Der Betriebsleiter 1-2/2017
Der Betriebsleiter 1-2/2017
Der Betriebsleiter 1-2/2017
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19186<br />
1-2<br />
www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />
Jan./Feb. <strong>2017</strong><br />
Betriebstechnik:<br />
Trends bei industriellen Saug- und<br />
06Absauganlagen<br />
Fertigungstechnik:<br />
5-Achsen-Präzisionsfräsen als<br />
14erfolgreiches Geschäftsmodell<br />
Intralogistik:<br />
Lager- und Produktionspro-<br />
28zesse ntelligent vernetzen<br />
Grüne Produktion:<br />
Teilereinigungsanlage mit<br />
34Energiesparpaket
www.industrie-service.de<br />
Organ des Forums Mobile Maschinen im VDMA<br />
Antriebe und Antriebselemente:<br />
Ventilmodul ermöglicht rückgewinnung potenzieller energie<br />
Interview:<br />
branchenspezifische magnetostriktive Positionssensoren<br />
in der mobilhydraulik<br />
zubehör:<br />
Kabeltrommel ohne Schleifring<br />
in der Fahrerkabine angekommen<br />
MOM_AG_2012_06_0U1 1 05.12.2012 16:21:13<br />
77221<br />
2012<br />
EDITORIAL<br />
<br />
<br />
NEW SLETTER<br />
NEW SLETTER<br />
Nachhaltigkeit zahlt<br />
sich aus<br />
Weltbevölkerungswachstum, Endlichkeit von Ressourcen und Umweltverschmutzung<br />
zwingen uns, unser aktuelles Handeln und<br />
Wirtschaften zu hinterfragen. Dass sich Nachhaltigkeit für Firmen auszahlt,<br />
belegen diverse Studien: Unternehmen, die sich umfassend damit beschäftigen,<br />
florieren. Doch Nachhaltigkeit lässt sich nicht auf die Schnelle<br />
etablieren. Echte Investitionen und Richtungswechsel in den Bereichen<br />
Energie, Ressourcen, Umwelt, Werte und soziale Verantwortung sind<br />
notwendig, denn erst sie hinterlassen positive Spuren bei Umsatz, Gewinn,<br />
Mitarbeiterzufriedenheit und Reputation.<br />
Für mehr Nachhaltigkeit ist es erforderlich, dass Unternehmen immer noch<br />
effektiver und effizienter agieren. Stichwort Industrie 4.0: Wer diesen Weg<br />
bereits beschritten hat, kann von den nachhaltigen Effekten der Digitalisierung<br />
profitieren: Die Produktion im Sinne von Industrie 4.0 wird flexibler<br />
und lässt sich so schneller auf die Nachfrage und die Kundenwünsche<br />
abstimmen. Material- und Ressourcenplanung können deutlich exakter an<br />
den Bedarf angepasst werden. Damit trägt eine vernetzte, intelligente<br />
Produktion dazu bei, effizienter und damit schonender mit Materialien,<br />
Rohstoffen und Energie umzugehen.<br />
Doch trotz der vielversprechenden technischen Möglichkeiten, die die<br />
Digitalisierung für eine nachhaltigere Unternehmensführung bietet, nutzen<br />
viele Betriebe diese Chancen noch nicht. So ergab die Wintererhebung des<br />
Energieeffizienz-Indexes EEI, den das Institut für Energieeffizienz in der<br />
Produktion EEP der Universität Stuttgart erfragt, kein gutes Bild: Über alle<br />
Branchen gerechnet kennen demnach drei Viertel der Befragten den<br />
Standby-Verbrauch ihrer Produktionsanlagen nicht. Ein Viertel der<br />
Unternehmen kennt so gut wie keine möglichen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung,<br />
mehr als der Hälfte sind „nicht ausreichend viele“ bekannt.<br />
Es gibt also noch viel zu tun. Sich über die vielfältigen technischen Möglichkeiten<br />
zu informieren, ist schon mal ein wichtiger Schritt. Einen<br />
guten Überblick über energie- und ressourceneffiziente<br />
Verfahren, Prozesse und Anlagen sowie<br />
innovative Werkstoffe und Materialien, die<br />
signifikante Effizienzsprünge zulassen, bietet die<br />
Hannover Messe. Die Sonderschau Digital<br />
Energy in Halle 12 stellt zum Beispiel<br />
intel ligente Lösungen zum<br />
Energiemanagement<br />
in der Industrie vor.<br />
Ich bin schon gespannt, was die<br />
Aussteller im April in Hannover im<br />
Hinblick auf Nachhaltigkeit zu<br />
bieten haben.<br />
Martina Laun<br />
Redakteurin<br />
m.laun@vfmz.de<br />
<strong>Der</strong> E-Mail-Service für<br />
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produzierenden Industrie.<br />
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6<br />
Dezember
INHALT<br />
RUBRIKEN<br />
03 Editorial<br />
40 Inserentenverzeichnis, Impressum<br />
42 Vorschau auf <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 3/<strong>2017</strong><br />
Betriebstechnik:<br />
Energieeffizient heizen<br />
10ohne Staub und Zugluft<br />
Fertigungstechnik:<br />
Mit robusten CNC-Maschinen<br />
18auf dem Erfolgsweg<br />
BETRIEBSFORUM<br />
05 Termine und Aktuelles<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
06 TITEL Trends bei Saugern und Absauganlagen<br />
10 Energieeffiziente Heiz- und Lüftungsanlage für den Produktionsbereich eines<br />
Vliesstoffherstellers<br />
12 Mit regelmäßigen Prüfungen elektrischer Betriebsmittel und Anlagen auf der<br />
sicheren Seite<br />
11 Produkte<br />
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
14 Lohnfertiger setzt auf 5-Achsen-Präzisionsfräsen als Geschäftsmodell<br />
16 Zehn Sägeautomaten sorgen für Flexibilität und Produktivität bei einem Stahlund<br />
Systemlieferanten<br />
18 Robuste, zuverlässige CNC-Maschinen unterstützen Lohnfertiger auf<br />
Erfolgsweg<br />
20 Produkte<br />
MONTAGE- UND HANDHABUNGSSTECHNIK<br />
22 Heiztechnikhersteller erhöht Sicherheit und Qualität bei der<br />
Schraubmontage<br />
24 Produkte<br />
Montagetechnik: Mehr<br />
Sicherheit und Qualität bei<br />
22der Schraubmontage<br />
INTRALOGISTIK<br />
26 Mit intelligenten Lagern den aktuellen Herausforderungen in der<br />
Blechbearbeitung begegnen<br />
28 Intelligente Vernetzung der Prozesse und Warenströme in Lager und<br />
Produktion<br />
30 Produkte<br />
SPECIAL: GRÜNE PRODUKTION<br />
32 Mit grünem Beispiel voran<br />
34 Teilereinigungsanlage mit Energiesparpaket bewährt sich bei einem<br />
Lohnfertiger<br />
36 Phoenix Contact setzt auf strategisches Energiemanagement<br />
38 Getriebebauer investiert in energetische Nachhaltigkeit<br />
40 Produkte<br />
Special:<br />
32Grüne Produktion
BETRIEBSFORUM<br />
INservFM <strong>2017</strong>: Hochkarätige Wissensvermittlung durch Kongress<br />
und Fachtagungen<br />
Mit einer facettenreichen Themenvielfalt und einem umfangreichen<br />
Kongressprogramm zeigt die INservFM <strong>2017</strong> vom 21. bis 23.02.<strong>2017</strong> in<br />
Frankfurt am Main die Trends und Entwicklungen in den Bereichen<br />
Facility Management, Betreiberverantwortung sowie IT. Drei intensive<br />
Kongresstage bieten branchenaktuelles Know-how von Trends und Entwicklungen<br />
bis hin zum Notfall- und Krisenmanagement im FM. Das<br />
kostenfreie Programm des Messeforums bietet eine hochkarätige<br />
Mischung aus Vorträgen, Praxisbeispielen sowie spannenden<br />
Diskussionen.<br />
www.inservfm.de<br />
MainDays <strong>2017</strong>: Auf dem Weg zu 4.0 – Instandhaltung zwischen<br />
Vision und Wirklichkeit<br />
Die MainDays <strong>2017</strong> vom 22. bis 23. März <strong>2017</strong> in Berlin bieten eine Plattform für Verantwortliche aus<br />
Instandhaltung und technischem Service, um sich mit relevanten Fragestellungen für eine zukunftsfähige<br />
Smart Maintenance auseinanderzusetzen: Welchen Nutzen bringen die 4.0-Technologien und<br />
wie können sie sinnvoll in bestehende Strukturen und Prozesse eingebunden werden? Was sind die Voraussetzungen<br />
für die Umsetzung? Best Practices namhafter Unternehmen versprechen wertvolle<br />
Impulse. Intensiv-Workshops, Fachforen, Keynotes aus der Industrie und ein Abendausflug zum<br />
Networken runden das Programm ab.<br />
www.maindays.de<br />
Hannover Messe <strong>2017</strong> zeigt die gewinnbringende<br />
Seite von Industrie 4.0<br />
„Integrated Industry – Creating Value“ – so lautet das Leitthema der<br />
Hannover Messe <strong>2017</strong> (24. bis 28. April). „Damit die Digitalisierung<br />
von Produktion und Energie flächendeckend voranschreitet, muss die<br />
Industrie die Nutzenargumentation noch deutlicher führen als bisher“,<br />
sagt Dr. Jochen Köckler, Vorstand der Deutschen Messe AG. „Die Unternehmen müssen erkennen,<br />
welche direkten und langfristigen Vorteile sie aus der Digitalisierung ziehen können.“ Großkonzerne,<br />
aber besonders auch kleine Unternehmen sind heute mit einer Vielzahl von technologischen Möglichkeiten<br />
konfrontiert, deren Auswirkungen sie oft nur schwer einschätzen können. Hier setzt die Hannover<br />
Messe <strong>2017</strong> an: Sie zeigt Wege auf, wie Unternehmen die Potenziale der Digitalisierung erkennen und für<br />
sich nutzen können.<br />
www.hannovermesse.de<br />
Bundesregierung zeichnet Energieeffizienz-Netzwerke aus<br />
Das Bundeswirtschafts- und das Bundesumweltministerium haben kürzlich<br />
die ersten Unternehmen für ihre Teilnahme an der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke<br />
ausgezeichnet. Die Teilnehmer, die ausgezeichnet<br />
wurden, planen, in den nächsten Jahren insgesamt 257 Gigawattstunden<br />
Energie einzusparen. Seit Start der Initiative Energieeffi zienz-Netzwerke<br />
im Dezember 2014 haben bundesweit bereits rund<br />
90 Netzwerke unter Beteiligung von über 900 Unternehmen ihre Arbeit<br />
aufgenommen. Ein Energieeffizienz-Netzwerk ist ein Zusammenschluss<br />
mehrerer Unternehmen einer Region oder Branche, die zusammenarbeiten, um ihren Energieverbrauch<br />
zu reduzieren. Auch unternehmensinterne Netzwerke aus mehreren Produktionsstandorten oder<br />
Filialen sind möglich. Zentrale Elemente der Netzwerke sind ein moderierter Austausch zwischen den<br />
Teilnehmern sowie die Festlegung eines gemeinsamen Einsparziels.<br />
www.effizienznetzwerke.org<br />
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Ihre Ideen<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 5<br />
Ottemeier.indd 1 20.01.<strong>2017</strong> 09:30:57
BETRIEBSTECHNIK I TITEL<br />
Flexibilität steht – so scheint es<br />
– ganz oben auf der „Wunschliste“<br />
der Betreiber von Industriesaugern<br />
und Absauganlagen.<br />
Bemerkbar macht sich das<br />
aktuell unter anderem daran,<br />
dass die Nachfrage nach<br />
mobilen Saugern stärker<br />
zunimmt als die nach Absauganlagen.<br />
Dabei kann der<br />
Anwender aus einem<br />
Serienprogramm auswählen,<br />
das sich exakt an die<br />
individuellen Anforderungen<br />
anpassen lässt.<br />
Flexibilität ist gefragt<br />
Trends bei Saugern und Absauganlagen<br />
Mobil oder stationär? Die Anwender<br />
von industriellen Saug- und Absauganlagen<br />
haben die Wahl. Für die stationäre<br />
Lösung spricht unter anderem die „Economy<br />
of scale“: Eine einzige zentrale Absauganlage<br />
kann Stäube und Dämpfe von vielen<br />
Absaugstellen aufnehmen. Damit vereinfacht<br />
sich auch die Sammlung und Entsorgung<br />
des Sauggutes. Die Handhabung ist<br />
ebenfalls einfach: Man muss keine mobilen<br />
Sauger vorhalten und zum jeweiligen Einsatzort<br />
bringen. Vielmehr reicht es aus, den<br />
Autor: Gerald Scheffels,<br />
freier Journalist, Wuppertal<br />
Saugschlauch an einer der Saugsteckdosen<br />
anzuschließen.<br />
Aktuell: Trend zu mobilen<br />
Saugern<br />
Für die mobile Lösung spricht hingegen,<br />
dass die Sauger uneingeschränkt flexibel<br />
und überall einsatzbereit sind (Bild 1). Dieses<br />
Argument wird offenbar von vielen Betreibern<br />
immer stärker gewichtet, denn Ruwac<br />
registriert einen deutlichen Trend zu<br />
mobilen Saugern und zur dezentralen Absaugung.<br />
Offenbar möchten sich diese Anwender<br />
nicht durch bauliche Maßnahmen<br />
– und sei es nur durch die Verlegung von<br />
Rohrleitung – festlegen, wo die zentrale Anlage<br />
installiert wird und wo sich die Anschlüsse<br />
der Saugschläuche befinden. Deshalb<br />
setzen sie kompakte mobile Sauger als<br />
„semi-mobile“ Lösungen ein, bei denen<br />
mobile Sauger fest an einem Standort installiert<br />
sind (Bild 2).<br />
Unterstützt wird dieser Trend sicherlich<br />
dadurch, dass sich die mobilen Sauger ebenso<br />
an die individuelle Aufgabe anpassen lassen<br />
wie die zentralen Absauganlagen. Das<br />
gilt für die Staubklasse, d.h. die Feinheit und<br />
das Rückhaltevermögen der Filter, ebenso<br />
wie für die erwarteten Mengen des Sauggutes<br />
(Filtergröße, Größe des Sammelbehälters)<br />
und die Art der Abreinigung.<br />
Modulsystem für Anpassung an<br />
die individuelle Anwendung<br />
Möglich macht dies das Modulsystem, nach<br />
dem die mobilen Ruwac-Industriesauger<br />
konstruiert sind und das sogar die nachträgliche<br />
Um- und Nachrüstung zum Bei-<br />
6 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
TITEL I BETRIEBSTECHNIK<br />
01 Mit mobilen Saugern ist der Anwender<br />
sehr flexibel<br />
Art der Ex-Schutz-Klasse (Gas- oder Staub-<br />
Ex, Ex-Zone 1 oder 2 bzw. 21 oder 22)<br />
auswählen. Hinzu kommen, als Option,<br />
zusätzliche Ex-Schutz-Maßnahmen wie<br />
Funkenfalle oder Nassabscheider.<br />
Spezialisten für besondere<br />
Saug-Aufgaben<br />
Da sich zwar sehr viele, aber nicht alle<br />
Aufgaben mit einem einzigen Systembaukasten<br />
erfüllen lassen, bietet Ruwac neben<br />
der universellen Baureihe auch einige<br />
„Spezialisten“ für besondere Saugaufgaben<br />
und Sauggüter. Dazu gehört die Baureihe<br />
DA 5150, die für das Aufsaugen von großen<br />
Mengen Sauggut entwickelt wurde. Sie unterscheidet<br />
sich – gut sichtbar – von der<br />
Basisbaureihe durch die sehr große Filterund<br />
Abscheideeinheit (Bild 3). Sie bietet<br />
beste Voraussetzungen für ein wirtschaftliches<br />
Abscheiden bei geringer Filterbelastung.<br />
Außerdem ist die Abscheideeinheit<br />
höhenverstellbar und somit anpassbar an<br />
eine Vielzahl von Sammelbehältern. Das ist<br />
deshalb besonders vorteilhaft, weil die Behälter<br />
bei großen Saugmengen entsprechend<br />
häufiger entsorgt werden müssen.<br />
Ein weiterer Spezialist unter den mobilen<br />
Saugern ist die Baureihe DAV-SB, die eigens<br />
für das Aufsaugen von leichtem, komprimierbarem<br />
Material wie Papier-Kunststoffund<br />
Textilresten entwickelt wurde. Das<br />
Sauggut wird in einem großvolumigen Filtersack<br />
der Filterklasse M gesammelt und<br />
die Saugleistung wurde so bemessen, dass<br />
das Sauggut im Filtersack hoch verdichtet<br />
wird. Das schafft die Voraussetzung für lange<br />
Betriebszeiten ohne Wechsel bzw. Entleerung<br />
des Filters.<br />
02 Beliebte Lösung: Mobiler Sauger (hier<br />
in Ex-Schutz-Version) in stationärem Einsatz<br />
als Absaugung an einer Produktionsanlage<br />
spiel mit zusätzlichen Filterstufen oder einer<br />
Vorabscheidung ermöglicht.<br />
Diese Möglichkeit gilt für die „normalen“<br />
Ruwac-Sauger und auch für die explosionsgeschützten<br />
Versionen, die von Grund auf<br />
für sicherheitssensible Aufgaben entwickelt<br />
wurden. Hier kann der Anwender auch die<br />
Neue Anwendungen für<br />
bekannte Baureihen<br />
Außerdem ergeben sich neue Anwendungen<br />
für bekannte Saugerbaureihen. Ein Beispiel<br />
dafür sind die additiven oder generativen Fertigungsverfahren,<br />
landläufig als 3D-Druck<br />
bezeichnet. Beim Schichtaufbau der gedruckten<br />
Bauteile aus Kunststoff oder Metall entstehen<br />
Gase und Stäube. Abgesaugt werden<br />
Vieles spricht für mobile Lösungen<br />
Für die mobile Lösung spricht, dass die Sauger uneingeschränkt flexibel und überall<br />
einsatzbereit sind. Die mobilen Sauger lassen sich zudem ebenso an die individuelle<br />
Aufgabe anpassen wie zentrale Absauganlagen. Das gilt für die Staubklasse, d.h. die<br />
Feinheit und das Rückhaltevermögen der Filter, ebenso wie für die erwarteten<br />
Mengen des Sauggutes (Filtergröße, Größe des Sammelbehälters) und die Art der<br />
Abreinigung. Auch die nachträgliche Um- und Nachrüstung zum Beispiel mit<br />
zusätzlichen Filterstufen oder einer Vorabscheidung ist möglich.<br />
03 Ein Spezialist unter den mobilen<br />
Saugern: Für große Mengen Sauggut<br />
eignet sich die Baureihe DA 5150<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 7
BETRIEBSTECHNIK I TITEL<br />
04 Mit den Nassabscheidern der NA-Serie werden die Arbeitsräume von Anlagen der<br />
generativen Fertigung gereinigt<br />
05 Die Serie DS 3 erweitert das Programm<br />
der stationären Sauganlagen um eine<br />
Baureihe für das wirtschaftliche Ab- und<br />
Aufsaugen von feinen und feinsten Stäuben<br />
sie direkt im Arbeitsraum der Anlagen von<br />
Ruwac-Nassabscheidern der NA-Baureihe.<br />
Führende Hersteller von Anlagen der generativen<br />
Fertigung bieten diese Nassabscheider<br />
im Rahmen von Komplettlösungen<br />
an. Ein Beispiel: Die Realizer GmbH in Borchen<br />
hat sich auf das Verfahren des selektiven<br />
Laserschmelzens (SLM) spezialisiert.<br />
Die Gründer des Unternehmens waren in<br />
den 90er Jahren maßgeblich daran beteiligt,<br />
diese Technologie zur Serienreife zu bringen,<br />
mit der sich auch sehr komplexe Bauteile<br />
z. B. mit Hinterschneidungen oder mit Hohlund<br />
Gitterstrukturen erzeugen lassen.<br />
Im Unterschied zu anderen Verfahren dieser<br />
Art wie z.B. Stereolithographie (SLG) und<br />
selektives Lasersintern (SLS) lassen sich mit<br />
dem Laserschmelzen auch reine Metalle in<br />
Pulverform verarbeiten. Man benötigt also<br />
keine Bindemittel und kann metallische Bauteile<br />
erzeugen, die mechanisch hochbelastbar<br />
sind und deren Material- und Funktionseigenschaften<br />
in jeder Hinsicht denen von<br />
konventionell hergestellten Teilen gleichen.<br />
Nassabscheider für generative<br />
Fertigungsverfahren<br />
Realizer hat den Nassabscheider NA 7-11<br />
von Ruwac ins Zubehörprogramm aufgenommen,<br />
der dezidiert für diesen und ähnliche<br />
Einsatzfälle entwickelt wurde (Bild 4).<br />
Er saugt das Metallpulver – das explosibel<br />
ist, wenn Leichtmetalle wie Aluminium<br />
oder Magnesium verarbeitet werden – ab<br />
und neutralisiert es, indem der abgesaugte<br />
Luftstrom durch einen mit Flüssigkeit gefüllten<br />
Sammelbehälter geleitet wird. Die<br />
Metallpartikel sinken als Sediment zum<br />
Boden des Behälters, während die vorge-<br />
reinigte Luft an die Oberfläche gelangt und<br />
dann durch Filterpatronen der Staubklasse<br />
M oder H geleitet wird. Das im Behälter gesammelte<br />
Sediment kann bei Bedarf getrocknet,<br />
gesiebt und wiederverwendet<br />
werden. So ist die Sauberkeit beim selektiven<br />
Laserschmelzen gewährleistet, und der<br />
Prozess wird nochmals effizienter.<br />
Neue Ideen für die stationäre<br />
Absaugung<br />
Auch wenn der Trend aktuell in Richtung<br />
mobile Sauger geht, heißt das nicht, dass es<br />
keine Anwendungsfälle für stationäre Absauganlagen<br />
gibt. Diese Anlagen haben immer<br />
dann ihre Berechtigung, wenn größere<br />
Luftströme anfallen. Sie sind, genau wie die<br />
mobilen Geräte, modular aufgebaut und<br />
deshalb gut an die individuelle Aufgabe<br />
und die Umgebungsbedingungen anpassbar<br />
– und auch hier gibt es Neuheiten. Denn<br />
mit der Serie DS 3 hat Ruwac eine Anlagenbaureihe<br />
entwickelt, die sich insbesondere<br />
für das Absaugen und Aufsaugen feiner und<br />
feinster Stäube eignet (Bild 5).<br />
Zu den konstruktiven Merkmalen der<br />
Serie DS 3 gehört die Kombination aus angepasster<br />
Luftleistung und außerordentlich<br />
großer Filterfläche von 12 m². Daraus ergibt<br />
sich eine geringe Filterflächenbelastung.<br />
Die feinen Partikel bleiben gleichmäßig im<br />
Filtermaterial haften, ohne dass es frühzeitig<br />
zu einer Erhöhung des Differenzdrucks<br />
aufgrund der Staubbelegung der groß<br />
dimensionierten Filterpatronen kommt.<br />
Das bedeutet: Die Zeiträume zwischen den<br />
Abreinigungszyklen sind lang, die Filtrationswirkung<br />
ist konstant und die Lebensdauer<br />
des Filterelementes hoch.<br />
Alternative zu mobilen Saugern<br />
Die DS 3-Sauger sind für den 24/7-Betrieb<br />
konstruiert und lassen sich über die elektronische<br />
Steuerung in Gesamtanlagen integrieren.<br />
Die pneumatische Abreinigung<br />
erfolgt vollautomatisch. Ein Touch Panel<br />
erlaubt die komfortable Parametrierung der<br />
Steuerung, die Klartextanzeige gibt Auskunft<br />
über den aktuellen Betriebszustand.<br />
<strong>Der</strong> Sauger, der in zwei Leistungsvarianten<br />
mit 2,2- und 4-kW-Antrieb lieferbar ist,<br />
benötigt nur eine sehr geringe Aufstellfläche<br />
(730 x 990 mm) und eignet sich sowohl<br />
für die Einzelabsaugung als auch für<br />
den Parallelsaugbetrieb.<br />
Das modulare Bauprinzip ermöglicht die<br />
Ausrüstung des DS 3 zum Beispiel mit<br />
einem Reststaubfilter der Staubklasse H<br />
oder einem Aktivkohlemodul. <strong>Der</strong> Staubsammelbehälter<br />
ist gut zugänglich, und die<br />
staubexplosionsgeschützte Ausführung<br />
(Zone 22 gemäß ATEX-Richtlinie) schafft<br />
die Voraussetzung für ein sicheres Handling<br />
auch von entzündlichen Stäuben. Mit<br />
diesen Eigenschaften eignet sich der DS 3<br />
unter anderem für Anwendungen in der<br />
Elektronikproduktion, in der Laserbearbeitung<br />
und in der additiven Fertigung – als<br />
Alternative zu den mobilen Drehstromsaugern.<br />
www.ruwac.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
8 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
Modulare Produktserie für die<br />
Druckluftaufbereitung<br />
