Eine Reise entlang der Französischen Atlantikküste und weiter über die Pyrenäen mit Man'i, einem umgebauten Ex Militär LKW
Sommer
2016
Eine Reise entlang des Atlantik und über die Pyrenähen
Endlich ist es so weit, der lang ersehnte Urlaub steht unmittelbar bevor. Nur noch ein paar Tage und
es kann losgehen, die erste lange Tour mit Man'i meinem MAN KAT1 den ich in den letzten
Monaten in Eigenregie zu einem stattlichen Expeditionsmobil ausgebaut habe.
Doch wie es der Zufall so will kommt es ja meistens anders als man denkt und so kommt es das
noch einige Kleinteile die ich bereits vor einer Woche bestellt hatte noch nicht geliefert wurden,
was zwar nicht den Weltuntergang bedeutet aber mich etwas in meiner Planung zurück wirft.
Am schlimmsten ist jedoch das ich noch keine Auffahrtrampen für mein Quad habe denn die von
mir auserwählten Gerüstbohlen welche bei unserem hiesigen Bauzubehör Händler seit geraumer
Zeit in der Wiese eingewachsen wahren, hat er doch tatsächlich vor ein paar Tagen Verkauft.
Also bleibt mir nichts anderes übrig als mich auf die Suche nach etwas anderem zu machen. Nach
einer ausgiebigen suche im Netz habe ich auch ein paar Gebrauchte Alu Bohlen gefunden die ich
allerdings erst am Mittwoch abholen kann.
Also warten, aber es gibt ja noch die ein und andere Sache an Man'i zu tun, so zum Beispiel den
TÜV der ende August abläuft. Da ich jedoch bis ende September in den Pyrenäen bleiben möchte
muss der halt jetzt auch noch neu. Das ist jedoch kein großes Problem den ich weiß das Man'i in
einem super Zustand ist. Der Prüfer sieht das genau so und erteilt mir mit Freuden die neue Plakette
.
Inzwischen wurden die letzten noch fehlenden Teile geliefert und ich kann mich dem Einbau dieser
widmen, was die Zeit bis zum abholen der Rampen etwas verkürzt. So naht mit schnellen Schritten
der Mittwoch und ich kann die Rampen holen, diese müssen jetzt nur noch etwas zugearbeitet
werden damit ich sie auch Verladen und befestigen kann. Das nimmt den Rest des Tages in
Anspruch aber kurz vor Einbruch der Dunkelheit ist auch das erledigt und ich kann endlich das
Quad verladen.
Jetzt ist es bereits Donnerstag, fast eine Woche meines Urlaubs ist bereits weg und ich bin immer
noch zuhause. Naja was Sols hab ja noch sechs Wochen.
Noch schnell die letzten paar Sachen in den Aufbau, das Navi Programmieren und nichts wie los,
schließlich haben ich und Man'i es ja noch weit.
Es überrascht mich doch wie gut ich voran komme, keine Staus, keine Unfälle und überhaupt recht
wenig Verkehr. So lasse ich Man'i schön den anderen LKW's hinterher fahren und genieße das
Bollern des V8. Nach 500 km also kurz hinter Giesen fahre ich sicherheitshalber mal zum Tanken
da meine Tankanzeige nicht funktioniert und ich nicht genau weiß wie viel Sprit sich Man'i auf der
Autobahn so gönnt. Zudem hat er nur einen sehr kleinen Tank wo gerade einmal 270 Liter hinein
passen. Doch siehe da er scheint ein kleiner SparKat zu sein, gönnt er sich doch nur rund 33 Liter
auf 100 km. So verlasse ich die Tankstelle mit einem Grinsen im Gesicht und Fahre weiter immer
Richtung Westen der Sonne hinterher bis die Dämmerung einsetzt.
Dank meiner Kenntnisse als Fernfahrer kenne ich natürlich auch einen Geeigneten Stellplatz für die
Nacht in einem kleinen und Ruhigen Gewerbegebiet neben der Autobahn in der nähe von Trier.
So stehen wir jetzt hier und ich kontrolliere noch einmal ob an Man'i alles in Ordnung ist,
schließlich ist er mit seinen 39 Jahren nicht mehr der Jüngste.
Am nächsten Morgen geht es gemütlich weiter durch Luxemburg wo ich natürlich alles Volltanke
was geht und fahre weiter durch Belgien nach Frankreich.
In Frankreich fahre ich nur noch selten Hauptstraßen da mir da einfach viel zu viel Verkehr ist und
ich ja auch etwas vom Land sehen möchte. Also geht es Uhr gemütlich über Nebenstraßen und
durch kleine Dörfer immer Richtung Compiegne wo ich das Wochenende verbringen möchte.
In Compiegne angekommen finde ich irgendwie keinen netten Ruhigen Stellplatz, dass einzige was
es hier gibt ist ein Industriegebiet direkt am Fluss was jedoch von unzähligen Osteuropäischen
Truckern belagert wird. Somit versuche ich mein Glück außerhalb der Stadt im Wald und siehe da
es findet sich ein angenehmer und vor allem Zentral gelegener Platz den ich sofort in Besitz nehme.
Es ist Samstag morgen kurz nach 8 Uhr, also zeit auf zu stehen und zu Frühstücken. Wehrend ich so
am Tee trinken bin studiere ich nebenbei einige Landkarten und finde einen interessanten
Wanderweg durch den Wald nach Pierrefonds wo eines der schönsten Schlösser Frankreichs zu
finden ist. Das Wetter ist zudem auch hervorragend also Kopiere ich die Karte in mein Navi und es
geht zu Fuss durch den Wald. Dieser Wald ist übrigens schon eine Sehenswürdigkeit für sich, so
wurde er bereits von Ludwig XIV zur Jagd genutzt und auch in der Jüngeren Geschichte spielte er
eine Bedeutende Rolle, so wurden hier die Waffenstillstands Verträge vom 11. November 1918
sowie vom 22. Juni 1940 unterzeichnet. Insgesamt hat dieser Wald ein Wege und Straßennetz von
1500km und über 270 Kreuzungen.
So Wandere ich bei super Wetter dahin und genieße die Absolute Ruhe bis ich an die Stadtgrenze
von Pierrefonds gelange. Das ist ein beschauliches kleines Städtchen was man sich nicht entgehen
lassen sollte. Ich mag diesen Mittelalterlichen Flair den diese Städtchen hier haben und die Ruhe die
diese ausstrahlen und sei es nicht genug findet auch gerade ein Mittelaltermarkt statt.
Da thront es nun oben auf dem Berg und strahlt seine volle Schönheit aus, fast glaube ich in einem
Märchen der Gebrüder Grimm zu sein. Ein solch stolzes und gleich schönes Schloss habe ich noch
nie gesehen und glaubt mir ich habe schon sehr viele gesehen.
So bleibt mir gar nichts anderes übrig als den Berg zu besteigen und das Märchenschloss genauer zu
betrachten. Ich habe Glück, es ist doch recht wenig los und so kann ich fast ungestört einen
Rundgang durch die Kammern und Gemächer machen. Leider gibt es hier keine Ausstellungen wie
in anderen Objekten dieser Art aber die 7,50€ Eintritt haben sich dennoch gelohnt.
Langsam neigt sich der Nachmittag dem Ende und ich trete den Rückweg an schließlich habe ich
noch etwa 10 km zu laufen und ich möchte nicht von der Dunkelheit überrascht werden. So führt
mich mein Weg weiter durch den Wald und es beginnt langsam zu Dämmern doch ich schaffe es
noch vor Einbruch der Dunkelheit zurück zu Man'i.
Jetzt noch eine Kleinigkeit Essen danach Duschen ( Ja ich habe mir auch eine Dusche eingebaut )
und ab ins Bett, solch eine Wanderung von fast 30km Länge strengt doch etwas an.
Doch was ist das mitten in der Nacht? Ein eigenartig Geräusch kommt von draußen. Einbrecher,
Diebe? So etwas habe ich die letzten 15 Jahre nicht erlebt wieso also gerade jetzt. Ein kurzer Blick
zur Containertür und ja sie ist Verriegelt, gut, also einen Blick aus den Fenstern geworfen und nichts
gesehen. Doch irgendetwas oder wer ist da draußen also schalte ich den Scheinwerfer ein und gehe
ins Badezimmer um durch die Luke zu schauen. Ihr glaubt ja nicht was ich da sehe, da sitzt auf
meiner Leiter ein Waschbär und grinst mich blöde an. Leider ist es nicht möglich Ihn ordentlich zu
Fotografieren da es einfach zu dunkel ist für die Spiegelreflexkamera und alle Bilder werden extrem
Verwackelt.
Heute möchte ich mir Compiegne anschauen und was würde sich da besseres anbieten als eine
Fahrradtour und so starte ich wie gewohnt nach dem Frühstück mit dem Drahtesel Richtung Stadt.
