a u d i o logisch Ausgabe 2017 Nr. 1
Verbandszeitschrift des Berufsverbands für AudiologieAssistenten e.V. (BAA)
Verbandszeitschrift des Berufsverbands für AudiologieAssistenten e.V. (BAA)
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
a u d i o <strong>logisch</strong> <strong>2017</strong>;1<br />
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
a u d i o <strong>logisch</strong> <strong>2017</strong>;1<br />
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
Liebe Mitglieder,<br />
nachdem Andrea Wenskus nach 30 Jahren die Redaktionsarbeit der „audio<strong>logisch</strong>“ niedergelegt hat, haben wir<br />
innerhalb unseres Berufsverbandes nach einem Nachfolger/einer Nachfolgerin gesucht. Leider hat sich niemand<br />
gefunden, der in Andreas Fußstapfen treten wollte, daher haben wir uns entschlossen selbst tätig zu werden, um<br />
die Zeitung weiterzuführen.<br />
Wir haben eine Komplettüberarbeitung vorgenommen und nun liegt die neue „audio<strong>logisch</strong>“ vor Euch. Zusätzlich<br />
zur Printausgabe findet Ihr auf unserer Homepage eine ePaper-<strong>Ausgabe</strong>. Schaut doch vorbei unter<br />
www.baa-audiologie.de<br />
und ladet sie Euch herunter. Wir möchten gern in Zukunft vermehrt auf die digitale Version umsteigen, um Euch<br />
diese zur Verfügung zu stellen, benötigen wir jedoch Eure Emailadressen. Da wir unsere Zeitung exklusiv unseren<br />
Mitgliedern zukommen lassen möchten, findet sich die „audio<strong>logisch</strong>“ nur einmalig zum freien Herunterladen auf<br />
unserer Homepage.<br />
Ihr möchtet in Zukunft die ePaper-<strong>Ausgabe</strong> erhalten? Dann schickt bitte eure Mailadresse an:<br />
info@baa-audiologie.de<br />
Herzliche Grüße Euer Vorstand<br />
Claudia Kapek und Achim Breitfuß<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
News<br />
Vestibuläre Migräne<br />
C. Kapek<br />
Pressemeldungen<br />
„Der Tanz gab meinem Leben die Richtung“<br />
M. Schaarschmidt<br />
Stellenmarkt<br />
Seite<br />
4<br />
Seite<br />
5<br />
Seite<br />
8<br />
Seite<br />
11<br />
Seite<br />
16<br />
Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
Informationen aus unserem Berufsverband<br />
Aufnahmeantrag<br />
Vorstand<br />
Seite<br />
17<br />
Seite<br />
18<br />
Seite<br />
19<br />
Titelbild: Fotolia<br />
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
News<br />
Internet-Blog für audio<strong>logisch</strong> Interessierte<br />
Audio<strong>logisch</strong>e Interessierte finden unter der Internetadresse:<br />
www.audiologyblog.phonakpro.com aktuelle<br />
Informationen über neueste wissenschaftliche und<br />
technische Erkenntnisse, Interviews, Berichte und<br />
„best-practice“-Hinweise. Die Artikel sind in englischer<br />
Sprache verfasst und werden vom Schweizer Unternehmen<br />
Phonak in das Internet eingestellt. Außerdem<br />
findet sich hier die Möglichkeit zu einem Gedankenaustausch.<br />
Quelle: Phonak<br />
Fähigkeiten beweisen sollten. Die Studienteilnehmer<br />
mit Hörverlust, die ein Hörsystem trugen, schnitten in<br />
den Tests deutlich besser ab als die Teilnehmer ohne<br />
Hörsystem und das obwohl sie selbst mit Hörsystem<br />
schlechter hörten. Das Studienergebnis legt nahe,<br />
dass gutes Hören, vor allem gutes Sprachverstehen,<br />
den Abbau geistiger Fähigkeiten im Alter verhindern<br />
oder zumindest verlangsamen kann und somit auch<br />
die Entwicklung von Demenz verhindern / verlangsamen<br />
kann.<br />
Quelle: biha<br />
Neue Leitlinie zur Audiotherapie<br />
Die neue Leitlinie zur Audiotherapie soll einen einheitlichen<br />
Qualitätsstandard gewährleisten und folgt einem<br />
ganzheitlichen Ansatz. Es geht dabei um die Aufklärung<br />
über das Hördefizit sowie dessen Folgen, die<br />
Aufklärung über Möglichkeiten und Grenzen der Hörverbesserung,<br />
die Hilfestellung bei Akzeptanz und<br />
Verarbeitung der Hörminderung, das Hörtraining sowie<br />
die Kommunikationstaktik. Veröffentlicht wurde<br />
die Leitlinie Anfang August 2016 durch die Europäische<br />
Union der Hörgeräteakustiker e.V. (EUHA). Interessierte<br />
finden sie im Internet unter:<br />
www.euha.org/leitlinien<br />
Quelle: EUHA e.V.<br />
SAMBA Kids Set<br />
MED-EL bietet für sein Mittelohrimplantatsystem<br />
Vibrant Soundbridge und sein Knochenleitungsimplantatsystem<br />
Bonebridge ein neues Zubehörset an. „Das<br />
Leben ist voller Abenteuer und jeden Tag ergeben sich<br />
neue spannende Möglichkeiten.“ Mit dem SAMBA<br />
Kids Set wird Kindern genau das geboten: Covers in<br />
fröhlichen Farben und Mustern, eine Schutzhülle für<br />
den SAMBA Audioprozessor und einen neuen, kleinen<br />
Freund, der den Audioprozessor bewacht, während<br />
das Kind schläft oder den Audioprozessor gerade nicht<br />
verwendet. Mit dem SAMBA Kids Set haben Kinder ein<br />
praktische Accessoires und die nötige Unterstützung<br />
für ein erfülltes und aktives Leben.<br />
Quelle: MED-EL<br />
Hörsysteme können Demenz im Alter verhindern<br />
Das Ergebnis einer Studie der US-amerikanischen Columbia<br />
Universität zeigt: wer im Alter gut hört, bleibt<br />
geistig länger auf der Höhe. Das gilt auch und besonders<br />
für Hörsystemträger. Ein Forscherteam hat hundert<br />
schwerhörige Probanden zwischen 80 und 99<br />
Jahren Tests unterzogen, bei denen sie ihre kognitiven<br />
a u d i o <strong>logisch</strong> <strong>2017</strong>;1<br />
Wenn Raucher schlecht hören<br />
Wer mit dem Rauchen aufhört oder die Belastung<br />
durch passives Rauchen vermeidet, verringert das<br />
Risiko einer Schwerhörigkeit. Dies belegen aktuelle<br />
Forschungsergebnisse des englischen Centre of Human<br />
Communication and Deafness der University of<br />
Manchester. Forscher analysierten die Daten von<br />
164.770 britischen Erwachsenen im Alter von 40 bis<br />
69 Jahren die zwischen 2007 und 2010 Hörtests haben<br />
durchführen lassen. Dabei fanden sie heraus, dass<br />
Raucher ein um 15,1% erhöhtes Risiko für Hörverlust<br />
haben als Nichtraucher. Die Gründe dafür sind unklar.<br />
Die Forscher vermuten, dass diejenigen, die das Rauchen<br />
aufgeben, generell zu einem gesünderen Lebensstil<br />
tendieren.<br />
Quelle: www.manchesetr.ac.uk<br />
Geschwisternetz<br />
So heißt ein neues Online-Angebot der Bundesvereinigung<br />
Lebenshilfe, dass erwachsene Geschwister von<br />
Menschen mit Behinderung unterstützen soll. Ein<br />
vergleichbares Angebot, das sich auch an Geschwister<br />
von kranken Kindern richtet, gibt es bereits von der<br />
Novartis-Stiftung unter dem Titel Familienbande. Über<br />
solche Netzwerke können sich Teilnehmer bundesweit<br />
verbinden. Nutzer können ein eigenes Profilbild anlegen,<br />
Veranstaltungen organisieren, Bilder miteinander<br />
teilen, sich über Stammtische informieren und in Foren<br />
austauschen. Des Weiteren gibt es einen Überblick<br />
über Fachinformationen zu Themen wie dem<br />
Betreuungsrecht und verschiedenen Wohnformen.<br />
Quelle: www.stiftung-familienbande.de und<br />
www.geschwisternetz.de<br />
4
Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
Vestibuläre Migräne<br />
(Foto Fotolia)<br />
Claudia Kapek, Ludwigshafen<br />
Kopfschmerz und Schwindel sind<br />
die am meisten beklagten Symptome<br />
in der Neurologie. Migränepatienten<br />
erleben mindestens einmal<br />
im Rahmen ihrer Migräneattacken<br />
Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen.<br />
Bei manchen<br />
Patienten steht die Symptomatik<br />
des Schwindels sogar an erster<br />
Stelle ihrer Beschwerden. Der Migränekopfschmerz<br />
ist nicht das Hauptsymptom dieser Patienten. Die<br />
vestibuläre Migräne kann sehr unter-schiedlich in<br />
Erscheinung treten, so dass die Diagnosestellung<br />
erschwert wird.<br />
Definition Migräne (Synonym Hemikranie)<br />
Bei der Migräne handelt sich um eine periodisch rezidivierende<br />
Erkrankung mit überwiegend einseitig auftretenden<br />
Kopfschmerzen, die mit Übelkeit (Nausea)<br />