Emerson hat die Asco Numatics<br />
Baureihe 651 für die Druckluftaufbereitung<br />
bestehend aus<br />
Filtern, Reglern und Ölern (FRL)<br />
eingeführt. Damit wird die 650er<br />
Familie um Produkte mit den<br />
Anschlussgrößen G1/8 und G1/4<br />
erweitert. Die Baureihe 651 hat<br />
einen geringeren Platzbedarf<br />
und wurde für kompakte<br />
Anwendungen und Maschinen,<br />
die hohe Durchflüsse erfordern,<br />
entwickelt. Mit besonders hohen Durchflüssen bezogen auf die<br />
Baugröße sind diese vielseitigen Produkte für die Druckluftaufbereitung<br />
ideal für Verpackungsmaschinen und Anwendungen,<br />
die platzsparende Geräte erfordern, geeignet. Die Baureihe 651<br />
erweitert den oberen und unteren Temperaturbereich (-40 bis<br />
80° C) und ermöglicht damit den Einsatz in vielen Industriebereichen,<br />
raue Umgebungen eingeschlossen. Die modularen<br />
Produkte für die Druckluftaufbereitung sind robust und einfach<br />
zu montieren. Die neuen Endplatten ermöglichen dem<br />
Wartungspersonal, die Baugruppe ohne Trennung von der<br />
Rohrleitung zu entnehmen. Nach vorn gerichtete, dünne<br />
Manometer sind einfach abzulesen.<br />
www.asconumatics.de<br />
Per App leichter zum passenden<br />
Werkzeug<br />
<strong>Der</strong> Bosch Pocket Assistant<br />
erweitert die kostenlose Bosch<br />
Toolbox App und erleichtert<br />
Anwendern die Suche nach dem<br />
passenden Werkzeug oder<br />
Zubehör. In nur drei Schritten ist<br />
man am Ziel: Einfach den Bosch<br />
Pocket Assistant öffnen, Produkt<br />
oder Zubehör-Verpackung von Bosch mit dem Smartphone<br />
scannen, und schon bekommt man alle verfügbaren Informationen<br />
zum Produkt einschließlich technischer Details und<br />
Anwendungsfilmen. <strong>Der</strong> Bosch Pocket Assistant erkennt das<br />
gescannte Produkt nicht nur, sondern gibt auch Empfehlungen,<br />
welche Zubehöre sich für welche Produkte am besten eignen.<br />
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das gewünschte Gerät<br />
oder Zubehör direkt über die App online zu bestellen. Auch die<br />
Abwicklung von Service-Leistungen wird über den Bosch Pocket<br />
Assistant vereinfacht. Gleiches gilt für die Beauftragung einer<br />
Reparatur oder das Erfassen der Geräte für „TrackMyTools“, das<br />
cloudbasierte Bosch-Systems zur Verwaltung und Lokalisierung<br />
der Arbeitsmittel eines Betriebs. <strong>Der</strong> Bosch Pocket Assistant ist als<br />
Erweiterung der Bosch Toolbox App kostenlos im Google Play<br />
Store und im Apple App Store für Smartphones mit Android- und<br />
iOS-Betriebssystemen erhältlich.<br />
www.bosch-professional.com<br />
Wischtuchwahl erleichtert<br />
Die Anforderungen an den Reinigungsprozess sind hoch: egal ob in der Automobilindustrie,<br />
im Gesundheitswesen, in der Lebensmittelindustrie oder in der Metallverarbeitung. So<br />
vielfältig die Einsatzmöglichkeiten, so umfangreich sind auch die auf dem Markt befindlichen<br />
Wischtuchlösungen. Um Anwendern eine schnelle und treffsichere Auswahl zu<br />
ermöglichen, hat Kimberly-Clark Professional jetzt sein Wypall-L-Sortiment vereinfacht.<br />
Neue Qualitätsstufen sorgen für eine anwendungsspezifische Zuordnung. Die drei neuen<br />
Qualitätsstufen „Essential“, „Extra“ und „Ultra“ unterteilen die robusten Tücher<br />
ent sprechend den Reinigungsanforderungen leicht, mittelschwer und anspruchsvoll. Ein<br />
dreiteiliges Nummerierungssystem steht für die Lagen, die das jeweilige Wischtuch hat. So<br />
erleichtert der Hersteller den Anwendern die Auswahl des richtigen Wischtuchs für individuelle Anwendungsbereiche. Mit den aus<br />
Airflex-Material bestehenden Wischtüchern sollen Verbraucher darüber hinaus in Bezug auf die Effizienz profitieren: Im Vergleich zu<br />
handelsüblichen zweilagigen Produkten sind die einlagigen Wypall-L-Produkte saugfähiger, reißfester und voluminöser. Dadurch kann<br />
der Verbrauch um bis zu zehn Prozent reduziert werden.<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 9
BETRIEBTSECHNIK<br />
gen Erdgasleitungen haben die Techniker<br />
direkt in die Halle gelegt“, berichtet Harald<br />
Wimmer, Vertriebs- und Marketingleiter bei<br />
LK Metallwaren GmbH.<br />
<strong>Der</strong> Energiecontroller EC 5000 regelt die<br />
Temperatur der Anlage intelligent und auf<br />
die Wünsche von Naue angepasst: Die Halle<br />
wird exakt nach Bedarf erwärmt. Die gewünschte<br />
Raumtemperatur ist frei programmierbar.<br />
Ein weiterer Pluspunkt: Die<br />
energieeffiziente Anlage übererfüllt die Anforderung<br />
der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) bei weitem, so dass Naue auf den<br />
zusätzlichen Einsatz erneuerbarer Energien<br />
verzichten kann.<br />
Heizen ohne Staub<br />
und Zugluft<br />
Energieeffiziente Heiz- und Lüftungsanlage für den<br />
Produktionsbereich eines Vliesstoffherstellers<br />
Bei einem Hersteller von<br />
industriellen Vliesstoffen war<br />
eine innovative Heizungs- und<br />
Belüftungsanlage gefragt. Die<br />
Anforderungen an das Projekt<br />
sind schnell formuliert: Ein rund<br />
2000 m² großer und knapp<br />
10 Meter hoher Hallenneubau<br />
sollte inklusive eines Nebenraumes,<br />
in dem künftig eine<br />
lärmintensive Nadelmaschine<br />
steht, effizient beheizt und<br />
belüftet werden.<br />
Wichtig war uns eine energieeffiziente<br />
Lösung, bei der die Maschinenabwärme<br />
ins Beheizungssystem einfließt. Um<br />
ein gutes Raumklima für unsere Mitarbeiter<br />
zu erreichen, sollte die Temperaturverteilung<br />
gleichmäßig sowie staub- und zugfrei<br />
erfolgen“, erinnert sich Andreas Weingärtner,<br />
stellvertretender Gesamtproduktionsleiter<br />
beim Vliesstoff-Hersteller Naue in<br />
Espelkamp-Fiestel. Überzeugen konnte das<br />
Konzept des Hallenheizungsspezialisten<br />
LK Metallwaren GmbH aus Schwabach.<br />
Umweltschonender<br />
Warmlufterzeuger<br />
Die Techniker von LK Metallwaren installierten<br />
eine energieeffiziente Lösung mit dem Warmlufterzeuger<br />
vom Typ Rheinland RBW 250, dessen<br />
Heizleistungsbereich von 40 bis 250 kw<br />
reicht. <strong>Der</strong> unter der Decke installierte Warmlufterzeuger<br />
saugt die aus der Halle aufsteigende<br />
Herausforderungen gemeistert<br />
Eine besondere Herausforderung stellte die<br />
Anbindung des Nebenraums dar, in dem<br />
eine lärmintensive Nadelmaschine arbeiten<br />
soll. Die Heiztechnik-Experten wussten auch<br />
hier Rat. Sie verlegten ein an die Heizungsanlage<br />
angebundenes Rohrsystem. Über einen<br />
Raumthermostat gesteuerte Jalousieklappen<br />
regeln die Wärmezufuhr. In die Zuleitung<br />
installierten die Techniker zudem<br />
einen Kulissenschalldämpfer, der den Lärm<br />
aus dem Nebenraum wirkungsvoll abhält.<br />
Nach dem Anlaufen der Produktion stellte<br />
sich heraus, dass produktionsbedingt<br />
20 000 m³/h Prozessluft aus der Halle abgesaugt<br />
werden, wodurch ein hoher Unterdruck<br />
entsteht. Auch für dieses Problem<br />
hatten die LK-Techniker schnell eine Lösung.<br />
Dank der vorhandenen Außenlufteinrichtung<br />
an der Heizungsanlage konnte die<br />
neue Absaugung mit der Heizungssteuerung<br />
verknüpft werden. Im Absaugbetrieb<br />
schaltet nun die Anlage von Umluft auf Außenluftbetrieb.<br />
Frischluft wird angesaugt<br />
und je nach Außentemperatur über den<br />
modulierenden Brenner mit konstanter<br />
Vorteilhaft im Vergleich zu zentralen Heizlösungen ist, dass die<br />
Wärme dort erzeugt wird, wo sie gebraucht wird<br />
Abwärme von Maschinen ebenso an wie etwa<br />
die durch Beleuchtung oder Sonneneinstrahlung<br />
entstehende Wärme und filtert diese. Zusätzlich<br />
wird frische Außenluft angesaugt. Die<br />
Luft wird an einer Edelstahl-Brennkammer vorbeigeführt,<br />
um sie auf die gewünschte Raumtemperatur<br />
zu bringen. Im Inneren der links und<br />
rechts angeordneten Wärmeaustauschrohre<br />
wird eine turbulente Strömung der Abgase erzeugt<br />
und dadurch ein optimierter Wärmeaustausch<br />
gewährleistet. Spezielle Luftauslässe und<br />
Rückluft-Deckenventilatoren verteilen den Luftstrom<br />
zugfrei in der Halle. Die Regelung der<br />
Warmluftverteilung geschieht automatisch mittels<br />
PI-Differenztemperaturregelung über Messsensoren<br />
im Arbeitsbereich und an der Decke.<br />
„Vorteilhaft im Vergleich zu zentralen<br />
Heizlösungen ist, dass die Wärme dort erzeugt<br />
wird, wo sie gebraucht wird. Die nöti-<br />
Temperatur der Halle zugeführt. Somit ist<br />
die Druckdifferenz im Raum ausgeglichen.<br />
Fazit<br />
„Unsere Mitarbeiter empfinden die Wärme<br />
als angenehm, die Anlage ist einfach bedienbar<br />
und läuft so verbrauchsarm wie versprochen“,<br />
resümiert Andreas Weingärtner.<br />
www.lk-metall.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
10 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
Flachformhubtische für das Anheben von<br />
Transportwagen optimiert<br />
Transportwagen, Trolleys, Plattformwagen,<br />
Etagen- und Regalwagen<br />
werden in vielen Betrieben genutzt,<br />
um Ware, Material und Produkte<br />
zwischenzulagern sowie von Arbeitsplatz<br />
zu Arbeitsplatz zu transportieren.<br />
Um Arbeitsplätze, an denen<br />
diese Wagen beladen und entladen<br />
werden, ergonomisch zu gestalten,<br />
muss der Transportwagen entsprechend<br />
angehoben werden, um die<br />
Ware auf eine bequem zu erreichende<br />
Höhe zu bringen. Für diesen Zweck bieten sich Scherenhubtische<br />
an. Um hier eine sichere Lösung bereitzustellen, entwickelte<br />
Flexlift die Baureihe „FMA“: Diese Tische haben zusätzliche Kufen<br />
an beiden Längsseiten, auf die der Transportwagen bei<br />
abgesenktem Hubtisch gefahren wird. In beiden Kufen befindet<br />
sich eine Aussparung, passend für zwei der Räder des Wagens.<br />
Sobald die Räder dort hinein fahren, hat der Wagen seine richtige<br />
Position erreicht. Wird der Hubtisch nun hochgefahren, tauchen<br />
die Räder des Wagens etwas in die Aussparungen ein, wodurch<br />
der Wagen automatisch gegen ein Abrollen gesichert ist. Die<br />
umlaufende Fußschutzleiste ist in den Bereich der Kufen verlängert,<br />
so dass keine Klemmgefahr für Personen beim Absenken<br />
des Hubtisches besteht.<br />
Transportwagen gibt es in unzähligen Varianten am Markt. Die<br />
Ausführung eines „FMA“-Hubtisches muss deshalb stets an den<br />
verwendeten Transportwagen angepasst werden.<br />
Wir laden Sie ein: Hannover Industrie • 21.-25.04.2008 • Halle/Stand 13 D90<br />
www.flexlift.de<br />
Neuer Ratgeber <strong>2017</strong> informiert über<br />
Steigtechnik mit Grips<br />
In seinem neuen „Steigtechnik Ratgeber<br />
<strong>2017</strong>“ präsentiert der bayerische Qualitätshersteller<br />
Günzburger Steigtechnik erneut<br />
„Steigtechnik mit Grips“ und ganz viel<br />
Service. Auf 194 Seiten bündelt das<br />
Unternehmen in hochwertiger Aufmachung<br />
kompakt und klar strukturiert<br />
seine innovativen Lösungen des Standardsortiments<br />
mit über 1600 Artikeln,<br />
darunter auch insgesamt zehn Produktneuheiten.<br />
Darüber hinaus informiert das<br />
Unternehmen ausführlich über die<br />
Neuerungen der DIN EN 131-1/2 und die DIN EN ISO 14122. Das<br />
Sortiment der Günzburger Steigtechnik wurde bereits auf die<br />
neuen Normen abgestimmt.<br />
Aushängeschild im Standardsortiment der Günzburger<br />
Steigtechnik bleiben die Ergonomie- und Arbeitssicherheits-<br />
Highlights wie die Stufenleitern mit ergonomischer Griffzone<br />
„ergo-pad“ und die Sprossenleitern mit „rollbar“-Traverse sowie<br />
Leitern und Podeste mit rutschhemmenden Trittflächen, die für<br />
den Einsatz in R13-Arbeitsumgebungen zertifiziert sind. Erweitert<br />
hat die Günzburger Steigtechnik ihre beliebte ML-Produktfamilie.<br />
Die einseitig begehbaren ML-Stufenleitern sind jetzt auch in<br />
Aluminium eloxiert erhältlich. Neu im Produktprogramm ist auch<br />
das ML-Gerüst.<br />
www.steigtechnik.de<br />
Wir saugen<br />
alles ...<br />
… wirklich alles<br />
RUWAC<br />
Industriesauger GmbH<br />
Westhoyeler Str.25<br />
49328 Melle-Riemsloh<br />
Telefon: 0 52 26 - 98 30-0<br />
Telefax: 0 52 26 - 98 30-44<br />
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E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 11
BETRIEBSTECHNIK<br />
Prüfungen durch<br />
„befähigte“ Personen<br />
Vom Kurzschluss<br />
zum Betriebsschluss?<br />
Mit regelmäßigen Prüfungen elektrischer Betriebsmittel<br />
und Anlagen auf der sicheren Seite<br />
Elektrische Betriebsmittel und<br />
Anlagen müssen regelmäßig<br />
überprüft werden. Damit tun sich<br />
viele Unternehmen schwer. Bei<br />
Nachlässigkeit drohen allerdings<br />
Strafen, und im Fall eines Falles<br />
zahlt die Versicherung nicht.<br />
Ein Checkup bei Kaffeemaschinen, Wasserkochern<br />
oder Radios – der Sinn leuchtet<br />
vielen nicht ein. Aber auch diese Geräte<br />
zählen laut der „DGUV-Vorschrift 3“ der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung zu den elektrischen<br />
Betriebsmitteln, die in Abständen<br />
von drei bis 24 Monaten auf Tauglichkeit zu<br />
untersuchen sind. Egal ob sie der Produktivität<br />
der Firma dienen oder nicht. Entscheidend<br />
ist, dass sie mit einem Stecker am<br />
Stromnetz hängen. Immer mehr Unternehmen<br />
verbieten inzwischen ihren Mitarbeitern,<br />
eigenes Equipment mitzubringen. Zu<br />
tun bleibt genug – an Computern, Monitoren,<br />
Verlängerungskabeln etc. Und nicht<br />
zuletzt – mit ungleich komplexeren Anforderungen<br />
– an Maschinen und Anlagen.<br />
„Selbst Tischventilatoren und der Staubsauger<br />
der Reinigungskraft müssen im Rahmen<br />
einer Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt<br />
werden. Die Bestimmungen sind<br />
umfassend und lassen keinen Spielraum“,<br />
so Marc-A. Eickholz, Leiter Technische<br />
Dienste der Niederberger Gruppe mit Sitz<br />
in Köln, die in Industrie- und Handelsobjekten<br />
die vorgeschriebenen Prüfungen<br />
durchführt. Viele Firmen engagieren inzwischen<br />
solche Spezialdienstleister, um auf<br />
Nummer Sicher zu gehen.<br />
Wer dagegen das Ganze – weil auf den<br />
ersten Blick skurril – nicht so genau nimmt,<br />
bewegt sich auf dünnem Eis. Mittlerweile<br />
nehmen die Berufsgenossenschaften (BG)<br />
Sünder ins Visier. Ignoriere ein Betrieb die<br />
Aufforderung zur Prüfung, drohe ihm ein<br />
Bußgeld von bis zu 10 000 Euro, so die BG<br />
Holz und Metall. Kommen durch die Nachlässigkeit,<br />
etwa bei einem Stromschlag, Personen<br />
zu Schaden, wird der Unternehmer<br />
für die gesamten Kosten – von der Versorgung<br />
des Verletzten bis zu den Reha-Maßnahmen<br />
– in Regress genommen.<br />
Bricht ein Feuer aus, steht sogar die Existenz<br />
auf dem Spiel. Die Versicherung muss<br />
bei Verstößen gegen gesetzliche Bestimmungen<br />
und Normen – die vertraglichen<br />
Obliegenheitspflichten – nicht zahlen. „Immerhin<br />
ein Drittel der Feuerschäden im gewerblichen<br />
Bereich gehen auf elektrische<br />
Defekte zurück“, so Nico Emde, Leiter Sachversicherung<br />
der Gossler, Gobert & Wolters<br />
Gruppe, eines führenden Industrieversicherungsmaklers.<br />
Emde: „Im Rahmen<br />
unserer Beratung weisen wir auch auf<br />
dieses Risiko hin; die meisten sind sich<br />
dessen durchaus bewusst.“<br />
Doch Einsicht und guter Wille allein schützen<br />
nicht vor Strafe. Die Prüfungen müssen<br />
durch dafür „befähigte“ Personen durchgeführt<br />
werden. Marc-A. Eickholz: „Das ist der<br />
eigentliche Knackpunkt; es herrscht vielfach<br />
Unklarheit darüber, wer tatsächlich befähigt<br />
ist.“ Viele Betriebe halten es für ausreichend,<br />
wenn jemand mit einem Prüfgerät umzugehen<br />
weiß, also darin eingewiesen wurde,<br />
ohne selbst eine elektrofachliche Ausbildung<br />
zu haben. Ein gefährlicher Irrtum.“<br />
In den Technischen Regeln für Betriebssicherheit<br />
sind die Anforderungen klar definiert:<br />
eine Berufsausbildung, zum Beispiel<br />
zum Elektro-, Automatisierungs- oder Telekommunikationstechniker<br />
oder eine andere<br />
für die vorgesehenen Prüfaufgaben ausreichende<br />
elektrotechnische Qualifikation.<br />
Dazu gehört laut BG Holz und Metall eine<br />
nachgewiesene Zeit im Berufsleben im Umgang<br />
mit den zu prüfenden Arbeitsmitteln<br />
und die Durchführung mehrerer Prüfungen<br />
pro Jahr. „Es gibt keine starren Fristen. Die<br />
unterschiedlichen Technologien und Nutzungsumgebungen,<br />
etwa in Werkstatt, Produktion,<br />
Büros oder Sozialräumen, bedingen<br />
auch unterschiedliche Prüfperioden. Planung<br />
und Umsetzung verantworten in der<br />
Regel die Beauftragten für Arbeitssicherheit“,<br />
so Marc-A. Eickholz von der<br />
Niederberger Gruppe. Dafür geradestehen<br />
muss der Unternehmer aber persönlich. Es<br />
sei denn, er hat seine Pflichten wirksam auf<br />
einen Mitarbeiter übertragen. Das Risiko<br />
halst sich aber kaum jemand auf.<br />
<strong>Der</strong> im Fall eines Falles zu führende<br />
Nachweis, allen Anforderungen mit Sorgfalt<br />
nachgekommen zu sein, kann schwierig<br />
werden. „<strong>Der</strong> Verantwortungsumfang und<br />
das Haftungsrisiko im Unternehmen hängt<br />
von den tatsächlichen Betriebsabläufen –<br />
der ‚gelebten Organisation des Unternehmens<br />
– ab“, so Professor Thomas<br />
Wilrich, Fachanwalt für Verwaltungsrecht<br />
und Experte für Arbeitssicherheit in<br />
Münsing. Wilrich: „Dies klingt zwar nach<br />
dem typischen juristischen ‚Es kommt<br />
drauf an‘. Aber es ist die Wahrheit.“<br />
Bild: Fotolia<br />
www.niederberger-gruppe.de<br />
Im Fokus<br />
Sicherheit<br />
Effizienz<br />
Nachhaltigkeit<br />
12 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
Mit Augmented-Documentation-App<br />
Störfälle identifizieren und beheben<br />
<strong>Der</strong> Dienstleister für<br />
technische Kommunikation<br />
Kothes! hat<br />
zusammen mit seinen<br />
Partnerfirmen Docufy<br />
und Reflekt eine<br />
Augmented-Documentation-App<br />
entwickelt.<br />
Mit deren Hilfe werden Störfälle durch eine Anzeige auf dem<br />
Tablet kostengünstig und mit geringem Zeit- und Arbeitsaufwand<br />
identifiziert und behoben. <strong>Der</strong> Anwender erhält vor Ort einen<br />
direkten Zugriff auf die technische Dokumentation. Informationen<br />
zur Bedienung, Wartung oder Reparatur können direkt über<br />
das Kamerabild aufgerufen werden, wodurch aufwendiges<br />
Suchen in Papierordnern entfällt. Durch die Integration in das<br />
Redaktionssystem Cosima go! wird dabei das Beste aus den<br />
Bereichen Augmented Reality und moderner Redaktionssystemtechnik<br />
verknüpft. Das bewirkt eine individuelle AD-Lösung<br />
durch eine Standardsoftware, die eine schnelle und unkomplizierte<br />
Aktualisierung der Inhalte, Themen und Sprachen sicherstellt.<br />
Bei Bedarf könnte die technische Abteilung des Herstellers<br />
per Videoschaltung direkt in die Problemlösung einbezogen<br />
werden. <strong>Der</strong> Vorteil liegt auf der Hand: <strong>Der</strong> Techniker wird aktuell<br />
in die Schadensbehebung eingebunden, um Lösungswege<br />
aufzuzeigen. Die App bietet also eine signifikante Zeit- und<br />
Kostenersparnis, weil Produktionsausfälle reduziert werden.<br />
www.kothes.de<br />
Neue Aufroller-Baureihen mit<br />
hochflexiblen Druckluft-Schläuchen<br />
Mit den neuen Schlauchaufroller-<br />
Baureihen 3-Flex sowie 4-Flex und<br />
4-G-Flex vereinfacht die Rapid Group<br />
das Handling von Druckluftschläuchen<br />
in Werkstätten und Industriebetrieben<br />
erheblich. Denn diese<br />
komplett ausgestatteten und einsatzbereiten<br />
Aufroller bieten einen<br />
entscheidenden Vorteil: Sie verfügen<br />
über die gelben Spezial-Flex-<br />
Schläuche aus dem Schlauchprogramm<br />
des Unternehmens. Diese bis 20 bar einsetzbaren<br />
Druckluftschläuche bestehen aus einem hochflexiblen und<br />
weichen Material, dass in einem Bereich von -30 bis +40°C<br />
temperaturstabil bleibt. Das bedeutet, der Flex-Pneumatikschlauch<br />
wird selbst an frostigen Wintertagen nicht steif und<br />
störrisch, sondern bleibt geschmeidig und beweglich. Er bildet<br />
keine Schlangen oder Schlingen, lässt sich auch bei Schnee und<br />
Eis leicht führen und kann problemlos aus- und aufgerollt<br />
werden. Weitere gemeinsame Merkmale der drei Flexschlauch-<br />
Baureihen sind die Federzug-Aufrollmechanik und die als<br />
Klickton hörbare Mehrfachrasterung bei jeder Trommelumdrehung.<br />
Zudem hat der Pneumatikschlauch in allen drei Fällen eine Länge<br />
von maximal 20 Metern. Stets ist er auch mit einem Stopper<br />
versehen, der sicherstellt, dass sein bewegliches Ende mit der<br />
Schnellschlusskupplung immer griffbreit für den Anwender aus<br />
dem Aufroller herausrag<br />
www.rapid-griesheim.de<br />
Whitepaper zu ISO 50001 &<br />
Optimierung des Druckluftsystems<br />
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FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Leistung mit Präzision<br />
Lohnfertiger setzt auf 5-Achsen-Präzisionsfräsen als Geschäftsmodell<br />
01 Blick auf einen Teil der „Hermle-Parade“<br />
mit zurzeit neun CNC-5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentren<br />
unterschiedlicher<br />
Bau- und Leistungsgrößen der C-Baureihe<br />
Zukunftsweisend in 5-Achsen-<br />
