingegangen.<br />
Das Ziel ist, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren, ihre Kenntnisse und<br />
Erfahrungen über Ihre eigentlichen Aufgaben hinaus zum Nutzen des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s einzubringen. Dabei sollen durch Maßnahmen aufgrund von<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 571
Qualitätsmanagementprojekte<br />
Verbesserungsvorschlägen die Wirtschaftlichkeit erhöht, die allgemeinen<br />
Arbeitsbedingungen und die Zusammenarbeit der Beschäftigten untereinander<br />
verbessert, Unfallgefahren gemindert und der Umweltschutz gefördert werden.<br />
Insbesondere jedoch werden Vorschläge begrüßt, die im Rahmen der<br />
Krankenversorgung das Befinden und die medizinische Versorgung der Patientinnen<br />
und Patienten verbessern.<br />
Im Jahre 2002 wurde dem UKM anlässlich der Jahresveranstaltung des Deutschen<br />
Instituts für Betriebswirtschaft / Ideenmanagement im Mai 2003 in Berlin als<br />
Branchenbester bei den Krankenhäusern, die sich am Vorschlagswesen beteiligen<br />
verliehen.<br />
Vorlesungen Qualitätsmanagement im Krankenhaus<br />
Die Stabsstelle Medizincontrolling bietet in Zusammenarbeit mit der Klinik für<br />
Anästhesiologie und operative Intensivmedizin und der Klinik für Hautkrankheiten seit<br />
dem WS 2002/2003 eine 10-stündige Vorlesung im Semester an, die sich sowohl an<br />
Studierende der Medizin als auch an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des UKM richtet<br />
und die grundlegenden Inhalte des Qualitätsmanagement im Krankenhaus vermittelt.<br />
Kultur im Krankenhaus<br />
Im Jahre 1993 wurde das Modellprojekt „Kultur im Pulse im Krankenhaus“ gegründet.<br />
Im Mittelpunkt stehen Kunst- und Kulturaktivitäten für Patienten, Angehörige, Besucher<br />
und Beschäftigte im <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong>. Neben regelmäßigen wöchentlichen<br />
Veranstaltungen (Kindertheater, Kabarett, Jazz, Klassik, Chormusik, Clinic-Clowns)<br />
wurden mit einer Benefiz-Gala im Schloss der Universität und thematischen<br />
Kunstausstellungen neue Höhepunkte gesetzt. Mit annähernd 9.000 Veranstaltungen<br />
und über 200.000 Besuchern kann das Kulturreferat eine 10-jährige Erfolgsbilanz<br />
vorweisen. Künstler und Ensembles aus der gesamten Bundesrepublik tragen zum<br />
guten Profil bei und haben das nach und nach behutsam erweiterte Projekt zu einem<br />
der größten Kulturveranstalter in der Region gemacht. Über ein breit gefächertes<br />
Veranstaltungsangebot im „Theater im Flur“ hinaus wurden Impulse gesetzt, die in die<br />
Kultur des Krankenhauses wirken (Unterstützung klinischer Belange, konzeptionelle<br />
Mitwirkung bei besonderen Projekten, Einbindung bei Bauvorhaben und<br />
Neugestaltungen).<br />
572 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
IV. Weitergehende Informationen<br />
Verantwortlich für den Qualitätsbericht:<br />
Ärztlicher Direktor Professor Dr. med. N. Roeder<br />
Weitergehende Informationen<br />
Leiterin<br />
der zentralen Qualitäts- und Risikomanagementeinrichtung im Bereich<br />
Stabsstelle Medizincontrolling Dr. med. B. Wolter<br />
Kontakt<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong><br />
Der Vorstand<br />
Domagkstraße 5<br />
48149 <strong>Münster</strong><br />
Telefon +49 (0) 2 51 / 83 - 0<br />
Fax +49 (0) 2 51/ 83 - 5 69 60<br />
www.klinikum.uni-muenster.de<br />
Pressestelle<br />
J. Reising Tel: 49 (0) 2 51 / 83 - 22115<br />
P. Conradi Tel: 49 (0) 2 51 / 83 - 45326<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 573
Adressen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />
Adressen<br />
Kliniken und Polikliniken des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />
Klinik Direktor/in Homepage<br />
Klinik und Poliklinik für Univ.-Prof. Dr. N.<br />
http://www.klinikum.uni-<br />
Allgemeine Chirurgie Senninger<br />
muenster.de/institute/achir/<br />
Klinik und Poliklinik für Univ.-Prof. Dr. H. K. Van http://www.klinikum.uni-<br />
Anästhesiologie und<br />
operative Intensivmedizin<br />
Aken<br />
muenster.de/institute/anaest/<br />
Klinik und Poliklinik für Univ.-Prof. Dr. H. Busse http://www.klinikum.uni-<br />
Augenheilkunde<br />
muenster.de/institute/augenheilkunde/<br />
klinik/<br />
Klinik und Poliklinik für Univ.-Prof. Dr. L. Kiesel http://www.unifrauenklinik-<br />
Frauenheilkunde und<br />
Geburtshilfe<br />
muenster.de/<br />
Klinik und Poliklinik für Univ.-Prof. Dr. W. Stoll http://www.klinikum.uni-<br />
Hals-, Nasen-,<br />
Ohrenheilkunde<br />
muenster.de/institute/hno/<br />
Klinik und Poliklinik für Univ.-Prof. Dr. T. Luger http://www.klinikum.uni-<br />
Hautkrankheiten<br />
muenster.de/institute/derma/<br />
Medizinische Klinik und Univ.-Prof. Dr. W. E. Berdel http://www.klinikum.uni-<br />
Poliklinik A - Innere Medizin<br />
Schwerpunkt Hämatologie<br />
und Onkologie<br />
muenster.de/institute/meda/<br />
