falstaffspezial_2017-02-09_2017_01
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SONDERAUSGABE<br />
OPERNBALL <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
GENUSS<br />
DER BALL<br />
FÜR GOURMETS<br />
TRADITION<br />
150 JAHRE<br />
DONAUWALZER
DRIVING LUXURY.<br />
DER NEUE BMW 7er.<br />
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gesamt von 4,5 l/100 km bis 8,5 l/100 km, CO 2 -Emission von 119 g/km bis 197 g/km.
Freude am Fahren<br />
Symbolfoto
Wo ließe sich Zeitgeschichte<br />
besser schreiben als an einem<br />
Ort, der viel zu erzählen hat:<br />
1910 wurde die Sternwarte in<br />
der renommierten Uhrmacher -<br />
stadt Glashütte erstmals in Betrieb<br />
ge nommen. Knapp 100 Jahre<br />
später bescherte ihr der Wiederaufbau<br />
durch die Firma WEMPE<br />
große Auf gaben: Mit der Einrichtung<br />
der einzigen Prüfstelle<br />
nach deutscher Chronometernorm<br />
und der Etablierung der WEMPE<br />
Uhrmacherschule bildet die Stern -<br />
warte in Glashütte heute den perfekten<br />
Produktionsstandort für die<br />
Armbandchronometer der WEMPE<br />
GLASHÜTTE ∫/SA Kollektion.<br />
ein meisterwerk, das sie jeden monat<br />
aufs neue begeistern wird.<br />
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HERAUSGEBERBRIEF<br />
ALLES WALZER!<br />
LIEBE FEINSCHMECKERINNEN,<br />
LIEBE FEINSCHMECKER!<br />
Kein anderer Ball der Welt ist bekannter<br />
und traditioneller als der WIENER<br />
OPERNBALL. Für sehr viele Menschen ist er<br />
nicht nur DAS Fernsehereignis, sondern auch mit<br />
dem Wunsch verbunden, »once in a lifetime« mit<br />
dabei zu sein. Wie schön, dass dieses einmalige<br />
Großevent nun auch kulinarische Schwerpunkte<br />
setzt. Und in diesem Zusammenhang geht der<br />
WIENER OPERNBALL mit dem Marktführer<br />
für kulinarischen Lifestyle im deutschsprachigen<br />
Raum, dem FALSTAFF Magazin, eine wundervolle<br />
Kooperation ein. FALSTAFF steht für Genuss, die<br />
Liebe zu gutem Essen und Trinken, für edelste Weine,<br />
beste Champagner, »carpe diem« und Freude<br />
am Leben. Und damit bilden FALSTAFF und der<br />
WIENER OPERNBALL eine perfekte Symbiose.<br />
Viele Musikfreunde auf der ganzen Welt sehen<br />
Wien als die Hauptstadt der klassischen Musik.<br />
Dieses Imagepotenzial ist uns »Locals« oft gar<br />
nicht richtig bewusst. Auch nicht, dass unser<br />
Opernhaus am Ring in allen internationalen Rankings<br />
stets unter den drei besten der Welt rangiert.<br />
Und so ist der Ball der Wiener Oper neben Film,<br />
Entertainment, Wirtschaft und Politik vor allem<br />
auch der Ball der Künstler und ein exzellenter<br />
Imageträger für die Walzerstadt.<br />
Für Opernfans darf die Kulinarik als sehr wichtig<br />
betrachtet werden. Deshalb ist dieser neue<br />
Schwerpunkt am WIENER OPERNBALL etwas,<br />
das passionierten Ball besuchern ein schönes Er <br />
lebnis bereiten wird. Wir von FALSTAFF wollen<br />
diese Highlights publizistisch begleiten. Heuer<br />
zum ersten Mal, aber sicher auch in der Zukunft.<br />
Denn das kulinarische Konzept des WIENER<br />
OPERNBALLS hat noch viel Potenzial für eine<br />
kreative Weiterentwicklung.<br />
Wir freuen uns daher sehr, Ihnen auf den nächs <br />
ten Seiten viel Hintergrund über den diesjährigen<br />
Opernball zu liefern. Etwa wie Christoph Wagner-<br />
Trenkwitz über die Highlights der vergangenen<br />
Jahre amüsant resümiert. Oder welche Gourmetpartner<br />
einerseits und Winzerpartner andererseits vor<br />
Ort sind. Essenziell ist natürlich auch die Vorbereitung<br />
auf dieses einzigartige Ballereignis, aber auch<br />
der »Tag danach« – soll heißen: Was braucht man<br />
nach einer durchtanzten Nacht? Dazu gibt unsere<br />
Ernährungs expertin wertvolle »Überlebenstipps«.<br />
Wir hoffen, dass Sie mit dieser Lektüre ebenso<br />
viel Spaß haben wie wir bei ihrer Produktion.<br />
Genießen Sie den Ball der Bälle live oder via TV,<br />
oder einfach nur die Atmosphäre, die an diesem<br />
Tag die gesamte Hauptstadt verzaubert!<br />
Mit genussvollen Grüßen,<br />
WOLFGANG M. ROSAM<br />
wolfgang.rosam@falstaff.at<br />
ANGELIKA ROSAM<br />
angelika.rosam@falstaff.at<br />
Wolfgang und Angelika Rosam<br />
Herausgeber Falstaff<br />
Oper und Kulinarik<br />
gehören zusammen.<br />
Als publizistischer<br />
Partner für Ihr<br />
»Genussleben«<br />
lag es daher auf<br />
der Hand, dass<br />
FALSTAFF und der<br />
WIENER OPERNBALL<br />
eine großartige<br />
Kooperation eingegangen<br />
sind.<br />
Foto: Ingo Pertramer<br />
IMPRESSUM Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind ausschließlich mit Angabe der Quelle gestattet.<br />
MEDIENINHABER Falstaff Verlags-GmbH, Führichgasse 8, 1<strong>01</strong>0 Wien, T: +43 1 9042141, www.falstaff.at, redaktion@falstaff.at. HERAUSGEBER Wolfgang M. Rosam, Angelika Rosam<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG Mag. Elisabeth Kamper, Wolfgang M. Rosam, Mag. Michaela Cholewa ANZEIGEN Mag. Michaela Cholewa (Anzeigenleitung), Christiane Ceccarelli, Mag. Stephanie<br />
Zsifkovits (Anzeigenkoordination), anzeigen@falstaff.at CHEFREDAKTION Herbert Hacker, Angelika Rosam, Wolfgang M. Rosam CHEFINNEN VOM DIENST Marlene Kladnik BA,<br />
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Halbritter FOTOREDAKTION Stefanie Hinterauer GRAFIK Milena Hammerschmied, Alexandra Minniberger PRODUKTION/LITHO Konstantin Riemerschmid MITARBEITER DIESER<br />
AUSGABE Ilse Fischer, Maria-Jacoba Geremus, Manfred Gram, Marlies Gruber, Alex. Hesse, Angelo Peer, Christoph Wagner-Trenkwitz VERTRIEB & ABOMARKETING & LESERSERVICE<br />
Birgit Niedl (Ltg. Aboservice), DW 419, abo@falstaff.at HERSTELLER Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn VERTRIEB Morawa Pressevertrieb GmbH & Co. KG, Hackinger<br />
Straße 52, 1140 Wien GESELLSCHAFTER DER FALSTAFF VERLAGS-GMBH 90 % Wolfgang Rosam Privatstiftung, 10 % Angelika Rosam<br />
opernball<br />
falstaff<br />
5
ALLES OPER!<br />
COVER<br />
FOTO: DAVID BURTON/<br />
TRUNK ARCHIVE<br />
24<br />
Schlumberger und<br />
andere Top-Produzenten<br />
aus Österreich sind am<br />
Opernball vertreten.<br />
14<br />
Sommelier Adi Schmid<br />
bringt Spitzenweine<br />
zum Opernball <strong>2<strong>01</strong>7</strong>.<br />
56<br />
Falstaff ist das berühmteste<br />
Beispiel für die Liaison<br />
von Genuss und Oper.<br />
38<br />
Schöberlsuppe und<br />
Tafelspitz: Rezepte aus<br />
der Oper »Fledermaus«.<br />
8 MARIA GROSSBAUER<br />
... im Interview über ihren<br />
kulinarischen Opernball<br />
10 DOMINIQUE MEYER<br />
Essay des Staatsoperndirektors<br />
12 OPERNBALL IN ZAHLEN<br />
Facts & Figures zum Großevent<br />
14 KULINARIK AM BALL<br />
Alle Genuss-Highlights<br />
28 DAMENSPENDE<br />
Wie die Biskotten entstehen<br />
30 DER BALSAMICO-TENOR<br />
Herwig Pecoraro im Porträt<br />
32 DER LIEBESTRANK<br />
Cocktail-Drink <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
34 GROSSE GENUSS-ARIEN<br />
Kulinarik in Opernstücken<br />
38 OPÉRA CULINAIRE<br />
Menü aus der »Fledermaus«<br />
46 DIE OPER KOCHT<br />
Leibspeisen der Opernstars<br />
50 DEN KATER VERTREIBEN<br />
Tipps für den »Tag danach«<br />
56 FALSTAFF & DIE OPER<br />
Wie »Falstaff« zu seinem<br />
Namen kam<br />
60 61 JAHRE OPERNBALL<br />
Ein Rückblick<br />
70 DER DONAUWALZER<br />
Die »Hymne« feiert ihren 150.<br />
76 DRESSCODE FRACK<br />
Alle Dos and Don’ts<br />
80 KING KARL<br />
Die Tiara von Karl Lagerfeld<br />
84 ANEKDOTEN<br />
... zu Genuss in der Oper<br />
90 VIENNA CITY GUIDE<br />
Die besten Adressen rund um<br />
den Opernball-Besuch<br />
100 OPERN-HIGHLIGHTS <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
Das Programm der Wiener<br />
Staatsoper im Überblick<br />
5 HERAUSGEBERBRIEF<br />
5 IMPRESSUM<br />
54 TISCHGESPRÄCH: DOMINGO<br />
106 TISCHGESPRÄCH: MUTI<br />
Fotos: Michael Pöhn, Moritz Scheell, Konrad Limbeck, beigestellt<br />
6 falstaff
armanibeauty.de Cate Blanchett in ARMANI/PRIVÉ<br />
neu<br />
rose signature<br />
#SaySì
opernball / MARIA GROSSBAUER<br />
DAS IST KULINARISCH<br />
NEU AUF DEM OPERNBALL<br />
Weinbar: in der ehemaligen »Pinkbar«<br />
präsentiert Opernball-Sommelier Adi<br />
Schmid Weine aus der Wachau.<br />
Hinterbühne: »Slow Food« von Ströck,<br />
Lingenhel und Roman Thum<br />
Schnecken-, Sekt- und Kaviar-Bar:<br />
edle Produkte »made in Austria«<br />
»Schwarzes Kameel:« mit eigener<br />
Bar und Heurigem »Wolfsschlucht«<br />
Mehr Infos ab Seite 14<br />
Maria Großbauer organisiert<br />
dieses Jahr zum ersten Mal<br />
den Wiener Opernball –<br />
und bringt viele neue Ideen<br />
ins Haus. Im Interview<br />
verrät die Werbefachfrau<br />
und Saxophonistin die<br />
Details ihres Konzepts,<br />
das Oper und Genuss<br />
verbindet.<br />
INTERVIEW JULIA STALLER<br />
Fotos: APA Picturedesk<br />
8 falstaff<br />
opernball
»DAS HAUS SOLL SICH<br />
DREHEN!«<br />
FALSTAFF Sie sind mit 36 Jahren die jüngste<br />
Opernballorganisatorin aller Zeiten – ist Ihnen<br />
eine »Verjüngung« des Opernballs ein Anliegen?<br />
MARIA GROSSBAUER Mir geht es vor allem um<br />
die Staatsoper. Der Opernball ist ja auch der<br />
Staatsball, deshalb möchte ich das Beste aus unserem<br />
Land präsentieren. Mit der Wiener Staatsoper<br />
sind wir auf Weltniveau – aber auch in vielen<br />
anderen Bereichen, etwa in der Kulinarik und<br />
dem Wein, die zu so einem besonderen Fest natürlich<br />
dazugehören! Für den Opernball <strong>2<strong>01</strong>7</strong> habe<br />
ich deshalb ein neues Konzept kreiert, das »Alles<br />
Oper!« lautet. Ein roter Faden aus Opernzitaten<br />
zieht sich durchs ganze Haus – von den Blumen<br />
bis zum neuen Opernball-Drink. Er heißt natürlich<br />
»Der Liebestrank«, nach der Oper von<br />
Gaetano Donizetti. Und ich habe mir Experten an<br />
die Seite geholt wie Sommelier Adi Schmid oder<br />
die Familie Friese vom »Schwarzen Kameel«.<br />
Nicht nur Spitzengastronomie ist auf dem diesjährigen<br />
Opernball vertreten. Auch »Ströck Feierabend«<br />
und die »Markterei« sind kulinarische<br />
Partner. Wie haben Sie die Auswahl getroffen?<br />
Es muss nicht nur Kaviar und Champagner sein,<br />
auch ein knuspriges Sauerteigbrot mit frischer<br />
Rohmilchbutter lässt mein Herz höherschlagen.<br />
Alle kulinarischen Partner zeichnet aus, dass sie<br />
mit Leidenschaft und Liebe arbeiten – und sie<br />
sind Institutionen, die die österreichische Kulinarik<br />
repräsentieren. Ihre Leidenschaft verbindet sie<br />
mit den Opernkünstlern. Oper und Genuss gehören<br />
seit Jahrhunderten zusammen – in jeder Hinsicht.<br />
Es gibt unzählige Opernszenen und -zitate,<br />
in denen Wein, Champagner oder ganze Speisenfolgen<br />
vorkommen!<br />
Auch die Kulinarikbereiche sind neu gestaltet –<br />
haben Sie ein persönliches Highlight?<br />
Die neue Weinbar in der Schwind-Loggia ist eine<br />
große Herzenssache! In der Weinbar präsentiert<br />
Opernball-Sommelier Adi Schmid erstmals die<br />
Top-Lagen von sieben Weißweinwinzern aus der<br />
Wachau und einem Rotweinwinzer aus Rust.<br />
Dort soll eine ganz spezielle, elegant-angenehme<br />
Atmosphäre entstehen: Das Design ist sehr reduziert,<br />
über der Bar sind Trink- und Weinzitate aus<br />
Opernstücken zu lesen, und es wird Live-Jazz<br />
gespielt. Aber auch der neue »Slow Food«-<br />
Bereich mit »Ströck Feierabend« auf der Hinterbühne<br />
ist ein Highlight. Gott sei Dank muss man<br />
sich nicht entscheiden!<br />
In allen Logen wird Wein aus der Wachau ausgeschenkt<br />
– ist das eine Weinbauregion, die Sie<br />
besonders schätzen?<br />
Ja, die habe ich besonders gerne. Es gibt natürlich<br />
viele hervorragende Weinregionen in Österreich –<br />
aber mit einer muss ich ja anfangen! (lacht) Ich<br />
finde die Wachau unglaublich schön und habe in<br />
Dürnstein geheiratet – zur Freude meines Vaters,<br />
denn der ist auch ein großer Weinliebhaber. Der<br />
Grüne Veltliner aus der Region ist nicht umsonst<br />
weltbekannt – »Green Wine« bekommt man<br />
auch überall in New York.<br />
In jedem Bereich werden die Winzer und kulinarischen<br />
Partner persönlich vor Ort sein.<br />
Ja, in der Opernball-Disco wird zum Beispiel Barkeeper<br />
Roberto Pavlovic exklusiv den von ihm<br />
kreierten Opernballdrink mixen. Das Haus soll<br />
sich drehen, es wird sozusagen ein Riesenwalzer<br />
sein! Die Gäste können sich treiben lassen und<br />
die verschiedenen Genüsse entdecken.<br />
Und welchen Genüssen werden Sie sich hingeben?<br />
Ich werde überall sein! Ich möchte jeden kulinarischen<br />
Partner und jedes Musik-Ensemble besuchen<br />
und die Stimmung live erleben – denn da -<br />
rauf kommt es an. Ich glaube, es wird ganz wunderbar<br />
sein, denn wie heißt es schon in der Oper<br />
»Falstaff«? »Der Wein öffnet unser Herz ...«<br />
Opernball-Organisatorin<br />
Maria Großbauer mit<br />
Dominique Meyer, Direktor<br />
der Wiener Staatsoper.<br />
opernball<br />
falstaff<br />
9
opernball / ESSAY<br />
ZUR PERSON:<br />
Dominique Meyer ist<br />
seit 2<strong>01</strong>0 Direktor der<br />
Wiener Staatsoper. Der<br />
französische Wirtschafts -<br />
wissenschaftler wurde<br />
in Thann, im südlichen<br />
Elsass, geboren.<br />
SINN FÜR<br />
VORZÜGLICHKEIT<br />
DOMINIQUE MEYER<br />
Ich erinnere mich gut an den Blick aus dem Fenster meines<br />
Gymnasiums im elsässischen Thann: Man sah die kleine Kapelle<br />
Saint-Urbain, umgeben von Weinbergen – damals begnügte ich<br />
mich mit dem Blick auf eine schöne Landschaft. Erst später erfuhr<br />
ich, dass es sich dabei um die besten Weinlagen im Elsass handelte.<br />
Und es war der Riesling, der mir als Brückenschlag von den elsässischen<br />
zu den österreichischen Weinen diente. Darüber hinaus ermöglichten<br />
mir einige Edelwinzer wie Michael Moosbrugger (Schloss<br />
Gobelsburg), F. X. Pichler und Willi Bründlmayer (Langenlois) die<br />
Entdeckung ihrer österreichischen Spezialität: des Grünen Veltliner.<br />
Die Hanglage ist so extrem, dass die Weinbauern, ähnlich den<br />
Alpinisten, die Ernte mithilfe von Seilschlingen vornehmen müssen.<br />
Die Erträge sind daher entsprechend gering – fünfzehn Hektoliter pro<br />
Hektar – und die Weine wunderbar reichhaltig. Am Fuße des Hügels<br />
fließt der Thur, der im Herbst für Nebel sorgt, welcher dann wiederum<br />
die Entwicklung des Schimmelpilzes Botrytis cinerea fördert.<br />
Diesem verdanken einige Elitewinzer der Gegend – Zind-Humbrecht,<br />
Schoffit, Wolfberger – unter anderem ihre exquisiten Spätlesen. Nur<br />
die edelsten Weinsorten stammen von dort: der Gewürztraminer, der<br />
Pinot Gris und natürlich der Riesling.<br />
Als ich nach Österreich kam, war ich aufs Neue begeistert vom Blick<br />
auf die Weinberge, von der durch den Weinbau geprägten Landschaft.<br />
Diese drei Weinbauern haben zudem eines gemeinsam: die Liebe zur<br />
Musik im Allgemeinen und zur Oper im Besonderen.<br />
Wie zahlreiche Musiker, insbesondere aber die Wiener Philharmoniker,<br />
organisiert beispielsweise auch Andreas Großbauer weltweit<br />
»Philharmonic Taste – die Verschmelzung von Musik und Wein«,<br />
und der frühere philharmonische Primgeiger Günter Seifert begleitete<br />
mich einmal mit einer Gruppe von Musikern zum Festival »Musique<br />
et Vins« ins Schloss Meursault im Burgund.<br />
Wie schön, dass sich in Österreich die musikbegeisterten Weinbauern<br />
und die Künstlerinnen und Künstler als Botschafter des Weins begegnen,<br />
denn beide haben etwas gemeinsam: den Sinn für Vorzüglichkeit.<br />
Foto: Michael Poehn/ Wiener Staatsoper<br />
10 falstaff opernball
BRÄUNERSTRASSE 10, 1<strong>01</strong>0 WIEN<br />
VORDERSTADT 16, KITZBÜHEL
opernball / FACTS & FIGURES<br />
DER WIENER<br />
OPERNBALL<br />
IN ZAHLEN<br />
Bis zu 7200 Menschen tummeln sich einen Abend lang in der Oper,<br />
um auf dem Ball der Bälle mit dabei zu sein oder mitzuarbeiten.<br />
Die Facts & Figures zum Großevent.<br />
TEXT JULIA STALLER<br />
Fotos: Shutterstock<br />
12 falstaff opernball
5150<br />
BALLGÄSTE<br />
BON APPETIT!<br />
2500<br />
PAAR WÜRSTEL<br />
WERDEN AUF DEM<br />
BALL VERSPEIST<br />
320<br />
EINE LOGE<br />
KOSTET BIS ZU<br />
20.500<br />
46.000<br />
GLÄSER<br />
WERDEN AUF DEM BALL<br />
VERWENDET<br />
PERSONEN BEWIRTEN<br />
DIE BALLGÄSTE<br />
2200FLASCHEN<br />
SCHAMPUS & WEIN<br />
WERDEN GETRUNKEN<br />
30STUNDEN DAUERT<br />
DER UMBAU DER OPER IN<br />
2,4<br />
DEN BALLSAAL<br />
MILLIONEN<br />
ZUSCHAUER<br />
VERFOLGEN DEN BALL IM ORF<br />
opernball<br />
falstaff<br />
13
opernball / KULINARIK AM OPERNBALL<br />
Foto: Wien Tourismus/ Peter Rigaud<br />
14 falstaff opernball
KULINARISCHE<br />
BALLFREUDEN<br />
Der Opernball <strong>2<strong>01</strong>7</strong> überrascht mit einem neuen kulinarischen<br />
Konzept. Traditionsreiche Institutionen und junge Slow-Food-<br />
Künstler sorgen für die Genussmomente am Ball. Falstaff<br />
präsentiert die Highlights und wo sie zu finden sind.<br />
opernball<br />
falstaff<br />
15
1.<br />
STOCK<br />
gourmetOPERA<br />
STRÖCK FEIERABEND<br />
BROT UND WEIN<br />
1.<br />
STOCK<br />
HINTERBÜHNE<br />
MIT SLOW<br />
FOOD<br />
Ein gemütlicher »Slow Food«-Bereich von »Ströck<br />
Feierabend« lockt die Gäste zur neu gestalteten und in<br />
moderner Holz-Architektur erstrahlenden Hinterbühne.<br />
Hier serviert »Ströck Feierabend« eine Brettljause mit<br />
Opernballwürsteln – erstmals aus dem Hause Roman<br />
Thum – und einem eigens für den Opernball kreierten Käse von<br />
Lingenhel. Außerdem gibt es eingelegtes Gemüse aus dem »Ströck<br />
Feierabend«-Garten. Offizieller Partner ist »Slow Food Vienna«.<br />
»Ströck Feierabend«: Das<br />
Team um Christoph und<br />
Philipp Ströck bietet saisonale<br />
Küche und Bio-Weine.<br />
LINGENHEL-KÄSE<br />
ROMAN THUM<br />
Bei der Hinterbühne serviert Roman Thum seine<br />
Opernballwürsteln. Der Fleischhauer ist unter<br />
Gourmets kein Unbekannter. In seiner kleinen Manufaktur wird<br />
noch immer nach der alten Methode der Aderpökelung gearbeitet:<br />
Dabei wird die Pökellauge durch die Adern der Hinterläufe geleitet.<br />
Das Ergebnis: saftiger Schinken, der auf der Zunge zergeht.<br />
Für den Opernball <strong>2<strong>01</strong>7</strong> hat<br />
Johannes Lingenhel einen<br />
ei genen Käse kreiert – eine<br />
Mischung aus Schafs- und Ziegenmilch<br />
mit frischen Kräutern<br />
aus dem Garten von »Ströck<br />
Feierabend«. Viele Jahre betrieb<br />
Johannes Lingenhel mit Christian<br />
Pöhl den bekannten Feinkostladen<br />
»Pöhl« am Naschmarkt.<br />
Seit letztem Jahr führt Johannes<br />
Lingenhel in Wien-Landstraße<br />
ein Gourmet-Paradies für Käse-<br />
Aficionados mit einer Schaukäserei,<br />
Edel-Greißlerei und einem<br />
Restaurant mit Daniel Hoffmeister<br />
als Küchenchef (zuvor u. a.<br />
»Ikarus«, »Motto am Fluss«).<br />
Fotos: Franz Helmreich, Moritz Schell, Ian Ehm, beigestellt<br />
16 falstaff opernball
in vino OPERA<br />
ADI SCHMID<br />
OPERNBALL-<br />
SOMMELIER<br />
Vinophil steht der 61. Wiener<br />
Opernball ganz im Zeichen<br />
der Wachau. Die sieben Top-<br />
Winzer Hirtz berger, Knoll,<br />
F. X. Pichler, Jamek, Rudi<br />
Pichler, Domäne Wachau und Pichler-Krutzler<br />
sorgen für besondere Genüsse und stellen<br />
ihre Spitzenweine zur Verfügung. Rotwein-<br />
Freunde kommen mit edlen Tropfen des<br />
Weinguts Feiler-Artinger aus Rust selbstverständlich<br />
auch auf ihre Kosten.<br />
Ausgesucht wurden die erlesenen Weine<br />
des diesjährigen Opernballs von Sommelier-<br />
Legende Adi Schmid. Seit über vierzig Jahren<br />
ist er Sommelier im Wiener »Steirereck« – und<br />
hat damit zum Erfolg des Sternerestaurants<br />
wesentlich beigetragen. War das »Steirereck«<br />
früher noch ein gutbürgerliches Gasthaus im<br />
dritten Wiener Gemeindebezirk, begleitete es<br />
der gebürtige Waldviertler auf seinen Weg in<br />
die weltweite Top-Liga.<br />
Adi Schmid war nach einigen Lehrjahren im<br />
legendären Traditionsbeisl »Koranda«, heute<br />
»Plachutta« in der Wollzeile, tätig, bevor er von<br />
»Steirereck«-Chef Heinz Reitbauer Senior<br />
1976 abgeworben wurde. Adi Schmid erinnert<br />
sich an das Eckbeisl: »In Sachen Wein wurde<br />
hektoliterweise Schilcher in seltsamen Karaffen<br />
ausgeschenkt.« Schmid schuf neue Standards –<br />
nicht nur für das »Steirereck«, sondern für die<br />
österreichische Gastro-Szene insgesamt.<br />
So besuchte er damals noch weitgehend<br />
unbekannte Winzer persönlich, um deren Kreszenzen<br />
im Restaurant auf die Karte zu setzen.<br />
Auf diese Art und Weise wurden in Österreich<br />
Weinmacher berühmt, die heute zur Crème<br />
de la Crème gehören. Aber besonders seiner<br />
einfühlsamen Art wegen hat Adi Schmid im<br />
Laufe der Jahrzehnte eine treue Fangemeinde<br />
aufgebaut. 2<strong>01</strong>4 wurde er von Falstaff als<br />
»Weinpersönlichkeit des Jahres« geehrt.<br />
Am Opernball <strong>2<strong>01</strong>7</strong> wird Adi Schmid seine<br />
Weinauswahl persönlich präsentieren. Die<br />
Schwind-Loggia, in den letzten Jahren als<br />
»Pink Bar« bekannt, wird heuer zur »Weinbar«.<br />
Unter Anwesenheit von Schmid und den<br />
Wachau-Winzern ist bei Piano- und Kontrabass-Klängen<br />
für eine erstklassige Beratung<br />
gesorgt. Doch nicht nur in der Weinbar,<br />
sondern in allen Logen werden ausschließlich<br />
Weine aus der Wachau ausgeschenkt.<br />
opernball<br />
falstaff<br />
17
2.<br />
STOCK<br />
in vino OPERA<br />
Einige der besten Weißweingüter Österreichs sind am Opernball<br />
ver treten, darunter die Weine der Domäne Wachau. Sie sind fruchtbetont<br />
und von fesselnder Eleganz, die den authentischen Herkunftscharakter<br />
zum Ausdruck bringt. Seit Weingutsleiter und Master<br />
of Wine Roman Horvath und Kellermeister Heinz Frischengruber<br />
die Geschicke der Domäne Wachau lenken, ist das Weingut innerhalb<br />
kürzester Zeit zu den Big Playern an der Donau aufgestiegen.<br />
DOMÄNE WACHAU<br />
SCHWIND-<br />
LOGGIA<br />
JAMEK<br />
JUWEL<br />
AUF STEIN<br />
TOP-WINZER<br />
IN DER<br />
WEINBAR<br />
Wie kein anderer Name steht Jamek für die Kulturlandschaft Wachau<br />
und die Renaissance der heimischen Weinkultur – und darf damit<br />
auch am Opernball <strong>2<strong>01</strong>7</strong> nicht fehlen. Das Weingut zählt mit einer<br />
Rebfläche von 25 Hektar zu den ansehnlichsten Privatbesitzungen<br />
und verfügt über große zusammenhängende Weingärten in den allerbesten<br />
Urgesteinslagen. Seit 1996 wird es von Jutta Jamek, Tochter<br />
des legendären Winzers Josef Jamek, geführt. Schon in den 1950er-<br />
Jahren prägte er mit seinen trockenen, naturbelassenen Weinen den<br />
Typus des Wachauer Weißweins und stand mit seinen Ideen Pate für<br />
die Gründung der »Vinea Wachau«, des Schutzverbands der Weine<br />
dieser herrlichen Landschaft. Die Riede Klaus, ein Synonym für<br />
Jamek’sche Weinkultur, liegt in einer Steillage mit über hundert Steinterrassen.<br />
Hier entsteht seit Jahrzehnten Jameks Prototyp für den<br />
Wachauer Riesling. Bereits seit 1959 füllt das Haus Jamek dieses<br />
Weinjuwel ab, das als Parabel auf das große Lebenswerk von Josef<br />
Jamek gelten darf.<br />
Elisabeth Pichler-Krutzler und<br />
Erich Krutzler gründeten 2006<br />
ihr Weingut in der Wachau, das<br />
mit seinen Spitzen-Weißweinen<br />
am Opernball vertreten ist. Alle<br />
Weine werden lagenrein gelesen,<br />
verarbeitet und abgefüllt. Auf<br />
Aufzuckerung, Wasserentzug<br />
sowie jegliche Schönung und<br />
andere Zusätze wird verzichtet.<br />
Das Weingut befindet sich in<br />
Oberloiben auf neun Hektar.<br />
FEILER-ARTINGER<br />
PICHLER-KRUTZLER<br />
Das Weingut zählt mit seinen<br />
Ruster Ausbrüchen zu den Top-<br />
Produzenten von Süßweinen.<br />
Dass auch die fruchtigen bis<br />
würzig-kräftigen Rotweine zur<br />
absoluten österreichischen Spitze<br />
zählen, davon kann man sich am<br />
Opernball überzeugen. Seit 2<strong>01</strong>3<br />
führt Kurt Feiler das Weingut mit<br />
seiner Frau Katrin. Schon die<br />
Großeltern legten 1936 den<br />
Grundstein für den Betrieb.<br />
Fotos: Günter Kargl, Herbert Lehmann, beigestellt<br />
18 falstaff opernball
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2.<br />
STOCK<br />
in vino OPERA<br />
GRANDS CRUS DER WACHAU<br />
HIRTZBERGER<br />
Die Familie Hirtzberger aus Spitz bewirtschaftet einige<br />
der besten Lagen der gesamten Wachau und ist mit<br />
ihren Weinen am Opernball vertreten. Berühmt sind<br />
die Terrassenlagen wie die Lage Singerriedel, die sich<br />
direkt hinter dem uralten malerischen Winzerhaus<br />
erhebt und einen legendären Riesling hervorbringt. Aber auch die<br />
Riede Hochrain ist in Sachen Riesling eine fixe Größe im Kanon<br />
der österreichischen Grands Crus. Vater Franz und Sohn Franz<br />
junior ergänzen sich im Weingarten perfekt. Im Weinkeller trägt<br />
mittlerweile Franz junior die Verantwortung, nicht ohne sich in<br />
den entscheidenen Details mit dem Vater abzustimmen. Bei den<br />
Weinen spürt man die Harmonie dieser Zusammenarbeit.<br />
KNOLL<br />
RUDI PICHLER<br />
Authentische Weine, geprägt von<br />
den Böden und der unverwechselbaren<br />
Identität des Winzers,<br />
sind das Ziel von Rudi Pichler.<br />
Er versteht es, den Weinen in<br />
jeder Kategorie viel Sortencharakter<br />
einzuhauchen. 2<strong>01</strong>0 wählte<br />
ihn die Falstaff-Redaktion<br />
daher zum »Winzer des Jahres«.<br />
F. X. PICHLER<br />
Das Weingut von Emmerich<br />
Knoll aus Unterloiben genießt<br />
in Weinkennerkreisen Kultstatus.<br />
Erkennbar an den charakteristischen<br />
Etiketten zählen Knoll-<br />
Weine zu den bes ten Österreichs.<br />
Kompromisslos werden seit<br />
Jahrzehnten die Feinheiten des<br />
Terroirs umgesetzt.<br />
F. X. Pichler, eine lebende Weinmacherlegende,<br />
ist wohl der<br />
bekannteste Winzer der Wachau.<br />
Heute führt mit Sohn Lucas (vorne<br />
im Bild) bereits die nächste<br />
Generation den Familienbetrieb.<br />
Nach wie vor ganz große Weine,<br />
hervorragende Grüne Veltliner<br />
und grandiose Rieslinge.<br />
Fotos: beigestellt<br />
20 falstaff opernball
#jungbleiben<br />
UNSERE<br />
DEBÜTANTINNEN.<br />
Wir freuen uns, Partner des Wiener Opernballs zu sein<br />
und wünschen: Alles Walzer und viel Vergnügen.