Hochtechnologie investiert<br />
Mit der konsequenten Fokussierung<br />
auf die Möglichkeiten der<br />
5-Achsen-/5-Seiten-Komplett-/<br />
Simultan-Bearbeitung und mit<br />
CNC-Hochleistungs-Bearbeitungszentren<br />
von Hermle surft das<br />
tschechische Unternehmen Axis<br />
Tech s.r.o. auf einer anhaltenden<br />
Erfolgswelle.<br />
In wenigen Jahren vom austauschbaren Zulieferer<br />
für mechanische Teile zum anerkannten<br />
Highend-Zerspanungsdienstleister<br />
für komplexe Präzisions-Komponenten –<br />
auf diese sehr erfolgreiche Geschichte blickt<br />
das tschechische Unternehmen Axis Tech<br />
s.r.o. zurück. Gegründet im Jahr 2010, machten<br />
Petr Michalek, CTO/Geschäftsführer<br />
Produktion, und Petr Stencel, CEO/Geschäftsführer<br />
Vertrieb, ihre Berufung zur<br />
Mission, in dem sie ihre mehr als 15 Jahre<br />
Erfahrungen in der NC- bzw. CNC-Zerspanung<br />
bündelten und in ihr eigenes Unternehmen<br />
einbrachten. Vor allem hinsichtlich<br />
des unzulänglichen Maschinenpark der<br />
ersten Stunde waren die Anfänge zwar auch<br />
von Schwierigkeiten geprägt, doch spätestens<br />
mit dem Umstieg auf die „richtigen“<br />
CNC-Hochleistungs-Bearbeitungszentren<br />
stellte sich der angestrebte Erfolg ein.<br />
Und das kam laut Petr Michalek so: „Wir<br />
verfügen in den Bereichen Produktions-,<br />
Montage- und Messvorrichtungen sowie<br />
Zulieferteile für die Automobilindustrie,<br />
den Flugzeugbau und für den Maschinenbau<br />
über eine ganze Menge Expertise. Wir<br />
stellten uns vor, diese nun für die Fertigung<br />
komplexer Werkstücke aus unterschiedlichsten<br />
Werkstoffen zu nutzen. Also beschafften<br />
wir uns Maschinen, mussten aber<br />
bald feststellen, dass sich diese nur bedingt<br />
eigneten, um den eigenen Ansprüchen<br />
bzw. den wachsenden Wünschen der Kunden<br />
gerecht werden zu können. Da wir<br />
schon früher mit Hermle-Bearbeitungszentren<br />
sehr gute Erfahrungen gemacht hatten,<br />
lag es nahe, sich nach Ersatz für die zuerst<br />
beschafften Maschinen umzusehen.“ In<br />
dieser Phase trat Martin Skukalek, einer der<br />
beiden Außendienstmitarbeiter der Hermle<br />
Ceska Republika, auf den Plan und nahm<br />
sich viel Zeit, um die Philosophie und Strategie<br />
der beiden Start-up-Gründer nicht<br />
nur zu ergründen und zu verstehen, sondern<br />
am Ende auch in konkrete Lösungsvorschläge<br />
für einen zukunftsorientierten<br />
Maschinenpark überführen zu können.<br />
Besagten Lösungsvorschlägen folgte dann<br />
sukzessive die Umsetzung in die Zerspanungsrealität,<br />
nämlich in Gestalt von aktuell<br />
neun CNC-Hochleistungs-Bearbeitungszentren<br />
(BAZ) von Hermle, denen noch ein<br />
weiteres folgen soll. <strong>Der</strong> Strategie und natürlich<br />
auch den Kundenanforderungen<br />
nach hochpräziser Komplettbearbeitung<br />
komplexerer, mehr denn je funktionsintegrierter<br />
Bauteile folgend, setzt sich der Maschinenpark<br />
für die Fräs- und Komplettbearbeitung<br />
heute aus einem Mix an BAZ der<br />
C-Baureihe zusammen.<br />
Von den BAZ mittlerer Größe C 30 U sind<br />
bereits drei im Einsatz, um in diesem Segment<br />
genügend Kapazitäten bereithalten zu<br />
können. Mit dem Mix über fast alle Bau- und<br />
Leistungsgrößen der C-Familie deckt Axis<br />
Tech ein breites Spektrum an möglichen<br />
Teilegrößen ab. Und mit der C 50 U MT (mit<br />
STATEMENT<br />
Hermle-Experte Martin Skukalek:<br />
Das gleiche Maschinen- und<br />
Bedienkonzept über alle<br />
Größen sowie die einheitliche<br />
Steuerungstechnik haben den<br />
großen Vorteil, dass alle auf den<br />
Maschinen ausgebildeten<br />
Mitarbeiter sehr flexibel auf allen<br />
Bearbeitungszentren arbeiten<br />
können.<br />
14 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
02 Mit einem Mix über fast alle Bau- und Leistungsgrößen an BAZ der C-Familie von Hermle deckt Axis Tech ein breites Spektrum an möglichen<br />
Teilegrößen ab<br />
Drehfunktion) ist es möglich, Bauteile bestimmter<br />
Größen und Gewichte in einer<br />
Aufspannung komplett durch Fräs- und<br />
Drehbearbeitungen zu fertigen. Ausgehend<br />
von der kleinsten Maschine, dem CNC-<br />
5-Achsen-Hochleistungs-BAZ C 22 U mit<br />
einem Arbeitsbereich von 450 x 600 x 330 mm<br />
(X, Y, Z) und einschließlich der größten Maschine,<br />
dem CNC-5-Achsen-Hochleistungs-<br />
mals noch gar nicht, auf welcher Maschine<br />
sie heute tätig sind. Je nach Bedarf an Kapazitäten<br />
und Komplettbearbeitungsleistungen<br />
ist es somit möglich, eine oder mehrere<br />
Maschinen mit nur einem Auftrag zu belegen,<br />
womit sich die Durchlaufzeiten stark<br />
reduzieren, sprich der Kunde sehr schnell<br />
beliefert werden kann. Bei Axis Tech laufen<br />
alle Maschinen im dreischichtigen Betrieb<br />
<strong>Der</strong> Mix an CNC-Hochleistungs-BAZ erlaubt die komplette Präzisionsbearbeitung<br />
von kleinsten Mechatronik-Komponenten bis hin zu großformatigen<br />
Flugzeug-Integralteilen oder Bauteilen und Grundplatten für Vorrichtungen<br />
BAZ C 50 U MT mit einem Arbeitsbereich<br />
von 1000 x 1100 x 750 mm (X, Y, Z) sowie den<br />
maximalen Beladegewichten der jeweiligen<br />
NC-Schwenkrundtische (Durchmesser<br />
320 mm beim C 22 U bis Durchmesser<br />
1000 mm beim C 50 U MT) bzw. einzuwechselnden<br />
Paletten von 300 bis 2000 kg bietet<br />
Axis Tech den Kunden die komplette Präzisionsbearbeitung<br />
von kleinsten Mechatronik-Komponenten<br />
bis hin zu großformatigen<br />
Flugzeug-Integralteilen oder Bauteilen<br />
und Grundplatten für Vorrichtungen.<br />
BAZ-Mix zur optimalen<br />
Abdeckung der Kundenwünsche<br />
Ähnlich clever wie beim Maschinen-Mix<br />
gingen die Praktiker Michalek und Stencel<br />
auch bei der Ausstattung der jeweiligen Maschinen<br />
vor. Prinzipiell verfügen diese zwar<br />
über den gleichen Ausrüstungsgrad, sind<br />
jedoch in den Spindelleistungen auf die<br />
Bearbeitung aller in der Praxis vorkommenden<br />
Werkstoffe (Aluminium, Stahl, Werkzeugstahl,<br />
schwer zerspanbare Stähle,<br />
Titan) ausgelegt.<br />
Hermle-Experte Martin Skukalek erläutert:<br />
„Das gleiche Maschinen- und Bedienkonzept<br />
über alle Größen sowie die einheitliche<br />
Steuerungstechnik haben den großen<br />
Vorteil, dass alle auf den Maschinen ausgebildeten<br />
Mitarbeiter sehr flexibel auf allen<br />
Bearbeitungszentren arbeiten können. Die<br />
Mitarbeiter wissen bei Arbeitsantritt oft-<br />
mit Bedienpersonal, teilweise und je nach<br />
Komplexität der Bearbeitung sowie der<br />
Laufzeit der Werkstücke auch in Mehrmaschinen-Betreuung,<br />
in dem für die neun<br />
BAZ dann bis fünf Bediener zuständig sind.“<br />
Die Erklärung, warum man bei Axis Tech<br />
bis auf weiteres auf einen höheren Automatisierungsgrad<br />
etwa bezüglich Werkstück-<br />
Beschickung/Entnahme verzichtet, folgt<br />
quasi auf dem Fuß, wenn man sich die<br />
Struktur der einzelnen Aufträge genauer<br />
ansieht. Zum einen ist man spezialisiert auf<br />
die Bearbeitung von Teilen ab Losgröße 1<br />
und bis hin zu kleinen bis mittleren Serien<br />
bzw. Chargen von einigen Hundert Stück.<br />
Zum anderen versteht man sich als technisch<br />
führend in der 5-Achsen-/5-Seiten-<br />
Komplett-/Simultanbearbeitung hoch anspruchsvoller<br />
Werkstücke und tritt nicht in<br />
Erscheinung, wenn es um Großserien- oder<br />
Massenfertigung geht.<br />
Präzisionsteile-Fertigung rund<br />
um die Uhr an sieben Tagen<br />
03 (v.r.n.l.) Petr Stencel, Petr Michalek,<br />
beide AXIS TECH und Martin Skukalek, Hermle<br />
Ceska Republika, vor dem leistungsfähigen,<br />
zukunftsorientierten Maschinenpark<br />
Petr Stencel fasst zusammen: „Wir sind vom<br />
45 Fachkräfte umfassenden Personal, vom<br />
Maschinenpark und vom Messtechnik-<br />
Equipment her prädestiniert für die Fertigung<br />
und Bearbeitung von anspruchsvollen<br />
Bauteilen. Dazu zählen wir besonders den<br />
Flugzeugbau und die Raumfahrtindustrie<br />
sowie die Prototypen-, Musterserien- und<br />
Vorrichtungsfertigung im Bereich Automotive<br />
und deren Zulieferer. Wir fertigen bei<br />
Bedarf hoch flexibel rund um die Uhr an<br />
sieben Tagen. Die Bearbeitungslaufzeiten<br />
betragen fünf Minuten oder auch fünf Stunden,<br />
sodass wir, nicht zuletzt was den Rüstund<br />
den Handlingsaufwand anbelangt, im<br />
bedienten Betrieb schneller sind als im automatisierten.<br />
Wir wollen gar nicht Stückzahlen<br />
fertigen, sondern unsere Kompetenz<br />
und unser Know-how einbringen. In Kombination<br />
mit den aktuell neun CNC-5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentren<br />
von Hermle, zu denen in Kürze aus Kapazitätsgründen<br />
ein weiteres vom Typ C 22 U<br />
kommen wird, sehen wir uns landesweit als<br />
Marktführer in der 5-Achsen-Bearbeitung<br />
und setzen weiter auf die Hochtechnologie<br />
von Hermle, um unsere Wettbewerbskraft<br />
auf Dauer sicherzustellen.“<br />
www.hermle.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 15
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
02<br />
03<br />
01<br />
Für jeden Schnitt die richtige Säge<br />
Zehn Sägeautomaten sorgen für Flexibilität und Produktivität bei einem Stahl- und Systemlieferanten<br />
Ein umfangreiches Lagersortiment<br />
im Rohmaterialbereich,<br />
Präzisionsflachstahl und Norm-<br />
P-Platten, kurzfristige Lieferungen<br />
auch in kleinen Mengen sowie<br />
umfangreiche Anarbeitungsmöglichkeiten<br />
mit modernster<br />
Fertigungstechnik: Das ist das<br />
Erfolgsrezept des Thüringer Stahlund<br />
Systemlieferanten Marks. Um<br />
seinen Kunden jederzeit ein breites<br />
Materialspektrum in unterschiedlichsten<br />
Abmessungen bieten zu<br />
können, setzt Marks seit vielen<br />
Jahren auf Sägetechnik von Kasto.<br />
<strong>Der</strong> Fachlieferant für den Werkzeug- und<br />
Maschinenbau Marks bietet seinen<br />
Kunden in ganz Deutschland ein einmalig<br />
breites Sortiment an verschiedensten Rohmaterialien,<br />
darunter Präzisionsflachstahl,<br />
Werkzeug- und Nirostähle, Aluminium,<br />
Erodierkupfer, Grauguss, Graphite, Rotguss-Bronze<br />
oder Messing. Marks versteht<br />
sich als Systemlieferant für den Werkzeugund<br />
Formenbau, den Maschinenbau sowie<br />
für Lohnfertiger. Das Portfolio umfasst Rohmaterial,<br />
Normalien und Führungselemente,<br />
Formeinsätze, Fixzuschnitte und komplett<br />
vorgefertigte Bauteile. „Unser umfangreiches<br />
Lagersortiment und unsere hohe Fertigungstiefe<br />
sind unsere größten Stärken“, erklärt<br />
Firmenchef Lothar Marks.<br />
Das Unternehmen bedient damit äußerst<br />
erfolgreich einen Markt, den die großen<br />
Werkzeugstahlhändler zumeist vernachlässigen:<br />
kleine und mittelständische Unternehmen,<br />
die auf unterschiedliche Materialien<br />
in geringen Mengen angewiesen sind – dies<br />
aber innerhalb kürzester Zeit. „Die meisten<br />
Händler setzen auf immer niedrigere Lagerbestände<br />
und sind bei Bestellungen ihrerseits<br />
auf Zulieferer angewiesen. Da kann die<br />
Auslieferung schon mal ein paar Tage dauern,<br />
manchmal sogar Wochen“, schildert<br />
Marks. „Wir dagegen haben mehr als 3000<br />
Tonnen Rohmaterial auf Lager und versenden<br />
Bestellungen von Lagerartikeln in der<br />
Regel noch am gleichen Tag, Zuschnitte<br />
meist innerhalb von 24 Stunden.“<br />
Über 300 Anfragen pro Tag<br />
fordern Verkauf und Fertigung<br />
Über den firmeneigenen Online-Shop können<br />
die Kunden die mehr als 70 000 Lagerstücke<br />
jederzeit einsehen und haben damit<br />
sofort einen Überblick, welcher Werkstoff in<br />
welcher Menge und Qualität verfügbar ist.<br />
Bestellt wird direkt über den Shop, per E-<br />
Mail oder am Telefon. Über 300 Anfragen<br />
gehen auf diesen Wegen täglich ein, elf<br />
Mitarbeiter sind allein mit dem Verkauf<br />
beschäftigt.<br />
„Unsere besondere Stärke liegt neben dem<br />
Rohmaterialservice in unserer überdurchschnittlich<br />
hohen Fertigungstiefe“, betont<br />
Lothar Marks. Dazu verfügt Marks neben<br />
einem hochmodernen CAD/CAM-System<br />
zur Verarbeitung der Bauteiledaten auch<br />
über einen bemerkenswert umfangreichen<br />
Maschinenpark: Dieser umfasst unter anderem<br />
neun CNC-Bearbeitungszentren für<br />
die Fräsbearbeitung, vier Tieflochbohrmaschinen,<br />
die Werkstücke bis zu zehn Tonnen<br />
fassen, sowie Lösungen zum Wasserstrahlschneiden<br />
und Flachschleifen von<br />
Abmessungen bis zu 1000 x 2000 mm. „Diese<br />
Anarbeitungs-Vielfalt ist in Deutschland<br />
einzigartig“, erklärt Marks. „Damit können<br />
wir unseren Kunden auch in der CNC-Sonderbearbeitung<br />
deutlich kürzere Liefertermine<br />
als der Wettbewerb bieten.“<br />
Bei der Sägetechnik setzt das Unternehmen<br />
seit vielen Jahren auf die Lösungen von<br />
Kasto: <strong>Der</strong> renommierte Hersteller mit<br />
Hauptsitz im baden-württembergischen<br />
Achern bietet ein breites Sortiment an<br />
Metallsägemaschinen für jegliche Anforderungen.<br />
Dieses reicht von kleinen Handmaschinen<br />
für Werkstätten bis zu Hochleistungs-<br />
Bandsägen zur industriellen Bearbeitung von<br />
großen Blöcken und Platten. Insgesamt zehn<br />
Kasto-Sägen umfasst der Maschinenpark bei<br />
Marks. „Wir setzen in allen Fertigungsbereichen<br />
auf hochwertige Produkte – und die<br />
Qualität von Kasto hat uns bereits vor langer<br />
Zeit überzeugt“, berichtet Junior-Chef André<br />
Marks. „Die Sägen sind stabil und langlebig,<br />
präzise und effizient – da stimmt einfach das<br />
16 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
01 Marks setzt auf ein umfangreiches<br />
Rohmaterialsortiment, kurzfristige<br />
Lieferungen sowie Anarbeitung mit<br />
modernster Fertigungstechnik<br />
02 <strong>Der</strong> Stahl- und Systemlieferant verfügt<br />
über einen umfangreichen und modernen<br />
Maschinenpark – mit Sägetechnik von Kasto<br />
03 Die neueste Anschaffung im Hause<br />
Marks ist eine Blockbandsäge vom Typ<br />
KASTObloc U 5<br />
04 Neben der Sägetechnik setzt Firmenchef<br />
Lothar Marks auch auf Blechlagersysteme aus<br />
dem Hause Kasto<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Zum Teil verrichten<br />
die Maschinen seit mehr als zehn<br />
Jahren zuverlässig ihre Arbeit.<br />
Blockbandsäge nach 15 Jahren<br />
ersetzt<br />
Die neueste Anschaffung im Hause Marks ist<br />
eine Blockbandsäge vom Typ KASTObloc U 5.<br />
Mit einer Schnitthöhe bis 580 mm und einer<br />
Schnittlänge bis 3100 mm ist sie ideal für<br />
kleinere Blöcke und Platten geeignet. Dabei<br />
überzeugt sie durch eine hohe Zerspanungsleistung<br />
und Schnittgenauigkeit sowie ihre<br />
gute Zugänglichkeit: „Dank des großzügig<br />
dimensionierten Materialauflagetischs<br />
können wir sämtliche Abmessungen gut<br />
handhaben“, bemerkt André Marks. Leichtere<br />
Werkstücke werden von Hand positioniert,<br />
schwere per Hallenkran. Die Tragkraft der<br />
Säge liegt bei sechs Tonnen. Für größtmögliche<br />
Übersicht und Sicherheit beim Sägen<br />
sorgt das mitfahrende und schwenkbare<br />
Bedienpult. Darüber lassen sich sämtliche<br />
Parameter einfach und intuitiv einstellen.<br />
Gleichzeitig hat der Mitarbeiter stets den<br />
Blick auf das Werkstück frei und kann den<br />
Schnittvorgang gefahrlos kontrollieren.<br />
04<br />
Bereits zuvor war bei Marks eine Blockbandsäge<br />
derselben Baureihe im Einsatz. „Nach<br />
15 Jahren hatte diese ihr Soll jedoch mehr als<br />
erfüllt“, schmunzelt André Marks. Die immer<br />
noch funktionsfähige Säge verkaufte das Unternehmen<br />
weiter und setzte auf das Nachfolgemodell.<br />
„Damit sind wir nicht nur in<br />
Punkto Leistung und Präzision wieder auf<br />
dem neuesten Stand, die Säge verfügt auch<br />
über einen höheren Schnittlängenbereich<br />
als die alte“, berichtet Lothar Marks.<br />
Direkt daneben steht mit einer KASTOcross<br />
A 4 x 12 ein Spezialist für die wirklich<br />
großen Abmessungen: Hier sägt das Unternehmen<br />
unter anderem Stahlbleche im<br />
Standard-Format 1000 x 2000 mm sowie<br />
Blöcke und Platten bis max. 410 x 1270 mm.<br />
Die minimale Plattenhöhe beträgt gerade<br />
einmal zehn Millimeter, so dass die Hochleistungs-Bandsäge<br />
für ein breites Einsatzspektrum<br />
geeignet ist.<br />
Verfahrbarer Tisch erleichtert<br />
die Arbeit<br />
Zum Trennen kleinerer Platten bis 200 Millimeter<br />
stehen zwei halbautomatische<br />
Vertikal-Bandsägemaschinen vom Typ<br />
KASTOvertical zur Verfügung. Diese sind<br />
mit ihrer Langschnitt-Arbeitsweise ideal<br />
dafür geeignet, unterschiedliche Querschnittmaße<br />
aus kleineren Walzblöcken<br />
und -platten sowie Vierkant- und Flachmaterialien<br />
zu konfektionieren. Ein Material -<br />
auflagetisch mit einer Auflagehöhe von<br />
1150 mm ermöglicht, auch sperrige Werkstücke<br />
mit einem Gewicht bis zu zwei Tonnen<br />
schnell und sicher zu handhaben. „Im<br />
Gegensatz zu den meisten anderen Sägen in<br />
diesem Format bewegt sich hier nicht das<br />
Sägeteil, sondern der Tisch“, beschreibt André<br />
Marks. „Damit kann der Bediener das Material<br />
außerhalb des Arbeitsbereiches der<br />
Maschine sicher, ergonomisch und schnell<br />
auflegen, ausrichten und fixieren.“<br />
Immer wieder sind bei Marks auch Massenschnitte<br />
für Großserien gefragt. Für solche<br />
Fälle besitzt der Spezialist eine vollautomatische,<br />
CNC-gesteuerte Kreissäge vom<br />
Typ KASTOvariospeed C 15. Mit einem<br />
Schnittbereich bis zu 152 mm bei Rund-,<br />
155 x 120 mm bei Flach- und 135 x 135 mm<br />
bei Vierkantmaterial ist diese zum Trennen<br />
von Vollmaterial, Profilen und Rohren in allen<br />
Qualitäten einschließlich schwer zerspanbarer<br />
Werkstoffe geeignet. Über ein<br />
automatisches Universalmagazin können die<br />
Mitarbeiter größere Mengen Material in unterschiedlichen<br />
Werkstückabmessungen,<br />
Formen und Qualitäten bereitstellen. „Damit<br />
kann die Säge auch mal über einen längeren<br />
Zeitraum mannlos arbeiten“, erklärt Lothar<br />
Marks. Die Kreissäge überzeugt zudem durch<br />
Schnittleistungen, mit denen die Bandsägemaschinen<br />
nicht mithalten können.<br />
Genügend Kapazitäten und<br />
hohe Flexibilität<br />
Darüber hinaus umfasst der Maschinenpark<br />
von Marks einige weitere Kasto-Sägen,<br />
darunter große Bandsägeautomaten wie die<br />
KASTOtec oder die KASTOtwin, aber auch<br />
kleinere Modelle wie die KASTOssb A 2. Für<br />
das Unternehmen bietet diese Vielfalt<br />
gleich mehrere Vorteile: „Zum einen haben<br />
wir immer genügend Kapazitäten frei“,<br />
schildert André Marks. „Ist eine Säge belegt,<br />
gibt es immer eine geeignete Ausweichmöglichkeit.“<br />
Dies ist besonders wichtig,<br />
um die kurzen Lieferzeiten sicherzustellen,<br />
die Marks seinen Kunden anbietet.<br />
Außerdem ergibt sich so eine große Fertigungsflexibilität:<br />
„Wir können sämtliche<br />
Materialien in allen erdenklichen Größen<br />
sägen und finden auch für Sonderschnitte<br />
immer eine optimale Lösung“, betont Senior-Chef<br />
Lothar Marks. „Bei unserem breiten<br />
Produktportfolio ist diese Fähigkeit von<br />
zentraler Bedeutung.“<br />
Und warum die bemerkenswerte Treue<br />
zu ein und demselben Hersteller? „Ganz<br />
einfach“, erläutert der Geschäftsführer: „Bei<br />
Kasto wissen wir, woran wir sind. Die Qualität<br />
und Leistung der Maschinen sprechen<br />
„Die Sägen sind stabil und langlebig, präzise und effizient“<br />
André Marks, Junior-Chef der Marks GmbH<br />
für sich.“ Aber auch im Service-Fall sei es<br />
gut, einen Ansprechpartner für die gesamte<br />
Sägetechnik zu haben – vor allem, wenn<br />
dieser nur einige Kilometer entfernt ist.<br />
Kasto betreibt seit mittlerweile 25 Jahren<br />
ein Zweigwerk im thüringischen Schalkau.<br />
„Bei Bedarf sind die Techniker in kürzester<br />
Zeit bei uns vor Ort – diese Reaktionsschnelligkeit<br />
kann ich etwa von einem<br />
chinesischen Hersteller nicht unbedingt<br />
erwarten“, lacht Lothar Marks. In Anspruch<br />
nehmen musste er diese Dienstleistung jedoch<br />
noch nicht oft, betont er. „Wir sind mit<br />
unseren Sägen derart zufrieden, dass es<br />
auch in Zukunft für uns keine ernsthafte<br />
Alternative zu Kasto geben wird.“<br />
Bilder: 01+04 Martina Laun, 02+03 Kasto<br />
www.kasto.com<br />
www.marks-gmbh.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 17
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Fräsen aus Leidenschaft<br />
Robuste, zuverlässige CNC-Maschinen unterstützen Lohnfertiger auf Erfolgsweg<br />
01 Vom Fräsen als Hobby zur Gründung<br />
eines Lohnfertigungsunternehmens – so<br />
lautet verkürzt die Erfolgsstory von Jens<br />
Lange<br />
Parallel zur Firmengründung wurde ein<br />
Drehzentrum ST-10Y von Haas mit angetriebenen<br />
Werkzeugen, eine weitere VF-1<br />
und eine Super-Speed-Maschine VF-2SS<br />
angeschafft. „Unser Kundenstamm wuchs<br />
rasch an, nachdem bekannt wurde, dass wir<br />
den Betrieb nun in Vollzeit führen. Da hat es<br />
perfekt gepasst, dass die bestellten Haas<br />
Maschinen innerhalb von drei Wochen geliefert<br />
wurden – ein klarer Vorteil für ein<br />
schnelles Reagieren auf die Nachfrage am<br />
Markt“, freut sich Jens Lange.<br />
Spezialisiert auf kleine<br />