Da es hier auch viele Radwege gibt habe ich mir natürlich auch heute eine schöne Runde ins Navi
eingespielt die etwa 60 km betragen soll.
Nach einem Kurzen Stück über einen Forstweg gelange ich direkt auf den Radweg welchem ich für
eine längere Zeit folge und verlasse schließlich den Wald, wo ich sobald in das Tal der Ourne
gelange. Weiter führt mich der Weg entlang des Flusses bis in die Stadt welche einst Residenz der
Französischen Könige war. Das Städtchen selbst ist jetzt nicht unbedingt sehenswert, da fast alles
im 2. Weltkrieg zerstört wurde und der Wiederaufbau den einstigen Charme verschwinden lies.
Jedoch ist die Residenz im Original erhalten und selbst der Garten kann sich sehen lassen. Natürlich
ist es nicht Vergleichbar mit Schloss Sanssouci oder gar Versailles, eher mit der Würzburger
Residenz.
Ich Radle weiter entlang der Ourne und gelange schließlich an eine Eingebrochene Brücke.
Erst dachte ich das auch diese den Wirren des 2. Weltkrieges zum Oper gefallen sei, doch ein
genaueres Betrachten und eine Hinweistafel bringen Aufschluss darüber das diese bei einem
Hochwasser zerstört wurde. Da mache ich mir natürlich Gedanken wie stark das Hochwasser
gewesen sein muss um eine solche Brücke zu Zerstören und muss unweigerlich an das Hochwasser
von Dresden denken.
Einige Meter weiter treffe ich auf ein Mahnmal mit einem Eisenbahnwagon. Genau an dieser Stelle
trafen sich am 11 November 1918 die Unterzeichner des Waffenstillstands Vertrages zwischen den
Alliierten und Deutschland unter der Leitung von Mareschall Foch. Ebenso wurde dieser Platz am
22. Juni 1940 zur Unterzeichnung des Waffenstillstands zwischen Deutschland und Frankreich
gewählt.
Als ich wieder bei Man'i ankomme lasse ich den Rest des Sonntages ganz gemütlich ausklingen und
versuche meine doch leicht Schmerzenden Glieder zu entspannen.
Heute habe ich doch etwas Muskelkater von der Gestrigen Tour aber das macht nichts schließlich
habe ich es ja so gewollt.
Erst mal Frühstücken und dann Einkaufen fahren um denn Kühlschrank wieder zu befüllen, noch
ein paar Getränke und gut ist. Jetzt bin ich wieder unabhängig für einige Tage.
Auf kleinen Nebenstraßen soll es Richtung Rouen gehen was leider nicht immer von Erfolg gekrönt
ist da doch einige Straßen für Man'i gesperrt sind. Ja die 11,9 Tonnen Gewicht und die 3,80 Meter
Höhe sind nicht auf jeder Straße willkommen. Am Ende finde ich aber doch eine Möglichkeit auf
naja fast geradem Wege ans Ziel zu gelangen. Jetzt muss ich nur noch einen Stellplatz für die Nacht
finden der nicht all zu weit von der Altstadt entfernt ist. Laut GoogleEarth soll direkt am Ufer der
Seine ein Parkplatz mit Wohnmobil Stellplätzen sein also nichts wie hin und … Verflixt noch mal
wie alt sind eigentlich die Bilder von GoogleEarth. Der Parkplatz wurde zu einem Park mit
Liegeflächen umgewandelt und das mit sicherheit nicht erst Gestern. Also was anderes suchen, da
fällt mir ein da war doch ein Stück zurück unter der Schnellstraße eine Art Hafenanlage. Da fahr ich
jetzt mal hin, also schnell gewendet und ein Stück zurück. Nach einiger Sucherei habe ich auch die
Zufahrt gefunden die wie konnte es auch anders sein für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt ist. Da
unten stehen aber auch Busse sehe ich und Ignoriere das Schildchen einfach mal. Das war eine gute
Entscheidung den dort unten kann man doch recht ruhig stehen auch wenn es kein Parkplatz Deluxe
ist.
In die Altstadt ist es auch nicht weit, einfach über die Brücke und schon bin ich da. Reichlich was
los hier für einen Montag aber gut es sind ja noch in ganz Europa Ferien und ich denke mal hier ist
immer mit etwas Trubel zu rechnen. Jede menge Kaffees und Bistros Reihen sich aneinander und
die Touristen schieben sich wie eine unaufhaltsame Lawine durch die Gassen. Da stehe ich auf
einmal vor der Kathedrale, einem doch sehr Prunkvollem Bauwerk und muss unweigerlich hinein
gehen. Solch alte Gebäude ziehen mich einfach magisch an und verlangen danach mir Ihre
Geschichte kund zu tun. Nach einer weile innerhalb des Gotteshauses und einige Photos reicher
setze ich meinen Weg durch die Stadt fort und komme an den Platz wo einst Jean d'Arc die heutige
Schutzpatronin Frankreichs bei lebendigem Leibe Verbrannt wurde. Eine kleine Kirche oder nennen
wir es lieber Kapelle in Form eines umgedrehten Schiffes ziert heute den Platz wo Touristen zuhauf
hinströmen.
Alles in allem ist Rouen immer eine Reise wert und sollte bei keiner Frankreich Reise fehlen. Hier
gibt es unzählige kleine Gassen die mit Jahrhunderten alten Fachwerkhäusern, eines schöner als das
andere, unzähligen Kirchen und anderen Gotteshäusern sowie einer Geschichte wie sie es in keiner
anderen Stadt gibt aufwarten kann.
So langsam wird es Dunkel und mich zieht es zurück in mein trautes Heim welches am anderen
Ufer auf mich wartet. Auch so eine Stadtbesichtigung kann anstrengend sein. Eines weis ich aber
sicher, wenn ich hier nochmal herkomme buche ich eine Stadtführung um noch mehr über die Stadt
und Ihre Geschichte zu erfahren.
Ein wenig unruhig ist der Platz an dem ich stehe aber das ist ja in so Hafenanlagen normal am
frühen Morgen. Macht nichts ich wollte eh etwas eher los heute. Es soll in die Normandie gehen
und das auf Nebenstraßen Quer durchs Land was ganz interessant zu werden scheint.
Unterwegs komme ich gut voran, auch ist kaum Verkehr was ein Gemütliches dahin Cruisen
möglich macht. So rollen Man'i und ich in aller Seelenruhe durch die Welt und genießen die vorbei
ziehende Landschaft.
Am frühen Nachmittag erreichen wir die Normandie und fahren entlang der Küste bis Arromanches
wo es einen Wohnmobil Stellplatz oben an der Klippe gibt. Ein richtig guter Platz mit Aussicht auf
das Meer ist das, auch Wasser auftanken und natürlich altes gebrauchtes entsorgen kann man hier
für gerade einmal 10 €. Ein Schnäppchen wenn man bedenkt was man anderswo so zahlt ohne
Aussicht.
Arromanches selbst ist wie jedes Küstendorf, klein und voller Touristen doch dieses hier hat noch
etwas zu bieten. Am Strand liegen die Überreste der Landebrücken der Alliierten welche bis jetzt
den Gezeiten und dem Salzwasser stand gehalten haben. Die Engländer haben hier in dieser Bucht
einen ganzen Schwimmenden Hafen errichtet gehabt von dem aus die Versorgung der Truppen
sichergestellt wurde. Eine solche Logistische Leistung ist heute sicher nicht mehr denkbar und
stellte alles bis dahin je dagewesene in den Schatten.
Am nächsten morgen muss ich mir ein neues Plätzchen suchen da ich nur eine Nacht auf dem
Stellplatz stehen durfte. So fahre ich weiter Richtung Omaha Beach und besuche das Operation
Overlord Museum. Da es hier einen Großen Parkplatz gibt frage ich ob ich hier bis zum nächsten
Tag stehen bleiben kann und die nette Dame aus dem Museum meinte das sei kein Problem. Super
ein perfekt zentral gelegener Platz und das noch kostenlos obendrein.
Ein Stück die Straße hinunter befindet sich der Amerikanische Ehrenfriedhof direkt am Omaha
Beach welchem ich natürlich einen Besuch abstatte. Eine schöne Anlage haben die hier errichtet
muss ich schon sagen, der Rassen auf den Millimeter genau und die Kreuze fein säuberlich poliert.
Ein richtiges Idyll wäre da nicht die Blutige Geschichte die diesen Ort entstehen lies.
Ein Ort der Nachdenklich macht und zum innehalten verpflichtet.
Doch es geht auch anders wie so manche Engländer beweisen, die halten das hier wahrscheinlich
für einen Freizeitpark ala Disneyland. Da wird Halbnackt in Siegerpose zwischen den Kreuzen für
ein paar Fotos posiert die sie dann voller stolz Ihren Kumpels im Pub präsentieren. Von Anstand
und Respekt sind diese weit entfernt.