und Erbrechen einhergehen. Häufig treten auch fokale<br />
neuro<strong>logisch</strong>e Symptome (Aura) auf.<br />
Einteilung der Migräne in zwei Hauptsubtypen:<br />
Migräne mit Aura (gekennzeichnet durch vornehmlich<br />
fokale neuro<strong>logisch</strong>e Symptome, diese gehen den<br />
Kopfschmerzen oft voran oder begleiten sie)<br />
Migräne ohne Aura (charakterisiert durch das typische<br />
Kopfschmerzbild mit den typischen Begleiterscheinungen)<br />
Im Rahmen der Migräne ohne Aura (früher: einfache<br />
Migräne) treten wiederholte Kopfschmerzattacken<br />
mit einer Dauer von 4 bis 72 Stunden auf. Bei ca. 60%<br />
Zusammenfassung<br />
Die vestibuläre Migräne ist eine<br />
Sonderform der Migräne mit zahlreichen<br />
Teilaspekten, die die Diagnosestellung<br />
erschweren. Die auftretende<br />
Symptomenkonstellation<br />
kann eine Abgrenzung vom Morbus<br />
Menière erschweren.<br />
der Betroffenen treten die Kopfschmerzattacken<br />
einseitig auf. Zwischen<br />
den Attacken ist ein Wechsel<br />
der Seite der Kopfschmerzlokalisation<br />
möglich. Der Kopfschmerz<br />
kann ebenso frontal und temporal<br />
beidseits lokalisiert sein oder auch<br />
holozephal (den ganzen Kopf betreffend)<br />
auftreten. Der Charakter<br />
des Kopfschmerzes ist pulsierend, bohrend, pochend<br />
oder hämmernd. Die Schmerzintensität ist mittel bis<br />
hoch und wird durch körperliche Aktivität verstärkt.<br />
Typische Begleiterscheinungen des Kopfschmerzes<br />
sind Übelkeit, Erbrechen, Lichtscheue (Photophobie),<br />
Lärmempfindlichkeit (Phonophobie), Geruchsempfindlichkeit<br />
(Osmophobie) und ein allgemeines Krankheitsgefühl.<br />
Die meisten Menschen sind in ihrer Leistungsfähigkeit<br />
eingeschränkt, können jedoch ihrer<br />
Arbeit nachgehen. Mit zunehmender Schmerzintensität<br />
suchen sie Ruhe und Rückzug in abgedunkelten<br />
Räumen. Oft ist die Migräne nach einigen Stunden<br />
Schlaf vorbei, spätestens nach dem Nachtschlaf.<br />
Bei der Migräne mit Aura (früher: Klassische Migräne<br />
oder Migraine accompagnée) kommt es zu neuro<strong>logisch</strong>en<br />
Reiz- und Ausfallerscheinungen, die sich in der<br />
Regel auf kortikale Areale (häufig des posterioren Kortex)<br />
und manchmal auch im Hirnstamm oder Kleinhirn<br />
lokalisieren. Am häufigsten ist eine visuelle Aura<br />
mit Photopsien (Lichterscheinungen wie Blitze, Funken<br />
oder Flimmern), häufig in Form eines hellen leicht<br />
oszillierenden Zackenkranzes. Gelegentlich bleibt nach<br />
a u d i o <strong>logisch</strong> <strong>2017</strong>;1<br />
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
dem Verschwinden des Flimmerns noch eine Hemianopsie<br />
(halbseitiger Gesichtsfeldausfall) mit einer Dauer<br />
von bis zu 30 Minuten bestehen. Ebenso kann sich<br />
eine einseitige Sensibilitätsstörung oder Parese, eine<br />
Aphasie oder ein Schwindel entwickeln. Die neuro<strong>logisch</strong>en<br />
Ausfälle (Aurasymptome) entwickeln sich typischerweise<br />
innerhalb von 5 bis 30 Minuten und klingen<br />
normalerweise spätestens nach 60 Minuten wieder<br />
vollständig ab. Häufig geht ein Aurasymptom in<br />
ein anderes über. Erst nach Abklingen der Aurasymptomatik<br />
beginnt dann der typische Migränekopfschmerz,<br />
in der Regel auf der kontralateralen Seite<br />
zum neuro<strong>logisch</strong>en Symptom; er kann jedoch auch<br />
ausbleiben (Migräne-Aura ohne Kopfschmerz). Spezielle<br />
und sehr seltene Untertypen der Migräne mit<br />
Aura sind<br />
• Migräne mit prolongierter Aura (Dauer über<br />
eine Stunde)<br />
• familiär-hemiplegische Migräne (identifizierter<br />
Gendefekt auf dem Chromosom 19),<br />
• Basilarismigräne (neben visuellen Symptomen<br />
treten Schwindel, Gangataxie, Dysarthrophnie,<br />
Tinnitus, Hypakusis, periorale und akrodistale<br />
Parästhesien als Aurasymptome; meist<br />
junge Frauen betroffen)<br />
• ophthalmoplegische Migräne mit einer Läsion<br />
des Nervus oculomotorius<br />
• retinale Migräne mit monokulären Sehstörungen<br />
oder einer passageren monokulären Erblindung<br />
Auslösefaktoren für Migräneanfälle sind<br />
• psychischer Stress<br />
• Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus<br />
• Genuss von Alkohol, Schokolade, Käse oder<br />
Nikotin<br />
Migräne bei Kindern<br />
Migräneattacken sind bei Kindern meist kürzer und es<br />
kommt oft zu einem holokraniellen Kopfschmerz.<br />
Symptomatisch stehen Erbrechen, Übelkeit, abdominelle<br />
Schmerzen sowie allgemeines Unwohlsein im<br />
Vordergrund. Bei einigen Kindern manifestiert sich die<br />
Migräne häufig in Form von Schwindelattacken mit<br />
Übelkeit und Erbrechen. Der benigne paroxysmale<br />
Schwindel des Kindesalters ist die häufigste Ursache<br />
eines episodischen Schwindels bei Kindern im Alter<br />
von 2-6 Jahren. Es treten kurze Attacken von Drehschwindel<br />
und Schwankschwindel mit Stand- und<br />
Gangunsicherheiten auf. Ein Nystagmus ist während<br />
der Attacke möglich. Das Auftreten von Übelkeit ist<br />
oft zu beobachten. Die Attacken treten mitunterschiedlicher<br />
Frequenz auf, zwischen den Attacken ist<br />
der klinische Befund unauffällig. Pathophysio<strong>logisch</strong><br />
wird eine Verbindung zur Migräne angenommen, aus<br />
diesem Grund ist der benigne paroxysmale Schwindel<br />
der Kindheit in die Klassifikation der International<br />
Headache Society (ICDH) aufgenommen, als eines der<br />
periodischen Syndrome der Kindheit, die ein Vorläufer<br />
einer Migräne sein können.<br />
Vestibuläre Migräne<br />
Der Schwindel tritt in diesem Fall oft als Begleitsymptom<br />
der Migräne ohne und mit Aura auf. Steht der<br />
Schwindel im Vordergrund des Beschwerdebilds kann<br />
bei einer bekannten Migräne auch die Sonderform der<br />
vestibulären Migräne (migräneassoziierter Schwindel,<br />
migränöser Schwindel) bestehen. In ungefähr 20% der<br />
Fälle haben die Betroffenen keine Kopfschmerzen. Die<br />
Pathophysiologie des vestibulären Schwindels ist bislang<br />
noch nicht geklärt. Der auftretende Schwindel<br />
hat eine Dauer von Sekunden bis Stunden und kann<br />
sich als Schwank- oder Drehschwindel, als lageabhängiger<br />
Schwindel oder als Kopfbewegungsintoleranz<br />
(Gefühl ähnlich der Seekrankheit) manifestieren. Die<br />
bestehende Schwindelsymptomatik kann sich bei Bewegung<br />
verstärken oder eine kopfpositionale Komponente<br />
aufweisen. Varianten des Schwindels können<br />
isoliert, kombiniert oder sequentiell im Rahmen einer<br />
Attacke auftreten. Die Dauer der einzelnen Attacken<br />
variiert zwischen wenigen Minuten und über 24 Stunden;<br />
in der Mehrzahl der Fälle beträgt die Dauer weniger<br />
als 1 Stunde. Einige Patienten klagen über eine<br />
visuelle Schwindelverstärkung oder Schwindelauslösung<br />
beim Anblick komplexer oder bewegter Muster.<br />
Eine zeitliche Beziehung zwischen Schwindel und<br />
Kopfschmerzen ist variabel. Nicht alle Patienten haben<br />
Kopfschmerzen im zeitlichen Zusammenhang zum<br />
Schwindel, viele Patienten haben auch Schwindelattacken<br />
ohne eine Kopfschmerzsymptomatik. Auch können<br />
Schwindel- und Kopfschmerzsymptomatik ohne<br />
zeitlichen Bezug zueinander auftreten. Typische Begleitsymptome<br />
des vestibulären Schwindels sind<br />
• Oszillopsien (Scheinbewegung der Umwelt)<br />
• Übelkeit und Erbrechen<br />
• Gangunsicherheit<br />
Dazu kommen häufig auch Migränesymptome (können<br />
wichtigen diagnostischen Hinweis liefern) wie<br />
• Kopfschmerzen<br />
• Phonophobie<br />
• Photophobie<br />
• Polyurie (krankhaft erhöhte Urinausscheidung)<br />
• Osmophobie<br />
Es können auch auditive Symptome auftreten wie<br />
• Tinnitus<br />
• Ohrdruck<br />
• Hörminderung<br />
a u d i o <strong>logisch</strong> <strong>2017</strong>;1<br />
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
Anders als beim Morbus Menière ist die Symptomatik<br />
