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152 Weissenburg 15.02.2017

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29 Jahre<br />

STADTZEITUNG Weißenburg Mittwoch, 15.Februar 2017 Seite 3<br />

„Bruchbude Krankenhaus?“<br />

GESUNDHEITSWESEN / Diskussionüber Möglichkeiten und Grenzen der Investitionskostenfinanzierung.<br />

Weißenburg. Seit Jahren klagendie<br />

Kliniken in Bayern über<br />

dieunzureichenden Fördermittel,<br />

die für Investitionen und<br />

Beschaffungen bereitgestellt<br />

werdenund fordern deshalb eine<br />

deutliche Anhebungder Fördersummeund<br />

dabeiinsbesondere<br />

derpauschalen Fördermittel.<br />

Bekommen die Häuser tatsächlich<br />

zuwenig Geld für Investitionen<br />

und Beschaffungen?<br />

Um diese Frage zu klären,<br />

sind zahlreicheKommunalpolitiker<br />

sowie Vertreter von Kliniken<br />

und weiteren Institutionen<br />

der Einladung der Klinik-Kompetenz-<br />

Bayern (KKB) in das<br />

Gotische Rathaus nach Weißenburg<br />

gefolgt. „Bruchbude<br />

Krankenhaus?“, so lautete der<br />

Titeldes 3. Krankenhausforums<br />

der KKB.<br />

Gerhard Wägemann, Landrat<br />

des Landkreises Weißenburg-<br />

Gunzenhausen, betonte bereits<br />

bei der Begrüßung die Bedeutung<br />

der Kliniken für die regionale<br />

medizinische Versorgung<br />

im Flächenland Bayern. Peter<br />

Krappmann, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der KKB, ergänzte:<br />

„Wir Krankenhäuser sind das<br />

Rückgrat der Gesundheitsversorgung“.<br />

Ein Investitionsstau in den<br />

Krankenhäusern ist längst Realität.Vor<br />

25 Jahren betrugen die<br />

Von links: KKB-Vorstandsmitglied Jürgen Winter (Klinikum Altmühlfranken), MdL und Parlamentarischer<br />

Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion Volkmar Halbleib, KKB-Vorstandsmitglied<br />

Manfred Wendl (Klinikum St. Marien Amberg), Ministerialdirigent Herdwig Heide, Landrätin<br />

und Vizepräsidentin des Bayerischen Landkreistags Tamara Bischof, KKB-Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Peter Krappmann (Klinikum Fürth), Landrat Gerhard Wägemann, stv. Landesvorsitzender<br />

Verband der Krankenhausdirektoren Wolfram Firnhaber, Geschäftsführer der BayerischenKrankenhausgesellschaftSiegfried<br />