Stückzahlen<br />
Heute fertigt das Unternehmen Teile für lokale<br />
Hersteller, darunter auch für Sondermaschinen<br />
der Firma SMS Maschinenbau.<br />
Manche Unternehmen, die sich<br />
letztendlich erfolgreich durchsetzen,<br />
haben sehr bescheiden und<br />
ohne nennenswerten Geschäftsplan<br />
angefangen. Lange CNC ist ein<br />
gutes Beispiel dafür. Die Geschichte<br />
des Unternehmens mit Sitz in<br />
Tailfingen/Albstadt begann mit<br />
einem Hobby. Eine wichtige Rolle in<br />
der Erfolgsstory spielen<br />
CNC-Maschinen von Haas.<br />
Jens Lange erzählt: „Ich arbeitete für ein<br />
lokales Produktionsunternehmen, und in<br />
meiner Freizeit habe ich mich mit ferngesteuerten<br />
Modellautos beschäftigt. Einer<br />
meiner Freunde, der dieses Hobby sehr<br />
ernsthaft betrieb, bat mich, für sein Auto ein<br />
paar Achsen aus Aluminium zu fräsen. Mit<br />
dem Ergebnis war er sehr zufrieden. Andere<br />
zeigten sich ebenfalls sehr an diesem Teil interessiert.<br />
Da habe ich beschlossen, eine alte<br />
Fräsmaschine zu kaufen, um auszuprobieren,<br />
was ich sonst noch fräsen kann. Schon<br />
bald fanden Unternehmen vor Ort heraus,<br />
dass ich in meiner Freizeit Teile bearbeitete.<br />
So kamen die ersten Aufträge herein.“<br />
Nach drei bis vier Monaten war es soweit,<br />
dass Lange nach seinem offiziellen Feierabend<br />
weitere acht Stunden täglich in seiner<br />
eigenen Werkstatt an der Maschine stand.<br />
„Das war schon verrückt – aber ich liebte es“,<br />
sagt er. Ein Jahr später, 2008, beschloss Jens<br />
Lange, dass es an der Zeit war, eine Fräsmaschine<br />
mit einem Werkzeugwechsler zu<br />
kaufen. Daher fuhr er zur Metallbearbeitungsmesse<br />
AMB in Stuttgart. „Dort habe<br />
ich dann Haas entdeckt. Mir war sofort klar,<br />
dass diese CNC-Maschinen wie für mich gemacht<br />
waren. Sie waren relativ preiswert,<br />
sehr gut ausgestattet und boten vor allem<br />
ein herausragendes Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Meine erste Haas war ein vertikales Bearbeitungszentrum<br />
VF-1, das noch heute<br />
genauso hart rangenommen wird, wie am<br />
ersten Tag“, beschreibt er den weiteren Weg.<br />
Vom Hobby zur Firmengründung<br />
So habe er tagsüber als Angestellter gearbeitet<br />
und abends dann an der Haas gestanden.<br />
Jens Lange arbeitete schließlich sieben<br />
Jahre lang mit der Unterstützung einer Teilzeitkraft,<br />
bis seine Frau Steffi und er sich<br />
entschlossen, das Geschäft ab Januar 2014<br />
in Vollzeit zu führen und Lange CNC<br />
Metallverarbeitung zu gründen.<br />
02 Lange CNC arbeitet mit zwei vertikalen<br />
Bearbeitungszentren VF-1, einem Drehzentrum<br />
ST-10Y mit angetriebenen Werkzeugen<br />
und einer Super-Speed-Maschine VF-2SS<br />
– alle von Haas<br />
18 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
03 Jens Lange ist stolz auf seinen Betrieb: „Wir sind ein junges,<br />
aufstrebendes Unternehmen. Ich bin mir sicher, dass wir noch mehr<br />
Werkzeugmaschinen von Haas kaufen werden.“<br />
04 Lange CNC fertigt eine Vielzahl an unterschiedlichen Teilen in<br />
kleinen Losgrößen<br />
Die Stückzahlen sind klein. Zumeist 1 bis 10<br />
Teile wie Pedale zur Maschinensteuerung<br />
oder Drehgriffe. Zudem werden viele Lagerflansche<br />
hergestellt. Die Programme haben<br />
bis zu 50 000 Sätze und die Toleranzen betragen<br />
0,02 mm. „Aber das ist für die ST-10Y<br />
von Haas kein Problem. Häufig bearbeiten<br />
wir auch Teile auf bis zu 0,008 mm genau.<br />
Gerade fertigen wir 250 kleine Spindeln für<br />
Mini-Schraubstöcke, wie sie in der Zahnund<br />
Messtechnik zum Einsatz kommen“, erläutert<br />
Jens Lange.<br />
Losgrößen von etwa 500 kleinen prismatischen<br />
Teilen für Kunden wie VW sind<br />
schon Großaufträge. Die Spezialität von<br />
Lange CNC Metallverarbeitung sind kleine<br />
Chargen. Daher ist man dabei, sich mit<br />
einem anderen lokalen Fertigungsunternehmen,<br />
das auf größere Chargen von 200<br />
Stück aufwärts spezialisiert ist, zusammenzuschließen.<br />
Maschinen für hohe Ansprüche<br />
Die Maschinen von Haas sind wirklich einfach<br />
zu bedienen. Hans Maier, einer der Bediener,<br />
hat 20 Jahre lang etwas ganz anderes<br />
gemacht, bevor er zu Lange CNC Metallverarbeitung<br />
kam. „Wir haben ihn an eine<br />
Haas VF-1 gestellt und innerhalb von ein<br />
paar Tagen hat er die Maschine im Griff gehabt.<br />
Unser Azubi, Bahadir Deniz, steht an<br />
der anderen VF-1. Er leistet sehr gute Arbeit<br />
und ich weiß, dass er sich an der Haas sehr<br />
wohl fühlt“, führt Jens Lange aus.<br />
Alle Haas-Maschinen laufen jeden Tag<br />
von 6:30 Uhr bis 22:00 Uhr. Jens Lange: „Bevor<br />
wir in das jetzige Gebäude zogen, war<br />
meine Werkstatt eine Garage ohne Heizung<br />
oder Wärmedämmung. Und die Haas VF-1<br />
lief bei Temperaturen um die 0°C. Doch<br />
trotz der hohen Ansprüche, die wir an die<br />
Maschinen stellen, hat es noch nie größere<br />
Probleme gegeben und die Maschinen von<br />
Haas verlieren nie ihre Genauigkeit. Falls<br />
wir jemals Hilfe benötigen sollten, kann das<br />
lokale Haas Factory Outlet uns innerhalb<br />
von 24 Stunden ein Ersatzteil oder einen<br />
Servicetechniker schicken. Für ein junges,<br />
aufstrebendes Unternehmen, wie wir es<br />
sind, ist das schon ein sehr beruhigendes<br />
Gefühl. Ich bin mir sicher, dass wir noch<br />
mehr Werkzeugmaschinen von Haas kaufen<br />
werden.“<br />
www.HaasCNC.com<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Das multifunktionale Baukastensystem<br />
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Vernetzte und energieeffiziente<br />
Lösungen für Servopressen<br />
Unter dem Motto „Connected Automation“ hat<br />
Bosch Rexroth auf der EuroBLECH am Beispiel<br />
einer mechanischen Servopresse seinen Systembaukasten<br />
mit effizienten Antriebs- und<br />
Steuerungslösungen für die Blechbearbeitung<br />
gezeigt. Die Schwerpunkte liegen antriebsseitig<br />
auf vernetzten und energieeffizienten elektrohydraulischen<br />
und elektromechanischen Lösungen.<br />
Das wegweisende Energiemanagement der<br />
Demo-Presse veranschaulicht eine in Kooperation<br />
mit der TU Chemnitz entwickelte<br />
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Neuheiten: die hochperformanten und für<br />
hybride Antriebskonzepte geeigneten Industrie-PCs der Reihe<br />
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Stechbearbeitung<br />
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Bezeichnung TT7505 stellt die<br />
Ingersoll Werkzeuge GmbH eine<br />
neue Hartmetallqualität für herausragende<br />
Leistungen bei der Hochgeschwindigkeits-Stechbearbeitung<br />
vor. Immer komplexere Bauteile,<br />
sowie der Trend zur Hochgeschwindigkeitsbearbeitung sind eine<br />
Herausforderung bei der heutigen Gussbearbeitung. Speziell für<br />
diese Anforderungen wurde der neue, beschichtete Schneidstoff<br />
TT7505 entwickelt. Durch eine neuartige CVD-Beschichtungstechnologie<br />
bietet die TT7505 Hartmetallqualität höchste<br />
Verschleißfestigkeit und Zähigkeit. Die hohe Verschleißfestigkeit<br />
ermöglicht längere Standzeiten, wobei die Prozesssicherheit<br />
durch die gute Zähigkeit des neuen Schneidstoffes gewährleistet<br />
ist. <strong>Der</strong> Schneidstoff TT7505 mit den beschriebenen<br />
Eigenschaften bedeutet somit insgesamt eine verbesserte<br />
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Bei neuen Enstaubungsanlagen steht<br />
Arbeitsschutz an erster Stelle<br />
Die Ringler GmbH bringt eine neue Reihe<br />
von Entstaubungsanlagen auf den Markt,<br />
bei denen der Arbeitsschutz besonders<br />
berücksichtigt wurde. Die Geräte<br />
verfügen über eine staubarme Filterentnahme<br />
und arbeiten besonders leise<br />
- was das Arbeitspersonal und die<br />
Produktionsumgebung schont. Eingesetzt<br />
werden die Entstauber zur Aufnahme von<br />
Schwebestäuben oder Schweißrauch in<br />
der Metall-, Kunststoff- sowie Pharmaindustrie<br />
und in der Lebensmittelproduktion.<br />
Die Filterpatronen sind im Gerät<br />
horizontal angeordnet und durch eine Klappe von außen einfach<br />
austauschbar. Das reduziert die Atemluftbelastung des Arbeitspersonals.<br />
Eine umständliche Filterdemontage aus dem Geräteinneren,<br />
in deren Zuge das Personal zwangsläufig in Kontakt mit<br />
den Stäuben kommt, wird somit vermieden. Dank der<br />
eingebauten Schalldämmung ist die Anlage zudem um 11 % leiser<br />
als vergleichbare Geräte ohne Geräuschschutz. Eine automatisch<br />
gesteuerte Druckluft-Filterreinigung reinigt die Patronen nacheinander,<br />
so dass die Anlage ohne Unterbrechung und ohne<br />
Saugkraftverlust weiter arbeiten kann. Dank der flammlosen<br />
Druckentlastung sind die Geräte explosionsgeschützt bis Zone 22<br />
und können damit gefahrlos innerhalb der Produktionshalle<br />
installiert werden.<br />
www.ringler-gmbh.de<br />
Individuelle Maschinengehäuse<br />
realisieren<br />
Die inneren Werte zählen – nach<br />
diesem Prinzip hat das Solinger<br />
Unternehmen item das Produkt<br />
XMS konzipiert. Mit dem Baukastensystem<br />
lassen sich individuelle<br />
Maschinengehäuse realisieren, die<br />
optimal auf den jeweiligen<br />
Anwendungsfall abgestimmt sind.<br />
Die Rahmenkonstruktion ist<br />
verzugssicher und dadurch extrem<br />
belastbar. Je nach Anwendungsfall<br />
können die einzelnen Funktionsbereiche<br />
getrennt und die<br />
Prozess-, Medien- und Versorgungsebenen<br />
klar voneinander abgegrenzt werden. Mit dem<br />
speziellen Türkonzept ermöglicht item Anwendern, individuelle<br />
Türen einzubauen, um beispielsweise die einzelnen Funktionsbereiche<br />
separat zugänglich zu machen. Dies erleichtert unter<br />
anderem die Wartung und Instandhaltung der Maschine. Ein<br />
weiteres Highlight der XMS-Baureihe: Die Kabelkanäle sind in<br />
den Profilen integriert und gewährleisten eine sichere Unterbringung<br />
der Leitungen. Ein spezielles Trennprofil ermöglicht ein<br />
Separieren von Leistungs- und Steuerungsleitungen. Darüber<br />
hinaus sind die Außenflächen und Dichtungen der Profile<br />
geschlossen. Im Ergebnis profitieren Anwender von einer<br />
sauberen Fertigung und einem wirksamen Schallschutz. Das<br />
Design wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />
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20 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong><br />
Zwick.indd 1 10.01.<strong>2017</strong> 10:33:16
Ringdüse für die einfache Drahtreinigung und -trocknung<br />
Super Air Wipe heißt eine Ringdüse des amerikanischen Herstellers<br />
Exair zur Trocknung von Draht unmittelbar nach dem<br />
Waschen, Säubern und Galvanisieren. Staub und Schmutz<br />
werden zuverlässig entfernt und Strangpressprofile gekühlt. Das<br />
umständliche Einfädeln von Rohren, Drähten oder anderen<br />
Formen entfällt durch die teilbare Ringdüse. Super Air Wipe<br />
liefert einen gleichmäßigen 360-Grad-Luftstrom, der ideal zum<br />
Abblasen, Trocknen, Säubern und Abkühlen von Rohren, Kabeln,<br />
stranggepressten Formen, Schläuchen und Drähten ist. Die<br />
teilbare Formgebung ermöglicht ein leichtes Umspannen der zu<br />
bearbeitenden Oberfläche des Materials. Die Ringdüse beseitigt Beschichtungen, Wasser und Öl und<br />
schaltet eine mögliche Lösungsübertragung (Kreuzkontamination) im Produktionsprozess aus.<br />
Super Air Wipe ist sehr leise und weist einen geringen Luftverbrauch auf. Es gibt keinen direkten<br />
Kontakt zwischen der zu bearbeitenden Oberfläche und der Ringdüse. Das Gerät arbeitet ohne<br />
Wischblatt oder andere Verschleißteile. Die Ringdüse ist in den Ausführungen Aluminium mit<br />
Innendurchmessern von 13 bis 279 mm und in Edelstahl von 13 bis 102 mm (größer auf Anfrage)<br />
erhältlich. Die Aluminium-Modelle weisen eine Temperaturbeständigkeit bis 204 °C, die Modelle aus<br />
Edelstahl bis 427 °C auf. Alle Modelle des Super Air Wipes beinhalten Edelstahlschrauben und<br />
Abstandsfolien. Kraft und Durchfluss sind regelbar.<br />
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Neues im Sortiment an Sicherheitsverriegelungen<br />
<strong>Der</strong> Spezialist für industrielle Sicherheit Fortress Interlocks präsentiert sein Sortiment an Sicherheitsverriegelungen.<br />
Dazu gehört unter anderem proNET, ein PROFInet/PROFIsafe-Kommunikationsmodul<br />
für die amGardpro-Sicherheitsschalter von Fortress. Hierdurch können die Funktionen<br />
der amGardpro in einem PROFInet-Netzwerk verteilt werden, wobei die Sicherheitsinformationen<br />
mit Hilfe von PROFIsafe-Erweiterungen ausgetauscht werden. Die codierten, berührungslosen<br />
Sicherheitsschalter am Gardncs sind für alle Anwendungen ideal, bei denen eine präzise Führung<br />
der Schutzvorrichtung schwierig ist. Mit Edelstahlgehäuse mit Schutzart IP69K sind sie in der<br />
Lebensmittel-, Getränke- und Pharma-Industrie, d. h. überall dort, wo Hygiene und Robustheit im<br />
Vordergrund stehen, einsetzbar. Die Produktpalette der amGardS40-Sicherheitsschalter aus 316er<br />
Edelstahl und in modularem Design kann so konfiguriert werden, dass sie nicht nur für Lebensmittel-,<br />
Getränke-, Chmie- und Pharma-Industrie, sondern auch für viele weitere industrielle<br />
Anwendungen geeignet ist.<br />
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Effiziente Kommunikation im Shopfloor und darüber hinaus<br />
<strong>Der</strong> effiziente Austausch von Informationen<br />
zwischen Shopfloor, Meister, Instandhaltung und<br />
anderen Abteilungen ist essenziell für einen<br />
reibungslosen Fertigungsalltag. MPDV stellt dafür<br />
die neue Anwendung Hydra Messaging Services vor.<br />
Früher wurde oftmals „schnell“ telefonisch<br />
mitgeteilt, wenn im Shopfloor etwas nicht<br />
planmäßig lief oder „über den Zaun gerufen“. <strong>Der</strong><br />
Vorteil einer Integration der fertigungsnahen<br />
Kommunikation in das Manufacturing Execution<br />
System (MES) Hydra besteht darin, dass diese<br />
Informationen nun auch im MES dokumentiert werden. Dadurch können Störungen im Ablauf<br />
besser nachvollzogen und Prozesse optimiert werden – insbesondere an Schnittstellen zu benachbarten<br />
Abteilungen, Bereichen und beim Schichtwechsel. Hydra Messaging Services erlaubt, sowohl<br />
Nachrichten zu erstellen als auch deren Verlauf anzuzeigen. Es kann auf Nachrichten geantwortet<br />
und Nachrichten können weitergeleitet werden. Wichtige Benachrichtigungen werden durch ein<br />
Pop-up-Fenster im Office Client angezeigt bzw. im Shopfloor und auf mobilen Geräten besonders<br />
gekennzeichnet. Zusätzlich kann die Information auch beispielsweise als klassische E-Mail<br />
versendet werden, um die Adressaten zu erreichen, die nicht ständig mit Hydra arbeiten.<br />
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MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
03<br />
04<br />
01 02<br />
Schraubfälle unter der Lupe<br />
Heiztechnikhersteller erhöht Sicherheit und Qualität bei der Schraubmontage<br />
Um ihre Gas- und Ölbrennwertgeräte<br />
noch sicherer zu machen,<br />
montiert die Wolf GmbH an<br />
mehreren Montagelinien mit<br />
gesteuerter Schraubtechnik von<br />
Desoutter. Jede Verschraubung<br />
wird dokumentiert, und eine<br />
durchdachte Werkerführung bringt<br />
mehr Sicherheit und Qualität in die<br />
Produktion.<br />
Bei der Montage von Gasbrennwertgeräten<br />
kann der Sicherheitsaspekt gar<br />
nicht groß genug sein“, sagt Georg Kellerer,<br />
Fertigungsprozessingenieur beim Heizungs <br />
hersteller Wolf im bayerischen Mainburg.<br />
„Denn wenn etwa im Keller eines Hauses<br />
unbemerkt Gas austritt, besteht Gefahr für<br />
Leib und Leben.“ Wolf gehört zu den führenden<br />
Systemanbietern für Heiz-, Solar-,<br />
Lüftungs- und Klimatechnik. In Mainburg<br />
produziert das Unternehmen unter anderem<br />
Gas- und Ölbrennwertgeräte für Einund<br />
Mehrfamilienhäuser.<br />
Qualität sichern nach<br />
VDI/VDE 2862 Blatt 2<br />
Vor etwa drei Jahren nahmen die Mainburger<br />
alle Schraubfälle an ihren Produkten<br />
unter die Lupe. Mehrere Produktionslinien<br />
hat das Unternehmen seither mit gesteuerter<br />
Schraubtechnik der in Maintal ansäs sigen<br />
Desoutter GmbH ausgestattet und damit<br />
seine Qualität weiter abgesichert. „Bei uns<br />
werden gasführende Teile montiert“, erklärt<br />
Kellerer. Diese Verbindungen bedürften<br />
besonderer Aufmerksamkeit. Die Qualitätssicherung<br />
des Unternehmens habe daher<br />
die Anforderungen zur Absicherung<br />
der Schraubverbindungen erhöht. Und<br />
zwar schon ehe das Produkthaftungsgesetz<br />
und die VDI/VDE 2862 Blatt 2 für Anlagenund<br />
Maschinenbau in aller Munde war. Die<br />
Richtlinie definiert seit 2015 Mindestanforderungen<br />
zum Einsatz von Schraubsystemen<br />
und -werkzeugen.<br />
Damit gilt jetzt auch für die allgemeine<br />
Industrie offiziell, was in der Automobilbranche<br />
schon lange bekannt ist: Im Fall<br />
des Falles müssen Unternehmen nachweisen<br />
können, dass sie nach dem aktuellen Stand<br />
von Wissenschaft und Technik gefertigt<br />
haben. „Mit unseren Produkten gab es bislang<br />
keinen kritischen Fall“, sagt Fertigungsplaner<br />
Kellerer. Für das Unternehmen<br />
sei die Entscheidung für noch mehr Sicherheit<br />
gefallen, weil der hohe Qualitätsstandard<br />
zur Firmenphilosophie gehöre.<br />
Im ersten Schritt ging Wolf daran, alle<br />
Schraubverbindungen an seinen Brennwertgeräten<br />
zu klassifizieren. Die Produktentwicklung<br />
bewertete dabei sicherheitskritische<br />
Verschraubungen, bei deren<br />
Versagen ein Risiko für Leib und Leben besteht,<br />
als Schraubfallklasse A. Und davon<br />
gibt es an Gasheizungen viele. „Die wichtigste<br />
Schraubstelle in diesem Zusammenhang<br />
ist die Gaszuleitung“, erklärt Kellerer<br />
und zeigt auf die Stelle des Gaseintritts<br />
beim Gasbrennwertgerät MGK-2. Weiterhin<br />
seien die Teile, die direkt im Brennraum<br />
verschraubt werden, sicherheitskri<br />
22 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
01 An der Werkzeugstation werden<br />
diverse Schrauber-Bits und Nüsse für die<br />
Montage der Gasbrennwertgeräte mit<br />
kabelgebundenen und kabellosen<br />
Elektroschraubern vorgehalten<br />
02 Die wichtigste Schraubstelle am<br />
Gasbrennwertgerät MGK-2 ist die<br />
Gaszuleitung: Wenn hier im Betrieb Gas<br />
austritt, besteht Gefahr für Leib und Leben.<br />
Wolf hat die Schraubverbindung daher als<br />
sicherheitskritisch eingestuft<br />
03 Für die Montage der sicherheitskritischen<br />
Überwurfmutter verwenden die<br />
Werker den elektronischen Delta-Drehmomentschlüssel<br />
aus dem<br />
Desoutter-Programm<br />
04 Neben Akku-Winkelschraubern setzt<br />
Wolf in der Montage der Gasbrennwertgeräte<br />
auch Akku-Pistolenschrauber von<br />
Desoutter ein<br />
tisch; auch der Brennkammerdeckel müsse<br />
halten, ebenso wie weitere Anschlussrohre,<br />
durch die Gas geleitet wird. An jedem Gerät<br />
gibt es je nach Ausführung etwa 50 verschiedene<br />
Schraubstellen.<br />
Mit gesteuerter Schraubtechnik<br />
Montage absichern<br />
Die Klassifizierung für jeden Schraubfall<br />
hinterlegt die Wolf‘sche Produktentwicklung<br />
mit den jeweiligen Verschraubungsparametern<br />
in einer Datenbank. Anschließend<br />
legt die Fertigungsprozessplanung die<br />
geeignete Schraubtechnik fest und wählt<br />
das passende Werkzeug aus. „Bei der Auswahl<br />
der Werkzeuge für die als Klasse A bewerteten<br />
Schraubfälle war uns wichtig, dass<br />
wir die Verschraubungen dokumentieren<br />
können“, betont Fertigungsplaner Kellerer.<br />
Dies war mit den vorhandenen einfachen<br />
Druckluft- und Akkuschraubern bislang<br />
nicht möglich gewesen. „Wir wollten außerdem<br />
sicherstellen, dass alle Bauteile bearbeitet<br />
und bestimmte Schraubreihenfolgen<br />
eingehalten werden.“<br />
Gelöst wurden alle Anforderungen mit<br />
den dokumentationsfähigen, computergesteuerten<br />
Schraubwerkzeugen aus der CVI3-<br />
Serie des Schraubspezialisten Desoutter.<br />
Dabei werden Drehmomente von 1,5 bis<br />
etwa 50 Newtonmeter abgedeckt.<br />
Ein Schrauber mit Bitwechsler<br />
ersetzt bis zu sieben Werkzeuge<br />
An der Produktionslinie zeigt Vorarbeiter<br />
Alois Huber, was sich mit Einzug der neuen<br />
Schraubtechnik geändert hat. Am augenfälligsten<br />
ist, dass sich die Anzahl der Werkzeuge<br />
deutlich reduziert hat. Vor dem<br />
Wechsel gab es für nahezu jede Verschraubung<br />
ein eigenes Werkzeug. Jetzt kann ein<br />
dokumentationsfähiger Schrauber sieben<br />
bis acht der bisherigen Werkzeuge ersetzen,<br />
indem 4-fach- und 8-fach-Bitwechsel-<br />
Boxen eingesetzt werden. „Damit ist natürlich<br />
auch die Wartung und Überprüfung der<br />
Werkzeuge wesentlich weniger aufwendig“,<br />
erklärt Huber.<br />
Montiert wird das Gasbrennwertgerät<br />
MGK-2 an dieser Linie mit mehreren kabelgebundenen<br />
und kabellosen Elektroschraubern.<br />
Mit den gesteuerten Akkuschraubern<br />
– einem Pistolen- und einem<br />
Winkelschrauber der Typen EABcom und<br />
EPBcom – könnten auch schwerer zugängliche<br />
Schraubstellen leicht erreicht werden,<br />
streicht Huber heraus. Für die Montage einer<br />