der vestibulären Migräne geringer ausgeprägt und<br />
führt im Verlauf der Erkrankung zu keinem fortschreitenden<br />
(progredienten) Hörverlust. Die Abgrenzung<br />
zum Morbus Menière kann sich in Einzelfällen als<br />
schwierig erweisen, da die Symptome sich überlappen<br />
können. Das klinische Erscheinungsbild der beiden<br />
Krankheitsbilder kann sich ähneln, so dass eine Unterscheidung<br />
erst in der weiteren Verlaufsbeobachtung<br />
möglich ist. Zu unterscheiden ist die vestibuläre Migräne<br />
von der Migräne mit Hirnstamm-Aura (Basilarismigräne).<br />
Die Basilarismigräne weist neben Schwindel<br />
noch weitere Symptome einer Fehlfunktion des Hirnstamm<br />
oder Kleinhirns auf (die Aura setzt sich aus visuellen,<br />
sensorischen und/oder Sprach- oder Sprechstörungen<br />
zusammen; die Aura ist voll reversibel, keine<br />
motorische Schwäche, keine retinalen Symptome).<br />
Eine vestibuläre Migräne kann in jedem Lebensalter<br />
auftreten. Bei vielen Patienten treten Migränekopfschmerzen<br />
viele Jahre vor der vestibulären Migräne<br />
auf, andere Patienten haben seit Jahren keine Kopfschmerzsymptomatik<br />
mehr. Eine bereits im Kleinkindalter<br />
einsetzende Variante der vestibulären Migräne<br />
ist der benigne paroxysmale Schwindel der Kindheit.<br />
Als Auslöser der vestibulären Migräne kommen alle<br />
bekannten Auslöser von Migräneattacken in Frage,<br />
aber mindestens die Hälfte der Patienten hat keinen<br />
spezifischen Auslöser.<br />
Die Diagnosestellung der vestibulären Migräne erfordert<br />
eine eingehende Anamnese, apparative Verfahren<br />
tragen nur wenig zur Diagnosefindung bei. Die<br />
Bárány Society hat gemeinsam mit der International<br />
Headache Society 2012 ein Konsensdokument zur Diagnose<br />
der vestibulären Migräne erarbeitet (Anwendung<br />
für Erwachsene und Kinder). Im anfallsfreien Intervall<br />
ist die klinische Untersuchung in der Regel unauffällig.<br />
In der Elektronystagmographie (ENG) oder<br />
der Video-Okulographie (VOG) finden sich außerhalb<br />
der Attacken manchmal kleinere Normabweichungen,<br />
wie z.B. eine einseitige kalorische Untererregbarkeit<br />
und leichtgradige zentrale Augenbewegungsstörungen.<br />
In der akuten Attacke können ausgeprägte zentral-vestibuläre<br />
Störungen mit vertikalem oder torsionalem<br />
Spontannystagmus oder einem anhaltenden<br />
Lagennystagmus auftreten. In einigen Fällen lässt sich<br />
ein peripher-vestibuläres Ausfallmuster nachweisen.<br />
Differentialdiagnostisch sind auszuschließen<br />
• Vertebrobasiläre TIAs<br />
• Vestibularisparoxysmien<br />
• Migräne mit Hirnstamm-Aura<br />
• Morbus Menière<br />
• Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel<br />
• Psychogener / somatoformer Schwindel<br />
• Orthostatische Dysregulation<br />
An erste Stelle der Therapie steht die ausführliche<br />
Aufklärung; genauso wichtig ist die Lebensführung.<br />
Verfahren der nicht-medikamentösen Migräneprophylaxe<br />
helfen wohl auch bei der vestibulären Migräne.<br />
Dazu gehören:<br />
• Vermeidung von Auslösern<br />
• Regelmäßiges Schlafen, Essen und Trinken<br />
• Entspannungsverfahren<br />
• Stressmanagement<br />
• Arbeitspausen<br />
• Ausdauersport<br />
• Biofeedback<br />
• Meiden von individuellen Auslösefaktoren<br />
Medikamentös sinnvoll behandelbar sind akute Attacken<br />
mit einer Dauer von länger als 30 Minuten<br />
(Dauer des Erreichens vom Wirkstoff am Wirkort). Zur<br />
Prävention häufiger Attacken sind die üblichen Substanzen<br />
der Migräneprophylaxe meist wirksam.<br />
Literatur:<br />
• Gleichgewichtsstörungen (2012); A. Ernst, D. Basta; Thieme-Verlag<br />
• Vertigo – Leitsymptom Schwindel (2.Auflage 2012); Th. Brandt, M. Dieterich,<br />
M. Strupp; Springer-Verlag<br />
• Schwindel und Gleichgewichtsstörungen (4. überarbeitete Au-lage 2004);<br />
W. Stoll, E. Most, M. Tegenthoff; Thieme-Verlag<br />
• Vertigo – Kontroverses und Bewährtes (2011); H. Iro, F. Waldfahrer;<br />
Springer-Verlag<br />
• Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 46, 14. November 1997 – Behandlung der<br />
Migräneattacke und Migräneprophylaxe<br />
• Notfallmedizin up2date 4 OE 2009; Spezielle Notfallmedizin; Schwindel in<br />
der Notfallmedizin; Christoph Lang, Frank Wald-fahrer, Heinrich Iro<br />
• Duale Reihe; 496-505<br />
• www.schwindel-ratgeber.de<br />
• Zeitschrift Aktuelle Neurologie 2013; 40(09): 494-500; Thieme-Verlag;<br />
Vestibuläre Migräne<br />
• Vertigo – Neue Horizonte (2014); A. Ernst, D. Basta; Springer-Verlag<br />
• Akt. Neurol. 2013; 40: 494–500; Thieme Verlag; Vestibuläre Migräne¸<br />
Obermann M et al.<br />
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
Pressemeldungen<br />
Eine Hör-Revolution feiert Geburtstag: 20 Jahre<br />
VIBRANT SOUNDBRIDGE<br />
Dank der revolutionären Technologie des Mittelohrimplantates<br />
können weltweit tausende Menschen wieder hören.<br />
Innsbruck, 2016 – Die VIBRANT SOUNDBRIDGE feiert<br />
ihr 20-jähriges Jubiläum. Das weltweit erfolgreichste<br />
Mittelohrimplantat System gibt Menschen, bei denen<br />
Hörgeräte nicht mehr helfen, die Möglichkeit, wieder<br />
hören zu können. Einer dieser Menschen ist der Erfinder<br />
der VIBRANT SOUNDBRIDGE selbst, Geoffrey Ball.<br />
Der österreichische Hörimplantathersteller MED-EL<br />
feiert den 20. Geburtstag der VIBRANT SOUND-<br />
BRIDGE, durch die weltweit tausende Menschen wieder<br />
hören können. Entwickelt wurde das aktive Mittelohrimplantat<br />
von Geoffrey Ball, der aufgrund einer<br />
Erkrankung im Kindesalter selbst schwerhörig wurde.<br />
Er widmete sein Leben und seine Forschung der Technologie,<br />
die sein eigenes Hörvermögen verbessern<br />
sollte. Gleichzeitig hat er so das Leben unzähliger Betroffener<br />
auf der Welt verändert und ihnen zu einer<br />
höheren Lebensqualität verholfen, wie in einem Video<br />
mit 20 Nutzern aus verschiedenen Ländern zu sehen<br />
ist.<br />
Die VIBRANT SOUNDBRIDGE übersetzt akustische<br />
Signale in mechanische Vibrationen. Diese mechanische<br />
Energie stimuliert die feinen Strukturen im Mittelohr<br />
so, dass die Klangqualität der des natürlichen<br />
Hörens entspricht. 1996 wurde die erste VIBRANT<br />
SOUNDBRIDGE von Professor Ugo Fisch am Universitätsspital<br />
in Zürich eingesetzt. Seitdem profitieren<br />
viele Menschen, die mit Hörgeräten nicht ausreichend<br />
versorgt werden können, von dem Mittelohrimplantat.<br />
Es kommt bei Patienten mit Innenohrschwerhörigkeit,<br />
Schallleitungs- oder kombinierten Hörverlust<br />
zum Einsatz. Alleine in Deutschland sind davon 15<br />
Millionen Menschen betroffen.<br />
Als weltweit erstem Patient wurde dem Schweizer<br />
Bruno Elsinger eine VIBRANT SOUNDBRIDGE implantiert.<br />
„Für mich war es eine große Erleichterung, wieder<br />
so gut hören zu können“ erzählt er. „Ich konnte<br />
mich endlich wieder mit meiner Familie und mit meinen<br />
Kollegen unterhalten. Als erster Implantat-Träger<br />
habe ich großes Vertrauen in die Ärzte und die neue<br />
Technologie gesetzt. Nach 20 Jahren des Hörens zeigt<br />
sich, dass dieses Vertrauen absolut gerechtfertigt<br />
war.“<br />
Geoffrey Ball, Chief Technical Officer bei MED-EL und<br />
Erfinder der VIBRANT SOUNDBRIDGE, freut sich: „In<br />
den vergangenen 20 Jahren haben wir viel erreicht -<br />
von unserem ersten Prototypen bis hin zu unserem<br />
jetzigen MRT-tauglichen Mittelohrimplantat mit dem<br />
SAMBA Audioprozessor. Mit meinem Team arbeite ich<br />
ständig an der Weiterentwicklung unserer einzigarti<br />
a u d i o <strong>logisch</strong> <strong>2017</strong>;1<br />
gen Floating Mass Transducer, um noch mehr Menschen<br />
mit Hörverlust zu helfen.“ Der Floating Mass<br />
Transducer ist das Herzstück, der Soundbridge und<br />
ließ Geoffreys Vision Realität werden.<br />
MED-EL stellte 2014 die aktuelle Generation des<br />
weltweit einzigartigen aktiven Mittelohrimplantat<br />