Hasenbein, CSU-LandtagsabgeordneterManuel Westphal,KKB-Vorstandsmitglied<br />

Prof. Dr.Alexander Schraml (Main-Klinik Ochsenfurt). Foto:KKB<br />

Krankenhausfördermittel in<br />

Bayern insgesamtrund 660 Millionen<br />

Euro. Aktuell werden 500<br />

Millionen Euro jährlich bereitgestellt.<br />

Rechnet man die Zahlen<br />

des INEK (Institut für Entgeltkalkulation)<br />

hoch, benötigen<br />

die bayerischen Kliniken<br />

jährlich einen Betrag in Höhe<br />

ca. 800 Millionen Euro, umdie<br />

notwendigen Investitionen decken<br />

zu können.<br />

Gesundheitsministerin Melanie<br />

Huml ging in ihrem Statement,<br />

das ineinem Videobeitrag<br />

eingespielt wurde, darauf<br />

ein, dass die Fördermittel in<br />

Höhe von 500 Millionen Euro<br />

ausreichend seien und von einem<br />

Antragsstau keine Rede<br />

sein könne: „Wir haben die<br />

Krankenhäuser in den letzten<br />

Jahren konsequentgefördert.“<br />

Tamara Bischof, Landrätin in<br />

Kitzingen und Vizepräsidentin<br />

des Bayerischen Landkreistages,<br />

stellte inihrem anschließenden<br />

Statement aber fest,<br />

dass „verschiedene Bereiche<br />

wie Küche, Außenanlagen und<br />

Apotheke seit Jahren nicht<br />

mehr gefördert werden. Sie gehören<br />

aber zueinem funktionierendem<br />

Krankenhaus dazu.“<br />

„Nach meinem Eindruck sind<br />

die Wirtschaftlichkeitsreserven<br />

in den bayerischen Krankenhäusernausgeschöpft,<br />

von dort<br />

istnichtsmehrzuholen“,soTamara<br />

Bischof, weiter. „Der<br />

Landkreistag fordert seit Jahren<br />

eine Erhöhung desMittelansatzes.“<br />

Der stellvertretende Vorsitzende<br />

der Bayerischen Krankenhausdirektoren,<br />

Wolfram<br />

Firnhaber, machte in seinem<br />

StatementBeispiel Klinik Memmingen<br />

deutlich, dass sowohl<br />

bei den Baumaßnahmen der<br />

nicht geförderte Anteil, bedingt<br />

durch höhere Nebenkostenund<br />

nicht geförderten Sachverhal-<br />

Wohnungssuche für<br />

anerkannte Flüchtlinge<br />

ASYL / Freiwilligenagentursammelt Angebote und fungiertals Schnittstelle<br />

zwischen Vermietern, Flüchtlingen, Ehrenamtlichen undJobcenter.<br />

Region. Von den rund 1100<br />

Flüchtlingen, die seit 2015 im<br />

Landkreis leben, sind mittlerweile<br />

fast die Hälfte anerkannt.<br />

Die meisten von ihnen leben<br />

als sogenannte „Fehlbeleger“ in<br />

den Gemeinschaftsunterkünften.<br />

Sieerhalten regelmäßig die<br />

Aufforderung,auszuziehen und<br />

eine Wohnung auf dem regulärenWohnungsmarkt<br />

zu suchen.<br />

Doch das ist nicht so einfach.<br />

Trotz ihrer Integrationsbemühungen,<br />

beispielsweise durch<br />

Sprachkurse, kennen sie das<br />

deutsche System noch nicht gut<br />

genug, um selbstständig auf<br />

Wohnungssuchegehen zu können.<br />

Dazu kommterschwerend,<br />

dass es grundsätzlich nicht viele<br />

Wohnungen auf dem Markt<br />

gibt und auch nicht jeder Vermieter<br />

bereit ist, Flüchtlinge in<br />

seiner Immobilie aufzunehmen.<br />

Seit über einem Jahr kümmert<br />

sich die FreiwilligenagenturimLandratsamtmit<br />

um dieses<br />

Thema. Judith Schneider<br />

nimmt Anrufe und Wohnungsangebote<br />

interessierter Vermieter<br />

anund informiert über die<br />

Konditionen des Jobcenters,<br />

das heißt welche Miete für wie<br />

viele Personen bezahlt wird<br />

Familie Alradi freut sich zusammen mit Margit Kleemann vom DiakonischenWerk<br />

