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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Kovše M, Kozo<strong>der</strong>c B: Migräne 420<br />

und HIT) in Gruppen eingeteilt und in Bezug auf den Einfluss, den die Migräne auf das<br />

alltägliche Leben hat, mit verschiedenen Medikamenten behandelt. Patienten mit mil<strong>der</strong> bis<br />

mäßiger Migräneform werden mit Paracetamol, Aspirin und NSAR (Ketoprofen, Ibuprofen,<br />

Naproxen) behandelt. Die Wirksamkeit <strong>der</strong> Medikamente Aspirin und NSAR in großen<br />

Dosierungen als auch die Kombination von Analgetika mit Antiemetika (Metoclopramid,<br />

Domperidon) ist belegt. Opiate stellen keine Therapiemöglichkeit dar, da sie abhängig<br />

machen, sie können jedoch als eine Art Rettungstherapie eingesetzt werden, falls das primäre<br />

Medikament versagt. Wegen schlechter Bioverfügbarkeit und potenziell gefährlichen<br />

Nebenwirkungen ist auch das oral einzunehmende Ergotamin (Ergotismus) in seiner Wirkung<br />

beschränkt. Obwohl parenterale Formen etwas besser sind, ist auch <strong>der</strong>en Anwendung<br />

begrenzt.<br />

Zur Behandlung von mäßigen bis schweren Migränekopfschmerzen muss eine Triptantherapie<br />

herangezogen werden. Triptane wirken als spezifische Agonisten auf die Serotonin-<br />

Rezeptoren 5-HT1D und 5-HT1B. Mit diesen müssen alle Patienten behandelt werden, <strong>der</strong>en<br />

Lebensqualität durch die Migräne schlechter ist. Triptane werden eingenommen, sobald die<br />

Kopfschmerzen einsetzen, denn auf diese Weise wird das schmerzlose Intervall verlängert<br />

und die Wahrscheinlichkeit von sich wie<strong>der</strong>holenden Kopfschmerzen und folglich einer<br />

erneuten Therapie sowie von Nebenwirkungen verringert. Nebenwirkungen von Triptanen<br />

sind Übelkeit und Erbrechen, Fieber und brennende Schmerzen, Stechen, Parästhesien,<br />

Schwäche, Oppressionen hinter dem Brustbein und Geschmackstörungen (beim Nasenspray).<br />

Kontraindiziert sind diese bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung, Gehirnerkrankung<br />

und peripherer Gefäßerkrankung, ungeregelter Hypertonie, schweren Leber- o<strong>der</strong><br />

Nierenschäden und bei einigen beson<strong>der</strong>en Migränearten (basilare, hemiplegische Migräne).<br />

Diese werden Patienten, die schon an<strong>der</strong>e Triptane, Ergotamine (Antagonisten selektiver<br />

Serotonin-Rezeptoren) und MAO-Hemmer einnehmen, nicht verabreicht, ebensowenig wie<br />

auch Schwangeren o<strong>der</strong> stillenden Müttern. Eletriptan (selektiver Serotonin-Rezeptoragonist)<br />

ist auch bei gleichzeitiger Einnahme von selektiven Serotonin-Wie<strong>der</strong>aufnahme-Inhibitoren<br />

(SSRI) (5) kontraindiziert.<br />

Prophylaktische Migränebehandlung<br />

Die Ziele <strong>der</strong> präventiven Migränebehandlung sind, Anzahl, Intensität und Dauer <strong>der</strong><br />

Migräneanfälle zu reduzieren und die Reaktionen auf akute Migränebehandlungen und die<br />

Funktion bzw. Lebensqualität <strong>der</strong> Patienten zu verbessern. Für eine prophylaktische<br />

Behandlung entscheidet man sich bei Patienten, die unter häufigen (öfter als 4 Monate)<br />

Migräneanfällen leiden (welche einen großen Einfluss auf ihr Leben haben) o<strong>der</strong> bei<br />

Patienten, bei denen wegen an<strong>der</strong>er Krankheiten o<strong>der</strong> Kontraindikationen eine akute Therapie<br />

nicht möglich ist. Eine prophylaktische Behandlung wird auch dann indiziert, wenn die<br />

Möglichkeit einer Überdosierung bei <strong>der</strong> akuten Therapie und folglich die Entstehung von<br />

chronischen täglichen Kopfschmerzen besteht, und in allen Fällen, bei denen es sich um<br />

seltenere Migränearten handelt (basilare und hemiplegische Migränen, Migränen mit<br />

prolongierter Aura o<strong>der</strong> Migräneinfarkte), bei welchen die Triptane kontraindiziert werden.<br />

Migräneanfälle, die während <strong>der</strong> präventiven Behandlung auftreten, werden mit<br />

Medikamenten für akute Migränebehandlung behandelt.<br />

Bei präventiven Behandlungsmethoden werden (am häufigsten) Betablocker verwendet:<br />

Propranolol, Timolol und Metoprolol (klinisch nachgewiesene Wirksamkeit und<br />

Verträglichkeit). Dasselbe gilt auch für die Antidepressiva Amitriptylin und<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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