Wieder zurück bei Man'i entschließe ich mich eine ATV Runde an den Strand zu machen schließlich
ist es brütend Heiß und ein kleines Bad kann nicht schaden. Es ist schon irgendwie ein komisches
Gefühl unmittelbar unterhalb des Friedhofes Baden zu gehen an einem Strand wo damals
Zehntausende Ihr Leben liesen. Aber was sol's mir ist Heiß und das Wasser hat eine angenehme
Temperatur.
Nach einer Weile am Strand fahre ich weiter die Küste entlang und besuche noch einige Interesante
Orte bis ich dann wieder zurück bei Man'i bin. Als ich eintreffe stehen natürlich wieder einige Leute
um Man'i und machen Fotos was ich an und für sich nicht als schlimm erachte. Wenn ich allerdings
für jedes Foto einen Euro bekommen würde könnte ich bis ans ende meiner Tage davon leben.
Da ich nun mit dem ATV angefahren kam stellt sich sofort die Frage wie ich dieses wohl auf die
Ladefläche bekomme. Die meisten Franzosen können wahrscheinlich nicht logisch denken da sie
mit der Rampe nichts anzufangen wissen. Also fahre ich unter kritischen Augen das ATV auf die
Ladefläche und ernte einen regen Applaus von den Zuschauern als ich oben stehe. Das nächste mal
verlange ich eintritt.
Am Abend kommt dann noch einer der hiesigen Weinbauern vorbei und versucht sich etwas zu
verdienen in dem er an jedem Wohnmobil versucht ein paar Flaschen seines Guten Stoffes zu
verkaufen. Leider bin ich absoluter Biertrinker und kann somit mit seinem Wundersaft nicht viel
anfangen, so zieht er leicht deprimiert wieder von dannen.
Erst mal mit dem Rad zum Bäcker der hier gleich um die Ecke ist und ein frisches Baguett fürs
Frühstück holen. Ja das Frühstück ist mir mittlerweile Heilig, nicht wie auf Arbeit wo man aus dem
Bett fällt sich nen Tee ansetzt, in der Zwischenzeit etwas Wasser ins Gesicht wirft und losfährt.
So gestärkt ist der Tag gleich ein ganz anderer und ich entscheide mich nach einem Blick in die
Landkarte direkt zum Mt. Saint Michel zu fahren.
So fahre ich etwas quer durchs Land bis ich wieder an die Küste gelange wo ich die kleinsten der
kleinen Straßen ausprobieren möchte. Das geht auch sehr gut da es hier nirgends irgendwelche
Begrenzungsschilder gibt. In einem Dorf endet die Reise allerdings abrupt und ich sehe keine
andere Möglichkeit als wieder rückwärts aus dem Dorf heraus zu fahren da der hiesige Marktplatz
gerade als dieser genutzt wird und die weiteren Straßen einfach etwas zu schmal für Man'i sind.
Am Ortseingang wo ich eigentlich wenden wollte sehe ich eine kleine Straße in die ich normal nicht
einfahren würde nach rechts die Klippen hinunter führen. Diese weist aber einige schwarze streifen
auf die mir verraten das da wohl des öfteren große Fahrzeuge entlang fahren. Also versuche ich
mein Glück und siehe da ich komme direkt ans Wasser wo die Straße unmittelbar an den Klippen
entlang führt. Das ist ganz interessant hier den in den Klippen sind lauter große löcher die vermuten
lassen das diese als Kühlräume oder ähnliches genutzt wurden oder sogar noch genutzt werden.
Nach etwa 2 bis 3 Kilometern habe ich auf einmal einen Blauen PKW hinter mir und ich fahre
rechts ran um Ihn vorbei zu lassen, schließlich bin ich nur am schauen und fahre daher nicht
schneller als 30 bis 40 km/h. Da steht an der Seite des Wagens doch GANDARMERI und er hält
auch noch unmittelbar vor mir an. Was ein misst da war doch gar kein Schild das ich hier nicht lang
fahren darf glaube ich, oder doch? Aber alles halb so schlimm, die netten Herren wahren nur
überrascht das sich ein Tourist und dann noch mit so einem Wagen in diese verlassene Gegend
verirrt. Natürlich sind die beiden auch neugierig was Man'i für einer ist den die beiden kennen nur
Militärfahrzeuge von Renault und Iveco.
Nach einer Führung um und natürlich auch durch Man'i machen die beiden noch ein paar Fotos und
geben mir einen Tipp wie ich das letzte Stück bis zur Hauptstraße noch etwas verschönern kann.
Diesem Hinweis folgend gelange ich nach kurzer Zeit auf eine Schotterpiste die mich über 10 km
immer an der Küste entlang führt anstatt oben durch die Felder. Danke noch mal an die
Französische GANDARMERI, Ihr wart heute meine besten Freunde ;-)
Kurz vor dem Ziel sehe ich Ihn dann vor mir, den Mt. Saint Michel, diesen einsamen Berg mitten
im Meer. Majestätisch thront die Abtei oben auf der Spitze und ich muss irgendwie gerade an
Tolkien's Herr der Ringe denken.
Der Zentrale Parkplatz vor Ort hat auch eine eigene Caravan Abteilung somit habe ich auch gleich
einen Stellplatz für die Nacht.
Also Einparken und auf Schusters Rappen über die neue Brücke zur Insel welche von Tausenden
Touristen Buchstäblich belagert wird. Das ist nicht so meins und ich entschließe mich nur einen
kurzen Rundgang zu machen um am Abend wenn die Touristen verschwunden sind zurück zu
kommen. Wehrend ich so auf den Abend warte bricht die Ebbe ein und das Wasser zieht sich
langsam bis hinter den Horizont zurück. Die Gezeiten in dieser Bucht sind die Stärksten die es auf
unserem Planeten geben soll, mit einem Wasserstands unterschied von durchschnittlich 14 Metern
zieht sich das Meer über 15 km zurück und hat es somit auf die Liste der Unesco Weltkulturerbe
geschaft.
Der Abend naht, es ist jetzt gleich 19 Uhr und ich fahre mit dem Rad wieder zur Insel welche jetzt
komplett im Trockenen liegt. Somit kann ich bis zum Sonnenuntergang um die Insel herum laufen
und die volle Schönheit im Abendlicht genießen. Mittlerweile sind auch die meisten Tagestouristen
wieder verschwunden und es ist viel angenehmer durch die Gassen bis nach oben zu schlendern.
Auch muss ich an der Abtei nicht mehr Anstehen und kann ganz in ruhe mir dieses Imposante und
zu gleich Abstrakt wirkende Bauwerk in ruhe ansehen und jede menge Fotos machen. Der
Sonnenuntergang ist einfach ein Traum von da oben, die Untergehende Sonne versinkt ganz
langsam am Horizont und 100 Meter unter mir zieht ein Fluss im großen bogen durch das trockene
Meer. Einfach fantastisch.
Die dazugehörige Stadt erstrahlt in der Dunkelheit erst so richtig und ich komme einfach nicht
drumherum unendlich viele Fotos zu machen. Gott sei dank habe ich das Stativ und noch einige
Ersatzakkus eingepackt. So wird es immer später und ich merke gar nicht das es bereits weit nach
Mitternacht ist als ich die Insel verlasse. Doch was ist das? Der gesamte Berg wird des Nachtens in
künstliches Licht gehüllt und es wirkt als stehe man vor dem Tor in eine andere Welt. Das muss
man einfach gesehen haben.
Jetzt aber nichts wie zurück zu Man'i bevor es wieder hell wird. Kaum angekommen kann ich
einfach nicht widerstehen die gemachten Fotos auf den Rechner zu kopieren und anzuschauen. Als
ich die besten entwickelt habe wird es dann doch langsam hell bis ich ins Bett komme
Es geht weiter Richtung Westen an die Küste. Die Bretagne werde ich mir wohl nicht anschauen da
es einen doch nicht ganz unerheblicher Umweg bedeutet.
So fahre ich ein Stück Quer Feld ein und gelange nach einem halben Tag wieder an die Küste wo
ich mir ein nettes und Ruhiges Plätzchen suche um etwas zu verweilen und natürlich auch Baden
zu gehen. Schließlich ist es sau warm, keine einzige Wolke am Himmel und außerdem habe ich ja
Urlaub. Naja ein so ruhiges Plätzchen hab ich dann doch nicht gefunden, diese Seebäder sind
einfach total überlaufen und der einzige Caravan Stellplatz den es hier gibt ist jetzt nicht wirklich
toll. Was soll's eine Nacht wird es schon mal gehen, dafür ist der Strand direkt hinter dem Auto und
das Wasser angenehm Warm.
Am nächsten Morgen gehe ich vor der Weiterfahrt auch noch mal Schwimmen denn so früh ist noch
nicht viel los am Strand und ich kann ein wenig die ruhe genießen.
Ich habe mir überlegt das ich die große Hitze aus sitzen werde und beschließe nicht all zu schnell
zu machen, somit fahre ich heute nur ein kleines Stück und wende mich dem Wochenende zu.