3.<br />
STOCK<br />
gourmetOPERA<br />
Wie schön, dass heuer neben den künstlerischen<br />
Genüssen auch die Kulinarik einiges zu bieten<br />
hat. Erstmals wird es heuer eine Bar geben,<br />
an der nicht nur fein Prickelndes von der Traditionssektkellerei<br />
Schlumberger ausgeschenkt<br />
wird, sondern auch Kaviar und Schnecken genossen werden können.<br />
Alles »made in Austria« – der Kaviar stammt von Walter Grüll aus<br />
Salzburg und wurde von Heinz Reitbauer (»Steirereck«) persönlich<br />
gesalzen, die Schnecken kredenzt Andreas Gugumuck aus Wien.<br />
3.<br />
STOCK<br />
SCHLUMBERGERS<br />
K AVIER-, SEKT- &<br />
SCHNECKEN-<br />
BAR<br />
GUGUMUCK & MARKTEREI<br />
Angetan von der Idee, seine eigenen Weinbergschnecken zu züchten,<br />
kehrte Andreas Gugumuck (im Bild mit Benedikt Zacherl von<br />
Schlumberger) der IT-Branche den Rücken und übernahm die Landwirtschaft<br />
seiner Oma. Am Opernball gibt es seine mehrfach ausgezeichneten<br />
Wiener Schnecken zu Kaviar und Sekt. Kulinarischer Partner<br />
der »Schlumberger Kaviar-, Sekt- und Schneckenbar« ist Thomas<br />
de Martin, der in Wien die »Markterei« führt – eine Markthalle in<br />
der Alten Post, die am Wochenende regionale Delikatessen bietet.<br />
GRÜLL-KAVIAR<br />
LUXUSGENUSS<br />
Fischzucht ist für Walter Grüll mehr als ein Beruf, sie ist seine<br />
Leidenschaft. Schon als Kind begann er, Forellen zu züchten.<br />
Später wurde er Österreichs erster Störkaviarproduzent, und<br />
sogar der erstklassige weiße Kaviar zählt zur Produktpalette.<br />
HEINZ REITBAUER<br />
Heinz Reitbauer vom »Steirer eck« ist einer der besten Köche<br />
Österreichs. Für den Opernball hat er eine eigene Salzung für den<br />
Grüll-Kaviar kreiert, mit der alle Geschmacksnuancen des Kaviars<br />
unterstrichen werden. Seit 2005 führt Reitbauer das von den Eltern<br />
gegründete »Steirereck« im Stadtpark. Schon zuvor war er Küchenchef<br />
des »Steirereck am Pogusch«. Sein eigenständiger Stil mit Hang<br />
zur Perfektion brachte ihm unzählige Auszeichnungen ein, unter<br />
anderem Rang 9 auf der Liste »The World’s 50 Best Restaurants«.<br />
Fotos: Markterei Markthalle/ Alexander Gotter, Kanizaj Majia, beigestellt<br />
22 falstaff opernball
3.<br />
STOCK<br />
gourmetOPERA<br />
SCHLUMBERGER<br />
PRICKELNDER OPERNBALL<br />
Die österreichische Wein- und Sektkellerei<br />
Schlumberger steuert heuer zum bereits fünften<br />
Mal in Folge eine eigene Sekt-Kreation<br />
zum Wiener Opernball bei.<br />
Für prickelnde Momente am Ballabend<br />
<strong>2<strong>01</strong>7</strong> wird eine der erfolgreichsten Innovationen<br />
seit langer Zeit im Hause Schlumberger<br />
sorgen: Der Grüne Veltliner benötigt rund<br />
zwei Jahre für seine Herstellung und wird<br />
nach der erlesenen »Méthode traditionnelle«<br />
(Flaschengärung) gefertigt. Dabei stellen die<br />
Grüner-Veltliner-Trauben aus dem Weinviertel<br />
die Basis für die Grundweine des Opernball-Sekts<br />
<strong>2<strong>01</strong>7</strong>. Das österreichische Traditionshaus<br />
feiert in diesen Tagen sein 175-<br />
jähriges Bestehen. Seine Kellerwelten mit<br />
2,4 Kilometer langen unterirdischen Gängen<br />
– die auch für Besucher zugänglich sind –<br />
liegen tief verborgen unter dem Schlumberger-Stammhaus<br />
in Wien-Heiligenstadt.<br />
Der berühmte Architekt Carl Ritter von<br />
Ghega gestaltete die beeindruckenden Kellergewölbe<br />
im 19. Jahrhundert zum heutigen<br />
Keller um, in dem erlesene Sektkreationen<br />
reifen. Hier sind Sektflaschen zur Klärung<br />
aufgesteckt, während der zweite Gärungsprozess<br />
in der Flasche voranschreitet – ein<br />
wichtiger Schritt bei der Sektherstellung nach<br />
der »Méthode traditionnelle«. Jede Flasche<br />
wird hier von Hand gerüttelt, die jeweilige<br />
Position wird durch den weißen Kellereipunkt<br />
am Flaschenboden – ein Markenzeichen<br />
von Schlumberger – angezeigt.<br />
Zum 175. Jubiläum hat Schlumberger<br />
einige Aktionen geplant. So verlost das Traditionshaus<br />
unter anderem jeden Monat im<br />
Jubiläumsjahr eine Führung durch die Kellerwelten<br />
mit einer Verkostung der Sektspezialitäten<br />
für jeweils zwei Personen.<br />
Foto: Markterei Markthalle/ Alexander Gotter<br />
24 falstaff opernball
gourmetOPERA<br />
Tanzen macht hungrig –<br />
was wäre da besser als frische<br />
Brötchen mit saftigem<br />
Beinschinken? Am Opernball<br />
sind diese und andere<br />
feine Spezialitäten an der »Schwarzen<br />
Kameel«-Bar zu genießen – unschwer<br />
zu erkennen an ihrem einzigartigen<br />
»Kameel«-Design. Serviert werden die<br />
Köstlichkeiten von Oberkellner-Urgestein<br />
Georg Gensbichler persönlich.<br />
Auch der traditionelle Opernball-<br />
Heurige wird dieses Jahr vom »Schwarzen<br />
Kameel« betrieben und trägt den<br />
Namen »Wolfsschlucht«. Tipp: In der<br />
Woche vor dem Opernball, ab 17. Februar<br />
<strong>2<strong>01</strong>7</strong>, stimmt eine<br />
Pop-up-Bar vor dem<br />
»Schwarzen Kameel«<br />
auf den Ball ein.<br />
3. STOCK<br />
& SOUTERRAIN<br />
SCHWARZES<br />
KAMEEL<br />
SCHWARZES KAMEEL<br />
Eine Wiener Institution<br />
mit langer Tradition: Das<br />
»Schwarze Kameel« am<br />
Opernball <strong>2<strong>01</strong>7</strong> ist eine<br />
Kopie des Originals im ersten<br />
Wiener Gemeindebezirk.<br />
Bereits 1618 wurde das<br />
»Kameel« als Gewürzkrämerei<br />
eröffnet. Heute<br />
zählen zum charmanten<br />
Genusstempel im Herzen<br />
der Stadt Bar, Restaurant,<br />
Beletage, Feinkost und<br />
Patisserie. Das »Kameel«<br />
genießt Kultstatus, nicht<br />
zuletzt aufgrund der hohen<br />
Qualität der Produkte. Am<br />
Opernball finden die Gäste<br />
die »Schwarze Kameel«-<br />
Kopie im Balkon rechts<br />
(3. Stock).<br />
Der Opernball-Heurige hat Tradition. <strong>2<strong>01</strong>7</strong> wird er vom<br />
»Schwarzen Kameel« betrieben – und kehrt damit zu seinen<br />
Wurzeln zurück. Denn schon in den 1960er-Jahren schenkte<br />
hier die Familie Friese Wein aus. Nun kehrt sie zum Opernball<br />
zurück und tauft ihren Heurigen »Wolfsschlucht« – eine<br />
Reminiszenz an die Oper »Der Freischütz«. Die »Wolfsschlucht«,<br />
die sich im ersten Souterrain befindet, ist eine<br />
»Mischung aus Jägerstube und Geisterbahn«, so Opernball-<br />
Organisatorin Maria Großbauer.<br />
HEURIGER<br />
WOLFS-<br />
SCHLUCHT<br />
Fotos: Agnes Hasun, beigestellt<br />
26 falstaff opernball
HÜBNER / promotion<br />
Longines Lépine 180th<br />
Anniversary Limited Edition.<br />
Jaeger-LeCoultre – Master Ultra<br />
Thin 1907 – nur 4 mm hoch.<br />
Astrid Stüger-Hübner und<br />
Andrea Daum-Hübner führen<br />
gemeinsam das Traditionshaus.<br />
Vacheron Constantin – Patrimony –<br />
schlichte Uhrmacherkunst aus Genf.<br />
Piaget – Limelight Gala –<br />
hochelegant mit Milanaise-Band.<br />
Die Uhr zur Abendgarderobe<br />
Fotos: : VON-Magazine/Paul Harris, Hersteller<br />
Astrid Stüger-Hübner und Andrea<br />
Daum-Hübner über die korrekte Uhr<br />
zum festlichen Anlass.<br />
Hochelegante Abendveranstaltungen<br />
verlangen<br />
nach gebührender Kleidung.<br />
Wird auf der Einladung<br />
»White Tie« vermerkt, ist<br />
der Frack das einzige korrekte<br />
Kleidungsstück für den Herrn.<br />
Bei dieser traditionellen und<br />
äußerst strikten Abendgarderobe<br />
gilt: keine Armbanduhr, sondern<br />
die Taschenuhr, die in der Westentasche<br />
getragen wird. Eine Kette<br />
sichert die Taschenuhr. Zum<br />
Frack ist auch die Chatelaine<br />
ideal – eine kurze, mehrgliedrige<br />
Kette, die wie ein Anhänger an<br />
der Uhr befestigt wird.<br />
Der Smoking, einst die Jacke, die<br />
von den Herren für den Aufenthalt<br />
im Raucherzimmer angezogen<br />
wurde (und anschließend<br />
wieder gegen die Frack-Jacke<br />
getauscht wurde, um den Damen<br />
den Zigarrengeruch zu ersparen),<br />
ist der zweite formelle Abendanzug<br />
und immer dann gefragt,<br />
wenn »Black Tie« auf der Einladung<br />
steht. Hier ist die flache,<br />
elegante Armbanduhr gefragt,<br />
keinesfalls eine großformatige<br />
Sportuhr.<br />
Zum Herrn im Frack gesellt<br />
sich die elegante Dame ausschließlich<br />
im langen Abendkleid,<br />
während sie<br />
zum Smoking des<br />
Begleiters mehr<br />
Spielraum hat.<br />
Hier kann<br />
sowohl ein<br />
kurzes Cocktail-Abendkleid<br />
getragen<br />
werden<br />
als auch eine<br />
lange Abendgarderobe.<br />
Die<br />
elegante Abenduhr<br />
oder Schmuckuhr<br />
wird am Handgelenk<br />
getragen.<br />
Schließlich ist die<br />
Armbanduhr eine<br />
Erfindung des berühmten Abraham-Louis<br />
Breguet, der eine Uhr<br />
für die Schwester von Napoleon<br />
Bonaparte schuf, die diese am<br />
Handgelenk trug. Der weltweite<br />
Siegeszug der Armbanduhren<br />
begann also mit einer Damenuhr.<br />
Breguet – Reine de Naples –<br />
eleganter Klassiker, erinnert<br />
an die erste Armbanduhr der<br />
Geschichte.<br />
INFORMATIONEN<br />
Uhrmachermeister Hübner,<br />
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Schmuck.<br />
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opernball<br />
falstaff<br />
27
opernball / BISKOTTEN<br />
SÜSSER GRUSS<br />
VOM ROSENK AVALIER<br />
Ein Frühstück wie im »Rosenkavalier«:<br />
Biskotten und eine<br />
Demel-Trinkschokolade sind<br />
die Damenspende auf dem<br />
Opernball <strong>2<strong>01</strong>7</strong>.<br />
TEXT JULIA STALLER<br />
Das Schlafzimmer der Feldmarschallin.<br />
Zum Frühstück mit<br />
ihrem jungen Liebhaber lässt<br />
sie sich eine Trinkschokolade<br />
ans Bett servieren – doch als<br />
der Baron eintritt, wird ihr Intermezzo jäh<br />
beendet. Das etwas unsittliche Frühstück läutet<br />
die große Richard-Strauss-Oper »Der<br />
Rosenkavalier« ein und ist dieses Jahr Inspiration<br />
für die Damenspende des Opernballs.<br />
Im Schmuckkarton finden sich feine Rothschild-Biskotten,<br />
mit Hagelzucker und Mandeln<br />
bestreut, sowie eine Demel-Trinkschokolade.<br />
Als bekannte Sponsoren für das<br />
»Frühstück aus dem Rosenkavalier« konnten<br />
»Fini’s Feinstes« und »Wiener Zucker«<br />
gewonnen werden. Mit dem Rezept rechts<br />
können die Opernball-Biskotten auch ganz<br />
leicht zu Hause nachgebacken werden.<br />
Apropos: In der diesjährigen Damenspende<br />
findet sich eine weitere Hommage an die<br />
Strauss-Oper. Die Swarovski-Brosche ist nach<br />
der »silbernen Rose« benannt, die der Rosenkavalier<br />
der hübschen Sophie übergibt – und<br />
sich dabei Hals über Kopf in sie verliebt.<br />
»Philosophier er nicht, Herr<br />
Schatz, und komm’ er her.<br />
Jetzt wird gefrühstückt.<br />
Jedes Ding hat seine Zeit.«<br />
AUS »DER ROSENKAVALIER«<br />
Oper von Richard Strauss<br />
Fotos: Fini’s Feinstes & Wiener Zucker<br />
28 falstaff<br />
opernball
ZUTATEN FÜR CA. 40 BISKOTTEN<br />
3 Eier<br />
105 g Wiener Feinkristallzucker<br />
105 g Fini’s Feinstes Weizenmehl, glatt<br />
evtl. Wiener Hagelzucker, Mandeln<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Backrohr auf 210 °C Grad vorheizen<br />
und die Eier trennen.<br />
– Wiener Feinkristallzucker dem Eiklar<br />
hinzugeben.<br />
– Eiklar-Gemisch zu Schnee schlagen.<br />
– Dotter mit etwas Fini’s Feinstes Weizenmehl<br />
glatt rühren.<br />
– Den Eischnee dem Dotter-Gemisch<br />
unterheben.<br />
– Danach vorsichtig mit dem restlichen Fini’s<br />
Feinstes Weizenmehl glatt vermengen.<br />
– Die Masse in einen Spritzsack mit glatter<br />
Tülle füllen.<br />
– Biskotten auf ein mit Backpapier ausgelegtes<br />
Backblech aufspritzen (ca. 7–9 cm lange<br />
Stangerln).<br />
– Je nach Bedarf einen Teil der Biskotten<br />
mit Mandeln bestreuen und einen anderen<br />
Teil der Biskotten mit Wiener Hagelzucker.<br />
– Die restlichen Mandeln und den restlichen<br />
Hagelzucker vom Backblech klopfen.<br />
– Die Biskotten im vorgeheizten Backrohr<br />
ca. 12–15 Minuten goldbraun backen.<br />
opernball<br />
falstaff<br />
29
opernball / PECORARO<br />
Kammersänger Herwig<br />
Pecoraro: von Elisabeth<br />
Schwarzkopf nach<br />
Modena vermittelt.<br />
Herwig Pecoraro war eigentlich Polizist. Zum Glück ist er dann<br />
doch noch Tenor geworden. Und zwar ein wirklich guter.<br />
Ganz nebenbei macht er auch noch einen »Aceto Balsamico«.<br />
Und auch der ist überaus köstlich.<br />
TEXT HERBERT HACKER<br />
DER BALSAMICO-TENOR<br />
Ein Kammersänger der Wiener<br />
Staatsoper, der zuvor Gendarm in<br />
Bludenz war, macht in Klosterneuburg<br />
einen Aceto Balsamico, wie er<br />
für die norditalienische Provinz Modena<br />
typisch ist: Wäre die Geschichte nicht wahr,<br />
könnte man meinen, sie sei unter Einwirkung<br />
von etwas zu viel Alkohol entstanden.<br />
Doch Herwig Pecoraro, ein hochangesehenes<br />
Mitglied der Wiener Staatsoper, betreibt<br />
bei sich zu Hause in Klosterneuburg tatsächlich<br />
seit vielen Jahren eine selbst konstruierte<br />
»Acetaia«, so nennt man im norditalienischen<br />
Modena die Produktionsstätten, in<br />
denen Aceto Balsamico Tradizionale hergestellt<br />
wird.<br />
Pecoraro macht allerdings keine billigen<br />
Nachahmungen, sein Aceto Balsamico steht<br />
dem weltweit geschätzten »Aceto Balsamico<br />
Tradizionale di Modena«, wie er im Original<br />
heißt, in qualitativer Hinsicht um nichts nach,<br />
auch wenn er nicht »Tradizionale« auf die<br />
Flasche schreiben darf, weil der Begriff Teil<br />
einer geschützten Ursprungsbezeichnung ist.<br />
Foto: Bernhard Eder, Rene Langer<br />
30 falstaff<br />
opernball
Aceto Balsamico wird aus speziellem Traubenmost<br />
hergestellt. Pecoraro verwendet<br />
dazu Veltliner-Most aus Niederösterreich.<br />
DIE HOHE BALSAMICO-KUNST<br />
Pecoraros Acetaia in Klosterneuburg:<br />
»Das ist kein Essig,<br />
das ist Aceto Balsamico. Da<br />
liegen Welten dazwischen.«<br />
Bis zu fünfzehn Jahre<br />
lagert der Balsamico in<br />
Holzfässern.<br />
Der Traubenmost wird 36 Stunden über<br />
offenem Feuer eingekocht, mit altem Balsamico<br />
infiziert und neun bis fünfzehn Jahre in<br />
Fässern aus verschiedenen Hölzern gelagert.<br />
Das edle Endprodukt ist kostbar und deshalb<br />
auch nicht billig, je nach Alter kosten<br />
200 Milliliter rund fünfzig bis etwas mehr als<br />
hundert Euro. »Mit ähnlich klingenden Produkten<br />
aus dem Supermarkt hat das nichts<br />
zu tun«, meint der sympathische Balsamico-<br />
Tenor und wird ziemlich sauer, wenn jemand<br />
dabei von »Essig« spricht. »Das ist kein<br />
Essig, das ist Balsamico, da schmecke ich<br />
Dörrpflaume, Bitterschokolade, Espresso<br />
und ein bisschen Liebstöckel.«<br />
Der in Bludenz geborene Kammersänger<br />
wollte zunächst gar nicht Opernsänger werden,<br />
obwohl er schon als Schüler im Landeskonservatorium<br />
mit seiner Stimme positiv<br />
aufgefallen war. Pecoraro wurde zunächst<br />
Gendarm am Arlberg. Seine Gesangsprofessoren<br />
meinten aber, er solle doch eine<br />
Gesangskarriere starten.<br />
Der junge Gendarm suchte Elisabeth<br />
Schwarzkopf auf, von der er wusste, dass sie<br />
in Schruns Urlaub machte, und sang ihr vor.<br />
Mit Erfolg. Schwarzkopf vermittelte den<br />
Österreicher nach Modena zu Professor Pola,<br />
der auch Lehrer von Luciano Pavarotti und<br />
Mirella Freni war.<br />
In Modena blieb Pecoraro ein Jahr, in<br />
dieser Zeit besuchte er die eine oder andere<br />
Acetaia. Er war sofort fasziniert und kaufte<br />
später um viel Geld die ersten Fässer. »Meine<br />
Familie wollte mich einliefern lassen«,<br />
erinnert er sich heute und ist gleichzeitig<br />
stolz, dass er sich damals durchsetzen<br />
konnte.<br />
Heute ist er nicht nur ein angesehenes<br />
Mitglied der Wiener Staatsoper, als Genussmensch<br />
freut es ihn auch, dass sein Aceto<br />
Balsamico von vielen Spitzenköchen ge -<br />
schätzt wird und sein edelsaures Engagement<br />
inzwischen auch Gewinn abwirft. »Wer hätte<br />
das gedacht«, meint Herwig Pecoraro und<br />
tropft sich vorsichtig etwas von seinem<br />
Balsamico auf den Rücken seiner Hand:<br />
»Das ist doch köstlich, oder?«<br />
opernball<br />
falstaff<br />
31
L’ELISIR<br />
D’AMORE<br />
OPERNBALL-DRINK <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
Am Opernball wird wieder mit einem eigens<br />
kreierten Cocktail angestoßen. <strong>2<strong>01</strong>7</strong> kommt er<br />
von einem der besten Barkeeper des Landes –<br />
und ist ein verführerischer »Liebestrank«.<br />
TEXT ANGELO PEER<br />
FOTOS ANDREA PELLER<br />
Exklusiv erhältlich in der<br />
Opernball-Disco<br />
(2. Souterrain)<br />
Die ganze Opernwelt weiß,<br />
dass der Liebestrank in<br />
Gaetano Donizettis Oper<br />
»L’elisir d’amore« gar<br />
keiner ist, sondern eine<br />
einfache Flasche Wein, die der betrügerische<br />
Quacksalber Dulcamara dem<br />
armen Bauern Nemorino als Zuneigungssaftl<br />
verkauft. Was dagegen weder<br />
die Opern- noch die Literaturwelt weiß,<br />
ist die Zusammensetzung des anderen<br />
berühmten Liebestranks, jenes aus<br />
»Tristan und Isolde«, in Gottfried<br />
von Straßburgs »Vers epos« sowie in<br />
Richard Wagners »Handlung in drei<br />
Aufzügen«. Wenn man bedenkt, dass<br />
der Tristan-Stoff zuerst im keltischen<br />
Bereich auftaucht – ein ebenfalls<br />
an genommener persischer Ursprung<br />
erscheint eher unwahrscheinlich –,<br />
müsste man eigentlich auf »uisge<br />
beatha« kommen, jenes »Wasser des<br />
Lebens«, das dort seit Urzeiten bewährtes<br />
Rauschmittel war. Nur: Die Iren und<br />
Schotten gelten gemeinhin als trinkfest,<br />
und ein Schluck davon würde sie nicht<br />
in einen derartigen Liebestaumel versetzen.<br />
Also war’s nicht vielleicht doch der<br />
erst später belegte Gin, gemischt mit der<br />
verführerischen Kraft von Früchten und<br />
Likören? Das ist zumindest die kreative<br />
Interpretation von Barkeeper Roberto<br />
Pavlovic-Hariwijadi für den Opernball<br />
<strong>2<strong>01</strong>7</strong> (siehe rechts).<br />
32 falstaff opernball<br />
»Wahrlich, von diesem Wundertrank<br />
hab’ reichlich ich genossen! Der Trank,<br />
wie Ihr versprochen, flößt allen Liebe ein!«<br />
AUS »DER LIEBESTRANK« Oper von Gaetano Donizetti<br />
LIEBESTRANK<br />
ZUTATEN<br />
4 cl Hendrick’s Gin<br />
2 cl Rose’s Limes Juice<br />
2 cl Peachtree-Likör<br />
2 cl Chambord<br />
4 cl Ananassaft<br />
1 cl frisch gepresster<br />
Limettensaft<br />
ROBERTO<br />
PAVLOVIC-<br />
HARIWIJADI<br />
ist »Falstaff Gastgeber<br />
des Jahres« und<br />
Patron von »Roberto<br />
American Bar«, die<br />
blitzartig zum Treffpunkt<br />
der jungen<br />
Wiener Society wurde.<br />
Hier haben sich schon<br />
zahlreiche Affären<br />
angebahnt – also wer,<br />
wenn nicht er, sollte<br />
über Liebestränke<br />
Bescheid wissen?<br />
ZUBEREITUNG<br />
Alle Zutaten außer Chambord im<br />
Shaker mit viel Eis kurz und hart<br />
shaken, in einen Tumbler mit Eis<br />
abseihen, mit Chambord floaten<br />
und mit Limettenscheibe und<br />
Cocktailkirsche garnieren.