sicherheitskritischen Überwurfmutter,<br />
die mit einem Offenmaul angezogen werden<br />
muss, verwenden die Werker außerdem<br />
den elektronischen Delta-Drehmomentschlüssel<br />
aus dem Desoutter-Programm.<br />
Dieses Tool überträgt die Schraubdaten<br />
per WLAN direkt an die<br />
Wolf-Leitrechner. <strong>Der</strong> Delta-Wrench ist ein<br />
Produktions- und Prüfschlüssel, ließe sich<br />
also auch gut für die<br />
Überprüfung der<br />
Schraub verbindungen<br />
einsetzen.<br />
„Bei den wasserseitigen<br />
Anschlussflanschen<br />
verwenden wir M10- bis<br />
M12-Schrauben mit<br />
großen Drehmomenten.<br />
Filigrane Teile wie Temperaturfühler<br />
oder Zündelektronik<br />
werden mit<br />
kleinen Drehmomenten<br />
von ein bis drei Newtonmetern<br />
verschraubt“, veranschaulicht<br />
Kellerer die<br />
Bandbreite der Anforderungen.<br />
Die häufigste<br />
Schraubstrategie sei die<br />
Steuerung über das Drehmoment mit Kontrolle<br />
des Dreh winkels. Die meisten Schraubfälle<br />
verbinden zwei Metalle; an einigen anderen<br />
Stellen werden mit selbstfurchenden<br />
Schrauben Aluminium- und Kunststoffteile<br />
montiert.<br />
Je vier Werkzeuge kommunizieren<br />
mit einer Steuerung<br />
Jeweils vier WLAN-Werkzeuge kommunizieren<br />
mit einer übergeordneten Steuerung<br />
des Typs CVI 3 von Desoutter. Über diese<br />
lässt sich ein komplexer Montageprozess<br />
mit mehreren Verschraubungen und Logikschritten<br />
programmieren und steuern. Die<br />
Ergebnisse werden bei Wolf über ein Protokoll<br />
ausgelesen und auf einem Monitor ausgegeben,<br />
so dass der Mitarbeiter direkt kontrollieren<br />
kann, ob die Verbindung „i.O.“,<br />
also in Ordnung, ist.<br />
Bei der Auswahl der<br />
Werkzeuge für die als<br />
Klasse A bewerteten<br />
Schraubfälle war uns<br />
wichtig, dass wir die Verschraubungen<br />
dokumentieren<br />
können. Wir wollten<br />
außerdem sicherstellen,<br />
dass alle Bauteile bearbeitet<br />
und bestimmte Schraubreihenfolgen<br />
eingehalten<br />
werden.<br />
Georg Kellerer, Fertigungsplaner<br />
bei der Wolf GmbH<br />
Wolf-Mitarbeiter haben außerdem an einigen<br />
Stationen eine Werkerführung programmiert,<br />
die über einen Bildschirm<br />
direkt am Arbeitsplatz visualisiert wird.<br />
„Über ein Leitsystem wird vorgegeben, was<br />
mit welchem Werkzeug, Bit und Drehmoment<br />
montiert wird“, erklärt Huber und<br />
weist auf den Monitor, auf dem die Montageschritte<br />
in Bildern dargestellt sind. „Was<br />
fertig abgearbeitet ist, wird quittiert.“ Diese<br />
Vorgehensweise bringt zusätzliche Sicherheit<br />
in die Montage, da kein Bauteil vergessen<br />
werden kann und alle Schritte in der<br />
richtigen Reihenfolge bearbeitet werden.<br />
Sicherheitsrelevante Bauteile<br />
werden der Heizung zugeordnet<br />
Eine zweite Herangehensweise zur Qualitätssicherung<br />
ist das Einscannen sicherheitsrelevanter<br />
Bauteile. Die entsprechenden<br />
Nummern in SAP werden in der Datenbank<br />
mit der Herstellnummer der Gastherme<br />
verbunden. „So ist immer nachvollziehbar,<br />
welche Bauteile in welchem Gerät<br />
verbaut wurden“, sagt Kellerer.<br />
Mittlerweile ersetzt Schraubtechnik von<br />
Desoutter an mehreren Produktionslinien<br />
die bisherige Ausstattung, um die Montage<br />
nachvollziehbar zu dokumentieren. „Unser<br />
Ziel ist es, komplett auf ein durchgängiges<br />
System umzustellen“, sagt Kellerer. „Am<br />
besten mit einer Steuerung, die sämtliche<br />
Schrauber verwaltet.“ Besonders zufrieden<br />
ist er mit den Akkuwerkzeugen, mit denen<br />
man an den Montagelinien äußerst flexibel<br />
und ohne störende Stromkabel oder Luftschläuche<br />
arbeiten kann.<br />
www.desoutter.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 23
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Forschungsmagazin der Leibniz Universität:<br />
Robotik – Von Mensch zu Maschine<br />
Robotik – ein Wort, viele Assoziationen: vom humanoiden<br />
Roboter, der Tee an das Bett bringt, über staubsaugende kleine,<br />
selbstfahrende Maschinen bis hin zu menschlich anmutenden<br />
Roboterarmen oder der voll automatisch funktionierenden<br />
Produktionsstraße. Auf welchem Stand die Robotik derzeit ist und<br />
welche Teilbereiche an der Leibniz Universität erforscht und<br />
entwickelt werden, zeigt das neue Unimagazin. Faszinierend ist<br />
dabei die ungeheure Vielfalt dieser Forschungsrichtung, die sich<br />
auch in der Anzahl der beteiligten Institute widerspiegelt. Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler aus zehn Instituten der<br />
Fakultät für Maschinenbau sowie der Fakultät für Elektrotechnik<br />
und Informatik präsentieren in 14 Beiträgen ihre Projekte. Dabei<br />
liegen Reiz und Herausforderung der Robotik und Automation<br />
gerade in dem interdisziplinären Zusammenspiel verschiedenster<br />
technischer Bereiche wie Mechanik, Elektronik, Informatik, Messund<br />
Sensortechnik, Bildverarbeitung sowie Antriebs-, Steuer- und<br />
Regelungstechnik.<br />
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Für den Hochleistungs-Palletizer<br />
SPZ-M-C hat Schmalz ein<br />
Software-Paket zur prozesssicheren<br />
Steuerung des Greifers<br />
entwickelt. Das Programm mit<br />
intuitiver Bedienoberfläche<br />
erleichtert dem Anwender die<br />
automatisierte Handhabung von<br />
Produktlagen und bietet u.a. die<br />
Möglichkeit, Greifvorgänge zu<br />
speichern. Schmalz bietet das Lagengreifsystem SPZ als<br />
modularen Baukasten in drei Grundkonfigurationen mit<br />
unterschiedlicher Greiftechnik an: die Lagengreifer SPZ, SPZ-M<br />
sowie SPZ-M-C. Im Vergleich zum SPZ bietet der SPZ-M eine<br />
zusätzliche mechanische Greifunterstützung an. Die Variante<br />
SPZ-M-C wiederum besitzt neben der mechanischen Greifunterstützung<br />
eine Vakuum-Kammer, die für eine noch bessere<br />
Haltekraft sorgt. Dadurch lassen sich auch nahezu „unsaugbare“<br />
Produktlagen prozesssicher handhaben. Für eine noch effizientere<br />
Gestaltung von Handlingprozessen<br />
stattet Schmalz seine<br />
Systeme künftig mit der<br />
passenden Software aus und<br />
entwickelt integrierte Lösungen<br />
für Mechanik, Steuerung und<br />
Betrieb. Das Programm unterstützt<br />
das Einlernen neuer<br />
Produkte und Prozessabläufe,<br />
auch bei speziellen Werkstücken.<br />
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Steuerung des SPZ-M-C<br />
überzeugt durch eine äußerst<br />
intuitive Bedienung über<br />
Touchscreen und eine klar<br />
strukturierte und übersichtliche<br />
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Neue Roboterzelle für<br />
Klebeapplikationen<br />
Mit der neuen Kompaktzelle Adhera<br />
stellt die SCA Schucker GmbH & Co.<br />
KG eine automatisierte Komplettlösung<br />
für Kleb- und Dichtapplikationen<br />
aus einer Hand zur Verfügung.<br />
Das flexible, modulare Konzept erlaubt<br />
einen schnellen Wechsel zwischen<br />
verschiedenen Produkten, vereinfacht<br />
die Optimierung von Produktionslinien<br />
und kann so zu einer deutlichen<br />
Qualitäts- und Produktivitätssteigerung beitragen. Die Zelle eignet<br />
sich für den Einsatz in der Automobil- und Zulieferindustrie<br />
ebenso wie für Kleb-, Dicht- und Dämmungsaufgaben in den<br />
Bereichen Transport, Landmaschinenbau oder Weiße Ware. Die<br />
Zelle lässt sich einfach an verschiedene Bauteile, Klebstoffe oder<br />
Applikationsbedingungen anpassen. Sie ist noch kompakter als<br />
ihre Vorgängerin. In der kleinsten der insgesamt drei Varianten<br />
können nun doppelt so große Bauteile von bis zu 800 x 600 x 200 mm<br />
(B x T x H) appliziert werden. Trotzdem sind die Außenmaße der<br />
Zelle gleich geblieben. Prinzipiell sind die Zellen für den<br />
Stand-alone-Einsatz konzipiert, können aber auch einfach in eine<br />
Fertigungslinie integriert werden. So eignet sich das System ideal<br />
als Ergänzung anderer Fügeprozesse in einer Montagelinie.<br />
Manuelle Arbeitsschritte können gezielt automatisiert und vorhandene<br />
Montageabläufe effizienter gestaltet oder an höhere<br />
Stückzahlen angepasst werden.<br />
www.sca-solutions.com<br />
Hochmomenttechnik mieten statt kaufen<br />
Ob im ungeplanten Störfall oder für eine reguläre Wartung, die<br />
nur einmal im Jahr ansteht: Hydraulische Schraubwerkzeuge für<br />
Drehmomente bis zu 70 000 Newtonmeter (Nm) sowie hydraulische<br />
Vorspannzylinder mit Vorspannkräften von mehr als 2600<br />
Kilonewton (kN) können Anwender dafür bei Atlas Copco Tools<br />
neuerdings auch mieten, statt sie zu kaufen. <strong>Der</strong> Service nennt<br />
sich „Mietexpress 24/7“ und stellt rund um die Uhr sichere und<br />
leistungsstarke Lösungen zur Verfügung.<br />
„Ein Anruf genügt, und wir bringen Hydraulikschrauber oder<br />
Vorspannzylinder sofort auf den Weg“, verspricht Dirk Westrup,<br />
Business-Manager Bolting bei der Atlas Copco Tools Central<br />
Europe GmbH in Essen. „Wenn eine Produktionsstörung oder gar<br />
ein -stillstand eintritt, ist die Zeit kostbar“, erklärt Westrup. „In<br />
dem kurzen Telefonat können unsere erfahrenen Berater auch das<br />
für die jeweilige Anwendung optimale Zubehör definieren. Es wird<br />
dann gleich zusammen mit dem Werkzeug verschickt.“<br />
Atlas-Copco-Kunden profitierten von der hohen Verfügbarkeit<br />
sowie den kurzen Lieferzeiten der hydraulischen Werkzeuge und<br />
Montagesysteme. Als Komplettanbieter in der Schraubtechnik<br />
arbeite Atlas Copco mit Kunden aller Industriesegmente vertrauensvoll<br />
zusammen. „Unser Produktangebot haben wir auch im<br />
Hochmomentbereich genau auf<br />
ihre Anforderungen abgestimmt“,<br />
betont Westrup. Und falls der<br />
Kunde die gemietete Atlas-Copco-<br />
Ausrüstung in seinem Bestand<br />
behalten möchte, würden die<br />
Mietkosten beim Kauf unbürokratisch<br />
verrechnet<br />
www.atlascopco.com<br />
24 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong><br />
Wulfhorst.indd 1 03.09.2015 13:00:03
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Individuell angepasste<br />
Stanzlochstation<br />
Die Tünkers Maschinenbau<br />
GmbH bietet für die neun<br />
gängigsten Funktionen im<br />
Umfeld des Roboters einen<br />
industrietauglichen<br />
Baukasten mit robusten und<br />
wartungsfreien Bausteinen<br />
für eine effiziente Anlagentechnik.<br />
Mit diesen<br />
Bausteinen für die Automation<br />
hält man ein breites<br />
Spektrum an Modulen<br />
bereit, die durch individuelle<br />
Anpassungen immer wieder<br />
neue Herausforderungen<br />
meistern. So bekam das Unternehmen mit Sitz in Ratingen z. B.<br />
die Aufgabe durch einen namhaften deutschen OEM, die vier<br />
Löcher für das Nummernschild in den Heckdeckel einzubringen.<br />
Natürlich sollte es eine einfache und preiswerte Lösung werden.<br />
Auch deshalb entschieden sich die hauseigenen Ingenieure gegen<br />
das ursprünglich geplante Konzept, hierzu mehrere Stanzzangen<br />
zu verwenden. Abgeleitet von den Standard-C-Bügeln aus dem<br />
Tünkers-Programm wurde lediglich ein C-Bügel kundenspezifisch<br />
modifiziert. Die als C-Bügel gestaltete Stanzzange wurde für die<br />
weit auseinanderliegenden Lochpunkte mit einer zusätzlichen<br />
Säulenführung ausgerüstet. Für den Antrieb sorgt ein Tünkers-<br />
Multikraftzylinder, ein Druckluftzylinder, der die hohe Stanzkraft<br />
von 25 kN mittels der im Gehäuse integrierten Kniehebelübersetzung<br />
erreicht. Auf einem Ständer mit integrierter Pneumatik-<br />
Ventilinsel und aufgesetzter Winkelkonsole kann das Modul so<br />
dank individuell angepasstem Werkzeugträger die vier Löcher in<br />
einem Arbeitsgang in das 0,8 mm Stahlblech einbringen. Neben<br />
der kompakten Bauweise und dem effizienten Prozess war das<br />
einfache, wartungsfreie, komplette Antriebssystem mit ein Grund<br />
dafür, dass sich der Kunde für die Stanzlochstation von Tünkers<br />
entschieden hat.<br />
www.tuenkers.de<br />
Niet-Verarbeitung der nächsten<br />
Generation<br />
Mit dem Magazin-Blindniet-System<br />
Avdel NeoSpeed schlägt<br />
KVT-Fastening ein neues Kapitel in<br />
der Nietverarbeitung auf. <strong>Der</strong><br />
Einsatz der modernen Durchzugtechnologie<br />
mit wiederverwendbaren<br />
Nietdornen soll im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Produkten für<br />
eine bis zu viermal schnellere<br />
Verarbeitung sorgen. Dank des speziellen gerippten Designs deckt<br />
der patentierte NeoSpeed Niet darüber hinaus größere Klemmbereiche<br />
ab und ersetzt dadurch gleich mehrere Verbinder, die sich<br />
nur für bestimmte Werkstoffdurchmesser eignen. Als weiteres<br />
Merkmal zeichnet ihn seine Unempfindlichkeit gegenüber<br />
größeren Bohrlochtoleranzen oder versetzten Bohrungen aus:<br />
Außen liegende Rippen füllen während der Verarbeitung vorhandene<br />
Leerräume und erhöhen auf diese Weise die Stabilität.<br />
Bewegungen in der Scherebene und daraus resultierende Klappergeräusche<br />
werden wirksam vermieden. Da beim NeoSpeed Niet<br />
keine Restdorne entstehen, entfällt jeglicher Metallabfall und damit<br />
auch das Risiko, dass Fremdkörper ins Werkstück geraten und der<br />
Verarbeitungsprozess ins Stocken gerät.<br />
<strong>Der</strong> Einsatz der Verbindungslösung empfiehlt sich aufgrund der<br />
höheren Verarbeitungsgeschwindigkeit und Zuverlässigkeit für<br />
Anwendungen im Automobilbau, der Elektronik, Elektrotechnik<br />
sowie bei Leichtbaukonstruktionen und Hausgeräten. Im<br />
Vergleich zu herkömmlichen Produkten überzeugt das NeoSpeed<br />
System durch eine höhere Zugbruchlast und überdurchschnittliche<br />
Scherbruchlast. KVT-Fastening bietet die Verbinder in<br />
Aluminium, Stahl und A4 Edelstahl (316) sowie den Durchmessern<br />
3,2 mm, 4 mm und 4,8 mm als Flachrund- und Senkkopfvariante<br />
an. Sie stehen vorkonfektioniert im Papiermagazin für<br />
wiederverwendbare Nietdorne und in einer Cartridge auf einem<br />
Einwegdorn zur Verfügung (nicht Senkkopf und Edelstahl). Eine<br />
prozesssichere Verarbeitung setzt die Verwendung der Druckluftgeräte<br />
7530 oder 7537 voraus.<br />
www.kvt-fastening.de<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 25
INTRALOGISTIK<br />
Blechlagerung 4.0<br />
Mit intelligenten Lagern den aktuellen<br />
Herausforderungen in der Blechbearbeitung begegnen<br />
01 <strong>Der</strong> Laser Flex 4.0 ist ein Beispiel dafür, wie man Industrie 4.0 in der Blechbearbeitung<br />
einsetzt. Für die bestmögliche Vernetzung der Prozesse und Maschinen können Anwender die<br />
Bleche im unmittelbaren Produktionsumfeld bevorraten<br />
Kleine Losgrößen, steigender<br />
Wettbewerbsdruck, zunehmende<br />
Vernetzung und fortschreitende<br />
Digitalisierung: große Herausforderungen,<br />
denen sich Unternehmen<br />
aus der Metallbranche in<br />
Zukunft verstärkt stellen müssen.<br />
Die höhere Komplexität erfordert<br />
flexible Lösungen sowie schnelle<br />
und kosteneffiziente Prozesse. Doch<br />
wie lassen sich bei der Blechbearbeitung<br />
die hohen Anforderungen<br />
konkret in Fertigung und Lager<br />
umsetzen? Als Experte für<br />
intelligente Langgut- und<br />
Blechlagersysteme zeigt die<br />
Remmert GmbH Lösungen auf.<br />
Die Blechbearbeitung wurde schon immer<br />
stark vom technischen Fortschritt<br />
geprägt. So erhöhte sich die Produktivität<br />
beim Laserschneiden erheblich, als der Faserlaser<br />
vor rund zehn Jahren nach und<br />
nach die Fertigungshallen eroberte. Auch<br />
heute noch müssen die Materialzufuhr und<br />
die Absortierung immer schneller werden,<br />
damit die dadurch gewonnene<br />
Effizienz eine insgesamt beschleunigte<br />
Fertigung mit sich bringt. Die<br />
Lösung: Industrie 4.0, die mit der<br />
Vernetzung der Prozesse für maximale<br />
Kosten- und Prozesseffizienz<br />
in der Blechbearbeitung sorgt.<br />
Hohe Effizienz bei<br />
Losgröße 1<br />
Wer sich auf die<br />
zunehmende<br />
Digitalisierung einlässt<br />
und diese richtig für sein<br />
Unternehmen nutzt, hat<br />
einen klaren Wettbewerbsvorteil<br />
Matthias Remmert, Geschäftsführer<br />
der Remmert GmbH<br />
<strong>Der</strong> Markt verlangt ständig nach<br />
anpassungsfähigeren, komplexeren<br />
und effizienteren Lösungen.<br />
„Momentan steigt die Nachfrage nach<br />
kleinen Losgrößen stark an – bis hin zu<br />
Losgröße 1“, weiß Matthias Remmert,<br />
Geschäftsführer der Remmert GmbH. „Um<br />
wirtschaftlich zu arbeiten und Prozesse zu<br />
optimieren, sind ein schneller und flexibler<br />
Zugang zum Material und dessen effizientes<br />
Handling deshalb das A und O.“ Zu den<br />
kleinen Losgrößen kommen oftmals kurze<br />
Fertigungshorizonte hinzu, die die Planbarkeit<br />
in der Produktion zusätzlich<br />
erschweren.<br />
Eine Lösung ist – je nach Anforderung –<br />
ein flexibles und voll- oder halbautomatisches<br />
Blechlagersystem. So lassen sich mit<br />
dem Remmert-Basic Tower Blech 4.0 beispielsweise<br />
auch kleine Mengen Blech effizient<br />
bevorraten und zügig an der Bearbeitungsmaschine<br />
bereitstellen. Die intuitive<br />
Bedienbarkeit via Touchscreen unterstützt<br />
das schnelle und einfache Arbeiten mit<br />
dem System. „Die hohe Bedienerfreundlichkeit<br />
der Anlagen spielt im industriellen<br />
Umfeld eine immer zentralere Rolle“, erläutert<br />
Matthias Remmert. „Aus diesem Grund<br />
setzen wir unseren Weg in diese Richtung<br />
kontinuierlich fort und richten unser Augenmerk<br />
bei der Realisierung neuer Lösun-<br />
26 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
INTRALOGISTIK<br />
gen auch besonders auf deren einfache<br />
Bedienbarkeit.“<br />
Konkurrenz aus dem Reich der<br />
Mitte<br />
Die Gründe für veränderte Marktanforderungen<br />
sind vielfältig. Auch günstigere Produkte<br />
aus Asien sorgen für zunehmenden<br />
Wettbewerbsdruck in der deutschen Metallbranche.<br />
Denn insbesondere die qualitativ<br />
gleichwertigen, aber preiswerteren<br />
Produkte aus China sind eine immer größere<br />
Konkurrenz. Um sich einen Wettbewerbsvorsprung<br />
zu sichern, müssen deutsche<br />
Unternehmen ihre Kosten mithilfe<br />
bestmöglicher Prozesseffizienz reduzieren.<br />
Eine Möglichkeit, die Produktionskosten<br />
zu senken, ist beispielsweise der Remmert-<br />
Laser Flex 4.0. Die Automationslösung für<br />
Blech lässt sich herstellerunabhängig in Laseranlagen<br />
integrieren. Mit 65 Sekunden<br />
Materialwechselzeiten ist die flexible Lösung<br />
die derzeit schnellste am Markt zur<br />
vollautomatischen Beschickung von Laseranlagen.<br />
„Unser Laser Flex 4.0 ist ein perfektes<br />
Beispiel dafür, wie man Industrie 4.0 in<br />
der Blechbearbeitung einsetzt und so kosteneffizient<br />
und flexibel auf unterschiedliche<br />
Marktanforderungen reagiert“, erklärt<br />
Matthias Remmert. „Für die bestmögliche<br />
Vernetzung der Prozesse und Maschinen<br />
können Anwender die Bleche im unmittelbaren<br />
Produktionsumfeld bevorraten – je<br />
nach Bedarf zum Beispiel im Basic Tower<br />
4.0. <strong>Der</strong> Anschluss an größere oder bereits<br />
bestehende Remmert-Lagersysteme ist aber<br />
natürlich ebenfalls möglich.“<br />
Servicegarant Big Data<br />
Die fortschreitende Automatisierung sorgt<br />
nicht nur für schnellere Prozesse. Auch Big<br />
Data ist dann der nächste Schritt: die Speicherung,<br />
Verarbeitung und Auswertung<br />
großer Datenmengen, die während des<br />
automatisierten Produktionsprozesses anfallen.<br />
Auf Basis der anfallenden Daten ermittelt<br />
Remmert zum Beispiel Wartungstermine<br />
bedarfsgenau. „Damit Anlagen jederzeit<br />
optimale Leistungen erbringen und<br />
über eine möglichst lange Lebensdauer verfügen,<br />
sind frühzeitige und anforderungsgerechte<br />
Wartungen zwingend notwendig“,<br />
ergänzt Matthias Remmert. In Zukunft wird<br />
es auf Grundlage von identifizierten Mustern<br />
möglich sein, die voraussichtliche<br />
Nachfrage nach Blechen zu berechnen. „Die<br />
Analyse und die Nutzung der anfallenden<br />
Daten halten die Möglichkeit bereit, Kunden<br />
aufgrund von gewonnenen Erkenntnissen<br />
und optimierten Abläufen einen maß-<br />
02 Im Basic Tower 4.0 lassen sich Bleche wirtschaftlich und effizient lagern. <strong>Der</strong> Anschluss an<br />
größere oder bereits bestehende Remmert-Lagersysteme ist jederzeit möglich<br />
geschneiderten Service zu bieten“, so Matthias<br />
Remmert. „Wer sich auf die zunehmende<br />
Digitalisierung einlässt und diese<br />
richtig für sein Unternehmen nutzt, hat<br />
einen klaren Wettbewerbsvorteil.“<br />
Intelligente Technologien<br />
sind gefragt<br />
Die Blechbearbeitung steht vor großen<br />
Herausforderungen. Kundenwünsche sind<br />
so individuell wie nie zuvor und verlangen<br />
kreative Lösungen. Mit Technologien, die<br />
diese Trends fordern, lässt sich die notwendige<br />
Flexibilität schaffen. Für die konkrete<br />
Umsetzung halten erfahrene Logistikpartner<br />
bereits erste Antworten bereit. Matthias<br />
Remmert resümiert: „Um unseren Kunden<br />
weiterhin die bestmögliche kosteneffiziente<br />
Prozesstechnik zu bieten, entwickeln wir<br />
diese auf Basis von Markt- und Branchenanforderungen<br />
stets weiter und liefern<br />
Kunden so immer intelligentere Robotertechnik<br />
