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Leseprobe "Unsere besten Freunde" Februar 2017

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<strong>Februar</strong> <strong>2017</strong><br />

Heilsame<br />

Bachblüten<br />

Sanfte Helfer für die Tierseele


Titelthema<br />

Seminare und Kurse zur Anwendung von Bach-Blüten bei Tieren gibt es mittlerweile<br />

wie den berühmten „Sand am Meer“. Aber was hat es mit den vielgepriesenen Blütenessenzen<br />

Wie Menschen unterliegen auch Tiere<br />

gelegentlich Gemütsschwankungen,<br />

die auch das Allgemeinbefinden mehr<br />

oder weniger gründlich durcheinanderbringen<br />

können. Die von dem<br />

englischen Arzt Dr. Edward Bach entwickelte<br />

und nach ihm benannte Bach-<br />

Blütentherapie zielt daher darauf ab,<br />

zunächst die aus dem Gleichgewicht<br />

geratene Psyche wieder in Einklang zu<br />

bringen, damit der Körper nachfolgend<br />

seine Selbstheilungskräfte aktivieren<br />

kann.<br />

Das Therapiekonzept umfasst insgesamt<br />

38 Blütenessenzen, die in der<br />

ganz überwiegenden Zahl aus Blüten<br />

von Bäumen, Büschen und Blumen bestehen.<br />

8 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Februar</strong> <strong>2017</strong><br />

des Doktor Bach eigentlich auf sich?<br />

Mischung<br />

Jede Essenz ist dabei einer bestimmten<br />

krank machenden emotionalen Befindlichkeit<br />

zugeordnet, wie beispielsweise<br />

Unsicherheit, Niedergeschlagenheit,<br />

Ungeduld oder übermäßiger Gereiztheit.<br />

Daraus ergibt sich, dass die Therapie<br />

einer Befindlichkeitsstörung mit<br />

einer Bach-Blütenessenz nur dann<br />

erfolgreich sein wird, wenn der Patient<br />

sein Leiden genau erfassen und beschreiben<br />

kann. Ein Bach-Blüten-Therapeut<br />

ist also weniger ein Mediziner<br />

als vielmehr ein beratender Begleiter,<br />

der seinem Patient hilft, vermittels der<br />

„richtigen“ Blütenessenz einen Weg<br />

aus seinem Leiden zu finden. Um ganz<br />

individuell auf die Gemütsverfassung<br />

seiner Patienten eingehen zu können,<br />

ging Dr. Bach schon bald nach seiner<br />

Festlegung der 38 Blütenessenzen dazu<br />

über, diese auch untereinander zu<br />

mischen.<br />

Da es aber selbst für einen erfahrenen<br />

Tierbesitzer, der seinen Schützling<br />

bereits lange kennt, manchmal sehr<br />

schwierig sein kann, sich ein ganz genaues<br />

Bild von der momentanen Seelenlage<br />

seines vierbeinigen oder gefiederten<br />

Begleiters zu machen, haben<br />

versierte Bach-Blütenexperten zu den<br />

am häufigsten auftretenden Gemütszuständen<br />

bei Tieren jeweils eine spezielle<br />

Bach-Blütenmischung zusammengestellt.<br />

So gibt es in der Apotheke<br />

beispielsweise Bach-Blütenmischungen<br />

für Tiere, die helfen können, Befindlichkeitsstörungen<br />

wie übermäßige<br />

Ängstlichkeit und Unsicherheit, Aggressivität<br />

und Reizbarkeit, Ungeduld<br />

oder Trauer nach dem Verlust eines<br />

Artgenossen und die daraus sich ergebenden<br />

körperlichen Beschwerden zu<br />

behandeln und zu lindern. Die Blütenessenzen<br />

des Dr. Bach eignen sich aber<br />

nicht nur für die alleinige Behandlung<br />

von vorübergehenden Befindlichkeitsstörungen,<br />

sondern können auch sehr<br />

gut zur Begleitung einer tierärztlichen<br />

Behandlung und Therapie angewendet<br />

werden.<br />

Fotos/pixabay.com: Hund/Alexas_Fotos · Katze/BubbleJuice · Papagei/photogeider · Pferd/Yellowhorse · Meerschwein/Kassel95<br />