Systems VIBRANT SOUNDBRIDGE vor. Der Samba Audioprozessor<br />
sendet das Schallsignal durch die intakte<br />
Haut an das Implantat. Die Vorteile für die Nutzer sind<br />
ein freibleibender Gehörgang und damit ein angenehmes<br />
Tragegefühl, diskretes Design, und vor allem<br />
verbessertes Hörvermögen. Das Mittelohrimplantat<br />
ist für MRT Scans bis 1,5 Tesla freigegeben und in<br />
allen Ländern, die das CE Zeichen anerkennen, zugelassen.<br />
Die Kosten trägt das Gesundheitssystem.<br />
Quelle: Med-EL<br />
German Design Award für erstes Kinder-Hörgerät<br />
Made for iPhone:<br />
ReSound Up Smart bietet smarte Vernetzung für<br />
hörgeschädigte Kids und Teens<br />
< Münster, 2. Dezember 2016> Erneut gewinnt Hörgerät<br />
ReSound Up Smart einen international renommierten<br />
Design-Preis: Wie der Rat für Formgebung / German<br />
Design Council vor wenigen Tagen informierte,<br />
wird das weltweit smarteste Hörgerät für Kinder und<br />
Jugendliche mit dem German Design Award Winner<br />
geehrt. Erst vor wenigen Wochen war ReSound Up<br />
Smart, dem ersten Kinder-Hörgerät Made for iPhone,<br />
im Rahmen der Internationalen Funkausstellung (IFA)<br />
in Berlin vom Internationalen Design Zentrum (IDZ)<br />
der begehrte UX Design Award verliehen worden.<br />
Mit Hörgeräten, die sich auf Basis der 2,4 GHz Technologie<br />
optimal mit iPhone, iPad oder Smartphone vernetzen<br />
lassen, hat Hörgeräte-Hersteller GN ReSound<br />
die Funktionalität technischer Hörhilfen in den vergangenen<br />
Jahren grundsätzlich erweitert. Vom Hörakustiker<br />
professionell angepasst, verschaffen die<br />
smarten Medizinprodukte ihren Trägern erheblichen<br />
Mehrwert.<br />
„Dieser zählt für Kinder und Jugendliche mindestens<br />
ebenso wie für Erwachsene mit Hörschädigung“, versichert<br />
Joachim Gast, Geschäftsführer von ReSound<br />
Deutschland. „Vernetzung und mobile Kommunikation<br />
sind gerade für Heranwachsende ein wichtiges<br />
Thema. Motivation für uns, mit ReSound Up Smart das<br />
weltweit smarteste Hörgerät speziell für Kinder und<br />
Jugendliche zu entwickeln. Das System besticht nicht<br />
allein durch höchste audio<strong>logisch</strong>e Qualität, die es<br />
jungen Hörgeräte-Trägern ermöglicht, tagtäglich in<br />
Familie, Kita oder Schule sicher zu kommunizieren. Als<br />
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
erstes Hörgerät Made for iPhone für Kids und Teens<br />
eröffnet Up Smart auch den wichtigen Zugang zur<br />
modernen, vernetzten Kommunikationswelt.<br />
“Die Verbindung mit ReSound Multi Mic schafft eine<br />
attraktive Alternative zu FM-Anlagen. Das ReSound Up<br />
Smart, das bereits ab dem mittleren Preissegment<br />
erhältlich ist, bietet erheblichen Zusatznutzen: Eltern<br />
und größere Kinder können das Hörerleben komfortabel<br />
über die ReSound Smart App steuern – auf dem<br />
Touchscreen und ohne jedes Zubehör. Apps zum Lernen,<br />
Spielen und Interagieren können vielfältig genutzt<br />
werden. Musik, Telefonate und weitere Schallinformationen<br />
lassen sich vom iOS-Mobilgerät direkt in<br />
die Hörgeräte streamen und vieles mehr. Zudem verhilft<br />
ReSound Up Smart in Verbindung mit dem neuen<br />
ReSound Multi Mic Kindern und Jugendlichen zu einem<br />
zuverlässigem Sprachverstehen in besonders<br />
anspruchsvollen Hörsituationen – etwa in Schule und<br />
Kindergarten. Die Kombination mit dem externen<br />
Mikrofon ist eine kostengünstige Alternative zu bislang<br />
gebräuchlichen Lösungen mit FM-Empfängern;<br />
laut aktuellen Studien weit vielfältiger einsetzbar und<br />
bei den jungen Nutzern deutlich akzeptierter.<br />
Von den neuartigen Möglichkeiten zeigte sich auch<br />
die internationale Jury des German Design Awards<br />
überzeugt. Die namhaften Design-Experten verliehen<br />
ReSound Up Smart den German Design Award Winner<br />
<strong>2017</strong> in der Kategorie Medical, Rehabilitation und<br />
Health Care. Der German Design Award ist der internationale<br />
Premiumpreis des Rates für Formgebung. Er<br />
verfolgt das Ziel, einzigartige Gestaltungstrends zu<br />
entdecken, und er zählt zu den anerkanntesten Design-Wettbewerben<br />
weltweit. Durch ein einzigartiges<br />
Nominierungsverfahren werden nur solche Produkte<br />
zur Teilnahme eingeladen, die nachweislich durch ihre<br />
gestalterische Qualität herausragen.<br />
„Über die erneute Ehrung eines unserer smarten Produkte<br />
freuen wir uns sehr“, so Joachim Gast. „Einmal<br />
mehr erfahren wir Bestätigung für unseren techno<strong>logisch</strong>en<br />
Ansatz, der 2010 mit Einführung der 2,4 GHz<br />
Technologie in die Hörakustik begann und längst als<br />
Branchen-Maßstab für Hörgeräte-Vernetzung gilt. Von<br />
ihm profitieren schon heute unzählige hörgeschädigte<br />
Menschen jeden Alters und mit jedem Grad an Hörschädigung.<br />
Unseren Partnern im Hörakustik-Fachhandel<br />
ermöglicht er zudem, ihr Portfolio um zusätzliche,<br />
attraktive Angebote zu erweitern und ein Profil<br />
als Experte für smartes, vernetztes Besserhören zu<br />
entwickeln.“<br />
Die feierliche Preisverleihung des German Design<br />
Awards findet am 10.Februar <strong>2017</strong> in Frankfurt statt.<br />
Quelle: ReSound<br />
Hörgerät ReSound Up Smart und das ReSound Multi Mic<br />
(Foto: ReSound)<br />
Tanzstück hörgeschädigter Schüler begeistert Publikum:<br />
Hörregion Hannover erlebt Uraufführung von<br />
„Die getanzte Schulstunde“<br />
Ein Tanz-Projekt<br />
besonderer Art erlebte im Ballhof Eins seine gefeierte<br />
Uraufführung: das Stück mit dem Titel „Die getanzte<br />
Schulstunde“ hatten Jungen und Mädchen der Hartwig-Claußen-Schule<br />
(HCS), Förderzentrum mit dem<br />
Schwerpunkt Hören der Region Hannover, in ihrer<br />
Tanz AG einstudiert. Choreographie und Leitung des<br />
mehrmonatigen Tanz-Projektes hatte Profitänzer Ole<br />
Driever übernommen; der Ballett-Tänzer, der derzeit<br />
an Produktionen des Essener Aalto-Theaters und der<br />
Leipziger Oper mitwirkt, ist selbst hochgradig hörgeschädigt<br />
und hört mit einem Cochlea-Implantat (CI).<br />
Initiiert wurde das Tanz-Projekt von Cochlear, dem<br />
Weltmarktführer für Hörimplantate, im Rahmen der<br />
Aktivitäten zur Hörregion Hannover. Die Hörregion<br />
sowie das Staatstheater Hannover waren ebenfalls als<br />
engagierte Partner beteiligt.<br />
„Tanzen macht Spaß“, meint Ilyas. „Tanzen ist meine<br />
Leidenschaft“, sagt Zana-Aylin. Und Büsra erzählt:<br />
„Wenn ich tanze, dann bin ich in meiner eigenen<br />
Welt.“ – Was Tanzen für die hörgeschädigten Schülerinnen<br />
und Schüler der Hartwig-Claußen-Schule bedeutet,<br />
erfuhren die Zuschauer am Wochenende im<br />
ausverkauften Saal des Ballhof Eins in einem eingangs<br />
gezeigten Dokumentarfilm, der während der mehrmonatigen<br />
Arbeit am Tanztheaterstück „Die getanzte<br />
Schulstunde“ entstand.<br />
Projekt-Leitung und Choreographie des Stückes hatte<br />
der Ballett-Tänzer Ole Driever übernommen, unterstützt<br />
von Förderschullehrerin Christina Kattenberg.<br />
Driever, der als Tänzer an den Bühnen der großen<br />
Theater in Frankfurt, Leipzig, Bern, Essen oder Luzern<br />
zu Hause ist, lebt selbst seit frühester Kindheit mit<br />
einem hochgradigen Hörverlust. Neben seinen Engagements<br />
als Tänzer absolviert er derzeit ein Pädagogik-Studium<br />
an der Deutschen Sporthochschule Köln.<br />
a u d i o <strong>logisch</strong> <strong>2017</strong>;1<br />
9
Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
Das Tanz-Projekt entstand anlässlich eines Schulpraktikums,<br />
dass der Profi-Tänze in Hannovers einzigem<br />
Förderzentrum mit Schwerpunkt Hören absolvierte.<br />
„Tanzen hat mir in meinem Leben unglaublich viel<br />
gegeben“, so Ole Driever über seine Motivation zur<br />
Projekt-Arbeit. „Ich habe mich besser konzentrieren<br />
können, hatte ein Ziel vor Augen, habe mehr soziale<br />