Medizinische Klinik und Univ.-Prof. Dr. Dr. W. http://www.klinikum.uni-<br />
Poliklinik B - Innere Medizin<br />
Schwerpunkt<br />
Gastroenterologie und<br />
Stoffwechselkrank-heiten<br />
Domschke<br />
muenster.de/institute/medb/<br />
Medizinische Klinik und<br />
Poliklinik C - Innere Medizin<br />
Schwerpunkt Kardiologie<br />
und Angiologie<br />
Univ.-Prof. Dr. G. Breithardt http://medc.uni-muenster.de/medc/<br />
Medizinische Klinik und<br />
Poliklinik D - Innere Medizin<br />
Schwerpunkt Nieren- und<br />
Hochdruckkrankheiten<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
– Allgemeine Pädiatrie<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
–Hämatologie und<br />
Onkologie<br />
Univ.-Prof. Dr. H.-J.<br />
Pavenstädt<br />
http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/medpol/<br />
Univ.-Prof. Dr. E. Harms http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/paed<br />
Univ.-Prof. Dr. H. Jürgens http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/paedonc/<br />
574 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Klinik und Poliklinik für<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
–Kardiologie<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Psychiatrie und<br />
Psychotherapie des Kinderund<br />
Jugendalters<br />
Abteilung für Kinder- und<br />
Neugeborenen-chirurgie<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Mund-, Kiefer-,<br />
Gesichtschirurgie<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Neurochirurgie<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Neurologie<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Nuklearmedizin<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Allgemeine Orthopädie<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Phoniatrie und<br />
Pädaudiologie<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Psychiatrie und<br />
Psychotherapie<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Psychosomatik und<br />
Psychotherapie<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Strahlentherapie –<br />
Radioonkologie<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Technische Orthopädie und<br />
Rehabilitation<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Thorax-, Herz- und<br />
Gefäßchirurgie<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Unfall-, Hand- und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Klinik und Poliklinik für<br />
Urologie<br />
Adressen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />
Univ.-Prof. Dr. J. Vogt http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/paedcard/<br />
Univ.-Prof. Dr. T. Fürniss http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/kjp/<br />
Fr. Dr. K. Lohse http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/kichi/<br />
Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. U.<br />
Joos<br />
Univ.-Prof. Dr. H.<br />
Wassmann<br />
Univ.-Prof. Dr. E. B.<br />
Ringelstein<br />
Univ.-Prof. Dr. Dr. O.<br />
Schober<br />
Univ.-Prof. Dr. W.<br />
Winkelmann<br />
Fr. Univ.-Prof. Dr. A.<br />
Dinnesen<br />
http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/zmk/einrichtunge<br />
n/chirurg/<br />
http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/neuroch/<br />
http://neurolog.uni-muenster.de/<br />
http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/nuklear/ <br />
http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/orth/ <br />
http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/phon/<br />
Univ.-Prof. Dr. V. Arolt http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/psych/<br />
Univ.-Prof. Dr. G. Heuft http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/psom/<br />
Univ.-Prof. Dr. N. Willich http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/radonk/<br />
Univ.-Prof. Dr. H. Wetz http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/techorth/<br />
Univ.-Prof. Dr. H. H. Scheld http://www.thg.uni-muenster.de/THG-<br />
Chirurgie/<br />
Univ.-Prof. Dr. M. Raschke http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/uhchir/<br />
Univ.-Prof. Dr. L. Hertle http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/urologie/<br />
Poliklinik für Fr. Univ.-Prof. Dr. U. Ehmer http://www.klinikum.uni-<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 575
Adressen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />
Kieferorthopädie muenster.de/institute/zmk/einrichtunge<br />
n/kfo/<br />
Poliklinik für Parodontologie Univ.-Prof. Dr. D. Harmsen, http://www.klinikum.uni-<br />
komm. Geschäftsführender muenster.de/institute/zmk/einrichtunge<br />
Leiter<br />
Priv.-Doz. Dr. med. dent.<br />
Benjamin Ehmke<br />
komm. Klinischer Leiter:<br />
n/par/<br />
Poliklinik für Zahnerhaltung Univ.-Prof. Dr. K. Ott http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/zmk/einrichtunge<br />
n/kons/<br />
Poliklinik für Zahnärztliche Univ.-Prof. Dr. F. Bollmann http://www.klinikum.uni-<br />
Prothetik<br />
muenster.de/institute/zmk/einrichtung<br />
