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UNTERWEISUNGSTHEMA<br />

Wie die sichere Bedienung von Hubwagen garantiert gelingt<br />

Handhubwagen sollen den Transport schwerer oder unhandlicher Lasten erleichtern und den Rücken der Mitarbeiter schützen.<br />

Deren Einsatz ist in aller Regel sinnvoll. Oft ist die Grundlage für den Einsatz solcher Hilfsmittel die Gefährdungsbeurteilung, hier<br />

die Anwendung der Leitmerkmalmethode.<br />

© Thomas Söllner – Fotolia.com<br />

Auf den ersten Blick sind diese<br />

Hubwagen – auch Ameise<br />

genannt – von jedermann einfach<br />

zu bedienen. Leider zeigen<br />

die Unfallstatistiken, dass<br />

die Realität anders aussieht.<br />

Immer wieder kommt es bei<br />

der Verwendung der Ameise zu<br />

schweren Unfällen im Betrieb.<br />

Am häufigsten betroffen ist der<br />

Fuß. Daher müssen die Mitarbeiter bei solchen Arbeiten Sicherheitsschuhe<br />

tragen. Aber auch schwere Verletzungen mit Knochenbrüchen<br />

und Schädeltraumata sind bekannt.<br />

Grundlagen für den Betrieb von Handhubwagen<br />

Im Rechtsdeutsch sprechen wir übrigens nicht von Handhubwagen,<br />

Ameisen o. Ä., sondern von Mitgänger-Flurförderzeugen. Grundlegende<br />

Regelungen dafür finden Sie in der DGUV-Vorschrift 68 (vormals BGV<br />

D 27) „Flurförderzeuge“. Diese Vorschrift steht Ihnen im DGUV-Portal<br />

unter goo.gl/vd6Eed zum kostenlosen Download zur Verfügung. In<br />

§ 7 der Vorschrift heißt es, dass Mitgänger-Flurförderzeuge nur von Personen<br />

angewendet werden dürfen, die in der Handhabung unterwiesen<br />

und für deren Verwendung geeignet sind. Für Ihren Alltag bedeutet dies:<br />

● Eignung der Mitarbeiter feststellen und dokumentieren<br />

● Mitarbeiter unterweisen<br />

● elektrisch betriebene Flurförderzeuge vor der Benutzung durch Unbefugte<br />

sichern<br />

Nichts geht ohne tägliche Kontrolle<br />

Um die einwandfreie Funktionalität und Sicherheit bei der Verwendung<br />

zu gewährleisten, ist eine Inaugenscheinnahme vor Aufnahme<br />

der Arbeit notwendig. Regeln Sie das in einer Betriebsanweisung und<br />

ordnen Sie es damit an. Beziehen Sie diese Betriebsanweisung in Ihre<br />

Unterweisung mit ein. Denn nicht funktionsfähige Sicherheitseinrichtungen<br />

können zu schweren Unfällen führen.<br />

Was Ihre Mitarbeiter kontrollieren müssen<br />

Die tägliche Kontrolle soll alle für die Funktionalität und Sicherheit<br />

des Flurförderzeuges betreffenden Teile umfassen. Das bedeutet für<br />

die Praxis, dass eine Funktionsprüfung der Betriebsbremse, der Steuereinrichtungen,<br />

der Hebevorrichtungen sowie der Elektrik erfolgen<br />

muss. Welche Einrichtungen das genau sind, müssen Sie bezogen für<br />

Ihre Geräte im Rahmen der Unterweisung erklären.<br />

Sicherheitseinrichtungen einer Ameise<br />

Besonders wichtig für einen sicheren Betrieb Ihrer „Elektro-Ameisen“<br />

TIPP<br />

Die Unterweisungsvorlage im Online-Portal von „UNTERWEISUNG<br />

professionell“ gibt Ihnen dazu Anhaltspunkte. Achten Sie darauf,<br />

dass Sie spezifische Regeln für Ihr Unternehmen ergänzen.<br />

sind natürlich die Sicherheitseinrichtungen selbst. Dazu zählt ggf. der<br />

Durchgreifschutz, der verhindern soll, dass der Mitarbeiter in die Hebevorrichtung<br />

greifen kann. Auch eine eventuell vorhandene akustische<br />

Warneinrichtung, mit der andere Mitarbeiter in gefährlichen Situationen<br />

gewarnt werden, kann vorhanden sein und muss geprüft werden.<br />

Hinzu kommt der Auffahrschutz, der durch eine rechtzeitige Bremsung<br />

und eine Bewegung in die entgegengesetzte Fahrtrichtung verhindern<br />

soll, dass der Mitarbeiter zwischen einem Objekt und dem Flurförderzeug<br />

eingeklemmt wird.<br />

Damit der Auffahrschutz richtig funktionieren kann, muss sich der<br />

Mitarbeiter beim Bedienen des Flurförderzeugs an der richtigen Stelle<br />

befinden. Der Benutzer muss immer am Kopf der Deichsel stehen<br />

und darf sich auf keinen Fall zwischen Deichselkopf und Antriebsrad<br />

aufhalten. Denn nur so kann der Auffahrschutz in einem Gefahrenfall<br />

wirksam werden.<br />

Wie Unfälle vermieden werden<br />

Grundsätzlich muss vermieden werden, dass ein Mitarbeiter zwischen<br />

Ladegut und Fahrgerät eingequetscht werden kann. Dies wird<br />

einerseits durch langsames, vorsichtiges und umsichtiges Fahren erreicht.<br />

Andererseits ist die Benutzung ausreichend breiter Bereiche<br />

und Fahrwege sinnvoll. Denn ist das nicht gegeben, kann es nicht<br />

nur zu Personenschäden kommen. Durch das Anfahren einer Stütze<br />

oder eines Regals entsteht unter Umständen zudem erheblicher<br />

Sachschaden.<br />

© Photographee.eu – Fotolia.com<br />

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