Foto: Lupus in Saxonia/Wikimedia Foto: KENPEI/Wikimedia<br />

Foto: pastilletes/Joan Simon/Wikimedia Foto: Manfred Heyde/Wikimedia<br />

Foto: André Karwath/Wikimedia<br />

Foto: Alvesgaspar/Wikimedia<br />

Wegwarte<br />

Chicory<br />

Springkraut<br />

Impatiens<br />

Heckenrose<br />

Wild Rose<br />

Odermennig<br />

Agrimony<br />

Eiche<br />

Oak<br />

Kastanie<br />

Chestnut Bud<br />

Im Notfall<br />

Neben den 38 Blütenessenzen<br />

des Dr. Bach<br />

hat sich eine bestimmte<br />

Essenzmischung verschiedener<br />

Blüten, die<br />

bekannten „Notfall“-<br />

Tropfen aus der Apotheke,<br />

häufig sehr bewährt,<br />

bei traumatischen<br />

Ereignissen wie einem<br />

Unfall oder einer Beißattacke<br />

den allerersten<br />

Schrecken zu mildern.<br />

Foto: AliceFlores/Wikimedia<br />

Gut zu wissen<br />

Eine Diagnose der<br />

Seelenlage des eigenen<br />

Tiers und die dafür verwendeten<br />

Bach-Blüten<br />

ersetzen keine Behandlung<br />

durch den Tierarzt!<br />

Bei akuten Beschwerden<br />

und Krankheitsanzeichen<br />

wie Fieber,<br />

Erbrechen, Durchfall<br />

oder auffällige Unruhe ist<br />

in jedem Fall ein Tierarzt<br />

aufzusuchen.<br />

Dr. Edward Bach<br />

(1886 bis 1936)<br />

Der englische Arzt und Sohn<br />

eines Messinggießers Edward<br />

Bach war schon in seiner<br />

Jugend für seine Empfindsamkeit<br />

und Naturverbundenheit<br />

bekannt. Nach<br />

seinem Medizinstudium in<br />

London und einem<br />

Abschluss an der<br />

weltberühmten Universität<br />

Cambridge<br />

eröffnete er 1920<br />

eine eigene Praxis,<br />

die er aber zehn<br />

Jahre später wieder<br />

schloss. Er beschäftigte<br />

sich bis zu<br />

seinem Tod mit der<br />

Kräuterheilkunde, aus der er<br />

auch seine sehr bekannt<br />

gewordene Bach-Blüten-<br />

Therapie zur Heilung seelisch<br />

begründeter Erkrankungen<br />

entwickelte. Da er seine<br />

Patienten stets kostenlos<br />

behandelte, bekam er großen<br />

Ärger mit der ärztlichen<br />

Standesorganisation.<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 9


Foto:<br />

Gero Altmann<br />

Apotheken-Tipp<br />

Tiergesundheit aus Ihrer Apotheke: Gero Altmann, Fachapotheker für<br />

Offizinpharmazie Naturheilverfahren und Homöopathie, bringt es auf den Punkt.<br />

Alle Jahre wieder<br />

Zum Verwechseln ähnlich<br />

Zum Jahresbeginn flattern immer jede Menge Rechnungen ins Haus.<br />

Und auch die Haustierversicherer wollen jetzt ihr Geld. Aber welche Versicherung macht Sinn,<br />