PARK HYATT VIENNA / promotion<br />
»Eau de Vienne«:<br />
lebendig und erfrischend.<br />
»The Bank Bar«: außergewöhnliches<br />
Ambiente und kreative Cocktails.<br />
»Rubel«: prickelnder Drink<br />
mit erdig-frischen Noten.<br />
The Bank Brasserie & Bar<br />
Fotos: beigestellt<br />
Der Treffpunkt für Wiens Kosmopoliten begeistert mit<br />
charmantem Service, einzigartiger Auswahl an Speisen- und<br />
Cocktailkreationen sowie mit einer atemberaubenden Kulisse.<br />
Stilvolle Einrichtung, stimmungsvolles<br />
Lichtkonzept<br />
und hohe Decken – das<br />
Restaurant »The Bank<br />
Brasserie & Bar« in der prunkvollen<br />
Kassenhalle der ehemaligen<br />
Länderbank bildet das Herzstück<br />
des »Park Hyatt Vienna«<br />
und überzeugt mit außergewöhnlichem<br />
Flair.<br />
Im Vorjahr sorgte man bereits<br />
mit einem neuen Brasserie&Bar-<br />
Konzept für frischen Wind. Der<br />
Fokus liegt auf neu interpretierten<br />
europäischen Brasserie-Klassikern<br />
und saisonalen Specials, die mit<br />
regionalen Produkten zubereitet<br />
werden. Es gibt etwa frische Salate,<br />
Meeresfrüchte auf Eis, Spezialitäten<br />
vom Lavasteingrill und<br />
vieles mehr.<br />
Das Highlight der Kassenhalle<br />
bildet die offene Show küche, wo<br />
man dem Küchenteam beim<br />
Zubereiten der Speisen über die<br />
Schulter schauen kann. Wer dem<br />
Küchengeschehen noch näher sein<br />
will, kann den Chef’s Table mitten<br />
in der Küche buchen, der bis zu<br />
acht Personen Platz bietet – hier<br />
serviert man spezielle Family-<br />
Style-Menüs, die garantiert jeden<br />
Geschmack treffen. Und auch<br />
Naschkatzen kommen bei den liebevoll<br />
kreierten Desserts der hauseigenen<br />
Patisserie auf ihre Kosten.<br />
Abends kann man an der »The<br />
Bank Bar« in den Genuss der<br />
außergewöhnlichen Cocktailkreationen<br />
kommen, die an die<br />
Geschichte des Hauses angelehnt<br />
sind. So findet man auf der kreativen<br />
Karte Drinks mit Namen<br />
wie »Rubel« oder »Tresor« –<br />
Letzterer wird mit Goldwasser<br />
und Safran verfeinert und in einer<br />
hölzernen Tresor-Box serviert.<br />
Bei außergewöhnlichem Flair<br />
und einzigartigem Konzept werden<br />
in der »The Bank Brasserie<br />
& Bar« garantiert keine Wünsche<br />
offengelassen.<br />
INFO<br />
The Bank Brasserie & Bar<br />
Bognergasse 4, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 1 2274<strong>01</strong>236<br />
restaurant-thebank.at<br />
opernball<br />
falstaff<br />
33
opernball / OPER UND GENUSS<br />
»Ha! – Das ist Götterwein!«<br />
PAPAGENO IN DER »ZAUBERFLÖTE« Oper von Mozart<br />
GROSSE<br />
GENUSS-<br />
ARIEN<br />
Champagner, Fasan und »Götterwein«:<br />
Kulinarische Genüsse spielen in Opern<br />
wichtige Rollen. Immerhin waren viele<br />
große Komponisten ebenso<br />
leidenschaftliche Esser.<br />
TEXT ILSE FISCHER<br />
Bariton Markus Werba als<br />
Papageno in »Die Zauberflöte«<br />
an der Wiener<br />
Staatsoper 2<strong>01</strong>3.<br />
Fotos: Michael Poehn/ Wiener Staatsoper<br />
34 falstaff<br />
opernball
D<br />
er Magen ist der Meister<br />
der Musik, der das große<br />
Orchester der Leidenschaften<br />
bremst oder anspornt«,<br />
schrieb Gioachino Rossini,<br />
der nicht nur einer der<br />
bedeutendsten Opernkomponisten, sondern<br />
auch ein ausgesprochener Gourmet war.<br />
Oper und Genuss – das scheint ein untrennbares<br />
Paar zu sein. Komponisten verewigten<br />
ihre Leibspeisen in ihren Stücken und legten<br />
damit auch Zeugnis über die kulinarischen<br />
Sehnsüchte ihrer Zeit ab.<br />
Wenn im Musiktheater von Lebensgenuss<br />
oder Liebe die Rede ist, dann kommt zum<br />
Beispiel oft Schaumwein ins Spiel. Prinz<br />
Orlofsky in Johann Strauss’ »Fledermaus«<br />
erhebt sein Glas mit den Worten: »Champagner,<br />
König aller Weine! Hoch die sprudelnde<br />
Majestät und ihre Untertanen!« Dass es auch<br />
den liebeshungrigen Gourmet Falstaff zu diesem<br />
Getränk hinzieht, verwundert nicht. In<br />
Otto Nicolais Oper »Die lustigen Weiber von<br />
Windsor« (1849) singt er: »Als Büblein klein<br />
an der Mutter Brust […] da war der Sekt<br />
schon meine Lust.« William Shakespeare<br />
war da puristischer. In seinen Dramen trinkt<br />
Falstaff »Sack«, eine damals gängige Bezeichnung<br />
für Sherry. Da »Sack« aber so ähnlich<br />
klingt wie »Sekt«, machten deutsche Übersetzer<br />
Sir John Falstaff kurzerhand zum<br />
Sektliebhaber.<br />
Mozarts Leibspeise war Geflügel, und so<br />
lässt er in »Don Giovanni« den Fasan eine<br />
wichtige Rolle spielen. Im zweiten Akt ahnt<br />
der Weiberheld, dass er seine Henkersmahlzeit<br />
einnimmt, als er sich alleine an seine<br />
Tafel setzt. Seinen Diener Leporello, dem<br />
das Wasser im Mund zusammenläuft, lässt<br />
Mozart schimpfen: »Welch barbarischer<br />
Appetit! Welch riesige Bissen!« Don Giovanni<br />
lässt ihn aber nur den Wein einschenken:<br />
»Versa il vino! Eccelente Marzimino«, singt<br />
Don Giovanni und setzt dieser Rebsorte<br />
damit ein Denkmal. Leporello allerdings<br />
möchte bloß ein Stück des Fasans.<br />
Gioachino Rossini war ein Meister der<br />
Töne – und des Genusses. Bekannt ist, dass<br />
Rossini gerne Menüs zusammenstellte und<br />
die passenden Weine dazu aussuchte. Seine<br />
zweite Frau, Olympe Pélissier, schrieb einem<br />
Freund: »Der Maestro und ich, wir leben,<br />
um zu essen, und diese Aufgabe erfüllen wir<br />
gewissenhaft.« Vor allem seine Leidenschaft<br />
für Trüffel ist legendär. Seiner ersten Frau,<br />
Isabella Colbran, schrieb er: »Der Trüffel ist<br />
der Mozart der Pilze. Um ehrlich zu sein, ich<br />
weiß für den Don Juan keinen besseren Vergleich<br />
als den Trüffel. Beide haben es in sich,<br />
dass, je öfter man sie genießt, umso mehr<br />
Reize entfalten sie.« Als echter Genussmensch<br />
liebte Rossini auch Austern. Während<br />
er in Mailand komponierte, machte er<br />
gut tausend Lire Schulden wegen einiger<br />
Körbe Austern. Sein Lieferant, der auch ein<br />
Gelegenheitsdichter war, erließ sie ihm für<br />
die Vertonung einiger Verse – das »Austernlied«<br />
war geboren. Die Liebe zu Austern<br />
verbindet Rossini übrigens auch mit Mozart.<br />
Es mag erstaunen, aber Meeresfrüchte standen<br />
zur Zeit Mozarts auf dem Speiseplan<br />
der Salzburger Fürsterzbischöfe. ><br />
opernball<br />
falstaff<br />
35
opernball / OPER UND GENUSS<br />
PASTA ALLA NORMA<br />
NACH DER OPER »NORMA« VON BELLINI<br />
Die sizilianische Pasta, die nach der<br />
Oper »Norma« benannt wurde, besteht<br />
aus Melanzani, Tomaten und Schafskäse.<br />
TOURNEDOS ROSSINI<br />
BENANNT NACH GIOACHINO ROSSINI<br />
In der Operette<br />
»Die Fledermaus« wird<br />
Champagner besungen.<br />
»Trinke, Liebchen, trinke schnell, trinken macht die<br />
Augen hell. Sind die schönen Äuglein klar,<br />
siehst du alles licht und wahr.«<br />
AUS DER »FLEDERMAUS« Operette von Johann Strauss<br />
Der Koch Casimir Moisson kreierte dem<br />
Komponisten zu Ehren die berühmten<br />
Filetsteaks mit Foie gras und Trüffel.<br />
GEFÜLLTER KAPAUN<br />
LEIBSPEISE VON WOLFGANG A. MOZART<br />
><br />
Eine sizilianische Pasta ist indessen eng<br />
mit der Oper verbunden: Die »Pasta alla<br />
Norma« ist ein altes sizilianisches Nudelgericht<br />
mit typisch mediterranen Geschmacksnuancen,<br />
das um die Jahrhundertwende nach<br />
Vincenzo Bellinis Oper »Norma« benannt<br />
wurde (siehe rechts). Der Überlieferung nach<br />
war Nino Martoglio, ein sizilianischer Dichter,<br />
so von der außergewöhnlichen Schmackhaftigkeit<br />
dieses Gerichts angetan, dass er<br />
es mit der Norma aus der berühmten Oper<br />
verglich und anfing, den Ausdruck »una vera<br />
Norma« (»eine echte Norma«) als Superlativ<br />
zu gebrauchen. Seither trägt dieses köstliche<br />
Gericht den Namen »Pasta alla Norma«.<br />
Zurück zum Schaumwein. Bis heute ist<br />
Champagner untrennbar mit der »Fledermaus«<br />
verbunden. Aber auch in anderen<br />
Opern wird dem Schaumwein gefrönt, etwa<br />
in Verdis »La traviata«. Auch in der Blütezeit<br />
der österreichischen Operetten hatte das<br />
sprudelnde Getränk besondere Auftritte.<br />
So erklärt Balduin Graf Zedlau der jungen<br />
Pepi in Johann Strauss’ »Wiener Blut« seine<br />
Lebensphilosophie mit den Worten: »Stoß<br />
an! Stoß an, du Liebchen mein, und schlürf<br />
mit mir Champagnerwein, und denk an die<br />
Moral: Man lebt das eine Mal!«<br />
Mister X in Emmerich Kálmáns<br />
»Zirkusprinzessin« weiß schließlich,<br />
dass Champagner ganz allgemein<br />
positives Denken fördert:<br />
»Wenn man das Leben durchs<br />
Champagnerglas betrachtet, sieht<br />
man es strahlen«, singt er. Und Danilo<br />
aus der »Lustigen Witwe« von Franz<br />
Lehár schwärmt vom Maxim, wo<br />
»champagni siert« wird.<br />
Und auch in Ralph Benatzkys »Das weiße<br />
Rössl« sind Champagner und Lebensfreude<br />
eng miteinander verbunden: »Lasst uns<br />
Champus trinken mit lächelndem Gesicht,<br />
denn die Freudentränen, die füll’n die<br />
Gläser nicht!«<br />
<<br />
Mozarts Lieblingsspeise waren<br />
Kapaune, also Hähnchen. Zu seinen<br />
Lebzeiten galten sie als Festessen.<br />
Kulinarische Buchtipps zur Oper<br />
Über Kulinarik und Oper wurde schon viel<br />
geschrieben. Bekannte Buchklassiker da <br />
runter sind Christoph Wagners historisches<br />
Kochbuch »Amadeus à la carte« und Eva<br />
Gesine Baurs »Zu Gast bei Mozart« (beide<br />
2005). Rezepte von Rossini finden sich im<br />
Buch »Rossini – Bonvivant und Gourmet«<br />
von Thierry Beauvert (1997).<br />
Fotos: Michael POehn/ Wiener Staatsoper, APA Picturedesk, Shutterstock<br />
36 falstaff opernball
175 JAHRE SCHLUMBERGER / promotion<br />
Österreichs traditionsreichste Wein- und Sektkellerei<br />
besteht seit 1842. In der Ballnacht des Jahres stößt man<br />
auf dieses Jubiläum mit Schlumberger Grünem Veltliner an.<br />
175 Jahre Schlumberger:<br />
Tradition & Innovation am Opernball<br />
Fotos: beigestellt<br />
Es ist eine österreichische<br />
Erfolgsgeschichte, geprägt<br />
von Tradition, festen<br />
Grundwerten und den<br />
großen Ambitionen eines Genießers.<br />
Die erfolgreichste Sektkellerei<br />
des Landes feiert ihr 175-Jahr-<br />
Jubiläum und kann dabei auf viele<br />
großartige Jahre zurückblicken.<br />
DER GRÜNDERVATER<br />
Besonders stolz ist Schlumberger<br />
auf die Werte, die das Unternehmen<br />
bis heute prägen und die auf den<br />
Gründer Robert Alwin Schlumberger<br />
– Vordenker und Pionier im<br />
österreichischen Weinbau – zurückgehen:<br />
höchste Qualität, die Verbindung<br />
aus Tradition und Inno vation<br />
sowie das Bekenntnis zur österreichischen<br />
Sektkultur. In einer der<br />
bekanntesten Champagnerkellereien,<br />
Dom Ruinart, lernte<br />
Robert Schlumberger das Handwerk<br />
des Kellermeisters. 1842<br />
brachte er als Erster die klassische<br />
Methode der Schaumweinherstellung<br />
– auch bekannt als Méthode<br />
traditionnelle – nach Österreich.<br />
Heute, 175 Jahre danach, wird<br />
Schlumberger noch immer nach<br />
ein und demselben Verfahren hergestellt.<br />
Nur bestes österreichisches<br />
Traubenmaterial wird für die<br />
Grundweine verwendet – auch für<br />
den Schlumberger Grünen Veltliner,<br />
den offiziellen Opernball-Sekt<br />
<strong>2<strong>01</strong>7</strong>. Bereits das fünfte Jahr in<br />
Folge stellt Schlumberger damit<br />
die prickelnde Begleitung für den<br />
Wiener Opernball bereit.<br />
GUT DING BRAUCHT WEILE<br />
Was für das Unternehmen gilt,<br />
gilt auch für den Schlumberger<br />
Grünen Veltliner. Er ist wohl<br />
jener Ballgast, der sich am längsten<br />
auf den besonderen Abend<br />
vorbereitet: Etwa zwei Jahre<br />
dauert seine Herstellung. Die<br />
Grundweine für den Opernball-<br />
Sekt werden zu 100 Prozent aus<br />
Grüner-Veltliner-Trauben aus<br />
dem Weinviertel gepresst.<br />
Schlumberger Grüner Veltliner<br />
überzeugt mit einem intensiv<br />
fruchtigen Duft, dem typischen<br />
pfeffrigen Veltliner-Geschmack<br />
und seinen edlen, würzig-intensiven<br />
Noten mit langem Abgang.<br />
Er ist ein animierend frischer<br />
Sekt, perfekt für einen Ballabend.<br />
ZU HAUSE GENIESSEN<br />
Ballfans, die den Opernball von zu<br />
Hause verfolgen, können sich mit<br />
dem offiziellen Opernball-Sekt in<br />
prickelnde Stimmung versetzen:<br />
zum Beispiel im Schlumberger-<br />
Online-Shop unter www.schlumberger.at,<br />
in der Schlumberger-<br />
Boutique gegenüber der Oper<br />
(Kärntner Straße 51), in den<br />
Schlumberger-Kellerwelten<br />
(Wien-Heiligenstadt) oder im<br />
gut sortierten Fachhandel.<br />
INFO<br />
Weitere Infos zur<br />
Geschichte und zu den<br />
Produkten von Schlumberger<br />
online unter<br />
www.schlumberger.at<br />
opernball<br />
falstaff<br />
37
38 falstaff opernball<br />
opernball / REZEPTE
OPÉRA<br />
CULINAIRE<br />
In der Operette »Die Fledermaus« von Johann Strauss knallen nicht nur die Champagnerkorken,<br />
es wird auch die Wiener Küche besungen. So schwärmt Eisenstein von einer Schöberlsuppe,<br />
einem Tafelspitz mit »Fettranderl« sowie Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster.<br />
Falstaff präsentiert die Rezepte für die Strauss’sche Menüfolge.<br />
FOTOS KONRAD LIMBECK KONZEPT&PRODUKTION FLORENCE WIBOWO FOODSTYLING BENNI WILLKE TABLEWARE HERZLICHEN DANK AN STAMM.AT<br />
HERZLICHEN DANK AN SWAROVSKI.COM, LOBMEYR.AT, HELDWEIN.AT<br />
opernball<br />
falstaff<br />
39
opernball / REZEPTE<br />
40 falstaff<br />
opernball
SCHÖBERLSUPPE<br />
Rezept von Ewald und Mario Plachutta, zahlreiche Restaurants in Wien<br />
Rezept aus dem Buch »Plachutta Wiener Küche«, Brandstätter Verlag<br />
(für 4–6 Portionen)<br />
ZUTATEN FÜR DIE RINDSSUPPE (für 6 Portionen)<br />
1 Zwiebel, mit Schale, halbiert<br />
ca. 400 g Rindfleisch, Beinfleisch,<br />
Teile der Rindsschulter<br />
400 g Rindfleischknochen mit Fleischbehaftung,<br />
gehackt<br />
250 g Wurzelwerk (Karotten, Gelbe Rüben, Sellerie<br />
und Petersilienwurzel, zu gleichen Teilen)<br />
½ Lauchstange<br />
Salz<br />
10 Pfefferkörner, schwarz<br />
etwas Sellerie- und Petersiliengrün<br />
nach Wunsch Liebstöckel<br />
nach Wunsch Brühe, gekörnt<br />
Schnittlauchröllchen zum Bestreuen<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Zwiebelhälften mit Schale in einer mit Alufolie<br />
ausgelegten Pfanne an den Schnittflächen sehr<br />
dunkel bräunen.<br />
- Fleisch und Knochen lauwarm waschen, Wurzelwerk<br />
schälen, Lauch halbieren und waschen.<br />
Knochen mit ca. 2½ l kaltem Wasser langsam zum<br />
Kochen bringen, leicht salzen. Fleisch einlegen.<br />
- Aufsteigenden Schaum ständig abschöpfen,<br />
Pfefferkörner und Zwiebelhälften beigeben,<br />
Suppe leicht wallend kochen.<br />
- Während der letzten 20 Minuten Wurzelwerk,<br />
Suppengrün und, falls gewünscht, Liebstöckel<br />
und gekörnte Brühe beifügen.<br />
- Gegartes Fleisch und Knochen aus der Suppe<br />
heben. Suppe abseihen, salzen und mit Schnittlauch<br />
bestreuen.<br />
ZUTATEN FÜR DIE BISKUIT-SCHÖBERL<br />
(für 4 Portionen)<br />
40 g Butter<br />
3 Dotter<br />
1 EL Milch<br />
40 g Mehl, glatt<br />
3 Eiweiß<br />
Salz<br />
Butter und Mehl zum Ausstreichen und Bestauben<br />
der Form<br />
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
2<strong>01</strong>5 Sauvignon Blanc<br />
Steininger, Langenlois<br />
Zur Suppe kommen eher leichtfüßigere Weine mit<br />
zarter Frucht als Begleiter in Frage, sie sollten jedenfalls<br />
nicht zu neutral, aber auch nicht zu fruchtig und<br />
aromatisch ausfallen. Klassisch wäre auch ein helles<br />
Bier mit feinen Malznuancen und angenehmem<br />
Hopfenbitterl. www.weinfreunde.com, € 8,95<br />
EWALD PLACHUTTA<br />
Keinem Geringeren als ihm – Ewald Plachutta –<br />
ist die Neu-Entdeckung des Wiener Tafelspitz & Co.<br />
zu verdanken. Er begründete die »Rindfleischdynastie«<br />
und zelebriert in seinen mittlerweile sechs<br />
Betrieben die klassische Wiener Küche. Der Erfolg<br />
seiner Restaurants ist wohl auch der Tüchtigkeit<br />
seines Sohnes Mario zuzuschreiben, der tatkräftig<br />
mitwirkte und mittlerweile die Leitung der Restaurants<br />
übernommen hat.<br />
Zu erster Bekanntheit in Gourmet-Kreisen gelangte<br />
Plachutta durch die Übernahme des legendären<br />
Nobelrestaurants »Die Drei Husaren«, das<br />
er 1979 gemeinsam mit Uwe V. Kohl übernahm,<br />
erfolgreich führte und von dem er sich schließlich<br />
1993 verabschiedete. Er erhielt in seiner Karriere<br />
zahlreiche Auszeichnungen: Seine Küche wurde<br />
etwa mit einem Michelin-Stern geadelt, im Jahr<br />
2003 überreichte man ihm das Goldene Ehrenzeichen<br />
der Stadt Wien, und Falstaff zeichnete ihn<br />
2<strong>01</strong>3 für sein Lebenswerk aus.<br />
Dank zahlreicher Kochbuch-Publikationen<br />
avancierte Plachutta auch zu Österreichs<br />
erfolgreichstem Kochbuchautor. Allem voran<br />
sein Bestseller und Klassiker »Die gute Küche« –<br />
ein Standardwerk für Gourmets.<br />
Zusatzfoto: beigestellt<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Handwarme Butter in einem Kessel schaumig<br />
rühren, Dotter nach und nach einrühren. Anschließend<br />
lauwarme Milch und Mehl dazugeben.<br />
– Eiweiß mit Salz zu cremigem Schnee schlagen,<br />
diesen unter den Butterabtrieb heben. Masse<br />
fingerhoch in eine mit Butter ausgestrichene<br />
und mit Mehl bestaubte flache, rechteckige<br />
Form streichen.<br />
– Im vorgeheizten Backrohr (220 °C Umluft ) für<br />
8–10 Minuten backen, auf Backtrennpapier stürzen.<br />
Erkaltet in kleine Karos schneiden.<br />
opernball falstaff 41
opernball / REZEPTE<br />
TAFELSPITZ<br />
Rezept von Ewald und Mario Plachutta, zahlreiche Restaurants in Wien<br />
Rezept aus dem Buch »Plachutta Wiener Küche«, Brandstätter Verlag<br />
(für 4–6 Portionen)<br />
ZUTATEN FÜR DEN TAFELSPITZ (für 6 Portionen)<br />
1 Zwiebel, mit Schale, halbiert<br />
ca. 2 kg Tafelspitz<br />
10–15 Pfefferkörner, schwarz<br />
250 g Wurzelwerk, geschält (Karotte, Gelbe Rübe,<br />
Sellerie und Petersilienwurzel, zu gleichen Teilen)<br />
½ Lauchstange, halbiert, gewaschen<br />
Brühe, gekörnt, bei Bedarf<br />
Salz<br />
Schnittlauchröllchen zum Bestreuen<br />
Suppeneinlage nach Wunsch<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Zwiebel samt Schale in einer mit Alufolie ausgelegten<br />
Pfanne ohne Fett an den Schnitt flächen<br />
sehr dunkel bräunen. Fleisch kurz lauwarm<br />
waschen, abtropfen lassen.<br />
– 3½ l Wasser aufkochen, Fleisch einlegen, schwach<br />
wallend kochen. Aufsteigenden Schaum ständig<br />
abschöpfen, Pfefferkörner und Zwiebel beigeben,<br />
schwach salzen. Die ungefähre Kochdauer beträgt<br />
3 bis 3½ Stunden.<br />
– Ca. 25 Minuten vor dem voraussichtlichen Gar <br />
ende Wurzelwerk, Lauch und, falls gewünscht,<br />
gekörnte Brühe beifügen. Gekochtes Fleisch<br />
aus der Suppe heben, in fingerdicke Scheiben<br />
schneiden.<br />
– Anrichten und mit Salz und Schnittlauch bestreuen.<br />
Suppe abseihen, mit Salz abschmecken. Wurzelwerk<br />
in Scheiben, Lauch in Stücke schneiden<br />
und gemeinsam mit dem geschnittenen Fleisch in<br />
der Suppe servieren, mit Schnittlauch bestreuen.<br />
– Bei Tisch entnehmen Sie zunächst die Suppe<br />
samt Wurzelwerk und Lauch und fügen die<br />
Suppen einlage bei. Als zweiten Gang servieren<br />
Sie den Tafelspitz.<br />
ZUTATEN FÜR DEN APFELKREN<br />
AUS ROHEN ÄPFELN (für 4 Portionen)<br />
300 g Äpfel, säuerlich, geschält, entkernt<br />
2–3 EL Zitronensaft<br />
15 g Kren, gerieben<br />
10 g Zucker<br />
Prise Salz<br />
1 EL Öl<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Äpfel mit dem Krenreißer fein schaben und sofort<br />
(um Braunfärbung zu vermeiden) mit Zitronensaft<br />
verrühren. Kren, Zucker, Salz und Öl beimengen.<br />
ZUTATEN FÜR DIE SCHNITTLAUCHSAUCE<br />
(für 4 Portionen)<br />
100 g Weißbrot, entrindet<br />
200 ml Milch<br />
2 Dotter, gekocht<br />
2 Dotter, roh<br />
Salz<br />
Apfel- oder Hesperidenessig nach Geschmack<br />
Pfeffer<br />
Prise Zucker<br />
400 ml Pflanzenöl, geschmacksneutral<br />
1 Ei, gekocht, fein gehackt<br />
4–5 EL Schnittlauchröllchen<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Weißbrot in kalter Milch einweichen, anschließend<br />
leicht ausdrücken. Weißbrot, rohe und gekochte<br />
Dotter, Salz, Essig, Pfeffer und Zucker mit einem<br />
Stabmixer unter ständiger Beigabe von Öl zu einer<br />
sämigen Sauce verarbeiten.<br />
– Gekochtes, gehacktes Ei und Schnittlauch einrühren,<br />
einige Stunden kühl aromatisieren lassen.<br />
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
2<strong>01</strong>5 Weinviertel DAC Reserve Grüner Veltliner<br />
Selection, R&A Pfaffl, Stetten<br />
Zum klassischen Wiener Rindfleisch passt ein kraftvoller<br />
Grüner Veltliner, aber auch der Schmelz eines<br />
reifen Rieslings aus der Smaragd- oder Reserve-Kategorie<br />
oder ein stoffiger Wiener Gemischter Satz DAC,<br />
für Rotweinfreunde ein mittelgewichtiger Blauer Zweigelt<br />
oder Blaufränkisch. www.weinwelt.at, € 12,99<br />
42 falstaff<br />
opernball
opernball falstaff 43
opernball / REZEPTE<br />
44 falstaff<br />
opernball
KAISERSCHMARREN<br />
Rezept von Ewald und Mario Plachutta, zahlreiche Restaurants in Wien<br />
Rezept aus dem Buch »Plachutta Wiener Küche«, Brandstätter Verlag<br />
(für 3–4 Portionen)<br />
ZUTATEN FÜR DEN KAISERSCHMARREN<br />
120 g Mehl, glatt oder Universal<br />
¼ l Milch<br />
1 EL Vanillezucker<br />
Prise Salz<br />
4 Dotter<br />
4 Eiweiß<br />