und Lösungen für vollautomatisierte<br />
Fertigungsprozesse.“<br />
www.remmert.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 27
INTRALOGISTIK<br />
Zukunftsfähige Intralogistiklösungen<br />
Intelligente Vernetzung der Prozesse und Warenströme in Lager und Produktion<br />
01 Viastore kann auf zahlreiche Projekte in<br />
aller Welt zurückblicken – vom kleinen,<br />
manuell bedienten Lager bis zum Distributionszentrum<br />
mit mehreren Tausend Orderlines<br />
am Tag<br />
von Liefertermintreue und Umschlag, automatisierte<br />
Auftragskonsolidierung, Reduzierung<br />
von Fehllieferungen und deutliche<br />
Produktionssteigerungen in den Montageabteilungen<br />
– gesteuert von einer durchgängigen<br />
Software. Kunden sollten europaweit<br />
innerhalb von 48 Stunden mit Standardprodukten<br />
versorgt werden können.<br />
Schneller vom Auftragseingang<br />
zum Versand<br />
Innovative und zukunftsfähige<br />
Lösungen sind in der Intralogistik<br />
gefragt, um die steigenden<br />
Anforderungen durch die globalen<br />
Megatrends zu erfüllen. Als<br />
führender Intralogistik-Anbieter<br />
mit fast 50 Jahren Erfahrung ist<br />
Viastore Systems Experte darin,<br />
solche Lösungen zu finden, zu<br />
entwickeln und zu verwirklichen.<br />
Das Unternehmen kann auf<br />
zahlreiche Projekte verweisen.<br />
Dass die intelligente Vernetzung der Prozesse<br />
und Warenströme in Lager und<br />
Produktion für erhebliche Wettbewerbsvorteile<br />
sorgt, zeigt das Beispiel der Gebrüder<br />
Müller Apparatebau GmbH & Co. KG<br />
(Gemü). <strong>Der</strong> renommierte Hersteller von<br />
Ventil-, Mess- und Regeltechnik entschied<br />
sich für den Bau eines neuen Produktionsund<br />
Logistikzentrums (PLZ) im hohenlohischen<br />
Kupferzell, um die Logistikprozesse<br />
in der Produktion schlanker und effizienter<br />
zu machen. Mit dem neuen PLZ wollte Gemü<br />
nicht nur seine Kunden schneller beliefern<br />
und die interne Produktionsversorgung<br />
verbessern, sondern auch die dezentralen<br />
Lager der ausländischen Gesellschaften<br />
auf den Standort Kupferzell<br />
konzentrieren und die Chance auf eine optimale<br />
Prozess-Automatisierung nutzen.<br />
Entsprechend hohe Ansprüche hatte das<br />
Unternehmen bei der Planung: Erhöhung<br />
Intralogistiklösungen für Industrie 4.0<br />
Viastore realisierte dafür eine Gesamtanlage,<br />
bestehend aus einem automatischen Palettenlager<br />
(APL) und einem automatischen<br />
Kleinteilelager (AKL) als Behälterlager. Das<br />
eingassige APL ermöglicht die doppelt tiefe<br />
Lagerung von Europaletten mit einem Maximalgewicht<br />
von 1200 Kilogramm und wird<br />
von einem automatischen Regalbediengerät<br />
vom Typ Viapal versorgt. Das zweigassige<br />
AKL ist als Einbauregal zur zweifach tiefen<br />
Lagerung von Kunststoffbehältern mit einem<br />
Maximalgewicht von jeweils 50 Kilogramm<br />
ausgelegt und wird von zwei Regalbediengeräten<br />
des Typs Viaspeed XL bedient. Es ist<br />
über einen Behälterloop an die Kommissionier-<br />
und Versandhalle angebunden.<br />
Hier wird ein zentral angeordnetes System<br />
mit Hubbalken-RBG, der sog. Versand-<br />
Commissioner, genutzt, um fertig kommis-<br />
„Vernetzung, Automatisierung und Prozesseffizienz<br />
bis zur Losgröße 1 waren schon immer Aufgabe der<br />
Intralogistik“, schildert Viastore-COO Detlef Ganz.<br />
„Jetzt haben wir dieses Thema nochmals intensiviert,<br />
um weitere innovative Lösungen für unsere Industrie-Kunden<br />
zu entwickeln, bei denen zum Beispiel<br />
Logistik und Fertigung immer mehr integriert sind.<br />
Unter anderem planen wir die Kunden-Anlagen mit<br />
Virtual-Reality-Tools, damit die Anlagen so realitätsnah<br />
wie möglich sind und Kundenanforderungen<br />
sofort einfließen können. Zudem nehmen unsere Experten die komplexen automatisierten<br />
Logistikzentren virtuell in Betrieb, um die Sicherheit zu erhöhen, Risiken<br />
und vor allem Inbetriebnahmezeiten zu minimieren. Außerdem haben wir Tools<br />
entwickelt, die Logistik-Anlagen intensiv überwachen, um Störungen zu beheben,<br />
bevor diese entstehen.“<br />
28 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
INTRALOGISTIK<br />
dern auch das Distributionszentrum in den<br />
USA. Um diesen Dreh- und Angelpunkt der<br />
Logistik an die steigenden Anforderungen<br />
des immer komplexeren Materialflusses anzupassen,<br />
entschied sich Kaeser dazu, den<br />
Standort mithilfe von Viastore auf das moderne<br />
SAP EWM mit HANA umzustellen.<br />
In das System eingebunden sind u. a. ein<br />
Hochregallager, 19 Lagerlifte, ein Kleinteilelager,<br />
das fahrerlose Transportsystem,<br />
die Fördertechnik, 6 Kleinteilpackplätze, 11<br />
Palettenpackplätze sowie ein Pufferlager<br />
zur schnelleren Beladung der täglich bis zu<br />
100 Lkw. Ein großer Vorteil von SAP EWM<br />
ist, dass die Steuerung dieser unterlagerten<br />
Systeme direkt an die Lagerverwaltung und<br />
das Materialfluss-System angebunden werden<br />
kann. EWM ist vom Materialflussrechner<br />
her darauf ausgelegt, direkt an die Technik<br />
anzukoppeln. Zudem ermöglicht die<br />
02 Das Produktions- und Logistikzentrum<br />
von Gemü: Die Liefertermintreue hat sich<br />
dank viastore deutlich erhöht, und die<br />
Fehlerquote zeigt eine klare Tendenz nach<br />
unten<br />
Die intelligente Vernetzung der Prozesse und Warenströme in<br />
Lager und Produktion sorgt für erhebliche Wettbewerbsvorteile<br />
sionierte Aufträge für den Versand zwischenzulagern.<br />
Durch diese Konsolidierung<br />
wird verhindert, dass zu viele<br />
Einzelsendungen verschickt werden. Auch<br />
in der Montagehalle steht ein solches Puffer-System<br />
– der Produktions-Commissioner.<br />
Dort werden die kommissionierten<br />
Aufträge zur Montageversorgung zwischengespeichert.<br />
<strong>Der</strong> Produktions-Commissioner<br />
ist ebenfalls komplett in die Behälterfördertechnik<br />
integriert.<br />
Das Warehouse-Management-System<br />
Viadat verwaltet und steuert den gesamten<br />
Materialfluss – vom Wareneingang der Komponenten<br />
über Lagerung, Auslagerung und<br />
Versorgung der Produktion bis zur Kommissionierung<br />
und zum Versand. Viadat regelt<br />
auch die Pufferung der Montageversorgung,<br />
die Konsolidierung der Aufträge sowie den<br />
Druck von Lieferscheinen und Adressetiketten.<br />
Die notwendigen Daten holt sich die<br />
Software vom ERP-System, an das sie über<br />
eine Standardschnittstelle angebunden ist.<br />
Duchlaufzeiten deutlich<br />
reduziert<br />
Die Auslagerung der Montageaufträge aus<br />
dem Produktions-Commissioner erfolgt<br />
über zehn parallel angeordnete Gefällerollenbahnen.<br />
Ein Milkrun-System übernimmt<br />
die Behälter von der Fördertechnik. Die<br />
Montageplätze werden nach dem Kanban-<br />
Prinzip versorgt. Dieses System wird ebenfalls<br />
von Viadat gemanagt.<br />
Durch die Logistik-Lösung von Viastore<br />
wurden die Durchlaufzeiten deutlich reduziert:<br />
Standardprodukte erreichen jeden<br />
Standort in Europa innerhalb von 48 Stunden<br />
– ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Die<br />
Liefertermintreue hat sich deutlich erhöht,<br />
und die Fehlerquote zeigt eine klare Tendenz<br />
nach unten.<br />
Software erhöht Leistungsfähigkeit<br />
der Supply Chain<br />
Auch in der Anbindung und im Management<br />
von Technologien und Prozessen in<br />
den Standard-Softwarelösungen von SAP<br />
verfügt Viastore über umfangreiches Knowhow.<br />
Welche enormen Auswirkungen der<br />
Einsatz intelligenter Software auf die Leistungsfähigkeit<br />
der Supply Chain hat, zeigt<br />
das Beispiel Kaeser Kompressoren: <strong>Der</strong><br />
weltweit führende Kompressorenhersteller<br />
und Druckluftsystemanbieter beliefert von<br />
seinem Distributionszentrum in Coburg aus<br />
nicht nur Händler und Kunden in ganz Europa<br />
mit Produkten und Ersatzteilen, son-<br />
Architektur des neuen Systems eine deutlich<br />
schnellere Kommunikation.<br />
Mit der Software SAP PCo (Plant Connectivity)<br />
wurde eine integrierte Standardplattform<br />
geschaffen, die die Hardware-Steuerungen<br />
in das EWM-System integriert. Früher<br />
wurden die Lagerlifte zum Beispiel über<br />
ein SAP-Add-on von Viastore gesteuert, heute<br />
ist das komplett in SAP EWM integriert.<br />
Dennoch waren noch einige individuelle<br />
Anpassungen notwendig: Ein wesentlicher<br />
Fokus von Viastore lag auf der Programmierung<br />
der User-Interfaces, also der Bildschirm-Dialoge<br />
für die Mitarbeiter an den<br />
Kommissionier- oder Packstationen. Prozesssicherheit<br />
war dabei ein wesentliches<br />
Kriterium. <strong>Der</strong> User hat nur die Eingabeund<br />
Kommunikationsmöglichkeiten, die er<br />
tatsächlich braucht. Das reduziert die Möglichkeiten,<br />
Fehler zu machen, erheblich.<br />
Viastore stellte zudem die gesamte Unternehmenssoftware<br />
von Kaeser auf SAP HA-<br />
NA um – erst das Customer Relationship<br />
Management, dann das SAP BI, danach die<br />
Absatz-, Distributions- und Produktionsplanung<br />
in SAP APO und schließlich das<br />
Warehouse-Management. Die größte Herausforderung<br />
beim Update des Warehouse-<br />
Management-Systems war, dass alle Arbeiten<br />
im laufenden Betrieb erfolgen mussten.<br />
Die Anlage läuft in Auftragsspitzenzeiten<br />
von 5 bis 24 Uhr. Das reduzierte die Zeiten<br />
zum Testen der Software enorm. Die Aufgabe<br />
von viastore lag bei der Umstellung auf<br />
HANA unter anderem darin, das Update<br />
von SAP EWM 7.1 auf 9.1 durchzuführen<br />
und anschließend die Kompatibilität zu<br />
kontrollieren. Gleichzeitig wurden neue<br />
Features zur Optimierung der Anlage beim<br />
Update implementiert.<br />
03 Das Distributionszentrum von Kaeser<br />
Kompressoren: Nach der Umstellung auf SAP<br />
EWM und HANA ist die Zahl der Picks pro Tag<br />
um 40 Prozent gestiegen<br />
Prozesse beschleunigt<br />
Durch die Anbindung der unterlagerten<br />
Steuerungen muss das System viele Telegramme<br />
verarbeiten – perfekt für HANA.<br />
Dadurch verkürzen sich die Reaktionszeiten<br />
des Systems, die Prozesse im Distributionslager<br />
sind im Vergleich zur alten Lösung mit<br />
SAP LES heute deutlich schneller: Angelieferte<br />
Waren werden 20 Prozent schneller bearbeitet,<br />
40 Prozent mehr Picks können gezählt<br />
werden, der Packvorgang ist um 50<br />
Prozent schneller, Lageraktivitäten und Auswertungen<br />
erfolgen 20 Mal so schnell. <strong>Der</strong><br />
Ausstoß des Distributionszentrums ist heute<br />
viel höher, das Unternehmen kann in jedem<br />
Bereich schneller arbeiten. Kaeser und viastore<br />
waren dabei Vorreiter: Es war eines der<br />
ersten SAP-Projekte dieser Art weltweit.<br />
www.viastore.com<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 29
INTRALOGISTIK<br />
Neue Auffangwannen für wassergefährdende<br />
Flüssigkeiten<br />
Die Stahl-Auffangwannen von<br />
Protecto sind ein vielseitig<br />
nutzbarer Schutz zur vorschriftsmäßigen<br />
Lagerung von Gefahrstoffen.<br />
Die Lager- und Umwelttechniker<br />
von Protecto empfehlen<br />
Anwendern aktuell den Einsatz<br />
der neuen Auffangwanne mit der<br />
Typenbezeichnung GS2s. Auf<br />
dieser können bis zu zwei<br />
1000-Liter-Behälter, z. B. IBC/KTC, gelagert werden, die einzeln<br />
stehend oder auf Euro-/Chemiepalette bis zu einem Meter breit<br />
sind. Aber auch die Unterbringung von Fässern und Kleingebinden<br />
ist möglich. <strong>Der</strong> herausnehmbare und feuerverzinkte<br />
Gitterrost ist für Traglasten bis 3700 kg ausgelegt. 100 mm<br />
Bodenfreiheit schützen vor Feuchtigkeit von unten und ermög -<br />
lichen eine allseitige Unterfahrbarkeit. Soll zusätzlich zur<br />
Lagerung die Auffangwanne auch für Abfüllarbeiten oder als<br />
Dosierstation dienen, empfehlen die Spezialisten für Gefahrstofflagerung<br />
die herkömmliche Ausführung der GS2, für die eine<br />
Abfüllfläche und Abfüllblöcke passgerecht als Zubehör erhältlich<br />
sind. Die geprüften Auffangwannen sind lackiert oder verzinkt in<br />
einer bewährten Stahlqualität mit 3 mm Wandstärke erhältlich.<br />
Zum Schutz gegen aggressive Lagermedien wie Säuren und<br />
Laugen steht optional eine beständige Yxolit-CR-Beschichtung<br />
zur Verfügung<br />
www.protecto.de<br />
SCHWENKKRANE<br />
bringen Schweres in Bewegung<br />
Weltweit größte Auswahl an Schwenkkranen<br />
Tragfähigkeiten von 125 kg bis 63.000 kg<br />
Individuelle Kundenlösungen<br />
Be- und Entladeband mit integrierter<br />
Scherenbahn<br />
Müssen in Produktionsbetrieben<br />
Pakete oder Kartons aus<br />
einem Container entladen und/<br />
oder in einem Lagerraum<br />
verstaut werden, bietet Gura<br />
Fördertechnik mit dem Be- und<br />
Entladeband mit integrierter<br />
Scherenbahn eine leicht zu<br />
handhabende Lösung. Einfach manuell auf die gewünschte Höhe<br />
einstellen, die Scherenbahn ausziehen und anpassen, Strom<br />
anschließen und schon kann der mühelose Be- und Entladevorgang<br />
beginnen. Bei einer reinen Entladetätigkeit kann auf den<br />
Antrieb verzichtet werden. Nach Gebrauch kann das Gura Beund<br />
Entladeband schnell zusammen geschoben werden und am<br />
dafür vorgesehen Abstellplatz verstaut werden.<br />
www.gura.de<br />
Katalog <strong>2017</strong>: Transportgeräte<br />
im Überblick<br />
Kompakt und übersichtlich<br />
präsentiert sich der Fetra Katalog<br />
<strong>2017</strong>. Vom Kommissionierwagen<br />
im Baukastensystem über Niederflur-Palettenfahrgestelle<br />
im<br />
Routenzug bis hin zu intelligentem<br />
Zubehör z. B. für Muldenkipper<br />
hat der Transportgerätehersteller<br />
sein Programm um<br />
zahlreiche Innovationen<br />
erweitert. Auf 164 Seiten zeigt<br />
Fetra über 1100 bewährte und<br />
neue Produkte im Überblick,<br />
ansprechend bebildert und mit allen technischen Daten<br />
versehen. Mit der Abbildung von QR-Codes wird im Katalog auf<br />
Bedienerfreundlichkeit gesetzt. Damit gelangen Nutzer schnell<br />
und bequem zu Anwendungsvideos.<br />
www.fetra.de<br />
Typen-und Maschinenschilderserie für<br />
normgerechte Kennzeichnung<br />
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Etimark, der Spezialist für anspruchsvolle Kennzeichnungslösungen,<br />
bietet mit der neuen Serie durafact hochwertige<br />
Maschinen- und Typenschilder, die eine dauerhafte und sichere<br />
Produkt- und Maschinenkennzeichnung ermöglichen. Ein<br />
modernes digitales Druckverfahren ermöglicht die Produktion in<br />
hervorragender Qualität bei gleichzeitig hoher Individualisierung.<br />
Bereits ab einem Stück kann die Beschilderung individuell in<br />
vielen Farben und Gestaltungsmöglichkeiten erstellt werden. Die<br />
Bedruckungen werden auf hochwertige Materialien wie<br />
Aluminium, Edelstahl oder Polyester aufgebracht. So entstehen<br />
robuste, gut lesbare Typen- und Maschinenschilder, die geltende<br />
EU-Richtlinien erfüllen.<br />
www.etimark.de<br />
30 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong><br />
Vetter.indd 1 26.01.<strong>2017</strong> 15:15:52
Schienengebundene Verfahrwagen mit neuem<br />
Energiekonzept<br />
Die neuen Demag-Komponenten mit Batterietechnik<br />
ermöglichen den Transport von schweren<br />
Lasten ohne externe Energiezuführung und<br />
-versorgung. Damit wird die Voraussetzung für<br />
ein flexibles Schwerlasthandling geschaffen. Am<br />
Anfang stand die Anforderung eines Kunden.<br />
Gewünscht war ein Verfahrwagen für Lasten bis<br />
40 Tonnen, der in erster Linie schienengebunden<br />
in einer Halle verfährt, aber auch aus der Halle<br />
herausfahren kann und dabei die Schienen des<br />
Werkszugverkehrs quert. Dieses Einsatzprofil<br />
erforderte ein neues Konzept für die Energieversorgung:<br />
<strong>Der</strong> Strom muss „an Bord“ sein. Mit<br />
batteriebetriebenen Förder- und Hebezeugen haben die Demag-Ingenieure Erfahrung<br />
und entwickelten für Industrieeinsätze die Komponenten für den Batteriewagen, der<br />
nun erstmals vorgestellt wird.<br />
Die Grundkonstruktion des autarken Verfahrwagens ist bekannt und bewährt. Das<br />
Fahrwerk besteht aus vier Fahreinheiten aus dem Demag-Systembaukasten mit den<br />
DRS-Radblöcken und integrierter Antriebseinheit sowie der zugehörigen Steuerung.<br />
Diese aufeinander abgestimmten Komponenten werden vom Anwender in den<br />
Stahlbau einer kompakten, aber extrem stabilen Grundeinheit integriert. Sie nimmt die<br />
Last auf und verfährt sie zum Zielort. Dieses Konzept ermöglicht nicht nur das Queren<br />
von Schienen, sondern auch eine insgesamt höhere Flexibilität, weil beim Planen der<br />
Fahrwege nicht auf feste Leitungen Rücksicht genommen werden muss. Die Investitionskosten<br />
sind gering, weil es sich auch bei den Batterien um Standard-Industriekomponenten<br />
handelt und die Leitungsquerschnitte gering bleiben können, da die<br />
Leitungen der Leistungseinheit ausschließlich für Drehstrom ausgelegt sein müssen.<br />
www.demagcranes.de<br />
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zum Heben für Transportwagen<br />
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PE-Auffangwanne mit doppelter<br />
Lagerfläche<br />
Vielfältige Detail-Verbesserungen<br />
bei seinen<br />
Auffangwannen vom Typ<br />
PolySafe Euroline meldet<br />
Denios. Die neue Version<br />
basiert auf der langjährig<br />
erprobten, gleichnamigen<br />
Auffangwanne, die bisher<br />
nur Platz für zwei Fässer<br />
bot. Die kompaktere, nun<br />
flachere Ausführung der neuen PolySafe Euroline ermöglicht die<br />
komfortable Lagerung von bis zu vier 200-Liter-Fässern oder<br />
Kleingebinden. Die optimierte Konstruktion ist stoß- und schlagfest<br />
und leitet einwirkende Kräfte direkt in den Boden ab. Chemiepaletten<br />
können direkt auf der Wanne abgestellt werden, zusätzlich<br />
sind Gitterroste als Lagerebene erhältlich. Dank der serienmäßig<br />
gefertigten Aussparungen können die Bestückung und der<br />
Transport leicht mit Gabelstaplern erfolgen.<br />
Die Auffangwanne besteht aus Polyethylen und ist absolut flüssigkeitsdicht,<br />
da sie nahtlos im Spritzgussverfahren gefertigt wird.<br />
Gleichzeitig ist sie absolut korrosionsfrei, weist eine hohe Beständigkeit<br />
gegen Öle, Säuren, Laugen und andere aggressive Stoffe<br />
auf und ist leicht zu reinigen. Als praktisches Zubehör erweist sich<br />
der Gitterrost-Heber zum ergonomischen und sicheren Anheben<br />
von Gitterrost-Stellflächen auf Auffangwannen, der separat<br />
erhältlich ist.<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 31<br />
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GRÜNE PRODUKTION I SPECIAL<br />
Mit grünem Beispiel voran<br />
Eine nachhaltige Betriebsführung ist durchaus erstrebenswert. Umwelt und Ressourcen werden<br />
geschont, und auch finanziell und im Hinblick auf ein positives Image zahlt sich Nachhaltigkeit aus.<br />
Wir präsentieren Ihnen Unternehmen, die mit gutem Beispiel voran gehen.<br />
Energy Efficiency Award für Hallenbeheizung<br />
Mit der umfassenden Sanierung ihrer Hallenheizung in Neuss hat die Thelen-Gruppe in Qualitätsverbesserung, Energieeffizienz und<br />
Umweltschutz investiert. Geplant und umgesetzt wurde die Anlage von der Kübler GmbH aus Ludwigshafen. Das Großprojekt wurde<br />
beim Energy Efficiency Award der Deutschen Energie Agentur (dena) prämiert. Die Fachjury würdigte die hohe Energieeffizienz der<br />
Infrarottechnologie mit Restwärmenutzung und die konsequente Digitalisierung des Heizprozesses der Kübler-Anlage.<br />
Die Thelen-Gruppe mit Stammsitz Essen ist auf Ankauf, Vermietung und Verwaltung von Immobilien spezialisiert. Zu den vermietbaren<br />
Flächen zählen Wohngebäude ebenso wie Gewerbe- und Industrieareale, Produktionsgebäude oder Lagerhallen, wie die in der<br />
Jagenbergstraße in Neuss. Rund 500 000 Euro Heizkosten wurden dort p.a. verbraucht. Zu viel, befand man bei Thelen und entschied<br />
sich, die alte zentrale Anlage durch moderne energiesparende<br />
Infrarotheizungstechnologie von Kübler zu ersetzen. Realisiert<br />
wurde H.Y.B.R.I.D. und damit eines der effizientesten Heizungssysteme<br />
auf dem Markt: insgesamt 3360 kW installierte<br />
Leistung aus Infrarot-Hallenheizungen der Reihe Optima plus,<br />
betrieben mit Erdgas, dazu die Wärmetauscher O.P.U.S.X inkl.<br />
Pufferspeicher zur effizienten Einspeisung der Abwärme in das<br />
vorhandene Büroheizungssystem. Um alle Einsparungspotenziale<br />
zu nutzen und flexibel für Nutzungsänderungen zu sein,<br />
wurde das neueste Kübler-Steuerungssystem Celestra<br />
eingesetzt. <strong>Der</strong> Energieverbrauch wurde von rund 8 850 000<br />
auf rund 3 638 000 kWh gesenkt! Thelen hat mit der umfassenden<br />
Sanierungsmaßnahme den CO 2<br />
-Ausstoß um rund<br />
1300 t/p.a. reduziert.<br />
www.kuebler-hallenheizungen.de<br />
www.dena.de<br />
Brita veröffentlicht Corporate-Responsibility-Bericht<br />
In seinem dritten Corporate Responsibility Bericht zeigt Brita, der internationale Experte für Trinkwasseroptimierung<br />
und -individualisierung, wie nachhaltiges Handeln in seine Unternehmenskultur integriert ist und<br />
strategisch umgesetzt wird. „Insbesondere hat es sich bei unserer Untersuchung erneut erwiesen, dass wir<br />