Bereits zur Mittagsstunde habe ich einen super Platz gefunden der nur so 1 km vom Strand entfernt
ist. Leider kann ich nicht bis an den Strand heran fahren da die ganze Region ein Naturschutzgebiet
ist und jeder Waldweg mit Schranken versperrt wurde. Auch die offiziellen Parkplätze bleiben mir
verwehrt denn alle Zufahrten sind durch Balken in 2 Meter Höhe blockiert. Das ärgert nicht nur
mich sondern auch alle Wohnmobillisten und Transporter Fahrer. Ja selbst mit dem LandRover und
Dachzelt kämme ich da nicht durch.
Aber egal, ich hab ja was gefunden und da bleibe ich jetzt bis Montag das steht mal fest. Jetzt aber
nichts wie an den Strand und ab ins Wasser, hier sind schon wieder über 30 Grad Hitze. So
verbringe ich denn Rest des Tages damit im Sand zu liegen, im Wasser zu planschen, ein Buch zu
lesen, ein Buch im Sand liegend zu lesen und mich im doch recht warmen Wasser ab zu kühlen.
Am Abend schaue ich in die Landkarte und komme zu dem Entschluss morgen ne kleine Quad
unde zu drehen.
Also fahre ich heute mal etwas Quad, erst an der Küste entlang bis ins nächste Städtchen um zu
tanken und dann ins Hinterland wo mich viele kleine Sträßchen und Feldwege durch die Landschaft
führen. Viel zu sehen gibt es hier nicht aber das ist nicht schlimm, mir reicht es völlig wenn ich
ganz gemütlich dahin Cruisen und die Gegend genießen kann.
Am Nachmittag bin ich wieder zurück und gehe wie sollte es auch anders sein wieder mit einem
Buch an denn Strand. So verbringe ich die nächsten Tage damit morgens ein kurzes Stück zu fahren
und dann wieder an den Strand zu gehen.
Zwischendurch komme ich auch an der Dune de Pylat vorbei, einer Gigantischen Wanderdüne. Das
ist mal ein Sandhaufen wie er im Buche steht, da bekommt man gleich Lust denn mal unter die
Räder zu nehmen. Das ist jedoch nur ein Wunschtraum denn das befahren ist natürlich verboten,
aber hoch laufen oder besser gesagt stapfen kann man. Selbstverständlich wird dieses Wahrzeichen
Frankreichs auch ordentlich vermarktet und so werden auch hier die Touristen Bußweise abgekippt.
Auch der Genus eines Eis ist mir trotz der Wärme und eines gewissen Verlangens vergangen, was
bei diesen Preisen auch kein Wunder ist. Die verlangen für eine Kugel Eis tatsächlich 2,70 Euro, da
sind im Vergleich 2 Liter Diesel billiger. Naja dann muss es halt mal ohne gehen.
Jetzt sage ich der Küste aber endgültig ade und fahre in die Berge hinauf, schließlich habe ich jetzt
eine ganze Woche eher Faul am Strand gelegen. Da wird es auch mal Zeit etwas für die Gesundheit
zu tun.
Da ich ja liebend gerne Wandern gehe habe ich mir für heute die La Rhune vorgenommen. Das ist
ein doch schon recht anstrengender Aufstieg auch wenn der Berg nur 900 meter hoch ist. Aber der
Aufstieg lohnt sich denn von da oben hat man einen super Rundum Blick. Im Westen sieht man den
Atlantik und im Osten die immer größer werdenden Berge.
Um wieder hinunter zu gelangen habe ich mich für die fahrt mit der Historischen Zahnradbahn
entschieden was auch ein Erlebnis ist.
Weiter geht es jetzt Richtung Spanien wo ich bei Dancharia die Grenze überquere und noch etwas
einkaufen gehe um übers Wochenende nicht zu verhungern. Der Straße weiter folgend gelange ich
auf einen Pass wo es auch einen Parkplatz zum Übernachten gibt. Dieser erweist sich als
Glücksgriff den von hier gehen einige Wanderwege ab wie der auf den Alkurruntz welchen ich
morgen besteigen möchte.
Es geht nach dem Frühstück direkt los Richtung Alkurruntz welchen ich vom Parkplatz aus bereits
sehen kann. Der Aufstieg den ich mir ausgesucht habe fängt leicht an und steigert sich dann immer
mehr bis es kurz vor dem Gipfel fast senkrecht hinauf geht. Unterwegs begegnen mir immer wieder
Pottoks, das sind kleine Pferde welche den Isländern ähneln und hier überall frei herum laufen.
Oben über dem Gipfel kreisen immer wieder Adler die allein schon durch Ihre Größe imponieren.
Nach einer weile steige ich wieder ab und gelange über einen recht guten und nicht so steilen Weg
wieder zurück.
Da der Tag noch nicht al zu alt ist setze ich mich noch mal auf das Quad und erkunde noch etwas
die Gegend. Dabei finde ich einen anderen Wanderweg welchen ich dann Morgen bestreiten
möchte. Ein Stück weiter oben fällt mir eine alte Straße auf die wohl nur noch selten genutzt wird,
genau das richtige für mich und mein Quad. So fahre ich diese Straße immer weiter den Berg hinauf
bis ich nach etwa 10 km das ende dieser erreiche. Hier oben auf dem Gorramendi ist es einfach
Traumhaft. Eine super Aussicht, Ruhe und weit ab von der Zivilisation. Nach einer weile fahre ich
wieder zurück und beschließe morgen nach der Wanderung mit Man'i hier hinauf zu fahren um zu
übernachten.
Die Wanderung am nächsten Tag führt mich anfänglich entlang einer Almregion bis der Weg
schließlich ins Tal hinunter führt. Dieser Weg ist nicht wirklich zu empfehlen, zwar ist er
Landschaftlich reizvoll und auch in den Tälern sehr interessant. Jedoch ist er sehr oft total
zugewachsen und nur sehr schlecht ausgeschildert. Der zustand lässt mich darauf schließen das
dieser Weg nur sehr selten benutzt wird. Nach etwa der hälfte der Strecke steigt der Weg wieder an
und windet sich recht steil zum Ausgangspunkt hinauf.
Wie bereits gestern beschlossen fahre ich mit Man'i heute auf denn Gorramendi zum übernachten.
Dort oben hat man einfach nur ruhe, außer ein paar Schafen ist da nichts und niemand. Nur am
Abend kam ein Bauer vorbei der nach seiner Schafherde Ausschau hielt, dieser grüßte mich
freundlich und war nach wenigen Sekunden wieder verschwunden. So genieße ich den Abend und
natürlich einen Atemberaubenden Sonnenuntergang von einem der Höchsten Gipfel der Region.
Heute werde ich wohl überwiegend Fahren, erstens um die Batterien im Container wieder zu laden
und zweitens um weiter in die Berge hinein zu kommen. Aber zuvor werde ich den Tank richtig voll
machen, denn im Örtlichen Einkaufszentrum kostet der Liter Diesel nur 91 Cent. Da lohnt sich
jeder Liter auch wenn der Tank noch weit über halb voll ist.
In der Karte habe ich eine schöne kleine Nebenstrecke Richtung Roncesvalles gefunden die ich in
angriff nehmen möchte also nix wie los. Doch im nächsten Dorf, kurz bevor es auf den Col
d'Ispeguy hinauf geht sehe ich mich schon zwischen den Häuser feststecken. Das Dorf ist so eng
das ich beide Spiegel einklappen muss und in den Rechtwinkeligen Ecken steige ich jedes mal aus
um zu schauen ob nicht der Container an einer Hausmauer aneckt.
Es hat geklappt ich bin durch. Es wundert mich jedoch schon das die Spanier da keine Schilder mit
einer Längen oder Tonnagenbeschränkung aufstellen denn vor dem Dorf war die Straße so breit das
ich da auch mit dem Sattelschlepper lang gefahren wäre. Oben auf dem Pass angekommen, welcher
gleichzeitig die Grenze zu Frankreich ist bietet sich wieder eine schöne Aussicht, auch wenn er nur
eine Höhe von 672 Metern hat. Natürlich stehen auch sofort einige Weißware Piloten neben mir und
können es nicht glauben das ich durch das Dorf und dann den Berg hinauf bin. Nach einigen
Erklärungen und natürlich auch Fotos setze ich meine Reise fort.
Das nächste Tal führt mich wieder Richtung Spanien wo ich einen weiteren Pass überqueren muss,
dieser ist allerdings leicht zu befahren so das ich wieder recht entspannt voran komme. Im nun
folgenden Tal hat sich im Mittelalter eine Munitionsfabrik befunden dessen Ruinen heute zu einer
Besichtigung einladen. Die Straße führte damals und auch heute noch zwischen den Gebäuden
durch so das man es nicht übersehen kann. Interessant sind die Bögen über den Fluss, dieser muss
damals durch die Gebäude hindurch geflossen sein. Heute bieten sie ein super Fotomotiv.
