Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

Majerič M: Die häufigsten Sportverletzungen 312
VERRENKUNG (LUXATION)
Eine Verrenkung ist die schwerste Verletzung eines Gelenkes. Der Unterschied zwischen
einer Verstauchung und Verrenkung ist, dass sich bei der Verrenkung nach einer
Gewalteinwirkung der Gelenkkopf aus der Gelenkpfanne verschiebt und bei der
Verstauchung nicht. Deshalb können sich bei einer Verrenkung die Weichteile des Gelenkes
beschädigen, es kann zum Riss der Gelenkkapsel oder der Gelenkbänder kommen. Es sind
auch Knochenverletzungen möglich. Wegen des Drucks der dislozierten Knochen auf das
Weichgewebe kann es zur Blutkreislaufstörungen kommen (2).
Bei der Untersuchung stellen wir eine Verformung des Gelenkes, Schwelung und Schmerzen
beim Druck fest. In der Regel auch, dass das aktive Bewegen nicht möglich ist und dass das
passive große Schmerzen verursacht. Distal von dem Gelenk können Zeichen von
Nervenlähmung (z.B. bei Verrenkung des Ellbogens der radiale Nerv, bei Verrenkung des
Hüftgelenks der ischiadische Nerv) und Zeichen von ischämischen Störungen auftreten.
Differenzialdiagnostisch ist es auch möglich, dass es sich um einen gelenknahen Bruch, eine
Verrenkung oder um eine Entzündung in dem Gelenk handelt. Ein Röntgenbild bestätigt die
klinische Diagnose, je nach Lage der Epiphyse wird auch das richten geplant (1).
Am häufigsten passiert beim Sport eine Verrenkung des Schultergelenks. Vor allem wegen
seiner Struktur, der Flachheit der Gelenkpfannen und wegen der großen Beweglichkeit des
Gelenkes. Die Zweithäufigste Verletzung ist die Verrenkung von Fingergelenken (6).
Typisch für eine Verrenkung sind starke Schmerzen und eine Schwellung des Gelenkes. Die
Die Funktionen des Gelenkes sind sehr beschränkt und wegen der Natur der Verletzung sind
Deformationen des Gelenkes wahrscheinlich. Das dislozierte Gelenk muss so schnell wie
möglich mit den richtigen Repositionstechniken gerichtet werden. Eine Luxation soll nie auf
dem Unfallort gerichtet werden, das verletzte Gelenk soll bis zur Ankunft in eine Arztpraxis
immobilisiert werden. Die Reposition wird auf der Basis einer Röntgenaufnahme
durchgeführt. Damit sich die Gelenkkapsel und die gezerrten Bänder wieder verwachsen
können ist nach der Reposition eine Immobilisationsdauer von 5-6 Wochen dringend
notwendig. Bei schweren Verletzungen (Knochenverletzungen, schwere Bänder- oder
Gelenkkapselrisse) ist oft eine chirurgische Behandlung notwendig. Nach der Immobilisation
folgt die Rehabilitation (Physikalische Therapie, Balneotherapie, Kinesiotherapie), die sehr
langwierig sein kann (1).
Schulterverrenkung
95 % von Schulterverrenkungen sind anteriore bzw. vordere Schulterverrenkungen. Die
häufigste Ursache für solche Verletzungen ist ein Stürz auf einen ausgestreckten Arm oder
eine starke Rotation von Außen bei einer Abduktion des Armes (Beispiel: Ein starker Schlag
auf den Arm während des Wurfes eines Balles beim Handball) (2).
Starke Schmerzen, Schwellung, eine veränderte Kontur des Schultergelenks und eine stark
eingeschränkte Beweglichkeit des Gelenkes, sind die häufigsten Zeichen einer Luxation des
Schultergelenkes. Bei einer solchen Verletzung hält der Verletzte die Hand leicht rotiert nach
Außen und in einer leichten Abduktionsposition (2).
Wegen möglicher neurologischer und zirkulatorischer Störungen ist es notwendig, den
Zustand der Blutgefäße und der Nervenfaser rund um die Schulter zu überprüfen. Eine
Röntgenaufnahme des Gelenks muss gemacht werden, um fest zu stellen, ob es sich um eine
Herausforderungen der Familienmedizin – Sammelband der Seminararbeiten von Studenten der medizinischen
Fakultät der Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008