en/proth/<br />
576 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005
Institute des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />
Adressen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />
Institut Direktor/in Homepage<br />
Institut für Anatomie Univ.-Prof. Dr. R. Hildebrand http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/anat/<br />
Institut für Arbeitsmedizin Fr. Univ.-Prof. Dr. U. Witting witting@uni-muenster.de<br />
Institut für Biomagnetismus<br />
und Biosygnalanalyse<br />
Institut für Epidemiologie<br />
und Sozialmedizin<br />
Institut für Ethik,<br />
Geschichte und Theorie der<br />
Medizin<br />
Institut für Experimentelle<br />
Dermatologie<br />
Institut für Experimentelle<br />
Epilepsieforschung<br />
Institut für Experimentelle<br />
Pathologie<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. C. Pantev http://biomag.uni-muenster.de/<br />
Univ.-Prof. Dr. U. Keil http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/epi/<br />
Fr. Univ.-Prof. Dr. B. Schöne<br />
Seifert<br />
http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/itgm/<br />
Univ.-Prof. Dr. med. J. Roth http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/ederma/<br />
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. H-C.<br />
Pape<br />
Univ.-Prof. Dr. phil. nat. J.<br />
Brosius<br />
http://ee-research.uni-muenster.de/<br />
http://zmbe.uni-muenster.de/<br />
Gerhard-Domagk-Institut Univ.-Prof. Dr. W. Böcker http://www.klinikum.uni-<br />
für Pathologie<br />
muenster.de/institute/path/<br />
Institut für Humangenetik Univ.-Prof. Dr. J. Horst http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/ihg/<br />
Institut für<br />
Fr. Univ.-Prof. Dr. rer. soz. I. http://www.womens-health.de/<br />
Humangenetik/Frauengesundheitsforschung<br />
Nippert<br />
Institut für Hygiene Univ.-Prof. Dr. rer. nat. H.<br />
Karch<br />
Institut für Infektiologie Univ.-Prof. Dr. rer. nat. M.A.<br />
Schmidt<br />
Institut für Klinische Chemie<br />
und Laboratoriumsmedizin<br />
– Zentrallaboratorium<br />
Institut für Medizinische<br />
Biochemie<br />
Institut für Medizinische<br />
Informatik und<br />
Biomathematik<br />
Institut für Medizinische<br />
Mikrobiologie<br />
Institut für Medizinische<br />
Physik und Biophysik<br />
Institut für Medizinische<br />
Psychologie<br />
Institut für Molekulare<br />
Virologie<br />
http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/hygiene/<br />
http://zmbe.uni-muenster.de/<br />
Univ.-Prof. Dr. G. Assmann http://wwwlabor.uni-muenster.de/<br />
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. V.<br />
Gerke<br />
Univ.-Prof. Dr. rer. pol. W.<br />
Köpcke<br />
http://zmbe.uni-muenster.de/<br />
http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/imib/<br />
Univ.-Prof. Dr. G. Peters http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/medmikrobio/<br />
Univ.-Prof. Dr. R. Reichelt http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/impb/<br />
Univ.-Prof. Dr. phil. Dipl.-<br />
Psych. F.A. Muthny<br />
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. S.<br />
Ludwig<br />
http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/medpsych/<br />
http://zmbe.uni-muenster.de/<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 577
Adressen des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Münster</strong><br />
Institut für Neuropathologie Univ.-Prof. Dr. W. Paulus http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/npatho/<br />
Institut für Pharmakologie Univ.-Prof. Dr. W. Schmitz http://www.klinikum.uni-<br />
und Toxikologie<br />
muenster.de/institute/pharmtox/<br />
Institut für Physiologie I Univ.-Prof. Dr. rer. nat. H-C. http://www.klinikum.uni-<br />
-Neurophysiologie-<br />
Pape<br />
muenster.de/institute/phys/neuro<br />
Institut für Physiologie II<br />
–Vegetative Physiologie-<br />
Institut für Physiologische<br />
Chemie und<br />
Pathobiochemie<br />
Institut für Klinische<br />
Radiologie<br />
Univ.-Prof. Dr. H.<br />
Oberleithner<br />
Univ.-Prof. Dr. phil. P.<br />
Bruckner<br />
http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/phys/vegphys <br />
http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/pcpb/<br />
Univ.-Prof. Dr. W. L. Heindel http://www.radiologie-ms.de/<br />
Institut für Rechtsmedizin Univ.-Prof. Dr. B. Brinkmann http://www.klinikum.unimuenster.de/institute/remed/<br />
Institut für<br />
Univ.-Prof. Dr. E. Nieschlag http://www.klinikum.uni-<br />
Reproduktionsmedizin<br />
muenster.de/institute/repro/<br />
Institut für Sportmedizin Univ.-Prof. Dr. K. Völker http://sportmedizin.uni-muenster.de/<br />
Institut für<br />
Univ.-Prof. Dr. W. Sibrowski http://www.klinikum.uni-<br />
Transfusionsmedizin<br />
muenster.de/institute/trans/<br />
Institut für Zellbiologie Univ.-Prof. Dr. rer. nat. D.<br />
Vestweber<br />
http://zmbe.uni-muenster.de/<br />
578 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005