Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

Glaser Kraševac A: Lungenkrebs 460
CHIRURGISCHE BEHANDLUNG
In der Zeit, in der die Krankheit entdeckt wird, ist schon die Hälfte aller Patienten im
Stadium IV oder der Tumor hat schon alle lebenswichtigen mediastinalen Organe erfasst (T4,
Stadium IIIb). Nur Patienten, die sich im I-II Stadium befinden, und einige im IIIa Stadium,
sind für die Resektion geeignet (ca. 25%). Auch positive gleichseitige mediastinale
Lymphknoten, bei denen der Krebs die Hülle des Lymphknotens überwachsen hat, stellen
eine Kontraindikation für die Operation dar. Beim Pleura-Erguss, der in den meisten Fällen
eine Folge der pleuralen Dissemination des Tumors, seltener der obstruktiven Pneumonie ist,
handelt es sich ebenfalls um eine Kontraindikation. Tumore, die sich auf 1 cm zur Carina
nähern, kann man in der Regel nicht radikal entfernen, auch die Pneumonektomie ist
kontraindiziert.
Den Mikrozellulären Krebs können wir nur operieren, wenn der Tumor im Stadium I oder II
ist. Vor dem Eingriff ist es notwendig, eine umfangreiche voroperative diagnostische
Untersuchung mit einem CT des Brustkorbes, des Oberbauches, des Gehirns durchzuführen.
Es wird auch eine Szintigraphie des Skeletts, eine Punktion und zytologische Untersuchung
des Knochenmarks, wie auch eine Mediastinoskopie gemacht. Es ist wichtig, dass wir mit
allen diagnostischen Untersuchungen belegen können, dass es zu keiner Metastasierung in
anderen Organen kam (5).
ANDERE KONTRAINDIKATIONEN FÜR DIE OPERATION:
� Ein nicht lang zurückliegender Myokardinfarkt,
� Dekompensation der Herzklappen und des Herzmuskels,
� Unkontrollierbare Arrhythmien,
� Ein sehr beschränktes oder irreparables Nierenversagen,
� Schwere neurologische Störungen,
� Metastasen außerhalb des Thorax’, Metastasen auf dem kontralateralen Lungenflügel,
Metastasen im supraklavikulären Lymphknoten,
� Das Syndrom der Vena cava superior,
� Der Tumor hat die Lungenartherie erfasst,
� Maligner Pleura-Erguss,
� Paralyse des Nervus phrenicus (Zwerchfellnerv).
Das Ziel ist die radikale Entfernung des Tumors und die Entfernung aller zugänglichen
Hiluslymphknoten und der mediastalen Lymphknoten. Wir können eine Lobektomie,
Bilobektomie auf der rechten Seite und eine Pneumonektomie durchführen. Bei älteren
Patienten und Patienten mit einer beschränkten Atemreserve, können wir ausnahmsweise eine
Segmentektomie oder eine Keil-Exzision des Tumors durchführen. Wenn der Tumor in die
Brustkorbwand einwächst, schneiden wir diesen Teil der Wand aus, was wir Parietektomie
nennen. Wir können auch einen Teil des Diaphragmas und einen Teil des Pericards entfernen.
Größere Brustkorbdefekte korrigieren wir mit aloplastischem Material (5).
STRAHLENTHERAPIE und CHEMOTHERAPIE
Strahlentherapie wird beim Lungenkrebs eingesetzt, um die Beschwerden zu mildern. Bei
nichtentfernbaren Tumoren dient sie als unterstützende Behandlung nach der
Lungenresektion, man kann sie aber auch als kurative Behandlung einsetzen. Wenn nur eine
Strahlenbehandlung durchgeführt wird, liegt die 5-jährige Überlebensquote bei 5%. Die
Herausforderungen der Familienmedizin – Sammelband der Seminararbeiten von Studenten der medizinischen
Fakultät der Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008