50 g Kristallzucker<br />
ca. 50 g Butter<br />
30 g Rosinen, in Inländerrum eingelegt<br />
30 g Kristallzucker zum Karamellisieren<br />
Staubzucker zum Bestreuen<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Mehl mit Milch, Vanillezucker und Salz mit einem<br />
Schneebesen glatt verrühren, Dotter einrühren.<br />
– Eiweiß mit Kristallzucker zu cremig-steifem<br />
Schnee schlagen, unter den Teig heben. Butter in<br />
2 ofenfesten Pfannen oder einem flachen Bräter erhitzen,<br />
Masse eingießen, Rosinen darüberstreuen.<br />
– Im vorgeheizten Backrohr (210 °C Ober-/Unterhitze)<br />
auf unterster Schiene ca. 9 Minuten backen,<br />
mit einer Backschaufel vierteln, wenden und<br />
ca. 3 Minuten fertig backen.<br />
– Mit 2 Gabeln in ungleichmäßige Stücke zerreißen.<br />
Mit Kristallzucker bestreuen und im Backrohr oder<br />
auf dem Herd karamellisieren. Anrichten und mit<br />
Staubzucker bestreuen.<br />
ZUTATEN FÜR DEN ZWETSCHKENRÖSTER<br />
500 g Zwetschken<br />
½ Zimtrinde<br />
2–3 Gewürznelken<br />
60 g Kristallzucker<br />
1 EL Zitronensaft<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Zwetschken waschen, halbieren und entkernen.<br />
Zimtrinde zerkleinern und mit Nelken in ein<br />
Leinentuch binden.<br />
– 30 ml Wasser, Zucker, Zitronensaft und Zwetschken<br />
langsam erhitzen. Gewürzsäckchen beigeben, unter<br />
gelegentlichem Umrühren kernig-weich dünsten.<br />
Die Gardauer beträgt in etwa 35 Minuten. Bei<br />
Bedarf etwas Wasser zugießen. Gewürzsäckchen<br />
entfernen.<br />
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
2<strong>01</strong>5 Auslese Cuvée, Kracher, Illmitz<br />
Österreich verfügt über ein breites Angebot an hervorragenden<br />
edelsüßen Weinen. Da der Kaiserschmarren<br />
an sich schon sehr zuckerreich ist, empfiehlt sich eher<br />
eine fruchtbetonte Auslese oder eine schlanke Beerenauslese.<br />
Dabei stets auf eine finessenreiche Säurestruktur<br />
achten. www.weinco.at, € 11,–<br />
Weitere Rezepte<br />
für die Opernball-Party<br />
zu Hause unter<br />
falstaff.at/opernball-snacks<br />
opernball falstaff 45
opernball / OPERNSTARS KOCHEN<br />
OPERN-<br />
OSTARS<br />
MIT<br />
GESCHMACK<br />
Die Elite der Opernwelt bittet zu Tisch: Anna Netrebko, Thomas Hampson und Elīna Garanča<br />
verraten ihre Lieblingsrezepte.<br />
BUCHTIPP<br />
»Die Oper kocht: Weltstars am<br />
Herd. Die Lieblingsrezepte großer<br />
Stimmen« von Evelyn Rillé und<br />
Johannes Ifkovits<br />
Opera Rifko Verlag (2<strong>01</strong>0)<br />
ISBN 978-3-95<strong>02</strong>956-0-3<br />
Foto: Kirk Edwards<br />
46 falstaff opernball
opernball<br />
falstaff<br />
47
opernball / OPERNSTARS KOCHEN<br />
Anna Netrebko<br />
kocht Borschtsch<br />
(Rote-Rüben-Suppe)<br />
Thomas Hampson<br />
kocht Salsa und<br />
»Simple Egg Soufflé«<br />
Elīna Garanča<br />
kocht Pīrādziņi<br />
(Fleischtaschen)<br />
ZUTATEN FÜR DIE SUPPE<br />
200 g Rindfleisch ohne Knochen<br />
1–2 Rote Rüben, 2 große Karotten<br />
2–3 große Kartoffeln, 1 weiße Zwiebel<br />
½ Weißkohl, 2 Knoblauchzehen<br />
2 Stangen Sellerie, ½–1 roter Paprika<br />
1 EL Öl, ½ Zitrone, Sauerrahm, Petersilie<br />
500 g pürierte Tomaten, 1 Dose rote Bohnen<br />
Zucker, Salz, Pfeffer<br />
eventuell klare Suppe, Schwarzbrot<br />
ZUBEREITUNG<br />
1 Das Fleisch in einem großen Topf mit kaltem<br />
Wasser bedecken. Aufkochen lassen, bis sich<br />
Schaum bildet. Wasser abgießen und erneut<br />
mit ca. 3–4 l heißem Wasser oder klarer Suppe<br />
aufsetzen, ca. eine Stunde leicht köcheln.<br />
2 Rote Rüben, Zwiebeln, Knoblauch, Karotten,<br />
Selleriestangen und Paprika in dünne Streifen<br />
schneiden. In einer Pfanne das Öl erhitzen und<br />
Gemüse gut anbraten, Tomaten dazu.<br />
3 Die Mischung sowie den in Streifen geschnittenen<br />
Weißkohl, Bohnen und die in Würfel<br />
geschnittenen Kartoffeln in die Suppe geben.<br />
Nach Geschmack salzen und pfeffern. Evtl.<br />
mit ein wenig Zucker und Zitronensaft würzen.<br />
Noch ca. 1 Stunde leicht köcheln lassen.<br />
4 Mit 1 EL Sauerrahm und evtl. gehackter Petersilie<br />
anrichten. Dazu Schwarzbrot reichen.<br />
ZUTATEN FÜR DIE SALSA<br />
1 Bund Frühlingszwiebeln<br />
2 Dosen geschälte Tomaten, je ca. 400 g<br />
1 kleines Glas Jalapeños<br />
Knoblauchsalz, Zwiebelsalz<br />
ZUTATEN FÜR DAS OMELETTE<br />
Kirschtomaten<br />
2 reife Avocados<br />
4 Eier<br />
⅛ l Milch<br />
Butter<br />
Tortillas<br />
Cheddar-Käse<br />
Salz, Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
1 Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden. Dosentomaten<br />
würfeln, mit den Zwiebeln und klein<br />
geschnittenen Jalapeños vermischen. Mit<br />
Knoblauch- und Zwiebelsalz würzen.<br />
2 Die ganzen Eier mit Milch verquirlen, salzen,<br />
pfeffern und in etwas Butter in einer kleinen<br />
Pfanne zugedeckt zu einem Omelette backen.<br />
3 Avocados schälen und in Scheiben schneiden.<br />
Omelette auf Tellern anrichten, Salsa<br />
darübergeben und mit den Avocadoscheiben,<br />
Kirschtomaten und Tortillas anrichten.<br />
Cheddar nach Geschmack darüberhobeln.<br />
ZUTATEN FÜR DEN TEIG<br />
250 ml Milch<br />
80–100 g Butter<br />
ca. 25 g Hefe<br />
2 EL Zucker, 1 EL Salz<br />
500 g Mehl<br />
ZUTATEN FÜR DIE FÜLLUNG<br />
200–300 g Frühstücksspeck<br />
3 Eier, 2 Zwiebeln<br />
ZUBEREITUNG<br />
1 In einer Tasse die Hefe in ein wenig Milch<br />
auflösen. In warmes Wasser stellen und<br />
10 Minuten ruhen lassen. Mehl, zerlassene<br />
Butter, Zucker, Hefe-Milch-Mischung und<br />
Salz in einer großen Schüssel vermischen<br />
und zu einem Teig kneten.<br />
2 Für die Füllung den Frühstücksspeck in kleine<br />
Würfel schneiden. Die Zwiebeln fein hacken,<br />
in ein wenig Butter glasig andünsten und mit<br />
dem Speck vermischen. Zwei Eier hinzufügen.<br />
3 Aus dem Teig kleine Kugeln formen und ausrollen.<br />
In die Mitte einen EL von der Füllung<br />
geben und zu einem Kipferl formen. Ein Ei<br />
mit ein wenig Milch verquirlen und damit<br />
die Kipferln bestreichen.<br />
4 Auf einem gefetteten Backblech ca.<br />
15 Minuten bei 200 Grad backen.<br />
Fotos: Johannes Ifkovits<br />
48 falstaff opernball
PEEK & CLOPPENBURG / promotion<br />
Inspiriert von glänzend-dunklen Kaviar-<br />
Nuancen präsentiert Peek & Cloppenburg<br />
die schönsten Kleider und Accessoires<br />
für den Opernball.<br />
JAKE*S<br />
Clutch mit<br />
Strassbesatz<br />
CHRISTIAN BERG<br />
Spitzen-Robe mit<br />
Pailletten<br />
Tanzlehrerinnen-<br />
Kleid – von Maria<br />
Großbauer<br />
persönlich<br />
ausgewählt!<br />
Fotos: beigestellt<br />
LUXUAR<br />
Plissierter<br />
Tülltraum<br />
Peek & Cloppenburg –<br />
der Ball-Experte, jetzt online!<br />
Der neue Online-Shop<br />
des Modehauses<br />
Peek & Cloppenburg<br />
debütiert in seiner ersten<br />
Ballsaison mit einer märchenhaft<br />
großen Auswahl an Kleidern. Das<br />
europäische Familienunternehmen<br />
ist zudem das fünfte Jahr in Folge<br />
Partner des Wiener Opernballs.<br />
So manche Kreation wird wieder<br />
durch die Logengänge flanieren –<br />
ein Modell bekommt am 23. Februar<br />
<strong>2<strong>01</strong>7</strong> einen be son ders großen<br />
Auftritt: Mit der paillettenverzierten<br />
Spitzen-Robe von Christian<br />
Berg zieht noble Zurückhaltung<br />
in die Staatsoper ein. Das Eröffnungskomitee<br />
wird erstmals von<br />
einheitlich ausgestatteten Tanzlehrerinnen<br />
angeführt – für die<br />
perfekte Symphonie aus elegantem<br />
Schwarz und Weiß.<br />
Auch Jazzsängerin Carole<br />
Alston wird im großen Ballsaal<br />
nicht nur stimmlich schillern –<br />
und setzt auf ein Design von P&C.<br />
Modische Inspiration holen sich<br />
UNIQUE<br />
Fließendes<br />
Slipdress<br />
Ballköniginnen im Genuss: Die<br />
hier gezeigten Highlights glänzen,<br />
glitzern und schimmern mit<br />
dem Kaviar, der den Ball heuer<br />
erstmals kulinarisch bereichert,<br />
um die Wette.<br />
Die rauschende Nacht können<br />
Gäste übrigens bequem von zu<br />
Hause aus vorbereiten – glamouröse<br />
Roben und Täschchen sind<br />
im P&C-Online-Shop erhältlich,<br />
kostenloser Versand und Rückversand<br />
inklusive.<br />
INFO<br />
www.peek-cloppenburg.at<br />
opernball<br />
falstaff<br />
49
opernball / KATERFRÜHSTÜCK<br />
Kaffee, Obst, fettes<br />
Essen, »Reparaturseidl«?<br />
Viele Rezepte, die gegen<br />
einen Kater kursieren,<br />
sind Humbug – andere<br />
helfen tatsächlich.<br />
50 falstaff opernball
KEIN K ATER DANACH ...<br />
?<br />
ABER WIE<br />
Auf eine feuchtfröhliche Nacht folgt häufig Katerstimmung.<br />
Dann wird aufs »Reparaturseidl«, das Katerfrühstück und<br />
auf Kaffee gesetzt. Doch was hilft wirklich?<br />
TEXT MARLIES GRUBER<br />
ILLUSTRATION GINA MUELLER<br />
opernball<br />
falstaff<br />
51
opernball / KATERFRÜHSTÜCK<br />
Der Kopf brummt, der Magen fühlt sich flau an, man fühlt sich<br />
müde und kann dennoch nicht schlafen. Zeichnet sich ein Hangover<br />
»am Tag danach« ab, helfen vor allem drei Zutaten: Wasser, Zeit und Ruhe.<br />
Nach einer durchzechten Nacht<br />
fehlt dem Körper Flüssigkeit.<br />
52 falstaff opernball
Gehen wir den Beschwerden<br />
zuerst auf den Grund. Der<br />
Kopf brummt, der Magen<br />
fühlt sich flau an oder revoltiert,<br />
die Konzentration ist<br />
im Keller, man ist müde und<br />
fühlt sich schwach, der Durst ist wieder groß.<br />
In erster Linie fehlt uns Flüssigkeit. Denn<br />
Alkohol hemmt das Hormon Vasopressin,<br />
und dadurch scheidet der Körper mehr<br />
Wasser und Mineralstoffe aus. Die Zellen<br />
dehydrieren und melden »Brand«. Zu wenig<br />
Wasser im Blutkreislauf kann auch die Ursache<br />
für Kopfschmerzen sein. Davon abgesehen<br />
ruft die erste Abbaustufe von Alkohol,<br />
Acetaldehyd, Herzrasen, Kopfschmerzen,<br />
Übelkeit und Zittern hervor. Auch verschiedene<br />
Neurotransmitter und Hormone wie<br />
Histamin und Prostaglandine sind vermehrt<br />
im Umlauf und an der Entstehung von Kopfschmerzen<br />
beteiligt. Histamin im Rotwein<br />
kann bei empfindlichen Personen noch<br />
zusätzlich ausschlaggebend sein.<br />
Je nach Volumenprozent wirkt Alkohol<br />
auch auf die Magenschleimhaut. Während<br />
harte Alkoholika sie irritieren und es zu<br />
Entzündungen kommen kann, entlocken ihr<br />
Wein und Bier vermehrt Magensäure. Ob so<br />
oder so: Wenn es zu viel ist, ist der Magen<br />
beleidigt. Schließlich ist die Gesamtkonstitution<br />
beeinträchtigt, man hat meist weniger<br />
und schlechter geschlafen, ist munter, obwohl<br />
man eigentlich noch müde ist. Das liegt am<br />
gestörten tagesrhythmischen Anstieg und<br />
Abfall von Cortisol. Denn auch dieses Stresshormon<br />
kommt mit Alkohol aus der Bahn.<br />
Ab welcher Alkoholmenge sich ein Kater<br />
einstellt, hängt von persönlichen Voraussetzungen<br />
ab. Frauen vertragen weniger Alkohol<br />
als Männer. Das liegt zum einen am meist<br />
niedrigeren Körpergewicht, zum anderen an<br />
einer generell geringeren Abbaurate. Alkohol<br />
wird also vom Körper zwar schnell aufgenommen,<br />
aber nur langsam abgebaut und<br />
ausgeschieden. Im Schnitt sind das pro Stunde<br />
etwa 0,1 bis 0,2 Promille. Mit einer Flasche<br />
Wein (0,7 Liter) oder drei Flaschen Bier<br />
(0,5 Liter) hat ein Mann mit 75 Kilogramm<br />
einen Alkoholspiegel von etwa 1,1 Promille<br />
im Blut erreicht und eine Frau mit 65 Kilogramm<br />
circa 1,3 Promille. Für den vollständigen<br />
Abbau braucht der Mann dafür etwa<br />
acht bis neun Stunden und die Frau etwa<br />
13 bis 14 Stunden. Und das lässt sich weder<br />
durch Schwitzen, kaltes Duschen oder Bewegung<br />
an der frischen Luft noch mit starkem<br />
Kaffee beschleunigen. Für den Kater macht<br />
es grundsätzlich keinen Unterschied, ob verschiedene<br />
Getränke aufeinanderfolgten, aber<br />
beim Trinken kann die sensorisch-spezifische<br />
Sättigung eine Rolle spielen. Das heißt: Bleibt<br />
man bei einer Art von Getränk, nimmt der<br />
Gusto darauf mit der Zeit ab, und die Trinkgeschwindigkeit<br />
verlangsamt sich – folglich<br />
auch die Trinkmenge. Werden dagegen<br />
verschiedene Getränke getrunken, hat der<br />
Gaumen eher Appetit auf mehr. Man kann<br />
also durchaus durcheinander trinken, nur<br />
die Menge ist relevant! Entscheidend ist<br />
zudem, ob die Drinks schnell und in kurzen<br />
Abständen getrunken werden.<br />
Schnelle Wirkung zeigt Alkohol auch,<br />
wenn er auf leeren Magen getrunken wird.<br />
Daher startet man durchzufeiernde Nächte<br />
am besten mit einer guten – also durchaus<br />
deftigen – Unterlage, trinkt Alkohol langsam<br />
sowie immer wieder Wasser und knabbert<br />
Oliven, Käsehappen oder Nüsse dazwischen.<br />
OBST HILFT, ALKOHOL ZU REDUZIEREN<br />
Zeichnet sich trotz allem ein Hangover<br />
ab, sind die einzig fundierten Maßnahmen:<br />
Wasser, Zeit und Ruhe. Obst könnte zudem<br />
den Alkoholabbau unterstützen, weil der enthaltene<br />
Fruchtzucker den limitierenden Schritt<br />
dabei vorantreibt. Ein pikantes Frühstück<br />
liefert wiederum Energie und Mineralstoffe, tut<br />
aber wahrscheinlich vor allem der Seele gut.<br />
Koffein blockiert die Prostaglandin-Synthese<br />
und kann damit Kopfschmerzen eindämmen.<br />
In Schmerzpräparaten ist meist eine<br />
Menge von 50 mg Koffein enthalten, was<br />
in etwa einer Tasse Kaffee entspricht.<br />
Und das »Reparaturseidl«? Das hilft<br />
wahrscheinlich nur dann kurzfristig, wenn<br />
der Kater auf Fuselalkoholen basiert und<br />
sich Methanol in der Pipeline befindet. Denn<br />
der wird dann für den Abbau nach hinten<br />
gereiht, und das »Aufwärmen« empfindet<br />
man vorübergehend als angenehmer als alle<br />
anderen Konsequenzen.<br />
opernball<br />
falstaff<br />
53
TISCHGESPRÄCH MIT PLÁCIDO DOMINGO<br />
ZWÖLF FRAGEN ZUM<br />
ESSEN UND TRINKEN<br />
1<br />
Das beste Essen Ihres Lebens?<br />
Fisch und Meeresfrüchte in einem kleinen<br />
Lokal in Getaria im Norden Spaniens, dem<br />
Geburtsort meiner Mutter.<br />
PLÁCIDO DOMINGO<br />
Der Opernstar wurde 1941 als Sohn zweier Zarzuela-Sänger<br />
in Madrid geboren, wuchs in Mexiko<br />
auf und debütierte 1959 in »Rigoletto« in Mexiko-<br />
Stadt. Seine internationale Karriere begann 1966<br />
mit einem Auftritt an der New York City Opera in<br />
Alberto Ginasteras »Don Rodrigo«. Zusammen<br />
mit Anna Netrebko begeisterte er das Publikum<br />
2<strong>01</strong>3 bei den Salzburger Festspielen mit der<br />
konzertanten Premiere der Verdi-Oper<br />
»Giovanna d’Arco« in der Felsenreitschule.<br />
Ein schreckliches Ess-Erlebnis?<br />
2<br />
Bisher hatte ich noch keines.<br />
3<br />
Ihr Lieblingsrestaurant?<br />
Das »Pampano« in New York City. Das<br />
Essen ist fantastisch. Es gibt aber noch einen<br />
Grund: Das Restaurant gehört mir.<br />
5<br />
4<br />
Lieber Fisch oder Fleisch?<br />
Das hängt davon ab, wo ich gerade<br />
bin, von der Saison oder von einem<br />
bestimmten Anlass.<br />
Lieber Sterne-Restaurant<br />
oder Wirtshaus?<br />
Ich brauche keine Drei-Sterne-<br />
Restaurants, Hauptsache, das<br />
Essen ist gut.<br />
Ihr bestes internationales<br />
Restaurant? 6<br />
Siehe Frage 3.<br />
7<br />
Wozu können Sie nicht<br />
Nein sagen?<br />
Zu jeder Art kulinarischer Versuchung.<br />
8 Was kochen Sie am liebsten?<br />
Leider habe ich keine Zeit zum Kochen.<br />
9<br />
Ihre Gästeliste für ein<br />
perfektes Dinner?<br />
Im Urlaub meine Familie. Sonst Pau Gasol,<br />
Rafael Nadal, Fernando Alonso, Iker Casillas,<br />
Florentino Pérez und Cristiano Ronaldo.<br />
10<br />
Was können Sie<br />
nicht ausstehen?<br />
Wenn am Tisch geraucht wird.<br />
Lieber Weißwein oder Rotwein?<br />
11<br />
Beides. Und am liebsten spanische Weine.<br />
12<br />
Drei Dinge für die Kühltasche<br />
auf der einsamen Insel?<br />
Kaviar, Champagner und Reispudding.<br />
Fotos: Thomas Schauer, Picturedesk<br />
54 falstaff opernball
DIE FÄCHERPOLONAISE<br />
exklusiv<br />
am<br />
Opernball<br />
BOGNERGASSE 5 - 1<strong>01</strong>0 WIEN - WWW.KAMEEL.AT<br />
FOTO: © HERBERT LEHMANN
opernball / FALSTAFF IN DER OPER<br />
Foto: Michael Poehn/ Wiener Staatsoper<br />
56 falstaff opernball
WER WAR<br />
EIGENTLICH<br />
FALSTAFF<br />
?<br />
Seien Sie gewarnt: Der<br />
Namenspatron des Magazins,<br />
das Sie in Händen halten, ist<br />
ein Schlawiner. Von Schlankheitswahn<br />
und politischer<br />
Korrektheit hat er nicht den<br />
blassesten Begriff, sein<br />
Selbstbewusstsein ist<br />
mindestens so gewaltig<br />
wie der Bauch, den er<br />
vor sich herträgt.<br />
TEXT CHRISTOPH WAGNER-TRENKWITZ<br />
Witz und Schlitzohrigkeit,<br />
Lebens- und Genussfreude<br />
hat unser Antiheld<br />
von seinem Vater<br />
William Shakespeare<br />
mitbekommen, der ihn gleich in drei Stücken<br />
auftreten ließ. Als »Papà« titulierte den englischen<br />
Jahrtausendschriftsteller übrigens<br />
auch der bedeutendste italienische Opernkomponist,<br />
Giuseppe Verdi. »Falstaff«, seine<br />
letzte Oper, wurde im Februar 1893 an der<br />
Mailänder Scala uraufgeführt und stürmisch<br />
gefeiert. Zwar hatten auch Antonio Salieri<br />
und Otto Nicolai in »Die lustigen Weiber<br />
von Windsor« den verfressenen Ritter zur<br />
Opernfigur gemacht. Doch das ultimative<br />
Meisterwerk gelang eben Verdi, auch dank<br />
dem kongenialen Textdichter Arrigo Boito.<br />
Schon die erste Wortmeldung des enormen,<br />
immensen Falstaff, wie ihn seine Diener ehrfurchtsvoll<br />
nennen, ist die Bestellung »noch<br />
einer« Flasche Sherry; dreißig Krüge davon<br />
hat er schon geleert, dazu sechs Hühner und<br />
drei Truthähne verspeist – so lautet zumindest<br />
die Rechnung, die Falstaff nicht bezahlen<br />
kann. Also wendet er sich an zwei wohlhabende<br />
Damen, deren Liebe er gemeinsam<br />
mit deren Geldbörsen für sich gewinnen<br />
möchte. Von Rückschlägen lässt er sich nicht<br />
entmutigen und vergisst unterwegs natürlich<br />
auch den Genuss nicht: Soeben dem Ertrinkungstod<br />
entronnen, noch triefend von den<br />
Wassern der Themse, flößt er sich mit einem<br />
Glas Glühwein neuen Lebensmut ein.<br />
Falstaff ist aber mehr als nur ein windiger<br />
Geselle, für den Ehre »nur ein Wort« ist und<br />
der dafür plädiert, »mit Anstand und rechtzeitig«<br />
zu stehlen. Leo Karl Gerhartz resümiert<br />
die Story so: »Ein Einzelner und<br />
Außenseiter attackiert eine geordnete ><br />
Ambrogio Maestri als<br />
Falstaff an der Wiener<br />
Staatsoper, Ende 2<strong>01</strong>6.<br />
opernball<br />
falstaff<br />
57
opernball / FALSTAFF IN DER OPER<br />
><br />
Bürgerwelt mit Fantasie, Poesie, Kunst;<br />
von ihm animiert, beginnen die Bürger, sich<br />
zu verstellen und zu verkleiden, erfahren im<br />
Spiel mit dem Spieler irritierende Geheimnisse<br />
über sich und die Welt.« Immerhin<br />
führt Falstaff auch die jungen Liebenden<br />
Fenton und Nanetta zusammen und versöhnt<br />
das Elternpaar Alice und Ford.<br />
Für gewöhnlich verabscheute Verdi jede<br />
musikalische Gelehrsamkeit, in »Falstaff«<br />
aber wird die von chaotischer Energie strotzende<br />
Handlung am Ende zur strengsten<br />
musikalische Form, jener der Fuge, gebündelt.<br />
»Tutto nel mondo è burla«, meint der<br />
dickbäuchige Outlaw, was man frei mit<br />
»Die Welt ist ein Witz« übersetzen könnte.<br />
Nicht ohne daran zu denken, dass das<br />
»Mich zehren auf die Sorgen. Wenn Falstaff mager würde,<br />
was wär’ er dann, wer wollt’ ihn lieben?«<br />
AUS »FALSTAFF« Oper von Giuseppe Verdi<br />
englische »wit« auch Esprit und Geistesblitz<br />
bedeutet und dass wir den »Witzfiguren«<br />
der Bühne so viel schulden.<br />
Ganz zu Recht sprach der dicke Ritter<br />
in Shakespeares »Henry IV«: »Menschen<br />
aller Art bilden sich etwas darauf ein, mich<br />
zu verspotten.« Und ergänzte: »Ich bin<br />
nicht bloß selbst witzig, sondern auch die<br />
Ursache, dass andere Witz haben.«<br />
<<br />
Foto: Michael Poehn/ Wiener Staatsoper<br />
58 falstaff opernball
PORSCHE / promotion<br />
Aus innerem Antrieb:<br />
die neuen 911-GTS-Modelle<br />
Fotos: beigestellt<br />
Power, Anmut und Innovation:<br />
Porsche präsentiert die neuen 911<br />
Carrera- und Targa-GTS-Modelle.<br />
Ein Sound, der Liebhaberherzen<br />
zum Schmelzen<br />
bringt, und ein Design,<br />
das sie zum absoluten<br />
Blickfang macht: Die Porsche-<br />
911-Familie bekommt Zuwachs!<br />
Die neuen GTS-Modelle zeichnen<br />
sich durch modernste Technik,<br />
durchdachte Optik und –<br />
vor allem – durch noch nie<br />
dagewesene Power aus.<br />
Insgesamt fünf Varianten<br />
stehen zur Wahl: 911 Carrera<br />
GTS mit Heckantrieb, 911 Carrera<br />
4 GTS mit Allradantrieb –<br />
jeweils als Coupé und Cabriolet<br />
– und der 911 Targa 4 GTS mit<br />
Allradantrieb.<br />
POWER PUR<br />
Erstmals werden Porsche-911-<br />
Modelle bei der GTS-Serie mit<br />
einem Turbo-Motor ausgestattet,<br />
der die Autos zu echten Kraftpaketen<br />
macht. Schnellster Sprinter<br />
der Familie ist das 911 Carrera 4<br />
GTS Coupé: Mit Porsche-Doppelkupplungsgetriebe<br />
(PDK) und<br />
serienmäßigem Sport-Chrono-<br />
Paket vergehen 3,6 Sekunden für<br />
den Spurt von null auf 100 km/h.<br />
Trotz der extrem hohen Leistung<br />
von 450 PS bleibt der Spritverbrauch<br />
moderat: der 911 Carrera<br />
GTS mit PDK verbraucht beispielsweise<br />
nur 8,3 l/100 km.<br />
DESIGN UND AUSSTATTUNG<br />
Das Interieur gibt sich gewohnt<br />
edel und hochwertig. Der Innenraum<br />
ist mit Alcantara und<br />
schwarz eloxierten Zier leisten-<br />