Anbindung bekommen. Diese positive Erfahrung<br />
möchte ich auch den Schülern vermitteln. Wenn man<br />
sich für eine Sache begeistert – sei es der Tanz oder<br />
auch etwas anderes, kann das unheimlich bereichernd<br />
sein. Gerade Heranwachsenden geben solche Erfahrungen<br />
wichtige Orientierung und Halt.“ Aufführung<br />
im ausverkauften Ballhof Eins war Erlebnis für große<br />
und kleine Zuschauer. Mit wie viel Begeisterung die<br />
jungen Tänzerinnen und Tänzer der Hartwig-Claußen-<br />
Schule bei der Sache waren, das konnten große und<br />
kleine Zuschauer bei der Aufführung am Wochenende<br />
live erleben. – "Unsere Schülerinnen und Schüler haben<br />
heute Abend die Gelegenheit gehabt, ihre außerordentlichen<br />
Fähigkeiten einer breiten Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren. Darauf dürfen sie zu Recht stolz<br />
sein", so Schulleiter Joachim Budke nach der Aufführung.<br />
Inhaltlich baute das Tanztheaterstück auf den unmittelbaren<br />
Schulerfahrungen der Akteure, auf Stimmungen<br />
und Eindrücken aus dem Schulalltag auf. Die Bühne<br />
im großen Saal des Ballhofs verwandelte sich in<br />
einen imaginären Klassenraum. Die Schüler, anfangs<br />
an Schulbänken sitzend, schienen ihrem Lernalltag<br />
bald darauf tanzend zu entschweben. In teils mitreißend-dynamischen,<br />
teils verträumt-melancholischen<br />
Szenen verbanden sich Elemente aus klassischem<br />
Ballett und modernem Tanz; zugleich hatten die jungen<br />
Tänzer Raum zur Improvisation. Anleihen aus<br />
Standardtanz, Jazzdance oder Hiphop waren ebenso<br />
zu finden wie Gebärdensprache. Für die Zuschauer ein<br />
überaus packendes und sehr berührendes Tanztheater-Vergnügen,<br />
das wie jede Schulstunde pünktlich<br />
nach 45 Minuten vorbei war – und im Anschluss mit<br />
reichlich Applaus bedacht wurde.<br />
„Mit seinem Ansatz, hörbeeinträchtigten Jugendlichen<br />
eine neue Erlebnis-Welt zu eröffnen, passt das Tanz-<br />
Projekt wunderbar in die Hörregion Hannover“, so<br />
Erwin Jordan, Dezernent der Region Hannover. „Genau<br />
das wollen wir erreichen: ein Bewusstsein für die<br />
Bedeutung des Hörsinns zu wecken, die Teilhabe hörgeschädigter<br />
Menschen am gesellschaftlichen Leben<br />
zu steigern und Kooperationen zwischen den Partnern<br />
der Hörregion zu unterstützen, wie zwischen Cochlear<br />
und der Hartwig-Claußen-Schule.<br />
“Zufriedenheit auch bei Cochlear Deutschland mit Sitz<br />
in Hannover. Der Weltmarktführer für Hörimplantate,<br />
der seit Jahren eine enge Partnerschaft zur Hartwig-<br />
Claußen-Schule unterhält, hatte das Tanz-Projekt als<br />
einen Beitrag zur Hörregion Hannover initiiert und<br />
tatkräftig begleitet.<br />
„Was die Schülerinnen und Schüler bei der heutigen<br />
Aufführung gezeigt haben, wie sie über Monate mit<br />
großer Ernsthaftigkeit und viel Leidenschaft zusammengearbeitet<br />
haben – all das begeistert uns; und es<br />
zeigt uns einmal mehr, wie wichtig derartige Projekte<br />
sind“, so Frederec Lau, Marketingleiter von Cochlear<br />
Deutschland. „Sie verhelfen den hörgeschädigten<br />
Kindern und Jugendlichen zu neuen Erfahrungen, sie<br />
geben ihnen Raum für kreativen Ausdruck, für künstlerische<br />
Formen der Kommunikation, und sie verschieben<br />
mitunter sogar Grenzen des Vorstellbaren,<br />
eröffnen neue Horizonte. Doch damit noch nicht genug.<br />
Denn diese Aktivitäten bieten der breiten Öffentlichkeit<br />
auch Einblicke in die Lebenswirklichkeit Hörgeschädigter,<br />
und sie schärfen dadurch das Bewusstsein<br />
für das wichtige Thema Hören. Allen, die das<br />
Tanz-Projekt ermöglicht haben, der Hartwig-Claußen-<br />
Schule und Ole Driever, der Hörregion Hannover und<br />
dem Staatstheater sowie den vielen weiteren Helfern<br />
gilt unser ausdrücklicher Dank.<br />
“Nicht zuletzt diente die Aufführung auch einem guten<br />
Zweck. Der Erlös aus dem Ticketverkauf kommt<br />
dem Förderverein der Hartwig-Claußen-Schule zugute.<br />
Quelle: Cochlear<br />
Uraufführung Tanzprojekt „Die getanzte Schulstunde“<br />
(Foto: Cochlear)<br />
a u d i o <strong>logisch</strong> <strong>2017</strong>;1<br />
10
Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
„Der Tanz gab meinem Leben die Richtung“<br />
Ole Driever (27) über das Tanzen und das Hören mit Cochlea-Implantat<br />
Martin Schaarschmidt, Berlin<br />
Er ist durchtrainiert, schlank, sehnig, misst 1,87 m. Er<br />
steht aufrecht, still, scheint kaum zu atmen. Dann<br />
erklingen die ersten Takte der Musik. Er hebt die<br />
Arme, greift in den Raum, setzt Schritt für Schritt im<br />
Takt und beginnt den Tanz. Er schreitet aus, federt<br />
ab, springt, schwebt für Sekunden, ehe die Fußspitzen<br />
den Boden erreichen, der kraftvolle Körper<br />
scheinbar schwerelos abrollt über die Brust, die<br />
Schulter, den Rücken, dann zum Liegen kommt, bald<br />
darauf gleitet, sich aufbäumt, sich erneut erhebt zu<br />
voller Größe, in diesem Fluss immer neuer, scheinbar<br />
müheloser Bewegung… - Als Ole Driever vor etwa<br />
zwölf Jahren mit dem Tanzen begann, wurde ihm<br />
schnell klar, was er wollte: ein Tänzer sein. Und er<br />
hat geschafft, was nur wenigen gelingt. Er tanzt auf<br />
den Bühnen der großen Theater in Frankfurt, Leipzig,<br />
Bern, Essen oder Luzern. Auf sein Cochlea-Implantat<br />
sprechen ihn Bühnenkollegen nur selten an. Unser<br />
Autor Martin Schaarschmidt traf den Tänzer Ole<br />
Driever in Essen zu einem Interview.<br />
Redaktion: Ole, wann hast du beschlossen, Balletttänzer<br />
zu werden?<br />
Ole Driever: Dass ich das will, wusste ich, als ich mit<br />
16 die ersten Ballett-Stunden nahm. Da war natürlich<br />
noch nicht klar, dass ich es werde.<br />
Red.: Und seit wann lebst du mit eingeschränktem<br />
Hörvermögen?<br />
O. D.: Meine Hörschädigung bekam ich mit zweiein-<br />
a u d i o <strong>logisch</strong> <strong>2017</strong>;1<br />
halb – durch eine Hirnhautentzündung bzw. die starke<br />
Medikation; was genau die Ursache war, wurde nie<br />
geklärt. Herr Bagus, mein Hörakustiker, versorgte<br />
mich damals mit Hörgeräten. Mit etwa drei Jahren<br />
lernte ich sprechen, mit Hilfe einer sehr engagierten<br />
Logopädin. Ich kam in Krefeld in eine Montessori-<br />
Grundschule, später in eine Montessori-Gesamtschule<br />
und zum Humboldt-Gymnasium in Köln.<br />
Red.: Wie war es für dich in der Schule?<br />
O. D.: Meine Grundschulzeit war nicht schön. Ich war<br />
ein Außenseiter. Man machte sich lustig, wenn ich ein<br />
Wort nicht richtig aussprechen konnte. Ich denke,<br />
viele hörgeschädigte Kinder machen solche Erfahrungen.<br />
Besser wurde es mit 13, 14. Die Gesamtschule war<br />
sehr gut. Es gab engagierte Lehrer und einen integrativen<br />
Ansatz. Ich bin eigentlich ein selbstbewusster,<br />
extrovertierter Typ. Aber ich brauche ein Umfeld, in<br />
dem ich mich wohl fühle. Mit einem Mal konnte ich<br />
mich besser entfalten. Durch das Tanzen in einer Musical-AG<br />
lernte ich Mädels und Jungs aus der Oberstufe<br />
kennen. Ich wurde bekannt, bekam viel mehr Anerkennung<br />
von Schülern und Lehrern.<br />
Red.: Wie kommt man als 16-jähriger zum Ballett?<br />
O. D.: Ich komme aus Aldekerk, einem Dorf mit 3.000<br />
Einwohnern. Dort gehen die Jungen zum Fußball oder<br />
zum Handballverein. Ich habe auch zehn Jahre beim<br />
FC Aldekerk gespielt. Aber das hat mich nie wirklich<br />
11
Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
gepackt. Beim Tanzen hingegen kamen mehrere Dinge<br />
zusammen – die Musik, die Kunst, die Bühne und das<br />
Körperliche.<br />
Schon als Kind habe ich viel und gerne Musik gehört.<br />
Ich habe mich schon immer gerne bewegt, hatte viel<br />
Energie. Und ich habe z. B. gemeinsam mit Freunden<br />
Choreografien mit selbstgebauten Laser-Schwertern<br />
einstudiert. Später war ich begeistert von den Videos<br />
auf MTV, von Michal Jackson oder Usher. Die habe ich<br />