Am Nachmittag erreiche ich dann Roncesvalles wo ich oben auf dem Pass neben der Kapelle mein
Lager aufschlage. Roncesvalles ist bekannt durch seine Abtei welche seit dem 12. Jahrhundert eine
wichtige Station für die Pilger auf dem Jakobsweg darstellt. Natürlich besuche ich diese heute noch
und versuche nebenbei eine Wanderkarte für die Region zu bekommen. Irgendein Souvenirstand
oder gar die Touristinfo wird wohl so etwas haben. Leider falsch gedacht, Wanderkarten gibt es
nicht. Na macht nichts ich hab ja ne Mountainbike Karte auf dem Rechner dann schmeiße ich die
halt aufs Navi. Die hat ja auch fast alle Wege drin und zur Not hilft noch die ein oder andere App,
denn Morgen möchte ich Wandern gehen.
Eine Wanderroute habe ich für heute gefunden. Sie führt mich ein Stück entlang des Camino de
Santiago und dann weiter auf den Urkulu wo die Überreste eines Römischen Wachpostens die Zeit
überdauert haben. Für die gesamte Wanderung habe ich etwa 5-6 Stunden benötigt, genau weiß ich
das gerade nicht mehr. An und für sich war es eine wirklich schöne Strecke mit vielen schönen
Ausblicken und auch einige Adler und Geier zogen Ihre Kreise. Jedoch muss ich sagen hat das
Stück auf dem Camino nicht unbedingt Spas gemacht. Da sind so viele Leute unterwegs das man
sich zum Teil wie in einer belebten Einkaufsmeile vorkommt.
Auch die Bardenas Reales steht auf meinem Reiseplan und so werde ich heute einfach mal in diese
Richtung aufbrechen. Weit ist es ja eigentlich nicht, jedoch möchte ich nicht auf Schnellstraßen
fahren und etwas anschauen auf dem Weg möchte ich mir natürlich auch. So fahre ich von
Roncesvalles erst einmal zur Foz d' Arbayun und danach zur Foz d' Lumbier. Beides sind
beeindruckende Canyons welche man sich unbedingt anschauen sollte wenn man schon einmal in
der Gegend ist. Hier kann man vor allem Adler und Geier beobachten welche in den über 400 Meter
hohen Felswänden nisten.
Weiter geht es nun zur Bardenas, wo ich gegen 16 Uhr am Nationalpark Center eintreffe. Dort
bekomme ich eine Karte mit allen Wegen die ich befahren darf und den Hinweis das ich den
Nationalpark mit einbruch der Dunkelheit zu verlassen habe.
So fahre ich nun schön über Sand und Schotter die Sehenswürdigkeiten im Park ab. Das ist recht
einfach denn es gibt eigentlich nur eine Ringstraße die etwa 30 km lang ist und eine weitere Straße
die nach El Paso führt. Ja es heißt wirklich El Paso, so wie die Stadt in so manchen Western.
Es wurden hier auch tatsächlich einige Filme gedreht und selbst die Automobil Industrie nutzt den
Park für Ihre Werbeclips. Naja so ein neumodischer SUV muss ja auch richtig in Szene gesetzt
werden damit sich diese Plastikeimer überhaupt Verkaufen.
Am Abend kurz bevor die Sonne untergeht herrscht hier eine doch seltsam anmutende Stimmung.
Die Sonne taucht die Berge und das darunter liegende Ödland in ein tiefes Orange was eine
Lichtstimmung wie bei einer Sonnenfinsternis hervorruft. Das ist super um jede menge Fotos zu
machen. Kurz bevor die Sonne ganz verschwunden ist verlasse ich den Park wieder und suche mir
einen Platz für die Nacht.
Kurz unterhalb des Nationalpark Centers habe ich auch etwas neben der Straße einen guten Platz
gefunden wo ich sicherlich meine Ruhe haben werde. Ok das mit der Ruhe soll wohl nicht sein
denn das Militär welches mitten im Park eine Basis betreibt eröffnet Punkt 22 Uhr das Feuer aus
allen Rohren. Die haben da heute wohl Nachtschießen mit der Kanone. Das ganze geht bis
Mitternacht mit nur einigen kurzen Unterbrechungen. Der Rest der Nacht verläuft dann doch recht
Ruhig.
Heut morgen fahre ich wieder in die Wüste um noch einige Videos zu machen und verbringe damit
den gesamten Vormittag bis ich dann an der Nordseite bei El Paso die Wüste endgültig verlasse.
Da es wie eigentlich jeden Tag wieder extrem Heiß ist werde ich mal sehen ob ich nicht ein nettes
Fleckchen an einem Bach oder so etwas finde und fahre wieder Richtung Berge. Über kleine
Straßen und durch noch kleinere Dörfer gelange ich an den Yesa Stausee den ich ursprünglich gar
nicht für ernst genommen habe da die meisten Seen leer oder nicht Anfahrbar sind. Bei diesem hier
ist jedoch noch etwas Wasser drin und ich habe auch eine Zufahrt entdeckt die mich in den See
hinein führt. Somit steht fest das ich den Rest des Tages hier verbringen werde. Also Man'i
ordentlich parken und erst mal ab ins Wasser zum abkühlen. Naja mit abkühlen hat das nichts zu tun
denn das Wasser hat sicher um die 30 Grad, da fängt man an zu Schwitzen beim Baden.
Auch nutze ich die sich mir bietende Möglichkeit um gleich mal etwas Wäsche zu waschen,
kostenloses Warmes Wasser hat man ja nicht jeden Tag.
Am Abend hole ich natürlich den Grill von der Ladefläche und genieße neben dem
Sonnenuntergang auch ein paar gute Rindersteaks.
Die Straße durch das Roncal Tal welche direkt am Westufer des Stausees beginnt ist mit abstand die
schönste bis jetzt. Sie verläuft immer entlang des Flusses Esca welcher im laufe der Zeit sich immer
tiefer in den Fels gewaschen hat. Dadurch entstanden einige faszinierende Schluchten durch die
man heute nach Izaba gelangt.
Von dort aus steigt die Straße steil an und erreicht nach etlichen Kehren den 1760 Meter hohen
Pass. Hier gibt es ein kleines Wintersportgebiet was auch im Sommer einige kleine Wanderwege zu
bieten hat, so ziehe ich mir die Wanderschuhe an und laufe eine Runde. Leider muss ich wieder
einmal feststellen das die Spanier es nicht so mit dem Erhalt von Wanderwegen haben und so suche
ich des öfteren den richtigen Weg.
Als ich wieder bei Man'i bin schaue ich noch mal in die Karte und sehe das es nicht mehr weit bis
zur Gorges de Kakouetta ist. So fahre ich los und schaue mal ob ich den richtigen Weg finde.
Die Straße an sich ist recht schmal bietet jedoch genügend Ausweichen falls Gegenverkehr
auftauchen sollte. Was mir aber etwas Sorgen macht ist das es ununterbrochen extrem steil hinab
geht und das schon die letzten 5 km. Auch die nächsten 5 km geht es weiter steil bergab so das ich
mich nur im 3. Gang mit getretener Motorbremse langsam hinunter taste und hoffe das ich die
Bremsen nicht überhitze.
Nach etwa einer halben Stunde bergab Fahrt habe ich endlich den Parkplatz erreicht und bin
irgendwie erleichtert das nichts kaputt gegangen ist, nur muss ich später den ganzen Berg wieder
hinauf was bedeutet über 10 km im 3. Gang hart am Gas zu fahren. Was wohl die Zylinderköpfe
dazu sagen werden? Wir werden sehen, jetzt besuche ich erst einmal die Schlucht.
Die Schlucht ist sehr interessant anzusehen, es gibt einige Wasserfälle und eine kleine Grotte am
ende der Schlucht. Die Wasserfälle begeistern mich am meisten, gerade der große hat etwas
magisches an sich und bietet ein gutes Fotomotiv. Auch die Grotte ist recht ansehnlich, jedoch wäre
es schön wenn die sich darin befindenden Steingebilde etwas angeleuchtet würden. Dennoch hat
sich die Abfahrt gelohnt den es gibt hier insgesamt 3 Schluchten von denen aber nur diese
Touristisch erschlossen wurde. Zudem befindet sich am Eingang ein kleines Kaffee in dem es auch
ein lecker Eis zu genießen gibt.
Jetzt wird’s ernst, 10 km Bergauf mit einer Steigung der extreme. Das ist keine Kleinigkeit für einen
LKW, besonders nicht wenn er 39 Jahre alt ist. Also langsam und bedacht immer weiter im 3. Gang
und mittlerer Drehzahl. Das ist eigentlich nicht weiter schlimm wen es nicht so ewig weit wäre und
Man'i eine Wasserkühlung hätte. So aber habe ich wirklich bedenken das die Zylinderkopf
Temperatur zu hoch wird und ich anhalten muss um Ihn abkühlen zu lassen.