Blenden verfeinert, die Sportsitze<br />
sind elektrisch ver stellbar.<br />
Und auch die Ausstattung der<br />
GTS-Modelle lässt aufhorchen:<br />
Das Sport-Chrono-Paket gibt<br />
es serienmäßig, per Track-Precision-App<br />
lassen sich Fahrdaten<br />
direkt auf das Smartphone<br />
übertragen.<br />
INFO<br />
Weitere Infos zu den<br />
Modellen von Porsche<br />
online unter<br />
www.porsche.at<br />
opernball<br />
falstaff<br />
59
opernball / GESCHICHTE<br />
Hilary Swank<br />
Hollywood-Glamour auf dem Ball<br />
der Bälle: Die US-Schauspielerin<br />
beehrte 2<strong>01</strong>3 den Wiener Opernball.<br />
IHR<br />
AUFTRITT<br />
BITTE!<br />
Glamour-Spektakel und Staatsakt zugleich – der Wiener<br />
Opernball wird wie jedes Jahr als das schillerndste Ballereignis<br />
des Jahres zelebriert. Das Who’s who aus Politik,<br />
Film und Wirtschaft tanzte dort bereits auf dem Parkett und<br />
schrieb Geschichte. Wir laden zu einer ganz persönlichen<br />
Zeitreise ein, die durch Höhen und Tiefen führt.<br />
TEXT CHRISTOPH WAGNER-TRENKWITZ<br />
Foto: APA Picturedesk, WienTourismus/Peter Rigaud<br />
60 falstaff opernball
Das Fernsehen ist »an allem<br />
schuld« – auch daran, dass sich<br />
der Opernball vom Wiener<br />
Nobelfest zur Weltmarke<br />
gemausert hat. Der Homo<br />
sapiens glaubt ja gewohnheitsmäßig nur, was<br />
er sieht. Den Opernball sieht er jedoch, weil<br />
er es nicht glauben kann.<br />
Denn das gleißende Licht der Scheinwerfer<br />
zieht alle möglichen Nachtfalter an, deren<br />
hektisches Geflatter in prekären Outfits irritiert.<br />
Aber solange es den Bundespräsidenten<br />
(Obacht: Alexander Van der Bellen präsidiert<br />
heuer erstmals!) nicht verstört, dass bei dem<br />
von ihm ehrengeschützten Ereignis vereinzelt<br />
Porno-Diven und Soap-Baumeister auftauchen,<br />
müssen wir nicht päpstlicher sein als<br />
der Papst. Apropos: Der war nun wirklich<br />
noch nie beim Opernball.<br />
Alles begann mit dem »neuen« Haus,<br />
aber noch nicht gleich. 1869 wurde das<br />
Hofoperngebäude am Ring eröffnet, das ><br />
Primaballerina<br />
Das Wiener Staatsballett gestaltet<br />
jährlich, gemeinsam mit Opernstars<br />
und dem Orchester der Wiener<br />
Staatsoper, eine glanzvolle Balleröffnung.<br />
opernball<br />
falstaff<br />
61
opernball / GESCHICHTE<br />
Zum 60. Jubiläum des<br />
Opernballs erstrahlte die<br />
Wiener Staatsoper<br />
2<strong>01</strong>6 in vollem Glanz.<br />
Christoph Wagner-Trenkwitz<br />
ist seit 2003 Direktionsmitglied<br />
der Volksoper Wien und<br />
kommentiert den Opernball<br />
im Fernsehen.<br />
><br />
ausdrücklich auch für die Abhaltung von<br />
Ballveranstaltungen vorgesehen war. Allerdings<br />
fanden die »Hofopernsoiréen« zunächst<br />
im Musikverein statt – schuld mag der Kaiser<br />
gewesen sein, der Tanzereien nicht schätzte<br />
und kaum besuchte –, für jene anno 1873<br />
komponierte Johann Strauß den Walzer<br />
»Wiener Blut«, der heute noch die TV-<br />
Übertragungen begleitet.<br />
OPERNGESCHICHTE IM ZEITRAFFER<br />
Erstmals im Haus am Ring durfte das Ballereignis<br />
am 11. Dezember 1877 stattfinden,<br />
zwischen 1878 und 1929 nannte man es<br />
Opernredoute, ab dem 26. Jänner 1935<br />
endlich Opernball – und wenige Monate<br />
später wurde übrigens der nachmalige<br />
Direktor Ioan Holender geboren.<br />
Zwischen 1940 und 1955 kam es zur<br />
Zwangspause, zunächst aus Kriegsgründen,<br />
dann in Ermangelung des Opernhauses, das<br />
im November 1955 wiedereröffnet wurde.<br />
Seit dem ersten Nachkriegs-Opernball 1956<br />
berichtet das österreichische Fernsehen von<br />
diesem, seit 1972 bietet es Gesamtübertragungen<br />
des Ereignisses, die bis in die entlegensten<br />
Weltgegenden von der Erhabenheit<br />
österreichischer Vergnügungssucht künden.<br />
1991 fiel der Ball aufgrund des ersten Golfkriegs<br />
aus, seit 1992 gibt es – trotz aller<br />
Kriege – wieder Opernbälle.<br />
SKANDALE UND BESTÄNDIGKEIT<br />
Kleine und größere »Aufreger« begleiten den<br />
Ball, zumindest seit das TV präsent ist, und es<br />
ist stets Geschmackssache, worüber man sich<br />
aufzuregen gedenkt. Darüber, dass Bundeskanzler<br />
Bruno Kreisky im Fernsehinterview<br />
mit Starmoderator Heinz Fischer-Karwin<br />
gestand, vor einer drohenden Damenwahl<br />
Foto: APA Picturedesk, Peter Strobl, beigestellt<br />
62 falstaff opernball
Richard Lugners Stargast<br />
von 2004: die amerikanische<br />
Schauspielerin Andie MacDowell.<br />
2<strong>01</strong>5 war überraschend das<br />
Supermodel Naomi Campbell<br />
auf dem Opernball zu Gast.<br />
»auf ein Häusl« geflüchtet zu sein? Darüber,<br />
dass bei der von Renato Zanella gestalteten<br />
Eröffnung 2004 die Hosen der Balletttänzer<br />
fielen? Oder über den Schauspieler Hubsi<br />
Kramar, der, als Hitler ausstaffiert, anno 2000<br />
den Opernball zu entern versuchte?<br />
Alljährlich für das eine oder andere Aufregerl<br />
gut ist Richard »Mörtel« Lugner, der mit<br />
zweitem Namen eigentlich Siegfried heißt.<br />
Das Phänomen wurde sogar wissenschaftlich<br />
beleuchtet: Verhaltensforscher Antal Festetics<br />
etwa gewann dem Ball Aspekte einer<br />
»Fledermaus«-Aufführung ab, »bei der das<br />
Publikum auf der Bühne hopst« und die Rolle<br />
des Frosches »ein greiser, sexual-exhibitionistischer<br />
Baumeister spielt«. 20<strong>09</strong> wurden<br />
Richard Lugner und das Geheimnis seiner Prominenz<br />
gar Gegenstand einer Diplomarbeit.<br />
Dabei bewies der biedere Baumeister, der<br />
so gerne – um mit Nestroy zu sprechen –<br />
ein »verfluachter« Kerl sein möchte, 1994<br />
weltpolitischen Weitblick, als er Ivana Trump,<br />
die Damals-schon-Exfrau des neuen US-<br />
Präsidenten auf dem Ball vorführte.<br />
Raquel Welch, Claudia Cardinale, die<br />
Loren und die Dunaway gaben ein Niveau<br />
vor, das auch ihr Gastgeber nicht unterschritt.<br />
Seit er sich mehr und mehr für Pop-Sternchen<br />
entscheidet, die nach allzu langen Toilettenaufenthalten<br />
das Weite suchen, sieht man<br />
den betagten Herrn mit bedauernswerten<br />
Sorgenfalten die viel zu hohen Kosten für<br />
das erreichte Nichts beklagen. Das waren<br />
noch Zeiten, als die TV-Kamera den zufrieden<br />
resümierenden Lugner beim totalen<br />
Adoptionsversuch erwischte: »Der Lugner-<br />
Ball war ein großer Erfolg.«<br />
Es ist bequem, Skandale, Skandälchen und<br />
Revolutionen vom Fernsehsessel aus zu<br />
><br />
Der Opernball hat sich vom Wiener Nobelfest zur Weltmarke<br />
gemausert. Seit 1972 werden die Ballfreuden bis in die<br />
entlegensten Weltgegenden ausgestrahlt.<br />
Der Tänzerin Dita Von Teese<br />
war 2008 die mediale<br />
Belagerung auf dem Ball zu<br />
viel – sie flüchtete auf<br />
die Damentoilette.<br />
opernball<br />
falstaff<br />
63
opernball / GESCHICHTE<br />
Starpianist Lang Lang<br />
überraschte 2<strong>01</strong>1 mit<br />
seinem spontanen Opernball-Besuch<br />
und meinte<br />
damals: »Reminds me of<br />
China, so many people.«<br />
><br />
verfolgen. Doch wenn sich die Vorausberichterstattung<br />
auch regelmäßig überschlagzeilt<br />
(»Alles neu am Opernball …«, »Mega-<br />
Ballaufreger«), schön ist doch vor allem das,<br />
was nicht schiefgeht und was sich verlässlich<br />
nicht ändert: Es gibt Blumen, es gibt Fräcke,<br />
es gibt Ballett, und vor allem ziehen die braven<br />
Debütantinnen und Debütanten zur<br />
Fächerpolonaise ein und tanzen etwas später<br />
ihren ersten weltöffentlichen Donauwalzer.<br />
DAMENWAHL<br />
Opernstar Anna Netrebko<br />
eröffnete 2007 mit »Je<br />
suis encore tout étourdie«<br />
aus »Manon« von Jules<br />
Massenet den Opernball.<br />
Seit über sechzig Jahren ist der Opernball<br />
weiblich. Die 2<strong>01</strong>3 hochbetagt verstorbene<br />
Christl Schönfeldt amtierte als erste Nachkriegs-Ballmutter<br />
von 1956 bis 1980, ihre<br />
Nachfolgerin war die ehemalige Schauspielerin<br />
Lotte Tobisch.<br />
Während eines dreijährigen Interregnums<br />
von 1997 bis 1999 führte Eva Dintsis – die<br />
auch vorher und nachher unentbehrlich in<br />
der Ballorganisation war und ist – die Ballgeschäfte.<br />
Seit der Ausgliederung 1999 speist<br />
der Ball das Budget der Staatsoper, was in<br />
Langzeitdirektor Ioan Holender jähes Interesse<br />
an der bislang verachteten Zweckentfrem-<br />
Der damalige Operndirektor<br />
Ioan Holender singt bei<br />
der Eröffnung seines<br />
letzten Balles 2<strong>01</strong>0.<br />
Fotos: APA Picturedesk<br />
64 falstaff opernball
2<strong>01</strong>2: Mirjam Weichselbraun<br />
(ORF-Moderatorin) und Schauspieler<br />
Nicholas Ofczarek.<br />
Schwungvoll und pompös:<br />
die Eröffnung durch das<br />
Staatsballett 2<strong>01</strong>5.<br />
dung »seines« Hauses entfachte. Er engagierte<br />
Elisabeth Gürtler als Zeremonienmeisterin,<br />
veranstaltete zum Auftakt des Balls einen<br />
Künstlereinzug – und musste doch damit<br />
leben, dass 2000 aller Augen gebannt auf<br />
die Mitglieder der neuen schwarz-blauen<br />
Regierung blickten.<br />
OPERNBALL-ABC<br />
2<strong>01</strong>3 eröffnete Jennifer,<br />
Tochter von Top-Koch<br />
Johann Lafer, als Debütantin<br />
den Wiener Opernball.<br />
Seit 20<strong>01</strong> sitzen Karl Hohenlohe und ich,<br />
Christoph Wagner-Trenkwitz, als doppelköpfiges<br />
Ball-Inventar im Kommentatoren-Kammerl.<br />
An eine Organisatorin, jünger als wir,<br />
mussten wir uns ab 2008 mit Desirée Treichl-<br />
Stürgkh gewöhnen. Seit »Desy« 2<strong>01</strong>6 überraschend<br />
ihren Rücktritt bekannt gab und der<br />
Staatsoperndirektor die Neue kürte, fühlen<br />
wir Ball-Muppets uns geradezu als Senioren:<br />
Maria Großbauer ist erst 36 Jahre alt, ><br />
Musiker Falco mit<br />
seiner Stiefschwester<br />
Guggi (1987).<br />
2<strong>01</strong>3: der international<br />
erfolgreiche Regisseur<br />
Stefan Ruzowitzky mit<br />
Ehefrau Birgit.<br />
opernball<br />
falstaff<br />
65
opernball / GESCHICHTE<br />
Polit-Prominenz am Opernball<br />
2<strong>01</strong>5: Alois Stöger (links), Doris<br />
Bures (3. von links), der damalige<br />
Bundespräsident Heinz Fischer<br />
und Finanzminister Hans Jörg<br />
Schelling (rechts).<br />
Glamouröser Opernball: Schauspieler-Legende<br />
Helmuth Lohner mit der ehemaligen Opernball-<br />
Mutter und Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler (2<strong>01</strong>2).<br />
Opern-Direktor<br />
Dominique Meyer<br />
mit der damaligen<br />
Ball-Chefin<br />
Desirée Treichl-<br />
Stürgkh (2<strong>01</strong>3).<br />
Opernball-Organisatorin von<br />
1981–1996: Lotte Tobisch,<br />
auf dem Ball von 1992.<br />
><br />
Werbefachfrau und stammt aus<br />
dem Musik-Adel des Landes. Ihr<br />
Vater ist pensionierter Philharmoniker<br />
– ein Posaunist, der<br />
auch jahrzehntelang den Philharmonikerball<br />
musikalisch<br />
mitbetreut hat –, ihr Mann<br />
Andreas Großbauer der amtierende<br />
Philharmonikervorstand<br />
und zuvor deren Ballchef. Allerlei<br />
selbst erarbeitete, ererbte und<br />
angeheiratete Kompetenz bündelt<br />
sich also in Frau Großbauer. Seien wir<br />
darum gespannt auf ihre Neuerungen,<br />
aber vergessen wir nicht: Das Wichtigste am<br />
Opernball ist das, was sich nicht ändert.<br />
Karl Hohenlohe und ich haben vor etwa<br />
zehn Jahren einen – nicht ganz ernst gemeinten,<br />
aber was meinen wir schon ganz ernst –<br />
Lexikonartikel verfasst, in dem wir das Ballfest<br />
respektlos als »Spitze, die größer ist als<br />
der dazugehörige Eisberg«, bezeichneten.<br />
Wir begannen unser »Kleines Opernball-<br />
ABC« mit dem legendären Modeschöpfer<br />
Adlmüller »Fred« (wer erinnert sich noch an<br />
ihn?) und endeten mit einer Buchstabenkombination,<br />
die auch diesen Beitrag beschließen<br />
möge: »XY ungelöst – der Opernball ist ein<br />
Rätsel zwischen Zauber und Zores, und das<br />
wird er immer bleiben!« <<br />
Fotos: APA Picturedesk<br />
66 falstaff opernball
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opernball / GESCHICHTE<br />
TIME-<br />
LINE<br />
1937<br />
Seit 1935 gibt es<br />
die Bezeichnung<br />
»Opernball«<br />
Einzug des Jungdamen-<br />
und Jungherrenkomitees<br />
in der<br />
Wiener Staatsoper.<br />
Schon damals waren<br />
die Spitzen des Staats<br />
am Ball präsent.<br />
Legendär: erster<br />
Opernball nach dem Krieg<br />
Vizekanzler Adolf Schärf<br />
(2. v. li.) und Ehrengäste in<br />
der Mittelloge.<br />
1956<br />
Opernball als<br />
TV-Ereignis<br />
Seit 1972 bietet der<br />
Österreichische<br />
Rundfunk eine<br />
Gesamtübertragung<br />
des Ereignisses.<br />
Im Bild: die Eröffnung<br />
des Wiener Opernballs,<br />
um 1970<br />
1972<br />
1986<br />
Stars & Sternchen<br />
Seit jeher lockt der<br />
Wiener Opernball die<br />
Prominenz. 1986<br />
waren unter anderem<br />
die Kessler-Zwillinge<br />
zu Gast.<br />
Opernball als Bühne für politische Demonstrationen<br />
1987 fand die erste Opernballdemo als Anti-Atom-Protest<br />
statt. Seitdem finden fast jährlich politische Proteste rund<br />
um den Opernball und seine Gäste statt.<br />
1987<br />
Geadelter Opernball<br />
1990 besuchte<br />
Caroline von Monaco<br />
mit ihrem damaligen<br />
Ehemann Stefano<br />
Casiraghi den<br />
Wiener Opernball.<br />
1990<br />
Fotos: APA Picturedesk<br />
68 falstaff opernball
LUDWIG REITER / promotion<br />
Der richtige Schuh<br />
auf dem Ball-Parkett<br />
Fotos: beigestellt<br />
Eleganz und Etikette: Auf dem Wiener Opernball ist für Herren<br />
ausschließlich »White Tie« angesagt. Aber welche Schuhe trägt<br />
Mann am besten zum Frack?<br />
Die Fliege ist gebunden,<br />
das Hemd sitzt, und die<br />
Manschettenknöpfe funkeln:<br />
Im Frack zeigt sich<br />
der Mann von seiner besten Seite.<br />
Dass da auch das Schuhwerk<br />
passen muss, ist selbstverständlich.<br />
Die Experten der Wiener<br />
Schuhmanufaktur Ludwig Reiter<br />
wissen, welchen Schuh man zum<br />
Frack trägt – und welche Fettnäpfchen<br />
man vermeiden sollte.<br />
SCHUH-GESCHICHTE<br />
So elegant wie heute war der<br />
Frack nicht immer: Er ist<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts als<br />
Straßenkleidung entstanden.<br />
Unter den langen Hosen hat<br />
man einfache Stiefeletten getragen.<br />
Als der Frack sich aber zu<br />
einem Gewand für häusliche<br />
Feste entwickelte, wurde mit der<br />
Zeit hausschuhartige Fußbekleidung<br />
üblich, wie der schlichte<br />
»Prince Albert Slipper«. Um<br />
1900 hat sich eine Art Ballerina<br />
mit Ripsmasche als typisches<br />
Frack-Schuhmodell eingebürgert,<br />
und seit Mitte des 20. Jahrhunderts<br />
werden zum Frack wie<br />
zum Smoking überwiegend<br />
Schnürschuhe getragen, und<br />
zwar schlichte Modelle in<br />
Schwarz und ohne Dekor. Dabei<br />
unterscheidet man zwischen<br />
Blattschnitten, auch genannt<br />
Oxfordschnürung, und Derbyschnürungen.<br />
Als Alternative<br />
zum klassischen<br />
Frackschuh werden<br />
heute gerne<br />
moderne Modelle<br />
mit Schnürung<br />
getragen.<br />
EINE FRAGE DES MATERIALS<br />
Sehr häufig sind Frack- und<br />
Smoking-Schuhe aus pflegeleichtem<br />
»Lackleder«, das aber<br />
zumeist aus synthetischem<br />
Material besteht – denn echtes<br />
Leder hätte durch die Lackschicht<br />
gar keinen Sinn. Besser<br />
und eleganter ist feines und auf<br />
Hochglanz poliertes Kalbleder<br />
(was der »Lack« ja eigentlich<br />
vorgibt zu sein).<br />
Keine Kompromisse sollten<br />
bei der Sohle gemacht werden:<br />
Denn am besten tanzt es sich<br />
auf Ledersohlen. Damit die<br />
Füße dabei nicht ermüden,<br />
empfiehlt sich eine rahmengenähte<br />
Bodenkonstruktion.<br />
Nach wie vor das Wichtigste –<br />
egal wie die Wahl ausfällt: Der<br />
Schuh zum Frack muss passen<br />
und sauber gepflegt sein.<br />
www.ludwig-reiter.com<br />
opernball<br />
falstaff<br />
69
opernball / JUBILÄUM<br />
DONAU<br />
WALZER<br />
150<br />
DIE HEIMLICHE HYMNE<br />
JAHRE<br />
Der welt berühmte Walzer steht wie kein anderes Musikstück<br />
für Österreich und seine Einwohner. Heuer zelebriert er<br />
seinen 150. Geburtstag. Wie die Melodie zum<br />
akustischen Kulturgut wurde.<br />
TEXT MANFRED GRAM<br />
Foto: Wien Tourismus/Peter Rigaud<br />
70 falstaff opernball
opernball<br />
falstaff<br />
71
opernball / JUBILÄUM<br />
Evaluierungsprozesse sind nie<br />
verkehrt, wenn man sich nicht<br />
ganz sicher ist. Im letzten Sommer<br />
fragte die AUA bei ihren<br />
Fluggästen nach, wie sie es<br />
so mit dem »Donauwalzer«<br />
halten. Den hört man nämlich bei der Fluglinie<br />
beim Boarding und auch nach erfolgter<br />
Landung. Signature-Sound sozusagen,<br />
der zudem mit den Insignien der Identitätsstiftung<br />
spielt. Warum? Es gingen gehäuft<br />
kleinere Beschwerden ein, die sich von den<br />
weltberühmten Walzerklängen aus der Feder<br />
von Johann Strauss Sohn genervt fühlten.<br />
Nun denn: 2500 Gäste wurden befragt –<br />
und jetzt ist man sich bei der AUA sicher.<br />
Der Walzer bleibt. 72 Prozent der Flugkunden<br />
gaben nämlich an, dass sie die Melodie<br />
»sehr« bzw. »eher schon« vermissen würden.<br />
Zweidrittelmehrheit für den Dreivierteltakt –<br />
das nennt man wohl einen richtigen Sieg<br />
für die »heimliche Hymne« Österreichs,<br />
die heuer ihren 150. Geburtstag feiert.<br />
Der Donauwalzer<br />
… wurde von Johann Strauss Sohn<br />
1866 komponiert. Der eigentliche Titel<br />
der Walzerpartie lautet »An der schönen<br />
blauen Donau, op. 314«. Strauss<br />
komponierte das Stück für die<br />
Faschingsliedertafel des Wiener<br />
Männergesang-Vereins – und es<br />
erlangte bald weltweite<br />
Bekanntheit.<br />
Die Walzerpartie »An<br />
der schönen blauen<br />
Donau« erreichte<br />
Kultstatus.<br />
Grund genug, einen Blick auf die Geschichte<br />
dieser epochalen Melodie zu werfen, die tief<br />
in der österreichischen Seele verankert ist<br />
und auf die sich ein ganzes Land einigen<br />
kann. Auf eine Melodie, die in der Silvesternacht<br />
in unbeschwerter Seligkeit das neue<br />
Jahr begrüßt und später am Tag von den<br />
Wiener Philharmonikern beim Neujahrskonzert<br />
als Grußbotschaft in die weite<br />
Welt hinausgeschickt wird.<br />
als erwiesen, auch wenn fast ein Jahrhundert<br />
lang hartnäckig eine Mär kursierte, die das<br />
Gegenteil behauptete. Grund dafür dürfte<br />
übrigens sein, dass der »Donauwalzer« lediglich<br />
einmal wiederholt wurde. Der erfolgsverwöhnte<br />
Strauss, den Richard Wagner für den<br />
»musikalischsten Schädel der Gegenwart«<br />
hielt, war eine höhere Da-capo-Zahl gewohnt.<br />
Nur: Das Konzert an diesem Abend, dem<br />
Strauss übrigens fernblieb, war mit über fünf<br />
Stunden schon äußerst lang. Mehr als ein<br />
guter Grund für lediglich eine Wiederholung<br />
des fast zehnminütigen Walzers.<br />
In der Presse fanden sich jedenfalls wohlwollende<br />
Beurteilungen des Walzers, eine<br />
davon spricht gar dezidiert von einem<br />
» entscheidenden Schlager«.<br />
Misserfolg sieht anders aus, und darauf<br />
konnte Strauss, dessen Kunst und Können ihn<br />
als gern gesehenen Musiker um den halben<br />
Globus brachte, aufbauen. Zur Weltausstellung<br />
1867 in Paris dirigierte der karrierebewusste<br />
Strauss bereits eine Orchesterfassung<br />
des Stücks. Von Napoleon III. abwärts war die<br />
gesamte Macht und Prominenz der damaligen<br />
Zeit vor Ort – der Donauwalzer bahnte sich<br />
also langsam seinen Weg. 1889 erhielt das<br />
Meisterwerk dann auch einen neuen Text,<br />
VOM GSCHNAS ZUM KULT<br />
sagen, dass sein Text getränkt von karnevalesken<br />
Durchhalteparolen wider den kriegerischen<br />
Das Stück war ein eingelöstes Versprechen<br />
von Johann Strauss gegenüber dem Wiener<br />
Männergesang-Verein. Dieser bat den Komponisten<br />
bereits Jahre zuvor um ein Musikstück<br />
für seinen jährlichen Narrenabend. Als<br />
Grundlage gab man dem damals allerorts<br />
gefeierten Musikus einen Text von Josef<br />
Weyl. Der war Haushumorist des Männergesang-Vereins<br />
und Beamter in der Polizeidirektion.<br />
Wohlwollend formuliert kann man<br />
Zeitgeist war und satirisches Poten-<br />
zial in sich trug. Es gibt aber auch weniger<br />
diplomatische Interpretationen seiner Zeilen.<br />
So oder so, die Walzerpartie »An der schönen<br />
blauen Donau, op. 314«, wie man den<br />
Tanz förmlich nennt, feierte dann im Rahmen<br />
einer Faschingsliedertafel im Ballsaal des<br />
Wiener Dianabads 1867 ihre Uraufführung.<br />
Die Strauss’sche Komposition gefiel und<br />
begeisterte das Publikum. Das gilt mittlerweile<br />
der frei von kabarettistischen und satirischen<br />
Zwischentönen tief in den vereinnahmenden ><br />
Fotos: APA Picturedesk, Shutterstock<br />
72 falstaff opernball
Die Wachau im 3/4-Takt<br />
WEINE MIT LEICHTIGKEIT<br />
Tr o m p ete<br />
in B1<br />
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Valse moderato<br />
valse moderato<br />
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Tr o m p ete<br />
in B2<br />
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Horn<br />
in F<br />
Posaune<br />
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WACHAUER SPITZENWEINE FÜR DEN OPERNBALL<br />
Auf die Besucher des Wiener Opernballs warten dieses Jahr besondere Genussmomente. Zu den servierten Delikatessen gesellen sich<br />
abgestimmte Weine aus der Wachau, dem »Donaujuwel« Österreichs – präsentiert von den Starwinzern der Region. Weine mit Leichtigkeit,<br />
für einen Ballabend mit Hochgenuss!
