Master Dominique Matthieu - Pestalozzianum
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4. METHODISCHES VORGEHEN<br />
die Auswertung stattgefunden hatte, und dabei einzeln vorgestellt. Dies geschah teilweise durch<br />
eine Zusammenfassung der Resultate in Textform, wurde aber in den allermeisten Fällen durch<br />
kommentierte Textstellen aus der Befragung unterlegt. Hierbei fand eine weitere qualitative<br />
Analysetechnik, die Explikation, Eingang. Gemäss Mayring (vgl. 1990, S. 70) ist die Explikation<br />
als Hinzunahme von zusätzlichem Material zu einzelnen interpretationsbedürftigen Textstellen zu<br />
verstehen, um diese verständlich zu machen oder zu erklären. Die kommentierten Zitate wurden<br />
sprachlich insofern angepasst, also dass Interjektionen entfernt wurden, die Satzstellung jedoch in<br />
ihrer Ursprungsform belassen wurde. An einzelnen Stellen wurden Äusserungen mit<br />
Stichwortcharakter aufgenommen. Es ist evident, dass diese auch in einem Satz auswertend hätten<br />
resümiert werden können. Wesentlich war jedoch eine möglichst authentische Vermittlung dieser<br />
Sinngehalte in der sprachlichen Form, wie sie von den Jugendlichen geäussert wurden.<br />
Am Ende jeder Präsentation zu den Befunden zu einer Unterfragestellung wurden die wesentlichen<br />
Erkenntnisse zusammengefasst. In gleicher Weise wurde am Schluss eines Bereiches verfahren,<br />
welchem mehrere Hypothesen oder explorative Fragestellungen zugeordnet waren.<br />
4.8. Grenzen der gewählten Methodik<br />
An der letzten Stelle dieses Kapitels über die methodische Verfahrensweise sollen noch deren<br />
Grenzen im Bezug auf diese Studie aufgezeigt werden. Als Orientierung hierfür dienen die<br />
Gütekriterien der sozialwissenschaftlichen Methodenlehre.<br />
Als Gütekriterien nennt die sozialwissenschaftliche Methodologie die Reliabilität (Zuverlässigkeit)<br />
als die „Stabilität und Genauigkeit der Messung sowie der Konstanz der Messbedingungen“<br />
(Friedrichs 1973, S. 102) und die Variabilität als Gültigkeit, „ob das gemessen wird, was gemessen<br />
werden sollte“ (Friedrichs 1973, S. 100). In Anbetracht des letztgenannten Kriteriums stellt sich<br />
grundsätzlich die Frage, inwiefern die Ergebnisse für die Forschungsfrage gültig sind. Da es sich<br />
um eine kleine und exakt bestimmte Stichprobe handelte, ist unsicher, in welchem Ausmass mit<br />
diesen Resultaten die Leitfragestellung beantwortet werden kann, was Krippendorff (1980, S. 158)<br />
als “Stichprobengültigkeit“ bezeichnet. An derselben Stelle nennt er die “semantische Gültigkeit“,<br />
welche die Korrektheit der Bedeutungsrekonstruktion, so beispielsweise die Kategoriebildung,<br />
umfasst. Diese kann in dieser Untersuchung nicht abschliessend geklärt werden, da das<br />
Kommunikationsmaterial von ausschliesslich einer Person analysiert wurde und subjektive<br />
Interpretationsunterschiede die Regel darstellen. Diesen Umständen wurde mit dem Vergleich von<br />
Untersuchungsergebnissen begegnet, welche eine grosse Nähe zum Forschungsgegenstand<br />
aufweisen, jedoch unter anderen Bedingungen erhoben wurden. Da die Empirie zur Thematik dieser<br />
Arbeit, insbesondere in der Schweiz, vergleichsweise wenig ausgestaltet ist, wurde primär auf<br />
Befunde aus Deutschland zurückgegriffen, die ihrerseits von etwa drei Hauptvertretern und aus<br />
deren Zusammenarbeit stammen. Der Faktor der “korrelativen Gültigkeit“ (Krippendorff 1980, S.<br />
158) ist also auch nicht gänzlich nachweisbar.<br />
Im Anbetracht dieser kritischen Überlegungen sind am Schluss der Thesis mögliche Prozesse der<br />
Weiterarbeit an dieser Studie geschildert.<br />
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