[ Kanupolo – Spiel mit riesigem Spaßfaktor ] [ Elegantes Verfahren ...
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Fotos: Thomas Hartmann<br />
Campus aktuell<br />
Ferrari-Sprinter statt<br />
müder Amtsschimmel<br />
Dienstleistungsmarathon abgeschlossen<br />
Am ersten August hat<br />
das neue Studierenden Service Center<br />
seinen Betrieb aufgenommen. Nach<br />
der Einrichtung der Telefon-Hotline<br />
und der Installierung des Internetportals<br />
vervollständigt das Service-<br />
Center nun die rundum erneuerte<br />
Studierenden-Beratung der Mainzer<br />
Universität.<br />
Über eine Stunde in der Schlange stehen? Ohne<br />
zu wissen, ob es das gewünschte Formular hier<br />
überhaupt gibt? Oder fünf Mal am Vor<strong>mit</strong>tag im<br />
Studi-Sekretariat anrufen, ohne jemanden an die<br />
Strippe zu kriegen? Es ist noch nicht allzu lange<br />
her, da gehörten genau diese Fitnessübungen in<br />
Sachen Geduld und Eigenrecherche zum Mainzer<br />
Studierenden-Alltag. Bürokratische Hürden waren<br />
eben dazu da, um sportlich genommen zu<br />
werden, beim nächsten Anlauf kam man vielleicht<br />
weiter und irgendwann dann auch ans Ziel.<br />
[JOGU] 194/2005<br />
Back-Office: Die Hälfte der Ratsuchenden<br />
erhält eine intensive Beratung<br />
Mit Blick auf die wachsenden Studierendenzahlen,<br />
sprich, das explodierende Verwaltungsaufkommen,<br />
holten die Mainzer Uni-Verantwortlichen<br />
tief Luft und sagten der Misere, sprich<br />
dem organisatorischen Systemfehler, den Drei-<br />
Kampf an.<br />
Die Mainzer Uni-Verantwortlichen<br />
holten tief Luft und<br />
sagten der Misere, sprich dem<br />
organisatorischen Systemfehler,<br />
den Drei-Kampf an.<br />
Mit dem Willen, deutscher Meister zu werden,<br />
ging man 2001 an den Start. Die Leistungs-Analyse<br />
ergab, dass sieben verschiedene Einrichtungen<br />
zu jeweils anderen Zeiten unterschiedliche<br />
Leistungen für verschiedene Studierendengruppen<br />
anboten. Eine erste Koordinierungsmaßnahme<br />
war bereits ein Jahr später realisiert <strong>–</strong> die<br />
Telefon-Hotline. Wer Fragen hat, kann seitdem<br />
<strong>mit</strong> schnellen Antworten rechnen. Das Call-Center<br />
räumt 90 Prozent der allgemeinen Verunsicherung<br />
aus, die Mitarbeiter schicken auch Info-<br />
Material zu. Ist das Problem komplex, wird zum<br />
Experten durchgestellt.<br />
4<br />
Phase zwei des Dienstleistungsmarathons war im<br />
Oktober 2003 erreicht, und pünktlich zu Weihnachten<br />
konnten die User auf das Geschenk einer<br />
„Bürokratie light“ zugreifen: das neue Internetportal,<br />
das übrigens Anliegen- und nicht Einrichtungsorientiert<br />
ist. Eine Hauptfunktion des neuen<br />
Internetdienstes besteht in der Möglichkeit der<br />
Online-Bewerbung. 75 Prozent aller Interessenten<br />
an einem Studienplatz nutzen <strong>mit</strong>tlerweile<br />
diese Direkt-Chance.<br />
Der endgültige Erfolg in der Drei-Kampf-Disziplin<br />
konnte im August dieses Jahres errungen werden:<br />
Nach gut zweijähriger Planungs- und Bauzeit ist<br />
am Ersten des Monats das neue Studierenden<br />
Service Center in Betrieb gegangen. Die neuen<br />
Räume schimmern nicht in üblichem Grauweiß,<br />
sondern leuchten in positivem Rot <strong>–</strong> und signalisieren<br />
so schon im Eingangsbereich eine offensive<br />
Devise, die da zu lauten scheint: Ferrari-<br />
Sprinter statt Amtsschimmel. Im umgebauten<br />
„Hörsaal 8“ <strong>–</strong> direkt gegenüber der Alten Mensa,<br />
noch genauer, Taberna Academica <strong>–</strong> empfängt<br />
den Ratsuchenden ein Info-Desk, wo’s Standardauskünfte,<br />
Info-Materialien und Anträge, kurz, einen<br />
Unterlagencheck gibt. Sind weitere Anliegen<br />
zu klären <strong>–</strong> was bei der Hälfte der Ratsuchenden<br />
der Fall ist <strong>–</strong> wird gezielt zum Experten ins Back-<br />
Office weiterver<strong>mit</strong>telt. Oder der Studierende<br />
wird eine Etage tiefer geschickt, denn auch die<br />
Beratungsstellen der Universität sind, <strong>mit</strong> Ausnahme<br />
des Amtes für Ausbildungsförderung, ins<br />
Forum 1 gezogen. Zwischen dem Problem und<br />
seiner Lösung liegt also allenfalls das Treppenhaus<br />
<strong>–</strong> doch wird auch an dieser Barriere gearbeitet,<br />
der behindertengerechte Aufzug ist bereits<br />
im Bau.<br />
„Wir haben uns das Modell<br />
des Bürgerbüros zum Vorbild<br />
genommen.“<br />
Wie notwendig es war, sich dem Service-Wettbewerb<br />
zu stellen <strong>–</strong> der Mainz übrigens tatsächlich<br />
eine deutsche Vorreiterrolle eingetragen hat <strong>–</strong><br />
zeigt ein Blick auf die Zahl der aktuell Studieninteressierten.<br />
16.300 waren es für das laufende<br />
Wintersemester 2005/2006. Vor genau einem<br />
Jahr bemühten sich genau 1531 Bewerber weniger.<br />
Mainz wird jedes Jahr stärker nachgefragt,<br />
wie stark dieser Anstieg ist, zeigt der Vergleich<br />
<strong>mit</strong> den Zahlen im Wintersemester 2001/2002:<br />
Damals trafen beim Studierendensekretariat insgesamt<br />
5.084 Bewerbungen ein; heute sind es<br />
also mehr als dreimal so viele.