opernball / JUBILÄUM<br />
Stanley Kubricks »20<strong>01</strong>. Odyssee im Weltraum«.<br />
Zu den Klängen von Strauss Sohn<br />
nähert sich ein Raumschiff einer Raumstation.<br />
Es scheint dabei, als vollbrächten die tonnenschweren<br />
Vehikel mit Leichtigkeit einen<br />
Walzer in der Schwerelosigkeit. Rotationen<br />
im Dreivierteltakt, beruhigend und schwebend<br />
zugleich. Damit verneigt sich Kubrick<br />
vor Seele, Kern und Wirkungsgeschichte<br />
einer Komposition, an der sich niemand<br />
satthören kann. Weder zu Silvester noch<br />
im AUA-Flugzeug.<br />
TIPP<br />
»Donau, so blau«: Ausstellung zu 150 Jahren<br />
Donauwalzer« und der Strauss-Dynastie<br />
Bis 12. Mai <strong>2<strong>01</strong>7</strong>, Wienbibliothek im Rathaus<br />
www.wienbibliothek.at<br />
<<br />
><br />
Pathostopf greift: »Weit vom Schwarzwald<br />
her eilst du hin zum Meer, / spendest Segen<br />
allerwegen, ostwärts geht dein Lauf, / nimmst<br />
viel Brüder auf: Bild der Einigkeit für alle<br />
Zeit.« Das kam an, und der Walzer erhielt<br />
einen neuen Popularitätsschub.<br />
HYMNE UND POP-HIT<br />
Johann Strauss<br />
als Pop-Star: 19<strong>01</strong><br />
schmückt ein Auftritt<br />
im Prater ein<br />
Sammelbildchen.<br />
»Weit vom Schwarzwald her<br />
eilst du hin zum Meer.«<br />
AUS DEM DONAUWALZER Text von Franz von Gernerth<br />
Welche Weltkarriere der »Donauwalzer«<br />
dann tatsächlich hinlegen sollte, konnte zu<br />
diesem Zeitpunkt aber niemand ahnen. Zwar<br />
wurde die Melodie bereits zu Lebzeiten von<br />
Johann Strauss zur Volkshymne und galt<br />
Joseph Haydns Kaiserhymne »Gott erhalte«<br />
als ebenbürtig, aber das war letztlich nur ein<br />
Vorgeschmack. Als Ende April 1945 die<br />
Unabhängigkeit Österreichs proklamiert<br />
wurde, intonierte man mangels einer Hymne<br />
vor dem Parlament den Donauwalzer, und<br />
auch die österreichische Fußball-Nationalmannschaft<br />
setzte nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
erstmals auf die Strauss-Klänge. Als<br />
1955 dann der ORF auf Sendung ging, waren<br />
die ersten Töne, die in den Äther gingen, die<br />
des Donauwalzers. Und eine Variation der<br />
Melodie findet sich seit über dreißig Jahren<br />
in der Soundsignatur der ORF-Nachrichtensendung<br />
»Zeit im Bild«. So etwas gräbt sich<br />
ins kollektive Bewusstsein ein. Man kann<br />
dem Donauwalzer nicht entrinnen.<br />
Letztlich hielt der elegante Strauss-Walzer<br />
dann auch noch Einzug in die Popkultur –<br />
als Untermalung in Cartoons wie »Tom &<br />
Jerry« etwa, vor allem und unwiderruflich<br />
aber als Leinwand-Klangmonument in<br />
VOLKSHYMNE,<br />
SCHLAGER UND<br />
FRIEDENS-<br />
MARSEILLAISE: DER<br />
DONAUWALZER<br />
TRUG SCHON<br />
VIELE NAMEN.<br />
Fotos: APA Picturedesk, Wien Tourismus/Robert Osmark<br />
74 falstaff opernball
PRIM. UNIV.-DOZ. DR. ARTUR WORSEG / promotion<br />
Wien wird noch schöner!<br />
Prim. Univ. Dr. Artur Worseg<br />
setzt auf bestmögliche<br />
Betreuung seiner Patienten.<br />
Dr. Worseg übernimmt<br />
Beauty-Tempel in Währing<br />
Fotos: beigestellt<br />
Prim. Univ.-Doz. Dr. Artur Worseg, einer der<br />
renommiertesten plastischen Chirurgen<br />
Österreichs mit über 25 Jahren Erfahrung in<br />
ästhetischer Chirurgie, hat ein neues Projekt.<br />
Nachdem Artur Worseg<br />
seine Tagesklinik in Wien<br />
19 und im DC Tower an<br />
seine Schüler und Partner<br />
übergeben hat, welche zurzeit<br />
ohne Dr. Worseg unter dem<br />
Namen »worseg clinics« allein<br />
weiterarbeiten, übernimmt er nun<br />
die Privatklinik Währing (ehemals<br />
»Vienna International Medical<br />
Clinic«) – eine der modernsten<br />
Privatkliniken Österreichs mit<br />
Schwerpunkt plastische Chirurgie.<br />
»Ich schätze die Klinik als<br />
Belegarzt seit vielen Jahren und<br />
habe keine Sekunde gezögert, das<br />
Angebot, die Klinik zu übernehmen,<br />
anzunehmen«, so Dr. Worseg,<br />
der erst vor Kurzem zum dritten<br />
Mal Vater geworden ist. »Die<br />
neue Klinik ist quasi mein viertes<br />
Kind«, so Dr. Worseg lachend,<br />
bevor er in den Operationstrakt<br />
verschwindet.<br />
EINFACH MEHR SICHERHEIT<br />
Neben zwei hochmodernen Operationssälen<br />
und zwei ambulanten<br />
OPs für kleinere Eingriffe verfügt<br />
die Privatklinik Währing über<br />
sämtliche Einrichtungen, die ein<br />
modernes Privatspital heute ausmachen.<br />
Mit mehr als 20 Betten<br />
(Zwei- und Ein-Bett-Zimmer) und<br />
einem eigenen Hoteltrakt können<br />
nicht nur Patienten, sondern auch<br />
deren Angehörige in der Klinik<br />
übernachten. »Dieses Service wird<br />
besonders gerne von Patienten aus<br />
den Bundesländern wahrgenommen«,<br />
so Dr. Worseg. Shuttle-<br />
Dienste und sogar ein Privatjet<br />
runden das Serviceangebot ab.<br />
Auf die Frage, warum Dr. Worseg<br />
dieses neue Projekt übernommen<br />
hat, antwortet er, ohne zu<br />
zögern: »Sicherheit! Nach den vielen<br />
Jahren in meinem Fach weiß<br />
ich, dass auch bei bestmöglichem<br />
Regime immer ein Restrisiko bei<br />
chirurgischen Eingriffen besteht.<br />
Auch wenn eine Institution wie<br />
meine Klinik keine hundertprozentige<br />
Garantie gewährleistet, so<br />
bietet sie einfach mehr Sicherheit<br />
gerade bei ästhetischen Eingriffen,<br />
die ja sonst häufig in Ordinationen<br />
angeboten werden. Anästhesiologische<br />
Betreuung und postoperative<br />
Überwachung auch bei<br />
kleinsten Eingriffen sind genauso<br />
selbstverständlich wie die Möglichkeit,<br />
jederzeit auch eine Übernachtung<br />
an einen ambulanten<br />
Eingriff anzuhängen.«<br />
Neben seiner Ordination in der<br />
Privatklinik Währing er öffnet Dr.<br />
Worseg ab Herbst gemeinsam mit<br />
seiner Frau Kristina, einer Zahnärztin,<br />
eine Niederlassung in der<br />
Innenstadt. »Das schönste Gesicht<br />
hilft nicht, wenn die Zähne nicht<br />
passen«, so Worseg verschmitzt,<br />
»und umgekehrt«, ergänzt Kristina<br />
lachend.<br />
INFO<br />
T: +43 650 3287337<br />
Termine@worseg.at<br />
Termine@privatklinik-waehring.com<br />
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opernball<br />
falstaff<br />
75
falstaff / opernball / FRACK<br />
DRESSCODE<br />
FRACK<br />
Prominent besetzte Bälle wie der<br />
Wiener Opernball verpflichten<br />
zum Dresscode – und dort heißt<br />
es ausdrücklich Frack! Der<br />
Frack ist nach wie vor der Star<br />
in der Abendgarderobe jedes<br />
stilbewussten Gentlemans und mitunter der<br />
unangefochtene »König der Nacht«.<br />
Fred Astaire tanzte sich darin zu Weltruhm,<br />
Clark Gable liebte die weiße Einsteck-Rose,<br />
und auch Marlene Dietrich war Verfechterin<br />
des »großen Gesellschaftsanzugs«. Als Gegenstück<br />
zur weiblichen Abendrobe avancierte<br />
das edle Fashion-Teil dank Dandy-Ikone<br />
George Bryan Brummell im 19. Jahrhundert<br />
zum fixen Bestandteil der gehobenen Society.<br />
Brummell, der das modische Bewusstsein der<br />
Londoner Männerwelt nachhaltig prägte,<br />
wusste aber nur allzu gut, dass das schwarze<br />
Stück nur mit entsprechenden Accessoires<br />
perfekt zur Geltung kommt: Mit dem strahlenden<br />
Weiß des gestärkten Hemdes, der weißen<br />
Masche wie Weste und den schwarzen<br />
Lackschuhen erfuhr der Frack genau jene<br />
fashionable Bedeutung, die es heute vorzugsweise<br />
auf Bällen und zu besonderen Anlässen<br />
zu bestaunen gilt.<br />
Ursprünglich entwickelte sich der elegante<br />
Festanzug aus der Uniform des 18. Jahrhunderts<br />
und ist in seiner heutigen Form im<br />
Prinzip seit über 150 Jahren unverändert<br />
geblieben. Politiker, Botschafter und Dirigenten<br />
zählen heute zu den häufigsten<br />
Frackträgern.<br />
DIE DOS & DON’TS<br />
Falstaff befragte den Wiener Maßhemdenschneider<br />
Nicolas Venturini nach den perfekten<br />
Stilregeln, wie und wann der Frack am<br />
besten zur Geltung kommt: Während »Black<br />
Tie« einen Hinweis auf den Smoking gibt, verlangt<br />
»White Tie«, »Cravate blanche« oder<br />
»Großer Gesellschaftsanzug« nach einem<br />
Frack. »Die einzige Alternative zum Frack ist<br />
die Gala-Uniform oder eine besonders elegante<br />
Landestracht«, weiß der Experte.<br />
Der Frack-Anzug stellt ein durchdachtes<br />
Ensemble dar. »Er erlaubt keinen individuellen<br />
Spielraum«, so Venturini. Die Regeln sind<br />
klar: Jacke und Hose müssen schwarz, aus<br />
leichtem Tuch mit wenig Struktur und aus<br />
dem gleichen Material sein; die Jacke ist<br />
vorne taillenkurz und mit seidenverziertem<br />
Revers versehen. Zudem besitzt sie die charakteristischen<br />
langen Schößel am Rückenteil.<br />
»Die Schößel sollten nicht zu lang und<br />
nicht zu kurz sein und immer zu der Proportion<br />
des Herrn passen. Über der Kniekehle<br />
endend ist zu kurz – berühren sie die Knöchel,<br />
sind sie zu lang.«<br />
Die Hose ist gerade geschnitten und besitzt<br />
an der Seitennaht doppelte Galons. Auch<br />
beim Schuhwerk gibt es klare Regeln: Getragen<br />
werden schlichte Lackpumps mit Seidenschleife.<br />
»Lack ist ein sehr unnachgiebiges<br />
Material. Es ist daher sehr zu empfehlen, die<br />
Schuhe eine halbe Nummer größer zu kaufen«,<br />
so der Geschäftsmann. Schnürschuhe<br />
seien hingegen beim Frack nicht gern gesehen.<br />
Der gemeine Anzug hat sich im Laufe der<br />
Jahre diversen Trends unterworfen – mal<br />
schmäler, mal weiter, mal wild gemustert<br />
und in allen erdenklichen Kombinationen.<br />
Auch der Frack dient Designern als Inspirationsquelle.<br />
So lassen Fashion Designer ihre<br />
Models in Frackkleidungsstücken immer<br />
wieder über den Laufsteg defilieren. Nichtsdestotrotz<br />
ist der Frack als Abend garderobe<br />
kaum verändert worden und unterliegt auch<br />
keinen Trends. Die Liste der Dresscode-<br />
Regeln aber bleibt lang. Gerade deshalb<br />
braucht es für das Anlegen eines Fracks<br />
intensivere Übung.<br />
><br />
Kein Anzug ist förmlicher<br />
und kein Gewand<br />
eleganter als der<br />
Frack. Falstaff verrät,<br />
welche Garderobe<br />
beim Opernball<br />
gefragt ist.<br />
TEXT MARIA-JACOBA GEREMUS<br />
Stilikone<br />
Fred Astaire zählte zu den bekanntesten<br />
Frackträgern überhaupt.<br />
Das britische Traditionshaus<br />
»French & Stanbury« schneiderte<br />
den Frack, der ihn weltberühmt<br />
machte.<br />
Foto: Getty Images<br />
76 falstaff opernball
opernball<br />
falstaff<br />
77
falstaff / opernball / FRACK<br />
Zylinder<br />
Etwas anderes kommt als<br />
Kopfbedeckung nicht infrage.<br />
Nagy Hüte, um € 150,–.<br />
FETTNÄPFCHEN<br />
FÜR FRACKTRÄGER<br />
Schwarze Fliege zum Frack<br />
Die Schleife besteht immer aus weißem Pikee<br />
und nicht aus schwarzer Seide. Außer Sie<br />
sind Kellner.<br />
Kummerbund, nein danke<br />
Die Seidenschärpe um den Bauch tragen<br />
höchstens Musiker – sonst ein No-Go.<br />
Gürtel-Verbot<br />
Zum Frack trägt der Herr keinen Gürtel.<br />
Ypsilon-Hosenträger aus weißer Seide mit<br />
Knöpfen sind stattdessen die richtige Wahl.<br />
Kurze Socken<br />
Kniehohe Strümpfe sind ein Muss.<br />
Beim Sitzen darf kein Bein zu sehen sein.<br />
Misslungene Passform<br />
Nichts ist schlimmer als ein schlecht<br />
sitzender Frack. Alle Einzelteile müssen<br />
perfekt aufeinander abgestimmt sein.<br />
Pochette<br />
Weiß und aus Baumwollpikee<br />
kann es auf unterschiedliche<br />
Arten gefaltet<br />
werden und sollte etwa<br />
ein bis drei Zentimeter<br />
aus der Brusttasche<br />
herausragen.<br />
ANKLEIDE-PHILOSOPHIE<br />
»Es sind ja schon Ehen zugrunde gegangen<br />
aufgrund von Frack-Anziehsituationen«,<br />
schmunzelt Venturini wissend. Nicht<br />
umsonst bietet er in seinem traditionsreichen<br />
Geschäft in der Spiegelgasse einen besonderen<br />
Service: »Unsere Kunden kommen an<br />
den Tagen von Philharmonikerball, Techniker-Cercle<br />
oder Opernball zu uns. Wir kümmern<br />
uns darum, dass das Hemd gewaschen<br />
und gestärkt ist und kleiden die Herrschaften<br />
am Tag des Balles ein.« Wenn der Frack dann<br />
endlich sitzt, steht einem unvergesslichen<br />
Abend nichts mehr im Wege. So schließt auch<br />
Venturini: »Zu einem Ball geht man nicht<br />
unvorbereitet. Der Ball ist wie eine Hochzeit<br />
– man nimmt sich für die Garderobe Zeit<br />
und genießt dann auch. Heißt: Frackträger<br />
sollten sich auch mehr Muße gönnen.« <<br />
Handschuhe<br />
Feine weiße Glacéleder-<br />
Handschuhe, die nur zur<br />
Begrüßung und zum Essen<br />
ausgezogen werden.<br />
Modell »Gentleman« von<br />
Roeckl um € 119,–.<br />
Frackschleife<br />
Sie sollte immer selbst<br />
gebunden sein.<br />
Frack & Co, ab € 25,–.<br />
Der Frack<br />
Mit seinen exakt aufei nander<br />
abgestimmten Komponenten<br />
ist er ist der König aller<br />
Garderoben. Von Knize,<br />
Preis auf Anfrage.<br />
Taschenuhr<br />
Erlaubt ist eine Frackuhr mit<br />
Kette. »Classique Grande<br />
Complication«-Taschenuhr<br />
1907BA/12 mit 18 Karat<br />
Gelbgold von Breguet.<br />
Preis auf Anfrage.<br />
Fotos: www.meisterstrasse.at, Botthoff, beigestellt<br />
78 falstaff opernball
Schmuckknöpfe<br />
Buttons und Manschettenknöpfe sind dezent und<br />
sollten miteinander korrespondieren. Schönes Beispiel:<br />
die edle Frackgarnitur von A. E. Köchert aus Mondstein,<br />
Brillanten und 18 Karat Weißgold um € 9.050,–.<br />
Frackhemd<br />
Die kleinen Kläppchenkragen werden mit<br />
Schmuckknöpfen (»Buttons«) geschlossen.<br />
Typisch: die verstärkte Lätzchenpartie, der fehlende<br />
Kragenknopf und die einfach gelegten Manschetten.<br />
Von Gino Venturini, € 165,–<br />
Nicolas Venturini fasst<br />
für Falstaff die wichtigsten<br />
Stilregeln zusammen.<br />
Frackstock<br />
Dieses Accessoire ist mit schwarzem Klavierlack<br />
veredelt und besitzt einen versilberten Knauf.<br />
Gibt es zum Beispiel bei Frack & Co,<br />
Preis auf Anfrage.<br />
WIE TRÄGT MAN<br />
DEN FRACK RICHTIG?<br />
Schuhwerk<br />
Die Form des klassischen Frackschuhs<br />
geht in das 16. Jahrhundert zurück:<br />
Ein Lack-Pumps, der mit einer Masche<br />
getragen wird. Materna Schuhe,<br />
Preis auf Anfrage.<br />
Lackschuhe ohne Schnürung<br />
Klassisch sind Pumps mit Masche, keine<br />
Oxfords oder ähnliche Modelle.<br />
Halten Sie sich an Schwarz und Weiß<br />
Keine andere Farbe passt zum Frack-<br />
Ensemble.<br />
Tragen Sie den Frack nur am Abend<br />
Bei einer Einladung am Nachmittag wird<br />
stattdessen Cutaway oder Stresemann<br />
getragen.<br />
Nur Orden zeigen, die erworben sind<br />
Fantasie-Orden, die nicht geerbt oder an<br />
Sie verliehen wurden, sind unangebracht.<br />
Mit einer Taschenuhr die Zeit messen<br />
Denn Armbanduhren gelten als Fauxpas.<br />
Frackweste<br />
Die obligatorische Weste mit Revers<br />
ist unten angeschrägt, wird am Rücken<br />
nur mit einem Satin-Band gebunden<br />
und besitzt drei bis vier Knopflöcher.<br />
Der unterste Knopf muss immer<br />
geschlossen bleiben.<br />
Style-Guide für sie<br />
Designerin Lena Hoschek über<br />
die aktuellen Ballroben-Trends:<br />
falstaff.at/opernballroben<br />
opernball<br />
falstaff<br />
79
opernball / PORTRÄT<br />
KING<br />
KA<br />
Die Tiara für die Opernball-Debütantinnen wurde<br />
von Lagerfeld für Swarovski kreiert. Es ist eine<br />
Hommage an den Donauwalzer.<br />
Tiara für die Opernball-Debütantinnen<br />
hat dieses Jahr Mode-Ikone Karl<br />
Lagerfeld für Swarovski entworfen.<br />
Ein kleiner Blick hinter die Kulissen<br />
dieser glitzernden Liaison und auf das<br />
schillernde Universum des Modezaren.<br />
TEXT MANFRED GRAM<br />
RLDie<br />
WIE KARL ZU SEINER KRONE KAM<br />
Nicht viele Menschen schaffen es<br />
zu Lebzeiten, dass man eine mit<br />
scharfem, flottem Strich hingekritzelte<br />
Silhouette eindeutig ihrer<br />
Person zuordnen kann. Bei Michael Jackson<br />
und Udo Lindenberg geht das zum Beispiel.<br />
Bei Karl Lagerfeld auch. Seine Markenzeichen<br />
– Brille, gepuderter Pferdeschwanz und<br />
extrem enge Hedi-Slimane-Anzüge – machen<br />
den Modezaren nämlich unverkennbar. Das<br />
Lebenswerk des (höchstwahrscheinlich)<br />
83-Jährigen wiederum macht ihn zu einer<br />
Larger-than-Life-Figur.<br />
Der Norddeutsche, der seit den 1950er-<br />
Jahren der Modewelt seinen Stempel aufdrückt,<br />
ist eine Ikone. Eine Ikone, die es<br />
geschafft hat, bereits zu Lebzeiten eine zeitlose<br />
Erscheinung zu werden, sodass die französische<br />
»Vogue« dem Modezar und Fashion-<br />
Kaiser 2<strong>01</strong>6 eine eigene Ausgabe widmete.<br />
Zudem potenziert König Karl dieses Jahr<br />
auch noch den Wirkungskreis des Opernballs.<br />
Der bekennende Workaholic hat nämlich<br />
die aus Swarovski-Kristallen gefertigte<br />
Tiara für die Debütantinnen entworfen. Der<br />
Staatsball Nummer eins hat <strong>2<strong>01</strong>7</strong> damit endgültig<br />
ein Aura-Level erreicht, das es einem<br />
schwer macht, sich ihm zu entziehen.<br />
Neo-Opernball-Organisatorin Maria<br />
Großbauer ist somit gleich zu Beginn ihrer<br />
Regentschaft in der Oper ein ziemlicher<br />
Coup gelungen. Ein Coup, der noch dazu<br />
von unerhörter Sinnhaftigkeit ist, weil dabei<br />
zusammenwächst, was zusammengehört.<br />
Oder besser: wieder zusammenwächst. Denn<br />
es ist nicht das erste Mal, dass Lagerfeld,<br />
der Design-Tausendsassa, für den Opernball<br />
kreativ tätig ist. 1981 entwarf er ein Plakat<br />
für den Ball der Bälle.<br />
Dass mit der Swarovski-Tiara Großes<br />
entsteht, wusste der Designer jedenfalls<br />
sofort. Dem Vernehmen nach sagte er<br />
Fotos: Karl Lagerfeld, Thomas Schrott/ Swarovski, beigestellt<br />
80 falstaff opernball
AM ZENIT SEINER SCHAFFENSPHASE<br />
nämlich binnen weniger Sekunden zu, das<br />
Debütantinnen-Diadem zu kreieren.<br />
Das Resultat schmeichelt der Ballseele.<br />
394 klare, saphirblaue Swarovskikristalle<br />
sowie fünf Kristallperlen sind kunst- und<br />
schwungvoll gesetzt und verzaubern als<br />
wahrer Hingucker die Augen. Das ist »charakteristische,<br />
zeitlose Eleganz«, lässt Lagerfeld<br />
in einem Statement ausrichten.<br />
Inspirieren ließ sich der Kreativgeist zudem<br />
vom weltberühmten Donauwalzer, der – wie<br />
der Zufall so spielt – dieses Jahr großes Jubiläum<br />
feiert. Vor 150 Jahren hatte der traditionelle<br />
Eröffnungswalzer des Opernballs von<br />
Johann Strauss Sohn seine Weltpremiere im<br />
Wiener Dianabad (siehe S. 70). So etwas<br />
darf, ja muss sogar gewürdigt werden.<br />
»Die Tiara ist meine Vision von der Krönung<br />
der Donau«, gibt Lagerfeld Einblick in sein<br />
Karliversum. »Das saphirfarbene Band ist<br />
eine Reminiszenz an ›Le beau Danube bleu‹,<br />
an die schöne blaue Donau.« Schön ist übrigens<br />
auch der Skizzenentwurf des Diadems.<br />
Mit stilsicherem Strich ist das Wesen der<br />
diesjährigen Ball-Tiara eingefangen. Der von<br />
Lagerfeld zu Papier gebrachte Entwurf wird<br />
übrigens für einen guten Zweck versteigert,<br />
heißt es aus dem Ball-Komitee.<br />
Zudem – und das ist die gute Nachricht<br />
für Lagerfeld-Fans, die das Debütantinnen-<br />
Alter bereits überschritten haben – ist die<br />
Kooperation mit Swarovski der Auftakt einer<br />
engeren Zusammenarbeit zwischen dem<br />
deutschen Design-Guru und dem Tiroler<br />
Schmuckriesen.<br />
Jährlich sollen nämlich zwei von »Karl<br />
dem Großen« entworfene Schmuckkollektionen<br />
in die Geschäfte kommen. Die erste<br />
Kollektion wird im März übrigens in der<br />
Schweiz auf der »Baselworld«, der größten<br />
Uhren- und Schmuckmesse der Welt,<br />
präsentiert.<br />
An einem lichten Terminkalender laboriert<br />
Karl Lagerfeld jedenfalls nicht. Gerade eben<br />
hat er mit Hip-Hop- und Produzentenstar<br />
Pharrell Williams eine Werbekampagne fertig<br />
gestellt und seine neue Haute-Couture-Kollektion<br />
für Chanel auf den Catwalk gebracht.<br />
Das Gute dabei: Alles, was durch die Finger<br />
des edlen Couturier-Greises geht und seinen<br />
kritischen Geschmacksrezeptoren standhält,<br />
kann als geadelt betrachtet werden. Diese<br />
Adelung kann übrigens alles und jeden<br />
treffen, ohne dass dabei der Verdacht willkürlicher<br />
Beliebigkeit aufkeimen würde.<br />
Lagerfeld hat Cola-Light-Flaschen ebenso<br />
gestaltet wie japanischen Technotrash von<br />
Tokitoko oder Steiff-Teddybären, die als<br />
seine pelzigen Alter-Egos das Licht der De -<br />
signwelt erblickten. Und nun verziert er das<br />
gesellschaftliche Großereignis Wiener Opernball<br />
und setzt ihm ein Krönchen auf. Was<br />
für ein Herrscher!<br />
opernball<br />
falstaff<br />
81
promotion / STRÖCK FEIERABEND<br />
Der »Ströck Feierabend«-Garten ist<br />
Sinnbild für die Philosophie, die<br />
hinter dem »Feierabend« steht.<br />
Der Opernball macht Feierabend,<br />
nein, der »Feierabend« macht Opernball!<br />
Den Opernball gibt es schon ziemlich lang, der »Ströck Feierabend« ist<br />
noch jung. Und doch gibt es ein verbindendes Element: das Traditionsbewusstsein.<br />
Zeit, dass zusammenkommt, was zusammengehört.<br />
Ein Ball ist heute ein<br />
wenig aus der Zeit<br />
gefallen, könnte man<br />
meinen. Die eleganten<br />
Roben und Gewänder,<br />
das Zeremoniell und auch die<br />
Musik und der Tanz wirken auf<br />
so manche wie ein Anachronismus.<br />
