Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

Kotnik B, Kramar U: Zöliakie 69
MANIFESTATIONEN DER ZÖLIAKIE AUßERHALB DES
VERDAUUNGSTRAKTES ODER FOLGEN UNBEHANDELTER ZÖLIAKIE:
� Dermatitis herpetiformis Duhring,
� Osteoporose,
� Aphthen,
� Zahnschmelzhypoplasie,
� mikrozytäre Anämie,
� neurologische Erkrankungen,
� Pharynxkarzinom,
� Non-Hodgkin-Lymphome der Dünndarms (6,8 ).
DERMATITIS HERPETIFORMIS DUHRING
Dermatitis herpetiformis Duhring ist eine der häufigsten Begleiterkrankungen der Zöliakie.
Sie tretet meistens bei 20- bis 40-Jährigen (bei Männern zweimal häufiger als bei Frauen) auf
und seltener bei Kindern unter 5 Jahren. Das erste und auffällige Anzeichen ist ein brennender
Juckreiz. Nach längerem Andauern der Krankheit verändert sich die Haut unterschiedlich:
Rötungen, Bläschen und Pickel (8). Die betroffenen Körperteile sind meistens Knie, Ellbogen,
das Gesäß, das Schultergelenk und die Kopfhaut. Bläschen können sich aber auch auf dem
Gesicht oder im Mund bilden. Ein Ausbruch der Erkrankung kann durch akute Entzündungen
ausgelöst werden (z. B. der Kehle), durch eine Infektion mit Darmparasiten, durch eine
Verschlechterung der emotionalen Störungen oder durch das Genießen von Meeresfischen
(Überempfindlichkeit auf Kaliumiodid) (9).
DIAGNOSTISCHE KRITERIEN
Wissenschaftler haben herausgestellt, dass das Blut der Zöliakiepatienten mehr Antikörper
enthält als das der gesunden Personen. Die Antikörper werden vom Immunsystem gebildet,
um die Überempfindlichkeit gegen Gluten abzuschaffen. Um einen Diagnose feststellen zu
können, ist es wichtig, Antikörper gegen Gluten zu bestimmen, so wie Antigliadin- (AGA)
Antireticulin- (ARA), Antijejunum- (JAB) und Endomysiumantikörper (EMA) und in letzter
Zeit auch Antikörper gegen die Gewebstransglutaminase (t-TG). Die Spezifität und
Sensitivität solcher Blutuntersuchungen beträgt 90 %. Erst nach positiven serologischen
Tests, sollte eine Biopsie des Duodenums durchgeführt werden, wofür ein Zuwachs von
Lymphozyten, eine Kryptenhyperplasie und eine Mikrovillusatrophie typische sind. Diese
neue diagnostische Methode hat die Zahl der Biopsien von 3 auf 1 verringert (10). Eine
endoskopisch durchgeführte Biopsie der Dünndarmschleimhaut eignet sich für Patienten mit
einem typischen Krankheitsbild. Eine schnellere Entdeckung und Überwachung der
Zöliakiepatienten ermöglichen Screeninguntersuchungen. Wegen der hohen Spezifität und
Sensitivität werden meistens EMA bestimmt, die aber in letzter Zeit durch die Antikörper
gegen die Gewebstransglutaminase ersetzt werden.
KOMPLIKATIONEN BEI DER ZÖLIAKIE
Bei Patienten mit unbehandelter Zöliakie entwickeln sich meistens maligne Erkrankungen.
Die häufigsten Komplikationen sind eine abnormale Lymphozytenproliferation und maligne
T-Zell-Lymphome.
Herausforderungen der Familienmedizin – Sammelband der Seminararbeiten von Studenten der medizinischen
Fakultät der Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008