und was kann man sich im wahrsten Sinn des Wortes besser sparen?<br />

Sich zur Behandlung einer Erkrankung eine zweite Meinung<br />

einzuholen, kann auch bei Haustieren nie verkehrt sein.<br />

Neulich kam eine altbekannte Kundin<br />

in meine Apotheke und bat mich, für<br />

ihren Hund, bei dem der Tierarzt eine<br />

beginnende Arthrose festgestellt hat,<br />

ein homöopathisches Mittel zu empfehlen.<br />

Da ich das Tier bereits seit Langem<br />

kenne und weiß, dass der Rüde<br />

ein sehr lebhafter Zeitgenosse ist, der<br />

gerne herumtobt und lange Spaziergänge<br />

liebt, tat mir diese Diagnose für<br />

das Tier umso mehr leid. Die Kundin<br />

erzählte mir, dass die Symptome seltsamerweise<br />

sehr unklar seien, und mal<br />

die Gelenke des einen, dann die des<br />

anderen Vorderbeins betroffen<br />

Foto: Cornerstone/pixelio.de.<br />

seien. Auch gebe es Phasen, bei denen<br />

das Tier offenbar gar keine Schmerzen<br />

habe. Dann wieder zeige sich eine<br />

zunehmende Verschlechterung des<br />

Allgemeinbefindens ihres Vierbeiners.<br />

Ihr Tierarzt führe das auf das fortgeschrittene<br />

Alter ihres sehr großen Berner<br />

Sennenhundes zurück, und sie<br />

möchte die medikamentöse Therapie<br />

nun mit einem natürlichen Heilmittel<br />

begleiten.<br />

Da ich selber auch einen Hund besitze,<br />

kam mir die Leidensbeschreibung der<br />

Kundin aber doch<br />

etwas merkwürdig<br />

vor.<br />

Denn ihre Symptomenbeschreibung<br />

konnte auch auf einen Infekt mit Borrelien<br />

durch einen Zeckenbiss hindeuten.<br />

Die entsprechenden Symptome<br />

sind denen einer beginnenden Arthrose<br />

oft sehr ähnlich. Ich bat sie deshalb,<br />

ihren Tierarzt noch einmal einen<br />

Bluttest an ihrem Hund durchführen<br />

zu lassen, und die Probe dabei gezielt<br />

auf Borrelien zu untersuchen.<br />

Gut vierzehn Tage später kam die Kundin<br />

erneut in meine Apotheke. Der<br />

Tierarzt hatte im Blut ihres Hundes<br />

tatsächlich einen Borrelienbefall nachweisen<br />

können. Die sofort eingeleitete<br />

Behandlung mit einem Antibiotikum<br />

zeige sogar bereits die ersten<br />

Erfolge. Nach weiteren zwei Wochen<br />

berichtete mir die Kundin dann ganz<br />

begeistert am Telefon, dass die<br />

Therapie angeschlagen habe<br />

und ihr Hund wieder ganz „der<br />

alte“ sei. Diese Begebenheit hat<br />

mir wieder einmal gezeigt, wie<br />

wichtig ein ganzjähriger zuverlässiger<br />

Parasitenschutz aus der Apotheke<br />

doch ist. Und auch, dass eine<br />

zweite Meinung manchmal großen<br />

Schaden abwenden kann – wer seine<br />

Patienten persönlich kennt, kann<br />

eben besser helfen.<br />

Foto: Javier Brosch/Fotolia<br />

Die Haltung eines Haustiers hat viele angenehme Seiten.<br />

Eine weniger schöne ist, dass das geliebte Tier auch einmal<br />

einen Schaden anrichten kann. Und je nachdem, wen oder<br />

was Bello oder Mieze geschädigt haben, kann das für den<br />

Tierbesitzer sehr teuer werden. Denn der haftet auch, wenn<br />

sich sein Tier zum Zeitpunkt der Schadensentstehung gar<br />

nicht in seinem Einflussbereich befunden hat. Ist beispielsweise<br />

ein frei umherlaufender Hund auf der Gassi-Runde<br />

der Grund für einen Autounfall, kann der Halter bei eindeutiger<br />

Sachlage für die Schadensregulierung zur Kasse gebeten<br />

werden.<br />

Um nicht durch sein Tier in finanzielle Nöte zu<br />

kommen, lohnt es sich daher sehr, eine entsprechende<br />

Tierhalter-Haftpflichtversicherung abzuschließen.<br />

Allerdings sollten Tierhalter genau hinsehen,<br />

denn Versicherung ist nicht gleich Versicherung. Wer zu<br />

Hause eine Katze, ein Meerschweinchen oder Vögel hält, ist<br />

in den meisten Fällen schon durch seine private Haftpflichtversicherung<br />

abgesichert, die in der Regel auch Kleintiere<br />

mitversichert.<br />

Anders sieht es allerdings bei Hunden und Pferden aus. Für<br />

diese Tiere sollte auf jeden Fall eine eigene Tierhalter-Haftpflichtversicherung<br />

abgeschlossen werden, weil die Gefahren,<br />

die von solchen Vierbeinern ausgehen, viel größer sind<br />

als bei Kleintieren. Aber auch hier lohnt sich vergleichendes<br />

Hinschauen sehr, denn die Angebote unterscheiden<br />

sich mittlerweile oft deutlich voneinander. Ganz wichtig ist<br />

dabei, dass die Leistungen des Versicherungspakets genau<br />

auf den Halter und die Haltungsbedingungen seines Tieres<br />

abgestimmt sind. Dazu zählt beispielsweise bei Hunden<br />

auch, dass nicht nur der Tierhalter selber, sondern auch Personen<br />

versichert sind, die nur vorübergehend mit dem Tier<br />

Umgang haben. Denn manchmal springt ja auch<br />

mal ein Freund oder Nachbar ein, mit dem Hund<br />

„eine Runde zu drehen“.<br />

10 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Februar</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Februar</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 11