mit unseren Produkten bereits einen großen Beitrag zu einem nachhaltigeren Lebensstil leisten. So zeigten<br />
unsere Berechnungen in Bezug auf nur drei unserer Produktgruppen, dass durch das Umsteigen von Flaschenwasserverbrauchern<br />
auf Brita-gefiltertes Wasser in 2015 weltweit mehr als 250 000 Tonnen CO 2<br />
vermieden<br />
werden konnten. Das entspricht in etwa dem jährlichen CO 2<br />
-Ausstoß von 130 000 Mittelklassewagen“,<br />
erläutert CEO Markus Hankammer (Bild).<br />
Aufhänger für den Bericht ist das bisher größte Corporate-Responsibility-Projekt bei Brita: Balance the Impact.<br />
Damit wird ein möglichst ganzheitlicher Ansatz verfolgt, den CO 2<br />
-Fußabdruck des Unternehmens durch konkrete<br />
Maßnahmen zu reduzieren und ‚auszubalancieren‘. Zu den Meilensteinen, die im Rahmen von Balance the Impact<br />
bereits angestoßen wurden, zählen: Einführung des Carbon-Managementsystems zur Berechnung der Treibhausgas-Emissionen,<br />
Etablieren eines Energiemanagementsystems, Einsatz von LED-Beleuchtung in Brita-Gebäuden,<br />
Bezug von zertifiziertem Ökostrom an den wichtigsten Produktionsstandorten sowie Einführung einer umweltfreundlichen Dienstwagenregelung.<br />
In Zukunft sollen weitere Maßnahmen zu einer noch nachhaltigeren Unternehmenskultur beitragen.<br />
www.brita.de<br />
32 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
SPECIAL I GRÜNE PRODUKTION<br />
Still erhält Nachhaltigkeitszertifikat<br />
<strong>Der</strong> Intralogistikspezialist<br />
Still hat sich<br />
einer umfangreichen<br />
Prüfung durch die<br />
internationale<br />
Bewertungsplattform<br />
EcoVadis<br />
gestellt und ist für<br />
sein großes Engagement<br />
im Bereich<br />
Corporate Social<br />
Responsibility (CSR)<br />
mit dem Silberstatus<br />
belohnt worden. In den Bereichen „Umwelt“ und „Arbeitsbedingungen“<br />
zählt Still demnach zur Spitzengruppe aller von der<br />
weltweit renommierten Rating-Agentur untersuchten Maschinenbauer.<br />
Damit wird die glaubwürdige Umsetzung der im<br />
Still-Leitbild verankerten werteorientierten unternehmerischen<br />
Verantwortung einmal mehr von unabhängiger Stelle bestätigt.<br />
Die EcoVadis-Initiative prüft Lieferanten im Hinblick auf ihre<br />
Nachhaltigkeit in den vier Bereichen Umwelt, Arbeitsbedingungen,<br />
Geschäftspraxis und Lieferkette. Dabei bezeichnet CSR das<br />
Ziel, wirtschaftliches, soziales und ökologisches Handeln<br />
miteinander in Einklang zu bringen und dieses durchgehend<br />
nachhaltige Konzept auf der gesamten Unternehmensebene aus<br />
eigener Initiative heraus umzusetzen. Bei Still ist CSR bereits seit<br />
vielen Jahren fest verankert und integraler Bestandteil der<br />
strategischen Ausrichtung.<br />
www.still.de<br />
CWS-boco gibt Nachhaltigkeitsbericht<br />
heraus<br />
Unter dem Titel „Handle<br />
with Care“ veröffentlicht<br />
der Mietserviceanbieter<br />
für Berufskleidung und<br />
Waschraumhygiene<br />
CWS-boco alle zwei Jahre<br />
einen umfangreichen<br />
Nachhaltigkeitsbericht<br />
nach internationalem<br />
Berichtsstandart GRI 4.<br />
Dabei werden die<br />
Kennzahlen der neun<br />
größten Landesorganisationen<br />
der Unternehmensgruppe<br />
erfasst.<br />
Kürzlich wurde der Zwischenbericht veröffentlicht. „Mit<br />
unseren Reportagen und internationalen Kennzahlen<br />
bieten wir dem Leser Einblicke in einen unbekannten<br />
Markt. Wir möchten aufzeigen, dass verantwortungsvolles<br />
Handeln, gerade in besonders energieintensiven Branchen,<br />
enorme Erfolge verspricht“, erklärt Sabrina Lenz,<br />
Manager Corporate Responsibility der CWS-boco Gruppe<br />
(Bild). So konnten durch intelligente Tourenoptimierung<br />
über 1,2 Mio. Fahrtkilometer eingespart werden. <strong>Der</strong><br />
Einkauf von Bio-Baumwolle für die Produktherstellung<br />
stieg um 12 Tonnen, ein Plus von 59 Prozent. Ebenso<br />
wurden 2015 jeden Monat 2567 benutzte Waschraumspender<br />
wieder aufbereitet statt weggeworfen.<br />
www.cws-boco.com/nachhaltigkeit<br />
Kimberly-Clark Professional erhält Umweltzertifikat<br />
Seit 2000 nimmt Kimberly-Clark Professional am Dualen System für die Verwertung<br />
von Verkaufsverpackungen teil. Für die deutlichen Einsparungen in den Bereichen<br />
Energieverbrauch, Treibhauseffekt, fossile Ressourcen, Versauerung sowie Überdüngung<br />
wurde der Anbieter von Wischtuch-, Waschraum- und Arbeitsschutzlösungen<br />
nun zum sechsten Mal mit dem „Grünen Punkt“ ausgezeichnet. Durch das Verpackungsrecycling<br />
mit <strong>Der</strong> Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH hat das<br />
Unternehmen am Standort Koblenz im Jahr 2015 rund 92 Tonnen CO 2<br />
eingespart – das<br />
entspricht in etwa dem jährlichen CO 2<br />
-Verbrauch von acht 4-Personen-Haushalten.<br />
Mit dem Recycling leistet das Werk in Koblenz einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeitsvision<br />
der international agierenden Kimberly-Clark Corporation: Ziel ist es, die<br />
Umweltbelastung durch Verpackungen zukünftig um bis zu 20 Prozent zu reduzieren.<br />
Nachhaltigkeit spiegelt sich bei Kimberly-Clark Professional im gesamten Produktlebenszyklus<br />
wider – vom Design über Fertigung und Transport bis hin zur Entsorgung<br />
und Verwertung der Artikel. So nutzt das Unternehmen in Koblenz beispielsweise<br />
die in der Produktion entstehende Abwärme, um das gesamte Werksgelände zu<br />
beheizen. 90 Prozent des Abfalls, der in der Produktion entsteht, wird darüber<br />
hinaus weiteren Recyclingprozessen zugeführt. So finden 65 Prozent des anfallenden<br />
Papierschlamms in der Ziegelindustrie und 35 Prozent in Kraftwerken Wiederverwendung.<br />
„Verantwortungsvoll handeln – das hat bei uns oberste Priorität“, erklärt Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanager Olaf<br />
Lops (Bild). „Wir arbeiten täglich an einer ökologischen Verbesserung unserer Prozesse und entwickeln ständig neue Ideen, um<br />
unser Werk noch energieeffizienter zu machen und CO 2<br />
-Emissionen, Wasserverbrauch und Abfall zu reduzieren.“<br />
www.kcprofessional.de<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 33
GRÜNE PRODUKTION I SPECIAL<br />
Weniger Energie, Wasser und Lärm<br />
Teilereinigungsanlage mit Energiesparpaket bewährt sich bei einem Lohnfertiger<br />
Zur Reinigung von Kurbelwellen-Lagerdeckeln in ihrer Lohnfertigungssparte<br />
suchte die Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH (Samag) eine<br />
Anlage mit höchster Sauberkeitsanforderung und kurzer Taktzeit.<br />
Daneben sollte sich das Reinigungssystem vor allem durch hohe Energieeffizienz<br />
auszeichnen.<br />
Samag investierte schließlich in eine<br />
Durchlaufreinigungsanlage des Herstellers<br />
BvL. Zur Energie- und Emissionsoptimierung<br />
wurden an dieser Anlage besondere<br />
technische Maßnahmen vorgenommen:<br />
Neben der Isolierung der Rohrleitungen,<br />
der Trocknungsoptimierung und der Einführung<br />
eines automatischen Stand-by-Zustands<br />
wurde die Reinigungsanlage mit<br />
dem von BvL speziell entwickelten Abluftmanagement<br />
ausgestattet.<br />
Die von BvL versprochenen Energieeinsparungen<br />
haben sich mehr als bestätigt: Seit<br />
über einem Jahr ist die Reinigungsanlage erfolgreich<br />
in Betrieb und ermöglicht nachweislich<br />
eine Energieeinsparung von 20 % gegenüber<br />
einer vergleichbaren Anlage ohne<br />
diese Maßnahmen zur Energieeffizienz. Die<br />
absolute Einsparung beträgt 10,4 kWh; damit<br />
verbraucht die Anlage insgesamt nur 41,2<br />
statt 51,6 kWh. Zudem wurde der Wasserverbrauch<br />
um 20 % reduziert und die Schallemissionen<br />
verringerten sich um 5 dB(A).<br />
Aufgrund dieser positiven Erfahrungen<br />
entschied sich Samag für eine weitere Reinigungsanlage<br />
des gleichen Typs des Herstellers<br />
BvL. Zudem wurden sämtliche in<br />
der Produktion befindlichen Reinigungsanlagen<br />
nachträglich mit dem speziellen Abluftmanagement<br />
ausgerüstet, um so weitere<br />
Energieeinsparungen zu realisieren.<br />
ww.bvl-group.de<br />
Im Fokus<br />
Nachhaltigkeit<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
34 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
SPECIAL I GRÜNE PRODUKTION<br />
Fünf Fragen an Andreas Weigel, Meister<br />
Instandhaltung der Samag Group, und<br />
Peter Stahl, Vertriebsingenieur BvL<br />
Oberflächentechnik GmbH:<br />
Herr Weigel, was hat Sie zu der Investition<br />
in mehr Energieffienz bewogen?<br />
<strong>Der</strong> verantwortungsvolle Umgang mit<br />
Energieressourcen ist in unserem<br />
Unternehmen von besonderer<br />
Bedeutung. Dabei haben wir natürlich<br />
auch die betrieblichen Gesamtkosten<br />
einer Anlage im Blick. Die Amortisationsdauer<br />
des Energiesparpaketes ist sehr<br />
attraktiv, und so ist es nicht nur unter<br />
Umweltgesichtspunkten eine lohnende<br />
Investition.<br />
Welche konkreten Ergebnisse wurden<br />
erzielt?<br />
In der Summe können rund 71 000 kWh/a<br />
im Dreischichtbetrieb eingespart<br />
werden. Das entspricht immerhin einer<br />
jährlichen CO 2<br />
-Einsparung von 41 t. Im<br />
Vergleich zu einer ähnlichen branchenüblichen<br />
Anlage kann somit der zu<br />
erwartende Verbrauch um 20 % gesenkt<br />
werden.<br />
BvL hat mehrere Maßnahmen zur<br />
Energieeinsparung an der Anlage<br />
vorgenommen. Das zentrale Element ist<br />
das Abluftmanagement. Herr Stahl, was<br />
bringt dies im Detail?<br />
Das von BvL entwickelte Abluftmanagement<br />
reduziert die Abluftmenge und<br />
damit den größten Energieverbraucher<br />
einer Durchlauf-Reinigungsanlage. Dazu<br />
misst ein Sensor die Luftfeuchtigkeit in<br />
der Trocknungszone. Es wird nur so viel<br />
Luft abgesaugt, wie für den Prozess nötig<br />
ist. So wird eine optimale Luftfeuchtigkeit<br />
in der Anlage hergestellt und nur so viel<br />
energiegeladene, heiße Abluft nach<br />
außen geblasen wie notwendig. Die<br />
energiereiche, warme und feuchte Luft<br />
verbleibt in der Anlage.<br />
Neben der Energieeinsparung begrenzte<br />
Samag im Lastenheft auch die Lärmemission<br />
direkt an der Abgabezone auf<br />
79 dB(A). Welche Ergebnisse liegen Ihnen<br />
bei der Schallmessung vor, Herr Weigel?<br />
Die Schallmessung erfolgte an den<br />
Messpositionen nach DIN 45635-Teil 1<br />
sowie an einem von uns definierten<br />
„anwenderbezogenen“ Messpunkt. Die<br />
Anlage erreicht nach der DIN-Messung<br />
einen arbeitsplatzbezogenen Emissionswert<br />
von Lpa: 68,6 dB(A). Interessant ist<br />
der Vergleich mit einer baugleichen<br />
Anlage ohne Optimierung aus dem Jahr<br />
2012, denn diese erreichte einen Wert<br />
von 73,6 dB(A). Damit ist die deutliche<br />
Geräuschreduzierung nachweislich auf<br />
die Optimierungsmaßnahmen zurückzuführen.<br />
Ebenso erreichte die BvL-<br />
Anlage an dem von uns definierten<br />
„anwenderbezogenen“ Messpunkt direkt<br />
an der Abgabeposition den Wert 75<br />
dB(A) und blieb damit noch unter dem<br />
im Lastenheft festgelegten Grenzwert.<br />
Gerade die reduzierte Schallemission ist<br />
in unserem Unternehmen sehr wichtig,<br />
denn wir wollen auf ein immer besseres<br />
Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeiter<br />
hinwirken.<br />
Durch welche Maßnahmen haben Sie die<br />
Schallemission verringert, Herr Stahl?<br />
Die Drehzahl des Ventilators in der<br />
Trocknung wurde reduziert. Das perfekte<br />
Verhältnis aus geringerer Strömung und<br />
höherer Temperatur liefert ein optimales<br />
Trocknungsergebnis bei minimaler<br />
Geräuschemission.<br />
Vollständig<br />
überarbeitet!<br />
Die Berechnung und<br />
Gestaltung von Wälzlagern<br />
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GRÜNE PRODUKTION I SPECIAL<br />
Energetisch gut<br />
aufgestellt<br />
Phoenix Contact setzt auf strategisches<br />
Energiemanagement<br />
Seit 2013 betreibt Phoenix Contact ein aktives<br />
Energiemanagementsystem für seine vier<br />
Produktionsstandorte in Deutschland. So werden<br />
alleine am Hauptsitz im ostwestfälischen Blomberg<br />
jedes Jahr zirka drei Millionen Kilowattstunden<br />
Strom eingespart.<br />
Bei Phoenix Contact, dem Spezialisten für<br />
Komponenten, Systeme und Lösungen<br />
im Bereich der Elektrotechnik, Elektronik<br />
und Automation, sind Themen wie Energieeffizienz<br />
und Energiemanagement schon<br />
lange Teil der unternehmerischen Praxis.<br />
Am Hauptstandort Blomberg wird seit 1972<br />
Wärmerückgewinnung aus Druckluft-Kompressoren<br />
genutzt. Schon 1987 wurden die<br />
ersten beiden mittels Heizöl betriebenen<br />
Blockheizkraftwerke in Betrieb genommen<br />
– lange bevor die staatliche Förderung<br />
einsetzte.<br />
Gründe für die Einführung eines Energiemanagementsystems<br />
im Hause Phoenix<br />
Contact gab es genug: stetig steigende Energiekosten,<br />
Steuervorteile durch Einhaltung<br />
der sich verschärfenden gesetzlichen Auflagen,<br />
gezielte Nachfragen von Kunden<br />
nicht nur bei Ausschreibungen, Nutzung<br />
innovativer Produkte und Zukunftstechnologien<br />
aus dem eigenen Hause, unternehmerische<br />
Verantwortung. Nicht zuletzt trägt<br />
ein systematisches Energiemanagementsystem<br />
durch die Senkung der Energiekosten<br />
zur Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit<br />
des eigenen Unternehmens bei.<br />
Somit entschloss sich das Unternehmen<br />
2012 zur Einführung der DIN EN ISO 50001.<br />
Die Erstzertifizierung erfolgte ein Jahr später.<br />
Autor: Stefan Gottschalk M.Sc.,<br />
Energiemanagement-Beauftragter, Facility<br />
Management Engineering, Phoenix Contact<br />
GmbH & Co. KG, Blomberg<br />
Strategisches Ziel definiert<br />
Eine vorrangige Aufgabe bei der Implementierung<br />
eines Energiemanagementsystems<br />
ist es, ein strategisches Energieziel zu<br />
definieren. Phoenix Contact hat sich dazu<br />
entschlossen, dieses Ziel mit einer jährlichen<br />
Energieeinsparung durch unterschiedliche<br />
Effizienzmaßnahmen zu verknüpfen.<br />
So sollen ab 2020 durch die seit<br />
2013 implementierten Effizienzmaßnahmen<br />
jährlich weit über 3 Mio. kWh Strom<br />
eingespart werden.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, wurden bis<br />
heute bereits zahlreiche Effizienzmaßnahmen<br />
umgesetzt. Allein durch die Umstellung<br />
von konventioneller Beleuchtung auf<br />
LED-Technik werden jährlich 270 000 kWh<br />
Strom eingespart. Dies entspricht in etwa<br />
werden. So wurden seit 2012 drei Verdichter<br />
ausgetauscht, eine übergeordnete Steuerung<br />
installiert und das Leitungsnetz zur<br />
Reduzierung der Leitungsverluste optimiert.<br />
Diese Maßnahmen tragen mit weiteren<br />
215 000 kWh pro Jahr dazu bei, das strategische<br />
Ziel zu erreichen. Insgesamt wurde<br />
dieses Ziel zum jetzigen Zeitpunkt bereits<br />
zu 89 Prozent erreicht – bezogen auf das gesetzte<br />
Ziel von 3,3 Mio. kWh.<br />
Warmgang-Einhausung der<br />
Server<br />
Durch zahlreiche Effizienzmaßnahmen sowie den Einsatz<br />
von drei Blockheizkraftwerken konnte der CO 2<br />
-Ausstoß im<br />
Vergleich zu 2008 um 43 Prozent reduziert werden<br />
dem Jahresverbrauch von 70 bis 90 Einfamilienhäusern.<br />
Darüber hinaus wurden<br />
insgesamt über 200 ungeregelte Heizungsund<br />
Kaltwasserpumpen durch Hocheffizienzpumpen<br />
ersetzt, womit jährlich weitere<br />
280.000 kWh Strom eingespart werden.<br />
Als produzierendes Unternehmen mit<br />
extrem hoher Fertigungstiefe benötigt<br />
Phoenix Contact mehrere Millionen Kubikmeter<br />
Druckluft pro Jahr. Weil Druckluft zu<br />
den teuersten Energieformen überhaupt<br />
zählt, muss sie besonders effizient erzeugt<br />
Zu den Hauptverbrauchern gehört das<br />
firmeneigene Rechenzentrum, das Phoenix<br />
Contact in Blomberg betreibt. Nicht nur die<br />
Informationstechnik muss hier sicher und<br />
effizient sein, auch bei der Kühlung der insgesamt<br />
125 Server und 12 Speichersysteme<br />
konnte energetisch einiges optimiert werden.<br />
Bis Ende 2014 wurde der Server-Raum<br />
klimatisiert – die warme Abluft der Server<br />
wurde wieder an den Raum abgegeben und<br />
musste energieintensiv abgekühlt werden.<br />
Darüber hinaus stellte sich im Server-Raum<br />
eine Temperaturschichtung ein, sodass die<br />
bodennahen Bereiche der Server-Racks<br />
kühle Luft ansaugten, die weiter oben liegenden<br />
jedoch deutlich wärmere Luft. Dies<br />
hatte zur Folge, dass der Raum überklimati-<br />
36 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
SPECIAL I GRÜNE PRODUKTION<br />
01 Um Besucher zu informieren und Mitarbeiter zu motivieren, werden die<br />
Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz auf Tafeln im Unternehmen<br />
anschaulich vermittelt<br />
02 Mittels einer Warmgang-Einhausung wird die warme Abluft der<br />
Server gezielt über Kanäle abgeführt – damit wird die für die Server<br />
benötigte Kälteenergie erheblich reduziert<br />
03 Die hocheffizient erzeugte Kälteenergie wird mit Hilfe von<br />
Schubpumpen der Effizienzklasse IE4 im ganzen Unternehmen verteilt<br />
siert werden musste, damit die Racks auch<br />
oben nicht zu warm wurden.<br />
2014 begannen die Planungen für ein<br />
neues Kühlkonzept, das 2015 umgesetzt<br />
wurde. Man entschied sich für das Prinzip<br />
der Warmgang-Einhausung: Dabei wird die<br />
warme Abluft der Server nicht mehr an den<br />
Raum abgegeben, sondern gezielt abgeführt.<br />
Die kalte Luft wird den Server-Racks<br />
über Bodenkanäle zugeführt. Diese Maßnahme<br />
hat gleich zwei Effekte: Zum einen<br />
muss die warme Abluft der Server nicht<br />
mehr abgekühlt werden, und zum anderen<br />
konnte das Temperatur-Niveau der Kaltluft<br />
angehoben werden, da der Effekt der Temperaturschichtung<br />
im Raum minimiert werden<br />
konnte. Beide Effekte bewirken eine<br />
hohe jährliche Stromersparnis im oberen<br />
sechsstelligen kWh-Bereich.<br />
Kältezentrale neu gestaltet<br />
Für die Klimatisierung der Gebäude und<br />
die Kühlung der Produktionsanlagen werden<br />
bei Phoenix Contact jährlich mehrere<br />
tausend MWh Kälte benötigt. – Auch dabei<br />
kommt es auf eine effiziente Bereitstellung<br />
an. Vor dem Umbau der Kältezentrale Ende<br />
2013 waren die Kältemaschinen über das<br />
ganze Gebäude verteilt. Sie bedienten jeweils<br />
nur einen der Verteiler, die untereinander<br />
nicht hydraulisch abgeglichen waren.<br />
Außerdem versorgten insgesamt mehr als<br />
20 Pumpen die einzelnen Gebäude mit Kälte -<br />
energie. Unter diesen Umständen wurde es<br />
zum Glücksspiel, für den jeweiligen Bedarf<br />
die richtigen Parameter einzustellen.<br />
Im Zuge des Umbaus wurden 2014 zwei<br />
Kältemaschinen durch Maschinen mit<br />
hocheffizienten Verdichtern<br />
ersetzt, die nun aus 1 kWh<br />
Strom zirka neun bis zehn<br />
kWh Kälte erzeugen. Zuvor<br />
war die aus 1 kWh Strom erzeugte<br />
Kältemenge etwa<br />
halb so groß. Zusätzlich wurden<br />
alle vier Kältemaschinen<br />
an einen gemeinsamen Verteiler<br />
angeschlossen. Die 20<br />
Einzelpumpen wurden<br />
durch fünf Schubpumpen<br />
der Effizienzklasse IE4 ersetzt, die nun das<br />
gesamte Werk mit Kälte versorgen. Hier<br />
entschied man sich gezielt für Motoren der<br />
Effizienzklasse IE4 – gesetzlich vorgeschrieben<br />
ist hier lediglich die Klasse IE3.<br />
Blockheizkraftwerke zur<br />
Stromeigenversorgung<br />
Ein Energiemanagementsystems<br />
trägt<br />
dazu bei, die Effizienz<br />
eines Unternehmens<br />
systematisch zu erhöhen<br />
Stefan Gottschalk, Energiemanagement-Beauftragter,<br />
Phoenix Contact, Blomberg<br />
Wie bereits erwähnt, wird der Standort<br />
Blomberg seit 1987 mit selbst erzeugtem<br />
Strom versorgt. Die dort betriebenen Blockheizkraftwerke<br />
durften nach einigen Jahren<br />
Betrieb jedoch aus emissionstechnischen<br />
Gründen nur noch als Notstromgeneratoren<br />
betrieben werden. So entschloss sich<br />
Phoenix Contact im Jahr 2008 zur Anschaffung<br />
von zwei neuen Blockheizkraftwerken<br />
in Verbindung mit Absorptionskältemaschinen,<br />
um die erzeugte Wärme in den<br />
Sommermonaten in Kälte umwandeln und<br />
somit die Betriebsdauer der Blockheizkraftwerke<br />
erhöhen zu können.<br />
Die positiven Erfahrungen mit den ersten<br />
beiden Anlagen ermutigten das Facility<br />
Management des Unternehmens 2013 zur<br />
Anschaffung eines dritten Blockheizkraftwerkes,<br />
das die eigenerzeugbare Leistung<br />
auf 2,8 MW erhöhte. Mittels dieser Leistung<br />
erreicht das Unternehmen eine Eigenerzeugungsrate<br />
von fast 50 Prozent am gesamten<br />
Strombedarf. Zwar reduziert das<br />
Unternehmen dadurch nicht den absoluten<br />
Strombedarf, ist aber in der Lage, den<br />
Primärenergiebedarf erheblich zu senken.<br />
Denn die eingesetzte Energie, in diesem<br />
Fall Erdgas, wird optimal – und zwar zu etwa<br />
85 Prozent – genutzt. Darüber hinaus<br />
können im Vergleich zur konventionellen<br />
Erzeugung von Strom noch erhebliche<br />
Mengen an CO 2<br />
eingespart werden. Auf<br />
diese Weise konnte der CO 2<br />
-Ausstoß am<br />
Hauptstandort Blomberg seit 2008 um<br />
43 Prozent reduziert werden.<br />
www.phoenixcontact.de<br />
Im Fokus<br />
Nachhaltigkeit<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 37