nachgetanzt. Und als in der Musical-AG in meiner<br />
Schule „Anatevka“ einstudiert wurde, habe ich mich<br />
zum Tanzen gemeldet – weil ich nicht so gut singen<br />
konnte. Da war ich 15. Und der Lehrerin, die eine Ballett-Schule<br />
hatte, fiel mein Talent auf. Sie suchte einen<br />
Jungen für ihre Schule und hat mich ein bisschen<br />
umworben.<br />
Red.: Und dich zum klassischem Ballett gebracht?<br />
O. D.: Der Schritt war mir noch zu groß. Das war so<br />
uncool. Also habe ich erstmal Unterricht im Hip-Hop-<br />
Music-Clip-Dancing genommen. Das heißt, man tanzt<br />
die Choreografien von Video-Clips nach.<br />
Beim Wechsel zum klassischen Ballett war neben einer<br />
Ballett-Vorstellung im Essener Aalto Theater der<br />
Film „Billy Eliot“ ein prägendes Erlebnis.<br />
Red.: Diese wunderbare Geschichte vom Jungen, der<br />
unbedingt Ballett-Tänzer werden will und dafür jede<br />
Menge Widerstände überwindet…<br />
O. D.: Da konnte ich mir erstmals vorstellen, so zu<br />
tanzen. Ich ging erneut zu der Lehrerin. Auf einmal<br />
machte das Spaß, fühlte sich körperlich gut an. Und<br />
mir wurde schlagartig klar, was ich wollte.<br />
Red.: Was haben sie im Fußballverein dazu gesagt?<br />
O. D.: Bei den Jungen im Dorf war das Unverständnis<br />
schon krass, aber mit denen hatte ich nicht viel zu tun.<br />
In meiner Schule hielten sie mich erst für schwul.<br />
Doch das fand ich nicht schlimm. Als ich eine Freundin<br />
hatte, war das erledigt.<br />
Red.: Du hast dich ungefähr zur gleichen Zeit für ein<br />
CI entschieden?<br />
CI nicht mehr tanzen zu können.<br />
Nach Monaten traf ich dann eine reine Kopfentscheidung.<br />
Da ich rechts sowieso kaum noch hörte, konnte<br />
es nur besser werden. Über diese Entscheidung bin<br />
ich heute sehr, sehr froh. Ich konnte das CI schnell gut<br />
annehmen und hatte nach einem Jahr immer noch das<br />
Gefühl, dass sich mein Hörverstehen weiter verbessert.<br />
Sehr wichtig war für mich, dass ich auch Musik<br />
deutlich besser hören und weiter tanzen konnte.<br />
Red.: Wie wichtig war Tanzen für deine damalige<br />
Entwicklung?<br />
O. D.: Das Tanzen gab meinem Leben die Richtung.<br />
Das hatte ich vorher vermisst. Mir fehlte es an Disziplin<br />
und Konzentration. Mit dem Tanzen wurde es<br />
rundum besser. Ich war körperlich ausgeglichener und<br />
begriff, dass ich investieren muss, um weiterzukommen.<br />
Beim klassischen Ballett reicht Talent allein<br />
nicht. Man muss sich motivieren, über Jahre eine sehr<br />
komplexe Technik aufbauen. Das sieht einfach aus, ist<br />
aber ein langer Weg.<br />
Red.: Du bist dann mit 17, 18 für ein Jahr nach Kanada<br />
gegangen…<br />
O. D.: Da gab es eine prägende Begegnung. Ich habe<br />
dort in einem Studio an einer Hobby-Produktion mitgewirkt,<br />
die von Profi-Tänzern unterstützt wurde.<br />
Einer dieser Profis, ein wirklich toller Tänzer, trug auch<br />
ein CI. Nie zuvor hatte ich von einem Tänzer mit CI<br />
gehört. Und dann war da dieser cooler Typ, drei Jahre<br />
älter, mit einer tollen Freundin, und alle schauten zu<br />
ihm auf. Er wurde ein guter Freund und ein Vorbild für<br />
mich.<br />
Überhaupt hat mich die nordamerikanische Kultur<br />
bestärkt. In Deutschland hieß es eher: ‚Geht denn das<br />
überhaupt, mit einem CI Tänzer werden…?‘ Aber dort<br />
meinten sie: ‚Wenn Du daran glaubst und hart arbeitest,<br />
dann steht Dir nichts im Wege‘. Natürlich muss<br />
man diesen grenzenlosen Optimismus auch hinterfragen.<br />
Von einem künstlerischen Beruf werden am Ende<br />
die wenigsten leben können. Aber wenn man ganz am<br />
Anfang steht, ist so eine Bestärkung ok - und auch<br />
schön.<br />
O. D.: Das stimmt. Lange war das CI überhaupt kein<br />
Thema für mich. Ich konnte mich gut verständigen,<br />
auch wenn das im Widerspruch zu meinem Audiogramm<br />
stand. Ich habe viel von den Lippen abgelesen<br />
und kombiniert. Aber meine Hörschädigung war massiv,<br />
vor allem rechts. Herr Bagus riet mir deshalb, mich<br />
für eine mögliche CI-Versorgung testen zu lassen. Ich<br />
habe zugestimmt, war jedoch skeptisch und wollte<br />
mich nicht operieren lassen. Ich befürchtete, mit dem<br />
Red.: Hat es deine Eltern beschäftigt, dass du als CI-<br />
Träger Tänzer werden willst?<br />
O. D.: Sie haben diesen Wunsch nicht im Zusammenhang<br />
mit meiner Hörschädigung gesehen. Mein Vater<br />
meinte, ich solle mir das gut überlegen. Aber das sagte<br />
er, weil er meine anderen Talente sah. Er fand es<br />
schade, dass ich nicht was anderes studiere. Meine<br />
Mutter hingegen, die selbst eine Affinität für den Tanz<br />
a u d i o <strong>logisch</strong> <strong>2017</strong>;1<br />
12
Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
hat, fand meinen Berufswunsch einfach toll. Sie hat<br />
sich da weniger Sorgen gemacht. Und am Ende standen<br />
sie beide zu meiner Entscheidung. Überhaupt<br />
hatte ich immer das Gefühl, von meinen Eltern sehr<br />
unterstützt zu werden.<br />
Red.: Wie bist du vom Hobby- zum Profi-Tänzer geworden?<br />
O. D.: Ich kam mit viel Selbstbewusstsein aus Kanada<br />
zurück, habe in mehreren Akademien vorgetanzt und<br />
in Köln eine gymnasiale Ballett-Ausbildung begonnen.<br />
Es war keine Top-Ausbildung, aber ok. Ich war die<br />
meiste Zeit der einzige Junge. Die Dozenten schenkten<br />
mir sehr viel Aufmerksamkeit. Und sie waren nicht<br />
mehr nett zu mir, nur weil man Geld für den Unterricht<br />
bezahlt. Vielmehr haben sie mir gezeigt, wo es<br />
lang geht und wie ich besser werde. Neben dem Gymnasium<br />
hatte ich an fünf Wochentagen je drei Stund-<br />
Zusagen verlassen und ganz naiv geglaubt, dass mich<br />
alle wirklich gut finden. Dabei wird man oft nur hingehalten,<br />
damit sie notfalls einen Ersatz haben, wenn<br />
jemand ausfällt.<br />
Ich habe dann meinen Bachelor abgeschlossen, mich<br />
viel beworben und weiter trainiert. Schließlich bekam<br />
ich doch die ersten Engagements – in der Leipziger<br />
Oper und am Rostocker Theater, wo nach einem halben<br />
Jahr Schluss war, weil das Haus vor der Insolvenz<br />
stand. Zum Glück konnte ich als Gasttänzer ans Theater<br />
in Görlitz wechseln; es folgten Schlag auf Schlag<br />
Engagements in Frankfurt, Lausanne, dann Bern. Nach<br />
etwa einem Jahr hatte ich mich etwas etabliert. Aktuell<br />
weiß ich, dass ich bis nächsten Sommer alles im<br />
Trockenen habe. In Frankfurt tanze ich in Wagners<br />
„Rheingold“ und hier in Essen in „Die Liebe zu den drei<br />
Orangen“ von Prokofjew. Ein gutes Maß, auch wenn<br />
es Opernproduktionen sind, die mich künstlerisch<br />
nicht so interessieren.<br />
den Training. Es war hart, doch ich ging jeden Tag<br />
gerne hin.<br />
Nach dem Abitur wechselte ich nach Frankfurt auf die<br />
Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Das<br />
Niveau war dort viel höher und die Konkurrenz viel<br />
größer. Jährlich werden unter mehr als 150 Bewerbern<br />
zwölf Studienplätze vergeben; in meiner Klasse<br />
kamen nur drei aus Deutschland.<br />
Red.: Und wie kommt man nach dem Studium unter?<br />
O. D.: Im letzten Studienjahr konnte man bereits als<br />
Gasttänzer auftreten und Kontakte knüpfen. Ich hatte<br />
erste Engagements, auch bei einem renommierten<br />
Choreografen. Es lief sehr gut. Aber als die Schule<br />
vorbei war, lief nichts mehr. Ich hatte mich auf vage<br />
Red.: Was reizt dich mehr?<br />
O. D.: Zeitgenössischer Tanz, bei dem Neues kreiert<br />
wird, und bei dem man Teil der Kreation ist. Und es<br />
gibt total interessante Choreografen, die weltberühmt<br />
sind, und mit denen jeder Tänzer arbeiten will. Bei<br />
denen muss man sich durchsetzen, zu Vortanzen fahren.<br />
Andererseits kann man sich als Tänzer nicht immer<br />
aussuchen, was man möchte. Es ist schon toll,<br />
wenn man davon leben kann. In der letzten Sommer<br />
pause habe ich in einer Bar gejobbt, Kisten ge<br />
schleppt, geputzt usw. So was hatte ich nie zuvor ge<br />