Geschafft wir sind oben und das ohne Probleme. Der Auspuff ist jetzt jedoch so heiß das man die
Hitze noch in einem Meter abstand spürt und irgendetwas riecht ein wenig streng. Unter dem
Führerhaus tropft etwas Konservierungsmittel was durch die Hitze wieder Flüssig geworden ist auf
die Abgasanlage und verursacht einen in der Nase beißenden Geruch.
Nach einer kurzen Verschnaufpause fahre ich weiter und halte Ausschau nach einem
Übernachtungsplatz. Leider finde ich so schnell keinen und fahre deshalb weiter in der Hoffnung
etwas schönes zu finden.
Manchmal ist es schon eigenartig da fährt man und sieht alle paar Meter ein schönes Fleckchen,
heute ist das anders. Da bin ich in eine Straße eingefahren die zwar als D Straße ausgeschildert ist
aber irgendwie so schmal das mir auf gar keinen Fall etwas entgegenkommen darf. Hier ist auch
keine Möglichkeit sich irgendwo ab zu ducken den die Straße verläuft die ganze Zeit am Abhang.
Also weiter fahren und hoffen das mir nichts entgegen kommt und das ich vielleicht noch einen
Stellplatz finde.
Nach etlichen Kilometern ist die Straße so schmal das ich in den Serpentinen reversieren muss um
überhaupt rum zu kommen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt, besonders da die Straße wieder
mal nicht Beschränkt war und immer noch als D Straße gekennzeichnet ist.
Unten im Tal angekommen wird die Straße wieder breiter und nach kurzer Zeit ist diese sogar
Zweispurig. Das freut mich ungemein und ich fahre frohen Mutes auf dieser jetzt in das nächste
Dorf.
Was jetzt kommt könnt Ihr euch nicht Vorstellen. Da wird die Straße auf einmal wieder schmal was
eigentlich in Französischen Dörfern ja normal ist. Das sich die Straße aber dann Teilt und
Rechtwinkelig um die Kirche herum führt und mich ein Schild mit der Aussage 2,30 Meter
Durchfahrtsbreite anschaut, das ist nicht normal. Jetzt ist es soweit, ich bekomme schlechte Laune
und einen Stellplatz hab ich auch noch nicht. Aber es nutzt nichts irgendwie muss ich da durch
schließlich möchte ich nicht die ganze Strecke wieder zurück fahren.
Mittlerweile sind auch einige Dorfbewohner auf mich aufmerksam geworden und stehen um mich
herum. Toll und das in der Dämmerung, gleich ist es finster und ich sehe kaum noch etwas. Also
etwas Rangieren um den Wagen in die richtige Position zu bringen dann beide Spiegel einklappen
und langsam probieren. Gott sei dank haben sich Zwei der Anwohner nicht nur zum Gucken auf den
Kirchplatz gestellt sonder weisen mich ordentlich und Preziese ein da ich ja nichts nach hinten
sehen kann und somit nicht weis ob der Wagen auch wirklich hindurch passt. Nach ein paar
Minuten der Angst bin ich hindurch ohne auch nur einmal irgendwo an zu ecken. Da sieht man es
wieder, Jahrelange Berufserfahrung ist halt durch nichts zu ersetzten.
Ach und was glaubt Ihr wohl was an der nächsten Kreuzung für ein Schildchen steht richtung Dorf?
Da ist die Straße doch Bergauf für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen sowie PKW mit
Wohnwagenanhänger gesperrt. Da frage ich mich doch wieso das nicht auch Bergab so ist. Naja
egal jetzt bin ich ja durch und habe ein Stückchen weiter auch einen Stellplatz gefunden.
Am nächsten morgen ist das Wetter so lala und ich fahre erst einmal weiter nach Canfranc, einem
kleinen Touristenort wo ich wieder meine Lebensmittel und Wasserreserven auffülle.
Eigentlich gibt es hier außer dem Bahnhof nicht viel zu sehen aber es gibt hier viele Wanderwege
welche mich dazu einladen ein paar Tage zu bleiben und die umliegenden Berge zu Fuss zu
erkunden. In der Örtlichen Touristinformation bekomme ich sogar einige Wanderwegs
Beschreibungen und eine Karte. Das ganze sogar kostenlos, ja hier freut man sich noch über
Touristen wie mich.
Da es sich in Canfranc nicht so einfach Parken lässt fahre ich ein kleines stückchen weiter nach
Candanchu, einem Wintersportgebiet was doch recht bekannt ist. Hier finden unter anderem auch
die alljährlichen Biathlon Meisterschaften statt. Auf dem recht großen Zentralparkplatz oberhalb des
Ortes kann ich dann auch ganz gut und ungestört die nächsten Tage Parken da hier im Sommer
absolut nichts los ist.
Da es gerade mal Mittag ist werde ich noch eine Wanderung zum Ibon de Estanes, einem Bergsee
unternehmen. Der einstieg in den Wanderweg ist doch etwas schwer zu finden aber nach einer weile
bin ich auf dem richtigen Weg und folge diesem für etwa 2 Stunden. Leider wird das Wetter immer
schlechter und es zieht dichter Nebel auf so das ich den See kaum sehen kann. Nach einer Pause
gehe ich wieder zurück und erreiche nur knapp vor dem einsetzenden Regen mein Zuhause.
Am nächsten morgen scheint die Sonne wieder und es verlangt mir nach einer weiteren Wanderung.
Diesmal hinauf zum Ibon de Anayet welcher weit oben in den Bergen liegt. So starte ich nach dem
Frühstück bei bestem Wetter und folge erst einmal dem Jakobsweg für einige Kilometer bis zum
eigentlichen anfang des Wanderweges. Der Weg schlängelt sich stetig Bergauf entlang des Roya
Flusses durch das Tal bis an sein ende. Nach etwa 8km endet das Tal und es geht Bergauf, richtig
Bergauf. Nach unzähligen Serpentinen und hunderten Höhenmetern bin ich auf dem Pass
angekommen und stehe vor dem See. Eine unglaubliche Ruhe ist hier zu spüren und belohnt mich
neben der Aussicht für diese Strapazen. Neben mir sind nur einige Pferde und Murmeltiere hier
oben, ja so liebe ich es und genieße ganz entspannt die eingelegte Rast.
Nach etwa einer Stunde trete ich den Rückweg an und schlendere ganz gemütlich und entspannt
zurück ins Tal. Auf den letzten 2 km zieht doch tatsächlich noch ein Gewitter herein und sorgt für
eine außerplanmäßige Dusche aber was sol's das gehört in den Bergen nun mal dazu.
Am Abend werde ich auf ein doch recht reges treiben auf dem Parkplatz und den angrenzenden
Hütten aufmerksam und frage einen der Beteiligten was diese da vorbereiten. Es stellt sich heraus
das am morgigen Samstag ein Bergmarathon statt findet und ausgerechnet mein ach so ruhiger
Parkplatz als Zwischenstopp genutzt werden soll. Da ich auf solchen Trubel keine Lust habe
beschließe ich am nächsten morgen bei Zeiten meine Reise fort zu setzen.
So kommt es das ich heute etwas früher aufgestanden bin und jetzt bereits alles für die Fahrt
aufgeräumt habe und zur weiterreise bereit bin. Nachdem ich Candanchu über Canfranc wieder
verlassen habe fahre ich Richtung Jaca und dann weiter ins Tal der Tena. Das Wetter ist auch wieder
richtig gut und so wundert es mich eigentlich nicht da ja auch Wochenende ist, einige
Motorradfahrer unterwegs sind. Nach einiger Zeit habe ich jedoch gefühlte Hundert von denen
hinter mir und genauso viele kommen mir ununterbrochen entgegen. Das ist doch auffällig und ich
habe so das Gefühl das die nicht ohne Grund alle hier lang fahren. So ist es auch, unmittelbar
unterhalb des Col de Pourtalet findet ein Motorradtreffen von BMW statt. Also tschüs du ruhiges
Wochenende.
Auf der Französischen Seite des Passes finde ich dann doch noch ein kleines Fleckchen am Fluss
direkt an der Nationalparkgrenze wo ich fast ungestört mein Lager fürs Wochenende aufschlagen
kann. Da es gerade einmal Nachmittag ist es sich aber für eine Wanderung nicht mehr lohnt fahre
ich wieder einmal ne runde Quad, das muss ja auch bewegt werden.
Erst einmal führt es mich Richtung Tal und dann eine kleine schmale Straße links wieder den Berg
hinauf. Hier gibt es einige kleine Wasserfälle die ich begeistert Photographiere und eine weile
beobachte.
Wieder zurück im Tal folge ich der Straße zum Col de Aubisque welche sich unaufhörlich in die
Höhe schraubt. Von hier oben hat man wieder einen grandiosen Ausblick auf die riesigen Berge der
Pyrenäen. Nach einer weile fahre ich wieder zurück zu Man'i und muss bei der Ankunft leider
feststellen das sich eine Manschette an einer der hinteren Achsen einen irreparablen Riss zugezogen
hat. Komisch ich bin doch gar kein Offroad gefahren wo die hätte so zerstört werden können,
zudem sieht das aus als wäre sie mit einem Teppichmesser aufgeschnitten worden. Naja das ist nur
Spekulation, Hin ist hin und an weitere Touren ist bis zur Reparatur zuhause nicht zu denken.