Weißenburgüber die Wohnung in Heidenheim.<br />

Foto:Hend Alradi<br />

und was„angemessenerWohnraum“<br />

bedeutet. Wohnungsangebote<br />

werden dann an Ehrenamtliche<br />

inHelferkreisen oder<br />

die Asylsozialberater weitergeleitet.<br />

Bisher wurden schon<br />

über 20 Wohnungen auf diese<br />

Weisevermittelt.<br />

Familie Alradi ist überglücklich,<br />

nach vielen Monaten in<br />

Gemeinschaftsunterkünften<br />

endlich eine eigene Wohnung<br />

beziehen zu können. Die Familie,<br />

Vater Eyad Alradi, seine<br />

Frau Hend, die im März ihr<br />

zweites Kind erwartet, seine<br />

TochterLayan,knapp zwei Jahre<br />

alt,sein Schwager Muhannad<br />

17 Jahre und sein Neffe Tarek<br />

wohnen seit Anfang des Jahres<br />

in einer Wohnung in Heidenheim.EyadAlradiwar<br />

Lehrer in<br />

Damaskus und hat Grundschüler<br />

in Arabisch unterrichtet. Aktuell<br />

besucht erinGunzenhausen<br />

einen fortgeschrittenen<br />

Sprachkurs zumB2-Niveau. Die<br />

beiden Jungs gehen in die 9.<br />

Klasse derHahnenkammschule<br />

in Heidenheim und sprechen<br />

schon sehr gut deutsch. Als die<br />

Familie inden Landkreis kam<br />

war siezunächst in der Erstaufnahmeeinrichtung<br />

Mackenmühle<br />

in Pleinfeld untergebracht.<br />

Von dort ging es in die<br />

Flüchtlingsunterkunft Thannhausen.<br />

Nun haben sie endlich<br />

das Gefühl, angekommen zu<br />

sein.<br />

Funktioniert hat die Wohnungsvermittlung<br />

aufgrund der<br />

engen Zusammenarbeit von<br />

Margit Kleemann, Ehrenamtskoordinatorinbei<br />

der Diakonie,<br />

und derFreiwilligenagentur.Eine<br />

solcheKooperation ist wertvoll<br />

und im Vergleichmit anderen<br />

Landkreisen nicht selbstverständlich,<br />

weiß die Asylsozialarbeiterin.<br />

Da dieFlüchtlinge sich in der<br />

Regelweder Führerschein noch<br />

Auto leisten können, sollten<br />

Wohnungenzentral liegenoder<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

guterreichbarsein.<br />

Werananerkannte Flüchtlinge<br />

vermieten möchte, kann sich<br />

bei Judith Schneider von der<br />

Freiwilligenagentur des Landkreises<br />

unter der Telefonnummer<br />

09141/902259 (vormittags)<br />

oder per Mail an<br />

judith.schneider@altmuehlfran<br />

ken.de wenden. (pm)<br />

ten, wie auch<br />

bei den pauschalen<br />

Fördermitteln<br />

zur<br />

Wiederbeschaffung<br />

von<br />

medizintechnischen<br />

Geräten,<br />

erheblich<br />

gestiegen ist.<br />

„Wir leben<br />

von der Substanz“,<br />

brachte<br />

es der Geschäftsführer<br />

aufden Punkt.<br />

In der anschließenden<br />

Diskussion,<br />

durchdie Moderator<br />

Thomas<br />

Faupel<br />

führte, wurden<br />

die Möglichkeiten<br />

und<br />

Hemmnisse<br />

für eine Erhöhung<br />

der Förderungder<br />

Kliniken ausführlich<br />

diskutiert.<br />

Ministerialdirigent Herwig<br />

Heide betonte, dass aus Sicht<br />

des Gesundheitsministeriums<br />

die Förderung angemessen sei<br />

und man die Situation nicht<br />

schlecht reden sollte. In den<br />

Statements der weiteren Diskussionsteilnehmer<br />

kamjedoch<br />

zum Ausdruck, dass dringend<br />

eine Verbesserung derSituation<br />

gebotenist.<br />

„Wir haben inBayern starke<br />

Häuser, die hervorragende Arbeit<br />

leisten, aber wir brauchen<br />

auch die nötige Infrastruktur<br />

unddie Mittel, dieseauf hohem<br />

Niveau zu halten“, soWolfram<br />

Firnhaber in seinem Schlussstatement.<br />

(pm)<br />

Therapie bei Depressionen<br />

Auswertung desLesertelefons zu Depressionen ausder vergangenen Woche.<br />

Deutschland. Was unterscheidet<br />

Niedergeschlagenheit von<br />

einer Depression? Wer hilft,<br />

wenn nichts mehr geht? Und<br />

wie kann ich Wartzeiten bis zu<br />

einem Termin beim Psychotherapeuten<br />

oder Psychiater überbrücken?<br />

So lauteten die<br />

Schwerpunkte beim Lesertelefonzum<br />

ThemaDepression, bei<br />

dem die Experten zahlreiche<br />

Gespräche mit Betroffenen<br />

führten. Hier die wichtigsten<br />

Fragen und Antworten zum<br />

Nachlesen:<br />

Wie finde ich heraus, ob ich<br />

„nur verstimmt“ oder an einer<br />

Depression erkrankt bin?<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Michael<br />

