sportFACHHANDEL 04_2017 Leseprobe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
42 | FACHHANDEL | Digitalisierung <strong>04</strong>.<strong>2017</strong><br />
SYMPOSIUM AUF DER ISPO<br />
Früher ist gestern<br />
Geladene Gäste hatten anlässlich eines von Adidas veranstalteten Symposiums über die „Macht der<br />
Innovation – Digitalisierung als Wachstumsimpuls für Industrie und Handel“ die seltene Gelegenheit, in die<br />
Strategie des deutschen Marktführers einzutauchen. Text: Marcel Rotzoll<br />
Die Teilnehmer der<br />
Podiumsdiskussion (v.l.n.r.):<br />
Andreas Rudolf, Kim Roether,<br />
Klaus Dittrich, Winand<br />
Krawinkel, Stephan Herzog,<br />
Fabian Engelhorn und Ron<br />
Berger.<br />
Zum ersten Mal seit elf Jahren war der deutsche<br />
Marktführer Adidas wieder Teil der ISPO.<br />
Dabei nutzten die Herzogenauracher die<br />
Weltleitmesse keineswegs um die aktuellen<br />
Kollektionen zu präsentieren, sondern man lud zu<br />
einem Symposium über die „Macht der Innovation –<br />
Digitalisierung als Wachstumsimpuls für Industrie<br />
und Handel“. Drei Keynote-Vorträge und eine<br />
Podiumsdiskussion moderiert von Ex-Sport-<br />
Scheck-Geschäftsführer Stephan Herzog standen<br />
auf dem Programm. Die Wahl der Keynote-Speakers<br />
und Diskussionsteilnehmer hatte Adidas dabei<br />
weise gewählt. Einerseits wollte man zeigen, wie<br />
man heute schon gemeinsam mit Handelspartnern<br />
die Zukunft gestaltet, andererseits sollte den Gästen<br />
ein Blick eröffnet werden in die Gedanken-Werkstatt<br />
des Sportartikelriesen.<br />
Letzteres übernimmt Adidas-Vertriebsvorstand<br />
Roland Auschel höchstpersönlich. Mit seinem<br />
Vortrag gewährt er einen der seltenen Einblicke in<br />
das Denken und die Strategie des Konzerns. Grob<br />
gerastert gliedern sich seine Ausführungen in drei<br />
grundlegende Fragestellungen: 1. Der Ist-Zustand:<br />
Wie sieht Adidas die Gegenwart und vor welchen<br />
Herausforderungen stehen Industrie und Handel?<br />
2. Was muss geschehen: Was muss heute getan<br />
werden, um diesen Herausforderungen aktiv zu begegnen<br />
und sie anzunehmen? 3. Die Zukunft: Wie<br />
kann unter diesen Voraussetzungen die Zukunft gestaltet<br />
werden? Die Gegenwart, so Roland Auschel,<br />
sei einem stetigen Wandel unterlegen. Im Zeitalter<br />
der digitalen Revolution bedeute ’früher’ nicht<br />
einen Zeitraum von 10 oder 50 Jahren, „früher bedeutet<br />
eigentlich gestern“. Das Internet stecke trotz<br />
der rasenden Entwicklung der vergangenen Jahre<br />
immer noch in den Kinderschuhen. Wie die digitale<br />
Zukunft aussehe, lasse sich noch gar nicht erfassen.<br />
Sicher seien sich die Adidas-Strategen aber, „dass<br />
alles, was digitalisiert werden kann, auch digitalisiert<br />
wird“. Das bedeute für die Drei-Streifen-Marke,<br />
dass sich Trends und Zielgruppen immer schneller<br />
verändern. Gerade in der Kernzielgruppe der 14- bis<br />
19-jährigen sei der Wandel besonders frappierend.<br />
Hatte beispielsweise vor 15 Jahren kaum ein<br />
Jugendlicher ein Handy, gab es vor fünf Jahren<br />
kaum einen Jugendlichen, der keines hatte. Heute<br />
wurden Handys längst von Smartphones verdrängt.<br />
Unter anderem der Einsatz der digitalen Medien<br />
führe dazu, dass sich die Kernzielgruppe „alle<br />
© MESSE MÜNCHEN