Foto: Andreas Fischer<br />

Wenn<br />

Wie sieht eine komfortable<br />

Katzentoilette aus?<br />

Sie bietet genügend Platz, um sich zu<br />

drehen und zu wenden.<br />

die Toilette meiden<br />

Sie ist gut befüllt mit einer Streu, die wenig<br />

Eigengeruch hat und nicht allzu grob ist.<br />

Gabriele Müller<br />

ist Tierpsychologin mit Spezialisierung<br />

auf Katzen und Autorin<br />

von Ratgebern zum Verhalten<br />

der Samtpfoten.<br />

Tierpsychologie Vierpfotenprofis<br />

Telefon: 0202/7279140<br />

vierpfotenprofi@googlemail.com<br />

www. tierpsychologie-vierpfotenprofis.de<br />

Überall ist es zu hören, überall ist es zu<br />

lesen: Katzen urinieren aus Protest.<br />

Gerne dorthin, wo es für den Menschen<br />

besonders unangenehm ist,<br />

nämlich in Betten, auf Sofas, auf Kleidungsstücke,<br />

Badematten oder in die<br />

Sporttasche. Klar eigentlich, dass das ja<br />

nur in böser Absicht sein kann, oder?<br />

Das Märchen vom Protestpinkeln hält<br />

sich hartnäckig, aber es ist genau das<br />

und nicht mehr – ein Märchen. Denn es<br />

ist menschlich gedacht, der Katze zu<br />

unterstellen, sie wüsste, dass Zweibeiner<br />

auf den Geruch von Urin besonders<br />

empfindlich reagieren. Und sie würde<br />

genau dieses Wissen benutzen,<br />

um uns zu „bestrafen“.<br />

Die Zoologen nennen<br />

es „anthropomorph“,<br />

wenn Tieren<br />

menschliche<br />

Verhaltensweisen<br />

angedichtet werden.<br />

Foto: Ulrike Schanz Fotodesign<br />

Plötzlich unsauber – nichts bringt Katzenbesitzer<br />

so sehr zur Verzweiflung, wie dieses „anrüchige“<br />

Problem mit ihren Lieblingen.<br />

Katzen folgen ihrem Instinkt, ihre Ausscheidungen<br />

zu vergraben, daher suchen<br />

sie nach locker-weichen, warmen<br />

Unterlagen, die angenehm an den Pfoten<br />

sind. Und wenn sie plötzlich die Toilette<br />

nicht mehr benutzen, dann kann<br />

das zwar viele Ursachen haben, aber eine<br />

nicht: Protest. Dafür sind aber häufig<br />

Schmerzen oder Unwohlsein die Ursache,<br />

denn der Ort der Schmerzen, die<br />

Toilette, wird dafür verantwortlich gemacht,<br />

was zu einem Meideverhalten<br />

führt.<br />

Gewissheit kann hier nur der Tierarzt<br />

geben, der den Harn untersuchen<br />

muss. Entzündungen und schon<br />

kleinste Kristalle oder Grieß in der Blase<br />

können für große Schmerzen sorgen,<br />

die sich immer dann bemerkbar machen,<br />

wenn das Tier versucht, Urin abzusetzen.<br />

Auch neue oder stark riechende Streu<br />

kann für ein Meiden der Toilette sorgen,<br />

ebenso die sehr häufig viel zu engen,<br />

kleinen Katzentoiletten. Nicht umsonst<br />

gilt die goldene Regel: „Pro Katze<br />

eine Toilette plus eine dazu“. Wobei die<br />

Klos mindestens anderthalbmal so<br />

groß sein sollten wie die Katze selbst.<br />

Und wer seiner Mieze ein kleines, enges<br />

Deckelklo mit Schwingtür zumutet,<br />

der mag sich einmal vorstellen, wie<br />

Sie steht weit entfernt vom Futternapf,<br />

möglichst in einem anderen Zimmer,<br />

an einem ruhigen Standort ohne<br />

„Durchgangsverkehr“.<br />

Sie wird täglich gesäubert.<br />

sich sein Tier darin wohl fühlt – eingesperrt<br />

in den eigenen Exkrementen.<br />

Noch dazu bieten sich Haubentoiletten<br />

geradezu an, wenn es um Mobbing in<br />

der Katzengruppe geht. Nichts ist einfacher,<br />

als sich vor den Ausgang zu setzen<br />

und der „Kontrahent“ bleibt in der<br />

stinkenden Falle gefangen. Damit ist<br />

die Unsauberkeit programmiert.<br />

Last but not least: Auch Veränderungen<br />

im Katzenleben führen zu Angst<br />

und Unsicherheit, die sich in einem Urinieren<br />

außerhalb der Toilette zeigen<br />

können. Leider äußern Katzen weder<br />

Schmerzen noch Stress durch „Miauen.“<br />

Dafür reagieren sie mit Rückzug oder<br />

Unsauberkeit. Aber das ist allemal eher<br />

ein Ruf nach Hilfe, denn Aggression gegen<br />

Menschen.<br />

Und was kann der Mensch tun, um seiner<br />

Katze zu helfen und des Problems<br />

Herr zu werden? Als Erstes müssen die<br />

Für jede Katze im Haushalt steht eine<br />

eigene Toilette zur Verfügung.<br />

verunreinigten Stellen gründlich desinfiziert<br />

werden. Am <strong>besten</strong> werden sie<br />

dann entweder unzugänglich gemacht<br />

oder zum Futter- und Spielplatz<br />

umfunktioniert. Eine neue Toilette bedeutet<br />

immer auch einen Neuanfang –<br />

bei der Gelegenheit bietet es sich an,<br />

wenigstens vorübergehend auf Sand,<br />

Kleintierstreu oder Blumenerde als Inhalt<br />

auszuweichen, weil alles drei<br />

weich ist und gut saugt. Schließlich<br />

spielt Zuwendung eine große Rolle.<br />

Immer, wenn die Katze die Toilette benutzt,<br />

sollte sie ausdrücklich gelobt<br />

werden. Strafe dagegen ist nicht nur<br />

sinnlos, sondern auch kontraproduktiv,<br />

wie sie nur noch mehr Angst macht.<br />

12 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Februar</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Februar</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 13


Geheimschrift<br />

Was flüstert der Fuchs dem Wolf ins Ohr?<br />

Die Lösung ist ganz einfach, wenn man jeden<br />

zweiten Buchstaben im Text streicht.<br />

Hallo, liebe Kinder …<br />

… habt ihr euch schon überlegt, als was ihr euch zu Fasching verkleiden wollt? Ganz tolle Kostüme<br />

gibt es ja bei der Alemannischen Fastnacht in Süddeutschland und der Schweiz, wo sogar Tiergestalten<br />