Der Opernball nimmt<br />
unter den Wiener Bällen eine<br />
besondere Rolle ein, gilt er<br />
schließlich als das höchste<br />
gesellschaftliche Ereignis der<br />
Republik Österreich, und auch<br />
hier fragen einige, ob das noch<br />
nellen Gerichten und Speisen,<br />
statt aktuellen Trends hinterherzulaufen.<br />
Aber man schaut auch<br />
drauf, dass Innovation und das<br />
Denken an die Zukunft nicht zu<br />
kurz kommen: Nachhaltigkeit<br />
und Regionalität sind nicht nur<br />
Stichwörter, sondern Innovationstreiber.<br />
Bei allem, was der<br />
»Feierabend« macht, geht es um<br />
Qualität: um die Qualität der<br />
Zutaten, um die Qualität des<br />
Anbaus, um die Qualität des<br />
Rezepts und um die Qualität der<br />
Umsetzung. Dass das alles aber<br />
zeitgemäß ist. Aber ein wenig<br />
Magie und Märchen haben noch<br />
niemandem geschadet.<br />
Auch der »Ströck Feierabend«<br />
steht gewissermaßen neben der<br />
Zeit. Das Gemüse für die meisten<br />
Speisen stammt aus dem<br />
eigenen Garten, und man orientiert<br />
sich somit nach Saisonen.<br />
Beim Fleisch setzt man auf Ungewöhnliches,<br />
wie zum Beispiel<br />
Milchkühe, die um ein Vielfaches<br />
besser schmecken als das meiste,<br />
was man hierzulande kennt.<br />
Man orientiert sich an traditioauch<br />
ein Versprechen für zukünftige<br />
Generationen ist, versteht<br />
sich als Teil eines Familienbetriebs<br />
sowieso von selbst.<br />
Was man damit erreichen<br />
möchte, ist eigentlich recht simpel:<br />
Lebensmittel bekommen<br />
wieder den Platz, den sie sich in<br />
unserer Gesellschaft verdienen,<br />
sind kein Beiwerk, sondern tatsächliche<br />
Lebensgrundlage. Man<br />
möchte dazu motivieren, mit<br />
Freunden an einem Tisch zu sitzen,<br />
sich zu unterhalten, gemeinsam<br />
Zeit zu verbringen und sich<br />
an Speis und Trank zu erfreuen.<br />
Ziele, die man sich zum Beispiel<br />
mit der Slow-Food-Bewegung<br />
teilt, weswegen »Ströck Feierabend«<br />
ein offizieller Förderer<br />
von Slow Food Wien ist.<br />
Fotos: Ströck Feierabend<br />
82 falstaff opernball
EINE (KURZE) AUSZEIT<br />
Wenn sich der erste Trubel des<br />
Abends legt, gibt es im Bereich der<br />
Kulinarik eine Premiere: Waren<br />
bisher die Sacherwürsteln für das<br />
Bändigen des Hungers zuständig,<br />
gibt es mit der Bar des »Ströck<br />
Feierabend« zum ersten Mal Verpflegung<br />
auf hohem Niveau. Keine<br />
Sorge, auch die Würstel wird es<br />
geben. Aber zum Beispiel auch<br />
eine zünftige »Feierabend«-Brettljause,<br />
mit frischem und eingelegtem<br />
Gemüse aus dem »Feierabend«-Garten,<br />
mit aromatischen<br />
Bergkäse und feinem Aufschnitt<br />
von der Fleischerei Hödl, die als<br />
letzte Fleischerei Wiens auch nicht<br />
gerade dem Trend folgt. Es wird<br />
einen köstlichen Rübensalat geben<br />
und Beef Tatar und auch die eine<br />
oder andere süße Sünde.<br />
Selbstverständlich wird auch<br />
mit Weinen und (Craft-)Bier dafür<br />
gesorgt, dass das leibliche Wohl<br />
nicht zu kurz kommt. Frisch<br />
gestärkt, lässt sich das Tanzbein<br />
gleich noch viel besser schwingen.<br />
Begleitet werden die Köstlichkeiten<br />
von eigenen Broten aus dem<br />
»Brotlabor Feierabend«.<br />
In der Bar des »Feierabend« soll<br />
es möglich sein, ein wenig zu verschnaufen,<br />
die besondere Atmosphäre<br />
dieses speziellen Abends<br />
aufzusaugen und so richtig zu<br />
genießen. So, wie es in den Jahren<br />
davor vielleicht gar nicht<br />
möglich war. Manchmal tut<br />
es Traditionen ganz gut, wenn<br />
man sie weiterentwickelt und<br />
ihnen neue Räume gibt. Opernball<br />
und »Feierabend« geben in<br />
dieser Hinsicht ein hervorragendes<br />
Paar ab.<br />
Die »Feierabend«-Brettljause<br />
wird auch auf dem<br />
Opernball entzücken und<br />
für Geselligkeit sorgen.<br />
»STRÖCK FEIERABEND«<br />
Gemeinsam mit Freunden das<br />
Beste aus Brot & Wein genießen.<br />
Der »Ströck Feierabend« belebt die<br />
Küche rund ums Brot. Die Inspiration<br />
kommt aus der ganzen Welt, aber es<br />
wird nicht darauf vergessen, wo man<br />
herkommt. Man möchte zeigen, dass<br />
man Qualität und Geschmack, geringe<br />
ökologische Auswirkungen und fairen<br />
Preis in Einklang bringen kann. Im<br />
»Ströck Feierabend« geht es darum,<br />
dieselben Grundsätze zu leben, wie sie<br />
bei Ströck schon seit Jahren gepflegt<br />
werden. Regionalität, Nachhaltigkeit<br />
und Ressourcenschonung schreibt<br />
man sich nicht bloß auf die Fahne,<br />
sie kommen auch auf den Tisch.<br />
Der eigene Garten in Wien-Aspern ist<br />
gewissermaßen Keimzelle und Ausdruck<br />
dieser Ansprüche. Erntefrisch<br />
landet je nach Saison Gemüse direkt<br />
vom Feld auf dem Teller, und auch<br />
wenn der Garten Winterpause macht,<br />
gibt es eingelegte Köstlichkeiten aus<br />
eigener Produktion.<br />
Direkt in der Backstube in der<br />
Landstraße gibt es besondere<br />
Brot- und Gebäckkreationen.<br />
Der »Ströck Feierabend« ist ein Ort, an<br />
dem man sich zu Hause fühlen kann –<br />
mit Freunden und herausragenden<br />
Speisen und Getränken.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.stroeck-feierabend.at<br />
opernball<br />
falstaff<br />
83
opernball / ANEKDOTEN<br />
SCHNAKEN &<br />
SCHNURREN<br />
WILFRIED HEDENBORG<br />
Falstaff hat sich auf die<br />
Suche nach den unbekannten<br />
Gourmet-Seiten der<br />
Wiener-Staatsopern-<br />
Familie gemacht.<br />
ADI SCHMID<br />
Als mich 20<strong>09</strong> das Backfieber packte<br />
– und auch nach den unzähligen<br />
Weihnachtskeksen einfach<br />
nicht nachlassen wollte –, kam die Zeit des<br />
Opernballs 2<strong>01</strong>0, aber zugleich auch die intensive<br />
Probenphase zur Premiere von Aribert<br />
Reimanns »Medea«. Wenn ich mich richtig erinnere,<br />
war das eine Heimorchesterzeit, also<br />
gab es bei den Kollegen auch keine Rotation,<br />
und somit war es eine sowohl musikalisch als<br />
auch menschlich herausfordernde Zeit.<br />
Der süße Duft aus dem Backofen – das war<br />
etwas, was mir in dieser Zeit sehr gut tat, und<br />
ich stürzte mich in meiner Freizeit tief in die<br />
Welt des Backens. Die Ergebnisse benannte ich<br />
dann »Sachertorte Op. 1«, »Bienenstich Op. 1«<br />
usw. Ich brachte sie mit zum Dienst, und mithilfe<br />
der Kollegen, die all meine Versuchsversionen<br />
geduldig begutachteten, Probe aßen und<br />
mir Verbesserungsvorschläge machten, entstanden<br />
doch recht präsentierbare Versionen der<br />
Sachertorte, des Bienenstichs, der Trüffeltorte<br />
und Buchteln, die dann zum Teil als Geburtstagstorten<br />
diverser Kollegen zu einem freundschaftlichen<br />
Beisammensein beitrugen.<br />
WILFRIED HEDENBORG<br />
ERSTE GEIGE IM WIENER STAATSOPERNORCHESTER/<br />
WIENER PHILHARMONIKER<br />
ISABELLE BALLOT<br />
K<br />
ochen erzählt viel über uns Menschen<br />
und unsere Wurzeln und<br />
Kultur, das versuche ich auch meinem<br />
viereinhalbjährigen Sohn mitzugeben und<br />
beizubringen. Er wächst als Franzose in Österreich<br />
auf und kann so viel über seine Herkunft<br />
erfahren – er lernt schon jetzt das Kochen, entdeckt<br />
die vielen Möglichkeiten und denkt sich<br />
eigene Rezepte aus. Ich koche gerne für andere,<br />
da es bedeutet, sich Zeit für jemanden zu nehmen<br />
– und wie schon Ludwig van Beethoven<br />
sagte, besitzt der Mensch nichts Edleres und<br />
Kostbareres als die Zeit. Kochen ist für mich<br />
ein Geschenk, da man dadurch das Wichtigste<br />
geben kann – Liebe und Zeit!<br />
ISABELLE BALLOT<br />
ERSTE GEIGE IM WIENER STAATSOPERNORCHESTER/<br />
WIENER PHILHARMONIKER<br />
Wein und Kulinarik kommen<br />
in Opern des Öfteren vor.<br />
Der Namensgeber dieses<br />
Opernballmagazins – Falstaff – ist wohl der<br />
größte Hedonist der Operngeschichte. Dieser<br />
alte Shakespeare’sche Schwerenöter – genial<br />
vertont von Giuseppe Verdi – ist für viele<br />
Kulinariker ein Vorbild. Da Ponte und Mozart<br />
verewigten den Wein aus der Rebsorte<br />
Marzemino in ihrer Oper »Don Giovanni«:<br />
»Versa il Vino. Eccellente marzemino.« In<br />
der Oper »Carmen« von Georges Bizet besingt<br />
die Titelheldin den Sherry Manzanilla –<br />
»J’irai danser la Séguedille Et boire du Manzanilla.«<br />
Oper und Wein – neben meiner<br />
Familie das Wichtigste in meinem Leben.<br />
Ich bin immer mindestens eine halbe Stunde<br />
vor Beginn einer Vorstellung vor Ort, besorge<br />
mir ein Programmheft und bereite mich vor.<br />
Nach einer Opernaufführung öffne ich mir<br />
zu Hause eine Flasche Wein, plündere den<br />
Kühlschrank und lege mir eine CD der zuvor<br />
erlebten Oper auf. Frei nach Loriot: Ein Leben<br />
ohne Kulinarik und Oper ist zwar möglich,<br />
aber nicht lebenswert!<br />
ADI SCHMID<br />
SOMMELIER IM »STEIRERECK« UND<br />
DES OPERNBALLS <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
Fotos: Katsuhino Ichikawa, Phillipp Horak, Moritz Schell<br />
84 falstaff opernball
opernball / ANEKDOTEN<br />
»Auf denn zum Feste,<br />
Froh soll es werden,<br />
Bis meine Gäste<br />
Glühen von Wein!«<br />
AUS »DON GIOVANNI«<br />
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart<br />
MIKKO FRANCK<br />
ROMAN LAZIK<br />
BENJAMIN BRUNS<br />
K<br />
ochen und Oper haben viel<br />
gemeinsam – im Grunde sind<br />
sich ein Rezept und eine Partitur<br />
sehr ähnlich! Auch wenn man immer dasselbe<br />
Rezept bzw. dieselben Noten hat, das Ergebnis<br />
ist nie ganz gleich: Essen ist immer einzigartig,<br />
genau wie Musik. Und genauso, wie es<br />
beim Kochen wichtig ist, jemanden zu haben,<br />
der das Essen zubereitet, ist es wichtig, jemanden<br />
zu haben, der es genießt – genau wie<br />
bei der Musik und Kunst. Ich koche gerne,<br />
weil man sich Zeit lassen muss, um gute<br />
Ergebnisse zu erreichen, genau wie bei der<br />
Musik: Oper ist kein Fast Food, man braucht<br />
Zeit, um sie zu genießen. Und wenn man sich<br />
diese Zeit nimmt, kann man sich sowohl bei<br />
einer Oper als auch beim Kochen und Genießen<br />
einige Stunden Auszeit vom Alltag und<br />
von unserer hektischen Welt nehmen. Wenn<br />
ich Zeit habe zu kochen, bedeutet das für<br />
mich, dass ich Urlaub habe – so ähnlich<br />
sich Oper und Kochen also sind, ist das eine<br />
Arbeit und das andere nur zum Vergnügen.<br />
MIKKO FRANCK<br />
DIRIGENT, U. A. AN DER WIENER STAATSOPER BEI<br />
»TRISTAN UND ISOLDE« AB 12. MÄRZ <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
Neben dem Tanz habe ich im<br />
Kochen meine zweite Leidenschaft<br />
gefunden. Kochen heißt für mich<br />
pure Entspannung, hier kann ich meine Kreativität<br />
auch außerhalb des Ballettsaals voll ausnutzen.<br />
Frische Zutaten und eine breite Gewürzpalette<br />
sind in meiner Küche das A und O.<br />
Wenn ich beruflich oder auch privat um die<br />
Welt reise, lasse ich mich immer auch von der<br />
Küche des jeweiligen Landes inspirieren, um im<br />
Anschluss alles zu Hause am Herd auszuprobieren.<br />
Am schönsten ist es, wenn es meinen<br />
Gästen schmeckt und sie nach einem Nachschlag<br />
fragen. Für mich ist das wie der Applaus<br />
nach einer Vorstellung.<br />
ROMAN LAZIK<br />
ERSTER SOLOTÄNZER<br />
DES WIENER STAATSBALLETTS<br />
Eigentlich ist das Essen auf der<br />
Opernbühne absolut verpönt.<br />
Eine Ausnahme ist der italienische<br />
Tenor in »Capriccio« von Richard Strauss.<br />
Wenn das italienische Sängerpaar nicht gerade<br />
damit beschäftigt ist, sich eindrucksvoll selbst<br />
zu inszenieren, macht sich besonders der Sopran<br />
lautstark über die angebotenen Delikatessen<br />
her: »Die Torte ist großartig! Sie zerfließt<br />
auf der Zunge! Nimm, Gaetano …« Das lässt<br />
sich der Tenor nicht zweimal sagen. Nun<br />
ja, genau genommen fordert ihn die Kollegin<br />
sogar drei Mal dazu auf. Aber schlussendlich<br />
greift auch er kräftig zu. Leider kommen die<br />
Torten in der Regel aus der Tiefkühltruhe und<br />
nicht von einem k. u. k. Hofzuckerbäcker.<br />
BENJAMIN BRUNS<br />
TENOR, U. A. AB 18. JUNI <strong>2<strong>01</strong>7</strong> IN DEBUSSYS<br />
»PELLÉAS ET MÉLISANDE« AN DER WIENER<br />
STAATSOPER<br />
Fotos: JF. Leclerq, Michael Pehn/ Wiener Staatsoper, Sara Schöngen<br />
86 falstaff opernball
GROSSE KUNST.<br />
OHNE ALLÜREN.<br />
Wein aus Österreich lädt ein. Öffnen<br />
Sie eine schlichte Kellertür und treffen<br />
Sie Weltstars ohne Allüren: große Weine<br />
aus Österreich. Handwerklich und<br />
umweltschonend produziert, vielfach<br />
ausgezeichnet und geschätzt in den<br />
berühmtesten Restaurants der Welt.<br />
österreichwein.at<br />
Große Kunst. Ohne Allüren.
opernball / ANEKDOTEN<br />
AMBROGIO MAESTRI<br />
»ROSSINI, PAVAROTTI, FALSTAFF: DREI GENUSSVOLLE<br />
BINDEGLIEDER ZWISCHEN OPER UND KULINARIK«<br />
Federzeichnung von Benedikt Kobel,<br />
Tenor an der Wiener Staatsoper<br />
und Karikaturist<br />
Als ich jünger war, arbeitete ich in<br />
der Taverne meiner Eltern. Abends<br />
saß ich dort am Klavier und sang<br />
für unsere Gäste. Eines Tages war unter den<br />
Gästen eine Gruppe »La Scala«-Fans, die mich<br />
dazu ermutigten, eine Musikkarriere zu verfolgen.<br />
Das tat ich tatsächlich und hatte mein<br />
Debüt im Jahr 20<strong>01</strong> an der »La Scala« in<br />
Verdis »Falstaff« – das Stück spielt in einer<br />
Taverne. Ich sang die Rolle des Sir John – der,<br />
wie auch ich, ein Gourmet ist – in Häusern auf<br />
der ganzen Welt und hatte meinen 250. Auftritt<br />
an der Wiener Staatsoper. Während meiner<br />
Reisen koche ich für meine Kollegen und veröffentliche<br />
die Rezepte online: Für mich ist das<br />
ein Weg, mich an die Geschmäcker meiner<br />
Heimat zu erinnern, wie etwa an das »Risotto<br />
Milanese mit Ossobuco« von meiner Mutter.<br />
AMBROGIO MAESTRI<br />
BARITON, SANG ZULETZT ENDE 2<strong>01</strong>6 DEN FALSTAFF<br />
AN DER WIENER STAATSOPER<br />
BETRIEBSFEUERWEHR DER WIENER STAATSOPER<br />
Unter Direktor Ioan Holender gab es zum Thema Kochen eine interessante Geschichte:<br />
Es wurde, wie auch heute noch regelmäßig, von den Kollegen ein Schweinsbraten<br />
im Rohr zubereitet. Dieser aber war aufgrund seines Duftes zum Thema<br />
geworden, weil KS Agnes Baltsa mit dem Geruch in der Nase, der ihr das Wasser im Munde<br />
zusammenlaufen ließ, nicht singen konnte. Daraufhin kam Direktor Holender zum diensthabenden<br />
Löschmeister und meinte: »Hundert Jahre habt ihr gekocht – heute das letzte Mal!«<br />
PS: Zum von Direktor Holender angedrohten Kochverbot kam es aber Gott sei Dank nie!<br />
BETRIEBSFEUERWEHR DER WIENER STAATSOPER<br />
Fotos: Dario Acosta, Benedikt Kobel, beigestellt<br />
88 falstaff opernball
RESTAURANT »DAS SCHICK« / promotion<br />
Restaurant »Das Schick«:<br />
Mit Aussicht auf Genuss!<br />
Fotos: © Schick Hotels Wien<br />
Modern, stylish und urban: Über den Dächern Wiens, auf der 12. Etage<br />
des Hotels »Am Parkring«, steht österreichische Küche mit einem<br />
Hauch Spanien auf Zwei-Hauben-Niveau im kulinarischen Fokus.<br />
In gediegener Atmosphäre speisen,<br />
der Blick schweift über die<br />
Stadt, die dem Gast buchstäblich<br />
zu Füßen liegt – dafür steht<br />
»Das Schick« im 12. Stock des<br />
Hotels »Am Parkring«, an der<br />
Wiener Ringstraße.<br />
Das Team um Küchenchef<br />
Felix Albiez kombiniert mit viel<br />
Feingefühl österreichische und<br />
Wiener Küche mit einem »Hauch<br />
Spanien« – mit neuen Zutaten,<br />
kreativen Variationen und<br />
modernen Zubereitungsarten.<br />
»Meine Küchenlinie besticht<br />
durch kreative Geschmackskompositionen,<br />
gepaart mit edlem<br />
Purismus, wobei mein Fokus<br />
stets auf dem Geschmack und<br />
dem Produkt liegt«, so Albiez.<br />
Die länderübergreifende<br />
Fu sion spiegelt sich auch in der<br />
Getränkeauswahl wider – österreichische<br />
und spanische Spitzenweine<br />
sowie ausgezeichnete<br />
Biere, prickelnder Sekt und feinste<br />
Edelbrände aus beiden Ländern<br />
runden die Spezialitäten aus der<br />
Küche perfekt ab. »Wir haben<br />
für unsere Gäste aus beiden Ländern<br />
die besten Tropfen zusammengestellt«,<br />
meint Direktor<br />
Peter Buocz, Schick Hotels.<br />
Für Feiern und Feste aller Art<br />
steht im 11. Stock – mit fantastischem<br />
Ausblick über die Wiener<br />
City – ein eleganter und ruhiger<br />
Veranstaltungsraum für bis zu<br />
40 Personen zur Verfügung.<br />
INFO<br />
Restaurant »Das Schick«<br />
im Hotel »Am Parkring«.<br />
Parkring 12, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 1 51480417<br />
parkring@schick-hotels.com<br />
www.das-schick.at<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag 12–15 Uhr<br />
und 18–22.30 Uhr<br />
Samstag, Sonntag und an<br />
Feiertagen 18–22.30 Uhr<br />
Küche mittags bis 14.30 und<br />
abends bis 22 Uhr<br />
opernball<br />
falstaff<br />
89
opernball / WIEN-GUIDE<br />
WAS TUN VOR & NACH DEM<br />
BEST OF<br />
RESTAURANTS,<br />
WÜRSTELSTÄNDE,<br />
FRÜHSTÜCK,<br />
BARS<br />
Foto: Shutterstock<br />
90 falstaff opernball
VIENNA<br />
CITY GUIDE<br />
opernball<br />
falstaff<br />
91
opernball / WIEN-GUIDE<br />
TOP<br />
Falstaff<br />
91<br />
ANNA SACHER<br />
Jahr für Jahr brilliert das »Hotel<br />
Sacher« mit einem köstlichen<br />
Opernball-Dinner. Ideale Lage<br />
gleich hinter der Oper.<br />
Philharmonikerstr. 4, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 1 51456840<br />
www.sacher.com<br />
RESTAUR ANTS<br />
Ob ein opulentes Menü in klassischem Ambiente<br />
oder moderne Fusionsküche in Club-Atmosphäre:<br />
die besten Adressen für ein Dinner vor dem Ball.<br />
MEINL AM GRABEN<br />
Aushängeschild von Wiens größtem<br />
Delikatessenladen. Klassische,<br />
mediterran geprägte Küche.<br />
Graben 19, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 1 5323334-6000<br />
www.meinlamgraben.at<br />
ALBERTINA PASSAGE<br />
Einzigartige Gourmetlocation mit<br />
Livemusik, Mega-Bar und Cigar<br />
Club. Moderne Fusionsküche.<br />
Ecke Opernring/Operngasse<br />
1<strong>01</strong>0 Wien, T: +43 1 5120813<br />
www.albertinapassage.at<br />
Falstaff<br />
91<br />
Falstaff<br />
87<br />
Für dieses Lokal liegt<br />
im Falstaff Restaurantguide<br />
noch keine<br />
Bewertung vor.<br />
Falstaff<br />
90<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />
SHIKI<br />
Restaurant des japanischen<br />
Stardirigenten Joji Hattori.<br />
Authentisch japanische Küche<br />
mit europäischen Einflüssen.<br />
Krugerstraße 3, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 1 5127397<br />
www.shiki.at<br />
BLUE MUSTARD<br />
Außergewöhnliches Ambiente<br />
und außergewöhnliche Küche.<br />
Zur Auswahl stehen vier wohl<br />
abgestimmte Vier-Gänge-Menüs.<br />
Dorotheergasse 6–8, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 1 9346705<br />
www.bluemustard.at<br />
Fotos: Bruno Klomfar Vienna Austria, Kai BErgen/ Julius Meinl am Graben, Benedikt Steinle/ kitchenkonsulting.at, wurnig-foto.combeigestellt<br />
92 falstaff opernball
”<br />
Ich<br />
schau drauf,<br />
dass die Liebe<br />
durch<br />
den Wagen geht.<br />
“<br />
Unsere Vielfalt. Unser Genuss.<br />
Über 400 Käsespezialitäten<br />
für den Käsewagen.<br />
Welcher Reichtum an<br />
Geschmäckern! Mildfein,<br />
g’schmackig oder<br />
würzig-kräftig, dutzende<br />
unterschiedliche<br />
Reifungsarten – unsere<br />
Sortenvielfalt lässt keine<br />
Wünsche offen. Mehr auf<br />
amainfo.at
opernball / WIEN-GUIDE<br />
ROBERTO AMERICAN BAR<br />
Roberto Pavlovic-Hariwijadi hat den<br />
Opernball-Cocktail <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
kreiert. In seiner Bar überzeugt er mit<br />
grandiosen Cocktail-Klassikern.<br />
Bauernmarkt 11–13, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 676 94290<strong>01</strong><br />
www.robertosbar.com<br />
JETZT<br />
GRATIS<br />
BARGUIDE<br />
APP<br />
KLEINOD<br />
Ein wahres Kleinod – und damit<br />
zu Recht als »Neueinsteiger des<br />
Jahres« von Falstaff ausgezeichnet.<br />
Top-Cocktails.<br />
Falstaff<br />
94<br />
Falstaff<br />
96<br />
Singerstraße 7, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 1 5120325<br />
www.kleinod.wien<br />
TÜR 7<br />
Alle Cocktails werden nach<br />
den persönlichen Vorlieben der<br />
Gäste gemixt. Wohnzimmer-<br />
Atmosphäre inklusive.<br />
Buchfeldgasse 7, 1080 Wien<br />
T: +43 664 5463717<br />
www.tuer7.at<br />
Falstaff<br />
94<br />
THE BANK BAR<br />
Kreative Cocktails in einer ehemaligen<br />
Bankhalle. Der Signature-Drink<br />
kommt in einer Tresorbox daher.<br />
Bognergasse 4, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 1 22740 1236<br />
www.restaurant-thebank.at<br />
Falstaff<br />
96<br />
BARS<br />
Ideal für den gemütlichen Ausklang eines turbulenten<br />
Ballabends: Diese Cocktail-Bars in der Wiener City<br />
kredenzen ihren Gästen flüssige Glücklichmacher.<br />
Falstaff<br />
93<br />
NIGHTFLYS<br />
Ein Urgestein der Wiener<br />
American-Bar-Szene:<br />
Riesige Cocktail-Auswahl und<br />
regelmäßig Livemusik.<br />
Dorotheergasse 14, 1<strong>01</strong>0, Wien<br />
T: +43 699 17128767<br />
www.nightflys.at<br />
TOP<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />
Fotos: Marion Topitschnig, Maximillian Horn, beigestellt
Von Ihnen<br />
die Vision.<br />
Von uns<br />
die Immobilie.<br />