Mist.... .
Auch von diesem schönen Platz führen einige Wanderwege in die Berge und so entscheide ich mich
am heutigen Sonntag dazu zum Lac de Arremoulit aufzubrechen. Der weg beginnt recht steil wird
aber nach einiger Zeit wieder etwas seichter so das man doch recht entspannt voran kommt. Nach
etwa 3 Stunden habe ich die Hütte am See erreicht und lege auf den von der Sonne aufgewärmten
Felsen die wohl verdiente Rast ein. Es ist hier so schön das ich glatt ein kleines Mittagsschläfchen
am See abhalte während über mir einige Adler ihre kreise ziehen.
Am frühen Nachmittag setzte ich meinen Weg fort und begebe mich langsam wieder Bergab zu
Man'i welcher in der zwischenzeit von einigen Pferden regelrecht belagert wurde. Gesamt hatte
diese Wanderung etwa 20km die ich in rund 6 Stunden Gehzeit bewältigt habe. Das nicht mal
schlecht für so nen Untrainierten Trucker wie mich :-)
Zum Abschluss des Tages werde ich heute wieder einmal den Grill anzünden und es mir so richtig
schön schmecken lassen. Das hab ich mir schließlich verdient und wer weiß was morgen kommt.
Gute Nacht.
Es ist wiedereinmal fahren angesagt was bei diesen Schönen Bergen und Ausblicken richtig Spaß
macht. Als erstes geht es auf den Col de Aubisque welchen ich ja bereits am Samstag mit dem Quad
befahren habe. Es ist so schön hier oben das ich noch einmal halt mache für ein paar Bilder und ein
kleines Eis schließlich habe ich ja noch ein wenig Zeit.
Ich folge weiter dem Straßenverlauf Richtung Argeles über den Col de Soulur und stelle fest das
diese Straße zwar landschaftlich recht reizvoll ist aber die Tunnels nicht unbedingt für so ein
Monstrum wie Man'i gemacht sind. Die einzige Möglichkeit diese zu durchfahren ist genau in der
mitte was an und für sich nicht schlimm ist, jedoch sind fast alle Tunnel mit einer Kurve versehen
so das der Gegenverkehr mich nicht sehen kann. So kommt es das so manches Wohnmobil
unfreiwillig wieder Rückwerts aus dem Tunnel hinaus fahren muss. Aber wie heißt es doch, Was
lange wehrt wird gut, und so überstehen wir auch diese Prüfung.
In Argeles gibt es eigentlich außer dem Einkaufszentrum nichts was mich interessieren würde. Ich
benötige nur ein wenig Brot und Getränke somit ist auch der Einkauf schnell erledigt und es geht
ganz gemütlich weiter zur Pond de Espagne. Die Pond de Espagne ist ein muss wen man in der
Gegend ist, denn hier gibt es nicht nur ne Alte Brücke und nen Wasserfall sondern auch ein richtig
schönes Almgebiet was zum Spazieren gehen einlädt. Natürlich fasziniert mich der Wasserfall am
meisten da er ein doch recht ansehnliches Fotomotiv darstellt. Leider ist es erst Nachmittag und ich
habe ein wenig mit der Sonne zu kämpfen aber was wäre ich für ein Bilder Macher wenn ich nicht
die richtigen Filter dabei hätte. So gelingen mir doch einige gute Aufnahmen welche ich am Abend
noch entwickle und hochlade.
Nach einer Weile fahre ich weiter nach Gavarnie, einem der bekanntesten Orte in den Pyrenäen.
Kaum angekommen entdecke ich einen Caravan Stellplatz mitten im Dorf. Nee das ist nicht schön
aber solange ich mir das Städtchen anschaue bleibe ich erst mal da stehen. Sehr viel zu bieten haben
die hier ja nicht, nur ein paar Souvenirläden und Restaurants. Gäbe es da nicht die Grand Cascade,
den wohl höchsten Wasserfall Europas welcher Täglich von Tausenden Touristen bestaunt wird. Da
ich noch etwas zeit habe bis es dunkel wird beschließe ich mir diesen auch noch anzuschauen. Naja
das hätte ich mir aber sparen können denn von Wasserfall kann auf Grund der langen Trockenheit
keine Rede sein. Eher ist es ein kleines Rinnsal das den Berg hinunter Tropft. Aber gut dafür kann ja
keiner was und die schönsten Wasserfälle sind eh in Norwegen.
Da ich ja nicht in Gavarnie übernachten wollte fahre ich noch ein Stückchen weiter Bergauf zu
einem Ski Gebiet kurz unterhalb der Nationalparkgrenze wo ich wieder ein super Fleckchen für die
nächsten zwei Tage finde. Kaum angekommen wird es auch schon Dunkel und ich widme mich wie
bereits geschrieben den Bildern des Tages.
Nach einer recht angenehmen aber doch Windigen Nacht breche ich heute zu einer Bergtour zur
Breche de Roland auf. Das Wetter ist zwar nicht gerade sonderlich schön aber es Regnet nicht und
besser als 30 Grad Hitze ist es auch also nicht meckern. Nach etwa 3 bis 4 Kilometer entlang der
Straße erreiche ich den Parkplatz wo der Wanderweg beginnt. Ab hier geht es nur noch über Steine
und Geröll bis hinauf zu einem Wasserfall welchen man durchqueren muss. Wasserfestes
Schuhwerk ist hier angeraten da man doch immer wieder in das kühle Nass hineintritt. Etwa eine
knappe Stunde später erreiche ich die Berghütte unterhalb des eigentlichen Ziels. Leider beginnt es
jetzt allmählich zu Regnen was zu der Entscheidung führt das letzte Stück nicht mehr zu gehen
sondern sich wieder dem Rückweg zu widmen. Ein Grund mehr hier nochmal her zu kommen,
schließlich möchte ich da noch mal ganz rauf. Der Entschluss zurück zu gehen war ein guter denn
es Regnet mittlerweile immer mehr und in der ferne kann ich das Rumpeln eines Gewitters hören.
Etwas leicht durchnässt erreiche ich Man'i und mache mir erst einmal einen schönen heißen Tee der
mich wieder aufwärmt. Irgendwie wird das Wetter immer schlechter und es zieht ein Gewitter nach
dem anderen über mich hinweg. Begleitet von Sturm, Starkregen und Hagel fällt die Temperatur bis
auf 4 Grad ab. Ich glaub morgen früh liegt Schnee.
Geschneit hat es dann doch nicht über Nacht aber die Temperaturen liegen nur knapp über dem
Gefrierpunkt, da bleibe ich doch noch etwas im warmen Bettchen liegen. So gegen 9 Uhr stehe ich
dann aber doch auf und beschließe ein wenig weiter zu fahren. Vielleicht ändert sich das Wetter ja
noch. Es geht weiter über den Col de Tourmalet welcher leider komplett im Nebel liegt und ich hier
somit nur eine kleine Pause mache. Auf der anderen Seite des Passes Regnet es in Strömen und ist
so kalt das ich doch tatsächlich die Heizung im Man'i einschalte während der Fahrt. Ein was gutes
hat der Regen jedoch, die kleinen Bäche und Wasserfälle führen soviel Wasser das selbst das
kleinste Rinnsal zu einem doch imposanten Fotomotiv wird. So fahre ich weiter von einem
Fotostopp zum nächsten bis ich irgendwann selbst wie ein Schwamm durchnässt im Tal ankomme.
Leider ändert sich das Wetter heute wohl nicht mehr so das ich beschließe nachdem ich mir
trockene Kleider angezogen habe einfach immer weiter im zick zack Kurs über die Berge zu fahren.
Am Nachmittag bin ich wieder in Spanien wo das Wetter doch wieder besser wird und ich finde
gleich hinter El Pont de Suert einen kleinen aber feinen Parkplatz mit einer kleinen Quelle am
hiesigen Stausee. Hier scheint es kaum bis gar nicht geregnet zu haben da der Boden am Ufer des
Sees doch immernoch hart wie Beton ist was ich ausnutze und einen Spaziergang entlang des Sees
zu unternehmen. Ach hier kommen durch den niedrigen Wasserstand einige Ruinen eines kleinen
Dorfes wieder zum Vorschein, eine alte Brücke ist sogar noch so gut erhalten das man sie noch
begehen kann.