im Fastnachtsumzug mitlaufen.<br />

Bilderrätsel<br />

Trage die Namen der jeweiligen Abbildungen in die<br />

entsprechende Zeile ein. Die Buchstaben in der fett<br />

umrandeten Spalte ergeben, von oben nach unten<br />

gelesen, das Lösungswort.<br />

Im jahrhundertealten Brauchtum der<br />

Alemannischen Fastnacht hat jedes<br />

Tier eine eigene Bedeutung, die noch<br />

aus der Zeit herrührt, als unsere heidnischen<br />

Vorfahren versuchten, mit gruseligen<br />

Masken und Gestalten den kalten<br />

Winter mit all‘ seinen Schrecken zu vertreiben.<br />

Hier zeige ich euch mal, welche<br />

uralten Tiergestalten es bis in unsere<br />

Zeit geschafft haben. Dabei haben sich<br />

manchmal sogar ganze Karnevalsvereine,<br />

die in Süddeutschland als „Zünfte“<br />

bezeichnet werden, nach dem betreffenden<br />

Tier benannt.<br />

Die Katze war im Aberglauben<br />

vergangener<br />

Jahrhunderte schon immer<br />

ein geheimnisvolles<br />

Wesen. Als sehr mutiger Jäger, der den<br />

Menschen die Mäuse und andere<br />

Schädlinge vom Hals hielt, hatten Träger<br />

einer solchen Verkleidung in der<br />

Zeit der Fastnacht das Recht, ihre Mitmenschen<br />

zu verspotten und ihnen<br />

unerkannt auch so manch‘ unangenehme<br />

Wahrheit ins Gesicht zu sagen.<br />

Die Maske, die ihr hier seht, stammt übrigens<br />

von der Narrenzunft Nussbach.<br />

Fotos: designJK<br />

Witz des Monats<br />

Welchen Ausruf hört der<br />

Hai am liebsten?<br />

„Mann über Bord!“<br />

Von Wort zu Wort<br />

Man darf in jeder Reihe nur einen Buchstaben<br />

ändern, um vom ersten zum letzten Wort zu<br />

gelangen. Jedes neue Wort muss einen Sinn<br />

ergeben, und jeder Buchstabe darf nur einmal<br />

geändert werden.<br />

Schattenbild<br />

Bei welchem Jungen ist ein<br />

Fehler im Schatten?<br />

Foto: blickpixel/pixabay.com<br />

Da gibt es zum Beispiel<br />

den Ziegenbock, der<br />

schon bei den Germanen<br />

als Symbol der Fruchtbarkeit<br />

galt. Aufgrund seines<br />

manchmal recht wilden<br />

Wesens wurde er dann<br />

mit der Christianisierung<br />

im frühen Mittelalter<br />

zu einem<br />

Tier des Teufels.<br />

In alten Zeiten wurde der Hahn von<br />

den heiratsfähigen Mädchen nach ihren<br />

zukünftigen Geliebten befragt.<br />

Auch glaubten die Menschen, der<br />

Hahn würde mit seinem lauten „Kikerikiiiiiiee“<br />

Besuch ankündigen.<br />

Die Hahnenmaske<br />

hier ist eine<br />

Maske der Narrenzunft<br />

Getthartigen.<br />

Weil Wildschweine bei ihrer winterlichen<br />

Futtersuche ganz gehörig den<br />

Boden durchwühlen, und weil die Wildscheinmütter<br />

ihre frischgeborenen<br />

Nachkommen sehr aggressiv verteidigen,<br />

waren sie in früherer Zeit ein Symbol<br />

für Wildheit und übermäßige Völlerei.<br />

Die Maske auf diesem Foto gehört<br />

der „Wildsaugilde Lienheim“.<br />

Bis bald,<br />

euer Drago<br />

14 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Februar</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Februar</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 15


