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Die frühen Jahre der Naturhistorischen Gesellschaft

Die frühen Jahre der Naturhistorischen Gesellschaft. Festschrift zum 210. Geburtstag der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover. Autor: Joachim Knoll.

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<strong>Die</strong> <strong>frühen</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>der</strong> <strong>Naturhistorischen</strong> <strong>Gesellschaft</strong> Hannover<br />

31<br />

Sammlung zu rekonstruieren. 56 Der Hofmedikus<br />

Dr. Johann Anton Lammersdorf Meiners brachte ihm auch einige Stücke<br />

Der Göttinger Kollege Christoph<br />

(1758–1822) schenkte ein Herbar in 28 von seiner Schweiz- und Ungarnreise mit.<br />

Bänden, und <strong>der</strong> Pastor Hesse eine Sammlung<br />

afrikanischer Holzarten, die <strong>der</strong> nem deutlichen Gegensatz zu bedeutenden<br />

Als Philosophieprofessor stand Fe<strong>der</strong> in ei-<br />

Botanikprofessor Bartling in Göttingen Denkern seiner Zeit. 59 Er wi<strong>der</strong>sprach den<br />

bestimmt hatte.<br />

pädagogischen Prinzipien Jean Jaques<br />

<strong>Die</strong> beiden ersten Direktoren <strong>der</strong> NGH Rosseaus und verfasste 1768 eine Gegenschrift:<br />

Der neue Emil o<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Erzie-<br />

waren <strong>der</strong> Hofmedicus Ernst Ludwig<br />

Mensching (17..–1804) und <strong>der</strong> Hofrat hung nach bewährten Grundsätzen. Er bezog<br />

auch Stellung gegen Rousseaus<br />

Johann Georg Heinrich Fe<strong>der</strong> (1740–<br />

1821, Abb. 16). Über Mensching, <strong>der</strong> 1804 For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Souveränität des Volkes,<br />

und damit war er auch ein erbitterter<br />

verstarb, ist wenig bekannt, ihm verdankte<br />

die NGH die Konzeption für ihre Bibliothek.<br />

57 Der Geheime Justizrat Fe<strong>der</strong> war Viele seiner Kollegen hielten Fe<strong>der</strong> für un-<br />

Gegner <strong>der</strong> Französischen Revolution.<br />

kein Naturforscher im engeren Sinn, hatte fähig, die neue Philosophie Immanuel<br />

aber naturkundliche Studien betrieben. Als Kants zu erfassen. Und es war die aussichtslose<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Kants<br />

Philosophieprofessor in Göttingen (1768–<br />

1797) las er die Werke von Haller, Buffon, Philosophie, die ihn in Göttingen Ansehen<br />

Bonnet und Blumenbach.<br />

und Hörer kostete, so dass er 1796 die Universität<br />

verließ. 60<br />

Geologische Kenntnis erwarb er in einer<br />

Art Privatunterricht bei Gmelin, Hoffmann<br />

und während einer Harzexkursion <strong>der</strong> Adelslehranstalt Georgianum übertra-<br />

In Hannover wurde ihm das Direktorat<br />

mit von Trebra:<br />

gen bis zu <strong>der</strong>en Auflösung 1811. 61 Für die<br />

„Meine wenigen botanischen Kenntnisse Unterrichtstätigkeit in dieser Schule legte<br />

suchte ich nur gelegentlich auf Spaziergängen er eine naturhistorische Sammlung an, und<br />

mit Gmelin o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en botanologischen Pastor Hesse brachte ihm dafür auch einige<br />

Freunden aufzufrischen und sie zu bereichern. Stücke aus Südafrika mit. Seine naturgeschichtlichen<br />

Göttinger Studien setzte er<br />

Ich machte nicht nur den letzten Sommer alle<br />

botanischen Exkursionen des Professors Hoffmann<br />

mit, benutzte seine müßigen Stunden „In Hannover fand ich für dieses neue<br />

in Hannover fort:<br />

im Garten (…), nahm auch Hoffmanns Lieblingsstudium ungleich mehr Hilfsmittel<br />

freundschaftliches Anerbieten an, während des als ich erwartet hatte. Männer, <strong>der</strong>en Schüler<br />

letzten Winters wöchentlich eine Stunde ihn zu sein ich mich nicht schämen durfte, und<br />

über die Geheimnisse <strong>der</strong> Kryptogamie zu hören.<br />

(…) Der Trieb zur Mineralogie erwach-<br />

Lammersdorf, Mensching, Rühlmann, Lam-<br />

nicht schämte, in den Herren Wendland,<br />

te am spätesten in mir, aber bald erhob er sich pe, Lasius und Gruner, auch bei einigen <strong>der</strong>selben<br />

treffliche Sammlungen. Eben diese<br />

zur überwiegenden Stärke. (…) Treffliche<br />

Nahrung fand dieser neue Trieb bey einem Männer verbanden sich mit mir zu einer naturhistorischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, wozu Dr. Men-<br />

Besuch auf dem Harze, während dessen ich<br />

Tage lang den Unterricht eines unermüdet sching die erste Idee gab. (…) Auch in <strong>der</strong> Astronomie<br />

und Physiologie des menschlichen<br />

gütigen Gönners und Freundes genoss, des damaligen<br />

Vice-Berghauptmanns von Trebra, Körpers habe ich mir hier erst diejenigen<br />

vor seinen ausgesucht reichen Schränken sowohl<br />

als auf unseren Spaziergängen“. 58 den Stand setzten, den nötigen<br />

Kenntnisse erworben, die mich vollends in<br />

Unterricht

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