GRÜNE PRODUKTION I SPECIAL<br />
Prima Klima<br />
Getriebebauer investiert in energetische Nachhaltigkeit<br />
Nord Drivesystems hat in seinem<br />
Produktionswerk in Mecklenburg-<br />
Vorpommern ein dezentrales,<br />
mehrstufiges Kühlkonzept mit<br />
Wärmerückgewinnung umgesetzt.<br />
Das ressourcenschonende System<br />
gewährleistet konstante Raumtemperaturen<br />
und schafft dadurch<br />
optimale Bedingungen für die<br />
Fertigung von Getriebegehäusen,<br />
Wellen und Zahnrädern.<br />
Nord Drivesystems, der Komplettanbieter<br />
von Antriebstechnik, ist seit 1991 in<br />
Mecklenburg-Vorpommern vertreten. Das<br />
Zerspanungswerk in Gadebusch ist in<br />
25 Jahren auf mehr als das Fünffache seiner<br />
Größe bei Betriebsaufnahme gewachsen.<br />
Parallel zum immer größeren internationalen<br />
Erfolg der Unternehmensgruppe in<br />
dieser Zeit wurden nicht nur die Kapazitäten<br />
in der Fertigung von Getriebekomponenten<br />
stark ausgeweitet, sondern Gadebusch<br />
war auch die Wiege der Industriegetriebe,<br />
die Nord seit 2009 anbietet. Die Gehäuse<br />
für diese zum Teil über drei Tonnen<br />
schweren Kraftpakete werden im Fräszentrum<br />
in einer einzigen Aufspannung aus einem<br />
soliden gusseisernen Block hergestellt.<br />
Immer wieder dicke Luft<br />
Starkes Wachstum und Hochbetrieb waren<br />
sowohl der Unternehmensführung als auch<br />
den Mitarbeitern natürlich einerseits willkommen.<br />
Andererseits waren sie jedoch<br />
mit besonderen praktischen Herausforderungen<br />
verbunden. <strong>Der</strong> Maschinenpark in<br />
Gadebusch umfasst über 57 Bearbeitungsanlagen,<br />
die vollautomatisch rund um die<br />
Uhr Getriebekomponenten und Gehäuse<br />
herstellen. Die mannlose Nachtschicht wird<br />
tagsüber von den Mitarbeitern vor- und<br />
nachbereitet. Die Dreh- und Fräszentren<br />
haben jeweils einen eigenen Kühlschmiermittelkreislauf.<br />
Standardmäßig waren diese<br />
mit Eintauchkühlgeräten ausgerüstet.<br />
Die Abwärme wurde in die Halle abgegeben,<br />
was sich speziell im Sommer problematisch<br />
auswirkte: Die Halle wurde zusätzlich<br />
aufgeheizt, die hohen Temperaturen<br />
übertrugen sich auch auf die Kühlemulsion,<br />
die Kühlgeräte mussten schließlich im Dauerbetrieb<br />
laufen und produzierten noch mehr<br />
Abwärme. Die unangenehm hohen Hallentemperaturen<br />
erschwerten die Arbeit für die<br />
Mitarbeiter. Doch damit nicht genug: Mit der<br />
Abluft wurde auch ein leicht öliger Nebel in<br />
die Halle freigesetzt, der im wahrsten Sinn<br />
des Wortes für dicke Luft sorgte und einen erhöhten<br />
Reinigungsbedarf verursachte.<br />
Mut zur Ökoinitiative<br />
Die Betriebsleitung ergriff die Initiative und<br />
ließ mehrere alternative Kühlkonzepte erar-<br />
beiten. Ziele waren die Gewährleistung der<br />
Maschinenverfügbarkeit, gleichmäßige<br />
Raumtemperaturen und saubere Luft in der<br />
Fertigungshalle. Die Lösung sollte sich durch<br />
Betriebskosteneinsparungen amortisieren<br />
und sich jederzeit leicht für zukünftige Kapazitätserweiterungen<br />
skalieren lassen.<br />
Ausgewählt wurde ein Konzept mit mehreren<br />
Kühlkreisläufen und –technologien,<br />
das den Gegebenheiten eines Betriebs mit<br />
mehreren Hallen und diversen Bearbeitungsanlagen<br />
optimal gerecht wird. Da bis<br />
dato noch keine derartige Anlage existierte,<br />
ging man besonders sorgfältig an die Umsetzung<br />
heran. Sie erfolgte – auch um dem<br />
Gedanken der Nachhaltigkeit in jeder Hinsicht<br />
gerecht zu werden – in drei aufeinander<br />
aufbauenden Schritten, die jeweils<br />
noch Anpassungen an später erkannte Gegebenheiten<br />
und Anforderungen zuließen.<br />
Schrittweise Abkühlung<br />
Zuerst wurden in den Hallen 3 und 4 an<br />
24 Bearbeitungsanlagen die bestehenden<br />
10- bis 15-kW-Eintauchkühlgeräte durch<br />
Plattenwärmetauscher mit Leistungen von<br />
15 bis 30 kW ersetzt und ein zentrales Kühlsystem<br />
installiert. An den internen Kühlschmiermittelkreisläufen<br />
mit Reinigungsstufe,<br />
Rückführung und Späneentsorgung wurde<br />
nichts verändert. Ein Wärmesensor misst<br />
die Temperatur des Kühlmitteltanks. <strong>Der</strong><br />
Plattenkühler, ausgestattet mit einer 0,8-kW-<br />
Pumpe, wird nach Bedarf geregelt. Das Kühlmedium<br />
wird durch das Plattenlabyrinth ge-<br />
38 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
01 Die neue effiziente Kühltechnik spart Energie, sorgt für ein gutes Betriebs -<br />
klima und schafft optimale Bedingungen für hohe Fertigungsqualitättät<br />
Externe Kompetenz<br />
Das Ingenieurbüro für Haustechnik<br />
Michael Hänsch aus Falkensee besteht<br />
seit 25 Jahren und hat seit 2006<br />
mehrere Projekte mit Nord durchgeführt.<br />
Das Planungsbüro beriet den<br />
Antriebshersteller bei der Durchführung<br />
des Projekts, gab den Anstoß für<br />
die Nutzung der Abwärme und<br />
dimensionierte die Kühltechnik und<br />
die Wärmerückgewinnungsanlage mit<br />
den benötigten Schnittstellen zu den<br />
bestehenden Heiz- und Lüftungsanlagen.<br />
Es wählte die Steuerungssoftware<br />
aus, passte sie für das Werk an<br />
und betreut die Anlage heute unter<br />
anderem mithilfe eines Fernzugriffs<br />
auf das Leitsystem.<br />
www.ingenieurbuero-haensch.de<br />
leitet und von 23 bis 25°C auf 21 bis 22°C gekühlt.<br />
Im Gegenstrom fließt Wasser, das die<br />
Wärme abführt. Die Kühlmitteltanks an den<br />
Maschinen wirken bereits thermisch ausgleichend.<br />
Durch die elektronische Regelung des<br />
Plattenkühlers wird insgesamt eine sehr konstante<br />
Temperatur erreicht.<br />
Alle 21 dezentralen Kühlgeräte sind in<br />
einem übergeordneten Kühlkreislauf mit drei<br />
250-kW-Plattenwärmetauschern verbunden,<br />
die eine wichtige Schnittstelle für Phase 2 darstellen.<br />
Hier wird etwa 15 bis 18°C kaltes Wasser<br />
aus einem dritten Kreislauf zum Kühlen<br />
verwendet: Die Kühlleistung erbringen zwei<br />
winterfeste Free-Cooler-Systeme, die außerhalb<br />
der Hallen stehen und bis zu einer Außentemperatur<br />
von 14°C energieautark arbeiten.<br />
Bei höheren Temperaturen springen ihre<br />
integrierten Kältemaschinen ein.<br />
Stufenweise Durchführung<br />
In der zweiten Phase wurden 23 Maschinen in<br />
den Hallen 1 und 2 mit dezentralen Plattenkühlern<br />
ausgestattet und an den in Phase 1<br />
fertiggestellten Kreislauf zur zentralen Abführung<br />
der Abwärme angeschlossen. Daraufhin<br />
folgten Investitionen zur Nutzbarmachung<br />
der Abwärme. Zwei Wärmepumpenanlagen<br />
und ein 5000-Liter-Warmwasserspeicher<br />
wurden aufgebaut und an die Heizungsanlage<br />
angeschlossen. Bis zu einer Außentemperatur<br />
von -2°C werden die Hallen allein über<br />
die Wärmerückgewinnung beheizt.<br />
In der dritten Phase wurden auch noch<br />
die Hydrauliksysteme der Bearbeitungsmaschinen<br />
mit dezentralen Plattenkühlern<br />
ausgestattet und in den Kühlkreislauf integriert.<br />
Ein neu eingeführtes softwaregestütztes<br />
Leitsystem für Heizung und Belüftung<br />
organisiert – auch mit Blick auf die Preissituation<br />
für unterschiedliche Energieformen<br />
– den richtigen Mix aus Erdgas<br />
(für die Heizthermen) und Strom (für die<br />
Wärmepumpen).<br />
Fazit<br />
Die reduzierten Heizkosten schlagen deutlich<br />
zu Buche. <strong>Der</strong> Erdgasverbrauch ist um<br />
etwa 55 % zurückgegangen. Darüber hinaus<br />
wurden weitere wichtige Ziele erreicht. So<br />
wurde nicht nur ein integriertes, effizientes<br />
Energiemanagementsystem eingeführt,<br />
sondern auch die Luftqualität deutlich verbessert.<br />
Die Temperaturen in den Produktionshallen<br />
sind konstant mit maximalen<br />
Schwankungen von etwa 5°C. Die Arbeitsbedingungen<br />
sind optimal für die Mitarbeiter<br />
ebenso wie für die Maschinen. Die geforderte<br />
Qualität kann auch im Sommer<br />
ohne Mehraufwand sichergestellt werden.<br />
Die Investition in die gleichmäßige Klimatisierung<br />
trägt dazu bei, dass das Nord-<br />
Werk in Gadebusch seine Stellung als Hightech-Produktionsunternehmen<br />
und Vorzeigebetrieb<br />
in Mecklenburg-Vorpommern<br />
auch in Zukunft halten und noch weiter<br />
ausbauen kann.<br />
Bilder: Getriebebau Nord<br />
Wer erklärt mir meine<br />
Stromrechnung?<br />
Bekommt mein Betrieb eine<br />
Förderung für Photovoltaik?<br />
Mit einem Anruf zur Beratung:<br />
0211 /837-1914<br />
Das Klimaprofit Center NRW<br />
lotst Unternehmen aus<br />
Nordrhein-Westfalen durch<br />
die vielen Fragen und Angebote<br />
zum Thema Energieeffizienz.<br />
Die passende Beratung,<br />
Kontakt zu anderen Unternehmen<br />
in Netzwerken oder<br />
Online-Rechner – hier gibt es<br />
alles aus einer Hand.<br />
Engagement in Sachen<br />
Klimaschutz zahlt sich aus.<br />
Das Klimaprofit Center NRW<br />
zeigt den Weg zum Erfolg.<br />
www.energieagentur.nrw/kpc<br />
www.nord.com<br />
02 Zwei 250-kW-Plattenwärmetauscher sind<br />
als Teil des neuen, energieeffizienten<br />
Kühlkonzepts mit außen aufgebauten<br />
winterfesten Free-Cooler-Systemen<br />
verbunden<br />
Im Fokus<br />
Nachhaltigkeit<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 39<br />
Energieagentur.indd 1 23.01.<strong>2017</strong> 13:07:02
GRÜNE PRODUKTION I SPECIAL<br />
Neuer Ölnebel- und<br />
Aerosolabscheider<br />
Bei dem Koaleszenzfilter Smog-Hog Media von UAS<br />
befindet sich in einem kompakten Aufbau ein 3-stufiges<br />
Filterkonzept mit regelbarem EC-Ventilator und intuitiv<br />
bedienbarem Touchscreen-Display. Damit lässt sich das<br />
System einfach an geforderte Luft-/Abscheideleistungen<br />
anpassen. Zwischen dem Vorfilter aus feinem Alugewebe<br />
und einem Ashrae/Hepa-Nachfilter für Kleinstpartikel<br />
findet sich das neue Kernstück: die Filtereinheit mit<br />
innvoativen Peach-Filterpatronen. Das Filtermedium<br />
besteht aus einem speziell zum Filtern von Öl- oder<br />
Kühlschmierstoffnebel entwickelten synthetischen<br />
Material. Die besondere Faserstruktur des Peach-Mediums trennt<br />
Aerosole aus der Prozessabluft über drei Strömungsrichtungen.<br />
www.uasinc.de<br />
Inserentenverzeichnis Heft 1-2/<strong>2017</strong><br />
Apex, RüsselsheimU2<br />
ccc, Leipzig 21<br />
Energieagentur NRW,<br />
Wuppertal 39<br />
fetra, Borgholzhausen 19<br />
FLEXLIFT, Bielefeld 31<br />
Helios, Neuenrade 11<br />
igus®, Köln 25<br />
IP Gansow, Unna 31<br />
Ottemeier, Verl5<br />
Phoenix Contact Deutschland GmbH,<br />
BlombergU4<br />
RUWAC, Melle 11<br />
Testo, Lenzkirch 13<br />
VETTER, Siegen 30<br />
WF Steuerungstechnik,<br />
WiernsheimU3<br />
Wulfhorst, Gütersloh 24<br />
Großbäckerei setzt auf Energie aus<br />
eigenem Blockheizkraftwerk<br />
Seit Juni 2016 betreibt Kamps ein eigenes Blockheizkraftwerk am<br />
Standort der Handwerksbäckerei in Schwalmtal. Mit dem<br />
Vertragspartner E.ON Energy Solutions GmbH entwickelte Kamps<br />
das Konzept, plante und errichtete die Gesamtanlage.<br />
Gemeinsam nahmen sie ein Blockheizkraftwerk des Unternehmens<br />
2G Energy AG aus Heek in Betrieb. Das Kraftwerk wird mit<br />
Erdgas betrieben und sorgt für eine nachhaltige und vor allem<br />
wirtschaftliche Versorgung der Handwerksbäckerei mit elektrischer<br />
und thermischer Energie. „Mit dieser hocheffizienten Anlage sind<br />
wir in der Lage, ein Drittel unseres Stromverbrauchs in der<br />
Produktion über das Blockheizkraftwerk zu generieren", so Sven<br />
Hennemann, Manager Energie- und Produktionstechnik bei<br />
Kamps und berichtet weiter: „<strong>Der</strong> Warmwasserbedarf in der<br />
Handwerksbäckerei wird ebenfalls zu einem Großteil gedeckt."<br />
Geschäftsführer Thomas Prangemeier zeigte sich bei der Besichtigung<br />
des BHKW begeistert: „Für uns bei Kamps ist der umweltbewusste,<br />
sparsame Umgang mit Ressourcen seit vielen Jahren ein<br />
wichtiges Thema. Nach der Einführung eines zertifizierten<br />
Energiemanagementsystems war es folglich für uns klar, dass dies<br />
nur der Anfang war. Nun haben wir mit der Inbetriebnahme<br />
unseres BHKW einen weiteren Meilenstein zur Reduktion von<br />
CO 2<br />
erreicht. Durch diese<br />
bedarfsgerechte Bereitstellung<br />
von Strom und Wärme sparen wir<br />
pro Jahr 490 Tonnen CO 2<br />
ein.<br />
Neben der Inbetriebnahme<br />
unseres BHKW arbeiten wir<br />
natürlich unvermindert weiter<br />
daran, Produktion und Verkauf<br />
unserer Backwaren fortlaufend<br />
umweltbewusster zu gestalten."<br />
Mayr, Mauerstetten9<br />
Zwick, Ulm 20<br />
www.kamps.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2017</strong> im 58. Jahrgang, ISSN 0344-5941<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dr. Michael Döppert (md), M.A.<br />
Tel.: 06131/992-238, E-Mail: m.doeppert@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redaktion: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />
Dipl.-Ing. (FH) Martina Heimerl (mh),<br />
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Redaktionsassistenz: Gisela Kettenbach,<br />
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Angelina Haas, Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
Doris Buchenau, Anette Fröder, Sonja Schirmer,<br />
Mario Wüst<br />
Chef vom Dienst<br />
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40 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
SPECIAL I GRÜNE PRODUKTION<br />
Luftüberwachung erfasst selbst<br />
Nanopartikel<br />
Feinstaub in der Produktion einwandfrei<br />
nachweisen: Mit dem neuen<br />
Luftüberwachungssystem AirWatch<br />
kontrollieren Unternehmen effektiv die<br />
Qualität ihrer Hallenluft. Die Sensortechnik<br />
der Kemper GmbH ist in der<br />
Lage, die Anzahl und das Gewicht von<br />
Nanopartikeln zu ermitteln, zu<br />
dokumentieren, auf Smartphone,<br />
Tablet oder PC auszuwerten und mit<br />
Grenzwerten abzugleichen. Eine<br />
Ampelanzeige visualisiert permanent<br />
die Beschaffenheit der Luftqualität. Egal ob industrielle<br />
Fertigungsstätte, Lagerhalle oder Logistikbetrieb: AirWatch<br />
überwacht kontinuierlich die Luftqualität unabhängig von der Art<br />
der Arbeitsplätze. Das Luftüberwachungssystem misst die<br />
Feinstaubpartikel in einem Radius von bis zu 30 Metern mittels<br />
eines laserbetriebenen Sensors. Ein integrierter Ventilator saugt<br />
dabei die Umgebungsluft an. In der Software lassen sich<br />
Grenzwerte für Gefahrstoffe individuell hinterlegen. Eine Ampel<br />
zeigt an, welchen Qualitätszustand die Luft gemessen an diesen<br />
Werten gerade aufweist. Parallel speichert das System die Daten<br />
über einen langen Zeitraum. Nutzer greifen auf die Daten einfach<br />
über Smartphone, Tablet oder PC zu. In einer Trendanzeige für<br />
Tag, Woche, Monat oder Jahr können Betriebe die Gefahrstoffkonzentrationen<br />
gezielt analysieren.<br />
AirWatch erfasst Partikel im Bereich von 100 Nanometern bis<br />
16 Mikrometern. In diesen Bereich fallen die von der WHO<br />
definierten Feinstaubkategorien PM2.5 für alveolengängige<br />
Stäube (A-Staub) und PM10 für alle einatembare Stäube<br />
(E-Staub). AirWatch stuft die erfassten Partikel automatisch<br />
danach ein. Neben der Kontrolle der Luftqualität überwacht<br />
AirWatch auch die Wirksamkeit lüftungstechnischer Maßnahmen.<br />
Betriebe können die Einhaltung berufsgenossenschaftlicher<br />
Vorschriften abseits von BG-Kontrollen eigenständig prüfen.<br />
www.kemper.eu<br />
Energie richtig managen lohnt sich<br />
Auf dem Weg zum verbesserten Energiemanagement berät Pilz<br />
Unternehmen individuell und praxisnah bei allen notwendigen<br />
Schritten bis hin zur Zertifizierung nach ISO 50001. Die Experten<br />
von Pilz zeigen konkrete Energieeinspar-Potenziale auf und<br />
helfen den Unternehmen, ihre Betriebskosten zu senken. Zum<br />
Leistungsumfang gehören sowohl Planung und Umsetzung eines<br />
Energiemanagementsystems als auch dessen Überprüfung und<br />
Bewertung. Mit einem zertifizierten Energiemanagement nach<br />
ISO 50001 sparen Unternehmen nicht nur Energiekosten ein,<br />
sondern profitieren auch von gesetzlichen Förderungen: In<br />
Deutschland sind neben Steuerbegünstigungen nach dem<br />
Energie- und Stromsteuergesetz auch Zuschüsse gemäß der<br />
besonderen Ausgleichsregelung (BesAR) nach § 63ff EEG 2014<br />
möglich. Darüber hinaus leisten<br />
Unternehmen durch das Erschließen<br />
des Energiemanagementsystems<br />
einen wertvollen Beitrag zum<br />
Umwelt- und Klimaschutz, außerdem<br />
steigt die Wirtschaftlichkeit des<br />
Unternehmens.<br />
www.pilz.de<br />
Neues Alu-Rohrleitungssystem für<br />
Druckluft, Stickstoff und Vakuum<br />
Energieverlust minimiert, Druckluftqualität einwandfrei – mit<br />
Airficient erweitert Boge Kompressoren sein Portfolio um ein<br />
Rohrleitungssystem. Die Aluminiumrohre und -fittings sind im<br />
Gegensatz zu konventionell eingesetzten Stahlsystemen dauerhaft<br />
gegen Korrosion beständig. <strong>Der</strong> Vorteil gegenüber Kunststoffrohren<br />
liegt in ihrer Resistenz gegenüber UV-Strahlen. Darüber hinaus hält<br />
Airficient Temperaturen zwischen –30 und +80 °C stand. So gewährleistet<br />
die Lösung auch unter widrigsten Bedingungen einen<br />
leistungsfähigen Transport von Druckluft, Stickstoff und Vakuum.<br />
Anwender profitieren von langlebigen Leitungen sowie einer hohen<br />
Investitionssicherheit und sparen nach Angaben von Boge bis zu<br />
30 Prozent ihrer Gesamtkosten. Die Boge-Aluminiumrohre werden<br />
mit gleichbleibenden Durchflussraten und sauberer Druckluft<br />
höchsten Kundenanforderungen gerecht. Die Reach- und<br />
RoHS-konformen Rohrleitungen und Fittings sind spezialbeschichtet<br />
und weisen dadurch eine lange Lebensdauer auf.<br />
Airficient ist kompatibel mit allen Boge-Produkten. Im Bereich<br />
Druckluft ist es sowohl für ölfreie als auch für ölgeschmierte<br />
Anwendungen einsetzbar. Darüber hinaus eignet es sich für die<br />
Übertragung von Inertgasen, wie beispielsweise Stickstoff. Beim<br />
Transport von Vakuum hält Airficient einem Druck bis 13 mbar stand<br />
– im Vergleich dazu erreichen verzinkte Stahlrohre lediglich 300 mbar.<br />
www.boge.de<br />
Energieeffiziente Hallenheizungen und<br />
Lüftungssysteme<br />
Mark Deutschland stellt seit mehr<br />
als 70 Jahren Hallenheizungen<br />
und Lüftungssysteme für<br />
Nichtwohngebäude her. Das<br />
Unternehmen bietet eine vielfältige<br />
Produktpalette an, die sowohl auf<br />
dem Gebiet der Beheizung als<br />
auch auf dem Gebiet der<br />
Belüftung viele Möglichkeiten bietet. Die EU-Kommission hat mit der<br />
neuen Ökodesign Richtlinie (ErP) neue Ziele und Maßstäbe gesetzt.<br />
Seit dem 1. Januar 2016 müssen z. B. die Ventilatoren in Lüftungsgeräten<br />
eine Drehzahlregelung oder einen Mehrstufenantrieb besitzen.<br />
Ziel dieser Verschärfung ist es, CO 2<br />
-Emissionen um 20 % zu<br />
reduzieren und den Anteil regenerierter Energien um 20 % zu steigen.<br />
Bereits für 2018 gibt es eine weitere Verschärfung beim Thema<br />
Energieeffizienz. <strong>Der</strong> Mark MDV Blue Dachventilator und das<br />
Wärmerückgewinnungssystem Mark Airstream erfüllen bereits die<br />
Richtlinien für 2018. <strong>Der</strong> Airstream beispielsweise kann eine<br />
Wärmerückgewinnung von bis zu 90 % aufweisen. Dies bedeutet,<br />
dass 90 % der in der Abluft vorhandenen Wärmeenergie über<br />
Frischluftzufuhr dem Gebäude wieder zugeführt werden kann.<br />
www.mark.de<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 41
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 3/<strong>2017</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 03. 03. <strong>2017</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 16. 02. <strong>2017</strong><br />
02<br />
01<br />
03<br />
04<br />
01 CeBIT <strong>2017</strong>: Grenzenlose Digitalisierung<br />
(Bild: Deutsche Messe)<br />
02 Ergonomische Arbeitsplätze für die vernetzte Produktion<br />
(Bild: Bosch Rexroth)<br />
03 Vollkeramikfräser für die Hochvorschub-Bearbeitung von Triebwerksbauteilen<br />
aus Inconel für die Luftfahrtindustrie<br />
(Bild: Ingersoll Werkzeuge)<br />
<strong>Der</strong> direkte Weg<br />
im Internet: www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />
als E-Paper: www.engineering-news.net<br />
Redaktion: m.laun@vfmz.de<br />
Werbung: a.zepig@vfmz.de<br />
in sozialen Netzwerken:<br />
www.Facebook.com/<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong><br />
www.twitter.com/<strong>Der</strong>_Betriebslei<br />
04 Bei der Herstellung von Leichtbauteilen aus Stahl Kosten und<br />
Emissionen reduzieren<br />
(Bild: Swiss Steel/Schmolz+Bickenbach)<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
42 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong>
Beschriften,<br />
wo Sie möchten<br />
Mobile Thermotransferdrucker<br />
Ausgestattet mit einer integrierten Markierungssoftware, leistungsstarkem Akku<br />
und einer intuitiven Benutzeroberfläche beschriften Sie mit dem Kartendrucker<br />
THERMOMARK PRIME und dem Handheld-Drucker THERMOFOX Kennzeichnungen<br />
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Mehr Informationen unter Telefon (0 52 35) 3-1 20 00 oder phoenixcontact.de<br />
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© PHOENIX CONTACT <strong>2017</strong>