Foto: schienertown/pixabay.com<br />

Foto: stux/pixabay.com<br />

Da die Behandlung eines hustenden Pferdes<br />

oft sehr langwierig ist, hat die Vorbeugung<br />

eines Infekts in der Pferdehaltung gerade<br />

zum Ende des Winters hin oberste Priorität.<br />

In der wohlmeinenden Absicht, die Tiere vor<br />

den kalten Temperaturen zu schützen, werden<br />

in vielen Ställen im Winter Fenster und<br />

Tore verschlossen. Ein fataler Irrtum, denn<br />

winterliche Kälte macht gesunden Pferden<br />

nichts aus. Feuchtkalte, stickige und keimbelastete<br />

Luft aber sehr wohl, und ein Atemwegsinfekt<br />

ist dann meist nicht weit. Tierärzte<br />

können ein garstig‘ Lied davon singen,<br />

dass sich zum Ende des Winters die Zahl der<br />

Behandlungsfälle hustender Pferde deutlich<br />

erhöht.<br />

Winterleiden<br />

Ein hustendes Pferd ist der Albtraum eines<br />

jeden Pferdebesitzers. Denn Pferdelungen sind<br />

empfindlich, und ein Infekt der Atemwege<br />

kann sich schnell zu einem chronischen Leiden<br />

entwickeln, der das Pferd im schlimmsten Fall<br />

sogar unreitbar werden lässt.<br />

Tür auf! Kalte Wintertemperaturen<br />

sind für gesunde<br />

Pferde kein Problem.<br />

Feuchtkalter, keimbelasteter<br />

Stallmief dagegen sehr wohl.<br />

Vorbeugen statt heilen<br />

Ausreichende Belüftung des Stalls und großzügiger Weidegang<br />

an der frischen Luft können schon viel dazu beitragen,<br />

den Vierbeiner gesund durch den Winter zu bringen. Eine weitere,<br />

die Atemwege stark belastende Infektionsquelle ist staubiges<br />

oder gar schimmelndes Heu. Hier sollten Pferdehalter<br />

ein besonders wachsames Auge haben, denn selbst das beste<br />

Heu kann nach einem dreiviertel Jahr der Lagerung im Innern<br />

der Ballen Schimmelnester bilden, die von außen nicht ohne<br />

Weiteres zu erkennen sind.<br />

Nichts wie raus! Weidegang<br />

und viel Bewegung<br />

an der frischen Luft sind<br />

ein wichtiger Teil des winterlichen<br />

Gesundheitsmanagements.<br />

Foto: 7854/pixabay.com<br />

Haben sich die Pferde vor dem<br />

Winter ein dichtes Fell wachsen<br />

lassen, sollte beim Reiten jetzt<br />

ein Gang heruntergeschaltet<br />

und das Tier nur moderat<br />

bewegt werden. Denn ein<br />

nasses, verschwitztes Fell<br />

entzieht dem Körper sehr viel<br />

Wärme, und das Pferd beginnt zu<br />

frieren. Und selbst, wenn das Tier nach dem<br />

Ausreiten oder der Arbeit in der Reithalle<br />

trocken zurück in den Stall kommt, kann es<br />

passieren, dass es mit einigem zeitlichen<br />

Abstand beginnt, nachzuschwitzen. Was besonders<br />

fatal ist, wenn im Stall bereits Nachtruhe<br />

herrscht, und niemand mehr da ist, das<br />

Tier warm einzudecken. Eine Nacht im Kalten<br />

reicht dann oft schon aus, dass sich ein<br />

solcherart frierendes Pferd einen Atemwegsinfekt<br />

zuzieht.<br />

Frühzeitig behandeln<br />

Da ein akuter Infekt der Atemwege bei Pferden<br />

schnell zu einem chronischen Geschehen<br />

werden kann, sollte ein hustendes Pferd<br />

unbedingt umgehend dem Tierarzt vorgestellt<br />

werden. Klären Sie dabei auch ab, ob<br />

Sie die tierärztliche Behandlung auch mit<br />

naturheilkundlichen Mitteln wie Tees, Inhalationen<br />

oder Kräutermischungen aus der<br />

Apotheke unterstützen können. Auch fertig<br />

gemischte Futterergänzungsmittel aus der<br />

Apotheke können helfen, den Husten schnell<br />

wieder in den Griff zu bekommen.<br />

Klären Sie mit Ihrem Tierarzt auch ab, in welchem<br />

Umfang Sie Ihr Pferd an der frischen<br />

Luft bewegen sollten. Denn ein häufiger<br />

Fehler, der den Behandlungserfolg nur unnötig<br />

hinauszögert, ist das wohlmeinende<br />

„Schonen“ des Tieres durch langes Stehen in<br />

der Box. Übermäßige Ruhe führt nämlich<br />

dazu, dass sich das Hustensekret in der<br />

Lunge ansammelt, was den Husten natürlich<br />

nur noch fördert. Lässt es das Wetter zu, ist<br />

ein gemütlicher Spaziergang an der frischen<br />

Luft allemal besser, als langes untätiges<br />

Stehen in der Box.<br />

20 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Februar</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Februar</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 21


Tiere aus dem Tierheim<br />

Landen Tiere im Tierheim, haben Vermittlungsversuche oft gegen ein Vorurteil<br />

zu kämpfen, das in den Köpfen vieler zwar grundfalsch, aber trotzdem<br />

sehr hartnäckig ist.<br />

Foto: Karl-Heinz Laube/pixelio.de<br />

Die Anschaffung eines vierbeinigen<br />

oder gefiederten Partners will sehr gut überlegt sein.<br />

Dass viele tierliebe Zeitgenossen ihre Möglichkeiten bei der Pflege und Haltung<br />

eines Haustiers überschätzen, belegen traurige Zahlen: So werden in den mehr<br />

als 500 Tierheimen deutschlandweit jedes Jahr etwa 300.000 Tiere abgegeben.<br />

Die Gründe für die Trennung von einem Tier ähneln sich dabei oft sehr: Zeitmangel,<br />

Überforderung oder eine unbedachte Anschaffung aus Mitleid.<br />

Alles Umstände, die mit dem Tier selber nichts zu tun haben, aber trotzdem dazu<br />

führen, dass es schuldlos sein Zuhause verliert.<br />

Das Vorurteil, dass Tiere aufgrund eines gesundheitlichen oder<br />

eines Verhaltensproblems im Tierheim landen, entbehrt also in den<br />

allermeisten Fällen einer vernünftigen Grundlage. Ganz im Gegenteil<br />

achten die Tierheime bei der Vermittlung ihrer Schützlinge sehr<br />

genau darauf, dass sie gesund abgegeben werden, und dass ein<br />

Interessent auch wirklich gut zum Tier passt. Denn eine unpassende<br />

Vermittlung bedeutet nicht nur neues Leid für das Tier, sondern auch, dass es<br />

als „Rückläufer“ schnell wieder im Tierheim abgegeben wird. Was umso schwerer<br />

wiegt, als dass die meisten Tierheime sowieso schon an den Grenzen ihrer<br />

räumlichen, personellen und finanziellen Möglichkeiten arbeiten.<br />

Damit eine Tiervermittlung nicht in einem Fiasko endet, informieren die Pfleger<br />

den zukünftigen Halter daher immer sehr genau über den Charakter, das<br />

Verhalten sowie die individuellen Bedürfnisse des betreffenden Tiers. Oft gibt<br />

es auch die Möglichkeit, seinen zukünftigen Hausgenossen zunächst durch eine<br />

regelmäßige Betreuung auf Zeit im Tierheim besser kennenzulernen. Wirkliche<br />