LIEGENSCHAFTS<br />
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ARCHITEKTUR<br />
BAUMANAGEMENT<br />
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MANAGEMENT
opernball / WIEN-GUIDE<br />
TOP<br />
Falstaff<br />
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CAFÉGUIDE<br />
APP<br />
MEIEREI IM STADTPARK<br />
Die »Steirereck«-Dependance<br />
punktet mit großer Käseauswahl<br />
und kreativer Frühstückskarte.<br />
Am Heumarkt 2a, 1030 Wien<br />
T: +43 1 7133168 10<br />
www.steirereck.at<br />
FRÜHSTÜCK<br />
Klassisches Wiener Kaffeehaus, schickes Lokal direkt an<br />
der Donau oder Käsebuffet im Stadtpark: Die besten<br />
Brunch-Adressen für den »Morgen danach«.<br />
GUESTHOUSE VIENNA<br />
In elegantem Ambiente kann man bis<br />
23 Uhr frühstücken. Gebäck aus der<br />
eigenen Bäckerei.<br />
Führichgasse 10, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 1 5121320 15<br />
www.theguesthouse.at<br />
CAFE CENTRAL<br />
Vor allem für seine Patisserie und<br />
sein ungewöhnliches Jahrhundertwende-Ambiente<br />
bekannt. Kaffeehaus<br />
mit Geschichte und Stil.<br />
Ecke Herrengasse/Strauchgasse,<br />
1<strong>01</strong>0 Wien, T: +43 1 5333763 24,<br />
www.cafecentral.wien<br />
Falstaff<br />
89<br />
Falstaff<br />
92<br />
Falstaff<br />
92<br />
Falstaff<br />
90<br />
MOTTO AM FLUSS<br />
Das »Motto am Fluss« serviert<br />
mit Blick auf den Donaukanal<br />
einen überaus finessenreichen<br />
Brunch mit frischen Zutaten.<br />
Franz-Josefs-Kai 2, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 1 25255 10<br />
www.motto.at<br />
DO & CO ALBERTINA<br />
Elegantes Restaurant mit großer<br />
Frühstücksauswahl. Tolle Terrasse<br />
mit Blick in den Burggarten.<br />
Albertinaplatz 1, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 1 5329669<br />
www.doco.com<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte<br />
85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />
Fotos: Steirereck/ Stadtpark Meierei, Lois Lammerhuber/ cafecentral.wien, beigestellt<br />
96 falstaff opernball
Wir leben<br />
Dienstleistungen mit großer Freude.<br />
Engagiert, kompetent und leidenschaftlich.<br />
Seit über 25 Jahren.<br />
www.ehl.at
opernball / WIEN-GUIDE<br />
TOP<br />
ZUM SCHARFEN RENÉ<br />
Der Name ist Programm: Hier<br />
gibt es zahlreiche scharfe Spezialitäten.<br />
Natürlich kann man auch<br />
normale Käsekrainer ordern.<br />
Schwarzenbergplatz 15,<br />
1<strong>01</strong>0 Wien<br />
WÜRSTELSTÄNDE<br />
Was wäre Wien ohne seine legendären Würstelstände?<br />
Diese Adressen bieten den perfekten Imbiss für hungrige<br />
Nachtschwärmer.<br />
BITZINGER<br />
Gleich hinter der Oper. Neben<br />
ausgezeichneten Wurstwaren gibt<br />
es auch Champagner und offenes<br />
Bier im Sortiment.<br />
Albertina/Augustinerstraße 1,<br />
1<strong>01</strong>0 Wien<br />
www.bitzinger.at<br />
KAISERZEIT<br />
Traditionsreicher Würstelstand.<br />
Feine Wurstkreationen wie<br />
»Das schoafe Pusztawürstel«<br />
oder eine eigene Bratwurst<br />
von der Mangalitza-Sau.<br />
Augartenbrücke, 1<strong>02</strong>0 Wien<br />
www.kaiserzeit.wien<br />
WÜRSTELSTAND<br />
AM HOHEN MARKT<br />
Beliebt bei Nachtschwärmern.<br />
Samstagnachts muss man<br />
durchaus mit Wartezeiten<br />
rechnen. Große Bierauswahl.<br />
Hoher Markt, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
LEBERKAS PEPI<br />
Zwar kein klassischer Würstelstand,<br />
aber trotzdem hervor ragend.<br />
Indoor-Imbiss mit verschiedenen<br />
Leberkäsekreationen.<br />
Operngasse 12, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
www.leberkaspepi.at<br />
JETZT<br />
GRATIS<br />
RESTAURANT-<br />
GUIDE APP<br />
Fotos: Stefanie Hinterauer, Julia Staller, Waltraud Winding, beigestellt<br />
98 falstaff opernball
TRZESNIEWSKI / promotion<br />
Balltradition trifft<br />
Wiener Brötchentradition<br />
Fotos: beigestellt<br />
»Speck mit Ei« und ein Glas Sekt: Aufstrich-<br />
Brötchen der Wiener Brötchenmanufaktur<br />
Trzesniewski sind die klassische Stärkung für<br />
die feierliche Ballnacht gleichermaßen wie<br />
für das Katerfrühstück am Tag danach.<br />
Das 19<strong>02</strong> gegründete<br />
Wiener Brötchenbuffet<br />
Trzesniewski in der Wiener<br />
Dorotheergasse ist<br />
fixer Teil der Wiener Ballsaison.<br />
Die feinen Brötchen sind in über<br />
zwanzig verschiedenen Sorten<br />
erhältlich und erfüllen die Wünsche<br />
jedes Ballgastes – von Fischbrötchen<br />
über das beliebte Geflügelleber-Brötchen<br />
bis zur großen<br />
Vielfalt an vegetarischen und ve -<br />
ganen Brötchen – keine Balljause<br />
ist einfacher organisiert. Traditionell<br />
dazu: ein Pfiff Bier oder ein<br />
Gläschen vom hauseigenen Sekt.<br />
ONLINE ODER IN EINER<br />
VON ZEHN FILIALEN<br />
Die köstlichen Brötchen werden<br />
in praktischen Kartons als »Hofspeckerei«,<br />
Fischpaket oder<br />
Party-Paket auf einem Serviertablett<br />
mit weißer Tortenspitze<br />
arrangiert oder via Online-<br />
Brötchenplaner auf Wunsch<br />
abgestimmt. So wird sichergestellt,<br />
dass alle Gäste auch ausreichend<br />
Lieblingsbrötchen essen<br />
können. Dank raffinierter Bindetechnik<br />
der Kartons können bis<br />
zu 100 Brötchen einfach per<br />
Hand transportiert werden.<br />
Auch bei großen Mengen ist<br />
Trzesniewski besonders flexibel,<br />
und so sind Bestellungen von bis<br />
zu 1000 Stück Brötchen von<br />
heute auf morgen möglich. Der<br />
perfekte kulinarische Begleiter<br />
für die Opernballnacht.<br />
INFORMATION<br />
Das Wiener Traditionshaus Trzesniewski<br />
bietet feinste Brötchendelikatessen<br />
für die Ballnacht – in zehn Filialen<br />
und online von Montag bis Sonntag<br />
bestellbar.<br />
Trzesniewski<br />
Dorotheergasse 1<br />
1<strong>01</strong>0 Wien<br />
Mo.–Fr.: 8.30 bis 19.30 Uhr<br />
Sa.: 9 bis 18 Uhr<br />
Sonn- & Feiertage: 10 bis 17 Uhr<br />
Web-Shop: www.speckmitei.at<br />
opernball<br />
falstaff<br />
99
opernball OPERNBALL / KALENDARIUM<br />
EIN OPERNJAHR<br />
DER SUPERLATIVE<br />
Bellinis »La sonnambula«<br />
läutete das Jahr an der Wiener<br />
Staatsoper im Jänner ein.<br />
F<br />
ür die Spielzeit <strong>2<strong>01</strong>7</strong> stehen noch einige Highlights auf dem<br />
Programm der Wiener Staatsoper. »Falstaff«, der Namenspatron<br />
dieses Magazins, feierte bereits im Dezember seine Premiere<br />
an der Wiener Staatsoper. Ein Höhepunkt der zweiten Hälfte der<br />
Saison ist ein weiteres Verdi-Stück: Nach sechzehn Jahren Bühnen-<br />
Abstinenz kehrt »Il Trovatore« – Premiere am 5. Februar <strong>2<strong>01</strong>7</strong> –<br />
wieder an das Wiener Traditionshaus zurück, und das mit einer Starbesetzung,<br />
die ihresgleichen sucht: Neben Roberto Alagna wird Anna<br />
Netrebko die Leonora geben. Erweitert wird das Tableau mit Wagners<br />
Oper »Parsifal«, die von Alvis Hermanis neu gestaltet wird und am<br />
30. März <strong>2<strong>01</strong>7</strong> Premiere feiert. Mit ihren insgesamt 54 Operntiteln,<br />
zehn Ballettprogrammen, drei Kinderopern und zahlreichen Veranstaltungsreihen<br />
wird die Wiener Staatsoper auch dieses Jahr ihrem Ruf als<br />
repertoirereichstes Opernhaus mehr als gerecht.<br />
FEBRUAR <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
<strong>01</strong> Mi ROMÉO ET JULIETTE Gounod<br />
<strong>02</strong> Do SALOME Strauss<br />
03 Fr TOSCA Puccini<br />
04 Sa Matinee: KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 6<br />
04 Sa NABUCCO Verdi<br />
05 So Premiere: IL TROVATORE Verdi<br />
14 Di NABUCCO Verdi<br />
15 Mi IL TROVATORE Verdi<br />
16 Do OTELLO Verdi<br />
17 Fr L’ELISIR D’AMORE Donizetti<br />
18 Sa IL TROVATORE Verdi<br />
19 So Ballettpremiere: LE PAVILLON D’ARMIDE | LE SACRE Neumeier<br />
06 Mo OTELLO Verdi<br />
08 Mi NABUCCO Verdi<br />
<strong>09</strong> Do IL TROVATORE Verdi<br />
10 Fr OTELLO Verdi<br />
11 Sa NABUCCO Verdi<br />
12 So IL TROVATORE Verdi<br />
13 Mo OTELLO Verdi<br />
20 Mo Ballett: LE PAVILLON D’ARMIDE | LE SACRE Neumeier<br />
23 Do WIENER OPERNBALL <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
24 Fr geschl. Vorstellung: DIE ZAUBERFLÖTE FÜR KINDER Mozart<br />
25 Sa Ballett: LA FILLE MAL GARDÉE Ashton – Hérold, arr. Lanchbery<br />
26 So L’ELISIR D’AMORE Donizetti<br />
27 Mo Ballett: LA FILLE MAL GARDÉE Ashton – Hérold, arr. Lanchbery<br />
28 Di TURANDOT Puccini<br />
Foto: Michael Poehn/ Wiener Staatsoper<br />
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opernball / KALENDARIUM<br />
MÄRZ <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
<strong>01</strong> Mi Ballett: ONEGIN Cranko – Tschaikowski, arr. Stolze<br />
<strong>02</strong> Do DON GIOVANNI Mozart<br />
03 Fr TURANDOT Puccini<br />
04 Sa Ballett: ONEGIN Cranko – Tschaikowski, arr. Stolze<br />
05 So Matinee: ENSEMBLEMATINEE AM SONNTAG 4<br />
05 So DON GIOVANNI Mozart<br />
07 Di SOLISTENKONZERT DMITRI HVOROSTOVSKY<br />
08 Mi TURANDOT Puccini<br />
<strong>09</strong> Do DON GIOVANNI Mozart<br />
10 Fr Ballett: LE PAVILLON D’ARMIDE | LE SACRE Neumeier<br />
11 Sa Matinee: KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 7<br />
11 Sa ARABELLA Strauss<br />
12 So TRISTAN UND ISOLDE Wagner<br />
13 Mo Ballett: LE PAVILLON D’ARMIDE | LE SACRE Neumeier<br />
14 Di ARABELLA Strauss<br />
15 Mi TRISTAN UND ISOLDE Wagner<br />
16 Do Ballett: LE PAVILLON D’ARMIDE | LE SACRE Wagner<br />
17 Fr ARABELLA Strauss<br />
18 Sa FAUST Gounod<br />
19 So Matinee: ENSEMBLEMATINEE AM SONNTAG 5<br />
19 So TRISTAN UND ISOLDE Wagner<br />
20 Mo ARABELLA Strauss<br />
21 Di FAUST Gounod<br />
22 Mi Ballett: ONEGIN Cranko – Tschaikowski, arr. Stolze<br />
24 Fr SOLISTENKONZERT EDITA GRUBEROVA<br />
25 Sa FAUST Gounod<br />
26 So Matinee zur Premiere: PARSIFAL<br />
26 So WERTHER Massenet<br />
28 Di WERTHER Massenet<br />
29 Mi L’ITALIANA IN ALGERI Rossini<br />
30 Do Premiere: PARSIFAL Wagner<br />
31 Fr WERTHER Massenet<br />
APRIL <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
<strong>01</strong> Sa L’ITALIANA IN ALGERI Rossini<br />
<strong>02</strong> So PARSIFAL Wagner<br />
03 Mo WERTHER Massenet<br />
04 Di Ballett: ONEGIN Cranko – Tschaikowski, arr. Stolze<br />
05 Mi L’ITALIANA IN ALGERI Rossini<br />
06 Do PARSIFAL Wagner<br />
07 Fr MEDEA Reimann<br />
KARTEN<br />
erhältlich bei der Kasse<br />
(Operngasse 2) oder<br />
unter www.wienerstaatsoper.at<br />
08 Sa Matinee: KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 8<br />
08 Sa L’ITALIANA IN ALGERI Rossini<br />
<strong>09</strong> So PARSIFAL Wagner<br />
10 Mo Ballett: ONEGIN Cranko – Tschaikowski, arr. Stolze<br />
11 Di MEDEA Reimann<br />
12 Mi Ballett: ONEGIN Cranko – Tschaikowski, arr. Stolze<br />
13 Do PARSIFAL Wagner<br />
15 Sa MEDEA Reimann<br />
16 So PARSIFAL Wagner<br />
17 Mo UN BALLO IN MASCHERA Verdi<br />
18 Di KÁTJA KABANOVÁ Janácek<br />
19 Mi MEDEA Reimann<br />
20 Do UN BALLO IN MASCHERA Verdi<br />
21 Fr KÁTJA KABANOVÁ Janácek<br />
22 Sa LADY MACBETH VON MZENSK Schostakowitsch<br />
23 So Matinee: ENSEMBLEMATINEE AM SONNTAG 6<br />
23 So UN BALLO IN MASCHERA Verdi<br />
24 Mo KÁTJA KABANOVÁ Janácek<br />
25 Di LADY MACBETH VON MZENSK Schostakowitsch<br />
26 Mi UN BALLO IN MASCHERA Verdi<br />
27 Do KÁTJA KABANOVÁ Janácek<br />
28 Fr LE NOZZE DI FIGARO Mozart<br />
29 Sa LADY MACBETH VON MZENSK Schostakowitsch<br />
30 So DAS RHEINGOLD Wagner<br />
falstaff<br />
opernball<br />
Für ihre Ballett-Aufführungen<br />
(im Bild: »Raimonda«) ist die<br />
Wiener Staatsoper weltberühmt.<br />
»Gott schuf verschiedene Reize,<br />
verschiedene Weine. Ich will<br />
genießen, so viel ich kann,<br />
von der göttlichen Schöpfung!«<br />
AUS »TOSCA« Oper von Giacomo Puccini<br />
Foto: Michael Poehn/ Wiener Staatsoper
Hemdenmacher Gino Venturini • Wien 1 • Spiegelgasse 9 • www.venturini.at
MAI <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
opernball / KALENDARIUM<br />
Szene aus Bellinis<br />
»La sonnambula« an<br />
der Wiener Staatsoper.<br />
<strong>01</strong> Mo DIE WALKÜRE Wagner<br />
<strong>02</strong> Di LE NOZZE DI FIGARO Mozart<br />
03 Mi LADY MACBETH VON MZENSK Schostakowitsch<br />
04 Do LE NOZZE DI FIGARO Mozart<br />
05 Fr TOSCA Puccini<br />
06 Sa Matinee: KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 9<br />
06 Sa EUGEN ONEGIN Tschaikowski<br />
07 So SIEGFRIED Wagner<br />
08 Mo TOSCA Puccini<br />
<strong>09</strong> Di EUGEN ONEGIN Tschaikowski<br />
10 Mi GÖTTERDÄMMERUNG Wagner<br />
11 Do TOSCA Puccini<br />
12 Fr Ballett: SCHWANENSEE<br />
Nurejew nach Petipa und Iwanow Tschaikowski<br />
13 Sa EUGEN ONEGIN Tschaikowski<br />
14 So Matinee: MATINEE DER OPERNSCHULE<br />
DER WIENER STAATSOPER<br />
14 So Ballett: SCHWANENSEE<br />
Nurejew nach Petipa und Iwanow Tschaikowski<br />
16 Di SOLISTENKONZERT KARITA MATTILA<br />
17 Mi Ballett: SCHWANENSEE<br />
Nurejew nach Petipa und Iwanow Tschaikowski<br />
18 Do Ballett: SCHWANENSEE<br />
Nurejew nach Petipa und Iwanow Tschaikowski<br />
19 Fr Galakonzert: KS PLÁCIDO DOMINGO<br />
20 Sa Matinee: KONTRAPUNKTE 2<br />
20 Sa DAS RHEINGOLD Wagner<br />
21 So DIE WALKÜRE Wagner<br />
22 Mo Ballett: SCHWANENSEE<br />
Nurejew nach Petipa und Iwanow Tschaikowski<br />
23 Di DER ROSENKAVALIER Strauss<br />
24 Mi FIDELIO Beethoven<br />
25 Do Ballett: SCHWANENSEE<br />
Nurejew nach Petipa und Iwanow Tschaikowski<br />
26 Fr FIDELIO Beethoven<br />
27 Sa DER ROSENKAVALIER Strauss<br />
28 So SIEGFRIED Wagner<br />
29 Mo Ballett: SCHWANENSEE<br />
Nurejew nach Petipa und Iwanow Tschaikowski<br />
30 Di FIDELIO Beethoven<br />
31 Mi DER ROSENKAVALIER Strauss<br />
JUNI <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
<strong>01</strong> Do Ballett: SCHWANENSEE<br />
Nurejew nach Petipa und Iwanow Tschaikowski<br />
<strong>02</strong> Fr FIDELIO Beethoven<br />
03 Sa DER ROSENKAVALIER Strauss<br />
04 So Matinee zur Premiere: PELLÉAS ET MÉLISANDE<br />
04 So Ballett: SCHWANENSEE<br />
Nurejew nach Petipa und Iwanow Tschaikowski<br />
05 Mo GÖTTERDÄMMERUNG Wagner<br />
06 Di RIGOLETTO Verdi<br />
08 Do Ballett: SCHWANENSEE<br />
Nurejew nach Petipa und Iwanow Tschaikowski<br />
<strong>09</strong> Fr DON PASQUALE Donizetti<br />
10 Sa RIGOLETTO Verdi<br />
11 So DON CARLO (ital.) Verdi<br />
12 Mo Ballett: SCHWANENSEE<br />
Nurejew nach Petipa und Iwanow Tschaikowski<br />
13 Di RIGOLETTO Verdi<br />
14 Mi DON PASQUALE Donizetti<br />
15 Do DON CARLO (ital.) Verdi<br />
16 Fr DON PASQUALE Donizetti<br />
17 Sa Matinee: KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 10<br />
17 Sa RIGOLETTO Verdi<br />
18 So Premiere: PELLÉAS ET MÉLISANDE Debussy<br />
19 Mo ELEKTRA | Strauss<br />
20 Di PELLÉAS ET MÉLISANDE Debussy<br />
21 Mi DON CARLO (ital.) Verdi<br />
22 Do L’ELISIR D’AMORE Donizetti<br />
23 Fr ELEKTRA Strauss<br />
24 Sa PELLÉAS ET MÉLISANDE Debussy<br />
25 So L’ELISIR D’AMORE Donizetti<br />
26 Mo ELEKTRA Strauss<br />
27 Di PELLÉAS ET MÉLISANDE Debussy<br />
28 Mi L’ELISIR D’AMORE Donizetti<br />
29 Do Ballett: NUREJEW GALA <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
30 Fr PELLÉAS ET MÉLISANDE Debussy<br />
Foto: Michael Poehn/ Wiener Staatsoper<br />
104 falstaff<br />
opernball
FEINE ADRESSEN / promotion<br />
Feine Adressen in Wien<br />
Auch abseits des Opernballs ist Wien eine kulinarische Hochburg.<br />
Wir stellen die Genuss-Hotspots in der Hauptstadt vor.<br />
GOURMET-ABEND IM KUNSTHISTORISCHEN MUSEUM WIEN<br />
GOURMET-ABEND IM KHM<br />
Maria-Theresien-Platz, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 50876-10<strong>01</strong><br />
Jeden Donnerstag, 18.30–22 Uhr<br />
www.genussimmuseum.at<br />
Hochwertige Produkte und ausgezeichneter Service stehen im Kunsthistorischen<br />
Museum jeden Donnerstag auf der Tagesordnung. Gourmets werden<br />
mit kulinarischen Genüssen in der Kuppelhalle verwöhnt. Vorspeisen, Salate<br />
und Desserts gibt es am Buffet, Suppe, Haupt speise und Käse werden direkt<br />
an den Tisch serviert. Eine Führung rundet den Abend im Museum perfekt<br />
ab. Ob romantische Momente zu zweit oder ein exquisites Dinner mit FreundInnen<br />
oder GeschäftspartnerInnen – GenießerInnen werden begeistert sein!<br />
EIN AUSSERGEWÖHNLICHES RESTAURANT – ZU 100 % BIO = 100 % ORGANIC<br />
Fotos: beigestellt<br />
DIE BIO-WIRTIN<br />
Constanta Cristina Rojik<br />
Annagasse 12, 1<strong>01</strong>0 Wien<br />
T: +43 1 5128510<br />
info@diebiowirtin.at<br />
www.diebiowirtin.at<br />
Di. bis Fr. 17–24 Uhr; Sa. 12–24 Uhr<br />
Das stimmungsvolle Innenstadt-Restaurant »Cristina Rojik – Die Bio-Wirtin« ist<br />
Österreichs erste zu 100 % bio-zertifizierte Gaststätte. Das Angebot reicht von<br />
frisch gebackenem Brot über echte Wiener Schnitzel bis zu Wildfang-Fischspezialitäten.<br />
Direkt vom Bauern geliefert werden das Kalb- und Rindfleisch<br />
und beste Stücke vom Mangalitza-Schwein. Dazu gibt’s Bio-Bier und eine<br />
überragende Auswahl an Bio- und Orange-Weinen. Die exzellente Qualität der<br />
Gerichte wurde vor Kurzem mit der ersten Haube von Gault&Millau belohnt.<br />
EIN DREAMTEAM!<br />
<br />
Falstaff Bar-App:<br />
Mit der Falstaff Bar-App haben Sie die besten Bars<br />
in Österreich, Deutschland und der Schweiz immer dabei.<br />
Falstaff Restaurant-App:<br />
<br />
Die Falstaff Restaurant-App bietet einen Überblick<br />
über die besten Restaurants Europas.<br />
So funktioniert’s: Die Falstaff Apps stehen auf<br />
Google Play und im App Store – Stichwortsuche »Falstaff« –<br />
zum kostenlosen Download zur Verfügung.<br />
Falstaff Apps<br />
www.falstaff.at
TISCHGESPRÄCH MIT RICCARDO MUTI ÜBER ...<br />
… MOZZARELLA,<br />
MOZART UND<br />
MANDOLINEN<br />
INTERVIEW ALEX. HESSE<br />
FALSTAFF Unser Magazin trägt<br />
den Namen der literarischen Figur<br />
Falstaff – was verbinden Sie mit ihr?<br />
RICCARDO MUTI: Ich habe eine enge Beziehung<br />
zu Giuseppe Verdi – »Falstaff« ist seine letzte<br />
Oper und die Summe seines Schaffens. Für mich<br />
sind die beiden größten Opernkomponisten<br />
Mozart und Verdi.<br />
Wenn Sie dirigieren, hört man jeden einzelnen Ton,<br />
jedes einzelne Wort – wie holen Sie das aus den<br />
Menschen heraus?<br />
Giuseppe Verdi hat immer gesagt, man solle mehr<br />
dem Poeten als dem Musiker dienen. Auf Mozart<br />
und da Ponte bezogen: Die Libretti des da Ponte<br />
sind ein Meisterwerk – und Mozart wiederum hat<br />
für da Ponte seine schönsten Werke geschrieben.<br />
Meine Arbeit mit den Sängerinnen und Sängern<br />
basiert vor allem auf der Unterstreichung der<br />
Wörter, des Textes und des Ausdrucks jedes<br />
einzelnen Wortes.<br />
Mit den Philharmonikern verbindet Sie eine<br />
45-jährige Geschichte – ist das wie eine Ehe?<br />
Ja, der Vergleich ist gut. Ich habe sie 1971 –<br />
zu Beginn meiner Karriere, ich war 30 – das<br />
erste Mal dirigiert. Das war sozusagen die<br />
»Hochzeit«. Seitdem habe ich sie ohne<br />
Unterbrechung jedes Jahr dirigiert –<br />
heute bin ich 75 Jahre alt. Die Wiener<br />
Philharmoniker haben mich mit<br />
Zuneigung, Respekt und Ehrungen aufgenommen,<br />
haben mich beispielsweise<br />
zum Ehrenmitglied ernannt oder mir auch<br />
den Goldenen Ring verliehen. Mit ihnen Mozart<br />
aufzuführen, ist für mich ein Privileg, weil sie diese<br />
Musik in ihrer DNA, in ihrem Blut gespeichert haben.<br />
RICCARDO MUTI<br />
Den italienischen Dirigenten verbindet eine<br />
lange Geschichte mit der Wiener Staatsoper.<br />
Immerhin tritt Riccardo Muti hier seit 1973<br />
auf und dirigiert vornehmlich Stücke von<br />
Verdi und Mozart. 20<strong>01</strong> erhielt er das Große<br />
Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die<br />
Republik Österreich. 2<strong>01</strong>8 wird Riccardo<br />
Muti zum fünften Mal das Neujahrskonzert<br />
der Wiener Philharmoniker dirigieren.<br />
Geht Ihnen auf Ihren Reisen<br />
die neapolitanische Küche<br />
Ihrer Heimat ab?<br />
Ich halte es mit Sokrates:<br />
»Wir leben nicht, um zu<br />
essen, wir essen, um zu<br />
leben.« Natürlich, die neapolitanische<br />
Küche ist sehr<br />
gut, gleichzeitig einfach.<br />
Wenn ich unterwegs bin, versuche<br />
ich, gut und gesund zu<br />
essen, aber schnörkellos. In Italien<br />
gibt es so viele verschiedene regionale<br />
Küchen, dass von einer<br />
»italienischen Küche« eigentlich<br />
gar nicht gesprochen werden kann.<br />
Es heißt, ein Neapolitaner gehe nie ohne sein<br />
»Corno«, einen Glücksbringer in Form einer<br />
Peperoni-Schote, aus dem Haus. Ist das wahr?<br />
Es gibt viele Legenden über die Neapolitaner<br />
– das meiste davon ist Folklore. Der Neapolitaner<br />
ist schwierig zu beschreiben. Ich<br />
würde ihn als sehr komplex und ernst<br />
beschreiben. Nicht umsonst war Friedrich II.<br />
aus dem Adelsgeschlecht der Staufer der erste<br />
große König von Neapel. Er gilt als Vordenker<br />
von Aufklärung und Toleranz. Es gibt also einen<br />
nordischen Einfluss, der nicht nur von den Bourbonen<br />
kam. Wenn heute Leute über Neapel sprechen,<br />
ist immer nur von Mozzarella, Mandolinen<br />
und Pizza die Rede.<br />
Fotos: Thomas Schauer, APA Picturedesk, Shutterstock<br />
106 falstaff opernball
Quelle: AGTT/GfK: TELETEST, 2. Hj. 2<strong>01</strong>4, Pers. 12+.
Für manche Schritte muss der<br />
Tanz erst erfunden werden.<br />
Aber jeder Schritt erzeugt Energie!<br />
Die OMV wünscht viel Vergnügen am Opernball.