Landgrebe: Eine Depression<br />

lässt sich von einem Stimmungstief<br />

diagnostisch klarunterscheiden.Bei<br />

einer Depression<br />

müssen bestimmte Krankheitszeichen<br />

über mehr als<br />

zwei Wochen andauern. Die gedrückteStimmung<br />

ist nureines<br />

davon. Weitere Symptome sind<br />

Freud- und Interessenlosigkeit,<br />

permanente Erschöpfung,<br />

Schuldgefühle, Schlaf- und Appetitstörungenodersomatische<br />

Beschwerden wie Herzrasen<br />

oder Magen-Darm-Beschwerden.<br />

All dies wird von einem<br />

Gefühl der Ausweglosigkeit<br />

überlagert, oft verstärkt durch<br />

permanente Ängste, vor allem<br />

mit Blickauf die Zukunft.Hinzu<br />

kommen meist noch Konzentrations-<br />

undAufmerksamkeitsstörungen.<br />

Wer diese Anzeichen<br />

an sich beobachtet, sollte<br />

unbedingt Kontakt zu einem<br />

Arzt aufsuchen.<br />

Können Selbsttests helfen, eine<br />

Depression zu erkennen?<br />

Dr. med. Thilo Hashemi: Sie<br />

können zumindest einen Anhaltspunkt<br />

liefern, ersetzen<br />

aber niemals dieärztlicheDiagnose.<br />

Die meisten Selbsttests<br />

fragen Stimmungen und Ge-<br />

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Depression ist eine gefährliche Krankheit, die fachärztlich behandelt werdenmuss.<br />

Foto: Paolese-Fotolia<br />

danken ab, umsie mit Diagnosekriterien<br />

abzugleichen. Das<br />

Ergebnis istals Tendenz zu werten.<br />

Einen Selbsttest finden Sie<br />

zum Beispiel im Internetangebot<br />

der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.<br />

Ist der Hausarzt für mich der<br />

richtige Ansprechpartner?<br />

Dr.med.JaroslavMalevani: In<br />

der Regelwirdder Hausarzt Ihr<br />

erster Ansprechpartner sein.<br />

Gegebenenfalls wird er Sie an<br />

einen Psychiater oder Psychotherapeuten<br />

überweisen, um<br />

eine für Sie geeignete Behandlung<br />

in Form von Medikamenten<br />

oder eine Psychotherapie<br />

einzuleiten.<br />

Auf einen Termin muss man<br />

langewarten,was tun?<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Michael<br />

Landgrebe: Eine Überbrückung<br />

können Online-Therapieprogramme<br />

sein, die unter<br />

anderem auch Entspannungsund<br />

Aufmerksamkeitsübungen<br />

enthalten und zu mehr Achtsamkeit<br />

und Selbstakzeptanz<br />

anregen. Grundsätzlich gilt<br />

aber für Online-Therapieprogramme,<br />

was für alle medikamentösen<br />

Therapien gilt: Die<br />

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Studien nachgewiesensein.<br />

Aber kann denn ein Internet-<br />

Programm einen Therapeuten<br />

ersetzen?<br />

Dr. med. Elif Cindik-Herbrüggen:<br />

Eine Depression ist eine<br />

ernsthafte, in schweren Fällen<br />

lebensbedrohliche Erkrankung,<br />

die von einem Facharzt behandelt<br />

werden muss. Inder Regel<br />

geschieht dies durch eine Gesprächs-<br />

oder Psychotherapie,<br />

durch Medikamente oder eine<br />

Kombination ausbeidem.<br />

Zahlt meine Krankenkasse die<br />

Kosten für die Teilnahme an einem<br />

solchen Programm?<br />

Dr. med. Thilo Hashemi: Die<br />

Erstattung von Online-Therapieprogrammen<br />

ist nicht<br />

grundsätzlich für alle Krankenkassen<br />

geregelt. Soübernimmt<br />

zum Beispiel die DAK-Gesundheit<br />

für die bei ihr versicherten<br />

Patienten die Kosten für die<br />

Teilnahme an einem Online-<br />

Therapieprogramm. Als Betroffener<br />

sollte man daher bei seiner<br />

Krankenkasse direkt nachfragen,<br />

ob und welche Kosten<br />

übernommen werden.(pm)

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