„Problemtiere“, die durch ihr Verhalten zu Schwierigkeiten führen können,<br />

kommen in einem Tierheim erst gar nicht zur Vermittlung, sondern werden so<br />

lange von Tierärzten oder Tiertherapeuten betreut, bis sie wieder zu einem normalen,<br />

gelassenen Umgang mit dem Mensch gefunden haben. Einem Tier aus<br />

dem Tierheim schon vorweg einen Makel anzudichten, ist daher völliger Unsinn.<br />

Foto: digitalice/pixelio.de<br />

Hallo, liebe Kinder …<br />

… also ich kann mir ja überhaupt<br />

keine Gesichter merken. Geht euch<br />

das auch so? Das kann manchmal voll<br />

peinlich werden. Da müsste mal einer<br />

was gegen erfinden.<br />

Gesichter auseinanderhalten und<br />

zuordnen zu können, ist nicht nur im<br />

Alltag sehr wichtig, sondern auch in<br />

der Wissenschaft. Denn wollen zum<br />

Beispiel Wissenschaftler das Verhalten<br />

einer Tiergruppe erforschen, müssen<br />

ja sie ebenfalls genau wissen, wer<br />

welches Tier ist. Das Problem, dass sich<br />

dabei stellt, ist ja, dass sich viele Affen<br />

in unseren Augen sehr ähnlich sehen.<br />

Für die Besucher des Affenhauses<br />

„Pongoland“ im Leipziger Zoo gibt es<br />

daher jetzt erstmals in der Innenanlage<br />

der Schimpansen eine computergestützte<br />

Kamera, die mit einem<br />

Touchscreen auf die Gesichter der einzelnen<br />

Affen ausgerichtet werden<br />

kann. Eine spezielle Software erkennt,<br />

um welches Tier es sich dabei handelt,<br />

und durch das Anklicken des Bildausschnitts<br />

erscheint dann ein Text, der<br />

mehr über den gerade ausgewählten<br />

Schimpansen verrät.<br />

Fotos: Zoo Leipzig<br />

Was dem einen oder anderen jetzt<br />

vielleicht nur als technische Spielerei<br />

erscheint, hat im Leipziger Zoo aber<br />

einen ernsten Hintergrund. Denn der<br />

Zoo arbeitet eng mit dem Max-Planck-<br />

Institut (MPI) für evolutionäre Anthropologie<br />

zusammen, das auch Affengruppen<br />

in ihren natürlichen Lebensräumen<br />

erforscht. Die dabei eingesetzten<br />

automatischen Kameras zur<br />

Tierbeobachtung filmen dabei aber<br />

nicht nur die zu erforschenden Affengruppen,<br />

sondern einfach alles, was<br />

sich bewegt. Dabei entsteht natürlich<br />

sehr viel Videomaterial mit Aufnahmen,<br />

die die Wissenschaftler aber gar<br />

nicht interessieren. Um nun solche<br />

Aufnahmen schneller und besser auswerten<br />

zu können, haben sich der Zoo<br />

Leipzig und das MPI mit Wissenschaftlern<br />

des Fraunhofer-Instituts für Digitale<br />

Medientechnologie und dem<br />

Fraunhofer-Institut für integrierte<br />

Schaltungen zusammengetan, um<br />

eine spezielle Kamerasoftware zur<br />

Erkennung von Tiergesichtern zu entwickeln.<br />

Und das funktioniert im Leipziger<br />

Zoo bei den Schimpansen ganz<br />

hervorragend, und ist in Deutschland<br />

übrigens einzigartig. Spannend, nicht?<br />

Bis bald,<br />

euer Drago<br />

28 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Februar</strong> <strong>2017</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 29


Natur & Wildnis<br />

Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />

Serie „Wildnis Deutschland“<br />

Viele Naturschutzprojekte zielen auf die Wiederansiedelung von Wildtieren, die einst ein fester Bestandteil der heimischen Natur waren, und heute bei<br />

uns vom Aussterben bedroht sind. Doch die Wiedereinbürgerung von Wildtieren wie Wolf, Bär, Luchs und anderen seltenen Fremdlingen ist in unserer<br />

