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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Kralj G: Kreuzschmerzen 140<br />

EINLEITUNG<br />

Kreuzschmerzen sind die zweithäufigste Beschwerde für einen Arztbesuch in den USA. 85 %<br />

<strong>der</strong> Population in den USA erleidet in ihrem Leben Kreuzschmerzen, die aber meistens in 2-4<br />

Wochen enden. Dass die Kreuzschmerzen ein akutes Problem sind, spricht auch die Tatsache,<br />

dass die Bevölkerung in den entwickelten Staaten immer älter wird. In den USA wird bis zum<br />

Jahr 2030 65 Millionen <strong>der</strong> Bevölkerung älter als 65 Jahre sein, was 20 % <strong>der</strong> ganzen<br />

Population vorstellt. Mit <strong>der</strong> Alterung <strong>der</strong> Bevölkerung erhöhen sich auch die<br />

Behandlungskosten. Solche Beschwerden sollten am besten die Physiater, vor allem mit nichtchirurgischen<br />

Interventionen, behandeln (1).<br />

Kreuzschmerzen sind relativ häufig bei schwangeren Frauen, weil an diesen Schmerzen 50-90<br />

% aller schwangeren Frauen leiden. Die Schmerzen in Form eines Unbehagens tauchen<br />

schon in <strong>der</strong> ersten Schwangerschaftswochen auf, häufiger sind sie aber im letzen Vierteljahr.<br />

Die Prävalenz <strong>der</strong> Kreuzschmerzen erhöht sich mit dem Alter <strong>der</strong> schwangeren Mütter. Die<br />

Prävalenz ist um 5 % höher für jede 5 Jahre ältere Altergruppe (1).<br />

In Slowenien sind die Kreuzschmerzen <strong>der</strong> zweithäufigste Grund für die Abwesenheit von <strong>der</strong><br />

Arbeit. Jeden Tag sind ungefähr 7500 <strong>der</strong> Arbeitnehmer, beziehungsweise 1 % aller<br />

angestellten Arbeitnehmer, im Krankenstand. Damit sind die Kreuzschmerzen eine <strong>der</strong><br />

häufigsten Krankheiten, mit <strong>der</strong> ein Ausfall von <strong>der</strong> Arbeit bei <strong>der</strong> erwerbstätigen<br />

Bevölkerung zwischen dem 25. und 50. Lebensjahr verbunden ist. Außerdem sind die<br />

Kreuzschmerzen nach einer Studie aus dem Jahr 1999 die häufigste Ursache für einen<br />

Krankenhausaufenthalt in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> skelettmuskulären Krankheiten (3167 Fälle) und<br />

gleichzeitig Hauptgrund für die Untersuchung in den fachärztlichen Ambulanzen (2,6,7).<br />

Deshalb erscheint es sinnvoll diese Problematik im Rahmen <strong>der</strong> pathophysiologischen<br />

Entwicklung dieser Krankheit darzustellen. In meinem Seminar werden die häufigsten<br />

Ursachen <strong>der</strong> Krankheit beschreiben, wie ein Patient mit den Kreuzschmerzen behandelt<br />

werden soll (und <strong>der</strong> Hinweis auf eine breitgefasste Differentialdiagnose), wie man sich mit<br />

den diagnostischen Untersuchungen helfen kann und wie die Krankheit behandelt werden<br />

kann. Am Ende wird noch die Prognose dieser Krankheit dargestellt.<br />

PATHOPHYSIOLOGIE<br />

Die Ursachen des mechanischen Kreuzschmerzes sind vor allem akute traumatische<br />

Ereignisse o<strong>der</strong> das kumulative Trauma. Das kann in erster Linie auf dem Arbeitsplatz, <strong>der</strong><br />

die Wirbelsäule stark belastet, zurückgeführt werden (1).<br />

Die ganze Pathophysiologie ist komplex, weil dabei zahlreiche Strukturen, wie zum Beispiel<br />

Knochen, Bän<strong>der</strong>, Bandscheiben, Muskeln, mitarbeiten. Manche von diesen Strukturen haben<br />

eine sensorische Innervation, die die nozizeptive Schmerzen verursachen kann. Als Folge<br />

eines Nervenschadens können Schmerzen aber auch neopatisch sein (1).<br />

Biomechanisch gesehen, läuft 80-90 % aller Flexionen/Extensionen im Bereich <strong>der</strong><br />

Bandscheiben (an <strong>der</strong> Stellen) L4-L5 und L5-S1 ab. Die meist belastende Lagen, die die<br />

Schmerzen verursachen, sind lumbale Flexionen, thorakale Rotationen und Heben von<br />

schweren Lasten mit gestreckten Armen. Solche kurzfristigen Lagen wirken Annulus fibrosus<br />

(Annulusfasern) und Nucleus pulposus (innerer Gallertkern) <strong>der</strong> Bandscheibe (Diskus)<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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