Wieder zurück bei Man'i fällt mir auf das die Quelle welche sich hier am Parkplatz befindet von
fielen Leuten benutzt wird, ja es werden sogar ganze Kofferräume mit Kanistern befüllt was mich
wiedereinmal neugierig macht warum das so ist. Da ich mit meinem LKW eh etwas auffällig bin
und fast jeder ein Foto machen möchte kommt man natürlich wieder leicht ins Gespräch und so
erfahre ich das es sich wohl um eine Gesegnete Quelle handeln muss mit ausgezeichneter
Wasserqualität. So fülle auch ich meinen Tank und die Kanister wieder auf und koche mir zum
ausklang des Tages noch einen Tee mit frischem gesegnetem Wasser.
An den nächsten beiden Tagen fahre ich eigentlich nur gemütlich auf kleinen Straßen entlang der
Berge Richtung Andorra. Die Landschaft in dieser Region ist trotz der kleineren Berge einfach
Gigantisch und lädt immer wieder zu kleinen Stopps und Spaziergängen ein. Auch herrscht hier
absolute Ruhe denn in den zwei Tagen sind mir nicht mehr als eine Handvoll Fahrzeugen begegnet.
Die Straßen hier sind trotz ihrer teilweise geringen breite recht gut zu befahren, auch so einige
Tunnels wo ich erst dachte das ich mit der Höhe Probleme bekommen werde erwiesen sich als
harmlos und ließen sich bestens durchfahren.
Nun bin ich an der Grenze zu Andorra wo es einen kleinen aber eigentlich nicht erwähnenswerten
Grenzstau gibt, währen da nicht die beiden Herren der Guardia Zivil. Diese beiden dachten
natürlich im ersten Moment das ich wohl durch die LKW Spur fahren muss und mir einen
Passierschein zu holen habe. Da ich jedoch kein LKW im eigentlichen Sinne sondern ein
Wohnmobil habe ist das nicht nötig versuchte ich den beiden zu erklären. So kam es wie es
kommen musste und ich durfte rechts auf den Kontrollstreifen fahren. Nun denn lasset uns alle
Türen öffnen und hereinspaziert, nach dem ich die Leiter am Koffer angelehnt hatte und die Türe
öffnetet war den beiden natürlich sofort klar das sie sich das innere genauer anschauen müssten, so
eine Gelegenheit bietet sich ja nicht alle Tage. Also ging ich voran und schlüpfte in guter Manier im
Eingangsbereich aus meinen Latschen, Ordnung muss sein. Da die beiden jedoch Stiefel anhatten
und das entledigen dieser etwas umständlich gewesen wäre war die Kontrolle Blitzschnell beendet.
So wünschten mir die beiden einen Angenehmen Tag und ich durfte durch die Bußspur weiter
fahren.
Andorra, das ist, ja was ist das eigentlich? Ein kleines Land wo man angeblich billig einkaufen
kann. Naja abgesehen von Diesel und Benzin ist das hier eigentlich gar nicht so billig. In den
meisten Läden bekommt man das selbe wie in jedem anderen Duty Free Shop in Tschechien auch.
Und wer denkt das man dort ein günstig Bierchen kaufen kann der sei hiermit gewarnt, 6 Euro für
ein kleines Six Pack ist nicht gerade billig. Auch sonnst bekommt man da eigentlich nur billigen
China Plunder zu kaufen.
Somit beschränkte sich mein Aufenthalt nur aufs Tanken und etwas umschauen was in dem Trubel
aber auch nicht wirklich Spaß macht. Hier herrscht so ein Stress das ich beschließe weiter in
Richtung Frankreich zu fahren. Die Landschaft ändert sich mit jedem Meter den ich mich die Berge
hinauf Quäle und gewinnt doch immer mehr an Faszination. Auch der Stress der unten im Tal
herrschte war hier oben auf knapp 2400 Metern nicht mehr spürbar so das ich doch noch etwas
Entspannung in der Sonnigen Natur fand.
So nehme ich wieder abschied von den Bergen und fahre immer weiter Bergab Richtung Frankreich
wo ich am darauf folgenden Tag das Chateau Puilaurens besichtige. Das ist ne hübsche kleine
Burgruine die sich da auf den Berg schmiegt. Da gerade ein Feiertag in Frankreich ist ist auch der
Eintritt heute gratis was ich natürlich ausnutze. Auch haben sie da oben einen schönen großen
Parkplatz von welchem einige Wanderwege abgehen und der zum Übernachten einlädt. Dieser ist
ohne Probleme trotz eines 7,5 Tonnen Schildchens zu erreichen.
Nach zwei weiteren Tagen Aufenthalt auf besagtem Parkplatz wird es Zeit weiter zu ziehen und ich
fahre nach Carcassonne welches ich mir unbedingt anschauen möchte und erreiche dieses gegen
Mittag. Es ist gar nicht so einfach einen Parkplatz zu finden hier aber nach einiger zeit der suche
fand ich auch da etwas feines in unmittelbarer Stadtnähe.
Also einparken, Kamera schnappen und los in die Altstadt. Ein Besuch lohnt sich wirklich und ist
nur zu empfehlen obwohl es hier von Touristen nur so wimmelt. Es gibt wirklich viel zu sehen und
vor allem jede menge schöne Caffee's und Restaurants die zum verweilen einladen. Natürlich
schlendere ich nicht den ganzen Tag durch diese Mittelalterliche Anlage sonder setzte mich noch
mal auf das Fahrrad und fahre hinüber in die Neustadt welche auch ihren Reiz hat. Danach erkunde
ich noch etwas die Region und muss feststellen das die Wege entlang des Flusses perfekt für eine
Radtour geeignet sind. Am Abend gehe ich natürlich bewaffnet mit Kamera und Stativ wieder
hinauf in die Altstadt und genieße von den Stadtmauern aus einen pompösen Sonnenuntergang.
Jetzt wo es dunkel wird sind natürlich auch weniger Touris unterwegs und ich kann die Stadt richtig
genießen und ungestört jede menge Bilder machen, auch ein Besuch in einem der kleinen
Restaurants ist jetzt wesentlich entspannter und angenehmer. So bin wieder einmal erst nach
Mitternacht zurück bei Man'i und genieße noch ein Bierchen in dieser warmen und angenehmen
Sommernacht.
Am Morgen verlasse ich Carcassonne wieder und fahre auf kleinen Straßen weiter zur Grotte de
Limousis, einer etwa 500 meter langen Grotte. Ein Besuch dieser lohnt ungemein da sie zwar recht
unbekannt aber doch eine der Romantischsten ist die ich je gesehen habe. Auch ist hier nicht viel los
, nur zwei weitere Pärchen aus England nehmen mit mir an der Führung teil was ich recht gut finde
da man so doch viel mehr erfahren und sehen kann. Leider war die zeit zu kurz um vernünftige
Fotos zu machen und somit habe ich jetzt nur ein paar total verrauschte Bilder. Aber was Sols, die
erlebten eindrücke sind ja eh immer die besten.
Langsam nähert sich meine Reise dem Ende und ich trete die Rückfahrt an. Diese führt mich auch
durch die Tarn Schlucht welche ich leider nur durchfahren habe aber ich mit Sicherheit noch mal
besuchen werde den diese fast endlose Schlucht ist einfach einzigartig und bedarf einiger Zeit
erkundet zu werden. Und ja der Man'i passt durch die kleinen Tunnels durch irgendwie, auch wenn
ich zwischendurch echt bedenken hatte. Mit dem Sattelschlepper möchte ich da aber nicht lang
fahren das wird sicherlich Mist obwohl ich nirgends ein Begrenzungsschildchen gesehen habe.
Nach zwei weiteren Tagen über Französische Land und Nebenstraßen erreiche ich Mülhausen und
überquere den Rhein.
Und was kommt nun? Natürlich kaum bin ich über die Grenze gefahren stehe ich im Stau. Von da
an benötige ich geschlagene sechs Stunden nur bis Heilbronn wo ich die Autobahn verlasse und
über Landstraßen nach Marktbreit am Main fahre und am Hafen wie gewohnt übernachte. Natürlich
habe ich noch ein paar Fleischreserven im Kühlschrank die zum ausklang der Reise ihren Weg auf
den Grill finden und mit dem ein und anderen Bier in geselliger Runde mit einigen Anglern die dort
Ihr Glück versuchen heruntergespült werden.
Am darauf folgenden Nachmittag erreiche ich die Heimat und die Reise hat nach fünfeinhalb
Wochen ihr endgültiges ende gefunden. Die gefahrene Strecke hatte eine Länge von etwa 6200 km
welche von Man'i auf seiner Jungfernfahrt wenn man so möchte ohne irgendwelcher Probleme
zurück gelegt wurde. Im großen und ganzen kann ich die Atlantikküste sowie die Pyrenäen nur
weiter empfehlen und kann ruhigen gewissen behaupten das diese auch mit größeren Fahrzeugen
ohne weiteres bereist werden können.
Somit verabschiede ich mich hiermit bis zum nächsten Reisebericht oder vielleicht trifft man sich ja
unterwegs irgendwo einmal, dann würden wir uns über ein fröhliches Hallo freuen.
In diesem Sinne bis neulich, Mirko und Man'i von Man'i on Tour.