modernen, durchtechnisierten Umwelt oft kein leichtes Unterfangen.<br />

Waldrappe –– Der schwierige Weg in die Freiheit<br />

Es ist im dichtbesiedelten Deutschland<br />

schon schwer genug, eine standorttreue<br />

Tierart auszuwildern und sie<br />

dazu zu bewegen, sich bei ihrem Einleben<br />

nur innerhalb bestimmter<br />

Grenzen zu bewegen. Aber was, wenn<br />

diese Tierart ein Zugvogel ist, der alljährlich<br />

in weit entfernten Ländern<br />

überwintert?<br />

Die Heinz Sielmann-Stiftung hat<br />

zwischen 2007 und 2013 ein Projekt<br />

des Waldrappteams gefördert,<br />

das sich das ehrgeizige Ziel gesetzt hat,<br />

die hierzulande bereits seit 350 Jahren<br />

ausgestorbenen Waldrappen, eine europäische<br />

Ibis-Art, wieder heimisch werden<br />

zu lassen. Bei diesem sehr ambitionierten<br />

und aufwändigen Projekt standen<br />

Foto: Wikimedia<br />

die Naturschützer der eigens dafür gegründeten<br />

Waldrapp-Station im bayerischen<br />

Burghausen vor dem Problem, wie<br />

sie den eigentümlich aussehenden Zugvögeln<br />

beibringen sollten, den Weg in<br />

ihre Überwinterungsgebiete jenseits der<br />

Alpen zu finden. Würde es gelingen, den<br />

Tieren den Weg dorthin einmal zu zeigen,<br />

finden sie dann im Frühling aufgrund<br />

ihres fantastischen Ortsgedächtnisses<br />

und ihres Orientierungssinns aus<br />

eigenem Antrieb mühelos wieder den<br />

Weg über die Alpen zurück in die heimischen<br />

Wälder.<br />

Weiterlesen?<br />

Fragen Sie in Ihrer Apotheke<br />

nach der<br />

kostenlosen Kundenzeitschrift<br />

Des Rätsels ebenso einfache<br />

wie abenteuerliche Lösung: In<br />

einer eigens erschaffenen<br />

Brutstation werden diese Vögel<br />

zunächst von Hand aufgezogen<br />

und somit auf den<br />

Menschen als engste Bezugsperson<br />

geprägt. Dann folgt<br />

ein geduldiges Trainingsprogramm,<br />

bei dem die etwa 75<br />

Zentimeter langen und rund<br />

1,2 Kilogramm schweren Tiere<br />

darauf trainiert werden, ihren<br />

menschlichen „Zieheltern“ in<br />

einem Ultraleichtflugzeug zu<br />

folgen. In einem ersten Schritt<br />

lernen die Tiere zunächst, das Fluggerät<br />

am Boden zu akzeptieren. Dann folgen<br />

erste „Gehübungen“ am rollenden Gefährt,<br />

zunächst immer noch am Boden.<br />

Nachdem das sicher funktioniert, erhebt<br />

sich der Ultraleichtflieger in die Lüfte, um<br />

die Vögel mit ersten Platzrunden auch<br />

im Flug auf das Gerät zu fixieren.<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde!<br />

Jeden Monat neu!<br />

Nachdem sich die ersten Trainingsversuche<br />

in diesem Projekt sehr vielversprechend<br />

gestalteten, wurden die „Flugstunden“<br />

hoch über den bayerischen<br />

Wäldern allmählich ausgeweitet, bis sich<br />

die Tiere auch in der Luft zuverlässig an<br />

dem Ultraleichtflieger orientierten und<br />

durch dieses Training auch kräftig genug<br />

waren, den etwa vierwöchigen Flug<br />

nach Süden sicher zu überstehen.<br />

Im Spätsommer ab etwa Mitte August<br />

begann dann die kritische Phase dieses<br />

Auswilderungsprojektes. Denn nun sollten<br />

die Tiere ihren endgültigen Zug über<br />

die Alpen in ihre Überwinterungsgebiete<br />

in der Toskana antreten. Doch das lange<br />

geduldige Training hat sich gelohnt,<br />

denn die Tiere folgten ihrem antrainierten<br />

künstlichen „Leitvogel“ über mehr<br />

als vier Wochen in zahllosen Tagesetappen<br />

zuverlässig bis zur endgültigen Landung<br />

in Mittelitalien.<br />

Doch endgültig aufatmen konnten die<br />

Mitarbeiter des Waldrappteams erst, als<br />

sich im darauffolgenden Frühling der<br />

erste ihrer gefiederten Schützlinge wieder<br />

in der Aufzuchtstation eingefunden<br />

hatte. Und mit der Rückkehr der übrigen<br />

Vögel konnten sich die Naturschützer sicher<br />

sein, dass dieser eigentümliche Vogel<br />

sich wieder in seiner angestammten<br />

Heimat zu Hause fühlt.<br />

www.waldrapp.eu<br />

Foto: Waldrappteam<br />

Der Waldrapp: Als ein sehr geselliger Vogel, der nur in Kolonien brütet, lebt der etwa hühnergroße<br />

Schreitvogel in seinen Auswilderungsgebieten bevorzugt auf frisch gemähten Wiesen und Weiden.<br />

Noch bis ins 17. Jahrhundert war der damals auch „Klausrapp“, „Steinrapp“, „Klausrabe“ oder „Waldhopf“<br />

genannte Ibis in Mittel- und Südeuropa weit verbreitet, und galt seither als ausgestorben.<br />

18 04 | 2014 <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde

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