macht. Ich habe dabei umso mehr schätzen gelernt,<br />
dass ich in meinem Beruf tun kann, was mir entspricht.<br />
a u d i o <strong>logisch</strong> <strong>2017</strong>;1<br />
13
Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
Red.: Wie geht es dir heute mit deinem CI?<br />
Red.: Und Fernsehen, Kino, Telefonieren?<br />
O. D.: Seit einigen Monaten trage ich einen neuen<br />
Sprachprozessor, den Nucleus 6. Mit dem bin ich sehr<br />
zufrieden. Die Technik ist kleiner und besser. Mein<br />
früherer Prozessor war im Scheinwerferlicht schon<br />
deutlich zu erkennen. Für mich selbst war das kein<br />
Problem, aber auf Fotos fiel es doch auf.<br />
Red.: Inwieweit hat deine Hörschädigung deine Art<br />
zu tanzen geprägt?<br />
O. D.: Durch das eingeschränkte Hören habe ich bestimmte<br />
Fähigkeiten besonders entwickelt. Ich habe<br />
eine starke Sensibilität für Gesichtsausdrücke, für alles<br />
Nonverbale, was in einem Raum schwebt. Wenn jetzt<br />
um uns her viele Leute säßen und einem von ihnen<br />
ginge es nicht gut, dann würde ich das physisch nachempfinden<br />
können.<br />
Beim Tanzen ist all das immens wichtig. Es hilft mir,<br />
wahrzunehmen, wo sich die anderen Tänzer im Raum<br />
befinden, und zu verstehen, was ein Choreograf will.<br />
Denn das kann der oft nicht verbal ausdrücken. Man<br />
kommuniziert auf verschiedenen Kanälen.<br />
Red.: Wie wäre dein Leben ohne Hörschädigung?<br />
O. D.: Es fällt schwer, mir das vorzustellen. Ich verschwende<br />
nicht so viele Gedanken daran. Beim Tanzen<br />
habe ich manchmal gedacht, dass es schön wäre,<br />
nicht hörgeschädigt zu sein; um Musik oder Anweisungen<br />
besser hören zu können. Mitunter muss ich<br />
schon meine Kollegen fragen, welche Anweisung jetzt<br />
von oben gegeben wurde.<br />
Red.: Wo erlebst du sonst Grenzen der Leistungsfähigkeit<br />
deines CI?<br />
O. D.: In leiser Umgebung kann ich verstehen, ohne<br />
das Gesicht des Sprechers zu sehen. Wird es laut,<br />
kann mein Programm die Nebengeräusche ausblenden<br />
und auf einen Sprecher zusteuern. Jetzt gerade,<br />
mit etwas Hintergrundmusik, kann ich noch gut verstehen.<br />
Kommt jedoch noch Stimmengewirr hinzu,<br />
wird es auch mit dem Programm schwierig. Ganz ähnlich<br />
bei Musik; spielen viele Instrumente zusammen,<br />
kann ich das einzelne nicht mehr so gut heraushören.<br />
Das merkte ich bei meiner Prüfung in Musiktheorie.<br />
Ich musste heraushören, in welchen Besetzungen<br />
gespielt wird. Da hatte ich schon Grenzen.<br />
Red.: Hörst du viel Musik?<br />
O. D.: Beim Studium hatte ich den ganzen Tag Musik<br />
um mich. Heute höre ich immer noch viel Musik, aber<br />
mehr Mainstream, mal etwas Hip-Hop. Klassik höre<br />
ich lieber live.<br />
O. D.: Das Verstehen beim TV klappt gut. Da stören<br />
mich nur Nebengeräusche wie Geschirrklappern. Ich<br />
geh auch ins Kino, und ich kann telefonieren. Dafür<br />
werde ich jetzt unbedingt das neue Wireless-Zubehör<br />
testen, mit dem man auch über Bluetooth Musik hören<br />
kann.<br />
Red.: Trägst du beim Tanzen eigentlich grundsätzlich<br />
Hörhilfen?<br />
O. D.: Ich fühle mich total unsicher, wenn ich mein CI<br />
oder auch links mein Hörgerät nicht an habe. Schon<br />
wenn ich so aus dem Haus gehen würde, hätte ich das<br />
Gefühl, es fehlt was – so eine innere Balance. Ich muss<br />
mich dann sehr konzentrieren. Wenn man so auf die<br />
Bühne geht, wo jede Falte am Kostüm sitzen muss…<br />
Normaler Weise ist das Tanzen mit CI auch kein Problem.<br />
Es kam vor, dass der Akku auf der Bühne leer<br />
war. Einmal schlug mir eine Tanzpartnerin gegen den<br />
Prozessor und er fiel ab. Bei den meisten Inszenierungen<br />
sichere ich ihn seitdem mit Tesa-Film.<br />
Red.: War das CI mal Grund dafür, dich nicht zu engagieren?<br />
O. D.: Natürlich weiß ich nicht, ob ich vielleicht mal<br />
wegen des CI abgelehnt wurde. Interessanter Weise<br />
war es aber nie groß ein Thema. Das Künstlerische<br />
stand immer im Vordergrund. Zum CI gab es höchstens<br />
mal eine Verständnisfrage.<br />
Red.: Was ist Tanzen heute für dich – außer Broterwerb?<br />
O. D.: Tanzen ist ein denkbar schlechter Broterwerb.<br />
Aber mitunter erlebt man großartige Momente, die<br />
viele Tänzer kennen. Es sind ganz kurze magische<br />
Momente, in denen man das Gefühl hat, dass alles<br />
stimmt, und dass man eins wird mit der Musik, der<br />
Bühne und dem Publikum. Außerdem ist man als Tänzer<br />
Teil einer eigenen Welt. Ich finde es schön, mit<br />
Künstlern aus verschiedenen Sparten, Ländern und<br />
Kulturen gemeinsam auf der Bühne zu stehen.<br />
Red.: Sprichst du Fremdsprachen?<br />
O. D.: Ich spreche sehr viel Englisch, mittlerweile fließend.<br />
Weil ich eine japanische Freundin habe, spreche<br />
ich auch ein klein bisschen Japanisch. Das geht gut,<br />
weil Konsonant und Vokal immer wechseln und man<br />
alles gut hören kann. Ich denke schon, dass mir das<br />
Lernen von Sprachen durch meine Hörschädigung<br />
weniger leicht fällt als anderen; aber ich bin auch kein<br />
Sprachtalent.<br />
a u d i o <strong>logisch</strong> <strong>2017</strong>;1<br />
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
Red.: Wenn ein CI-Träger, der gerne tanzt, dich fragen<br />
würde, ob er zum Ballett gehen soll – was würdest<br />
du ihm raten?<br />
O. D.: Wenn er einfach Ballett tanzen möchte, würde<br />
ich antworten: ‚Klar, definitiv, davon profitiert jeder‘.<br />
Aber wenn jemand professioneller Tänzer werden<br />
will, würde ich nur zuraten, wenn derjenige wirklich<br />
talentiert ist. Man braucht einen starken Willen. Der<br />
Markt ist einfach zu hart, wenn man nicht talentiert<br />
ist. Auch mit Talent muss man vieles einstecken.<br />
Ich hatte ein Vortanzen, über zwei Tage sieben Stunden<br />
lang, bei meiner Traum-Company, der Londoner<br />
Dance Company CANDOCO. Bei einer Dance Company<br />
ist man meist fest angestellt – in Deutschland überwiegend<br />
an einem Theater; aber in England oder in<br />
Holland sind die Companies oft nicht an ein Theater<br />
gebunden. CANDOCO ist weltweit auf Tournee, und<br />
sie nennen sich mixed-abled Company; d. h. hier gibt<br />
es exzellente Tänzer mit und ohne Behinderung, etwa<br />
auch Tänzer mit einer Amputation oder im Rollstuhl.<br />
Sie haben dort ausgezeichnete Choreografen. Bei über<br />
300 Bewerbern war ich in der Runde der letzten sieben.<br />
Sie suchten nur zwei. Ich gehörte nicht dazu. Das<br />
sind Rückschläge, mit denen man umgehen muss. -<br />
Auch wenn dieses Vortanzen zugleich eine tolle Erfahrung<br />
war.<br />
Red.: Profi-Tänzer ist man in der Regel nicht bis ins<br />
hohe Alter. Was planst du für deine Zukunft?<br />
O. D.: Es stimmt, tanzen ist eine kurze Sache, und es<br />
ist gut, wenn man rechtzeitig den sauberen Absprung<br />
schafft. Man muss trainieren, so wie jeder Sportler.<br />
Mit 20 brauchte ich noch weniger Zeit, um fit zu sein.<br />
Ich kenne Tänzer, die mit 39 oder 40 noch tanzen, oft<br />
mit Schmerzen. Irgendwann möchte ich nicht mehr<br />
auf der Bühne stehen, und nicht mehr reisen, um<br />
neue Jobs zu kriegen. Man kann Choreograf werden;<br />
aber nur wenige können sich damit dauerhaft etablieren.<br />
Andere sitzen im Theater in irgendeinem Büro.<br />
Genau das will ich nicht.<br />
Vorerst tanze ich weiter hauptberuflich. Aber ich habe<br />
gerade ein Zweitstudium begonnen. Ich bin von Koblenz,<br />
wo meine Freundin am Theater tanzt, nach Köln<br />
umgezogen. Ich studiere dort Sport und Geschichte<br />
auf Lehramt und möchte später gerne Sport und Tanz<br />
unterrichten. Schon meine Bachelor-Arbeit beschäftigte<br />
sich mit Tanzunterricht an weiterführenden<br />
Schulen. Ich möchte dazu beitragen, dass Tanzen Teil<br />
des Sportunterrichts an Sekundar-Schulen wird. Dafür<br />
sind Sportlehrer heute noch nicht genug ausgebildet.<br />
Red.: Was reizt dich am Lehrerberuf?<br />
