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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Mlinarič M: Der Menstruationszycklus 270<br />

Untersuchungen haben gezeigt, dass schon eine geringe Reduktion des Körpergewichts, auch<br />

wenn dieses nicht unterhalb des Idealkörpergewichts fällt, Störungen <strong>der</strong> Menstruation<br />

verursacht. Die Inzidenz <strong>der</strong> Menstruationsstörungen ist ebenfalls größer bei Bulimie-<br />

Patientinnen. In einer <strong>der</strong> Studien hatte fast die Hälfte <strong>der</strong> Patientinnen Amenorrhöe o<strong>der</strong><br />

Oligomenorrhöe. Bei Frauen, die mehr künstliche Süßstoffe zu sich nahmen und Fette<br />

meideten, wurden mehr Störungen in Menstrualzyklen festgestellt als in <strong>der</strong> Kontrollgruppe.<br />

Diese Störungen können auch durch psychischen o<strong>der</strong> physischen Stress verursacht werden.<br />

Sport kann kann den Menstruationszyklus wegen <strong>der</strong> Stoffwechselbedürfnisse und des<br />

psychologischen Stress beeinflussen. Bei Sportlerinnen, die dem psychologischen Stress in<br />

höherem Maße ausgesetzt sind, tritt Amenorrhöe häufiger auf als bei jenen, die solchem<br />

Stress weniger häufig und in mil<strong>der</strong>er Form ausgesetzt sind. Möglicherweise ist hier <strong>der</strong><br />

psychologische Druck ausschlaggebend, ausreichend Zeit und Motivation aufzubringen, um<br />

die bestmögliche Kondition für Auftritte aufrecht zu erhalten. Bei Sportlerinnen in<br />

Sportarten, welche einen dünnen Phänotyp beanspruchen, sind häufiger z. B.<br />

Ernährungsstörungen und dementsprechende Verhaltensmuster nachgewiesen. Bei Frauen mit<br />

Amenorrhöe wurde ein höherer Grad an Dysfunktionalität im Verhalten und in <strong>der</strong> Denkweise<br />

(Wunsch nach Kontrolle, Perfektionismus, Ideen-Rigidität) festgestellt als bei Frauen mit<br />

normaler Menstruation. Stress ist für Frauen ein alltägliches Phänomen – die Gesellschaft regt<br />

sie an, attraktiver und anziehen<strong>der</strong> zu sein, ihre langfristigen Berufsziele und Lebenspläne zu<br />

verwirklichen, einen Partner zu finden, akademisch erfolgreich zu sein und eine gute<br />

körperliche Fitness instand zu halten (7).<br />

Bei einer Frau mit einem unregelmäßigen Menstrualzyklus kann mittels einer Anamnese<br />

ermittelt werden, ob sie an anstrengenden Aktivitäten teilnimmt, ob sie abnimmt o<strong>der</strong> an<br />

psyhologischem Stress leidet. Eine entsprechende Ernährungsanamnese muss Fragen über<br />

Essensgewohnheiten, über das Höchst- und Mindestgewicht nach <strong>der</strong> Menarche, über<br />

Gewicthsverän<strong>der</strong>ungen in letzter Zeit und über ihre Vorstellungen vom Idealgewicht<br />

umfassen. Die Frau muss gefragt werden, ob sie vielleicht schwanger ist, alternativ kann das<br />

auch mit einem Urintest nachgeprüft werden. Da Systemerkrankungen ebenso den<br />

Hypothalamus hemmen und ein Ausbleiben <strong>der</strong> Menstruation verursachen, kann diese<br />

Möglichkeit nach <strong>der</strong> Anamnese und Systemuntersuchungen meistens ausgeschlossen werden<br />

(7). Wenn die Ursache für das Ausbleiben <strong>der</strong> Menstruation nicht zuverlässig festgestellt<br />

werden kann, muss die Frau an einen Spezialisten überwiesen werden.<br />

SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />

Frauen unterliegen während des Menstruationszyklus vielen Verän<strong>der</strong>ungen, sowohl<br />

physischer als auch psychischer Art. Der Hormonspiegel, die Stimmung, das Befinden u.ä.<br />

schwanken ständig. Die meisten Frauen empfinden die Menstruation als eine allmonatliche<br />

Plage, die sie wenigstens teilweise beeinträchtigt und auch körperlich unangenehm<br />

empfunden wird. Trotzdem ist eine regelmäßige Menstruation ein Zeichen guter Gesundheit<br />

und <strong>der</strong> Fähigkeit, schwanger zu werden und damit ihre naturgemäße Bestimmung zu<br />

erfüllen. Weil die Schwierigkeiten sich aber wie<strong>der</strong>holen und das Leben <strong>der</strong> Frau<br />

beeinträchtigen können, müssen wir diese erkennen und <strong>der</strong> Frau entsprechend zu Rat stehen<br />

und helfen können. Diese Schwierigkeiten können Symptome ernsterer Krankheiten sein,<br />

daher ist es sehr wichtig, dass die Symptome erkannt und eine entsprechende Behandlung<br />

verordnet werden.<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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