O. D.: Ich wurde schon gefragt, ob das überhaupt<br />
geht, mit CI als Lehrer zu arbeiten. Auf solche Fragen<br />
reagiere ich ein bisschen allergisch. Mir selbst war die<br />
Begegnung mit dem CI-versorgten kanadischen Tänzer<br />
sehr wichtig. Man kann vieles erreichen, auch als CI-<br />
Träger, etwa Tänzer oder Lehrer werden. Genau das<br />
möchte ich Schülern vorleben, ihnen auch damit etwas<br />
geben – ganz unabhängig davon, ob diese Schüler<br />
nun mit oder ohne Behinderung leben.<br />
Red.: Und wie schaffst du es, Tanzen und Studium zu<br />
vereinbaren?<br />
O. D.: Das geht schon. Man muss sehr gut planen. Ich<br />
hatte z. B. ein Engagement in Basel; da musste ich<br />
spätestens um zwölf das Theater verlassen, um am<br />
Morgen in der Uni zu sein. Aber ich fühle mich nicht<br />
überlastet. Ich finanziere mir das Studium mit dem,<br />
was mir wirklich Spaß macht, und kann mich mit vielen<br />
Themen beschäftigen, die mich schon immer interessieren;<br />
etwa mit Politik. Ich habe schon immer viel<br />
und gerne gelesen und diskutiert. Und ich finde es<br />
gut, durch das Studium intellektuell gefordert zu werden.<br />
Auch Ballett ist teilweise eine intellektuelle Geschichte.<br />
Man muss geistig sehr fit sein. Aber das Studium<br />
gibt mir auch etwas, was mir beim Ballett<br />
manchmal fehlte.<br />
An erster Stelle steht aber immer noch der Tanz. Neulich<br />
hat mir CANDOCO aus London geschrieben, sie<br />
wollen mich 2016 eventuell für eine Produktion in<br />
Berlin engagieren. Die Finanzierung steht noch etwas<br />
in den Sternen. Aber wenn das tatsächlich klappt,<br />
würde ich dafür sicherlich eine Klausur sausen lassen…<br />
Red.: Ole, dann drücken wir dir die Daumen. Vielen<br />
Dank für das interessante Gespräch!<br />
Das Interview führte Martin Schaarschmidt (PR Berater<br />
und Fachjournalist) es handelt sich um ein Interview,<br />
das ursprünglich in der Zeitschrift „Schnecke“<br />
erschienen ist.<br />
Fotos bereitgestellt durch M. Schaarschmidt<br />
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
Stellenmarkt<br />
Aktuelle Stellenangebote sind ebenfalls auf unserer Homepage unter Stellenangebote zu finden:<br />
www.baa-audiologie.de/stellenangebote/<br />
Für Stellenanzeigen und Anzeigen kontaktieren Sie bitte die Redaktion unter:<br />
info@baa-audiologie.<br />
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
Informationen aus unserem Berufsverband<br />
Neuer Flyer des BAA zur Mitgliederwerbung und<br />
Information<br />
Dieser <strong>Ausgabe</strong> der a u d i o <strong>logisch</strong> liegt unser neuer<br />
Flyer bei. Wir möchten mir diesem Flyer Mitglieder<br />
werben sowie aufklären woher unser Berufsverband<br />
kommt, wo unser Engagement liegt und wie die Zukunft<br />
unseres Berufes aussehen könnte.<br />
Wie wir in unserem Flyer beschreiben beziehen sich<br />
häufige Fragen und Hilfeersuchen auf den Mangel an<br />
qualifizierten Fachkräften im Bereich der Audiologie.<br />
Das Branchenmonitoring des Bundeslandes Rheinland-Pfalz<br />
prophezeit einen weiter wachsenden Mangel.<br />
Wie diesem Mangel entgegen zu wirken ist bzw.<br />
entgegen gewirkt werden kann, ist eine Frage die<br />
nicht leicht zu beantworten ist.<br />
Als Berufsverband benötigen wir Mitglieder, um wirksam<br />
Einfluss zu nehmen, daher möchten wir Euch als<br />
Mitglieder bitten, in euren Abteilungen auf uns als<br />
Berufsverband aufmerksam zu machen. Gerne in dem<br />
Ihr den Flyer weiter gebt.<br />
Helft uns, uns für unseren Beruf und seine Qualität<br />
einzusetzen!<br />
Digitale <strong>Ausgabe</strong> der a u d i o <strong>logisch</strong><br />
Wie wir zu Beginn dieser <strong>Ausgabe</strong> bereits angekündigt<br />
haben, haben wir eine digitale Version unserer Zeitschrift<br />
auf unsere Homepage gestellt. Zu finden ist<br />
diese unter www.baa-audiologie.de unter dem Punkt<br />
Zeitschrift.<br />
Ihr könnt dort die digitale a u d i o <strong>logisch</strong> herunterladen<br />
und auf eurem Computer speichern. So sind die<br />
zukünftigen <strong>Ausgabe</strong>n einfach und platzsparend zu<br />
archivieren. Für uns erleichtert sich ebenfalls die Arbeit,<br />
da das „Eintüten“ sowie die Wege zur Druckereiund<br />
Post entfallen.<br />
In Zukunft möchten wir die digitale Version ausschließlich<br />
unseren Mitgliedern zugänglich machen.<br />
Daher wird sie nur einmal kostenfrei über die Homepage<br />
erhältlich sein, Mitglieder erhalten Sie per Mailversand.<br />
Dafür benötigen wir eure Mailadressen.<br />
Schickt diese bitte an:<br />
Danke!<br />
info@baa-audiologie.de<br />
Mitgliederversammlung am 24.02.<strong>2017</strong> in Aalen<br />
Die offiziellen Einladungen zur Mitgliederversammlung<br />
sind per Post an Euch gegangen. Wir möchten auf<br />
diesem Weg nochmal auf die Mitgliederversammlung<br />
hinweisen. Diese findet am 24.02.<strong>2017</strong> um 12:30 Uhr<br />
im Anschluss an unsere Kooperations-Fortbildungsveranstaltung<br />
statt.<br />
Ort:<br />
Zeit:<br />
Hochschule Aalen, Aula- und Hörsaalgebäude<br />
Beethovenstraße 1, 73430 Aalen<br />
Hörsaal 4<br />
Freitag 24.02.<strong>2017</strong> um 12:30 Uhr<br />
Tagesordnung:<br />
TOP 1 Begrüßung<br />
TOP 2 Bestätigung der Tagesordnung<br />
TOP 3 Bericht Vorstand und dessen Entlastung<br />
TOP 4 Bericht Kassenwartin und deren Entlastung<br />
TOP 5 Verschiedenes/Diskussion<br />
4. Fortbildung Audiologie und HNO Funktionsdiagnostik<br />
(im Rahmen der 20. Jahrestagung der Deutschen<br />
Gesellschaft für Audiologie)<br />
Auch in diesem Jahr sind wir mit unserer Kooperationsveranstaltung<br />
mit dem DVTA auf der DGA-<br />
Jahrestagung vertreten.<br />
Termin: Freitag 24.02.<strong>2017</strong> 10:00 – 12:05 Uhr<br />
Ort: Hochschule Aalen, Aula- und Hörsaalgebäude<br />
Beethovenstraße 1, 73430 Aalen<br />
Hörsaal 4<br />
Programm:<br />
10:00 Uhr<br />
Begrüßung<br />
10:05 Uhr<br />
Vestibularisprüfung bei Kindern<br />
Univ.-Prof. Dr. med. Kai Helling (Universitätsmedizin Mainz)<br />
10:45 Uhr<br />
Olsa und OlKisa in der Praxis<br />
Dr. Thomas Wiesner (Werner-Otto-Institut Hamburg)<br />
11:25 Uhr<br />
Aktueller Stand der Hörgeräteanpassung bei Kindern<br />
und Erwachsenen<br />
Monika Baumann (Auritec Medizindiagnostische Systeme)<br />
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
Der ausgefüllte Aufnahmeantrag oder Änderungen der Mitgliedsdaten können ebenfalls per Mail versendet<br />
werden. Bitte an:<br />
info@baa-audiologie.de<br />
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
Vorstand Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
1. Vorsitzende<br />
Claudia Kapek (geb. Rössing)<br />
MTAF<br />
Klinikum der Stadt Ludwigshafen<br />
HNO Klinik<br />
Bremserstraße 79<br />
67063 Ludwigshafen<br />
Tel: 0621-5033409<br />
Mail: info@baa-audiologie.de<br />
2. Vorsitzender<br />
Achim Breitfuß<br />
Ltd. AudiologieAssistent<br />
Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf;<br />
Kopf- und Neurozentrum, Klinik und Poliklinik für Hör-<br />
Stimm-, und Sprachheilkunde<br />
Martinistr. 52<br />
20246 Hamburg<br />
Tel: 040-741022602<br />
Fax: 040-741059852<br />
Mail: info@baa-audiologie.de<br />
Schriftführer<br />
Ulrike Pohlmann<br />
Mail: info@baa-audiologie.de<br />
Kassenwart<br />
Maren Höhe<br />
Mail: info@baa-audiologie.de<br />
Beisitzer<br />
Andrea Wenskus<br />
Mail: info@baa-audiologie.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Berufsverband der Audiologie-Assistenten e. V.<br />
www.baa-audiologie.de<br />
Redaktion/Anzeigen: Claudia Kapek<br />
Am Weidenschlag 33<br />
67063 Ludwigshafen<br />
Mail: info@baa-audiologie.de<br />
Achim Breitfuß<br />
Mail: info@baa-audiologie.de<br />
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Berufsverband der AudiologieAssistenten e.V.<br />
a u d i o <strong>logisch</strong> <strong>2017</strong>;1<br />
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